Ausgabe 08 / Saison 19/20 • Eintracht Frankfurt • Auflage: 1.000 / gegen freiwillige Spende Herausgeber „Blauer Brief“: Ultras Gelsenkirchen e.V. Daimlerstraße 6 | 45891 Gelsenkirchen | www.ultras-ge.de | [email protected] | V.i.S.d.P.: Zoran Stanisavljevic Herausgeber „Blauer Brief“: Ultras Gelsenkirchen e.V. Daimlerstraße 6 | 45891 Gelsenkirchen | www.ultras-ge.de | [email protected] | V.i.S.d.P.: Zoran Stanisavljevic Glückauf Schalker,

2019 nähert sich schnellen Schrittes dem Ende entge- gen und die Winterpause steht vor der Tür. Blicken wir ein Jahr zurück, standen wir zu diesem Zeitpunkt mit gerade mal 14 Punkten auf dem 13. Tabellenplatz. Ohne Wenn und Aber können wir sagen, dass uns da die aktuelle Tabelle wesentlich besser gefällt. 25 Punkte, vierter Platz. Si- cherlich wäre mehr drin gewesen. Denken wir an das Derby und die Spiele gegen Köln, Hoffenheim oder Düsseldorf, schmerzen die lieg- engebliebenen Punkte. Aber wir wollen uns nicht beschweren. Unsere Mannschaft tritt als Einheit auf und charakterlich stimmt es ebenso. In der letzten Ein- leitung haben wir das Auftreten der Nordkurve kritisiert. Leider ist auch in den letzten Spielen keine großartige Verbesserung zu spüren gewesen. Die Auftritte gegen Union und in Leverkusen waren allemal höchstens Durchschnitt! Sind wir schon wieder so verwöhnt, dass es nur laut wird, wenn es nach wenigen Minuten 2:0 für uns steht? Wir, der aktive Kern der Kurve, sind in der Pflicht, als treibende Kraft alle Schalker zu motivieren und zum Mitsingen zu bewegen. So, dass der berühmte Funke von den Tribünen auf’s Spielfeld überschlagen kann.

Mit der Eintracht aus der Mainstadt steht ein derzeit angeschlagener Gegner auf dem Feld gegenüber. Aber hinter diesem angeschlagenen Gegner steht auch ein hochmotivierter Gästeblock. Um die wichtigen drei Zähler auf dem Berger Feld zu behalten, ist eine gut aufgelegte Nordkurve unabdingbar!

Sonntagabend, Flutlichtspiel gegen die SG Eintracht Frankfurt – wem da noch die Motivation fehlt, dem ist nicht mehr zu helfen!

Leider müssen wir auch erneut den Umgang mit dem Tifo-Material bemängeln. Es ist teilweise unter aller Sau, wie damit umgegangen wird! Die Fahnen und Doppelhalter kommen komplett versaut und pitschnass zurück. Ebenso haben die Klamotten in der Kurve zu bleiben und werden unter keinen Umständen mit rausgenommen. Auch nicht zum Bier holen oder pissen! Drückt solange eurem Nebenmann die Fahne in die Hand. Das Tifo- Material repräsentiert die Nordkurve, behandelt es also mit Respekt und lasst es im Block!

Dadurch, dass das Heimspiel gegen Eisern Union bereits am Freitagabend stattfand, bat sich die Gelegenheit allen vier Freundschaften einen Besuch abzustatten. So fanden sich sowohl in Nürnberg, Salerno, Skopje als auch in Enschede eine zweistellige Anzahl UGE’ler ein. Diese Tatsache zeigt wie verwurzelt jede einzelne Freundschaft in unserer Gruppe ist, was uns wahnsinnig stolz macht!

Ab heute ist das neue SCHALKER UNSER erhältlich. Hierbei handelt es sich diesmal nicht bloß um eine ganz normale Ausgabe: Wir sagen Herzlichen Glückwunsch zur 100.! Inhaltlich dreht sich daher natürlich vieles um die vergangenen 25 Jahre und die Arbeit am Heft. Auch wir lassen die Macher in diesem Blauen Brief zu Wort kommen und stellen euch das SCHALKER UNSER in der Rubrik „Eine Ode an die Fanzines“ ausführlich vor.

4 FC Schalke 04 e. V. - 1. FC Union Berlin e. V. 2:1 (1:1)

Flutlichtspiel gegen Union Berlin. Trotz der für mich eher ungünstigen Terminierung auf einen Freitagabend konnten die Vorzeichen kaum besser stehen. Der FC Schalke spielte ein gutes erstes Drittel, welches wohl die wenigsten erwartet hatten, und hält, nicht zuletzt wegen den wichtigen drei Punkten in Bremen, Anschluss an die engen, oberen Tabellenplätze im Kampf um das internationale Geschäft.

Im Gästeblock sollte uns mit der Fanszene aus Berlin Köpenick eine vermutlich bis in die Haarspitzen motivierte Kurve erwarten, welche mit ihrem Verein die erste Saison der Vereinsgeschichte erlebt und noch nie in unserer Arena gastieren durfte. Nach unserem Pokalsieg 2001 im Berliner Olympiastadion war es also das zweite Pflichtspiel gegen die Eisernen.

Die Arbeit links liegen gelassen, ging es für meine Freunde und mich ziemlich zügig nach Gelsenkirchen. Mit leichter Verspätung durch den katastrophalen Feierabendverkehr, traf unsere Autobesatzung am Ort des Gesche- hens ein und ohne große Umwege betraten wir die Kurve.

Zum Einlauf der Mannschaften präsentierten wir ein kleines Chaos-Intro. Etliche blau-weiße Fahnen schmückten die mittig der Kurve hochgezogene Blockfahne mit dem bekannten Nordkurve-Logo. Untermalt wurde das ganze von diversen Blinkern und etwas blauem und weißem Rauch. Leider kamen die Blinker kaum zur Geltung und zu allem Überfluss wurde die Blockfahne leicht schief ausgerichtet. An dieser Stelle sei nochmal jedem Schalker der ordentliche Umgang mit unserem Tifo-Material ans Herz gelegt. Die verteilten Fahnen mussten nach Spielende teilweise vom Boden eingesammelt werden oder kamen in einem nicht akzeptablen Zustand zurück.

Die Jungs auf dem Rasen starteten derweil gut in die Partie. Nach einer Flanke von und Kopf- ballablage von , knallte Benito Raman das Leder in der 23. Spielminute sehenswert in den Win- kel. Die Nordkurve explodierte förmlich und kam danach zum ersten Mal richtig auf Betriebstemperatur. Mit unserem Gesang zu „Bella Ciao” wurde der sportliche Aufwärtstrend gefeiert. Die Berliner machten es uns nicht leicht und konnten in der 36. Spielminute durch ein Geschenk von Schiedsrichter Daniel Schlager zum 1:1 per Elfmeter ausgleichen. Der Kölner Keller blieb trotz der verfrühten Flugeinlage des Unioners stumm. Das vom DFB vorgebrachte Argument, dass Spiel würde durch den VAR gerechter werden, lässt sich hier einmal mehr wunderbar entkräften. Schafft den Videobeweis endlich ab! Er raubt uns die beim Fußball so wichtigen Emotionen und schmälert die Attraktivität des Spiels. Wenn man dann nun aber auch noch sieht wie dieser schlechte Witz je nach Lust und Laune eingesetzt oder eben auch nicht eingesetzt wird, toppt das die ganze Nummer nochmal um einen Zacken. Beispiele für dop- peldeutige Auslegung gibt es genug! 5 Nach der Pause ging es munter weiter. Schalke ackerte sich von Torchance zu Torchance, während die Gäste versuchten mitzuhalten, was ihnen bis zur 87. Minute auch gut gelang. Suat Serdar war es letzten Endes, der mit seiner Direktabnahme nach Vorlage von den wichtigen 2:1 Endstand markierte. Schalke stand somit vorübergehend auf Platz zwei!

Die Leistung der Nordkurve Gelsenkirchen passte sich an diesem Tag nicht ganz unserem Tabellenplatz an. Sicherlich gibt es neben schwächeren Phasen auch gute Momente zu vermelden, jedoch fehlt momentan ein- fach die Durchschlagskraft in den entsprechenden Liedern. Es bleibt zu hoffen, dass diese lethargischen Phasen schnell wieder ausbleiben. Denn sie sind gerade im Hinblick auf die positive sportliche Entwicklung völlig unver- ständlich. Zumindest kurz vor Schluss wurde sich nochmals zusammengerauft, um der Mannschaft in der ents- cheidenden Drangphase den Rücken zu stärken. Per Spruchband sprachen wir einem Gruppenmitglied unsere Unterstützung aus - niemals aufgeben Gunnar, du kämpfst nicht allein!

Die Gäste aus Berlin rund um das Wuhlesyndikat, ihrer Jugendgruppe Teen Spirit Köpenick und den Hammer- Hearts bevölkerten den Gästeblock im Ober- und Unterrang und fielen mit einer gemeinsamen Ultras Zaunfahne auf, welche vor der Plexiglasscheibe angebracht wurde. An der Brüstung hing erstmals eine Zaun- fahne in solch großer Dimension mit der Aufschrift „Eisern Union” und auch die einheitlich roten Outfits samt Vorsänger und Trommeln im Oberrang machten einiges her. Die Wechselgesänge zwischen beiden Bereichen wussten gut zu gefallen und auch ander- weitig vernahm man die Unioner einige Male in der Nordkurve. Der komplette Abriss, den wir uns jedoch erwartet hatten, blieb allerdings aus. Alles in allem ein solider Auftritt der Hauptstädter.

Nach dem Schlusspfiff feierten wir mit der Mannschaft ausgiebig die drei Punkte und packten unser Material zusammen. Unterstützt von Freunden aus Skopje, Nürnberg und Enschede ließen wir den Abend in unseren Räumlichkeiten ausklingen, bevor es todmüde aber doch zufrieden wieder nach Hause ging.

Vielen Dank für eure Unterstützung, Brüder!

Rechtsform Union Berlin

1. Fußballclub Union Berlin e.V., das ist der offizielle Name des Vereins aus dem Berliner Ortsteil Köpenick. 1966 wurde dieser gegründet, hat aber aufgrund diverser Vorgängervereine eine Vergangenheit bis 1906. Mit dem erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga hat nun wieder mal ein eingetragener Verein gezeigt, dass Erfolg auch ohne Ausgliederung möglich ist. Auch wenn das vielleicht ein einmaliger Erfolg ist, hat Union sich davor auch fest in der zweiten Liga etabliert.

Vereinspolitisch macht der Verein aber auch immer wieder auf sich aufmerksam. So wirbt er selbst für einen Erhalt der 50+1 Regel. Auch das 2012 verabschiedete Sicherheitspaket „Stadionerlebnis“, in dem es um Kampf gegen Rassismus oder Gewalt im Stadion ging, lehnte Union ab. Begründet wurde diese Entscheidung damit, dass diese Punkte schon längst selbstverständlich wären, und man dafür nicht ein populistisches Sicherheitspa- ket bräuchte. Ebenfalls lässt sich Dirk Zingler, Präsident von Union, so zitieren: „Aktuell genügt scheinbar poli- tischer Druck, uns zu Handlungen zu zwingen, obwohl der behauptete Anstieg von Gewalt im Fußball gar nicht 6 belegt werden kann. Damit riskieren wir, auch künftig zum Spielball von Politikern zu werden, die das populäre Thema Fußball zur eigenen Profilierung nutzen. Dass sich die „Solidargemeinschaft Fußball in so eine Situation begibt, ist unnötig.“ Der Fußballclub aus Köpenick stellt sich somit oft gegen den modernen Fußball, den DFB und die DFL.

Im Jahr 2018 hat die Vereinsführung Vorschläge zu einer Reformierung des deutschen Fußballs veröffentlicht. Einige Punkte, die dort vorgeschlagen wurden, sind folgende: das Aufstocken der ersten drei Ligen auf jeweils 20 Mannschaften und die Einbeziehung der dritten Liga in die DFL (derzeit DFB). Ebenfalls sollten Mannschaften nur noch begrenzt Spieler leihen dürfen. Das Gehaltsetat sollte eine Obergrenze haben, sodass die ewige Auf- wärtsspirale endlich gebremst wird. Finanziell soll das Risiko eines Abstiegs durch eine stufenlose und liga- unabhängige Verteilung der Fernsehgelder gedämpft werden. Für die Fankultur wichtige Punkte sind, dass das Sportgericht professionell geführt werden soll. Ebenfalls sollen die Fans mehr in den Fokus rücken. „Neben den Akteuren auf dem Platz sind die Stadionbesucher fester Bestandteil der Faszination Fußball“. Die Anstoßzeiten und eine Maximalentfernung bei Wochentagsspielen wurden dabei vorgeschlagen.

Mit all diesen Punkten zeigt der 1. FC Union Berlin, dass es ein Wiedererkennungsmerkmal ist, sich so gegen den Verband zu stellen. Ebenfalls ist der Verein ein weiteres, positives Beispiel für den Erhalt des eingetragen Vereins!

Bayer Leverkusen GmbH – FC Schalke 04 e.V. 2:1 (1:0)

Auswärtsspiele in Leverkusen sind ja generell immer Touren, die man als Fan gerne antritt. Cooler Gästeblock, viele mitreisende Schalker und auch die kurze Anreise auf der Schiene ist sehr angenehm. So ging ich persönlich mit einer gewissen Vorfreude in das Spiel und hoffte auf einen guten Auftritt auf den Rängen. Diesbezüglich war in den letzten Wochen doch so ein bisschen der Wurm drin.

Am Spieltag wählten wir die Anreise per Entlaster und so machte sich ein bunt gemischter Haufen der Schalker Fanszene auf die einstündige Reise. Angekommen in Leverkusen-Mitte ging es wie immer per pedes zum Gäste- block. Absolut entspannte Geschichte so ein kleiner Fußmarsch. Schade, dass es solche gemütlichen Spaziergän- ge vom Bahnhof zum Stadion viel zu selten in der Liga gibt. Shuttlebusse sind einfach scheiße.

Am Gästeblock erwartete uns dann die üblich strenge Kontrolle beim Ordnungsdienst in Leverkusen. So genau wie dieses Jahr wurde ich hier allerdings noch nie kontrolliert. Keine Ahnung mit was die gerechnet haben, aber gut. Zur allgemeinen Vorfreude fanden wie immer sehr viele Schalker den Weg zu den Pil- lendrehern und das Stadion war zur Hälfte mit Blau- Weißen gefüllt. Vorm Spiel wurden schon die ersten Gesänge von den Sitzplätzen angestimmt. Der Pöbel hatte Lust aufs Spiel. Vorm Anpfiff testeten wir eine neue Melodie, welche viel Potential besitzt. Dennoch fehlte es hier noch an Durchschlagskraft. Mal schauen, ob und wie sich das Teil entwickeln wird.

Das Spiel begann und wir starteten mit einer guten Lautstärke in die Partie. Nach zehn Minuten ging der Lärmpe- gel allerdings wieder etwas nach unten und konnte auch bis zur Pause nicht mehr so stark angehoben werden. Da haben sich viele Leute wohl vom schwächeren Auftritt unserer Mannen auf dem Rasen anstecken lassen. Anders ist das Ganze nicht zu erklären. Die Mannschaft zeigte nämlich kein so gutes Gesicht wie in den letzten 7 Wochen. Man kam vorne nicht gefährlich vors Tor und hatte in der Defensive deutlich Probleme. Der Ausfall un- serer standesgemäßen Innenverteidiger war schon zu spüren. So ging man mit einem 0:1 Rückstand in die Pause.

Schalke startete stärker und kämpferischer in die zweite Hälfte und biss sich in das Spiel rein. So konnte das Duell auf dem Feld ausgeglichener gestaltet werden. Auch die Nordkurve Gelsenkirchen zeigte ein anderes Gesicht nach dem Pausentee. Vor allem in den Drangphasen von Schalke zog jeder auf den Rängen mit, um den Ball ins Tor zu schreien. Lobend zu erwähnen sind hier wirklich die Sitzplätze, die re- gelmäßig in die Gesänge einsteigen. So soll es im- mer sein! Leider kassierten die Blau-Weißen auf dem Grün in der 81. Minute das 0:2 und man sah sich hier schon als Verlierer. Weit gefehlt, denn man konnte post- wendend durch Raman verkürzen. So wurde der Heimkurve ein bisschen der Wind aus den Segeln genommen und uns nochmal Motivation für die letzten zehn Minuten gegeben. Nach dem Anschluss versuchten wir wirklich alles und gaben den Jungs den nötigen Rückhalt, allerdings sollte es nicht sein und man biss sich an Leverkusens Defensive die Zähne aus. So ging das Spiel leider mit 1:2 verloren. Kein Beinbruch, hier kann man verlieren und die Werkself hatte einfach den etwas besseren Tag. Mund abputzen und weitermachen.

Die Heimkurve hinterließ nicht den schlechtesten Eindruck. Optisch war das Ganze schon ganz ok, da viele Fahnen im Einsatz waren. Auch wenn es bei der mickrigen Tribüne nicht schwer ist, einen guten Tifo-Auftritt hinzubekommen. Gesanglich kam auch das ein oder andere durch. Das hat man dort schon deutlich schlechter gesehen. Überrascht waren wir Mitte der erste Halbzeit, als sich in der Heimkurve vermummt wurde und Handgesten Richtung Gäste- block zu sehen waren. Man rechnete mit sonst was. Ende vom Lied waren dann Spruchbänder gegen die Ausreiseverbote. Naja.

Nach dem Spiel gaben wir unserer Mannschaft noch Mut mit und zollten Respekt für die kämpferische Leistung. Die Rückfahrt mit dem eingesetzten Entlastungszug war sehr entspannt, sodass wir in den späten Abendstunden wieder unser schönes Gelsenkirchen erreichten.

8 Nordkurve Nürnberg

Aktuelle Lage Es sind rabenschwarze Tage für unsere Freunde aus dem Frankenland. Nach dem torlosen Derby bei den Vorstädtern gab es bei der Heimpremiere des neuen Chef-Trainers Jens Keller eine 0:2-Niederlage gegen Wehen Wiesbaden. Nach dem zweiten Treffer zu Beginn der zweiten Halbzeit stellte die Nordkurve Nürnberg den Support für die eigene Mannschaft ein. Nach dem Spiel durfte sich die Mannschaft von den Zuschauerrängen dann einiges anhören und man kann nur hoffen, dass endlich der Schalter umgelegt wird.

Im Anschluss an die Partie gab es jedoch erfreulichere Momente. Durch den seltenen Spieltermin auf einem Samstag fand das jährliche Winterdorf der Nordkurve Nürnberg statt. In diesem Jahr wurde das Ganze auf dem Stadiongelände direkt vor der Nordkurve veranstaltet. Durch verschiedenste Aktionen kam wieder eine beachtliche Summe zusammen, die in verschiedene soziale Projekte und Einrichtungen gespendet wird.

Anfang der Woche ging es für unsere Brüder und Schwestern - wie so oft - an einem Werktag auf den Weg Richtung Stadion. Am Montag musste der Club zur Prime Time um 20:30 Uhr beim VfB Stuttgart ran. Das Spiel ging 3:1 verloren.

SpVgg Greuther Fürth GmbH & Co. KGaA - 1. FC Nürnberg e.V. 0:0 (0:0) Im Anschluss an unseren Auswärtssieg in Bremen machte ich mich auf den Weg zu unseren Brüdern und Schwestern aus Nürnberg. Nach einem Jahr Pause fand nun wieder das Frankenderby gegen die Westvorstadt statt.

Schon am Samstag traf sich die Nürnberger Fanszene am Valznerweiher und besuchte den öffentlichen Teil des Ab- schlusstrainings der Mannschaft. Hier wurde der Mannschaft, rund um den neuen Ex-Schalke Trainer Jens Keller, noch- mals die Bedeutung des kommenden Spieles deutlich gemacht. Nach dem Training machten sich die Leute um Ultras Nürnberg auf den Weg ins Lokal und stimmten sich gemeinsam auf das Derby ein.

Am Sonntagmorgen machten wir uns vom Lokal aus auf dem Weg in Richtung Derbytreffpunkt. Die Nordkurve Nürnberg traf sich dieses Jahr unter dem Motto „Alle in schwarz! Alles für Nürnberg!“ an einem Elektrofach- markt in Fürth. Jeder konnte hier für einen erschwingli- chen Betrag sein Derbyaccessoire erwerben. Passend zur Choreo gab es eine schwarze Jacke mit Stadtwappen und dem Fränkischen Rechen auf der Brust. Nach ger- inger Wartezeit machten wir uns auf den Fußmarsch in Richtung Ronhof. Schon nach kurzer Distanz musste der ansehnliche Mob stoppen, da die Fürther Bauern ihren Treffpunkt – nach Bekanntgabe des Nürnberger Treffpunktes - nicht mal einen Kilometer entfernt ausgerufen haben. So musste erst der Fürther Kindergarten – den man bis hierhin weder optisch noch akustisch wahrnehmen konnte – von 9 der Polizei in Sicherheit gebracht werden. Selbst wenn der Gegner in Sichtweite gewesen wäre, hätte man bei dem Bullenaufgebot wohl eh nichts erreichen können. Es wurde mal wieder mehr aufgefahren, als im Extremfall nötig gew- esen wäre. Nach der kurzen Verschnaufpause ging der Marsch samt „Nürnberg ist euer Untergang“-Banner, ein wenig Pyrotechnik und lauten Gesängen weiter bis zum Stadion. Noch vor Stadionöffnung erreichten wir unser Ziel. Vorm Eingang hatte nochmals jeder die Chance, sich sein Derbyaccessoire zu holen und wir betraten geschlossen das Stadion und schließlich den Block. Beim Betreten des Blocks konnten wir nun die Fürther Fanszene wahrnehmen, welche vergebens versuchte, sich darzustellen, als wären sie mehr als nur ein paar lächerliche Clowns.

Zu diesem Spiel bereitete die Nordkurve Nürnberg eine mehrteilige Choreografie vor. Schon vor Spielbeginn sah man vorne am Zaun einen Banner mit der Aufschrift „Euer größtes Rätsel – euer Untergang“. Im Anschluss wurde in der Mitte des Gästeblocks eine Blockfahne gezeigt, auf der man ein aufgeklapptes Buch mit der Inschrift „Nürnberg ist euer Untergang“ lesen konnte. Auf der linken Seite des Buches sah man sieben Siegel. Zudem wechselte das Banner und hatte nun die Aufschrift „Wir sind für euch das Buch mit den sieben Siegeln“. Weiter ging es mit einer Blockfahne, welche den gesamten Gästeblock bedeckte und ein weiteres Banner mit der Aufschrift „Versucht es zu öffnen und eure Apokalypse ist nah“. Auf der Blockfahne waren die vier apokalyptischen Reiter von Albrecht Dürer zu sehen. Für alle, die damals nicht im Geschichts- oder Religionsunterricht aufgepasst haben: Die vier apokalyptischen Reiter werden als Boten der nahenden Apokalypse in der Bibel im sechsten Kapitel der Offenbarung des Johannes erwähnt und Albrecht Dürer ist – passend zu der stadtbezogenen Choreo - einer der bekanntesten Nürnberger. Der letzte Teil der Choreo bestand aus tausenden Papptafeln, welche wieder das Stadtwappen und den Fränkischen Rechen zeigten. Außerdem wurde vorne am Block erneut ein Banner mit der Aufschrift „Denn seit Anbeginn war es gewiss, dass das fränkische Land unser ist!“ gezeigt.

Im Vergleich zur Mannschaft legte die Nordkurve Nürnberg einen guten Start hin. Wohl dem langweiligen Spiel ge- schuldet, flachte die Lautstärke im Verlauf der ersten Halbzeit ab. Neben den „Sektion Stadionverbot“ und „Freiheit für Ultras“ Fahnen waren ausschließlich drei Schwenker im Einsatz. Passend zur Choreo jeweils ein Schwenker mit Stadtwappen, dem Fränkischen Rechen und dem Logo des 1. FCN. In der zweiten Hälfte nahm das Spiel an Fahrt auf und so wurde auch die Stimmung im Block wieder lauter, aber auch angespannter. Neben den drei Schwenkfahnen von der Choreo, kamen in Halbzeit zwei auch weitere Fahnen zum Einsatz und man gab hier ein rundes Bild ab.

In der Heimkurve bekamen wir immer mal wieder vereinzelt Bengalos zu sehen, welche weder Bezug zur Stimmung hatten, noch passend zum Spielverlauf gezündet wurden. Einzig alleine die Choreo vor dem Spiel war ansehnlich umgesetzt. Wie man die Idee dahinter findet, bleibt jedem wohl selbst überlassen. Mehr kann man über den Trümmer- haufen nicht sagen, sowohl optisch als auch akustisch ist die Kurve rund um Block 12 einfach nur scheiße.

Nach der spannenden Schlussphase holte sich die Mannschaft noch den verdienten Applaus bei uns ab und wir machten uns ohne besondere Vorkommnisse auf den Rückweg ins Lokal. Nach einigen Gesprächen und ein paar gemütlichen Fahrerbieren machte ich mich dann auf den Nachhauseweg. 10 VAK-P ENSCHEDE

Aktuelle Lage Weiterhin bleibt die Saison für unsere Freunde aus dem Osten des Nachbarlandes ein ständiges Auf und Ab. Das Heimspiel gegen Ajax Amsterdam könnte dies nicht schlechter beschreiben, vergleicht man die beiden Halbzeiten der Partie. Zu dieser 2:5 Heimniederlage findet ihr in dieser Ausgabe einen ausführlichen Spielbericht.

Nachdem Twente in den letzten Wochen nach einer Niederlage oft gewinnen konnte, mussten sie sich letzte Woche bei ADO Den Haag mit einem torlosen Remis zufrieden geben. Der Abstand auf die Abstiegsplätze bleibt somit weiterhin bei sechs Zählern. Gestern spielten die Tukkers in der heimischen Veste gegen Vitesse Arnheim. Der Aspirant fürs internationale Geschäft aus Gelderland ist sicherlich wieder ein stärkerer Gegner. Hoffentlich konnte sich der FCT das Selbstvertrauen holen, welches man Dienstag im Pokal gegen die verhassten Go Ahead Eagles braucht.

Twente Enschede - Ajax Amsterdam 2:5 (2:1) Nach dem knappen Sieg unseres Kumpel- und Malocherclubs gegen Union Berlin bot sich die Möglichkeit un- seren Brüdern aus Enschede einen Freundschaftsbesuch abzustatten, da diese am ersten Advent zur beschis- sensten Anstoßzeit keinen geringeren als den Ligaprimus aus Amsterdam zu Gast hatten. Wer schon denkt, dass in der Bundesliga beschissene Anstoßzeiten herrschen, der sollte seinen Blick zum Nachbarland werfen. Da beginnen die meisten Partien zeitversetzt, teilweise zu unchristlichen Zeiten, wie in diesem Fall auf einem Sonntag um 12:15 Uhr. Man stellt sich da nur die Frage, ob der Verband noch nicht genug Geld in der Tasche hat. Nichtsdestotrotz stieg die Vorfreude trotz dieser Umstände auf das Spiel, wenn man das mögliche Geschehen auf den Rängen betrachtet. Sportlich gesehen wohl eher weniger, ließen die spielerischen Qualitäten der Tukkers in den vergangenen Wochen doch zu wünschen übrig, während Ajax sowohl national als auch international zu glänzen wusste.

Mit einer ordentlichen Portion Müdigkeit, aber auch Motivation ging es für mich in den frühen Morgen- stunden auf die Reise Richtung Enschede. Neben meiner Wenigkeit fand sich eine zweistellige Anzahl Ultras im Osten der Niederlande ein. Bei den üblichen Kaltgetränken stimmte man sich in der Kneipe im Um- feld des Stadions ein. Leider wird es zur Normalität bei den Jungs von Ultras‘91 sich immer wieder aufs Neue an auswärtigen Orten zu treffen, um sich gemeinsam auf die Partie und den generellen Tag vorzubereiten. So bleibt an dieser Stelle einfach die Hoffnung, dass unsere Brüder schnell ein eigenes Heim aufmachen können, denn die eigenen vier Wände sind doch bekanntermaßen die Schönsten. Begleitet von einer Eiseskälte und für niederländische Verhältnisse Pünk- tlichkeit wurden die Stufen des VAK-P Blocks betreten. Mit Anpfiff wurde noch zeitig das erste Bier neben dem berühmten Twente Ham geholt und die bekannten Nasen herzlichst begrüßt, ehe der Fokus dem Geschehen auf dem Rasen und den Rängen gelten sollte.

Die Jungs in Rot zeigten im Verlauf der ersten Minuten eine engagierte Leistung und ließen in der Veste die Hoffnung aufleben, dass man heute etwas holen könnte. Mit der ersten vernünftigen Aktion vollstreckte der Publikumsliebling 11 Keito Nakamura in die Maschen und war Initiator eines brachialen Torjubels. Kurze Zeit später vollendete Aitor Cantalapiedra einen Konter zum 2:0, was vermutlich einen der perversesten Torjubel in den letzten Monaten in der Veste hinterließ. So ziemlich jeder im VAK P und auch im gesamten Stadion fragte sich, was sich da auf dem Feld abspielte. Das Stadion sprudelte vor Emotionen und Adrenalin und sendete einen Willkom- mensgruß an die Gäste aus der Hel van Enschede. Die Gesänge bekamen nach und nach einen höheren Lautstärkepegel. Es ist immer wieder ein unbeschreibliches Gefühl, wenn eine motivationsgeladene Mannschaft mit einer or- dentlichen Portion Leidenschaft diese Eigenschaften auf die eigenen Fans überträgt, was dementsprechend diese komplett ausrasten und freidrehen lässt. Für solche Momente hat man sein Herz an die schönste Perle der Welt verloren.

Wer dachte die zweite Halbzeit geht da weiter, wo die erste aufhörte, der täuschte sich leider dermaßen. Twente brach völlig ein, bekam keinen Zugriff zum Spiel und kassierte demnach leider Gottes vier Buden. Um es mit den Worten unserer Brüder zu beschreiben: „Godverdomme!“ Zwei der vier Tore gingen auf das Konto von, wie hätte es anders sein können, Klaas-Jan Huntelaar.

Der VAK P war stimmungsmäßig einer Achterbahn der Gefühle zuzuordnen. Beflügelt von der für nicht möglich gehaltenen deutlichen Führung schepperten die Gesänge durch die Hölle aus Enschede und schüchterten die in der ersten Halbzeit arrogant agierende Elf aus Amsterdam auf dem Rasen förmlich ein. Das „Wij zijn gehaat en asozial“ blieb mir hier sehr stark in Erinnerung, da dies emotional und brachial aus den Kehlen der Tukkers hervor kam. Mit Beginn des Einbruchs der Roten wurde die Stimmung spürbar leiser. Dennoch wurden die Li- ebesbekundungen an den Verein mit einer angemessen Lautstärke in den niederländischen Himmel geschrien. So verdeutlichte man, dass die Supporters auch in nicht erfolgreichen Zeiten hinter ihrem Club stehen und eine Niederlage gegen den Primus der Liga kein Untergang ist. Bezeichnend ist hier ein Lied mit dem Inhalt der Botschaft, die zu Beginn der Saison auf einer übergroßen Blockfahne stand: „FC Twente heel mijn leven lang.“ - So und nicht anders!

Diese Kraft wurde der Mannschaft nach der Verabschiedung mit auf den Weg gegeben, um ihr für die kom- menden Aufgaben die nötige Energie zu verleihen, damit die Erfolge wieder erzielt werden können, die dringend nötig sind im Kampf gegen den Abstieg.

Mit Betreten des Stadions hörte man die ersten Gesänge aus dem vollen Gästeblock, was mich im Glauben ließ, dass es einen lautstarker Schlagabtausch beider Kurven geben könnte. Leider bewahrheitete sich dies nicht, da der Kern um Ultras Amsterdam und F-Side ausschließlich nach den eigenen Toren zu hören waren. Ab und zu gab es ein wenig Bewegung in den ersten fünf Reihen. Das wars dann aber auch. Bekannterweise herrschen in den Niederlanden für Auswärtsfans viele Einschränkungen im Bereich der Combi-Anreise, dennoch hätte man weitaus mehr vom Gästesektor im Rahmen des Supports erwarten können, wenn man die diversen Internetvid- eos der Amsterdamer sieht, wofür sie sich abfeiern.

Nach Spielende wurde dann zeitig das Warme gesucht und es wurde bei ein paar Kaltgetränken über den übli- chen Schnickschnack gesprochen. Dabei wurden ebenso die nächsten möglichen Freundschaftsbesuche geplant, ehe der Heimweg angetreten wurde.

Een vriendschap voor de eeuwigheid! - Schalke und Twente voor altijd! 12 KOMITI SKOPJE

Aktuelle Lage Die Fußballabteilung scheint endgültig wieder da angekommen zu sein, wo sie hingehört. Der FK Vardar ist Herbstmeister und steht mit soliden acht Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze der mazedonischen Liga. Zum Abschluss der Hinrunde gab es nach dem Derby gegen Shkupi nochmal zwei äußerst interessante Partien. So ging es beim letzten Auswärtsspiel des Jahres für unsere Freunde auf eine der weitesten Auswärtsfahrten der Saison zu Akademija Pandev in Strumica, nahe der griechischen Grenze. Die Partie konnte überraschend deutlich mit 3:0 gewonnen werden. Eine zweistellige Anzahl an Mitgliedern unserer Gruppe war bei dem sportlich wichti- gen Spiel ebenfalls vor Ort und erlebte wieder Mal sehr intensive Tage in einer anderen Welt. Einen ausführlichen Spielbericht zu dem Wochenende gibt es in der kommenden Ausgabe nächste Woche Samstag.

Vergangene Woche stand für den FK Vardar dann das letzte Hinrundenspiel auf dem Programm. Der letzte Geg- ner im Jahr 2019 sollte der amtierende Meister Shkendija Tetovo sein. Passend zu dieser wichtigen Begegnung gab es einige Jubiläen zu feiern, weshalb das gesamte Wochenende über in den üblichen Vierteln von Skopje gefeiert wurde. Schon am Freitagabend gab es eine Fahrt durch die Stadt und diverse Pyroaktionen. Spätestens am Sonntag herrschte dann ein kleiner Ausnahmezustand. Die Gruppe Loyal Fans, welche für den Ursprung der Freundschaft zwischen Gelsenkirchen und Skopje verantwortlich ist, feierte ihr 20-jähriges Jubiläum und hatte zu diesem Anlass eine große Choreo vorbereitet. Zusätzlich feierte Komiti Madzari Fünfjähriges und die Freund- schaft zwischen Komiti Skopje und Teteks Tetovo jährte sich zum zehnten Mal. Aus diesem Anlass gab es nach einem gemeinsamen Marsch, bei dem natürlich ordentlich Pyro gezündet und geböllert wurde, im Stadion eine sehr gut gefüllte Kurve und mehrere Choreografien. Zusätzlich wurde in der Halbzeitpause ein offizieller Teil im Innenraum abgehalten, um die Freundschaft nochmal öffentlich zu feiern.

Das Spiel gegen Shkendija endete trotz zweimaliger Führung 2:2, weshalb Vardar nun mit acht Punkten Vor- sprung vor Shkendija und neun Zählern vor A. Pandev in die Winterpause geht. Insbesondere die Kurve hat vergangenen Sonntag mal wieder gezeigt, zu was sie fähig ist, wenn die verschiedenen Gruppe an einem Strang ziehen und für’s Stadion mobil gemacht wird. Generell kann man zum Jahresende ein recht positives Fazit ziehen. Neben dem sportlichen Erfolg der Fußballabteilung hat es auch die Fanszene geschafft wieder enger zusammenzurücken und sich mit den verschiedenen Untergruppen zu vernetzen. So kann es im nächsten Jahr gerne weitergehen.

Ajde Vardar! 13 Curva Sud Siberiano

Aktuelle Lage Der Negativtrend an der südwestlichen Küste Italiens setzt sich leider fort. Nachdem die Partien gegen Cremo- nese und Juve Stabia schon punktlos endeten, konnte gegen Ascoli lediglich ein Zähler mitgenommen werden. Bei Cittadella gab es dann zur Enttäuschung aller wieder eine Nullnummer. Durch die schlechten sportlichen Leistungen und das Wegbleiben der Zuschauer werden in der Fanszene wieder Rufe nach einem Boykott laut. Hoffen wir, dass der traditionsreiche Verein wieder die Kurve bekommt und es langsam wieder bergauf geht.

Heute spielt die Salernitana zuhause gegen Crotone, kurz vor Weihnachten bei Empoli und zwischen den Tagen gegen Pordenone und bei La Spezia.

Im Folgenden findet ihr nach der 100 Jahresfeier im Sommer endlich wieder einen Reisebericht zu unserem Besuch beim Heimspiel gegen Ascoli.

US Salernitana vs. Ascoli Calcio 1:1 (1:0)

Bedingt durch dauerhafte Überschneidungen unserer beiden Spielpläne zogen geschlagene fünf Monate ins Land, ehe wir nach der grandiosen 100-Jahresfeier, unsere Brüder endlich wieder bei einem Heimspiel unterstüt- zen konnten. Letztendlich machten sich nach unserem Heimspiel gegen Union eine zweistellige Anzahl Ultras auf den Weg in den Süden Italiens.

Die Anreise verlief ohne besondere Vorkommnisse, sodass unsere Vehikel gut gestimmt zur Mittagszeit in Salerno einrollten. Schon an der Autobahnabfahrt wurden wir von unseren Brüdern in Empfang genommen, um sich auf direktem Weg zu den bekannten Lokalitäten zu machen, wo wir dann weitere bekannte Gesichter begrüßen konnten. Eine ausführliche gemeinsame Verköstigung diverser Leckereien durfte natürlich nicht fehlen.

Gut gestärkt ging es im Anschluss zu den neuen Räumlichkeiten von NG, welche aus Pastena weiter in Richtung Zentrum gezogen sind. Das neu bezogene Viertel soll an die Gruppe gebunden und unter dem Namen „Zone Orientale“ ein stärkeres Zusammengehörigkeitsgefühl geschaffen werden. Nach diversen Gesprächen und dem ein oder anderen Peroni wurden dann langsam alle Materialien verstaut und sich auf den Weg in Richtung Stadio Arechi gemacht.

Rund um das Stadion hielt sich das Treiben allerdings auch eine Stunde vor dem Anstoß noch arg in Grenzen. Die katastrophalen sportlichen Leistungen hinterließen deutliche Spuren, sodass von der Euphorie zum Saisonstart und einer ausverkauften Curva Sud Siberiano wie gegen Benevento zurzeit nur zu träumen ist. Nichtsdestotrotz ist es immer wieder schön zu sehen, welch strahlende Augen alle Mitglieder unserer Gruppe bekommen, die zum ersten Mal live die Fassade und den einmaligen Charme des Arechi erblicken.

Nachdem der Einlassbereich wie immer ohne Kontrollen hinter uns gelassen wurde, trafen nach und nach immer mehr bekannte Gesichter von allen aktiven Gruppen ein, was eine Reihe von weiteren herzlichen Begrüßungen zur Folge hatte und die Zeit bis zum Anstoß wie im Flug vergehen ließ.

Pünktlich zum Anstoß hatte jeder seinen Platz bei den unterschiedlichen Gruppen der Curva Sud gefunden und die Partie konnte beginnen. Sportlich sollte sich die Leistung der Granatroten an die Vorstellungen der letzten Wochen anschließen. So konnte zwar glücklich mit 1:0 in Führung gegangen und dieses Ergebnis eine Zeit lang gehalten werden, am Ende bettelte die Heimelf jedoch förmlich um das sich immer stärker abzeichnende Ge- 14 gentor und so kamen die Gäste am Ende noch zum leider mehr als verdienten Ausgleich.

In der Curva Sud sollte sich am heutigen Tag zum größten Teil nur der harte Kern rund um die aktiven Ultra- Gruppen einfinden. Zu Beginn wurden zwei größere Rauchtöpfe gezündet und diverse Schwenker aller Gruppen waren dauerhaft im Einsatz. Ein Gesamtbild, welches wie immer schön zu bewundern war. Im Oberrang wurde von Frankia Kaotika zudem noch eine kleine Fahne mit Gruppenlogo gezeigt und darunter einige Blinker gezün- det.

Der Support der Curva Sud kam die komplette Spielzeit leider nie so wirklich ins Rollen. Zwar gab es immer wie- der lautere Momente zu diversen einmaligen Ohrwurmmelodien, trotzdem zeigte sich auch hier, dass die letzten Spiele nicht spurlos an unseren Brüdern vorbeigegangen sind. Leider drücken außerdem die neuen installierten Sitzschalen deutlich auf den bekannten Ausrastfaktor. Gerade die bekannten Torjubel und im Kreis springenden Grüppchen sind durch diese Modernisierung deutlich in der Auslebung ihrer Mentalität beschnitten. Neben un- serer Anwesenheit gab es an diesem Tag noch Unterstützung von Ultras aus Bari sowie Reggio.

Die Gäste aus Ascoli waren mit circa 200 Ultras anwesend. Zwar konnte immer mal wieder Bewegung im Gästesektor ausgemacht werden, viel angekommen ist in der Heimkurve jedoch nicht. 15 Nach dem ernüchternden Ergebnis wurden relativ schnell alle Utensilien verstaut und unsere Unterkunft für die kommenden Tage angesteuert. Nach kurzer Dusche und einer kleinen Verschnaufpause, ging es dann ins Restau- rant, um mit Vertretern von fast allen Gruppen der Curva Sud Siberiano ausgelassen den Abend zu verbringen. Bei bestem Speis und Trank wurde viel gelacht, gegessen und selbstverständlich gesungen. Es ist immer wieder beeindruckend und sorgt für Gänsehautmomente, wenn wir beobachten können mit welcher Leidenschaft, egal in welcher Situation, für die Kurve, Stadt und Verein die Lieder zelebriert werden.

Zu späterer Stunde wurde uns noch eine Torte geschenkt, welche jeweils eine Choreo unserer Nordkurve, sowie eine der Curva Sud abbildete. Mille, Mille Grazie, fratelli. Wo für den einen Teil unserer Reisegruppe der Abend nun vollkom- men erschöpft endete, wird gemunkelt, dass der ein oder andere Ultra die Nacht noch zum Tage machen sollte.

Der nächste Morgen wurde langsam und gemütlich gestartet, ehe sich alle nach etwas mehr oder weniger Schlaf wieder gesammelt hatten. Anschließend ging es mit unseren Brüdern in die Provinz nach Agropoli, wo wir ge- meinsam den Tag bei bestem Wetter unter traumhafter Naturkulisse verbrachten.

Am letzten Tag unserer Reise ging es relativ früh aus den Federn, da wir uns im Centro Storico mit UMS trafen, um gemeinsam den Friedhof und die Grabstätte von Antonio zu besuchen. Egal wie schwer die Schicksalsschläge auch seien mögen, genau diese Augenblicke sind es, die uns zusammenschweißen und zeigen das wir in den schwersten Momenten füreinander da sind. Ruhe in Frieden Antonio!

Im Anschluss an diesen Besuch hieß es leider wieder Abschied nehmen und die Heimreise in den Kohlenpott anzutre- ten. Es waren wieder unbeschreibliche und intensive Stunden mit diversen Eindrücken, welche nicht zu ersetzen sind.

Schalke è Salerno - Fratelli per sempre!

Fanzine-Steckbrief:

Name: SCHALKE UNSER Ersterscheinung: 1994 Auflage: 5000 Erscheinungsturnus: weiter unregelmäßig, vier Mal pro Saison Seitenumfang: 72 Seiten Preis: gegen Spende. Kenner geben zwei Euro. Anzahl der mitarbeitenden Kräfte: rund ein Dutzend

16 Interview SCHALKER UNSER

Als Einstieg direkt mal folgendes Szenario. Ihr sitzt auf einer Parkbank in Gelsenkirchen und blät- tert durch euer Heft. Es läuft eine Schalker Kutte mit Bier in der Hand vorbei. “Ey hömma, wat is’ dat denn?” Wie erklärt ihr ihm kurz dein Fanzine?

Stephan: Besser als die Bild, weniger Bilder als der Playboy. Dafür viel Schalke und ein kritischer Blick auf DFB, DFL und Konsorten. Das ganze in antirassistisch.

Michael: Wo warst du denn die letzten 24 Jahre? Offensichtlich nicht im Stadion.

Astrid: Die Situation hatte ich vor kurzem in der Bahn. Ich hab den jungen Schalker angesehen und gefragt, wie er ohne das Heft so alt werden konnte. Ich gab ihm eine Ausgabe und er versprach, sie jetzt regelmäßig zu lesen.

Stand heute, wie ist euer Heft in der Fanzinelandschaft einzuordnen? Was ist der inhaltliche Fokus?

Roman: Wir bieten einen gleichermaßen kritischen wie humorvollen Blick auf den Fußball, vor allem den auf Schal- ke - und zwar aus Fansicht. Neben einigen anderen Urgesteinen aus der Fanzineszene wie dem Übersteiger aus St. Pauli haben wir dabei durchaus auch eine Sport- und vereinspolitische Brille auf. Wir halten es auch für wichtig, eine antirassistische Grundhaltung zu vermitteln - auch ohne Parteizugehörigkeit, aber mit starker religiöser Bindung.

Wie würdet ihr bzw. wen würdet ihr als eure Zielgruppe beschreiben? Wen wollt ihr erreichen und wen erreicht ihr tatsächlich?

Michael: Zielgruppe sind in erster Linie Schalke-Fans, die sich Infos nicht nur aus dem Schalker Kreisel, Funke, Springer, Reviersport besorgen, sondern auch noch eine unabhängige Quelle wertschätzen und einen Blick über den Tellerrand werfen möchten. Darüber hinaus erfreuen wir ein anspruchsvolles Fachpublikum jedweder Provenienz und das ganze weltweit. Das SU liegt eben auch in coolen Läden der Südsee aus.

Bea: Nehmen wir doch einmal den Kreisel: den bekommen Vereinsmitglieder ohnehin zugesandt und der Spieltag- skreisel, der im Stadion verteilt wird, landet viel zu oft kurz durchgeblättert in der nächsten Pfütze. Ob wegen des konservativen Inhalts oder wegen der fürs Stadion unhandlichen Größe – wer weiß das schon.

Dann ist da der Blaue Brief der UGE, der natürlich vorrangig in der Nordkurve verteilt und dort auch wirklich gelesen wird. So ist es ja auch gewollt, denn die dort behandelten Themen sind nun mal vorrangig für die UGE-Mitglieder und ihr Umfeld von großem Interesse. Der „Trikotträger“ wird sich darin nur bedingt wiederfinden.

Und jetzt kommt das SU ins Spiel: nicht weichgespült, sondern durchaus auch oft kritisch. Nicht gruppenintern und „nur was für die jungen Blagen“, sondern mit dem Anspruch, alle Schalker zu informieren. Nicht gebunden an ir- gendwelche Obrigkeiten, sondern frei und unabhängig. Mit dem Recht, eigene Meinungen zu publizieren, für die die „Macher“ auch den Kopf hinhalten.

Gerade durch die Verteilung an verschiedenen neuralgischen Punkten wird eine breite Streuung erreicht, ebenso, wie die Themen des SU breit gefächert sind. So ist für jeden Leser etwas dabei, und darauf setzen wir.

Astrid: Sogar die Mannschaft bekommt auf eigenen Wunsch das SCHALKE UNSER frisch gedruckt ins Trainingszen- trum gebracht. Auch wenn nicht alle Spieler sehr gut Deutsch verstehen, ist die Freude immer groß, da wir ja doch mal 17 das ein oder andere Bild der Jungs abdrucken.

Wisst ihr noch, wie und wann die Idee zu eurem Fanzine entstanden ist?

Michael: Nachdem die Faninitiative gegen Rassismus gegründet und etabliert war, stellten wir fest, dass einzelne von uns immer noch etwas Freizeit hatten. Fanzines, ob Fussek, Punk, Kunst oder Politik, waren damals die wichtigsten Mitteilungs- und Vernetzungsorgane der diversen in- und ausländischen Subkulturen. Das Internet war damals in Metropolen wie Gelsenkirchen so gegenwärtig, wie es das heutzutage im Sauerland gerne wäre. Die Post kam auch am Montag, ein Drucker mit Ambitionen war mit dabei. Was lag also näher, als ein Heftchen zu starten?

Könnt ihr uns einen groben Abriss über die Entwicklung eures Heftes geben? Wie haben sich Inhalt, Umfang und der Druck über die Jahre gewandelt?

Roman: Angefangen haben wir 1994 mit einer 1000er Auflage im “Kartoffeldruck”, entstanden aus der Gruppe “Schalker gegen Rassismus”. Zwei Journalisten, die auch Mitglied in der Ini waren, hatten die Idee, ein Fanzine auf Schalke zu etablieren. Das war vor 100 Ausgaben.

Und das hat irre Spaß gemacht. Es kam gut an, die Leute fanden es super und wir haben immer noch treue Leser seit der ersten Ausgabe. Es war auch schön zu merken, dass man etwas bewegen konnte. Auch wenn die Vereinsführung im Laufe der Jahre sicher nicht immer einer Meinung mit uns war. Aber das gehört zum Wesen einer kritischen Fan- Zeitung.

Zum Ende der Parkstadionzeit waren wir sogar mal bei einer 8000er Auflage. Damit waren wir das mit Abstand au- flagenstärkste Fanzine der Liga. Das war aber schon allein logistisch kaum mehr zu stemmen. Seit der Nummer 89 erscheinen wir komplett in bunt.

Während wir in den Anfangsjahren immer wieder auch Spieler interviewt haben, verzichten wir schon seit einiger Zeit darauf. Es macht aus unserer Sicht wenig Sinn, ein Interview zu veröffentlichen, das zuvor durch die Mühle der Unterne- hmenskommunikation gedreht wurde. Es ist dann einfach nicht mehr authentisch. Dann sprechen wir doch lieber mit Menschen, die unverblümt ihre Meinung sagen können.

Wie viele Leute arbeiten am Heft? Gab es Zeiten, in denen das Heft sogar mal vor dem Aus stand?

Markus: Wir sind ein Kernteam von sechs Redakteuren, die schreiben und sich natürlich um das Organisatorische kümmern. Drei davon sind auch im Vorstand des gemeinnützigen Trägervereins und kümmern sich um die finanziellen Dinge und die Infrastruktur. Dazu kommen verschiedene Schalker, die ab und an etwas schreiben. Wir betrachten uns seit der Gründung als ein Fanzine “von Fans für Fans”, was bedeutet, dass uns jeder Texte einschicken kann.

Tatsächlich stand das SCHALKE UNSER einmal kurz vor dem Aus. Damals haben wir noch das Heft für 1,50 Euro verkauft und stellten fest, es wurden immer weniger, die mit einem Fanzine etwas anzufangen wussten.

Michael: Das liebt man als Verkäufer, wenn man in Schnee, Eis und Regen sein Herzblut feil bietet, und von Arena- Touristen für das Stadionprogramm gehalten wird.

Markus: Gleichzeitig hat das SU, so, wie wir es gemacht haben, eigentlich jeden von uns jedes Wochenende gekostet. Das konnte so nicht mehr weitergehen. Wir haben uns dann zusammengesetzt und festgestellt: “Früher hat es einmal mehr Spaß gemacht, das SCHALKE UNSER zu machen.” Wir haben dann die Gründe untersucht und eine Menge Zöpfe 18 abgeschnitten. Beispielsweise haben wir jetzt professionelle Verteiler, geben das Heft gegen Spende heraus - oder auch umsonst, wenn einer nicht spenden kann. Schließlich wollen wir vor allem gelesen werden. Das Heft trägt sich mit den Spenden und den Anzeigen auch sehr gut. Wir arbeiten jetzt sehr viel mehr als früher online, haben das Satzprogramm gewechselt, Rubriken, die viel Arbeit gemacht haben, aber wenig gebracht, gestrichen und ähnliches.

Nicht zuletzt haben wir auch die Organisationsform geändert. Wir waren lange das Organ der Schalker-Fan-Initiative e.V. Im Einvernehmen mit der Ini haben wir das SU als eigenen Verein herausgelöst, was die Trennung von Kosten und Einnahmen rechtlich einfacher machte. Aber natürlich hat die Ini bis heute Seiten bei uns, das versteht sich von selbst.

In unserer Ausgabe Nr. 10 des Blauen Briefes aus der Saison 16/17 ist eine “Ode an die Fanzines” erschienen. Könnt ihr eine ähnliche Entwicklung in eurem Umfeld bedauernd feststellen, sprich: den Trend, dass die jüngere Generation eher auf die Infos von Ultras Tifo bei Facebook und Grup- paof bei Instagram zurückgreift als Werthaltiges in eurem Heft zu lesen? Oder ist hier eine Tren- dumkehr in Sicht?

Stephan: Eine Trendumkehr ist es vielleicht noch nicht, aber viele der jüngeren Generation nehmen sich auch ein SU mit, wenn wir vor dem Eingang Nord stehen. Das Interesse ist also da.

Markus: Spannend ist ja, dass immer mehr Leute ins Internet gucken und Hefte kaum noch gekauft werden - da wir das Heft gegen Spende herausgeben und auch komplett online stellen, haben wir den Trend aufhalten können und werden jetzt mehr gelesen als je zuvor. Und das Witzige ist: Alle möglichen Leute lesen im Netz und bloggen - aber den eigenen Text gedruckt zu sehen ist für viele immer noch etwas Besonderes, etwas, worauf sie dann stolz sind, und es herumzeigen.

Roman: Grundsätzlich ist es erstmal generell gut, wenn Menschen lesen. Online wie offline. Offline, als Printerzeugnis, hat es aber etwas Haptisches. Was zum Anfassen. Jeder sollte einfach mal zugreifen und sich das Heft als Klolektüre mitnehmen.

Zu guter Letzt würden wir dann natürlich noch gern wissen, wo euer Heft erhältlich ist.

Roman: Das Schalke Unser gibt es natürlich an den Eingängen zur Arena, an den Spieltagen, wenn wir ers- cheinen. Und im Fan-Laden der Ini, im Schacht 6, im UGE-Heim, der Buchhandlung Junius und noch an diversen anderen Stellen rund um die Schalker Meile. Wer eine Ausgabe verpasst, kann sie bei uns online nachbestellen oder als PDF downloaden.

Weihnachten in Gelsenkirchen

Es ist eine klare Dezembernacht in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Ein Mann schleppt sich müde und gezeichnet vom harten Arbeitsalltag aus seinem Bett und nach einer Tasse Kaffee auf den Weg zur Frühschicht in der Zeche Hugo. Doch an diesem Morgen tritt er den Weg mit einem anderen Gefühl an, denn es sollte seine letzte Schicht 19 in diesem Jahr sein. Heute würden sie ein letztes Mal in den Schacht fahren, heute würde er ein letztes Mal seine Kumpel sehen, bevor er die Feiertage mit seiner Familie verbringen kann. An diesem letzten Tag, so war es mittlerweile Tradition geworden, bringt jeder etwas von Zuhause mit und man gestaltete die Frühstückspause gemeinsam, wenigstens dieses eine Mal im Jahr. Die Frau des Bergmanns hatte also Lebkuchen für die Arbeiter gebacken und dazu packte er sich zwei Kannen mit kaltem Punsch und zwei Flaschen mit Grubenfusel in die Tas- che. Den letzten Arbeitstag muss man natürlich feiern. Wie jeden morgen raucht er zwei Zigaretten auf dem Weg zur Zeche, selbstgedreht und ohne Filter. Mit den Dingern in der Kippe spürt man ja auch nix mehr vom Nikotin!

Nachdem er den letzten Glimmstengel auf dem Hof ausgetreten hat, geht er durchs Tor und zieht sich gemein- sam mit den anderen um. In der verschlafenen Truppe macht sich schnell gute Laune breit und zum warm werden gibt es den ersten Schluck aus der Pulle auch schon vor Einfahrt in den Schacht. Untertage werden dann die letzten Steine gekloppt, bis dann endlich Pause ist. Lebkuchen, Plätzchen, Brot, Wurst, Käse, Tee, Punsch, Bier und Schnaps, für alles ist gesorgt! Die Kumpel genießen ihre letzte gemeinsame Pause, erzählen sich von den Plänen für die heiligen Tage und von guten Vorsätzen fürs neue Jahr, die spätestens am 2. Januar eh wieder über den Haufen geworfen werden. Nach der Pause werden dann die letzten Arbeiten für dieses Jahr fertiggestellt und nachdem alle gemeinsam ausgefahren sind, gibt es nochmal für jeden einen Schnaps, bevor es zu den Familien geht. Bereits einige Meter vor dem Haus in ihrer Siedlung steigt dem Mann der Geruch von leckerem Essen in die Nase. Heute, zum heiligen Abend gibt es Eisbein und Bockwurst mit Kartoffelsalat, da freut er sich schon das ganze Jahr drauf. Gegessen wird gemeinsam mit Frau, Kindern und den Eltern.

Das erste Mal in diesem Jahr sind alle zusammengekommen, deshalb hat man sich viel zu erzählen. Nach stun- denlangen Gesprächen, Schnäpsen und Spielen geht die Familie gemeinsam ins Bett und für die nächsten Tage kehrt die langersehnte Ruhe im Haus ein.

Diese kleine Geschichte zu Beginn des Textes soll darstellen, wie wir uns die Weihnachtstage eines Malochers zu der Hochzeit des Bergbaus in Gelsenkirchen vorstellen. In der heutigen Ausgabe wollen wir euch auf das aktuelle Weihnachtsprogramm der Stadt aufmerksam machen.

Was allen wohl als erstes in den Sinn kommt, wenn man an die Weihnachtszeit denkt, sind Weihnachtsmärkte. Die gibt es auch in der Stadt der tausend Feuer und zwei davon sind auch etwas größer. Zum einen ist da der bekannte Weihnachtsmarkt in der Bahnhofsstraße. Zwischen verschiedenen Geschäften und Imbissen ist auch dieses Jahr wieder ein Weihnachtsdorf errichtet worden, welches mit Fressbuden, Glühweinständen und vielen kleinen Büdchen mit Schnickschnack zum verweilen und bummeln einlädt.

Auf der anderen Seite gibt es noch einen zweiten größeren Weihnachtsmarkt in Buer. Mit seiner nostalgischen Aufmachung und der geselligen Ausstrahlung ist dieser auch definitiv einen Besuch wert. Neben dem guten Eier- punsch von einer lokalen Konditorei gibt es in diesem Jahr gleich noch ein Highlight. Im Gegensatz zu den letzten Jahren, in denen wir unseren Stand immer auf dem Weihnachtsmarkt am Bahnhof hatten, sind wir dieses Jahr in Buer. Genauer gesagt findet ihr uns dort am 20.12. Wir bieten euch weihnachtliche Köstlichkeiten sowie die Möglichkeit bei unserer Tombola mitzumachen an. Die Erlöse gehen natürlich auch dieses Jahr wieder komplett an karitative Einrichtungen in Gelsenkirchen. Nutzt den Anlass, um die warmen vier Wände zu verlassen und bei uns vorbeizuschauen!

Neben den Weihnachtsmärkten können wir euch das Adventssingen in der Glückauf Kampfbahn am 22.12. ans Herz legen. Der Abend wird vom Supporters Club, also direkt aus der Schalker Fanszene organisiert. Im Gegen- satz zu der Kommerzveranstaltung in der Arena steht hier das eigentliche Singen im Vordergrund und nicht die Vermarktung von Fanartikeln und einer Veranstaltung, welche die Kassen zum Jahresende noch einmal klingeln 20 lassen soll. Zusätzlich zum Singen auf der alten Tribüne ist dort eine Art kleiner Weihnachtsmarkt aufgebaut, wo sich der gemeine Schalker Bratwurst, Bier und Glühwein zu moderaten Preisen schmecken lassen kann.

Abgesehen davon gibt es keine besonderen Veranstaltungen, die wir euch an Herz legen können. Natürlich könnten wir euch hier jetzt noch unzählige Spendenmöglichkeiten nennen, sodass jeder zum Jahresabschluss ein paar Leuten helfen und sein Karmakonto verbessern kann, das ist allerdings nicht unsere Aufgabe. Aber nehmt euch einfach mal die Zeit, um die Stadt und die Umgebung zur Weihnachtszeit zu erkunden. Es bietet sich euch einfach ein anderes Stadtbild als im restlichen Jahr und der Ausflug ist definitiv seine Zeit wert.

Fritz Szepan

“Die Blechdose flog fort - und ich bekam einen in den Nacken” erinnerte sich Szepan später an sein- en ersten Schultag, als er eine Blechdose auf dem Boden sah, die er direkt weg schoss, was seinem Vater gar nicht gefiel.

Friedrich Hermann „Fritz“ Szepan wurde am 2. September 1907 in Gelsenkirchen geboren und wuchs als eines von insgesamt sechs Kindern auf. Schon von Kindesbeinen an schlug sein Herz für den Fußball, sehr zum Unmut seiner Eltern. Nach- dem er früh auf den Straßen der Nachbarschaft anfing zu kicken, spielte er später heimlich auf Schalke und ging mit in die Hosentaschen gesteck- ten Socken aus dem Haus - den Rest der Kleid- ung stellte ihm der Verein. Als die Mutter davon Wind bekam, verbot sie ihm das Training. Erst als Szepan drohte, stattdessen mit dem Boxen anzu- fangen, wählte sie das geringere Übel und ließ ihn gewähren.

Ohne Abschluss verließ Szepan 1921 die Schule und absolvierte eine Lehre zum Klempner. Nach einem Jahr in der Jugend von Schalke 04 überre- dete ihn sein Jugendfreund und späterer Schwa- ger Ernst Kuzorra 1925, als 17-jähriger der ersten Mannschaft des bis dahin bedeutungslosen Klubs Schalke beizutreten. Es sollte der Beginn der Kar- 21 riere von einem der größten Spieler des FC Schalke 04 werden. Der spielintelligente Ausnahmekönner schuf zusammen mit Kuzorra den damals gefürchteten „Schalker Kreisel“, basierend auf dem schottischen Kurz- passspiel, dem Pendant zum englischen „Kick & Rush“, und führte den FC Schalke 04 als Kopf und Spielmacher zu insgesamt sechs deutschen Meisterschaften, drei Vizemeisterschaften und einem Pokalsieg. 1937 gelang mit Meisterschaft und Pokalsieg das erste Double in der Geschichte des deutschen Fußballs.

Schalke spielte, wie damals viele Mannschaften, mit einer 2-3-5 Formation, in der Szepan bis Mitte der 30er Jahre auf der Position des Mittelläufers, einem heutigen Sechser oder Zehner, spielte. Später nahm er dann die Position des sogenannten Halbstürmers, einem von fünf Stürmern dieser Formation, ein. Die Titeljagd begann am Sonntag, dem 24. Juni 1934. Im Poststadion zu Berlin vor 45.000 Zuschauern sollte Schalke 04 im zweiten Anlauf, nachdem ein Jahr zuvor das erste Finale gegen Fortuna Düsseldorf 3:0 verloren ging, zum ersten Mal Deutscher Meister werden. Im Spiel gegen den 1.FC Nürnberg lag Schalke lange 1:0 zurück, bis Fritz Szepan mit dem vielleicht wichtigsten Treffer seiner Karriere in der 88. Minute für den Ausgleich sorgte. Nur zwei Minuten später ließ Kuzorra den 2:1 Siegtreffer folgen. Schalke war zum ersten Mal Deutscher Meister! Gelsenkirchen stand Kopf und das ganze Ruhrgebiet gleich mit.

Im Jahr 1929 sollte auch der damalige Bundestrainer Otto Nerz auf Szepans Talent aufmerksam werden. Am 20. Oktober 1929 durfte er schließlich sein Debüt in der Nationalmannschaft geben und wie könnte es anders sein, dort im ersten Spiel direkt seinen ersten Treffer markieren. Kurz vor der Weltmeisterschaft 1934 wurde Szepan zum Kapitän ernannt und führte die deutsche Elf in Italien direkt zu einem hervorragenden dritten Platz. Auch 1938 fuhr der blonde Fritz als Kapitän mit der Nationalmannschaft zur Weltmeisterschaft nach Frankreich, dieses Mal war aber bereits im Achtelfinale Schluss. Fast auf den Tag genau zehn Jahre nach seinem Debüt bestritt er am 22. Oktober 1939 sein letztes Länderspiel und kann auf acht Tore in 34 Spielen für Deutschland zurück- blicken, in denen er 30 mal die Kapitänsbinde trug.

Nach Kriegsende versuchte Szepan es noch einmal, ehe der „Beckenbauer der Vorkriegszeit“, wie sie ihn später aufgrund seines außerordentlichen Spielverständnis und seiner Führungsstärke nannten, 1949 seine aktive Kar- riere im Alter von 42 Jahren aufgrund von Knieproblemen und Rückenschmerzen beenden musste.

Fritz Szepan gehört zur Schalker Jahrhundertelf und ist mit 234 Toren in 342 Spielen hinter Ernst Kuzorra der zweitbeste Torschütze in der Geschichte des FC Schalke 04. Nach Ende seiner aktiven Spielzeit blieb er Schalke erhalten und übernahm das Traineramt gleich für fünf Jahre, konnte außer der Meisterschaft der Oberliga West 1951 allerdings keinen weiteren Titel auf seine Habenseite schreiben. Dies sollte sich ändern, als er im Anschluss Trainer bei Rot-Weiß Essen wurde und dort im ersten Jahr direkt den deutschen Meistertitel holte. Später kehrte Szepan nochmal zum FC Schalke 04 zurück und hatte von 1964 bis 1965 sowie von 1966 bis 1967 das Amt des Präsidenten inne.

Leider sollte das Fußball-Idol in seinem Leben nicht nur positive Schlagzeilen schreiben. Da der Fußball in Deutschland damals ein reiner Amateursport war, musste sich Fritz seinen Lebensunterhalt neben dem Platz verdienen. Dort bewies der überragende Kicker jedoch nicht das gleiche Geschick wie auf dem Spielfeld. 1927 übernahm er gemeinsam mit Ernst Kuzorra einen Tabakwarenladen am Schalker Markt, ohne Erfolg. Später führte er ein halbes Jahr eine Kneipe am Schalker Markt, war aber 1933 schon wieder erwerbslos gemeldet. Dank guter Beziehungen des Vereins zur Stadt, wurde er anschließend mit der Beaufsichtigung der städtischen Sportplätze und Turnhallen betraut. Trotz schwieriger finanzieller Lage in der Weltwirtschaftskrise wurde diese Position damals für Szepan extra neu geschaffen. Außerdem erhielt er langfristige Beurlaubungen, um weiterhin Fußball spielen zu können. Im August 1937 kündigte er diese für ihn doch scheinbar perfekte Beschäftigung, um erneut eine Selbstständigkeit zu beginnen - dieses Mal übernahm er eine Tankstelle, scheiterte jedoch auch 22 mit diesem Projekt. Erst mit der Übernahme eines Textilgeschäftes am Schalker Markt sollte sich seine finanzielle Situation für immer ändern. Doch dieser Erwerb warf einen dunklen Schatten auf das Schalker Idol, das Textilge- schäft befand sich nämlich bis kurz zuvor noch in Besitz von zwei jüdischen Kaufleuten. Im Zuge der Arisierung wurde es damals enteignet und Szepan übernahm es für 7.000 Reichsmark - weit unter dem damaligen Wert. Bei eben dieser Arisierung sollten jüdische Geschäftsleute aus der Wirtschaft verdrängt werden. Die Behörden zwangen jüdische Besitzer, ihre Betriebe zu Preisen an vermeintliche “Arier” zu verkaufen, die deutlich unter dem damaligen Marktpreis lagen. Beide ursprünglichen Besitzer kamen 1944 in einem KZ in Riga ums Leben.

Die genauen Umstände dieser Übernahme sind bis heute nicht bekannt. Es gibt zwar keine Anhaltspunkte, dass Szepan sich proaktiv um das Textilgeschäft bemühte, jedoch dürfte ihm sein damaliger Status in der Fußball- welt von Vorteil gewesen sein. Außerdem ist hier zu erwähnen, dass Szepan, der eigentlich als unpolitisch galt, zusammen mit seinem Schwager Kuzorra 1937 in die NSDAP eingetreten ist. Er ließ sich damals für NS-Propa- gandakampagnen einspannen und unterzeichnete Wahlaufrufe. Im Jahr 1939 wurde er sogar in den Führerrat des Reichsamtes für Fußball berufen. Die Alliierten stuften Szepan nach dem Krieg dennoch bestenfalls als „Nazi-Mitläufer“ ein.

Im Jahr 2002 hatte Schalke 04 die Idee an der neuen Arena eine Straße nach Legende Fritz Szepan zu benen- nen, diese stieß allerdings schnell auf öffentliche Vorwürfe, Szepan habe sich in den 30er Jahren an jüdischem Eigentum bereichert. Gutachter und Historiker fanden schließlich heraus, dass Szepan damals massiv von der Arisierung profitierte und so wurde auf die Benennung der Straße verzichtet.

Gestern vor 45 Jahren verlor Schalke 04 einen seiner größten Spieler. Am 14. Dezember 1974 verstarb Szepan im Alter von nur 67 Jahren nach langer Krankheit in Gelsenkirchen.

Bremen: Wie bereits seit einiger Zeit bekannt ist, muss der SV Werder Bremen nun die Kosten für Polizeieinsätze bei sogenannten „Hochrisikospielen“ tragen. Bisher sind über zwei Millionen Euro angefallen. In der Ausgabe 14 des Blauen Briefs der vorletzten Saison berichteten wir in der Ausgeholt-Rubrik bereits ausführlich von der Problematik und dem mehr als fragwürdigen Vorgehen der Kostenübernahme für derartige Polizeieinsätze durch den Veranstalter eines Großereignisses. Dies ist bezogen auf Fußballspiele bisher nur in Bremen möglich, wobei andere Bundesländer wohl nachziehen wollen. Nun hat die DFL auf ihrer Mitgliederversammlung entschieden, dass Bremen diese Kosten alleine tragen muss und sich die anderen Vereine nicht über ein etwaiges Fondsmodell an den Polizeikosten beteiligen werden. Die endgültige Zahlung steht jedoch erst nach Ende des Rechtsstreits aus, der noch vor dem Bundesverwaltungsgericht läuft. Der SV Werder hatte gefordert, dass sich zumindest die jeweils beteiligten gegnerischen Vereine an den entstehenden Kosten beteiligen sollen. Der weitere Verlauf die- ses Themas wird wohl richtungsweisend sein für weitere Bundesländer und die Macht der Polizei, mittels eigener und von außen nicht beeinflussbarer Einsatzplanung für immense Kosten für Vereine zu sorgen.

Lübeck: Vom 4. bis 6. Dezember fand die Innenministerkonferenz in Lübeck statt. Auf dieser Konferenz treffen sich zweimal jährlich alle Innenminister/Innensenatoren der 16 Bundesländer sowie der Bundesinnenminister. Um die Tagesordnung zu füllen, wird sich auf diesen Konferenzen gerne regelmäßig mit dem Thema Fußballge- 23 walt auseinandergesetzt, so auch dieses Mal. Auf der Tagesordnung standen Beratungen über eine Verschärfung der Strafen gegen das Zünden von Pyrotechnik sowie eine Reform der Paragrafen zum Landfriedensbruch und dem Führerscheinentzug. So sollte etwa ermöglicht werden, „Störern“ bei Fußballspielen präventiv den Führers- chein zu entziehen. Eine Maßnahme, die etwa der bekannte Hannoveraner Strafverteidiger Dr. Andreas Hüttl als „vollkommen absurd“ bezeichnete. Diverse Fanhilfen des Landes veröffentlichten ebenfalls eine Stellungnahme, in der die geplanten Verschärfungen entschieden kritisiert wurden. Letztendlich wurden konkret für Straftaten im Rahmen von Fußballspielen keine Verschärfungen beschlossen. Die Innenminister wollen aber prüfen, auch die Verwendung bestimmter zugelassener und legaler Pyrotechnik unter Strafe zu stellen.

Jena: Der Drittligist FC Carl Zeiss Jena sollte 2018 eine Geldstrafe in Höhe von 24.900 € an den DFB zahlen. Nun will der Verein, nachdem der Einspruch vom ständigen Schiedsgericht des DFB abgelehnt wurde, die Ver- handlung vor einem ordentlichen Gericht außerhalb der DFB-Sportgerichtsbarkeit weiterführen. Grund für die hohe Strafe waren Pyroshows in drei Spielen. Der Verein weigerte sich die Strafe zu zahlen, da nach Angaben der Verantwortlichen des Vereins mit allen Mitteln und Wegen versucht wurde, das Abbrennen von Pyrotechnik zu verhindern. Bevor jedoch vor dem ordentlichen Gericht verhandelt werden kann, müssen die Gremien des FCC einem solchen Fortgang des Rechtsstreits erst zustimmen. Es wäre zu begrüßen, wenn mehr Vereine sich dem Jenenser Beispiel anschließen und die horrenden Strafen des DFB nicht einfach akzeptieren würden.

Karlsruhe: Im Vorfeld des Baden-Württemberg Derbys kam es zu einer umstrittenen Polizeikontrolle gegen die anreisenden KSC Fans. Da am Vortag im Gästeblock in Stuttgart Pyrotechnik gefunden wurde, warf die Polizei ihr mit Vereinsverantwortlichen ausgearbeitetes Sicherheitskonzept kurzerhand um und kontrollierte circa 600 Karlsruher, worunter sich auch Frauen und Kinder befanden, vor dem Stadion. Nach der Kontrolle sollten die Fans zum Stadion geführt werden, doch auch das verwarf die Staatsmacht kurzfristig und führte eine weitere erken- nungsdienstliche Maßnahme durch, welche Platzverweise mit sich brachte und bis nach Spielende andauerte, wodurch viele Karlsruher Anhänger inklusive der aktiven Fanszene das Spiel verpassen sollten. Im Nachgang der Kontrollen erstatteten KSC Fans Anzeige gegen die Polizei und deren willkürlichen Maßnahmen, doch die Polizei selbst weigerte sich, diese aufzunehmen. Auch die aktive Fanszene des KSC rief zur öffentlichen Kritik bezüglich des Derbyvorfalls auf. So sollte jeder seine Meinung beim darauffolgenden Heimspiel gegen Regensburg auf Schildern, Spruchbändern und Plakaten mit ins Stadion tragen. Ebenso äußerte sich die Fanhilfe Karlsruhe kri- tisch zum Polizeieinsatz und bietet allen Betroffenen eine konkrete Rechtsberatung an.

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