Gentse · Bijdragen ·- Tot De Kunstgeschiedenis En Oudheidkunde
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GENTSE · BIJDRAGEN ·- TOT DE KUNSTGESCHIEDENIS EN OUDHEIDKUNDE XXVII (1988) UITGEGEVEN DOOR DE SECTIE KUNSTGESCHIEDENIS EN OUDHEIDKUNDE VAN DE RIJKSUNIVERSITEIT T E GENT MET DE STEUN VAN HET UN IVERSITEITSVERMOGEN GENT 1988 F GENTSE BIJDRAGEN TOT DE KUNSTGESCHIEDENIS EN OUDHEIDKUNDE EDITORlAL ADDRESS e.o. Joost Vander Auwera Secretary of the Editorial Board St.-Hubertusstraat 2, B-9000 Gent DISTRIBUTION up to vol. 26: idem from vol. 27 onwards: PEETERS PRESS- P.B. 41 - B-3000 LOUVAIN All rights reserved. No part of this pub/ication may be reproduced, slored in a retrieval system, or transmitted in any form or by any means, e/ectronic, mechanica/ photocopying, recording, or otherwise, without the prior permission of the Faculteit Letteren en Wijsbegeerte, Sectie Kunst geschiedenis en Oudheidkunde. Copyright: © Faculteit Letteren en Wijsbegeerte Sectie Kunstgeschiedenis en Oudheidkunde Wettelijk depot: D. 1989/0634/8 ISSN: 0772-7151 GENTSE BIJDRAGEN TOT DE KUNSTGESCHIEDENIS EN OUDHEIDKUNDE . 4 XXVII (1988) UITGEGEVEN DOOR DE SECTIE KUNSTGESCHIEDENIS EN OUDHEIDKUNDE VAN DE RIJKSUNIVERSITEIT TE GENT MET DE STEUN VAN HET UNIVERSITEITSVERMOGEN GENT 1988 INHOUDSTAFEL H. F. MusscHE, Holzwege im Laureion Patriek MoNSIEUR, Het Herakteion van Thasos: Een evaluatie van het onderzoek . 8 F.J. DE HEN, Tohu Ubohu en Genesis van de muziekinstrumenten tijdens de middeleeuwen . 21 Juliaan H.A. DE RIDDER, Villard de Honnecourt en de Kabbala . 31 Frieda VAN TYGHEM - Jean VAN CLEVEN, Het kasteel van Moregem bij Oudenaarde ( 1792-1798). Een merkwaardig ensemble uit de 'Direc- toire '-tijd . 39 Sibylle VALCKE, François-Joseph Navez et les peintres primitifs 79 Anthony DEMEY, Een blik in het archief van de Koninklijke Commissie voor Monumenten en Landschappen: Henri Geirnaerf en de kerk van Eksaarde 88 Francisca VANDEPITTE, Het exotisme bij Gauguin . 109 E. BRUYNINX, IJzer gieten in Afrika: Een misverstand? . 131 WiJfried VAN DAMME, Het probleem van 'Kunst om de kunst' in Negro- Afrika . 141 Anne-Marie RIESSAUW, Willem Gijsseis en de muziek 150 Herman SABBE, 'Lulu ', Een inleiding . 158 Geert JACOPS, Ligeti's weg naar 'Le Grand Macabre' 166 Marc LEMAN, Massive parallel computer methods in music research 179 Abstracts van doctoraatsverhande1ingen . 194 Abstracts van licentiaatsverhandelingen . 207 Verhandelingen ingediend bij het Hoger Instituut voor Kunstgeschiedenis en Oudheidkunde, Rijksuniversiteit Gent 215 H.F. Mussche HOLZWEGE IM LAUREION Unter diesem Titel, mit dem gleichzeitig die Wertschätzung für einen grossen 'Waldhüter' der griechischen Kultur zum Ausdruck gebracht wird, wollen wir eine Reihe kurzer Bemerkungen, Beobachtungen und auch einzel ner Gedanken bringen, die während der archäologischen Untersuchungen im Laureion zustande kamen: das Reisig des Archäologen. 'Jeder (Holzweg) 1 verläuft gesondert, aber im selben Wald' . I. Vóoç eiç BopzKàv qJépovaa In einem seiner hervorragenden Beiträge über das Laureion schrieb R.J. Hopper: 'The many mentionsof roads, sometimes providing two bound aries to a concession, would seem to suggest that the region was well supplied with them, and that their study would provide a useful basis for a topo graphical study, but at times their destinations coupled with their position as boundaries are puzzling, unless we assume they were very serpentine, which, 2 indeed, the nature of the terrain might make them' • Jetzt, zwanzig Jahre später, bat diese Bemerkung noch immer nichts von ihrer Aktualität einge büsst. Die Auffindung in den Jahren 1986 und 1987 eines etwa 100 m langen befahrbaren Weges in dem Industrieviertel von Thorikos3 ist bestimmt ein Ansporn, das ganze Problem wieder aufzugreifen, wobei man jedoch sofort feststellen muss, dass man nach wie vor nicht viel weiter gekommen ist und dass ausserdem inzwischen sehr vieles unwiederbringlich verschwunden ist in einer Gegend, wo Industrialisierung und Parzellierung rasant und verheerend urn sich greifen. Das neue Stück Weg im Industrieviertel von Thorikos ist eine Fortsetzung 4 der Strecke, die 1964 ausgegraben wurde : Industrial Road genannt, so dass hier nun gut 150 m bekannt sind. In den niedriger gelegenen Quadraten B'2 und A'3 kommen noch einmal 50 m dazu. Es handelt sich hier zweifellos urn die Hauptverkehrsader auf den südlichen Hängen des Velatouri. In einer weiten Windung steigt die Strasse, die jetzt bis auf eine Höhe von 35.70 m freigelegt worden ist bergan, indem sie dem geringsten Gefälle folgt (cfr. die Höhe der Orchestra des Theaters: 19.60 m). Es erhebt sichsofort die Frage, 1 M. Heidegger, Holzwege (Frankfurt/M. 5. Ausg. 1972). 2 R.J. Hopper, The Laurion Mines: a Reconsideration, BSA 63 (1968), S. 322. 3 Der Fund wurde von Frau Doris Vanhove, die für die Vermessung und die Zukünftige Pub1ikation zuständig ist, gemacht 4 H.F. Mussche, Le quartier industrie/, Thorikos II 1964 (Brussel, 1967), plan 2. 2 H.F. MUSSCHE Franko Limani N -{b.-- HOLZWEGE IM LAUREION 3 ob wir es in diesem Fall mit der óöàç fl Ó:f.lal;tKl), von der in einem aus dem 5 Ende des 4. Jahrhunderts stammenden Vertrag die Rede ist, zu tun haben • Aber einmal mehr müssen wir mit Hopper feststellen, wie vage und unsicher alle diese Angaben und wie kurvenreich die Wege sind. Auf diese Weise liegt die Wäscherei Nr. I sowohl nördlich als auch südlich der Industrial Road. Da in diesem bestimmten Fall das Gebäude nun unmittelbar an den südlichen Rand der Strasse grenzt, wäre es logisch zu sagen, dass dieses sich südlich der Strasse befinde. Aber es gibt sehr viele Fälle, wo dies gar nicht so selbstver ständlich ist. Deshalb müsste man jede Angabe auch auf die entgegengesetzte Lokalisierungsmöglichkeit hin untersuchen! Wenn die Inschrift Kai fl óöàç fl Ó:f.lal;tKl) lautet, wissen wir also nicht, woher diese Strasse kommt und in welcher Richtung sie verläuft. Soweit wir aus epigraphischen Quellen er 6 schliessen können, gab es von Thorikos aus Wegenach Thrasymos , Panor 8 9 mos7, Besa , und Laureion • Abgesehen von Panormos, an der Küste zwi schen Thorikos und Sounion, kann keioer der drei anderen Orte mit absolu ter Sicherheit lokalisiert werden. Von jenem Küstenweg könnte ein Teil auf den Felsen am Meer zwischen Thorikos und Kyprianos identifiziert werden. Diese Spuren deuten auf jeden Fall auf eine Küstenstrasse hin, die auch weiter in nördliche Richtung führte und von der noch andere Spuren sichtbar waren, auch gerade am Meer entlang, in Frankolimani (diese Spuren sind jetzt jedoch verschwunden). Über die genaue Lage von Thrasymos ist man sich immer noch noch nicht einig. Laut J. Labarbe10 wäre es auf der südlichen Flankedes kleinen Ripari oder in Merkati zu suchen. Besa befände sich eventuell auf dem grossen Ripari, Laureion schliesslich dort, wo heute Ergastiria liegt 11 . Dies würde bedeuten, dass der Weg nach Panormos mit dem nach Laureion identisch wäre und folglich von Norden nach Süden verliefe; der Weg nach Thrasymon ungefähr in westlicher Richtung, aber durch eine gebirgige Gegend und also mit vielen Windungen, der Weg nach Besa verliefe nach Nordwesten und zweifellos mit vielen Kurven. Aber alle diese Vermutungen lassen sich kaum mit den Angaben aus den Verträgen in Binklang bringen. Übrigens ist es unwahrscheinlich, dass man ein und denselben Weg mit zwei versebiedenen Benennungen bezeichnet hätte, und ausserdem wurden in den Verträgen immer die nächstgelegenen Zentren erwähnt, wei! dies eine grössere Exaktheit ermöglichte. Es ist also ausgeschlossen, dass Laureion an der Strasse Thorikos-Panormos liegt, daraus kann man lediglich folgern, dass 5 J. Labarbe, Thorikos, Les Testimonia (Gent, 1977) Nr. 27, S.30. 6 Ibid., Nr. 31, 32, 37, 42. 7 Ibid., Nr. 39. 8 Ibid., Nr. 31, 32, 37, 42. 10 J. Labarbe, La Loi navale de Thémiostocle, (Paris, 1957), S. 27, 35. 11 Ibid., S. 35-36. 4 H.F. MUSSCHE Laureion sich nicht dort befunden haben kann, wo heute das moderne Ergastiria liegt. Die Ortsangaben in den Verträgen werden meistens mit der Präzisierung 'nördlich von .. .' oder 'westlich von .. .' usw. versehen. Es steht jedoch fest, dass die Griechen es mit der Angabe der Windrichtung nicht so genau 12 nahmen, wodurch sich erhebliche Abweichungen ergeben können . Was soU z.B. die Stelle im Vertrag: ~oppà ij óöàç ij ÈK 0optKou siç IlávopJlOV bedeuten, wo der Weg selber also von Norden nach Süden verläuft? Eine zweite Schwierigkeit im Vertrag Nr. 27 bietet die Identifikation von ij x.apáöpa ij 9optKicov 13. Zunächst stellt sich die Frage, was genau mit x_apáöpa gemeint wird. Die Bezeichnung Schlucht scheint mir nicht sehr glüklich zu sein: in der ganzen Gegend gibt es Strenggenommen keine Schluchten. Hopper übersetzt dieses Wort durch 'revma' 14, was meiner Meinung nach der Wahrheit eher entspricht. In diesem Fall kommen zwei Orte in Betracht: die revma des Adami (zumindest in seinen Oberlauf bei Plaka) und das Tal des Potami, das ebenfalls eine revma ist. Beide verlaufen von Norden nach Süden. Das Potami-Tal gehörte jedoch nicht zum Demos von Thorikos, höchstens eventuell der Unterlauf, aber dann ist es wiederurn unwahrscheinlich, dass man es die x.apáöpa ij 9optKirov genannt hätte. Also bleibt nur die revma des Adami übrig. Urn auf das Problem der Strasse im Vertrag Nr. 27 zurückzukommen: votà tà dtonEi9oç Épyacrt~ptov Kai ij óöàç ij ÜJ.1aÇm1 Kai ij x.apàöpa ij 9optKirov. Im Süden das Atelier des Diopeithes, die befahrbare Strasse und die revma der Leute von Thorikos. Völlig zu Onrecht wurde behauptet, dass die Sphettia odos15 von dem heutigen Keratea über die Passhöhe von Plaka 16 (c. 160 m) nach Thorikos führte und durch die revma des Adami hindruch . In diesem Fall hätte die Angabe in Nr. 27 keinen Sinn, da die revma und der befahrbare Weg sich auf dersetben Stelle befinden. Darüber hinaus wäre es höchst zweifelhaft gewesen, dass der antike Weg über die Passhöhe von Plaka geführt hätte, und nicht der viel leiebteren und genausolangen Route durch das Potami-Tal gefolgt wäre. Wie Young zu Recht bemerkte: 'Greek roads, like modern railways, follow the contours of the land very closely. Unlike railways they usually prefer the high contours to the low, but they also avoid 12 J.H.