Bebauungsplan Nr. 5 „Am Helschenfleth" - Mulsum
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GEMEINDE WURSTER NORDSEEKÜSTE - LANDKREIS CUXHAVEN - BEBAUUNGSPLAN NR. 5 „AM HELSCHENFLETH" - MULSUM - BEGRÜNDUNG - Entwurf - GEMEINDE WURSTER NORDSEEKÜSTE BEBAUUNGSPLAN NR. 5 "AM HELSCHENFLETH", MULSUM INHALT SEITE 1. EINFÜHRUNG 2 2. PLANUNGSRECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN 3 3. VORBEREITENDE BAULEITPLANUNG 3 4. STÄDTEBAULICHES KONZEPT 4 4.1 Räumlicher Geltungsbereich 4 4.2 Städtebauliche Gesamtsituation 4 4.3 Ziel und Zweck der Planung 5 5. STÄDTEBAULICHE INHALTE 6 5.1 Verkehrliche Erschließung 6 5.2 Art und Maß der Baulichen Nutzung, Bauweise und Baugrenzen 7 5.3 Grünstrukturen 8 5.4 Städtebauliche Flächenbilanz 8 6. ANLAGENSICHERHEIT 8 7. IMMISSIONEN 10 8. UMWELTBERICHT 13 8.1 Ziele und Inhalte der verbindlichen Bauleitplanung 13 8.2 Übersicht über das Plangebiet 14 8.3 Gegenwärtiger Zustand von Natur und Landschaft 14 8.4 Prognose der Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung 17 8.5 Ermittlung und Bewertung der Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft durch 17 die vorgesehene Planung 8.6 Geprüfte Planungsvarianten 20 8.7 Vorkehrungen zur Vermeidung und Verminderung sowie zum Ausgleich erheblicher 20 Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft 8.8 Eingriffs-Ausgleichs-Bilanz 22 8.9 Geplante Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Auswirkungen der 23 Durchführung des Bauleitplans auf die Umwelt 8.10 Zusammenfassung 23 9. ARTENSCHUTZ-VERTRÄGLICHKEITSPRÜFUNG 23 10. DENKMALPFLEGE 23 11. BELANGE DER WASSERWIRTSCHAFT 24 12. BELANGE DER LANDWIRTSCHAFT 24 13. ALTABLAGERUNGEN UND ALTSTANDORTE 25 14. VER- UND ENTSORGUNG 25 15. BODENORDNUNG 27 16. VERFAHREN 27 17. ANHANG 28 Planzeichnung des Bebauungsplanes Nr. 5 „Am Helschenfleth", Mulsum (Auszug) Planzeichenerklärung Textliche Festsetzungen und Hinweise Zusammenfassung der Geruchstechnische Untersuchung für die geplante Erweite- rung des landwirtschaftlichen Betriebes in Mulsum - Zech Ingenieurgesellschaft mbH, Schreiben vom 19.06.2014 Stand: 04.11.2015 PLANUNGSBÜRO DÖRR - ARCHITEKTUR • STÄDTEBAU • ÖKOLOGIE 1 GEMEINDE WURSTER NORDSEEKÜSTE BEBAUUNGSPLAN NR. 5 "AM HELSCHENFLETH", MULSUM 1. EINFÜHRUNG Die ehemalige Gemeinde Mulsum hat am 12.12.2014 den Aufstellungsbeschluss für den Be- bauungsplan Nr. 5 "Am Helschenfleth" in Mulsum gefasst. Die Gemeinde Wurster Nordseeküste hat diese Bauleitplanung übernommen und führt das Planverfahren fort. Dem Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 5 "Am Helschenfleth", Mulsum der Gemeinde Wurster Nordseeküste liegen das Baugesetzbuch (BauGB), die Baunutzungsverordnung (BauNVO) sowie das Niedersächsische Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG), in der jeweils gültigen Fassung, zugrunde. Plangebiet ohne Maßstab Übersichtskarte mit Darstellung der Lage des Plangebietes PLANUNGSBÜRO DÖRR - ARCHITEKTUR • STÄDTEBAU • ÖKOLOGIE 2 GEMEINDE WURSTER NORDSEEKÜSTE BEBAUUNGSPLAN NR. 5 "AM HELSCHENFLETH", MULSUM 2. PLANUNGSRELEVANTE RAHMENBEDINGUNGEN Regionales Raumordnungsprogramm Die vorbereitenden und verbindlichen Bauleitpläne sind gemäß § 1 Abs. 4 des Baugesetzbu- ches (BauGB) den Zielen der Raumordnung anzupassen. Dem Ortsteil Mulsum der Gemeinde Wurster Nordseeküste sind im Regionalen Raumordnungs- programm 2012 des Landkreises Cuxhaven (RROP) weder eine zentralörtliche Bedeutung noch besondere Entwicklungsaufgaben zugewiesen worden. Der Planbereich selbst gehört laut zeichnerischer Darstellung zum RROP zum besiedelten Bereich und liegt am Rand eines Vorbe- haltsgebietes für die Landwirtschaft sowie für Natur und Landschaft. Die geplante Absicherung und moderate betriebliche Entwicklung der im Plangebiet bereits existierenden Biogasanlage sind daher mit den Zielen der Raumordnung vereinbar. Auszug aus dem RROP 2012 des Landkreises Cuxhaven 3. VORBEREITENDE BAULEITPLANUNG Der Teilflächennutzungsplan der ehemaligen Samtgemeinde Land Wursten weist für den überwie- genden Teil des Plangebietes ein Sondergebiet SO mit Zweckbestimmung "Erneuerbare Energien" aus. Im östlichen Teil ist ein kleiner Bereich als gemischte Baufläche (M) dargestellt und im Norden finden sich Flächen für die Landwirtschaft. Die Bauflächen sind als Bereiche dargestellt, für die eine zentrale Abwasserbeseitigung nicht vorgesehen ist. Unmittelbar östlich angrenzend an das Plangebiet sind im Flächennutzungsplan weitere gemisch- te Bauflächen dargestellt, während sich südlich und südwestlich das Sondergebiet "Erneuerbare Energien" fortsetzt. Die Barlinghausener Straße ist als örtliche Hauptverkehrsstraße ausgewiesen. Der Bebauungsplan Nr. 5 "Am Helschenfleth", Mulsum kann gemäß § 8 Abs. 4 BauGB aus dem Teilflächennutzungsplan der ehemaligen Samtgemeinde Land Wursten entwickelt werden, da die sich aus der beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung ergebende Art der Bodennutzung im Flächennutzungsplan bereits grundsätzlich dargestellt worden ist und die vorbereitende Bau- PLANUNGSBÜRO DÖRR - ARCHITEKTUR • STÄDTEBAU • ÖKOLOGIE 3 GEMEINDE WURSTER NORDSEEKÜSTE BEBAUUNGSPLAN NR. 5 "AM HELSCHENFLETH", MULSUM leitplanung keine parzellenscharfe Abgrenzung der Flächen vornimmt. Überdies wird der Be- reich bereits durch die Anlagen und Nutzungsstrukturen der bestehenden Biogasanlage ge- prägt. Plangebiet ohne Maßstab Ausschnitt aus dem Teilflächennutzungsplan der ehemaligen Samtgemeinde Land Wursten 4. STÄDTEBAULICHES KONZEPT 4.1 Räumlicher Geltungsbereich Der räumliche Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 5 „Am Helschenfleth“, Mulsum der Gemeinde Wurster Nordseeküste umfasst Teile der Flurstücke 46/4, 49, 54/1,54/2, 56/1, 62/5,128/1, 129 Flur 8, Gemarkung Mulsum. Der räumliche Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 5 weist eine Flächengröße von etwa 2,500 ha auf. 4.2 Städtebauliche Gesamtsituation Das Plangebiet, das am nordwestlichen Ortsrand von Mulsum westlich der Barlinghausener Straße liegt, wird durch eine genehmigte Biogasanlage mit rd. 599 kW elektr. Leistung geprägt. Die Biogasanlage besteht aus drei Blockheizkraftwerken (BHKW, davon zwei redundant) inkl. Zündöltank und Aktivkohlefilter, zwei Gärproduktelagern, einem Nachgärer und einem Fermen- PLANUNGSBÜRO DÖRR - ARCHITEKTUR • STÄDTEBAU • ÖKOLOGIE 4 GEMEINDE WURSTER NORDSEEKÜSTE BEBAUUNGSPLAN NR. 5 "AM HELSCHENFLETH", MULSUM ter mit rotem Kuppeldach, einer Notgasfackel zur Gasverwertung beim Ausfall des Blockheiz- kraftwerkes, zwei größeren Silageflächen in Ost-West-Ausrichtung, einem Trafogebäude sowie befestigten Frei- bzw. Fahrflächen. Die bebauten und versiegelte Fläche der Biogasanlage umfassen rund 10.500 m². Im Norden, Westen und Süden soll der Bereich der Biogasanlage entsprechend der bauplanungsrechtlichen Genehmigung durch eine Havarieumwallung und einen gedichteten Bodenkörper abgeschirmt werden, so dass im Unglücksfall austretende um- weltschädliche Flüssigkeiten sicher abgehalten werden können. Eine intensive randliche Eingrü- nung ist zwar geplant aber bislang nicht vorhanden, so dass die Biogasanlage in der weiträu- migen Landschaft gut einsehbar ist. Unmittelbar östlich der Biogasanlage existiert eine Putenmastanlage mit größeren Stallanlagen, zugeordneten Betriebsgebäuden sowie befestigten Erschließungsflächen. Im Osten des Puten- mastbetriebes befindet sich das eingeschossige Betriebsleiterwohnhaus mit Gartenflächen. Die Biogasanlage wird ausgehend von der öffentlichen Barlinghausener Straße über eine Grundstückszufahrt und die anschließenden privaten Erschließungswege im Bereich der Puten- mastanlage erschlossen. Die Barlinghausener Straße weist eine befestigte Fahrbahnbreite von rd. 5,50 m auf, ist auf 5,5 t gewichtsbeschränkt. In der näheren Umgebung des Plangebietes finden sich aufgrund der ländlichen Struktur vor allem intensiv genutzte Acker- und Grünlandflächen, die vielfach von Gräben durchzogen wer- den. Südöstlich des Plangebietes beginnt in rund 250,00 m Entfernung der geschlossene Sied- lungsbereich der Ortschaft Mulsum, wobei auf der Südseite der Barlinghausener Straße anfangs nur eine einzeilige, durch Wohnnutzungen geprägte Bebauung existiert. In nördlicher Richtung finden sich im Außenbereich einzeln liegende landwirtschaftliche Betriebsstellen und Wohnhäu- ser. 4.3 Ziel und Zweck der Planung Ziel der verbindlichen Bauleitplanung der Gemeinde Wurster Nordseeküste ist es, die Anlagen und Einrichtungen der bestehenden Biogasanlage abzusichern. Ferner sollen die planungsrech- tlichen Voraussetzungen für eine moderate betriebliche Entwicklung unabhängig von den durch die Privilegierung gesteckten Grenzen geschaffen werden. Die Biogasanlage dient der Erzeugung von Biogas und Wärme aus Inputmaterialien gemäß § 2 der Biomasseverordnung. Eingesetzt werden ausschließlich nachwachsende Rohstoffe (NaWa- RO wie z. B. Mais- und Grassilage) sowie Wirtschaftsdünger (wie z. B. Gülle), die nach Angaben des Betreibers überwiegend aus der näheren Umgebung angeliefert werden. Zugleich wird der in den angrenzenden Putenmastställen anfallende Mist, der zu den Wirtschaftsdüngern gehört, in der Biogasanlage verarbeitet. Die anfallenden Gärreste (Output) werden als Dünger auf landwirtschaftliche Flächen ausgebracht. Die in der Biogasanlage erzeugte thermische Prozessenergie (Wärme) wird zu einem Teil von der Biogasanlage selbst benötigt, um u. a. die täglich zugeführte Substratmenge auf das Tempera- turniveau im Fermenter anzuwärmen und die Temperatur im Fermenter konstant zu halten. Die restliche Wärme wird für die Deckung des Wärmebedarfs der Putenmastställe sowie der Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Betreibers genutzt. Die in der Biogasanlage erzeugte elektrische Energie wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Art und Maß der baulichen Nutzung sollen sich im Rahmen des vorliegenden Bebauungsplanes