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Aus der Rille

All that Swiss Jazz – oder: Wer hat's erfunden?

«In Italy, for 30 years under the Borgias, Die Hazy Osterwald Story – oder they had warfare, terror, murder and bloodshed, but they produced Michelange- ein wirklicher Kriminal Tango lo, Leonardo da Vinci, and the Renaissance. In Switzerland, they had brotherly love, Eine Story von Thomas König they had 500 years of democracy and peace, and what did they produce? The cuckoo clock…» Harry Lime (Orson Welles) im Film «The Third Man» Hazy Osterwald (geboren 1922), ein «Urgestein der Jazz- und Unterhaltungsmusik» (Jazz Thing) aus der Was zum Kuckuck soll das? So friedfertig war es Schweiz, blickt auf eine überaus erfolgreiche Karriere auch bei uns nicht immer, und die Schweiz hat und hat- als Bandleader, Trompeter, Vibraphonist, Arrangeur und te wohl auch immer etwas mehr zu bieten. Nun ja, Showman alter Schule zurück. Über 60 Jahre war der auch den Jazz haben die Schweizer nicht erfunden. gebürtige Berner im Business und seine Auftritte rund um Aber immerhin: die erste brauchbare europäische Be- den Globus bei Konzerten, Gala-Veranstaltungen und schreibung von Jazz stammt vom Schweizer Dirigenten TV-Shows lassen sich kaum noch zählen. Mit einer per- Ernest Ansermet, eine der ersten wissenschaftlich halt- fekten Mischung aus erstklassig gespielter Musik, hu- baren Publikationen über Jazz vom Wahlschweizer Jan morvollen Showeinlagen und einem unverwechselba- Slawe, die erfolgreichste Tanz-Jazzband im Berlin der ren Sound machte er mit seiner Band, dem «Hazy Dreissigerjahre des letzten Jahrhunderts wurde vom Osterwald-Sextett», eine Weltkarriere. Von den zahlrei- Schweizer Teddy Stauffer geleitet und einige heutige chen Platten (über 80 Titel), die sein Sextett seit Anfang Schweizer Jazzmusiker – wie etwa Georges Gruntz, der fünfziger bis Mitte der sechziger Jahre des letzten Daniel Humair, Irène Schweizer, Elsie Bianchi, Charly Jahrhunderts eingespielt hat, ist der Kriminaltango zum Antolini, Isla Eckinger, Andy Scherrer, Roman Schwaller, grössten Verkaufsschlager geworden. Sein ganzes Le- Georges Robert, Thierry Lang, oder auch der Leiter des ben verlief mit vielen Höhen und Tiefen ähnlich span- Vienna Arts Orchestras Mathias Rüegg und einige wei- nend wie jene von Jackie Brown und von Baby Miller, tere – haben einen Platz im Jazzolymp ergattert und da- den Gangstern in seinem berühmtesten Musikstück. mit unsere Ehre auch als Jazznation gerettet. Dabei ist (Man erinnert sich: In der Taverne, dunkle Gestalten, ro- viel Eigen- und Bodenständiges, aber vor allem Interes- te Laterne, Tango tanzen bis das Licht ausgeht, ein santes entstanden. Davon, wie es war, wie es dazu Schuss fällt und ein Herr mit Kneifer das Zeitliche seg- kam und was daraus wurde, möchte der Autor in loser net!) Heute lebt er mit seiner jetzigen Lebenspartnerin Folge berichten. Den Anfang macht einer, der auszog, Eleonore in Luzern in einer grosszügigen, gediegenen andere musikalisch das Fürchten zu lernen, und der da- Wohnung voller Erinnerungen. Seit kurzem tritt er nicht bei auch zu sich selbst finden musste. Einer, der nicht nur mehr auf, da er infolge seiner Parkinsonerkrankung nicht den Jazz, sondern auch Unterhaltung, Schlager und vor mehr gut und lange stehen kann und so auch das Vi- allem auch Show repräsentierte. Einer, der typisch für ei- braphonspiel beeinträchtigt ist. Bis er 80 Jahre alt war, nen Berner langsam hoch kam in der Szene und lange hat er jedoch immer noch Trompete gespielt. ganz oben blieb, aber nicht immer und nicht nur das… Diese Hommage an «Hazy National» ist der Versuch eines Einblicks in das Leben und Wirken und natürlich auch in die Schallplattenaufnahmen eines liebenswür- digen Menschen und grossartigen Künstlers.

Wer hätte das gedacht, dass ein elfjähriger, eigent- lich talentierter Junge wegen mangelndem Interesse von dem klassisch-romantisch orientierten Klavierunterricht

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sollte je wieder etwas Derartiges…» Ohne es zu wis- sen, hatte der schlaue Rolf Erich wohl ein mittlerweile mehrfach belastetes Marketingtool eingesetzt, wenn ich hier nur z. B. an «gemeinnützige» Organisationen wie die UEFA oder FIFA denke… (Das würde ja bedeuten, dass die Wenigen, die ein Ticket für die EURO 08 kau- fen konnten, es bei den Steuern absetzen könnten!) A propos Fussball: der war in der Familie Osterwalder omnipräsent. Erstens war die Stadtberner Familie eine Lebensgemeinschaft von Fans des BSC Young Boys in und zweitens war Rolf Erich bis zu den Junioren selbst aktiver Fussballer und 1933 Captain der Junioren C und drittens war der Vater von Rolf Erich selbst früher ein Mitglied der Schweizer Fussballnationalmannschaft gewesen.

Jetzt geht es aber los!

Um den Ansprüchen der Familie zu genügen, hat er SR 61096 1941 die Matur erfolgreich bestanden, aber noch nach der Maturfeier fuhr er mit dem Zug nach Lausan- seines Klavierlehrers suspendiert wird, sich aber gleich- ne und spielte ab sofort die zweite Trompete in der Big- zeitig für andere Musikstile brennend zu interessieren Band von Fred Böhler. Er schrieb sich am Konservatori- beginnt und sogar einige Jahre später mit dem Trom- um zum Studium der Musikwissenschaft und der Har- petenspielen musikalisch durchstartet. Ja diese Story monielehre ein und, während der Zweite Weltkrieg tob- wiederholt sich wohl immer wieder bei talentierten jun- te, schrieb er seine ersten Arrangements für den gen Musikbegeisterten, da hat wohl jede Epoche ihre berühmt-berüchtigten Teddy Stauffer (1909–1991), der an musikdidaktisch und -pädagogisch zu einseitig aus- damals schon als «Schweizer Volksmusikjazzer» einen gebildeten und interessierten Musiklehrkräften geschei- guten Ruf hatte. Für seine Musik war Teddy berühmt, terten Talente. Es sollte aber für den jungen Rolf Erich berüchtigt war er wegen seiner unzähligen Frauenge- Osterwalder, der am 18. Februar 1922 in eine gut- schichten. Ihn hatte Rolf Erich in den 30er-Jahren oftmals bürgerliche Berner Familie hineingeboren wurde, noch in Bern gehört, er war für ihn ein Vorbild, da er von Mu- viel schlimmer kommen. Erst über 50 Jahre später erfuhr sik so angefressen war. Viel später war er einmal bei er, dass dazumal ein Anwalt der Familie Osterwalder ihm in Acapulco in Mexico, als der Schürzenjäger gros- in der Beundenfeldstrasse im Breitenrainquartier die se Probleme bekam, da ihn ein Standesbeamter aus sei- Wohnung gekündigt hat, da der Sohnemann mit sei- nem Heimatort Murten am Telefon rüffelte, weil er da- nen Trompetenübungen zu einem stark wahrnehmbaren mals nur zwei seiner insgesamt fünf Ehefrauen ange- Umweltproblem geworden war, das zwar mit dieser meldet hatte! Reich wurde Teddy Stauffer übrigens nicht drastischen Massnahme nicht eliminiert, dafür aber geo- durch seine Musik, sondern durch Rohstoff- und Benzin- grafisch verschoben wurde. Künftig wohnte die Familie handel und einige undurchsichtige geschäftliche Akti- in einem damaligen Neubau in der Spitalackerstrasse. vitäten in Südamerika. Der junge Trompeter spielte parallel auch immer et- was Klavier, und als ihn 1938 seine Klassenkameraden am Kirchenfeldgymnasium genügend lang bedrängt Wie Hazy Osterwald entstand. hatten, wurde er bald zum Leiter der «Black-Clan-Band». Diese trat sehr erfolgreich am Gymer-Ball auf, aber da Die erste Freundin von Rolf Erich, die aus England es verboten war, gegen Bezahlung Musik zu machen, stammte, hänselte ihn jeweils wegen seines Namens verkündete der geschäftstüchtige, junge Bandleader, und so wurde 1942 aus Rolf Erich, zuerst als Überna- dass man im Rahmen des Konzertes eine Kollekte ma- me, aber bald offiziell eingetragen, Hazy. Da er häu- che, um eine neue Bassgeige, die etwa Fr. 300 koste, fig auch in der Westschweiz unterwegs war und man für das Orchester und nicht für eine Person zu kaufen. dort auf Französisch Mühe mit der Aussprache der En- Dieser geradezu gemeinnützige Ansatz des Auftrittes dung seines Familiennamens hatte, liess Hazy diese ein- provozierte aber den Rektor, der dem jungen Mann kla- fach weg. So wurde also innert Kürze aus Rolf Erich ren Wein einschenkte: «Osterwalder, Sie sind ein Osterwalder Hazy Osterwald. Und das blieb dann so schlauer junger Mann; ich verwarne Sie nur einmal: bis heute.

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Aber auch sein neuer Name nützte wenig, er muss- te ins Militär zu den Sandhasen, da er im Rahmen der Mobilmachung eingezogen wurde. Nun war Hazy ein Teil der Mythen Réduit, Alpenfestung und Aktivdienst. Da wurde ihm kurzfristig deutlich mehr der Marsch ge- blasen, als es ihm lieb war, doch gelang es ihm gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, aus dieser militärischen Zwangsjacke aus Drill und «friss oder stirb» auszubre- chen, nachdem er im ständigen Wechsel von Ziville- ben und Aktivdienst harte Zeiten hatte durchmachen müssen: Er konnte zwar wieder kurzfristig Musik ma- chen, musste aber auch stets wieder einrücken. Und da er sowohl mit seinem Verhalten als auch mit seiner Art schlecht in das vom Militär angelegte Korsett passte, eckte er auch immer wieder an, sei es bei seinen Vor- gesetzten oder auch bei seinen Kameraden, die gross- mehrheitlich Bauern waren und bei denen er als Exot immer wieder gehänselt wurde. Etwas besser wurde es, als er von den Minenspickern zu den Füsilieren wech- seln durfte. Da wurde er Trompeter in der Militärmusik. Er passte aber auch dort mit seinem «Jazzsound» schlecht in das Konglomerat Dorfmusik erprobter Feier- abendbläser. Er konnte nicht wie später beispielsweise Pepe Lienhard der vergilbten Militärmusik neue Impul- se geben. Dazu war die Zeit noch nicht reif und während z. B. in dieser Zeit in der US-Army Swing- bands (allen voran Glenn Miller) zum Brückenschlag von Militär- und Zivilbevölkerung, aber auch zur Auf- heiterung der Truppen beitragen konnten, waren die Schweizer Militärspiele nur Teile des militärischen Rah- mens bei Defilees, Fahnenübergaben, Ansprachen, Be- erdigungen und ähnlichem.

«Den Osterwald will ich in meinem Hotel nicht mehr sehen!»

Mitten in diesen allgemeinen Kriegswirren ausser- halb der Schweiz gelang es immer wieder guten Mu- sikern in die Schweiz zu flüchten, was aber auch ihnen nie einfacher gemacht wurde als anderen Leuten. Ha- zy hatte sich mit seinen verschiedenen Auftritten in den unterschiedlichsten Bands schon einen guten Ruf ge- schaffen und anfangs Sommer 1943 besprach er sich mit Eugen Tripet, dem damaligen Direktor des Berner Nachtklubs «Chikito» über die Gründung eines eigenen Orchesters. Es wurde ihm ein dreimonatiges Engage- ment angeboten, er müsse nur seine Mitglieder nennen. Bis in den Herbst überlegte er sich das – unterschrieb dann aber einen Vertrag für den 1. September 1944. Im Winter zuvor spielte er noch im Orchester Fred Böhlers und er spielte erstmals im Kulm-Hotel in Arosa. Als Benjamin des Orchesters war er für die verrücktesten Streiche zu haben: Einmal hat er in allen Zimmern der Musiker die Tür aus den Angeln gehoben, das gab ei- nen Riesenlärm, als die Türen umfielen, als sie mitten in

AAA-Bulletin Ausgabe Sommer/Herbst 2008 12 der Nacht in ihre Zimmer wollten. Sie jagten ihn dar- des Jahr im Winter für drei Monate im Kulm-Hotel in aufhin durchs ganze Hotel und als er selbst zurückkam, Arosa, und es war sogar die einzige Zeit im Jahr, in der waren alle seine Kleider fein säuberlich an die Decke die Familie von Hazy für längere Zeit zusammen sein genagelt! konnte.

«Ich verliere mein Orchester!»

Nicht nur für Hazy waren die Kriegsjahre eine schwierige Zeit, auch für seine ständig wechselnden Mitmusiker, die aber die Situation auch gnadenlos aus- nutzten, indem sie immer dem Meistbietenden zur Ver- fügung standen. Es gab keine juristisch abgesicherten Verträge. Vieles wurde noch, wie man sich dies in der Schweiz vom Kuhhandel gewohnt ist, per Handschlag abgemacht, aber das nutzte Hazy wenig, wenn die Musiker wieder einmal vom Militär eingezogen wur- den. Deshalb waren eigentlich ausländische Musiker interessanter, aber die bekamen dafür oftmals keine of- fizielle Arbeitsbewilligung. Viel schlimmer waren aber die Bandleader im Umgang miteinander. Wie Hyänen luchsten sie sich gegenseitig gute Musiker ab, die bei entsprechendem Geld sowieso keine Solidarität kann- Gold Records LP 11201. Dritter von rechts: Hazy Osterwald ten. Bob Huber, Fred Böhler, Eddie Brunner und ande- re machten sich und Hazy so ständig die besten Kräfte abspenstig. Trotz gefestigten Arrangements gab es so in Aber es lief nicht immer so harmlos ab. In Arosa war den Klangfarben der Orchester fast täglich Nuancen die Polizeistunde dann zumal auf zwei Uhr festgelegt. zu erkennen, da gewisse Musikerplätze ausgetauscht Da die Musiker bis zu diesem Zeitpunkt selbst aktiv wa- waren. Zudem bedeuteten grosse Bands auch grosse ren, konnten sie nie anderen Orchestern zuhören oder Kosten und da die Musiker auch in den entsprechenden tanzen gehen. Es ergab sich aber, dass einmal kurz vor Hotels wohnten und die Bezahlung meist exklusiv Über- Mitternacht der letzte Gast im Kulm-Hotel gegangen nachtungs-, Verpflegungs- und vor allem auch Geträn- war, und so ergriff Hazy freudig die Gelegenheit, um kekosten waren, ergaben sich bei längeren Engage- einmal im Kursaal zu tanzen. Kaum hatte er jedoch das ments gewaltige Hotelkosten, die dem Bandleader Lokal betreten, als ein Polizist erschien und die Polizei- manchmal nicht nur keinen Gewinn, sondern sogar stunde befahl. Hazy wurde wütend und schnaubte, höhere Unkosten als Lohn brachten. warum die Polizei nie zu ihnen käme, damit sie als Mu- siker auch einmal rechtzeitig Schluss machen könnten. Er ahnte nicht, was er damit angerichtet hatte. Kurze Zeit später kam die Polizei vorbei und es gab einen Rie- sendisput mit der Direktion des Hotels. Dabei wurde be- kannt, dass Hazy die Polizei ja geradezu bestellt hatte! Etwas später stand Hazy in den frühen Morgenstun- den im Mondlicht vor der spiegelglatten Eisbahn beim Hotel. Da holte er seine Schlittschuhe und begann sei- ne Kreise auf dem Eis zu ziehen. Nach kurzer Zeit ka- men drei Männer und schlugen ihn zusammen. Erst spä- ter erfuhr Hazy, dass die drei die halbe Nacht ge- schuftet hatten um das Eis für eine Show am nächsten Tag zu präparieren und dass er mit seinem Übermut de- ren Arbeit zunichte gemacht hatte. Auch der Direktor hatte jetzt aber genug von ihm: Als Fred Böhler für das nächste Jahr verhandelte, war es für den Direktor klar: «Nur ohne den Osterwald!» Das sollte aber zu einer Ironie des Schicksals wer- den. Denn später spielte das Hazy-Osterwald-Sextett je- Columbia C 83532

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Die Hazy Osterwald Story – oder ein wirklicher Kriminal Tango

seine Zuverlässigkeit verloren hatte und für seine Band nicht mehr trag- bar war.

Auch Wunderkinder kön- nen untergehen

Der allerbeste Musiker seines Orchesters, das deutsche Wunder- kind Ernst Höllerhagen (1912- 1956), der bereits mit 13 Jahren mit seiner Klarinette der Star in deut- schen Stummfilmorchestern war und Polydor 46 633 Das Label von Elite Special 4652 (78T) seit 1929 vollberuflich in Bands en- gagiert wurde, hatte von Anfang an Auf die Dauer konnte dieses Ge- zu Hazy einen besonderen Draht. Das Sextett ging zur Feuerprobe schäftsgebaren nicht aufgehen und 1936 trat er mit Coleman Hawkins gleich ans Internationale Jazz-Festi- obwohl Hazy die damals berühmte in der Schweiz auf und machte Plat- val in Paris und der steile Aufstieg Sängerin Kitty Ramon und etwas tenaufnahmen. Hazy hörte ihn zu mit viel Ruhm und Ehre begann. Im später die aus einem Schweizer In- dieser Zeit in einem Berner Nacht- Umfeld von Stars wie Louis Arm- ternierungslager verpflichtete grie- club und war von dann an sein strong, Charlie Parker, Miles Davis, chische Sängerin Kay Lynn in seinen grösster Fan und später auch Förde- Max Roach, Don Byas, Jack Tea- Reihen wusste, lief er je länger je rer. Ab 1939 war er bei Teddy garden, Earl Hines, Sidney Bechet mehr in einen Schuldenberg hinein. Stauffer engagiert, aber von 1947 und vielen weiteren fühlten sich Ha- Das Ergebnis war: Hazy war pleite bis 1956 hatte er mit Hazy eine tol- zy und seinen Mannen zwar etwas und dies entgegen seinem grossen le Zeit. Leider litt Ernst an Depressio- mulmig, aber das neue Sextett stand Erfolg beim Publikum! Trotz Engage- nen, hatte grosse Alkoholprobleme, von Anfang an unter einem guten ments in den bekanntesten Lokalen seine Frau verliess ihn und ging mit Stern. Ausser Hazy selbst waren al- der Schweiz, dem «Chikito» in Bern, seiner Tochter in die USA. Hazy half le seine Bandmitglieder in Topform dem «Odeon» in Basel und dem auch ihm, wo er konnte. So grün- und wollten den Amerikanern in Pa- «Moulin Rouge» in Genf, welche ihn dete er im Jahr 1949 sein Hazy ris zeigen, dass es in der Schweiz total zehn Monate pro Jahr enga- Osterwald-Sextett mit Ernst Höllerha- ausser Kühen, Schoggi und Banken gierten, reichte es nicht aus, seine gen, nachdem er nach dem Zusam- auch noch das Hazy Osterwald- mittlere Grossformation von zwölf menbruch seines Orchesters zuerst Sextett gab. Hazy hatte ein Zahn- Musikern zu finanzieren. Er beging in Lugano neue Kraft schöpfen konn- problem, das er einmal regeln muss- einen grossen Fehler und begab te. te. Der Zahnarzt sagte ihm, dass sich in die Fänge eines skrupellosen das problemlos sei und er vertraute Managers, der ihn nach Strich und Die Urbesetzung war: ihm. Wer selbst Trompete spielt, Faden ausnahm. Hazy war trotz al- Ernst Höllerhagen Klarinette und weiss, wie heikel die Zähne mit den ler Geschäftstüchtigkeit viel mehr später Saxofone Lippen kommunizieren können. Das Musiker als Geschäftsmann, er half Sunny Lang, Bass A und O eines guten Trompetentons seinen Musikern oftmals aus der Pat- Gil Cuppini, Schlagzeug ist der Ansatz und der wird nie so sche, war für lange Zeit tolerant, Francis Burger, Piano gefährdet, wie wenn die Zähne half ihnen, wo er konnte! Pierre Cavalli, Gitarre schlecht mit den Lippen harmonie- Eines der grössten Probleme war Hazy Osterwald, Trompete ren. Und genau das passierte Hazy bei vielen Musikern der Alkohol, der nun vor seinem wichtigsten Auftritt. oftmals die Talentiertesten am meis- Er übte nach dem Eingriff und mit ten belastete. Es tat Hazy sehr weh, seinen daraus resultierenden An- wenn er wieder einen Musiker ent- satzproblemen wie ein Besessener, lassen musste, der aufgrund des aber auch hier weiss der des Trom- Konsums von viel Hochprozentigem petenspiels Kundige: Es wird unter

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HiFi-Vision Thun

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AAA-Bulletin Ausgabe Sommer/Herbst 2008 15 dieser Belastung nur noch schlim- darauf startete auch die Filmkarrie- geht es ständig erfolgreich weiter… mer! Wie ein übertrainierter Hoch- re des Sextetts. Es entstanden un- 1964 ist das Hazy Osterwald-Sex- leistungssportler kam Hazy so in ein zählige Filme mit bekannten deut- tett offizielles Orchester bei den lokales Überlastungssyndrom. Seine schen Schauspielern und Stars wie Olympischen Spielen in Innsbruck, einzige Hoffnung war am Schluss, Caterina Valente, Peter Alexander, spielt fünf Wochen an der Schwei- alle Arrangements so umzuschrei- Gunther Philipp, Peter Weck, Eddi zerischen Landesausstellung EXPO ben, dass er mit dem Vibraphon statt Arendt, Gustav Knuth, Udo Jürgens, in Lausanne, danach vier Wochen mit der Trompete auftreten konnte, et- Heidi Brühl, Heinz Ehrhart, Peter im Erstklassrestaurant «Opera Källa- was, das er erst gegen Ende seiner Frankenfeld, Hans Joachim Kulen- ren» in Stockholm, und es folgt eine musikalischen Karriere wieder ma- kampf, Kurt Edelhagen und Bibi Jo- Südamerika-Tournee mit 35 Fern- chen sollte. Trotzdem wurde der Auf- nes. Mitten in dieser Erfolgswelle sehauftritten. tritt am Internationalen Jazzfestival kam ein weiterer Tiefschlag für Ha- von Paris 1949 wieder Erwarten zu zy. Am 11. Juli 1956 schied Ernst einem durchschlagenden Erfolg. Höllerhagen während einer Tournee Künftig wurde das Sextett in ganz in Interlaken freiwillig aus dem Le- Europa gebucht. Es gab anfangs ben. Aller Erfolg hatte ihn nicht aus der 50er Jahre auch Plattenverträge seinen Depressionen gebracht. Ha- mit AUSTROTON und HELIODOR zy hatte nicht nur seinen besten Mu- und etwas später mit dem U-Musik siker verloren, sondern auch einen Ableger der Deutschen Grammo- sehr guten Freund. phon Gesellschaft, der aufstreben- den Firma POLYDOR. In der Über- Aufstieg kommt vor dem gangszeit von Schellack zu Vinyl Fall. wurden zuerst noch 78er-Schellack- platten aufgenommen, bald aber In dieser hektischen, erfolgrei- 25cm Langspielplatten und Singles chen Zeit des Wirtschaftswunders in exzellentem Mono. Die kann ich der 50er-Jahre wurde Hazy brutal in Und der nächste Tiefschlag allen Monoliebhabern wärmstens die Realität zurück geholt. Er be- folgt empfehlen, auch wenn ich weiss, gann selbst vermehrt zu trinken, wur- dass ich damit meine künftigen Fun- de selbst depressiv und spürte immer Mitten in dieser erfolgreichsten de seiner Aufnahmen in Brocken- mehr, was ihm mit Ernst verloren ge- Zeit traf Hazy der nächste, noch viel häusern und auf Flohmärkten wohl gangen war. 1959 war die Band schlimmere Schicksalsschlag: Seine arg kompromittieren werde. endlich wieder gefestigt. Er konnte Frau, Katja Osterwald, scheidet mit für das 10jährige Jubiläum des Ha- einer Überdosis Schlaftabletten frei- zy Osterwald-Sextetts folgende Be- willig aus dem Leben. Sie war seit setzung vorweisen: 15 Jahren mit Hazy verheiratet und Dennis Armitage, Sax hinterliess ihm drei Kinder. Das Pres- Werner Dies, Klarinette sebüro von Hazy schreibt: «Die Ver- Sunny Lang, Bass storbene ist anscheinend den seeli- Kurt Prina, Klavier schen Belastungen und Anforderun- John Ward, Schlagzeug gen, welchen die Frau eines Berufs- Hazy Osterwald, Trompete musikers von grosser internationaler Bedeutung ausgesetzt ist, nicht mehr In dieser Besetzung wird das er- gewachsen gewesen, um so mehr, folgreichste Stück der Band 1959 als nach einer einmaligen jahrelan- eingespielt: «Kriminal Tango», gen Erfolgsserie im Berufsleben ihres Heliodor 330011 (25 cm) 900'000 Stück werden von dieser Mannes plötzlich Schwierigkeiten Platte verkauft; 1960 folgten der auftraten. Eine Welle von unhaltba- Immer mehr kam zur Musik auch «Konjunktur Cha-Cha», sowie die ren Gerüchten, welche nach der Be- die Show. Das aufstrebende Medi- Bavaria Show «In 80 Takten um die kanntgabe der Auflösung des Sex- um Fernsehen sollte ein ganz wich- Welt». 1961 wird «Lieben Sie tetts ihren Weg in die Öffentlichkeit tiger Partner für Hazy und seine Show?» produziert, bis heute die er- fanden, zerrütteten die Nerven von Mannen werden. 1954 trat die folgreichste internationale Fernseh- Katja Osterwald.» Band im deutschen Fernsehfilm «Ei- show Deutschlands, die in über 30 Hazy stand nun mit einem priva- ne kleine, grosse Reise» auf. Kurz Ländern ausgestrahlt wird. Und so ten und beruflichen Scherbenhaufen

AAA-Bulletin Ausgabe Sommer/Herbst 2008 16 da, wobei seine Pressestelle kurze Zeit später verlauten Das Osterwald-Sextett bleibt zusammen liess: «Hazy setzte sich mit seinen Musikern zusammen, und man beseitigte die an und für sich unbedeutenden Der tragische Tod seiner Frau führte wohl schluss- Missverständnisse». endlich dazu, dass sich alle Beteiligten zusammenrauf- ten und beschlossen, weiterhin zusammen Musik zu ma- chen. Hazy stürzte sich voll in seine Berufung und konn- te wohl damit diesen grausamen Schicksalsschlag ver- drängen. Millionen von Menschen möchten Karriere machen, reich, bekannt, berühmt, ja ein Begriff werden. Aber möchten allein genügt wohl nicht, der Wille ist ent- scheidend. Begabung oder sogar Genie sind viel, aber bei weitem nicht alles. Auch Hazy wusste, dass dazu mindestens genau so viel Fleiss und Arbeit – präzise, gewissenhafte Arbeit – gehört, die nie aufhören darf. Den Erfolg zu erkämpfen ist schwer, ihn zu halten, ist noch unendlich viel schwerer! Und dann stellt sich noch die Frage: zu welchem Preis? Genau in diesem Dunst- kreis bewegten sich Hazys Überlegungen vor gut 40 Jahren. Wie heisst es so sarkastisch: «Zwei Dinge trü- ben sich beim Kranken: erstens der Urin und zweitens die Gedanken!» Bei Depressionen reicht wohl der zwei- te Grund, um den Menschen in den Abgrund zu reis- sen. Und auf diesem Scheideweg bewegte sich Hazy wohl damals. Durch die viele Arbeit und die ständigen Heliodor 330017 (25 cm) Ansprüche und Verpflichtungen, mit denen er konfron- tiert war, gelang es ihm, sich weitgehend selbst aus sei- nem Jammertal heraus zu manövrieren.

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«Die Zukunft ist als Raum wohl auch für die folgenden Unan- der Möglichkeiten der nehmlichkeiten des Alters gerüstet. Raum unserer Freiheiten.» Wegen dem «chaibe Parkinson» be- (Karl Jaspers) kam er zunehmend Probleme und kann so seit ein paar Jahren nicht Hazy nutzte die Chance des sich mehr lange stehen. Mit 80 legte er exponentiell steigernden kommerzi- die Trompete beiseite, seither spielt er ellen Erfolgs seiner Musik, und auch noch sporadisch Vibraphon. der Zusammenhalt mit seinem Sex- tett verbesserte sich in dieser Phase Was kommt, weiss man ei- beträchtlich. Alle Beteiligten kamen gentlich schon… gestärkt aus dieser Krise. Im Jahr 1966 war er mit «Der Fahrstuhl Friedrich Dürrenmatt (1921–90), Polydor 46329 nach oben ist besetzt» äusserst er- mit dem Hazy gemeinsam mit seiner folgreich. Im Rückblick trägt dieser Vom Hazyland ins Reich ersten Frau befreundet war, wollte Schlagertitel starke autobiografische der Träume für ihn ein Bühnenstück mit dem Titel Züge und widerspiegelt sehr gut «Der Trompeter» schreiben. Mit sei- diese Situation. 1970 kam die erste Die frühen 80er-Jahre wurden nem, ihm eigenen Schalk skizzierte mehrerer US-Tourneen, nun als neue wieder zu einem sehr dunklen Kapi- er ihm das Stück. Es war typisch Dür- Formation «Hazy Osterwald Jetset». tel in seiner Lebensgeschichte. Sei- renmatt: Weltuntergang, überall Nach Innsbruck 1964 war sein Or- ne Jahre zuvor erfolgreich aufge- herrschen Krieg und Chaos. Auf ei- chester auch an den Olympischen baute Nachtclubkette mit verschie- nem kleinen Berg steht Hazy mit der Spielen 1972 in München und denen «Hazylands» fing an massiv Trompete und bläst und trompetet, 1976 wieder in Innsbruck das offi- zu kränkeln. Seine Clubs entspra- was er seinem Horn entlocken kann. zielle Olympia-Orchester. Dazu chen nicht mehr dem Bedarf der Zeit Am Schluss kommt die Sintflut, die wirkte es als Begleitorchester unter und wurden durch die aufkommen- Welt geht unter und Hazy steht im- anderem für Udo Jürgens, Catarina den Discos finanziell in den Ruin ge- mer noch auf seinem Berg! Valente, Bibi Johns, Gilbert Bécaud trieben. Seine zweite Frau, die Sän- oder Sacha Distel. Mittlerweile zog gerin Ema Damia, nahm ihn bei der der Multiinstrumentalist Hazy Oster- Scheidung gehörig aus und mit dem wald mit Trompete, Piano, Vibra- musikalischen Erfolg war es plötzlich phon und Schlagzeug sämtliche Re- auch nicht mehr weit her. Ich habe gister seiner Talente, er wurde so ihn persönlich in dieser Zeit in der praktisch zur europäischen Antwort renommierten Beethovenhalle in auf Lionel Hampton und konnte ei- Bonn erlebt, bei einem Faschings- gentlich musikalisch tun und lassen, konzert. Fürchterlich laut und musi- was er wollte. Er hatte eine grosse kalisch zwischen Schunkellied und Fangemeinde, primär aus der brei- Marsch war dieses «Erlebnis». Mehr ten Schicht des politischen und ma- möchte ich hier lieber nicht von die- teriellen Mittelstandes, in einer Zeit, sem Auftritt berichten. Hazy machte wo er geradezu als ruhender Pol in dieser Zeit für Geld musikalisch so zwischen Freejazz und Rock oder ziemlich alles, aber es nützte nichts. Tell Record LP 557 (25 cm) auch zwischen Folkmusik und seich- Die Hazylandkette war weg, seine tem Schlager wirkte. Er hatte immer Villa in Feldmeilen ebenso. Aber Qualität zu bieten und er trat nach Hazy wäre nicht Hazy gewesen: wie vor gerne in den mondänen Kur- Einmal mehr aufstehen als umfallen orten auf (früher war er ja meistens wurde je länger je mehr zu seinem mit Familie und Band für drei Mo- Lebensmotto. Und da er als zentrale nate im Winter in Arosa engagiert). Charaktereigenschaft 1994 in ei- Und auch bei den aufwendigsten nem Interview der Schweizer Illus- Partys war er mit seinem Jetset ein trierten angab, «dass ich es jetzt fer- gern verpflichteter Musiker. tig bringe, nie sauer zu sein», war er

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Von seinen Schallplatten Singles 45/17cm: 24166 (mono) 220166 (stereo) Hazy Osterwald hat über Jahrzehnte eine Vielzahl von 24165 (mono) 220165 (stereo) Schallplatten eingespielt. Hier – als persönliche kleine 24386 (mono) 220386 (stereo) Auswahl des Autors dieser Story – eine Liste von Platten 24327 (mono) 220327 (stereo) aus der erfolgreichen Phase das Hazy Osterwald-Sex- 24225 (mono) tetts, die meisten davon sind noch in gutem, altem Mo- 24048 (mono) no! 24477 (mono) 24521 (mono) POLYDOR 24396 (mono) 24554 (mono) 24559 Single 45/17cm aus dem Musikfilm « Die Hazy Osterwald-Story» HELIODOR unter gleichem Titel: 46603 LP 33/30cm 45/17cm Singles: und auch: 21354 EPH 45/17cm 450307 (mono) 450259 (mono) Hazys Nightclub 450260 (mono) 46329 LPHM (mono) 237529 SLPHM (stereo) 450313 (mono)

Latin Trumpet Hazy Osterwald Goes Broadway 46354 LPHM (mono) 237554 SLPHM (stereo) 33/30cm: 330017 (mono)

Kriminal Tango Die Hazy Osterwald-Show I 21057 EPH (mono) 33/25cm: 460055 (mono)

Die Hazy Osterwald-Show II 33/25cm: 460054 (mono)

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