Trendsportarten und ihre Einbindung in den Unterricht

am Beispiel der alternativen Sportgeräte

Segway und Hoverboard Diplomarbeit

zur Erlangung des akademischen Grades

einer Magistra der Naturwissenschaften

an der Karl-Franzens-Universität Graz

vorgelegt von

Iris BITZINGER

am Institut für Sportwissenschaften

Begutachterin:

Ao.Univ.-Prof. Mag. Dr.phil. Andrea Paletta

Graz, 2016 Ehrenwörtliche Erklärung Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen nicht benutzt und die den Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner anderen inländischen oder ausländischen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht. Die vorliegende Fassung entspricht der eingereichten elektronischen Version. Datum: Unterschrift: Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 8 2. Einblick in die Wandlung des Begriffs 10 2.1. Freizeitsport 11 2.2. Trendsport 14 2.2.1. Ursprung und Entwicklung der Trendsportarten 14 2.2.2. Entstehungsphasen der Trendsportarten 18 3. Die Trendsportart Segway 26 3.1. Ursprung und Entwicklung von Segway 26 3.2. Technische Daten des Segway PT 30 3.2.1. Bauteile des Segway PT 31 3.2.1.1. LeanSteer - Rahmen 32 3.2.1.2. InfoKey und InfoKey - Sockel 32 3.2.1.3. Reifen-, bzw. Radbaugruppe mit Schutzblechen 32 3.2.1.4. Unterteil 33 3.2.1.5. Matten 35 3.2.1.6. Akkus 35 3.3. Funktionsweise des Segway PT 35 3.4. Sicherheitsaspekte des Segway PT 37 3.4.1. Geschwindigkeitsbegrenzer 37 3.4.2. Vibrationswarnung 37 3.4.3. Sicherheitsabschaltung 38 3.5. Segway Modelle: Segway PT i2 und x2 39 3.6. Straßenverkehrsordnung beim Gebrauch des Segway PT 41 3.6.1. Österreich 41 3.6.2. Deutschland 42 3.6.3. Vereinigte Staaten von Amerika 49 3.6.4. Weitere Länder 50 3.7. Positive und kritische Perspektiven auf den Segway PT 50 3.7.1. Positive Aspekte 51 3.7.2. Negative Aspekte 51 3.8. Anwendungsgebiete des Segway PT 52 3.8.1. Rettung 52 3.8.2. Polizei und Security 53 3.8.3. Tourismus 54 3.8.4. Segway 55 3.8.4.1. ISPA - International Segway Polo Association 55 3.8.4.2. Die Geschichte des Segway Polo 55 3.8.4.3. Die Regeln des Segway Polo 56 3.8.5. Segway Biathlon 58 3.8.6. Weitere Einsatzgebiete 59 3.8.7. Zukünftige Einsatzbereiche 59 4. Die Trendsportart Hoverboard 60! 4.1 Ursprung und Entwicklung des Hoverboard 60 4.2. Technische Daten und Funktionsweise des Hoverboard 61 4.3. Begrenzungen 62 4.4. Warnungen 63 4.5. Straßenverkehrsordnung beim Gebrauch des Hoverboard 63 4.6. Sicherheitshinweise 64 4.7. Hoverboard in den Medien 64 5. Trendsport in der Schule 65! 5.1. Überblick 65 5.2. Probleme bei der Einbindung von Trendsport in der Schule 67 5.3. Geeignete Trendsportarten für die Schule mit Bezug auf Segway 71 und Hoverboard 5.4. Methoden zur Vermittlung von Trendsportarten in der Schule 75 mit Bezug auf Segway und Hoverboard 5.5. Zusammenfassung 80 6. Organisation von Segway/Hoverboard - Projekttagen 81! 6.1. Organisation 81 6.2. Projekttage - Übersicht 85 6.2.1. Projekttage - Tag 1 85 6.2.2. Projekttage - Tag 2 - Vormittag 86 6.2.3. Projekttage - Tag 2 - Nachmittag 88 6.2.4. Projekttage - Tag 3 - Vormittag 90 6.2.5. Projekttage - Tag 3 - Nachmittag 92 6.2.6. Projekttage - Tag 4 - Vormittag 94 6.2.7. Projekttage - Tag 4 - Nachmittag 96 6.2.8. Projekttage - Tag 5 - Vormittag 97 7. Diskussion: Segway PT und Hoverboard und ihre positiven Effekte 99! 8. Schlusswort 102! 9. Abbildungsverzeichnis 103! 10. Literaturverzeichnis 105! 11. Tabellenverzeichnis 114 Danksagung An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei meiner Diplomarbeitsbetreuerin Frau Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr.phil Andrea Paletta für die große Unterstützung vor und während des Schreibprozesses meiner Diplomarbeit bedanken. Sie hat mir zu jeder Zeit mit Rat und Tat zur Seite gestanden und mich immer motiviert, sodass ich mich stets sehr gut betreut gefühlt habe. Ich konnte mich zu jeder Zeit an sie wenden und das hat mir beim Verfassen der Arbeit sehr geholfen. Des Weiteren möchte ich mich auch ganz besonders bei meiner Familie bedanken, die mich während meiner gesamten Studienzeit immer wieder mit viel Kraft unterstützt und sowohl in erfreulichen, aber auch in schwierigeren und unangenehmen Phasen des Studiums hinter mir gestanden hat. Ich wusste, dass ich mich zu jeder Zeit auf sie verlassen konnte und sie immer ein offenes Ohr für mich hatte. Zusätzlich möchte ich mich auch noch bei meinen Freunden bedanken, die mir geholfen haben die Studienzeit zu einer unvergesslichen Phase meines Lebens zu machen und ohne deren zusätzliche Unterstützung ich die Zeit nicht mit so viel Freude und Spaß hätte genießen können. Vorwort Das Klischee, viel Sport zu betreiben, damit aufzuwachsen, immer ermutigt zu werden und dadurch den Sport auch ins berufliche Leben integrieren zu wollen, trifft bei mir zu einhundert Prozent zu. Solange ich mich erinnern kann, war Sport ein zentraler Punkt meines Aufwachsens, es verging keine Woche, in der ich mich nicht auch außerschulisch in einem Turnsaal befand. Durch diese prägenden Erfahrungen, die ich seit meiner Kindheit machen durfte, wusste ich schon sehr früh, dass ich auch in meinem weiteren Leben Sport zu einem zentralen Thema machen wollte und entschied mich daher für ein Studium, in dem ich dies erreichen konnte. Im Zuge meines Studiums hatte ich die Möglichkeit, an einem Auslandsemester in den Vereinigten Staaten teilzunehmen, wo ich auch das erste Mal mit dem Segway PT in Kontakt kam. Ich durfte das Gerät ausprobieren und war schon nach den ersten Minuten von der Leichtigkeit und Wendigkeit des Geräts begeistert. Es war sehr einfach den Segway PT zu bedienen, man hatte keine Angst zu schnell zu werden oder die Kontrolle zu verlieren und es war ein sehr praktisches und vor allem emissionsfreies Transportmittel. Etwas später hatte ich auch in Europa nochmals die Gelegenheit den Segway PT zu verwenden, ich durchfuhr einen kleinen Parcours und erhielt auch zusätzlich noch wichtige und interessante Informationen rund um das Gerät, was mich sehr begeistert hat. Diese Situation war somit auch der Ursprung und Anlass für das Verfassen dieser Diplomarbeit. Als zukünftige Lehrerin habe ich nun die Möglichkeit, meinen Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit zu geben, dieselben tollen Erfahrungen mit diesen Sportgeräten in einem sicheren und organisierten Umfeld machen zu können und sie dabei zu begleiten und zu unterstützen. 1. Einleitung ______ 1. Einleitung Das Wort „Trendsport“ ist inzwischen ein geläufiger Begriff und gängig im normalen Sprachgebrauch. Einerseits gibt es Trendsportarten, die noch in der Anfangsphase sind und daher noch nicht sehr häufig ausgeübt werden, andererseits gibt es solche, die schon von der Mehrheit der Gesellschaft als gängige Sportart anerkannt werden. In der derzeitigen Literatur kann man sehr viele verschiedene Definitionen des Begriffs finden, durch den ständigen Wandel der Gesellschaft und ihr kontinuierlich schwankendes Interesse an Themen, ist es jedoch durchaus schwierig, eine genaue und einheitliche Beschreibung dafür zu finden. Aufgrund des dadurch entstehenden Interpretationsspielraums gelten viele neue Bewegungsformen als Trendsport, so auch das Fahren mit den mittlerweile sehr bekannten und beliebten Sportgeräten Segway PT (Segway Personal Transporter) und Hoverboard. Das Hauptaugenmerk meiner Diplomarbeit liegt daher auf Trendsportarten und den Möglichkeiten ihrer Einbindung in den Schulunterricht am Beispiel der oben erwähnten Sportgeräte. In insgesamt sieben Kapiteln, die in einen theoretischen und einen praktischen Teil unterteilt sind, wird das Thema erörtert und genauer erläutert. Die ersten vier Kapitel behandeln den theoretischen, das sechste und siebte Kapitel den praktischen Bereich dieser Arbeit. Im zweiten Kapitel wird der Begriff des näher erläutert, wie er sich im Laufe der Zeit gewandelt hat und welche Unterkategorien es gibt. Zum einen wird auf den Begriff Freizeitsport eingegangen und zum anderen wird die Bedeutung des Wortes Trendsport genauer erklärt, bevor der Ursprung und die einzelnen Phasen der Entstehung der Trendsportarten im Detail beleuchtet werden. Das dritte Kapitel befasst sich genauer mit der Trendsportart Segway, geht auf die Geschichte, die technischen Details, sowie auf die Funktionsweise und Sicherheitsaspekte des Geräts ein und stellt anschließend die verschiedenen Modelle, die heute auf dem Markt vertreten sind, vor. Des Weiteren wird darauf eingegangen, wo man mit dem Segway PT unterwegs sein darf, welche allgemeinen positiven und kritischen Perspektiven es in der Bevölkerung bezüglich des Segway PT gibt und es wird erläutert, welche weiteren bzw. zukünftigen Anwendungsgebiete es geben könnte. Hier werden

8 1. Einleitung ______ neben dem Einsatz des Geräts bei Rettung oder Polizei, auch die zwei Teamsportarten Segway Polo und Segway Biathlon als alternative Anwendungsgebiete vorgestellt. Im folgenden vierten Kapitel geht es um das zweite Sportgerät, das in dieser Arbeit behandelt wird, nämlich das Hoverboard. Nach einem kurzen Überblick über seinen Ursprung und die Entwicklung werden die technischen Details, die Möglichkeiten einer Nutzung auf öffentlichen Straßen, sowie diverse Sicherheitshinweise genauer beschrieben. Das fünfte Kapitel geht auf die verschiedenen Möglichkeiten einer Umsetzung von Trendsportarten im Unterricht ein und gibt einen kurzen Überblick über die Thematik, beschreibt Methoden, die bei der Realisierung in der Schule angewendet werden können und stellt verschiedene Trendsportarten, die für den Schulunterricht geeignet sind, vor, bevor auch auf eventuelle Problembereiche, die dabei entstehen können, eingegangen wird. Das sechste Kapitel besteht aus fünf geplanten Projekttagen, in denen Schülerinnen und Schüler mit extra dafür ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern die Möglichkeit haben, die zwei Geräte näher kennenzulernen und mit Hilfe von verschiedenen Übungen und Spielen lernen, sich damit ohne Probleme fortzubewegen. Zusätzlich zu den körperlichen Fähigkeiten, die die Schülerinnen und Schüler in dieser Woche erhalten werden, erlangen sie auch noch soziale Kompetenzen, während sie miteinander im Team agieren. Im siebten Kapitel wird noch einmal zusammengefasst, warum das Fahren mit dem Segway bzw. Hoverboard für viele Menschen ein positives Erlebnis sein kann und warum es auch für Jugendliche in der Schule von Vorteil ist, die Geräte ausprobieren zu können, bevor im achten und letzten Kapitel die wichtigsten Punkte dieser Arbeit noch einmal zusammengefasst werden.

9 2. Einblick in die Wandlung des Begriffs Sport ______ 2. Einblick in die Wandlung des Begriffs Sport „Lack of activity destroys the good condition every human being, while movement and methodical physical exercise save it“ - Plato (iz Quotes, 2016) Der Begriff Sport ist als solcher nicht leicht zu erklären. Wissenschaftler haben versucht ihn genauestens zu definieren, dies ist jedoch nur mit Hilfe von sogenannten Subsystemen möglich, in die die einzelnen Kategorien im Sport unterteilt werden. Um so eine Gliederung durchführen zu können, wird von der Tatsache ausgegangen, „dass Sport immer mit bestimmten Leistungszielen bzw. -ansprüchen verbunden ist. So bilden die verschiedenen Leistungsniveaus - Breiten - Leistungs - und Hochleistungssport - ein Pyramidenmodell, in dem der Breitensport die Basis und der Hochleistungssport die Spitze einnimmt“ (Wipper, 2003, S. 43) und nur noch der Berufssport als höher eingestuft werden kann.

Abbildung 1: Pyramidenmodell des Sports (Deutsche Sporthochschule Köln, 2015) Dieses traditionelle und ursprünglich fixe System hat jedoch zunehmend an Gültigkeit und Aktualität verloren, da sich dieses strikte Modell nicht mehr mit der heutigen Wandlung der Gesellschaft und deren Interessen in diesem Ausmaß vereinbaren lässt. „Im Sport ist es zu einer Überbetonung der Interessen des Einzelmenschen und zu einer einseitigen Überbewertung von Lust, Vergnügen und Genuss gekommen.“ (Digel 1990, S.65) Durch einen durch zu hohe Kommerzialisierung zunehmend unattraktiver werdenden Hochleistungssport und durch den immer beliebter werdenden Freizeitsport, der sich durch Offenheit und Persönlichkeitsentfaltung auszeichnet, gerät dieses Modell ins 10 2. Einblick in die Wandlung des Begriffs Sport ______ Wanken. Das führt dazu, dass dieses alte System erneuert und dem Freizeit-, und Breitensport mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden muss, um den aktuellen Interessen der Gesellschaft gerecht zu werden. (vgl. Wipper, 2003, S.44f.) 2.1. Freizeitsport Im Freizeit-, und Breitensport geht es vorrangig um Fitness und Freude an der Bewegung und heutzutage gibt es ein immenses Angebot an verschiedenen Bewegungsmöglichkeiten und dadurch hat „die Zahl der Sporttreibenden […] über die Jahre ständig zugenommen. (vgl. Wipper, 2003, S. 45) Ein weiterer Grund für diese Zunahme ist aber auch, dass sich die Bedeutung des Begriffs Freizeit von früher zu heute drastisch verändert hat. So wurde noch vor 40 Jahren das Sporttreiben als Regeneration vom Alltag gesehen, da man mit und von der Arbeit lebte. (vgl. Digel 1986, S. 33f zit. in Sigg 2014, S. 4) Heute jedoch, wird Sport aufgrund der geringer werdenden Arbeitszeiten und der ansteigenden Technisierung als Kompensation zum Alltag gesehen und wird als Ausgleich dafür genutzt. (vgl. Wipper, 2003, S. 47) Es kann auch als sogenannte „psychische Wiedergutmachung der nervösen Arbeitsfolgen“ (Wipper, 2003, S. 47f.) beschrieben werden, man will Abstand zur Arbeitswelt bekommen und einen „Tapetenwechsel“ (Sigg, 2014, S. 4) erleben. Die folgende Grafik verdeutlicht den Unterschied bezüglich Freizeit, zwischen damals und heute.

11 2. Einblick in die Wandlung des Begriffs Sport ______

Abbildung 2: Der deutsche Mann, Lebensstile und Orientierung (Digel 1986, S. 34 in Sigg 2014, S. 5) Das traditionelle Modell beschreibt also, dass Leistung und Erfolg nur in der Arbeitswelt eine Rolle spielten und sich dadurch auch eine Selbstverwirklichung und Sinnfindung einstellte, die Freizeit aber ausschließlich zur Regeneration genutzt wurde. Das neue Modell, auf der anderen Seite, zeigt, wie Arbeit und Freizeit ineinander übergreifen, Freizeit nicht mehr nur als Regeneration, sondern als Kompensation zum Alltag gesehen wird und die Sinnfindung durch den Sport passiert. (vgl. Digel 1986, S. 34 zit. in Sigg 2014, S. 4) Diese Veränderung in der Gesellschaft geht auch mit einer Veränderung der Werte einher, die sich in den letzten 40 Jahren vollzogen hat, und währenddessen es eine Abwendung von ausschließlich Leistung und Erfolg und eine Hinwendung zu Spaß und Freude gab. (vgl. Digel 1986, S. 34f zit. in Sigg 2014, S. 4) Der Bereich Sport wurde von dieser Veränderung nicht verschont und daher kam es auch in diesem Feld in den späten 70er Jahren zu dem sogenannten „Wertepluralismus“ und damit zu neuen Aufgaben und Funktionen im Sport. (vgl. Sigg, In: Digel, 1986, S. 15) Wertepluralismus kann man damit beschreiben, dass es in der Bevölkerung zu einer ständigen Wandlung der Interessen kommt, woran sich die Menschen stets orientieren und wodurch auch deren Meinung und Einstellung geformt wird. Wertepluralismus bedeutet auch, dass es zu „Prozessen der Entwertung, der Wertesubstitution und der Neubewertung“ kam. (vgl. Digel 1986, S. 15 zit. in Sigg 2014, S. 6) „Die Weiterentwicklung des modernen Sports löst die ehemals markanten Begrenzungslinien und Konventionen

12 2. Einblick in die Wandlung des Begriffs Sport ______ dieses Handlungsfestes (z.B. Fairness, Siegescode, Rekordstreben, Leistungsaskese oder Wettkampfprinzip) schleichend auf“ (Schwier, 2000, S. 1) und diese Änderung führt zu einem steigenden Interesse an individuellen Bewegungsformen und neuen Arten des Sich-Bewegens, was gleichzeitig auch neue Räume und Möglichkeiten für alternativen Sport entstehen lässt. Merkmale des modernen Begriffs von Freizeit sind ein steigendes Suchen nach Körperkontakt, Kreativität und vermindertem Leistungsdruck. (vgl. Digel 1986, S. 35 zit. in Sigg 2014, S. 4) Das, was einst die Norm war, wurde nach dieser Veränderung als veraltet empfunden und man kann hier von einem Wandel von materialistischen zu postmaterialistischen Werten sprechen. Zu der ersten Kategorie zählen traditionelle Erziehungsbilder, ausgeprägte Geschlechterrollenerwartungen, Disziplin, Gehorsam und Treue, das Streben nach materieller und sozialer Sicherheit, sowie Lustaufschub und Askesebereitschaft. Die darauf folgende postmaterialistische Einstellung jedoch, hatte von Grund auf andere Grundsätze, wie die Tendenz zum Einzigartigen, eine Orientierung zum Privaten, das Ausleben emotionaler Bedürfnisse, oder auch die Individualität und den Lebensgenuss. (vgl. Digel 1986, S. 17 zit. in Sigg 2014, S. 7) Man kann auch sagen, dass der immer wichtiger werdende Sektor des Freizeitsports ein Weg für die Bevölkerung war, neue Arten und Möglichkeiten des Sich-Bewegens zu finden, die immer mehr mit der individuellen Persönlichkeit und freien Entfaltung zu tun hatten und die Popularität der Vereine oder Sportverbände wurde zunehmend weniger, da sie die Menschen an dieser Selbstdarstellung hinderten. (vgl. Wipper, 2003, S. 49) Diese Wandlung wird auch davon begünstigt, dass der Sport begonnen hat, sich über die Landesgrenzen hinweg weiterzuentwickeln und es dadurch zu einer „sportlichen Globalisierung“ (vgl. Digel 1986, S. 62-65 zit. in Sigg 2014, S. 8; Küßner, 2002, S. 15f) Diese neuen Sportarten waren sofort sehr populär, nicht nur deshalb, weil sie ohne Leistungsdruck und Wettkampfdenken durchgeführt werden konnten und in weiterer Folge konnte man diese unüblichen Sportarten als die zukünftigen Trendsportarten bezeichnen.

13 2. Einblick in die Wandlung des Begriffs Sport ______ 2.2. Trendsport 2.2.1. Ursprung und Entwicklung der Trendsportarten Trendsport ist ein Phänomen, das nicht genau erfasst werden kann, „nicht eindeutig geklärt ist und es infolgedessen auch noch keine eindeutige Definition gibt“ (vgl. Sigg, 2014, S. 19), da er sich ständig verändert. Was jedoch durchaus klar ist, ist, dass es nicht primär um Leistung und Erfolg geht. Betrachtet man den Begriff Trendsport etwas näher, so kann er in zwei Wörter geteilt werden, zum einen in „Trend“ und zum andern in „Sport“. Trend kommt aus dem Englischen und bedeutet laut Duden soviel wie „Entwicklung“ (vgl. Duden, 2016), Horx (1991, S. 11f) beschreibt den Begriff etwas detaillierter und sagt, dass „Trends eine kulturelle Anpassung an neue, veränderte Gegebenheiten“ erklären. Wie lange ein Trend anhält, wird durch die Wirkungsdauer festgelegt und man kann zwischen kurzen und stabilen Trends unterschieden. (vgl. Walther, 2015, S. 1) Erstere gehen über ungefähr ein halbes Jahr bzw. eine Saison, stabile Trends hingegen können mindestens fünf Jahre andauern. Neben der Wirkungsdauer gibt es auch eine Wirkungsbreite, die beschreibt, welche und wie viele soziale Schichten davon betroffen sind. Walther (2015, S.1) erklärt, dass es vier verschiedene Arten von Trends gibt: Moden, Hypes, Nischentrends und Megatrends. Moden sind nur sehr temporär und bringen nicht das Ausmaß an tief gehenden Veränderungen mit sich wie ein aufkommender Trend, „der eine längere zeitliche Dauer hat und […] sich eher in der Tiefenstruktur der Gesellschaft ansiedelt, wohingegen Moden eher Formen der Oberflächenstruktur darstellen.“ (vgl. Schildmacher 1998, S. 63 zit. in Sigg 2014, S. 11) Sie haben also sowohl eine geringe Wirkungsdauer als auch eine geringe Wirkungsbreite (Walther, 2015, S. 1) und somit haben auch Moden im Sport meist nur wenige sportliche Anhänger und verschwinden nach kurzer Zeit wieder von der Bildfläche. (vgl. Sigg, 2014, S. 11) Unter Hypes versteht man Trends, die von kurzer Dauer sind, aber im Gegensatz zu Moden, eine hohe Wirkungsbreite aufweisen können. (vgl. Walther, 2015, S. 1)

14 2. Einblick in die Wandlung des Begriffs Sport ______ Die dritte Kategorie sind Nischentrends, die, laut Walther (2005, S. 1), eine „mittlere bis langfristige Dauer, [aber] eine geringe Wirkungsbreite“ aufweisen. Megatrends haben eine lange Wirkungsdauer und eine große Wirkungsbreite, werden daher ihrem Namen durchaus gerecht und werden auch als sogenannte „echte Trends“ beschrieben. (vgl. Walther 2005, S. 1) Die folgende Grafik zeigt den Verlauf der unterschiedlichen Trends:

Abbildung 3: Trendverläufe (Walther, 2005, S.2) Hier ist deutlich zu erkennen, dass sowohl Moden als auch Hypes eine sehr schnelle Steigerung in der Wirkungsbreite erfahren. Der Unterschied ist jedoch, dass Moden einen sehr viel geringeren Anstieg als Hypes haben, beide aber verlieren relativ schnell wieder an Einfluss. Die Eigenschaft von Nischentrends ist, dass sie immer wieder kommen, eine längere Wirkungsdauer besitzen als zum Beispiel Hypes, aber keine besondere Wirkungsbreite aufweisen. Ein echter Trend ist dadurch gekennzeichnet, dass er relativ langsam ansteigt, die Trendschwelle überschreitet und danach nicht mehr genau beschrieben werden kann, da 15 2. Einblick in die Wandlung des Begriffs Sport ______ seine Entwicklung von sehr vielen verschiedenen Faktoren abhängt. (vgl. Walther, 2005, S. 1f.) Einerseits kann ein echter Trend sehr schnell wieder an Wirkungsbreite und Wirkungsdauer verlieren, andere bleiben konstant und werden schließlich, bleibt man im Bereich des Sports, zu einer stabilen Trendsportart. Die vierte Kategorie der Megatrends hat im Gegensatz zu allen anderen Trendarten die höchste Wirkungsbreite und die längste Wirkungsdauer. Beispiele dafür sind nach Walther (2005, S. 2) Bereiche wie Fitness -,oder Ausdauersportarten. Von einem richtigen Trend im Bereich des Sports spricht man also dann, „wenn sich ein neues Angebot über mehrere Jahr im Bewusstsein der Sporttreibenden verankert und als Praxis etabliert.“ (Schwier, 2000, S. 2) Wie lange ein Trend jedoch schlussendlich bestehen bleibt kann nie genau vorhergesagt werden, generell hängen diese „innovativen Bewegungsformen“ (Schwier, 2000, S. 2) von den Interessen und Bedürfnissen der Gesellschaft ab. Der zweite Teil des Wortes Trendsport kommt ursprünglich aus dem Lateinischen und hat sich aus dem Wort „deportare“, also fortbringen, weiterentwickelt. Es wurde danach von der französischen Sprache aufgegriffen und es bildete sich das Wort „desporter“, das „das sich Zerstreuen“ bedeutet und schlussendlich wurde es in die englische Sprache aufgenommen, wo das Wort zu „sport“ geworden ist. (vgl. Breuer & Sander 2003, S. 42f zit. in Sigg 2014, S. 12) Dadurch, dass die Bevölkerung zunehmend unterschiedliche Dinge und Bewegungshandlungen unter dem Begriff Sport versteht, gibt es keine strenge Unterteilung mehr was als Sport gilt und was nicht und „[w]as heute als Sport betrachtet wird, liegt im Sinne des Betrachters selbst.“ (Sigg, 2015, S. 12f) Um jedoch trotzdem noch etwas Ordnung in das mittlerweile so breite Feld des Sich-Bewegens zu bringen, bekommen viele Begriffe das Wort „-sport“ angehängt, wie zum Beispiel bei „Freizeitsport“, „Wettkampfsport“ oder auch „Trendsport“, um sicherzustellen, dass es zumindest in eine ähnliche Richtung geht. (vgl. Stumm 2004, S. 61 zit. in Sigg 2014, S. 13) Verbindet man nun diese zwei Wörter, so entsteht ein Begriff, der, wie oben bereits erwähnt wurde, nicht einfach zu greifen ist, und der, nach Schwier (2002, S.18), „zur Kennzeichnung jener Veränderungstendenzen im Sport [verwendet wird], die mit bewegungskultureller Erneuerung und Innovation einhergehen.“ Man kann jedoch 16 2. Einblick in die Wandlung des Begriffs Sport ______ durchaus einige Merkmale herausfiltern, die das Phänomen etwas besser erklären können. Einerseits ist es der „Trend zur Stilisierung“, was bedeutet, dass das Sporttreiben zu einer Art Lebensstil wird und sich im Alltag der Protagonisten wiederfindet. (vgl. Schwier, 2002, S. 20-25) Ein zweites Kriterium bei Trendsportarten ist die sogenannte Beschleunigung. Durch die geringer werdende Spieleranzahl, wie zum Beispiel im Beach- oder im Streetball, und das kleinere Feld, in dem sich die Spieler bewegen, nimmt die Geschwindigkeit des Spiels zu und dadurch kommt es auch zu mehr Torchancen. (vgl. Sieland, 2002, S. 29) Aber auch in den Sportarten wie Parcours oder Longboarden geht es zunehmend um die Schnelligkeit und den Kick, den man dabei verspürt. Das Sich-Bewegen wird unverbindlicher, strikte Regeln fallen weg und man bewegt sich ohne festen zeitlichen Rahmen. Zusätzlich attraktiv ist auch, dass die Pflicht des regelmäßigen Trainierens wegfällt, oder das Teilnehmen an Wettkämpfen. Es geht primär um das eigene Empfinden und Erleben, das man bei der Bewegung spürt und um die Bedeutung, die sowohl dem eigenen Körper als auch der Arbeit mit und am eigenen Körper verrichtet wird, beigemessen wird. (vgl. Sigg, 2014, S. 17) Sieg oder Niederlage verliert, „die kreative Auseinandersetzung mit der Bewegungsaufgabe“ (Lange, 2014, S. 207) steigt an Bedeutung. All diese Charakteristika fallen unter ein weiteres Kriterium des Trendsports, nämlich Virtuosität. Des Weiteren ist der Begriff Extremisierung im Trendsport mehr und mehr von Bedeutung und stellt ebenfalls ein Kriterium dar. Die Grenzen der Leistungsfähigkeit werden in immer gefährlicher werdenden Situationen ausgetestet, das „Gefahrenpotential“ und die Risikobereitschaft steigen enorm und die Sportlerinnen und Sportler begeben sich aus gewohnten und sicheren Situationen in bedrohliche und manchmal sogar lebensgefährliche Lagen. (vgl. Lange, 2014, S. 207) Auch die Orte, in denen der Sport ausgeübt wird, verändern sich und bewegen sich aus den Stadien auf öffentliche Plätze und Grünflächen (vgl. Schwier, 2002, S. 20-25) Die Stimmung bei den Sportlern und Zuschauern wird zunehmend lockerer und unbeschwerter, was unter dem Kriterium Event zusammengefasst werden kann. (vgl. Lange, 2014, S. 207) 17 2. Einblick in die Wandlung des Begriffs Sport ______ Der letzte Begriff der mit Trendsportarten in Verbindung steht, ist Sampling und bedeutet, dass traditionelle Sportarten kombiniert werden und somit neue Trends entstehen. Das beste Beispiel hierfür ist der Triathlon, der aus Laufen, Schwimmen und Radfahren zusammengesetzt wurde. (vgl. Lange, 2014, S. 207) Allgemein kann man also sagen, dass das Ausüben von Trendsportarten das „Meiden der sozialen Organisation des Sports, die Freiheit von Verpflichtungen, ein erweitertes Sportverständnis, eine Lebensstilprägung und eine angestiegene Bedeutung des Körpers“ (Küßner, 2002, S. 26) bedeutet. Das folgende Bild stellt die Merkmale von Trendsportarten grafisch dar. Abbildung 4: Sechs Trends im Feld des Trendsports (Lange, 2014, S. 206) 2.2.2. Entstehungsphasen der Trendsportarten Obwohl es schon zu Beginn der 70er Jahre die ersten Hinweise auf einen neuen sportlichen Trend wie Windsurfen oder Skateboarden gab, kam es erst in den letzten 10 Jahren zu einer weitgehenden Veränderung und zu einer Popularisierung dieser neuen Bewegungsarten. (vgl. Schwier, 2000, S. 3) In der derzeitigen Literatur lassen sich mehrere Ansätze zu der Entstehung und Weiterentwicklung von Trendsportarten finden, 18 2. Einblick in die Wandlung des Begriffs Sport ______ einer davon wurde bei den beiden Autoren Lamprecht und Stamm angeführt, der aus fünf Abschnitten besteht. Ähnlich wie dieses Modell ist das von Schwier (1998, S. 12f.), das aus sechs Phasen besteht. Letzteres basiert auf der Annahme, dass Trendsportarten jeglicher Art nur mit Hilfe von den Personen entstehen können, die es mit viel Motivation und Engagement schaffen, aus einer Rohform des Sich-Bewegens einen dauerhaften Trend zu machen. Sobald eine neue Sportart von Dauer ist, können auch sogenannte Codes entstehen, wodurch dann eine Automatisierung und soziale Kontrolle entstehen. Diese neu geformten Regeln sind dann meist dafür verantwortlich den Sport zu standardisieren. Gerade bei Trendsportarten jedoch, die für einen Umbruch und einen Aufbruch des traditionellen Sportsystems stehen, ist es für die Ausübenden wichtig, keine vorgegebenen Regeln befolgen zu müssen, sondern frei entscheiden zu können, wie und wo sie den Sport ausüben und durch dieses spontane Handeln ist es möglich, dass neue Bewegungshandlungen entstehen. Bei diesen Gruppen handelt es sich vorrangig um Jugendliche und Minderheiten, die diese neuen Formen hervorbringen (vgl. Schwier, 2000, S. 6) und durch diese „Verschiebung der Grenze zwischen dem Zentrum und außerkulturellen Phänomenen“ (Schwier, 2000, S. 7), also zwischen den traditionellen und den neuen Bewegungsformen, können dann Umbrüche entstehen, die Trends im Bereich des Sports zur Folge haben.

19 2. Einblick in die Wandlung des Begriffs Sport ______ Wie zuvor erwähnt, gibt es nach den Autoren Lamprecht und Stamm fünf Abschnitte. Abbildung 5: Die Entwicklungsphasen von Trendsportarten (Walther, 2015, S. 3) Die „Phase der Invention“ ist der erste Abschnitt und es geht primär um die Entdeckung und Erfindung neuer Bewegungsformen. Schwier (2000, S. 5) nennt diese Periode „Phase der Erfindung und/ oder Innovation“. Diese Phase kommt meist durch ein spielerisches Ausprobieren zustande, bei dem mit unterschiedlichen Materialien experimentiert wird und dadurch neue Bewegungsformen entstehen. Allerdings ist das Finden von neuen Bewegungshandlungen meist nicht zu hundert Prozent zufällig, sondern wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst, wie zum Beispiel sowohl von den „sozio-kulturellen Rahmenbedingungen, als auch [von] de[r] aktuell verfügbaren Technologie und der vorhandenen Infrastruktur.“ (Schwier, 2000, S. 7) Der exakte Entstehungszeitpunkt ist bei Trendsportarten meist nicht richtig bestimmbar, da es oft unterschiedliche Geschichten darüber gibt, wer die entscheidende Idee hatte und in welchem Zeitrahmen es stattgefunden hat. Ein weiterer Grund ist auch, dass es manchmal mehrere Personen gegeben hat, die dieselbe Idee hatten, die sich dann eigenständig weiterentwickelt hat. (vgl. Schwier, 2000, S. 8) Ein Beispiel hierfür ist der Wintersport Snowboarden, dessen Vorfahren einerseits aus Österreich und andererseits aus den USA stammen. Anton Leonhardt, ein gebürtiger

20 2. Einblick in die Wandlung des Begriffs Sport ______ Österreicher, hatte vor dem ersten Weltkrieg erstmals einen Monogleiter entwickelt und Jack Burtschett aus Amerika bastelte ein Gleitbrett, das mit einem Seil versehen war. Beide Inventionen gelten als Vorläufer des heutigen Snowboards. Andere Quellen berichten jedoch von einem Hobby-Surfer namens Sherman Poppen, der 1965 den „Snufer“ entwickelt hat, der eine Mischung aus Snowboard und Surfbrett war, womit man im Winter den Berg hinunter gleiten konnte. (vgl. Schwier, 2000, S. 8) Doch nicht jede sportliche Erfindung lässt sich mit Hilfe von Personen in die Zeitgeschichte einordnen, in anderen Fällen nimmt man den sozio-kulturellen Kontext zu Hilfe, wie es zum Beispiel bei „Streetball“ der Fall ist. Zuerst wurde es von Menschen mit afroamerikanischer Herkunft auf kleinen Plätzen in sogenannten „Großstadtghettos“ gespielt, bis es sich zu einer eigenen Sportart weiterentwickelt hat. (vgl. Schwier, 2000, S. 8) Die zweite Phase nach Lamprecht und Stamm wird „Innovation“ bzw. „Phase der Verbreitung im eigenen Milieu“ bei Schwier genannt. (vgl. Schwier, 2000, S. 5) In dieser Periode ist die Weiterentwicklung in subkulturellen Szenen von Wichtigkeit, bei der „die sportbezogene Erfindung bzw. die neuartige Bewegungsidee den eng begrenzten Umkreis ihrer Geburtsstätte [verlässt] und wird - zum Teil mit erheblicher zeitlicher Verzögerung - an den Rändern der dominanten Sportkultur von interessierten Szenen oder Milieus […] aufgegriffen und mit eigensinnigen Ausdrucksformen imprägniert.“ (Schwier, 2000, S. 9) Nach und nach wird das Equipment technisch verbessert und angepasst und Mitglieder dieser Gruppen entwickeln sogenannte Bewegungscodes, die sie von anderen sportlichen Handlungen unterscheiden sollen und gleichzeitig auch ein Zeichen der Mitgliedschaft in den eigenen Reihen bedeuten. Ein Beispiel für diese Phase ist die Trendsportart Inlineskating, deren Vorgänger von nordamerikanischen Eishockeyspielern ins Leben gerufen wurden, da sie auch außerhalb der Trainingszeit im Winter geeignete Trainingsgeräte brauchten. Dieser Trend entwickelte sich dann in den 90er Jahren durch Jugendliche weiter und wurde schließlich „zu einem eigenständigen Phänomen.“ (Schwier, 2000, S. 9) In dieser Phase erkennt die Sportindustrie und andere anerkannte Organisationen noch nicht, dass dieser Bereich zukünftig eine starke Konkurrenz für traditionelle Sportarten sein wird. (vgl. Schwier, 2000, S. 10)

21 2. Einblick in die Wandlung des Begriffs Sport ______ Die darauf folgende dritte Phase, die bei Lamprecht und Stamm als „Phase der Entfaltung und des Wachstums“, und bei Schwier „Phase der Entdeckung durch etablierte Milieus „bzw. „Phase der kulturindustriellen Durchdringung“ bezeichnet wird, beschreibt den Vorgang, bei dem sich ein Trend in der Gesellschaft durchsetzt und auch bei der Sportindustrie bekannt wird. (vgl. Schwier, 2000, S. 5) Dies passiert meist dadurch, dass die neuen Szenen, die in Zusammenhang mit diesem neuen Trend stehen, mit Hilfe von selbst produzierter Werbung über das Internet auf sich und ihren speziellen Style aufmerksam machen und sich somit langsam einen Weg in das „öffentliche Bewusstsein“ bahnen. (vgl. Schwier, 2000, S. 11f) Besonders mit Hilfe der Medien, die speziell für neue Trends und popkulturelle Produkte zuständig, und immer auf der Suche nach Neuem und Ungewöhnlichem sind, kann sich eine neuartige Bewegungsform oft schließlich als Trendsportart durchsetzen. Sollte genau das passieren und sich kontinuierlich mehr und mehr Menschen dafür interessieren, so kommt es irgendwann unweigerlich zu einer „Verschiebung der Grenze zwischen dem subkulturellen Randbezirk und dem sportkulturellen Zentralen.“ (Schwier, 2000, S. 11f) Durch diese grundlegenden Veränderungen kommt es nicht nur zu einer Verschiebung der Grenzen, sondern auch zu einer Schwächung der traditionellen und bisher an erster Position stehenden Sportindustrie, die durch diese neuen Trends starke Konkurrenz bekommt. Dies führt dazu, dass sie einerseits versucht ihre Machtstellung gegenüber den jungen Sportarten zu verteidigen und sie in der Öffentlichkeit konstant in ein schlechtes Licht zu rücken, und gleichzeitig aber versuchen, das Neue zu übernehmen. Die großen Verbände nutzen auch oft das Image des traditionellen und sicheren Sports gegenüber neuen und risikoreichen bzw. gefährlichen Bewegungsformen aus, um Personen, die sich für die Trendsportart interessieren könnten, ein negatives Bild in den Kopf zu setzten um sie wieder davon abzubringen. Durch diesen Konflikt kommen auch Dichotomien wie „Snowboarder gegen Skifahrer“ oder „Segler gegen Surfer“ zustande, das wenig positive Image, das die Trendsportarten von den Sportverbänden aufgedrückt bekommen, wird jedoch von ihnen zu ihren eigenen Gunsten genutzt und so kommen Begriffe wie „Pistenrowdys“ oder „Shredders“ zustande, um, mit etwas Selbstironie, sich selbst als Revolutionäre zu präsentieren. (vgl. Schwier, 2000, S. 11f) Der Sport ist hier in einer Phase, „in der die gesicherten und tradierten Zeichensysteme nicht mehr, die neu wahrgenommenen noch nicht wirksam sind. Man kann sagen, 22 2. Einblick in die Wandlung des Begriffs Sport ______ beharrende und innovative Kräfte treten gleichzeitig und miteinander konkurrierend auf.“ (Schwier, 2000, S. 11f) In der vierten Periode, bei Lamprecht und Stamm als „Reife und Diffusion“ und bei Schwier als „Phase der Trenddiffusion“ bezeichnet, kommt es zu einer Popularisierung (vgl. Schwier, 2000, S. 5) und es wird genau das zur Realität, was sich die Mitglieder der Subkulturen schon lange als Ziel gesetzt haben, nämlich die Integration der neuen und kreativen Bewegungsform in ein für die Bevölkerung populäres und zentrales Gebiet des Sports. Durch diese Änderung wird die neue Trendsportart schlussendlich von allen Teilen der Gesellschaft als Sportart anerkannt. Mit Hilfe der Medien wird mehr und mehr darüber berichtet und es kommt zu einer „einsetzenden Automatisierung des Codes.“ (Schwier, 2000, S. 13) Die Sportindustrie, die bis zu diesem Zeitpunkt noch kein großes Interesse an den ehemals für sie kleinen und unbedeutenden Sportgruppen hatte, bemüht sich nun, den Vorsprung, den die Subkulturen herausgearbeitet haben, mit Hilfe von Aufkaufen einiger Firmen oder der Weiterentwicklung von Technologie und Sportgeräten aufzuholen, um wieder ihre ursprüngliche, hegemoniale Stellung in der Gesellschaft zu erlangen. Auch die traditionell eingestellten Vereine und Verbände, die bisher keine neuartigen Trends zulassen wollten, öffnen ihre Türen, formulieren Regeln, und verfassen sogar eigene Lehrpläne, um Trendsportarten auch in den Sportunterricht einzuführen. (vgl. Schwier, 2000, S. 13f.) In dieser vierten Periode kommt es also zu einer Annäherung des Trendsports an die Institution Schule. „Die Schule beginnt die Trendsportart in die Turnhalle zu holen und in die Lehrpläne einzubauen. In der Absicht, den Turnunterricht für die Jugendlichen attraktiver und aktueller zu machen, wird der Jahnsche Barren in ein Skateboard oder die Sprossenwand in eine Kletterwand verwandelt.“ (Sieland, 2002, S. 44) Allerdings kann gesagt werden, dass die neue Sportart, sobald sie in der Schule angekommen ist, in Wirklichkeit schon wieder an Neuartigkeit verloren und den „Höhepunkt überschritten hat.“ (Sieland, 2002, S. 44) Es kann also passieren, dass, sobald eine bis vor kurzem noch als Trendsportart geltende Sportart in der Schule behandelt wird, es für die Schülerinnen und Schüler nicht mehr von zentralem Interesse ist, und sie es als eine „domestizierte Variante des Trendsports“ empfinden.

23 2. Einblick in die Wandlung des Begriffs Sport ______ Sollte man als Lehrkraft jedoch den Moment, in dem die Trendsportart noch im Trend liegt, nicht verpassen wollen, so müssen viele unterschiedliche Faktoren beachtet werden, wie zum Beispiel, ob die Bewegungsform zur Zeit eine hohe Präsenz in den Medien genießt. Dann wäre das Interesse der Schülerinnen und Schüler geweckt und man kann die Situation nützen, sie mit etwas Neuem und Aktuellem zu begeistern. (vgl. Sieland, 2002, S. 45) Des Weiteren ist die Ausrüstung, die zum Ausüben der Trendsportart vorhanden sein muss, von größter Wichtigkeit, da es nur so mit den Schülerinnen und Schülern durchgeführt werden kann. (vgl. Sieland, 2002, S. 46) Zusätzlich sollten Lehrende, wenn sie den Jugendlichen eine bestimmte Trendsport näher bringen wollen, sehr nahe an der Realität bleiben und die Vermittlung authentisch gestalten. Die fünfte und letzte Phase, die von den Autoren auch als Sättigung bzw. als Phase der Etablierung bezeichnet wird, beschreibt eine „Weiterentwicklung zu einer gesellschaftlich anerkannten Sportpraxis“. (Schwier, 2000, S. 5) Die bisher so innovative und unkonventionelle Art des Sich-Bewegens gehört nun offiziell zu den anerkannten Sportarten in der Gesellschaft und kann noch einige Zeit ihren Charakter als neuartiges Phänomen behalten, bevor es nahtlos in das Feld der „gesellschaftlich legitimen Formen der Körperhandhabung“ (Schwier, 2000, S. 15) übergeht. Die folgenden Grafiken fassen die einzelnen Phasen der verschiedenen Autoren im Überblick zusammen:

24 2. Einblick in die Wandlung des Begriffs Sport ______

Abbildung 6: Wirtschaftliche Entwicklung (Küßner, 2003, S. 22) Nimmt man beispielhaft den Trendsport Inlineskating, so würde die Grafik wie folgt aussehen: Abbildung 7: Entwicklung Inline – Skaten (Küßner, 2003, S. 23)

25 3. Die Trendsportart Segway ______ Erfunden wurden diese Sportart in den 80er Jahren durch die Brüder Olson, die dringend Trainingsgeräte für den Sommer benötigten, da sie Eis - , das sie professionell betrieben, nur in den Wintermonaten trainieren konnten. Sie wurden „im eigenen Milieu“ verbreitet und vermarktet, erreichten sehr viele unterschiedliche Zielgruppen und bis zu 23 Millionen Nutzer, bevor sich der Trend endgültig etablieren konnte, und es als offizielle Sportart anerkannt wurde. 3. Die Trendsportart Segway 3.1. Ursprung und Entwicklung von Segway „This is the world´s first self-balancing human transporter.“ - (QuoteHD, 2016) Dean Kamen, geboren am 5. April 1951 in Long Island, Massachusetts, ist ein weltbekannter Erfinder und Unternehmer. Er erhielt bereits sieben verschiedene Awards, unter anderem 2013 den „Global Humanitarian Award" (vgl. Success Story, 2016), den man für das Bekämpfen von globalen Problemen erhält (vgl. The Tech, 2016) und ist Inhaber von über 440 amerikanischen und ausländischen Patenten, die er meist für innovative medizinische Geräte erhielt, die die Grenzen des medizinisch Machbaren ausgedehnt haben. (vgl. DEKA, 2009) Mit seinem Bruder und seinen Eltern, sein Vater war Grafiker, seine Mutter Lehrerin, wuchs er in Rochville Center auf, und interessierte sich schon sehr früh dafür, mit verschiedensten Dingen, neue Dinge zu erschaffen und zu erfinden. (vgl. Encyclopedia of World Biography, 2016) Heute lebt Dean Kamen in einem riesigen Anwesen in Westwind in Bedford, New Hampshire, und ist Besitzer von zwei eigenen großen Firmen. (vgl. Success Story, 2016) Abbildung 8: Dean Kamen auf einem Segway PT (Blueshift, 2016) 26 3. Die Trendsportart Segway ______ Dean war sehr talentiert und schon im Alter von 16 Jahren schaffte er es einen Lichtkasten zu entwickeln, dessen Lichter, wenn man sie an eine Stereoanlage ansteckte, im Takt der Musik leuchteten. Das war sein erster großer Erfolg. Eine weitere Errungenschaft Kamens war ein Gerät, das es schaffte, die Infusionstherapie bei Patienten automatisch zu überwachen, ohne dass Krankenpfleger rund um die Uhr kontrollieren mussten, ob alles in Ordnung war. Zusätzlich dazu war es sehr handlich und auch preisgünstig und er verkaufte 100 Stück an das National Institute of Health wodurch er in einem Artikel in einer medizinischen Fachzeitschrift erwähnt wurde. Zu dieser Zeit war Kamen 20 Jahre alt und Inhaber der Firma Auto-Syringe, Inc. und obwohl Dean angefangen hatte nach der High School am Worcester Polytec Institut in Massachusetts zu studieren, brach er das Studium jedoch ohne Abschluss ab und verkaufte seine bis dahin schon 100 Mann starke Firma aus organisatorischen Gründen an Baxter Healthcare für 30 Millionen Dollar. 10 Jahre später gründete er die Firma DEKA, mit der er einige neue und innovative Geräte erfand und herstellte, unter anderem eine mit Luft betriebene Nierendialyse-Maschine, die leichter und leiser war, als alle anderen Geräte dieser Art auf dem damaligen Markt. (vgl. Kemper, 2003, S. 19) Es kam zu einem weiteren Höhepunkt in seiner Karriere, als er die Idee hatte, einen Rollstuhl zu bauen, mit dem es Menschen mit Behinderungen leichter gemacht werden konnte, Hindernisse zu überqueren. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, erkannte er, dass das Wichtigste beim Designen eines innovativen Rollstuhls das sich automatisch wiederherstellende Gleichgewicht war. Mit diesem Gedanken im Hintergrund baute er den Prototypen eines Rollstuhls, der selbstständig sein eigenes Gleichgewicht wiederherstellte, sobald er aus der Balance kam. (vgl. Kemper, 2003, S. 20) Des Weiteren gelang es ihm, dass diese Maschine es schaffte, Stufen hinauf und wieder hinunter zu klettern, je nachdem in welche Richtung sich derjenige, der auf dem Gerät saß, lehnte und im Jahr 1994 bekam Kamen eigene Investoren, um die Produktion und die Technik voran zu treiben. Bedingung für Kamen war jedoch, die Rechte am eigenen Produkt zu behalten, um die Apparatur in Zukunft auch für andere Zwecke, als nur medizinische, nutzen zu können.

27 3. Die Trendsportart Segway ______ Diese Forderung hat sich dann etwas später als durchaus sinnvoll erwiesen, da ihm schon kurze Zeit danach eine neue Idee kam, die von dem neuartigen Rollstuhl inspiriert wurde, nämlich die, ihn in ein Freizeitgerät umzuwandeln mit dessen Hilfe jeder sehr schnell von A nach B kommen konnte. Somit starteten er und sein Team damit, ein zweites Projekt ins Leben zu rufen, das keinen medizinischen Hintergrund hatte, aber mit der gleichen Technik arbeitete. Sie kreierten also ein Gerät, das aus zwei Rädern, einer kleinen Plattform dazwischen, und einem senkrecht darauf platzierten Lenker bestand Sobald man sich nach vorne lehnte, fing es an eine Vorwärtsbewegung zu machen, lehnte man sich zurück, bremste das Gerät. Der erste Prototyp des heute so populären Segway PT war somit geboren. Der nächste Schritt war es, verschiedene Modelle für verschiedene Geländearten zu entwickeln und Schritt für Schritt auf den Markt zu bringen. (vgl. Kemper, 2003, S. 21) Nach weiteren Entwicklungsjahren gründete Kamen dann 1999 eine weitere Firma, die den Namen „the Company“ trug und die dann später unter dem Namen Segway bekannt wurde. (vgl. Segway, 2015) Der Name Segway wird von dem Wort „segue“ abgeleitet, was so viel bedeutet wie Übergang bzw. sanfter Übergang von Einem zum Anderen und auf das Gerät Segway bezogen, bedeutet es der ruhige und gleichmäßige Transport von Menschen von A nach B. (vgl. Isegway, 2014) Schon zwei Jahre nach der Firmengründung, im Dezember 2001, wurde der Segway im amerikanischen Fernsehen das erste Mal der Öffentlichkeit vorgestellt und in der TV Show „Good Morning America“ präsentiert und ein Jahr später, im November 2002, wurden die ersten Geräte auf Amazon verkauft. (vgl. Segway, 2015) Die Idee mehrere verschiedene Modelle auf den Markt zu bringen wurde dann im Jahr 2005 erneut aufgegriffen und das Modell Cross-Terrain Transport, das mit stärkeren Batterien und breiteren Reifen ausgestattet werden sollte, wurde angekündigt. Schon ein Jahr darauf wurde die zweite Generation der Segway-Modelle veröffentlicht, die viele Neuerungen mitbrachte, wie zum Beispiel die sogenannte „LeanSteer“-Technologie, die es möglich machte, dass man nur durch Gewichtsverlagerung die Richtung, in die sich der Segway bewegte, ändern konnte, wodurch das Fahrerlebnis drastisch verbessert werden konnte. 28 3. Die Trendsportart Segway ______ Diese zweite Generation brachte dann schlussendlich auch zwei neue Modelle, nämlich den Segway i2 und das Cross-Terrain Modell Segway PT x2 heraus. 2009 wurden weitere Modelle auf den Markt gebracht, jedoch dieses Mal nicht für die Öffentlichkeit sondern für den öffentlichen Dienst. Zwei sogenannte Patroller Modelle für Polizei und Security, die bestimmte Funktionen hatten, wie zum Beispiel eine breitere Plattform, um noch besseren Halt zu haben oder stärkeres Licht, um besser zu sehen und gesehen zu werden, als es beim i2 Modell der Fall ist, wurden veröffenlicht. Das x2 Modell verfügt zusätzlich noch über ein stärker ausgeprägtes Profil an den Reifen, um auch off- road gut zurecht kommen zu können und somit die Sicherheit der Gemeinschaft zu verbessern. (vgl. Segway, 2015) In den folgenden Jahren kamen immer wieder neue Updates auf den Markt, die das Fahrerlebnis und vor allem auch die Sicherheit der Nutzer verbessern sollten. Obwohl der Segway heute in der Kategorie Abenteuer und Spaß zu finden ist, war die ursprüngliche Idee doch eine ganz andere. Der medizinische Aspekt stand im Vordergrund und das Gerät sollte Menschen mit gesundheitlichen Defiziten helfen, sich im Alltag, ohne größere körperlichen Anstrengungen zurecht zu finden. (vgl. Kouroupetroglou, 2014, S. 123f) Zusätzlich präsentierte das Gerät durch die zwei Räder, die nebeneinander und nicht wie bei einem Fahrrad hintereinander befestigt waren, eine ganz neue Art, sich fortzubewegen. Lange war jedoch nicht ganz klar, worum es sich bei dieser Apparatur eigentlich handelte, da es eindeutig kein Fahrrad aber auch kein Straßenfahrzeug war, und dadurch war es nur erlaubt als Privatperson auf eigenem Gelände zu fahren, nicht aber auf öffentlichen Straßen und auch nicht auf Gehwegen. Nach langen Verhandlungen war es jedoch ab dem Jahr 2002 möglich in 30 Bundestaaten der Vereinigten Staaten das Gerät auf Gehwegen zu benutzen. Diese Legalisierung, den Segway auch außerhalb des privaten Geländes zu verwenden, fand allerdings nicht im ganzen Land Zustimmung und viele Bürger befürchteten, dass das Verwenden auf Gehwegen für die anderen Bürger ohne Segway eine Gefahr darstellen könnte. Die Stadt zum Beispiel verbot den Gebrauch des Geräts auf Gehsteigen, obwohl im gesamten Land Gesetze verabschiedet wurden, die besagten, dass es erlaubt sei. Auch innerhalb Europas ist die Gesetzeslage nicht überall einheitlich. (vgl. Kouroupetroglou, 2014, S. 123f) In Kapitel drei wird darauf noch genauer eingegangen. 29 3. Die Trendsportart Segway ______ Der Grund, warum das Gerät bis heute in jeder Altersgruppe so beliebt ist, ist, dass es nicht nur sehr einfach zu fahren und zu bedienen ist, sondern auch, dass es relativ wenig Platz einnimmt, was besonders in Großstädten von großem Vorteil ist. Des Weiteren ist auch die Tatsache, dass es ein sehr umweltfreundliches Gerät ist und mit Strom statt mit Öl betrieben wird, ein großer Pluspunkt. (vgl. Kouroupetroglou, 2014, S. 123f) Interessant zu erwähnen ist hier, dass mehr als 100 Segways bei den olympischen Sommerspielen im Jahr 2008 in Peking aufgrund ihrer Umweltfreundlichkeit für organisatorische Zwecke zum Einsatz kamen. (vgl. Segway, 2015) 3.2. Technische Daten des Segway PT „Segway will be to the car what the car was to the horse and buggy.“ - Dean Kamen (AZ Quotes, 2016) Die Firma Segway hat inzwischen zwei Generationen der Geräte auf den Markt gebracht. Die folgende Grafik zeigt die unterschiedlichen Modelle, die im Laufe der Zeit erschienen sind:

Abbildung 9: Segway - Generation I, II (Segway, 2016)

30 3. Die Trendsportart Segway ______ Die folgende Produkt-, und Technikbeschreibung fokussiert sich auf die in zweiter Generation entstandenen Modelle Segway PT i2 und Segway x2.

3.2.1. Bauteile des Segway PT Abbildung 10: Bauteile des Segway PT (Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 18) Wie die Graphik zeigt, besteht der Segway aus vielen verschiedenen Bauteilen und Segmenten. Die Hauptteile, die sichtbar sind, sind LeanSteer-Rahmen mit Lenker, InfoKey und InfoKey-Sockel, die Reifen- bzw. Radbaugruppe mit Schutzblechen und das sogenannte Unterteil, das wiederum aus verschiedenen Teilsystemen besteht. Zusätzlich gibt es auch noch Matten und die Akkus. Wichtig ist, dass keines dieser Elemente privat verändert wird oder nicht zugelassene Bauteile verwendet werden, da sonst die Gefahr besteht sich selber oder andere in Gefahr zu bringen. Des Weiteren muss immer darauf geachtet werden, dass die Bauteile fest und sachgerecht verschraubt und installiert sind. All diese Teile funktionieren und arbeiten gemeinsam, was bedeutet, dass, selbst wenn einer der Teile ausfallen sollte, man trotzdem ohne Gefahr stoppen und absteigen kann. (vgl. Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 16-18)

31 3. Die Trendsportart Segway ______

3.2.1.1. LeanSteer - Rahmen Mit dem LeanSteer-Rahmen kann der Fahrer die Richtung, in die sich der Segway PT bewegen soll, bestimmen, da er am unteren Ende beweglich ist. Bevor man das Gerät in Betrieb nimmt, sollte darauf geachtet werden, dass der LeanSteer-Rahmen sachgerecht montiert und auf die richtige Höhe eingestellt ist, um Unfälle zu vermeiden. Am oberen Ende befindet sich der Lenker, an dem sich der Fahrer festhalten kann und der InfoKey befestigt ist. (vgl. Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 34) 3.2.1.2. InfoKey und InfoKey - Sockel Mit dem InfoKey kann der Segway PT überwacht und kontrolliert werden. Er steckt in dem sogenannten InfoKey-Sockel und kommuniziert dadurch mit dem Gerät. Die wichtigsten Tasten sind der Leistungs-/Standby-Schalter, mit der der Segway ein- und ausgeschalten werden kann, die Anfängertaste, mit dem die Anfängereinstellung eingeschalten werden kann, die bewirkt, dass die Höchstgeschwindigkeit und Wendereaktion auf die niedrigsten Werte eingestellt sind, die Informationstaste, die generelle Informationen wie Uhrzeit und Datum oder Geschwindigkeit anzeigt, und der Sicherheitsschalter, mit dem man eine Alarmfunktion einschalten kann, sollte jemand Fremder versuchen, das Gerät zu entwenden. (vgl. Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 19-22)

3.2.1.3. Reifen-, bzw. Radbaugruppe mit Schutzblechen Das Gerät wird fix und fertig geliefert und die Reifen sind schon von Beginn an so, wie sie sein sollten, montiert. Die Schutzbleche dienen dazu, um den Lenker beim Fahren mit dem Segway vor Staub und Schmutz zu schützen. (vgl. Betriebsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 34)

32 3. Die Trendsportart Segway ______ 3.2.1.4. Unterteil Das Unterteil besteht aus fünf verschiedenen Teilen, die eng miteinander arbeiten und verbunden sind, nämlich der Konsole, den Fahrerkennungssensoren, den Steuerungskarten, den Motoren und dem Gleichgewichts-Sensorensystem. Die Konsole befindet sich genau in der Mitte zwischen den beiden Rädern und beinhaltet zwei unterschiedliche Anzeigeleuchten. Einerseits gibt sie Auskunft über den Gleichgewichtszustand des Segway und andererseits zeigt sie an, wie der Ladezustand ist. (vgl. Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 35)

Abbildung 11: Konsole und Anzeigeleuchten (Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 36) Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie die Anzeigeleuchten Informationen zum Gleichgewicht- Halten vermitteln können. Wie auf der oberen Graphik abgebildet, gibt es fünf Punkte, die in einer bestimmten Farbe leuchten können, je nachdem ob sich das Gerät im Gleichgewicht befindet oder nicht. Sollte einer oder mehrere der äußeren vier Punkte rot leuchten, so darf nicht auf den Segway aufgestiegen werden, da er sich in einer geneigten und somit nicht standfesten Ebene befindet. Erst wenn das Licht in der Mitte grün leuchtet bzw. alle fünf Lichter grün blinken, bedeutet es, dass gefahrlos losgefahren werden kann. (vgl. Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 37)

33 3. Die Trendsportart Segway ______ Sobald der Segway an den Strom angeschlossen ist, wird der Ladestatus mit Hilfe der Ladeanzeigeleuchten auf der Konsole angezeigt. Da der Segway zwei voneinander unabhängige Akkus hat, gibt es auch eine vordere und eine hintere Ladeanzeigeleuchte. Wenn das Gerät geladen wird, so blinken die Lichter grün, sobald es volle Ladeleistung hat, leuchten sie durchgehend in dieser Farbe. (vgl. Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 40) Mit Hilfe der vier Fahrerkennungssensoren kann der Segway erkennen, ob sich ein Fahrer auf dem Gerät befindet oder nicht. Sobald der Lenker ordnungsgemäß und gleichmäßig auf der vorgegebenen Position steht, werden alle vier Sensoren gedrückt und es kann problemlos losgefahren werden. Sollte, während der Segway benutzt wird, aus verschiedenen Gründen einer oder mehrere Sensoren nicht mehr gedrückt werden, so wird die Höchstgeschwindigkeit automatisch verringert, bis alle Sensoren wieder vorschriftsgemäß gedrückt werden. (vgl. Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 41) Die Steuerungskarten erhalten von anderen Bauteilen Signale, wodurch dann anschließend Informationen an die Radmotoren gesendet werden. Diese Signale werden „von den Akkus, Motoren, Fahrerkennungssensoren, LeanSteer-, Geschwindigkeits-, und Neugungssensoren des Segway PT“ (Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 43) ausgesendet, und dadurch wird dafür gesorgt, dass stets alle Bauelemente miteinander kommunizieren. Der Segway PT besitzt zwei Motoren, die die Räder unabhängig voneinander antreiben können. Jeder Motor hat zwei eigene Schaltkreise, die mit denen des anderen Motors als Einheit funktionieren, die jedoch auch eigenständig arbeiten können. Sollte ein Motor schadhaft sein, so wird eine sofortige Sicherheitsabschaltung vorgenommen. „Das Gleichgewichts-Sensorensystem sendet Informationen zur Orientierung des Segway PT an die Steuerungskarten.“ (Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 45) Sollte der Segway Gefahr laufen umzukippen oder in irgendeiner anderen Form das Gleichgewicht nicht mehr ordnungsgemäß halten können, so wird sofort eine Sicherheitsabschaltung vorgenommen. (vgl. Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 45)

34 3. Die Trendsportart Segway ______

3.2.1.5. Matten Die Matten dienen primär dazu, die darunter angebrachten Fahrerkennungssensoren zu schützen und das Fahrgefühl zu verbessern, da sie eine angenehme Stehfläche bieten. Sie befinden sich jeweils links und rechts von der Konsole und müssen, bevor man den Segway das erste Mal in Betrieb nimmt, selber montiert werden. (vgl. Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 35) 3.2.1.6. Akkus Jeder Segway PT besitzt zwei unabhängig voneinander eingebaute Akkus, die beide an jeder dafür vorgesehenen Stelle eingesetzt werden können. Sie müssen vor Inbetriebnahme installiert und regelmäßig aufgeladen werden. Sobald einer der beiden Akkus fehlerhaft oder zu wenig geladen ist, wird sofort eine Sicherheitsabschaltung durchgeführt, um Sach-, oder Personenschäden zu vermeiden. (vgl. Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 46) 3.3. Funktionsweise des Segway PT Mit Hilfe der sogenannten „dynamischen Stabilisierung“, (Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 13f) mit der das Gerät funktioniert, wird sichergestellt, dass es im Gleichgewicht bleiben kann und sich mit Hilfe von Vor- und Zurückbewegungen in die jeweilige Richtung bewegen kann. Die Funktionsweise kann man sich wie die Gehbewegung eines Menschen vorstellen, der, sobald er sein Gewicht etwas nach vorne verlagert, einen Schritt nach vorne macht und umgekehrt auch beim Zurücklehnen einen Schritt zurück macht, um im Gleichgewicht zu bleiben. In dem Moment in dem man sein Gewicht verlagert, wird der Schwerpunkt und auch der Kontakt der Räder mit dem Boden verändert und es kommt zu einer Bewegung. (vgl. Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 13f)

35 3. Die Trendsportart Segway ______

Abbildung 12: Funktionsweise des Segway PT – Vor- und Zurücklehnen (Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 14) Das Lenken funktioniert genauso wie das Vor- und Rückwärtsfahren. Mit Hilfe des LeanSteer-Rahmen, kann man in die gewünschte Richtung fahren, sobald man ihn entweder nach links oder nach rechts bewegt. Wichtig hierbei ist, dass sich der Körper des Fahrers immer in einer Linie mit dem Lean Steer-Rahmen befindet. Sobald er wieder in senkrechter Position ist, fährt der Segway PT geradeaus. Ein wichtiger Hinweis ist, dass der Segway PT zwar das Gleichgewicht nach vorne und nach hinten halten kann, allerdings nicht seitlich. Sollte also das Gerät auf einer schrägen Fahrbahn unterwegs sein, die bewirkt, dass eines der Räder den Kontakt zum Boden verliert, so läuft man Gefahr auf die Seite umzukippen. (vgl. Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 14f)

36 3. Die Trendsportart Segway ______ 3.4. Sicherheitsaspekte des Segway PT Es gibt drei verschiedene Arten von Sicherheitswarnungen, nämlich den Geschwindigkeitsbegrenzer, die Vibrationswarnung und die Sicherheitsabschaltung. (vgl. Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 47)

3.4.1. Geschwindigkeitsbegrenzer Der Geschwindigkeitsbegrenzer ist dafür da, um die Geschwindigkeit zu drosseln, sollte der Fahrer das Höchsttempo erreichen. Der Segway drückt, sollte dieser Fall eintreten, den Lenker etwas zurück, um den Benutzer des Geräts darauf aufmerksam zu machen, dass er zu schnell fährt und leitet dadurch eine Bremsung ein. Wichtig ist, dass derjenige, der auf dem Gerät steht, einen Abstand zum Lenker beibehält, um Verletzungen, die durch das automatische Zurückdrücken des Lenkers verursacht werden könnten, vorzubeugen. Nachdem etwas abgebremst wurde und der Segway wieder etwas langsamer ist, kann er mit normaler Geschwindigkeit gefahren werden und er nimmt „den Normalbetrieb wieder auf.“ (Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 48) Es kommt jedoch nicht immer bei der gleichen gefahrenen Geschwindigkeit zu einer Geschwindigkeitsbegrenzung, da es von verschiedenen Kriterien abhängt, wann sie vorgenommen wird. Unter anderem spielen der Untergrund, der Fahrstil, die Fußstellung oder der Akkuzustand eine Rolle. Auch die Faktoren, durch die es überhaupt zu einer Begrenzung der Geschwindigkeit kommen kann, hängen von verschiedenen Punkten, wie zu hohe Geschwindigkeit, das Gelände, ein zu niedriger Akku-Ladestand, oder eine zu geringe Anzahl an gedrückten Fahrerkennungssensoren ab. (vgl. Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 49) 3.4.2. Vibrationswarnung Die Vibrationswarnung kommt meist dann zum Einsatz, wenn die Gefahr droht, dass es zu einem Sturz kommt. Wenn sie sich einschaltet, dann gibt der Segway ein lautes Brummen

37 3. Die Trendsportart Segway ______ von sich und der Lenker des Geräts vibriert. Sie kann entweder alleine oder auch in Verbindung mit der Geschwindigkeitsbegrenzung oder der Sicherheitsabschaltung, die im nächsten Punkt genauer erklärt wird, vorkommen. Eine Vibrationswarnung kann entweder mit oder ohne Fahrer am Gerät abgegeben werden und sollte sie während des Fahrens auftreten, muss sofort das Tempo reduziert werden. Sollte sich dadurch das Problem jedoch nicht lösen, muss sofort vorsichtig vom Segway abgestiegen werden und es darf erst wieder aufgestiegen werden, wenn die Vibration aufgehört hat. Ein weiterer Grund für diese Art von Warnung ist eine Überforderung der Leistung des Geräts während des Fahrens, holpriges Gelände, abruptes Beschleunigen oder das Fahren gegen ein Hindernis. Es sollte also eine gleichmäßige Geschwindigkeit und stets ein Sicherheitsabstand zwischen Lenker und Fahrer eingehalten werden, um solche Situationen bzw. Unfälle mit Personen-, oder Sachschäden zu vermeiden. Die Vibrationswarnung kann jedoch auch dann abgegeben werden, wenn sich kein Lenker am Segway befindet. Dies kann passieren, sobald das Gerät ohne Fahrer zu hastig in Bewegung kommt, wenn die Räder durchdrehen oder die Bewegung des Segway PT ohne Fahrer zu schnell ist. (vgl. Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 54) 3.4.3. Sicherheitsabschaltung

Sobald der Segway PT einen Fehler im System bemerkt oder einer der zwei Akkus fehlerhaft oder überlastet ist, vollzieht das Gerät eine Sicherheitsabschaltung. Für den Lenker wird das sichtbar, indem automatisch gebremst, eine Vibrationswarnung und ein Warnton abgegeben werden, und zusätzlich noch die Gleichgewichtsanzeigeleuchten blinken. Sobald das passiert, muss innerhalb von 10 Sekunden vom Segway PT abgestiegen werden, da er sich danach automatisch vollkommen ausschaltet. Wichtig ist, dass das Gerät nicht wieder eingeschaltet, bzw. verwendet werden darf, bis der genaue Grund für die Abschaltung gefunden wurde, da dies eine Gefahrensituation hervorrufen, oder die Akkus beschädigen könnte. (vgl. Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 55-57)

38 3. Die Trendsportart Segway ______ 3.5. Segway Modelle: Segway PT i2 und PT x2 Das Modell Segway PT i2 ist das Standardmodell und gewährleistet in verschiedenen Gegenden ein problemloses und positives Fahrerlebnis. Mit einem Eigengewicht von 37 kg, einer Höhe von 117 cm und einer Länge bzw. Breite von 65x63 cm, ist der Segway PT i2 ein ideales Gerät um, ohne viel Platz zu brauchen, verwendet werden zu können. Ein interessantes Detail ist, dass die Räder einen Wenderadius von Null haben, was bedeutet, dass sich das Gerät auf der Stelle drehen kann, da sich die Räder in die entgegengesetzten Richtungen drehen können. In Bezug auf die Gewichtsbeschränkungen ist zu sagen, dass das maximale Gewicht inklusive mitgeführtem Gepäck 117 kg und das Mindestgewicht für den Benutzer des Geräts 45 kg betragen darf, der Lenker darf mit nicht mehr als 4,5 kg belastet werden. Die Einhaltung dieser Zahlen ist unter anderem die Voraussetzung für ein sicheres und unfallfreies Fahren. Sollte dies nicht der Fall sein, so riskiert der Fahrer Personen-, oder Sachschäden zu verursachen. Die Höchstgeschwindigkeit, die man erreichen kann ist 20 km/h und mit voll aufgeladenem Akku kommt man ungefähr 30 bis 40 km weit. (vgl. Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 4-8) Der Segway PT x2 wurde speziell für den Gebrauch in freiem Gelände entwickelt. Seine Räder verfügen über einen größeren Durchmesser sowie über breitere Reifen und ein stärkeres Profil als der Segway PT i2, um auf holprigen Wegen problemlos fahren zu können und der breitere Abstand zwischen den Reifen bewirkt, dass er über mehr Stabilität verfügt. Dieses Modell hat etwas andere Ausmaße als das zuvor erwähnte Modell i2 und ist mit 7 kg etwas schwerer und auch etwas breiter und höher. Die Gewichtsbeschränkungen gelten für beide Modelle im gleichen Ausmaß und auch die Höchstgeschwindigkeit ist dieselbe. Einen Unterschied gibt es jedoch hinsichtlich der Reichweite, da der Segway PT x2 bei voll geladenem Akku eine Weite von ungefähr 19 km schafft. Die Reichweite hängt jedoch bei beiden Modellen davon ab, auf welchem Untergrund man das Gerät benutzt. In einem Gelände ohne Steigungen ist sie höher, sobald das Gerät jedoch mehr leisten muss und Höhenunterschiede bewältigen muss, vermindert das die km-Anzahl, die gefahren werden kann. Des Weiteren hat auch der Fahrstil und die Geschwindigkeit Einfluss darauf. Ständiges Stoppen und wieder Anfahren vermindert die Leistung und dadurch auch die Reichweite. Wird mit dem Segway jedoch eine konstante 39 3. Die Trendsportart Segway ______ Geschwindigkeit gefahren, so kann man das volle Ausmaß der Leistung erfahren. Zusätzlich zu den genannten Faktoren spielen auch noch der Zustand des Akkus, das Fahrgewicht, das Gewicht des Gepäcks und auch der vorgeschriebene Reifendruck bei der Reichweite und der Leistung des Geräts eine Rolle. (vgl. Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 11) Die folgende Tabelle fasst die technischen Details übersichtlich zusammen:

Abbildung 13: Technische Daten für Segway PT-Modelle (Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 5)

40 3. Die Trendsportart Segway ______ 3.6. Straßenverkehrsordnung beim Gebrauch des Segway PT „The city needs a car, like the fish needs a bicycle.“ - Dean Kamen (AZQuotes, 2016) Die Verkehrsordnungsregeln für den Segway PT sind in vielen Ländern unterschiedlich, da „ein Segway PT nach Ansicht der EU-Kommission nicht als Straßenfahrzeug gilt“ und somit „die Kompetenz den einzelnen Ländern [zufällt]“. (Segway of , 2012-2015) Um hohe Strafen für verkehrswidriges Verhalten zu vermeiden, müssen die ländereigenen Regeln immer genau beachtet und eingehalten werden. 3.6.1. Österreich In Österreich darf man schon ab einem Alter von 12 Jahren ohne Begleitung eines Erwachsenen einen Segway PT in Betrieb nehmen und damit fahren, da es rechtlich gesehen wie ein Fahrrad behandelt wird. (vgl. Segway of Germany, 2012-2015) Generell wird ein Segway PT als Elektrofahrrad bezeichnet, und wird vom österreichischen Kraftfahrgesetz wie folgt definiert: „(2a) Nicht als Kraftfahrzeuge, sondern als Fahrräder im Sinne der StVO 1960 gelten auch elektrisch angetriebene Fahrräder mit 1. einer höchsten zulässigen Leistung von nicht mehr als 600 Watt und 2. einer Bauartgeschwindigkeit von nicht mehr als 25 km/h.“ (Kommunal, 2016) Sollte einer dieser Punkte nicht erfüllt sein, so wird es automatisch als Kraftfahrzeug behandelt und somit würde es auch in das Führerscheingesetz fallen und es würden dadurch auch strengere Regeln gelten. Beispiele dafür wären dann eine Helmpflicht, eine Ausweispflicht, eine behördliche Anmeldung des Geräts und somit bräuchte der Segway auch eine eigene Nummerntafel. Solange es also mit nicht mehr als 25 km/h fahren kann und eine Breite von 80 cm nicht überschreitet, kommen diese Regeln nicht zur Anwendung und man darf damit auch auf Radwegen fahren. Sollte diese Grenze jedoch überschritten werden, bzw. sollte kein Radfahrweg in der Nähe sein, so muss die normale Autofahrbahn verwendet werden. (vgl. ÖAMTC, 2016) Diese Regeln gelten für das Modell Segway PT i2. Ein Segway PT x2 darf stets nur auf der Straßenfahrbahn benutzt werden. (vgl. Segway of Germany, 2012-2015) Strengstens verboten ist es jedoch mit dem Gerät auf dem Gehsteig

41 3. Die Trendsportart Segway ______ zu fahren, da das Risiko für Sach-, oder Personenschäden zu hoch ist. Sollte man sich über diese Regel hinwegsetzten, so kann eine Strafe von bis zu 726 Euro die Folge sein. Des Weiteren muss, wie auch beim Autofahren, eine bestimmte Promillegrenze eingehalten werden, die 0.8 Promille beträgt. (vgl. ÖAMTC, 2016) In Österreich muss das Gerät, im Gegensatz zu einigen anderen Ländern, weder versichert noch zugelassen sein und ist daher, sollte ein Unfall passieren oder der Fahrer etwas in seiner Umgebung beim Fahren verletzten oder beschädigen, ein Fall für die Privathaftpflichtversicherung. Diese ist in der Regel dann mit der Haushaltsversicherung verbunden. Sollte dies aber nicht so sein, wäre es für den Lenker eines Segway ratsam, eine eigene Haftpflichtversicherung abzuschließen. (vgl. Segway of Germany, 2012-2015) Bezüglich der Ausstattung muss beachtet werden, dass das Gerät mit Reflektoren auf der Vorder-, und Rückseite, einer Fahrradklingel und Front-, und Rücklichtern versehen ist. (vgl. ebd.) In Österreich besteht keine Helmpflicht, es sollte jedoch, wie beim Fahrradfahren auch, stets einer für die eigene Sicherheit getragen werden. 3.6.2. Deutschland Im Jahr 2006 wurde in Deutschland eine Studie mit insgesamt elf Probanden durchgeführt, die unter anderem herausfinden sollte, wie tauglich das Gerät im Straßenverkehr und wie sicher es im Umgang mit anderen Straßenteilnehmern und Fußgängern ist. Zusätzlich wollte man herausfinden, inwiefern es möglich ist, Segways offiziell zuzulassen und in welche Kategorie es dann eingeordnet werden würde. (vgl. Darmochwal & Topp, 2006, S. 1) Durch die immer größer werdende Anzahl an neuartigen Fahrzeugen, die von elektrischen Fahrrädern bis hin zu Motorroller und Segways reicht, wird auch die Rechtslage immer undurchsichtiger und schwieriger zu durchschauen und viele verschiedene Straßenordnungsgesetzte müssen eingehalten werden, sollte man sich mit einem derartigen Gerät auf der Straße bewegen. Der Segway gilt, müsste man ihn in eine Kategorie einordnen, auch in Deutschland gesetzlich als Kraftfahrzeug, er muss genehmigt sein und er muss ein amtliches Verkehrszeichen mitführen. Zusätzlich muss auch die Ausstattung wie Beleuchtung oder Hupe vorhanden sein und Bremsen oder Reifen den Regelungen entsprechen.

42 3. Die Trendsportart Segway ______ Die vorgelegte Studie sollte klären, inwiefern diese Kriterien eigehalten werden und inwiefern diese Regelungen dem Segway gerecht werden konnten. (vgl. Darmochwal & Topp, 2006, S. 2) Zusätzlich wurden die Fahrzeugeigenschaften und die Fahrzeugbedingungen, sowie die Nutzungsverträglichkeit und die für den Segway günstigen Flächen getestet. Auch wurde gefragt, „inwiefern Fahrerlaubnis, Pflichtversicherung, Kennzeichen und Helm erforderlich sind, sowie, ob die technische Ausstattung ausreichend ist.“ (Darmochwal & Topp, 2006, S. 1) Die Ergebnisse wurden am Ende der Testphase ausgewertet und können in der „Empfehlung zur straßenverkehrsrechtlichen Behandlung und Einordnung des Segways in Deutschland“ (Darmochwal & Topp, 2006, S. 1) nachgelesen werden. Über einen Zeitraum von 3 Monaten wurden 6 der Geräte von vielen verschiedenen Personen getestet und ausprobiert und zu Beginn und am Ende des Experiments wurden „vergleichende Fahrversuche auf einem definierten Parcours“ (Darmochwal & Topp, 2006, S. 1) durchgeführt. Zusätzlich wurde an jedem Gerät ein sogenannter Fahrtenrekorder angebracht, der helfen sollte, jede Art von Situation in Echtzeit festzuhalten und Konfrontationen mit anderen Straßenteilnehmern oder Gegenständen aufzuzeichnen. Auch sollte erfasst werden, wann es zu Stürzen oder anderen Unfällen gekommen sein sollte und wie die Reaktionen der Straßenteilnehmer ausgesehen haben bzw. was die Ursachen dafür waren. (vgl. Darmochwal & Topp, 2006, S. 5) Zusätzlich zu den Aufzeichnungen wurden zwei Interviews mit den Teilnehmern abgehalten, die zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten stattfanden. Der erste Durchgang fand drei Wochen nach Beginn des Projekts statt und der zweite nachdem es zu Ende war. Neben den geplanten Interviews konnten alle Teilnehmer zusätzlich auch noch zu jeder Zeit bei einer extra eingerichteten Telefonnummer anrufen, um von unvorhergesehenen Situationen zu berichten. Die Probanden wurden während der Studie nicht nur mit Rekordern versehen, sondern auch mit Videokameras aufgenommen, um erkennen zu können, wie gut und sicher man damit im Straßenverkehr unterwegs sein kann. Die Kameras wurden an Orten mit einer hohen Verkehrsdichte montiert, um ein möglichst authentisches Bild darüber zu bekommen, wie sich die Lenker mit dem Segway im Straßenverkehr verhalten.

43 3. Die Trendsportart Segway ______ Nachdem die Ergebnisse ausgewertet wurden, hat man erkannt, dass Segways durchaus sehr gut geeignet sind, um sie auf öffentlichen Straßen zu benutzen, da sie durch ihre Wendigkeit, die Möglichkeit des Langsamfahrens und „einfachen Stehenbleibens“ (Darmochwal & Topp, 2006, S. 4) keine nennenswerte Gefahr für andere Straßenteilnehmer darstellen. Die genauen Ergebnisse der Fahrtenrekorder sind sehr positiv ausgefallen, bei manchen der angesprochenen Situationen ging es hauptsächlich um technische-, oder Fahrerprobleme, die jedoch ohne Folgen blieben. Bei einem von zwei Unfällen gab es jedoch Sachschäden. Neben authentischen Straßenaufzeichnungen wurde mit Hilfe eines eigens aufgebauten Parcours, der an die Umgebung angepasst wurde, getestet, inwieweit die Handhabbarkeit und die Sicherheit beim Fahren gewährleistet werden kann und zusätzlich auch überprüft, wie schnell man einen Lernerfolg erkennen kann. Auch wurde versucht zu erheben, ob die Probanden fähig waren, in normalen oder plötzlichen und unerwarteten Situationen das Gerät zu lenken oder auch beim Ausweichen von Hindernissen oder schnellen Bremsungen, angemessen und sicher zu reagieren. Die Teilnehmer der Untersuchung mussten Slalom und enge Kurven fahren und Hindernisse bewältigen, über unterschiedliches Gelände fahren sowie Bremstests durchführen. Es zeigte sich schon nach kurzer Zeit, dass jeder mit dem Segway sehr schnell und kontrolliert umgehen konnte. Trotzdem gab es einige schwierigere Situationen, die mehr Konzentration erforderten, wie zum Beispiel das genaue Anhalten bei einer Linie oder schnelle Lenkwechsel. Manche Lenker haben in kritischen Situationen zeitweise zu hektisch reagiert. Grundlegend jedoch kann man sagen, dass das Fahren mit dem Segway in einem Zeitraum von drei Monaten problemlos für alle Teilnehmer funktioniert hat. (vgl. Darmochwal & Topp, 2006, 3ff) Wie bereits erwähnt, wurden während der Testphase auch zwei Interviewrunden durchgeführt, die mit Hilfe eines Fragenkatalogs, der aus fünf großen Themenblöcken bestanden hat, ausgewertet wurden. Die Fragen waren aufgeteilt in „Fahrzeugbedienung, Fahrzeugeigenschaften, Interaktion im Verkehrsraum, Sicherheitsgefühl und Gefährdungspotential, sowie Selbsteinschätzung der Pilotteilnehmer“. (Darmochwal & Topp, 2006, S. 5) Die Bedienung des Segways betreffend gaben alle Teilnehmer an, dass sehr leicht damit umzugehen war, dass es einfach war das Gerät zu manövrieren und auch das Beschleunigungsvermögen wurde positiv bewertet. Allerdings war es auf

44 3. Die Trendsportart Segway ______ nassen, glatten und rutschigen Oberflächen, zum Beispiel im Winter, durchaus schwierig, Kontrolle über das Fahrzeug zu behalten. Des Weiteren haben die Teilnehmer angegeben, dass es bei schlechtem Wetter nicht von Vorteil ist das Gerät zu nutzen, da es beim Fahren sehr schnell sehr kühl werden kann. Es wurde auch angemerkt, dass es schon bei geringster Gewichtsverlagerung zu einer Richtungsänderung kam, was nicht immer von Vorteil war. Bezüglich der technischen Ausstattung berichteten die Probanden, dass sie sich eine bessere Beleuchtung und eine Hupe gewünscht hätten und auch die Federung des Geräts könnte verbessert werden. Das Display, auf dem die wichtigsten Informationen angegeben wurden, konnte man durch die geringe Größe schlecht sehen und die Sicherheitswarnsignale sollten, laut den Testern, lauter ausfallen, um Unfälle zu vermeiden. Ein weiterer Punkt, der von einigen Teilnehmern angesprochen wurde, war, dass man nach längerem Gebrauch des Geräts, durch das lange Stehen und die geringe Federung, etwas taube und schmerzende Füße bekommen konnte. (vgl. Darmochwal, & Topp, 2006, S. 2, 6) Hinsichtlich der Straßen und Wege, die während der Testung von den Teilnehmern benutzt wurden, gaben die meisten an, dass Hauptverkehrsstraßen nicht für Segways geeignet sind, Radwege, Gehwege und Fußgängerzonen, auf der anderen Seite, aber durchaus. Auch für den öffentlichen Einsatz hat sich das Fahrzeug sehr bewährt, die Beamten, die an der Studie teilgenommen haben, gaben an, dass sie im Vergleich zu Einsätzen, die bis jetzt nur zu Fuß erreichbar waren, zweieinhalb bis sogar dreimal schneller vor Ort waren. Auch die Sichtbarkeit für Passanten wurde als sehr positiv eingestuft, da man durch die erhöhte Standfläche von allen Seiten besser gesehen werden konnte. (vgl. Darmochwal, & Topp, 2006, S. 7) Auf die Frage, ob sich die Probanden auf ihren Geräten sicher fühlten, gaben alle „ja“ an und „auf Basis ihrer gemachten Erfahrungen schätz[t]en sie das Vorkommen gefährlicher Situationen als selten ein, das Gefahrenpotential dieser Situationen, wenn sie denn auftr[a]ten als eher gering.“ (Darmochwal & Topp, 2006, S. 6) Generell geben die meisten Teilnehmer der Studie an, dass sich ihre „Fahrfähigkeit“ seit dem ersten Interview deutlich verbessert hat und, dass sie sehr viel sicherer auf dem Gerät stehen und auch mit unerwarteten Situationen besser umgehen konnten.

45 3. Die Trendsportart Segway ______ Durch die intensive dreimonatige Studie kann zum Schluss gesagt werden, dass es durchaus möglich ist, die Ergebnisse auf den alltäglichen Gebrauch des Fahrzeuges zu übertragen und es hat sich sehr authentisch gezeigt, dass es möglich ist, den Segway im Straßenverkehr mit anderen Teilnehmern zu verwenden. Ein weiterer Bereich, der mit der Studie geklärt werden sollte, war, als was der Segway in Deutschland am besten kategorisiert werden sollte, und ob bzw. welche Änderungen dafür am Gerät vorgenommen werden müssen. Die Bereiche, in die das Gerät eingeordnet werden könnte, wären Pkws, Mofas, Krankenfahrstühle oder Fahrräder mit Hilfsmotoren. In jeder dieser Kategorie müsste der Segway allerdings angepasst werden, um den gesetzlichen Vorschriften gerecht zu werden. Das gestaltet sich als sehr schwierig, da jede Fahrzeugart eigene sehr strenge Regeln hat, die nicht außer acht gelassen werden können, der Segway sie aber nur schwer erfüllen kann, ohne seine Spezifität aufgeben zu müssen. Die Studie aber hat gezeigt, dass es am vorteilhaftesten ist, den Segway der Klasse „elektronische Mobilitätshilfe“ oder als „Kraftfahrzeug eigener Art“ zuzuordnen und so in den Straßenverkehr zu integrieren. (vgl. Darmochwal & Topp, 2006, S. 7f) Bezüglich der Bereiche, in denen mit dem Segway gefahren werden darf, wurden mit Hilfe der Studie Radwege und Fußverkehrsflächen empfohlen, allerdings unter der Bedingung des Fahrens in Schrittgeschwindigkeit. Des Weiteren wird eine Versicherung empfohlen und die Geräte sollten somit mit kleinen Nummerntafeln versehen werden. Regelungen bezüglich Schutzhelmen besagen, dass eine verbindliche Helmpflicht nicht notwendig ist, Empfehlungen dazu jedoch abgegeben werden sollen. Dorn (2010, S. 61) hat die Ergebnisse der Studie in der folgenden Tabelle überblicksmäßig zusammengefasst, „[d]ie Ergebnisse wurden dabei nach dem deutschen Schulnotensystem gewichtet (1 = Sehr gut; 6 = Ungenügend)“: 46 3. Die Trendsportart Segway ______

Abbildung 14: Ergebnisse Bundesanstalt für Straßenwesen (Dorn, 2010, S. 61) 2009, 3 Jahre, nachdem diese Studie durchgeführt wurde, schrieb das deutsche Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz offiziell: „[Die Verordnung über die Teilnahme elektronischer Mobilitätshilfen am Verkehr] gilt für Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb und einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von nicht mehr als 20 km/h, die folgende Merkmale aufweisen: 1. zweispuriges Kraftfahrzeug mit zwei parallel angeordneten Rädern mit integrierter elektronischer Balance-, Antriebs-, Lenk- und Verzögerungstechnik, 2. eine Gesamtbreite von nicht mehr als 0.7m, 3. eine Plattform als Standfläche für einen Fahrer, 4. eine lenkerähnliche Haltestange, über die der Fahrer durch Schwerpunktverlagerung die Beschleunigung und Abbremsung sowie die Lenkung beeinflusst 5. […] 6. eine Anzeige für den Energievorrat.“ (Bundesministerium für Verbraucherschutz, Verordnung über die Teilnahme elektronischer Mobilitätshilfen am Verkehr, § 1, 2009) Der Segway fällt also in diese Kategorie, da er all diese Merkmale aufweist.

47 3. Die Trendsportart Segway ______ Weiters heißt es: „Eine Mobilitätshilfe darf auf öffentlichen Straßen nur in Betrieb gesetzt werden, wenn sie 1. einem genehmigten Typ entspricht sowie 2. ein gültiges Verkehrszeichen […] führt.“ (Bundesministerium für Verbraucherschutz, Verordnung über die Teilnahme elektronischer Mobilitätshilfen am Verkehr, § 2, 2009) Die Verordnung besagt auch, dass bestimmte Kriterien bezüglich der Beleuchtung erfüllt sein müssen, wie zum Beispiel vorhandene Scheinwerfer für weißes Licht, die nach vorne und nach hinten gerichtet sein müssen. (vgl. Verordnung über die Teilnahme elektronischer Mobilitätshilfen am Verkehr, § 5, 2009) In einem weiteren Paragraphen der Verordnung ist festgehalten, welche Verkehrsflächen mit dem Segway, der als elektronische Mobilitätshilfe bezeichnet wird, befahren werden dürfen, nämlich Schutzstreifen, Radfahrstreifen und Radwege. Diese Regelung gilt für geschlossene Ortschaften. (vgl. Verordnung über die Teilnahme elektronischer Mobilitätshilfen am Verkehr, § 7, 2009) Außerhalb geschlossener Ortschaften gelten die gleichen Regeln, allerdings darf „nicht auf Bundes-, Landes- oder Kreisstraßen“ (Segway of Germany, 2012-2015) gefahren werden. Des weiteren gilt, dass mit dem Segway immer möglichst weit rechts gefahren werden, die Geschwindigkeitsbegrenzung eingehalten und Fußgängern den Vorrang eingeräumt werden soll. Die Helmpflicht betreffend gibt es auch in Deutschland, wie es auch in Österreich auch der Fall ist, keine Regelung. In der Bundesrepublik Deutschland sieht die Rechtslage also etwas anders aus bzw. wird das Fahren mit dem Segway strenger gehandhabt als in Österreich. Anders als in Österreich gilt der Segway nicht als Fahrrad sondern als Motorfahrrad bzw. Kraftfahrzeug und daher dürfen nur diejenigen, die einen Mofaführerschein oder einen anderen Führerschein besitzen, den Segway in öffentlichem Gebiet benutzen. (vgl. Segway of Germany, 2012-2015) 48 3. Die Trendsportart Segway ______ 3.6.3. Vereinigte Staaten von Amerika In jedem der 50 Bundesstaaten in Amerika gilt, dass der Segway auf privatem Gelände mit Einverständnis des Besitzers verwendet werden darf. Im Februar 2016 wurde in 45 Staaten ein Gesetz verabschiedet, das besagt, dass der Segway PT auf Gehsteigen, Radwegen und anderen bestimmten Wegen verwendet werden darf. Diese Regelungen ändern sich jedoch etwas von Bundesstaat zu Bundesstaat und in manchen Fällen erlaubt die Bundesregierung den einzelnen lokalen Verantwortlichen, zusätzliche Gesetze für den jeweiligen Ort oder Gemeinde einzuführen. (vgl. Segway, 2012-2016) Florida, zum Beispiel, hat beschlossen, dass ein sogenanntes „electric personal assistive mobility device“ (Code of the District of Columbia, 2005) auf Straßen fahren darf, deren Geschwindigkeitsbeschränkung 25 mp/h oder weniger beträgt, auf einem gekennzeichneten Fahrradweg, auf Straßen und Wegen auf denen es erlaubt ist mit dem Fahrrad zu fahren oder auch auf einem Gehweg, solange der Fahrer auf der rechten Seite fährt und ein deutliches Signal abgibt bevor er Passanten überholt. Um in Florida einen Segway bedienen zu dürfen ist kein gültiger Führerschein notwendig und des Weiteren ist man als Fahrer auch nicht gesetzlich verpflichtet, das Gerät offiziell anzumelden oder zu versichern. Das Mindestalter beträgt 16 Jahre, jedoch dürfen auch Jugendliche, die jünger sind, das Gerät benutzen solange sie einen passenden Helm tragen. Der Bundesstaat hat ebenfalls eigene Regelungen, was das Benutzen eines Electric Personal Assistive Mobility Device, bzw. des Segway PT angeht. Bezüglich der Ausstattung muss jedes Gerät Front-, Heck-, und Seitenreflektoren haben, ein ausreichend starkes Licht und eine Klingel um Mitmenschen zu warnen. Sobald der Segway privates Gelände verlässt, gelten folgende Regeln: Das Gerät darf nicht schneller bewegt werden, als es die äußeren Faktoren erlauben. So darf zwar offiziell auf Gehsteigen, Fahrradwegen und Fahrstraßen gefahren werden, es muss allerdings stets darauf geachtet werden, dass niemand behindert wird. Zusätzlich müssen auch immer die Wetterbedingungen einberechnet werden, um keine Unfälle mit Personen-, oder Sachschäden zu verursachen. Im District of Columbia gilt, dass ein solches personal mobility device nicht verwendet werden darf, solange es nicht offiziell angemeldet wurde. Des Weiteren darf niemand und ohne Ausnahme, unter 16 Jahren das Gerät benutzen und auch nicht schneller damit fahren als 10 mp/h. Es soll außerdem nicht auf Gehwegen 49 3. Die Trendsportart Segway ______ gefahren werden und wenn das Gerät auf Fahrstraßen benutzt wird, darf der Lenker keine Kopfhörer oder andere Geräte verwenden, die ihn in irgendeiner Weise ablenken könnten. Auch muss er immer beide Hände am Lenker haben und darf somit auch keine Gegenstände in der Hand halten, während er das Gerät benutzt. (vgl. Code of the District of Columbia, 2005) 3.6.4. Weitere Länder Der Segway ist bis jetzt in Europa in mehreren Staaten in öffentlichen Gebieten erlaubt, in den Ländern Holland, Spanien, Ungarn, Portugal, Griechenland, Frankreich und Tschechien darf man ihn in Schrittgeschwindigkeit benutzen, außer in den ersten zwei erwähnten Ländern, müssen jedoch zusätzlich auch noch die Gehwege und nicht die Autofahrstraßen benutzt werden. In Italien ist es erlaubt, auch auf Radwegen zu fahren, solange man nicht mit mehr als 20 km/h unterwegs ist. (vgl. Darmochwal & Topp, 2006, S. 3) 3.7. Positive und kritische Perspektiven auf den Segway PT „I don´t work on a project unless I believe that it will dramatically improve life for a bunch of people.“ - Dean Kamen (AZ Quotes, 2016) Bei jedem neuen Trend gibt es meist zwei unterschiedliche Seiten, die diesen entweder für gut heißen, oder vollkommen von ihm abraten, und auch beim Thema Segway kann man zwei unterschiedliche Lager erkennen. Einerseits gibt es diejenigen, die dieser neuen Technologie völlig aufgeschlossen und positiv gegenüberstehen, andererseits sehen manche „im Verbund der Verkehrsmittel“ (Darmochwal & Topp, 2006, S. 3) keinen Platz dafür und befinden das Gerät als überflüssig und nutzlos.

50 3. Die Trendsportart Segway ______

3.7.1 Positive Aspekte Einer der positivsten Punkte des Segways PT ist seine Größe. Er ist sehr platzsparend, kann in jeder Nische verstaut werden und der Fahrer benötigt keinen zusätzlichen Platz, da er sich einfach auf das Gerät stellen kann. Ein zweiter positiver Aspekt ist, dass das Gerät, ohne irgendwelche Schadstoffe in die Luft abzugeben, verwendet werden kann, und daher als sehr umweltfreundlich gilt. Außerdem hat er einen nur sehr geringen Stromverbrauch, der sich bei 1€ pro 200 km hält, was die Betriebskosten somit äußerst niedrig hält. Weiters ist es durch einen Wenderadius von 0 möglich, sich auf der Stelle zu drehen, was in engen Straßen sehr von Vorteil sein kann und man kann sich sehr schnell von A nach B fortbewegen, ohne einen großen Aufwand betreiben zu müssen. (vgl. Dorn, 2010, S. 43) Wie zuvor schon erwähnt profitieren auch Rettung und Polizei bzw. Security von dem flinken und wendigen Gerät und können immer schnell am Einsatzort sein. Ein zusätzlicher sehr attraktiver Punkt ist, dass das Erlernen des Segway-Fahrens durchaus einfach ist und man nur ein paar Minuten für die Einschulung braucht, um sich ohne Probleme auf dem Gerät halten zu können. Auch die Bedienung der Technologie ist sehr einfach zu verstehen und somit können es Nutzer jeden Alters verwenden. 3.7.2. Negative Aspekte Neben den durchaus sehr positiven Punkten gibt es jedoch auch einige Nachteile, wie zum Beispiel das sehr hohe Eigengewicht, das der Segway aufweist. (vgl. Darmochwal & Topp, 2006, S., 3) Obwohl es sehr einfach ist ihn zu manövrieren, ist es jedoch zum Beispiel sehr schwierig, das Gerät in ein Auto zu heben, um es woanders nutzen zu können. Auch die begrenze Reichweite, die sich je nach Modell über höchstens 39 km erstreckt, ist ein Aspekt, der definitiv nicht zu den Positiven gehört. Es ist auch eine sehr kostspielige Sache, Segways auszuborgen oder Touren zu buchen. In der Stadt Wien werden Sightseeing - Touren zwischen einer und drei Stunden angeboten, die zwischen 29 und 49 Euro pro Stunde kosten. Sollte man als Privatperson einen Segway für einen bestimmten Zeitraum buchen wollen, so muss man mit mindestens 130 Euro rechnen.

51 3. Die Trendsportart Segway ______ Zusätzlich muss man beim Fahren einplanen, dass man auf der Fahrbahn sehr langsam unterwegs ist, und es dadurch im Straßenverkehr auch sehr schnell gefährlich werden kann. Auch die Straßenverkehrsordnung erscheint für viele noch undurchsichtig und es kann dadurch zu unangenehmen Situationen kommen und auch die so stark angepriesene und gelobte Wendigkeit des Segways, kann auf Gehwegen nur begrenzt zur Geltung kommen. (vgl. Darmochwal & Topp, 2006, S. 3)

3.8. Anwendungsgebiete des Segway PT „I don´t want to waste any time. And if you are not working on important things, you are wasting time.“ - Dean Kamen (AZ Quotes, 2016) Die Modelle Segway PT i2 und Segway PT x2 können nicht nur von Privatpersonen genutzt werden, sie kommen auch oft im öffentlichen Dienst und Sicherheitssektor zum Einsatz. Rettung, Polizei und Security greifen immer öfter zu dem so populär gewordenen Gerät, um schneller am Einsatzort zu sein. Ein weiteres Einsatzgebiet ist der Sport, und mittlerweile gibt es zahlreiche Sportarten, die mit dem Segway durchgeführt werden, wie zum Beispiel Segway Polo. 3.8.1. Rettung

Abbildung 15: Mobile Rettung (Segway Rheinland, 2010) 52 3. Die Trendsportart Segway ______ Durch die Wendigkeit des Segways PT ist es sehr einfach Stellen und Orte, sowohl drinnen als auch draußen, zu erreichen, die mit anderen Fahrzeugen nicht zugänglich sind. Dadurch, dass das Gerät nur Strom und kein Benzin verbraucht, kann es ohne Probleme auch innerhalb von Wohnungen oder Häusern eingesetzt werden. Generell „bietet [das Gerät] eine vielseitige, speziell auf die Bedürfnisse von Rettungs- und Betriebssanitätern zugeschnittene Lösung“ (Segway Schweiz, 2012) und die erhöhte Standfläche, die spezielle Lackierung, Blaulicht und Sirene, ermöglichen dem Sanitäter sich einen besseren Überblick verschaffen zu können. Gleichzeitig hilft es auch anderen Menschen, ihn besser wahrnehmen zu können. Weitere Pluspunkte, die ein Verwenden eines Segway PT für Retter rechtfertigen, sind, dass sie sehr rasch und kraftsparend am Unfallort eintreffen und sich somit zu hundert Prozent auf den Einsatz konzentrieren können. Zusätzlich können Erste-Hilfe-Materialien problemlos zum Einsatzort gebracht werden. Je nach Modell kann sich die Ausstattung, die am Segway PT angebracht ist, ändern. Generell ist es aber möglich eine Rettungstasche für die Erstversorgung, EKG-Monitor, Defibrillator, Sauerstoff oder auch Feuerlöscher auf dem Gerät zu verstauen. (vgl. Segway Schweiz, 2012) 3.8.2. Polizei und Security Auch für Polizei und Security sind diese neuen Fahrzeuge von großem Nutzen. Durch die immer strikteren Sicherheitsvorkehrungen auf öffentlichen Plätzen, Flug-, oder Bahnhöfen, werden die Anforderungen an Polizisten und ein schnelles Präsentsein am Einsatzort immer größer. Vor allem in Bereichen, in denen sich vorrangig Fußgänger aufhalten, haben Autos und andere größere Einsatzfahrzeuge keine Möglichkeit nahe an den Einsatzort heranzukommen und dadurch wird viel wertvolle Zeit verschenkt. Ist man jedoch mit dem Segway PT unterwegs, so kommt man schnell und ohne Probleme ans Ziel. Bei Großereignissen kann mit dem Segway PT in regelmäßigen kurzen Abständen an bestimmten Punkten präsent sein und dadurch die Umgebung sicherer machen. (vgl. Segway, 2015) Durch die, wie auch beim Rettungs-Modell vorhandene, erhöhte Standfläche, kann man sich im Gegensatz zu Polizisten, die zu Fuß unterwegs sind, einen genauen

53 3. Die Trendsportart Segway ______ Überblick über die Situation verschaffen und durch die spezielle Ausstattung wie Blaulicht und Sirene ist es eine perfekte Alternative zum Streifenwagen. Wie es auch beim Rettungs-Modell der Fall ist, ist es durchaus möglich dieses Gerät aufgrund der Emmissionsfreiheit, nicht nur draußen sondern auch drinnen zu verwenden. (vgl. Segway Point Ruhr, 2015) Abbildung 16: Polizeiversion (Segway Rheinland, 2010)

3.8.3. Tourismus Mittlerweile ist der Trend auch bis in das Feld des Tourismus vorgedrungen und die meisten größeren Städte bieten verschiedene Segway-Touren an. Von erfahrenen Fremdenführern geleitet, kann man bei den Stadtrundfahrten bequem durch die Straßen fahren und kommt durch die Wendigkeit des Geräts auch zu den hintersten Winkeln und versteckten Plätzen. In der Stadt Wien zum Beispiel, gibt es bis zu 10 verschiedene Segway City Guide Touren, um den Geschmack jedes Kunden zu treffen. Von „Kaffeehaus-„, bis zu „Wien bei Nacht - Touren“, ist für jeden etwas dabei.

54 3. Die Trendsportart Segway ______ Auch die Stadt Graz bietet City-Touren an, zusätzlich kann man auch sogenannte Offroad- Touren buchen, die aus der Stadt hinaus und in ländlicheres Gelände führen. (vgl. Segway Center Graz, 2015) Neben der Möglichkeit die Segway-Geräte im Sommer zu verwenden, gibt es auch eine Winterversion davon, die durch spezielle Reifen mit starkem Profil und Schneeketten für Schneefahrbahnen perfekt geeignet ist. Dadurch können Touristen auch in Skigebieten in der kalten Jahreszeit an Touren teilnehmen. (vgl. Segway-Fiss, 2016) 3.8.4. Segway Polo 3.8.4.1. ISPA - International Segway Polo Association Die International Segway Polo Association, die 2007 gegründet wurde, ist das Herzstück und der zentrale Vorstand der neuen Sportart, und ist verantwortlich für eine Standardisierung der Regeln, die Austragung von Meisterschaften und Turnieren sowie für die Weiterentwicklung durch Promotion. (vgl. ISPA, 2012-2016) Seit 2014 gibt es zusätzlich offiziell ein separates Regel- Komitee, das die Regeln und Vorschriften regelmäßig überprüft, um sicherzustellen, dass bevorstehende Spiele und Meisterschaften standardisiert sind und korrekt ablaufen können. Dieses Team besteht aus fünf Spielern, die aus Deutschland, dem vereinigten Königreich und den vereinigten Staaten von Amerika stammen. (vgl. ISPA, 2012-2016) Abbildung 17: ISPA (ISPA, 2012-2016) 3.8.4.2. Die Geschichte des Segway Polo Segway Polo wird als eine sehr neue Sportart gesehen und wurde das erste Mal in ihrer Rohform im Jahr 2003 in Minnesota, USA, während der Halbzeitshow eines Match gespielt. Sie hat sich rasch als eigene Disziplin etabliert und gilt als

55 3. Die Trendsportart Segway ______ Vorzeigesportart im Sektor der neuen und alternativen Sportarten. Da es keine Voraussetzung bezüglich der Fitness der Spieler gibt und nur geringe Einschränkungen für junge Spielerinnen und Spieler, kann jeder, der mit dem Gerät umgehen kann, bei dem Spiel teilnehmen, wodurch es als „Sport of Equals“, bezeichnet wird. (vgl ISPA, 2012-2016) In den folgenden Jahren wurde Segway Polo immer beliebter und populärer, und es bildeten sich in vielen Teilen der Welt eigene Teams, wie zum Beispiel in Österreich, Deutschland, Schweden, Neuseeland und natürlich in den Vereinigten Staaten von Amerika. Das erste offizielle Match fand 2006 während des sogenannten Woz Challenge Cups in Neuseeland statt, das nach dem Apple Co-Erfinder benannt wurde, der ein begeisterter Segway Polo Spieler war und seit 2008 gibt es sogar Weltmeisterschaften in diesem Sport. 2011 wurde dann die erste Europameisterschaft gespielt, die in Deutschland stattfand. Neben Welt-, und Europameisterschaften gibt es zusätzlich noch weitere Meisterschaften, wie zum Beispiel den Zürich-Cup, der 2010 in Deutschland gegründet wurde und jährlich in Deutschland stattfindet. Weitere Meisterschaften, die bereits bekannt sind und einen Namen haben, sind die Segway Polo in Paradise - Meisterschaft, die alle zwei Jahre in ausgetragen wird, und das St. Nikolaus Turnier, das immer im Dezember in Deutschland stattfindet. (vgl. ISPA, 2012-2016) 3.8.4.3. Die Regeln des Segway Polo „Diese Sportart verbindet Elemente des Pferdepolos mit den Qualitäten der einachsigen Hightech-Roller. […]. Im Kampf um den Ball erreichen sie bis zu 20 Stundenkilometer.“ (Koeln, 2015) Die Feldgröße beim Segway Polo beträgt 39 Mal 61 Meter, es gibt Seiten-, bzw. Endlinien, die genau gekennzeichnet werden müssen und die nicht überschritten werden dürfen. Des Weiteren gibt es vor jedem Tor sogenannte Tor-Zonen, die einen Radius von 2.4 Meter haben.

56 3. Die Trendsportart Segway ______ Neben dem Feld muss ein Sicherheitsabstand von eineinhalb Metern eingehalten werden, in denen sich weder Zuschauer noch andere Personen aufhalten dürfen und auch auch keine Ausrüstungsgegenstände gelagert werden dürfen. (vgl. Official Rules of Segway Polo, 2012-2016, S. 1) Die folgende Grafik zeigt, wie ein Original Segway Polo Feld aussieht:

Abbildung 18: Segway Polo - Spielfeld (Official Rules of Segway Polo, 2012-2016, S. 20) Um am Spiel teilnehmen zu dürfen, muss ein Produkt der Firma Segway verwendet werden, das nicht verändert werden darf, den genauen Vorschriften entsprechen muss, und es ist nicht erlaubt, dass das Gerät schneller als 20 km/h fährt. Der Ball, der im Spiel verwendet wird, hat einen ungefähren Durchmesser von 10 cm und ist aus einem eher weichen Material gefertigt, um zu verhindern, dass die Spieler verletzt oder ein Segway beschädigt wird. Die Spieler sind dazu verpflichtet einen Helm zu tragen, passende Schuhe oder Schutzbrillen sind kein Muss, allerdings wird es wärmstens empfohlen. (vgl. Official Rules of Segway Polo, 2012-2016, S. 3f) Die Teams betreffend müssen die Spieler ein Mindestalter von 16 Jahren haben. Es befinden sich niemals mehr als 5 Spieler am Feld, insgesamt darf ein Team nicht mehr als 57 3. Die Trendsportart Segway ______ 10 Spieler haben und pro Meisterschaft darf ein Spieler nur für ein einziges Team spielen. Des Weiteren sollen alle Mitglieder die gleiche T-Shirt Farbe tragen, die sich vom gegnerischen Team stark unterscheiden muss, um Verwirrungen zu vermeiden. Zusätzlich hat jede Mannschaft einen Kapitän, sollte dieser nicht am Feld stehen, so muss es einen stellvertretenden Kapitän geben. (vgl. Official Rules of Segway Polo, 2012-2016, S. 5) Ein Spiel besteht aus mindestens zwei und maximal sechs sogenannten Chukkers, das einen Zeitabschnitt beim Polo darstellt. Ein reguläres Spiel hat 4 Chukkers, wobei eines acht Minuten dauert. Zwischen dem zweiten und dritten Zeitabschnitt gibt es eine Pause von fünf Minuten, das als Halbzeit gesehen wird, zwischen den anderen Chukkers gibt es eine Pause von drei Minuten. (vgl. Official Rules of Segway Polo, 2012-2016, S. 5) Bezüglich erzielter Tore ist zu sagen, dass der Ball die Linie zwischen den Torstangen klar überschreiten muss und das Team, das am Ende des Spiels mehr Tore erzielt hat, gewinnt das Spiel. Während ein Spieler den Ball spielt, darf keiner der beiden Füße den Boden berühren und es muss zumindest ein Fuß auf dem Segway sein. Sollte vom Segway hinuntergefallen werden, so muss so schnell wie möglich wieder aufgestiegen und weitergefahren werden. Der Spieler darf jedoch unter keinen Umständen den Ball berühren, sollte er nicht auf dem Gerät stehen. Der Ball darf mit jedem Körperteil und jedem Teil der Ausrüstung abgeblockt werden, jedoch darf der Ball nur mit dem Schläger gespielt werden. Alle Spieler, ungeachtet davon ob sie Links-, oder Rechtshänder sind, müssen zu jeder Zeit des Spiels den Schläger in der rechten Hand halten und dürfen den Ball in beliebiger Höhe berühren, solange sie es verantwortungsvoll und fair durchführen und niemanden damit gefährden. Generell gilt jede Handlung als unsportliches Verhalten, die mutwillig gegen einen Gegner oder den Schiedsrichter vollzogen wird, sei es körperlich oder verbal. (vgl. Official Rules of Segway Polo, 2012-2016, S. 10-14) 3.8.5. Segway Biathlon Ein weiteres sportliches Gebiet, in dem der Segway zum Einsatz kommt, ist der sogenannte Segway Biathlon. Das Prinzip ist exakt das Gleiche wie beim echten Biathlon mit Langlaufski und mittlerweile bieten es viele Tourismusverbände an. Privatpersonen

58 3. Die Trendsportart Segway ______ oder Firmen können in einem abgesteckten Gelände Hindernisse umfahren, Dinge einsammeln und müssen mit dem Laser - Gewehr, wie beim richtigen Biathlon auch, die Zielscheiben treffen, um Strafrunden zu verhindern. (vgl. Jochen - Schweizer, 2016) Es kann sowohl drinnen als auch draußen stattfinden, im Wald oder in der Stadt und bietet sich als Freizeitaktivität optimal an. (vgl. glidetours.de, 2014)

3.8.6. Weitere Einsatzgebiete Neben den oben genannten Bereichen, kann das Modell Segway PT x2 aufgrund seiner breiteren Räder und seiner „Geländetauglichkeit [auch] für Grenzüberwachungen, Jagd- und Forsteinsätze, Winzer, Pferdezucht, Landvermessung, Freizeit-/Naturparks und Baumschulen“ (Dorn, 2010, S. 45) eingesetzt werden. Ein weiteres Einsatzgebiet, in dem der Segway immer mehr eingesetzt wird, ist der Warentransport. Durch das einfache Manövrieren und das schnelle Liefern von Ware beweist sich das Gerät als durchaus praktisch für größere Hallen und Firmen. (vgl. Dorn, 2010, S. 46) Viele Firmen bieten auch sogenannte Segway-Events an, an denen Mitglieder eines Unternehmens teilnehmen und dadurch bei Teambuilding-Aktivitäten mitmachen können. Diese Events gibt es jedoch nicht nur für Mitarbeiter, auch Kunden kann es angeboten werden, um auf das Unternehmen aufmerksam zu machen und gleichzeitig dafür zu werben. Mit Hilfe des Segways können sich Firmen auch auf Messen in das Blickfeld potentieller Kunden rücken und sich durch ihre ungewöhnliche Präsentation von der Konkurrenz abheben. (vgl. Dorn, 2010, S. 44) 3.8.7. Zukünftige Einsatzbereiche Durch das sehr einfache und unkomplizierte Bedienen des Geräts und durch seinen nur sehr geringen Platzverbrauch, wurde über eine Verbindung des Segways mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nachgedacht. Die Idee dahinter sollte es Pendlern, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt fahren, erleichtern, ohne auf Straßenbahn oder Bus angewiesen zu sein, zur Arbeit zu kommen. Bei bestimmten Stationen können diese

59 4. Die Trendsportart Hoverboard ______ Personen dann den Segway PT ausborgen und damit emmissionsfrei und schnell an ihr Ziel gelangen. Die grundlegende Hintergrundidee ist die, die Schadstoffe in der Luft bedingt durch Abgase und den urbanen Verkehr zu verringern. (vgl. Dorn, 2010, S. 47) 4. Die Trendsportart Hoverboard „Never bored on a hoverboard.“ - Scott Westerfield (quotefancy, 2016) 4.1. Ursprung und Entwicklung des Hoverboard Wann und wo die Geschichte des Hoverboards losgeht, ist bis heute niemandem ganz klar, und viele verschiedene Firmen haben versucht, ihr eigenes Produkt als das Original in den Handel zu bringen. Mittlerweile gibt es jedoch unglaublich viele unterschiedliche Namen und Marken und niemand kann wirklich zu hundert Prozent sagen, wer es nun war, der dieses Gerät erfunden hat. Im Moment gibt es zwei amerikanische Konzerne, die am meisten Einfluss haben. Zum einen ist es „PhunkeeDuck“ und zum anderen ist es „IO Hawk“, die beide behaupten, sie würden das Original verkaufen und der andere nur die Kopie der zwischen 600 und 1800 Dollar Boards. (vgl. Pierce, 2015) Jedoch beginnt die komplizierte Geschichte vermutlich gar nicht mit diesen zwei sich bekriegenden Konzernen, sondern mit einer Firma in China namens „Chic Robotics“ oder auch „Hangzhou Chic Technology Co.“, die die ersten Hoverboards entwickelt haben sollen. Diese Firma wurde im Jahr 2013 gegründet und hat es sich zur Aufgabe gemacht, nachhaltige Innovationen hervorzubringen und diese mit Hilfe von Patenten zu sichern. (vgl. Pierce, 2015) Das erste Hoverboard, das von dieser Firma auf den Markt gebracht wurde, hieß Smart S1 und wurde 2014 auf einer Ausstellung vorgestellt. Innerhalb von Minuten wurde das Gerät zu einem vollen Erfolg. Durch diese große Beliebtheit haben dann bald zahlreiche weitere Firmen das Gerät zum Verkauf angeboten und es war kaum mehr möglich, Eines vom Anderen zu unterscheiden, da sie überall in allen Variationen aufgetaucht sind. Auch in Europa wurde das Gerät innerhalb kürzester Zeit zum Hit, vor allem bei Kindern und Jugendlichen, die schnell gelernt haben, wie man mit dem Hoverboard umgeht. Zusätzlich 60 4. Die Trendsportart Hoverboard ______ haben auch schon viele Prominente Werbung dafür gemacht und es promotet, sind damit in TV Shows aufgetreten oder haben Choreographien geschrieben. (vgl. Pierce, 2015) Es kann als Phänomen bezeichnet werden, das aus dem Nichts aufgetaucht und populär geworden ist und seinen Weg in die Gesellschaft gefunden hat. Wie lange es jedoch so beliebt bleibt, wird sich zeigen. 4.2. Technische Daten und Funktionsweise des Hoverboard Das Hoverboard, das auch unter den Namen „Self balancing scooter“, „Two Wheels Smart Self Balancing Scooters Drifting Board Electric“, „IO HAWK“ und vielen weiteren Namen bekannt ist, kann als Segway ohne Lenkstange oder auch als seitliches Skateboard beschrieben werden. (vgl. Pierce, 2015) Es ist ein sogenanntes „intelligentes Personenfortbewegungsmittel“ (I0 HAWK Benutzerhandbuch, 2015, S. 2) und eine „intuitive, technologisch fortschrittliche Lösung, die die Fortbewegung, mit Hilfe von […] Beschleunigungssensoren, durch Gewichtsverlagerung ermöglicht.“ (I0 HAWK Benutzerhandbuch, 2015, S. 5) Obwohl es zwischen den einzelnen Produkten durchaus kleine technische Unterschiede oder Abweichungen im Design gibt, ist das Prinzip bei jedem das Gleiche. Es besteht aus zwei Rädern, die mit einem batteriebetriebenen Motor angetrieben werden, einem Anzeigedisplay, zwei Gummimatten und Präsenzsensoren, Kotflügel, LED- Leuchten und einem Unterbodenschutz. Generell kann mit dem Gerät sowohl drinnen als auch draußen gefahren werden, es lässt sich nach vorne, nach hinten und in jede beliebige Richtung drehen, da es einen Wendekreis von null Grad hat und sich somit auf der Stelle drehen kann. (vgl. I0 HAWK Benutzerhandbuch, 2015, S. 6) Wie auch beim Segway PT wird das Gerät mit Hilfe von Gewichtsverlagerungen gesteuert. Sobald sich der Lenker etwas nach vorne lehnt, beginnt das Gerät vorwärts zu beschleunigen, lehnt er sich nach hinten, wird eine Rückwärtsbewegung eingeleitet. Will er auf eine Seite fahren, muss der Körperschwerpunkt in diese Richtung verlagert werden. Bedeutend ist, dass der Fahrer stets versuchen muss entspannt zu bleiben und sich auf sein Gleichgewicht zu konzentrieren, um das Hoverboard bestmöglich steuern zu können. (vgl. I0 HAWK Benutzerhandbuch, 2015, S. 10)

61 4. Die Trendsportart Hoverboard ______

Abbildung 19: IO HAWK (I0 HAWK Benutzerhandbuch, 2015) 4.3. Begrenzungen Genauso wie für den Segway PT, gibt es auch für diese kleineren Geräte Gewichts-, und Geschwindigkeitsbegrenzungen. Das Maximalgewicht beträgt 120 kg, und das Mindestgewicht 20 kg; im Standardmodus kann das Hoverboard 10 km/h und im Modus für Einsteiger 6 km/h fahren. (vgl. I0 HAWK Benutzerhandbuch, 2015, 15) Die höchstmögliche Reichweite, die mit dem Gerät bei voll aufgeladenem Akku erreicht werden kann, beträgt ungefähr 20 km, diese Zahl kann aber durch verschiedene Faktoren stark beeinflusst bzw. reduziert werden. Einer der wichtigsten Kriterien ist das Gelände. Solange man sich auf einem glatten Untergrund befindet, kann die Reichweite erhöht werden, wird mit dem Hoverboard jedoch auf einem holprigen Gelände gefahren, so kann das die Weite der Strecke reduzieren. Ein weiterer Faktor, der eine Rolle spielt, ist das Gewicht des Fahrers. Je leichter er ist, desto länger kann mit dem Hoverboard gefahren werden. Zusätzlich spielen auch noch die gefahrene Geschwindigkeit und der Fahrstil eine Rolle. Je mehr man in einer gleichbleibenden gemäßigten Geschwindigkeit unterwegs ist, desto länger kann gefahren werden, während ein ständiges Starten und Stoppen, die Leistung verringern kann. (vgl. I0 HAWK Benutzerhandbuch, 2015, S. 16)

62 4. Die Trendsportart Hoverboard ______ 4.4. Warnungen Sollte während des Fahrens plötzlich ein Fehler im System vorliegen, so kann das Gerät nicht mehr in den sebstbalancierenden Modus, den man für das Fahren benötigt, schalten und gibt dem Lenker des Geräts eine Meldung in Form eines Signaltons und des Rotaufleuchtens auf dem Display. (vgl. I0 HAWK Benutzerhandbuch, 2015, S. 18) Sollte es zu solch einer Situation kommen, muss sofort vom Gerät abgestiegen und das Problem herausgefunden werden. Gründe für eine solche Warnung können unterschiedlich sein, wie zum Beispiel das Befahren eines nicht zulässigen Geländes, eine unzureichend aufgeladene Batterie, eine Überhitzung des Motors, eine zu starke Neigung des Geländes oder auch eine „hohe(n) Verbrauchsrate“. (I0 HAWK Benutzerhandbuch, 2015, S. 18) Warnungen, dass ein Problem vorliegt, dürfen auf keinen Fall ignoriert werden, da es bei Nichtbeachtung zu Unfällen kommen kann. 4.5. Straßenverkehrsordnung beim Gebrauch des Hoverboard „Hoverboards: Neue Fahrzeuge, neue Probleme“. So lautet die Überschrift eines Artikels in der Presse von Juni 2016 (vgl. Marits, 2016). Bis jetzt ist die Gesetzeslage noch sehr undurchsichtig, was diese neuartigen Geräte angeht, obwohl man in Österreich immer wieder Nutzer auf Gehsteigen und Radwegen sieht. Es gibt bis jetzt noch kein offizielles Gesetz, nimmt man jedoch die offizielle österreichische Straßenverkehrsordnung her, dann lassen sich einzelne Regelungen auf das Hoverboard übertragen, wie zum Beispiel, dass die Benutzung nur auf Gehwegen erlaubt ist, jedoch dürfen Passanten dadurch nicht behindert werden. Zusätzlich darf nur in mäßiger Geschwindigkeit gefahren werden. (vgl. Der Standard, 2015) Grundsätzlich besitzen diese Geräte aber keine Straßenzulassung und es gibt auch kein Mindestalter, um damit fahren zu dürfen. (vgl. Gödde, 2016) In Deutschland ist das Fahren damit nur auf privatem Gelände erlaubt (vgl. Marits, 2016) und im Straßenverkehr strengstens verboten, da es dort bis jetzt auch noch keine Zulassung dafür gibt und es aber, da es schneller als 6 km/h fahren kann, offiziell als Kraftfahrzeug gilt. Sollte man sich diesen Regeln widersetzen, kann ein Bußgeld verhängt, oder im schlimmsten Fall sogar der Führerschein entzogen werden. (vgl. n-tv, 2015)

63 4. Die Trendsportart Hoverboard ______ 4.6. Sicherheitshinweise Das Wichtigste, um sicher mit dem Gerät unterwegs sein zu können, ist, dass das Gerät niemals verändert oder geöffnet wird, da es dadurch an Sicherheit verliert und es zu Personen-, oder Sachschäden kommen kann. Um als Fahrer möglichst ungefährdet mit dem Gerät unterwegs sein zu können, wird empfohlen, immer geeignete Schutzkleidung wie Protektoren und Helm zu tragen. Des Weiteren ist es wichtig, dass der Lenker, bevor er das Gerät das erste Mal in Betrieb nimmt, das Benutzerhandbuch gelesen hat, und sich somit mit dem Hoverboard und allem, was damit in Verbindung steht, auskennt. Unter keinen Umständen darf das Hoverboard unter Alkohol- oder Drogeneinfluss verwendet werden, es darf dabei nicht telefoniert und es muss stets aufmerksam und vorausschauend gefahren werden. Zusätzlich muss man beachten, dass das Fahrkönnen der Wetterlage entspricht, dass auf umliegende Gegenstände und Mitmenschen geachtet wird und dass nicht auf Straßen oder Wegen gefahren wird, auf denen es gesetzlich verboten ist. (vgl. I0 HAWK Benutzerhandbuch, 2015, S. 13ff., 48)

4.7. Hoverboard in den Medien Nicht nur Positives wurde jedoch über das Hoverboard berichtet, es gab auch sehr viele negative Schlagzeilen, sodass sogar der Online Handel Amazon viele Modelle des Geräts aus dem Verkauf genommen hat. Es kam zu vielen Beschwerden und Berichten über Personen, die durch das Hoverboard verletzt wurden, da das Board einfach abgestoppt hat und sie somit abgeworfen wurden. (vgl. Die Presse, 2015) „Nach 20 Minuten schaltete sich das Gerät automatisch wegen Überhitzungsgefahr ab, die Räder blockierten schlagartig - im Straßenverkehr kann das tödlich enden.“ (n-tv, 2015) Es sollen jedoch angeblich keine Mängel in der Konstruktion gegeben haben, sondern sich um eine beabsichtigt eingebaute Not-Stop Funktion handeln, die das Gerät ausschaltet, sobald der Akkustand zu gering ist. (vgl. Die Presse, 2015) Des Weiteren wurde berichtet, dass die Geräte während sie in Betrieb waren, Feuer gefangen haben oder es sogar zu einer Explosion gekommen ist. Vor allem das

64 5. Trendsport in der Schule ______ Laden der Geräte kann gefährlich sein, sogar so sehr, dass ein ganzes Haus, während ein Hoverboard geladen wurde, abgebrannt ist, da das Gerät Feuer fing. Der Grund dafür sind vermutlich die Netzteile, „die nicht den europäischen Sicherheitsstandards entsprächen, schnell überhitzen und Feuer fangen können.“ (n-tv, 2015) 5. Trendsport in der Schule „By learning you will teach; by teaching you will learn.“ - Latin Proverb (values, 2016) 5.1. Überblick Heutzutage ist der Grundgedanke der, dass Schule immer für etwas gut sein muss und es nicht reicht, dass der Unterricht einfach gut ist. Meist wird auch nicht richtig nach den Bedürfnissen und Wünschen der Schülerinnen und Schüler gefragt, sondern einfach das behandelt, was der Lehrplan in dieser Schulstufe und in dieser Periode vorgibt. „Oftmals wird die Rechtfertigung einen Gegenstand in der Schule zu behandeln unter dem Aspekt der Wichtigkeit für die Zukunft gefällt.“ (vgl. Sigg, 2014, zit. nach Volkamer, 2003, S. 44) Wenn man jedoch Trendsportarten in den Unterricht einbauen möchte, dann muss an dieser Stelle ein Umdenken geschehen und die Interessen der Jugendlichen miteinbezogen werden und nicht nur die „zukünftige Brauchbarkeit“ einer Übungsreihe. Behandelt man nur die Themen des Sports, die inzwischen aus der Mode geraten sind, so werden die Schülerinnen und Schüler über kurz oder lang ihre Motivation für den Sportunterricht verlieren und sich auch für traditionelle Sportarten außerhalb der Schule in Vereinen nicht mehr begeistern können. (vgl. Sigg, 2014, S. 21) „Gerade aus den genannten Gründen ist es unverzichtbar, auch im schulischen Zusammenhang die Auseinandersetzung mit den real existierenden gesellschaftlichen Prozessen und Problemfeldern zu suchen“ (Sieland, 2002, S. 38) und die Jugendlichen müssen Themen, mit denen sie sich auch außerhalb des Klassenraumes beschäftigen, ausgesetzt werden. Auch aufgrund der Tatsache, dass es in der heutigen Zeit immer mehr um Themen wie Kommerzialisierung oder Institutionalisierung im Sport geht, sollte es keine Frage sein, diese Themen mit den Schülerinnen und Schülern zu diskutieren bzw. sie darüber 65 5. Trendsport in der Schule ______ aufzuklären, was man aber nur mit Hilfe jener Sportarten machen kann, die mit diesen Themen in Zusammenhang stehen. Neue Trendsportarten, die in diesem Wandel von großer Wichtigkeit sind, sollten daher regelmäßig im schulischen Kontext behandelt werden. Obwohl man sich als Lehrkraft dessen bewusst sein sollte, kommt es trotzdem immer wieder dazu, dass nur die traditionellen Sportarten den Weg in den Unterricht finden und es vergessen wird mit der Zeit zu gehen. Dass die großen Sportarten nicht in den Hintergrund rücken sollten, ist selbstverständlich, jedoch sollte man auch die modernen Richtungen nicht aus den Augen lassen. Schülerinnen und Schüler sollten im Unterricht mit den Themen konfrontiert werden, zu denen sie auch im privaten Feld persönlichen Bezug haben, da es über kurz oder lang mit großer Wahrscheinlichkeit dazu kommen wird, dass sie den Schulsport und die Themen, die durchgenommen werden, weder innerhalb noch außerhalb der Schulmauern interessant finden werden. (vgl. Sieland, 2002, S. 39) Seit 1990 ist der Anteil an Mitgliedern in Vereinen drastisch zurückgegangen. So waren es Anfang der 90er Jahre noch 29 von 100 Befragten, die in einem Sportverein tätig waren, 20 Jahre später jedoch ist die Zahl auf 18 gesunken. (vgl. Sigg, In: Opaschowski, 2001, S. 159) Kinder und Jugendliche richten sich heutzutage oft danach, was sie im Fernsehen oder im Internet sehen und in den Medien werden immer öfters Trendsportarten von Profis vorgestellt und betrieben. Dadurch steigt ihr Interesse es ihnen nachzumachen, was ihrem Drang nach Körperbildung, Identitätsbildung und freiem Bewegen sehr entgegenkommt. Freizeitsport hat die Tendenz sich immer mehr vom Schulsport zu entfernen und um dem entgegenwirken zu können und auch um am neuesten Stand der Entwicklung zu sein und mit den Interessen der Kinder mithalten zu können, müssen die Lehrkräfte bereit sein, zusätzlich zu den immer noch wichtigen traditionellen Sportarten, innovative Sportarten zu thematisieren und die neuen Bewegungsaktivitäten in den Lehrplan einfließen zu lassen. (vgl. Sigg, 2014, S. 23) Der Sportunterricht in der Schule hat die einmalige Möglichkeit, die private Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler mit der schulischen zu verbinden, indem er auf genau die oben erwähnten Themen eingeht und diese Möglichkeit sollte man als Lehrkraft möglichst oft nutzen. Sollte es gelingen dies zu erreichen, so würde sich die Kluft zwischen privatem und schulischem Sporttreiben maßgeblich verringern, was wieder zu einem zunehmenden 66 5. Trendsport in der Schule ______ Interesse der Schülerinnen und Schüler für den Turnunterricht und tradierte Sportarten führen könnte. (vgl. Sieland, 2002, S. 39) 5.2. Probleme bei der Einbindung von Trendsport in der Schule Es ist nicht ganz einfach, Trendsportarten in die Institution Schule einbauen zu können, da es einige Probleme und Hürden gibt, die es neuartigen Sportarten schwer macht sich den Weg in den Unterricht bahnen zu können. Das erste Problem, das sich herauskristallisiert, ist, dass früher der Schulsport mit dem Freizeitsport gleichzusetzen war. Schülerinnen und Schüler haben außerhalb der Turnhalle in ihrer Freizeit meist ähnlichen Sport wie im Unterricht betrieben und die Interessen haben sich mehr oder weniger gedeckt. Somit war es auch einfacher für LehrerInnen, Kinder für traditionelle Sportarten im Verein zu begeistern. Heute jedoch sieht dieses Bild ganz anders aus, da sich die Bedürfnisse und Interessen der Kinder im privaten Umfeld stark von denen in der Schule unterscheiden. Jugendliche entwickeln eigene Bedürfnisse was das Sporttreiben angeht, sie wollen viele Dinge ausprobieren und passen meist sogar ihren Lebensstil daran an. Der Schulsport ist jedoch nur in gewissem Maße fähig, diesen Interessen folgen zu können und somit „läuft der Sportunterricht Gefahr, zu einem Museum für den traditionellen Sport zu werden.“ (vgl. Heim 2006, S. 17f zit. in Sigg 2014, S. 20) Dadurch, dass sich die Aufmerksamkeit der Kinder und Jugendlichen immer stärker ändert und auf unterschiedliche Dinge konzentriert, wenn es um das Ausüben von Sport geht, wird auch der Spalt zwischen Schul-, bzw. Freizeitsport immer größer. Der Schulsport muss daher zügig handeln, um das Interesse der Schülerinnen und Schüler am Schulsport und den traditionellen Sportarten nicht ganz zu verlieren. (vgl. Heim 2006, S. 17f zit. in Sigg 2014, S. 20) Ein weiteres Problem, das das Integrieren von Trendsportarten in den Unterricht erschweren könnte, ist, dass sie ihren so speziellen Charakter durch die Verschulung verlieren würden. Wie bereits erwähnt, geht es bei den neuartigen Sportarten um Individualität, Konzentration auf den Körper, weg von Sieg und Niederlage und freies Sich-Bewegen, und daher würden beim Unterrichten von Trendsportarten zwei vollkommen

67 5. Trendsport in der Schule ______ unterschiedliche Welten aufeinanderprallen. Auf der einen Seite sind es die Jugendlichen, die ihre Interessen frei ausleben wollen und auf der anderen Seite ist es die Schule, „die eine pädagogische Veranstaltung [ist], in der Schülerinnen und Schüler mit Lernstoff konfrontiert werden, den sie sich nicht selbst ausgesucht haben.“ (vgl. Volkamer 2003, S. 41 zit. in Sigg 2014, S. 26) Werden nun also die Interessensgebiete der Jugendlichen in den Unterricht eingebaut, so könnte der einzigartigen Charakter und der Spaß an der Sache verloren gehen. Kolb (1996, S. 420) meint, dass bei der Eingliederung von Trendsportarten in die Schule, wie zum Beispiel Streetball, der besondere Charakter des Sports verloren gehen würde und somit auch das Interesse der Schülerinnen und Schüler. (vgl. Sieland, 2002, S. 47) Es ist also äußerst schwierig, ganz von den traditionellen Wegen des Unterrichtens abzulassen und nur mit neuen Wegen Inhalte zu vermitteln. Schon in den 70er Jahren hat auch Baacke (1979, S. 206) erklärt, dass die speziellen Bewegungen, die die Jugendlichen bisher frei und ohne Vorgaben ausgeführt haben, sobald sie in eine schulische Umgebung gezwungen werden, eine andere Dynamik und eine andere Qualität bekommen. Zusätzlich müssen die Jungen plötzlich Erwachsenen den Zugang zu ihrem Sport erklären und es kommt zu einer Standardisierung der Regeln, Rituale, aber vor allem zu der Entstehung eines Gerüsts, mit Hilfe dessen Lehrerinnen und Lehrer versuchen, den Jugendlichen, die für die Schülerinnen und Schüler bereits bekannte Sportart in einem anderen Kontext beizubringen. Der ursprüngliche Reiz an der Bewegung könnte dadurch dann verloren gehen. Oft wird auch den neuen Formen des Sich-Bewegens ein „geringerer Bildungswert als den tradierten Sportarten zugestanden“ (vgl. Sigg, 2014, zit. nach: Schwier, 2000, S. 385), was ein weiterer Punkt ist, der es den Trendsportarten schwer macht im Schulunterricht Platz zu finden. Alles, was in der Schule behandelt wird, muss, nach Söll (2000, S. 5) einen Zweck erfüllen und pädagogisch wertvoll sein und seiner Meinung nach erfüllen Trendsportarten dieses Charakteristikum nicht so, wie es sein sollte. Mit der Einführung neuer Sportarten wird auch befürchtet, dass die geordnete Struktur und die Art wie man Sport bisher vermittelt hat, als veraltet angesehen wird und somit der „inhaltliche Kern“ (Sigg, 2014, S. 24) verloren gehen könnte.

68 5. Trendsport in der Schule ______ Die folgende Grafik stellt das „Spannungsfeld zwischen Verschulung und phänomenalen Lerngelegenheiten“ dar. Abbildung 20: Zum Spannungsfeld zwischen Verschulung und phänomenalen Lerngelegenheiten (Lange, 2014, S. 195) Betrachtet man diese Grafik, so wird deutlich, wie groß die Spannung zwischen Schule und dem Lebensraum der Jugendlichen ist und wie viele Aspekte beachtet werden müssen um eine Integration der Trendsportarten erfolgreich durchführen zu können. Des Weiteren sind diejenigen, die sich gegen eine Einführung der neuen Form des Sich- Bewegens aussprechen, der Meinung, dass Trendsportarten immer nur von kurzer Dauer sind, und daher nichts mit der „Kontinuität im Sportunterricht“, (Söll, 2000, S. 5) zu tun haben. Söll (2000, S. 5) vergleicht sportliche Trends mit Modeerscheinungen, die genauso schnell wieder verschwinden können, wie sie gekommen sind und daher in der Schule nichts verloren hätten. Er meint auch, dass es bei Trendsport zu viel um Erlebnis und zu wenig um Anstrengung geht und es daher nicht in den Schulunterricht passt, der für etwas gut sein sollte und zukünftig im Leben der Schülerinnen und Schüler brauchbar sein kann. (vgl. Sigg, 2014, S. 20, 26) Bevor man mit der Organisation der Eingliederung von Trendsportarten in den Schulunterricht beginnen kann, muss sich auch die Frage gestellt werden, inwiefern Lehrkräfte qualifiziert sind, diese innovativen Bewegungsformen unterrichten zu können. 69 5. Trendsport in der Schule ______ Es könnte hier zu einer Überforderung kommen, da sie nicht in jeder neuen Sportart Experten sein können und es bedarf eines Umdenkens, um solche Situationen zu umgehen. Eine Möglichkeit wäre es, Profis einzuladen, die dann den Unterricht mit den Schülerinnen und Schülern gestalten oder die eigenen Schülerinnen und Schüler rekrutieren, sollten sie in einem bestimmten Gebiet viel Erfahrung mitbringen. Ein weiterer Punkt, der mehr Organisation bedarf und schwieriger zu handhaben ist, ist die Ausstattung im Turnsaal. Meist ist nur die traditionelle Ausrüstung vorhanden und oft übersteigen neue Geräte das Budget. Dadurch muss sie, sollte sich die Lehrkraft zum Unterrichten von Trendsportarten entscheiden, entweder das verwenden, was zur Verfügung steht, oder einen neuen Raum außerhalb des Schulgeländes aufsuchen. (vgl. Küßner 2002, S. 48 zit. in Sigg 2014, S. 27) Grundlegend gibt es also einige Hürden, die bewältigt werden müssen, bevor der Trendsport langfristig in den Schulunterricht eingeführt werden kann, wobei alle diese Fakten bei der Überlegung zur Eingliederung von Trendsportarten in den Unterricht berücksichtig werden müssen. „Fraglich erscheint allerdings, ob ein Bewusstsein über die Notwendigkeit eines veränderten didaktisch-methodischen Vorgehens besteht und Lehrerinnen und Lehrer über ihre Ausbildung ausreichend auf diese Anforderungen vorbereitet werden.“ (Sieland, 2002, S. 51) Diese Sichtweise ist vermutlich das größte Problem beim Versuch der Integration von Trendsportarten in die Schule, da es, auch wenn es sein kann, dass die Jugendlichen manchmal über mehr Wissen über eine Trendsportart verfügen als die Lehrkraft, am Ende trotzdem sie es ist, die den Unterricht gestaltet und man daher die Frage stellen sollte, ob man schon in der Phase der Ausbildung mehr Wissen über die Methoden zur Integration von Trendsportarten in den Unterricht erhalten sollte. (vgl. Sieland, 2002, S. 51) 70 5. Trendsport in der Schule ______ 5.3. Geeignete Trendsportarten für die Schule mit Bezug auf Segway und Hoverboard Sollte sich ein Lehrer oder eine Lehrerin dazu entschieden haben, verschiedene Trendsportarten in den Unterricht einzuführen und bereit sein, sich auf etwas Neues einzulassen, muss zuerst erörtert werden, welche Sportarten sich am besten für den Schulsport eignen. Dadurch, dass die Welt des Sports immer schneller wird und sich rasant verändert, kann nicht jede beliebige Sportart, die gerade im Trend liegt, in der Schule behandelt werden und das nicht nur aus organisatorischen Gründen oder aus mangelnder Zeit, sondern auch der Sicherheit wegen, die nicht bei allen neuen Sportarten für Schülerinnen und Schüler gegeben wäre. So sind Sportarten wie Freeclimbing oder das sogenannte Roofing, bei dem sich Menschen ohne Sicherung von Dächern hängen und das sich in Russland zur Zeit höchster Beliebtheit erfreut (vgl. Vienna Online, 2015), für den Klassenraum nur in theoretischer Form von Interesse. (vgl. Sieland, 2002, S. 39f.) Die zu behandelten Sportarten müssen also verantwortbar und in einem schulischen Rahmen durchführbar sein und trotzdem den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler entgegenkommen. Um diese Hindernisse zu bewältigen wurde ein eigenes Verzeichnis zusammengestellt, das helfen soll, die richtigen Trendsportarten für den Schulunterricht auswählen zu können. Zusätzlich zu den folgenden Kriterien, müssen auch noch die „Qualifikation des Lehrers, […] notwendige Materialien und die eventuelle Zusammenarbeit mit anderen Institutionen außerhalb der Schule“ berücksichtigt werden.“ (vgl. Balz 2001, S. 5 zit. in Sigg 2014, S. 25) Balz (2001, S. 5) schlägt folgende Hauptkriterien vor, an denen sich eine Lehrkraft orientieren kann: -) die Rahmenbedingungen müssen das Ausüben der Trendsportart erlauben -) die Sportarten sollen altersgerecht und in keinster Weise gefährlich sein -) die Interessen der Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer müssen abgedeckt werden -) die körperlichen Voraussetzungen müssen geprüft werden 71 5. Trendsport in der Schule ______ -) die Ziele und pädagogischen Inhalte, die mit dem Betreiben des Trendsports in der Schule erreicht und behandelt werden sollen, müssen klar sein -) die Methodik, die angewendet wird, um den Unterrichtsstoff zu gut wir möglich vermitteln zu können, muss mit dem Inhalt übereinstimmen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Literatur, die es den Lehrenden erleichtern soll, zu entscheiden welche Trendsportarten am Geeignetsten sind, in den Unterricht integriert zu werden. Allgemein kann gesagt werden, dass Sportarten in den Themenbereichen Teamsport, Fitness, Tanzen oder Bewegungskünste sehr beliebt sind, wenn es um die Einführung von Trendsportarten in den Schulunterricht geht. (vgl. Sieland, 2002, S. 42) Schwier (2003, S. 21) hat mit Hilfe von verschiedenen Studien eine übersichtliche Tabelle mit drei großen Gruppen zur Einteilung verschiedener Sportarten erstellt, die alle unter den großen Begriff Trendsportarten fallen.

Abbildung 21: Differenzierung dreier Kategorien von Trendsportarten (Schwier, 2003, S. 21) 72 5. Trendsport in der Schule ______ Er unterscheidet zwischen Fitnesspraktiken, Risikosportarten und Funsportarten. Streetball in der Kategorie der Funsportarten, zum Beispiel, eignet sich als ein Verwandter des klassischen sehr gut als Trendsportart in der Schule. Nicht nur dadurch, dass kein anderes Material verwendet werden muss als die üblichen Basketbälle, sondern auch durch die sehr einfachen Regeln, die es den Jugendlichen einfach machen, innerhalb von nur Minuten mit dem Spiel vertraut zu sein. Meistens wird 3:3 gespielt, was auch organisatorisch durchaus von Vorteil ist, da die Gruppen sehr leicht eingeteilt werden können. (vgl. Sieland, 2002, S. 42) Auch die noch nicht so lang präsente Sportart Slacklinen, bei der man auf einem schmalen, stabilen Band versucht das Gleichgewicht zu halten und von einer auf die andere Seite zu kommen, eignet sich für den Unterricht. Die Verletzungsgefahr ist genauso hoch bzw. niedrig wie bei anderen Sportarten, die in der Schule durchgeführt werden können und der organisatorische Aufwand ist sehr gering. Auch für die Lehrkraft sollte das Durchführen kein Problem darstellen, da man keine zusätzlichen Experten benötigt, um den Schülerinnen und Schülern die Technik beizubringen. Ein drittes Beispiel einer Trendsportart, die in den Klassenraum integriert werden kann, ist das Thema Parcours. Mit einfachen Geräten, die alle in einem Turnsaal vorhanden sein sollten, kann man einen Geräteparcours nachbauen, in dem die Schülerinnen und Schüler ganz einfach und gefahrlos ausprobieren können, wie man von einem Gerät zum anderen Gerät springt und welche Technik man am besten anwendet. Einerseits kann die Lehrkraft die Kinder sehr einfach bei den Bewegungen unterstützen, da es sich um keine komplizierten Bewegungen handelt, andererseits wäre es in dieser Situation jedoch auch durchaus ratsam, Experten in die Schule zu holen, die mit dem Gebiet sehr vertraut sind und auch gewisse Dinge vorzeigen können. Trendsportarten wie Streetball, Slacklinen oder Parcours bieten also die Möglichkeit das private sportliche Leben der Schülerinnen und Schüler mit dem schulischen zu verbinden, da es sich dabei um Sportarten handelt, die sich von den traditionellen Sportarten distanzieren und so die Möglichkeit besteht, das Interesse der Kinder zu wecken, trotzdem aber leicht in den Unterricht einbaubar sind. (vgl. Sieland, 2002, S. 42) Ein wichtiger organisatorischer Punkt, der erwähnt werden sollte, ist, dass neu in den Unterricht eingeführte Sportarten nicht immer den größten Teil der Unterrichtszeit einnehmen müssen, sondern auch in Form von kleineren Spielen oder Projekten stattfinden können. Dadurch könnten sich auch die organisatorischen Hürden verringern. 73 5. Trendsport in der Schule ______ Man kann neue Sportarten auch genauso gut in bestimmten Themenbereichen, die über einen bestimmten Zeitraum hinweg behandelt werden, einfließen lassen, wie zum Beispiel in der Thematik des Gleiten und Rollen, die ausreichend Möglichkeiten gibt, Sportarten wie Longboarding, Inline-Skating oder eben auch Segways bzw. Hoverboards in den Klassenraum zu bringen. (vgl. Sieland, 2002, S. 42) Will man letzteres in den Klassenraum von Zeit zu Zeit integrieren, so muss man die zuvor erwähnten Kriterien beachten und in die Planung der Unterrichtssequenzen mit einberechnen bzw. sich überlegen, wie man es in eine Jahresplanung einbinden kann. Zusätzlich müssen auch die äußeren Bedingungen passen, es sollten also Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, um das Gefahrenrisiko so gering wie möglich zu halten. Das kann man einerseits mit Hilfe von Schutzkleidung und Schutzhelm erreichen und man muss das Gebiet, in dem die Schülerinnen und Schüler den Segway PT bzw. das Hoverboard benutzen von zusätzlichen offensichtlichen Gefahrenquellen befreien. Am Schulgelände sollte man daher entweder die Turnhalle verwenden, sofern ausreichend Platz vorhanden ist, um die Geräte sachgerecht benutzen zu können oder ein sicheres umliegendes Gebiet aufsuchen, in dem es keine offensichtlichen Gefahren gibt. Zu den Rahmenbedingungen gehört auch, dass die Lehrkraft selber genug Wissen über das Gerät und auch über die Vermittlung hat. Nur dann ist ein sicherer Umgang mit dem Segway und den Hoverboard möglich. Zusätzlich muss auch darauf geachtet werden, dass die Jugendlichen körperlich fit genug sind, um mit dem Segway bzw. Hoverboard umgehen zu können. Man sollte als Lehrkraft daher vorher koordinative Übungen bzw. Gleichgewichtsübungen machen, um die Kinder auf die Geräte und deren Ansprüche vorzubereiten. Auch ist es ratsam, dass man in den Stunden zuvor Aktivitäten in den Unterricht einfließen lässt, bei denen die Schülerinnen und Schüler mit bestimmten Geräten, wie Pedalos oder Rollbrettern, das Gefühl für rollende Geräte bekommen. Eine weitere Möglichkeit den Schülerinnen und Schülern die neuen Trendsportarten näher zu bringen ist es, Projekttage zu organisieren, anstatt es während des Schuljahres immer wieder einzubringen. Ein Projekt dieser Art hätte den Vorteil, dass die Kinder nur auf eine bzw. zwei Sportarten konzentriert sind, sich in einer extra dafür aufgebauten Umgebung ohne Gefahrenquellen befinden und ausreichend Experten vor Ort sind, um die Lehrkräfte beim Unterrichten zu unterstützen bzw. die Vermittlung selber übernehmen. 74 5. Trendsport in der Schule ______ Des Weiteren dienen Projekttage auch dazu, die sozialen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler zu stärken und, sollten die Tage zu Beginn des ersten Jahres stattfinden, die Jugendlichen dazu animieren, die Mitschülerinnen und Mitschüler besser kennenlernen zu können. Unabhängig von der Art jedoch, wie es den Schülerinnen und Schülern vermittelt wird, ist die grundlegende Voraussetzung, dass die Schülerinnen und Schüler intrinsisches Interesse daran haben müssen, Segways und Hoverboards im Schulunterricht ausprobieren zu können. Nur wenn diese Voraussetzung gegeben ist, macht es auch Sinn, die neue Trendsportart zu integrieren und als Alternative zu tradierten Sportarten präsentieren zu wollen. 5.4. Methoden zur Vermittlung von Trendsportarten in der Schule mit Bezug auf Segway und Hoverboard Durch die zahlreichen neuen Sportarten, die es in den Sportunterricht einzubeziehen gilt, muss auch überlegt werden, mit welchen Methoden die Lehrenden das Unterrichtsmaterial den Schülerinnen und Schüler vermitteln. Die Frage, die sie sich stellen müssen ist, ob die herkömmlichen und bis jetzt verwendeten Methoden angemessen sind oder ob man sie an die neuen Anforderungen anpassen muss. (vgl. Sigg, 2014, S. 27) Lange (2007, S. 8) meint, dass es bis heute keinen einheitlichen und standardisierten methodischen Aufbau gibt und dass es von Person zu Person unterschiedlich ist, wie man diesen neuen Unterrichtsstoff am besten unterrichtet. Wie so oft, gibt es auch hier zwei sich gegenüberstehenden Positionen: So glauben die einen, dass es durchaus sinnvoll ist, Trendsportarten den Schülerinnen und Schülern mit den traditionellen Mitteln beizubringen, wie zum Beispiel mit Bewegungsbeschreibungen oder Bewegungskorrekturen, auf der anderen Seite sind manche der Meinung, dass es die Jugendlichen sein sollten, die sich die neue Sportart selber beibringen, wobei der Unterrichtende nur als Begleiter dabei ist. (vgl. Sigg, In: Wopp, 2006, S. 496) Schülerinnen und Schüler sollten selbstständig verschiedene Bewegungen erlernen und somit neue Wege entdecken. Söll (2000, S. 378) ist hier der Meinung, dass „eine falsch verstandene Vermethodisierung der Trendsportarten ebenso sinnlos ist wie eine didaktisch aufbereitete Vortäuschung des Szenenlebens im Unterricht“ und dass es von Vorteil wäre, 75 5. Trendsport in der Schule ______ Trendsportarten sowie traditionelle Bewegungsformen in gleichem Maße in den Unterricht mit einzubeziehen. Auch Beckers (1997, S. 29) erklärt schon Ende der 90er Jahre, dass „[e]in so verstandener Sportunterricht demnach nicht bloß Abbild des außerschulischen Sports zu sein [braucht], sondern die Chance des Korrigierens, […], des Entdeckens und Erprobens von anderen Perspektiven und der Selbst-, und Weltwahrnehmung [enthält].“ (Schwier, 2004, S. 6) Söll erklärt weiter, dass sowohl Trendsportarten als auch traditionelle Bewegungsformen nicht immer pädagogisch zu einhundert Prozent wertvoll sein können und es daher nur darauf ankommt wie der Stoff unterrichtet wird und ob es den „individuellen Bildungsprozess bereichern kann“ (Schwier, 2004, S. 6) oder nicht. Des Weiteren diskutiert er, inwiefern das eigenständige Erlernen von Unterrichtsmaterial sinnvoll ist und erwähnt das von Küßner im Jahr 2002 präsentierte Trendsportartenkonzept. (vgl. Schwier, 2004, S. 9) Abbildung 22: Das Trendsportartenkonzept (Küßner, 2002, S. 26)

76 5. Trendsport in der Schule ______ Küßner erklärt, dass es in diesem Modell 5 Kernpunkte gibt, die die Basis für dieses Konzept darstellen. Diese Schwerpunkte sind die selbstständige Organisation der Schülerinnen und Schülern, die Einbindung der Jugendkultur und neuer Motive des Sports, die Bedeutung des eigenen Körpers und der motorischen Fertigkeiten. (vgl. Schwier, 2004, S. 9) Sie hatte damit das Thema Beach-Volleyball in einer Schule behandelt und ihren Unterricht nach diesem Konzept offen gestaltet. Interessant ist, dass „[d]ie Vermittlung der für das Spiel relevanten motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten […] dabei ein Element der „ganzheitlichen“ Inszenierung des Beach-Volleyball [bleibt]“ (Schwier, 2004, S. 9) und somit der Unterricht von ihr nicht primär danach ausgelegt wurde, den Schülerinnen und Schüler Taktik und Technik beizubringen. Küßner empfand es als genauso wichtig, andere Aspekte dieses Sports, wie Kleidung oder Bräuche, in den Klassenraum zu bringen, um den Kindern einen neuen Zugang dazu ermöglichen zu können. Ein Beispiel hierfür wäre die Auseinandersetzung mit den Bekleidungsvorschriften der Beach-VolleyballspielerInnen in Form einer Modenschau. Bei den pädagogischen Inhalten und Zielen kann es sich also nicht nur um die Vermittlung von Wissen über eine bestimmte Sportart handeln, sondern auch um das Sammeln von Eindrücken neuer Bewegungsformen und um das Erleben und das Kennenlernen des Lifestyles der Menschen, die diese Sportarten ausüben. Die Vermittlung von bisher für die Schülerinnen und Schüler unbekannte Lebensformen oder Lebenseinstellungen mit Hilfe dieser noch nicht so sehr verbreiteten Sportarten, zählt in gleichem Maße als pädagogisches Ziel. (vgl. Schwier, 2004, S. 10) Obwohl alle pädagogischen Richtlinien eingehalten werden, kann mit Hilfe dieses Konzepts trotzdem auf die Bedürfnisse und Interessen der Schülerinnen und Schüler eingegangen werden, was somit sowohl dem Lehrenden als auch den Lernenden entgegenkommt. Das Ziel eines solchen Konzepts ist es, die Schülerinnen und Schüler dazu zu bringen, sowohl mit vorgegebenen Übungen als auch mit „offenen Vermittlungsimpulsen“ (Schwier, 2004, S. 10) einen Lerneffekt zu erzeugen. Die Methoden Lernstoff zu vermitteln müssen also angepasst werden um bildungstechnisch für die Lernenden wertvoll zu sein. (vgl. Sigg, 2014, S. 29) Sigg (2014, S. 29) zitiert Lange (2007, S. 27) und schreibt: „Wenn es gelingen kann, dieses althergebrachte Denken aufzulockern und alternative Ideen der Vermittlung zu realisieren, dann könnte die pädagogische Diskussion um die Integration der Trendsportarten in den schulischen Sportunterricht dazu beitragen, die Sportdidaktik

77 5. Trendsport in der Schule ______ insgesamt zu befruchten und weiterzubringen.“ Sigg (2014, S. 29), bezieht sich erneut auf Lange (2007, S. 31) und beschreibt wie er verschiedene Vorschläge unterbreitet, die den Unterrichtenden bei der Integration der neuartigen Sportarten helfen können. Der Sportunterricht muss den Schülerinnen und Schülern den Raum geben, neue Erfahrungen bezüglich des Sich-Bewegens machen zu können, es sollten nicht nur vorgegebenen Lösungen vorhanden sein, wie zum Beispiel Übungsreihen, sondern genauso sollten die Schülerinnen und Schüler motiviert werden eigene Lösungsvorschläge zur Bewältigung des Problems zu finden. Passt man den Unterricht also an die neuen Sportarten an, so sollte es bei deren Erlernen nicht nur perfekte Bewegungsbilder oder dazugehörige Korrekturen geben, sondern in gleichem Maße Bewegungsanregungen, da Bewegungslernen ein ständiges Ausprobieren ist. Es ist also von großer Wichtigkeit, den Unterricht sehr variationsreich und vielseitig zu gestalten, wenn man Trendsportarten in die Schule bringen will, die das Entdecken neuer Kombinationen für die Schülerinnen und Schüler möglich machen, eine positive und situationsangepasste Umgebung und Atmosphäre schaffen und zu guter letzt die Themen und Übungen so abwechslungsreich zu gestalten wie möglich. Lange (2007, S. 31) hat eine Abbildung zur Verdeutlichung herausgegeben, die das Unterrichten von Trendsportarten zusammenfassend beschreiben soll:

Abbildung 23: Vier Anhaltspunkte zum Inszenieren von Trendsportarten im Unterricht (Lange, 2007, S. 31)

78 5. Trendsport in der Schule ______ Überträgt man die Theorie auf die Praxis und konzentriert sich auf die Trendsportarten Segway und Hoverboard, so muss man sich bei der Vermittlung der beiden überlegen, ob man Übungen und Bewegungen vorgibt und diese dann auch korrigiert, ob es von Vorteil wäre, den Schülerinnen und Schüler in ihrer Versuchsphase völlig freien Lauf zu lassen oder ob man beide Wege kombiniert. Würde man die Vermittlung nach dem Trendsportartenkonzept aufbauen, so sollte man einerseits sehr wohl Grundlagen, wie motorische Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler im Zuge der Vermittlung mit Hilfe von traditionellen Methoden schulen, um die körperlichen Voraussetzungen zu schaffen. Beginnt man mit dem spezifischen Unterrichten der Trendsportarten Segway und Hoverboard, so ist es sicherlich von Vorteil, traditionelle mit neuen Wegen zu verbinden um das bestmögliche Resultat zu erhalten. Fängt man also damit an die Geräte den Schülerinnen und Schüler näher zu bringen, so ist es vermutlich nicht von Vorteil, die Jugendlichen am Anfang damit ganz alleine zu lassen, da es zu gefährlichen Situationen kommen kann. Es ist hier daher durchaus wichtig, zu Beginn mit traditionellen Mitteln wie Übungsreihen und genauen Bewegungsbeschreibungen zu arbeiten, um den Kindern eine Idee zu vermitteln, wie man am Besten mit diesen elektronischen Geräten umgehen soll. Sobald klar ist, dass sie damit umgehen können und sich selber und ihre Umgebung aufgrund von Unwissenheit nicht mehr in Gefahr bringen können, kann man von den traditionellen Methoden etwas Abstand nehmen und den Jugendlichen etwas mehr Freiheit geben und sie eigene Wege mit Hilfe von Parcours, Rätsel - Rallyes oder Spielen ausprobieren lassen. Es kommt der Punkt „selbstständige Organisation“ des Trendsportartenkonzepts ins Spiel, der ihre Fähigkeiten, alleine und ohne genaue Anweisungen sportlich aktiv zu sein, schult. (Küßner, 2002, S. 26) Des Weiteren hilft dieser Vermittlungsansatz des Trendsportartenkonzepts auch, dass die Jugendlichen ein „erweitertes Sportverständnis“ erhalten und durch das freie Bewegen und Ausprobieren mit dem neuen Gerät vielleicht auch eine „Lebensstilprägung“ erfahren und es in ihrer Freizeit praktizieren. Sollte es dazu kommen, so wäre das höchste Ziel erreicht und dieser Weg, pädagogisch gesehen, ein voller Erfolg.

79 5. Trendsport in der Schule ______ 5.5. Zusammenfassung

Zusammenfassend kann man sagen, dass es, wie bei jedem großen Thema, positive und negative Seiten gibt, die beide ihre validen Argumente hervorbringen und zum Nachdenken anregen. Konzentriert man sich auf das Positive, so kann gesagt werden, dass die Integration von Trendsportarten einerseits der Motivation der Schülerinnen und Schüler dient bzw., andererseits geht es auch um den Versuch, ihnen neue Lebensstile zu präsentieren bzw. ihnen die Möglichkeit zu geben, neue Bewegungsformen ausprobieren zu können. Auch sollen sie zu eigenständigem Sporttreiben motiviert werden, was mit der Präsentation von Trends im Sport durchaus erreicht werden kann. Zusätzlich gibt ihnen die Eingliederung neuer Sportarten in den Unterricht auch das Gefühl, dass ihre Interessen als wertvoll und wichtig angesehen werden, was das private Leben der Jugendlichen mit dem schulischen verbinden kann. Auf der anderen Seite gibt es auch große Hürden, die es Lehrerinnen und Lehrern durchaus schwer macht, neue Trends in den schulischen Kontext zu bringen. Erstens stellt die Organisation bei den meisten Trendsportarten ein Problem dar, da nicht immer alle benötigten Geräte oder Räume vorhanden sind, um sie auszuüben. Zweitens spielt auch der Faktor Gefahr eine Rolle, da viele neue Trends für den Schulunterricht aus Sicherheitsgründen ungeeignet sind und nicht zuletzt gibt es immer noch Debatten darüber, wie man, sollte man sich für das Unterrichten einer Trendsportart entschieden haben, es methodisch am Sinnvollsten durchführt, um alle wichtigen Aspekte, die daran geknüpft sind, einhalten zu können.

80 6. Organisation von Segway/Hoverboard - Projekttagen ______ 6. Organisation von Segway/Hoverboard - Projekttagen „Tell me and I will forget. Show me and I may remember. Involve me and I learn.“ - Benjamin Franklin (goodreads, 2016) Um den Schülerinnen und Schülern den Segway und das Hoverboard in Schritten näher zu bringen, hat man verschiedene Möglichkeiten das Gerät in einen schulischen Kontext einzubauen. Einerseits gäbe es die Möglichkeit, dass man es im Rahmen von Projekttagen oder einer Projektwoche organisiert, andererseits kann man auch Experten in die Schule holen, um mit den Schülerinnen und Schülern stundenweise die neuartigen Sportgeräte auszuprobieren. Diese Arbeit konzentriert sich auf die erste erwähnte Möglichkeit und wird das Erlernen des Segway-, und Hoverboardfahrens innerhalb von fünf Projekttagen für Jugendliche einer Unterstufe behandeln. 6.1. Organisation Der Lehrplan bietet viele Möglichkeiten, Trendsportarten, wie das Fahren mit dem Segway oder Hoverboard in den Unterricht einfließen zu lassen, und das zuvor erwähnte Trendsportartenkonzept ist nur eine der möglichen Methoden, mit der Lehrerinnen und Lehrer die Kernbereiche aus dem Lehrplan umsetzten können. Das Kapitel Erlebnisorientierte Bewegungshandlungen hat das „Entdecken und Erschließen von einfachen Bewegungen in unterschiedlichen Umgebungen und Situationen“ zum Ziel und legt hier besonderen Wert auf „das Erkunden der näheren Bewegungsräume, das Erfahren im Freien, die besondere Sensibilisierung der Wahrnehmung der Natur und spannende Wagnissituationen und Herausforderungen, die in der Gruppe/Klasse gemeinsam bewältigt werden sollen“. (Bundesministerium für Bildung, 2000) Des Weiteren soll ein „erlebnisorientierter Bewegungsunterricht“ danach ausgerichtet sein, möglichst viele Körpererfahrungen machen zu können, das Gleichgewicht zu verbessern und die Schülerinnen und Schüler vor körperliche Herausforderungen stellen, um das

81 6. Organisation von Segway/Hoverboard - Projekttagen ______ eigene Können zu erkennen und zu steigern und es sollen persönliche Grenzen ausgetestet und bewältigt werden. Auch geht es um sportliche Aktivitäten, „die sich vom alltäglichen Bewegen abheben und mit besonderen Gefühlen verbunden sind, sowie etwas Neues und Unerwartetes bieten.“ (Bundesministerium für Bildung, 2000) Darunter fällt das Hantieren mit verschiedenen Geräten, das Sich-Bewegen in unterschiedlichen Situationen und Aufgaben, sowie das Ausführen von Übungen in verschiedenen Räumen und Umgebungen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Schülerinnen und Schüler dazu erzogen werden sollen, sich in der Natur vernünftig zu verhalten. Zu diesem Lehrplanbereich gehört auch der Punkt Erfahrungen mit rollenden und gleitenden Geräten, die unter anderem „grundlegende Benutzungsmöglichkeiten und die dazugehörigen Bewegungsfertigkeiten, ungewöhnliche Bewegungskombinationen (zB. Rollen und Spielen), aber auch sachbezogenes Wissen über Trends, Handhabung, Gefahren und richtiges Verhalten vermitteln“. (Bundesministerium für Bildung, 2000) Dafür bietet dieses fünftägige Projekt, bei dem mit den neuartigen Sportgeräten Hoverboard und Segway PT in vielen verschiedenen Situationen und Umgebungen gearbeitet wird, eine sehr gute Möglichkeit. Des Weiteren wird im Lehrplan erwähnt, dass vor allem rollende und gleitende Geräte die koordinativen und konditionellen Fähigkeiten schulen und stärken. Die genaue Bedeutung von dem Begriff „Erleben“, wird im österreichischen Lehrplan mit den Worten „wahrnehmen, erkennen und erfahren“ beschrieben und es „kann als besondere Zugangsweise zur Welt, zu sich selbst und zu anderen Menschen gesehen werden“ und das „Erlebnis“, das als „bewusste[s] Wahrnehmen eines bedeutsamen inneren und äußeren Geschehens [ist] und […] über das alltägliche Bewegen hinaus [weist]“ ist nicht nur im Abenteuersport zu finden, sondern kann auch in bestimmten Unterrichtseinheiten vorkommen. (Bundesministerium für Bildung Wissenschaft und Kultur, 1999) Schleske, ein Sportwissenschaftler, hat 1977 das Wort „Erlebnis“ mit drei verschiedenen Merkmalen beschrieben, nämlich zum einen als etwas Neues bzw. Fremdes, als etwas Gefährliches und auch als etwas Überraschendes. (vgl. Bundesministerium für Bildung Wissenschaft und Kultur, 1999) Auch in unserer Gesellschaft ist der Begriff „Erlebnis“ zu etwas Besonderem geworden und etwas erleben zu wollen geht immer mehr in ein Konsumverhalten über, mit dessen Hilfe man sich selbst entfalten und verwirklichen kann. 82 6. Organisation von Segway/Hoverboard - Projekttagen ______ Gerade junge Menschen lassen sich durch Medien und Werbung zunehmend beeinflussen und machen daraus auch oft einen neuen, eigenen Lebensstil. (vgl. Bundesministerium für Bildung Wissenschaft und Kultur, 1999) Ein weiterer Bereich im Lehrplan, der mit diesem Projekt abgedeckt werden kann, ist das Kapitel Gesundheitsorientiert-ausgleichende Bewegungshandlungen. Wichtig in diesem Feld sind einerseits das Ausgleichen und Vermeiden eventueller Defizite in Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit, das Erlernen von Gefahrenvermeidung und von richtigem und akkuratem Verhalten in gefährlichen Situationen. Zusätzlich geht es auch um die Entwicklung und Verbesserung von Körpergefühl und Körperwahrnehmung und um die Verbesserung der motorischen und sensorischen Fähigkeiten. (vgl. Bundesministerium für Bildung, 2000) Laut Lehrplan stellt Gesundheit „eine zentrale sportpädagogische Herausforderung in der Schule und im Unterricht Bewegung und Sport dar“ (Bundesministerium für Bildung, 2000) und wird auch oft als Rechtfertigung gesehen, dieses Fach weiterhin im Lehrplan zu belassen. Den Schülerinnen und Schülern soll bewusst gemacht werden, dass sie Verantwortung für ihren eigene Körper tragen. Damit die Aktivitäten im Unterricht bzw. bei einem solchen Projekt auch Wirkung zeigen und für die Jugendlichen von Bedeutung sind, müssen die Übungen und auch das Umfeld für sie von Interesse sein. Des Weiteren soll es eine „Anbindung an die Lebenssituation der Schülerinnen und Schüler“ geben, die bei diesem Projekt, in dem mit den Geräten Segway und Hoverboard gearbeitet wird, definitiv stattfindet. (vgl. Bundesministerium für Bildung, 2000) Auch können mit den geplanten Projekttagen Teile des Lehrplanbereichs spielerische Bewegungshandlungen abgedeckt werden, da es in diesem Feld um die Entwicklung von Spielfähigkeit und vielseitigem Spielkönnen in verschiedenen Situationen mit Gegenständen und verschiedenen Geräten geht. In diesem Fall geht es um die Geräte Segway und Hoverboard und um die kleinen Spiele Segway/ Hoverboard Polo und Segway/ Hoverboard Biathlon, bei dem die Jugendlichen ihr Wissen über verschiedene Trendsportarten verbessern und es selber ausprobieren, sowie ihr Regelverständnis auch bei unüblichen Sportarten schulen können. (vgl. Bundesministerium für Bildung, 2000) Ein vierter Bereich des Lehrplans, der mit dem viertägigen Projekt abgedeckt werden kann ist Könnens-, und leistungsorientierte Bewegungshandlungen. Hier geht es primär darum,

83 6. Organisation von Segway/Hoverboard - Projekttagen ______ viele verschiedene Bewegungsaktivitäten zu bewältigen, verschiedene Aufgaben zu lösen oder kleine Kunststücke einzustudieren und vorzuzeigen. Dieses Feld befasst sich zusätzlich auch noch mit Themen wie dem Austesten der eigenen Leistungsgrenzen oder dem selbstständigen Ausprobieren und Trainieren von Übungen. (vgl. Bundesministerium für Bildung, 2000) Organisiert man als Lehrkraft Erlebnis-Projekttage, so ermöglicht man den Schülerinnen und Schülern dadurch nicht nur etwas Neues und Unbekanntes ausprobieren zu können, sondern hilft ihnen auch bei der Persönlichkeits-, bzw. Sozialerziehung. Da die Lebensphase, in der sich Jugendliche im Alter von 13 bis 16 Jahren befinden, von großer Wichtigkeit für die körperliche und geistige Entwicklung ist, können solche Erlebnis-, und Bewegungsangebote, die außerhalb der Schulmauern stattfinden, den Schülerinnen und Schüler dabei helfen, ihre Persönlichkeit zu formen, ein Neugierverhalten zu entwickeln und für einen bestimmten Zeitraum das Sicherheitsgefühl aufzugeben und sich etwas zu trauen. (Bundesministerium für Bildung, 2000) Zusätzlich zur eigenen Entfaltung, wird durch Projekte wie dieses, auch die soziale Kompetenz gefördert. Hier ist vor allem das miteinander Kommunizieren in bestimmten nicht-alltäglichen Situationen von großer Bedeutung, genauso wie das gemeinsame Tun und Arbeiten an einer Aufgabe und das Aufbauen von gegenseitigem Vertrauen. Wichtig zu erwähnen ist auch, dass die Jugendlichen in ihrer Entwicklung nicht alleine gelassen, sondern bei „ihrer Suche nach Abenteuer und Erlebnis“ unterstützt und begleitet werden und man gemeinsam das Ziel des erlebnisorientierten Unterrichts, nämlich das „Aufsuchen und Durchleben“ verschiedener Situationen und Aktivitäten und ihre „bewusste Auseinandersetzung“, ansteuert. (Bundesministerium für Bildung, 2000)

84 6. Organisation von Segway/Hoverboard - Projekttagen ______ 6.2. Projekttage - Übersicht Folgend soll auf der Grundlage der bereits erarbeiteten theoretischen Perspektiven ein exemplarisches Projekt dargestellt werden, das für fünf Tage anberaumt ist. Die geplanten Projekttage finden im Rahmen einer Schulveranstaltung außerhalb der Schulmauern statt und werden mit einer dritten Klasse durchgeführt. Die Kinder sind daher im Alter von 13 bis 14 Jahren und es handelt sich um 10 Jungen und 15 Mädchen. Benötigt werden unterschiedliche Geländeformen im Freien.

Tage Vormittag Nachmittag

Tag 1 Alle ! Alle ! Begrüßung, Kennenlernen der Hausregeln, unterschiedlichen Verhaltensregeln alternativen Sportgeräte

Tag 2 SW/ HB ! SW/HB! Einteilung der Gruppen, Anspruchsvollere Übungen, Einführung, erstes Ausprobieren Arbeiten in abgesteckten Bereichen

Tag 3 SW/HB! SW/HB! Kleine Parcours, Wettläufe Kleine Spiele im Parcours

Tag 4 SW/HB! SW/HB! Lehrauftritte, kleine Referate Rätsel-Ralley! Siegerehrung und Abreise

Tag 5 SW/HB! Abreise Vorführung kleiner Tricks und Möglichkeit selber auszuprobieren Tabelle Nr. 1: Projekttage - Übersicht

6.2.1. Projekttage - Tag 1

Der erste Tag wird dazu verwendet, sie in das Thema Segway und Hoverboard einzuführen. Im Lehrplan ist unter dem erwähnten Bereich der erlebnisorientierten Bewegungshandlungen vermerkt, dass die Sicherheit bei Aktivitäten dieser Art eine sehr wichtige Rolle spielt und die Jugendlichen über den richtigen Umgang mit dem Equipment und mögliche Unfallursachen bestens informiert werden. Experten vor Ort erklären daher die wichtigsten Regeln für die beiden Geräte und helfen den Jugendlichen den Segway

85 6. Organisation von Segway/Hoverboard - Projekttagen ______ und das Hoverboard näher kennenzulernen und geben den Schülerinnen und Schülern einen kurzen Überblick über die Woche und die Aktivitäten, die sie durchführen werden. Das Abendprogramm besteht zusätzlich aus einem Erste Hilfe Kurs, in dem die Kinder erlernen, wie sie in unerwarteten und gefährlichen Situationen reagieren sollten. (vgl. Bundesministerium für Bildung, 2000)

6.2.2. Projekttage - Tag 2 - Vormittag

Am zweiten Tag, am Vormittag, von 9:00 bis 11:00 Uhr, werden die Schülerinnen und Schüler in zwei Gruppen aufgeteilt, einmal in eine Segway-Gruppe und einmal in eine Hoverboard-Gruppe, um mit kleineren Gruppen zu arbeiten. Jedes Kind wird einem eigenen Gerät zugeteilt und bekommt einen Helm und Schützer. Danach erfolgt eine genaue Einführung und Erklärung der Geräte und anschließend können die Jugendlichen die Segways und Hoverboards das erste Mal in einem sicheren und ebenerdigen Gelände ausprobieren, um sich an das Gerät zu gewöhnen und herauszufinden, wie es sich verhält. Die Schülerinnen und Schüler sollen zu Beginn paarweise zusammengehen und versuchen den anderen bei jeder Übung zu stützen, sollte es nötig sein. Die Übungen werden nacheinander erklärt, vorgezeigt und kontrolliert und nachdem ein Partner eine Übung durchgeführt hat, wird getauscht. Im Lehrplan ist unter dem Punkt Gemeinsam Handeln und an Sicherheit gewinnen des Bereiches Erlebnisorientierte Bewegungshandlungen vorgesehen, dass sich Jugendliche in bestimmten Situationen unterstützen, helfen und auch gegenseitig sichern, was nicht nur das Vertrauen unter den Schülerinnen und Schülern stärken kann, sondern auch das Gefühl der Verantwortlichkeit für die Mitmenschen. (vgl. Bundesministerium für Bildung, 2000) Auch Teile des Bereichs Gesundheitsorientiert-ausgleichende Bewegungshandlungen werden in dieser Einheit behandelt. Die Übungen, bei denen die Schülerinnen und Schüler das Gleichgewicht halten und vorsichtig nach vorne und zurückrollen sollen, schulen die Verbesserung des Körpergefühls und Körperwahrnehmung sowie die motorischen und sensorischen Fähigkeiten. (vgl. Bundesministerium für Bildung, 2000) 86 6. Organisation von Segway/Hoverboard - Projekttagen ______ Die folgende Tabelle zeigt eine zweistündige Unterrichtseinheit:

Vormittag - Zeit Aktivität Interaktion Material Ziel

5 min Einteilen der Lehrer - Schüler Gruppen

5 min Vergabe der Geräte Lehrer - Schüler Schutzbekleidung und Schutzkleidung

15 min Einführung/genaue Lehrer - Schüler Hoverboard/ SchülerInnen sollen Erklärung der Segway Wissen über die Funktionsweise Geräte und ihre beider Geräte Funktionsweise erhalten, um damit ohne Probleme umgehen zu können

95 min SchülerInnen sollen Lehrer - Schüler Hoverboard/ SchülerInnen sollen paarweise Schüler - Schüler Segway sich an das Gerät zusammen gehen und ihre Funktionen -) vorsichtiges Auf-, gewöhnen und Absteigen

-) Gleichgewicht im Stand halten

-) langsames Vor- und Zurückfahren und Stehenbleiben

Tabelle Nr. 2: Projekttage - Tag 2 - Vormittag 87 6. Organisation von Segway/Hoverboard - Projekttagen ______ 6.2.3. Projekttage - Tag 2 - Nachmittag In der Nachmittagseinheit des zweiten Tages, die von 14:00 bis 16:00 dauert, wird das erlernte Bewegungswissen mit etwas anspruchsvolleren Übungen verbessert. Die Jugendlichen sollen erneut in Zweiergruppen zusammengehen und die vorgezeigten Übungen ausprobieren. Danach wird die Ausführung kontrolliert. In dieser Einheit wird ein bestimmtes und schon etwas anspruchsvolleres Gelände mit Hütchen abgesteckt, in dem die Lernenden ihre angeeigneten Fähigkeiten anwenden können. Zum Schluss der Einheit wird das Spiel „Donner, Wetter, Blitz“ durchgeführt, bei dem das Erlernte in spielerischer Form zum Einsatz kommen kann. Ein Schüler stellt sich mit seinem Sportgerät auf die gegenüberliegende Seite seiner Mitschülerinnen und Mitschüler, dreht sich mit dem Rücken zu ihnen und schreit „Donner, Wetter, Blitz“. Währenddessen versucht sich die restliche Gruppe so schnell wir möglich in seine Richtung zu bewegen. Wenn das Wort „Blitz“ fällt, dreht sich der einzelne Schüler um und die anderen versuchen so schnell wie möglich stehen zu bleiben und sich nicht zu bewegen. Sollte aber einer oder eine doch noch in Bewegung sein, so wird derjenige von der großen Gruppe getrennt und muss zu dem einzelnen Schüler auf die andere Seite fahren. Gewonnen hat derjenige, der es als einziger oder einzige geschafft hat, immer sofort stehenzubleiben und sich nicht mehr zu bewegen. Das Spiel ist sowohl für die Segway -, als auch für die Hoverboard - Fahrer geeignet, jedoch sollte es separat voneinander gespielt werden, um Unfälle zu vermeiden. Laut österreichischem Lehrplan im Bereich der erlebnisorientierten Bewegungshandlungen schaffen Situationen, in denen Schülerinnen und Schüler etwas Neues wagen müssen, Möglichkeiten, um Grenzerfahrungen zu machen und sich selber und die eigenen Fähigkeiten testen zu können. Sie können ihren Erfahrungsraum vergrößern und das Selbstvertrauen aufbauen und auch ein sofortiges Feedback erhalten, ob die Bewegungsaufgabe gelungen ist oder nicht. Im selben Lehrplanbereich wird weiters erwähnt, dass die Umsetzung von Übungen, die rollende Geräte beinhalten, das Gleichgewicht halten, das Dahinschweben und Gleiten, das schnelle Anfahren und „dabei die Welt vergessen und in Bewegung aufgehen“ von großer Wichtigkeit ist. Die folgenden Übungen bieten den Schülerinnen und Schülern gute

88 6. Organisation von Segway/Hoverboard - Projekttagen ______ Möglichkeiten, diese Vorschläge zur Umsetzung durchzuführen. (vgl. Bundesministerium für Bildung Wissenschaft und Kultur, 1999)

Nachmittag - Zeit Aktivität Interaktion Material Ziel

120 min -) ohne Hände Lehrer - Schüler Hoverboard/ Koordinative Gleichgewicht nach Schüler - Schüler Segway, Hütchen Fähigkeiten bzw. vorne und nach Bewegungswissen hinten verlagern der SchülerInnen sollen verbessert -) langsam und angewendet anfahren und auf werden optisches (Hütchen )oder akustisches Signal bremsen -) anfahren und etwas beschleunigen und bei Hütchen plötzlich aber kontrolliert abbremsen -) leichte Richtungsänderung im Stand durchführen -) Richtung während des Fahrens ändern und sich an den aufgestellten Hütchen orientieren -) Spiel: Donner, Wetter, Blitz Tabelle Nr. 3: Projekttage - Tag 2 - Nachmittag

89 6. Organisation von Segway/Hoverboard - Projekttagen ______ 6.2.4. Projekttage - Tag 3 - Vormittag

Der dritte Tag beginnt mit einer insgesamt hundertminütigen Einheit, in der das erlernte Wissen vom Vortag wiederholt und vertieft wird. Danach wird gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern ein Parcours aufgebaut, der verschiedene Elemente beinhaltet, die die Kinder mit dem Segway überwinden müssen und die verschiedene Schwierigkeitsgrade aufweisen. Für die Schülerinnen und Schüler, die mit einem Hoverboard fahren, wird ein etwas anderer Parcours, mit kleineren Hindernissen aufgebaut. Zu Beginn kann jedes Kind den Parcours alleine durchfahren, um sich daran zu gewöhnen, in einem weiteren Schritt wird ein Wettlauf zwischen zwei Segway-Fahrern und zwei Hoverboard-Fahrer stattfinden. Damit es zu geringen Stehzeiten für die anderen SchülerInnen während des Ausprobieren und des Wettkampfes kommt, wird ein zweiter, identischer Parcours für jedes Gerät aufgebaut.

Vormittag - Zeit Aktivität Interaktion Material Ziel

30 min Gemeinsamer Lehrer - Schüler Hoverboard/ Soziale Aufbau eines Schüler - Schüler Segway, Geräte für Kompetenzen beim Parcours den Parcours gemeinsamen Arbeiten fördern

20 min Verbale Hoverboard/ Gelerntes Beschreibung des Segway, Geräte für Bewegungskönnen Parcours, alleiniges den Parcours soll angewendet Durchfahren und werden, schult Ausprobieren des koordinative Parcours, mögliche Fähigkeiten und Änderungen Orientierungs- durchführen fähigkeit

50 min Wettlauf durch den Hoverboard/ Wer die Parcours - mehrere Segway, Geräte für Hindernisse als Durchgänge den Parcours, erstes überwindet, möglich Stoppuhr gewinnt Tabelle Nr. 4: Projekttage - Tag 3 - Vormittag Die folgenden Skizzen sind ein Vorschlag, wie man solche Parcours mit den Schülerinnen und Schülern aufbauen könnte. Der erste Schüler beginnt, nachdem die Lehrkraft den Parcours genau beschrieben und erklärt hat, mit einem kleinen Slalom, bevor zwei Matten überquert und ein abgesteckter Weg gefahren werden muss. Die Schwierigkeit hier besteht darin, dass die Jugendlichen einen ständigen Richtungswechsel durchführen 90 6. Organisation von Segway/Hoverboard - Projekttagen ______ müssen, unterschiedliche Untergründe befahren und sich an bestimmte vorgegebene Wege halten müssen. Das schult ihre koordinativen Fähigkeiten und fordert auch ihre Orientierungsfähigkeit heraus. Beim zweiten Parcours wird nach dem Slalom das schnelle Stoppen und wieder wegfahren geübt, bevor man erneut auf einem vorgegebenen Weg ins Ziel fährt. Da es bei diesen Übungen um das eigenständige Ausprobieren und Erleben neuer Bewegungen geht, werden hier Teile des Bereichs erlebnisorientierten Bewegungshandlungen abgedeckt. Zusätzlich wird hier auch ein Ausschnitt des Feldes der Könnens-, und leistungsorientierte Bewegungshandlungen abgedeckt, da die Schülerinnen und Schüler diese Übungen bewältigen bzw. sie eigenständig lösen müssen. (vgl. Bundesministerium für Bildung, 2000) Abbildung 24: Parcours 1 Abbildung 25: Parcours 2

91 6. Organisation von Segway/Hoverboard - Projekttagen ______

6.2.5. Projekttage - Tag 3 - Nachmittag

Da die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler bezüglich des Segway-, und Hoverboardfahrens in den letzten Einheiten drastisch gestiegen sind und sie inzwischen fähig sind, die Geräte in unterschiedlichem Gelände sicher und sachgerecht zu verwenden, werden sie ihre Kenntnisse in dieser Nachmittagseinheit anwenden. Der aufgebaute Parcours der Vormittagseinheit wird etwas angepasst und wird für kleine Spiele im Hindernisparcours verwendet. Um die Motivation der Schülerinnen und Schüler hoch zu halten, wird er allerdings etwas umgebaut, um neue Herausforderungen für sie zu inkludieren. Die Spiele, die durchgeführt werden, sind bis auf das dritte Spiel Staffelspiele, und daher müssen sowohl für Segway-, als auch für Hoverboardfahrer Teams gebildet werden, die gegeneinander antreten. An diesem Tag wird der Lehrplanbereich spielerische Bewegungshandlungen abgedeckt, da es primär um „die Entwicklung von Spielfähigkeit und vielseitigem Spielkönnen in verschiedenen Situationen und mit verschiedenen Geräten geht.“ (Bundesministerium für Bildung, 2000) Das erste Spiel, das durchgeführt wird benötigt zusätzlich zu den Geräten für den Parcours verschiedene Bälle und zwei Basketballkörbe. Jedes Teammitglied passiert den Parcours, muss an einer bestimmten Stelle einen der aufgelegten Bälle nehmen, damit bis zum Basketballkorb weiterfahren und versuchen hinein zu treffen. Sollte getroffen werden, so bekommt das Team drei Punkte, sollte nicht getroffen werden, werden weder Punkte hinzugefügt, noch abgezogen. Sobald das erste Team alle Mitglieder durch die Hindernisse geschickt hat und fertig ist, wird das Spiel gestoppt und die Punkte werden ausgezählt. Das Team mit mehr Punkten hat die Runde gewonnen. Abbildung 26: Parcours 3

92 6. Organisation von Segway/Hoverboard - Projekttagen ______ Das zweite kleine Spiel an diesem Tag heißt Segway/Hoverboard Biathlon und hat Ähnlichkeit mit dem Wintersport Biathlon. Der Parcours wird verwendet, um den Charakter des Biathlon zu erhalten und es werden zusätzlich verschiedene Stationen aufgebaut, die die Kinder anfahren müssen, um kleine Aufgaben zu erledigen. Das Spiel hat Staffelspielcharakter und somit gewinnt das Team, das als erstes alle Mitglieder erfolgreich durch den Parcours geschickt hat. Die folgende Grafik zeigt ein Beispiel wie man einen solchen Parcours aufbauen könnte. Sie zeigt zwei verschiedene Stationen, die die Schülerinnen und Schüler nacheinander anfahren und ihre Aufgaben erledigen müssen. Bei der ersten Station geht es darum, die bereitgestellten Basketballbälle in die Körbe zu treffen, bei der zweiten soll man mit den Tennisbällen die aufgestellten Hütchen treffen, wobei man dabei die vorgegebenen Linien bzw. Matten nicht überschreiten darf. Sollte man ein oder mehrere Körbe bzw. Hütchen nicht getroffen haben, so muss man, wie beim echten Biathlon auch, die jeweilige Anzahl an Strafrunden drehen. Wenn eine Schülerin oder ein Schüler eine Runde absolviert hat, fährt er zurück zum Start und der nächste ist an der Reihe.

Abbildung 27: Parcours 4 93 6. Organisation von Segway/Hoverboard - Projekttagen ______ Das dritte Spiel das durchgeführt wird, ist die Vorbereitung auf den nächsten Tag, an dem der offizielle Sport Segway Polo gespielt wird. Für diejenigen, die mit dem Hoverboard fahren, gibt es eine Hoverboard Polo - Alternative. Die Regeln des Segway bzw. Hoverboard Polo werden den Jugendlichen genauestens erklärt und sie werden mit dem Schläger und der Schlagtechnik vertraut gemacht. Es werden neue, kleinere Gruppen gebildet, und gespielt wird unter vereinfachten Bedingungen. Es wird ein größerer Ball und ein größeres Tor verwendet als im „echten“ Segway Polo und es sind weniger Spieler am Feld als beim echten Spiel, um die Kollisionsgefahr zu verringern. Es gelten allerdings ansonsten die gleichen Regeln wie beim echten Segway Polo.

Zeit - Nachmittag Aktivität Interaktion Material Ziel

50 min Parcours mit Bällen Schüler - Schüler Hoverboard/ Teamfähigkeit Segway, Parcours, fördern, soziale Stoppuhr, Bälle Kompetenzen stärken

50 min Biathlon Schüler - Schüler Hoverboard/ Teamfähigkeit Segway, Parcours, fördern, soziale Stoppuhr, Kompetenzen zusätzliche Geräte stärken für die Stationen

50 min Polo Lehrer - Schüler Hoverboard/ Teamfähigkeit Schüler - Schüler Segway, fördern, soziale passendes Kompetenzen Gelände, Schläger, stärken Ball Tabelle Nr. 5: Projekttage - Tag 3 - Nachmittag

6.2.6. Projekttage - Tag 4 - Vormittag In dieser Einheit werden mit beiden Gruppen kleine spielerische Touren durch das Gebiet gemacht und es werden pro Gerät zwei Gruppen gebildet, die von jeweils einem Tourguide geführt werden. Bei dieser Tour handelt es sich um eine Rätsel-Ralley, bei der die Schülerinnen und Schüler mit den Geräten von einem Hinweis zum nächsten fahren müssen, die in einem bestimmten Bereich verteilt sind, um am Ende einen Preis zu gewinnen und als Sieger hervorzugehen. Bevor die Gruppen starten, wird noch einmal das Equipment und die Sicherheitsausrüstung selbstständig von den Jugendlichen geprüft und 94 6. Organisation von Segway/Hoverboard - Projekttagen ______ die Route besprochen. Da Hoverboards einen flachen und ebenen Boden brauchen, werden diese Gruppen eine andere Strecke für die Ralley absolvieren, als die Segway- Fahrer. Das Team, das als erstes wieder am Startpunkt ankommt und alle Hinweise richtig bearbeitet hat, gewinnt die Ralley. Zum Schluss wird der Sieger bestimmt und eine Siegerehrung findet statt. Auch in dieser Einheit wird der Bereich Erlebnisorientierte Bewegungshandlungen des Lehrplans umgesetzt, da es bei der Rallye um das Erlebnis in der Natur, das Erforschen von neuen Umgebungen und kleine Herausforderungen, die in der Gruppe bewältigt werden, geht. Des Weiteren kann man hier auch Teile des Lehrplanbereichs Könnens-, und leistungsorientierte Bewegungshandlungen erkennen, da die Schülerinnen und Schüler die Strecke der Rallye bewältigen und sie Aufgaben lösen müssen. (vgl. Bundesministerium für Bildung, 2000)

Zeit - Votrmittag Aktivität Interaktion Material Ziel

15 min Eigenständige Schüler - Schüler Hoverboard/ Selber Prüfung des Lehrer - Schüler Segway Verantwortung für Equipments und sich und seine Besprechung der Umgebung Route übernehmen

90 min Rätsel-Ralley für Schüler - Schüler Hoverboard/ Soziale Hoverboard-, und Segway Kompetenzen Segway - Fahrer stärken, Zusammenarbeiten und Orientierungs- fähigkeit in unbekanntem Gebiet verbessern

15 min Überprüfung des Lehrer - Schüler Ergebnisses und Siegerehrung Tabelle Nr. 6: Projekttage - Tag 4 - Vormittag

95 6. Organisation von Segway/Hoverboard - Projekttagen ______ 6.2.7. Projekttage - Tag 4 - Nachmittag Um nicht nur die körperlichen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler zu schulen, sondern sie auch dazu zu bringen selbstständig ihr theoretisches Wissen über die neuen Sportarten weiter zu verbessern, sollen sie in dieser Einheit zu fünft zusammengehen, und ein zwanzigminütiges Stundenbild erstellen, in dem sie entweder für das Hoverboard oder für den Segway kleine Parcours oder Übungen zusammenstellen, die sie dann den anderen Schülerinnen und Schülern präsentieren und mit ihnen durchführen. Aus zeitlichen Gründen werden nur zwei Gruppen, die durch Zufall ausgewählt werden, ihre Übungen praktisch vorzeigen, die Stundenbilder werden jedoch von allen präsentiert. Im österreichischen Lehrplan unter dem Punkt Beiträge zu den Bildungsbereichen ist vermerkt, dass Sprache und Kommunikation bei Schülerinnen und Schülern von äußerster Wichtigkeit ist und die sogenannte Sportsprache „als Mittel der Verständigung in Bewegung, Spiel und Sport“ (Bundesministerium für Bildung, 2000) erlernt und verwendet werden soll. Zusätzlich zu den Präsentationen, sollen sie in den eingeteilten Gruppen noch kurze Feedback-Runden über die Projekttage abhalten, in denen sie erklären, was für sie persönlich eine positive bzw. negative Erfahrung war, wo sie Verbesserungsvorschläge hätten und in welchem Bereich sie für sich am meisten gelernt haben. Lehrauftritte und kleine Präsentationen über das erlernte Wissen, bieten daher eine sehr gute Möglichkeit, die Schülerinnen und Schüler in dieser Hinsicht zu schulen.

96 6. Organisation von Segway/Hoverboard - Projekttagen ______

Zeit - Nachmittag Aktivität Interaktion Material Ziel

10 min Einteilung der Lehrer - Schüler Gruppen

60 min Erstellen der Schüler - Schüler soziale Stundenbilder Kompetenten fördern, Zusammenarbeit, organisatorische Fähigkeiten verbessern

60 min Präsentation und Schüler - Schüler Stundenbilder, sich mit Durchführung der Geräte/ Sportsprache Stundenbilder und Gegenstände für ausdrücken und Referate die Übungen kommunizieren können, Präsentations- fähigkeiten verbessern, vor anderen Menschen sprechen und etwas vorzeigen lernen Tabelle Nr. 7: Projekttage - Tag 4 - Nachmittag 6.2.8. Projekttage - Tag 5 - Vormittag

Als Abschluss dieser fünf Projekttage werden die Experten, die die letzten Tage geleitet haben, Stunts und Kunststücke mit dem Segway und Hoverboard, sowohl auf ebenem Boden als auch auf kleinen Halfpipes vorzeigen, um die Kinder noch mehr von den Geräten zu begeistern und um ihnen alternative Übungen zu den bereits gezeigten zu bieten. Der österreichische Lehrplan im Bereich erlebnisorientierte Bewegungshandlungen besagt, dass sich Jugendliche in diesem Alter körperlichen Herausforderungen stellen sollen, um die eigenen Fähigkeiten verbessern zu können und zusätzlich auch die eigenen Grenzen testen sollen, was mit den beschriebenen Aufgaben in dieser Einheit durchgeführt werden kann. Zusätzlich wird auch das Feld der Könnens-, und leistungsorientierte Bewegungshandlungen behandelt, da dieser Bereich besagt, dass Jugendliche immer wieder Aktivitäten wie kleine Kunststücke einstudieren und vorzeigen sollen. (vgl. Bundesministerium für Bildung, 2000) Bei den Kunststücken handelt es sich 97 6. Organisation von Segway/Hoverboard - Projekttagen ______ um ungefährliche Übungen, die für jugendliche Schülerinnen und Schüler leicht nachzumachen sind. Nachdem alles vorgezeigt und genau erklärt wurde, wie man die Übungen am besten nachmachen kann, werden sie in kleinere Gruppen eingeteilt, die jeweils einen Fachmann für weitere Fragen und Hilfestellungen zur Verfügung haben.

Zeit - Nachmittag Aktivität Interaktion Material Ziel

30 min Vorzeigen von Lehrer - Schüler Segway/ Stunts und Hoverboard Kunststücken

2 Stunden Eigenständiges Schüler - Schüler Segway/ Ausprobieren, sich Ausprobieren der Hoverboard etwas Trauen, Kunststücke Sicherheit kurzfristig aufgeben -) Schnelles auf der Stelle Drehen -) Mit nur einem Reifen über ein Hindernis -) Auf die Stehfläche setzen und aus dem Sitzen Geschwindigkeit aufnehmen -) Immer wieder kurz einen Fuß hochheben und ausstrecken -) Zu zweit synchron nebeneinander herfahren

Tabelle Nr. 8: Projekttage - Tag 5 - Vormittag

98 7. Diskussion: Segway PT und Hoverboard und ihre positiven Effekte ______ 7. Diskussion: Segway PT und Hoverboard und ihre positiven Effekte „Sport competitions seem to be what we obsess over, frankly. So if we can put engineering, science, technology into a format of healthy, fun competition, we can attract all sorts of kids that might not see the kind of activity we do as accessible or rewarding.“ - Dean Kamen (AZQuotes, 2016) Jeder weiß, dass körperliche Betätigung, vor allem für Kinder und Jugendliche, von größter Wichtigkeit ist und sie schon so früh wie möglich damit beginnen sollten, aktiv zu sein. In der heutigen Zeit, in der es jedoch immer häufiger Menschen gibt, die es scheuen, verschiedene Formen von Sport zu betreiben, steigt die Gefahr, dass Kinder immer früher an Herz-, Kreislauf Krankheiten erkranken und es dann umso schwerer haben in späteren Jahren, mit Sporttreiben zu beginnen. Die Harvard Medical School hat im Jahr 2009 einen Artikel mit dem Titel „Walking: Your steps to health“ herausgegeben, der seine Leser mit Sätzen wie „Hundreds of medical Studios show that regular exercise is good for health - very good, in fact“ oder „more than 2,400 years ago, Hippocrates said „Walking is a man´s best medicine.“ dazu auffordert, so viel wie möglich zu Fuß zu gehen und auf Hilfsmittel wie Segways zur Fortbewegung zu verzichten. „If the Segway „walking“ machine ever catches on, walking will suffer yet another setback.“ (Harvard Health Publications, 2009) Auch das Prävention Institute in Oakland, USA veröffentlichte 2003 einen Artikel mit dem Namen „Segway: friend or foe“ und stellt gleich zu Beginn die Frage „will [the Segway] change our way of life for better or worse?“ (Clarke, 2002) Seitdem Dean Kamen seine Erfindung auf den Markt gebracht hat, gibt es zwei unterschiedliche Lager, die gegenteilige Meinungen zu dem Gerät haben und die, die dagegen sind, Segways und Hoverboards als Transportmittel zu akzeptieren, haben viele Unterstützer sicher, wie zum Beispiel James H. Rimmer, Professor für menschliche Entwicklung an der Alabama Universität, der sich gegen eine Verwendung der Segways ausspricht. (vgl. Rimmer, 2016) Obwohl sie in gewissen Punkten Recht behalten, wenn sie der Meinung sind, dass der Gebrauch von elektrischen Transportmitteln für jedermann auf Dauer für die Gesundheit nicht von Vorteil sein kann, so gibt es trotzdem einige Aspekte, die den Gebrauch von Segways und Hoverboards durchaus rechtfertigen. Neben den in Kapitel drei erwähnten

99 7. Diskussion: Segway PT und Hoverboard und ihre positiven Effekte ______ positiven Seiten von Segways, kann man speziell noch erwähnen, dass der Gebrauch dieser Geräte für Menschen sinnvoll ist, die entweder körperlich beeinträchtigt, oder älter sind und dadurch keine weiten Strecken zurücklegen können. Der Segway bzw. das Hoverboard können also als Bewegungshilfen gesehen werden. (vgl. Clarke, 2002) Des Weiteren kann mit der Verwendung von Segways erreicht werden, dass immer mehr Radwege gebaut werden und dadurch mehr Menschen motiviert werden, das Auto stehen zu lassen und sich anders von A nach B fortzubewegen. Auch diejenigen, die bisher nichts von körperlicher Bewegung gehalten haben könnten durch Segways motiviert werden in die frische Luft zu gehen und etwas zu unternehmen, ohne von einer Sekunde auf die andere das Gefühl zu haben, körperlich völlig ausgelaugt zu sein. Werden sie durch den Gebrauch der Geräte motiviert mehr Zeit im Freien zu verbringen, so kommt es bei dem einen oder anderen möglicherweise dazu, dass er irgendwann den Segway gegen ein Fahrrad austauscht und so Gefallen an körperlicher Betätigung findet. Segways könnten also eine Brücke darstellen, die demotivierte Menschen zum Sport führt. Auch Kinder und Jugendliche, die etwas weniger sportlich sind, könnten Segways und Hoverboards als Chance sehen, körperlich aktiver zu werden, denn auch körperlich stärkere Kinder können mit etwas Übung das Gerät leicht bedienen. Wird im Unterricht oder auf Projekttagen mit diesen Geräten gearbeitet, so könnte es dazu führen, dass sie auch in Zukunft mehr Gefallen daran finden hinaus ins Freie zu gehen und eventuell als nächsten Schritt das Fahrrad zu verwenden. Auch wenn viele der Meinung sind, dass Kinder kaum mehr körperlich aktiv sind und dies durch Segways und Hoverboards noch geschürt wird, so kann man die Situation auch von der anderen Seite betrachten, und es als Chance für Kinder sehen, von der Playstation weg und aus dem Haus zu gehen. Organisiert man eine Projektwoche mit den Geräten Segway und Hoverboard, wie in Kapitel 6 beschrieben, so ist das primäre Ziel nicht, die Kondition oder Fitness der Kinder und Jugendlichen zu steigern, sondern ihnen einen Einblick in andere Sportarten zu gewähren, und ihnen die Möglichkeit zu geben, neue Trendsportarten auszuprobieren. Sie sollen die Chance bekommen einen neuen Lifestyle zu erfahren und sich Wissen über bisher unbekannte Bewegungsmöglichkeiten anzueignen. Sich mit dem Segway fortzubewegen zählt nicht zu Ausdauersportarten, und es ist offensichtlich, dass man damit seine Kondition nicht hochgradig verbessern kann. Jedoch ist das auch nicht der

100 7. Diskussion: Segway PT und Hoverboard und ihre positiven Effekte ______ Sinn bei Projekttagen mit Schülerinnen und Schülern, sondern viel eher die Aufforderung der Lehrkräfte an die Schülerinnen und Schüler, sich in der freien Natur zu bewegen und mit Hilfe von unterschiedlichen Aktivitäten, die eigenen sozialen Kompetenzen zu verbessern, die im Sportunterricht auch von größter Bedeutung sind. Mit dem Segway in einer Gruppe im Freien unterwegs zu sein und sich dadurch zu mehr Bewegung motivieren zu lassen, ist eines der Ziele, das im Zuge dieser Lehrveranstaltung erreicht werden soll. Zusätzlich ist es in der heutigen Zeit auch durchaus von größter Wichtigkeit, Kinder und Jugendliche mit den neuesten Techniken vertraut zu machen. Anstatt sie mit den Geräten alleine zu lassen, dienen Projektwochen wie diese dazu, sie beim Erlernen des Umgangs mit Geräten wie Segways oder Hoverboards zu unterstützen.

101 8. Schlusswort ______ 8. Schlusswort Das immer größer werdende Bewegungsangebot und die immer breiter werdende Palette an Möglichkeiten sich zu bewegen, ermöglicht es der Gesellschaft und dabei vor allem auch der jüngeren Generation, viele verschiedene Sportarten auszuprobieren und erleben zu können und dadurch ihre motorischen Fähigkeiten zu verbessern. Regelmäßig kommen neue Sportarten auf den Markt und werden als Trendsportarten präsentiert, die dann entweder nach einiger Zeit aufgrund ihrer Popularität als tradierte Sportarten angesehen werden oder aufgrund mangelnden Interesses der Sportlerinnen und Sportler wieder von der Bildfläche verschwinden. Für Kinder und Jugendliche ist es von überaus großer Wichtigkeit ständig mit neuen Bewegungsmöglichkeiten konfrontiert zu sein, sie alles ausprobieren zu lassen und ihnen die Möglichkeit zu geben frei und ohne ständige Vorgaben körperlich tätig zu sein. Sowohl der theoretische Teil dieser Arbeit, in dem Möglichkeiten zur Umsetzung im Unterricht vorgeschlagen werden, als auch der praktische Teil, in dem fertig geplante Projekttage präsentiert werden, in denen die Schülerinnen und Schüler in fünf Tagen die Sportgeräte Segway und Hoverboard mit Hilfe von Experten ausprobieren und das sichere Umgehen damit erlernen konnten, sollen zeigen, dass es möglich ist, neue Bewegungsformen bzw. Trendsportarten in den Schulunterricht einbauen zu können. Schule und Unterricht durchleben einen ständigen Wandel und die Art und Methoden, die für die Vermittlung des Stoffes verwendet werden, müssen an die Bedürfnisse sowohl der Schülerinnen und Schüler, als auch der Lehrkräfte angepasst werden. Nur dadurch kann ein positives Lernklima entstehen, welches den Lernenden und Lehrenden die Möglichkeit gibt, vom Unterricht zu profitieren und, wie ein altes Sprichwort besagt, für das Leben zu lernen.

102 9. Abbildungsverzeichnis ______ 9. Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Pyramidenmodell des Sports (Deutsche Sporthochschule Köln, 2015) Abbildung 2: Der deutsche Mann, Lebensstile und Orientierung (vgl. Digel 1986, S. 34 zit. in Sigg 2014, S. 5) Abbildung 3: Trendverläufe (Walther, 2005, S.2) Abbildung 4: Sechs Trends im Feld des Trendsports (Lange, 2014, S. 206) Abbildung 5: Die Entwicklungsphasen von Trendsportarten (Walther, 2015, S. 3) Abbildung 6: Wirtschaftliche Entwicklung (Küssner, 2003, S. 22) Abbildung 7: Entwicklung Inline - Skaten (Küßner, 2003, S. 23) Abbildung 8: Dean Kamen auf einem Segway PT (Blueshift, 2016) Abbildung 9: Segway - Generation I, II (Segway, 2016) Abbildung 10: Bauteile des Segway PT (Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 18) Abbildung 11: Konsole und Anzeigeleuchten (Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 36) Abbildung 12: Funktionsweise des Segway PT – Vor- und Zurücklehnen (Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 14) Abbildung 13: Technische Daten für Segway PT-Modelle (Bedienungsanleitung Segway Personal Transporter, 2006, S. 5)

103 9. Abbildungsverzeichnis ______ Abbildung 14: Ergebnisse Bundesanstalt für Straßenwesen (Dorn, 2010, S. 61) Abbildung 15: Mobile Rettung (Segway Rheinland, 2010) Abbildung 16: Polizeiversion (Segway Rheinland, 2010) Abbildung 17: ISPA (ISPA, 2012-2016) Abbildung 18: Segway POLO - Spielfeld (Official Rules of Segway Polo, 2012-2016, S. 20) Abbildung 19: IO HAWK (I0 HAWK Benutzerhandbuch, 2015) Abbildung 20: Zum Spannungsfeld zwischen Verschulung und phänomenalen Lerngelegenheiten (Lange, 2014, S. 195) Abbildung 21: Differenzierung dreier Kategorien von Trendsportarten (Schwier, 2003, S. 21) Abbilding 22: Das Trendsportartenkonzept (Küßner, 2002, S. 26) Abbildung 23: Vier Anhaltspunkte zum Inszenieren von Trendsportarten im Unterricht (Lange, 2007, S. 31) Abbildung 24: Parcours 1 Abbildung 25: Parcours 2 Abbildung 26: Parcours 3 Abbildung 27: Parcours 4

104 10. Literaturverzeichnis ______ 10. Literaturverzeichnis AZ Quotes (2016) Dean Kamen Quotes. In: http://www.azquotes.com/quote/152651 [30.11.2016] AZ Quotes (2016) Dean Kamen Quotes. In: http://www.azquotes.com/quote/720807 [30.11.2016] AZ Quotes (2016) Dean Kamen Quotes. In: http://www.azquotes.com/quote/152653 [30.11.2016] AZ Quotes (2016) Dean Kamen Quotes. In: http://www.azquotes.com/quote/152647 [30.11.2016] AZ Quotes (2016) Dean Kamen Quotes. In: http://www.azquotes.com/quote/152677 [30.11.2016] Baacke, D. (1979) Die 13 bis 18 jährigen. München: Urban & Schwarzenberg. Balz, E. (2001) Trendsport in der Schule. In: Sportpädagogik 25(6), 2-8. Beckers, E. (1997) Über das Bildungspotential des Sportunterrichts. In: Balz, E. & Neumann, P. (Hrsg.) Wie pädagogisch soll der Sportunterricht sein? Schorndorf: Hofmann. Blueshift (2016) The Globalist wet dream – World Monopoly on potable water. In: http:// blueshift.nu/globalist-wet-dream-potable-water-world-monopoly/ [03.10.2016] Breuer, G. & Sander, I. (2003) Die Genese von Trendsportarten - im Spannungsfeld von Sport, Raum und Sportstättenentwicklung. Hamburg: Czwalina. 105 10. Literaturverzeichnis ______ Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (2009) Verordnung über die Teilnahme elektronischer Mobilitätshilfen am Verkehr (Mobilitätshilfenverordnung - MobHV) § 1 Anwendungsbereich, Grundsatz der Verwendung. In: http://www.gesetze- im-internet.de/mobhv/__1.html#Seitenanfang [04.09.2016] Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (2009) Verordnung über die Teilnahme elektronischer Mobilitätshilfen am Verkehr (Mobilitätshilfenverordnung - MobHV) § 2 Anforderungen an das Inbetriebsetzen. In: http://www.gesetze-im- internet.de/mobhv/__2.html [04.09.2016] Bundesministerium für Unterricht und Kunst (2003) Lehrmittel Lehrplan 99: Leibesübungen. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Bundesministerium für Bildung (2000) Lehrplände der AHS-Unterstufe. In: https:// www.bmb.gv.at/schulen/unterricht/lp/lp_ahs_unterstufe.html [29.09.2016] Clarke, A. (2002) The Segway: A Pedestrian Friend or Foe? In: http://www.planetizen.com/ node/50 [04.10.2016] Code of the District of Columbia (2005) § 50–2201.04a. Operation of personal mobility devices. In: https://beta.code.dccouncil.us/dc/council/code/sections/50-2201.04a.html [21.09.2016] Darmochwal, A. & Topp & H. (2006) Segway im öffentlichen Verkehrsraum. In: http:// www.pfa.nrw.de/PTI_Internet/pti-intern.dhpol.local/KV/Segway/230106_kurzbericht_bas %5B1%5D.pdf [03.09.2016] DEKA (2009) Our Founder. In: http://www.dekaresearch.com/founder.shtml [14.09.2016] Der Standard (2015) Für Hoverboards ist in Österreich kein Führerschein notwendig. In: derstandard.at/2000024191182/Fuer-Hoverboards-ist-in-Oesterreich-kein- Fuehrerschein-notwendig [15.09.2016]

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113 10. Literaturverzeichnis ______ 11. Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Projekttage - Übersicht Tabelle 2: Projekttage - Tag 2 - Vormittag Tabelle 3: Projekttage - Tag 2 - Nachmittag Tabelle 4: Projekttage - Tag 3 - Vormittag Tabelle 5: Projekttage - Tag 3 - Nachmittag Tabelle 6: Projekttage - Tag 4 - Vormittag Tabelle 7: Projekttage - Tag 4 - Nachmittag

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