Blatter: «Europa Ist Zu Stark» Pflichtig B E R N
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AZ 3900 Brig Dienstag, 11. Juli 2000 Publikations-Organ der CVPO 160. Jahrgang Nr. 160 Fr. 1.90 Unabhängige Tageszeitung Auflage: 27 469 Ex. Redaktion: Tel. 027/922 99 88 Abonnentendienst: Tel. 027/948 30 50 Mengis Annoncen: Tel. 027/948 30 40 Förderung Kassen- des Stillens Blatter: «Europa ist zu stark» pflichtig B e r n. — (AP/wb) Stillen B e r n. — (AP) Die Kran- sei für Säuglinge der beste Der FIFA-Präsident zum Wirbel nach der WM-Vergabe kenkassen müssen ab 2001 Start ins Leben. Dies das die Kosten für die Heroin- Motto der in Bern gestern abgabe und die künstliche gegründeten Stiftung zur (wb) Er setzte sich selbst Befruchtung übernehmen. Förderung des Stillens. in seiner Funktion als Dadurch dürften die Prämi- FIFA-Präsident öffentlich en um rund ein halbes Pro- In der Schweiz würden noch für Südafrika als WM-Aus- zu wenige Babys die medi- zent ansteigen. Bisher war zinisch empfohlenen vier tragungsort 2006 ein und nur die Substitutionsbe- bis sechs Monate lang ge- stand damit schlussendlich handlung mit Methadon stillt. Die Muttermilch sei auf der Seite des Verlierers. leistungspflichtig. nicht nur in der Nährstoffzu- «Doch damit kann ich le- ben.» Bei einer durchschnittlichen sammensetzung ideal, das Patientenzahl von 1000 Stillen leiste auch für das Vorab seitens der deut- Opiatabhängigen und Kos- seelische Wohlbefinden des schen Medien ist Sepp ten von 18 000 Franken pro Kindes einen wichtigen Bei- Blatter ob diesem Verhal- Patient und Jahr betragen trag. Eine besondere Auf- ten im Vorfeld in die Kritik die kassenpflichtigen Leis- merksamkeit der Stiftung gelte der Chancengleichheit. geraten. Und nach dem tungen für die Heroinabga- Wahlergebnis zweifeln sie be 13,5 Millionen, wovon Denn viele Mütter würden an der internen Position des bereits heute rund fünf Mil- sich zwar für das Stillen ent- FIFA-Präsidenten. lionen Franken von den scheiden; ein grosser Teil Kassen bezahlt werden. müsse aber zwei Monate Eine Woche lang hat Sepp nach der Geburt die Er- Blatter geschwiegen, als es Nach Schätzungen des Bun- werbstätigkeit wieder auf- um Worte der Rechtferti- desamtes für Gesundheit nehmen. Die Stiftung setzt gung oder seine Darstel- (BAG) könnten zudem un- sich zum Ziel, dass 80 Pro- lung der Dinge ging. gefähr 1500 bis 2000 Perso- zent aller in der Schweiz ge- nen jährlich eine Kurzzeit- borenen Kinder mindestens Jetzt redet er. Und gewährte therapie mit Buprenorphin vier bis sechs Monate voll dem WB ein Interview. Ei- statt Methadon erhalten. gestillt werden und bis Ende ne seiner Schlussfolgerun- Auf der anderen Seite soll 2004 drei Viertel aller Kin- gen: «In der FIFA-Exekuti- ein dreijähriger Ärztestopp der in stillfreundlichen Kli- ve ist Europa im Verhältnis helfen, die Mengenauswei- niken zur Welt kommen. zu den übrigen Verbänden tung in den Griff zu bekom- Seite 5 zu stark vertreten.» Seite 21 FIFA-Präsident Sepp Blatter: «Mit der Niederlage kann ich leben.» men. Seite 3 Lastwagen ausser Kontrolle Nach Schleuderfahrt ungeplanter Tankstellenbesuch Visp.—(wb) Die wil- de Schleuderfahrt eines Lastwagens endete ges- tern Vormittag glimpf- lich: Das Gefährt war auf der Kantonsstrasse ins Schleudern geraten, überquerte die Fahr- bahn und das Trottoir, prallte gegen eine klei- ne Mauer und kam auf der Seite liegend auf dem Vorplatz der Tankstelle zum Still- Stellvertretend für alle Jungwächtler und Blauringmädchen: Die Jungwacht Don Bosco, Glis, die in stand. Rueras ihre Zelte aufgeschlagen hat. Wie die Kantonspolizei mitteilte, erlitt der Len- ker des Lastwagens Sommerzeit, Lagerzeit leichte Verletzungen. WB berichtet über Blauring- und Jungwachtlager Leute, die sich auf dem Vorplatz der Tankstel- Oberwallis.—(wb) Jahr für Jahr begeben sich zu Beginn der Schulferien viele Kinder in die le aufhielten, kamen traditionellen Blauring- und Jungwachtlager. Auch dieses Jahr werden bis Ende des Monats gegen mit dem Schrecken da- 1000 Kinder und Jugendliche in den verschiedensten Orten und unter abenteuerlichen Mottos ir- Auf der Seite liegend kam der Lastwagen nach einer unkontrol- gendwo im Wallis oder auch weit darüber hinaus unvergessliche Tage erleben. Über die Aktivitäten von. Wir berichten im lierten Schleuderfahrt auf dem Vorplatz der Garage «Rex» in können Eltern und Interessierte in unserer WB-Aktion «Lagerzeitung» die Erlebnisberichte und heutigen Regionalteil. Visp zum Stillstand. Die Feuerwehr von Visp war mit der Ölwehr das Lagerleben mitverfolgen. Seite 17 Seite 7 ausgerückt, um die verschmutzte Fahrbahn zu reinigen. Wallis Wallis Sport Fotoroman sorgt für Wirbel Im Zeichen von van Gogh Armstrong griff an Das Magazin der Groupe Die diesjährige grosse Som- Als es erstmals am Berg um Mutuel gibt es seit zwei merausstellung der Fondati- etwas ging, da griff der Fa- Nummern. Es nennt sich on Pierre Gianadda in Mar- vorit an. Tour-Titelverteidi- «Login» und wird vom Zür- tinach ist dem niederländi- ger Lance Armstrong (Bild) cher Büro «alpha Journalis- schen Malergenie Vincent erteilte seinen Gegnern eine ten ag» redigiert. Der ange- van Gogh (Bild: Selbstpor- Lektion. Der Amerikaner gliederte Fotoroman zu trät) gewidmet. Zu entde- zog in der ersten Bergan- «Liebe, Lust und Leiden- cken gibt es hier zahlreiche kunft der Tour inwidersteh- schaft auf Bettenstation 6» Werke, die bisher nur äus- lich davon, holte beinahe (Bild) wird von der Gewerk- serst selten der Öffentlich- noch Ausreisser Ochoa ein schaft VPOD als image- keit präsentiert wurden. Die und nahm seinen härtesten schädigend für die Spitalbe- Kunstschau dauert bis zum Konkurrenten zwei und rufe empfunden. Seite 7 26. November. Seite 10 mehr Minuten ab. Seite 19 AUSLAND Walliser Bote Dienstag, 11. Juli 2000 2 Ein Ruhestand im Frieden scheint Arafat noch nicht gegönnt Rauhes Wasser und Klippen im Friedensprozess bedrohen das Lebenswerk des alten Kämpen — Der Symbolgestalt Palästinas droht bei zu viel Nachgiebigkeit das Kainsmal des Verräters Jerusalem.—(AP) In einem das endgültige Scheitern des und Millionen palästinensischen suchen, die internationale Öf- knappen Monat wird Jassir Friedensprozesses, kommt er den Flüchtlingen den Rücken zuge- fentlichkeit auf seine Seite zu Arafat 71. Doch ein Ruhestand Israelis aber zu weit entgegen, kehrt hat. Obwohl Arafat in den bringen. Denn seine Gegner ha- im Frieden ist dem alten Käm- droht ihm ebenfalls das Scheitern letzten Jahren bei Umfragen un- ben es leichter. Die Israelis ha- pen noch lange nicht gegönnt. seines Lebenswerks und dazu ter seinen Landsleuten immer ben ihren eigenen Staat und Bei der Gipfelkonferenz von das Trauma, als Verräter in das schlechtere Popularitätswerte er- manch einer glaubt gar, bei ei- Andenken seines Volkes einzu- hielt, gibt es doch keinen anderen nem Scheitern des Friedenspro- Von Laura King gehen. palästinensischen Politiker, der zesses habe das Land mehr zu ihn ersetzen könnte. Der einfache gewinnen als zu verlieren. Camp David erwartet den pa- Zwei Dinge sind es vor allem, Mann auf der Strasse hängt im- lästinensischen Präsidenten die die Verhandlungen mit Israel mer noch an ihm, auch wenn er vielleicht der lang ersehnte so schwierig gestalten: die Frage sich über seine Autonomiever- Die wenigen Trümpfe, die er hat, Friedensschluss mit Israel, mit des Status von Jerusalem und das waltung oder das korrupte Ver- muss Arafat ausspielen. Offiziell grösserer Wahrscheinlichkeit Problem der palästinensischen halten des palästinensischen droht er damit, am 13. Septem- aber ein rauhes Meer voller Flüchtlinge. Arafat weiss, dass er Establishments ärgert. «Arafat ber, dem Stichtag für einen end- Klippen, an denen sein Lebens- es sich trotz allen israelischen wird das erreichen, was die Pa- gültigen Friedensschluss, einen traum, ein unabhängiger paläs- Widerstandes nicht leisten kann, lästinenser brauchen. Dieser unabhängigen palästinensischen tinensischer Staat, jäh zerschel- seinem Volk einen Frieden zuzu- Gipfel wird zeigen, dass er nicht Staat auszurufen, egal ob bis da- len kann. Schwer lastet die Bür- muten, bei dem die Palästinenser der Mann ist, der sein Volk ent- hin die Verhandlungen abge- de auf ihm, für sein Volk trotz nicht wenigstens einen Fuss in täuscht», sagt Abbas Abu Ali. schlossen sind oder nicht. Hinter aller Kritik an seinem Füh- Jerusalem behalten, das von bei- Der Händler aus dem Flücht- verschlossenen Türen befragte er rungsstil zur Symbolgestalt des den Seiten als Hauptstadt bean- lingslager Schati im Gazastreifen aber bereits seine Führung, ob Kampfes um die Unabhängig- sprucht wird. Er weiss auch, dass drückt aus, was viele denken: die palästinensische Öffentlich- keit geworden zu sein. die meisten seiner Landsleute «Er wird an die Flüchtlinge den- keit bereit wäre, damit noch län- lieber das Scheitern des Frie- ken und wir werden unser Jeru- ger zu warten, bis eine Einigung Arafat steht nach vier Jahrzehn- densprozesses in Kauf nehmen salem haben», glaubt er. mit Israel erreicht sei. Doch end- ten Dienst an der palästinensi- würden als endgültig auf jegliche los kann er dieses Spiel nicht schen Sache vor einem Dilemma, Rechte in Jerusalem zu verzich- Um solche Hoffnungen nicht spielen. Offiziell liess sein Kabi- das zu überwinden ihm selbst bei ten. Der Alptraum des Mannes, ganz zu enttäuschen und trotz- nett erklären, die palästinensi- seiner grossen politischen Erfah- der sich gern als Vater der paläs- dem die Verhandlungen nicht sche Nation sei entschlossener rung alles abverlangt: Zeigt er tinensischen Staatlichkeit sehen Scheitern zu lassen, muss Arafat denn je, ihr Land und das heilige sich zu wenig kompromissbereit, möchte, ist es, stattdessen