kultur DiE SüDOStSchwEiz | MONTAG, 5. MAI 2014 17

Serien-Star Efrem Zimbalist ist tot Bergsteiger haben die sozialen Solvang. – US-Schauspieler Efrem Zimbalist, Star der langjährigen Fernsehserien «77 Sunset Strip» und «F.B.I.», ist 95-jährig gestor- ben. Er brach beim Wässern des Ra- sens seiner Ranch im kalifornischen Medien schon lange entdeckt Solvang tot zusammen. «Er war ge- sund, spielte drei Tage in der Woche Golf und war immer im Garten», sagte Sohn Efrem Zimbalist III am Samstag in der «New York Times». Der verstorbene Zimbalist hatte von 1958 bis 1964 den weltmänni- schen Privatdetektiv Stuart Bailey im erfolgreichen Krimiklassiker «77 Sunset Strip» verkörpert. (sda) 75 000 Tanzende in der ganzen Schweiz Bern. – Rund 75 000 Personen ha- ben sich nur neunten Ausgabe des Tanzfestes auf die Beine gemacht – aus Sicht der Organisatoren «ein voller Erfolg». Getanzt wurde im Rahmen des Festes in 20 Schwei- zer Städten und im französischen Belfort. Auch eher unübliche Orte dienten als Tanzparkett, etwa Bi- bliotheken, Schaufenster, Zebra- streifen, Balkone oder Privatwoh- nungen, wie die Veranstalter ges- tern mitteilten. A ngeboten wurden über 500 Schnupperkurse. (sda) Jackson verdient

auch nach dem Tod Dokumen￿a￿￿onen jegl￿￿￿er Ar￿: Ob waschechte Bergsteiger-Requisiten (links unten), TV-Bilder, wie wir sie heute kennen (links oben), oder ein Live-Ticker zu laufenden München. – Popstar Michael Jack- Exkursionen im Himalaya-Gebirge (rechts) – Erlebnisse mit anderen teilen, ist eine ewige Leidenschaft der Gipfelstürmer. Pressebilder son hat einem Bericht zufolge seit seinem Tod 2009 über 700 Millio- nen Dollar verdient. «Das hat kein Das Alpine Museum zeigt in nem Publikum schon lange zum «cou- den Spielfilm «Der Dämon des Hima- noch primär im Zeichen eines anderer Solokünstler, tot oder le- der Ausstellung «Himalaya rant normal» des Alpinismus gehört – laya». Dafür fragte er unter anderen Schweizer Nationalstolzes stand, wur- bendig, in dieser Zeit geschafft», Report», wie Gipfelstürmer nur die Medien haben sich im Laufe die Firma Wander als Sponsor an. Für de der Alpinismus später durch Rein- sagte der US-Wirtschaftsjournalist von 1900 bis heute über ihre der Zeit verändert. 300 000 Franken wäre der Filmema- hold Messmer zum Individualisten- Zack O’Malley Greenburg dem Gezeigt wird diese mediale Erfolgs- cher bereit gewesen, die Expedition Bergsport. Nachrichtenmagazin «Focus» laut abenteuerlichen Expeditionen geschichte am Extrembeispiel des «Dr. A. Wanders Internationale Hima- Vorabmeldung. Die hohen Umsätze berichten und präsentiert damit H öhenbergsteigens im Himalaya. Den laya-Expedition» zu nennen und die …￿um kommer￿￿ellen Med￿en￿￿￿ lägen demnach unter anderem an eine Mediengeschichte des Anfang der chronologisch aufgebau- Bergsteiger im Film wären mit Ovo- Die Himalaya-Schau endet in der Jacksons Sinn fürs Geschäft. (sda) Bergsteigens. ten Ausstellung macht der Neuenbur- maltine gerettet worden. heutigen Zeit und porträtiert in Video- ger Jules Jacot Guillarmod, der 1902 Wander lehnte das Angebot zwar Interviews zum Beispiel Ueli Steck, Von Magdalena Nadolska das erste Foto vom K2 schoss. Von sei- ab, der heute skurril-komisch wirken- der als Athlet «schaut, was bei den ner zweiten Expedition zum dritt- de Film wurde aber trotzdem reali- Medien zieht», um den kommerziel- Aneta Sablik ist Bern. –Wir leben in einem durch und höchsten Berg der Welt, Kangchen- siert: Mit nur zwei professionellen len Wert des Bergsteigens auszunut- durch mediatisierten Zeitalter: Täg- junga, gibt es eindrückliche 3-D-Foto- Schauspielern und Bergsteigern, die zen. Mit seiner «Speed-Trilogie», in der neue Superstar lich helfen uns starre und bewegte Bil- grafien, die Guillarmod 1905 mit sei- ebenfalls mitspielen mussten, wurden der er in Rekordzeit Eiger, Grand Köln. – Die 25-jährige Aneta Sablik der sowie unzählige Informationen, ner Stereokamera machte. Ausgerüs- Schauspielszenen bis auf 6300 Me- J orasses und Matterhorn bezwang, hat das Finale der RTL-Show unser Weltbild neu zusammenzuset- tet mit 3-D-Brillen können die Besu- tern über Meer gedreht, von denen ei- wurde der Emmentaler berühmt. «Deutschland sucht den Superstar» zen. Auch Bergsteiger nutzen die Fas- cher der Ausstellung in diese atembe- nige nun in der Ausstellung bewun- Der 38-Jährige äussert sich jedoch gewonnen. Die Journalistik-Stu- zination für ihre Extremerfahrungen raubenden, historischen Aufnahmen dert werden können. kritisch zur mediatisierten Zeit: «Man dentin aus Bayern überzeugte die aus und erreichen mit Büchern, Fotos, eintauchen. lebt nicht mehr im Moment. Alles Zuschauer am Samstagabend. A ller- Filmen oder Vorträgen ein breites Pu- Vom ausge￿b￿en Na￿￿onals￿ol￿ … muss dokumentiert werden.» Für dings verfolgten nur 3,8 Millionen blikum. Sie exponieren sich im Inter- Ov￿-gesponser￿e Bergs￿e￿ger Des Weiteren gibt es in der übersicht- Steck seien die schönsten Erlebnisse Zuschauer (13 Prozent Marktan- net, indem sie bloggen, twittern und Eine kuriose Geschichte bietet das lich gestalteten Ausstellung auch eine auf dem Berg diejenigen, die er nicht teil) das Finale. Zum ersten Mal in liken. Doch ist diese mediale Nabel- tollkühne Filmvorhaben des Wahl- Radioreportage vom 8. Juli 1956 über für Sponsoren mache, sondern nur für der Geschichte des RTL-Dauer- schau ein neues Phänomen? schweizers Günther Oskar Dyhren- die Rückkehr der ersten Schweizer sich selbst. Das sind die Erlebnisse, brenners waren drei Finalisten ge- furth. Nach dem Erfolg seines Doku- Mount-Everest-Expedition zu hören. von denen es keine Fotos gibt. geneinander angetreten. Sablik er- E￿n￿au￿￿en ￿n d￿e 3-D-Geb￿rgs￿el￿ mentarfilms «Himatschal – Der Thron Die Teilnehmer – darunter der damals hält als Siegerin 500 000 Euro und Die Ausstellung «Himalaya Report. der Götter», der rückwirkend einen 36-jährige Bündner Bergsteigerchef «Himalaya Report. Bergsteigen im Medien- einen Plattenvertrag mit dem Bergsteigen im Medienzeitalter» im grossen Teil der Expeditionskosten Ernst Reiss – wurden bei ihrer An- zeitalter». Bis 26. Juli 2015. Alpines Muse- Musikkonzern Universal. (sda) Alpinen Museum der Schweiz zeigt, zum Kangchenjunga finanzierte, kunft am Flughafen Zürich als Helden um der Schweiz, Bern. Weitere Informatio- dass das Teilen der Erlebnisse mit ei- plante der Geologieprofessor 1934 gefeiert. Während diese Expedition nen unter www.alpinesmuseum.ch. sprengen Ketten mit Neon und Synthie-Pop Der Musikpreis für den durchgeklungen. Für «Infruset» hat- lich ihren Durchbruch feierte, von ziger Freiheit.» Befreien wollte sich grössten Spagat innert ten Mando Diao Gedichte von Gustaf Gitarre und Schlagzeug verabschie- die Band mit «Aelita» von äusseren eineinhalb Jahren wäre ihnen Fröding vertont. Jetzt wagen sie einen det. Zwängen. «Schweden ist im Moment sicher: Erst vertonten Mando 180-Grad-Kurswechsel. Weiter weg sehr konservativ –musiktechnisch, von romantischer Gitarrenmusik E￿n «S￿￿mel￿￿￿egel von E￿nfl￿ssen» stiltechnisch. Die Leute haben grosse Diao Gedichte zu Balladen, könnte «Aelita» nicht sein. Inspiriert (nicht nur) von den Achtzi- Ketten um ihre Arme, und dagegen nun machen sie Achtzigerjahre- gerjahren haben Mando Diao ein Syn- lohnt es sich zu kämpfen», sagt Dix- Elektro-Pop, wie ihr neues G￿￿arre und S￿￿lag￿eug vers￿au￿ thie-Pop-Album gebastelt, in dem die gård. «Es ist sehr einfach, dagegen zu Album «Aelita» zeigt. «Aelita» heisst ein sowjetischer rauchige Stimme von Björn Dixgård kämpfen, weil sich keiner traut, ein- Stummfilm aus dem Jahr 1924, in dem nur ab und zu aufblitzt und an frühere zigartig zu sein.» Mit dem Musikstil Von Julia Wäschenbach (sda) ein junger Mann in einer Rakete zum Rockplatten erinnert. Stattdessen do- hat die Band auch ihren Look geän- Mars fliegt. Passend dazu zeigen sich minieren Disco-Sounds. Für die erste dert. Deutlichstes Zeichen: Gustaf Stockholm. – Knallbunt, klirrend, Mando Diao auf dem sozialen Netz- Single «Black Saturday» holten die Noréns blondierte Haare. kosmisch: Das neue Mando-Diao- werk Facebook in glänzenden Raum- Schweden sogar den «Miami Vice»- Dass man im Leben möglichst viel A lbum hat das Zeug, eingefleischte fahrt-Outfits in einem angedeuteten Komponisten Jan Hammer ins Boot. ausprobieren sollte, haben die Schwe- Fans der schwedischen Rocker zu ver- lichtdurchfluteten Spaceshuttle. Reichlich retro. den durch einen Schicksalsschlag ge- graulen. Die stören sich nicht dran. Benannt ist das Album aber nach ei- Dabei fühlen sich Mando Diao viel lernt. Im vergangenen August starb ihr «Es gibt so viele Menschen, die lie- nem sowjetischen Synthesizer. Für mehr von den Neunziger- als von den Freund Kristian Gidlund, Schlagzeu- ben, was wir tun», sagen sie. «Aelita» hat sich die Band, die mit Achtzigerjahren beeinflusst. «Es war ger der Band Sugarplum Fairy, an Wer sich einen Namen gemacht hat, Rocksongs wie «God Knows» oder Neuer Look: Mando Diao ändern nicht ein Schmelztiegel von verdammt vie- Krebs. kann sich Experimente leisten: Dieser «Down in the Past» erste Erfolge und nur musikalisch, sondern auch optisch len Einflüssen aller möglichen Stile», Tenor war schon bei ihrer letzten Platte mit «Dance With Somebody» schliess- einiges. Pressebild sagt Norén. «Für uns waren die Neun- Mando Diao: «Aelita» (Universal).