€ Preis: 5,00

MUSIK VOM MITTELALTER BIS ZUR ROMANTIK KONZERTE AN HISTORISCHEN STÄTTEN

Regensburger Domspatzen L’ Orfeo Barockorchester (Österreich) Profeti della Quinta (Israel/Schweiz) Rachel Podger (Großbritannien) Echo du Danube (Deutschland) Ensemble Leones (Deutschland/Schweiz) Musica Humana 430 (Polen/Deutschland) The Marian Consort (Großbritannien) Rose Consort of Viols (Großbritannien) Ensemble Stravaganza (Frankreich) Concerto Palatino (Italien) Batzdorfer Hofkapelle (Deutschland) Harmonie Universelle (Deutschland) Phantasm (Großbritannien) New York Polyphony (USA) Il Suonar Parlante (Italien) Les Ambassadeurs (Frankreich) Verkaufsausstellung von Nachbauten historischer Musikinstrumente, von Noten, Büchern und CDs 22. BIS 25. MAI 2015 Die Sparkasse Regensburg treibt Kultur an.

Mit rund 640.000 Euro engagiert sich die Sparkasse Regensburg ganz weit vorne als Förderin der Kunst und Kultur in Regensburg.

Viele große Musik-Ereignisse – darunter Jugend musiziert, die Tage Alter Musik, das Musikfestival Palazzo und die Schloss- festspiele Thurn und Taxis – wären ohne die Unterstützung der Sparkasse Regens- burg nicht möglich.

s Sparkasse Regensburg TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG MAi 2015

VVoorrwwoorrtt GGrruußßwwoorrtt GGrruußßwwoorrtt Vier Tage Alte Musik pur Musikereignis von internationalem Rang Einzigartiges Festival

Liebe Musikfreunde, die TAGE ALTER MUSIK REGENS - BURG finden in diesem Jahr zum 31. Mal statt. In den vier Tagen des Festi- vals können wir Ihnen auch heuer wieder anregende Begegnungen mit Musik vergangener Epochen prä - sentieren. Hervorragende interna - tionale Orchester, Ensembles und Solisten der Alten Musik aus Öster - reich, der Schweiz, Großbritannien, um 31. Mal finden die Tage Alter Musik an diesem ie 31. Tage Alter Musik Regensburg wer - Frankreich, Italien, USA und aus Pfingstwochenende statt. Viele wunderbare Kon- den die UNESCO-Weltkulturerbestadt Deutschland werden die histori - Zzerte im Zeichen der Alten Musik, mit Klängen vom Dund ihre großartigen historischen Bauten am schen Kirchen und Säle unserer Mittelalter bis zur Romantik, warten dann wieder auf Pfingstwochenende erneut in vielfältigster ein begeistertes Publikum. Längst gehört das Festival Stadt mit musikalischem Leben fül - Weise zum Erklingen bringen. Wieder interpre - zum festen Bestandteil des Regensburger Kulturlebens len. Dabei können Sie wieder Musik tieren international renommierte und geschätz - aus ca. 600 Jahren Musikgeschichte und wir können mehr als stolz sein, ein Musikereignis te Musikerinnen und Musiker, Ensembles und in den unterschiedlichsten Beset - von solch internationalem Rang in Regensburg zu be- Orchester stilistisch verschiedenste Werke auf zungen in lebendigen und aufregen - heimaten. Denn die Tage Alter Musik haben sich nicht zum Teil selten gehörten historischen Instru - den Interpretationen erleben. nur hier sondern auch auf internationalem Parkett, weit ub̈ er die Grenzen Bayerns hinaus, einen Namen menten. Erstmals gibt es heuer eine engere gemacht. Heute zählt das Festival weltweit zu den re- Zusammenarbeit mit dem Institut Das Publikum darf sich auf ungewohnte Klang- nommiertesten seines Formats. „Die Tage Alter Musik für Musikwissenschaft der Univer - erlebnisse, überraschende musikalische Ent - Regensburg sind das älteste und renommierteste deut- sität Regensburg. Diese zeigt sich deckungen und inspirierende Eindrücke freuen. e Musik“, urteilt da etwa der sche Festival fur̈ die Alt So zählen etwa eine Monteverdi-Trilogie in der zum einen in drei Konzertein - SWR. „Eine der wichtigsten Adressen fur̈ diesen Mu- Dominikanerkirche sowie Concerti grossi von führungen (Profeti della Quinta, sikbereich“ meint auch die Frankfurter Rundschau. Musica Humana 430 und Les Am - Seit ub̈ er 30 Jahren setzt Pro Musica Antiqua seinen Arcangelo Corelli in musikhistorisch-authenti - bassadeurs) bei freiem Eintritt und Ehrgeiz daran, die neuesten und innovativsten Ent- scher, aber ungewöhnlich festlicher Besetzung zum anderen haben Studenten des wicklungen der historischen Auffuḧ rungspraxis auf- mit zwei Trompeten und Posaunen zu den be - Instituts unter der Federführung zuspur̈ en und ihr reiches Spektrum zu beleuchten. Es sonderen Höhepunkten des Festivals. Außer - von Prof. Dr. Katelijne Schiltz zu ein - ist eine wahrhaft großartige Leistung, ein Festival von dem erhalten Studierende der Hochschule für zelnen Konzerten Beiträge im vorlie - so hohem Niveau und von solch unbestrittener Qua- katholische Kirchenmusik und Musikpädago - genden Programmheft verfasst. lität ub̈ er so viele Jahre äußerst erfolgreich zu veranstal- gik in einem Workshop mit dem Cembalisten, Ein großer Anziehungspunkt des ten. Ich möchte den Organisatoren und Verantwortli- Musikwissenschaftler und Dirigenten Joshua chen sowie allen Beteiligten und den Sponsoren an die- Festivals wird auch in diesem Jahr Rifkin die Gelegenheit, ihre musikalischen Fer - ser Stelle aufs Herzlichste fur̈ ihr außerordentliches En- wieder die alljährlich stattfindende tigkeiten zu vervollkommnen. Ausstellung von Nachbauten histori - gagement und die professionelle Arbeit, die rund um Gerne unterstützt der Freistaat Bayern wieder - scher Musikinstrumente, von Noten, das Festival geleistet wird, sehr herzlich danken. um dieses bemerkenswerte und in Bayern wohl Büchern, Ton- und Bildträgern im hi - Das Programm des diesjährigen Festivals Tage Alter einzigartige Festival der Alten Musik. Ich danke storischen Salzstadel mit über 60 Musik Regensburg verspricht einmal mehr ein ganz den Veranstaltern für ihre wertvolle Initiative Ausstellern aus ganz Europa sein. besonderes zu werden: Herausragende Musikerinnen Wir möchten an dieser Stelle allen und Musiker sowie namhafte Ensembles und Orche- und ihr großartiges Engagement. Allen Besu - ster aus ganz Europa und den USA werden in den Förderern und Unterstützern des cherinnen und Besuchern wünsche ich faszinie - kommenden Tagen in Regensburg zu Gast sein. Als Festivals danken, ohne deren Hilfe rende Einblicke in das breite musikalische Re - Kulisse dienen ihnen die prächtigen historischen Rä- die TAGE ALTER MUSIK nicht pertoire vom Mittelalter bis zur Romantik, das umlichkeiten unserer Stadt: Der Historische Reichssaal möglich wären. Besonders wollen in den stimmungsvollen historischen Räumen im Alten Rathaus, die Dreieinigkeitskirche, die Basili- der Donaumetropole auf beeindruckende Weise wir an dieser Stelle der SPARKASSE ka St. Emmeram oder auch die wunderschöne Alte Ka- REGENSBURG danken, dem offizi - pelle am Alten Kornmarkt werden das Ihre zur außer- seine Wirksamkeit entfalten wird. ellen Hauptsponsor des Festivals, gewöhnlichen Atmosphäre der Konzerte beitragen. sowie der STADT REGENSBURG Die Regensburger Domspatzen unter der Leitung von Dr. Ludwig Spaenle und dem FREISTAAT BAYERN. Domkapellmeister Roland Buc̈ hner werden die dies- Bayerischer Staatsminister Nicht zuletzt gilt unser Dank allen jährige Ausgabe der Tage Alter Musik eröffnen. Zu- für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst treuen Musikfreunden, die alljähr - sammen mit dem österreichischen L’Orfeo Barockor- lich in großer Zahl das Festival besu - chester und exzellenten Solisten präsentieren sie geist- chen. Wir begrüßen alle Freunde der liche Werke von W. A. Mozart und nehmen die „Missa Alten Musik in Regensburg und solemnis“ C-Dur KV 337 ins Zentrum des Konzerts. wünschen erlebnisreiche Tage. Was fur̈ ein Auftakt! Ich wun̈ sche Ihnen, verehrtes Publikum, und allen Be- teiligten unvergleichliche Klangmomente und wun- Ihr Tage Alter Musik-Team derbare Festivaltage! Ludwig Hartmann, Stephan Schmid, Paul Holzgartner Joachim Wolbergs Oberbürgermeister der Stadt Regensburg 3 MAi 2015 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG

RReeggeennssbbuurrggeerr DDoommssppaattzzeenn LL’’OOrrffeeoo bbaarroocckkoorrcchheesstteerr ((ÖÖsstteerrrreeiicchh)) Yeree suh, Sopran Regensburger Domspatz, Alt Gustavo Martín-sánchez, Tenor Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) – Freitag, 22. Mai 2015, Joachim Höchbauer, Bass Geistliche Werke für Chor und Orchester 20.00 uhr Konzertmeisterin: Michi Gaigg Dreieinigkeitskirche, Leitung: Roland büchner Gesandtenstraße r e l k n i W

d r a h n i e R

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Regensburger Domspatzen (oben) & L’Orfeo Barockorchester (unten) 4 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG MAi 2015

ie Regensburger Domspatzen gibt es seit über tausend Jahren. Bi - schof Wolfgang gründete im Jahr 975 eine eigene Domschule, die Liebe Freunde der Tage Alter Musik, Dneben dem allgemein bildenden Unterricht besonderen Wert auf die mu - sikalische Ausbildung legte. Den Schülern war der liturgische Gesang in in diesem Jahr gibt es erstmals eine Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Musikwissenschaft der Universität Regensburg und den der Bischofskirche übertragen. Domkapellmeister Dr. Theobald Schrems Tagen Alter Musik, und die Kooperation mit diesem weltweit re - (17.2.1893-15.11.1963) machte die Regensburger Domspatzen seit den 30er nommierten Festival war für mich als Mitglied des Instituts eine be - Jahren des 20. Jahrhunderts weltberühmt. In seiner knapp 40-jährigen Tä - sondere Freude. Es war uns nicht nur ein Anliegen, dem Publikum tigkeit als Domkapellmeister von 1924 bis 1963 baute Schrems die Kon - die Musik durch Konzerteinführungen näherzubringen – ein Ange - bot, das in den nächsten Jahren vielleicht ausgebaut werden könnte –, zerttätigkeit des Chores, der ausschließlich aus Knaben und jungen Män - sondern insbesondere auch die Studierenden aktiv in diese Zusam - nern besteht, zielstrebig aus, ohne den liturgischen Dienst im Dom St. menarbeit einzubeziehen. Zahlreiche Studentinnen und Studenten Peter zu vernachlässigen. Das Musikgymnasium und Internat der Re - haben sich bereit erklärt, während des Festivals ehrenamtlich mit - gensburger Domspatzen und eine Tages- und Internatsgrundschule für zuhelfen, und ich bin davon überzeugt, dass sie hier wertvolle Ein - Grundschulklassen vor den Toren der Stadt sind sein Lebenswerk. Sein blicke in die Planung und Veranstaltung von Konzerten erhalten und so wertvolle Erfahrungen für ihr späteres Berufsleben sam - Nachfolger war Georg Ratzinger , der diesen „ältesten Knabenchor der meln werden. Darüber hinaus habe ich im vergangenen Winterse - Welt“ von 1964 bis 1994 leitete. mester an unserem Institut eine Übung mit dem Titel „Schreibwerk - Seit 1. September 1994 steht Roland Büchner an der Spitze der Institution. statt: Tage Alter Musik“ abgehalten. Ziel der Veranstaltung war es, Er studierte an der Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musik - gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Texte für das Programmheft zu erstellen. Das war für beide Seiten eine sehr pädagogik sowie an der Hoch - intensive Arbeit, die eine detaillierte Auseinandersetzung mit den schule für Musik und Theater Kompositionen und deren Rezeption erforderte: Was erwartet das München die Hauptfächer Kir - Publikum? Wie schafft man es, auf zwei Textseiten wesentliche An - chenmusik und Orgel. Unter regungen zum Konzertprogramm zu geben? In welchem Maße sind historische und biographische Hintergrundinformationen not - Domkapellmeister Roland Büch - wendig bzw. erwünscht? Wie stellt man musikalische Sachverhalte ner konzertierte der Chor bereits verständlich dar? Wie kann man das Publikum auf musikalische dreimal in Japan (1998, 2000 und Besonderheiten hinweisen? Mit all diesen Fragen haben wir uns 2004) und unternahm Auslands - eingehend beschäftigt; manche Beiträge haben wir Satz für Satz h

analysiert, sie mit - c tourneen nach Frankreich, Ita - o K unter auseinan der - n i lien, Österreich, Ungarn, Schott - t genommen und r a M land, auf die Philippinen, nach wieder zusammen - n gesetzt. Ich glaube a Südafrika (2008), Taiwan (2011) u J

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und hoffe, dass die o und zuletzt 2012 nach China t o

Ergebnisse unserer F sowie im Frühsommer 2014 in Arbeit, die Sie auf die USA. Jedes Jahr findet eine den nächsten Sei - Tournee durch die Bundesrepu - ten nachlesen kön - Roland Büchner blik Deutschland statt. nen, Ihnen einen guten Einstieg in Die Hauptaufgabe der Regensburger Domspatzen liegt jedoch nach wie die dargebotenen vor in der liturgischen Gestaltung der Gottesdienste im Regensburger Stücke bieten. Dom. Während der Schulzeit singen sie jeden Sonntag beim Hochamt Gregorianischen Choral sowie mehrstimmige Messen und Motetten. Be - Prof. Dr. Katelijne Schiltz, Institut für Musikwissenschaft der Universität Regensburg sonders eindrucksvoll werden die kirchlichen Hochfeste von den Regens - burger Domspatzen gestaltet. Im Rahmen der Tage Alter Musik Regens - burg konzertierten die Regensburger Domspatzen in den vergangenen dreißig Jahren mit La Grand Ecurie et la Chambre du Roy (1986), Musica Gemeinsam mit der Oboistin und Blockflötistin Carin van Heerden grün - Florea (2000), Akademie für Alte Musik Berlin (2004, 2008, 2010, 2012), dete die Barockgeigerin Michi Gaigg 1996 das L’Orfeo Barockorchester. Concerto Köln (2007, 2011, 2013) und L’Orfeo Barockorchester (2009). Unter ihrer Leitung feierte das Ensemble international große Erfolge. Ent - scheidende Impulse für ihren musikalischen Werdegang erhielt die Musi - Seit seiner Gründung an der Anton-Bruckner-Privatuniversität Linz im kerin während ihres Violinstudiums am Salzburger Mozarteum durch die Jahr 1996 hat sich das international besetzte L’Orfeo Barockorchester Begegnung mit Nikolaus Harnoncourt. Anschließend studierte Michi einen Platz unter den führenden Ensembles der historischen Auffüh - Gaigg Barockvioline bei Ingrid Seifert und Sigiswald Kuijken. Neben rungspraxis erspielt. Seine Diskographie umfasst ein Repertoire von der ihrer umfangreichen Konzerttätigkeit als Instrumentalistin und Dirigen - Suite des französischen Barock über die Sinfonia des musikalischen tin begann Michi Gaigg ihre pädagogische Laufbahn 1987 am Conser - Sturm und Drang bis zur Literatur der Klassik und frühen Romantik. vatoire National de Strasbourg. Seit 1994 unterrichtet sie am Institut für Viele der CD-Veröffentlichungen wurden ausgezeichnet, u. a. von Diapa - Alte Musik und Historische Aufführungspraxis an der Anton-Bruckner- r e son, Pizzicato („Supersonic Award“), Le Monde de la Musique, BBC Privatuniversität in l k n Music Magazine, Gramophone („Editor’s Choice“), Fono Forum, Radio Linz. Seit 2003 ist sie i W

d Österreich 1 („Pasticcio-Preis“) sowie dem Deutschen Musikpreis „Echo künstlerische Leite - r a h n Klassik“. Das Orchester gastierte bei vielen renommierten Festivals und rin der donauFEST - i e R in den wichtigsten europäischen Musikmetropolen. Stationen in letzter WOCHEN im Stru - : o t o

Zeit waren: Lucerne Festival, Beethovenfest Bonn, Salzburger Festspiele, dengau und wurde F Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, Telemann-Festtage Magde - durch das Land burg, Schwetzinger SWR-Festspiele, Europäische Wochen Passau, Oberösterreich mit Haydn-Festspiele Eisenstadt, Theater an der Wien, Linz, dem Großen Büh - Festspielhaus Baden-Baden, Kölner Philharmonie, Théâtre de Poissy. Bei nenkunstpreis und den Tagen Alter Musik Regensburg gastiert das Orchester zum dritten der Kulturmedaille Mal nach 2005 und 2009. ausgezeichnet. Michi Gaigg 5 MAi 2015 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG

Die Sopranistin Yeree Suh studierte an der Seoul National University Ge - Stefan Baier, geboren 1967 in sang und legte ihr Solistendiplom an der Universität der Künste Berlin Passau, studierte Kirchenmusik, mit Auszeichnung ab. Anschließend studierte sie noch an der Leipziger Orgel und Cembalo in Regens - Musikhochschule und ging an die Schola Cantorum Basiliensis. Sie zählt burg und Wien bei Karl Fried - heute zu den gefragtesten Sopranistinnen nicht nur in der Alte-Musik- rich Wagner, Michael Radulescu Szene. Sie arbeitete u. a. mit René Jacobs, Philippe Herreweghe, Ton Koop - und Gordon Murray. Neben sei - man, Sigiswald Kuijken, Andrea Marcon, Andreas Spering und Masaaki ner Tätigkeit als Professor für Suzuki. Yeree Suhs Debütaufnahme „Musik der Hamburger Pfeffersäcke“ Orgel an der Regensburger Mu - mit dem Elbipolis Barockorchester löste 2008 bei der Veröffentlichung sikhochschule (hfkm-regens - große Begeisterung aus. Zu ihren weiteren Aufnahmen gehören Purcells burg.de), die er seit 2011 als Rek - „Dido und Aeneas“ (Ambronay Éditions), Händels „Dixit Dominus“ und tor leitet, unterrichtet und kon - Bachs „Osteroratorium“ sowie verschiedene Bachkantaten mit Sigiswald zertiert er in Europa, Kuba und Kuijken und La Petite Bande. In der Saison 2013/2014 war sie Gast beim Japan. CD-Aufnahmen, Editi - Luzernfestival unter der Leitung von Pablo Heras-Casado. In Jos van Im - ons- und Jurorentätigkeit ergän - merseels Neueinspielung der Orff’schen „Carmina Burana“ singt sie den zen seine Aktivitäten. Stefan Baier Sopranpart.

Der in Regensburg geborene spanische Tenor Gustavo Martín-Sánchez Zum Programm: begann seine musikalische Laufbahn bei den Regensburger Domspatzen. Er studierte Gesang an der Hochschule für Musik und Theater in Mün - Geistliche Musik spielte im Leben von Wolfgang Amadeus Mozart schon chen. Opernerfahrungen sammelte er u. a. als Student der Theaterakade - immer eine besondere Rolle. Geprägt vom strengen katholischen Glauben mie August Everding in München und als Gast bei diversen Opernhäu - seines Vaters Leopold Mozart, war er hin- und hergerissen zwischen sei - sern und Opernfestivals. Während seines Studiums erhielt er ein Stipendi - ner eigenen Freigeisterei und der Religion. Leopold sorgte sich um seinen um der Yehudi-Menuhin-Stiftung „Live Music Now“. Er besuchte diverse Sohn und dessen Meisterkurse und etablierte sich als vielgefragter Konzertsänger. Er sang Glauben, doch in in zahlreichen europäischen Musikmetropolen und wirkte bei CD- und einem Brief aus TV-Produktionen mit. dem Jahr 1777 ver - sicherte Wolfgang Auch Joachim Höchbauer erhielt in seiner Geburtsstadt Regensburg eine seinem Vater: grundlegende musikalische Ausbildung als Mitglied der Regensburger „Lebe der Papa un - Domspatzen. Er studierte an der Hochschule für Musik und Theater in besorgt; ich habe München und an der Musikhochschule in Köln. Nach langjähriger Gott immer vor Mitwirkung als Mitglied des Collegium Vocale Gent unter Philippe Her - Augen. Ich erkenne reweghe tritt er vermehrt als Solist in Erscheinung. Er konzertierte mit seine Allmacht, ich Barockorchestern wie der Capella Augustina, dem Concerto Branden - fürchte seinen burg, der Kölner Akademie, dem Collegium Cartusianum, La Banda und Zorn; ich erkenne Concerto Köln. Er hatte Auftritte u. a. beim Rheingau Musik Festival, aber auch seine beim Heidelberger Frühling, dem Early Music Festival Stockholm, den Liebe, sein Mitlei - Tiroler Festspielen in Erl, bei der Ruhrtriennale in Bochum, beim Festival den und Barmher - der Europäischen Kirchenmusik in Schwäbisch Gmünd und bei den Fest - zigkeit gegen seine tagen Alter Musik Basel. Geschöpfe, er wird Wolfgang Amadeus Mozart

Yeree Suh Gustavo Martín-Sánchez Joachim Höchbauer 6 MAi 2015

seine Diener niemals verlassen.“ Mozarts geist - keitsfest und der andere auf Weihnachten be - riosa“ sammeln sich Sopran und Tenor, um die liches Werk umfasst etwa 80 KV-Nummern, da - zieht. Mozarts Autograph, das die „Mailänder Jungfrau Maria gemeinsam zu preisen. Begleitet runter das , Messen, Musik für die Ves - Fassung“ überliefert, galt nach dem Zweiten werden die Solisten von Streichern und Orgel, per, Litaneien, vokale Einzelwerke für die Litur - Weltkrieg als verschollen und ist seit etwas über die das Ende instrumental ausklingen lassen. gie und instrumentale Kirchensonaten. Bis auf einem Jahrzehnt in der Biblioteka Jagiellónska Eines der bekanntesten Kirchenwerke Mozarts wenige Ausnahmen wurden seine Kirchenmu - in Krakau wieder zugänglich. ist, neben dem Requiem, die Messe in C-Dur sikwerke während seines Aufenthalts in Salz - Das Offertorium Sub tuum praesidium (KV 198) (KV 337), die im Autograph auf März 1780 da - burg (1756-1781) verfasst. schrieb Mozart vermutlich im Jahre 1774. Den tiert wurde und meistens im Schatten der ein Mit nur zwölf Jahren schrieb er das Veni Sancte Spi - vorgegebenen Text, der zu den ältesten Marien - Jahr zuvor komponierten sogenannten Krö - ritus (KV 47), eine geistliche Chormotette, in der gebeten zählt, lässt er in einem Duett für Sopran nungsmesse (KV 317) steht. Der Beiname „solem - Einflüsse von seinem Vater Leopold, Michael und Tenor erklingen. Nach einem einleitenden nis“, der erst später hinzugefügt wurde, ist inso - Haydn sowie Johann Ernst Eberlins erkennbar Streicherpart beginnt der Sopran und wird vom fern bemerkenswert, als die Messe von der An - sind. Mozart vertont hier nicht – wie der Textan - Tenor abgelöst. Ein Wechselgesang der beiden lage eher knapp konzipiert ist. Nach einem fang vermuten lässt – die berühmte Pfingstse - Stimmen zieht sich durch das gesamte Andante langsamen Kyrie folgt das durch Paukenschläge quenz, sondern eine Antiphon zum Pfingstfest, die mit Ausnahme weniger knapp gehaltener uniso - wuchtig wirkende Gloria, das an das Sonaten - mit einem Alleluia endet. Dadurch, dass er das no Einschübe. Ab „libera nos semper, virgo glo - satzschema angelehnt und durch mehrere Soli Werk als Offertorium bezeichnete, wird dessen Funktion in der Liturgie offensichtlich. In dieser Komposition ist der Anteil der Solisten eher ge - ring; der Chor jedoch ist fast durchgehend aktiv. IHRE AUTOVERMIETUNG Das Regina Coeli in B-Dur (KV 127) schrieb Mozart, IN REGENSBURG ... als er sechzehn Jahre alt war. Die Komposition lässt sich in drei Teile gliedern: der Chor singt, vom Or - chester begleitet, in einem Allegro maestoso den Anfang der marianischen Antiphon. Dann folgt das „Quia quem meruisti“ für Sopran solo und Chor (Andante). Am Schluss erklingt ein ausge - ber 180 und an ü n! dehntes Alleluia für Sopran, Chor und Orchester. ... tandorte eiteren S Aufgrund seiner Begabung unternahm Mozart w schon in seinen frühen Jahren Konzertreisen mit * Beispielangebot pro Tag (ab Anmietung 24h lang, nur Mo. - Fr. inkl. seinem Vater. Nachdem er 1769 erzbischöflicher MwSt. und 100 km - jeder weitere km 0,17 €) für einen Fiat Ducato. Irrtümer und Änderungen vorbehalten. Hofkonzertmeister in Salzburg geworden war, reiste er in Begleitung seines Vaters nach Italien. BUCHBINDER Während seiner Italienreise nahm der fünfzehn - Margaretenstraße 8 jährige Mozart Kontrapunktunterricht bei RESERVIERUNG 93047 Regensburg Padre Giovanni Battista Martini (1706-1784), Telefonisch unter oder im Internet unter einem Musiktheoretiker aus Bologna, was sei - nen Blickwinkel auf die italienischen Komposi - Tel. 0180-2824246 WWW.BUCHBINDER.DE (0,06 € pro Anruf aus dem dt. Festnetz / Mobilfunktarife max. 0,42 € / Min.) tionsweisen erweiterte. In dieser Zeit schrieb er das Exsultate, jubilate (KV 165) für Sopran und Orchester, das 1772 in Mailand seine Premiere erlebte. Mozart komponierte das Werk für den Sopran-Kastraten Venanzio Rauzzini (1746- allem im stuckierten Rippenwerk des Inneren. 1810), der in seiner Oper Lucio Silla (KV 135) als Dreieinigkeitskirche Die Dreieinigkeitskirche zählt zu den ersten „primo uomo“ aufgetreten war. Angesichts der bedeutenden evangelischen Kirchenbauten in Die Dreieinigkeitskirche an der Gesandten - Annus qui Bayern. Enzyklika , die Papst Benedikt XIV. straße ist ein stattlicher Bau des 17. Jahrhun - 1749 veröffentlicht hatte, ist dies durchaus be - derts. Ungewöhnlich sind die barocken Prunk- merkenswert. Laut diesem päpstlichen Rund - Grabmäler an den umgebenden Hofwänden. schreiben durfte nämlich geistliche Musik keine Die Namen der Verstorbenen sind eindeutig opernhaften Ausprägungen vorweisen. Pauken unregensburgerisch: von Kniestedt, von und Trompeten, Pfeifen, Jagdhörner und auch Treskow, Björnstjerna. Etwa 40 Grabsteine hal - ten hier das Andenken an evangelische Exu - die Mitwirkung von Kastraten sollten aus der lanten und Reichstagsgesandte wach, die hier Kirche verbannt werden. verstarben. Der Bau der Dreieinigkeitskirche Gut sechs Jahre nach der Mailänder Urauffüh - war notwendig geworden, weil in der Stadt rung (1773) entstand die zweite Fassung von nur wenige Bauten – vor allem die Neupfarr - Exsultate, jubilate , die im heutigen Konzert er - kirche – dem evangelischen Gottesdienst zur klingt. Sie ist in einer Salzburger Handschrift Verfügung standen. So errichtete 1627-31 der überliefert und war für eine Aufführung am Nürnberger Baumeister Hans Carl auf städti - Dreifaltigkeitssonntag des Jahres 1779 gedacht. schem Grund einen einschiffigen, tonnenge - wölbten Raum mit den üblichen Emporen Diese 1978 aufgefundene „Salzburger Fassung“ einer Predigtkirche. Von den beiden Osttür - unterscheidet sich von der „Mailänder Fas- men wurde nur der nördliche vollendet. Die sung“ vor allem durch die Verwendung von Formen der Architektur sind frühbarock, je - Flöten statt Oboen und zweier Texte in der ers - doch noch mit Anklängen an die Gotik, vor ten Arie, von denen sich einer auf das Dreifaltig -

7 MAi 2015 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG

Die Regensburger Domspatzen und das L’Orfeo Barockorchester im Jahr 2009 in der Alten Kapelle 5 1 0

2 Zeit t s u g u A

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. 6 Musik INNSBRUCK KLASSIK-INFO 089/59 00 246 46 Regensburg 97.0 | Augsburg 102.1 | Hof 102.3 | Ingolstadt 88.0 | BAROCK Lindau 87.6 | München 102.3 | Nürnberg 87.6 | Passau 95.6 | Würzburg 89.0 | Bayernweit im Digitalradio DAB+ | Bundesweit digital Meisterkurse und Seminare für Alte Musik im Kabel | Europaweit digital über Satellit Astra 19,2 Grad Ost | der Universität Mozarteum Weltweit live im Internet Tiroler Landeskonservatorium facebook.com/brklassik br-klassik.de www.uni-mozarteum.at/de/kunst/ib

14:56 8 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG MAi 2015

der Sopran- und Tenorstimme geprägt ist. Während des Credos beruhigt sich die Stimmung durch den Einsatz des Soprans wieder; formal folgt dieser Teil, der auch in einer unvollendeten Fassung überliefert ist, dem REssE LMAnACH Ritornellprinzip. Das Benedictus ist als Fuge konzipiert. Das abschließen - PP --AA de Agnus Dei fängt mit einem arienhaften, sehr ausgeschmückten Solo - nEu: Der PREssE-ALMAnACH zum part des Soprans an und endet mit einem Allegro assai. Festival 2014 Die Kirchensonate in C-Dur (KV 336) entstand im selben Jahr wie die Messe in C-Dur und nimmt Bezug darauf. Hier übernimmt allerdings die mit zahlreichen Farbfotos und Rezensionen ist erschie - Orgel den virtuosen Part und wird von Violinen und Bass begleitet. nen. Zum Preis von 2,50 euro ist er ebenso wie die Presse- © Michaela Scheliga, UR Almanache von 1984 bis 2013 erhältlich im Informations - zentrum im historischen Salzstadel neben der Steinernen Brücke.

sendetermin auf bR klassik: ROGRAMM PROGRAMM ‘Tafel-Confect’ - live aus Regensburg 24. Mai, 12.05 Uhr WOLFGAnG AMADEus MOZART (1756-1791) :

Regina coeli b-Dur (1772), kV 127 für Solo-Sopran, Chor und Orchester Regina coeli – Allegro maestoso Quia quem meruisti – Andante Alleluja – Allegro AusFüHREnDE

Exsultate, jubilate (1773), kV 165 „salzburger Fassung” (1779), kV 158a Motette für Solo-Sopran und Orchester L’O RFEO bAROCkORCHEsTER Exsultate, jubilate – Allegro Tandem advenit hora – Rezitativ Tu virginum corona – Andante Michi Gaigg (Konzertmeisterin) , Alleluja – Molto Allegro Julia Huber-Warzecha, Roswitha Dokalik, Martin Jopp, Martin kalista, Linda Pilz, sub tuum praesidium F-Dur (1773), kV 198 sabine Reiter, Petra samhaber, Judith schreyer, Offertorium für zwei Solostimmen und Orchester simone Trefflinger, Elisabeth Wiesbauer Violine I und II Veni sancte spiritus C-Dur (1768), kV 47 Motette für Soli, Chor und Orchester Lucas schurig-breuß, Roswitha Haberl, Daniela Henzinger (auch Violine) , PAUSE Johanna Weber (auch Violine) Viola kirchensonate C-Dur (1780) kV 336 Allegro Anja Enderle, Peter Trefflinger, Theresia kainzbauer Violoncello

Stefan Baier, Orgel Maria Vahervuo, Martin Hofinger Kontrabass Missa solemnis C-Dur (1780) kV 337 Kyrie Andreas sommer, Lisa keaton-sommer Traversflöte Gloria Credo Carin van Heerden, Philipp Wagner Sanctus Benedictus nikolaus broda, Makiko kurabayashi Fagott Agnus Dei – Dona nobis pacem Hermann Ebner, Michael söllner Horn

Wir danken der Meisterwerkstätte für Orgelbau, Josef Maier, 88138 Hergens- weiler, für die freundliche Bereitstellung der Truhenorgel. Martin Mühringer, bernhard Mühringer Trompete

Dieses Konzert wird in Verbindung mit dem Verein „Freunde des Regens- norbert salvenmoser Altposaune burger Domchors e.V.” durchgeführt. Robert schlegl Tenorposaune Die Regensburger Domspatzen werden in besonderer Weise von der Liga-Bank eG unterstützt. bernhard Rainer Bassposaune Dieses Konzert findet auch schon am Donnerstag, dem 21. Mai, 20.00 Uhr, in der Dreieinigkeitskirche als Vorpremiere statt. Rizumu sugishita Pauken Direktübertragung auf BR Klassik stefan baier Orgel Sendetermin auf Deutschlandradio Kultur: 25.5., 20.03 Uhr

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PPrrooffeettii ddeellllaa QQuuiinnttaa ((iissrraaeell//sscchhwweeiizz)) Freitag, 22. Mai 2015, Musik der karwoche – 22.45 uhr (nachtkonzert) Emilio de’ Cavalieri: Lamentationen und Responsorien (um 1600) schottenkirche st. Jakob, Jakobstraße

Profeti della Quinta

uf das Repertoire des 16. und frühen 17. Rheingau Musik Festival, den Musikfestspielen Saint-Michel en Thiérache in Frankreich. 2014 Jahrhunderts spezialisiert, hat sich das En - Potsdam Sanssouci, dem Oude Muziek Festival wurden die Musiker außerdem zum ersten Mal Asemble Profeti della Quinta zum Ziel gesetzt, für in Utrecht oder dem Festival de l’Abbaye de in die USA und nach Japan eingeladen. ein heutiges Publikum lebendige und aus - drucksstarke Aufführungen zu schaffen. Der Kern des Ensembles besteht aus fünf Sängern, Mönche im deutschsprachigen Raum. 1216 die nach Bedarf mit weiteren InstrumentalistIn - schottenkirche war der Bau vollendet. Im 16. Jahrhundert nen und SängerInnen zusammenarbeiten. Das Um 1090 erhielten irische Benediktiner ein lösten schottische Mönche die Iren von St. Ensemble wurde im israelischen Galiläa von Grundstück vor den Mauern der Stadt zum Jakob ab, und bis 1862 gehörte das Kloster Elam Rotem gegründet. Es ist derzeitig in der Bau ihres Klosters. Von der ersten Jakobskir - zum schottischen Zweig der Benediktiner. Schweiz ansässig, wo alle seine Mitglieder wei - che, die 1120 geweiht wurde, sind die beiden Die Schottenkirche ist vor allem berühmt terführende Studien an der Schola Cantorum Ba - Osttürme erhalten. St. Jakob wurde das Mut - wegen ihres Portals mit seinem rätselhaf - siliensis absolvierten. Erste Bekanntheit erlang - terkloster aller Nierderlassungen irischer ten plastischen Schmuck. Hinter dem Por - ten die „Profeti“ durch Emilio de Cavalieris „La - tal im Inneren ist die liegende Figur des mentationen“ (1600) sowie Salomone Rossis Mönches Rydan als Türschließer darge - „Hashirim asher li’Shlomo“ (1623), der ersten stellt. Der Mönchschor besitzt noch die Veröffentlichung hebräischer polyphoner Musik. alten steinernen Chorgestühlschranken und den originalen Bodenbelag des 12. Mit der CD-Einspielung dieses Werks und einem Jahrhunderts. Die Gestaltung der vielen Dokumentarfilm über Salomone Rossi, gefilmt Säulchen hat Parallelen in der englischen an den Originalorten in Mantua, wurde dann Architektur. Verschiedene Ausstattungs - auch die internationale Presse auf das Ensemble stücke haben sich erhalten: die romanische aufmerksam. Das Ensemble ist Gewinner des Kreuzigungsgruppe, eine Madonna und York Early Music Young Artists Competition die Heiligen Jakobus, Paulus und Christo - 2011 und gastierte mittlerweile bei zahlreichen phorus aus dem 14. Jahrhundert. internationalen Festivals und Reihen, u. a. beim

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der bedeutendsten Traktate jener Zeit he - Zum Programm: raus: Dialogo della musica antica et della mo - derna (1581) . Seine Ideen führten zur Bil - Die Klagelieder des Propheten Jeremias (Lamentationes), in denen die Zer - dung eines neuen Stils – der Monodie. Ein störung Jerusalems um das Jahr 586 v. Chr. beklagt wird, werden in den zentrales Anliegen war die Verständlich - drei Kartagen vor Ostern während der Trauermetten (auch „Tenebrae“ ge - keit und Ausdeutung des Textes. Im be - nannt) gesungen. Im Zentrum der Matutin stehen drei Nokturnen, die sich ginnenden 17. Jahrhundert entwickelte jeweils aus drei Psalmen, drei Lektionen und drei Responsorien (die die sich im Umkreis der Chiesa Nova, der Wirkung der Lektion vertiefen) zusammensetzen. Am Gründonnerstag, Oratorianer-Kirche in Rom, daraufhin Karfreitag und Karsamstag sind die Lesungen den Klageliedern des Jere - eine neue Stilrichtung, welche die Lamen - mias entnommen. Mit seiner Vertonung der Lamentationes Prophetae Jere - tationen mit der Monodie-Technik ver - miae gelang es Emilio de’ Cavalieri (1550-1602) im frühen 17. Jahrhundert, band. Einen der frühesten Versuche, die Büste von Emilio de‘ Cavalieri die Monodie in die religiöse Musik einzuführen. Klagelieder monodisch zu setzen, unternahm Emilio de‘ Cavalieri. Die frühesten mehrstimmigen Vertonungen der Klagelieder stammen aus Cavalieri tritt als eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Kirchenmusik der Zeit um 1450 von Komponisten wie Johannes Tinctoris (1435-1511) und im Italien des späten 16. Jahrhunderts auf und war nicht nur als Kompo - Johannes de Quadris (1410-1457). Sie tauchten Jahrzehnte später in Samm - nist und Organist für die Organisation der Musik von San Marcello in Rom lungen des Musikverlegers Ottaviano dei Petrucci (1466-1537) in gedruck - verantwortlich, sondern auch für den Orgelbau in der Kirche Santa Maria ter Form auf. Zur Mitte des 16. Jahrhunderts nahm die Vertonung von La - in Aracoeli zuständig. Als Ferdinando I. de‘ Medici zum Großfürsten er - mentationen zu. Der französische Komponist Elzéar Genet Carpentras nannt wurde, ließ er Cavalieri von Rom nach Florenz kommen, um ihn (1470-1548) führte beispielsweise Neuerungen wie die homophone dort als Generalintendant aller Künste an seinem Hof einzustellen. Dieser Schreibweise ein. Der Einfluss Costanzo Festas (1490-1545), der die Jerusa - übernahm 1589 die Leitung der Hochzeitsfeierlichkeiten anlässlich der lem- Refrainsätze imitierend behandelt, ist selbst bei Cavalieris Klageliedern Vermählung seines Förderers mit Christine von Lothringen. Die Musik, noch zu beobachten. Die genaue Textauswahl der langen Tenebrae-Kom - die Cavalieri zu diesem Anlass schrieb, bildet neben der Rappresentazione di positionen, die anfangs eher frei war, wurde vom Trienter Konzil (1545- Anima e di Corpo aus dem Jahr 1600 – heute in der Musikgeschichte als ers - 1563) festgelegt und findet in den Lamentationen von Palestrina erstmals tes Oratorium bekannt – einen wichtigen Teil seines Schaffens. Berücksichtigung. Er verwendete nur spärliche musikalische Textausdeu - Neben diesen beiden Werken ist heutzutage einzig und allein eine weitere tung; es überwiegt die homophone Satztechnik. Eine besondere Stellung Komposition von de‘ Cavalieri erhalten: die Lamentationes Prophetae Jere - nehmen ebenfalls Orlando di Lassos (1532-1594) fünfstimmige Lamentatio - miae . Sie sind unbekannter, da sie nie gedruckt wurden, besitzen jedoch nen ein, welche sich in Textauswahl, Cantus-firmus-Behandlung und ho - dasselbe künstlerische Niveau wie die weitaus bekanntere Rappresentazio - mophoner Schreibweise am römischen Stil Palestrinas orientieren. ne. Die Handschrift der Lamentationen befindet sich in der Biblioteca Val - Gegen Ende des 16. Jahrhunderts brachte Vincenzo Galilei (1520-1591) in licelliana in Rom und besteht aus zwei Zyklen mit Lesungen (I & II), wobei Florenz in einem von Diskussionen geprägten Umfeld von Gelehrten, Mu - der zweite Zyklus unvollständig ist. Der Charakter der Lesungen und Re - sikern und Musikliebhabern – auch Florentiner Camerata genannt –, eines sponsorien ist dunkel, komplex, dissonant und chromatisch aufgeladen. Die gesungenen hebräischen Buchstaben (Aleph, Beth, Ghimel usw.) leiten die Lesungen im fünfstimmigen imitatorischen Stil ein. PROGRAMM Zyklus I, der heute Abend aufgeführt wird, zeigt eine Vielfalt an Stilen. Dabei ist insbesondere auf die musikalische Ausdruckskraft zu achten, mit der de’ Ca - EMiLiO DE ’ C AVALiERi (1550 – 1602) valieri die Wörter ausschmückt. So verwendet er für die „schmerzhaften“ Wör - ter eine dramatische Melodie und drückt Begriffe wie „sola“ (lectio prima, Prima die - Gründonnerstag Aleph) oder „ego“ (lectio tertia, Aleph) in Solopartien aus. Die Zusammenge - Intonatione Erste Lesung – Incipit, Aleph, Beth, Ghimel, Jerusalem hörigkeit wird in „plena populo“ (lectio prima, Aleph) und „omnes“ (lectio Erstes Responsorium – Eram quasi agnus prima, Ghimel) in mehrstimmigen imitierenden Chorsätzen erzeugt. Disso - Zweite Lesung – Vau, Zain, Heth, Jerusalem nante Intervalle verstärken zusätzlich die Ausdruckskraft von Textabschnitten Zweites Responsorium – Una hora wie „nec invenit requiem“ (lectio prima, Ghimel) und „angustias“ (lectio Dritte Lesung – Jod, Caph, Lamed, Jerusalem Drittes Responsorium – Seniores populi prima, Ghimel). Durch die sehr subtile Rhythmik, die gewagte Harmonik und den Wechsel von Chor- und Solopartien gehören die Lamentationes de’ Cava - secunda die - karfreitag lieris zu den ausdrucksstärksten Kompositionen jener Zeit. © Lisa Mayer, UR Intonatione Ricercar secondo (Girolamo Frescobaldi, 1615) Erste Lesung – De lamentatione, Heth, Caph, Jerusalem Erstes Responsorium – Tradiderunt me AusFüHREnDE Zweite Lesung – Lamed, Mem, Nun, Jerusalem Zweites Responsorium – Jesus tradidit Dritte Lesung – Aleph, Beth, Ghimel, Jerusalem PROFETi DELLA QuinTA Drittes Responsorium – Caligaverunt oculi mei Perrine Devillers Cantus I Tertia die - karsamstag Doron schleifer Cantus II Intonatione Ricercar terzo (Girolamo Frescobaldi, 1615) Erste Lesung – De lamentatione, Heth, Heth, Heth, Jerusalem David Feldman Altus Erstes Responsorium – Astiterunt reges terrae Cory knight Tenor I Zweite Lesung – Aleph, Beth, Ghimel, Jerusalem Zweites Responsorium – Aestimatus sum Dan Dunkelblum Tenor II Dritte Lesung – Incipit, Recordare, Hereditas, Pupilli, Jerusalem Drittes Responsorium – Sepulto Domino [Jerusalem] Elam Rotem Bass & Cembalo

Wir danken der Meisterwerkstätte für Orgelbau, Markus Harder-Völkmann, Ori Harmelin Chitarrone 85579 Neubiberg, für die freundliche Bereitstellung der Truhenorgel und des Cembalos. Elizabeth Rumsey Lirone Konzerteinführung: Prof. Dr. Katelijne Schiltz (sowie als Gast: Elam Rotem), 18.00 Uhr, Haus Ryosuke sakamoto Viola da gamba der Musik, Präsidial-Palais am Bismarckplatz – Eintritt frei! Aki noda Orgel Sendetermin auf BR Klassik: 6.8.2015, 20.03 Uhr

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RRaacchheell PPooddggeerr,, VViioolliinnee ((GGrrooßßbbrriittaannnniieenn)) samstag, 23. Mai 2015, 11.00 uhr (Matinee) „Guardian Angel – schutzengel“ – basilika u. L. Frau zur Alten kapelle , solorecital mit Werken von J. s. bach, G. Tartini und H. i. F. biber Alter Kornmarkt

achel Podger zählt seit etwa 20 Jahren zu den herausragenden Vertreterinnen der RBarockvioline. Nach Anfängen beim Palladian Ensemble und beim Ensemble Florilegium war sie mehrere Jahre Konzertmeisterin in Trevor Pinnocks English Concert und beim Orchestra of the Age of Enlightenment. Sie arbeitete mit vielen renommierten europäischen und ameri - kanischen Barockorchestern zusammen. Für das niederländische CD-Label Channel Clas - sics nimmt sie exklusiv auf. Ihre CD-Veröffent - lichung „Guardian Angel“ erhielt im April 2014 den BBC Music Magazine Award. Auf ihrer jüngsten CD-Veröffentlichung „Perla Barocca“ präsentiert sie zusammen mit dem Cembalis - ten Marcin Swiatkiewicz und dem Lautenisten Daniele Caminiti italienische Musik des 17. Jahrhunderts. Mit ihrem eigenen Ensemble Bre - con Baroque veröffentlichte sie im Oktober 2010 Bachs Violinkonzerte und erhielt heraus - ragende Kritiken. Im Mai 2013 folgte eine CD mit Bachs Doppel- und Tripelkonzerten. 2012 gastierte sie erstmals mit Brecon Baroque bei den Tagen Alter Musik Regensburg. Rachel Podger ist Ehrenmitglied der Royal Academy of Music, wo sie den 2008 gestifteten Micaela Comberti Chair für Barockvioline in - nehat, und sie unterrichtet am Royal Welsh College of Music and Drama in Cardiff. Das Unterrichten ist ein wesentlicher Bestandteil ihres musikalischen Lebens; sie gibt zudem jedes Jahr eigene Sommerkurse im walisischen Brecon. Ihr Unterrichtsangebot umfasst dem - nächst auch Meisterklassen an der Juilliard School. Rachel Podger ist darüber hinaus künstlerische Leiterin ihres eigenen Festivals, des Brecon Baroque Festival, das 2006 gegrün - det wurde und seither jedes Jahr vier Tage lang führende Vertreter der historischen Auffüh - Rachel Podger rungspraxis in die Brecon Beacons holt.

Gedanken zum Programm von Rachel Podger der an dieser Stelle eine Pfalzkapelle errichten Ich habe schon immer Bachs Partita für Flöte solo Alte kapelle ließ. Der heiliggesprochene Kaiser Heinrich II. (BWV 1013) geliebt und kannte das Stück vom Die Anfänge der Stiftskirche Unserer Lieben ersetzte die Anlage im frühen 11. Jahrhundert Hören, so wie man oft Stücke, die für ein anderes Frau zur Alten Kapelle verlieren sich im Dun - durch einen Neubau, der sich bis heute erhal - Instrument geschrieben sind, kennt. Ich spielte kel der Geschichte. Urkundlich fassbar wird ten hat. Nur die Ostteile wurden 1441/52 den Anfang oft als ein quasi „Warm-up“ (was die Alte Kapelle im Jahre 875 durch eine Schen - durch einen sehr viel größeren spätgotischen Flötisten im Raum verwirrte!) und hatte dann die kungsurkunde König Ludwigs des Deutschen, Chor ersetzt. Idee, die Partita nach g-Moll (die Originaltonart Der Innenraum überrascht durch eine uner - ist a-Moll) zu transkribieren, um die Klangfülle wartet prächtige Ausstattung im Stil des Roko - der Violine auszunutzen. Es funktionierte wun - ko. Ab 1747 arbeiteten hier der Wessobrunner derbar, ist als Stück äußerst interessant und Stukkateur Anton Landes, die Augsburger macht viel Freude zu spielen. Ich empfehle es also Maler Christoph Thomas Scheffler und Gott - allen Geigern! Darüber hinaus haben wir hier die fried Bernhard Götz sowie der Regensburger Möglichkeit, Bachs Werkanzahl für bestimmte In - Altarbauer und Bildschnitzer Simon Sorg. Aus strumente zu erweitern. Häufig sind es sechs ihrem Zusammenwirken entstand eine Deko - (vgl. die Suiten für Violoncello, die Sonaten und ration, deren rauschender Glanz seinesglei - Partiten für Violine solo, die Sonaten für Violine chen sucht und dem Bau einen würdigen Platz in der Reihe der süddeutschen Rokokokirchen und Cembalo, die Brandenburgischen Konzerte sichert. etc.) und somit lässt sich das Repertoire für Violi - ne solo mit der magischen Zahl sieben krönen. 12 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG MAi 2015

Bachs berühmte d-Moll-Chaconne aus seiner zweiten Solo-Partita (BWV 1004) unter der Geigenlinie ab und an eine Basso-continuo-Stimme notiert. ist häufig ohne die vorangehenden Sätze im Konzert zu hören. Es liegt nahe, Nach der Pause folgt die Passacaglia von Heinrich Ignaz Franz Biber, das letz - dies zu tun aufgrund der Länge dieses Stücks und seiner architektonisch per - te Stück aus seinem wohl bekanntesten Werk, den Rosenkranzsonaten. Bei fekten Struktur, dennoch bevorzuge ich es, die Chaconne als einen Teil der ge - diesen handelt es sich um einen sechzehnteiligen Zyklus, der um 1676 kom - samten Partita zu betrachten, und spiele sie viel lieber im Zusammenhang mit poniert wurde. In den Sonaten stellt Biber jedem Stück einen Kupferstich in den vorangehenden Sätzen. Dadurch erscheint die Chaconne noch herausra - Form eines Medaillons voran, der ein Ereignis aus dem Leben Marias und gender und schließt die gesamte Partita in vollkommener Weise ab. ihres Sohnes Christus abbildet. Biber entnahm diese Bilder einem Rosen - Die Tartini-Sonaten für Violine solo waren mir bis vor ein paar Jahren noch un - kranz-Bruderschaftsblatt. Die abschließende Passacaglia wird von der Gravur bekannt. David Takeno, mein ehemaliger Lehrer, gab mir eine Kopie des Manu - eines Engels mit Kind begleitet. Das Bild des Schutzengels (engl.: „guardian skripts (das Original befindet sich in Padua). Die Handschrift Tartinis ist ziemlich angel“) inspirierte Rachel Podger zum Titel des heutigen Konzerts. Die Passa - klar, wenn auch sehr klein, und die Stücke sind durchweg bedeutend und ein - caglia, eine Improvisation über einen sich ständig wiederholenden Bass von nehmend. Manchmal schreibt Tartini eine Basso-continuo-Stimme unter die Gei - vier Noten, ist in den Rosenkranzsonaten in zweierlei Hinsicht etwas Beson - genlinie, sagt aber gleichzeitig sehr deutlich, dass seine wahre Absicht immer deres: Sie ist nicht nur das einzige Stück ohne Basso continuo, sondern auch war, diese Stücke ohne einen Bass zu spielen, da dann totale Freiheit herrschen wie die erste Sonate des Zyklus in Normalstimmung – ohne Skordatura. Letz - würde. Die a-Moll-Sonate ist ein Stück voller Offenheit und Lebensfreude. tere ist eine von der Norm abweichende Stimmung eines Saiteninstruments. Bibers Passacaglia für Violine solo steht am Ende seiner 16 Rosenkranz-Sona - Insgesamt verwendet Biber in seinen Rosenkranzsonaten vierzehn verschie - ten. Alle anderen Sonaten haben einen Basso continuo, abgesehen von dieser dene Violinstimmungen, weswegen das Werk eine einmalige Stellung in der letzten Sonate. In der Handschrift geht ihr die Darstellung eines Schutzengels Geschichte des Violinspiels einnimmt und Biber schon zu Lebzeiten als Vir - voran. Man kann die Passacaglia also durchaus als „Schutzengel-Sonate“ ver - tuose galt. Bei nur wenigen Geigern und Komponisten vor seiner Zeit findet stehen, wodurch auch ihre Struktur zum Symbol wird. Wie der Schutzengel man so häufig Doppelgriffe, Dreier- und Viererakkorde. Biber beherrschte den Menschen auf allen seinen Wegen geleitet, so geleitet die immer wieder - sogar das Violinspiel bis in die siebte Lage, was damals eine Seltenheit dar - kehrende Bassfigur (4 Töne abwärts) die Violine mit ihren scheinbar improvi - stellte. Vor Kaiser Leopold I., der Biber 1690 in den Adelsstand erhob, gab die - sierten Abschnitten durch alle harmonischen Höhen und Tiefen des Stücks. ser bei seinem Gesuch zur Nobilitierung als Referenz an, dass er für den Kai - ser in Linz und Lambach mit „Violino soli“ Proben seines Könnens gegeben habe und sein Spiel dem Herrscher „allergnädigst beliebt hatte“. Zum Programm: Am Ende des Konzerts schließt sich der Kreis; es erklingt wie zu Beginn Jo - hann Sebastian Bach. Als letztes Stück hat Rachel Podger die Partita Nr. 2 für Die britische Violinistin Rachel Podger Solovioline in d-Moll, BWV 1004, gewählt. Spieltechnisch entrollt Bach hier spielt ihre Lieblingswerke in einem Soloreci - einen Musterkatalog an Phrasierungs- und Grifftechniken. Die berühmte tal für Violine „senza Basso“. Neben Soloso - Chaconne mit ihren freien Variationen über eine mehrtaktige, wiederholte naten von Heinrich Ignaz Franz Biber (1644- Bassfigur wird aufgrund ihrer Länge bei Auf - 1704) erklingen Partiten von Johann Sebasti - führungen oft aus der Partita herausgenom - an Bach (1685-1750) und Giuseppe Tartini men. Podger spielt aber die gesamte Partita (1692-1770), dessen Solosonaten die Geige - und zeigt, dass doch alle Sätze Bestandteil rin vor wenigen Jahren im Autographen einer zusammengehörigen Komposition sind. kennenlernte. Die aufgeführte Musik zeigt, Vor allem die Chaconne entfaltet am Schluss wie Komponisten des Barockzeitalters aus durch die vorangehenden Allemande, Cor - Böhmen, Italien und Deutschland auf die rente, Sarabanda und Giga noch einmal eine Herausforderung, für Violine „senza Basso“ vollkommen andere, intensivere Wirkung. Cover der CD “ Guardian zu komponieren, reagiert haben. Satztech - J. S. Bach: Chaconne aus der © Christoph Punzmann, UR Angel ” von Rachel Podger nisch bilden diese Werke eine Sondergrup - d-Moll Partita pe, denn ihr Ausgangspunkt ist die unbegleitete Einzellinie; sie verkörpern praktisch die absolute Linearität. Sowohl Harmonie als auch Mehrstimmig - keit vollziehen sich nur in Andeutungen und sind in starkem Umfang der PROGRAMM Technik des jeweiligen Instruments unterworfen. Eine wichtige Eigenschaft dieser Kompositionen besteht darin, trotz vorwiegender Einstimmigkeit eine JOHAnn sEbAsTiAn bACH Solo-Partita g-Moll BWV 1013 (nach der Hintergrundharmonie latent wirksam und hörbar zu machen. (1685 – 1750) Partita a-Moll für Traversflöte) Abgesehen von den satztechnischen Schwierigkeiten eines Stückes „senza - Allemande - Corrente Basso“ spielt die Virtuosität in diesen Werken eine wichtige Rolle. So experi - - Sarabanda mentierte man im 17. Jahrhundert mit Neuerungen beim Stimmen der Saiten - Bouree Anglaise (Skordatura), besonderen Bogentechniken, kontrapunktischen Texturen, ak - kordischem Spiel (mit der Entwicklung von hochentwickelten Zwei-, Drei- und GiusEPPE ALEssAnDRO sogar Vierfach-Grifftechniken) und dem Spiel in sehr hohen Lagen. FERRuCCiO TARTini Solosonate a-Moll Die Solopartita Johann Sebastian Bachs in g-Moll, BWV 1013 war ursprüng - (1692 – 1770) - Cantabile - Allegro lich in a-Moll gesetzt und für Flöte komponiert. Ob es sich bei dem Stück al - - Allegro lerdings tatsächlich um eine Originalkomposition für Flöte handelt, ist - Giga nicht erwiesen. Zweifel kommen beim Betrachten der Allemande und der - Thema und Variationen Courante auf, die bei den schnellen Passagen kaum Raum für das Luftholen des Flötisten lassen. Ähnliches passiert allerdings auch in der Es-Dur-Sona - PAUSE te, BWV 1031, wobei man sich bei diesem Werk sicher ist, dass es sich um HEinRiCH iGnAZ FRAnZ ein Werk für Flöte handelt. Rachel Podger interpretiert die Partita BWV VOn bibER (1644 – 1704) Passacaglia („Schutzengel“) g-Moll 1013 mit der Geige. Um die volle Klangfülle ihres Instruments ausnutzen zu aus den Rosenkranzsonaten können, hat sie das Stück von a-Moll nach g-Moll transponiert. Hinsichtlich des „senza Basso“-Repertoires von Giuseppe Alessandro Ferruc - JOHAnn sEbAsTiAn bACH Partita Nr. 2 d-Moll BWV 1004 - Allemanda cio Tartini kommt den meisten wahrscheinlich seine bekannte „Teufelstriller - - Corrente sonate“ in den Sinn. Rachel Podger hat sich jedoch für eine andere „senza - Sarabanda Basso“-Komposition des in Piran (Istrien) geborenen Barockkomponisten und - Giga Violinisten entschieden: die Sonata in a-Moll (B: a3). Obwohl Giuseppe Tartini - Chaconne betonte, dass es immer seine Absicht war, diese Stücke ohne Bass zu spielen, da für ihn nur dann totale Freiheit herrschte, hat er in seinem Manuskript 13 MAi 2015 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG

EEcchhoo dduu DDaannuubbee ((DDeeuuttsscchhllaanndd)) samstag, 23. Mai 2015, 14.00 uhr (Freiluftkonzert) „Alla napolitana“ – innenhof der Hochschule für katholische kirchenmusik, neapel: schmelztiegel der kulturen (17. Jh.) Andreasstraße 9 bei ungünstiger Witterung findet das konzert in der benachbarten Pfarrkirche st. Magn, Andreasstraße 13 , statt.

cho du Danube - der Name gefällt mir immer noch, auch wenn sich manche mit der Aussprache Eschwer tun. Der Begriff Echo hat Poesie, er ist musika - lisch, klingend. Ohne Zweifel gibt es Echos, doch haben sie etwas Immaterielles, als pendelten sie zwischen zwei Welten. Und die Donau, an der ich aufgewachsen bin, liebe ich ja sowieso. Es gefällt mir, Freunde einzuladen, mit ihnen Projekte zu verfolgen, Pläne zu schmieden, über Musik zu diskutieren, Aufführungskonzepte zu entwickeln und am allermeisten gemeinsam Musik zu machen. Inzwischen waren wir auf Festivals, in recht fernen Ländern, haben musikalische Schätze ans Tages - licht gebracht, haben einfach viel Schönes gemeinsam erlebt. Ich hoffe, es geht so weiter. Christian Zincke

Seit seiner Gründung im Jahr 1999 begeistert Echo du Danube das Publikum bei Festivals und Kon - zerten im In- und Ausland. So gastierte das En - semble bei renommierten Festivals wie dem „Re - sonanzen-Festival“ Wien, den „Feste Musicali“ Köln, dem „Carinthischen Sommer“ Österreich, dem „Krakau-Festival“ Polen, dem „Shake - speare-Festival“ Neuss, dem „MDR Musiksom - mer“, den „Tagen Alter Musik“ Herne und gab umjubelte Konzerte in zahlreichen Ländern Echo du Danube Europas, in Marokko, im Libanon und Südkorea. Zahlreiche CD- und Rundfunkaufnahmen (Ac - Neapel. Im selben Jahr sang sie in Lullys Oper „Ar - Vizekönigs war 1620 das Festa a Ballo „Delizie di Po - cent, Naxos, Hessischer Rundfunk, Bayerischer mide“ in Paris am Théâtre des Champs-Elysées sillipo“. Die Musik dazu ist in einer gedruckten Rundfunk, Deutschlandfunk) dokumentieren unter der Leitung von William Christie. 2010 sang Fassung bis heute erhalten. Von dem folgenden den außergewöhnlichen Klang und die Lebendig - sie die Partie der Euridice in der Oper „Orfeo e Eu - großen Fest unter dem Titel „Monte Parnaso“ aus keit und Frische dieses Ensembles. Dessen Klang ridice“ von J. J. Fux im Konzerthaus Wien unter dem Jahre 1630 hingegen ist nur das Libretto erhal - ist geprägt durch die musikalische Partnerschaft Antonio Florio. 2014 gastierte sie mit dem Ensem - ten. Mit diesen Veranstaltungen etablierte sich ein von Elisabeth Seitz (Salterio) und Martin Jopp ble Modo Antiquo unter Federico Maria Sardelli in Genre namens Festa a Ballo , das über Jahrzehnte (Violine). Programme von Echo du Danube sind Händels Oper „Teseo“ beim Festival in Beaune. Sie gleichermaßen die Vizekönige, neapolitanische oft Wiederentdeckungen, die intensive Recher - arbeitete u. a. mit der Accademia Bizantina, der Adelige und die spanischen Gäste begeisterte. Der chen und Bibliotheksarbeit voraussetzen. Diese Cappella della Pietà de’ Turchini, La Venexiana letzte Tanz des „Monte Parnaso“ von 1630 war eine spannende Arbeit sieht die Gruppe als wichtigen und Collegium Vocale Gent. 2014 gastierte sie bei „Mascara ballata con le torce da 48 cavalieri divisi Aspekt des Musikerdaseins und als Quelle neuer La Venexiana mit Monteverdis „Krönung der Pop - in due fazioni“. Dabei war in der großen Halle des Inspiration. In den letzten Jahren integrierte das pea“ in Japan. Ab 2015 nimmt sie als Mitglied des Palastes eine Szenerie, die einen Berg darstellte, Ensemble immer wieder neue und improvisatori - Ensembles Rosso Porpora an einem umfangrei - aufgebaut, dort bewegten sich dutzende bewaffne - sche Musik in seine Programme, so unter ande - chen CD-Projekt des Labels Stradivarius über die te „Cavalieri“ zu Pferd zum Klang der Musik. rem in einer viel beachteten szenischen Interpre - Geschichte des italienischen Madrigals teil. Natürlich ist es kein Zufall, dass uns in der Samm - tation von Antonio Bertalis Sepolcro „Maria Mad - lung „Capricci da sonare cembali et organi“ OP 4 dalena“ beim Trigonale Festival in Österreich. von Gregorio Strozzi aus dem Jahre 1687 ein Stück Zum Programm: mit ähnlichem Titel begegnet: „Mascara sonata e Die Sopranistin Francesca Boncompagni stammt ballata da più Cavalieri Napolitani nel Regio Palaz - aus Arezzo und studierte zunächst Violine in Siena. Neapel war im 17. Jahrhundert mit seinen 400.000 zo“. Die Musik war vor mehr als fünfzig Jahren ent - Nach Abschluss ihrer Studien begann sie 2005 mit Einwohnern nach Konstantinopel die bevölke - standen, bevor sie in Strozzis „Cappricci“ gedruckt ihrer Gesangsaus - rungsreichste Metropole Europas. Nachdem es zu wurde. Er regt an einer Stelle „Eingriffe“ oder Im - bildung u. a. bei Jill Beginn des 16. Jahrhunderts seine Unabhängigkeit provisation der Interpreten an und zieht damit in Feldman, Sara Min - verloren hatte, begann eine lange Periode der gewisser Weise ein zeittypisches Register. Diese gardo und Alessio Fremdherrschaft; von 1503 bis zum Jahr 1707 „altmodische“ Haltung ist charakteristisch für Tosi. 2007 nahm sie herrschten spanische Vizekönige. In dieser Zeit stieg Strozzi. 1615 geboren, wuchs er unter dem Einfluss an William Chris - Neapel zu einem der führenden kulturellen Zentren von Gesualdo und Salvatore und ihren gewagten ties Vokal-Akade - Europas auf, die legendäre „Neapolitanische Schu - Harmoniefolgen sowie kühnen Dissonanzen auf. mie „Le Jardin des le“ entstand und die Stadt galt neben Venedig als Auch die Edition seines Werkes nach Art von Tas - Voix“ teil. 2008 ge - das bedeutendste musikalische Zentrum Italiens. tenmusik ist als alte Form der Partitur zu sehen. wann sie den ersten Die häufig wechselnden aragonischen Vizekönige Immer wieder sind darin Instrumentierungsanga - Preis beim Ge - legten großen Wert auf glanzvolle Hofhaltung, bei ben („per l´Arpa, per Viole“ etc.) zu finden. sangswettbewerb der der Musik eine bedeutende Rolle zukam. Offensichtlich blieben im 16. Jahrhundert entstan - „F. Provenzale“ in Die erste Großveranstaltung im neuen Palast des dene höfische Tänze in Neapel weitaus länger in Francesca Boncompagni 14 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG MAi 2015

war es weit verbreitet, populäre Melodien, Gassenhauer und Volkslieder einzufügen schen 1975 und 1978 beherbergt und so dem Geschmack des neapolitanischen Publikums zu entsprechen. st. Magn es die Hochschule für katholische Der aktivste dieser Arrangeure, Francesco Provenzale, wurde zum bedeutend - kirche und kloster Kirchenmusik und Musikpäda- sten neapolitanischen Komponisten des 17. Jahrhunderts. Sein „Squarciato ap - gogik Regensburg (HfKM). pena havea“ ist eine ironische Kontrafaktur des berühmten „Lamentos della Re - Die Gründung eines Augustiner - chorherrenstifts in Stadtamhof ist Die Kirche St. Magn im Regens - gina di Svezia“, das einige Jahre zuvor Luigi Rossi geschrieben hatte. Es geht den Regensburger Klerikern Pau - burger Stadtteil Stadtamhof geht dabei um den Tod des Königs von Schweden in der Schlacht von 1632. In Pro - lus und Gebhard von Bernried zu auf eine Kirche zu Ehren des heili - venzales Parodie scheint jede Strophe die Geschichte in der schmerzlichen Klage verdanken. Nach dem Vorbild gen Magnus zurück, die hier seit der Königin zu spiegeln. Diese wird jedoch immer wieder durch höhnische des Chorherrenstifts St. Maria in 1140 stand. Bereits 1051 wurde an Volkslieder jäh unterbrochen. Bewusst kindisch bis schlüpfrig-doppeldeutig Portu in Ravenna errichtete Geb - diesem Ort eine Wegkapelle er - sind die ausgewählten Lieder, die Provenzale in die Kantate einfügt: „La Bella hard 1138 das Augustinerchorher - wähnt. Für das Jahr 1156 ist eine Margherita, Fra Jacopino, La Bella maritata (Cotognella), Girometta, Gallo di renstift an einer bereits im 11. Jh. Altarweihe zu Ehren des heiligen Mona und Saione“. Die Nähe zum Volkston in Sprache und Musik ist auch in Si - nachgewiesenen Kirche zu Ehren Andreas überliefert. Nach der mone Coyas L´Amante impazzito unüberhörbar. Und wieder scheint Neapel des hl. Magnus. Im 15. Jahrhun - Zerstörung im Jahr 1634 errichtete der Entwicklung im nördlichen Italien und Europa hinterherzuhinken, ähnlich dert wirkte im Stift der berühmte man eine Loretokapelle. Dort - im wie in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts mit dem Gebrauch der veralteten Geschichtsschreiber Andreas von zu Bayern gehörenden katholi - Tänze. Tatsächlich aber sind Regensburg. Im Dreißigjährigen schen Stadtamhof - nahm man für gerade das Komödiantische Krieg wurde 1634 die mittelalter - einige Jahre die im damals prote - und die Nähe zum Volks - liche Anlage durch die Schweden stantischen Regensburg versiegte ton die Keime der Innovati - zerstört. In der Zeit von 1730 bis Wallfahrt zur Schönen Maria wie - on, die, von Neapel ausge - 1738 wurde das Augustinerchor - der auf. Im Jahre 1697 gelang Otto hend, Theater und Musik herrenstift neu errichtet. Die Klo - Gerhard der Neubau einer ein - des kommenden Jahrhun - stergebäude umschließen als ba - schiffigen Kirche mit zweijochi - derts maßgeblich beeinflus - rocke Dreiflügelanlage einen In - gem Chor im Stil des Rokoko. Der sen: die Wurzeln der Opera nenhof, der nach Süden von der sechssäulige Hochaltar mit dem buffa. © Christian Zincke Die Pfarrkirche St. Magn und der angrenzende In - vorgelagerten Kirche und nach Altarbild des heiligen Andreas nenhof der Hochschule für Katholische Kirchenmusik Osten von den ehemaligen Wirt - stammt wie das mit Schnitzereien schaftsgebäuden abgeschlossen verzierte Chorgestühl aus Eiche wird. Nach der Säkularisation des aus dem Jahr 1720. Links und ROGRAMM Stifts im Jahre 1803 war in den rechts davon stehen Figuren des P Klostergebäuden zeitweilig das hl. Augustinus und der hl. Moni - Amtsgericht, das Bezirksgericht, ka. Das Deckenbild im Chor zeigt AnTOniO VALEnTE Gagliarda Napolitana (1520-1581) ja sogar eine Brauerei eingerichtet die Berufung von Petrus und gewesen. Seit dem Umbau zwi - Andreas zu Aposteln. FRAnCEsCO PROVEnZALE Squarciato appena havea (1624 – 1704) AnDREA FALCOniERi Soave Melodia y su Corrente (1585 – 1656) AnOnYM Ciaconna (Mitte 17. Jahrhundert) GiusEPPE TRiCARiO Sdegno campion audace (1623 – 1697) AnDREA FALCOniERi Battalla de Barabaso yerno de Satanas GREGORiO sTROZZi Toccata de Passagali (ca. 1615 – nach 1685) PiETRO PAOLO CAPPELLini Tarantella (Mitte 17. Jahrhundert) GREGORiO sTROZZi Mascara sonata e ballata da più Cavalieri Napolitani nel Regio Palazzo Gebrauch als im restlichen Europa. Die Gagliarda Napolitana des blinden An - iMOnE OYA tonio Valente, Organist an Sant’Angelo a Nilo, ist ein Beispiel dieser alten s C Che volete da me? (2. Hälfte 17. Jahrhundert) Kunst. Die Katastrophen, die Neapel in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts heimsuchten - zwei Pestepidemien (1630 und 1656), der Ausbruch des Vesuv In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Katholische Kirchenmusik und (1631) und der antispanische Aufstand des Masaniello (1647-48) - taten dem Musikpädagogik. höfischen Glanz kaum Abbruch. Nach letzterem Ereignis und dessen blutiger Niederschlagung bemühte sich Vizekönig Conte di Oñate um Versöhnung mit der neapolitanischen Bevölkerung. Die Finanzierung außerordentlicher Festlichkeiten unter dem Titel „Partenope liberata“ (1649 – 1650) sollten hel - AusFüHREnDE fen ein positives spanisches Image wiederherzustellen. Sie brachten der Stadt eine musikalische Neuheit: die Einführung der Oper. ECHO Du DAnubE Bei diesen Festlichkeiten waren natürlich die Musiker der Real Capella, der kö - Francesca boncompagni Sopran niglichen Kapelle, involviert. Seit dem Jahre 1648 wurde sie von Andrea Falco - nieri, einem neapolitanischen Theorbenvirtuosen, der musikalische Erfahrun - Elisabeth seitz Salterio gen im Norden Italiens gesammelt hatte, geleitet. Seine „Battalla Barabaso yerno de Satanas“ bezieht sich möglicherweise auf den Volksaufstand unter Masaniel - Martin Jopp Violine lo. Barabbas ist mit Masaniello gleichzusetzen, seine Anhänger sind die „dichos Reinhild Waldek Tripelharfe diaboles“. Falconieri starb zusammen mit einem Drittel der Königlichen Kapel - le und einem Drittel der ganzen Stadt bei der schrecklichen Pest 1656. Thomas boysen Laute/Barockgitarre Um diese Zeit war Neapel musikalisch ganz in der damaligen Moderne, wie sie die Christian Zincke Viola da gamba Oper repräsentiert, angekommen. In Melodramen „alla veneziana“ etwa von Cavalli oder Monteverdi fügten lokale Komponisten oft komische Figuren hinzu. Sie sangen Michèle Claude Perkussion in südlichen Dialekten, kalabresisch oder neapolitanisch. Auch in der Musik selbst 15 MAi 2015 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG

EEnnsseemmbbllee LLeeoonneess ((DDeeuuttsscchhllaanndd//sscchhwweeiizz)) „Farben im Dunkel“ – samstag, 23. Mai 2015, 16.00 uhr Quinterne, Cetra, Viola d’arco & Leitung: Die wunderbare klangwelt des st.-Oswald-kirche, Marc Lewon Alexander Agricola (1445/6-1506) Weißgerbergraben i k z t o r T

n r ö j B

: o t o F

Ensemble Leones

as mit internationalen Spezialisten besetz - an der renommierten Schweizer Schola Canto - Kontrapunkt. Er hatte nicht nur Messen, Motet - te Ensemble Leones hat sich unter Leitung rum Basiliensis , das er mit Auszeichnung ab - ten und Chansons komponiert, wie es in dieser Dvon Marc Lewon der Aufführung früher Musik schloss. In ihm vereinigen sich musikalisches Zeit üblich war, sondern gehörte zur ersten Ge - verschrieben. Dabei stehen die genaue Kenntnis Talent und Forschergeist, mit dem er neue He - neration derjenigen Komponisten, die ein sub - der originalen Quellen, eine verinnerlichte Ver - raus forderungen für die Aufführungspraxis stantielles Œuvre textloser Stücke hinterließen, trautheit mit den historischen Musikstilen, Vir - sucht. Als international konzertierender Musi - das vermutlich für die Aufführung durch in - tuosität und Lebendigkeit der Aufführung an ker arbeitet er außer mit seinem eigenen En - strumentale Ensembles gedacht war. Als einer vorderster Stelle. Ein Markenzeichen ist die Ent - semble Leones mit führenden Ensembles und der produktivsten Komponisten für dieses neue deckung bislang unbekannter Werke aus Mittel - Solisten wie Andreas Scholl, Crawford Young Genre entwickelte er eine musikalische Rheto - alter und Renaissance. Hier setzt das Ensemble und Benjamin Bagby und tritt durch zahlreiche rik, die in ihrer Kompromisslosigkeit deutlich Leones mit Pionierarbeit und Neuinterpretatio - CD- und Rundfunk-Einspielungen sowie Publi - weiter ging als die Experimente seiner ansons - nen in seinen Konzerten und CD-Einspielungen kationen über Frühe Musik in Erscheinung. ten kongenialen Zeitgenossen wie Josquin De - neue Akzente. Das Ensemble, dessen Mitglieder Neben Dozenturen an der Musikhochschule sprez und Heinrich Isaac. aus der Talentschmiede der Schola Cantorum Ba - Leipzig, den Universitäten Wien und Heidel - Nicht nur sein verfeinerter Kontrapunkt machte siliensis , der berühmten Schweizer Hochschule berg und der Schola Cantorum in Basel gibt er Agricolas Stil aus: Er galt bei seinen Zeitgenos - für Alte Musik entstammen, konzertiert mit gro - Meisterklassen und Ensemblekurse und promo - sen zugleich als „ungewöhnlich, verrückt und ßem Erfolg auf den Bühnen renommierter Festi - viert nebenbei an der Universität Oxford . seltsam“. Seine Vorliebe, kleine Motive im Ver - vals wie dem Stockholm Early Music Festival, laufe einer Komposition zu entwickeln und dem Heidelberger Frühling, den Niedersächsi - weitverästelt auszubreiten, verglich der Agrico - schen Musiktagen oder dem Festival Oude Mu - Zum Programm: la-Experte Fabrice Fitch mit einem Wurzelsys - ziek Utrecht. tem: Dieser musikalische Irrgarten reift, wenn Marc Lewon ist Spezialist für Musik des Mittel - Kurz nach seinem Tod im Jahr 1506 zählte Ale - man als Hörer metaphorisch „zurücktritt“, fast alters und der Renaissance. Er studierte Musik - xander Agricola bereits zu den ehrwürdigen organisch zu einer Struktur heran, die ein textlo - wissenschaft und Altgermanistik an der Univer - „Alten Meistern“. Seine Kompositionen genos - ses Stück mit Sinngehalt auflädt. Das bedeutete sität Heidelberg und absolvierte ein Studium der sen hohes Ansehen und waren bald Teil des Bei - aber zugleich, dass Agricola sich auf ein uner - Laute (bei Crawford Young), Vielle und Gesang spielkanons für guten und anspruchsvollen forschtes Terrain musikalischen Ausdrucks vor -

16 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG MAi 2015 i k z t

wagte, dessen Ergebnisse seinen Zeit - o r T Hier waren Gerber ansässig, die

genossen teils seltsam vorkommen n r ö st.-Oswald- das feine, weiße Leder herstell - j

mussten: Er kultivierte einen „dunklen B

:

ten. 1553 wurde St. Oswald vom o Stil“, der viel unmittelbarer durchs t kirche o

Rat der Stadt an die protestanti - F Hören erfahrbar ist, als durch Analyse Die gotische Kirche des 1318 sche Kirche übergeben, 1708 ba - sichtbar. Vielleicht war dies auch aus - erstmals erwähnten „Spitals auf rockisiert. Dabei entstand eine Turnau“ wurde von Friedrich für Bayern einmalige „Bilder - schlaggebend dafür, dass er eines sei - Auer und Karl Prager gestiftet predigt“ an Decke und Empo - ner großangelegten und ungewöhn- und in der Folgezeit vom rei - ren: „Des Herren Wort bleibt in lichsten Instrumentalstücke mit chen Patriziergeschlecht der Ewigkeit“. 1750 errichtete hier „Cecus non judicat de coloribus“ beti - Auer reich beschenkt. Sie ist der Regens burger Orgelbauer telte: „Der Blinde kann keine Farben dem hl. Oswald, dem Patron der Franz Jakob Späth seine heute sehen“..., aber durchaus hören. Pilger und Reisenden, beson - einzig erhaltene Barockorgel (a = Die außergewöhnliche Komposition ders aber der Kreuzfahrer, ge - 468 Hz), eine von maximal fünf „Cecus“ fungierte für das vorliegende weiht und steht an der Einmün - original erhaltenen Barockor - Programm zugleich als Ausgangs - Marc Lewon dung des Vitusbacharmes in die geln Bayerns. Die letzte Restau - punkt und Thema, das neben rein in - Donau, am sogenannten Weiß- rierung von Kirche und Orgel, strumental konzipierten Stücken auch Chansonbearbeitungen, also in - gerber graben, dem ehemaligen bei der die Orgelmodernisie- Graben der frühmittelalterlichen rung von 1958 rückgängig ge - strumentale Arrangements von ursprünglich vokalen Kompositionen, Stadtmauer (um 920 von Herzog macht wurde, war am 6. 10. 1991 enthält. Abgesehen von einigen selten zu hörenden Stücken – darunter Arnulf von Baiern errichtet). abgeschlossen. auch eine Bearbeitung von Agricola über die Chanson „Tout a par moy“ des Walter Frye – enthält das Programm eine Bearbeitung über das da - mals europaweit beliebte Lied „Tandernaken“ und ein schlicht als „Duo“ betiteltes Gemeinschaftswerk, das Agricola offenbar zusammen (oder im Wettstreit?) mit Johan - nes Ghiselin kompo - nierte. In der Auffüh - rung werden kleinere Werke zu größeren „Suiten“ zusammenge - fasst, um eine dramatur - Alexander Agricola: Tenorstimme aus einer Messe gische Linie über das Programm hinweg zu gestalten und die einzelnen Stücke in einen sinn - vollen Kontext zu stellen. Dafür sind die originalen Liedsätze den Chan - sonbearbeitungen von Agricola vorangestellt. Dabei wird der Tenor ge - sungen, also diejenige Stimme, welche die Grundlage für Agricolas Fas - sungen bildet, um dem Hörer die Gelegenheit zu geben, Agricolas Vor - gang bei der Bearbeitung als ästhetische Er - PROGRAMM fahrung in vollen Zügen zu genießen. Wir wählten dabei die Überlieferungen des ALExAnDER AGRiCOLA In minen Zin berühmten Chansonnier Cordiforme, in (1445/6 – 1506) dem neben dem Cantus auch die Tenorstim - HAYnE VAn GHisEGHEM De tous biens plaine me mit dem Liedtext versehen wurde. (ca. 1445 – ca. 1497) Ein ergreifendes Konzert voller Farben, OHAnnEs inCTORis J T De tous biens plaine Klänge und Hintersinn in idealer Besetzung (ca. 1435 – ca. 1511) mit dem üppigen Klang früher Gamben, ALExAnDER AGRiCOLA De tous biens plaine II Cover der CD “ Colours in the Violinen, Harfen, Lauten, Zink und einem De tous biens plaine III Dark ” des Ensembles Leones De tous biens plaine IV Sänger. © Marc Lewon De tous biens plaine V

AnOnYM Tandernaken ALExAnDER AGRiCOLA Tandernaken AusFüHREnDE AnOnYM Si congié prens ALExAnDER AGRiCOLA Si conge prens D... EnsEMbLE LEOnEs Je ne puis plus Raitis Grigalis Gesang ALExAnDER AGRiCOLA Cecus non judicat de coloribus Fors seullement baptiste Romain Renaissancevioline, Vielle

AGRiCOLA / J OHAnnEs GHisELin Duo Elizabeth Rumsey Viola d’arco (ca. 1455 – ca. 1507/11) uri smilansky Viola d’arco WALTER FRYE Tout a par moy (gest. um 1474) Marc Lewon Quinterne, Cetra, Viola d’arco & Leitung ALExAnDER AGRiCOLA Tout a par moy II Tout a par moy I kirsty Whatley gotische Harfe

ALExAnDER AGRiCOLA Fortuna desperata Gawain Glenton Zink

Sendetermin auf BR Klassik: 10.8.2015, 20.03 Uhr

17 MAi 2015 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG

MMuussiiccaa HHuummaannaa 443300 ((PPoolleenn//DDeeuuttsscchhllaanndd)) Mozart und seine Zeitgenossen – samstag, 23. Mai 2015, 20.00 uhr stefania neonato, Orchesterwerke von J. M. kraus, neuhaussaal , Hammerflügel J. b. Vanhal, P. Wranitzky und W. A. Mozart Theater am Bismarckplatz

Musica Humana 430

usica Humana 430 wurde erst 2012 von der polnischen Oboistin ckiewicz-Institut. 2013 wurde eine Video-Dokumentation über das Orches - Magdalena Karolak und dem kolumbianischen Geiger Santiago Me - ter unter dem Titel „Beyond Sound“ im Internet veröffentlicht. Mdina gegründet. Dieses junge Kammerorchester, das auf einen Dirigenten verzichtet, führt einige der besten Spieler Europas auf dem Feld der histo - Stefania Neonato studierte zunächst in ihrer Heimatstadt Trient, wo sie rischen Aufführungspraxis zusammen (die meisten von ihnen spielen re - ihre Diplome in Klavier sowie Sprach- und Literaturwissenschaften er - gelmäßig u. a. mit Ensembles wie Il Giardino Armonico, dem Freiburger warb. Mit Alexander Lonquich, Riccardo Zadra und Leonid Margarius Barockorchester und der Akademie für Alte Musik Berlin). Das Ensemble gilt in der Alte-Musik-Szene als echter Geheimtipp. Im Mittelpunkt der musikalischen Arbeit der jungen Musiker steht eine intensive Auseinan - dersetzung mit dem klassischen Orchesterrepertoire, dabei spielt bei der Erarbeitung und Einstudierung der Konzertprogramme die musikalische Rhetorik eine wichtige Rolle, um die Wie der ga be der Musik le ben dig, an - sprechend und interessant zu ma chen. Musica Humana 430 (430 steht für a1 = 430 Hz für die Stimmtonhöhe) hat in der kurzen Zeit seines Bestehens schon zahlreiche Konzerte gegeben, vor allem in Polen, u. a. in Warschau an so prestigeträchtigen historischen Plätzen wie der Sommerresidenz des Königs Stanislaw II. August (Barocktheater und Orangerie) oder an der Warschauer Universität. Das Orchester trat auch bei Festivals in Posen auf (2013 und 2014) und ist eines der „ in residence“ beim Projekt „150 Kantaten für das 150. Jubiläum der Universität Warschau“. Musica Humana 430 produzierte verschiedene Rundfunkaufnahmen im Warschauer Lutoslawski-Konzertsaal des polnischen nationalen Rund - funks. Das Orchester erhält Förderung durch das Warschauer Adam-Mi - Stefania Neonato 18 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG MAi 2015

setzte sie ihre musikalischen Studien fort, um später unter der Leitung von höchst unterschiedliche Stefano Fiuzzi an der Accademia Internazionale in Imola die Masterprü - Urteile über die Komponis - fung in Hammerklavier abzulegen. Den „Doctor of Musical Arts“ in „His - ten, so dass man heute die torical Performance Practice“ erlangte sie an der Cornell University in Aufzählung Haydn–Mo - New York bei Malcolm Bilson, wo sie von 2006 bis 2008 als Assistentin für zart–Beethoven für natür - Klavier tätig war. Seit April 2013 hat Stefania Neonato eine Professur für lich, die Reihe Mozart– Hammerklavier an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Vanhal–Wranitzky–Kraus Stuttgart inne. aber für gewöhnungsbe - Im Jahr 2007 war Stefania Neonato Preisträgerin beim Internationalen dürftig halten könnte. Ein Wettbewerb für Hammerklavier “Musica Antiqua” in Brügge, wo ihr auch Blick in die Musikerbiogra - der Publikumspreis zugesprochen wurde. Seither ist sie gern gesehener phik des 18. Jahrhunderts Gast bei den großen europäischen wie nordamerikanischen Festivals (Flan - zeigt, dass man diese diver - dern-Festival in Brügge, Styriarte in Graz, Printemps des Arts in Nantes, gente Entwicklung auch Festival Mozart in Rovereto, Klara Festival in Brüssel, Festival Alte Musik damals schon bewusst Knechtsteden, Boston Early Music Festival, Kölner Fest für alte Musik) und wahrnahm und nach Erklä - bei namhaften Konzertreihen zu hören (Münster-Erbdrostenhof, Bologna- rungen dafür suchte. In sei - Accademia Filarmonica, Brescia-Teatro Grande, Firenze-Accademia Barto - nen Musicalischen Charak - lomeo Cristofori, Amici della Musica di Padova, Madrid-Fundacion Juan terköpfen zum Beispiel kon - March, Cornell Concert Series, Boston-Tufts University, Roma - Oratorio statierte Wilhelm Heinrich del Gonfalone). Ihr Repertoire reicht von der Wiener Klassik bis zur Spät - Riehl 45 Jahre nach Paul Nachbau eines Walter-Hammerflügels von romantik und wird belegt durch bemerkenswerte Einspielungen sowohl Wranitzkys Tod, dieser Christoph Kern solistischer Werke (Mozart, Haydn, Clementi, Beethoven - Label Orange - habe „den leibhaftigen HomeRecords) als auch von Kammermusik (Schubert, Beethoven, Hum - Hanswurst in die Symphonie“ gebracht, was den modernen, mit Beetho - mel, Weber mit dem Flötisten Fabio de Rosa – Label Dynamic). vens und Mendelssohns Sinfonik vertrauten Hörer befremden müsse. Im musikwissenschaftlichen Bereich widmet sich Stefania Neonato der Eben weil sich das Konzert des Ensembles Musica humana 430 und der Verfassung von Texten und Essays für Early Music (Oxford Journals), Key - Pianistin Stefania Neonato nicht auf die Autorität der „großen Namen“ board Perspectives (Westfield Center) sowie www.musicandpractice.org. beschränkt, können wir ohne die standardmäßige Vorauswahl ein Pano - Darüberhinaus leitet sie Meisterkurse und Seminare für Hammerklavier rama wahrnehmen, das der Musikwelt des letzten Drittels im 18. Jahr - und historische Klaviere. Im Jahr 2012 wurde sie zu dem 1. Internationalen hundert sehr nahekommt. Ein Zeitgenosse hätte die anfangs angespro - Wettbewerb für Hammerklavier „G. G. Ferrari“ in Rovereto als Jurymit - chene imaginäre Linie wahrscheinlich so gezogen, dass nicht Mozart, son - glied berufen. dern Johann Baptist Vanhal (1739–1813) sich von den übrigen abgehoben Zu ihrer Instrumentensammlung zählen der Nachbau eines „Walter und hätte. Mozart, Wranitzky und Kraus ent - Söhne“-Hammerflügels um 1805 (McNulty, 2008) sowie Hammerklaviere stammten derselben Generation, ja sogar von Conrad Graf (1819), Joseph Brodmann (1790), Böhm (1827), ein Stodart demselben Jahrgang: 1756. Vanhal war “square” (1830), Pleyel (1841) und Erard (1853). etwa eine halbe Generation älter und hatte seine Wurzeln noch in den letzten Ausläufern des Barock. Seine Wendigkeit Zum Programm: in der Wahl der Gattungen und seine Sensibilität für den Zeitgeschmack sorg - Zwischen stockholm und Wien, „großen“ und „kleinen“ Meistern: ten dennoch dafür, dass seine Musik bis Ein unterhaltsamer streifzug durch klassische Orchestermusik zum Ende seines Lebens und auch noch Wenn wir heute die Namen Mozart, Vanhal, Wranitzky und Kraus vereint einige Jahre danach ihr Publikum fand. Johann Baptist Vanhal auf einem Konzertprogramm lesen, dann ziehen wir vermutlich automa - Seine Biographie weist bis heute einige tisch eine imaginäre Linie: zwischen dem Jahrhundertgenie Mozart, das Lücken und unbeantwortete Fragen auf, zeichnet aber auch so einen be - nun wirklich jeder kennt, und den weitgehend unbekannten übrigen merkenswerten Lebenslauf nach: Jan Křitel Vaňhal wurde im böhmischen Namen von Komponisten der sogenannten „zweiten Reihe“. Diese mu - Nechanice in eine Familie leibeigener Bauern geboren. Kraft seines musi - sikgeschichtliche Hierarchie ist natürlich in der Perspektive der Nachwelt kalischen Talents gelang es ihm, sich eine selbständige Existenz als Musi - entstanden. Unsere emphatische Überhöhung der „großen Komponisten“ ker und Komponist aufzubauen und sich aus der Leibeigenschaft freizu - gegenüber den „Kleinmeistern“ nahm man als Zeitgenosse nicht vor. kaufen. Einen Kapellmeisterposten scheint Vanhal – noch untypisch für Schlaglichtartig wird das etwa in jener berühmten Szene um 1784 klar, als die Zeit – nicht angestrebt zu haben. In Wien – wo er die tschechische sich Haydn und Mozart mit Dittersdorf und eben jenem bereits genann - Schreibweise seines Namens in „Wanhal“ geändert hatte, um sie behut - ten Vanhal zum Streichquartettspiel zusammenfanden. Die Namen dieser sam an deutsche Schreibgewohnheiten anzupassen – machte er sich in Musikanten standen allesamt – auch wenn sie von der Gunst heutiger den 1770er Jahren als Sinfoniker schnell einen hervorragenden Namen Hörer sehr unterschiedlich bedacht werden –für zeitgenössische Musik und zählte bald europaweit zu den führenden Komponisten. Vanhal be - höchsten Niveaus. Und nicht nur Mozart, sondern auch Vanhal, Wranitz - diente praktisch alle Gattungen und Besetzungen, die die damalige In - ky und Kraus erreichten zu ihren Lebzeiten – zumindest streckenweise – strumentalmusik zu bieten hatte, und die Weihen höchster Wertschätzung durch Publikum und Kollegen: Der komponierte auch zahlreiche geistliche illustre reisende Musikschriftsteller Charles Burney schrieb etwa über Werke, darunter mehr als 60 Messen. Vanhals Symphonien, sie hätten in ihm „ein so ungemeines Vergnügen er - Seine Klaviersonatinen und -etüden hat - weckt, daß ich nicht anstehen möchte, solche unter die besten und voll - ten noch jahrzehntelang ihren Platz in kommensten Kompositionen für viele Instrumente zu zählen“. In Joseph der bürgerlichen Hausmusik, als seine Martin Kraus sah Carl Philipp Emanuel Bach das Potential, „einer der großformatigen Werke bereits den Verän - Großen auf dem Gebiet unserer Musik zu werden. In manchem ziehe ich derungen des Publikumsgeschmacks ihn Mozart vor.“ zum Opfer gefallen waren. Die posthume Rezeption aber mit ihren Veränderungen in musikalischem Wie Vanhal stammte auch der fünf Jahre Geschmack, Ästhetik und musikhistorischer Schwerpunktsetzung fällte jüngere Paul Wranitzky (1756–1808) aus Paul Wranitzky 19 MAi 2015 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG

dem heutigen Tschechien, dem mährischen Nová Říše. 1776 kam er nach Un ballo in maschera vertraut sein wird. Kraus überlebte seinen königlichen Wien, wo er zunächst zweigleisig ein Theologiestudium und seine musi - Gönner nur um ein Jahr. Die Symphonie funèbre , die er für die Aufbahrung kalische Ausbildung vorantrieb, um sich bald jedoch einzig der Musiker - Gustavs komponierte, gehört heute zu seinen bekanntesten Werken. karriere zu widmen. Seinen größten und andauerndsten Erfolg als Kom - Der Zufall will es also, dass sich so manche Parallele in den Lebensläufen ponist hatte er mit seiner Oper Oberon , die 1789 ihre Premiere erlebte. Zu von Kraus und Wolfgang Amadeus Mozart ergibt: Beide starben in noch diesem Zeitpunkt war Wranitzky allerdings längst schon eine zentrale Ge - jungen Jahren, die Lebensspannen sind beinahe deckungsgleich und am stalt im Wiener Musikleben: als bewunderter und gefragter Ensemblelei - Ende ihres Schaffens steht ein Werk der Begräbnismusik. Liegt es an sol - ter, dem etwa Beethoven die Uraufführung seiner ersten Sinfonie anver - chen Zufälligkeiten, dass man Kraus häufig den „schwedischen Mozart“ traute. Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Anton, der vor allem als genannt hat? Kurz gesagt, ja. Denn Kraus besaß als Komponist seine urei - Violinvirtuose in hohem Ansehen stand, war Paul Wranitzky eine Institu - gene Originalität und ist alles andere als ein Epigone gewesen. Überhaupt tion der musikliebenden Stadt Wien und gut vernetzt mit Persönlichkei - gruppiert das Konzert mit Kraus, Mozart, Vanhal und Wranitzky vier ei - ten wie Haydn, Mozart, Beethoven oder eben Vanhal. genständige und -willige Komponisten nebeneinander, ungeachtet aller Insofern hätte man als Zeitgenosse – um zur imaginären Gruppierung des musikgeschichtlichen Bedeutungszuschreibungen. Konzertprogramms zurückzukommen – auch eine plausible Einteilung Die Werkauswahl des Programms sorgt nun dafür, dass sich diese eigent - vornehmen können, durch die nunmehr lich so unterschiedlichen Komponisten stilistisch sehr nahekommen und Joseph Martin Kraus (1756–1792) alleine gestanden hätte. Vanhal, Wranitzky und Mozart stammten aus den habsburgi - schen Ländern oder deren unmittelba - rem Einzugsgebiet (Salzburg war bis 1805 selbständiges Fürsterzbistum) und gehörten derselben Musikszene an. Kraus hingegen wurde im unterfränki - schen Miltenberg geboren und erlebte die Glanzzeit seiner Karriere im hohen Norden, im Königreich Schweden. Dort - Joseph Martin Kraus hin war er 1778 gezogen, um sein Glück zu versuchen. Nach drei entbehrungsreichen Jahren gelang es ihm mit sei - ner Oper Proserpin , die Aufmerksamkeit des Monarchen Gustav III. auf sich zu ziehen. Kaum zwei Wochen nach der Uraufführung hatte er den Posten als zweiter Hofkapellmeister des Königs inne. Bald darauf brach Leopold Mozart mit seinen Kindern Wolfgang Amadeus Mozart und Maria Anna, Kraus in königlichem Auftrag zu einer großangelegten vierjährigen Studi - an der Wand ein Portraẗ der verstorbenen Ehefrau Anna Maria. enreise durch Europa auf, die ihm die Bekanntschaft einiger der berühm - Gemal̈ de von Johann Nepomuk della Croce, um 1780 testen Musikerpersönlichkeiten der Zeit eintrug: Haydn in Eszterháza, Padre Martini in Bologna und in Wien Gluck, Salieri, Vanhal und Wranitz - ky. Eine Begegnung mit Mozart ist nicht belegt, aber immerhin sehr wahr -   scheinlich. Zurück in Stockholm, arbeitete sich Kraus dem Höhepunkt sei - ner Karriere entgegen. Er wurde zu einer zentralen Persönlichkeit des     schwedischen Musiklebens, feierte Opernerfolge und wurde zu einem mit wichtigen Teil jener kulturellen Blüte, die ihren spiritus rector in Gustav Arthur Schoonderwoerd III. hatte. Ein jähes Ende fand diese Periode durch die Ermordung des Mo - Christine Schornsheim narchen auf einem Maskenball – ein Ereignis, das Opernkenner aus Verdis Kristian Bezuidenhout Ronald Brautigam Malcolm Bilson Trevor Pinnock Nach einem Brand wurde es 1849 Andreas Staier neuhaussaal in etwas veränderter Form wie - Der Bau des Stadttheaters mit deraufgebaut. Ein Mittelteil mit dem Neuhaussaal wurde unmit - Dreiecksgiebel und seitliche Bal - telbar nach der Säkularisation kone zeichnen den Bau aus, der vom neuen Stadtherrn, dem Kur - eine reiche Theatergeschichte fürsten und Erzkanzler Carl von schreibt. Der klassizistische Neu - Dalberg, in Auftrag gegeben. Der haussaal kann auf eine reiche Architekt d'Herigoyen schuf das Konzert- und Ballgeschichte Stadttheater im Jahr 1804. zurückblicken.

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20 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG MAi 2015

allesamt eine elegante, unterhaltsame und leichte Seite des klassischen fektvolles Klavierkonzert stammen, wie sein quirliges und kompaktes Orchesterstils zum Vorschein bringen. Die Pantomine in D-Dur VB 37 Klavierkonzert in C-Dur beweisen wird. Elegante Heiterkeit strahlt auch dürfte Kraus zwischen 1769 und 1772 für eine Karnevalsdarbietung in Wranitzkys B-Dur-Sinfonie aus. Ob das nun bis zur Hanswurstiade getrie - Mannheim komponiert haben, wo er am Jesuitengymnasium und Musik - ben wird oder nicht, liegt vermutlich weniger an der Musik selbst als an seminar ausgebildet wurde. Das dreisätzige Stück wartet daher nicht mit der jeweiligen Einstellung zur Dramatik und „Sturm und Drang“ auf, mit dem Kraus gerne in Verbin - Sinfonie als Gattung. Jedenfalls dung gebracht wird, sondern mit tänzerischer, heiterer bis ausgelassener sollte der volkstümliche Ton, Stimmung. Schwungvolle, geistreiche Eleganz atmet auch Mozarts vier - den Wranitzky mit Vorliebe in sätzige A-Dur-Sinfonie KV 201. Sie entstand im Frühjahr 1774 in Salzburg seine Werke hineintrug, ihm und gehört zu einer Reihe von Werken, in denen der 18-Jährige zuneh - nicht von vornherein als Albern - mend seinen individuellen Stil artikulierte. Seine Vergangenheit als kla - heit ausgelegt werden. Abseits vierspielendes Wunderkind sollte dann vor allem in seiner Wiener Zeit aller Kategorisierung nach Groß- mit einer Reihe von Klavierkonzerten, mit denen er sich wirkungsvoll in und Kleinmeistern dürfte der Szene setzen konnte, seine Krönung finden. Aber auch aus der Feder Konzertbesucher dann viel Freu - eines Vanhal – obwohl selbst nie ausgemachter Virtuose – konnte ein ef - de mit diesem Querschnitt durch die klassische Instrumentalmu - sik haben, wie sie etwa um 1770 in voller Blüte stand. PROGRAMM © Michael Braun Bildnis des Klaviermachers Anton Walter (im Alter von 73 Jahren) von Friedrich JOsEPH MARTin kRAus Pantomime D-Dur VB 37 Gauermann (1756-1792) Allegro – Adagio – Presto

WOLFGAnG AMADEus MOZART Sinfonie A-Dur Nr. 29 KV 201 (1756-1791) Allegro moderato – Andante – Menuetto – Allegro con spirito AusFüHREnDE PAUSE MusiCA HuMAnA 430 JOHAnn bAPTisT VAnHAL Konzert für Klavier und Orchester (1739-1813) C-Dur Timoti Fregni (Konzertmeister) , Allegro moderato – Adagio ma non natalia Moszumanska, Victor Martinez, troppo – Rondo all’inglese Ala sierpinska Violine I

PAuL WRAniTZkY Sinfonie B-Dur Elfa Run kristinsdottir, Ludmila Piestrak, (1756-1808) Adagio/ Allegro – Adagio con sordini – Milena schuster, Marcin sochan Violine II Minuetto poco Allegretto & Trio – Finale. Allegro molto Dymitr Olszewski, natalia Reichert Viola

Daniel Rosin, Ewa Witczak Violoncello Wir danken der Meisterwerkstätte für historische Tansteninstrumente, Christoph Kern, 79291 Staufen, für die freundliche Bereitstellung des Michal bak Kontrabass Hammerflügels. Julie Huguet Querflöte

Konzerteinführung: Magdalena karolak, Marta blawat Oboe Michael Braun, M. A., 19.00 Uhr Neuhaussaal Foyer, Theater am Bimarck- platz 7 – Eintritt frei! Josep Casadella Culinera, Monika Fischaleck Fagott

ursula Paludan Monberg, Emmanuel Frankenberg Horn Sendetermin auf BR Klassik: 13.7.2015, 18.05 Uhr

21 MAi 2015 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG

TThhee MMaarriiaann CCoonnssoorrtt (( GGrrooßßbbrriittaannnniieenn )) RRoossee CCoonnssoorrtt ooff VViioollss ((GGrrooßßbbrriittaannnniieenn)) „An Emerald in a Work of Gold – samstag, 23. Mai 2015, Countertenor & Leitung: Ein smaragd in einem Werk aus Gold“ 22.45 uhr (nachtkonzert) Rory McCleery Musik der englischen Renaissance Dominikanerkirche , Predigergasse

The Marian Consort & Rose Consort of Viols

he Marian Consort, gegründet 2007 und behei - bus“ von Cristóbal de Morales und Weihnachts - matet in Oxford, gehört zu den großen Hoff - motetten von Jean Mouton und Annibale Stabile Zum Programm: Tnungen der auf Alte Musik spezialisierten Grup - erschien im November 2014 beim britischen Label ‘As a signet of an emerald in a work of gold: pen Großbritanniens. Das junge Ensemble hat sich Delphian und erhielt ausgezeichnete Kritiken. so is the melody of music with pleasant and moderate wine.’ in kürzester Zeit einen hervorragenden Namen Partner der Vokalisten des Marian Consort ist das Wie ein Siegel aus Smaragd in einem Werk aus Gold: unter den britischen Vokalensembles gemacht. britische Gambenconsort Rose Consort of Viols. Es so ist die Stimme der Musik zu köstlichem und edlem Wein. Das Ensemble ist ein Paradebeispiel für den ausge - zählt zu den führenden Ensembles seines Genres. Dieses Zitat aus dem Ecclesiasticus ist nur eine der wogenen englischen Chorsound, der durch die Das Ensemble leitet seinen Namen von der be - zahlreichen lateinischen Inschriften, die der elisa - Tradition der Knabenchöre und durch makellose rühmten Familie von Gambenbauern ab, deren In - bethanische Gelehrte und Bibliophile Robert Dow Intonation sowie einen unsentimentalen Stil ge - strumente die Blüte des englischen Consort-Reper - unter die Kompositionen einfügte, welche er in der prägt ist, bei dem puristische Klarheit dramati - toires der Spätrenaissance prägten. Diverse ausge - Sammlung von Stimmbüchern kopierte, die seinen schem Ausdruck vorgezogen wird. Unter seinem zeichnete CD-Einspielungen (u. a. Anthologien eli - Namen trägt und die jetzt in der Bibliothek des Gründer und Leiter Rory McCleery ist dieses „er - sabethanischer Consortmusik) und zahlreiche Kon - Christ Church College in Oxford aufbewahrt wird. staunliche“ (The Herald) zerte in europäischen Musikmetropolen dokumen - 1553 in London geboren, wo sein Vater Mitglied Ensemble längst auf in - tieren den Ausnahmerang dieses Ensembles. Das der Tuchhandelsgilde und Steuereinnehmer für die ternationalen Podien Rose Consort of Viols arbeitet häufig mit Gastsolis - Frachtgebühren im Londoner Hafen war, studierte und Festivals zu Hause, ten zusammen wie der Sopranistin Emma Kirkby, Robert Dow zunächst am Corpus Christi College in tritt regelmäßig im BBC der Mezzosopranistin Clare Wilkinson, dem Laute - Oxford, wechselte dann für weitere Studien in Radio 3 auf und war nisten Jacob Heringman oder mit verschiedenen Rechtswissenschaft nach All Souls und übernahm „Young Artist“ des Early Vokal ensembles, darunter Red Byrd, The Marian von 1585 bis 1587 am dortigen College die Funkti - Music Festivals von Consort und BBC Singers. Das Consort spielt regel - on des Schatzmeisters der juristischen Fakultät. Brighton. Jüngste Kon - mäßig beim York Early Music Festival und gastierte Trotz dieser engen Bindung an Oxford hatte Dow zerte umfassten Auftritte auch bei Festivals in Kanada (Vancouver), in den zahlreiche Kontakte in London, wo er viele von im Londoner Kings Pala - USA (Boston, Boulder, Portland und Seattle), beim den Musikstücken erworben haben mag, die er spä - ce, beim Early Music Rory McCleery Pan-Pacific Gamba Gathering in Hawaii und bei ter in seine Stimmbücher kopierte, und es ist mög - Festival in Barcelona Semana de Música Religiosa im spanischen Cuen - lich, dass er sogar bis nach Polen reiste. Das Datum und beim Leipziger A-Cappella-Festival. Die vier - ca. 2012 hatte das Consort Auftritte bei den BBC 1581 steht auf der ersten Seite jedes seiner Stimmbü - te CD-Veröffentlichung „Christmas with the She - Proms, in der Londoner Cadogan Hall mit dem Vo - cher, und es scheint, dass Dow noch immer neues pherds“ mit der Missa „Quaeramus cum pastori - kalensemble Tenebrae und in der National Gallery. Material hinzufügte, bis er 1588 starb. Deshalb lie - 22 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG MAi 2015

fern uns die Bücher einen wundervollen Schnappschuss des musikalischen Ge - schmacks zumindest eines Elisabethaners, und offensichtlich sollten sie Dow und seinen Freunden dazu dienen, daraus Konzerte aufzuführen: Warum Dominika - sonst hätte er es für notwendig erachtet, eine Warnung auf Lateinisch hineinzu - nerkirche schreiben, dass sie nur mit sauberen Händen angefasst werden sollen? Die Dominikaner - Die musikalischen Inhalte von Dows Stimmbüchern sind vielfältig und umfas - kirche gehört zu den sen die meisten Formen und Stile, mit denen der gebildete Musikliebhaber der frühesten Schöpfun - Tudorzeit vertraut war: Motetten mit lateinischen Texten, englische geistliche gen der deutschen Stücke, Sololieder für Gesang und Instrumentalbegleitung und textlose Stücke, Gotik und ist eine darunter Fantasien und In Nomine-Vertonungen. Bald nachdem Dows Samm - der größten Bettel - lung zusammengetragen war, begannen Komponisten ihre Musik als ‘geeignet ordenskirchen in für Stimmen und Violen’ zu vermarkten, und es besteht kein Zweifel, dass Instru - Deutschland. mentalensembles ebenso oft Gesangsstücke mit vollständigem Text rein instru - Mit ihrem Bau mental spielten wie Sänger zu reinen Instrumentalstücken Solmisationssilben wurde 1246 begon - sangen, so dass Flexibilität bei den aufführenden Interpreten alltäglich war. nen. Anfang des 14. Das Repertoire stammt nicht ausschließlich von einheimischen Komponisten, Jahrhunderts war sondern enthält auch Stücke der italienischen Komponisten Alfonso Ferra - die Kirche bereits bosco und Vincenzo Ruffo oder der flämischen Komponisten Philip van Wil - fertiggestellt. Alber - der und Orlando di Lasso. Ein Teil der Musikstücke war schon ziemlich alt - tus Magnus, der modisch, als Dow sie kopierte (Van Wilder starb im selben Jahr, in dem Dow berühmte Gelehrte geboren wurde), während andere Stücke brandneu waren. und Bischof von Re - Dow scheint eine besondere Vorliebe für die Musik William Byrds gehabt zu gensburg, wirkte haben, des Komponisten, dessen Name am häufigsten im Verzeichnis der von 1236 bis 1240 Stimmbücher auftaucht, und er beschreibt ihn im Bass-Stimmbuch als ‚einen im Regensburger Dominikaner- Unter den Wandfresken im Inne - Ruhm für unsere Rasse und eine Nachtigall für unser Volk’ (‘a glory to our race, kloster. Die Kirche wurde gemäß ren ist v. a. eine Darstellung der and a nightingale to our people’). Man hat vermutet, dass Dow Byrds abweich - der Regel des Bettelordens der 14 Nothelfer von 1331 hervorzu - lerische Sympathien für den Katholizismus geteilt haben könnte: sowohl für Lie - Dominikaner in strenger heben, eine der frühesten, die der wie das ergreifende ‘Lullaby’ und die Rarität ‘La verginella’ mit italienischem Schlichtheit erbaut. Sie besitzt wir kennen. Die Fresken wurden Text als auch für Instrumentalstücke wie den wilden Variationensatz auf die po - deshalb auch keinen ihren Aus - bei Renovierungsarbeiten zwi - puläre Melodie ‘Browning’; Dow nimmt auch Motetten mit offen abweichleri - maßen entsprechenden Turm. schen 1967 und 1973 freigelegt. schen Ansichten auf, darunter ‘Miserere mei, Deus’ und ‘In resurrectione tua’. Neben einer breiten Auswahl an Stücken von Byrd, Thomas Tallis, Robert Par - sons (‘wie großartig wärest du in deinem Herbst gewesen, wärst du nicht gestor - Studium eines lateinischen religiösen Textes, ben!‘), Robert White und William Mundy (‚übertroffen nur von Byrd’) kopierte einem moralisierenden oder melodramatischen Dow auch Musik von relativ wenig bekannten Komponisten wie Nicholas Stro - Lied und dem Schonen ihrer Stimmen beim Er - gers, dessen ‘Non me vincat’ in den Dow-Stimmbüchern einzigartig ist. forschen der kontrapunktischen Genialität eines Das Programm des heutigen Nachtkonzerts zielt darauf ab, etwas von der Viel - „In Nomine“. Nur dank Robert Dows sorgfälti - falt der weitgespannten Musik-Anthologie Dows zu erfassen wie von dessen ger Sammlung dieser Stücke, seiner wundervoll geselligen Intentionen. Wir müssen uns Dow und seine Freunde beim Genuss klaren Handschrift und des glücklichen Um - eines guten Glases Wein (‘Wein und Musik erfreuen das Herz’ schreibt er in stands, dass alle fünf Stimmbücher zusammen allen fünf Stimmbüchern) und bei der Auswahl der zu singenden und zu spie - überlebt haben, können wir heute an diesem Ver - lenden Stücke vorstellen, vielleicht abwechselnd zwischen dem andächtigen gnügen teilhaben. © John Bryan/ Rory McCleery Die CD “ An emerald in a work of gold ” der beiden Ensembles

PROGRAMM AusFüHREnDE

RObERT WHiTE Christe, qui lux es et dies (I) HE ARiAn OnsORT (ca. 1538 – 1574) T M C RObERT PARsOns De la court (instrumental) (ca. 1535 – 1571/2) Emma Walshe, Gwendolen Martin Sopran WiLLiAM MunDY Sive vigilem (ca. 1528-1591) Daniel Collins Countertenor

niCHOLAs sTROGERs A doleful deadly pang Rory McCleery Countertenor & Leitung (um 1560/1575) ObERT ALLORY R M (?) Miserere (instrumental) Guy Cutting Tenor (16. Jh.) niCHOLAs sTROGERs Non me vincat, Deus meus Rupert Reid Bariton PHiLiP VAn WiLDER Je file quand Dieu me donne de (ca. 1500 – 1554) quoy (instrumental) Christopher borrett Bass VinCEnZO RuFFO La Gamba (instrumental) (1510-1587) HOMAs ALLis T T O salutaris hostia OsE OnsORT OF iOLs (1505-1585) R C V WiLLiAM bYRD In resurrectione tua ibi Aziz Diskant-, Bass-Viola da gamba (1540-1623) Lulla, Lullaby John bryan Tenor-Viola da gamba RObERT WHiTE In nomine (instrumental) Alison Crum Diskant-Viola da gamba WiLLiAM bYRD Miserere mei, Deus Browning (instrumental) Andrew kerr Bass-Viola da gamba La verginella Roy Marks Bass-Viola da gamba RObERT PARsOns

23 MAi 2015 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG

EEnnsseemmbbllee ssttrraavvaaggaannzzaa ((FFrraannkkrreeiicchh)) sonntag, 24. Mai 2015, konzert am Habsburger Hof des 17. Jahrhunderts 11.00 uhr (Matinee) Reichssaal, Rathausplatz

Ensemble Stravaganza

chwerpunktmäßig widmet sich das junge gniti (Amandine Beyer), Les Ambassadeurs bles, was auch durch erfolgreiche Teilnahmen an französische Ensemble Stravaganza der (Alexis Kossenko), Pulcinella (Ophélie Gaillard). Wettbewerben dokumentiert ist, u. a. als Preis - sKammermusik des 17. und 18. Jahrhunderts. Musikalische Souveränität und Stilsicherheit, ju - träger des van Wassenaer-Alte-Musik-Wettbe - Konzerteinladungen zu internationalen Festi - gendliche Frische und virtuose Musizierfreude werbs 2011 (Amsterdam) und des H. I. F.-Biber- vals wie beim „Festival du Baroque du Pays du sind herausragende Charakteristika des Ensem - Wettbewerbs 2013 (St. Florian, Österreich). Mont Blanc“ im französischen Cordon, dem Flandern-Festival Brügge, dem „Oude Muziek Festival“ Utrecht und den „Resonanzen“ Wien sowie zwei CD-Veröffentlichungen (Musik am Reichssaal Habsburger Hof, 2012 sowie Arcangelo Corelli & Regensburg war seit den Karolingern bevorzugter Ort für Giovanni Reali, Triosonaten, 2013) für das Label die Abhaltung von Reichstagen. Im Mittelalter zählte Aparté können die fünf Musiker um die Geige - man 45 Reichstage in Regensburg. 1541 war der Reichs - rin Domitille Gilon und den Cembalisten Tho - saal Ort des berühmten Religionsgesprächs zwischen mas Soltani bereits in jungen Jahren vorweisen. Melanchthon und Dr. Eck. Von den Reichstagen sind be - Die einzelnen Musi - sonders der von 1623, bei dem Bayern die Kurwürde er - ker des Ensembles hielt, und der von 1630, als Wallenstein von der Mehrheit sind auch Mitglie - der katholischen Fürsten abgesetzt wurde, zu nennen. der verschiedener Von 1663 bis 1806 war der Reichssaal Tagungsort des renommierter Or - „Immerwährenden Reichstags“. Er ist als erstes deut - chesterformationen sches Parlament anzusehen. Der um 1360 gebaute Reichs - wie La Simphonie saal darf in seinen Dimensionen und seinem Alter für du Marais (Hugo Deutschland als einzigartig gelten. Hervorzuheben ist die Reyne), Ensemble Cover der CD “ Konzert am mächtige Holzdecke, an deren Unterseite man die Relief - Habsburger Hof ” des Sagittarius (Michel figur des thronenden Petrus (des Stadtpatrons) erkennt. Ensembles Stravaganza Laplénie), Gli Inco -

24 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG MAi 2015

Titel „Mysteriensonaten“ bekannt ist, ist vor allem der Einsatz der soge - Zum Programm: nannten „Skordatur“: Durch die absichtliche Änderung der Stimmung ein - Macht und Musik haben sich schon immer gegenseitig beeinflusst. Das Be - zelner Saiten lassen sich besondere Klänge auf der Violine realisieren. Die dürfnis nach Zurschaustellung ihrer kulturellen Relevanz bewog die euro - Rosenkranzsonaten, denen jeweils ein Bild aus dem Leben Jesu und Mariä päischen Fürstentümer die gesamte Geschichte hindurch dazu, sich eigene vorangestellt ist, lassen sich in drei Gruppen unterteilen: „freudenreich“, Orchester und Musiker an ihre Stammsitze zu holen. 1637, mitten im Dreißig - „schmerzhaft“ und „glorreich“. Die Sonate Nr. 10 trägt die Bezeichnung jährigen Krieg, übernahm Kaiser Ferdinand III. die Krone des Heiligen Römi - „Kreuzigung“ und fällt damit in die Kategorie der schmerzhaften Lebens - schen Reiches Deutscher Nation. Mit der Krönung Ferdinands, der selbst als stationen. Die Schwere der Molltonart und ein facettenreiches, dramati - Komponist in Erscheinung trat, begann ein goldenes Zeitalter der Musik am sches Spiel der Violine sind dem Leiden Jesu und der zentralen Bedeutung Habsburger Kaiserhof in Wien, das auch unter seinen Nachfolgern Leopold der Kreuzigung nachempfunden. I. und Joseph I. fortgeführt wurde und erst mit dem Tod Kaiser Karls VI. im Ein besonderes Kleinod stellt zuletzt die Sonata Opus 3 Nr. 4 ( „La Castella“ ) des Jahre 1740 endete. Unter der Ägide dieser Kaiser entwickelte sich Wien zu weitgehend unbekannten Komponisten Giovanni Antonio Pandolfi Mealli einem internationalen Zentrum der Künste. So verzehnfachte sich etwa die (um 1624-1687) dar. Über sein Leben ist recht wenig bekannt; Einspielungen Zahl der aufgeführten Opern und Oratorien von 1635 bis 1675. seiner Werke sind selten. Als Meallis zentraler Wirkungsort gilt eher Inns - Das Programm des Ensemble Stravaganza aus Frankreich gibt mit instru - bruck als Wien, und auch seine Musik unterscheidet sich in ihrer Wirkung bis - mentalen Stücken von vier Komponisten einen Einblick in das Musikleben weilen deutlich von den Stücken zeitgenössischer Komponisten, da sie sich an diesem kulturell aufgeschlossenen Hof. Mit Musik von Heinrich Ignaz durch eine untypische Farbigkeit im Ausdruck sowie eine ungewöhnliche Be - Franz Biber, Johann Jakob Froberger, Johann Heinrich Schmelzer und Gio - handlung von Dissonanzen auszeichnet. Diese Merkmale sind auch in „La vanni Antonio Pandolfi Mealli erschließen sich dem Zuhörer barocke Klän - Castella“ zu finden. Hier offenbart sich dies vor allem in der virtuos geführten ge bekannter wie auch weniger bekannter Komponisten, die letztendlich Violine mit ihren vielen Akkordbrechungen und eleganten Läufen, aber eben - alle von einem weitreichenden Geflecht aus Kontakten und Verbindungen so nachdenklichen und introspektiven Momenten. © Konstantin Morjan, UR am Habsburger Hof profitierten. Bemerkenswert erscheinen bei Betrach - tung der Komponisten ihre unterschiedlichen Herkunftsländer. Biber stammt aus Böhmen, Schmelzer wurde in Scheibbs in Niederösterreich ge - ROGRAMM boren, Froberger in Stuttgart und Pandolfi Mealli in der Toskana. Man kann P wohl behaupten, dass der Habsburger Hof damals als kreativer Schmelztie - gel vieler musikalischer Strömungen und Kulturen fungierte. JOHAnn HEinRiCH sCHMELZER Sonata tertia aus Sonatae unarum (1623-1680) fidium seu a violin solo, 1664 Johann Jakob Froberger (1616-1667), dessen Hauptinstrument die Orgel war und der hauptsächlich Musik für Orgel und Cembalo komponierte, übte HEinRiCH iGnAZ FRAnZ bibER Sonate Nr. V e-Moll aus Sonatae einen großen Einfluss auf das Schaffen Johann Sebastian Bachs, Johann Pa - (1644-1704) a violin solo , Nürnberg, 1681 chelbels und Georg Muffats aus. Die vom Cembalisten Thomas Soltani vorge - tragene „Lamentation über den Tod Kaiser Ferdinands III.“ (FbWV 633), das HEinRiCH iGnAZ FRAnZ bibER Sonate Nr. 10 g-Moll, „Kreuzigung “, aus den Rosenkranzsonaten , 1678 einzige Soloinstrumentalwerk im Programm, zeigt schon im Titel die enge Verbindung zwischen dem Herrscher und Froberger, der dieses Werk zur Er - JOHAnn JAkOb FRObERGER Lamentation faite sur la mort très innerung an den Tod des eingangs genannten Gönners komponierte. Obwohl (1616-1667) douloureuse de sa majesté es in F-Dur steht, wohnt diesem Werk durch seine Thematik der Geist einer Imperial Ferdinand le troisième; eigenartig schwermütig wirkenden Harmonik inne. In barocken Lamentatio - et se joue lentement avec discrétion (Cembalo solo) nen galt es zudem als Stilmittel, die Wertschätzung für den Besungenen mu - sikalisch subtil zu symbolisieren: eine aufsteigende Tonfolge zum Ende des GiOVAnni AnTOniO PAnDOLFi Stückes wünscht dem Gönner den Aufstieg in den Himmel. MEALLi (um 1620 – 1669) Sonata opus 3 Nr. 4, „La Castella“ Zur selben Komponistengeneration wie Froberger gehört auch der 1623 geborene HEinRiCH iGnAZ FRAnZ bibER Sonate Nr. III F-Dur aus Sonatae a violin solo, Nürnberg, 1681 Johann Heinrich Schmelzer († 1680), der neben seiner Funktion als Violinist und Ka - pellmeister als bedeutender Komponist Wir danken der Meisterwerkstätte für historische Tasteninstrumente, Detmar von Instrumentalmusik galt. Kaiser Leo - Hungerberg, 42499 Hückeswagen, für die freundliche Bereitstellung des pold I. selbst schätzte ihn als Komponisten Cembalos. so sehr, dass er sich für seine eigenen kom - Wir danken der Meisterwerkstätte für Orgelbau, Markus Harder-Völkmann, positorischen Versuche bei ihm Rat holte. 85579 Neubiberg, für die freundliche Bereitstellung der Truhenorgel. Schmelzers Schaffen ebnete zudem der Entwicklung der Suite und der Sonate den Weg. In der zu hörenden „Sonata Tertia“ in g-Moll aus der Sammlung Sonatae unarum J. H. Schmelzer fidium von 1664 ist der Fokus klar auf das AusFüHREnDE Hauptinstrument des Komponisten gerichtet, die Violine. Bei dieser Sonate handelt es sich um Variationen über eine Bassmelodie. Schmelzer legt dabei nsEMbLE TRAVAGAnZA einen Schwerpunkt auf virtuose Linien, die E s sich mit kantablem Material abwechseln. Domitille Gilon Violine Beim Zuhören lohnt es sich daher darauf zu achten, wie sich diese beiden Elemente Ronald Martin Alonso Viola da gamba ergänzen. Etienne Galettier Theorbe Der wohl bekannteste der vier gespielten Komponisten ist Heinrich Ignaz Franz Matthieu boutineau Orgel Biber (1644-1704), welcher wiederum ein Schüler von Schmelzer war. Von ihm wer - Thomas soltani Cembalo den zwei Sonaten aufgeführt, von denen eine aus den bekannten Rosenkranzsona - ten stammt (Nr. 10 in g-Moll). Bemerkens - wert an diesem Werk, das auch unter dem H. I. F. Biber 25 MAi 2015 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG

CCoonncceerrttoo PPaallaattiinnoo ((iittaalliieenn)) sonntag, 24. Mai 2015, 14.00 uhr (Teil i) Leitung: Joshua Rifkin „Claudio Monteverdi 1610“ 17.30 uhr (Teil ii) 22.45 uhr (Teil iii) Dominikanerkirche , Predigergasse

Concerto Palatino

oncerto Palatino wurde 1987 von Bruce Dickey und Charles Toet ge - Die Kernbesetzung des Ensembles besteht aus zwei Zinken und drei Po - gründet, zwei Musikern, deren Namen man quasi mit der Renais - saunen, wird aber häufig durch weitere Blechblasinstrumente, Streicher Csance von Zink und Barockposaune in heutiger Zeit gleichsetzen kann oder Sänger ergänzt, wenn das Repertoire dies erfordert. und denen ein Großteil der enormen Fortschritte in der Spieltechnik auf Ein großer Teil dieses Repertoires gehört naturgemäß zur geistlichen diesen Instrumenten während der letzten Jahrzehnte zu danken ist. Musik, da Zinken und Posaunen von der ersten Blütezeit der flämischen Seit über einem Vierteljahrhundert spielen die beiden Musiker zusammen Polyphonie im frühen 16. Jahrhundert bis in die Zeit von Johann Sebastian und haben in dieser Zeit bereits mehrere Generationen von jungen Zinke - Bach - der sie als einer der letzten Komponisten in ernstzunehmender nisten und Posaunisten ausgebildet, von denen viele auch regelmäßig mit Weise einsetzte - fester Bestandteil der kirchlichen Kapellen sowohl des Concerto Palatino auftreten. Die von Publikum und Kritik stets mit gro - katholischen Südens als auch des protestantischen Nordens waren. ßem Beifall bedachten Konzerte Ein wichtiger Schwerpunkt liegt dabei auf der Wiederentdeckung verges - und Einspielungen dieses Ensem - sener Schätze der Musikgeschichte, die Concerto Palatino mit großer Freu - bles trugen zu der hohen Wert - de hebt, um ihnen einerseits (wieder) einen Platz in den heutigen Konzert - schätzung seines Repertoires in programmen zu verschaffen, andererseits aber auch Aufnahmen jenseits heutiger Zeit bei. des Mainstream-Repertoires zu realisieren. So liegen - neben zahlreichen Den Namen „Concerto Palatino“ hochgelobten CDs mit Musik von Schütz, Gabrieli und Monteverdi - unter wählte das Ensemble nach einer anderem Ersteinspielungen der Marienvesper von Francesco Cavalli, der historischen Gruppe von Zinke - Missa Maria Concertata von Christoph Strauss und Palestrinas Missa sine nisten und Posaunisten, die etwa nomine aus einem Manuskript von Johann Sebastian Bach vor. zwischen 1250 und 1800 in Bolog - Die vielfältigen Aufnahmen der Musiker bei Labels wie EMI Reflexe, Ac - na unter dem Namen „Il concerto cent und harmonia mundi France wurden mit großem Beifall von Publi - palatino della Signoria di Bolog - kum und Kritik aufgenommen. Insbesondere eine Reihe von Einspielun - na“ aktiv war. gen mit Cantus Cölln (Marienvespern von Monteverdi und Rosenmüller, Bruce Dickey 26 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG MAi 2015

Psalmen Davids und Symphoniae sacrae von Schütz sowie die Selva mo - feo am Theater Basel; die moderne Uraufführung von Alessandro Scarlat - rale e sprituale von Monteverdi) wurden mit diversen renommierten Prei - tis Venere, Amore e Ragione in Chicago; Mozarts Requiem und mehrchö - sen ausgezeichnet. rige Psalmen von Heinrich Schütz beim Utrecht Early Music Festival; Concerto Palatino tritt regelmäßig auf fast allen wichtigen Festivals und Gastauftritte mit dem Ensemble Gradus ad Parnassum Wien, der Schola den bedeutendsten Konzertbühnen in Europa, den USA und Japan auf Cantorum Basiliensis, dem Norsk Barokorkest Oslo und dem Bach Con - und arbeitet häufig auch mit anderen führenden Ensembles der Alten- certino Osaka, mit dem er auch seine Ergänzung der Bach-Kantate BWV Musik-Szene zusammen, wie etwa Cantus Cölln unter Konrad Junghänel, 216 eingespielt hat, und CD-Aufnahmen von Mozarts Posthorn-Serenade dem Collegium Vocale Gent mit Philippe Herreweghe, dem Amsterdam sowie von Haydn-Symphonien mit der Cappella Coloniensis. Zu seinen Baroque Orchestra mit Ton Koopman oder dem Bach Collegium Japan wichtigsten Aktivitäten mit modernen Orchestern und Ensembles gehö - unter Masaaki Suzuki. ren Bühnenproduktionen von Strawinskys „L’Histoire du soldat“ in den USA und Australien; die Melbourner Erstaufführung von Weills „Die sie - Joshua Rifkin zählt laut der großen Musik-Enzyklopädie Die Musik in Ge - ben Todsünden“, die europäische und kanadische Premiere von Gunther schichte und Gegenwart „zu den bedeutendsten Bach-Interpreten der Ge - Schullers „And They All Played Ragtime“, Bachs Matthäuspassion in der genwart“; als Dirigent, Pianist und Cembalist hat er auch internationale 1911 erarbeiteten Fassung von Ivor Atkins und Edward Elgar sowie die Anerkennung gewonnen mit einem Repertoire, das von Monteverdi bis postume Uraufführung und Erstaufnahme von Silvestre Revueltas’ Thea - Strawinsky, Händel bis sowie Mozart bis Gershwin, Cop - termusik „Era un rey“ mit der Camerata de las Américas. Im Herbst 2001 land und zur jüngsten Moderne reicht. dirigierte er sein Debüt an der Bayerischen Staatsoper München mit einer Zu den Orchestern, mit denen er zusammengearbeitet hat, gehören das Neuinszenierung von Purcells „Dido & Aeneas“ und Händels „Acis & English Chamber Orchestra, das Scottish Chamber Orchestra, Israel Ca - Galatea“. Die jüngsten Auftritte führten ihn nach Japan, Belgien, den Nie - merata Jerusalem, die St. Louis , das San Francisco Symphony derlanden und Boston: Aufführungen der Bachschen Mattäuspassion mit Orchestra, die Victorian State Symphony Melbourne, das St. Paul Cham - den Ensembles Cambridge Concentus Boston und Kunitachi iBach Colle - ber Orchestra, das Los Angeles Chamber Orchestra, das Prager Kammer - gium, Renaissance-Polyphonie mit Cappella Pratensis und Messen von orchester, das Haydn-Orchester Bozen und Trient, die Jerusalem Sympho - Haydn und Biber mit dem Cambridge Concentus Boston. Im thüringi - ny, die Solistas de México, das BBC Concert Orchestra, die City of London schen Arnstadt konzertiert er seit 2009 alljährlich mit dem Bach Ensemble Sinfonia, das National Arts Centre Orchestra of Ottawa und die Houston beim dortigen Bach:Sommer, einem Festival, das speziell für dieses En - Symphony. semble gegründet wurde. Mit dem Bach Ensemble, das er seit dessen Gründung im Jahr 1978 gelei - Im Jahr 1999 wurde Joshua Rifkin wegen seiner Verdienste um die Bach- tet hat, hat Joshua Rifkin mehrere bahnbrechende Aufnahmen gemacht, Interpretation die Ehrendoktorwürde der Universität Dortmund zuteil, darunter die mit dem britischen Gramophone Award ausgezeichnete Ein - 2013 erhielt er die Lichtenberg-Medaille der Akademie der Wissenschaf - spielung der h-Moll-Messe, und eine rege Konzerttätigkeit entwickelt, die ten in Göttingen und 2014 den Ehrendoktor der Krakauer Musikakade - durch ganz Europa, Nordamerika und Australien geführt hat. Zu seinen mie. Bei den Tagen Alter Musik Regensburg gastiert Joshua Rifkin nach weiteren Arbeiten im Bereich der Alten Musik gehören Monteverdis L’Or - 1987, 1988, 1991 und 1997 zum fünften Mal. l e b o K Zum Programm: n a J

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o Die im Jahre 1610 im Druck er - t o

F schienenen geistlichen Werke Claudio Monteverdis (1567- 1643) stellen einen besonderen Moment der schöpferischen Aktivität des Komponisten dar. Der in Cremona geborene und viele Jahre am Mantuaner Hof bei Vincenzo I. Gonzaga tätige Musiker und Kapellmeister hatte bis zu jenem Zeitpunkt – abgesehen von den Sacrae canti - unculae , die er 1582 im Alter von fünfzehn Jahren veröffentlichte – keine weiteren religiösen Werke publiziert. Der in Vene - dig bei Ricciardo Amadino 1610 [Cantus] Der heiligsten Jungfrau (gewidmete) erschienene Druck war somit Messe zu sechs Stimmen und eine zu mehre - seine erste wichtige Sammlung ren (Stimmen) zu singende Vesper mit einigen geistlicher Kompositionen. geistlichen Gesängen. Von Claudio Montever - Obwohl dieser Druck die be - di für die Kapellen und die Fürstengemächer kanntesten und sicher die am neulich komponierte und dem seligsten Papst Paul V. Pontifex Maximus gewidmete Werke. weitesten erforschten religiösen Venedig, gedruckt bei Ricciardo Amadino Werke Claudio Monteverdis 1610. enthält, bereiten sowohl seine Genese als auch seine Zusammenstellung der Forschung immer noch Kopfzerbrechen. Zahlreiche Hypothesen sind hinsichtlich dessen Entste - hung aufgestellt worden. Die meisten Forscher vermuten, dass die Samm - lung ein Geschenk für Papst Paul V. war, dem Monteverdi sie auch gewid - met hatte. Er brachte sie im Herbst 1610 persönlich nach Rom, möglicher - weise um zu versuchen – unzufrieden, wie er bei den Gonzaga war –, eine Anstellung in Rom zu erhalten, womit er jedoch keinen Erfolg hatte. An - deren Musikwissenschaftlern zufolge sei das Werk für den Gebrauch am Mantuaner Hof zusammengestellt worden, denn die Kompositionen Joshua Rifkin 27 MAi 2015 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG

seien eher für mentalen) wörtlich auf: Da, wo zum Beispiel sechs Vokalstimmen angege - einen „weltli - ben werden, werden tatsächlich sechs Sänger eingesetzt. Er hält sich chen“ als für streng an die in den Stimmbüchern enthaltenen Anweisungen und unab - den päpstlichen hängig davon, was die „übliche“ moderne Praxis vorsieht, schließt er all Hof geeignet. Es das, was nicht vom Komponisten bzw. vom Buchdrucker Amadino ange - wird ohnehin geben wurde, aus. angenommen, die Sammlung Die Messe aus der Sammlung von 1610 ist die erste Messe, die Claudio könnte die offi - Monteverdi vertonte. Nach ihr komponierte er nur noch zwei 4-stimmige zielle Antwort „a cappella“-Messen, von denen die eine in der Sammlung Selva morale e auf die scharfe spirituale (1640-1641) enthalten ist, die andere in einer postumen Samm - Kritik Giovanni lung aus dem Jahr 1650. Wie die Überschrift im Druck informiert, wurde Maria Artusis die Messe aus dem Druck von 1610 „sopra il motetto In illo tempore del (1540-1613) Gomberti“ (zu deutsch: „über Gomberts Motette In illo tempore “) kompo - sein, eines wich - niert, d. h. die Motette In illo tempore loquente Iesu ad turbas des franko-flä - tigen italieni - mischen Komponisten Nicolas Gombert (ca. 1495-ca. 1560) wurde als Vor - schen Literaten lage für die Komposition der Messe verwendet. Wir haben es hier also mit und Musiktheo - einem Phänomen zu tun, das von der Musikwissenschaft als „Parodiemes - retikers, der in se“ bezeichnet wird: Unter diesem Begriff versteht man ein Werk, das auf seinem Werk einer bereits vorhandenen weltlichen oder geistlichen Komposition (wie L‘ARTVSI ouero etwa einer Motette oder einer Chanson) basiert, deren einzelne Motive in delle imperfettio - die neue polyphone Textur eingefügt werden. Eine Besonderheit unter - ni della moderna scheidet allerdings Monteverdis Parodiemesse von vielen anderen existie - Claudio Monteverdi mvsica („Über renden: Vor dem Kyrie am Anfang des Druckes erscheinen zehn „fughe“ – die Fehler der d. h. zehn thematische Einheiten – aus Gomberts Motette aufgelistet. modernen Musik“) in den Jahren 1600-1603 die neue Art der musikali - Obwohl die Messe im strengen polyphonen Satz komponiert wurde, der schen Komposition verpönte, indem er als Beispiel für „falsches“ Kompo - auch einen Giovanni Maria Artusi hätte zufriedenstellen können, weisen nieren Teile aus Claudio Monteverdis Madrigalen zitierte. Und in der Tat doch manche Elemente auf bestimmte kompositorische Verfahren hin, die ist in dem Vorwort zum Druck von 1610 zu lesen: „quo […] & claudantur beim alten Stil verpönt waren. ora in Claudium loquentium iniqua“ („damit auch die ungerechten Mün - der derjenigen, die gegen Claudio gesprochen haben, geschlossen wer - Die fünf Werke, die im Druck von 1610 als Sacri Concentus nach jedem den“). Der Druck von 1610 stellt also mit seinem ersten Teil im alten Stil Vesperpsalm erscheinen – Nigra sum, Pulchra es, Duo Seraphim, Audi coelum (Messe) und seinem zweiten Teil im modernen Stil (Vesper und Sacri Con - und die Sonata sopra Sancta Maria Ora pro nobis –, sind die Kompositionen, centus) eine Verbindung zwischen der sogenannten prima und seconda pra - die in diesem Druck die Auswirkung der neueren, zunächst in der weltli - tica , der alten und neuen Kompositionstechnik, her. Darüber hinaus ver - chen Musik begründeten Stilrichtungen aufweisen. Bei den ersten vier muten einige Forscher, dass der Band eine Sammlung von Werken sei, die Stücken handelt es sich um ein- bis dreistimmige Motetten mit Basso con - im Laufe von Monteverdis zwanzigjähriger Karriere am Mantuaner Hof tinuo (nur Audi coelum wird am Ende sechsstimmig), deren Themen zwar komponiert wurden, eine Art „Summa“ seiner kompositorischen Tätig - nicht liturgisch, aber geistlich sind. Dass Monteverdi bereits große Erfah - keit bei den Gonzaga. rung im Bereich der Madrigal- und Theaterkomposition gesammelt hatte, Nicht nur die Entstehung, sondern auch die Zusammenstellung der ist nicht zu überhören – vergessen wir nicht, dass die Komposition von Sammlung ist bis heute nicht geklärt. Wenn auch Denis Stevens bereits L‘Orfeo nur wenige Jahre zurückliegt. vor mehr als fünfzig Jahren hervorgehoben hat, laut der Überschrift auf Duo Seraphim nimmt aufgrund der großzügigen Verwendung von Merk - dem Titelblatt des Druckes handle es sich um drei verschiedene Werk - malen, die auf den weltlichen musikalischen Bereich zurückzuführen gruppen (1. Missa ; 2. Vesperae ; 3. Sacri Concentus ), erscheinen die Kompo - sind, eine Sonderstellung innerhalb der Werkgruppe ein: Die Wort- und sitionen jedoch in einer unerwarteten Reihenfolge: zunächst die Messe, Zahlensymbolik (auch in Nigra sum zu finden), die hohe Virtuosität des der die Gesänge der Vesper und die Sacri Concentus alternierend folgen. Gesangs, der Duettstil mit alternierenden Koloraturen und die Sequenzen Man gewinnt den Eindruck, dass die Sacri Concentus zur Vesper gehören mit ausdrucksvollen Vorhaltdissonanzen sind hier klar erkennbar. Bei den und möglicherweise für die Rolle der Antiphonen, die man zu den Psal - übrigen Werken finden sich ebenfalls Elemente, die dem weltlichen Be - men während der Vesper in der Regel singt, von Monteverdi vorgesehen reich entnommen wurden: Aus der Pastoraltradition stammt z. B. das waren (bzw. vom Buchdrucker Amadino in diesem Sinne verstanden wur - Echo, das in Audi coelum zu hören ist. Monteverdis Textwahl mag manch - den). mal überraschen: Nigra sum und Pulchra es sind zwei aus dem Hohelied Bis zum heutigen Tage werden jene geistlichen Gesänge von Ensembles in (Canticum Salomonis ) stammende Liebestexte, die sich nur allegorisch auf der Regel zusammen mit den Vespergesängen aufgeführt und unter der die Jungfrau Maria beziehen. Beide Motetten sind im reinen Rezitativstil Bezeichnung „Marienvesper“ zusammengefasst, wie zahlreiche Aufnah - komponiert. Zu den Sacri Concentus gehört schließlich ein instrumentales men und Konzertaufführungen bezeugen. Anlässlich der heutigen drei Stück, die Sonata sopra Sancta Maria Ora pro nobis, die die Funktion hat, die Konzerte mit Joshua Rifkin und Concerto Palatino hat man jedoch die Litanei Sancta Maria, ora pro nobis, welche elfmal von einer Stimme gesun - Möglichkeit, die Werke der Sammlung von 1610 als eigenständige Kom - gen wird, reichlich zu schmücken. Hinsichtlich der Form, des Rhythmus positionen wahrzunehmen. Um die Unabhängigkeit dieser Werke vonei - und der Besetzung erinnert die Sonata an venezianische Kompositionen, nander zu untermauern, werden sie in drei verschiedenen Konzerten an - wie z. B. die Instrumentalcanzonen von Giovanni Gabrieli (1557-1612). geboten: Zunächst wird die Messe aufgeführt, danach die Sacri Concentus und schließlich die Vesper. Das dritte Konzert besteht, wie bereits erwähnt, aus den liturgisch festge - legten Vesperkompositionen, die im Druck von 1610 enthalten sind: dem Hinsichtlich der Aufführung der Werke sind folgende Hinweise notwen - Einleitungsversikel Domine ad adjuvandum , den Psalmen Dixit Dominus (Ps. dig. Joshua Rifkin bemerkt, dass die Zahl der partizipierenden Sänger 110 – nach der jüngeren Nummerierung), Laudate pueri (Ps. 113), Laetatus und Instrumentalisten eigentlich eindeutig sei. Die allgemeine Tendenz sum (Ps. 122), Nisi Dominus (Ps. 127), Lauda Jerusalem (Ps. 147), dem Hymnus sei jedoch, größere Besetzungen zu verwenden, vor allem was die Chöre Ave maris stella und dem . In diesen Kompositionen treffen alter angeht, obwohl es für diesen Einsatz nirgendwo schriftliche Belege gibt. und neuer Stil zusammen, traditionelle und moderne Techniken, die die Rifkin fasst die Zahl der Stimmen (sowohl der vokalen als auch der instru - Einzigartigkeit und die Größe der Kunst Claudio Monteverdis beweisen.

28 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG MAi 2015

Zum alten Stil gehört – neben dem polyphonen Satz – u. a. die Verwen - dung eines Cantus firmus bei jedem Psalm, im Hymnus und im Magnifi - cat . Konkret bedeutet diese Technik, dass die entsprechende Choralmelo - die, die meistens in der Tenorstimme zitiert wird, die Grundlage der Kom - position bildet. Zum alten Stil gehört auch die Verwendung der Falsobor - done-Technik, eine Reminiszenz an das Spätmittelalter bzw. die Frühre - naissance, die festlegt, dass in einem dreistimmigen Kontext die Stimmen homophon – d. h. im gleichen Rhythmus – fortschreiten und die beiden unteren Stimmen im Quart- bzw. Sextintervall zur oberen Stimme folgen. Bei Dixit Dominus ist die Verwendung der Falsobordone-Technik dort ein - deutig zu erkennen, wo alle Stimmen gleichzeitig denselben Text singen; diese sehr deklamatorische Art des musikalischen Vortrags wurde bereits in der Renaissance angewendet, um besonders traurige oder ausdrucks - volle Momente zu betonen und eine starke Wirkung zu erzielen. Merkmale aus der venezianischen Kompositionstechnik sind gleichfalls vorhanden, wie z. B. die Doppelchörigkeit des Psalms Nisi Dominus , wäh - Magnificat: Auszug aus dem Alt-Stimmbuch rend man aus der Opernkomposition übernommene Elemente gleich im ersten Stück, dem Einleitungsversikel Domine ad adjuvandum, findet. Ein - date pueri ), der Duettstil ( Magnificat ), die Echoeffekte (im Gloria des Magni - deutig ist hier nämlich der Bezug zur Toccata, die Monteverdis L‘Orfeo er - ficat ) und die ostinaten Bässe ( Laetatus sum ). öffnet: Das kurze Instrumentalwerk zu Beginn des Theaterstücks wurde übernommen und für den Text des Einleitungsversikels bearbeitet, ohne Ein brillanter Musiker und Musikwissenschaftler, ein hervorragendes jedoch den feierlich schallenden Effekt der L‘Orfeo -Toccata, die am Anfang und erfahrenes Ensemble, ein vierhundert Jahre altes und berühmtes, je - der Vesper wie in der Oper dreimal erklingen soll, abzuschwächen. doch in gewisser Hinsicht noch unbekanntes Werk sowie eine ungewohn - Wichtige kompositorische Elemente des modernen Stils sind – neben den te Aufführung, die beabsichtigt, manches zu berichtigen: Das sind die Be - erwähnten Merkmalen aus der Opernkomposition – die Akkordbeglei - standteile der heutigen drei Konzerte, die zweifellos einen besonderen tung der Monodie ( Dixit Dominus ), die Instrumentalritornelli ( Dixit Domi - Platz in der Aufführungsgeschichte einnehmen werden. nus ), tänzerische Abschnitte, die den polyphonen Satz unterbrechen ( Lau - © Maria Grazia Nardelli, UR

Concerto Palatino beim letztjährigen Festival in der Dominikanerkirche 29 MAi 2015 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG n o l l i e P

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Missa da capella a sei voci sacri Concentus Vespro della beata vergine da concerto fatta sopra il motetto in illo tempore composta sopra canti firmi del Gomberti Nigra sum Pulchra es Deus in adiutorium Kyrie – Gloria – Credo – Sanctus – Agnus Dei (versiculum e responsorium) Duo seraphim Dixit Dominus (Psalm 109) Sonata Sancta Maria Laudate pueri (Psalm 112) María Cristina kiehr Sopran Audi coelum Laetatus sum (Psalm 121) Gerlinde sämann Sopran Nisi Dominus (Psalm 126) David Munderloh Altus María Cristina kiehr Sopran Lauda Jerusalem (Psalm 147) Gerlinde sämann Sopran Charles Daniels Tenor Ave maris stella (Hymnus) David Munderloh Altus Magnificat Jan Van Elsacker Tenor Charles Daniels Tenor Markus Flaig Bass Gerlinde sämann Sopran Jan Van Elsacker Tenor Harry van der kamp Bass María Cristina kiehr Sopran Julian Podger Tenor David Munderloh Altus Marcin szelest Orgel Markus Flaig Bass Tore Tom Denys Altus Harry van der kamp Bass Charles Daniels Tenor Wir danken der Meisterwerkstätte für Orgel- und Cembalobau, Walter Chinaglia, I-22072 Cermenate bruce Dickey, Doron sherwin Zink Julian Podger Tenor (CO), für die freundliche Bereitstellung der Truhen- orgel. Charles Toet, Wim becu, Jan Van Elsacker Tenor simen Van Mechelen Posaune benedikt Heggemann Tenor Mit freundlicher Unterstützung des Istituto Italiano Veronika skuplik, di Cultura München und des Forum Italia e.V. Judith steenbrink Violine Harry van der kamp Bass

balázs Máté Basso di viola Markus Flaig Bass Sendetermin auf BR Klassik: da brazzo Armin köbler, Johanna Wagner Traversflöte, 9.7.2015, 20.03 Uhr Blockflöte Marcin szelest Orgel bruce Dickey, Doron sherwin, Sendetermin im Deutschlandfunk: Gawain Glenton Zink 26.7., 21.05 Uhr Wir danken der Meisterwerkstätte für Orgel- und Cembalobau, Walter Chinaglia, I-22072 Cermenate Charles Toet, simen Van (CO), für die freundliche Bereitstellung der Truhen- Mechelen, Wim becu Posaune orgel. Veronika skuplik, Judith steenbrink Violine

Mit freundlicher Unterstützung des Istituto Italiano Franciska Anna Hajdu, sophia di Cultura München und des Forum Italia e.V. Anagnostou, Florian schulte Viola

balázs Máté Basso di viola Sendetermin auf BR Klassik: da brazzo 9.7.2015, 20.03 Uhr Ann Fahrni Contrabasso da gamba Sendetermin im Deutschlandfunk: 26.7., 21.05 Uhr Marcin szelest Orgel

Wir danken der Meisterwerkstätte für Orgel- und Cembalobau, Walter Chinaglia, I-22072 Cermenate (CO), für die freundliche Bereitstellung der Truhen- orgel.

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31 MAi 2015 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG

DDiisskkOOGGRRAAPPHHiiEE der Tage Alter Musik Regensburg 2015

Regensburger Domspatzen ment. Channel Classics 29309 ert, Fage, Mouton, Desprez. Cappella Pratensis. Telemann, Fasch: Kammermusik. Eloquentia EL Gesänge für die Ewigkeit. Passions- und Oster - Vivaldi: La Stravaganza, 12 Violinkonzerte op. 4. Challenge Classics CC 72366 0502 gesänge. Victoria, Palestrina, Ingegneri, Lasso u.a. Arte dei Suonatori. Channel Classics 19503-1 (2 Bach: Kantaten BWV 8, 51, 78, 80, 140, 147. Händel: Dixit Dominus, Telemann: Deus judici - Roland Büchner. CD) Baird, Minter, Fast, Kelley, Bach Ensemble. Decca um tuum. Suh, Perruche, B. Schwarz, M. Schäfer, Jubilate Deo. Palestrina: Missa Papae Marcelli, Mozart, Haydn: Duo Sonatas. Podger, Jane Ro - 455 706-2 (2 CD) Buet, Richard, Arsys Bourgogne. Cao. Eloquentia Victoria, Lasso, Ingegneri, G. Gabrieli u.a. Roland gers. Channel Classics 32411 Bach: Kantaten BWV 56, 82, 99, 106, 131, 158. EL 0916 Büchner. Rameau: Pieces de Clavecin en Concerts. Pin - Monoyios, Baird, Rickards, Fast, Brownless, Bach: Sonaten für Violine & Cembalo BWV Händel: Messias. Fuge, Adjei, Nettinger, Speer. nock, Manson. Channel Classics 19002 Bach Ensemble. Decca 458 087-2 (2 CD) 1014-1019, 1023, 1021. Florian Deuter, Philippe Musica Florea, Prag, Roland Büchner. CFM 25 (2 Bach: Weimarer Kantaten BWV 12, 172, 182. Grisvard. Eloquentia EL 1131 (2 CD) CD) Echo du Danube Ryden, Rickards, Elwes, Schopper, Bach Ensem - Monteverdi: Marienvesper, Magnificat I, Madri - Gottfried Finger (1655-1730): Sonatae pro diver - ble. Dorian DOR 93231 Phantasm gale u.a. Esswood, Smith, Partridge, Elwes, D. sis instrumentis op. 1 Nr. 1-12. Accent ACC 24264 Ward: Verse Anthems und Fantasies. Mit Magda - Thomas, Keyte, Tarr, Bryant, Cook, Hamburger Giovanni Alberto Ristori (1692-1753): Divoti af - Concerto Palatino (Auswahl) len College Choir Oxford, Ltg.: Daniel Hyde. Linn Bläserkreis für Alte Musik, Schneidt u.a. Archiv - fetti alla Passione di Nostro Signora, Esercicii per Monteverdi: Selva Morale e spirituale. Mit Can - CKD 427 produktion/ Eloquence 445 116-2 l’Accompagnamento „Kammerduette für die Kir - tus Cölln, Junghänel. Harmonia Mundi HMY Gibbons: Consort for Viols. Linn BKD 486 Bach: Magnificat BWV 243a, Kantate BWV 10. che“. Mields, Vitzthum. Accent ACC 24209 292.1718/ 20 (3 CD) Four Temperaments. Byrd, Ferrabosco, Parsons, Ryden, Kordes, Minter, Brutscher, Harvey, Musica Giovanni Kapsberger (1580-1651): Weihnachts - G. Gabrieli: Canzoni, Toccaten, Ricercare, Motet - Tallis. Linn BKD 487 Florea, Büchner. Glissando 779 019 2 oratorium „Il Pastori di Bettelemme“. Okamura, ten. Dickey, Sherwin, Tamminga, Passacaille 994 William Lawes (1602-1645): Consortmusik. Bach: Matthäuspassion. Esswood, Equiluz, van Vitzthum, Backes. Accent ACC 24231 La Bella Minuta. Florid Songs for Cornetto Consorts to the Organ. Ferrabosco, Purcell, Bach, Egmond, Bowman, Rogers, Ridderbusch, King’s Georg Christoph Wagenseil (1715-1777): Con - around 1600. Tartaglino, Mayone, Guami, Palest - Jenkins u.a. Linn CKD 399 College Cho ir Cambridge, Harnoncourt. Teldec certs choisis. Alexander Weimann. Accent ACC rina, Desprez, Brunelli, Trabaci, Luzzaschi, Rore, Byrd: Complete Consort Music. Linn CKD 372 2292-42509-2 (3 CD) 24186 Barbarino. Dickey, Tamminga, Pasetto, Bartolotto, Ward: Consort Music for Five and Six Viols. Linn The Wonders of the World. A 17th Century Eng - Cleary. Passacaille 979 Records CKD 339 L’Orfeo Barockorchester, Michi Gaigg (Aus - lish Masque. Maynard, Morley, Dowland, Play - Cavalli: Vespro della Beata Vergine (Marienves - John Jenkins (1592-1678): Five-Part Consorts. wahl) ford, Brade, Locke u.a. Miriam Allan. Accent ACC per), Venedig, 1656. Glossa GCD 922509 (2 CD) Avie 2120 Telemann: Hoffnung des Wiedersehens. Arien, 24185 G. Gabrieli: Sonate e Canzoni „per concertar con John Jenkins (1592-1678): Six-Part Consorts. Operneinlagen, weltliche Kantaten. Mields. Deut - Giovanni Battista Ferrandini (1710-1791): Can - l’organo“. Harmonia Mundi 195.1688 Avie 2099 sche Harmonia Mundi 88697 90182 2 tate per Passione. Elisabeth Scholl. Accent ACC Schütz: Symphoniae Sacrae. Mit His Majestys Lawes: Consorts in six parts. Channel Classics Schubert: Konzertouvertüren. Deutsche Harmo - 24181 Sagbutts & Cornetts, Ex Cathedra, Ltg.: Jeffrey CCS 17498 nia Mundi 88697 91138 2 Das Partiturbuch. Instrumentalmusik an deut - Skidmore. Hyperion CDA 67957 Lawes: Consorts in Four and Five Parts. Channel Rameau: Orchestersuiten aus Zais & Hippolyte et schen Höfen des 17. Jh. Bertali, Nicolai, Schmel - Monteverdi: Marienvesper. Mit Tragicomedia, Classics CCS 15698 Aricie. Crystal 67063 zer, Drese, Capricornus, Schnittelbach. Naxos Stubbs, LeBlanc, MacLeod. Atma ACD 22304 (2 William Byrd (1543-1623): Songs & Consorts. Telemann: Orpheus oder Die wunderbare Bestän - 8.557679 CD) McGreevy, Partridge. Simax PSC 1191 digkeit der Liebe. Mields, Volpert, Hofbauer, Zen - Monteverdi: Marienvesper. Beasley, Maletto, Za - Bach: Kunst der Fuge, Mozart: 5 Fugen nach ker, B. Kraus, Mayr u.a. Deutsche Harmonia Ensemble Leones nasi u.a., I Barocchisti, Fasolis. Brilliant Classics Bach KV 405, Mozart: Fuge KV 401. Simax PSC Mundi 88843 07644 2 (2 CD) Alexander Agricola (1446-1506): Colours in the 1094252BRC (2 CD) 1135 Haydn: Die wüste Insel. Hofbauer, B. Kraus, Zen - Dark. Instrumentalmusiken. Christophorus CHR Monteverdi: Marienvesper, Missa In illo tempo - Still Music of the Spheres. Mico, Byrd. Simax ker, Mayr. Deutsche Harmonia Mundi 88697 77368 re, Magnificat II. Bach Collegium Japan, Suzuki. PSC 1143 65297 2 Oswald von Wolkenstein (1377-1445): Lieder – BIS 1071/72 (2 CD) Purcell: Complete Fantasies for Viols. Simax PSC Haydn: Arie per un’amante. Sämtliche Einlagea - „The Cosmopolitan“. Christophorus CHR 77379 Monteverdi: Marienvesper, Missa In Illo tempo - 1124 rien für Sopran und Orchester. Nuria Rial. Deut - Argentum et Aurum. Musik aus der frühen Habs - re, Magnificat II. Ensemble Concerto, Gini. Dyna - sche Harmonia Mundi 88697 38867 2 burger Renaissance. Naxos 8.573346 mic CDS 656/1-3 (3 CD) New York Polyphony Mozart: Betulia liberata. Oitziger, Zenker, Vol - Neidhart (1180-1240). A Minnesinger and his Monteverdi: Marienvesper. Himlische Cantorey, Times go by Turns. Byrd, Bennett, Plummer, pert, Gerber, Hofbauer, Kraus. Challenge Classics „Vale of Tears“: Songs and Interludes. Els Jans - Knabenchor Hannover, Musica Alta Ripa, Brei - Smith, Tallis, Jackson. BIS 2037 CC 72590 (2 CD) sens-Vanmunster, Baptiste Romain, Marc Lewon. ding. Rondeau ROP 7012/13 (2 CD) EndBeginning. Brumel: Missa pro defunctis, Naxos 8.572449 Batailles. Mit Montréal Baroque, Milnes, Napper. Crecquillon, Clemens Non Papa, Desprez, Hill u.a. Profeti della Quinta Josquin Desprez (1440-1521): Les Fantaisies de Atma ACD 22312 BIS 1949 Il Mantovano Hebreo. Salomone Rossi (ca. Josquin. Instrumentalwerke. Christophorus CHR Biber: Vespro della beata Vergine. Mit Cantus Sing Thee Nowell. Werke zur Weihnacht. Verde - 1570-1639): Italienische Madrigale, Hebräische 77348 Cölln, Junghänel. Accent 24286 lot, Victoria u.a. BIS 2099 Gebete & Instrumentalmusik. Linn CKD 429 Schütz: Psalmen Davids. Mit Cantus Cölln, Jung - Tudor City. A. Smith, Byrd, Cornyshe, Dunstaple, Salomone Rossi (ca.1570-1639): The Song of So - Marian Consort & Rose Consort of Viols hänel. Harmonia Mundi 50.1652/ 53 (2 CD) Lamb, Smith, Tallis, Taverner, Tye. Avie AV 2186 lomon, Sonaten, Sinfonias. Mit Ensemble Musca - An Emerald in a Work of Gold. Music from the Mazzocchi: Vespro della beata Vergine. Mit Can - I Sing The Birth. Anonymous, Craig, Davies, din. Pan Classics PC 10214 Dow Partbooks. Byrd, Giles, Maillard, Mundy, tus Cölln, Junghänel. Harmonia Mundi 90.2001 Leighton, Palestrina, Parsons, Perotin, Cornysh, Lasso: Musica Reservata. Secret Music for Al - Parsons, Ruffo, Strogers, Tallis, Tye, Verdelot, Musik im alten Warschau. Rothe, Bernhard, Papa, Byrd, Smert, Smith. Avie AV 2141 brecht V. Bußpsalmen. Mit dolce risonanza, Wie - White, Wilder. Delphian DCD 34115 Schein. Mit Harmonologia. Dux 0485 ninger. Pan Classics PC 10323 Jean Maillard: Missa Je suis déshéritée & Mo - De Wert: Missa Dominicales. Mit Currende, E. Il Suonar Parlante Elam Rotem: Rappresentatione di Giuseppe e i tets. Delphian DCD 34130 van Nevel. Accent ACC 9291 Barbarian Beauty. Barockkonzerte für Viola da suoi fratelli (Joseph und seine Brüder), Oper in O Virgo Benedicta. Music of Marian Devotion Lasso: Patrocinium musices 1573/ 74. Mit Cur - gamba. Telemann, Graun, Vivaldi, Tartini. Ghiel - drei Akten, Gesamtaufnahme. Pan Classics PC from Spain’s Century of Gold. Navarro, Guerrero, rende, Erik van Nevel. Christophorus CHE 01922 mi, Oberlinger, Comendant, Il Suonar Parlante. 10302 (2 CD) Lobo, Esquivel, Ceballos, Vivanco. Delphian Passacaille PAS 972 Ela Rotem: Quia amore langueo. Song of Songs DCD 34086 Batzdorfer Hofkapelle The Passion of Musick. Dorothee Oberlinger, and Dark Biblical Love Tales. Motets and Drama - Christmas with the Shepherds. Mouton, Mora - Handel’s Favourite Instrument. Musik für So - Vittorio Ghilemi, Ensemble 1700. Deutsche Har - tic Scenes sung in Biblical Hebrew. Pan Classics les, Stabile. Delphian DCD 34145 pran, Oboe und Orchester. Marie-Friederike Schö - monia Mundi 88843 08976 2 PC Serenissima. Europäische Renaissance-Musik auf der, Sopran, Xenia Löffler, Oboe. Accent ACC Bach: Berühmte Choräle. Solisten des Tölzer venezianischen Gamben. Isaac, Lassus, Senfl, Le 24295 Knabenchor. Als Quartetto Italiano di Viole da Rachel Podger (Auswahl) Jeune, de Rore, Tye, Byrd u.a. Delphian DCD Johann Gottlieb Graun (1703-1771): Oboen - Gamba. Winter & Winter 910 053-2 Guardian Angel. Bach, Matteis, Tartini, Pisendel, 34149 konzerte. Xenia Löffler. Accent ACC 24280 The Goldberg Variationes. Mit Uri Caine. Als Biber. Channel CCS 35513 Byrd und Philips: Adoramus te: Motetten, Lieder, Händel: Die italienischen Kantaten für Bass. Rai - Quartetto Italiano di Viole da Gamba. Winter & Perla Barocca. Early Italian Masterpieces. Fonta - Consortmusik. Clare Wilkinson. Deux-Elles DXL mund Nolte. Accent ACC 24249 Winter 910 054-2 na, Frescobaldi, Uccellini, Castello, Marini, Meal - 1155 Johann Pfeiffer (1697-1761): Ouvertüren und Bach: Die Kunst der Fuge. Lorenzo Ghielmi Win - li, Leonarda, A. Gabrieli, Cima, Bertali. Mit Mar - Lawes: Consort Music For Viols, Lutes and Konzerte. Accent ACC 24218 ter & Winter 910 153-2 cin Swiatkiewicz, Cembalo, Orgel, Daniele Cam - Theorbos. Consort of Viols, Roberts, Heringman, Dresdner Barockmusik. Sonaten aus der Pisen - Purcell: 14 Fantasien für 3 & 4 Stimmen. F. initi, Theorbe. Channel Classics CCS SA 36014 Miller. Naxos 8.550601 del-Sammlung. Torelli, Weiss, Porpora, Brescia - Alqhai, V. Ghielmi, Contadin, Prada. Winter & Bach: Tripelkonzert BWV 1044, Konzerte BWV Four Gentlemen of the Chapel Royal. Tallis, nello u.a. Accent ACC 24222 Winter 910 134-2 1043, 1060R, 1064R. Brecon Baroque. Channel Tye, Byrd, Tomkins. Wilkinson. Deux-Elles DXL Oboenkonzerte am Dresdner Hof (Pisendel- Full of Colour. Concerto di Viole. Playford, CCS SA 34113 1129 Sammlung). Xenia Löffler, Michael Bosch. Ac - Bevin, Ruffo, Reijseger, Ghielmi, Ferrabosco, De The Music I love. Vivaldi, Mozart, Bach, Ra - Gibbons: Consort Music. Rose Consort of Viols, cent ACC 24202 Macque, Forqueray, Trabaci, Jenkins, Favoret, meau, Haydn. Cooper, Pinnock, Arte Dei Suonato - Red Byrd. Naxos 8.550603 Hume. V.Ghielmi, Prada, F. Alqhai, Contadin, ri, Brecon Baroque, Holland Baroque Society, Or - Byrd: Consort Music. Rose Consort of Viols, Harmonie Universelle Reijseger. Winter & Winter 910 119-2 chestra of the Age of Enlightenment. Channel CCS Bonner, Roberts. Naxos 8.550604 Corellimania. Corelli, Mossi, Locatelli, Geminia - SEL 6212 (2 CD) Purcell: Fantasien. Rose Consort of Viols. Naxos ni, Vivaldi: Concerti grossi. Accent ACC 24281 Les Ambassadeurs Vivaldi: L’Estro Armonico. Brecon Baroque. 8.553957 Leclair: Sechs Sonaten für zwei Violinen op. 12. Vivaldi: Concerti per l’Orchestra di Dresda Vol. 1 Channel Classics CCS SA 36515 Tomkins: Consort Music for Viols & Voices. Rose Florian Deuter, Mónica Waisman, Violine. Accent RV 562, 568, 569, 571, 574. Alpha ALP 190 Mozart: Complete Sonatas for keyboard and vio - Consort of Viols, Roberts. Naxos 8.550602 ACC 24298 Telemann: Darmstädter Ouverturen & Concerti. lin. Mit Gary Cooper, Cembalo. Channel Classics Elizabethan Songs & Consort Music. Byrd, Giovanni Domenico Ferrandini (1710-1791): Alpha ALP 200 CCSBOX 6414 (8 CD) Mundy, Parsons, Tallis u.a. Rose Consort of Viols, Cantate drammatiche. Olivia Vermeulen. Accent C.Ph.E. Bach: Flötenkonzerte Wq. 13, 22, 166- Bach: Violinkonzerte BWV 1041, 1042, 1056. C. King. Naxos 8.554284 ACC 24277 169, Triosonaten H 531, 551, 568, 570, 574, 575. 1055. Channel Classics 30910 Dowland: Consort Music & Songs. Rose Consort Violinmusik aus dem „Partiturbuch Ludwig“ Alpha ALP 821 (3 CD) Vivaldi: La Cetra. 12 Violinkonzerte op. 9. Hol - of Viols, C. King, Heringman. Naxos 8.553326 (1662). Nicolai, Bertali, Schmelzer u.a. Ciacconas, La Tempesta. Barocke Arien. Händel, Vivaldi, land Baroque Society. Channel CCS SA 33412 (2 Jenkins: All in a Garden Green. Naxos 8.550687 Canzonas & Sonatas (1662). Accent ACC 24274 Porpora, Pergolesi. Blandine Staskiewicz. Glossa SACD) La Porta delle Muse. Vivaldi: Concerti & Sinfo - GCD 923503 Bach: Sonaten & Partiten für Violine solo BWV Ensemble Stravaganza nie. Concerti für Streicher RV 128, 138, 157, Sin - Rameau: Le Grand Theatre de l’Amour. Opern - 1001-1006. Channel Classics 14498 (2 CD) Concert à la cour des Habsburg. Musik am fonia für Streicher RV 125, Violinkonzerte KV 246 arien. Sabine Devieilhe. Erato 50999 9 34149 2 Bach: Partiten & Sonaten für Violine solo Vol. 1: Habsburger Hof. Biber, Froberger, Schmelzer, & 330, Konzerte RV 508 & 510 für zwei Violinen 1001, 1002, 1004. Channel Classics 12198 Walther. Aparté AP 041 & Streicher. Accent ACC 24266 Bach: Sonaten & Partiten für Violine solo Vol. 2. Corelli: Triosonaten op. 2/ 4, op. 3/ 2, 5 , 8, op. 4/ Vivaldi: Violinkonzerte RV 175, 176, 220, 274, Channel Classics 14498 2, 3, 10, Realli: Capriccio Primo, Folia op. 1. Apar - 275, 291, 338, 355, 377, 381, Violinkonzerte RV Die aufgeführten CDs der mitwirkenden Künstler Bach: Sonaten für Violine und Cembalo. Pinnock. té AP 073 Anh. 10 & 130. Eloquentia EL 0815 (2 CD) der Tage Alter Musik Regensburg 2015 sind im In - Channel Classics 14798 (2 CD) Pachelbel: Musikalische Ergötzung für zwei Vio - formationszentrum der Tage Alter Musik im histo - Mozart: Sinfonia Concertante, Haydn: Violinkon - Joshua Rifkin (Auswahl) linen & B.c. Nr. 1-6, Canon & Gigue u.a. Elo - rischen Salzstadel an der Steinernen Brücke und zerte Nr. 1 & 4. Orchestra of the Age of Enlighten - Vivat Leo! Music for a Medici Pope. Silva, Willa - quentia EL 0606 an den Konzertkassen erhältlich.

32 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG MAi 2015 kkOnZERTEinFüHRunGEn In Zusammenarbeit mit dem Institut für Musikwissenschaft der Universität Regensburg gibt es zu folgenden Konzerten Konzerteinführungen bei freiem Eintritt: konzert 2 (Profeti della Quinta), Prof. Dr. katelijne schiltz Freitag, 22. Mai 2015, 18.00 Uhr, Haus der Musik, Präsidial-Palais am Bismarckplatz konzert 6 (Musica Humana 430), M.A. Michael braun Samstag, 23. Mai 2015, 19.00 Uhr, Neuhaussaal Foyer, Theater am Bismarckplatz 7 konzert 15 (Les Ambassadeurs), Prof. Dr. Wolfgang Horn Montag, 25. Mai 2015, 19.00 Uhr, „Haus der Begegnung“ der Universität Regensburg, Hinter der Grieb 8 (Erdgeschoss links, gleicher Eingang wie „Café Vitus“, Festivalrestaurant)

Prof. Dr. Katelijne Schiltz Katelijne Schiltz ist Professorin am Institut für Musikwissenschaft der Universität Regensburg. Zu ihren Forschungsschwerpunk - ten gehören die Musik des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, insbesondere das Musikleben im Venedig des 16. Jahrhunderts, die musikalische Rätselkultur und die Geschichte und Ästhetik der Aufführungspraxis.

Michael Braun M. A. Michael Braun studierte in Regensburg und Padua Musikwissenschaft und Geschichte und machte 2010 seinen Abschluss als Ma - gister Artium. Im Anschluss begann er seine Promotion, die sich mit der Vokalmusik Béla Bartóks beschäftigte. Sie ist mittlerweile abgeschlossen. Parallel dazu arbeitete er als Wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Musikwissenschaft der Universität Re - gensburg, wo er 2014/15 eine Vertretung als Wissenschaftlicher Mitarbeiter innehatte. Seit 2011 ist Braun auch Lehrbeauftragter des Instituts und betreut insbesondere die Kurse für Musiktheorie.

Prof. Dr. Wolfgang Horn Wolfgang Horn ist nach Stationen an den Universitäten bzw. Musikhochschulen in Tübingen, Hannover und Erlangen seit 2002 Inhaber des Lehrstuhls für Musikwissenschaft an der Universität Regensburg. Seine Dissertation „Die Dresdner Hofkirchenmu - sik 1720-1745“ (Stuttgart und Kassel 1987) ist unter http://epub/uni-regensburg.de/27751 zu finden (alternativ im Buchhandel, Carus-Verlag).

VVORsCHAu -- TT AGE AALTER MMusik 22001166 Im nächsten Jahr finden die Tage Alter Musik Regensburg zum 32. Mal statt. Bitte merken Sie sich den Termin vor: 13. bis 16.. Mai 2016 Wir notieren gerne Ihr Interesse für das Festival 2016.

Tage Alter Musik Regensburg, Postfach 10 09 03, 93009 Regensburg, Tel. 0941/8979786, Fax: 0941/8979836, Mail: [email protected] g r u b s n

EsOnDERER inWEis EsOnDERER inWEis e

b H : b H : g e R

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Pfingstsonntag, 24. Mai 2015 Pfingstmontag, 25. Mai 2015 p a K

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10.00 uhr, Dom st. Peter 9.15 uhr, basilika Alte kapelle (Alter kornmarkt) t l A

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Pontifikalamt mit den h

Lateinisches Choralamt zum Pfingstmontag g i r

Regensburger Domspatzen y p o C

III. Choralmesse Lux et origo ; r e n z t i e R

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v i h c r a l a r t n e Z

Orlando di Lasso: „On me l'a dit“ s e h c

Giovanni Pierluigi da Palestrina: „Laudate Dominum“ i l f ö

Maurice Duruflé: „Ubi caritas et amor“ h c s Karl-Norbert Schmid: „Ein neues Gebot gebe ich euch“ i B

: s August Eduard Grell: „Himmlischer Tröster“ i e w

Proprium im Gregorianischen Choral h c a

Orgelnachspiel: Improvisation über die Sequenz „Veni, Sancte Spiritus” Choralschola ehemaliger Regensburger Domspatzen n d l i

(Leitung: stiftskapellmeister Josef kohlhäufl ) B Leitung: Domkapellmeister Roland büchner Orgel: Domorganist Prof. Franz-Josef stoiber

33 MAi 2015 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG bbaattzzddoorrffeerr HHooffkkaappeellllee ((DDeeuuttsscchhllaanndd)) sonntag, 24. Mai 2015, 15.30 uhr Marie Friederike schöder, Sopran „My favourite instrument“ – basilika st. Emmeram, xenia Löffler, Oboe G. F. Händel und die Oboe Emmeramsplatz

Batzdorfer Hofkapelle

as idyllische Schloss Batzdorf, ein zwischen den Elbhängen bei Nach zwölf von der internationalen Presse vielbeachteten CD-Einspielun - Dresden gelegenes mittelalterliches Rittergut, ist der Ursprungs- gen von Opern, Oratorien, Kantaten, geistlicher Musik, Concerti, Kam - Dund Inspirationsort der Batzdorfer Hofkapelle. An Pfingsten 1993 fand mermusik Händel’scher Raritäten Dresdner Provenienz, Oboenkonzer - das Gründungskonzert der Batzdorfer Hofkapelle im Renaissancesaal des ten aus der Sammlung Pisendels mit der Solistin Xenia Löffler und sämt - Batzdorfer Schlosses statt. Das Ensemble hat sich einen festen Platz in der lichen Bass-Solo-Kantaten Händels mit dem Bassisten Raimund Nolte

Alte-Musik-Szene gesichert, veranstaltet die Batzdorfer Barockfestspiele – r e t u im kommenden Sommer zum 23. Mal – und weist eine rege nationale und e D

a internationale Konzerttätigkeit auf. Nach vielen erfolgreichen Eigenpro - i r a

duktionen von Opern des Dresdner Repertoires in Schloss Pillnitz, im M

l e i

Ekhof-Theater Gotha, im Theater des Potsdamer Schlosses Sanssouci, n a D dem historischen Theater von Neuburg a. d. Donau, dem Markgräflichen : o t o

Opernhaus Bayreuth und dem Münchner Cuvilliéstheater fand auch die F Zusammenarbeit mit Laurence Equilbey beim szenischen Mozart-Pastic - cio short cuts (u. a. in Luxemburg und Paris) viel Beachtung. Das Ensem - ble ist bei Alte-Musik-Festivals wie den Tagen Alter Musik Herne (WDR) gern gesehener Gast, denn seine Spezialität ist die „Schatzsuche“ im rei - chen Handschriftenbestand der Dresdner Staatsbibliothek. Beim Bach- Fest Leipzig war die Batzdorfer Hofkapelle im Historischen Theater Bad Lauchstädt 2012 mit einer eigenen Inszenierung der Oper „Cleofide“ von Johann Adolf Hasse zu erleben, zuletzt war sie Gast der Händelfestspiele Halle mit dem Händel-Pasticcio „Der Liebeswahn“ – auch dies eine szeni - sche Eigenproduktion der Hofkapelle. Xenia Löffler 34 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG MAi 2015

veröffentlichte die Batzdorfer Hofkapelle 2014 Oboen-Konzerte und Kam - Engagements als Konzert- und Opernsängerin. Meisterkurse bei Julie mermusik der Brüder Carl-Heinrich und Johann Gottlieb Graun, wieder - Kaufmann, Ruth Ziesak, Barbara Schlick, Peter Schreier und Krisztina um mit Xenia Löffler als Solistin. Die jüngste CD-Veröffentlichung er - Laki rundeten ihre Ausbildung ab. Seit 2009 gehörte Marie Friederike schien Anfang des Jahres beim Label Accent und enthält Teile des heuti - Schöder dem Solistenensemble des Opernhauses Halle an und feierte Er - gen Programms „My favourite Instrument“ – G. F. Händel und die Oboe. folge in diversen Opernpartien von Händel, Mozart, Rossini, Strauß und Humperdinck. Darüber hinaus gastierte sie im Gewandhaus Leipzig Xenia Löffler hat sich als Solistin, Kammer- und Orchestermusikerin in sowie bei renommierten Festivals wie dem Leipziger Bachfest, der Mittel - den vergangenen Jahren einen hervorragenden Ruf erworben. Aufge - deutschen Barockmusik, dem Barockfestival Mühlhausen, den Barock - wachsen in Erlangen, war sie Jungstudentin am Meistersinger-Konserva - festspielen in Frankfurt am Main und Batzdorf sowie den Händelfestspie - torium in Nürnberg, bevor sie an der Schola Cantorum Basiliensis Block - len in Halle und Göttingen. Sie arbeitet regelmäßig mit der Batzdorfer flöte bei Conrad Steinmann und Barockoboe bei Katharina Arfken studier - Hofkapelle, der Merseburger Hofmusik sowie mit der Lautten Compa - te und ein Aufbaustudium bei Ku Ebbinge am Königlichen Konservatori - gney Berlin. Seit 2013 ist Marie Friederike Schöder als freischaffende Kon - um in Den Haag anschloss. Xenia Löffler ist Preisträgerin mehrerer natio - zert- und Opernsängerin tätig. naler und internationaler Wettbewerbe. 1995 war sie Mitglied und 1996 Solistin des European Union Baroque Orchestra. Mit Basler Studienkolle - gen gründete sie 1998 das Amphion Bläseroktett, mit dem sie auch schon Zum Programm: zweimal bei den Tagen Alter Musik Regensburg gastierte (2006 & 2012). Mittlerweile liegen zehn CD-Produktionen mit dem Amphion Bläserok - Komponisten haben seit jeher bei der Auswahl von Instrumenten beson - tett vor. Auf Einladung von Sir John Eliot Gardiner wirkte sie als erste dere Vorlieben. Zahlreiche Anekdoten belegen die teils hochemotionale Oboistin bei der Bach Pilgrimage im Jahr 2000 mit. Seit 2001 ist Verbindung zwischen Künstler und Instrument. So widmete sich der Xenia Löffler Mitglied und Solo-Oboistin der Akademie für Alte Musik Komponist und Organist Georg Friedrich Händel (1685-1759) in seinen Berlin und tritt regelmäßig als Solistin mit diesem Orchester wie auch mit frühen Jahren in Halle vorzugsweise der Oboe. Durch den englischen Mu - dem Collegium 1704 (Prag), der Batzdorfer Hofkapelle und dem Händel- sikhistoriker Charles Burney (1726-1814) sind folgende Worte Händels Festspielorchester (Halle) auf internationalen Konzert-Podien auf, so etwa überliefert: „Ich schrieb in jener Zeit wie der Teufel, und besonders für das in der Wigmore Hall (London), der Carnegie Hall (New York), dem Teatro Hautbois, das mein Lieblingsinstrument war“. Colon (Buenos Aires), dem Konzerthaus Berlin und dem Concertgebouw Welchen Einfluss das in der Kindheit erlernte Instrument auf Händels Werk (Amsterdam). Als Gast wirkt sie bei renommierten Barockorchestern und ausübte, spiegelt sich schon in seinen frühen Kompositionen wider. In sei - unter namhaften Dirigenten in Konzerten und Opernprojekten wie auch ner ersten Oper Almira (HWV 1) verwendet der neunzehnjährige Händel bei CD-Aufnahmen mit. Darüber hinaus liegen mehrere CDs mit solisti - die Oboe nicht nur als Verstärkung der Violinen im vollorchestrierten Tutti - schen Beiträgen vor, so mit der Akademie für Alte Musik Berlin (Bach, Vi - valdi, Platti beim Label Harmonia Mundi France), mit dem Collegium 1704 (Reichenauer beim Label Supraphon) wie auch mit der Batzdorfer Hofkapelle (unbekannte Oboenkonzerte der Dresdner Hofkapelle, u. a. Oboenkonzerte der Brüder Graun).

Die Koloratursopranistin und Erste Preisträgerin des Leipziger Bach- Wettbewerbs (2008) Marie Friederike Schöder genoss von Kindesbeinen an eine intensive musische Ausbildung. Aus einem musikalischen Eltern - haus stammend, sammelte sie bereits im Alter von 4 Jahren erste Bühnen - erfahrung. Neben dem Gesang widmete sie sich ebenso leidenschaftlich dem Tanz. Sie feierte Erfolge bei nationalen wie internationalen Wettbe - werben. Bereits während Ihres Gesangsstudiums am Institut für Musik an der „Martin–Luther–Universität“ Halle-Wittenberg hatte sie zahlreiche

Marie Friederike Schöder Georg Friedrich Händel 35 MAi 2015 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG

bereich, sondern er setzt sie auch für ausgespro - chen virtuose und hochexpressive Soli ein. Es Seit der ersten Ausgabe liegt nahe, dass zu dieser Zeit in der Gänsemarkt - der TAGE ALTER oper in Hamburg hervorragende Oboisten ge - MUSIK 1984 ist der wirkt haben; so sind auch in den Opern des da - Bayerische Rundfunk maligen Musikdirektors Reinhard Keiser (1674- ein von uns sehr ge - 1739) nennenswerte Oboen-Soli zu finden. schätzter Begleiter des Festivals. Zahlreiche Neben der Operngattung gibt es in Händels Mitschnitte von Konzer - Œuvre aus der Hamburger Zeit viele Instrumen - ten und Live-Übertra - talwerke, zu denen auch das Oboenkonzert in g- gungen durch den BR Moll (HWV 287) zählt. Dieses Solokonzert für machten das Festival Oboe, Streicher und Basso continuo lässt sich auf weit über Bayern und die Zeit zwischen 1703 und 1705 datieren (das Deutschland hinaus be - Autograph gilt allerdings als verschollen). Zu kannt und erfreuen all - Michael Kempff den Merkmalen der Komposition gehören der jährlich viele Freunde schlichte Ausdruck, die formale Klarheit und die der Alten Musik. Mit Fasslichkeit der Melodie. Der langsame Einlei - Michael kempff, einem tungssatz glänzt durch den klangschönen Obo - der Tonmeister des enpart mit Ornamentierungen über dem punk - Bayerischen Rundfunks, der zusammen mit sei - tierten Streichersatz. Das Allegro wirkt durch nen Kollegen über 27 seine imitierenden Sechszehntelläufe als Dialog Jahre hinweg die TAGE zwischen den Instrumenten und führt in die aus - ALTER MUSIK aufnah - drucksstarke Sarabande über. Abgeschlossen metechnisch betreute wird das Oboenkonzert mit einem Allegro, das und verantwortete, geht in seiner Melodieführung Ähnlichkeiten mit nun ein von uns hochge - Händels Orgelkonzert op. 4 Nr. 3 aufweist. schätzter Musikkenner Nach seiner Hamburger Zeit reiste Händel 1706 und Freund des Festi - nach Italien. Auf seiner Reiseroute machte er vals in den verdienten Halt in Venedig und Rom, wobei ihn Mäzene Ruhestand. Ü-Wagen des Bayerischen Rundfunks vor der Dominikanerkirche wie Kardinal Benedetto Pamphilj oder Frances - co Maria Ruspoli an ihren Höfen aufnahmen. Der Entstehungszeitraum der dreisätzigen Sin - fonie in B-Dur (HWV 339) für Streicher und Basso continuo lässt sich in das Jahr 1709 ein - ordnen. Der erste Satz ist als Ritornellform kon - zipiert und wird durch sprunghafte Sechszehn - telläufe und Sequenzierungen in allen drei Stim - men eingeleitet. Im Adagio-Satz erklingen zwei imitierende Stimmen in den Violinen über einem Ostinatobass. Das Finale ertönt als tänze - rische Giga und wird in der Oberstimme – für Händel ungewöhnlich hoch – bis zum f 3 ge - führt. Stellt man das Oboenkonzert in g-Moll (HWV 287) der Sinfonie in B-Dur (HWV 339) ge - genüber, spürt man die kraftvolle und feurige Melodik und Harmonik der Sinfonie, die sich durch Händels neues musikalisches Umfeld in Italien hörbar verändert hat. Im Mai 1710 traf Händel am Hof Georg Ludwigs, des Kurfürsten von Hannover, ein und wurde nur wenige Monate später zum Hofkapellmeister ernannt. In seiner Zeit in Hannover war der kom - positorische Ertrag eher gering; Händel widmete sich ausschließlich der vokalen und instrumenta - len Kammermusik. Die Kantate für Sopran, Oboe und Basso continuo Mi palpita il cor (HWV 132) ist in vier verschiedenen Versionen (HVW 132 a-d) mit abweichenden Instrumentierungen überlie - fert. Das Werk beginnt mit einem Adagio, in dem die aufsteigende Sopranstimme rezitativisch über einem ruhigen Basso continuo erklingt. Das darauffolgende Allegro ist geprägt durch die schnellen Läufe im Basso continuo. Anschließend Impression vom letztjährigen Festival: Barokksolistene im Restaurant Leerer Beutel Foto: Hanno Meier 36 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG MAi 2015

erklingt ein Rezitativ. Die Oboe taucht erstmals im dritten Satz auf. Als Ergänzt werden die Oboen-Werke Georg gleichwertige Melodiestimme imitiert sie über weite Strecken die Sopran - Friedrich Händels durch das Doppelkon - stimme. Das abschließende Allegro wird mit einem Rezitativ eingeleitet. zert für Oboe, Fagott, Streicher und Basso Während seiner dreijährigen Anstellung in Hamburg reiste Händel viel in continuo in g-Moll (die Autorschaft Hän - die englische Musikhochburg London, wo er mehrere Opern für das dels ist allerdings umstritten). Das viersätzi - Queen‘s Theatre am Haymarket komponierte. Nachdem Händel die ersten ge Konzert (Adagio, Allegro, Adagio, Jahre seines Londoner Aufenthaltes privat untergekommen war, zog er Tempo di minuetto) vereint abschließend schon vor der Erstaufführung der Oper Teseo (HWV 9) am 10. Januar 1713 die Klänge der Oboe mit einem verwandten Cover der CD “Händel: My in den Palast von Richard Boyle, dem dritten Earl von Burlington; ihm ist Instrument – dem Fagott. © Lisa Mayer, UR favourite instrument ” der die Oper gewidmet. Boyle gehörte zu den reichsten Männern des Königrei - Batzdorfer Hofkapelle ches und sein Haus, in dem Händel eine äußerst produktive Zeit verbrach - te, galt als musisches Zentrum Londons. Die Themenwahl des Librettos ist auf die politische Situation am Ende des Spanischen Erbfolgekrieges (1701- PROGRAMM 1714) und die einflussreiche Rolle des Earls zurückzuführen. Die Handlung der Oper befasst sich mit den Motiven und Helden der grie - GEORG FRiEDRiCH HänDEL chischen Mythologie und zeigt das Schicksal des Protagonisten Theseus, (1685-1759) der mit den Athenern in den Krieg gezogen ist. Die Figur der Medea stellt Konzert für Oboe, die enttäusche Verlobte dar, die sich nach der Rückkehr des Theseus Hoff - Streicher und Basso continuo g-Moll HWV 287 nung auf eine Liebesbeziehung mit ihm macht. Dieser akzeptiert jedoch Grave – Allegro – Sarabande, Largo – Allegro nur ihre Gestalt als Hexe und beichtet ihr die Liebe zu einer anderen Frau. „Mi palpita il cor“ Ohne Accompagnato-Rezitativ, dafür aber mit einer Orchestereinleitung, Kantate für Sopran, Oboe und Basso continuo HWV 132 die eine Adagio- und eine Presto-Passage kontrastiv aufeinanderprallen Rezitativ „Mi palpita il cor“ lässt, beginnt Medeas letzte Arie Morirò, ma vendicata. Die Vielfalt der Ge - Arie „Ho tanti affanni in petto“ Rezitativ „Clori, di te mi lagno“ staltungsmittel, die sich aus dem Gegensatz zwischen „morirò“ und „ven - Arie „Se un di m`adora“ dicata“ (sterben und rächen) herleitet, kennzeichnet die enorme emotiona - le Spannweite dieser Arie. Medeas unbegleitet einsetzende Klage im Ada - Sinfonia B-Dur gio wird von der Oboe erwidert, die Streicher treten mit einer Wiederho - für Streicher und Basso continuo HWV 339 ohne Satzbezeichnungen lung der Anfangstakte des Ritornells hinzu, bevor der erneute abrupte (Allegro – Largo – Presto) Tempowechsel die virtuosen Koloraturphrasen herbeiführt. Concerto doppio für Oboe, Fagott, Streicher und Basso continuo HWV deest Adagio – Allegro – Affetuoso – Tempo di Menuet

Die weitläufige Klosterkirche Medea-Szene basilika birgt neben zahlreichen Grab - Ouverture und Arie „Morirò, ma vendicata“ stätten von Seligen auch die aus der Oper „Teseo“ HWV 9 st. Emmeram Grabstätte von Bischof Wolf - Aus einer kleinen, möglicher - gang, die sog. Wolgangskrypta. Wir danken der Meisterwerkstätte für historische Tansteninstrumente, Wolfgang hatte in St. Emmeram weise spätantiken Georgskapel - Christoph Kern, 79291 Staufen, für die freundliche Bereitstellung des le entstand die karolingische Ba - die klösterliche Gemeinschaft Cembalos. silika um das Grab des westfrän - reformiert und sie 974 von einer kischen Wanderbischofs Emme - bis dahin geltenden Personal - ram, der im Jahr 652 bei Regens - union mit dem Bischofsamt be - burg getötet wurde. Am Grab freit. Emmerams, des ersten bayeri - 1731-33 erfolgte eine barocke usFüHREnDE schen Nationalpatrons, ließen Modernisierung durch Michael A sich Benediktinermönche nieder Prunner. Durch die Gebrüder und gründeten eines der ältes - Asam erhielt die Klosterkirche bATZDORFER HOFkAPELLE ten Klöster in Bayern. ihr festliches Aussehen mit Stuk - An eine Ringkrypta mit dem katuren, Figuren und Malereien. Marie Friederike schöder Sopran Grab des Heiligen schloss sich Seit der Säkularisation im Jahr xenia Löffler Oboe noch im 8. Jahrhundert eine 1803 besteht die Kirche als Pfarr - dreischiffige Basilika an, die um kirche fort, die Klostergebäude Daniel Deuter & Helena Zemanová Violine 1050 ein mächtiges Westquer - kamen 1812 an die Fürsten haus mit Dionysiuschor erhielt. Thurn und Taxis. Caroline kersten Viola

bernhard Hentrich Violoncello

sven Rössel Kontrabass

inge Marg Oboe

katrin Lazar Fagott

stefan Maass Theorbe

stephan Rath Laute

Tobias schade Cembalo

37 MAi 2015 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG

HHaarrmmoonniiee uunniivveerrsseellllee ((DDeeuuttsscchhllaanndd)) Soloviolinen & Leitung: sonntag, 24. Mai 2015, 20.00 uhr Florian Deuter und „Corellimania“ – Concerti & Concerti grossi Dreieinigkeitskirche, Mónica Waisman Gesandtenstraße

Harmonie Universelle

as international besetzte Barockorchester 17. und 18. Jahrhunderts. Es lädt ein zu einer Herzog Augusts II. von Braunschweig-Wolfen - Harmonie Universelle erntet für seine ex - Reise in jene Welt der Emotionen, die dieses Re - büttel, das erst ab 1995 wieder in das öffentliche Dzellenten Interpretationen regelmäßig großes pertoire bei aller artifiziellen Rhetorik doch so Bewusstsein gelangte, die CD „Corellimania“ Lob von der Fachpresse und begeistert das Pu - unverwechselbar bestimmen. mit Concerti grossi Arcangelo Corellis sowie – blikum. An der Spitze des Ensembles stehen der Seit seiner Gründung 2003 ist Harmonie Univer - zusammen mit der Sopranistin Olivia Vermeu - deutsche Geiger Florian Deuter und die argenti - selle bei führenden Musikfestivals und auf vie - len – eine CD mit Concerti und Kantaten von nische Geigerin Mónica Waisman. Deuters lang - len maßgebenden Konzertpodien regelmäßiger Giovanni Battista Ferrandini. Jüngste CD-Veröf - jährige Erfahrung als erster Violinist namhafter Gast (Utrecht, Leipzig, Bremen, Ambronay, Bar - fentlichung vom europäischer Ensembles wie beispielsweise von celona, Amsterdam, Versailles, Köln u. a.). Seit Januar 2015 ist Musica Antiqua Köln und Les Musiciens du 2005 hat das Ensemble auch zahlreiche von der eine Aufnahme Louvre ist die besondere musikalische Prägung Kritik begeistert aufgenommene CDs veröffent - mit den Sonaten von Harmonie Universelle zu verdanken. Licht licht. Zu den herausragenden jüngsten Veröf - für zwei Violi - und Schatten, Konsonanz und Dissonanz, Sanft - fentlichungen für das Label Accent gehören die nen ohne Bass heit und Schärfe: Mit einer überzeugenden CD „La Porta delle Muse“ mit Konzerten und op. 12 Nr. 1-6 künstlerischen Vision und mit jugendlichem Sinfonien von Antonio Vivaldi, das „Partitur - von Jean-Marie Elan erschließt das Ensemble sich und seinem buch Ludwig“ mit kammermusikalischen Ent - Leclair. Cover der CD “Corellimania” von Publikum die vielgestaltige Kammermusik des deckungen aus der gleichnamigen Sammlung Harmonie Universelle

38 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG MAi 2015 r e l t solute „Klassiker“, als den wir ihn noch heute, über dreihundert Jahre U

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n nach seinem Tod, schätzen. Neben drei Concerti aus seinem berühmten K

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o Op. 6 stehen Werke von Giovanni Mossi (1680-1742), Pietro Antonio Loca - t o

F telli (1695-1764), Antonio Vivaldi (1678-1741) und Francesco Geminiani (1687-1762) auf dem Programm. Bei Corellis zwölf Concerti grossi Op. 6 sind acht Stücke (Nr. 1-8) im soge - nannten „stile da chiesa“ und vier (Nr. 9-12) im „stile da camera“ geschrie - ben. Eine „sonata da chiesa“ (Kirchensonate) ist ein Sonatentypus mit mehreren (oft vier) Sätzen, der für die Kirche konzipiert war. Bei einer „so - nata da camera“ handelt es sich hingegen um eine Art weltliche Solo- oder Triosonate. Diese Bezeichnung ist erst im späten 17. Jahrhundert ge - bräuchlich. In diesem Modell folgt einem Eröffnungspräludium eine Ab - folge von Tanzsätzen. Corelli stellte sehr hohe Anforderungen an sein Werk. So hat er seine Concerti mehrfach überarbeitet und ging bei der Drucklegung von Op. 6 äußerst skrupulös vor. Gewidmet hat er die Con - certi dem Kurfürsten von Pfalz-Neuburg, Johann Wilhelm. Eine besondere, unverkennbare Klangfarbe bekommt die heutige Inter - Mónica Waisman & Florian Deuter pretation durch den Einsatz von zwei Trompeten und einer Posaune – eine Praxis, die zur Steigerung der Festlichkeit beiträgt, die durch zeitge - Mónica Waisman absolvierte ihr Violinstudium am Oberlin College im nössische Aufführungsberichte belegt ist und Corellis oft zarter Kunst US-Bundesstaat Ohio bei Marilyn McDonald sowie bei Elizabeth Wallfisch eine ungeahnte klangliche Präsenz und Schlagkraft verleiht. Die drei am Königlichen Konservatorium in Den Haag. Sie begann ihre Karriere als heute gespielten Concerti (Nr. 1, 4 und 7) sind idiomatisch überaus pas - Barockgeigerin bei einigen der bekanntesten europäischen Ensembles und send für diese spezielle, die Balance der klassischen Besetzung der Con - Orchestern der Alten Musik, mit denen sie auf Tourneen durch die ganze certi grossi deutlich verändernde Praxis ausgewählt. Welt unterwegs war und mit denen sie an vielen verschiedenen Aufnah - Bei dem Concerto für zwei Geigen, Streicher und Basso continuo in F-Dur men des europäischen Standardrepertoires mitgewirkt hat. Derzeit spielt (RV 765) handelt es sich um ein bislang nahezu unbekanntes Werk von sie neben Harmonie Universelle regelmäßig Konzerte in Europa, Nord- Antonio Vivaldi. Dieses gibt es auch in einer Version für Violine und Orgel und Südamerika mit dem Ensemble Musica Temprana, mit dem sie erst als Soloinstrumente. Vivaldi verwendete für seine Concerti grossi einen kürzlich wiederentdeckte Schätze der Musikliteratur des 18. Jahrhunderts dreisätzigen Typus (schnell-langsam-schnell), der von einem großen Be - aus Lateinamerika aufgenommen hat. Weiterhin ist sie immer wieder als setzungs- und Formenreichtum sowie einer prägnanten Thematik ge - Kammermusikerin, Konzertmeisterin und Solistin verschiedener Ensem - kennzeichnet ist. Im Mittelsatz dominiert eine kantable Melodik, in den bles in Europa und Südamerika gefragt. 2003 gründete Mónica Waisman schnellen Sätzen findet ein rondoartiger Wechsel zwischen Tuttiritornel - mit Florian Deuter das Ensemble Harmonie Universelle. len und modulierenden Concertinoepisoden statt. In Vivaldis Concerto fungiert das im Zentrum stehende Larghetto im Zusammenhang mit den Florian Deuter kann auf eine bemerkenswerte Karriere im Bereich der histo - anderen Teilen als wunderbarer Ruhepol. rischen Aufführungspraxis zurückblicken. Diese begann 1986 mit der Einla - Pietro Locatelli knüpft bezüglich Stil und Aufbau seines Op. 1, Nr. 4 in dung durch Reinhard Goebel zu Musica Antiqua Köln, wo Florian Deuter e-Moll an die Concerti grossi Op. 6 von Corelli an. Er bedient sich dersel - von 1994 bis 2000 auch die Konzertmeisterposition einnahm. Sein herausra - ben Aufteilung in „Concerti da chiesa“ und „Concerti da camera“ . Bei bei - gendes Talent und seine unstillbare Energie brachten ihn schnell auch an die den Werken ist das achte Konzert für das Weihnachtsfest bestimmt und es Spitze anderer renommierter Ensembles im Bereich der Alten Musik. So erklingt abschließend eine Pastorale. Locatelli greift zudem in die Zusam - wirkte er als Konzertmeister u.a. beim Gabrieli Consort unter der Leitung von mensetzung der Klangfarben des Concertino und des Ripieno ein, indem Paul McCreesh, bei Chapelle Royale und Collegium Vocale Gent unter Philip - er den beiden Violinen, der Viola und dem Bass zur Vergrößerung des pe Herreweghe und bei Marc Minkowskis Musiciens du Louvre. Hinzu kom - Klangvolumens eine weitere Viola an die Seite stellt. Originell ist auch men solistische Aufgaben und Konzertmeister-Positionen im Amsterdam Ba - sein freierer Umgang mit den beiden normalerweise kontrastierenden In - roque Orchestra unter Ton Koopman, dem European Baroque Orchestra, Mu - strumentengruppen. Laut dem Musikwissenschaftler Arnold Schering ist sica ad Rhenum und Capriccio Stravagante. 2003 gründete Florian Deuter Locatelli mit seinem Op. 1 zu einem „der ersten Vertreter des Zeitalters das Ensemble Harmonie Universelle, um mit ihm die Kammermusik- und der Empfindsamkeit […] geworden“. Orchesterliteratur des 17. und 18. Jahrhunderts neu zu entdecken.

Zum Programm:

Im Zentrum dieses Konzerts steht das Concerto grosso, eine bedeutsame Gattung der hoch- und spätbarocken Orchestermusik, die sich insbeson - dere durch den Wechsel zwischen Solisten („Concertino“ genannt) und vollem Orchester („Tutti“ oder „Ripieno“) auszeichnet. Der italienische Komponist und Violinist Arcangelo Corelli (1653-1713) gilt als einer der Hauptvertreter dieser Gattung. In diesem Zusammenhang ist es sicher keine Übertreibung, von einer „Corellimanie“ im 18. Jahrhundert zu spre - chen. Noch lange nach seinem Tod beeinflusste Arcangelo Corelli die Komponisten zwischen Stockholm und Rom. So schrieb Georg Philipp Te - lemann (1681-1767) „Corellisierende Sonaten“ und Georg Friedrich Hän - del (1685-1759) nahm sich Corellis Op. 6 für seine zwölf Concerti grossi Op. 6 von 1739 zum Vorbild. Corelli war also bereits zu Lebzeiten der ab - Arcangelo Corelli 39 MAi 2015 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG

Der italienische Komponist und Violinist Francesco Geminiani verfasste als Vorlage für etliche Variationswerke diente. neben unzähligen anderen Bearbeitungen auch eine Bearbeitung von Co - Als vorletztes Stück des Konzerts spielt Harmonie Universelle ein Werk rellis Concerti grossi Op. 1 und Op. 3 (1735). Ein Vergleich mit den betref - des Komponisten und Geigers Giovanni Mossi. Dieser musizierte unter fenden Originalstücken zeigt, dass Geminiani bis auf wenige Ausnahmen der Leitung Corellis bei der Aufführung des Oratoriums La Resurrezione di dessen Musik vereinfachte, um sie spielbarer zu machen. Auch Geminia - Nostro Signor Gesù von Händel. Für die weitverbreitete Annahme, Mossi nis Concerto grosso Nr. 12 in d-Moll ist eine Bearbeitung von Corellis Vio - sei Schüler bei Corelli gewesen, gibt es historisch keinerlei Belege. Beim linsonate Op. 5 Nr. 12. Dieses Werk Geminianis findet man meistens mit Concerto grosso Op. 3 Nr. 3 in d-Moll handelt es sich um ein nur selten ge - dem Zusatz „La Follia“. Bei einer „Follia“ haben wir es mit einem melo - spieltes Werk, das klanglich dennoch in hörbarem Zusammenhang mit disch-harmonischen Satzmodell zu tun, das vor allem in der Barockmusik der Corellimanie des 18. Jahrhunderts steht. © Christoph Punzmann, UR

Grundsteinlegung der Dreieinigkeitskirche am 4. Juli 1627 r e i e M

o n n a H

: o t o F

Impression vom letztjährigen Festival: La Risonanza & Coro Costanzo Porta im Theater am Bismarckplatz 40 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG MAi 2015

PROGRAMM

ARCAnGELO CORELLi Concerto grosso D-Dur op. 6 Nr. 1 (1653-1713) Largo/ Allegro – Adagio/ Allegro – Adagio/Allegro – Adagio/Largo – Allegro – Largo – Allegro – Allegro

AnTOniO ViVALDi Concerto F-Dur für zwei Solo-Violinen, (1678-1741) Streicher und Basso continuo RV 765 Allegro – Larghetto – Allegro

PiETRO AnTOniO LOCATELLi (1695-1764) Concerto grosso e-Moll op. 1 Nr. 4 Adagio – Allegro – Largo – Allegro

FRAnCEsCO GEMiniAni Concerto grosso d-Moll Nr. 12 „La Follia“ (1687-1762) (arrangiert nach dem Concerto grosso op. 5 Nr. 12 von Arcangelo Corelli)

PAUSE

ARCAnGELO CORELLi Concerto grosso D-Dur op. 6 Nr. 7 Vivace – Allegro/ Allegro – Adagio/Andante largo – Allegro – Vivace

GiOVAnni MOssi Concerto grosso d-Moll op. 3 Nr. 3 (1680-1742) Adagio e sostenuto – Allegro – Presto/ Adagio – Allegro e resoluto

ARCAnGELO CORELLi Concerto grosso D-Dur op. 6 Nr. 4 Adagio – Allegro/ Adagio – Vivace – Allegro – Allegro

Wir danken der Meisterwerkstätte für historische Tasteninstrumente, Volker Platte, 42897 Remscheid/Lennep, für die freundliche Bereitstellung Einweihung der Dreieinigkeitskirche am 5. Dezember 1631 der Cembali.

Wir danken der Meisterwerkstätte für Orgel- und Cembalobau, Walter Chinaglia, I-22072 Cermenate (CO), für die freundliche Bereitstellung der Truhenorgel.

AusFüHREnDE

HARMOniE uniVERsELLE

Florian Deuter, Joseph Tan, Frauke Pöhl, ulrike Winkler Violine I

Mónica Waisman, Gudrun Höbold, Lucía Giraudo, Fiona stevens Violine II

Aino Hildebrandt, Valentina Cieslar Viola

Johannes berger Violoncello

Rüdiger kurz Violone

Christian berghoff-Flüel Kontrabass

Johanna seitz Harfe

Michael Dücker Theorbe

Francesco Corti, James Johnstone Cembalo, Orgel

Tobias Jung, Almut Rux Trompete

Matthias sprinz Posaune

41 MAi 2015 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG

PPhhaannttaassmm ((GGrrooßßbbrriittaannnniieenn)) Diskant-Viola da gamba Montag, 25. Mai 2015, & Leitung: 150 Jahre überraschungen im englischen kontrapunkt – 11.00 uhr (Matinee), Laurence Dreyfus Gambenconsort-Musik im 16./ 17. Jahrhundert in England Reichssaal, Rathausplatz

Phantasm

as preisgekrönte Gambenensemble Phantasm wurde 1994 von Lau - Kritikern einmütig begeistert aufgenommen und vielfach ausgezeichnet, rence Dreyfus gegründet und etablierte sich schnell im weltweiten unter anderem mit dem Gramophone Award, der Editors Choice im BBC DKonzertleben. Phantasm gelangte bereits durch seine Debüt-CD mit Wer - Music Magazine, dem Diapason d’Or oder als CD des Monats vom BBC ken von Henry Purcell zu internationaler Bekanntheit, die mit einem Gra - Music Magazine. Die jüngsten Aufnahmen des Ensembles für Linn Re - mophone Award für die beste instrumentale Barockeinspielung des Jahres cords befassten sich mit Lawes „Consorts to the Organ“ sowie den Royal 1997 ausgezeichnet wurde. Seitdem tourte Phantasm durch die ganze Consorts dieses Komponisten; zuletzt erschien im September 2014 eine Welt und konzertierte auf Festivals und Konzertpodien in Städten wie Aufnahme mit Werken für Consort und Chor von John Ward, die Phan - Prag, Tokio, Istanbul, Helsinki, Berlin, London und Washington DC. tasm gemeinsam mit dem Choir of Magdalen College Oxford eingespielt Kürzliche Engagements führten die Musiker zum Festival Oude Muziek hatte. Utrecht, Barcelona Early Music Festival, Bergen International Festival, Die Mitglieder des Ensembles stammen aus Großbritannien und Finnland Lufthansa Early Music Festival in London, Masowia Barock in Warschau, und fanden ihr künstlerisches Zuhause an der Universität von Oxford, wo Stockholm Early Music Festival, Brüssel Palais des Beaux Arts, Laus Poly - sie 2005 zum Consort-in-Residence ernannt wurden. Im Herbst 2010 be - phoniae Antwerpen und De Bijloke in Gent. gann für sie nochmals eine neue Epoche als Consort-in-Residence am Ein gewisser Schwerpunkt des Repertoires liegt dabei auf der englischen Magdalen College Oxford, wo sie seither regelmäßig konzertieren, Stu - Musik der Renaissance und des Barock - mit Namen, wie Purcell, Byrd, denten im Gamben- und Consortspiel unterrichten und mit dem Magda - Gibbons, Locke oder Lawes -, doch italienische oder französische Gam - len College Choir unter der Leitung von Daniel Hyde zusammenarbeiten. benliteratur stehen ebenso auf dem Programm des Ensembles wie bei - Daneben wurde Phantasm zum Ensemble-in-Residence für die Saison spielsweise Bachs „Kunst der Fuge“ oder Mozarts Bearbeitungen der 2017/18 in der Wigmore Hall in London erkoren, wo sie auch schon in den Bach’schen Fugen aus dem „Wohltemperierten Klavier“. Jahren vor der Residenz regelmäßig auftreten werden. Die bislang 16 CD-Aufnahmen des Ensembles wurden von Publikum und

42 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG MAi 2015

Zum Programm:

150 Jahre überraschungen im englischen kontrapunkt kontrapunktik in England von Christopher Tye bis Henry Purcell Man kann den englischen Komponisten des 16. und 17. Jahrhunderts ihre Kontrapunkt-Besessenheit nicht hoch genug anrechnen, da sie zu einem außergewöhnlich reichhaltigen und schrulligen Repertoire prachtvollster Instrumentalmusik führte. Jenseits liturgischer Funktion und direkter kle - rikaler Kontrolle ergründeten diese Musiker die instrumentalen Genres als Spielwiese für ihre oft fruchtbarsten kompositorischen Experimente. Und in diesen gingen sie nicht nur weit über das hinaus, was seinerzeit noch als singbar galt - indem sie etwa Tanz- oder volksmusikalische Ele - mente einbauten -, sondern sie spielten auch hemmungslos mit den Prin - zipien von Konsonanz und Dissonanz, favorisierten pikante Ton-gegen- Ton-Kollisionen und Schlusskadenzen, die durch wuchernde falsche Fort - schreitungen und bewusst eingesetzte modale Mehrdeutigkeit charakteri - siert sind. Stellt man diese Werke nun nebeneinander, sieht man deutlich, dass die Komponisten miteinander wetteiferten, sich gegenseitig zitierten, alte Meister studierten und geradezu wollüstig darin schwelgten, auszupro - bieren, inwieweit sich die kontrapunktischen Regeln der Instrumentalmu - sik sprengen ließen. Dabei entstand eine bemerkenswerte Art von Poly - phonie, die mit nichts von dem zu vergleichen ist, was gleichzeitig auf dem Kontinent vor sich ging. So dicht, wie die exzentrischen Auslassungen Christopher Tyes bisweilen unter der Oberfläche seiner Musik schwelen, kann man wohl davon aus - gehen, dass sie ein direkter Ausdruck seiner Persönlichkeit waren. Und obwohl seine Fähigkeiten seinerzeit ohne Zweifel recht anerkannt waren - etwa durch einen Doktorgrad in Musik der Universität Cambridge im Jahr 1547 -, provozierten die sehr speziellen harmonischen Experimente seiner Instrumentalmusik doch so manch erhobene Augenbraue. Antho - ny à Wood etwa berichtet in einer Anekdote: „Dr. Tye war ein reizbarer und launischer Mann, insbesondere in seinen letzten Jahren, der gelegent - Laurence Dreyfus lich in der Kapelle Queen Elizabeths Orgel spielte, wobei er viel Musik, aber wenig Erbauung für das Ohr erzeugte. Einst sandte die Queen den Kirchendiener zu ihm, um ihm zu sagen, dass sein Spiel unsauber sei - Laurence Dreyfus, Diskant- und Bassgambist und künstlerischer Leiter worauf er ausrichten ließ, dass es ihre Ohren wären, die unsauber seien“. des Gamben-Consorts Phantasm, wurde in Boston geboren. Neben sei - Die Consort-Musik des 17. Jahrhunderts ist nicht weniger reich an kontra - nem Cellostudium bei Leonard Rose an der Juilliard School in New York punktischem Know-how und kompositorischer Fantasie. Orlando Gib - beschäftigte er sich mit Musikwissenschaft und Politologie, wandte sich bons schrieb dasjenige In nomine, welches als das wohl prachtvollste sei - jedoch nach seinem Abschluss bald der Viola da gamba zu und studierte ner Art gelten darf, das jemals komponiert wurde. Darin kreist er hartnä - bei Wieland Kuijken am Königlichen Konservatorium in Brüssel, wo ihm ckig um eine Lamento-Figur, bis er schließlich einen ekstatischen, wenn das Diplome supérieur mit höchster Auszeichnung verliehen wurde. auch letztendlich unmöglichen Aufstieg in Angriff nimmt. So gelingt es Unter seinen zahlreichen Solo-CD-Einspielungen für Labels wie Decca, Gibbons hier, eine Art reflektiver Trauer mit einer verzückten Spiritualität Philips, Linn Records, Christophorus, Simax Classics oder Channel Clas - zu kombinieren, wie sie in der Musikliteratur bis dahin noch unbekannt sics finden sich Bachs Gambensonaten (mit Ketil Haugsand, Cembalo) ebenso wie Marin Marais‘ Pièces de violes und Rameaus Pièces de clave - cin en concert; außerdem nahm er mit Sylvia McNair und Christopher Hogwood ein Grammy-prämiertes Album von Purcell-Songs sowie mit Christophe Rousset Purcells Harmonia Sacra auf. Als international angesehener Musikwissenschaftler veröffentlichte Lau - rence Dreyfus unzählige Fachartikel und mehrere Bücher, unter anderem „Bach‘s Continuo Group“ und „Bach and the Patterns of Invention“ (Har - vard, 1987 und 1996). Dreyfus lehrte an der Yale University, der University of Chicago, Stanford University und der Royal Academy of Music in London, bevor er im Jahr 1995 auf die Thurston-Dart-Professur an das King’s College London beru - fen wurde. Im Jahr 2002 wurde er zum Fellow der British Academy er - nannt und seit 2005 lehrt er an der University of Oxford und dem dortigen Magdalen College, wo er 2006 zum Professor ernannt wurde. Daneben wird er immer wieder als Juror internationaler Musikwettbe - werbe eingeladen, beispielsweise zum Leipziger Bach-Wettbewerb oder dem Bach Prize of the Royal Academy of Music, London. Gambenfamilie 43 MAi 2015 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG

war. Gibbons Charakter trägt zweifelsohne thanischen Zeitalters, der es außerordentlich ge - führen zu lassen, was ein „Brueghel-artiges “ einen Zug von Besessenheit, wenn man sich an - nießt, das musikalische Erbe seiner Vorgänger Chaos erzeugt. Ein ähnlicher Stilmix findet sich sieht, wie penetrant er sich weigert, die Kontrol - zu beherrschen und zu transformieren. Sein Pre - auch in Byrds Fantasia a5 , die auf einem strengen le über ein Motiv preiszugeben - eine Leiden - lude and Ground beispielsweise beruht auf Kanon zwischen den beiden Oberstimmen ba - schaft, die seiner Polyphonie einen bleibenden einem wiederkehrenden Bassmotiv, das Byrd siert. Doch mitten in das kunstfertige Gebäude Wert verleiht, mit dem nur wenige seiner Zeit - mit unruhigen musikalischen Figuren auffüllt: dieser beiden durch das ganze Stück hindurch genossen mithalten können. Anstatt sich ordentlich an ihre heimische ,Ayre‘ kanonisch geführten Stimmen fügt Byrd ein In William Byrds Consort-Musik begegnet man zu halten, scheinen sich Harmonien in F nur zu rüdes Volkslied als Teil des Kanons ein: ,Sicke, einem der scharfsinnigsten Denker des Elisabe - gern von ihren aufsässigen Nachbarn in G ver - sicke, and very sicke‘ - eine im vergeistigten Mi -

Impressionen vom letztjährigen Festival: Collegium 1704 in der Dreieinigkeitskirche (oben) und El Mundo in der St.-Oswald-Kirche (unten) Fotos: Hanno Meier

44 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG MAi 2015

lieu dieser kanonischen Fantasie eher unerwartete Einlage. schmerzhaften Dissonanzen des engli - William Lawes nimmt wohl die radikalste Position im Umgang mit kon - schen Querstands verkehrt, wagt er es in trapunktischen Regeln ein, da er sie nämlich oft genug gänzlich ignoriert. seiner letzten Fantazia upon one Note , einen Vielmehr scheint seine Musik dem Kontrapunkt im Dienste einer lebendi - der Gambisten das ganze Stück hindurch geren und durchsichtigeren Art von Polyphonie eine lange Nase zu dre - eine einzige Note - ein c 1 - halten zu las - hen: Er weidet sich genussvoll an zerklüfteten Melodien, sperrigen Über - sen: die prachtvolle letzte Blüte einer au - lagerungen, launischen kontrapunktischen Abwegen und harmonischen ßergewöhnlichen musikalischen Tradition. Schnitzern. Dieser Radikalismus zeitigt erstaunliche emotionale Auswir - © Laurence Dreyfus, Übersetzung: Andrea Braun kungen, da Lawes damit eine ganze Palette von Gefühlen aufdeckt, die Cover der CD “William sich so nur bei ihm findet. Seine sublimsten Inspirationen entstammen Byrd: Complete Consort dem Bereich des Schmerzes und Verlusts. Er fürchtet sich nicht vor Trost - Music” von Phantasm losigkeit und Schwermut und zögert nicht, die unwahrscheinlichsten, kantigsten und selbst hässlichsten Themen in seine kontrapunktischen Konstruktionen einzuführen - wie etwa in all seinen Moll-Fantasien. Und er kann ausgesprochen kompromisslos sein, wenn er sich einmal der PROGRAMM Strenge verpflichtet hat, wie in den - trotz einiger herzzerreißender, aber flüchtiger Hoffnungsschimmer - doch sehr krassen Konturen von On the CHRisTOPHER TYE In nomine a 5 „Rounde“ Playnesong in g-Moll. (ca. 1505-?1572) In nomine a 5 „Crye“ John Jenkins trifft man in seinen fünfstimmigen Consorts, die möglicher - RLAnDO ibbOns weise bereits in den 1620er Jahren komponiert wurden, auf der Höhe sei - O G 2 Fantasies a 3 (ca. 1620) (1583-1625) In nomine II a 5 ner kompositorischen Meisterschaft an: Er modelliert hier höchst experi - mentelle Werke, die die Aufnahmefähigkeit von Ausführenden und Hö - WiLLiAM bYRD Prelude and Ground a 5 rern erbarmungslos auf die Probe stellen. Das Eigenartige an Jenkins ist, (1540-1623) Fantasia a 5 („Two parts in one“) dass die uns erhaltenen Berichte über seine Person kaum etwas von dem HEnRY PuRCELL Fantazia 6 a 4 widerspiegeln, was man in seiner sinnenfreudigen und herausfordernden (1659-1695) Fantazia 7 a 4 Musik vernimmt: Weit davon entfernt, einen Geist zu beschreiben, der die Fantazia 8 a 4 polyphone Polis mit demokratischen Exzessen erschütterte, zeigen die PAUSE historischen Quellen im Gegenteil einen Musiker, der in erster Linie für seine Kameradschaft und ausgeglichene Persönlichkeit gefeiert wurde. WiLLiAM LAWEs Consort Sett in g Ein gut Teil der wütenden und stürmischen Schönheit, die an der Oberflä - (1602-1645) Fantazy On the Playnesong che seiner Consorts wahrzunehmen ist, rührt von der Vorliebe des Kom - Aire ponisten für verschobene Akzente her: Themeneinsätze und Passagen, die imitiert werden und die mal mit dem vorherrschenden Schlag auftauchen, JOHn JEnkins Fantasy 16 in D a 5 (1592-1678) Fantasy 15 in D a 5 mal gegen ihn. Obwohl seine Fantasien von einem starken Puls getrieben Pavan 2 in g a 5 werden, finden sich darin doch auch einige der erstaunlichsten Akzent - verschiebungen des gesamten englischen Consort-Repertoires. Denn na - WiLLiAM LAWEs Consort Sett in a a 5 (1602-1645) Fantazy türlich ist Rhythmus ausnahmslos hierarchisch angelegt und reflektiert Fantazy gewissermaßen, wie unser Körper sich der Schwerkraft unterwirft oder Aire sich ihr zu widersetzen sucht. Wenn Jenkins also boshafte Spiele mit har - EnRY uRCELL monischem Rhythmus treibt oder irreführende Informationen über den H P Fantazia 9 a 4 Fantazia 11 a 4 geltenden Puls in die Musik schmuggelt - wie in den Fantasien unseres Fantazia upon one Note a 5 Programms -, dann stößt er Musiker und Hörer gemeinsam in ein Univer - sum, in dem alles auf dem Kopf steht und in dem man eines wesentlichen Urwissens verlustig geht - nämlich der Fähigkeit, Oben von Unten zu un - terscheiden. Aber wie vergnüglich ist doch die Schwerelosigkeit, insbe - sondere dann, wenn der Komponist - letztendlich - so freundlich ist, seine Hörer auch wieder auf den Erdbo - usFüHREnDE den zurück zu geleiten! A Mit Henry Purcells Stellungnahme zum Thema „Fantazia“ geht die PHAnTAsM englische Polyphonie für Gamben- Laurence Dreyfus Diskant-Viola da gamba & Leitung Consort zu Ende. Schon im zarten Alter von 20 Jahren - all seine Con - Emilia benjamin Diskant-Viola da gamba sorts entstanden im Laufe eines Jonathan Manson Tenor-Viola da gamba Sommers - gelang es Purcell nicht nur, den über Jahrhunderte ange - Mikko Perkola Tenor-Viola da gamba sammelten Wissensschatz zur eng - Markku Luolajan-Mikkola Bass-Viola da gamba lischen Kontrapunktik zusammen - zuführen, sondern dieser inzwi - schen gar ehrwürdigen Norm auch noch seinen erschreckend persönli - chen Stempel aufzudrücken. Wäh - rend die Fantazia No. 7 in den Henry Purcell 45 MAi 2015 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG nneeww YYoorrkk PPoollyypphhoonnyy ((uussAA))

„O quam gloriosum“ – Geistliche Vokalmusik der Renaissance Montag, 25. Mai 2015, 14.15 uhr Minoritenkirche, Dachauplatz

New York Polyphony

er aus der pulsierenden Metropole New 2014 umfasst Weihnachtsmusik aus sieben Jahrhun - liam Byrd. 2012 erschien „EndBeginning“, ein Pro - York stammt, dem dürfte Polyphonie im derten. Im Juli 2013 erschien das Album „Times go gramm, das Schmerz, Verlust und Sterblichkeit zum WSinne eines (zumeist) harmonischen Zusammen - by Turns“, das eine Grammy-Nominierung erhielt. Thema hat. Die CD „Tudor City“ (2010) schaffte es wirkens verschiedenartiger, eigenständiger Stim - Das Album vereint auf raffinierte Weise zeitgenössi - sogar in die US-Klassikcharts. Das Debütalbum von men allein aus dem täglichen Alltag bestens ver - sches Repertoire mit drei Messvertonungen aus der New York Polyphony „I sing the birth“ wurde 2007 traut sein. Die vier Sänger aber, die sich im Jahr 2006 Renaissance, einer vierstimmigen Messe von Tho - veröffentlicht. Gramophone nannte die CD „eine zum Vokalensemble New York Polyphony zusam - mas Tallis, einer Messe „Sine nomine“ von John der besten des Jahres“, das BBC Music Magazine mengeschlossen haben, richten den Blick vor allem Plummer und der „Mass for four voices“ von Wil - wählte sie zur „Editor’s Christmas Choice 2007“. auf die Alte Welt. Die vier Herren von New York Polyphony können sich über Mangel an begeister - ten Kritiken nicht beklagen; sie haben sich binnen gegründet. Aufgrund reicher Stiftungen kurzer Zeit an die Spitze des Genres gesungen. Minoritenkirche konnte um die Jahrhundertmitte mit dem Neubau einer großen Ordenskirche, der Allein in den vergangenen zwei Jahren gaben die Das Regensburger Minoritenkloster wurde im Jahre 1226, im Todesjahr des hl. Franziskus Minoritenkirche, begonnen werden. Im New Yorker zahlreiche Konzerte auch in Europa. ersten Jahrhundert seines Bestehens wirk - Eine Tournee führte sie durch die Niederlande mit ten drei berühmte Mönche in diesem Klo - Konzerten in Amsterdam, Delft, Rotterdam und ster: der gelehrte Mystiker David von Maastricht. Sie gastierten bei den Thüringer Bach - Augsburg (um 1240), der geistliche Dichter wochen und beim A-Cappella-Festival in Hannover. Lamprecht (gegen 1300) und der berühmte Darüber hinaus gab das Vokalquartett im Juni 2014 Volksprediger Berthold von Regensburg sein Debüt in der Londoner Wigmore Hall, beim (gest. 1272). Die Minoritenkirche ist die MDR Musiksommer und beim Rheingau-Musikfes - größte Kirche des Franziskanerordens in tival. Im August 2014 folgte eine Frankreich-Tournee Süddeutschland. Das frühgotische flachge - sowie ein Konzert im Berliner Dom. In diesem Jahr deckte Langhaus wurde um 1260/70 er - konzertiert New York Polyphony u. a. im Amsterda - baut, der gewölbte Chor im 14. Jahrhun - mer Concertgebouw und beim Festival „RheinVo - dert. Die Wandmalereien des 14. bis 16. kal“. Mit inzwischen sieben CD-Veröffentlichungen, Jahrhunderts wurden in den letzten Jahr - zuletzt beim renommierten Label BIS, hat das Quar - zehnten freigelegt. Vor der Stelle, wo sich tett ein beeindruckendes Repertoire vorgelegt. Die der Hochaltar befand, wurde das Grab Bertholds eingelassen. jüngste CD „Sing Thee Nowell“ vom November 46 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG MAi 2015

Zum Programm: PROGRAMM Im heutigen Konzert wird Vokalmusik von frühneuzeitlichen Komponisten aus Italien und Spanien gesungen. Das Programm beginnt mit dem Werk FRAnCisCO GuERRERO Regina caeli eines spanischen Komponisten, der – anders als die später folgenden – sein (1528 – 1599) berufliches Wirken großteils auf seine Heimat beschränkte. Francisco Guer - TOMás Luis DE ViCTORiA Gaudent in coelis rero wurde um 1527 in Sevilla, zu dieser Zeit eine der reichsten Städte Spa - (1548-1611) niens, geboren. Aufgrund seiner beruflichen Laufbahn als Kapellmeister be - steht sein Œuvre nahezu ausschließlich aus geistlicher Vokalmusik. Neben TOMás Luis DE ViCTORiA Missa „O quam gloriosum“ einigen Messen steht vor allem die Gattung Motette im Vordergrund. Guer - - Kyrie eleison - Gloria in excelsis Deo rero zählt zu den bedeutendsten Komponisten des 16. Jahrhunderts und er - - Credo in unum Deum langte schon zu Lebzeiten internationale Reputation: seine Werke wurden - Sanctus – Benedictus unter anderem in Löwen, Paris, Rom und Venedig gedruckt. Ein ebenfalls - Agnus Dei spanischer Komponist ist Tomás Luis de Victoria, der um 1548 bei Ávila ge - GiOVAnni PiERLuiGi DA PALEsTRinA Gaudent in coelis boren wurde, aber bereits als 27-Jähriger nach Italien, genauer Rom, über - (1525-1594) siedelte, wo er eine Stelle im Vatikan innehatte. Das erklärt auch, warum de RAnCisCO DE EñALOsA Victorias Œuvre ausschließlich aus geistlicher Vokalmusik besteht. F P Lamentationes Hieremiae Prophetae (ca. 1470-1528) Über Francisco de Peñalosa ist nur wenig bekannt, er wurde vermutlich um 1470 in Talavera de la Reina, in der Nähe von Madrid, geboren. Er hatte Sendetermin auf BR Klassik: 21.7.2015, 20.03 Uhr zweifellos das Glück, dass seine Karriere als Komponist und Sänger mit dem Anbruch des Goldenen Zeitalters in Spanien zusammenfiel: Sein Wer - Sendetermin im Deutschlandfunk: 16.11., 22.05 Uhr degang umspannt die Zeit der Eroberung Granadas und der endgültigen Vertreibung der Mauren, der Entdeckung der Neuen Welt und des raschen Aufstiegs Spaniens zur herrschenden Weltmacht im 16. Jahrhundert. Peña - losas Stil basiert vor allem auf Josquin Desprez, jedoch findet man bei ihm AusFüHREnDE viel engere formale Strukturen und geschliffenere Gesten, was zu großer emotionaler Expressivität in seiner Musik führt. Der bekannteste Komponist nEW YORk POLYPHOnY des heutigen Programms, der 1525 geborene Giovanni Pierluigi da Palestri - Geoffrey Williams Countertenor na, wurde auf Wunsch des Papstes Mitglied im Sängerkollegium der Sixtini - schen Kapelle; später erhielt er sogar den Ehrentitel „Komponist der päpst - steven Caldicott Wilson Tenor lichen Kapelle“, den neben ihm nur ein weiterer Komponist innehatte. Christopher Dylan Herbert Bariton Die geistliche Vokalmusik des 16. Jahrhunderts bietet ein sehr breites Gat - tungsspektrum: auf dem heutigen Programm stehen Motetten, eine Messe Craig Phillips Bass und Lamentationen. Die vierstimmige Motette Regina Caeli von Francisco Guerrero ist in zahlreichen Handschriften und Drucken überliefert. „Regi - na caeli“ (Himmelsgöttin) ist ein Ehrentitel für Maria, die als Mutter Gottes an der Himmlischen Herrlichkeit ihres auferstandenen Sohnes Jesu teilhat. Guerrero zitiert die bekannte Choralmelodie meistens in der Oberstimme. Eine weitere Motette ist Gaudent in coelis , die wir in Vertonungen von Tomás Luis de Victoria und von Giovanni Pierluigi da Palestrina hören. Es handelt sich um die Magnificat-Antiphon für das Fest der Märtyrer. Beide Komponisten entscheiden sich für eine dreiteilige Mensur auf „exsultant sine fine“ (sie jubeln ohne Ende); in Palestrinas Motette ist die Choralmelo - die stets präsent, sie „vagiert“ allerdings von der einen Stimme zur nächs - ten und durchdringt so die gesamte Komposition. In seinen Lamentationen für die Karwoche, die in einer Handschrift aus dem Archivio Capitular von Tarazona überliefert sind, wechselt Francisco de Peñalosa zwischen homophonen und imitatorischen Passagen und er - reicht dadurch interessante Texturkontraste, die dem Stil Josquin Desprez‘ nicht unähnlich sind. Als Choralvorlage diente höchstwahrscheinlich das 1516 gedruckte Passionarium toletanum . Im Zentrum des Konzerts steht ein Werk, das allein schon wegen seiner Länge und Mehrteiligkeit hervorsticht: die Missa O quam gloriosum et reg - num aus dem Jahr 1583. Sie ist vierstimmig und zählt, wie fast alle Messen bei de Victoria, zu den sogenannten Parodiemessen. Das heißt konkret, dass dieser Messe ein anderes, bereits komponiertes Werk aus der eigenen Feder oder aus der eines anderen Komponisten zugrunde liegt. In diesem Fall basiert die Messe auf der gleichnamigen Motette von de Victoria aus nd r a ” dem Jahr 1572. De Victoria setzt dieses Verfahren jedoch sehr subtil ein: Er ge rts lar pa separiert einzelne Elemente aus der gleichnamigen Motette und variiert t’s its ha of d t m diese im Verlauf der Messe. Im Gloria sind öfter sich abwechselnde Stimm - un su io) so he ad al n t c R paare zu hören. Diese Paarbildung kennzeichnet auch den Anfang des tur a bli na th Pu h, lex al Credo. Bei der Textstelle „Et incarnatus est“ singen alle Stimmen jedoch ric mp ion “ co at homophon, sodass der Text klar verständlich ist und die Aussage des Tex - re (N mo tes, die von der Menschwerdung Gottes handelt, betont wird. Außerdem Im Vertrieb von wechselt de Victoria zu einem Dreiermetrum. Ein solcher Wechsel ist auch Klassik Center Kassel im „Hosanna“ hörbar. Im „Benedictus“ wird die Stimmzahl auf drei redu - ziert. Auffallend melismatisch ist die Gestaltung des Wortes „Amen“ im Gloria und im Credo. © Katharina Wölfl, UR 47 MAi 2015 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG iill ssuuoonnaarr PPaarrllaannttee OOrrcchheessttrraa ((iittaalliieenn)) Graciela Gibelli, Sopran Dorothee Oberlinger, Blockflöte Alessandro Tampieri, Solovioline „barbarische schönheit“ – Montag, 25. Mai 2015, stano Palùch, Solovioline Osteuropäischer Einfluss in konzerten 16.00 uhr Marcel Comendant, Cimbalom von G. Ph. Telemann, F. Jiranek, st.-Oswald-kirche, Viola da gamba & Leitung: Vittorio Ghielmi J. G. Graun und J. A. Hasse Weißgerbergraben

Il Suonar Parlante Orchestra

l Suonar Parlante, mit diesem Ausdruck - er - CD-Produktion mit dem amerikanischen Jazz- funden von Nicolò Paganini - wird eine spe - Pianisten Uri Caine (Goldberg-Variationen), die Izielle Klangtechnik bezeichnet, mit der Musik - mit zahlreichen internationalen Preisen ausge - instrumente die menschliche Stimme naturge - zeichnete Einspielung „Full of Colour“ (Winter treu nachahmen können. Seit einigen Jahren & Winter 2006) mit dem Jazz-Cellisten Ernst Re - wird dieses Klangbild durch die Zusammenar - jiseger (Diapason d’Or, Choc du Monde de la beit einiger Musiker unter der Leitung von Vit - Musique, Preis der deutschen Schallplattenkri - torio Ghielmi in künstlerischen Produktionen, tik), Purcell-Fantasien (2008), „Die Kunst der Seminaren, Workshops und wissenschaftlicher Fuge“ mit Lorenzo Ghielmi am Silbermann-Kla - Aufarbeitung von Dokumenten wiederbelebt. vier (2009) bis zur Einspielung „Barbarian Beau - Deshalb nennt Vittorio Ghielmi auch das von ty“ (Passacaille, 2011) mit barocken Gamben - ihm gegründete Barockorchester, das in ganz konzerten. unterschiedlichen Formationen auftritt, Il Suo - nar Parlante. Unter seiner Leitung hat das En - Vittorio Ghielmi stammt aus Mailand, wo er als semble diverse Konzertprogramme bei zahlrei - Vierjähriger zunächst Geige und dann Viola da chen wichtigen Alte-Musik- und Klassik-Festi - gamba spielen lernte. Er studierte Viola da vals präsentiert. gamba bei Roberto Gini in Mailand, bei Wieland Il Suonar Parlante weist eine breitgefächerte Kuijken in Brüssel und bei Christophe Coin in Diskografie auf. Sie reicht von Choralvorspielen Paris. Von der Musikkritik wird er mit Pablo Ca - von J. S. Bach (Winter & Winter, 2000) über eine sals und Jascha Heifetz verglichen (Diapason). Vittorio Ghielmi 48 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG MAi 2015

Er hat als Gambist, Dirigent und Komponist der Alten Musik im Allge - Musik des 17. und 18. Jahrhunderts widmet sie sich immer wieder auch meinen und der Viola da gamba im Besonderen wichtige Impulse gege - der zeitgenössischen Musik. Seit 2009 ist sie musikalische Leiterin der tra - ben hinsichtlich Spieltechnik und Repertoireerweiterung. 1995 gewinnt er ditionsreichen Arolser Barockfestspiele und seit 2004 Professorin an der den Preis des internationalen Wettbewerbs Concorso internazionale Romano Universität Mozarteum Salzburg, wo sie das dortige Institut für Alte Romanini per strumenti ad arco (Brescia), 1997 wird er mit dem Erwin Musik leitet. Bodky Award der University Cambridge, USA, ausgezeichnet. Als Gam - bensolist hat er Konzerte in vielen europäischen Musikmetropolen gege - Alessandro Tampieri wurde ben. 2010 war er “artist in residence” beim Musikfest in Stuttgart, 2011 in Ravenna geboren und be - beim Festival Bozar in Brüssel. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Viola da gann seine musikalischen gamba an der Universität Mozarteum in Salzburg. Zusammen mit Paolo Studien (Violine & Viola) in Biordi hat er ein weithin bekanntes Methodenlehrbuch für das Gamben - seiner Heimatstadt. Schon in spiel im Ut-Orpheus Verlag, Bologna, veröffentlicht. Außerdem hat er jungen Jahren wurde er Mit - zahlreiche Studien zur Alten Musik im Minkoff Verlag und bei Fuzeau glied der Accademia Bizanti - veröffentlicht. Für Libroforte betreute er die kritische Gesamtausgabe der na (Ottavio Dantone). In die - Konzerte für Viola da Gamba und Orchester von J. G. Graun. Vittorio sem Ensemble spielte er so - Ghielmi spielt auf einer Gambe von Michel Colichon, Paris 1688. wohl Violine als auch Viola. Seit 2011 ist er Konzertmeis - Die argentinische Sopranistin ter der Accademia Bizantina. Graciela Susana Gibelli be - Er musiziert häufig mit Il Gi - gann ihr Musik- und Ge - ardino Armonico, Academia sangsstudium als Kind an der Montis Regalis (Alessandro berühmten „Escuela de los di Marchi), L’Arpeggiata niños cantores“ in Cordoba. (Christina Pluhar) und Arta - Alessandro Tampieri Nach ihrem Diplom in Ge - serse (Philippe Jaroussky). Er sang, Orchesterleitung und konzertierte mit Anner Bijlsma, Reinhard Goebel, Gustav Leonhardt, Bob Flöte zog sie nach Italien, wo van Asperen, Giuliano Carmignola, Christophe Rousset und Cecilia Bar - sie bei Margaret Hayworth toli. Am Musikkonservatorium „Nino Rota“ in Monopoli (Bari) hat Ales - (Gesang) und Pedro Memels - sandro Tampieri eine Professur. dorf (Flöte) studierte. Mittler - weile arbeitete sie mit vielen Der moldawische Zymbal - bekannten Ensembles und spieler Marcel Comendant Künstlern der Alte-Musik- wurde 1980 in Chisinau (Mol - Szene zusammen, u. a. mit La dawien) geboren. Er erhielt Graciela Susana Gibelli Divina Armonia (Lorenzo seine Musikausbildung am Ghielmi), Il Suonar Parlante moldawischen Musiklyzeum (Vittorio Ghielmi) und Luca Pianca. Sie gab Konzerte u. a. bei der Styriar - „Ciprian Porumbescu“ in te in Graz, beim Gulbenkian-Festival in Portugal, bei den Tagen Alter Chisinau und an der slowaki - Musik Herne, beim Kunstfest Weimar, bei Bozar in Brüssel, beim Festival schen Akademie der Künste de Musica Religiosa in Cuenca und beim Ravenna-Festival. Ihr breites Re - in Banská Bystrica. Er ge - pertoire sowie ihre Kenntnis und Beherrschung vieler musikalischer Stil - wann zahlreiche nationale richtungen machen sie zu einer gefragten Künstlerin. Auch Jazz ist eine und internationale Preise, u.a. ihrer Leidenschaften. Mit dem im letzten Jahr verstorbenen Jazztrompeter 1996 den ersten Preis beim Kenny Wheeler realisierte sie ein Jazz-Projekt. Constantin-Brăiloiu-Wettbe - werb in Tulcea (Rumänien), 1969 in Aachen geboren, stu - 1998 beim Eugen-Coca-Wett- Marcel Comendant dierte Dorothee Oberlinger bewerb (Chisinau) und 2001 Blockflöte in Köln, Amster - einen ersten Preis beim inter - dam und Mailand. Als „In - nationalen Dulcimer-Wettbewerb in Valašské Meziříčí (Tschechien). Er strumentalistin des Jahres“ konzertierte in vielen osteuropäischen Ländern, Griechenland und Öster - wurde sie 2008 mit dem re - reich. Gegenwärtig spielt er im „Pacora Jazz Trio“, im „Bashavel Quin - nommierten Musikpreis Echo tett“ und in verschiedenen Kammermusikensembles. Klassik für ihre CD „Italian sonatas“ ausgezeichnet. Ihr Debut gelang ihr 1997 mit Zum Programm: dem ersten Preis beim inter - nationalen Wettbewerb SRP / Schon immer wurden Komponisten durch Elemente der Volksmusik be - Moeck U.K. in London und einflusst. Das heutige Programm ist – so der Titel des Konzerts – der „Bar - einem anschließenden Kon - barischen Schönheit“ der osteuropäischen Volksmusik gewidmet, die zert in der Wigmore Hall. nicht nur auf böhmische Künstler wirkte, sondern auch auf andere, die Seitdem ist Dorothee Oberlin - durch Reisen oder Anstellungen damit in Berührung kamen. Auf dem Dorothee Oberlinger ger regelmäßig zu Gast bei Programm stehen Werke von Komponisten deutscher, italienischer und den großen Festivals und auch böhmischer Herkunft. František Jiránek wurde 1698 in Lomnitz an Konzertreihen in ganz Europa, Amerika und Asien und spielt als Solistin der Popelka im damaligen Böhmen geboren. In seiner künstlerischen mit dem von ihr 2002 gegründeten Ensemble 1700 sowie mit diversen Ba - Laufbahn war er vor allem in Böhmen tätig, unternahm jedoch auch Rei - rockensembles und Orchestern wie den Sonatori de la Gioiosa Marca, der sen nach Italien, wo er unter anderem Antonio Vivaldi kennen lernte. Au - Akademie für Alte Musik Berlin, London Baroque, der Academy of An - ßerdem wirkte er in Dresden, wo er im Jahre 1778 verstarb. Von ihm hören cient Music oder Zefiro. Neben ihrer intensiven Beschäftigung mit der wir ein Violinkonzert in d-Moll.

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Üblicherweise waren bestimmte Höfe Zentren florierender Kultur. Im Barock war sicherlich der Hof von Kronprinz Friedrich, dem späteren preußischen König, ein solches Zentrum, wo viele bedeutende Künstler der Barockzeit eine Anstellung fanden. Franz Benda (*1709 in Bena - tek an der Iser) kam 1733 an jenen Hof und blieb dort bis zu seinem Tod im Jahr 1786; zuletzt war er als Konzertmeister und Berater des Königs tätig. Einer seiner Kollegen war Johann Gottlieb Graun; dieser kam 1732 an den Hof von Kron - prinz Friedrich in Ruppin, wo er neben seinem Bruder Carl Heinrich Graun und dem bereits er - wähnten Franz Benda als Musiker der Hofka - pelle tätig war. Auch er blieb bis zu seinem Tode im Jahr 1771 als Konzertmeister und Kammer - musiker im Dienst des späteren Königs. Johann Adolph Hasse (*1699 in Bergedorf) reiste schon in frühen Jahren nach Italien, wo er sich vorwiegend mit der Oper beschäftigte. Sorau - Georg Philipp Telemann kam 1704 aus Leipzig nach Sorau auf Einladung des Grafen Erdmann II. 1733 trat von Promnitz und blieb dort vier Jahre lang Hasse offi - ziell sein Amt als „Kö - rungen mit polnischer bzw. hanakischer Volks - dieser Art geschrieben, die ich in einen italiäni - niglich Pol - musik mit sich. Seine Erfahrungen in Polen schen Rock, mit abgewechselten Adagi und Alle - nischer und schildert Telemann in seiner Autobiografie: gri, eingekleidet“. Kurfürstlich „Als der Hof sich ein halbes Jahr lang nach Ples - Ein Beispiel für diese Auseinandersetzung mit Sächsischer se einer oberschlesischen, promnitzischen Stan - polnischer Musik ist das Concerto polonoise in G- Kapellmeis - desherrschaft, begab, lernete ich so wohl da - Dur; allein die Betitelung als „polnisches Kon - ter“ am Hofe selbst als in Krakau, die polnische und hanaki - zert“ gibt bereits Hinweise auf entsprechende Augusts III. sche Musik, in ihrer wahren barbarischen Schön - Einflüsse. Eingeleitet wird das Konzert mit einer in Dresden heit kennen.[…] Man sollte kaum glauben, was gravitätischen Schreitpolonaise im Vierertakt. Johann Adolph Hasse an. dergleichen Bockpfeiffer oder Geiger für wun - Auch der schnelle zweite Satz, ebenfalls im Vie - Der wahrscheinlich bekannteste Komponist im derbare Einfälle haben, wenn sie, so offt die Tant - rertakt gesetzt, ist aus der Polonaisentradition Programm ist Georg Philipp Telemann (*1681 in zenden ruhen, fantasiren. Ein Aufmerckender abzuleiten. Zum direkten Vergleich wird auch Magdeburg), der 1705 Kapellmeister in Sorau, könnte von ihnen, in 8. Tagen, Gedancken für ein „echte Volksmusik“ zu hören sein, z. B. ein Sal - im heutigen Polen, wurde. Telemanns Tätigkeit ganzes Leben erschnappen. Gnug, in dieser tus Pollonicus aus einer Sammlung in Uhrovec. am Hofe des Grafen Erdmann von Promnitz Musik steckt überaus viel gutes; wenn behörig Prägnant bei diesem Stück ist vor allem die und die damit verbundenen Reisen in die Regi - damit umgegangen wird. Ich habe, nach der Rhythmik, die sehr viele synkopische Elemente on bis nach Krakau brachten intensive Berüh - Zeit, verschiedene grosse Concerte und Trii in enthält, welche sich mit schnellen Sechzehntel -

Georg Philipp Telemann Schloss Pleß - Unter Erdmann II. von Promnitz wirkte Georg Philipp Telemann ab 1705 auch in Pleß 50 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG MAi 2015

läufen und auch Trio - len abwechseln. Im ROGRAMM zweiten Teil des Stü - P ckes werden auffallend EORG HiLiPP ELEMAnn viele Dezimsprünge G P T Konzert a-Moll für Blockflöte, Viola da gamba, (1681-1767) Streicher und Basso continuo (TWV 52:a1) verwendet. Grave – Allegro – Dolce – Allegro Zuletzt ist der einzige Dorothee Oberlinger, Blockflöte italienische Kompo - Vittorio Ghielmi, Viola da gamba nist dieses Konzertes zu nennen: der 1678 in FRAnTišEk JiRánEk Konzert d-Moll für Violine, Streicher und (1698-1778) Basso continuo Venedig geborene An - Allegro – Grave recitativo – Allegro tonio Vivaldi. Auch er, Alessandro Tampieri, Solovioline obwohl aus Italien Georg-Philipp-Telemann-Denkmal in Sorau stammend, befasste JOHAnn GOTTLiEb GRAun Konzert a-Moll für Viola da gamba, Streicher sich mit östlichen Ele - (1702-1771) und Basso continuo (GraunWV A:XIII:14) menten. Während im Concerto polonoise von Telemann die osteuropäi - Allegro ma non tanto – Adagio – Allegro sche Tradition berücksichtigt wird, findet in Vivaldis Violinkonzert in D- Vittorio Ghielmi, Viola da gamba Dur Il Grosso Mogul (RV 208a) die fernöstliche, genauer die indische Kul - PAUSE tur Beachtung. Der Titel bezieht sich auf den Großmogul von Indien, Ja - laluddin Muhammad Akbar (1542- JOHAnn ADOLF HAssE Aria „L’Augelletto“ für Sopran, Viola da 1605), unter dessen Regierung das Mo - (1699-1783) gamba, Streicher und Basso continuo (aus „ Didone Abbandonata“) gulreich stark expandierte. Aus die - Sopran sem Concerto spielt Il Suonar Parlante Graciela Gibelli, Vittorio Ghielmi, Viola da gamba den langsamen Mittelsatz, der eine Art Rezitativ für die Geige ist und auf „barbarische schönheit“ – eine Suite, zusammengestellt aus unter - recht „mysteriöse“ Weise endet. Die - schiedlichen Werken Telemanns, Vivaldis, Bendas, die alle den osteuro - ses Werk inspirierte Johann Sebastian päischen, folkloristischen Einfluss spüren lassen. Dazu erklingen origi - nale Tanzsätze aus der Lieder- und Tanzsammlung „Uhrovec“ (1730). Bach zu seinem Orgelkonzert in C-Dur - Adagio à la Polonois (Telemann, Concerto Polonois, TWV 43:B3) (BWV 594). Katharina Wölfl, UR Cover der CD “Barbarian - Allegro à la Polonois (Telemann, Concerto Polonois, TWV 43:B3) Beauty” von Il Suonar Parlante - Mazur (Anonym, Mazurka, Sammlung „Uhrovec“ 1730) - Hanaquoise (Telemann, Suite TWV 55:D3 Nr. 6) - Scaramouche (Telemann, Suite TWV 55:B8 Nr. 2) - Grave: Rezitativ (Vivaldi, Violinkonzert „ Grosso Mogul“, RV 208a) - Polnischer und ungarischer Tanz (Sammlung „Uhrovec“ 1730, arrangiert von V. Ghielmi) - La Vielle (Telemann, Suite TWV 55:Es3 [«La Lyra»] Nr. 3) - Arie „Solo per voi tra mille“ (Telemann: Kantate „Pastorella venga bella“, TWV 20:62) - Allegro (Telemann, Trio TWV 42:g12, arrangiert von V. Ghielmi) - Allegro scherzando (Franz Benda: Konzert für Cembalo, Streicher und Basso continuo, arrangiert für Cembalo, Hackbrett, Streicher und Basso continuo von Il Suonar Parlante)

Wir danken der Meisterwerkstätte für historische Tasteninstrumente, Detmar Hungerberg, 42499 Hückeswagen, für die freundliche Bereitstellung des Cembalos. Mit freundlicher Unterstützung des Istituto Italiano di Cultura München und des Forum Italia e.V.

Sendetermin auf BR Klassik: 1.7.2015, 18.05 Uhr

AusFüHREnDE iL suOnAR PARLAnTE ORCHEsTRA Graciela Gibelli Sopran Dorothee Oberlinger Blockflöte Alessandro Tampieri, stano Palùch, nicolas Penel Violine Laurent Galliano Viola Marco Testori Violoncello Riccardo Coelati Rama Kontrabass shalev Ad-el Cembalo Marcel Comendant Cimbalom Vittorio Ghielmi Viola da gamba & Leitung

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LLeess AAmmbbaassssaaddeeuurrss ((FFrraannkkrreeiicchh)) Zefira Valova, Solovioline „Per l’Orchestra di Dresda“ – Montag, 25. Mai 2015, 20.00 uhr, Traversflöte & Leitung: Ouverture – Concerti – Concerto grosso Dreieinigkeitskirche, Alexis kossenko Gesandtenstraße s i r r a H

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Les Ambassadeurs

egründet von dem Flötenvirtuosen Alexis Kossenko, machen Les Ambassadeurs den Traum eines paneuropäischen Orchesters wahr Gund wollen das reiche Repertoire der Dresdner Hofkapelle wiederbele - ben, die zu Bachs Zeiten den Ruf genoss, das beste Orchester der Welt zu sein: opulent instrumentierte Concerti und Ouverturen, Partituren mit höchsten Anforderungen an die Virtuosität, tiefgründig und experimen - tierfreudig, aber auch funkelnd und schillernd. Nach gefeierten Konzerten bei BOZAR in Brüssel, beim Auditorium du Louvre in Paris und bei den Musikfestspielen Sanssouci in Potsdam be - stritten Les Ambassadeurs und Alexis Kossenko Tourneen durch Öster - reich, Frankreich, Deutschland, Belgien, Polen, Bulgarien, Lettland, Däne - mark und Slowenien. Im Jahre 2012 spielte das Orchester das Eröffnungs - konzert beim Early Music Festival in Brügge mit einem reinen Mozart- Programm. Im vergangenen Jahr gab es zahlreiche Konzerte anlässlich der Jubiläen von C. Ph. E. Bach und J. Ph. Rameau in Brügge, Brüssel, Ut - recht, Marseille, Versailles und Weimar sowie Aufführungen von Händels „Tamerlano“ in Posen. 2013 erschien die erste CD beim Label Alpha mit dem Titel „Vivaldi: Concerti per l’Orchestra di Dresda“. Die zweite CD, die bei Erato unter dem Titel: „Le grand theatre de l’amour“ erschien, um - fasste Instrumentalmusik sowie Opernarien von J. Ph. Rameau mit der So - pranistin Sabine Devieilhe und wurde u. a. mit dem Diapason d’Or ausge - Alexis Kossenko 52 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG MAi 2015

zeichnet. Jüngste Veröffentlichungen waren listene, B’Rock, Modo Antiquo, dem Concert Lor - ble Ars Barocca mit. Ab 2007 studierte sie Ba - CDs mit Kammermusik von C. Ph. E. Bach und rain, der Holland Baroque Society und dem Hel - rockvioline bei Anton Steck und Lucy van Dael. Darmstädter Ouvertüren und Konzerte von G. sinki Baroque Orchestra zusammen. Seit 2008 ist sie Mitglied im Barockorchester der Ph. Telemann beim Label Alpha. Zusammen mit Zur Zeit spielt er als erster Flötist mit der Cham - Europäischen Union (EUBO) und wurde wie - der Mezzo-Sopranistin Blandine Staskiewicz er - bre Philharmonique (Leitung: Emmanuel Krivi - derholt als Solistin unter der Leitung von Lars schien das Album „Tempesta“ mit Arien von ne), dem Concert Spirituel (Hervé Niquet), dem Ulrik Mortensen, Enrico Onofri, Petra Mülle - Händel und Vivaldi beim Label Glossa. Ensemble Matheus (Jean-Christophe Spinosi) jans, Alexis Kossenko und Ton Koopman einge - und Gli Angeli Genf (Stephan McLeod). laden. Sie tritt mit dem Ensemble Il Pomo d’Oro, Wenn heute von der Traversflöte gesprochen Vom Barockorchester der Europäischen Union dem Orchestra of the Age of Enlightenment, der wird, fällt schnell der Name Alexis Kossenko. EUBO, dem Concert d’Astrée, der Holland Baro - Holland Baroque Society, Arte dei Suonatori, Der 1977 geborene, vielfach ausgezeichnete Fran - que Society und dem Ensemble Arte die Suonato - den Musiciens de Saint-Julien, B’Rock und dem zose, Schüler von Alain Marion und Marten Root, ri wurde er als Dirigent eingeladen. Sein wich - Barock-Orchester Wrocław auf. Seit der Grün - ist einer der wenigen seines Fachs, der sich als So - tigstes Projekt und aktueller Arbeitsschwerpunkt dung des Orchesters Les Ambassadeurs 2011 ist list sowohl auf modernen Instrumenten als auch ist allerdings die Leitung des von ihm gegründe - sie dessen Konzertmeisterin und tritt auch als auf allen historischen Formen der Traversflöte ten Orchesters Les Ambassadeurs. Alexis Kossen - Solistin auf, so u. a. in der CD-Einspielung der einen internationalen Ruf erworben hat. Er hat ko gastierte 2012 zum ersten Mal bei den Tagen von Vivaldi für die Dresdner Hofkapelle kom - Flötenkonzerte von Nielsen, Telemann, Haydn, Alter Musik mit der Holland Baroque Society. ponierten Concerti. Touchemoulin und vor allem die erste Gesamt - Zu den jüngsten CD-Aufnahmen zählen u. a. aufname der sechs Flötenkonzerte von Carl Phi - Zefira Valova begann im Alter von fünf Jahren die Triosonaten und Violinsonaten C.P.E. Bachs lipp Emmanuel Bach eingespielt sowie Konzerte in ihrer Heimatstadt Sofia mit dem Geigenspiel. mit Les Ambassadeurs und Vivaldis „Vier Jah - von Vivaldi und die „Leçons des Ténèbres“ von Sie erwarb einen Abschluss an der Nationalen reszeiten“ mit dem EUBO unter der Leitung von Charpentier. Als Solist arbeitete er mit dem Deut - Musikakademie Sofia, gewann zahlreiche Wett - Lars Ulrik Mortensen. Zefira Valova ist Preisträ - schen Symphonie-Orchester Berlin, dem Stock - bewerbe und wirkte als erste Geigerin bzw. als gerin der Jumpstart-Stiftung, die ihr eine Violine holm Philharmonic Orchestra, Concerto Copen - Solistin im Kammerorchester Orpheus (Bulga - aus der Florentiner Werkstatt von Lorenzo und hagen, dem Ensemble Matheus, La Grande Ecu - rien), im Classic FM Rundfunkorchester (Sofia), Tomaso Carcassi aus dem Jahre 1760 zur Verfü - rie et la Chambre du Roy, Stradivaria, Barokkso - im Orchester des Sofia-Festivals und im Ensem - gung stellte. s i r r a H

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Zefira Valova Canaletto (18. Jh.): Der Neumarkt in Dresden vom jüdischen Friedhof aus mit Frauenkirche und Altstädter Wache 53 MAi 2015 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG

kapelle Soloinstrumente von symbolischer Bedeutung, da August der Zum Programm: Starke ein begeisterter Jäger war, und die Virtuosität dessen, was für das Dresdener Horn geschrieben wurde, ist unerreicht geblieben.) Zwischen 1709 und 1760 wurde Dresden, das „Elbflorenz”, unter dem Obwohl Johann Joachim Quantz nur der Einfluss Augusts des Starken zum Treffpunkt der besten Musiker zweite Flötist am Hofe war, war er doch ein Europas. Die Dresdner Hofkapelle orientierte sich zunächst am Vorbild engagierter und einflussreicher Musiker. des französischen Königshofs, später dann am italienischen Stil und führ - Das herrliche Konzert in g-Moll stammt te schließlich beide Einflüsse zu dem von den deutschen Komponisten so noch aus seiner Dresdener Zeit, also bevor geschätzten „vermischten Geschmack” („Goûts Réunis“) zusammen. er als Lehrer Friedrichs des Großen nach Der geniale Konzertmeister Johann Georg Pisendel führte durch Diszip - Berlin zog. So ist dieses Werk zum Beispiel lin, Virtuosität und eine ungewöhnliche Klangfülle das „schönste Orches - zwar weniger galant als spätere Werke, ter Europas“ auf ein zuvor nie gekanntes Niveau. dafür aber kraftvoller und von tieferem Es wurde zum Fixstern, um den sich die größten Komponisten der dama - Ausdruck. Sein Höhepunkt ist sicherlich ligen Zeit scharten, die von ihrem jeweiligen Heimatland aus ihre Werke der langsame „amoroso“-Satz. dem bewunderten Ensemble widmeten. Was könnte die europäische Idee J. J. Quantz Johann Georg Pisendels einsätziges Con - schöner, attraktiver und faszinierender verkörpern als dieses Orchester, certo grosso ist ein schönes Beispiel für seine Meisterschaft, wenngleich zu dessen Repertoire die Werke aller wichtigen europäischen Barockkom - ungewöhnlich: Tatsächlich gibt es darin keine Solo-Violine. Trotzdem ist ponisten gehörten: Jean-Baptiste Lully, André Campra, Jean-Féry Rebel, es fest mit der Violine verbunden, weil es faktisch ein Arrangement der Georg Friedrich Händel, Jan Dismas Zelenka, Antonio Vivaldi, Giuseppe abgewandelten Solopartie eines seiner großartigsten Violinkonzerte ist. Tartini, Pietro Locatelli, Arcangelo Corelli, Johann Georg Pisendel, Georg Hinter den funkelnden musikalischen Philipp Telemann, Johann Joachim Quantz, Johann Friedrich Fasch und Diamanten der bisher erwähnten Kom - Adolf Hasse. ponisten stand ein umstrittenes Genie im „Per l’orchestra di Dresda“ – die berühmte Widmung Vivaldis über sei - Schatten. Er spielte zwar tatsächlich eine nem Concerto per molti instrumenti RV 577 ist das Motto, unter dem Les zentrale Rolle in Dresden, aber seine Ambassadeurs das Repertoire der Hofkapelle wiederbeleben: opulent in - Musik war weniger eingängig und noch strumentierte Concerti und Ouvertüren, Partituren mit höchsten Anforde - weniger leicht spielbar, nämlich Jan Dis - rungen an die Virtuosität, tiefgründig und experimentierfreudig, aber mas Zelenka, Pisendels enger Freund. auch funkelnd und schillernd. „Zelenkas Musik fließt nicht wie ein Abgesehen von RV 577 gibt es deutliche Belege dafür, dass auch andere friedlicher Bach dahin, sie erinnert eher Konzerte speziell für das Dresdener Orchester geschrieben wurden – an einen reißenden Gebirgsbach, dessen möglicherweise war diese Betitelung weniger notwendig, je gebräuchli - J. G. Pisendel cher sie wurde. RV 569 und RV 562 sowie einige andere Vivaldi-Konzerte (sie alle wurden von Les Ambassadeurs für das Label Alpha aufgenom - men) zeigen das typische Dresdener Profil: von einer markanten virtuo - sen Violine und einem üppig besetzten Orchester werden zurücktretende Solo-Instrumente begleitet: Oboen, Hörner, Fagott und Violoncello. Ob diese Konzerte von Pisendel (dessen Freundschaft mit Vivaldi 25 Jahre währte) bestellt oder ihm von Vivaldi spontan gewidmet wurden, ist nicht bekannt. Aber man wird sofort bemerken, dass diesem Modell des „Con - certo grosso“ viele Dresdener Komponisten folgten: Pisendel selbst, Hei - nichen, Telemann usw... Das Heinichen-Konzert (Gustav Adolph Seibel-Verzeichnis 235) in F-Dur ist sicherlich eines der großartigsten: seine Instrumentierung ändert sich >ۈœÀ}>˜Õ“\ÊӇ“>˜Õ>ˆ} ÎÊ"À}i‡Ê՘`ÊÓÊ i“L>œÀi}ˆÃÌiÀ in jedem Satz. So werden zum Beispiel nicht alle Instrumente von Anfang an eingesetzt; das eröffnende Vivace ist ein Doppelkonzert für Oboe und >ÀŽÕÃÊ>À`iÀÊqÊ6ŸŽ“>˜˜ Violine, dann ertönen im zweiten Satz zarte Traversflöten und erst im drit - "À}iL>Õ ten Satz wird Heinichen den Hörer mit dem Einsatz virtuoser Jagdhörner iÕL>ÕÊqÊ,iÃÌ>ÕÀˆiÀ՘}ÊqÊ*vi}i

£ÉÎ in die äußerste Erregung versetzen. (Hörner waren an der Dresdener Hof - *œÃˆÌˆÛ\Ên¼Ê{¼ÊӼʣ ¼ , iˆ˜}œ`ÃÌÀ>~iÊx -V iˆvi˜ÌiˆÕ˜} nxxÇ™Ê iÕLˆLiÀ} ÌiÊ ³Ê{™­ä®n™ÊÈäÈÈÊxÇ{Ó v>ÝÊ ³Ê{™­ä®n™ÊÈäÈÈÊxÇ{Î ˜iÌÊ ÜÜÜ°Ì>ÃÌi˜Ž>˜}°`i “>ˆÊ ˆ˜vœJÌ>ÃÌi˜Ž>˜}°`i

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Canaletto: Ansicht von Dresden oberhalb der Augustusbrücke 54 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG MAi 2015

aufgewühlte Wasser sich ständig an den Felsen brechen.“ Tatsächlich herrliche F-Dur-Konzert (TWV 51:F4) schrieb. Ein einzigartiges Musik - könnten wir Zelenka beinahe als einen romantischen Komponisten be - stück, das die Genres des Konzerts (mit einem virtuosen Violinpart und zeichnen, da er so bereitwillig die Qualen seiner eigenen Seele zum Aus - zahlreichen Soli für Hörner, Querflöten und Oboen) und der Suite (Tanz - druck brachte – eine in der Musik der Barockzeit sehr ungewöhnliche per - sätze) miteinander kombiniert. Das Stück ist ein wahres Feuerwerk, und sönliche Betroffenheit. Die Sinfonie, die sein Oratorium „I Penitenti al Se - es ist nicht leicht zu entscheiden, welcher Teil der spannendste ist: das polcro del Redentore“ eröffnet, ist eines der seltsamsten und schockie - fröhliche Allegrezza, das idyllische Scherzo (zu verstehen in seiner ur - rendsten Musikstücke der Zeit. Der langsame Teil versetzt den Hörer mit sprünglichen Bedeutung als „Scherz“!), besessen pulsierendem Takt, ihn in Bann schlagenden Klangfärbungen die stolze Polacca oder die sonderbare und (einem mehr morbiden als idyllischen Einsatz der Flöten) und gewagter ganz einmalige Corsicana! Überlagerung von zwei- und dreitaktigen Rhythmen musikalisch unmit - Alles in allem möchte das Programm von telbar in eine dunkle und schaurige Stimmung. Die nachfolgende Fuge Les Ambassadeurs zeigen, dass neben der zeigt Zelenkas Meisterschaft auch in diesem Genre (die sogar Bach be - reichen Ausstattung und den launischen wunderte) und scheint mit ihren nicht enden wollenden und dennoch Einfällen des Opernhauses die Instrumen - immer variierten Wiederholungen das Leiden Christi auf die extremste talvirtuosen Dresdens die eigentlichen Weise auszudrücken. Die Wiederkehr des langsamen Teils ist so schockie - Stars waren und es zum „ersten Orchester Cover der CD “Vivaldi: Concerti per rend, dass man es für Filmmusik halten könnte... Europas“ machten. © Alexis Kossenko l'Orchestra di Dresda” von Als wahrhaft gegensätzlicher Charakter scheint G. Ph. Telemann trotz sei - Les Ambassadeurs nes fortgeschrittenen Alters vor Glück geradezu zu strahlen, als er das

PROGRAMM AusFüHREnDE

AnTOniO ViVALDi Concerto F-Dur RV 569 (1678-1741) für Solovioline, zwei Hörner, zwei Oboen, LEs AMbAssADEuRs Fagott, Violoncello, Streicher und Basso continuo Allegro – Adagio – Allegro solisten:

JOHAnn GEORG PisEnDEL Concerto grosso G-Dur Zefira Valova Violine (1687-1755) für zwei Traversflöten, zwei Oboen, zwei Hörner, Fagott, Streicher und Basso continuo Alexis kossenko, Anna besson Traversflöte Allegro Lidewei De sterck, Clara Geuchen Oboe

OHAnn OACHiM uAnTZ J J Q Concerto g-Moll Anneke scott, Joseph Walters Horn (1697-1773) für zwei Traversflöten, zwei Oboen, Fagott, Streicher und Basso continuo Monika Fischaleck, karl nieler Fagott Allegro – Amoroso con sordini – Presto

GEORG PHiLiPP TELEMAnn Concerto F-Dur TWV 51:F4 Zefira Valova (Konzertmeisterin) , (1681-1767) für Solovioline, zwei Hörner, Fredrik From, Jonas Zschenderlein, zwei Traversflöten, zwei Oboen, Esther Crazzolara, irma niskanen Violine I Streicher und Basso continuo Presto – Corsicana – Allegrezza – Scherzo – Domitille Gilon, Albrecht kühner, (Giga) – Polacca Christian Voß, Gabriel Ferry Violine II

PAUSE Dymitr Olszewski, Dominika Małecka, Laurent Muller Viola JAn DisMAs ZELEnkA Ouverture aus dem Oratorium (1679-1745) „I penitenti al sepolcro del redentore“ ZWV 63 Tormod Dalen, Hana Fleková, Linda Mantcheva Violoncello

JOHAnn DAViD HEiniCHEn Concerto F-Dur S.235 Love Persson Kontrabass (1683-1729) für Solovioline, drei Traversflöten, zwei Hörner, zwei Oboen, Marianna Henriksson Cembalo Streicher und Basso continuo Vivace – Andante – Presto – (…) – Allegro Matthieu boutineau Cembalo, Orgel

AnTOniO ViVALDi Concerto F-Dur „per la Solennità di simone Vallerotonda Theorbe San Lorenzo“ RV 564 für Solovioline, zwei Hörner, zwei Oboen, Alexis kossenko, Anna besson Traversflöte Fagott, Streicher und Basso continuo Andante – Allegro – Grave (Adagio) – Allegro Lidewei De sterck, Clara Geuchen Oboe

Anneke scott, Joseph Walters Horn Wir danken der Meisterwerkstätte für historische Tasteninstrumente, Volker Platte, 42897 Remscheid/Lennep, für die freundliche Bereitstellung Monika Fischaleck, karl nieler Fagott, der Cembali. Kontrafagott

Wir danken der Meisterwerkstätte für Orgelbau, Markus Harder-Völkmann, 85579 Neubiberg, für die freundliche Bereitstellung des Claviorganums.

55 MAi 2015 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG

Öffnungszeiten: im historischen Samstag, 23. Mai: 13.00 - 19.00 Uhr AAuussssTTEELLLLuunnGG Sonntag, 24. Mai: 10.00 - 19.00 Uhr ssAALLZZssTTAADDEELL Montag, 25. Mai: 10.00 - 16.00 Uhr neben der Steinernen Brücke Der Eintritt ist frei!

Die Aussteller und ihre Instrumente Affourtit Pieter Bärenreiter Verlag Kasteellaan 28 Heinrich-Schütz-Allee 35 salzstadel NL-1628 KP Hoorn 34131 Kassel Tel. 0031/651127566 Tel. 0561/3105177 Mit dem Bau des Salzstadels, der Fax: 0031/229503193 Fax 0561/3105319 in Zusammenschau mit der Stei - e-mail: [email protected] e-mail: [email protected] nernen Brücke, dem Brückturm www.affourtit-bowmaker.com www.baerenreiter.com und dem Dom das Stadtbild bögen noten deutlich prägt, wurde 1616 be - gonnen, nachdem die Stadt den American Institute of Musicology / Beck Stefan an Bayern abgetretenen Salzsta - Verlag Corpusmusicae musikhandwerk del wieder zurückerworben Mergelberg 84 Holsteiner Ufer 40-42 hatte. Er wurde 1620 vollendet. 48161 Münster 10557 Berlin Der Salzhandel reicht in Regens - befand sich der Kran zum Entla - Tel. 0251/92774622 Tel. 030/3919809 burg bis in römische Zeit zurück. den der Schiffe, weshalb der Fax 0251/92774623 e-mail: [email protected] Das Salz ge langte Jahrhunderte Name „Kräncherstadel“ in Ge - e-mail: [email protected] www.musikandwerk.de lang aus den Salinen Reichenhall brauch kam. Die gewaltigen Aus - Traversflöten www.corpusmusicae.com und Berch tesgaden auf dem Inn maße des Salzstadels lassen er - wissenschaftliche Ausgaben, Blaszauer Ròbert bis Passau und von dort donau - kennen, welch ungeheure Salz - Traktate, bücher XIX. u. 32. aufwärts nach Regensburg. In mengen auf seinen Böden lager - Argellies Martine H- 1172 Budapest nächster Nähe am Uferstreifen ten. 11 bis rue des Soldats Tel. 0036/203130688 F- 34000 Montpellier e-mail: [email protected] Tel. 0033/467060569 www.gamba.hu Cornetto Verlag & Fachhandel für Di Maio Andrea e-mail: [email protected] Gamben, Viola d’amore, baryton, Alte Musik Cassia Cimina km 12,7 www.clavecins-argellies.com Cello Hummelgasse 4 I- 01030 Canepina Cembali, spinette, Clavicytherium 70378 Stuttgart Tel. 0039/335352716 Chinaglia Walter Tel. 0711/9561396 e-mail: [email protected] Barber Stephen / Harris Sandi Via Montebello, 10 Fax 0711/9561397 www.andreadimaio.it 11a Peacock Yard 22072 Cermenate (CO) e-mail: [email protected] Cembali GB- London SE17 3LH Tel./Fax 0039/(0)31/772776 www.cornettoverlag.info Tel. 0044/2077039978 e-mail: [email protected] Dreysse Veronika & Hoffmann noten, Faksimiles, CDs, Portativ- e-mail: [email protected] www.organa.it Carsten bausatz, Zinken www.lutesandguitars.co.uk Orgeln, Portative Friedrichstr. 8 Lauten, Gitarren Dekker Bert 96047 Bamberg Diepsloot 51 Tel. 0951/1339262 NL- 9481 JL Vries e-mail: [email protected] Tel. 0031/592/542487 www. dreysse-hoffmann.de e-mail: [email protected] streichinstrumente und bögen www.bertdekker.com des barock Gamben, Lirone, baryton, Violone Düring Stefan Dentler Jonathan Corbinian Blazerstr. 4 Memminger Str. 2 NL- 1794 AP Oosterend/Texel 88459 Tannheim – Egelsee Tel. 0031/222318879 Tel. 0176/22922219 e-mail: [email protected] e-mail: [email protected] www.during.nl www.harfenbau-dentler.de Geigen, bratschen, Cello, Gambe Harfen, keltische Harfen, Haken - Frank Dieter harfe Dirnaich 21 Dietrich Frank-Peter 84140 Gangkofen Eubabrunner Str. 50 Tel. 08722/8445 08265 Erlbach/ Vogtland e-mail: [email protected] Tel. 037422/ 6141 www.gambenbau.de Fax 0037422/74847 Gamben, Fideln e-mail: [email protected] Fréguin Dominique www.gitarre-laute.de 21, rue de Lucerne Gitarren, Lauten etc. F- 67000 Strasbourg

Foto: Hanno Meier 56 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG MAi 2015

Tel. 0033/674032622 e-mail: [email protected] www.freguin.com Gamben, Violinen etc. Furore Verlag Naumburger Str. 40 34127 Kassel Tel. 0561/50049311 Fax: 0561/50049320 e-mail: [email protected] www.furore-verlag.de noten, bücher, CDs Ganslmeier Florian Sicking 19 94571 Schaufling Tel. 09901/9487694 e-mail: [email protected] www.dudelsackdesign.de Dudelsäcke Gorr Eduardo Angel Via Colombara 16 I- 26100 Cremona Tel.: 0039/3202720108 e-mail: [email protected] www.eduardogorr.com Foto: Hanno Meier bögen e-mail: Köllner-Dives Heinrich www.violini.org Güntzel Jens / Fröde Stefanie [email protected] Im alten Bahnhof streichinstrumente OT Semmichau 3a www.hofmeister-musikverlag.com Bahnhofstr. 5 Paetzold Herbert 02633 Göda noten 94227 Lindberg-Ludwigsthal Schwabenstr. 14 Tel. 035930/51552 Tel. 09925/1280 Huber Josef 87640 Ebenhofen e-mail: [email protected] e-mail: [email protected] Prinzenallee 58 / 2. Hof Tel. 08342/899111 www.dudelsackwerkstatt.de www.koellnerdives.de 13359 Berlin Fax 08342/899122 historische Holzblasinstrumente blockflöten Tel. 030/61281042 e-mail: herbert.paetzold@block - Hatting Michael e-mail: [email protected] Kotz Markus floetenbau-online.info Gelbinger Gasse 12 www.josefhuber.eu Gartenstr. 19 www.alte-musik.info 74523 Schwäbisch Hall Geigen, Gamben etc. 93152 Nittendorf blockflöten, Traversflöten Tel. 0791/9466890 Tel. 09404/8982 Hurttig Martin Patigny Pierre e-mail: [email protected] e-mail: Henricistr. 51 Drève Richelle 227 www.stimmstock.de [email protected] 04177 Leipzig B- 1410 Waterloo barocke streichinstrumente und Orgeln Tel. 0174/1389507 Tel. 0032/475961450 bögen e-mail: [email protected] Mayr Johannes Fax: 0032/23515647 Herden Almut www.lautenbau-leipzig.de Lindenstr. 27 e-mail: [email protected] Industrie- und Gewerbepark Weira Lauten, Mandolinen, Gitarren 57539 Breitscheidt bögen Neustädter Str. 1 Tel. 0170/2100047 Isler Irniger Sennhauser Geigen - Pilger Michael 07806 Weira Fax: 02682/670033 baumeister AG Gummersbacherstr. 27 e-mail: e-mail: [email protected] Hirschengraben 22 50679 Köln [email protected] www.nyckelharpa.info CH- 8001 Zürich Tel. 0221/816872 www.herden-instruments.com nyckelharpas Tel. 0041/442620380 e-mail: [email protected] blockflöten Fax 0041/442620381 Moorer Roeland Robert www.pilger-gambenbau.de Hilsmann Sebastian e-mail: [email protected] Neuhaus 10 Gamben Ottenstrasse 1 www.geigenbaumeister.ch 53940 Neuhaus / Hellenthal Platte Volker 79199 Kirchzarten streichinstrumente, bögen Tel. 024489192939 Martinsgasse 4 Tel. 07661/9056843 e-mail: Klaassen André 42897 Remscheid/ Lennep e-mail: [email protected] [email protected] Oude Bornhof 22a Tel./Fax: 02191/65708 www.drehleierwerkstatt.de Hammerflügel (Erard) NL- 7201 CK Zutphen e-mail: Drehleiern Tel. 0031/575/516946 Neukirch Gesa [email protected] Hintermeier Barbara e-mail: [email protected] Elsen 11 www.volkerplatte.de Eisenhutstr. 8 www.klaassenbows.com 58849 Herscheid Cembali 80689 München bögen Tel. 02357/906169 Principe Vittorio Tel./Fax 089/703750 e-mail: [email protected] Kleinmann Eric Via Mendola 54 / b e-mail: [email protected] www.cembalo-continuo.de Haigerlocherstr. 15 I- 39100 Bolzano noten spinette, Clavichord 72414 Rangendingen Tel. 00393474778625 Hofmeiser Friedrich Musikverlag Tel. 07471/82993 Pabst Christian Fax: 00390471932308 Büttnerstr. 10 e-mail: [email protected] Semmelstr. 64 e-mail: [email protected] 04103 Leipzig www.eric-harps.de 97070 Würzburg www.cembalorent.jimdo.com Tel. 0341/9600750 Harfen Tel. 0931/90705955 spinett Fax 0341/9603055 e-mail: [email protected]

57 MAi 2015 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG

Proulx Michel Tel. 034223/48798 Trescher Christoph ments.com 12 rue Doria e-mail: [email protected] Dorfstrasse 35 streichinstrumente F- 34000 Montpellier www.dudelsackbau.net CH- 9122 Mogelsberg Walhall Edition Tel. 0033/467605362 Dudelsäcke, schalmeien etc. Tel. 0041/(0)713742186 Franz Biersack e-mail: [email protected] e-mail: ctrescher@blockfloeten- Schwarze Rainer Richard-Wagner-Str. 3 www.proulx-michel.fr handlung.ch Göschenstr. 2-4 39106 Magdeburg barockbögen www.blockfloeten-handlung.ch 04317 Leipzig Tel. 0391/857820 blockflöten, Traversflöten Radice Anna Tel. 0341/2132524 Fax 0391/8520079 Via Pietralata 49a e-mail: [email protected] Unterkofler Claudia e-mail: [email protected] I- 40122 Bologna www.gemshornbau.de Karmelitergasse 13a www.edition-walhall.de Tel. 0039/3482924328 Gemshörner A- 6020 Innsbruck noten und Faksimiles (Ed. Fuzeau) e-mail: [email protected] Tel. 0043/650/3456155 Seidl Ekkard Wolkenstayn Orgelbau www.annaradice.it [email protected] Gartenstr. 9 Stefan Keppler Gitarren, Lauten www.streichinstrumentenbau.at 08258 Markneukirchen Von-Riedheim-Weg 1 streichinstrumente, bögen Rainer Martin Tel./Fax 037422/2420 89359 Kötz Stuwerstr. 29/1-2 e-mail: [email protected] Van de Kerckhove Bob Tel. 08221/3688646 A- 1020 Wien www.seidlgeigen.de Via Aselli 72 e-mail: [email protected] Tel. 0043/19690492 streichinstrumente I- 26100 Cremona www.wolkenstayn.de e-mail: [email protected] Tel. 0039/3331041771 Portative, Organetti, gotische Seidl Tobias www.martin-rainer.at e-mail: [email protected] Orgeln Kösener Str. 9 streichinstrumente, bögen www.bobvandekerckhove.com 14199 Berlin Zillmann Caroline / Milbradt Steffen Zupfinstrumente Riedel Karl M. Tel. 0176/22985894 Schlossergasse 1 Ev. Kirchenstr. 233 e-mail: [email protected] Van der Veen Siem 01662 Meissen A- 8911 Admont www.tobias-seidl.com Kerklaan 3 Tel. 03521/418179 Tel. 0043/3631/21736 streichinstrumente NL- 9251 LE Burgum e-mail: werkstatt@saitenspiel- e-mail: [email protected] Tel. 0031/511/462659 zeug.de Stegmiller Ekkehart www.drehleierbau-riedel.de e-mail: [email protected] www.saitenspiel-zeug.de Mozartstr. 1 Drehleiern etc. Zinken und Mundstücke streich- und Zupfinstrumente 89231 Neu-Ulm Ross Jürgen Tel. 0731/721158 Van der Voort Floris-Jan Graben 8 Fax 0731/79703 Stekkenberg 76 64678 Lindenfels e-mail: [email protected] NL- 6561 XM Groesbeek Tel. 06255/744 www.stegmiller-online.de Tel. 0031/243970500 Fax 06255/44134 diverse instrumente, CDs, e-mail: [email protected] e-mail: [email protected] Fachliteratur, noten www.vandervoorthistoricalinstru - www.dudelsackbau.de Dudelsäcke Rubin Gustavo e-mail: grubinbows @gmail.com www.arcosgrubin. com.ar bögen Salerno Marco Via Colle Villa 1a I- 00039 Zagarolo (RM) Tel./Fax: 0039/3355263210 e-mail: [email protected] www.marcosalerno.it streichinstrumente, Zupfinstru - mente etc. Schiffler Hagen Landratsstraße 5 83410 Laufen Tel. 08682/955199 e-mail: [email protected] www.geigenbau-schiffler.de barocke streichinstrumente, bögen Schossig Dieter Nibelungenstr. 10b 85098 Großmehring Tel. 0174/3143830 e-mail: [email protected] www.schossig-lautenbau.de Lauten, Theorben, Gitarren Schulz Bodo Hachemühle 3 04880 Trossin Foto: Hanno Meier 58 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG MAi 2015

Impression vom letztjährigen Festival: Voces8 in der Dominikanerkirche Foto: Hanno Meier

Impression vom letztjährigen Festival: Corina Marti in der Ägidienkirche Foto: Hanno Meier 59 MAi 2015 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG

Impression vom letztjährigen Festival: Vox Luminis in der Schottenkirche Foto: Hanno Meier

Impression vom letztjährigen Festival: Bande Montréal Baroque in der Alten Kapelle Foto: Hanno Meier 60 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG MAi 2015

nACHTGEsPRäCHE DiE TAGE ALTER Musik GEHEn in im Grafenreutherschen Haus – DiE VERLänGERunG im REsTAuRAnT „ViTus“ Kurstag „Alte Musik“ as Grafenreuthersche Haus gilt als einer der interessante - an der Hochschule für katholische Kirchenmusik sten Häuserkomplexe des mittelalterlichen Regensburg. und Musikpädagogik Regensburg (HfKM) D am Dienstag, dem 26. Mai 2015 Die im 13. Jahrhundert erbaute Patrizierburg wurde bis zum 14. Jahrhundert von dem angesehenen Geschlecht „von der Grub“ bewohnt, bevor es dann in den Besitz der Grafenreuther gelangt JOSHUA RIFKIN (USA) ist. Das Gebäude wird von zwei Türmen überragt, die sich unge - wöhnlicherweise im Innenhof befinden. An Bau- und Wohnwei - 2015 gibt es zum sen der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erinnern im Inneren vierten Mal eine der große, tonnenge wölbte Keller, mächtige Balkendecken und Rippengewölbe, der Lichtschacht und die mittelalterlichen Stein - Zusammenarbeit sitze in zwei Fensternischen, ferner die von etwa 1320 stammende der Tage Alter Dorotheenkapelle (1542 säkularisiert). Musik Regens - burg mit der Re - Das Gebäude hat noch viele seiner gotischen Fenster. Besonders gensburger Mu - bemerkenswert ist ein frühgotisches, dreiteiliges Spitzbogenfen - sikhochschule, ster mit überhöhten Mittelbogen, das sich neben dem rechtecki - der Hochschule gen Erker befindet. für katholische Kirchenmusik und Musikpäda- gogik Regens - burg (HfKM), in Form eines Kurs- tages. Der Mu - sikwissenschaft - ler, Cembalist und Dirigent Joshua Rifkin wird mit Studentinnen und Studenten der HfKM an vorbereiteten Stücken auf - führungspraktische Fragen klären.

Zuhörer sind am Dienstag, dem 26. Mai, in den Räumen der HfKM in Regensburg-Stadtamhof zu Kurs und Konzert herzlich willkommen.

Kursbeginn: 9.30 Uhr Mittagspause: 12.30 – 14.00 Uhr Kursende: 18.00 Uhr Konzert: 19.30 Uhr

Unkostenbeitrag: 20,- Euro

Kursort: Die nachtgespräche finden während des Festivals täglich nach HfKM Regensburg, Andreasstraße 9, den Nachtkonzerten im Festivallokal Restaurant „Vitus“ 93059 Regensburg-Stadtamhof Grafenreutersches Haus / Haus der Begegnung Tel. 0941/83009-13, Fax 0941/83009-46 Hinter der Grieb Nr. 8 statt. www.hfkm-regensburg.de

Das Lokal hat aus diesem Anlass verlängerte Öffnungszeiten täglich von 9.00 – 3.00 Uhr. Reservierungen sind möglich unter Wir freuen uns auf Ihr Kommen! der Tel. nr. 0941/52646

61 MAi 2015 TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG

Die TAGE ALTER Musik REGEnsbuRG werden veranstaltet in Zusammenarbeit mit und gefördert durch: stadt Regensburg / kulturreferat.

Offizieller Hauptsponsor der TAGE ALTER Musik 2015:: sparkasse Regensburg

Wir danken herzlich.

Die TAGE ALTER Musik werden a ußerdem besonders von folgenden Förderern unterstützt.

Auch dafür danken wir herzlich. Des Weiteren danken wir::

Bayerisches Staatsministerium für Verein “Freunde des Regensburger Wissenschaft, Forschung und Kunst Domchors” e.V.

Bayerischer Rundfunk Hochschule für Katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg

Deutschlandradio Kunst- und Kulturstiftung Oswald Zitzelsberger, Regensburg Universität Regensburg, Institut für Musikwissenschaft Buchbinder Rent-a-Car

Bezirk Oberpfalz Priesterseminar Regensburg

Istituto Italiano di Cultura München Private Spender

Volker Platte, Cembalobau, Remscheid

Detmar Hungerberg, Cembalobau, Hückeswagen Die Erstellung der Programmhefte und Textblätter wäre ohne die jahrelange Mithilfe folgender Personen nicht denkbar, deshalb gilt Walter Chinaglia, Cembalo- und Orgel - unser besonderer Dank: bau, Cermenate (CO), Italien Hans Meier-Scherrmann Dr. Hannsjörg Bergmann Christina Bergmann Markus Harder-Völkmann, Orgelbau, Dr. Josef Ammer Neubiberg

Clavierwerkstatt Christoph Kern, Staufen

   

62 Auch heuer wieder mehr als 800 Konzerte Alte Musik bis Neue Musik, Jazz, Weltmusik, Film, Literatur, Konzerte für junges Publikum

242 002 · www.konzerthaus.at ZEITTAFEL TAGE ALTER MUSIK REGENSBURG 2015 INfOzENTRuM freitag, 22. Mai 2015 Sonntag, 24. Mai 2015 10.00 bis 19.00 Uhr, Historischer Salzstadel 10.00 bis 19.00 Uhr, Historischer Salzstadel Das Informationszentrum der TAGE Infozentrum, Kartenverkauf, CD-Markt Infozentrum, Kartenverkauf, CD-Markt 10.00 bis 19.00 Uhr Ausstellung ALTER MuSIK befindet sich im Salz - stadel an der Steinernen Brücke. 20.00 Uhr, Dreieinigkeitskirche, Gesandtenstraße 11.00 Uhr, Reichssaal, Rathausplatz REGENSBURGER DOMSPATZEN & ENSEMBLE STRAVAGANZA (Frankreich) L’ ORFEO BAROCKORCHESTER (Österreich) 14.00 Uhr, Dominikanerkirche, Predigergasse CONCERTO PALATINO (Italien) (Teil I) 22.45 Uhr, Schottenkirche St. Jakob, Jakobstraße PROFETI DELLA QUINTA (Israel/Schweiz) 16.00 Uhr, Basilika St. Emmeram, Emmeramsplatz BATZDORFER HOFKAPELLE (Deutschland) Samstag, 23. Mai 2015 10.00 bis 19.00 Uhr, Historischer Salzstadel 17.30 Uhr, Dominikanerkirche, Predigergasse Infozentrum, Kartenverkauf, CD-Markt CONCERTO PALATINO (Italien) (Teil II) 13.00 bis 19.00 Uhr Ausstellung 20.00 Uhr, Dreieinigkeitskirche, Gesandtenstraße HARMONIE UNIVERSELLE (Deutschland) 11.00 Uhr, Alte Kapelle, Alter Kornmarkt RACHEL PODGER (Großbritannien) 22.45 Uhr, Dominikanerkirche, Predigergasse CONCERTO PALATINO (Italien) (Teil III) 14.00 Uhr, Innenhof der Hochschule für Katholische Montag, 25. Mai 2015 Öffnungszeiten: Kirchenmusik, Andreasstraße 9 (Freiluftkonzert) 10.00 bis 19.00 Uhr, Historischer Salzstadel (Bei ungünstiger Witterung: Pfarrkirche St. Magn, Andreasstr. 13) Infozentrum, Kartenverkauf, CD-Markt Freitag, 22. Mai bis Montag, 25. Mai 2015 ECHO DU DANUBE (Deutschland) 10.00 bis 16.00 Uhr Ausstellung täglich von 10.00 bis 19.00 Uhr Telefon: 0941/507-1038 16.00 Uhr, St.-Oswald-Kirche, Weißgerbergraben 11.00 Uhr, Reichssaal, Rathausplatz Telefax: 0941/507-3131 PHANTASM (Großbritannien) ENSEMBLE LEONES (Deutschland/Schweiz) 14.15 Uhr, Minoritenkirche, Dachauplatz 20.00 Uhr, Neuhaussaal, Theater am Bismarckplatz NEW YORK POLYPHONY (USA) Kartenverkauf, Auskünfte, Informa - MUSICA HUMANA 430 (Polen/Deutschland) tionen und alles Wissenswerte rund 16.00 Uhr, St.-Oswald-Kirche, Weißgerbergraben um das Festival, sowie Verkauf von IL SUONAR PARLANTE ORCHESTRA (Italien) 22.45 Uhr, Dominikanerkirche, Predigergasse CDs aller am festival teilnehmenden THE MARIAN CONSORT & 20.00 Uhr, Dreieinigkeitskirche, Gesandtenstraße Künstler und Ensembles , viele CD- ROSE CONSORT OF VIOLS (Großbritannien) LES AMBASSADEURS (Frankreich) Sonderangebote und CD-Raritäten.

Eine Veranstaltung von PRO MUSICA ANTIQUA in Zusammenarbeit mit und gefördert durch die STADT REGENSBURG / Kulturreferat Planung und Konzeption: PRO MUSICA ANTIQUA (Stephan Schmid, Ludwig Hartmann) Geschäftsleitung: Paul Holzgartner Herausgeber: TAGE ALTER MUSIK REGENSBURG (Stephan Schmid, Ludwig Hartmann) Postfach 10 09 03 D- 93009 Regensburg e-Mail: [email protected] www.tagealtermusik-regensburg.de Redaktion: ∂ º Ludwig Hartmann, Stephan Schmid, Paul Holz - Reichssaal Basilika St. Emmeram gartner, „Schreibwerkstatt“ des Instituts für ∑ Ω Musikwissenschaft der Universität Regensburg Alte Kapelle Neuhaussaal Übersetzungen: ∏ “ Hans Meier-Scherrmann, Dr. Hannsjörg und St.-Oswald-Kirche Minoritenkirche Christina Bergmann π ø Lektorat: Hochschule für Katholische Dreieinigkeitskirche Dr. Hannsjörg und Christina Bergmann Kirchenmusik / St. Magn Hintergrundbild Titelseite: Museen der Stadt ∫ Haus der Musik Regensburg, Historisches Museum; Dominikanerkirche Foto: Michael Preischl ª Salzstadel Layout: Paul Holzgartner Schottenkirche Druck: Mühlbauer, Hengersberg Restaurant „Vitus“ / Haus der Begegnung