Kleinlokomotiven und Kleinfahrzeuge der DB bis 1990

Köf I - Köf III Ks/Ka und Klv

Vorbildwissen für Modellbahner

Diese Schrift befasst sich nur mit Fahrzeugen die vor Gründung der AG bei der Deutschen Bundesbahn (DB) schon im Einsatz waren. Diese Zusammenstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Franz Alfred Keck - 51377 Leverkusen - © 2015 Erstausgabe Nur für den privaten Gebrauch

© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 Inhaltsverzeichnis

Begriffsbestimmung ______1

Kleinlokomotiven ______1 Kleinfahrzeuge ______1

Kleinlokomotiven ______1

Lokomotiven der Leistungsgruppe I ______2 Konstruktive Merkmale______2 Lokomotiven der Leistungsgruppe II ______2 Konstruktive Merkmale______2 Lokomotiven der Leistungsgruppe III ______3 Konstruktive Merkmale______3 Lokomotiven mit Akkumulatoren ______4 Kleinstlokomotiven ______4

Kleinfahrzeuge ______5

Kleinwagen - Kl ______5 Draisinen ______5 Klv 09-0001 ______5 Klv 09-0002 ______6 Klv 20 (GBA1) Serienfahrzeug ______7 Rottenkraftwagen ______7 Klv 40 - Kraftrottenzugwagen (Typ I) ______8 Klv 41 - Kraftrottenzugwagen (Typ I) mit Kran ______8 Schwerkleinwagen - Skl ______9 Draisinen (≥ 3,5 t)______9 Klv 11 (GBA 2) Bahnamts-Draisine Serienfahrzeug ______9 Klv 12 - Bahnmeister-Draisine der DB ______9 Rottenkraftwagen (≥ 3,5 t) ______10 Klv 50 - Kraftrottenzugwagen (Typ II) ______11 Klv 51 - Kraftrottenzugwagen (Typ II) mit Kran ______11 Klv 53 - Schwerer Rottenkraftwagen (Typ III) ______12 Klv 54 - Schwerer Rottenkraftwagen (Sonderbauform) ______13 Propangasverteilung & Service ______14 Klv 52 - Skl zur Propangasbeförderung ______14 Klv 95 - Wartungsfahrzeug für Propangassignallaternen (Prototyp) ______15 Klv 96 - Wartungsfahrzeug für Propangassignallaternen (Serie) ______16 Fahrleitungsbaufahrzeuge ______17 Klv 60 - Kleinturmtriebwagen ______17 Klv 61 - Kleinstturmtriebwagen (Serie) ______17 Klv 90 - FU 80 - Fahrleitungsuntersuchungsfahrzeug ______18

Gleiskraftwagenanhänger für Rottenwagen ______19

Kla 01 - Anhänger für Klv 50 und Klv 51 ______19 Kla 02 - Anhänger zur Propangasbeförderung für Klv 52 ______19 Kla 04 - Schwerkleinwagen Anhänger (Gleisbau)______20 Kla 06 - Schwerkleinwagen Anhänger für Klv 54 ______21 Kla 07 - Schwerkleinwagen Anhänger mit kippbarer Ladefläche für Klv 54 ______21

Sonderfahrzeuge ______21

Prüffahrzeuge ______21 Klv 81 - Gleismagnetprüfwagen ______21 Klv 82 - Gleismessdraisinen______22 Klv 93 - Tunneluntersuchungsfahrzeug (TUF) ______23 Gleisbaufahrzeuge ______23

© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 HL 16 - Gleishublader ______23 VG 17 - Vielzweck-Gleisbaumaschine ______24 VG 80 - Vielzweck-Gleisbaumaschine ______24 VG 90 - Vielzweck-Gleisbaumaschine ______25 Kleinstlokomotiven ______27 Beschreibung ______27

© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 © Franz A. Keck - Leverkusen 2017 Franz A. Keck – Eisenbahninformationen fÙr Modellbahner Vorbildwissen Kleinlokomotiven / Kleinfahrzeuge

Begriffsbestimmung Kleinlokomotiven Nicht zu verwechseln mit Kleinstlokomotiven (siehe eigener Abschnitt am Ende) Als Kleinlokomotiven bezeichnet man Lokomotiven von geringer Größe und Antriebsleistung. Sie wurden für leichte Rangieraufgaben auf Bahnhöfen und Industriebahnen konstruiert. Der Antrieb erfolgt meist über einen Dieselmotor. In den Anfängen des Einsatzes waren es aber auch zum Teil durch eine Dampfmaschine, Otto- oder Elektromotor angetriebene Fahrzeuge. Statt ausgebildeter Lokführer waren für die Bedienung dieser Kleinlokomotiven weniger umfangreich ausgebildete Kleinlokführer wie z.B. Rangierer, Aufsichtsbeamte vorgesehen. Kleinfahrzeuge Kleinwagen (Kl) sind Nebenfahrzeuge im Eisenbahnbetrieb. Sie gehören deshalb zu den Bahndienstfahrzeugen. Die Farbe war anfangs rot, wechselte aber Ende der 1960er Jahre zu gelb. Diese Bahndienstfahrzeuge wurden / werden für unterschiedliche Aufgaben gebaut wie z.B.: · Draisinen für die Inspektion von Gleis- und Signalanlagen · Kleinwagen zur Reparatur, Instandhaltung und Servicearbeiten von Gleis- und Signalanlagen in Betriebsstellen und an der Strecke · Arbeitswagen (ohne eigenen Antrieb) hauptsächlich zum Materialtransport für die Durchführung Reparatur, Instandhaltung und Servicearbeiten von Gleis- und Signalanlagen in Betriebsstellen und an der Strecke · Rangiertraktoren, Kleinstlokomotiven zum Verschub einzelner Fahrzeuge in Bahnhöfen, Betriebswerken (Bw) und Ausbesserungswerken (AW). Kleinlokomotiven Die DRG beschaffte ab 1933 über 1000 Kleinlokomotiven unterschiedlicher Leistung. Für die Lieferungen von 1931 und 1932 legte die DRG dann erste Abmessungen fest und unterschied die Lokomotiven in zwei Leistungsgruppen: · Leistungsgruppe I in diese Leistungsgruppe wurden Kleinlokomotiven mit einer Motorleistung bis 40 PS (29 kW) eingeordnet. · Leistungsgruppe II umfasste die stärkeren Kleinlokomotiven. Die weiteren Erfahrungen mit diesen Fahrzeugen führten zu einer Vereinheitlichung der Bauform. Ab 1933 wurden von der Leistungsgruppe II nur noch Fahrzeugen in Einheitsbauform beschafft. Typisch für diese Kleinlokomotive der Reichsbahnbauart war das tiefliegende Führerhaus an einem Ende der Lokomotiven. Der Boden des Führerhauses lag nur 560 mm über der Schienenoberkante und ist über nur eine Stufe zu erreichen. Aufgrund der geringen Bauhöhe war es jedoch möglich die Lok auf einen konventionellen Flachwagen zu verladen um, ohne Behinderung des übrigen Verkehrs, aufgrund der geringen Höchstgeschwindigkeit dieser Loks, sie zum Ausbesserungswerk zu schaffen. Im Nummernschlüssel für Triebfahrzeuge der DRG von 1931 wurden sie wie folgt erfasst: Fahrzeugbezeichnung nach Kraftübertragung Antriebsart Kennbuchstabe Kleinlokomotiven wurden mit Groß- und Kleinbuchstaben mit Bezug auf die K (Zweitbelegung) Antriebsart und die Kraftübertragung bezeichnet. Kleinbuchstaben der Kraftübertragung d Dampfmaschine e elektrische Kraftübertragung, mit Generator b (Benzol) Vergasermotor f hydraulische Kraftübertragung (Flüssigkeitsgetriebe) ö Öl (Dieselmotor) ⇒ Die mechanische Kraftübertragung wurde nicht besonders s Speicher (Akkumulator gekennzeichnet.⇒ gespeister Elektromotor) Ab 1960 Kennbuchstabe a

Der folgende Nummernschlüssel war eine vierstellige Nummer, deren Vergabe sich nach der Leistungsgruppe richtete. Lokomotiven der · Leistungsgruppe I erhielten Nummern bis 3000 ugs. Köf I · Leistungsgruppe II erhielten Nummern ab 4000 ugs. Köf II Die Nummern waren innerhalb der Leistungsgruppen fortlaufend.⇒ ⇒ 1

© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 Franz A. Keck – Eisenbahninformationen fÙr Modellbahner Vorbildwissen Kleinlokomotiven / Kleinfahrzeuge 1955 hob die DB die Grenze zwischen den Leistungsgruppen I und II durch Umbauten der Lokomotiven an. Ab 1956 wurde die neue Leistungsgruppe III für Kleinlokomotiven mit einer Motorleistung über 150 PS und Flüssigkeitsgetriebe eingeführt, die die Betriebsnummern von 10 000 bis 20 000 bekamen. Da die Masse der Kleinlokomotiven bei der DB mit Diesel betrieben wurde und Flüssigkeitsgetriebe hatte, wurde die Bezeichnung vereinfacht. So war die Bezeichnung nur noch Köf. Man unterscheidet also nach Köf I, Köf II und Köf III. 1960 wurde der Kennbuchstabe s für Akkumulator Kleinlokomotiven (meist in AW's und BW's im Einsatz) bei der Deutschen Bundesbahn in a geändert. Lokomotiven der Leistungsgruppe I Waren Kleinlokomotiven mit einer Motorleistung bis 40 PS (29 kW) und für den leichten Rangier- und Übergabedienst, sowie den bahninternen Transport innerhalb von Bahnhöfen vorgesehen. Für den Antrieb verwendete man Diesel- oder Benzolmotoren. Die Höchstgeschwindigkeit lag je nach Motor bei 18 km/h bis 23 km/h. (Spurweite H0 = 6 cm/s bis 7 cm/s) Konstruktive Merkmale Der Fahrstand der Lokomotiven war seitlich offen und nur durch ein Segeltuch gegen Witterungseinflüsse bei Nichtbenutzung zu verschließen. Alle notwendigen Bedienelemente waren auf beiden Seiten der Lok angeordnet. Die Lokomotiven hatten normale Puffer und eine sehr einfache Rangierkupplung, die selbsttätig gekuppelt und durch einen Fußhebel gelöst werden konnte. Mittels einfacher Rollenketten wurde die Motorkraft vom Getriebe auf beide Achsen übertragen. Die Lokomotiven hatten keine Druckluftbremse, sondern nur eine Fußhebelbremse. 1935 wurden die ersten Typen zur verstärkten Einheitsbauart 1935 weiterentwickelt mit einem deutlich verstärkten Rahmen und stärkeren Motoren. Aufgrund der größeren Masse durften diese Lokomotiven auch die Bahnhöfe zu Übergabefahrten verlassen.

Lok der verstärkten Einheitsbauart 1935

Foto: Gerhard Lieberz, 1984, Quelle: www.eisenbahnarchiv.de

H0 Modelle der Köf I wurden/werden von PIKO oder BRAWA angeboten.

Lokomotiven der Leistungsgruppe II Sind Kleinlokomotiven mit einer Motorleistung von 51 - 128 PS und ebenfalls für den leichten Rangier- und Übergabedienst, sowie den bahninternen Transport innerhalb von Bahnhöfen vorgesehen. Für den Antrieb verwendete man vornehmlich Dieselmotoren. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 30 km/h. (Spurweite H0 = 10 cm/s) Konstruktive Merkmale Der Fahrstand dieser Lokomotiven ist geschlossen und auch hier sind alle notwendigen Bedienelemente auf beiden Seiten der Lok angeordnet. Die Lokomotiven sind mit normalen Puffern, einer einfache Rangierkupplung, die selbsttätig gekuppelt und gelöst werden kann ausgerüstet. Die Motorkraft wird vom Getriebe ebenfalls mit einfachen Rollenketten auf beide Achsen übertragen. Die Lokomotiven hatten keine Druckluftbremse, sondern nur eine Fußhebelbremse. Die Druckluftbremse wurde von der DB nachgerüstet da die Motorleistung bis zu 150 PS gesteigert wurde.

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© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 Franz A. Keck – Eisenbahninformationen fÙr Modellbahner Vorbildwissen Kleinlokomotiven / Kleinfahrzeuge DRG Einheitsbauart ab 1933 mit Druckluftbremse

Foto: Benedikt Dohmen

Modelle der Köf II werden von LENZ (H0 u. 0) oder BRAWA (H0) angeboten.

Lokomotiven der Leistungsgruppe III Die DB-Baureihe Köf III (ab 1968 BR 331 - 335) umfasst die leichten zweiachsigen Kleinlokomotiven der Deutschen Bundesbahn (heute Deutschen Bahn AG). Nachdem die zu bewegenden Rangierlasten in den 50er Jahren nach dem Krieg teilweise so schwer geworden waren, so dass die Kleinlokomotiven der Leistungsgruppe II damit überfordert waren, und die Verwendung einer normalen Rangierlok wie zum Beispiel die V60 aus Kostengründen noch unrentabel war, entschloss man sich zur Neukonstruktion einer stärkeren Variante. Sie sollte die bestehende Lücke zwischen den Kleinloks der Leistungsgruppe II und der V 60 zu schließen. Die DB gab daher Ende der 1950er Jahre die Kleinlokomotiven der Leistungsgruppe III in Auftrag und entwickelte gemeinsam mit dem Lokhersteller Gmeinder von Kleinlokomotiven von max. 250 PS = 184 kW. Es wurden acht (8) Prototypen gebaut · Köf 10 - 3 Stk. (Höchstgeschwindigkeit 30 km/h) nach 1968 BR 331 · Köf 11 - 5 Stk. (Höchstgeschwindigkeit 45 km/h) nach 1968 BR 332 ⇒ In Serie gingen dann die Kleinlokomotiven vom Typ Köf 11 mit 240 PS 177 kW die dann seit 1968 als BR 332 geführt werden. ⇒ Von Gmeinder wurde 1965 eine Weiterentwicklung der Köf 11 vorgestellt.≙ Wesentlich war die Kraftübertragung über Gelenkwellen und zusätzliche Achsgetriebe. Ab 1968 beschaffte die DB 250 Fahrzeuge von dieser zunächst als Köf 12 bezeichneten Ausführung. Mit der Umstellung auf Computernummern wurden sie dann als Baureihennummer 333 geführt. Mit der Kleinlokomotive 333 102-2 wurde durch Einbau eines verbesserten Kühlers das Aussehen der Front verändert. Konstruktive Merkmale Der Fahrstand dieser Lokomotiven ist geschlossen und auch hier sind alle notwendigen Bedienelemente auf beiden Seiten der Lok angeordnet. Die Lokomotiven sind mit normalen Puffern und Kupplungen ausgerüstet. Die Motorkraft wird vom hydraulischen Wendegetriebe mit Rollenketten auf beide Achsen übertragen. Alle diese Lokomotiven haben eine Druckluftbremse. Manche von ihnen haben auch spezielle Rangierkupplungen. Einige der

DB Bauart Köf 11 ab 1956

Foto: Rolf Köstner 1984

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© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 Franz A. Keck – Eisenbahninformationen fÙr Modellbahner Vorbildwissen Kleinlokomotiven / Kleinfahrzeuge Köf 12 mit verbessertem Kühler

Foto: Torsten Bätge 1984 H0 Modelle der Köf III in beiden Ausführungen wurden/werden von ROCO angeboten

Lokomotiven mit Akkumulatoren Wie im Nummernschlüssel für Triebfahrzeuge der DRG von 1925 schon ersichtlich, gab es auch Lokomotiven mit elektrischem Antrieb. Diese Lokomotiven waren mit Akkumulatoren (Kennbuchstabe s) ausgerüstet die die elektrische Energie lieferten. Der äußerliche Aufbau glich den Lokomotiven der Leistungsklasse II und III. Auch zu Zeiten der DB waren noch solche Lokomotiven, meist in Ausbesserungswerken, im Einsatz. Bis 1960 war die Bezeichnung Ks und wurde dann Ka geändert. Im Nummernschema ab 1968 haben Lokomotiven der DRG Typen Nummernreihe 381 erhalten. Die Reihe 382 war für Lokomotiven die nach 1955 in Dienst gestellt wurden.

Foto: Rolf Reinhardt 2016 Ehemals DB 381 005-8 ex DRG Baujahr 1936 Ka 4862 Modelle der Ka wurden von BRAWA oder Märklin in H0 angeboten

Kleinstlokomotiven Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es auch die Gruppe der Kleinstdiesellokomotiven bei der DB gab. Diese kleinsten Rangierlokomotiven der DB waren die Kdl - Kleinstdiesellokomotiven. Ihre Konstruktion ließ eine Einordung im Bereich der Regelfahrzeuge nicht zu. Deshalb wurden die Kdl als einziges Rangiergierät als Nebenfahrzeuge geführt. Diese als Kdl 01 und später Kdl 91 bezeichneten Fahrzeuge werden den Kleinfahrzeugen zugeordnet und sind in der Gruppe Sonderfahrzeuge zu finden. Aufgrund ihrer geringen Leistung waren sie hauptsächlich in Bahnbetriebswerken oder Ausbesserungswerken im Einsatz.

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© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 Franz A. Keck – Eisenbahninformationen fÙr Modellbahner Vorbildwissen Kleinlokomotiven / Kleinfahrzeuge Kleinfahrzeuge Zu den Kleinfahrzeugen zählen die folgenden Fahrzeugtypen · Draisinen (Kl, Klv) · Rottenwagen (Klv /Skl) · Propangasverteilung und Service (Skl) · Fahrleitungsbaufahrzeuge (Klv /Skl) · Sonderfahrzeuge (Oberbauvermessung, Indusi-Prüfung, etc.) · Anhänger für Rottenwagen (Kla) Klv ist eine Bezeichnung der Bauart nach EBO während Skl eine fahrdienstliche Bezeichnung ist und bestimmte Eigenschaften definiert. Skl ist keine Bezeichnung für ein bestimmtes Fahrzeug. Das Kl-Baureihenschema wurde 1956 eingeführt.

Kleinwagen - Kl Kleinwagen sind Fahrzeuge leichter Bauart (Kl) meist mit Verbrennungsmotor und lösen keine Gleiskontakte für die Zugbeeinflussungseinrichtungen aus. Fahrten von Kleinwagen werden betrieblich ausschließlich als Rangierfahrten oder als Sperrfahrten behandelt, von ihnen werden Hauptsignale und der Streckenblock nicht betätigt. Daher sind vom Fahrdienstleiter Merktafeln und Sperren anzubringen, um eine versehentliche Freigabe für einen regulären Zug zu verhindern. Fahrdienstleiter Jargon - "Die gelbe Gefahr". Typische Vertreter von Kleinwagen sind · Kl = Handhebeldraisinen,⇒ Fahrraddraisinen usw. · Klv = Kleinwagen mit Verbrennungsmotor · Kla = Kleinanhänger (für Klv und Skl) Alle Kleinfahrzeuge haben eines gemeinsam, es ist ihre geringe Höhe über Schienenoberkante was sie für den Instandhaltungsdienst so wertvoll machte und macht. Dadurch wird das Be- und Entladen von den meist handbetriebenen Kleinmaschinen und Materialien enorm Erleichtert. Da viele dieser Kleinwagen von der Firma Robel gebaut wurden werden sie umgangssprachlich auch alle "Robel" genannt obwohl es noch etliche andere Hersteller gab und gibt.

Aus Gründen der großen Anzahl der bei der DB nach ihrer Gründung 1947 anzutreffenden Fahrzeuge werden Handhebeldraisinen, Fahrraddraisinen und Motoraddraisinen nicht weiter erwähnt.

Draisinen Die ersten nach der Gründung der Deutschen Bundesbahn in größerer Stückzahl beschafften Motordraisinen waren die sogenannten "Ämterdraisinen", offiziell als "Bahnamts-Draisinen" (BA- Draisine) bezeichnet. Diese dienten ausschließlich dem Personentransport. Als Typenbezeichnung ist auf den Fabrikschildern GBA zu finden. Diese Bezeichnung wurde auch für die Klv 20 (hier als "GBA 1") und die späteren Bauserien der Klv 11 (als "GBA 2") verwendet. Bauarten · Klv 09 - Schmalspur-Draisinen 2 Stk. (Insel Wangerooge) · Klv 10 - BD-Aufsichtsdraisine 1 Stk. (Direktionsdraisine Hmbg) · Klv 20 - BA-Draisine (VW Kombiaufbau) 30 Stk. (GBA 1)

Klv 09-0001 Der Klv 09 ist ein Umbau von einem Regelspurfahrzeug auf Meterspur der Insel Wangerooge. Als Basis diente 1955 dem AW Bremen das Fahrgestell des Klv 31-6506. Die Bauart ist A1 dm. Das Fahrzeug wurde 1977 ausgemustert.

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Klv 09 001 © 19.10.1974 - Wangerooge, Bahnhof Westanleger Fotograf: Dr. Lothar Stuckenbröker

Klv 09-0002 Dieser Klv 09 ist ebenfalls ein Umbau von Regelspur auf Meterspur. Als Basis diente 1977 dem AW Bremen das Fahrgestell des Klv 11-4163 (GBA 2). Die Bauart ist 1A bm. Das Fahrzeug wurde 1994 ausgemustert.

© 12.07.1983 - Wangerooge, Bw Fotograf: Jochen Fink

Wenn man es engstirnig betrachtet sind die beiden Klv 09 auf Wangerooge keine eigenen, typischen "Baureihen" gewesen. Da sie außer der Spurweite keine gleichen, signifikanten Merkmale besitzen. Da aber die Nummer 09 nicht besetzt war, hat man sie für diese Schmalspurfahrzeuge verwendet. Zumal sich hinter den Klv 01 - Klv 08 eine Kuriositätensammlung an Motordraisinen befindet. Klv 10 das Einzelstück 1952 beschaffte die BD Hamburg von der Firma Alpers eine sogenannte "Aufsichtsdraisine" vom Typ 32 der Bauart B dm. Die Draisine diente zur Bereisung und Überprüfung der ihr unterstellten, norddeutschen Strecken. Sie war bis zu einem Unfall 1987 im Einsatz. Die Nummer Klv 10-4001 bekam sie aber erst 1956. Bemerkenswert ist der erhöhte Fahrstand.

© 08.08.1983 - Bw Hamburg-Wilhelmsburg, Fotograf: Rolf Köstner

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© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 Franz A. Keck – Eisenbahninformationen fÙr Modellbahner Vorbildwissen Kleinlokomotiven / Kleinfahrzeuge Klv 20 (GBA1) Serienfahrzeug Als die DB 1955 dann nach den Klv 11 und Klv 12 dreißig (30) weitere Bahnamts-Draisinen in Auftrag gab, griff man aus Kostengründen auf Serienteile aus dem Kfz-Bau zurück. Den Transporter T1a von VW in der Kombi-Ausführung hielt man für die geeignete Ausgangsbasis. 1954 kam es dann zum Bau des Prototypen. Von VW stammte die Karosserie mit Hilfsrahmen, der 24,5 PS-Benzin-Boxermotor sowie das angebaute mechanischen Viergang-Getriebe. Auf einen zusätzlich geschweißten Hauptrahmen, an dem mittig eine mechanische Hebevorrichtung befestigt ist, die ein Drehen des Fahrzeuges auf der Stelle ermöglicht, wurde die Karosserie gesetzt. Die bahnmäßige Bauart dieser Fahrzeuge ist 1A bm.

Hersteller Beilhack - DB GBA1 Klv 20-5008

© 15.04.2006 - Berlin, DTM Fotograf: Martin Böhmer Erbauer dieser Fahrzeuge waren die Firmen Beilhack (16 Stück) und WMD (14 Stück). Erhalten sind noch sieben Stück. Modelle in H0 und G gib es von BREKINA.

Rottenkraftwagen Seit Anbeginn des Eisenbahnwesens stellten kleine, leichte Plattformwagen - meist ungebremst und ohne Bordwände – das Universalfahrzeug für alle Transportaufgaben im Rahmen der Instandsetzung des Fahrweges dar. Diese antriebslosen, per Hand zu verschiebenden Wagen wurden als Rottenwagen bezeichnet, da sie durch die Arbeitsrotten der Bahnmeistereien benutzt wurden. Sie wurden oftmals am Ort der Baumaßnahme aus dem Gleis gehoben, um den Fahrweg freizumachen. In den 1930er Jahren wurden die ersten kleinen Schritte zur Mechanisierung des Eisenbahnbauwesens unternommen. Damit begann die Entwicklung motorisierter Rottenwagen. Bei den ersten jetzt Rottenkraftwagen genannten Fahrzeugen handelte es sich um zweiachsige Plattformwagen mit zwischen den Achsen unterflur angebrachten Vergasermotoren, die mittels eines Schaltgetriebes ihre Kraft auf eine Achse übertrugen. Die Steuerung dieser ersten Rottenkraftwagen wurde ursprünglich mittels auf beiden Fahrzeuglängsseiten angebrachten Bedienelementen durchgeführt. Seitlich ansteckbare Sitzflächen ermöglichtem den Fahrzeugführer die Mitfahrt auf dem Fahrzeug. Anfang der 1950er Jahre wurden kleine Führerhäuser vorne auf die Ladefläche mittig in Wagenlängsachse gesetzt und die Bedienelement so umgebaut, dass das Fahrzeug von dort aus gesteuert werden konnte. Diese Fahrzeuge wurden im Kleinwagenbezeichnungsschema der DB aus dem Jahre 1956 als Klv 31 bezeichnet. Bauarten · Klv 40 - Kraftrottenzugwagen 76 Stk. (1.Nachkriegs-Neuentwicklung) · Klv 41 - Kraftrottenzugwagen mit Kran 7 Stk.

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© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 Franz A. Keck – Eisenbahninformationen fÙr Modellbahner Vorbildwissen Kleinlokomotiven / Kleinfahrzeuge Klv 40 - Kraftrottenzugwagen (Typ I) Als erste DB Neuentwicklung bei den motorisierten Rottenfahrzeugen ist der Klv 40 anzusehen und mit einem Kran ausgerüstet ist die Bezeichnung Klv 41. Die konstruktive Basis ist der wesentlich leichtere Klv 30 (noch aus DRG Tagen) mit dem wesentlichen Unterschied der Ausstattung mit einer Druckluftanlage. Daneben unterschied ihn auch die Größe, Ladefähigkeit und Geschwindigkeit. Die Druckluftanlage ermöglicht die Auslösung der Betriebsbremse der zu diesem Rottenkraftwagen entwickelten Kleinwagenanhänger Kla 01. Die Konstruktion der Fahrzeuge wurde in der Praxis als "prinzipiell tauglich, aber verbesserungswürdig" eingestuft und so unterblieb ein Weiterbau der Klv 40 bzw. Klv 41. Leider ist das Bildmaterial zu diesen Fahrzeuge sehr dünn.

Klv 40-8017

© 26.07.1976 - AW Nürnberg Fotograf: Dr. Günther Barths

Klv 41 - Kraftrottenzugwagen (Typ I) mit Kran Leider sind mir von diesem Kraftrottenwagen mit Kran keine fotografischen Bilder bekannt. Typenzeichnung

Quelle: DB Zentralamt München - Dezernat 34 Übersicht der Nebenfahrzeuge der Deutschen Bundesbahn Ausgabe Februar 1963

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© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 Franz A. Keck – Eisenbahninformationen fÙr Modellbahner Vorbildwissen Kleinlokomotiven / Kleinfahrzeuge Schwerkleinwagen - Skl Schwerkleinwagen ist die fahrdienstliche Bezeichnung von Kleinwagen (Kl), die aufgrund ihrer schwereren Bauart in der Lage sind, Gleiskontakte auszulösen, aber dennoch nicht zu den Regelfahrzeugen zählen. Ordnungsnummernmäßig werden sie weiterhin als Klv geführt. Fahrten mit Schwerkleinwagen werden betrieblich wie Zugfahrten behandelt, es werden also Hauptsignale und Blockeinrichtungen betätigt. In der Fahrdienstvorschrift für Eisenbahnen wird ein Schwerkleinwagen als Nebenfahrzeug mit einer Radsatzlast von mindestens 3,5 t definiert. Draisinen (≥ 3,5 t) · Klv 11 - BA-Draisine 35 Stk. (GBA 2) · Klv 12 - Bm-Draisine 696 Stk. (Bahnmeister Draisine)

Klv 11 (GBA 2) Bahnamts-Draisine Serienfahrzeug Die ersten Lieferungen beschaffte die DB 1953 von drei Herstellern. Dabei griff man auf die standardmäßig angebotenen Modelle der Hersteller FKF, Beilhack und Alpers zurück. Der Unterschied der Fahrzeuge von FKF und Beilhack ist äußerlich nur in Kleinigkeiten auszumachen, dagegen haben die Modelle von Alpers ein deutlich anderes Aussehen. · · · · Hersteller FKF - DB Klv 11-4107 © 26.07.1978 - AW Nürnberg Fotograf: Martin Welzel · · · · · · Hersteller Beilhack - DB Klv 11-4124 © 07.04.1996 - Hanau Fotograf: Mathias Bootz

Hersteller Alpers - DB Klv 11-4116 © 16.04.2011 - Schönberger Strand (Holstein) Fotograf: Tomke Scheel

Klv 12 - Bahnmeister-Draisine der DB Mitte der 1950er hatte die DB für den leichten Streckenwartungsdienst nur die bis Ende der 1940er Jahre an die DRG gelieferten kleinen Motordraisinen und sogar noch unmotorisierten Gleisräder (Handhebel- und Fahrrad-Draisinen). Um diese zu ersetzen beschaffte man von 1955 bis 1962 die Bm-Draisine der Baureihe Klv 12 vom Typ „D 3“, Bauart 120. Eingesetzt wurden die Klv 12 im gesamten DB-Streckennetz von · Bahn- (Bm) · Nachrichten- (Nm) und · Signalmeistereien (Sigm) für leichte Arbeiten. Der Fahrzeugführer konnte damit bis zu Personen oder 750 kg Werkzeug und Material direkt an eine Baustelle bringen. Von einem 28 PS VW Industrie-Boxermotor angetrieben war sie für eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h zugelassen. Um die Fahrtrichtung zu wechseln, die Draisine auf der Baustelle aus dem Streckengleis zu entfernen oder im Heimatbahnhof in den oft im rechten Winkel zum Gleis angeordneten Draisinen-Schuppen zu bringen (z.B. Burscheid), musste das Fahrzeug angehoben und gedreht werden.

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© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 Franz A. Keck – Eisenbahninformationen fÙr Modellbahner Vorbildwissen Kleinlokomotiven / Kleinfahrzeuge Hierfür war unter dem Fahrzeugkasten zwischen den beiden Achsen eine mechanische Hebevorrichtung montiert. Diese wird über eine Handkurbel bedient, die unterhalb der Hecktür auf eine Gewindewelle gesteckt wird. 1997 wurde in Kaiserslautern mit dem Klv 12-4901 die letzte DB Klv 12 Bahnmeister-Draisine ausgemustert. Einige Fahrzeuge dieses Typs sind noch heute erhalten. Je nach Lieferant unterscheiden sich die Klv 12 jedoch in ihrem Äußeren. Dabei sind die Fahrzeuge von FKF (Frankfurter Karosserie-Fabrik Friedrich Schmitt) und Beilhack (Martin Beilhack Rosenheim) am ähnlichsten. Die Fahrzeuge von Alpers (Draisinenbau Hamburg Dr. Alpers) sind an ihrem schmalen Motorvorbau sofort zu erkennen. Klv 12-4668 (FKF)

© 30.09.1978 - Bf Opladen Fotograf: Jörg Seidel

Klv 12-4323 (Alpers)

© 21.04.1985 - Haltern Fotograf: Martin Welzel Frontübersicht Klv 11 und Klv 12 Hersteller in Kursivschrift

© Sammlung AG Märkische Kleinbahn 2011 Baumerkmale · Klv 11: Es sind vier seitliche Türen vorhanden, im Innenraum befinden sich vorne zwei Sitze und ein Notsitz, hinten eine Sitzbank. · Klv 12: Es sind zwei seitliche und eine hintere Tür vorhanden, vorne ist eine Sitzbank und im hinteren Fahrzeugteil gibt es längsseits angeordnete Klappbänke. H0 und N Modelle dieser fast 700 Stück umfassenden Baureihe sind erhältlich. Rottenkraftwagen (≥ 3,5 t) Als Nachfolger des Klv 40 wurde ab 1955 der Klv 50 bei der Deutschen Bundesbahn eingeführt. Fahrzeuge mit einem Kran und daher größerem Achsgewicht wurden als Klv 51 geführt.

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© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 Franz A. Keck – Eisenbahninformationen fÙr Modellbahner Vorbildwissen Kleinlokomotiven / Kleinfahrzeuge · Klv 50 - Kraftrottenzugwagen 375 Stk. (teils mit Behelfskran) · Klv 51 - Schwerer Rottenkraftwagen mit Kran 552 Stk. (ohne Klv 50 Umbauten) · Klv 53 - Schwerer Rottenkraftwagen 824 Stk. · Klv 54 - Rottenkraftwagen mit Regelbremsanlage 21 Stk. (höhere Endgeschwindigkeit) Mit den Klv 54 war die serienmäßige Beschaffung solcher Fahrzeuge bei der DB (1979) im Großen und Ganzen abgeschlossen. Ab 1994 wird das neuentwickelte GAF (Gleisarbeitsfahrzeug) mit einem stärkeren Motor, verbessertem Fahrgestell und einer Geschwindigkeit von 100 km/h gebaut und eingesetzt. Es ist als GAF 100 und GAF 200 in Variationen im Einsatz.

Klv 50 - Kraftrottenzugwagen (Typ II) Ab 1955 wurde der Klv 50 als direkter Nachfolger des Klv 40 bei der Deutschen Bundesbahn eingeführt. Die mit einem Robel-Kran ausgerüsteten Fahrzeuge wurden als Klv 51 geführt.

Klv 50-8491(mit Behelfskran)

Quelle: www.ble.loyal-systems.de/node/629

Klv 51 - Kraftrottenzugwagen (Typ II) mit Kran

Quelle: DB Zentralamt München - Dezernat 34 Übersicht der Nebenfahrzeuge der Deutschen Bundesbahn Ausgabe Februar 1963

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© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 Franz A. Keck – Eisenbahninformationen fÙr Modellbahner Vorbildwissen Kleinlokomotiven / Kleinfahrzeuge

Klv 51 - Kraftrottenzugwagen in Ursprungslackierung mit Robel Kran

© 20.04.2012 - Bf Almstedt-Segeste Fotograf: Malte Werning

Es gab auch noch Ausführungen des Klv 51 mit einem hydraulischen Kran der Firma Steinbock. Diese Fahrzeugen entstammten den Lieferungen ab ca.1960. Hier im Bild der Klv 51-8954 zusammen mit einem Kla 01. Die Lackierung ist die des Späteren Eigentümers.

© 25.05.1990 - MHE-Bahnhof Haselünne Fotograf: Rolf Köstner

Quelle: DB Zentralamt München - Dezernat 34 Übersicht der Nebenfahrzeuge der Deutschen Bundesbahn Ausgabe Februar 1963

Klv 53 - Schwerer Rottenkraftwagen (Typ III) Ein gravierender Nachteil der Vorgängerfahrzeuge ist deren fehlende Möglichkeit, den Rottenarbeitern eine wettergeschützte, beheizte Transportmöglichkeit bieten zu können. Auch die niedrige Höchstgeschwindigkeit von nur 50 km/h stellte eine Behinderung für den Bahnbetrieb auf der Strecke dar. In Zusammenarbeit mit dem BZA München entwickelte Schöma ein größeres Führerhaus in dem neben dem Fahrzeugführer noch sechs weiteren Personen Platz finden. Eine Vergrößerung des Raddurchmessers erbrachte die gewünschte Geschwindigkeitssteigerung. Als Prototypen lieferte Schöma 1963 und 1964 drei Klv 51 in Sonderausführung in aus. Aufgrund der deutlichen Abweichungen gegenüber dem Klv 51 wurden diese und die darauf basierenden Folgefahrzeuge als Klv 53 geführt. Vom Klv 53 gib es Aufgrund der Ausrüstung neun verschiedene Bauarten.

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© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 Franz A. Keck – Eisenbahninformationen fÙr Modellbahner Vorbildwissen Kleinlokomotiven / Kleinfahrzeuge Klv 53-0025 Baujahr 1966

© 28.05.1994 - Marburg Fotograf: Mathias Bootz Modelle in H0 gibt es vom Klv 51 und Klv 53 jeweils mit den zugehörigen Kla von der Firma BRAWA.

Klv 54 - Schwerer Rottenkraftwagen (Sonderbauform) Anfang der 1970er Jahre bestand der Bedarf nach einem Rottenkraftwagen, der auf den dicht belegten Hauptbahnen (wie z.B. auch Ausbau- und Neubaustrecken) eingesetzt werden kann. Eine wichtige Voraussetzung war eine hohe Endgeschwindigkeit (auch bei geschobenen Kla). Der Klv 54 entspricht Aufgrund des Lastenheftes in Ausstattung und Bedienung deutlich mehr einem Regelfahrzeug als einem Nebenfahrzeug. Deshalb wurde der Klv 54 für den vorgesehenen Einsatzzweck mit dieser Ausstattung bedacht: · Je ein Führerstand pro Fahrtrichtung · Sicherheitsfahrschaltung (Sifa) · Regelbremsanlage · Induktive Zugbeeinflussung (Indusi) Der Klv 54 ist also keinesfalls als Nachfolger für den überall einsetzbaren Klv 53 gedacht. Der Klv 54 ist von Anfang an nur für den Einsatz auf bestimmten Strecken vorgesehen. Deshalb wurde auch nur eine Serie von Klv 54 gebaut.

Klv 54 - 54 0008-0

© 18.12.2009 - Bf Herford Fotograf: Robert Krätschmar

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© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 Franz A. Keck – Eisenbahninformationen fÙr Modellbahner Vorbildwissen Kleinlokomotiven / Kleinfahrzeuge Propangasverteilung & Service Spätestens seit den 1920er Jahren waren die beleuchteten Signale flächendeckend mit kontinuierlich leuchtender Propangasbeleuchtung ausgestattet. Basis war ein einheitlicher, austauschbarer Beleuchtungskörper, der sich aus einer Propangasflasche mit aufgesetztem Brenner zusammensetzte. Bei der DB benutzte man für den Austausch der Gasflaschen und den Service diese Fahrzeuge. Bauarten · Klv 52 - Skl zur Propangasbeförderung 33 Stk. · Klv 95 - Wartungsfahrzeug für Propansignallaternen 2 Stk. · Klv 96 - Wartungsfahrzeug für Propansignallaternen 26 Stk. · Klv 98 - Prototyp Propangas-Verteilerzug 1 Stk. (Klv50+Kla01) · Kla 02 - Anhänger für Propangas-Verteilerzug 41 Stk. (für Klv 52)

Klv 52 - Skl zur Propangasbeförderung Die ersten Fahrzeuge entstanden auf der Basis eines Klv 50 und des dazugehörigen Kla 01. Schöma entwickelte in Zusammenarbeit mit dem BZA Minden diese Sonderfahrzeuge zur Propangasbeförderung. Es wurden werksseitig geschlossene Aufbauten zum Transport und Reparatur von Beleuchtungskörpern aufgebaut. In dem Aufbau des Zugfahrzeuges Klv 52 war ein Werkstattraum untergebracht, in dem auch das Personal Platz fand, während der auf Basis des Kla 01 entwickelte Anhänger Kla 02 zum Transport der Beleuchtungskörper diente. Beide - Klv 52 und Kla 02 - wurden an den Fahrzeugenden mit breiten, tief an der Rahmenunterkannte angebrachten Trittstufen versehen. Diese dienten zum einfachen Auf- und Absteigen auch auf freier Strecke.

Klv 52 Baujahr 1958 auf Basis eines Klv 50 ohne Anhänger

Klv 52-8920 von 1959

© 09.12.1983 - AW Nürnberg Fotograf: Dr.Günther Barths

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© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 Franz A. Keck – Eisenbahninformationen fÙr Modellbahner Vorbildwissen Kleinlokomotiven / Kleinfahrzeuge Kompletter Propangaszug bestehend aus Klv 52-8942 + Kla 02-???

© 27.07.1978 - Bw München Hbf Fotograf: Martin Welzel

Klv 95 - Wartungsfahrzeug für Propangassignallaternen (Prototyp) Die Erfahrungen mit den Klv 52 und dem Prototypen Klv 98 flossen in die Entwicklung des Klv 95 ein. Der 1967 realisierte Entwurf unterschied sich konzeptionell völlig von den bisherigen Fahrzeugen. Ein ca. 12 m langer waggonartiger Aufbau stützte sich auf der einen Seite auf einen Klv 53 als Trägerfahrzeug und auf der anderen Seite diente ein Kla 03 als "rollender Untersatz". In dem großen Aufbau erfolgte eine Raumaufteilung, die die Arbeitsabläufe beim Austausch der Signallaternen berücksichtigte. So konnten bereits während der Fahrt Wartungs- und Reparaturarbeiten an den ausgetauschten oder auszutauschenden Signallaternen durchgeführt werden. Auch brachte die räumliche Trennung zwischen lagernden und bereits entzündeten Laternen eine größere Sicherheit mit sich. Auf der Kla-Seite verfügte der Aufbau über einen Befehlsführerstand. Die Fahrbefehle wurden per Klingelleitung an den Nebenfahrzeugführer im schiebenden Klv 53 geleitet. Gebremst werden konnten direkt vom Befehlsführerstand aus. Der hier sitzende "Fahrberechtigte" stammte aus der Beleuchtungs-Rotte und musste über eine so genannte "Bremsberechtigung (siehe Wendezugbefehlswagen)" verfügen. Aus Sicht des Arbeitsauflaufes war das Konzept ein deutlicher Fortschritt gegenüber den bisherigen Fahrzeugen. Fahrttechnisch konnte der Entwurf noch nicht endgültig überzeugen, da im Schiebebetrieb immer ein Mitarbeiter der Beleuchtungsrotte zur Besetzung des Befehlssteuerstandes abgezogen werden musste. Es wurden nur zwei (2) Stück gebaut.

Klv 95-0001

© 29.07.1981 - AW Nürnberg Fotograf: Dr. Günther Barths

Klv 95-001 Prototyp für den Klv 96 mit nur einem Motorwagen

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© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 Franz A. Keck – Eisenbahninformationen fÙr Modellbahner Vorbildwissen Kleinlokomotiven / Kleinfahrzeuge Klv 95 zweiter Prototyp - 1968

Klv 95-002 Steuerabteil auf Kla 03 in Oberhausen

Klv 96 - Wartungsfahrzeug für Propangassignallaternen (Serie) Das funktionale Konzept des Klv 95 überzeugte voll und ganz. Der fahrtechnisch unzureichenden Bedienung entgegnete man mit zwei Motorwagen des Typs Klv 53. Damit wurde das Fahrzeug in beide Fahrtrichtungen vom Nebenfahrzeugführer geführt. Der jeweils hintere Motorwagen erbrachte im Normalfall keine Traktionsleistung und wurde über die indirekte Bremse vom führenden Fahrzeug aus gebremst. Klv 96-0004

© 31.03.1989 - Lübeck Fotograf: Gunnar Meisner

Die Fahrzeuge waren bis 1994 im Einsatz. Sowohl vom Klv 95 als auch vom Klv 96 sind Modelle erhältlich

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© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 Franz A. Keck – Eisenbahninformationen fÙr Modellbahner Vorbildwissen Kleinlokomotiven / Kleinfahrzeuge Fahrleitungsbaufahrzeuge Schon unmittelbar mit den ersten Elektrifizierungsarbeiten der DB wurden auch Spezialfahrzeuge für die Instandhaltung der Oberleitung in Dienst gestellt. Diese waren ursprünglich als reine Arbeitswagen antriebslos. · Klv 60 - Kleinturmtriebwagen 1 Stk. (später Fahrleitungs-Messwagen) · Klv 61 - Kleinstturmtriebwagen 30 Stk. · Klv 90 - Fahrleitungsuntersuchungsfahrzeug (FU) 1 Stk. (1976 für Emslandstrecke)

Klv 60 - Kleinturmtriebwagen Angeblich sollen drei Exemplaren dieser Kleinturmtriebwagen von der DB beschafft worden sein. Die bekannten Quellen sprechen aber nur von einem Fahrzeug. Das bekannte Fahrzeug Klv 60-9001 wurde im September 1954 in Betrieb genommen. Bereits nach einigen Jahren des Betriebs war klar, dass diese Bauart nicht weiter beschafft wird. Klv 60-9001

© 26.10.1980 - AW Nürnberg Fotograf: Norbert Lippek

Der Klv 60-9001 wurde später zum Fahrleitungs-Messwagen umgebaut. Er blieb museal erhalten. Im Gegensatz zu den meisten anderen Nebenfahrzeuge verfügt der Klv 60 über reguläre Stoß- und Zugeinrichtungen. Ein Modell in H0 gib es von BRAWA.

Klv 61 - Kleinstturmtriebwagen (Serie) Als Vorbild für den Entwurf dieses Kleinstturmtriebwagens Klv 61 ging man auf den Eigenbau der Fahrleitungungsmeisterei (Flm) München-Pasing zurück den man auf der Basis eines Vorkriegs- Rottenwagens Klv 31 erstellte. Von der Serienneukonstruktion sollten 300 Stück beschafft werden. Beschafft wurden im Zeitraum von 1954 bis 1958 aber nur 30 Stück die als 61-9101 bis 61-9130 im Bestand geführt wurden. Die Fa. Robel benutzte als Basis für ihre Konstruktion das Fahrwerkes des Nachkriegs Klv 40. Das Fahrzeug hatte deshalb auch keine regulären Zug- und Stoßeinrichtungen Den Antrieb, ein 52 PS leistender Deutz-Dieselmotor, mit Wirkung auf eine Achse sah man als ausreichend an. Die Bauart ist demnach 1A dm und die Höchstgeschwindigkeit betrug 50km/h. Diese Fahrzeuge wurden als Typ 1 bezeichnet. Der Typ 2 hatte einen Zweiachsantrieb (B dm) und und war um 750 mm länger. Die Arbeitsbühne kann von einer Höhe über SO von 3 700 mm auf 5 000 mm angehoben werden. Die Bühne hat eine Länge von 4 Metern, eine Breite von einem Meter und ist ringsum mit einem Geländer versehen. In dem einfachst ausgestatteten Fahrzeug konnten bis zu sieben Personen befördert werden. Ab Ende der 1970er Jahre wurden diese Fahrzeuge dann ausgemustert.

Anmerkung: Ein Fahrzeug wurde 1957 von Robel an die Rheinische Braunkohlenwerke (RBW) geliefert und hatte die Nummer Köln "864". Dieses Fahrzeug ging am 01.06.1980 den Weg allen alten Eisens.

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© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 Franz A. Keck – Eisenbahninformationen fÙr Modellbahner Vorbildwissen Kleinlokomotiven / Kleinfahrzeuge Klv 61-9114

© 1981 - AW Nürnberg Fotograf: Archiv Theo Stolz

Der Verbleib des Fahrzeugs ist nicht bekannt. Hier der bekannte Lebenslauf: __.06.1957 Auslieferung an DB - Betriebsnummer: Klv 61 9114 __.__.1957 Abnahme __.__.197? Umzeichnung in 61 9114 06.06.1977 Ausmusterung [07.1981 abg. im Ausbesserungswerk Nürnberg]

Ein Modell des Klv 61 in H0 gib es von BRAWA.

Klv 90 - FU 80 - Fahrleitungsuntersuchungsfahrzeug Als die Emslandstrecke 1976 elektrifiziert wurde, wurde von der DB als Einzelstück der von der Fa. Windhoff mit der Bezeichnung FU 80 gebaute (Klv) 90.0001 der Bauart B dm angeschafft. 1994 hatte er die Betriebsnummer 90 0001-9 und war in 1996 in Oldenburg stationiert.

Der derzeitige Verbleib des Fahrzeugs ist nicht bekannt. Hier der bekannte Lebenslauf: __.12.1976 Auslieferung an DB - Deutsche Bundesbahn Betriebsnummer: 90.0001 05.01.1977 Abnahme 01.01.1994 => DB AG - Deutsche Bahn AG, GB Netz Betriebsnummer: 90 0001-9 [05.09.1996 Niederlassung Oldenburg]

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© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 Franz A. Keck – Eisenbahninformationen fÙr Modellbahner Vorbildwissen Kleinlokomotiven / Kleinfahrzeuge Gleiskraftwagenanhänger für Rottenwagen Bis 1955 gab es keine speziellen Rottenwagen-Anhänger. Bei der DB wurde die niedrige Bauhöhe der Klv für die Anhänger zu den Rottenwagen übernommen. Die Anhänger waren von Anfang an druckluftgebremst und wurden zeitgleich mit den Klv 50 und Klv 51 ausgeliefert. · Kla 01 - Anhänger für Klv 50 und Klv 51 ≥1100 Stk. · Kla 02 - Anhänger zur Propangasbeförderung für Klv 52 66 Stk. · Kla 03 - Anhänger für Klv 53 885 Stk. · Kla 04 - Gleis-Schwerlastanhänger (für 14 t Zuladung) 22 Stk. · Kla 06 - Anhänger für Klv 54 20 Stk. · Kla 07 - Anhänger für Klv 54 mit kippbarer Ladefläche 1 Stk. Einzelexemplar

Kla 01 - Anhänger für Klv 50 und Klv 51 Zur gleichen Zeit wie die ersten Klv wurden die Anhänger Kla 01 ausgeliefert. Die Fahrzeuge mit ca. 2.500 kg Eigengewicht hatten eine Zuladung von 5.000 kg. Gebremst wurde sie über eine indirekte Druckluftbremsanlage. Sie haben keine regulären Zug- und Stoßeinrichtungen. Dienstliche Behandlung: · Darf nicht in Züge eingestellt werden. · Abstoßen und Ablaufenlassen verboten.

© 19.01.2000 - Frankfurt (Main) Fotograf: Mathias Bootz

Kla 02 - Anhänger zur Propangasbeförderung für Klv 52 Die Kla 02 fuhren im Regelfall immer im festen Gespann mit einem Klv 52. Wie die Zugfahrzeuge verfügten die Kla 02 über hohe Bordwände und eine Plane als Wetterschutz. In den im Boden eingelassenen Sitzmulden konnte Personal mitgenommen werden.

Kla 02-8017 © 08.04.2008 - Rockenberg (Hess.) Fotograf: Patrick Paulsen

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© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 Franz A. Keck – Eisenbahninformationen fÙr Modellbahner Vorbildwissen Kleinlokomotiven / Kleinfahrzeuge Kla 03 - Anhänger für schwere Rottenkraftwagen Klv 53 Passend zu den Klv 53 standen ab 1963 die Kla 03 der DB zur Verfügung, die bei einem Eigengewicht von ca. 4.000 kg eine Zuladung von 10.000 kg ermöglichten. Neben den üblichen Flachwagen gab es auch solche mit Sonderaufbauten für spezielle Verwendungen die jedoch keine eigene Baureihenbezeichnung hatten. Klv 53 mit Kla 03-0005 der Regelausführung

© 04.09.1980 - BW Lippstadt der WLE Fotograf: Burkhard Beyer

Kla 03 0012-9 mit Sonderaufbau (Schienenschweißung) angehängt ist ein Kla 03 in Regelbauart ohne Stirn- und Seitenwände

© 10.01.2000 - Hanau Fotograf: Mathias Bootz

Kla 04 - Schwerkleinwagen Anhänger (Gleisbau) Als ab Mitte der 1950er Jahre auf dem Markt leistungsfähige Planierraupen für den Verkehrswegebau zur Verfügung standen griff die DB auf diese Fahrzeuge bei größeren Baumaßnahmen zurück, um Unterbau und Schotterbett zu planieren. Der Transport zu den Baustellen brachte beim Einsatz von regulären Flachwagen das Problem der Entladung im Baustellenbereich Aufgrund der größeren Höhe über SOK mit sich. Die Fa. Robel griff deshalb die niedrigen Bauhöhe der Kla 01 als Konstruktionsmerkmal auf und entwickelte einen speziellen Schwerlastanhänger, der bei einer Plattformhöhe von 700 mm über SOK, eine nutzbare Plattformbreite von 2.600 mm und eine Zuladung von 14 t zur Verfügung stellt. Die DB beschaffte in mehreren Bauserien insgesamt 22 Fahrzeuge. Klv 54 mit Kla 04

© 05.04.1995 - Hannover Fotograf: Mathias Bootz

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© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 Franz A. Keck – Eisenbahninformationen fÙr Modellbahner Vorbildwissen Kleinlokomotiven / Kleinfahrzeuge Kla 06 - Schwerkleinwagen Anhänger für Klv 54 Passend zu den Klv 54 wurden die Anhänger Kla 06 gebaut

© 17.07.2012 - Augsburg Fotograf: Mathias Bootz

Kla 07 - Schwerkleinwagen Anhänger mit kippbarer Ladefläche für Klv 54 Zum damaligen Entwicklungsauftrag der Waggon-Union Ende der 1970er Jahre gehörte nicht nur der Klv 54 selbst mit dem zugehörige Normalanhänger (Klv 06), sondern erstmalig auch ein Anhänger mit kippbarer Ladefläche. Dieser eine (1) Prototyp wurde als Kla 07 bezeichnet. Bilder von diesem Anhänger sind nicht bekannt. Lebenslauf: __.12.1976 Auslieferung an DB - Deutsche Bundesbahn Betriebsnummer: 90.0001 __.__.1975 Auslieferung an DB - Deutsche Bundesbahn Betriebsnummer: 07.0001 01.01.1994 => DB AG - Deutsche Bahn AG, GB Netz Betriebsnummer: 07 0001-3 __.__.1998 an KEG - Karsdorfer Eisenbahngesellschaft mbH, Karsdorf Verbleib unbekannt (vermutlich verkauft) Sonderfahrzeuge Für die Oberbauvermessung, Indusi-Prüfung - und zahlreiche andere Sonderaufgaben gehören zum Oberbau-Instandhaltungsdienst. Die dafür benötigten Fahrzeuge wurden deshalb teilweise als Nebenfahrzeuge konzipiert. Die Gruppe Kleinstdiesellokomotive enthält sowohl Rangiertraktoren als auch Köf I ähnliche Lokomotiven. Prüffahrzeuge · Klv 81 - Gleismagnetprüfwagen (Indusi) 1 Stk. (Beschriftung als "SKlv 81") · Klv 82 - Gleismessdraisinen 10 Stk. · Klv 93 - Tunneluntersuchungsfahrzeug 1 Stk.

Klv 81 - Gleismagnetprüfwagen In nur einem Exemplar wurde 1957 der Klv 81 in Betrieb genommen. Zweck des Fahrzeugs war die Überprüfung der Indusi-Gleismagneten. Der Fahrzeugteil wurde auf Basis des Klv 61 erstellt. Der Klv 81 unterschied sich äußerlich vom Klv 61 durch eine mittig aufgesetzte Kanzel für den Fahrzeugführer. Verwunderlich ist die Beschriftung als SKlv 81. Das Fahrzeug war bis etwa 1967-1968 im Einsatz und dann noch einige Jahre abgestellt. Klv 81 9601 abgestellt im ehemaligen AW Opladen

© 26.05.1980 - AW Opladen Fotograf: Frank Glaubitz

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© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 Franz A. Keck – Eisenbahninformationen fÙr Modellbahner Vorbildwissen Kleinlokomotiven / Kleinfahrzeuge

© 02.05.1979 - Bw Düsseldorf-Derendorf Fotograf: Martin Welzel

Klv 82 - Gleismessdraisinen Die erste wirkliche Gleismessdraisine, entstand 1954 auf Basis der Bahnamts-Draisine (GBA 2) die mit einer Messeinrichtung ausgerüstet wurde. Nach diesem Prototyp wurde 1956 das erste Baulos (Alpers) mit einer Weiterentwicklung des Fahrzeugteils und daraus resultierender Verbesserung der Fahreigenschaften zur Erhöhung der Messgenauigkeit als Bauart 1956 in einer Stückzahl von sechs Stück an die DB geliefert. 1963-1966-1968 folgte ein zweites Baulos (Beilhack) von vier Stück das nochmals Verbesserungen und einen anderen Aufbau hatte. Eisenbahntechnisch haben alle 11 Fahrzeuge die Bauart 1A bm Im Jargon wurden diese Fahrzeuge auch "Gleisschnüffler" genannt.

Klv 82-9607 aus dem ersten Baulos von 1956

© 26.07.1976 - AW Nürnberg Fotograf: Dr. Günther Barths

Klv 82-9623 aus dem zweiten Baulos von 1966

© 24.03.1980 - Bw Oberhausen Hbf Fotograf: Martin Welze

1983 waren alle Klv 82 ausgemustert und durch Umbauten von VT 98 Triebwagen ersetzt.

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© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 Franz A. Keck – Eisenbahninformationen fÙr Modellbahner Vorbildwissen Kleinlokomotiven / Kleinfahrzeuge Klv 93 - Tunneluntersuchungsfahrzeug (TUF) Der Klv 93 war der Nachfolger des 1958 in Betrieb genommenen Tunneluntersuchungswagen der nach 1968 als BR 711 geführt wurde. Seine Tätigkeit hat der Klv 93 0001 ab 1985 bis 2004 übernommen. Der Klv 93 wurde dann auf Grund von Schäden aus dem aktiven Dienst ausgemustert.

Klv 93 im Einsatz © 26.03.1990 - Albersweiler, Kirchbergtunnel Fotograf: Ingmar Weidig

© 03.07.2004 - Bf Eberbach Fotograf: Patrick Paulsen

Gleisbaufahrzeuge Das Bezeichnungsschema richtete sich nach dem Fahrzeugtyp und wurde später in Deutschland durch die VdM-Nummer ersetzt. So tragen viele dieser Fahrzeuge beide Begriffe auf dem Typenschild. Diese Art der VdM1-Nummer wird seit ca. 2010 nicht mehr vergeben, da seitdem auch in Deutschland NVR2-Nummern nach UIC 438-4 vergeben werden. · HL 16 - Gleishublader 30 Stk. · VG 17 - Vielzweck-Gleisbaumaschine 11 Stk. · VG 80 - Vielzweck-Gleisbaumaschine 9 Stk. · VG 90 - Vielzweck-Gleisbaumaschine 6 Stk.

HL 16 - Gleishublader Ab den 1960er Jahren wurden parallel zur allgemeinen Entwicklung von Zweiwegebaggern auch Schienenfahrzeuge mit aufgesetzten Baggeroberwagen entwickelt. Ihre Motorisierung erlaubte eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h und damit waren diese in der Lage, auch auf Hauptstrecken schnell zwischen zwei Zügen den Einsatzort zu wechseln. Gleichzeitig wiesen die Fahrzeug die für einen herkömmlichen Hydraulikbagger typischen Eigenschaften auf. Die offizielle Bezeichnung für diesen Fahrzeugtyp lautet Gleishublader. Die seitlich angeordneten Führerkabine bot auch neben dem Fahrzeugführer zwei weiteren Personen Platz zur Mitfahrt. HL 16 VdM-Nummer: 97 17 35 019 12-9

1 Verzeichnis der Maschinen 2 National Vehicle Register

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© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 Franz A. Keck – Eisenbahninformationen fÙr Modellbahner Vorbildwissen Kleinlokomotiven / Kleinfahrzeuge

© 20.04.2012 - Almstedt-Segeste Fotograf: Patrick Paulsen

VG 17 - Vielzweck-Gleisbaumaschine Die Baureihe VG 17 ist eine Weiterentwicklung des Gleishubladers HL 16 und erstmals 1974 ausgeliefert. Das Typenschild weist das Fahrzeug auch als Gleishublader aus. Der Führerstand wurde von der Seite an das dem Baggerteil gegenüberliegende Ende des Fahrzeuges platziert. Zwischen ihm und dem Baggeroberteil ist ein Seitenkipper mit 4,5 m² Fassungsvermögen angeordnet, so dass Material in begrenztem Umfang mit dem Fahrzeug transportiert werden konnte.

VG 17 VdM-Nummer: 97 17 36 001 17-5 Bj. 1974

© 21.10.1995 - Gießen (Lahn) Fotograf: Mathias Bootz

VG 80 - Vielzweck-Gleisbaumaschine Die neun Fahrzeuge des Typs VG 80 sind technisch identische mit dem VG 17 und wurden von 1979 bis 1991 gebaut, jedoch nur eines (1979) wurde an die DB geliefert. Dieses Fahrzeug hatte die VdM-Nummer: 97 17 38 001 17-3 und war im Einsatz beim Geschäftsbereich Bahnbau, BNB Süd, Nürnberg. Dessen letzte Revision war 2005. Es ist bei der DB nicht mehr im Einsatz und seit 04.09.2011 im "Bayerischen Eisenbahnmuseum" in Nördlingen.

VG 80 ex DB © 23.05.2014 - Nördlingen, Bayerisches Eisenbahnmuseum Fotograf: Malte Werning

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© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 Franz A. Keck – Eisenbahninformationen fÙr Modellbahner Vorbildwissen Kleinlokomotiven / Kleinfahrzeuge VG 90 - Vielzweck-Gleisbaumaschine Die Vielzweck-Gleisbaumaschine VG 90 ist als Bauartänderung des VG 80 zu sehen und wurde innerhalb von 10 Jahren nur sechsmal gebaut. Nur zwei davon wurden an die DB geliefert. Die Veränderung zum VG 80 besteht in einer neuzeitlicheren Form des Führerstandes und einem wesentlich verstärktem Antrieb. Bei diesem Fahrzeug werden beide Achsen angetrieben.

VdM-Nummer: 97 17 39 002 17-0

© 26.07.2002 - Karlsruhe Fotograf: Mathias Bootz Nachwort Mit den Klv 54 war die serienmäßige Beschaffung von Nebenfahrzeugen bei der DB weitgehend abgeschlossen. Danach wurden nur noch Einzelstücke beschafft. Ab 1994 wird das neuentwickelte GAF (Gleisarbeitsfahrzeug) gebaut, das einen stärkeren Motor (169 kW) und ein verbessertes Fahrgestell erhielt und so 100 km/h schnell fahren kann. Die modulare Bauweise der Aufbauten wurde ebenso beibehalten wie die äußere Form des Führerhauses (mit abweichender Anordnung der Spitzenlichter und Türen). Abweichend vom Skl 26 wurden an Front und Heck reguläre Zug- und Stoßeinrichtungen angebracht. Das GAF 100 wurde in den folgenden Jahren mit Aufbauten für verschiedene Aufgaben hergestellt, die unterschiedlichen Versionen werden durch nachgestellte Buchstaben unterschieden. Ab 1996 beschaffte die Deutsche Bahn 150 Stück der ursprünglichen Version GAF 100 R als Ersatz für die Rottenkraftwagen der Vorgängerbahnen. Weitere Fahrzeuge wurden abweichenden Varianten geliefert. Im Jahr 1996 wurde eine Weiterentwicklung mit der Bezeichnung GAF 200 vorgestellt, die auf einem größeren Fahrgestell Platz für ein geräumigeres Führerhaus bietet sowie mit wiederum mehr Leistung (338 kW) und einer größeren Höchstgeschwindigkeit (120 km/h) aufwartet. Auch von diesem Typ wurden einige Fahrzeuge für Instandhaltungsarbeiten an Hauptverkehrsstrecken beschafft. Durch die große Höchstgeschwindigkeit der Fahrzeuge war es möglich, die zuvor zahlreichen Bahnmeistereien zu wenigen größeren Stützpunkten zusammenzufassen und dennoch mit den Fahrzeugen Baustellen schnell erreichen zu können. Die Fahrzeuge kommen insbesondere bei kleineren Gleis-Baustellen oder bei vor- bzw. nachbereitenden Maßnahmen von Großbaustellen zum Einsatz. Die Variante mit Hubarbeitsbühne wird für Arbeiten an der Fahrleitung eingesetzt und kann dabei bei kleineren Arbeiten einen Turmtriebwagen ersetzen. © Text Nachwort: www.nebenfahrzeuge.de

Die Farbgebung der Rottenkraftwagen Die DB schrieb den Herstellern in den Lieferverträgen genau die Farbgebung vor. Die Auswertung von Lieferverträgen für Rottenkraftwagen, spätestens 1953 mit der Lieferung der Klv 40/41 bis einschließlich 1962 ergibt folgendes Bild: Farbnummer Farbe Bereich RAL 9005 schwarz Untergestell, Achsen, Räder RAL 9006 Alu-Farbe sichtbare Seite der Längsträger und Dach RAL 3004 rot Bordwände, Führerhaus und Motorhaube außen RAL 7011 grau Ladeboden und Bordwände, Führerhaus und Motorhaube innen

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© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 Franz A. Keck – Eisenbahninformationen fÙr Modellbahner Vorbildwissen Kleinlokomotiven / Kleinfahrzeuge Ab den Lieferserien des Jahres 1963 (Klv 50/51/53) änderte sich die Farbgebung wie folgt: Farbnummer Farbe Bereich RAL 1012 gelb Bordwände, Führerhaus und Motorhaube außen Die übrige Farbaufteilung blieb gleich. Auch ab 1963 wurden bei Hauptuntersuchungen und nachträglicher Ausstattung mit Ladekran (Umbau Klv 50 in Klv 51) ältere Fahrzeuge von RAL 3004-rot in RAL 1012-gelb um lackiert. Ab Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre änderte sich die Farbe der Längsträger außen von RAL 9006 Alu-Farbe auf RAL 9005 schwarz.

Hier noch ein Bild aus den Frühtagen der DB Akkutriebwagen der DRG für Beleuchtungsgeräte von 1929 für den Cochemer Tunnel. Das Fahrzeug hat den Spitznamen "Cochemer Tunnelzwerg" erhalten. Lebenslauf 1929 Maschinenfabrik Gottwalt Müller / Seriennummer 244 DRG, BD Sarbrücken - BW Cochem "Saarbrücken 700 861" 1948 DB, BD / Bw Trier Nr.: 8906 ⇒ 1957 BD / Bw Saarbrücken Nr.: 8906 1968 BD / Bw Saarbrücken Nr.: 713 003-2 ⇒ 1974 Nach der Elektrifizierung und Einführung des Zugbahnfunk im Jahr 1976 wurde das Fahrzeug abgestellt (Außerdienststellung 18.03.1979 - Bw Simmern). 19xx Eifelbahn⇒ e.V., Bw Gerolstein (bis 06.2009 nachgewiesen) 2010 Eisenbahnmuseum Prora (Rügen)

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© Franz A. Keck - Leverkusen 2017 Franz A. Keck – Eisenbahninformationen fÙr Modellbahner Vorbildwissen Kleinlokomotiven / Kleinfahrzeuge Kleinstlokomotiven Beschreibung Die erste regelspurige Kleinstlokomotive wurde 1953 von Schöma zu Testzwecken gebaut. Aufgrund der Erfahrungen mit dem Prototyp wurden dann 1956 zwei Fahrzeuge bestellt und die Anzahl 1958 um weitere 10 Fahrzeuge erweitert. Dies war auch der Endpunkt dieser Entwicklungen. Die letzte Lokomotive dieser Art wurde 1979 ausgemustert. Die Fahrzeuge wurden auf Grund ihrer Größe / Leistung hauptsächlich im Bw-Verschub eingesetzt. Hier war ihre extrem kurze Baulänge der große Vorteil, da sie beispielsweise mit Dampfloks oder ETA / ESA noch gemeinsam auf die 23 m-Drehscheiben passten. Die Kdl waren mit luftgekühlten Ein- oder Zweizylindermotoren und mechanischem Getriebe ausgerüstet und brachten es im Streckengang ohne Last auf eine Vmax von 22 km/h. Die erste Bezeichnung der Fahrzeuge war Kdl 01 und wurde später in Kdl 91 geändert. Nach 1968 änderte sich die Schreibweise in 91 xxxx. Die beiden Lokomotiven Kdl 01-01 und Kdl 01-03 waren dabei nicht mehr im Bestand. · Kdl 01 - Kleinstdiesellokomotive 13 Stk. (später als Kdl 91 geführt) · Kdl 91 - Kleinstdiesellokomotive (ex Kdl 01) 11 Stk. (2 Stk. ausgemustert)

Hier ein Beispiel einer Kleinstlokomotive

Kdl 01-12 im März 1967 im Wuppertal-Vohwinkel © Ulrich Budde - www.bundesbahnzeit.de

Hersteller: Schöma Fabriknummer: 2129 Hersteller-Typ: KDL 15-S20 Bauart: B dm Spurweite: 1435 mm Baujahr: 1958

LüP: 4000 mm Dienstmasse: 6 t Vmax: 21 km/h DB Nummerierung: Kdl 01-12 Kdl 91-12 91.0012

Lebenslauf nach Ende der DB Zeit⇒ ⇒ 03.1976 Ausmusterung DB - BD Wuppertal 15.04.1976 >> Thyssen Schulte GmbH, Bremen-Kirchhuchting (nach Getriebeschaden abgestellt) 20.07.1993 >> DHEF - Delmenhorst-Harpstedter Eisenbahnfreunde e.V. 1998 >> IG Göttsche & Knaak - Fredesdorf bei Bad Segeberg 07.2011 >> DBB - Draisinenbahnen Berlin/Brandenburg GmbH & Co. KG 18.09.2012 Standort: in Mittenwalde (Brandenburg)

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© Franz A. Keck - Leverkusen 2017