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Allan Holdsworth

Allan Holdsworth

MIKE ANDERSEN SPIDERGAWD mit School Days Pretty Fool Is This Love CD ORIGINALSONG ORIGINALSONG Heft Nr. 206 Ausgabe 7/2017 magazin für gitarristen und bassisten 41248 F B

DAS GITARRISTISCHE VERMÄCHTNIS von

IM WORKSHOP Zu gewinnen Tomi Leino Pro-Mod Style SPECIAL 2 HH FR M 30 Jahre JEM

INTERVIEWS & STORYS Rich Robinson Dan Auerbach Warren Haynes Stone Sour

TEST & TECHNIK G&L Tribute Legacy Limited WH EVH 5150 III LBX II aus Nerdville WMD Geiger Fender-Juwel Counter Pro IM INTERVIEW Höfner Thin President JOE BONAMASSA – der Sammlerkönig Gold Label über seine neue Vintage-Stratocaster D: 3 6,90 A: 3 7,90 · B: 3 8,10 · L: 3 8,10 E: 3 9,50 · I: 3 9,50 · CH: SFR 12,00 C Linda Böse, Getty Imagaes 40 INTERVIEW Amp, sonstnichts stage: eineGitarre, ein Joe Bonamassaback- 7/17 joe bonamassa INTERVIEW JOE BONAMASSA Der König der Gitarrensammler Es gibt wohl wenige Personen auf diesem Planeten, die eine ähnlich umfangreiche Kollektion an originalen Fender- und -Raritäten besitzen wie Joe Bonamassa. Wir trafen JB vor seiner Show in Stuttgart, und er gewährte uns einen detaillierten Einblick in eine der größten Leidenschaften seines Lebens.

oe, was muss eine Gitarre besitzen, um Teil dei- ner Sammlung zu werden? Joe Bonamassa: Es müssen entweder modifizier- Neuzugang in te alte Sechssaiter – wie diese Fender Nocaster „Nerdville“: Strat aus – mit einer Geschichte sein, oder sie müssen der frühen CBS-Ära schlichtweg so aussehen, als kämen sie gera- de aus der Fabrik. Die „verbastelten“ Legenden spiele ich dauerhaft, die tadellosen Schätzchen verlassenJ dagegen nur selten ihre Koffer. Zwischen diesen beiden Hauptgruppen herrscht ein sehr gute Balance in meiner circa 300 Gitarren und cir- ca 350 Verstärker umfassenden Kollektion. Dazu gesel- len sich acht Lapsteels und noch einige andere Stücke. Insgesamt komme ich so auf etwas über 700 Teile in meinem Inventar. Inzwischen finden sich darin schon „ein paar“ sehr, sehr seltene Exponate.

Nimmst du wirklich nie eine deiner ganz raren Exem- plare – beispielsweise deine Gibson ’58 Korina Flying V – mit auf Tour? Es ergibt für mich keinen Sinn, dass ich eine über 400.000 Dollar teuere Gitarre auf einer Konzertreise gefährde. Dafür besitze ich sehr viele Repliken meiner Favoriten, die mit mir um die Welt ziehen. Aktuell ist auch der Nachbau meiner Korina Flying V dabei, der genauso gut, wenn nicht gar noch besser als das Origi- nal klingt. Zu ganz besonderen Anlässen schleicht sich aber doch mal eine der Echten mit ein. [schmunzelt und spielt ein Lick]

Ron Ferguson [ehemaliger legendärer Gitarrenbauer bei Gibson und Guild] hat einmal auf die Frage „Wie viele Gitarren braucht ein Mann?“ mit „Immer eine mehr!“ geantwortet. Kannst du dieses Statement un- terschreiben? Als Sammler bist du schlichtweg ein Sammler! Im End- effekt archivierst du damit ein Stück Historie. So ist Solch eine Qualität gibt es schlichtweg nicht mehr! Das etwa diese Fender Nocaster ein Teil der amerikanischen soll jetzt absolut kein Schuss gegen aktuelle Produkte Geschichte. Damals wurde noch jede Schraube, jeder aus Amerika sein, aber der Americana-Vibe der alten Sattel – sprich jeder erdenkliche Part – in den Verei- Goldstücke ist schon etwas ganz besonderes! nigten Staaten hergestellt. So was gibt es heutzutage schlichtweg nicht mehr. Aus mannigfaltigen Gründen Kurze Zwischenfrage: Deine Garderobe ist sehr sparta- wie Arbeitslöhnen, Rohstoffen, oder weil Zulieferer XY nisch eingerichtet – hast du keine „Extras“ auf deinem in ein anderes Land umgezogen ist. Der Pickup an der Tour-Rider? Brücke funktioniert schon seit über 60 Jahren tadellos. Ich brauche eigentlich nur einen Stuhl, denn ich bin Zeig’ mir beispielsweise mal ein iPhone, das so lange hier nur für ein paar Stunden vor der Show. Die einzi- halten würde. Bei Smartphones kann man schon froh gen zwei Dinge, die ich wirklich benötige, sind ein Amp sein, wenn sie die Fünfzehnmonatsgrenze überstehen. und eine Gitarre. An dieses ganze Brimborium, das wir Aus dieser Fender ertönt jeden Abend aufs Neue Musik. bei anderen Künstlern sehen, glaube ich nicht.

41 LEGENDS-SPECIAL

ALLAN HOLDSWORTH Der Fusion- Br aume ister

Für Normalsterbliche ungreifbare Akkorde, Tonleitern mit vier Noten pro Saite und ein unerschöpflicher Ideenreichtum in punkto Spiel und Sound gepaart mit einer nie dagewesenen Virtuosität. Allan Holdsworth galt als Innovator des Rock- und Fusion-. Aber wer genau war der „Gitarrist der

Gitarristen“? OWNLO /D A D D

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T R A 0 C 2 K 16 – Getty Images

60 7/17 allan holdsworth LEGENDS-SPECIAL

llan Holdsworth wird heute von vielen Seinen Signature-Sound erreichte er mit sei- Allan Holdsworth immer wieder in der Positi- Gitarristen als einer der fähigsten In- nen ihm auf den Leib geschneiderten Instru- on des Underdogs, der nie die Aufmerksamkeit strumentalisten im Fusion-Jazz angese- menten von Ibanez, sowie Carvin bekam, die ihm zustand, da seine Karriere au- hen. Bewunderung erfuhr er vor allem und Kiesel. Optisch stachen seine späteren ßerhalb des Mainstreams verlief. Seine Solo- für sein weitreichendes und einzigar- Signature-Modelle durch den Verzicht auf alben produzierte er selbst, und seit Mitte der tiges Wissen über Musiktheorie und sei- Kopfplatten aus der Masse hervor. 1980er hatte er die komplette kreative Kon- ne komplexen Akkord-progressionen. Seinen Clean-Sound garnierte der Jahr- trolle über seinen Output. Er entwickelte seine eigene Herange- hundertgitarrist mit Chorus- und Tap-- Er spielte zahlreiche Auftritte mit All-Star- Ahensweise an Musik, die von der gängigen Flächen. Besonderen Einfluss auf nachfol- Besetzungen auf Jazz-Festivals, war aber auch akkordbezogenen Denkweise, die wir seit ei- gende Generationen hatten seine markanten auf großen Rock-Bühnen zu sehen. Zu seinen nigen Hundert Jahren gewohnt sind, abweicht Volume-Swells, die er nicht selten mit spa- Bewunderern zählen neben seinem größten und sich komplett auf den Primäreinsatz von cigen Pitch-Shifting-Effekten versah. Das Fan Eddie auch andere Helden der Skalen konzentriert. Trauminstrument seiner Kindheit war aller- Shredding-Gilde wie , Yngwie Dank seiner riesigen Hände konnte er über dings keinesfalls die Gitarre, sondern das Sa- Malmsteen, , oder etliche Bünde greifen und somit für Normal- xophon. Leider, oder auch zum Glück, war er . Aber auch Legenden gemä- sterbliche unspielbare Akkorde erzeugen. Vor damals finanziell nicht in der Lage, sich eines ßigterer Gitarreneskapaden waren begeistert allem seine vertrackten, aber sofort wiederer- anzuschaffen. Holdsworths Grundidee war es von Holdsworths Spiel. Der selbst kennbaren Solos beeinflussten den Fusion- dann, mit seiner Gitarre den Klang eines Sa- nicht ganz gewöhnliche Sound, den wir heute kennen, nachhaltig. Das xophons zu imitieren und ähnlich flüs- gelang ihm unter anderem durch den Einsatz sige Linien an Noten zu erzeugen. ungewöhnlicher Skalen, die oft auf vermin- derten und übermäßigen Klängen basieren. Der Underdog Aber auch Ganztonskalen und chromatische Im Laufe seiner Karriere bewies er sich wie auch alterierte Ideen fanden sich in sei- immer wieder aufs Neue als Innovator zwi- nem Spiel, was in seinem unvorhersehbaren schen den Welten des Rock und Jazz und „Outside“-Sound resultierte. Besonders seine erweiterte die technischen Grenzen einzigartige Legatotechnik, seine Arbeit mit wie auch die tonalen und dem Vibratohebel und sein unglaubliches Fin- klanglichen Möglich- gervibrato inspirierten Heerscharen an Gitar- keiten der Gitarre. risten. Allen Wagemutigen, die sich tieferge- Leider fand sich hend mit seiner außerirdischen Herangehens- bezeichnete ihn einst als weise und seinem unorthodoxen Improvisa- „einen der interessantesten Gitarristen tionskonzept beschäftigen möchten, sei- auf dem Planeten“. ging so- en das Buch How to Play Like Allan gar noch einen Schritt weiter: „Ich denke, Holdsworth von Graham Tippett Allan Holdsworth ist der der sowie seine auf Youtube zu fin- Gitarre. Ich glaube nicht, dass irgendje- denden Lehrvideos nahegelegt. mand anderes mit der Gitarre das tun kann, was Allan Holdsworth kann.“ Selbst John McLaughlin war oft überfordert von Holds- worths Talent: „Wenn ich könnte, würde ich dauernd von ihm klauen. Nur habe ich keine Ahnung, wie er all diese verrückten Sachen hinbekommt, die er da anstellt.“ Innovator zwischen den Welten des Rock und Jazz

Bis zu seinem Tod litt Allan unter Lampenfie- ber und hatte ständig Angst, seine Zuschauer zu enttäuschen, verzog sich nach dem Sound- check regelmäßig in Restaurants und entfloh dem Trubel vor seinen Auftritten, weil er vor- her nicht über Musik nachdenken wollte. Au- ßerdem spielte er vor Konzertbeginn nicht mehr, um offen für spontane Ideen zu bleiben. Der passionierte Rennradfahrer Holds- worth war auch leidenschaftlicher Bierkenner. Er braute sein eigenes Bier und entwickelte eine eigene Zapfvorrichtung, die er paten- tieren ließ und „The Fizzbuster“ taufte. Er

61 MASTERPIECES

Rock aus Dublin (v. l.): (b), Larry Mullen Jr. (d), (g, voc, piano), (voc) U2 – THE JOSHUA TREE Mitte der 1980er Jahre fühlen sich U2 von der aktuellen Musikszene OWNLO /D A D D C abgekoppelt. Ihre Suche nach neuen Sounds und Wegen führt sie in die USA.

T R 1 Angetrieben vom Mythos des Landes – und der bitteren Realität seiner Politik –, A 3 CK 27 – kreiert die Band ein Album, das sie in den Pop-Olymp katapultieren wird.

ie Reise von U2 beginnt in London. mitzuarbeiten. Dort beginnt er nachzudenken: keinen Blues, keinen Country, keinen Gospel. Beim Live-Aid-Konzert am 13. Juli Warum ist Afrika arm? Was hat die Erste Welt Ihre Ausgangspunkte sind Joy Division, 1985 gehört die Band zu den High- damit zu tun? Es ist der emotionale Keim für Kraftwerk und die Buzzcocks, weiter zurück lights des Tages – obwohl sie ihren einen lyrischen Ansatz mit großen Ideen und reicht es nicht. Blues ist für Bono zum damals bekanntesten „Pride“ großen Fragen. Auf dieser Reise entwickelt er damaligen Zeitpunkt „12-Takt-Faulheit ohne nicht spielen kann, da Sänger Bono erstes Material für The Joshua Tree. eigene Ideen“. Keith antwortet ihm: „Dann ins Publikum stürmt und minuten- kennst du den Blues nicht. Wenn du den lang aus dem Blickfeld der Bühne Erlebnisse & Erkenntnisse richtigen Blues hörst, wirst du nicht entschwindet.D Den drei anderen, Gitarrist The Der nächste Schritt auf dem Weg folgt mit gelangweilt sein, sondern verängstigt.“ Edge, Bassist Adam Clayton und Drummer Steven Van Zandts (Little Steven aus Bruce Keith überzeugt Bono, indem er ihm alte Larry Mullen Jr., bleibt nicht anderes übrig, Springsteens E Street Band) Anti-Apartheid- Platten von John Lee Hooker vorspielt. Zurück als schier endlos auf der Akkordsequenz von Projekt „Sun City“. Für die Aufnahmen reist im Hotel komponiert der Sänger „Silver and „Bad“ zu verharren, bis Bono seinen Flirt mit Bono im Oktober nach New York. Dort bastelt Gold“ („mein erster Blues-Song“), das er den Zuschauern beendet. Da ist ihre Spielzeit , Produzent von 1980 bis zunächst mit Ron Wood und Richards für den allerdings auch schon abgelaufen. Die Band 1983, gerade mit den Rolling Stones an Dirty Longplayer zu „Sun City“ einspielt und das ist mächtig verärgert und glaubt, eine riesige Work. Mick Jagger und , zu später auf Rattle and Hum landen wird. Gelegenheit verpasst zu haben, doch das Ge- diesem Zeitpunkt alles andere als beste Auch der Horizont von The Edge wird in genteil ist der Fall. Bonos Ausflug sticht aus Freunde, entspannt Bonos Anwesenheit; die dieser Phase erweitert: Bevor die Produktion dem Allerlei des Tages heraus und beschert U2 beiden spielen ihm alte Covernummern vor. des Albums startet, nimmt er die musikalische einen immensen Popularitätsschub. Als sie ihn auffordern, auch mal einen zu Herausforderung an, den Soundtrack für den Im September wird der Sänger eingeladen, singen, muss der Sänger passen: „Ich kenne britischen Film Captive zu schreiben. Über als ehrenamtlicher Helfer nach Äthiopien zu keine von anderen.“ Da wird ihm klar, und , die U2 seit The reisen und einen Monat lang vor Ort dass U2 die Wurzeln fehlen – für sie gibt es Unforgettable Fire (1984) produzieren, hat er

76 7/17 Label: IslandRecords Veröffentlichung: 9.März1987 Studio: Windmill LaneStudios,Dublin Aufnahmen: Jan.1986bis1987 Produktion: BrianEno,DanielLanois ALBUM 11. 10. 9. 8 7. 6. 5. 4. 3. I 2. 1. TRACKLIST . MothersoftheDisappeared Exit One Tree Hill Trip ThroughYour Wires In God’s Country Red HillMiningTown Running toStandStill Bullet theBlueSky With orWithout You What I’mLookingFor HaveNoName Where theStreets StillHaven’t Found u2 –thejoshuatree („Red MillMiningTown“) Arklow SilverBand Keyboards, Programming,Gesang Brian Eno: Gesang, Tamburin, Omnichord Daniel Lanois:Rhythmusgitarre, GASTMUSIKER Larry MullenJr.: Schlagzeug Adam Clayton:Bass The Edge:Gitarre,Gesang,Klavier Bono: Gesang,Mundharmonika BESETZUNG MASTERPIECES 77

C Getty Imagey 106 C Ibanez, Getty Images, Nico Ernst GUITAR-DREAMS 7/17 30 Jahre Ibanez JEM 30 jahreibanezjem 30 jahre ibanez jem GUITAR-DREAMS

Jubiläum Ibanez-JEM-History Maßanfertigung für Mr. Vai Seit 30 Jahren ist die Ibanez JEM am Markt – eine Gitarre, an deren Gestaltung maßgeblich beteiligt war. Als das Instrument 1987 vorgestellt wurde, sorgte es für jede Menge Wirbel. Und die JEM-Geschichte ist noch lange nicht zu Ende ...

Ibanez JEM-EVO 25th Anniversary, Nr. 1 Unterhalb der Brücke: der EVO-Schriftzug

aarspray ist für Gitarristen mit Chart- erfolgen ein Muß. Und Kajalstift. Und Cowboystiefel – willkommen in der Mitte der 1980er Jahre. Zu dieser Zeit ist Steve Vai der Stahlverbieger der Stunde. Er hatte Musik am Berklee College studiert, bei Joe Satriani jahre- lang Unterricht genommen, für Frank HZappa erst transkribiert und dann gespielt und 1983 mit Flex-Able das bis dato abgefahrenste Gitarrenalbum vorgelegt. Allein: Das wirklich passende Instrument hatte er trotz allem Fleiß noch nicht gefunden. Wie blieb Vai nur übrig, sich aus dem, was verfügbar war, eine indivi- duelle Gitarre zusammenzubasteln. In einem Laden namens „Performance Guitar“ in Holly- wood kaufte er dafür Teile verschiedener Mar- ken, vor allem Bodys des damals schon in sei- ner Hochphase befindlichen Herstellers Char- vel. Die modifizierte er so, wie später auch die JEM aussehen sollte: Hals mit 24 Bünden, tiefes unteres Cutaway, unterfrästes Vibrato und HSH-Konfiguration für die Pickups von Limitiertes Modell zum 20-jährigen Jubiläum DiMarzio. Diese Kombination gab es damals schlicht noch nicht. Vai spielte von 1983 bis 1986 mehrere die- als Eddie, eben Steve Vai. Im typischen Poser- kaum ähnelte. Sie war aber so leicht – darauf ser Eigenbauten, unter anderem eine rote, eine Outfit wirbelte der junge, sehr schlanke Gitar- legte Vai für seine Bühnenakrobatik Wert – pinkfarbene und eine grüne Gitarre. Letztere rist durch etliche Videos auf MTV. Und das mit und so gut bespielbar, dass er sich auf eine nannte er „Green Meanie“, und sie sollte zur Gitarren, bei denen man nicht mal sicher sein weitere Kooperation einließ. Für die Bühne endgültigen Vorlage für die JEM werden. Den konnte, wer sie hergestellt hatte. war die hohl gebaute Maxxas wegen Rück- vorher vor allem Insidern bekannten jungen Auftritt Ibanez: Wie viele andere Firmen kopplungen untauglich. Vai beschrieb den Gitarristen mit den braunen Locken kannte wollten die Japaner Vai als exklusiven En- Gitarrenbaumeistern genau, was er haben dann 1986 plötzlich jeder, denn er spielte in dorser haben. Der hatte jedoch mit der Ein- wollte; Anfang 1987 setzte man sich in den der Band von David Lee Roth. Der Sänger hat- schränkung auf ein Instrument schlechte Er- USA zusammen. Nach der Tour mit David Lee te Van Halen ein Jahr zuvor verlassen und fahrungen gemacht und lehnte immer wieder Roth schickte Vai eine seiner Charvel-Um- nach einer EP mit dem Album Eat ’Em and ab. Im Dezember 1986 schickte Ibanez Vai bauten zu Mace Bailey, einem der Gitarren- Smile einen Überraschungserfolg gelandet. eine Sonderanfertigung namens „Maxxas“ in bauer für Ibanez in den USA. Der entwickelte Darauf spielte, noch experimentierfreudiger Schlangenlederoptik, die der späteren JEM in nur wenigen Wochen einen Prototypen der

107 TEST & TECHNIK e-gitarre

Schecter Sun Valley Super Shredder FR Mit Floyd in die Vergangenheit Der kalifornische Hard’n’Heavy-Spezialist Schecter schießt mit der Sun Valley Super Shredder eine Granate in die Umlaufbahn, die zweifelsohne dem wilden Jahrzehnt der ’80er föhnt, pardon, frönt!

loyd Rose, Humbucker, Sustainiac, er- nicht unbedingt in der Form, wie Leo sie einst gonomische ST-Form, Ahorngriffbrett erdacht hatte … mit 24 Bünden – Shrapnel, ick hör’ dir Spätestens seit Eddie van Halen war der trapsen. Wer jetzt an die wilden ’80er Steghumbucker quasi Pflicht, andere Tonab- denkt, in denen sich gitarristische nehmer möglich, aber nicht nötig. Ein Floyd Wunderkinder wie Marty Friedman und Rose als Vibratosystem war dagegen unver- unter dem Banner zichtbar, was in vielen Fällen für die neon- von Mike Varneys grelle Optik der Gitarren ebenfalls galt. aufmachten,F die Gitarristenwelt ein wei- teres Mal zu verändern, der liegt gar nicht so FAKTEN falsch. Ein kleiner Rückblick: Nachdem der Gitarrenkosmos sich langsam von Eddies Schecter Sun Valley Super Shredder FR „Eruption“-Schock aus dem Jahr 1978 er- Herkunft Südkorea holt, taucht zu Beginn der 1980er eine neue Korpus Mahagoni Generation junger Talente auf, die den Be- griff „Shred“ für immer ins Bewusstsein je- Hals Ahorn, geschraubt des elektrisch aufspielenden Gitarristen kom- Halsprofil flaches C-Profil mender Generationen meißelt. Griffbrett Ahorn, maple cab Virtuose High-Speed-Licks mit vorher Griffbrettradius 14“ nicht gehörter Akkuratesse und Präzision, Sattelbreite 41,3 mm dazu mitunter eine Vorliebe für Klassik oder Jazz, sind das Gebot der Stunde. Mitunter Bünde 24 Extra-Jumbo: 2,3 x 1,3 mm schießen die Jungs aber weit übers Ziel hin- Mensur 25,5“/64,8 cm aus, und so gniedeln sich manche in höchst Pickups EMG Retro Active 77 Set unmusikalischer Weise in unser Erinne- (Bridge & Neck) rungsvermögen. Aber sei’s drum, damals Regler Volume & Tone galt: Schnell ist gut, schneller ist besser! Schalter Dreiwegschalter War halt so ... Hardware gekapselte Mechaniken, Floyd Die Äste der Wahl Rose Special mit Stainless- Mit dem Begriff „Shred“ assoziiert man Steel-Updates neben besagtem Gegniedel aber auch Gewicht 3,5 kg die Gattung der sogenannten „Super- Linkshänder nein strat“ – und das nicht von ungefähr, Internet www.schecterguitars.de war die Stratocaster aufgrund ihrer Er- VK-Preis 908,- gonomie und dem einfachen Zugang zu den hohen Bünden, etwa im Vergleich zur Preis-Leistung Les Paul, meist die Waffe der Wahl, wenn auch

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CHARVEL PRO-MOD SAN DIMAS STYLE 2 HH FR M

Die brandneue Version der Charvel Pro Mod San Dimas wartet mit einem coolen Design und jeder Menge erfreulicher Detail-Innovationen auf. Dank der No-Load- Tone-Control kann der Tone-Poti deaktiviert werden; die Push/Pull-Funktion am Volume-Regler und ein Floyd- Rose-Locking-Vibrato machen das Instrument zu einem flexiblen Werkzeug. Weitere Details zu der Gitarre findet ihr in unserem Test auf Seite 126.

Das Instrument wurde uns freundlicherweise von der Firma Fender zur Verfügung gestellt.

Die LTD BK 600 Bill Kelliher An der Verlosung könnt ihr online unter www.guitar.de teilnehmen, oder indem ihr eine Einsendeschluss ist der 19.7.2017 (Datum des Poststempels). Mitarbeiter aus Ausgabe 5/17 hat gewonnen: Postkarte, einen Leserbrief, eine Statement-Karte oder einen Abo- oder Testabo-Coupon der PPVMEDIEN GmbH und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen; der Andrea L. aus Dettingen mit dem Wunschgewinn an folgende Adresse schickt: PPVMEDIEN GmbH, Stichwort Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinner wird schriftlich benachrichtigt. „Charvel Pro-Mod“, Postfach 57, 85230 Bergkirchen.

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