Ausgabe 41 März 2019 EINBLICK DAS MAGAZIN FÜR ALUMNI & FREUNDE

ANNA-M. HAMANN DR. OLAF ROSE BEREKET GHEBRETINSAE DR. ROBERTA WALTER-FINCKE Deutschlandstipendiatin Alumnus Biologie Deutschlandstipendiat Alumna Medizin

Danke für die Wertschätzung und Ich engagiere mich, damit jeder junge Danke für den reibungslosen Einstieg Ich engagiere mich, da ich als Ausländerin das starke Förderprogramm! Mensch sein Talent entfalten kann. ins Physik-Studium! gefördert wurde und nun Ausländer fördere.

INGEBORG SCHULZE-SCHRÖDER ARAM SCHAHINIAN JULIA MANKOWSKI SEBASTIAN KROMBACHER Alumna Jura Alumnus Wirtschaftswissenschaften Deutschlandstipendiatin Deutschlandstipendiat

Ich engagiere mich, weil es wichtig ist, Ich engagiere mich, weil mir das Studi- Danke für mehr Selbstvertrauen und Danke für weniger Nebenjobs und begabte junge Menschen zur fördern. um meinen Lebensweg geebnet hat. neue ofene Türen! mehr Zeit für mein Studium! ALUMNI SCHENKEN CHANCEN Ehemalige engagieren sich beim Deutschlandstipendium

»KEMIE«-SCHÜLERLABOR CITIZENSHIP STUDIERENDENFÖRDERUNG 03 Wie die Stiftung Polytechnische Ge- 11 Warum Dr. Bernd Roese sich für 12 Weshalb Ingeborg Schulze-Schröder sellschaft Interesse an Chemie fördert die Freundesvereinigung engagiert Deutschlandstipendien stiftet EDITORIAL

Liebe Alumni, liebe Leserinnen und Leser,

nach meiner Diplomprüfung in Erziehungswissenschaften, die ich im Februar 1992 unter denkbar profanen Umständen abgelegt habe, hörte ich jahrzehntelang nichts von meiner Alma Mater. Ich hielt das zwar für normal, habe mich gleichwohl sehr gefreut, als ich im Vorfeld des 100. Geburtstages »meiner« Goethe-Universität einen Brief des damaligen Präsidenten Professor Müller-Esterl erhielt. Die Freude überdau- erte sogar das Lesen des Briefinhalts, denn im Grunde ging es, wie ich schnell bemerkte, weniger um mich als um die heutigen Studierenden: Ich wurde darum gebeten, diese mit einer Spende für das damals noch recht junge Deutschlandstipen- dium zu unterstützen. Das tat ich dann auch, da ich das Programm als ausgesprochen gut und richtig bewertete und ich außerdem durch die Aussicht auf die Verdopplung meines Beitrags durch das Bundesministerium zusätzlich motiviert wurde. Seit dem Programmstart hat sich das Deutschlandstipendium an der Goethe-Univer- sität sehr erfolgreich entwickelt. Es gilt aber in jedem Jahr aufs Neue, den von priva- ter Seite erforderlichen Beitrag für die Stipendien zu erhalten oder sogar weiter an- wachsen zu lassen. Wir bitten Sie daher herzlich: Engagieren auch Sie sich für dieses wunderbare Programm und helfen Sie unseren jungen Talenten auf ihrem Weg zu einem erfolgreichen Studienabschluss! In dieser Ausgabe erwarten Sie außerdem Einblicke in eines unserer tollen Angebo- Andreas Eckel te für Schüler, in das Engagement von Santander Universitäten, dem wohl größten Leiter Private Hochschulförderung privaten Bildungsförderer weltweit, sowie in unser Museum Giersch der Goethe-Uni- versität.

Ich freue mich auf ein Wiedersehen bei einer unserer Alumni-Lounges, herzlichst

Andreas Eckel, im Namen des Redaktionsteams und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Privaten Hochschulförderung

IHRE ANSPRECHPARTNER SIND:

Anna Dmitrienko Nike von Wersebe Frederik Kampe Alumni-Referentin Geschäftsführerin Freunde & Förderer Koordinator Freunde & Förderer Telefon: +49 (69) 798-12480 Telefon: +49 (69) 798-12234 Telefon: +49 (69) 798-12279 Fax: +49 (69) 798-763-12480 Fax: +49 (69) 798-763-12234 Fax: +49 (69) 798-763-17237 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

FÖRDERER VON GOETHE-ALUMNI

2 Ausgabe 41 März 2019 Caliumchlorid+Natriumcarbonat=Calciumcarbonat: Monika Ermisch und Tochter Caja stellen im »KEMIE«-Kurs Kalk her.

MIT MAMA IM CHEMIE-LABOR Gemeinsam forschen verbindet

Damit Eltern und Kinder zusammen experi- heute Kalk her. »Ich mag es gerne zu wenn eigentlich nichts passieren kann: mentieren können, indet im Goethe-Schü- experimentieren«, erzählt Caja. An ihrem das Druckpotential der Rührkessel und lerlabor auf dem Campus Riedberg das Pro- Gymnasium ist sie in der Forscherklasse, die Geräusche machen Eindruck. jekt »KEMIE« statt – Kinder erleben mit ihren ein Profilzweig der Helmholtzschule in Eltern Chemie. Einmal im Monat trefen sich Frankfurt. PREISGEKRÖNTES DIDAKTIK-KONZEPT die Eltern-Kind-Teams, um bei chemischen Fenja Bodesheimer, Doktorandin der Experimenten miteinander und voneinander NATURWISSENSCHAFT FÜR 9- BIS 13-JÄHRIGE Chemiedidaktik an der Universität Frank- zu lernen. »KEMIE« ist ein Angebot der Stif- Monika und Caja Ermisch sind eines furt, leitet die Eltern-Kind-Teams an. tung Polytechnische Gesellschaft, des Bil- von insgesamt 48 Eltern-Kind-Tandems, Geduldig schaut sie ihnen beim Werkeln dungsträgers Provadis und der Didaktik der die im laufenden Schuljahr in drei Grup- über die Schultern. Während Bodeshei- Chemie der Goethe-Universität. pen am »KEMIE«-Projekt der Stiftung mer von einem Rührkessel zum nächs- Polytechnische Gesellschaft Frankfurt ten läuft, gibt sie Tipps und ganz neben- ls der Dampf in den großen Rühr- teilnehmen. Einmal im Monat führen bei spannende Informationen zum Akessel strömt, wird es sehr laut. »28, Eltern und Kinder drei Stunden lang Experiment. »Den Kalk brauchen wir 29, 30!!!«, ruft Monika Ermisch ihrer chemische Experimente durch. Es sind für Kreide und Zahnpasta«, erklärt die Tochter Caja zu. Sie beobachtet den insgesamt neun aufeinander aufbauen- Chemiewissenschaftlerin ihren Schütz- Druck im Kessel. »Und los!« Caja braucht de Einheiten, die über ein Jahr verteilt lingen. Bodesheimer hat 2016 bereits ihre ganze Kraft, um jetzt das Dampf- angeboten werden. Kostenlos, aber ver- ihre Examensarbeit über »KEMIE« ge- druckventil auf der anderen Seite der bindlich für die Teilnehmenden. Nur ab schrieben. Damals erhielt das praxisna- Anlage zuzudrehen. »Klingt geil«, grinst und zu mal zu erscheinen ist nicht er- he Lehrkonzept, das Frau Prof. Katrin die aufgeweckte 12-Jährige. Calcium- wünscht. Aber auf so eine Idee käme Sommer an der Ruhr-Universität Bo- chlorid und Natriumcarbonat haben die hier sowieso niemand. Die Motivation chum entwickelt hat, den Polytech- beiden zuvor in den Kessel geschüttet. ist hoch, auffällig auch, wie konzentriert nik-Preis für herausragende didaktische In dicken schwarzen Arbeitsschuhen, Kinder und Eltern arbeiten. Sie versu- Leistungen. Als Studentin passte Fenja blauen Kitteln und durchsichtigen chen, nichts falsch zu machen. Der Re- Bodesheimer als eine von 13 Studieren- Schutzbrillen stellen Mutter und Tochter spekt vor den Geräten ist groß. Auch den unter der Leitung von Prof. Arnim

Ausgabe 41 März 2019 3 AUS DER UNIVERSITÄT

Mit Freude und Gelassenheit: Doktorandin Fenja Bodesheimer leitet die Eltern-Kind-Teams im »KEMIE«-Kurs an.

Lühken das Konzept an die Frankfurter gibt es für Musik, Sport und Kultur, aber Fenja Bodesheimer erforscht, wie die Möglichkeiten an. Die Experimente drehen kaum für Naturwissenschaften«, erklärt Motivation für Chemie nachhaltig ge- sich vor allem um Lebensmittel und Prof. Lühken, Leiter des GoetheLabs und fördert und entwickelt werden kann. haushaltsnahe Gebrauchsmaterialien. Instituts für Didaktik der Chemie. Er Die einzelnen Arbeitsabschnitte sind weiß aus Erfahrung, dass bei Jugendli- LABORPARTNER AUF AUGENHÖHE Schritt für Schritt in einem Skript erklärt, chen und auch bei Erwachsenen das Motivieren, zum Beispiel durch gleich- fast wie bei einem Kochrezept. Ein Kon- Interesse an Chemie und an den Natur- berechtigtes Agieren im Labor. Elternteil zept, das die Kursteilnehmer anspricht. wissenschaften allgemein an außerschu- wie Kind werden als Partner angespro- Es ist nah an der eigenen Erfahrungswelt. lischen Lernorten effektiv gefördert chen. Geht etwas schief, suchen beide »Alltagschemie interessiert mich«, be- werden kann. Durch Kooperationen wie nach Lösungen. Am Nachbarkessel von stätigt Monika Ermisch, »und Fenja Bo- mit der Stiftung Polytechnische Gesell- Monika Ermisch und Tochter Caja zischt desheimer kann super erklären. Die schaft kann die Goethe-Universität zahl- und spritzt es plötzlich aus dem Filter. Schulklasse, die sie mal als Lehrerin reiche Schülerinnen und Schüler im Fenja Bodesheimer bleibt die Ruhe selbst bekommt, kann sich jetzt schon freuen.« Rhein-Main-Gebiet ansprechen. und hilft dem anderen Team – Vater und Fenja Bodesheimer wird in den Schul- Sohn –, die Ventile zu schließen. Die dienst gehen, sobald sie ihre Doktorarbeit BÜRGERSCHAFTLICHE KOOPERATION ZWISCHEN Stimmung ist entspannt, fröhlich. Mama abgeschlossen hat. UNIVERSITÄT UND GESELLSCHAFT Ermisch liest unterdessen aus dem Skript Rund 8.000 Kinder und Jugendliche den nächsten Arbeitsschritt vor. AUSSERSCHULISCHER LERNORT nehmen jährlich die Angebote der Schü- SCHÜLERLABOR lerlabore in Chemie, Physik, Biologie und Mit Caja beobachtet sie danach, wie Die Nachwuchs-Chemiker tüfteln Neurowissenschaften an der Goe the- sich Kalk im Sieb langsam absetzt. »Für heute nur ausnahmsweise im Ausbil- Universität wahr. »Stiftungen wie die mich war Chemie in der Schule ein ro- dungslabor von Provadis im Frankfurter Stiftung Polytechnische Gesellschaft tes Tuch«, erzählt Monika Ermisch, »Jetzt Industriepark Höchst. Es ist ein Highlight leisten da einen ganz tollen Beitrag«, kann ich noch mal einen neuen Blick des ganzen Kurses. »Uns geht es darum, sagt Lühken. auf die Materie werfen. Und Caja hatte jungen Menschen zu zeigen, wie span- ohnehin große Lust auf diesen Kurs.« nend Chemie sein kann«, erklärt Fenja Doch nicht nur die Schüler profitier- Gemeinsam schöpfen sie am Ende stolz Bodesheimer. Normalerweise findet »Ke- ten davon. »Hier haben die Studierenden den selbst produzierten Kalk in eine mie« in den Schülerlaboren der Goe the- der Lehramtsstudiengänge früh Kontakt Flasche. Zu Hause dürfen sie ihn dazu Universität statt. Die Labore gibt es schon zu denjenigen, mit denen sie später ar- verwenden, einen Vulkanausbruch zu seit vielen Jahren. Als außerschulischer beiten werden.« Der Erfolg der Labore simulieren, verrät Fenja Bodesheimer. Lernort bieten sie Kindern und Jugend- wird evaluiert und fachdidaktisch er- Die Eltern-Kind-Tandems freuen sich lichen im Großraum Frankfurt die Mög- forscht, die jeweiligen Fachdidaktiken schon darauf. Denn neben allen Lehr- lichkeit, Naturwissenschaften an der kümmern sich um die Weiterentwicklung und Lerneffekten bedeutet »KEMIE« Universität zu erleben und eigenständig der Schülerlabore. So wie bei dem Pro- auch eines: gemeinsam erlebte »Quali- zu experimentieren. »Freizeitangebote jekt »KEMIE«, bei dem Doktorandin ty-Time«. (hjü) n

4 Ausgabe 41 März 2019 KOLUMNE

STANDPUNKTE STANDPUNKTE

Liebe Alumni, liebe Freunde der Polytechnik-Preis für die Didaktik der Goethe-Universität, Mathematik, Informatik, Naturwissen- schaft und Technik (MINT) prämiert. »die Wissenschaft ist eine Welt für Diese Auszeichnung vergibt unsere Stif- sich.« Aus diesem oft gehörten Satz folgt, tung regelmäßig an Fachdidaktiker für dass die Wissenschaft mit dem »echten die Entwicklung neuartiger und heraus- Leben« nicht allzu viel zu tun hat. Doch ragender Unterrichts- und Vermittlungs- was uns voranbringt, sind gesellschaft- konzepte in den MINT-Fächern. Der licher Fortschritt, der von der Wissen- Transfer des Projekts nach Frankfurt schaft entscheidend vorangetrieben oder wurde in Zusammenarbeit mit Prof. jedenfalls gestützt wird, sowie Aufklä- Matthias Ludwig vom Institut für Didak- rung und Vernunft auf der Grundlage tik der Mathematik und Informatik an von Bildung und Wissenschaft. Dafür der Goethe-Universität gestaltet. Auch setzt sich die Stiftung Polytechnische »KEMIE – Kinder erleben mit ihren Gesellschaft ein, dazu arbeiten wir in Eltern Chemie« ging 2016 aus dem Poly- unterschiedlichen Projekten mit Partnern technik-Preis hervor. Das Preisträger- aus dem Bereich der Forschung und konzept wurde für das Schuljahr 2016/ Lehre zusammen. 2017 in Kooperation mit Prof.Arnim Lühken vom Institut für Didaktik der Eine besonders fruchtbare Zusam- Chemie an der Goethe-Universität am menarbeit ist unsere langjährige Koope- Goethe-Schülerlabor Chemie imple- ration mit der Goethe-Universität Frank- mentiert und weiterentwickelt. KEMIE furt. Im Rahmen ihrer »Third Mission« leistet einen Beitrag zur naturwissen- öffnet sich diese zur Gesellschaft hin und schaftlichen Familienbildung. Das Prof. Roland Kaehlbrandt, sucht im Dialog mit Akteuren aus Wirt- »Main-Campus-Stipendiatenwerk« wie- Stiftung Polytechnische Gesellschaft schaft, Politik und Gesellschaft neue derum richtet sich an den besonders Wege, um gesellschaftliche Aufgaben- qualifizierten Nachwuchs der Frankfur- stellungen erfolgreich anzugehen. Die ter Hochschulen. Ihm gehören auch zugrunde liegende Idee, Herausforde- viele Studierende und Nachwuchswis- rungen aus verschiedenen Blickwinkeln senschaftler der Goethe-Universität an. in Angriff zu nehmen, steht dem poly- technischen Gedanken sehr nahe und Wir freuen uns sehr darüber, dass wir bildet einen guten Ausgangspunkt für im Rahmen unserer Zusammenarbeit unsere Zusammenarbeit. bis heute all diese Initiativen im Bereich der naturwissenschaftlichen und tech- Beispielsweise unterstützen wir die nischen Bildung realisieren und in Frank- Goethe-Universität im Rahmen ihres furt verankern konnten. Im Idealfall ideellen Förderprogramms zum Deutsch- führt dies zur (Aus-)Bildung der nächs- landstipendium; wir ermöglichen die ten Generation von Wissenschaftlerinnen Alfred-Grosser-Gastprofessur für Bür- und Wissenschaftlern, deren Weg einige gergesellschaftsforschung. Zudem arbei- ja vielleicht auch an die Goethe-Univer- ten wir im Bereich Wissenschaft und sität führt, sodass sich das Kapitel unse- Technik operativ in unterschiedlichen rer erfolgreichen Zusammenarbeit immer Projekten zusammen. weiter fortschreibt.

Mit dem Projekt »Junge Forscher« Mit herzlichen Grüßen führen Studenten und Doktoranden der Naturwissenschaften gemeinsam mit Grundschülern wissenschaftliche Expe- rimente durch und wecken so deren Begeisterung für dieses Forschungsfeld. Das außerschulische Förderangebot »Junge Mathe-Adler« richtet sich an mathematisch besonders interessierte Ihr Prof. Roland Kaehlbrandt und begabte Kinder. Das ihm zugrunde liegende Konzept wurde 2016 mit dem

Ausgabe 41 März 2019 5 How will AI change the future?

Whether it’s digital factories, e-mobility or energy grids, you could lead the change.

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Project your future AUS DER UNIVERSITÄT

WERTSCHÄTZUNG BRINGT WERTSCHÖPFUNG Kooperationspartner: Santander Universitäten und Goethe-Universität

Ausbau einer Willkommenskultur seien elementare Bestandteile einer erfolgrei- chen Ausrichtung für die Zukunft, so Silva weiter.

Ob die Wissenschaftler eine Wohnung suchen, sich um einen Kita-Platz bewer- ben oder einen romantischen Ausflug in den Rheingau machen wollen – das Welcome Center sorgt für optimale Start- bedingungen. Ein Angebot, das nur we- nige Universitäten in Deutschland haben. »Aus unserem regulären Haushalt könn- ten wir uns das kaum leisten«, sagt Prof. Rolf van Dick. »Insofern ist es von un- schätzbarem Wert, dass die Goethe-Uni- versität auf Santander als Partner zählen kann.«

DAS GRÖSSTE HOCHSCHULNETZWERK DER WELT Laut einer UNESCO-Studie gilt die Bank durch ihr Engagement als größter v. l. n. r.: Alberto Dörr, Head of Santander Universities Germany, Manuel Brown, QTEM Corporate privater Förderer höherer Bildung. San- Relations Manager, Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident der Goethe-Universität, Fernando Silva, Vorstandsmitglied bei Santander, und Prof. Andreas Hackethal, Professor für tander fördert bereits seit 1996 akade- Finanzen vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften am House of Finance. mische Institutionen: Lehre und For- schung, internationale Kooperationen, Wissens- und Technologietransfer, Aus- tauschmöglichkeiten für Studierende. Bisher wurden mehr als anderthalb Milliarden Euro für Universitäten und Forschungszentren in 21 Ländern be- Als Stiftungsuniversität ist die Goethe-Univer- FRANKFURT BELIEBT BEI AUSLÄNDISCHEN reitgestellt. sität ofen für Kooperationspartner aus der FORSCHERN Privatwirtschaft. Partner wie Santander. Der Um die Neuankömmlinge kümmert In der eigens geschaffenen Unterneh- Anspruch der Bank, internationale Mobilität in sich das »Goethe Welcome Center«. Die mensdivision Santander Universities – in der Wissenschaft zu fördern, deckt sich mit Mitarbeitenden dort helfen, in Frankfurt Deutschland vertreten durch Santander der Internationalisierungsstrategie der Goethe- schnell heimisch zu werden. Finanziell Universitäten – engagieren sich über Universität. unterstützt wird diese Anlaufstelle von 2.100 Mitarbeiter. Sie koordinieren und Santander, der einzigen internationalen steuern das Engagement von Santander m die besten Köpfe zu gewinnen und Bank, die weltweit in Hochschulbildung in der Hochschulbildung. In Deutschland Uim weltweiten Forschungswettbewerb investiert. »Als global tätige Bank wissen zählt Santander Universitäten 20 Part- mitzuhalten, hat sich die Goethe- wir, wie wichtig die Internationalisierung ner-Universitäten. Neben internationalen Universität international ausgerichtet. Das ist, um im Wettbewerb bestehen zu kön- Welcome-Centern und weiteren Projek- zieht immer mehr Wissenschaftler an nen. Daher unterstützt Santander Uni- ten fördert Santander Universitäten mehr den Main. Circa 30 Prozent der Neube- versitäten die Goethe-Universität bereits als 750 Stipendien über Stipendienaus- rufungen sind Auslandsberufungen. »Die seit einigen Jahren beim Betrieb des tauschprogramme, darunter auch das Goethe-Universität ist ein international Welcome Centers. Neben der finanziel- Deutschlandstipendium. (hjü) n hoch attraktiver Wissenschaftsstandort len Förderung entstehen über unser und profitiert vom internationalen Aus- weltweites Hochschulnetzwerk auch tausch«, erklärt Prof. Rolf van Dick, der zusätzliche Vorteile für die Internatio- als Vizepräsident für die Internationali- nalisierung der Partner-Universitäten«, sierung zuständig ist. Die Frankfurter betont Fernando Silva, als Vorstands- Hochschule sei international vernetzt mitglied der Bank auch für Santander und im besten Sinne weltoffen. Ein ech- Universitäten in Deutschland verant- ter Standortvorteil. wortlich. Internationalisierung und der

Ausgabe 41 März 2019 7 FREUNDE & FÖRDERER

DER KURATOR UND SEINE UNIVERSITÄT Warum es lohnt, sich mit Kurt Riezler zu beschäftigen

Kurt Riezler (1882–1955) – noch nie gehört? dem Ersten Weltkrieg und dann nach seiner Frau Käthe in Berlin, im Haus Und warum könnte es gewinnbringend und dem wirtschaftlichen Einbruch Ende der seines Schwiegervaters . reizvoll sein, sich mit der Biograie dieses 1920er-Jahre entstanden war, nur mit Frank furt besuchte er nach dem Krieg Mannes zu beschäftigen, der als Universi- Mitteln einer vernünftigen wissenschaft- nur noch zu Gastvorträgen. tätskurator der Frankfurter Universität Ende lichen Auseinandersetzung und Inter- der 1920er-Jahre zu einer intellektuellen disziplinarität bewältigt werden könne«, Prof. Hammerstein, der lange das Blütezeit verhalf? Weil man eine Menge über so der Historiker Notker Hammerstein. Universitätsarchiv der Goethe-Univer- einen Netzwerker erfährt, der es vermochte, Neben Riezlers regelmäßigem »Kränz- sität geleitet und in den vergangenen unterschiedlichste wissenschaftliche und chen« gab es zu jener Zeit verschiedene Jahrzehnten drei Standardwerke zur gesellschaftspolitische Strömungen dazu zu informelle Universitätszirkel, in denen Universitätsgeschichte verfasst hat, be- bewegen, die Universität neu auszurichten; lebhaft diskutiert und gerungen wurde leuchtet in seinen Schriften immer auch, weil sich manche Denkansätze aus der Wei- und in denen Riezler oft als Moderator wie der Austausch zwischen Wissen- marer Zeit auch auf die Hochschule von fungierte: hier die Sozialwissenschaftler, schaftlern und Stadtgesellschaft in den heute übertragen lassen; weil der Autor Prof. die nach neuen Erklärungsmodellen und verschiedenen Epochen aussah. Aus der Notker Hammerstein nicht nur Riezlers Per- Ideen für eine moderne demokratische Riezler-Zeit berichtet er von zahlreichen sönlichkeit porträtiert, sondern auch in Kurz- Gesellschaft suchten, dort die eher tra- privaten Festen in den großen Bürger- form viele bis heute herausragende Wissen- ditionsgebundenen und kulturpessimis- villen oder bei den Professoren, von schaftler; weil die Freundesvereinigung tischen Wissenschaftler wie die Altphi- Zusammentreffen bei Konzerten, in der diesen Band in der Universitätsreihe »Grün- lologen Karl Reinhardt und Walter F. Oper oder im Städel: »Solche Veranstal- der, Gönner und Gelehrte« mit ihrer inanzi - Otto oder der Historiker Ernst Kantoro- tungen waren Impulsgeber für eine kul- ellen Unterstützung erst ermöglicht hat. wicz, die Stefan George nahestanden. tivierte Geselligkeit, aber auch die Teil- habe der Bürger am universitären Leben och im Kaiserreich hatte Riezler als Das jähe Aus für das Reformbestreben war ausgeprägt – das war in den zwan- Nvertrauter Mitarbeiter des Reichs- innerhalb der Gesellschaft und der ziger Jahren durchaus üblich«, sagt der kanzlers Theobald von Bethmann Hollweg Universität – hier ging es vor allem um Autor. Und so illustriert die Riezler-Bio- und als Diplomat im Dienst des Auswär- flachere Hierarchien und die Besserstel- grafie auch das, was man heute gele- tigen Amts den geschickten Umgang mit lung der Nachwuchswissenschaftler – gentlich als »Get-together« von Bürgern Menschen verschiedener Couleur erlernt. kam mit der Machtergreifung der Na- und Wissenschaftlern umschreibt und Das kam ihm zupass, als er 1928 zum tio nal sozialisten 1933: Viele Wissen- was die Aktivitäten der Freundesverei- »Universitätskurator« in Frankfurt beru- schaft ler flohen ins Ausland; Riezler ging nigung auszeichnet. (ulja) n fen wurde; so wurde damals der Verwal- in die innere Emigration und lebte mit tungschef einer Universität genannt. Riezler hatte allerdings an der Stiftungs- universität mehr Befugnisse als seine Kollegen an alten Universitäten und auch als heutige Universitätskanzler. Der preu- ßische Wissenschaftsminister Carl Hein- rich Becker hatte sich für Riezler stark- Notker Hammerstein gemacht, weil er überzeugt war, dass er KURT RIEZLER – DER KURATOR gemeinsam mit ihm neue Impulse in der UND SEINE UNIVERSITÄT Bildungslandschaft umsetzen könne. 18. Band in der Biograienreihe der Goethe-Universität Dazu gehörte vor allem die Berufung »Gründer, Gönner und Gelehrte« von Wissenschaftlern, die moderne Societäts-Verlag, Frankfurt am Main, 2019 Fächer wie Soziologie, Psychologie und ISBN: 978-3-95542-316-2, 15,00 € Volkswirtschaft vertraten, hier konnte die junge, nicht von der Tradition ge- prägte Frankfurter Universität punkten: Der Soziologe Karl Mannheim, der Ein ausführliches Interview mit Gestaltpsychologe , der Prof. Hammerstein, Notker Hammerstein, Ökonom Adolph Löwe, im Online-Magazin der Goethe-Universität wurden nach Frankfurt geholt – um nur unter: einige zu nennen. www.aktuelles.uni-frankfurt.de/menschen/ Riezler und Becker teilten mit diesen Prof. Notker Hammerstein (88) beobachtet die interview-mit-dem-autor-der-riezler-bio- Entwicklung der Goethe-Universität seit vielen graie-notker-hammerstein/ Wissenschaftlern die Auffassung, »dass Jahrzehnten, er ist auch Autor von drei Standard- die krisenhafte Situation, wie sie nach werken zur Universitätsgeschichte.

8 Ausgabe 41 März 2019 FREUNDE & FÖRDERER

ÜBERWÄLTIGENDE RESONANZ IN DER FRANKFURTER BÜRGERSCHAFT Freundesvereinigung bedankt sich bei allen, die die Millionen-Spende für die Uni ermöglicht haben

tmosphärisch stimmt’s zwischen der AFrankfurter Bürgerschaft und der Goethe-Universität. Das war zu spüren bei der als »kleines, gemütliches Treffen mit Suppe, Brot und Wein« angekün- digten Dankesveranstaltung nach dem 100-jährigen Jubiläum der Freundes- vereinigung: Über 250 Freunde der Universität waren der Einladung von Prof. Wilhelm Bender und Renate von Metzler am 14. Februar gefolgt – »eine überwältigende Resonanz, die auch ein deutliches Zeichen dafür ist, dass Stadt- gesellschaft und Universität im Jubilä- umsjahr der Freunde deutlich enger Der Vorstand der Freundesvereinigung lud zum Dank all diejenigen ein, die mit ihrer Spende zusammen gekommen sind.« das Jubiläumsjahr der Freunde zu einem Erfolg für die Universität werden ließen.

Dass dies nicht immer so war, daran dies dank Ihrer großzügigen Spenden, änderungen bei Krebs zu untersuchen. erinnerte die Ehrensenatorin der Goethe- mit denen Sie unterstrichen haben: Das Sehr anschaulich und verständlich be- Universität, Renate von Metzler. Der ist unsere Universität.« richtete Prof. Hubert Serve, stellvertre- Vorsitzende der Freundesvereinigung tender Sprecher des FCI, über die Kom- Bender erinnerte an das »vollmundige Mit 200.000 Euro erhielt das Frank- plexität der Krebserkrankungen, die Versprechen« der Freunde, der Univer- furt Cancer Institute (FCI) die größte Grundlagenforscher und Mediziner bis sität als Jubiläumsgabe einen siebenstel- Einzelzuwendung aus dem Spendentopf. heute vor erhebliche Herausforderungen ligen Betrag geben zu wollen. Und er Damit wird ein Labor eingerichtet, um stellt – trotz Fortschritten in den vergan- fügte an: »Wir haben es geschafft, und die komplexen immunologischen Ver- genen Jahrzehnten. (ulja) n

»IST DIE WELT SCHLECHT?« – JUBILÄUMSGASTPROFESSUREN DER FREUNDE UND FÖRDERER

»Ist die Welt so schlecht, wie sie oft dargestellt wird und viele sie • Am 21. Mai wird William von Hippel, Professor an der University of empinden?« Diese Frage treibt nicht nur den Vorsitzenden der Freundes- Queensland, Brisbane, Australien, und Autor des in der anglo-ameri- vereinigung Prof. Wilhelm Bender seit einiger Zeit um, sondern auch den kanischen Welt viel beachteten Buchs »Social Leap« vortragen. Er Sozialpsychologen und Vizepräsidenten der Goethe-Universität, Prof. Rolf will sich besonders dem Thema widmen, wie Menschen in der Ent- van Dick. Und so wird es in der ersten von fünf Jubiläumsgastprofessuren, wicklungsgeschichte immer neue Formen der sozialen Intelligenz die die Freunde anlässlich ihres Jubiläums der Universität und den Bürgern gefunden haben, um existenzielle Krisen zu überwinden. der Stadt schenken, darum gehen, einen anderen Blick auf die Welt zu richten. Dies tun beispielsweise der amerikanisch-australische Sozialpsy- • Am 4. Juni wird der schwedische Pädagoge und wissenschaftliche chologe Prof. William von Hippel und der 2017 verstorbene schwedische Mitarbeiter der Foundation »Gapminder«, Mikael Arevius, in seinem Professor für internationale Medizin und Autor des Bestsellers »Factfulness«, Vortrag für eine faktenbasierte Weltsicht plädieren. Er wird erläutern, Hans Rosling, und die Mitarbeiter in der von ihm gegründeten Foundation warum die meisten Menschen Verbesserungen der globalen Lebens- »Gapminder«. Nach ihren Analysen spricht vieles dafür, die Entwicklung situation, beispielsweise Rückgang der Armut und Zunahme der unseres Globus deutlich positiver zu bewerten. Schulbildung, nicht wahrnehmen, obwohl öffentlich zugängliche Statistiken dies eindeutig belegen. Zwei Wissenschaftler werden als Gastprofessoren im Sommersemes- ter nach Frankfurt kommen, um sowohl universitätsintern mit Wissen- schaftlern und Studierenden zu diskutieren als auch öffentliche Vorträge Beide Veranstaltungen inden jeweils um 18.30 Uhr im in englischer Sprache zu halten. Zu diesen werden die Freunde der Uni - Hörsaalgebäude, Campus Westend, Hörsaal 10, statt. versität besonders eingeladen. Als Financier für diese und eine weitere Vorherige Anmeldung erwünscht unter: Jubiläumsgastprofessur konnte die Frankfurter Ernst Max von Grunelius- Stiftung gewonnen werden. »Ich freue mich, dass der Vorstand der Stiftung, [email protected] Herr Dr. Paul, von unserer Idee zu überzeugen war und nicht gezögert hat, (Anmeldeschluss Vortrag von Hippel 12. Mai, Vortrag Arevius 26. Mai). diese inanziell zu unterstützen«, so Prof. Bender.

Ausgabe 41 März 2019 9

«Ich bin bei den Freunden, weil die Goethe-Universität für unsere Stadt die Institution ist, die am meisten nach außen leuchtet.»

RENATE VON METZLER EHRENSENATORIN DER GOETHE-UNIVERSITÄT UND MITGLIED IM VORSTAND DER FREUNDESVEREINIGUNG

Foto: Uwe Dettmar

Freunde kann man nie genug haben. Machen Sie mit!

VEREINIGUNG VON FREUNDEN UND FÖRDERERN DER JOHANN WOLFGANG GOETHE-UNIVERSITÄT FRANKFURT AM MAIN E. V.

Beitrittserklärung Einzugsermächtigung Ich möchte Mitglied werden und die Freunde und Förderer der Bitte buchen Sie den Jahresbeitrag von meinem Konto ab. Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main e.V. unterstützen.

PR I VAT E MITGLIEDSCHAFT (Jahresbeitrag)

70 EURO ALS FREUND NAME 200 EURO ALS FÖRDERER 500 EURO ALS DONATOR EURO JÄHRLICHE ZUSATZSPENDE BANKINSTITUT FIRMENMITGLIEDSCHAFT (Jahresbeitrag) 500 EURO ALS FIRMENMITGLIED 900 EURO ALS FIRMENMITGLIED (FÖRDERND) IBAN BIC/SWIFT-CODE EURO JÄHRLICHE ZUSATZSPENDE

Einwilligung in die Datennutzung zu weiteren Zwecken: Ich erkläre mich durch meine Unterschrift damit einverstanden, dass mei- ne Daten zu Vereinszwecken gespeichert und verarbeitet werden. Ich stim- DATUM UNTERSCHRIFT me ebenfalls zu, dass ich von der Vereinigung von Freunden und Förderern und der Goethe-Universität zu Vereinszwecken postalisch und per E-Mail kontaktiert werde. Rechte: Ich kann jederzeit ohne Angabe von Grün- VEREINIGUNG VON FREUNDEN UND FÖRDERERN DER JOHANN den von meinem Widerspruchsrecht Gebrauch machen und die erteilte WOLFGANG GOETHE-UNIVERSITÄT FRANKFURT AM MAIN E. V., Einwilligungserklärung mit Wirkung für die Zukunft abändern oder THEODOR W ADORNO PLATZ 1, 60629 FRANKFURT AM MAIN gänzlich widerrufen. Ich bin jederzeit berechtigt, gegenüber dem Verein - .- - um umfangreiche Auskunftserteilung zu den zu meiner Person gespei- cherten Daten zu ersuchen. www.vff.uni-frankfurt.de FREUNDE & FÖRDERER »FELLOW-CITIZENSHIP«: GELEBTE GESELLSCHAFTLICHE VERANTWORTUNG Warum Dr. Bernd Roese (PwC) sich für die Goethe-Universität und ihre Freunde starkmacht

Die Goethe-Universität ist zwar nicht seine Böcking, ab Mitte der 1990er Jahre Pro- Alma Mater, aber hier hat er inzwischen so fessor in Hannover und Mannheim; er vielfältige Anknüpfungspunkte gefunden, forscht und lehrt seit 2000 an der Go- dass ihm gelegentlich schon rausrutscht: ethe-Universität. »unsere Frankfurter Universität«. Dr. Bernd Roese, 49, Partner bei Pricewaterhouse Auch an der Einführungswoche für Coopers im Geschäftsbereich Assurance, ist die neuen WiWi-Studierenden auf dem der Ansprechpartner für die Kooperation von Campus Westend ist Roese beteiligt: Er PwC mit der Goethe-Universität und ihrer koordiniert, wie PwC – einer der zwei Freundesvereinigung. Hauptsponsoren dieser »E-Woche« – sich dort finanziell engagiert, aber auch prä- oese vertritt sein Unternehmen als sentiert. Am PwC-Stand können die RMitglied im Kuratorium der Freun- »Erstis« Kontakte knüpfen und sich über desvereinigung. PwC mit seinem Haupt- spätere Praktika und Jobmöglichkeiten sitz in Frankfurt bekennt sich bewusst informieren. Immerhin beschäftigt PwC und – natürlich nicht nur uneigennützig jährlich etwa 120 Studierende der Goe the- – zu seinem Engagement für die Goethe- Universität als Praktikanten, und circa Universität. »Ohne die Frankfurter 50 Frankfurter Absolventen steigen bei Bürger und Unternehmen wäre die Uni- PwC ein. (ulja) n versität 1914 nicht gegründet worden – diese in Deutschland einmalige Ge- schichte hat mich sehr fasziniert«, betont der Ökonom, der in Hannover studiert hat. »Als Unternehmen mit starken Wur- Dr. Bernd Roese von PricewaterhouseCoopers zeln in Frankfurt sehe ich es als unsere ist Mitglied im Kuratorium der Vereinigung von Verantwortung, uns hier im Sinne des Freunden und Förderern der Goethe-Universität. Fellow-Citizenship auf verschiedenen Ebenen einzubringen.« Was die Freunde ihren Mitgliedern bieten, findet Roese beeindruckend; wenn es seine berufliche UNTERNEHMERFRÜHSTÜCK FÜR FIRMENMITGLIEDER: IMPULSVORTRAG Beanspruchung ermöglicht, wird er künf- DES »WIRTSCHAFTSWEISEN« PROF. VOLKER WIELAND tig mehr Veranstaltungen aus dem brei- ten Angebot auswählen. »Es ist immer wieder bereichernd, über die Freundes- Am 9. April starten die Freunde eine Neuaulage des Unternehmerfrühstücks, mit dem das vereinigung Frankfurter Bürgern, Unter- Netzwerk zwischen Unternehmen, Freundesvereinigung und Wissenschaft enger geknüpft nehmern und Wissenschaftlern zu be- werden soll. Dieses erste Treffen im neuen Format indet auf Einladung des Vorsitzenden gegnen«, sagt Roese und berichtet der Freundesvereinigung, Prof. Wilhelm Bender, in Kooperation mit PwC im 48. Stock des begeistert von der großen Jubiläumsfeier PwC-Towers statt. Auf dem Programm steht ein Impulsvortrag von Volker Wieland. Der der Freunde. Ökonom ist Professor für Monetäre Ökonomie an der Goethe-Universität und gehört zu den »fünf Wirtschaftsweisen« (Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftli- Seit 2016 hält der promovierte Öko- chen Entwicklung). Nach seinem Vortrag »Wirtschaftlicher Ausblick: Wachstum, Konjunktur nom und Wirtschaftsprüfer regelmäßig und Risiken« besteht Gelegenheit zu Gesprächen. Die Firmenmitglieder werden schriftlich Vorlesungen in zwei Masterstudiengän- eingeladen. gen am Fachbereich Wirtschaftswissen- »Nach dem erfolgreichen Jubiläumsjahr lenken wir unsere Aktivitäten nun besonders dar- schaften. »Es macht Spaß und fordert auf, die Kontakte auch zu unseren Firmenmitgliedern zu intensivieren und diesen Kreis zu heraus, die Praxis mit der Theorie zu- erweitern«, so die Geschäftsführerin der Freundesvereinigung, Nike von Wersebe. Bisher sammenzubringen und darüber mit den sind 75 Firmen Mitglied – darunter internationale Großunternehmen, aber auch eine Viel- Studierenden zu diskutieren«, so Roese, zahl kleinerer Firmen aus der Region. der die Studierenden mit Fallstudien der Die Jahresbeiträge der Firmen- und Privatmitglieder ließen nicht in ein bestimmtes Pro- internationalen Rechnungslegung sowie jekt, vielmehr können alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Goethe-Universi- der Bilanzierung von Finanzinstrumen- tät bei der Freundesvereinigung Anträge auf Unterstützung ihrer Projekte stellen, die aus ten vertraut macht. Themen, die ihm dem mit mehr als 280.000 Euro jährlich gefüllten Topf inanziert werden. Was die Antrag- aus der Praxis ebenso geläufig sind wie steller besonders schätzen, ist die schnelle, unbürokratische Hilfe, die oft dazu beträgt, aus seiner Dissertation, die er neben dass sich in der Folge auch größere Forschungsprojekte realisieren lassen. einem Teilzeitjob bei PwC 1998 abschloss. Sein Doktorvater war Prof. Hans-Joachim

Ausgabe 41 März 2019 11 GOETHE-ALUMNI

FRAGEN AN INGEBORG SCHULZE-SCHRÖDER RICHTERIN A.D. UND STIFTERIN

Frau Schulze-Schröder, sind Sie ein Fan für irgendeinen Verein zu tun. Der bay- Der Ausdruck »Traumjob« passt ei- der Eintracht Frankfurt? Sie haben als rische Konkurrent SpVgg Unterhaching gentlich nicht recht. Ich wusste zwar Richterin dem Verein im Jahr 2002 seinen bezweifelte die Lizenzfähigkeit der Ein- schon mit Beginn meines Jurastudiums, Zweitliga-Platz gesichert. tracht aus verschiedenen Gründen. Das dass ich später als Richterin arbeiten erwies sich aber als haltlos. möchte, und habe das dann mit Leib und Nein, ich bin überhaupt kein Fußball- Seele mehr als 30 Jahre getan. Der Beruf fan, und die damalige Entscheidung mei- Richterin an einem Oberlandesgericht aber ist mit einer sehr hohen Arbeitsbe- nes Senates beim Oberlandesgericht hat- ist für viele ein Traumjob. Wie verlief Ihre lastung verbunden, und zwar schon seit te natürlich auch nichts mit der Vorliebe eigene Karriere? den 1980er-Jahren. Oft arbeiteten wir

12 Ausgabe 41 März 2019 GOETHE-ALUMNI

bis zu 55 Stunden, natürlich ohne zu- Es gab keine großen Hindernisse. Als neben christlicher Erziehung sehr geprägt sätzliche Honorierung, obwohl es sich ich auf die Universität kam, freute ich und auch mein Gerechtigkeitsgefühl eigentlich um eine 40- und später sogar mich, auf die intellektuelle männliche geformt. 38-Stunden-Woche handeln sollte. Elite zu treffen und war sehr bescheiden. Man hatte mir immer gesagt, Mädchen Sie haben die Ingeborg-Schulze-Stiftung Sie studierten Jura an der Frankfurter könnten nicht logisch denken und des- gegründet. Warum? Goethe-Universität in den 1960er-Jahren, halb auf keinen Fall Jura studieren. So also zu einer Zeit, in der Sie die Erlaubnis hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt kein Der Hauptanlass für die Gründung zum Studium von Ihrem Ehemann benötig- großes Selbstwertgefühl. Dies änderte meiner Stiftung war die Sorge, dass wir ten. Wie haben Sie das durchgesetzt? sich allmählich, weil ich fast alle Kom- die ständig steigenden Sozialleistungen militonen bald überflügeln konnte. Bei- in der Bundesrepublik bald nicht mehr Zunächst einmal waren meine Eltern de Staatsexamina bestand ich mit »gut«, aufbringen werden können, ohne die für meine berufliche Laufbahn nach dem also einem selten erreichbaren Prädi- arbeitende Bevölkerung mit Steuern und Abitur zuständig. Ein Studium allerdings katsexamen. Es war deshalb nicht schwer, Abgaben zu überfrachten, wenn nicht hatten sie für mich nicht vorgesehen, eine Stelle als Richterin zu bekommen. neue Einkünfte erschlossen werden. obwohl ich das sehr gerne wollte. In die Zur Richterin am Oberlandesgericht Woher soll das Geld denn kommen? Der Bildung eines Mädchens viel zu inves- konnte man nur ernannt werden, wenn Zweck meiner Stiftung ist es, intellek- tieren kam für die meisten Eltern damals man vorher erfolgreich dort ein Probe- tuelle Fähigkeiten zugunsten der Bildung nicht infrage, weil sie mit ihrer baldigen jahr, gemeinhin »drittes Staatsexamen« und Fortbildung zu fördern. Bildung ist Heirat und Enkeln rechneten. Ich nahm genannt, absolviert hatte. Dies gelang die wichtigste und fast einzige Ressour- deshalb Ende der 1950er-Jahre im hessi- mir Anfang der 1980er-Jahre. ce der Bundesrepublik. Die Stiftung soll schen Justizdienst eine Ausbildung zur einen Beitrag dazu leisten, Wissenschaft Rechtspflegerin auf. Während dieser Zeit Sie schrieben nebenbei auch Bücher und Forschung in diesem Land voran- lernte ich meinen späteren Ehemann und arbeiteten zudem als Lektorin für den zutreiben. kennen. Wir zogen nach der Heirat nach Beck-Verlag. Wie kam es dazu? Bremerhaven, wo mein Mann eine Sie unterstützen jedes Jahr mehrere Studen- Beamtenstelle hatte. Die Tätigkeit als Lektorin in der Frank- tinnen inanziell mit einem Deutschlandstipen- furter Redaktion des Beck-Verlages wur- dium. Warum ausschließlich Studentinnen? Als Hausfrau alleine mit dem ersten de mir Mitte der 1990er-Jahre angetra- Kind in einer völlig fremden Umgebung gen. Dort lektorierte ich neben meinem Das hängt zum Teil mit meinem ei- ohne Kontakte war ich aber so unter- Richterberuf und auch später als Pensi- genen Lebenslauf zusammen. Ich hatte fordert und unglücklich, dass ich mir onärin juristische Fachliteratur, d. h. ja schließlich alleine aufgrund der Tat- schwor, für den Rest meines Lebens Aufsätze und Urteile. Es war dem Verlag sache, dass ich ein Mädchen war, erheb- lieber viel zu viel zu arbeiten, als jemals wichtig, dass dies jemand aus der Praxis liche Probleme bei der Durchsetzung noch mal so gelangweilt auf einen klei- macht. Die eigenen Bücher – es handelt meines Studienwunsches und es allein nen Haushalt beschränkt zu sein. Ich sich dabei um zwei kleine Bände mit dem Zufall, dass ich eine »Kinderfrau« überredete dann meinen Mann, mir das Versen – habe ich allerdings nicht neben- fand, zu verdanken, dass ich ihn ver- Studium zu erlauben. Seine Bedingung bei, sondern erst nach Abschluss meiner wirklichen konnte. war, dass der Haushalt trotzdem ordent- beruflichen Tätigkeit veröffentlicht. lich von mir geführt sein musste. Diese Probleme haben sich heute Welches Buch ist das wichtigste in durch Betreuungsangebote für Kinder Als Sie Ihr Studium begannen, hatten Sie Ihrem Leben? zwar entspannt, aber immer noch ist es schon eine Familie. Damals gab es noch in der Regel die Mutter, die in erster keine Uni-Kindergärten für den Nach- Die wichtigsten Bücher meines Lebens Linie für die Versorgung der Babys und wuchs von Studierenden. Wie haben Sie waren Märchenbücher. Ich habe nach Kleinkinder zuständig ist und dadurch Studium und Familie unter einen Hut dem Zweiten Weltkrieg lesen gelernt, berufliche Ausfälle, Zurücksetzungen gebracht? und dieses waren die einzigen und ers- und Karriereknicke hinnehmen muss. ten Bücher, die es damals für Kinder Die Stipendien sollen dafür einen gewis- Die Gelegenheit für ein Studium ergab gab. Die darin enthaltene Unterscheidung sen Ausgleich schaffen und dazu dienen, sich, als mein Mann sich nach Frankfurt zwischen »Gut« und »Böse« hat mich sich nicht entmutigen zu lassen. Dies gilt versetzen ließ. Nun hatte ich nicht nur wieder Kontakt zu meiner Familie, sondern auch die Unterstützung der besten Freun- din meiner Mutter, eine Kriegerwitwe ohne eigene Kinder. Sie kümmerte sich um unseren kleinen Sohn, während ich juristische Vorlesungen besuchte. Ohne diese »Ersatzoma« hätte ich das auf keinen Fall schaffen können, und ohne sie hätte mir mein Ehemann dieses Studium auch nicht erlaubt.

Welche Hindernisse mussten Sie überwinden, um es bis zum Oberlandes- gericht zu schafen? 1964 1974 Ausgabe 41 März 2019 13 AUS DER UNIVERSITÄT

insbesondere auch für Studentinnen mit Als Förderin eines Deutschlandstipendi- Migrationshintergrund: Das Stipendium ums ist man gewissermaßen Patin der ALUMNI IM PORTRÄT soll ihnen auch zu größerer Anerken- Stipendiaten. Wie gestaltet sich Ihr nung ihres Bildungsinteresses innerhalb Kontakt zu Ihren Stipendiatinnen? INGEBORG der Familie verhelfen. SCHULZE-SCHRÖDER Mir ist der persönliche Kontakt zu Hervorragende Studienleistungen gepaart mit meinen Stipendiatinnen sehr wichtig: Ein Dasein als Hausfrau und Mutter. Das war gesellschaftlichem Engagement sollen sich Diesen pflege ich durch gemeinsame vor mehr als einem halben Jahrhundert in der lohnen – so eines der Ziele des Deutschland- Konzertbesuche in der Alten Oper Frank- Bundesrepublik nicht nur eine private Ent- stipendiums. Wie wichtig sind Ihnen Exzellenz furt oder andere Veranstaltungen, wie scheidung, sondern auch ein staatlich ge- und gesellschaftliche Verantwortung? zum Beispiel eine kurze Wanderung, wolltes Lebensmodell. Die Erinnerung daran eine Stadtbesichtigung oder einen The- empört Ingeborg Schulze-Schröder noch aterabend, die Idstein-Jazzwoche oder Ich halte die Förderung tüchtiger heute. Bis 1977 blieb es dem Ehemann per Menschen für unsere Gesellschaft für dergleichen, offensichtlich bisher zu Gesetz vorbehalten, seine Zustimmung zu außerordentlich wichtig. Fleiß, Einsatz beiderseitigem Interesse und Genuss. verweigern, wenn seine Frau arbeiten oder und Verantwortungsgefühl fand ich denn studieren wollte. Auch Schulze-Schröder auch bei all meinen bisherigen Stipen- Ihr Lebensmotto? diatinnen in hohem Maße bestätigt. Es konnte ihren größten Wunsch, Jura zu stu- erscheint mir nur gerecht, diese Eigen- Lieber Motivation und Stress als dieren, erst nach einigen Umwegen realisie- schaften zu honorieren, wenn schon Resignation und Langeweile. ren. Weder ihr Vater noch ihr Ehemann, den Arbeitslose praktisch ein volles Gehalt, sie sehr jung Anfang der sechziger Jahre wenn auch im unteren Bereich, ohne heiratete, hatten für ihren Herzenswunsch jeden gesellschaftlichen Einsatz erhalten. DAS INTERVIEW FÜHRTE HEIKE JÜNGST. Verständnis. Doch Ehe und der erstgeborene kleine Sohn wogen die fehlenden persönlichen Entfaltungsmöglichkeiten nicht auf.

Mit der Unterstützung einer befreundeten Kinderfrau gelang es ihr, den Traum von einem Jurastudium zu verwirklichen. Glück und Zufall nennt die ehemalige Richterin das. Mit hoher Motivation, Disziplin, sehr viel Kraft und exzellenten Examen setzte sie sich durch. So manches Mal habe sie bis morgens um vier Uhr in der Früh an Urteilen geschrieben, erzählt sie, Frühstück für ihre Kinder habe sie dennoch immer gemacht. Das ist ihr wichtig zu betonen. Ingeborg Schulze-Schröder wirkt wie viele Frauen ihrer Generation, die entgegen allen Widerständen berulich erfolgreich arbeiteten: sehr taf, sehr geradlinig und – sehr stilbe- wusst. Ein Kriegskind, das als Fünfjährige an Heiligabend 1944 einen Bombenangrif auf das Elternhaus überlebte. Eine schöne Frau, Lucia Lentes, die nie nur Schmuckstück ihres Mannes sein Referentin Deutschlandstipendium wollte. Sie schafte es als Richterin über Amts- und Landgericht bis an das Oberlandesgericht in Frankfurt. Dort wirkte sie mehr als 20 Jah- CHANCEN SCHENKEN re. Zivilrecht war ihr Fachgebiet. Stipendienkultur an der Goethe-Universität auf Erfolgskurs Wie sehr der eigene Lebensweg Antrieb für Junge talentierte Menschen fördern, damit sie den Kopf frei haben ihr heutiges universitäres Engagement ist, für ihr Studium – das ermöglicht das Deutschlandstipendium. An zeigt die Gründung der Ingeborg-Schulze-Stif- der Goethe-Universität sind aktuell 630 davon vergeben. tung. Ingeborg Schulze-Schröder möchte Wie funktioniert das Deutschlandstipendium? alle begabten und leistungsbereiten jungen Frauen ermuntern, ihre Talente und Fähigkei- Die Stipendiaten erhalten ein monatliches Stipendium in Höhe von ten so weit wie möglich zu nutzen. Um diesen 300 Euro für mindestens ein Jahr. Die eine Hälfte der Förderung spenden eine Hilfestellung zu bieten, fördert Ingeborg private Förderer, die andere Hälfte gibt das Bundesministerium für Schulze-Schröder engagierte Studentinnen Bildung und Forschung dazu. Bereits mit 150 Euro inanzieren Sie inzwischen mit jährlich drei Deutschlandsti- die Unterstützung für einen Monat. Ihre Ansprechpartnerin ist Lucia pendien. Darum hat sie eine Verbrauchsstif- Lentes, Fundraiserin für das Deutschlandstipendium der Goethe- tung gegründet und verfügt, dass ihre Förde- Universität. Sprechen Sie sie an! Telefon: +49 (69) 798-12756 rung über ihren Tod hinaus für mindestens zehn Jahre fortbestehen wird. Sie investiere Mehr Informationen unter www.chancen-schenken.de gerne in etwas, was positive Früchte trägt, sagt Ingeborg Schulze-Schröder. (hjü) n AUS DER UNIVERSITÄT IN KÜRZE IN KÜRZE

PAUL EHRLICH- UND LUDWIG DARMSTAEDTER-PREISTRÄGER UND -NACHWUCHSPREISTRÄGER 2019

Der Deutsche Franz-Ulrich Hartl (61) rodegenerativer Erkrankungen sind, und der US-Amerikaner Arthur L. Hor- etwa der Alzheimer-Demenz, der Chorea wich (68) wurden in der Frankfurter Huntington, des Morbus Parkinson oder Paulskirche mit dem Paul Ehrlich- und der Amyotrophen Lateralsklerose. Ein Ludwig Darmstaedter-Preis ausgezeich- besseres Verständnis dieser Fehlfaltungen net. Der Preis ist mit 120.000 Euro dotiert könnte wichtige Ansatzpunkte für die und wird einmal im Jahr von der Paul Behandlungen dieser Erkrankungen Ehrlich-Stiftung verliehen. Hartl ist Di- liefern, wie beide Preisträger bereits ge- rektor am Max-Planck-Institut für Bio- zeigt haben. chemie in München, Horwich forscht am »Boyer Center for Molecular Medi- Der Paul Ehrlich- und Ludwig Darm- cine« der Yale School of Medicine, dem staedter-Nachwuchspreis geht in diesem Department of Genetics und dem Howard Jahr an Dr. Dorothee Dormann (42) vom Hughes Medical Institute. Biomedizinischen Centrum der Lud- wig-Maximilians-Universität München. Die beiden Preisträger sind für ihre Die Nachwuchspreisträgerin arbeitet grundlegenden Arbeiten zur Proteinfal- ebenfalls über neurodegenerative Er- Franz-Ulrich Hartl und Arthur L. Horwich erhielten n den Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter- tung geehrt worden. Sie haben gezeigt, krankungen. Preis 2019; Dr. Dorothee Dormann wurde mit dem dass die Proteine sämtlicher Organismen Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Nach- über einen komplizierten und energie- wuchspreis ausgezeichnet. aufwendigen Prozess gefaltet werden und dabei auf Faltungshilfen, sogenannte Chaperone, angewiesen sind. Die Arbei- ten von Hartl und Horwich sind auch für die Medizin von erheblicher Relevanz, da falsch gefaltete und verklumpte Pro- teine ein wichtiges Merkmal vieler neu-

NIGHT OF SCIENCE – WISSENSCHAFT ZUM ANFASSEN

Was auf dem Campus Riedberg in wissenschaften, Informatik. Das kommt studentischer Eigenregie geboten wird, an: Die Night of Science ist mittlerweile ist spektakulär. Spannende Experimen- zum Publikumsmagneten avanciert. Für te zum Mitmachen, überraschende Ex- sein Engagement bekam das ehrenamt- perimentalvorlesungen zum Verstehen, lich arbeitende studentische Organisa- Bands auf Open-Air-Bühnen – mit eben- tionsteam bereits 2012 den Hessischen so lässigem wie engagiertem Programm Hochschulpreis für Exzellenz in der bringen Studierende und Lehrende der Lehre verliehen. Zu Recht. Night of neun naturwissenschaftlichen Fachschaf- Science – Wissenschaft ganz anders. Auch ten ihre Studienfächer der breiten Be- 2019 wird es wieder spät. Am 14. Juni völkerung näher. Unterhaltsam. Unge- 2019 ab 17.00 Uhr bis 06.00 Uhr auf wohnt. Bunt. Für jedes Alter ist etwas dem Campus Riedberg. n Chemie spektakulär – Night of Science macht es möglich. dabei. Eine ganze Nacht Chemie, Physik, Biowissenschaften, Psychologie, Geo-

EINLADUNG

Bei großen Veranstaltungen privaten Jahren, tauscht Neuigkeiten aus und der Goethe-Universität auf dem Campus Raum für Alumni zu schaffen, das ist trifft den einen oder anderen ehemali - Westend wieder begrüßen zu dürfen! die Idee der Alumni-Lounges. Man sieht gen Professor. Wir freuen uns, Sie am n sich wieder, so manche erst nach vielen 5. Juli 2019 während des Sommerfestes

Ausgabe 41 März 2019 15 HINTER DEN KULISSEN

WAS BEI UNS HÄNGT, HÄNGT NICHT EINFACH SO DA Manfred Großkinskys feines Gespür für Kunst und Kultur

Es gibt die unterschiedlichsten Typen von der Museumsgründer, habe in ihm in kinsky diese Zeit trocken. Nichts für Museumsleitern: den Manager, den Geschäfts- gewisser Weise die »eierlegende Woll- einen pragmatischen Macher, der gerne mann, die graue Eminenz, den Rhetoriker, den milchsau« gefunden, konstatiert Groß- auch selbst die Ärmel hochkrempelt, Unterhalter. Und es gibt Dr. Manfred Großkin- kinsky schmunzelnd. »Man musste vie- Kunst transportiert, Passepartouts ver- sky. Er vereint nicht nur alle genannten Qua- les selbst machen, aber inhaltlich bestand maßt, Grafik auflegt, Bilder hängt, aus- litäten in seiner Person, Großkinsky verkörpert vollständige Freiheit. Das passte perfekt, leuchtet. geradezu die Leidenschaft für Kunst. »Alle für beide Seiten«, resümiert Großkinsky, Ausstellungen, die wir in den letzten 19 Jahren der ebenso unterhaltsam wie geistreich FENSTER DER GOETHE-UNIVERSITÄT veranstaltet haben, waren Herzensangele- spricht. ZUR STADT genheiten«, sagt Manfred Großkinsky. »Ohne Seit 2015 gehört das Museum zur viel Energie, Engagement und Herzblut hätten KOMPETENZ, KOMMUNIKATION UND Goethe-Universität, was enorme Chancen wir unser Proil nicht erarbeiten können.« VERTRAUEN der Zusammenarbeit mit sich bringt. Pro Eigentlich wollte Manfred Großkin- Jahr erarbeitet Manfred Großkinsky mit KUNST AUS FRANKFURT UND UMGEBUNG sky Innenarchitekt werden. Als er keinen seinem Team eine kleine Sommeraus- Der promovierte Kunsthistoriker hat Studienplatz erhielt, suchte er »etwas stellung sowie zwei große Ausstellungen, viel erreicht. Als Leiter des Museums Verwandtes« und fand zur Kunstge- letztere inklusive Katalog. »Eine Ausstel- Giersch der Goethe-Universität etablier- schichte und Klassischen Archäologie. lungseröffnung ohne druck frischen te er am Frankfurter Museumsufer eine »Ein teures Neigungsstudium für Ver- Katalog gibt es bei uns nicht. Das ist ein erste Adresse für die Kunst der Kultur- rückte. Verstehen lernen, warum wir Termingeschäft.« Ein Ausstellungskonzept landschaft Rhein-Main, allen Skeptikern Menschen zu welcher Zeit welche Kunst- müsse einen roten Faden haben und gut zum Trotz. »Anfangs wurde das Thema werke herstellten, diese zu interpretieren vermittelt werden können. Darauf be- ›Regionale Kunst‹ und dessen Forschungs- und anderen zu erklären – das war es.« stehen der erfahrene Museumsmann und potenzial belächelt. Aber: Regionale Kunst Auf seine Magisterarbeit über ein Kai- sein Team. Dem Museum hat er mit muss man mehrdimensional begreifen. ser-Wilhelm-Reiterstandbild folgte eine dieser geraden Haltung zu großem Re- Denn sie ist sehr vielschichtig und ge- Promotion über den Maler Eugen Bracht. nommee verholfen. Die gute Resonanz haltvoll. Man muss querdenken, dann Nach seinem Studium arbeitete Groß- belegt dies. Sein Gespür und die tiefe gehen die Ideen nie aus.« Das Museum kinsky – durchaus berufstypisch – in Liebe zur Kunst werden dem Museum Giersch zu bespielen und zu leiten sei verschiedenen Museen: in Karlsruhe im fehlen, wenn Manfred Großkinsky Ende eine Tätigkeit ganz nach seinem Sinn, Badischen Landesmuseum sowie in des Jahres in den Ruhestand geht. (hjü) n erzählt der engagierte Mann mit dem Darmstadt auf der Mathildenhöhe. »Öf- badischen Zungenschlag. Carlo Giersch, fentlicher Dienst«, kommentiert Groß-

Kunsthistoriker Dr. Manfred Großkinsky, Leiter des Museum Giersch der Goethe-Universität.

16 Ausgabe 41 März 2019 AUS DER UNIVERSITÄT

SEHNSUCHT NACH DEM FREMDEN Felsbilder aus der Sammlung Frobenius im Museum Giersch der Goethe-Universität

Herman Frobenius: Leo Frobenius, 1924

Karin Hissink: Elisabeth Pauli und Katharina Marr beim Kopieren der großen Elefantengruppe, Ain Safsaf, El Richa/Aflou, Algerien, 1934/35

Eine atemberaubende Ausstellung zeigt, wie Frauen, die als »höhere Töchter« die der Frankfurter Leo Frobenius um die Welt Kosten selbst tragen konnten. Die Zeich- fuhr, um prähistorische Kunst zu kopieren nerinnen und Zeichner kopierten dabei – und wie diese Zeichnungen die Malerei vor Ort die prähistorischen Motive meist der Moderne von Paul Klee, Wols und Willi in Originalgröße auf Leinwand. Bloße Baumeister beeinlussten. originalgetreue Reproduktionen waren die Bildwerke allerdings nicht. Nach Elisabeth Krebs, Katharina Marr und Elisabeth Weiß s sind die langlebigsten Kunstwerke ihrer Rückkehr griffen die Künstler im beim Porträtieren einer Tibbu, Oase Kufra, Ägypten, Eder Menschheit und sie sind nach heimischen Atelier zu Pinsel und Farbe 1934/35 wie vor ein Mysterium: Geheimnisvolle und arbeiteten die Kopien zu Aquarellen, Höhlenmalereien, prähistorische Fels- Leimfarbe- oder Ölgemälden aus. Die bilder faszinieren, seit man sie erstmals dabei entstandenen Bildwerke offenbar- gefunden hat. Selbst nach mehr als 100 ten eine neue Dimension der Malerei: Jahren Forschung ist noch immer nicht die Auseinandersetzung mit und Ver- geklärt, wer sie malte und wozu. bindung von Kunst und Wissenschaft.

Ein leidenschaftlicher »Sammler« von Wanderausstellungen machten die FROBENIUS – DIE KUNST DES Felsbildern war der Ethnologe Leo Fro- prähistorischen Bildwerke seinerzeit FORSCHENS benius. Auf unzähligen Forschungsreisen populär. Viele zeitgenössische Künstler entstanden im Zeitraum von 1904 bis ließen sich von den Felsbild-Kopien in- 24. März 2019 bis 14. Juli 2019 1964 Kopien von Höhlen- und Felsen- spirieren. Deshalb präsentiert die Aus- malereien an Schauplätzen, von denen stellung im Museum Giersch der Goe the- inzwischen viele zerstört sind – in Liby- Universität nicht nur ethnografische Museum Giersch der en, Algerien, Südafrika oder Zimbabwe, Bilder, Fotografien und Nachzeichnun- Goethe-Universität, in Norwegen, Spanien, Italien, Westpa- gen prähistorischer Felsbildkunst – aus Schaumainkai 83 (Museumsufer), pua und Australien. Sie führen weit in der einzigartigen Sammlung des Fro- 60596 Frankfurt am Main die Vergangenheit zurück. Die ältesten benius-Instituts für kulturanthropolo- Originale, die als Vorbilder dienten, sind gische Forschung in Frankfurt. Mit Wer- Öfnungszeiten vierzigtausend Jahre alt. ken von Willi Baumeister, Paul Klee und Dienstag bis Donnerstag: 12 bis 19 Uhr | Wols wirft die Ausstellung auch einen Freitag bis Sonntag: 10 bis 18 Uhr | Die Zeichnungen ließ Leo Frobenius Blick auf die Bedeutung prähistorischer Montag: geschlossen von jungen Kunsthochschul-Absolven- Kunst für die Moderne. (hjü) n ten anfertigen. Mehrheitlich waren das

Ausgabe 41 März 2019 17 AUS DER UNIVERSITÄT

ZUKUNFT FÜR ALLE Deutschlandstipendiaten etablieren Jobmesse für Geisteswissenschaftler

Mediziner werden Ärzte, Jura-Studenten BERUFSERFOLG STUDIERENDER Anwälte – und Geisteswissenschaftler? Sie UNTERSTÜTZEN sind für vieles geeignet. Das wird häuig zum Hilfe und Rat bekommen die Orga- Problem – muss es aber nicht. Die Jobmes- nisatoren aus dem Career-Service. Mit se »Karriere für den Geist« an der Goethe-Uni- Jens Blank, Gruppenleiter Karriere und versität bringt Studierende der Geistes- und Stipendien der Goethe-Universität, ha- Sozialwissenschaften und Unternehmen ben sie zugleich den Initiator und Weg- zusammen. bereiter der Messe an ihrer Seite. Von Anfang an dabei, unterstützen er und obperspektive Taxifahrer? An solche sein Team als Mentoren die Studenten- JKlischees verschwendet Dorothee gruppe. Auch Alumni setzen sich für das Schneiders keine Gedanken. Selbstbe- Projekt ein und stehen den Studierenden wusst trotzt die Erziehungswissenschaft- beratend zur Seite. lerin allen Vorurteilen und Ängsten im Berufsweg. Als Projektkoordinatorin der MIT VIEL ENGAGEMENT UND LEIDENSCHAFT Messe »Karriere für den Geist« versucht IN DIE ZUKUNFT die zweimalige Deutschlandstipendiatin, Heute arbeiten Dorothee Schneiders Studierenden der Geistes- und Sozial- und ihr Team daran, der Messe den Fein- wissenschaften Unsicherheiten zu neh- schliff zu geben. Verstärktes Marketing men. »Viele Studierende kennen ihre und Pressearbeit, aber auch ein Thema Dorothee Schneiders, Erziehungswissenschaftlerin beruflichen Chancen nicht«, erzählt wie Nachhaltigkeit sollen den Messebe- Schneiders, die selbst gerade den Bache- suchern und -besucherinnen ein noch lor abgeschlossen hat. »Mit der Messe vielfältigeres Angebot bieten. »Karriere wollen wir alte Denkmuster und Vorur- für den Geist« ist wichtig. Schon jetzt teile aufbrechen und zeigen, dass es sind Querdenkende aus vielen Unter- heute anders geht.« Jedes Jahr organi- nehmen nicht mehr wegzudenken, die siert Dorothee Schneiders mit einem Berufschancen für Geistes- und Sozial- Team die Jobmesse auf dem Campus wissenschaftler nicht mehr so prekär Westend. Ehrenamtlich, denn es ist ein wie früher. Das erlebt auch Dorothee Projekt von Deutschlandstipendiaten. Schneiders. »Die Unternehmen haben Während dieser Veranstaltung können gemerkt, dass sie sich wandeln und mit die Studierenden neue Berufsfelder ent- der Zeit gehen müssen. Sie sehen heute decken, direkt und persönlich mit Un- den Mehrwert von Geistes- und Sozial- ternehmen in Kontakt treten und in wissenschaftlern.« ungezwungener Atmosphäre Fragen und Interessen austauschen. Die Erfahrungen, die sie als Pro- jektkoordinatorin gesammelt hat, sind ALLER ANFANG IST SCHWER auch für ihre eigene berufliche Zukunft Obwohl die Berufsperspektivenmes- ein Gewinn. In den kommenden Mona- se heute zum festen Bestandteil des Ver- ten wird sie als erste Erziehungswissen- anstaltungskalenders der Universität schaftlerin ein Vollzeitpraktikum bei der zählt, lief nicht immer alles rund. »Es Commerzbank im Bereich Projektma- war ein zähes erstes Jahr«, resümiert nagement antreten. Neue Kontakte, Dorothee Schneiders mit Blick auf die Management- und Führungsqualitäten Anfänge der Messe. Fehlende Strukturen, – alles Chancen, die ihr das ideelle För- Chaos haben die Organisatoren längst derprogramm des Deutschlandstipendi- KARRIERE FÜR DEN GEIST hinter sich gelassen. Heute ist »Karriere ums eröffnet hat. (jg) n für den Geist« sowohl bei Studierenden 13. November 2019 als auch bei zahlreichen Firmen und 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr Unternehmen erfolgreich etabliert: Im Hörsaalzentrum Campus Westend letzten Jahr meldeten sich so viele neue Goethe-Universität Frankfurt a. Main Stipendiaten und Stipendiatinnen wie nie zuvor, um bei der Messe mitzuar- Kontakt: E-Mail: [email protected] beiten, 17 Aussteller präsentierten ihre Internet: www.karriere-fuer-den-geist.de; Angebote – ein Rekord. www.career.uni-frankfurt.de

18 Ausgabe 41 März 2019 ALUMNI-BÜCHER ALUMNI-BÜCHER

FASZINATION ARCHITEKTUR Von der Idee nie verwirklichter Gebäude

Ein Blick genügt. Hochwertige Bild- Die Geschichten, die hinter den Ideen bände über Architektur faszinieren bereits stecken, fesseln und machen das Buch mit ihrem Äußeren. Das Foto auf dem zu einer lesenswerten Lektüre. Matthias Cover, die Qualität des Papiers, das Ge- Alexander promovierte an der Goe the- wicht der vielen, informativen Inhalte Universität in Geschichte und befasst sich versprechenden Seiten. Das Buch »Un- als Redakteur mit den Schwerpunkten gebautes Frankfurt: Die Stadt, die nicht Stadtplanung, Architektur und Immobi- sein sollte« ist ein solcher Blickfang und lienwirtschaft. Er ist Ressortleiter des ein optisches Erlebnis. Aber eben nicht F.A.Z.-Regionalteils und damit ein aus- nur. Der F.A.Z.-Redakteur Matthias Alex- gewiesener Kenner der Stadt Frankfurt ander zeigt in diesem Bildband, wie die am Main. (hjü) n Mainmetropole heute hätte sein können. Es ist eine wunderbare Sammlung von Planungsentwürfen und Bauvorhaben. Die Darstellung vergangener und unre- Matthias Alexander alisiert gebliebener Großprojekte soll den UNGEBAUTES FRANKFURT Blick für die Entwicklung der Stadt wei- DIE STADT, DIE NICHT SEIN SOLLTE ten. Vor allem aber regt sie die Fantasie Societäts-Verlag, Frankfurt am Main, 2017 an. Wie würde Frankfurt aussehen, wenn Hardcover, 176 Seiten diese Ideen gebaute Realität geworden ISBN: 978-3-95542-261-5, 22,00 € wären?

AUF SPURENSUCHE Eine Reise zu dem, was von uns übrig bleibt

Welche Erlebnisse und Erinnerungen voller Fragen und Anregungen nimmt haben Bestand? Was überdauert die Zeit Stillich seine Leser und Leserinnen al- und warum? lerdings nicht nur mit auf die Reise durch seine Geschichten, sondern schickt sie Als leidenschaftlicher Sammler von auch auf die Suche nach ihren ganz ei- Erinnerungen, Geschichten und Anden- genen Spuren und Hinterlassenschaften. ken macht sich Autor und Blogger Sven Stillich auf die Suche nach den bleiben- »Was von uns übrig bleibt« ist eine den und prägenden Momenten im Leben. Hommage an das Leben im Hier und Ob das mühselig in die Baumrinde ge- Jetzt, es appelliert für mehr Aufmerk- ritzte Herz mit den Initialen der ersten samkeit und Aufgeschlossenheit im All- großen Liebe oder der Umzug in eine tag und zeigt auf, welcher Reichtum an vollkommen unbekannte Stadt – über- Erinnerungen uns bereits umgibt. Eine all hinterlassen Menschen Spuren, Ab- Buchempfehlung für alle, die auf Spu- drücke und Überreste. Stets bleibt etwas rensuche durch Raum und Zeit gehen zurück, schreibt sich in Andere ein und wollen. (jg) n besteht fort, wenn Orte, Menschen oder die Welt verlassen werden. Sven Stillich Anhand zahlreicher unterhaltsamer WAS VON UNS ÜBRIG BLEIBT Anekdoten aus dem eigenen Leben be- WENN WIR EINEN ORT, EINEN MEN- richtet der Wahlhamburger über Plätze, SCHEN ODER DIE WELT VERLASSEN die ihn in seiner Kindheit geprägt haben, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, 2018 Mitmenschen, deren Wort und Tat ihn Gebunden, 288 Seiten noch heute beeinflussen und Erinne- ISBN 9783498093969, 22,00 € rungen, die ihren Platz in seinem Herzen nie verlieren werden. Mit einem Buch

Ausgabe 41 März 2019 19 IMPRESSUM EINBLICK – Das Magazin für Alumni & Freunde RÄTSEL #41 der Goethe-Universität

Herausgeber Warum nahm Leo Frobenius vorwiegend Kunsthochschulabsolventinnen Die Präsidentin der Johann Wolfgang mit auf seine Exkursionen? Goethe-Universität Frankfurt am Main Bitte senden Sie uns die Lösung bis zum 20. Mai 2019 unter Angabe V.i.S.d.P. Andreas Eckel Ihrer Adresse an: [email protected]

Unter allen Einsendern der richtigen Lösung verlosen wir: Redaktion und Kontakt Anna Dmitrienko (ad), Julia Günther (jg), jeweils zwei Exemplare der Bücher Ungebautes Frankfurt von Ulrike Jaspers (ulja), Heike Jüngst (hjü), Matthias Alexander sowie Was von uns übrig bleibt von Sven Stillich. Tel. +49 (69) 798-12480, Fax: +49 (69) 798-763-12480 [email protected], Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. www.alumni.uni-frankfurt.de

Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, GEWINNER DES RÄTSELS #40 Private Hochschulförderung, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60629 Frankfurt am Main Jeweils ein Exemplar des Buches Gibt es noch Marken in der Zukunft? www.alumni.uni-frankfurt.de von Christine Riedmann-Streitz geht an Dr. Lisa Lange und Dr. h.c. Margarete Gruber. Bildnachweis Bildrechte: Titel: Uwe Dettmar; Privat; Seite 2: Uwe Jeweils ein Exemplar des Buches Frankfurt Myliusstraße von Dettmar; Seite 3 & 4:Jürgen Lecher; Seite 5: Stiftung Polytechnische Gesellschaft; Seite 7: Uwe Dettmar; Sei- Udo Scheu geht an Dr. Jürgen Abt und Dr. Beate Düring. te 8 & 9: Uwe Dettmar; Seite 11: Jürgen Lecher; Seite 12: Uwe Dettmar; Seite 13: Privat; Seite 14: Privat; Uwe Herzlichen Glückwunsch! Dettmar; Seite 15: Max-Planck-Institut für Biochemie, München; Yale University; Magdalena Jooss, München; Jürgen Lecher; Seite 16: Uwe Dettmar; Seite 17: Fro- benius-Institut für kulturanthropologische Forschung, Frankfurt; Seite 18: Privat; Seite 19: Societäts-Verlag Frankfurt; Rowohlt Verlag, Hamburg.

Gestaltung Stephan Graikdesign, Frankfurt am Main TERMINE Der EINBLICK ist unentgeltlich. Er erscheint dreimal pro Jahr. Ausgabe 42 erscheint im Juni 2019. Alle Veranstaltungen der Goethe-Universität Redaktionsschluss ist am 22. Mai 2019. finden Sie auf der Homepage www.uni-frankfurt.de Bitte beachten Sie auch die weiteren Publikationen der Goethe-Universität – unter dem Link »Öffentliche Veranstaltungen« UniReport und Forschung Frankfurt. Beide sind ebenfalls online zu lesen unter: http://www.muk.uni-frankfurt.de/34459733/Die_Uni_ Publikationen_im_%C3%9Cberblick

ID-No. 1978469