Janine Jansen & Friends Freitag, 18.05.2012 · 20.00 Uhr

So klingt nur Dortmund. Violine

Boris Brovtsyn Violine

Amihai Grosz

Maxim Rysanov Viola

Torleif Thedéen Violoncello

Jens Peter Maintz Violoncello

Abo: Solisten II – Höhepunkte der Kammermusik

In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handy- klingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis!

2,50 E 4I5 Arnold Schönberg

Arnold Schönberg (1874 – 1951) »Verklärte Nacht« op. 4 für Streichsextett (1899)

– Pause ca. 20.35 Uhr – (1797 – 1828) Streichquintett C-Dur D 956 (1828) Allegro ma non troppo Adagio Scherzo. Presto – Trio. Andante sostenuto Allegretto

– Ende ca. 22.00 Uhr –

6I7 Programm 8I9 Kammermusikalische Dichtung 1917 für Streichorchester – eine Version, die er 1943 noch einmal revidierte. 1950 erinnerte er Arnold Schönberg »Verklärte Nacht« op. 4 für Streichsextett sich an sein Jugendwerk: »›Verklärte Nacht‹ ist Programmmusik, weil sie die Dichtung Richard Dehmels beschreibt und auszudrücken versucht. Mein Werk zeigt aber vielleicht doch einige Die Romantik entdeckte das Irrationale, das Unbegreifliche und damit dieN achtseiten des Lebens. Unterschiede von anderen Werken dieser Art. Erstens wurde es nicht für Orchester geschrieben, Die Nacht war ihre Tageszeit und wurde in vielen Werken idealisiert. Der Lyriker Richard Dehmel sondern für Kammermusik, und zweitens werden darin keine Handlung und kein Drama, sondern griff um die Jahrhundertwende derartige Motive auf, um sie umzudeuten und die Konventionen die dichterische Natur und menschliche Empfindungen dargestellt.E s scheint, dass meine Kom- des dichterisch Darstellbaren vor 1900 weit hinter sich zu lassen: So gerät in seinem 1896 er- position aufgrund dieser Haltung Qualitäten gewonnen hat, die auch befriedigen, wenn man nicht schienenen Gedicht »Verklärte Nacht« die Beschwörung des Mondlichts nicht zur romantischen weiß, was sie schildert, oder mit anderen Worten, sie bietet die Möglichkeit, als ›reine‹ Musik Kulisse, sondern wird Hintergrund realistischer menschlicher Probleme in Verbindung mit einer geschätzt zu werden.« neuen, von der Idee des alles überwindenden Eros geprägten, unbürgerlichen Geschlechtsmoral. Ein Liebespaar geht durch eine mondhelle Nacht. Die Frau gesteht, dass sie von einem ande- Arnold Schönberg begeisterte sich schon früh für Dehmels Lyrik. Neben einer Reihe von Lie- ren schwanger ist. Ihr Geliebter tröstet sie und versichert, er werde das Kind wie sein eigenes dern entstand 1899 während eines Ferienaufenthalts in Payerbach an der Rax die Tondichtung annehmen. Im Sinne dieses Programms beginnt die Musik im ruhig schreitenden Tempo. Als ima- »Verklärte Nacht«. Zunächst für Streichsextett konzipiert, erweiterte Schönberg die Komposition ginäre Stimme der Frau erhebt sich eine Bratschenmelodie. Der musikalische Verlauf zeichnet ihr Geständnis nach, wird wilder, zerrissener und scheint auf dem Höhepunkt verzweifelt in sich zusammenzubrechen. Die Musik des Beginns kehrt ins Angstvolle gewendet wieder. Doch mit der Antwort des Mannes verändert sich der Gestus, verströmt sich Wohlklang. Sanfte Stimmen schei- nen sich an Innigkeit überbieten zu wollen. Eine Coda greift verklärend auf den Anfang zurück.

Wie Schönberg selbst betonte, lässt sich »Verklärte Nacht« aber auch als absolute Musik begreifen. Dabei fasziniert eine Verarbeitung von Themen, die Verfahrensweisen der beiden ihn %HLXQVVSLHOHQ6LH maßgeblich prägenden Komponisten miteinander vereint: Die Behandlung der Instrumente, Klang- charaktere und Thementypen erinnert an Richard Wagner, doch in der entwickelnden Variation GLHHUVWH*HLJH der Themen, der ungeraden Syntax und thematischen Durcharbeitung wird der Einfluss durch Jo- hannes Brahms spürbar. In dieser Verbindung gelingt es Schönberg auf eindringliche Weise, noch die äußerlichsten Effekte aus der dicht gearbeiteten musikalischen Substanz abzuleiten.

Verklärte Nacht (Text: Richard Dehmel, 1863 – 1920) Ich hab mich schwer an mir vergangen. Zwei Menschen gehn durch kahlen, kalten Hain; Ich glaubte nicht mehr an ein Glück Der Mond läuft mit, sie schaun hinein. Und hatte doch ein schwer Verlangen Der Mond läuft über hohe Eichen, Nach Lebensinhalt, nach Mutterglück Deshalb beraten Sie die Chefs persönlich. Kein Wölkchen trübt das Himmelslicht, Und Pflicht; da hab ich mich erfrecht, In das die schwarzen Zacken reichen. Da ließ ich schaudernd mein Geschlecht Die Stimme eines Weibes spricht: Von einem fremden Mann umfangen, audalisDXGDOLV‡.RKOHU3XQJH 3DUWQHU‡:LUWVFKDIWVSUIHU‡6WHXHUE · Kohler Punge & Partner · WirtschaftsprüferHUDWHU‡5HFKWVDQZlOWH · Steuerberater · Rechtsanwälte Rheinlanddamm5KHLQODQGGDPP‡'RUWPXQG‡7HO   199 · 44139 Dortmund · Tel.: +49 (0)231.2255-500‡GRUWPXQG#DXGDOLVGH‡ZZZDXGDOLVGH · www.audalis.de Und hab mich noch dafür gesegnet. »Ich trag ein Kind, und nit von Dir Nun hat das Leben sich gerächt: Ich geh in Sünde neben Dir. Nun bin ich Dir, oh Dir begegnet.«

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10 I 11 Werke Franz Schubert Sie geht mit ungelenkem Schritt. Doch eine eig’ne Wärme flimmert Sie schaut empor; der Mond läuft mit. Von Dir in mich, von mir in Dich. Ihr dunkler Blick ertrinkt in Licht. Die wird das fremde Kind verklären, Die Stimme eines Mannes spricht: Du wirst es mir, von mir gebären; Du hast den Glanz in mich gebracht, »Das Kind, das Du empfangen hast, Du hast mich selbst zum Kind gemacht.« Sei Deiner Seele keine Last, Er fasst sie um die starken Hüften. Oh sieh, wie klar das Weltall schimmert! Ihr Atem küsst sich in den Lüften. Es ist ein Glanz um alles her, Zwei Menschen gehn durch Du treibst mit mir auf kaltem Meer, Hohe, helle Nacht.

Ich stand in dunklen Träumen Franz Schubert Streichquintett C-Dur D 956

Mit »Verklärte Nacht« schrieb Schönberg ein Schlüsselwerk des spätromantischen Repertoires. Noch am Anfang seiner Karriere stehend, die ihn bald schon in ganz andere musikalische Regi- onen führen sollte, betrachtete er die Komposition als seine erste vollgültige Partitur. Zu seinen letzten Werken zählt dagegen Franz Schuberts kurz vor seinem Tod komponiertes Streichquin- tett C-Dur D 956. Anfang Oktober des Jahres 1828 bot Schubert es zusammen mit anderen Manuskripten einem Leipziger Verleger mit folgenden Worten an: »Ich habe unter anderem drei Sonaten fürs Pianoforte allein komponiert, mehrere Lieder von Heine gesetzt und endlich ein Quintett für 2 Violinen, 1 Viola und 2 Violoncelli verfertigt. Wenn Ihnen vielleicht etwas von die- sen Compositionen konveniert, so lassen Sie es wissen.« Nur wenige Wochen später, am 19. November 1828, verstarb Schubert im Alter von nur 31 Jahren in der Wohnung seines Bruders Ferdinand in der Wiener Kettenbrückengasse. Eine Aufführung seines Quintetts hatte er nicht mehr erlebt – und auch die Nachwelt musste auf das erste Erklingen dieser Musik, die erst 25 Jahre später einen Verleger fand, warten.

Erst späteren Generationen blieb es also vorbehalten, den wirklichen Wert und die nie zuvor gehörten Dimensionen einer Komposition zu erforschen und zu verstehen, die längst nicht mehr eine einfache Kammermusik – eine Musik für die Kammer – war. Wie so viele andere Werke sol- cher Besetzung ist Schuberts Quintett nicht mehr für den Hausgebrauch gedacht, sondern viel- mehr für den Konzertsaal, wo es den aufmerksamen, sich ganz in die Musik und ihre Strukturen versenkenden Hörer fordert und an die Interpreten höchste Anforderungen stellt. Lässt man sich hörend oder interpretierend auf diese Musik ein, so begegnet einem Unvergleichliches – eine Art Zusammenfassung von Schuberts Schaffen mit seiner weiträumigen Architektonik, seinen eigenwilligen Modulationen, dem jähen Hervorbrechen tiefster Schrecken aus den schönsten

12 I 13 Werke Idyllen und seiner Liebe zum Gesang, die ihm zu einem wesentlichen Thema seines Lebens und bildet dieses Allegretto nicht. Vielmehr handelt sich um einen tiefernsten Satz, der aber auch Komponierens wurde. In seinen über 600 Liedern verströmte er sich geradezu und sang immer zarte Innigkeit und eine geradezu orchestral scheinende Fülle kennt. wieder aufs Neue gegen seine Einsamkeit und Verlorenheit an. Seine Liedkunst ragt auch in die großen Dimensionen seines Instrumentalwerks hinein, beispielsweise in das Streichquartett »Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen«, d-moll D 810 »Der Tod und das Mädchen«, das »Forellenquintett« D 667 oder – wenn auch etwas schrieb der sonst doch eher rational denkende Theodor W. Adorno einmal und könnte damit auch weniger offensichtlich – in das C-Dur-Streichquintett: In seinem Lied »Der Atlas« sprach Schu- das C-Dur-Quintett gemeint haben. Entstanden ist eine Komposition von geradezu verstörender bert mit den Worten Heinrich Heines von der »ganzen Welt der Schmerzen«, die er tragen muss, Ambivalenz. Eine fast überirdische Schönheit und eine Welt glückseligen Traums fließen in einer und ließ die mit diesen Worten verknüpfte Thematik auch im Adagio, dem geheimen Zentrum musikalischen Landschaft, deren Boden gefährliche Abgründe offenbart, mit einer ungreifbaren des Quintetts, anklingen. Im zweiten langsamen Satz der Komposition – dem in das Scherzo Sehnsucht zu einer dunkel getönten musikalischen Realität zusammen. Sie kündet ebenso von eingelassenen Trio – kommt es zu einem weiteren Zitat aus dem ebenfalls auf einen Text von einer tiefen Heimatlosigkeit wie sie zu den kühnsten musikalischen Entwürfen ihrer Zeit gehört. Heine komponierten Lied »Ihr Bild«, dessen erste Zeile wie eine Art Motto über der gesamten Was Robert Musil in seinem Roman »Der Mann ohne Eigenschaften« für sein Jahrhundert be- Komposition stehen könnte: »Ich stand in dunklen Träumen«. klagte – »Wir haben die Wirklichkeit gewonnen und den Traum verloren« – ließe sich im Blick auf Schubert umkehren: Schubert hat aus der Erfahrung des Schmerzes »den Traum gewonnen und Schon der Beginn des Quintetts spielt mit Erwartungen und ihrer Enttäuschung, wenn nicht so die Wirklichkeit verloren«, wie es der Musikwissenschaftler Martin Geck ausdrückt. wirklich klar wird, ob die ersten Takte eine Introduktion oder bereits der Anfang des Kopfsatzes sind. Erst ab Takt 33 findet Schubert zu einer motivischen Prägnanz, die zugleich aber nichts an- deres ist als die Entfaltung des bereits zu Beginn Exponierten. Diese Mehrdeutigkeit setzt sich auch im weiteren Verlauf fort: Das nun folgende Thema ist so kantabel angelegt wie ein herkömmliches Seitenthema und zugleich so moduliert, als wäre es nur eine Überleitung. Nichts ist sicher in dieser Musik, Stimmungen schlagen jäh in ihr Gegenteil um, Tonarten und Tempi werden unerwartet einfach verrückt. Das Adagio an zweiter Stelle ist einzigartig. Über ausgehaltenen Akkorden und Pizzicati im Violoncello erhebt sich ein stockendes, von Pausen durchbrochenes, wehmütig-süßes Thema in der Violine. Als würde sie sich aus einer kühlen Erstarrung lösen, entwickelt sich die Strafrecht für Unternehmer. Musik, um schließlich in eine geradezu ungarisch anmutende, feurig-grollende f-moll-Erregung Effektiv. Kompetent. Diskret. umzuschlagen – ein emotionaler Ausbruch im ungewöhnlichen Sekundabstand zur Grundtonart Es-Dur, der zu den bestürzendsten Momenten in Schuberts Musik gehört. An die dritte Stelle setzt rEchtSanWältE Schubert ein Scherzo im schnellen Presto, das im federnden Dreivierteltakt Erinnerungen an ein prof. Dr. tido park fachanwalt für Straf- und Steuerrecht Wiener Tanzfest wachruft. Doch wieder ist der Ausgelassenheit nicht zu trauen: Ein bisschen zu Dr. tobias Eggers fachanwalt für Strafrecht derb ist ihr polternder Charakter, das Tempo zu hoch, um wirklich darauf zu tanzen, und wenn es Ulf reuker ll.m. (Wirtschaftsstrafrecht) schließlich ins Trio geht, ist der tänzerische Schwung mit einem Mal ganz dahin. Wieder im Halb- Dr. Stefan rütters tonabstand über der Satztonika drosselt Schubert das Tempo. Hinabgestiegen in die tiefen Register matthias frank von Violoncelli und Bratsche, spricht diese Musik am Rande des Verlöschens von einer abgründig- düsteren Traurigkeit und Verlorenheit, in die nur in wenigen Momenten wärmende Erinnerungen an ein verlorenes Glück aufscheinen. In einer dreigliedrigen Rondoform gelingt es Schubert im rheinlanddamm 199 | 44139 Dortmund Schlusssatz schließlich, das gesamte Ausdrucksspektrum der Komposition noch einmal zu reflek- fon (0231) 95 80 68 - 0 | www.park-wirtschaftsstrafrecht.de tieren: In zahlreichen motivisch-thematischen, rhythmischen und harmonischen Reminiszenzen scheint das Vorausgegangene noch einmal auf und bleibt doch zugleich merkwürdig ungreifbar. WirtSchaftSStrafrEcht | StEUErStrafrEcht | compliancE Wieder weckt das tanzartige erste Thema falsche Erwartungen, denn einen fröhlichen Abschluss

14 I 15 Werke 16 I 17 Janine Jansen Janine Jansen im KONZERTHAUS DORTMUND Janine Jansen war Künstlerin der ersten Generation der Reihe »Junge Wilde«, in der sich acht jun- Als spannende und vielseitige Künstlerin spielt Janine Jansen regelmäßig mit renommierten ge Musiker in drei Spielzeiten mit unterschiedlichsten Programmen und musikalischen Partnern Orchestern wie dem Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam, Chicago Symphony Orchestra, präsentieren. In dieser Zeit kam sie dreimal mit anspruchsvoller Kammermusik nach Dortmund Philadelphia Orchestra, Cleveland Orchestra, London Symphony Orchestra, Mahler Chamber Or- und war zudem auch als Solistin mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra und der Aca- chestra, NHK Symphony Orchestra, den Berliner Philharmonikern und dem New York Philharmo- demy of St Martin in the Fields zu hören. Bei ihren letzten Besuchen 2009 und 2010 hat sie ein nic. Dabei arbeitete sie mit Dirigenten wie Mariss Jansons, Lorin Maazel, Valery Gergiev, Riccardo Programm mit Musik und Tanz bzw. einen Abend mit romantischen Duowerken gestaltet. Chailly, Neeme und Paavo Järvi, Esa-Pekka Salonen, Daniel Harding, Edo de Waart, Gustavo Du- damel und Yannick Nézet-Séguin. Boris Brovtsyn In der Saison 2011/12 hält Janine Jansen Residenzen an der Wigmore Hall und beim London Philharmonic Orchestra, mit dem sie auch eine USA-Tournee unternahm. Mit dem Koninklijk Als Gewinner des internationalen Geigenwettbewerbs »Tibor Varga« tritt Boris Brovtsyn unter Concertgebouworkest Amsterdam und Myung-Whun Chung reiste sie durch Asien, mit der Ac- anderem mit dem Orchestre Philharmonique de Strasbourg, Orchestre Philharmonique de Monte- cademia Nazionale di Santa Cecilia und Antonio Pappano durch Europa. Die Saison führte sie Carlo, Orchestre National de Lille, BBC Philharmonic Orchestra, den English Classical Players, erneut mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, der Sächsischen Staatska- dem City of Birmingham Symphony Orchestra, BBC Scottish Symphony Orchestra, Rundfunk- pelle Dresden, dem Los Angeles Philharmonic und dem Finnish Radio Symphony Orchestra zu- Sinfonieorchester , Orchestre Philharmonique de Liège, Orchestre de la Suisse Romande, sammen. Sinfonieorchester Basel, Orchestra della Svizzera Italiana, Berner Symphonieorchester, Orchestra Sinfonica Siciliana und Utah Symphony Orchestra auf. Neben ihren Konzertauftritten mit Orchester ist Janine Jansen eine leidenschaftliche Kammer- musikerin. Das Projekt mit Schuberts Streichquintett und Schönbergs »Verklärter Nacht« führt sie Brovtsyn spielte beim »Verbier Festival«, »Lugano Festival«, »Edinburgh Festival«, »Oxford nach London, Berlin, Amsterdam, Hamburg, Lyon und Eindhoven. Im KONZERTHAUS DORTMUND Chamber Music Festival«, »Ryedale Festival«, »Genius of the Festival«, » Chamber wird sie mit ihren musikalischen Partnern dieses Programm auf CD aufnehmen. Janine Jansen Music Festival« und »George Enescu Festival«. Als Solist arbeitete er mit Dirigenten wie Sir Neville gründete und leitet das jährliche internationale Kammermusikfestival in Utrecht und tritt seit Marriner, Yuri Bashmet, Gerd Albrecht, Marek Janowski, Neeme Järvi, Louis Langrée, Yan Pascal 1998 jede Saison in der Reihe »Spectrum Concerts« in der Berliner Philharmonie auf. Zu ihren re- Tortelier, Gilbert Varga und Vladimir Fedoseev zusammen, um nur einige zu nennen. Er gibt re- gelmäßigen Kammermusikpartnern gehören Jean-Yves Thibaudet, Mischa Maisky, , gelmäßig Kammerkonzerte mit Kollegen wie Janine Jansen, Maxim Rysanov, Amihai Grosz, Boris Itamar Golan, Martin Fröst, Khatia Buniatishvili, Leif Ove Andsnes und Torleif Thedéen. Andrianov, Anastasia Voltchok, Denis Matsuev und Alexei Ogrintchouk.

Janine Jansen nimmt exklusiv für Decca (Universal Music) auf. Zuletzt veröffentlichte sie die Boris Brovtsyn, geboren 1977, wurde an der Zentralmusikschule und dem Tschaikowsky- CD »Beau Soir« mit dem Pianisten Itamar Golan. Jedes ihrer vorangegangenen Alben hat in den Konservatorium bei Maya Glezarova in Moskau ausgebildet. Schon vor seinem Studienabschluss Niederlanden Platin-Status erreicht. Im September 2003 wurde sie mit dem Musikpreis des Nie- wurde er bei einigen Wettbewerben ausgezeichnet. 2001 war er Finalist beim »Königin-Elisabeth- derländischen Kultusministeriums ausgezeichnet – die höchste Ehrung, die ein Künstler in den Wettbewerb« und gewann den »Reuters Prize«. Er studierte weiter bei David Takeno an der Guild- Niederlanden erreichen kann. Sie erhielt zahlreiche weitere Preise, darunter drei »Edison Classic hall School of Music and Drama und verbringt seitdem die meiste Zeit in Großbritannien. Public Awards« (zuletzt 2010), dreimal der »ECHO Klassik«, der »Preis der Deutschen Schall- plattenkritik«, der »NDR Musikpreis« 2007 und der »RPS Instrumentalist Award« 2009 für ihre Auftritte in Großbritannien. Amihai Grosz

Janine Jansen spielt die »Barrere«, eine Violine von Antonio Stradivari aus dem Jahr 1727, die Amihai Grosz, geboren 1979 in Jerusalem, ist Gründungsmitglied des renommierten Jerusalem ihr von der Elise Mathilde Stiftung leihweise überlassen worden ist. Quartet. Seit der Saison 2010/11 widmet er sich seiner solistischen Karriere und spielt als

18 I 19 Biografien 1. Bratscher bei den Berliner Philharmonikern, einem Orchester, mit dem er schon seit einigen Rechtsanwälte und Notare Jahren im Rahmen unterschiedlicher Projekte zusammenarbeitet. Bisher war er als Solist mit in- ternational renommierten Orchestern wie Daniel Barenboims West-Eastern Divan Orchestra oder auch dem Jerusalem Symphony Orchestra zu hören. Für die kommende Saison sind Konzerte an der Oper in Valencia, im Concertgebouw Amsterdam, im Megaron in Athen und mit dem Israel Philharmonic Orchestra geplant. Grosz erlernte im Alter von fünf Jahren zunächst die Violine, bevor er mit elf Jahren zur Viola wechselte. In Jerusalem erhielt er Unterricht bei David Chen, später bei in Frankfurt und Berlin sowie in Tel Aviv bei Haim Taub, der ihn in hohem Maße prägte. Schon früh erhielt Amihai Grosz verschiedene Stipendien und Preise und war Mitglied der »Young Musicians Group« des Jerusalem Music Centers, einem Programm für besonders talentierte junge Musiker.

Amihai Grosz arbeitet in solistischen und kammermusikalischen Projekten mit Künstlern wie Yefim Bronfman, , , Oleg Maisenberg, Janine Jansen, Julian Rachlin und zusammen. Er tritt in Konzerthäusern und auf Festivals auf der ganzen Welt auf, unter anderem beim »Jerusalem Chamber Music Festival«, »Delft Festival«, »Salon Festival« und »Verbier Festival«, bei den »BBC Proms«, im Bahnhof Rolandseck, beim »Internationalen Kammermusikfestival Utrecht«, bei »Spectrum Concerts Berlin« und beim »West Cork Kammermusikfestival«. Amihai Grosz spielt eine Gaspar-da-Salo-Bratsche aus dem Jahr 1570, die ihm von einer privaten Sammlung auf Lebenszeit als Leihgabe zur Verfügung Die Kunst liegt im gestellt wurde. Zusammenspiel. Maxim Rysanov Maxim Rysanov wurde 1978 in der Ukraine geboren und lebt in London. Er studierte an der Zentralen Musikschule in Moskau und der Guildhall School of Music and Drama in London. Er ist Preisträger vieler internationaler Wettbewerbe, so des »Lionel-Tertis-Wettbewerbs« und des »Concours de Genève«. Seit September 2007 konzertiert er im Programm »BBC New Generation Artists« mit verschiedenen BBC-Orchestern. staadenvonboxberg.de Höhepunkte der letzten Zeit waren zwei Auftritte bei den »BBC Proms« in London: als Solist beim BBC Symphony Orchestra mit einem eigenen Arrangement von Tschaikowskys »Rokoko- Variationen« unter Jirˇí Belohlávek bei der bekannten »Last Night of «, die Millionen Zuschauer weltweit verfolgen. Eine regelmäßige kammermusikalische Arbeit verbindet ihn mit Augustin Dumay, Martin Fröst, Marc-André Hamelin, Janine Jansen, Gidon Kremer, Mischa Mais- ky, Lev Markiz, Viktoria Mullova, Julian Rachlin, Maxim Vengerov sowie mit dem ASCH-Trio. Als Solist tritt er mit Orchestern wie dem English Chamber Orchestra, dem European Union Youth

Spieker & Jaeger I [email protected] I www.spieker-jaeger.de Kronenburgallee 5 I 44139 Dortmund I Telefon +49 231 9 58 58 - 0 Biografien

S&J 2011-15 Konzerthaus-DO L2.indd 1 21.07.11 10:43 Orchestra, der Amsterdam Sinfonietta, dem China Philharmonic Orchestra, der Deutschen Staats- In dieser Saison war er mit Janine Jansen für weitere Konzerte in London (Wigmore Hall) und philharmonie Rheinland-Pfalz, der Academy of St Martin in the Fields, dem Geneva Chamber Istanbul und gab Kammerkonzerte mit dem Pianisten Roland Pöntinen u. a. in Berlin und Stock- Orchestra und dem Orchestre de Chambre de Wallonie auf. holm. In der Saison 2012/13 gibt Torleif Thedéen Konzerte in Neuseeland und Australien.

Maxim Rysanovs erste Solo-CD wurde gleich mit einem »Editor’s Choice Award« des Magazins Seit 1986 hat Torleif Thedéen zahlreiche CDs für BIS aufgenommen, darunter mit Werken des »Gramophone« geehrt; zwei weitere Veröffentlichungen setzten sich an die Spitze der iTunes- Standard-Repertoires sowie auch zeitgenössische Musik. Seine CD mit Schostakowitschs Cello- Charts in den USA. Seine Debüt-CD beim Label BIS mit Bach-Solosuiten wurde von Kritikern und konzerten gewann 1995 den »Cannes Classical Award«, und seine im Jahr 2000 erschienene Publikum positiv aufgenommen. 2011 nahm er eine CD mit dem Swedish Chamber Orchestra Aufnahme von Bachs Solo-Suiten wurde begeistert aufgenommen (sie wurde »Editor’s Choice« und Muhai Tang für BIS auf. Weitere Veröffentlichungen beinhalten Kammermusik von Brahms im »BBC Music Magazine« im November 2001). 2002 erschien seine Aufnahme von Dvorˇáks (Onyx) und Bruch (BIS) sowie ein Projekt mit dem BBC Symphony Orchestra für Chandos (Werke Cellokonzert. für Viola und Orchester von Britten mit Edward Gardner). Rysanov besitzt eine große Affinität zur Neuen Musik. Verschiedene Komponisten wie Dobrinka Tabakova, Elena Langer und Artyom Torleif Thedéen wurde 1992 zum Professor am Königlichen Konservatorium von Kopenhagen Vassiliev komponierten für ihn. Mehrfach schon wurden seine Auftritte im Fernsehen und Radio ernannt. Seit 1996 ist er außerdem Professor am Stockholmer Edsberg Musikinstitut. Er spielt ein international ausgestrahlt. David-Techler-Cello von 1711, das zuvor Lynn Harrel besaß.

Maxim Rysanov spielt auf einer Viola von Giuseppe Guadagnini aus dem Jahr 1780, die ihm vom Elise Mathilde Fund zur Verfügung gestellt wird. Jens Peter Maintz

17 Jahre lang war die höchste Auszeichnung im Fach Violoncello beim »ARD-Musikwettbewerb« Torleif Thedéen in München nicht mehr vergeben worden, bis Jens Peter Maintz 1994 den Ersten Preis bei die- sem bedeutenden Wettbewerb gewann. Seitdem hat er eine äußerst facettenreiche Konzerttätig- Der schwedische Cellist Torleif Thedéen begann sein Studium bei Frans Helmerson im Alter von keit entwickelt, die ihn zu einem der vielseitigsten Cellisten unserer Zeit macht. Er sammelte 15 Jahren und setzte seine Ausbildung bei Lehrern wie William Pleeth, Jacqueline du Pré, Hein- einige Jahre wertvolle Orchestererfahrung als Solocellist des Deutschen Symphonie-Orchesters rich Schiff und Paul Tortelier fort. Er errang 1985 internationale Anerkennung, als er drei der Berlin und bereiste als Cellist des renommierten Trio Fontenay die Welt. Seit 2006 ist er Solocellist bedeutendsten Cello-Wettbewerbe der Welt gewann. Seitdem ist er ein gefragter Solist in den des Lucerne Festival Orchestra unter Claudio Abbado. großen internationalen Musikzentren. Er spielt nicht nur regelmäßig mit allen führenden Orches- tern Skandinaviens, sondern u. a. auch mit dem BBC Philharmonic Orchestra, dem City of Bir- Seine Solistenkarriere brachte ihn mit Dirigenten wie Vladimir Ashkenazy, Herbert Blomstedt, Ma- mingham Symphony Orchestra, dem Moskauer Philharmonischen Orchester, der Tschechischen rek Janowski, Franz Welser-Möst und Bobby McFerrin zusammen, er musizierte dabei mit Klangkör- Philharmonie, dem Netherlands Philharmonic Orchestra, dem Konzerthausorchester Berlin, dem pern wie dem Radiosinfonieorchester Berlin, dem MDR Sinfonieorchester Leipzig, dem RSO Stuttgart, Nationaltheater-Orchester Mannheim und der Israel Sinfonietta unter Dirigenten wie Paavo Berg- dem Residenzorchester Den Haag und dem Orchester der Komischen Oper Berlin. Neben dem klas- lund, Andrey Boreyko, Neeme Järvi, Eri Klas, Sakari Oramo, Gennady Roshdestvensky, Esa-Pekka sischen Repertoire brachte er dabei auch viele Werke zeitgenössischer Komponisten zur Aufführung, Salonen, Leif Segerstam, Jac van Steen und Franz Welser-Möst. so z. B. die Cellokonzerte von Isang Yun, Jan Müller-Wieland und Georg Friedrich Haas.

Außerdem gibt Torleif Thedéen Recitals und Kammermusikkonzerte in bedeutenden Konzertsä- Jens Peter Maintz ist aber auch ein überaus engagierter und gefragter Kammermusiker. Zu len, so in der Wigmore Hall in London, der Carnegie Recital Hall in New York, dem Concertgebouw seinen Partnern auf diesem Gebiet zählen Musiker wie Kolja Blacher, Janine Jansen, Hélène in Amsterdam und in der Berliner Philharmonie. Er ist häufig Gast bedeutenderM usikfestivals wie Grimaud, Isabelle Faust, Mikhail Simonyan und Wolfram Christ, ausserdem Ensembles wie das dem »Prager Frühling«, dem »Schleswig-Holstein Musik Festival«, den Festivals in Bordeaux, Oslo, Artemis Quartett, das casalQuartett und das Auryn Quartett. Zusammen mit Wolfgang Emanuel Bath, Stavanger und Kuhmo. Schmidt bildet er das Cello-Duo Cello Duello.

22 I23 Biografien Junge Wilde – Die neue Staffel

Di 18.09.2012 · 19.00 Jan Lisiecki Klavier Werke von Messiaen, Bach, Beethoven, Mendelssohn Bartholdy und Chopin

Do 25.10.2012 · 19.00 Vilde Frang Violine Werke von Mozart, Brahms, Szymanowski und Mendelssohn Bartholdy

Do 15.11.2012 · 19.00 Khatia Buniatishvili Klavier Werke von Chopin, Liszt und Strawinsky

Di 11.12.2012 · 19.00 Andreas Brantelid Violoncello Werke von Schubert, Beethoven, Hindemith und Brahms

Do 24.01.2013 · 19.00 Anna Prohaska Sopran Lieder von Dowland, Schumann, Dvorˇák u. a.

Di 19.02.2013 · 19.00 Ray Chen Violine Werke von Bach, Franck, Ysaÿe und Saint-Saëns

Do 25.04.2013 · 19.00 Sebastian Manz Klarinette Werke von Gershwin, Reich, Piazzolla, Copland, Villa-Lobos, Bernstein, Joplin und Milhaud

Musik ist wie ein Puzzle aus Tönen: Viele Elemente fügen sich zusammen zur Erfolgsmelodie des KONZERTHAUS DORTMUND. Unterstützen auch Sie hochkarätige Konzerte und profitieren durch Kartenvorkaufsrecht, exklusive Einladungen, kostenlosen Bezug von Broschüren etc. Werden Sie Teil der Gemeinschaft der »Freunde des Konzerthaus Dortmund e.V.« Infos: T 0231-22 696 261· www.konzerthaus-dortmund.de Weiterhören Texte Anne do Paço

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Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung. Es war nicht in allen Fällen möglich, die Bildquellen ausfindig zu machen. Rechteinhaber bitte melden. Druckfehler und Änderungen von Programm und Mitwirkenden vorbehalten.

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