Eine Sendereihe zum 200. Geburtstag Von Michael Stegemann

Hier spielt die Klassik.

92.4 3. Juli bis 20. November – sonntags 15:04 bis 17:00 Uhr

92.4 Franz Liszt Berlin / Havelland zum 200. Geburtstag Franz Liszt Eine Sendereihe Eine Sendereihe 91.7 in 21 Folgen von Prignitz Michael Stegemann zum 200. Geburtstag Zitate gesprochen von 96.8 Dominique Horwitz Oderland Franz Liszt war der erste Popstar der Musikgeschichte. In Internet- Redaktion: Dorothea Diekmann Toningenieur: Kaspar Wollheim Foren mit Listen und Rankings der berühmtesten Komponisten aller 100.2 Zeiten rangiert er regelmäßig unter den ersten 20. Seinen Namen Fläming 3. Juli bis 20. November 2011 Jeden Sonntag kennen auch Menschen, die nicht unbedingt eine Affinität zur klas- 104.4 15:04 bis 17:00 Uhr sischen Musik haben. Sein Klavierspiel hat Wilhelm Busch zu sei- Lausitz nem Bilderzyklus »Der Virtuose« inspiriert. Seine zweite »Ungari- 104.4 sche Rhapsodie« ist in zahllosen Versionen zum »Greatest Hit« Uckermark geworden – bis hin zur »Muppets Show« und einer Zeichentrickfilm- Persiflage mit Tom & Jerry. Sein erster »Liebestraum« oder die Herausgeber: 95.35 Rundfunk Berlin-Brandenburg, dritte seiner »« gehören zum festen Repertoire populä­ ­ Kabel Berlin Marketing & PR rer CD-Sampler mit Titeln wie »Musik zum Träumen« oder »Kuschel-­ V.i.S.d.P.: Wilhelm Matejka 98.45 Redaktion: Oda Mahnke Klassik«. Bei näherer Betrachtung jedoch erweist sich die Berühmt- Kabel Potsdam Texte: Michael Stegemann Masurenallee 8 -14 heit Liszts als eher fadenscheinig. Es sind höchstens zwei Dutzend 14057 Berlin Werke (von mehr als 800!), die man wirklich von ihm kennt und Satellit: DVB-S ASTRA 1H Informationen zur Musik und denen man heute noch im Konzert begegnet – der Rest scheint Transponder 93, die Manuskripte zur Sendung: Frequenz 12,266 GHz; www. kulturradio.de gründlich aus der Mode gekommen zu sein. Dabei findet sich gerade horizontal 27,5 MSymb/s, Fotos: akg-images (S. 9, 10, 14, 16, unter seinen vergessenen Werken Musik von fundamentaler und FEC 3 / 4 21), corbis (Titel, S. 6, 12, 16, 17), epochaler Bedeutung, die oft weit ins 20. Jahrhundert voraus weist. gettyimages (S. 4, 8, 15, 18), Oliver Ziebe/rbb (S. 22), Horwitz »Im letzten Grunde stammen wir alle von ihm – Wagner nicht aus- (S. 23) genommen.«, schrieb 1920 Ferruccio Busoni.

3 Für die Verdrängung Franz Liszts aus dem musikalischen Bewusst- sein waren nicht allein seine zahlreichen Feinde und Neider verant- wortlich, sondern auch Freunde und gut meinende Kollegen; und nicht zuletzt seine eigene Tochter Cosima trägt einen Gutteil Schuld daran, dass Liszt bereits zu seinen Lebzeiten ins Abseits der Musik- geschichte gedrängt wurde. »Alle sind gegen mich«, beklagte sich der Komponist in einem späten Brief an einen Freund: Lebens-Resü- mee eines vereinsamten, verkannten und verletzten Künstlers, dem doch einmal ganz Europa zugejubelt und zu Füßen gelegen hatte.

Zum 200. Geburtstag Franz Liszts folgt die 21-teilige Sendereihe dem Lebensweg des Komponisten in all seinen abenteuerlichen Sprüngen und Windungen kreuz und quer durch Europa, von Erfolg zu Erfolg, von der einen Geliebten zur anderen, vom Flügel an das Dirigentenpult, nach Paris, nach Weimar, schließlich nach Rom, Budapest und Bayreuth. Konstanten sind – über die Folgen verteilt – zum einen die 19 Ungarischen Rhapsodien, jede von einem anderen Pianisten gespielt, zum anderen die Sinfonien und Sinfonischen Dichtungen; und dazu vieles, was es zu entdecken gibt: Klavier- und Orchester-Lieder, Melodramen, Kammermusik, Orgelwerke, weltliche und geistliche Chorwerke, Oratorien... Ich verspreche Ihnen: Am Ende wird Ihr Franz-Liszt-Bild ein anderes sein!

Michael Stegemann

Liszt am Klavier 5 3. Juli 10. Juli

Franz Liszt und wir Das Kind Beethovens Kuss und andere Lügen

»Das versteht ihr alle nicht!« – Weil Vater Adam aus dem Wun- diese Worte unterlegte Hans derkind (das viel lieber Mönch U hr von Bülow dem markanten Kopf­ werden würde) einen »neuen thema des ersten Klavierkon­ Mozart« machen will, überwu- :00 zerts. Das war vor 150 Jahren – chern von Anfang an Lügen und 7 1 und heute? »Verstehen« wir’s? Legenden das Leben Liszts. Was –

Welches Bild von Franz Liszt nichts daran ändert, dass Beet- haben wir? Wo stimmt es, und hoven den Knaben wohl tatsäch- wo bedarf es der Korrektur? lich geküsst hat – und dass Liszt 5:04

Auftakt zu einer musikalisch-­ mehr für Beethovens Nachruhm g 1 biographischen Spurensuche. geleistet hat als irgendein ande- a rer. Klavierkonzert Nr.1 Es-Dur Krystian Zimerman, Klavier Ludwig van Beethoven Boston Symphony Orchestra Sinfonie Nr.6 F-Dur, op.68, Seiji Ozawa »Pastorale«, für Klavier ­bearbeitet von Franz Liszt nnt J eden So Glenn Gould, Klavier

Franz Liszt als Junge 7 17. Juli 24. Juli 31. Juli 7. August

Der Virtuose Der Utopist Der Liebhaber (I) Der Pilger »Popstar« und Zwischen Religion und Marie d’Agoult Reisen und Rückzüge Salonlöwe Revolution

Die Hysterie des (vor allem weib- Für die Revolution von 1830 Sie ist sechs Jahre älter und Die »Années de pèlerinage«: lichen) Publikums kennt keine skizziert er eine Sinfonie, für die unglücklich verheiratet, als sie Konzertreisen kreuz und quer U hr Grenzen – und ruft von Anfang von 1848 komponiert er einen 1835 alles aufgibt, um das Leben durch Europa, die mehr und an (vor allem männliche) Zweifler »Arbeiterchor«, die »Funérailles« Liszts zu teilen. Zehn gemein- mehr einer Flucht gleichen. Die :00

und Neider auf den Plan. Dabei gedenken der Toten des unga- same Jahre, drei gemeinsame Triumphe schmecken schal, wo 7 1

ist Liszt sehr viel mehr als nur rischen Aufstands. Ein »Linker« Kinder – aber keine Erfüllung: das Publikum nur die Sensation –

ein brillanter Blender: Er sprengt im Geiste des Sozial-Philosophen Am Ende wird die Gräfin unter und den Nervenkitzel sucht; und die Grenzen seines Instruments Henri de Saint-Simon, angeleitet dem Pseudonym »Daniel Stern« die Rückzüge ins Private schü- und verwandelt das Klavier in vom Abbé de Lamennais, der die ihre Beziehung in einem Schlüs- ren zunehmend die Spannungen 5:04

ein Orchester. Revolution als Religion predigt. selroman (»Nélida«) verarbei- mit der Geliebten. Wäre es nicht g 1

ten, der Liszt als gescheitertes am besten, das Klavier aufzuge- a »Études d’exécution transcen- Arbeiterchor Genie porträtiert. ben...? dante« / Bravourstudien nach Dietrich Fischer-Dieskau, Paganinis Capricen Bariton »Die Zelle in Nonnenwerth« »Années de pèlerinage« Lazar Berman, John Ogdon, Niederländischer Kammerchor 1.) Adrian Eröd, Bariton Aldo Ciccolini, Leslie Howard, Marc-André Hamelin u. a., Uwe Gronostay Charles Spencer, Klavier Jenö Jando, Zoltán Kocsis u. a.,

Klavier 2.) Leslie Howard, Klavier Klavier nnt J eden So 3.) Barnabás Kelemen, Violine Gergely Bogányi, Klavier

8 Liszts Haus in Weimar 9 14. August 21. August 28. August

Der Vater Der Kapellmeister Der Liebhaber (II) Blandine, Cosima Weimarer Träume und Carolyne von und Daniel Schäume Sayn-Wittgenstein

Drei Kinder als »Spielbälle« Ein Adler im Spatzennest: Wo Marie d’Agoult für den einer gescheiterten Beziehung: Trotz der Unterstützung des Pianisten schwärmte, glaubt U hr Das kann nicht gut gehen! Großherzogs Carl Alexander Carolyne an den Komponisten. Schließlich sind es Liszts Mutter scheitert der Traum von einer Trotz einiger Affären kehrt er :00

und eine Gouvernante, die sie Erneuerung Weimars im Geiste stets zu ihr zurück, und bis zu 7 1

erziehen – während der Vater Goethes und Schillers am kon- seinem Tod ist sie Liszts »Fels –

seine Liebe nur von fern zeigt. servativen Publikum. Was bleibt, in der Brandung« – nicht immer Daniel und Blandine sterben ist der Aufbruch zu neuen nur zu seinem Besten. Es bleibt früh, Cosima heiratet erst Hans Ufern – die Altenburg, Liszts eine »wilde Ehe«: Nach jahre- 5:04

von Bülow und dann Richard Residenz, wird zur Wiege der langen Bemühungen um den g 1

Wagner, um als Herrin von »Neudeutschen Schule«. Dispens verweigert der Vatikan a Bayreuth zu herrschen – auch der Fürstin die Scheidung. über ihren Vater... »« Eine Faust-Sinfonie in drei Trauerode (»Die Toten«) Dresdner Philharmonie Michel Plasson Charakterbildern: »Gretchen« Martin Haselböck, Orgel Budapest Festival Orchestra Iván Fischer nnt J eden So

10 11 4. September

Der Dirigent Luftsprünge und Niederschläge

Bald zusammengekauert, bald hoch aufspringend: Ein Dirigent, U hr der weder Einsätze gibt noch

das Metrum schlägt – es geht :00

um die Phrase, um den Atem 7 1 –

der Musik! Und all das zumeist im Dienste fremder Partituren: Liszts Engagement für Hector 5:04 Berlioz, Camille Saint-Saëns und

nicht zuletzt Richard Wagner ist g 1

ohne Gleichen. a

Ausschnitte aus: Hector Berlioz »Benvenuto Cellini«

Camille Saint-Saëns, nnt J eden So »Samson et Dalila« Richard Wagner »Lohengrin«

Liszt dirigiert eines seiner 12 Oratorien in Budapest 13 11. September 18. September 25. September 2. Oktober

Der »Neudeutsche« Der Schriftsteller Der Wagnerianer Der Einsiedler Die »Zukunftsmusik« Streitschriften und Nützlich und ausgenutzt Klosterzelle und und ihre Feinde Streit um die Schriften Kardinalsvilla

Die Idee einer innigen Verbin- Von der ersten Chopin-Biogra- Ohne Liszt ist Richard Wagner Der alte Traum vom »mön- dung von Musik und Poesie ent- phie bis zur Studie über »Die nicht denkbar: Keiner hat – ma- chischen« Leben scheint sich U hr facht einen Sturm hasserfüllter Zigeuner und ihre Musik in teriell, musikalisch und mensch- endlich zu erfüllen: Vor den Polemik: Johannes Brahms, Ungarn« – als Schriftsteller ist lich – so sehr von ihm profitiert, Toren Roms findet Liszt im Klos- :00

Clara und Robert Schumann, Liszt ebenso streitbar und um- und keiner hat ihm so übel mit- ter Madonna del Rosario und in 7 1

Ferdinand Hiller und der Wiener stritten wie als Musiker. Bloß, gespielt. Aber die viel zitierte der Villa d’Este des Kardinals –

Kritiker-Papst Eduard Hanslick dass viele seiner Texte gar nicht »Künstlerfreundschaft« ist eine von Hohenlohe den Frieden, den ziehen gegen Liszt zu Felde und von ihm redigiert wurden, son- Legende: das ist doch keine er seit Jahrzehnten sucht. Doch schrecken vor keiner Beleidigung dern von den beiden Frauen sei- Freundschaft, wenn der eine nur wie lange wird die Welt sich 5:04

zurück. Ein Komponistenstreit nes Lebens... nimmt und der andere nur gibt! damit abfinden, dass einer ihrer g 1

der Reaktionäre gegen die berühmtesten Musiker ihr als a Revolution. »Die drei Zigeuner« »Die Glocken des Straßburger Einsiedler abhanden gekommen 1.) Ruth Ziesak, Sopran Münsters« ist...? Sonate h-Moll Gerold Huber, Klavier Lívia Budai, Mezzosopran Vladimir Horowitz, Klavier 2.) Sándor Sólyom-Nagy, Sándor Sólyom-Nagy, Bariton »Via crucis« Bariton Ungarischer Rundfunkchor GrauSchumacher Piano Duo Ungarisches Staats- Budapester Sinfoniker WDR Rundfunkchor Köln nnt J eden So orchester János Ferencsik Rupert Huber András Kórodi

Richard Wagner, seine Frau Cosima 14 Vladimir Horowitz und Franz Liszt. 15 9. Oktober 16. Oktober 23. Oktober 30. Oktober

Der Ungar Der Abbé Der »Dreigeteilte« Der Lehrer Von Magyaren und Umkehr und Einkehr Rom, Budapest und Meister und Schüler »Zigeunern« Weimar

Dass »Ungarns größter Sohn« Für viele ein Rätsel, für ihn Der Abbé lebt und komponiert Geregelten Unterricht gibt es die Sprache seiner Heimat nur selbst die letzte Konsequenz. in Rom, der Ungar betreibt in nicht in der Weimarer Hofgärt- U hr rudimentär beherrscht, ist das Ist es bloß eine Maske oder Pose, Budapest den Aufbau des ersten nerei: Man kommt, hört zu und eine. Das andere: Keiner hat für wenn der Abbé im Priesterge- Konservatoriums, der Pianist lernt, wenn andere spielen – :00

die Verbreitung der ungarischen wand »Mephisto­walzer« kompo- unterrichtet seine Schüler in oder besser noch: wenn der 7 1

Musik in aller Welt mehr geleis- niert? Mitnichten: Es ist dieselbe Weimar: Das »dreigeteilte Leben«, Meister selbst am Flügel sitzt. –

tet als Liszt. In der Entwicklung Feder, die auch das Oratorium wie Liszt selbst es nennt, zehrt Mehr als 400 Pianistinnen und vom frühen Salon-Folklorismus­ »Christus« schreibt. Liszt ist an den Kräften, aber: »Génie Pianisten dürfen sich darauf zu den späten patriotischen nicht einer, sondern viele. oblige« – man darf sich den berufen, bei ihm studiert zu 5:04

Werken spiegelt sich das ganze Aufgaben nicht entziehen. haben, doch die »Liszt-Schule« g 1

Leben wider. »Christus« Fragt sich, wie lange die Kräfte ist so heterogen wie seine a Veronika Kincses, Klára Tákacs, reichen... Schülerschar. Ungarische Krönungsmesse János B. Nagy, Sándor Sólyom- Veronika Kincses, Klára Tákacs, Nagy, László Polgár »Die Legende von der heiligen Aufnahmen mit Eugen Dénes Gulyás, László Polgár Ungarischer Rundfunkchor Elisabeth« d’Albert, Arthur Friedheim, Moritz Rosenthal, Emil von Ungarischer Rundfunkchor Ungarisches Staatsorchester Éva Andor, Kolos Kováts, Sauer, José Vianna da Motta Budapester Sinfoniker Antal Doráti Erszébet Komlóssy, Sándor u. a. nnt J eden So György Lehel Sólyom-Nagy u. a. Slowakischer Philharmonischer Franz Liszt konzertiert im Redoutensaal Porträt von Franz Liszt, 1869 von Franz Liszt im Kreise seiner Weimarer in Budapest am 18. März 1872 Wilhelmine von Stein Chor Schüler Slowakische Philharmonie János Ferencsik

16 17 6. November 13. November

Der Visionär Der Sterbende Späte Werke und frühe Bayreuth und Wagnisse das einsame Ende

Wo kein Publikum mehr ist, Cosima als Kundry: Der Vater braucht es auch keine Kompro- soll dem Bayreuther »Parsifal« U hr misse mehr: Stücke ohne Tonart, mit seiner Anwesenheit die ohne erkennbare Form, ohne »höhere Weihe« erteilen. Als :00

Rücksicht auf Hörgewohnheiten, er am 31. Juli 1886 (in einem 7 1 der »späte« Liszt steht schon angemieteten Zimmer) stirbt, – mit anderthalb Beinen im 20. richtet seine Tochter gerade Jahrhundert. Er stellt Fragen an einen Empfang im Hause Wahn- die Zukunft der Musik, auf die fried aus. Dass er mit »Tristan...« 5:04

erst Arnold Schönberg & Co. auf den Lippen gestorben sein g 1 eine Antwort finden werden. soll, ist eine letzte Lüge. a

»Nuages gris« / »Puszta-Wehmut« »« Leslie Howard, Klavier Krystian Zimerman, Klavier

»Schlaflos. Frage und Antwort« / Requiem für Männerchor nnt J eden So »Unstern. Sinistre. Disastro« Chor der Ungarischen Ernö Szegedi, Klavier Volksarmee­ János Ferencsik

Franz Liszt um 1884 19 20. November

Franz Liszt und die Folgen

Dicht wuchert das Gestrüpp der Legenden, Kitsch und Kommerz U hr haben das Bild lange verzerrt. Und dann auch noch die Natio- :00

n­alsozialisten, die für ihre Son­ 7 1

dermeldungen der Wehrmacht –

»Les Préludes« missbrauchen... Kein Wunder, dass es Liszt immer noch schwer hat. Jenseits von 5:04

alldem aber steht ein Komponist, g 1

der wie kein anderer der Musik a den Weg in die Moderne gewie- sen hat.

Eine Sinfonie zu Dantes »Divina Commedia«: »Purgatorio« nnt J eden So Thomanerchor Gewandhausorchester Leipzig Kurt Masur

20 Liszt-Denkmal in Weimar 21 Kurzbiografien

Michael Stegemann, Dominique Horwitz wurde geboren 1956 in Osnabrück. in Paris geboren und wuchs in der französischen Metrople auf; Studium (Musikwissenschaft, 1971 zog seine Familie nach Romanistik, Philosophie und Berlin. Nach mehrjährigen Thea­ Kunstgeschichte) in Münster terengagements in Hamburg und und Paris, u. a. in der München holte ihn Dieter Wedel Meisterklasse von Olivier für »Der große Bellheim« vor die Messiaen. Kamera; 1993 gelang ihm mi­t der Hauptrolle in Josef Vilsmaiers Komponist, Musik-Feuilletonist »Stalingrad« der inter­­­­­­­­­­­nationale und Hörspielautor, seit 2002 Durchbruch. Seither ist er in Professor für Musikwissenschaft vielen Film- und Fernsehproduk- an der TU Dortmund. Rundfunk-Moderator und Autor tionen zu sehen, bleibt aber der Horwitz wurde 1998 mit dem zahlreicher Sendungen, u. a. Bühne gleichermaßen treu. Auch »Goldenen Löwen« als bester Autor von Biographien über »Glenn Gould Gesamt« (1991 / 92), im musikalisch-literarischen Gen- Darsteller und 2001 mit dem Glenn Gould, Saint-Saëns, Ravel, »Schubert-Almanach« (1997) und re ist Hor­­witz ein gern­ gesehener »Fipa d’or Biarritz« ausgezeich- Vivaldi, Schubert, Mozart und »Mozart – Die Entführung in die Gast: Ob es ein Abend mit Songs net. 2008 erhielt er außerdem Liszt (2011). Musik« (2006). aus Brechts und Weills »Dreigro- den Berliner Theaterpreis sc­­­­henoper« ist, Strawin­skys »Die »Goldener Vorhang« für sein Geschichte vom Sol­daten« oder Stück »Ich mach ja doch, was Buchempfehlung Beethovens »Egmont« - Horwitz ich will«. Michael Stegemann singt, spielt und spricht seine Franz Liszt Figuren mit unvergleichlicher Genie im Abseits Intensität. erscheint im Sommer 2011 im Piper Verlag

22 23 Hier spielt die Klassik.

92.4