Das Kreuz Mit Dem G€LD
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OSTERN 2019 1 SCHWERPUNKT Das Kreuz mit dem G€LD STERNSINGER-AKTION : FIRMVORBEREITUNG: Auf GROßES LOB: Profis geben Erfolgreiche Sammlung dem Weg in ein gelin- Feedback zu unserem für Kinder in Not gendes Leben Pfarreimagazin In diesem Heft DAS KREUZ MIT DEM GELD: Ist Geld schlecht? Hat die 3 Kirche zu viel Geld? Lenkt uns Geld von der Nächstenlie- be ab? Verschiedene Perspektiven auf ein schwieriges Thema. GUTES TUN UND SPAß HABEN: 137 Kinder und Ju- 18 2 gendliche waren als Sternsinger unterwegs, um Kindern in Not zu helfen. ERVICE S : Die Kontaktdaten des Pastoralteams und aller 22 Ansprechpartner - auf einen Blick. GEMEINSAM AUF DEM WEG: In Neukirchen bereiten 28 sich 10 junge Menschen auf die Firmung vor. IN EIGENER SACHE: Erstmals geben die Pfarreien Held- SCHWERPUNKT 44 mannsberg und Neukirchen diesen Pfarrbrief als „Magazin“ gemeinsam heraus. Zudem bekamen wir viel Lob von Profis! Impressum & Kontakt Herausgeber & Kontakt: Katholisches Pfarramt, Eichenstraße 5, 91224 Pommelsbrunn; Tel. 09154 / 1248; Fax: 09154 / 8924; Email: [email protected] Katholisches Pfarramt, Hauptstraße 13, 92259 Neukirchen; Tel. 09663 / 1201; Fax: 09663 / 953 173; Email: [email protected] Fotos: Bettina Flitner / Kindermissionswerk (S. 19), Franz Müller (S. 18, 30), Mar- kus Weinländer (S. 1-16, 23-24, 35), privat Verantwortlich: Roland Klein, Pfarrer Druck: Gemeindebriefdruckerei, Groß Oesingen Auflage: 2.000 Exemplare Das Kreuz mit dem Geld „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ 3 ES IST EIN KREUZ MIT DEM GELD: Einerseits ist Christus sehr klar in seinem Evangelium, wenn es um Reichtum und Geld geht. Jeder Mensch - und damit auch jede menschliche Organisation - muss sich entscheiden, ob es um Geld geht oder um Gott. Da ist kein Raum für ein Sowohl-Als auch. Und doch müssen wir doch Vorsor- ge tragen, finanziell absichern, für Einnahmen zu guten Zwecken sorgen… oder? SCHWERPUNKT Eichstätt, 5. Februar 2018: Sichtlich geht es auch darum, warum die Kirche zerknirscht sitzen Bischof Gregor Maria überhaupt soviel Geld anhäuft und Hanke und Generalvikar Isidor Volln- damit ein Biotop schafft, sich mit der hals vor der versammelten Presse - mehr oder minder seriösen Vermeh- selbst das ZDF ist vor Ort. Leider geht rung dieser Gelder zu beschäftigen. es nicht um die Entwicklung christlichen Und das dazu führt, dass Hirten nicht Lebens oder neue Initiativen, den Glau- mehr ihrem eigentlichen Auftrag nach- ben zu beleben - sondern um einen gehen können. handfesten Finanzskandal, der das Bis- tum wohl um 50.000.000 Euro kosten wird. Das Geld wurde mit krimineller Wirtschaft ohne Geld? Energie und getragen aus einem Geld und Zinsen sind für unsere heuti- „System Eichstätt“ in Immobilien- ge Welt unverzichtbar. Statt Eier gegen Invests in den USA verzockt. Fleisch, Weizen gegen Bauholz zu tau- Warum so etwas passieren konnte und schen dient Geld als Zwischengut, um wie es künftig verhindert werden kann, Geschäfte abzuwickeln. Und da Geld ist eine Frage, die Bischof Hanke inten- ein knappes Gut ist, gibt es Zinsen für siv beschäftigt, wie zuletzt in der Presse den, der es verleiht - genauso, wie je- nachzulesen war. Doch grundlegend mand Leihgebühr für eine Maschine aus dem Baumarkt bezahlt. Auch angesammelt haben. Seit einigen Jahren wenn es fundamentale Kritik und alter- werden Jahresberichte nach dem soge- native Vorschläge gibt - die moderne nannten „Handelsgesetz-buch“ (HGB) Wirtschaft kann ohne Geld nicht funk- erstellt, das auch für Unternehmen gilt. tionieren. Finanzspezialisten können hier ver- gleichsweise gut erkennen, wieviel Geld in den Rücklagen gespart liegt. Auch der Pfarrer muss sein Auto auf- Wer sich die Mühe macht, von der tanken Website der deutschen Bischofskonfe- 4 Wenn aber Geld als „Schmierstoff der renz zu den einzelnen Bistümern zu Wirtschaft“ dient, dann muss sich Kir- springen, sich dort durch empathisch che in dieser Welt auch mit Geld be- gestaltete Finanzberichte (schön photo- schäftigen. Schließlich müssen Mitarbei- graphiert und menschlich anrührend ter entlohnt und Lieferanten bezahlt geschrieben) durcharbeitet um schließ- werden - Strom kommt nicht kosten- lich auf die harte Bilanz vorzustoßen, los aus der Steckdose, und auch der findet imposante Zahlen. Allein die drei Herr Pfarrer muss sein Auto volltan- reichsten Bistümer haben Finanz- und SCHWERPUNKT ken. Da liegt eine gewisse Sparsamkeit Immobilienanlagen in Höhe von 10 auf der Hand. Wer auch nächste Wo- Milliarden Euro ausgewiesen. In Summe che noch was einkaufen will, muss sein haben die 27 deutschen Bistümer rund Einkommen für diesen Monat entspre- 21 Milliarden Euro auf der „hohen Kan- chend verteilen. te“. Eichstätt ist hier mit seinen rund Was im Kleinen gilt, das gilt natürlich 470 Millionen Euro fast so etwas wie die arme Schwester, und Bistümer wie auch für eine Pfarrei oder ein Bistum. Auch die Mitarbeiter des Ordinariats Essen oder Berlin müssen noch mit deutlich weniger Mitteln zurecht kom- brauchen ihr Gehalt pünktlich auf dem men. Konto, und auch die Gebäude in Eichstätt müssen unterhalten werden. Und auch für das Bistum gilt, dass die Das Evangelium spricht klare Worte Einnahmen sinnvoll gespart werden, wenn denn etwas übrig bleibt. Was soll Das Gelder gebraucht werden, um die daran auch falsch sein? Seelsorge zu ermöglichen und Notla- gen zu mildern, liegt auf der Hand. Aber Geld macht auch gierig, führt zu Die Schatullen sind dick gefüllt Ungerechtigkeit und lenkt von Wichti- gerem ab. Ein Blick in die Bücher zeigt, welche Reichtümer die deutschen Bistümer Die Evangelien sind voll mit entspre- Nicht nur eine Frage für die Kirche chenden Warnungen: „Ihr könnt nicht Das Problem ist keines, das nur die Gott dienen und dem Mammon“ (Mt verfasste Kirche betrifft. Der Aufruf des 6, 24). „Eher geht ein Kamel durch ein Evangeliums, die Rolle von Geld und Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Wohlstand zu überdenken, ergeht Reich Gottes gelangt.“ (Mk 10,25). O- nicht nur an die Organisation, sondern der zum Thema Sparen, Rente, Vor- auch an diejenigen Mitglieder der Kir- sorge: „Du Narr! Noch in dieser Nacht che, die über Vermögen verfügen. Was wird man dein Leben von dir zurück- Jesus sagt, sagt er auch den wohlhaben- fordern. Wem wird dann das gehören, den Mitgliedern in den Gemeinden. 5 was du angehäuft hast?“ (Lk 12,20). Und wurde nicht Jesus am Gründon- Ist Wohlstand also etwas falsches, was nerstag für eine Handvoll Geld ver- einem christlichen Leben entgegen kauft? steht? Wieviel Vermögen ist angemes- sen für einen Menschen und für eine SCHWERPUNKT 6 Finanz- und Immobilienvermögen ausgewählter Bistümer: Eichstätt ist so etwas wie die arme Schwester der reichen Diözesen. Diözese? Wann ist jemand „reich“, ab che darf Rücklagen bilden. Aber dann welchen Beträgen wird es unanständig? müssen diese Gelder auch zum Wohl SCHWERPUNKT der Bedürftigen eingesetzt werden! Statt also Immobilien in Amerika als Was tun mit dem Geld? reine Finanzanlage müssten von dem Die Antwort ist schwierig, aber eine Geld bezahlbare Sozialwohnungen in deutschen Städten ermöglicht werden. gewisse Orientierung kann ausgerech- net die bayerische Verfassung geben. Die Rendite ist dann sicher nicht so hoch - aber auf der anderen Seite Artikel 158 sagt: „Eigentum verpflichtet gegenüber der Gesamtheit.“ Vermögen müsste sich der Bischof nicht mit anrü- chigen globalen Invests beschäftigen. ist nichts Schlechtes, aber es muss zum Wohl des gesamten Sozialwesens ein- Letztlich geht es um eines: Offen und gesetzt werden. Und auch das Evangeli- engagiert zu sein für die Not der Men- um stößt in das gleiche Horn, denn die schen, jeder mit den Möglichkeiten, die Bibelstelle, wo der Reiche als Narr er hat. Der Reiche bringt viel ein, der bezeichnet wird, geht noch weiter: „So Arme vielleicht nur seine Zeit. Es geht geht es einem, der nur für sich selbst darum, jedem die Teilhabe am Leben Schätze sammelt, aber bei Gott nicht zu ermöglichen. Barmherzigkeit und reich ist.“ (Lk 12,21). Das eine muss Nächstenliebe müssen das letzte Wort das andere aber nicht ausschließen. haben - auch und gerade wenn es um Auf die Kirche bezogen heißt das: Ver- Geld geht. mögen ist gut, wenn es zum Wohl der Ihr Gesamtheit eingesetzt wird. Ja, die Kir- Diakon Markus Weinländer Das Kreuz mit dem Geld „Die Bistumsfinanzen sind jetzt grundsolide!“ TRANSPARENT, UM NEUES VERTRAUEN ZU SCHAFFEN: Mit diesem Ziel steht erstmals der Finanzabschluss des Bistums nach den Vorgaben 7 des Handelsgesetzbuches (HGB) zur Verfügung. Georg Mertel, Kir- chenpfleger aus Pommelsbrunn und früherer Vorstand der Raiffei- senbank Hersbruck, hat für uns den Geschäftsbericht gelesen. Ein Abschluss nach dem Handelsgesetzbuch (HGB) ist nur für Unter- nehmen vorgeschrieben, SCHWERPUNKT aber das Bistum Eichstätt hat nun auch ein solchen Bericht erstellt. Welchen Vorteil hat das HGB? Die Bilanz nach dem HGB schafft Transpa- renz in den Finanzen. Sie ist damit die Basis guten Wirtschaftens, und ermöglicht fundier- te Entscheidungen. Ge- setzlich ist das Bistum nicht zu einer HGB- Bilanz verpflichtet. Dass Transparent - aber nur für Profis verständlich: Das Bis- tum legt seine Finanzen nach dem Handelsgesetzbuch Eichstätt dennoch die- (HGB) offen. sen Weg geht, ist als Beitrag zu Transparenz und für fundierte Ent- scheidungen absolut zu 8 SCHWERPUNKT Kennt sich aus mit Geld: Georg Mertel, Kirchenpfleger aus Pommelsbrunn und früherer Vorstand der Raiffeisenbank Hersbruck begrüßen. Mit der HGB-Bilanz wird Nun bietet aber das HGB trotzdem noch nicht nur deutlich, wieviel Vermögen Spielraum, zum Beispiel bei der Bewer-