Die Struktur einer amerikanischen Profi-Baseballmannschaft am Beispiel der – didaktische und methodische Aspekte zur Vermittlung des im UF Bewegung und Sport.

Diplomarbeit

zur Erlangung des akademischen Grades eines Magisters der Naturwissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz

vorgelegt von

Andreas Kaurzinek

am Institut für Sportwissenschaften

Begutachter: Ass.-Prof. Dr. phil. Günther Klautzer

Graz, Oktober 2008 Meinen Eltern Inhaltsverzeichnis

1.Vorwort...... 1 2.Einleitung...... 2 3.Die Ursprünge des Baseball...... 3 4.Die Terminologie des Baseball...... 8 4.1 Der Spielablauf...... 8 4.2 Die Spielregeln...... 12 4.3 Das Spielfeld...... 14 4.4 Die Ausrüstung...... 16 4.5 Statistiken...... 18 4.6 Der Spielablauf einer Saison in der (MLB)...... 20 5.Die Geschichte der New York Yankees...... 22 5.1 Wichtige Meilensteine der New York Yankees...... 23 5.2 Unvergessliche Persönlichkeiten der New York Yankees...... 27 6.Die Struktur einer professionellen Baseballmannschaft...... 36 6.1 Die New York Yankees...... 36 6.1.1 Front Office...... 36 6.1.2 Coaches...... 42 6.2 Die Minor League Teams der New York Yankees...... 47 6.2.1 Scranton/Wilkes-Barre Yankees...... 48 6.2.2 ...... 48 6.2.3 Charleston RiverDogs...... 49 6.2.4 Tampa Yankees...... 49 6.2.5 ...... 50 7.Little League Baseball...... 51 7.1 Ein kleine Chronologie der Little League...... 51 7.2 Die Little League und ihre Mission...... 53 7.3 Regeln für Little League Baseball...... 53 7.4 Die Struktur für Little League Baseball...... 54 8.Baseball und Schule...... 56 8.1 Baseball und der Lehrplan...... 56 8.1.1 Der Lehrplan: Erster Teil – Allgemeines Bildungsziel...... 57 8.1.2 Der Lehrplan: Zweiter Teil – Allgemeine didaktische Grundsätze...... 58 8.1.2.1 Motorische Fähigkeiten...... 61 8.2 Heranführende Spielformen...... 63 8.2.1 and ...... 64 8.2.2 Rounders...... 65 8.2.3 Schneller als der Ball...... 65 8.2.4 Brennball...... 66 8.2.5 T-Ball (Tee-Ball)...... 68 8.2.6 Kickball...... 69 8.2.7 Vereinfachtes Baseball...... 70 8.2.8 Die Austrian Baseball Federation (ABF)...... 71 9.Schlussbetrachtung...... 76 10.Glossar...... 78 11.Abbildungsverzeichnis...... 89 12.Literaturverzeichnis...... 91 13.Internetverzeichnis...... 93 1 1. Vorwort

So richtig kam ich erstmals 1995 in Berührung mit Baseball, als ich einen Sommer, dem mehrere folgen sollten, die Gelegenheit hatte, neben meiner Arbeit in New York auch das eine oder andere Spiel der New York Yankees im ehrwürdigen zu besuchen. Mit dem Erlernen und Verstehen der Regeln sowie der Taktik dieses Spieles während unzähliger TV-Abende entwickelte ich eine Leidenschaft für diese Sportart und die Yankees, die mich seither in ihrem Bann hat. Auch wenn ich in der Zwischenzeit keine Möglichkeit habe, (Yankees) Spiele im TV zu verfolgen, so halte ich mich mit einem fast täglichen Besuch auf deren Homepage www.yankees.com auf dem laufenden.

Diese eben erwähnte Leidenschaft und das Interesse für diesen Sport und die Yankees im speziellen waren die Hauptgründe für die Wahl dieses Themas, auf der anderen Seite ist es ein Versuch, auch weniger Interessierten einen Einblick zu verschaffen, was hinter dieser Fassade steckt, die diese Sportart in Amerika so unglaublich populär macht und warum so viele Menschen von den Yankees fasziniert sind. Außerdem bin ich als zukünftiger Lehrer selbst daran interessiert, Baseball auch in der Schule einen Platz zu gewähren.

An dieser Stelle möchte ich mich bei Peter Heissenberger und Christian Maier vom Baseball Club Dirty Sox Graz für ihre Unterstützung sehr herzlich bedanken. 2 2. Einleitung

Baseball gehört zweifellos zu den traditionellsten und vor allem zu den beliebtesten Sportarten in den Vereinigten Staaten, die massenweise die Leute in ihren Bann zieht, sei es als regelmäßiger Besucher in den Stadien quer über den Kontinent verteilt oder sei es als regelmäßiger Zuschauer vor dem Fernsehbildschirm. Baseball fasziniert die Menschen in Amerika und auch außerhalb.

Ziel dieser Arbeit ist, einen Einblick zu gewähren in die Sportart Baseball selbst und deren historische Entwicklung sowie in deren Regeln und besondere Ausrüstung. Der Ablauf einer Saison soll ebenso dargestellt werden.

Im weiteren soll die Historie der New York Yankees beleuchtet werden, ehe sich diese Arbeit mit der Organisation dieser Traditionsmannschaft beschäftigt. Zudem wird auch die Struktur der stark mit dem Mutterteam verbundenen Farm Teams beschrieben, von denen die Yankees ihre Nachwuchsspieler rekrutieren.

Der folgende Teil gibt einen Einblick in die sehr gut entwickelte und vor allem professionell organisierte Little League der 9 bis 12 jährigen, die schon für manchen Spieler ein erster Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen Karriere in der Major League Baseball war.

Ein weiterer Teil dieser Arbeit beschäftigt sich damit, wie Baseball oder vereinfachte Formen davon auch im Schulunterricht an österreichischen Schulen im Einklang mit deren Lehrplan im Unterrichtsfach Bewegung und Sport durchgeführt werden könnten. Dazu gibt es Anregungen und Anleitungen, wie dies vergleichsweise einfach durchgeführt werden kann. Im Glossar sind wichtige Grundbegriffe aufgelistet, die im Verständnis für Baseball unverzichtbar sind. 3 3. Die Ursprünge des Baseball

Ganz zweifelsfrei sind die Ursprünge und Wurzeln des Baseball nicht geklärt. Einerseits beanspruchen die Engländer für sich, die Entwicklung zum Baseball in die Wege geleitet zu haben, sind doch das ur-englische Cricket und vielleicht noch mehr das Spiel „Rounders“ dem Baseball in gewisser Hinsicht ähnlich. Auf der anderen Seite behaupten jedoch die Amerikaner, Baseball sei, ganz unabhängig von Großbritannien und den Spielen dort, in Amerika entwickelt worden und Baseball wird heutzutage als typisch amerikanisches Sportspiel verstanden (vgl. GREGORY: 1988, 10ff).

Die Engländer argumentieren, dass bereits 1744 ein Buch („A Little Pretty Pocket Book“)über Rounders in London veröffentlicht wurde, in dem auch schon von ‚Base-ball‘ die Rede war. Zudem wurde dieses Buch nachweislich zweimal noch vor Ende des 18. Jahrhunderts in Amerika publiziert. In einem weiteren Buch wurden 1829 („The Boy’s Own Book“) schon so manche Eigenheiten, die jenen des Baseball sehr ähnlich sind, angeführt, so waren die Distanz zwischen den Bases zwar etwas kürzer, doch die Position des Werfers war annähernd gleich. Das spräche eindeutig dafür, dass Baseball englischen Ursprungs ist (vgl. ibid).

Selbstverständlich anders hört sich die amerikanische Version an. Nach der Lektüre des 1829 erschienenen Buches „The Boy’s Own Book“ soll Oliver Wendell Holmes an der Harvard Universität Baseball gespielt haben. Laut seinen Angaben habe er die Spielfläche zu einem Quadrat abgeändert.

Es gibt jedoch noch einen West Point Kadetten, Abner Doubleday, der für sich in Anspruch nimmt, Baseball 1839 erfunden zu haben. So soll er ohne jede Kenntnis von Rounders spontan ein Sportspiel erfunden haben, indem er in Cooperstown im Bundesstaat New York, ein Spielfeld anlegte und Baseball spielte (vgl. ibid). 4

Es scheint klar, dass ‚Base-ball‘ sowohl in England wie auch in Amerika gespielt wurde und ‚Base-ball‘ gilt als Vorläufer des Rounder-Spieles. Aber ist ‚Base-ball‘ auch der Vorläufer des heutigen Baseball-Spieles? Um dies zu klären, wurde 1905 in Amerika eine Kommission eingesetzt. Diese kam zu dem Ergebnis, dass Doubleday als der Erfinder des Baseball gilt und dieses Spiel in Cooperstown erfunden wurde. Später sollte Cooperstown als jener Ort auserkoren werden, in dem die „Baseball Hall of Fame“ 1939 ihre Heimat finden sollte (vgl. NEMEC: 1997, 167).

Die meisten (amerikanischen) Quellen nehmen zwar kurz Bezug auf die Ähnlichkeiten zwischen Baseball, Cricket und Rounders, doch im Endeffekt stützen sie sich doch auf das Ergebnis der Kommission von 1905. Auch Sean Lahman (www.baseball1.com) schließt sich der Meinung dieser Kommission an und nennt Amerika als das Ursprungsland des Baseball.

Die ersten grundlegenden Regeln – darüber scheinen sich sämtliche Quellen einig zu sein – wurden am 23. September 1845 von Alexander Joy Cartwright nieder geschrieben. Noch am selben Tag, als er die ersten zwanzig Regeln verfasste, gründete Cartwright auch den ersten Verein – den Knickerbocker Base Ball Club von New York. Anstelle der Möglichkeit, einen gegnerischen Spieler durch Abschießen mit dem Ball aus zu machen, änderte Cartwright dies zur „Tag rule“. Dabei kann ein Spieler der angreifenden Mannschaft, der sich nicht auf einer Base befindet, von einem Verteidiger, der im Ballbesitz sein muss, durch Berührung Aus gemacht werden. Viel wichtiger jedoch war die Einführung der „drei Strike Regel“. Das erste Spiel unter diesen Regeln wurde 1846 in New Jersey gespielt. Danach begannen sich sehr rasch neue Clubs zu formen. 1858 gab es schon 25 Vereine im Nordosten Amerikas und die erste Liga, die „National Association of Amateur Base Ball Players“ wurde gegründet (vgl. GREGORY: 1988, 11f). 5

Am 20. Juli 1858 fand das erste Spiel statt, bei dem von den Zuschauern ein Eintrittsgeld verlangt wurde. So war es nur eine Frage der Zeit, bis sich der erste Verein dem Sport professionell widmete. 1869 waren die Cincinnati Red Stockings der erste Club, der seinen Spielern Geld fürs Spielen bezahlte. Schon damals galten die ausbezahlten Beträge als hoch. Nur zwei Jahre später folgte der erste professionelle Ligabetrieb in der „National Association of Professional Base-Ball Players“, welcher jedoch nach Skandalen über abgesprochene Spiele, Wetten und sogar Trunkenheit von Spielern in sich zusammen brach. Ein Geschäftsmann aus Chicago, William Hulbert, nahm sich der Herausforderung an, Baseball als professionellen Sport wieder aufzurichten und so gründete er 1876 die „National League of Professional Base Ball Clubs“, die sich bis heute gehalten hat, trotz der zahlreichen Versuche und Herausforderungen anderer Ligen über die Jahre.

Hulbert setzte voraus, dass professionelle Mannschaften nur aus Städten kommen könnten, die mindestens 75.000 Einwohner zählten, außerdem wurde den Spielern untersagt, während einer laufenden Spielzeit den Verein zu wechseln (vgl. ibid).

Es folgten weitere Versuche von anderen Ligen, die Domäne der National League zu durchbrechen, jedoch erfolglos zuerst. Nach langen Streitereien über Transfers von Spielern und internen Querelen anerkannte die National League schließlich 1903 die , die gerade zwei Jahre zuvor gegründet worden war. Somit war ein zwei Jahre dauernder Streit beigelegt und man einigte sich, Baseball organisiert und kontrolliert zu regeln. Heute spielen die Teams in der National sowie in der American League (vgl. SCHMEISSNER et al.: 1990: 28).

Danach entwickelte sich Baseball zu einem Zuschauermagneten. In den 1920ern wurden die alten Holzstadien niedergerissen, um als umso größere Betonburgen wieder aufgebaut zu werden. Zu Tausenden strömten die Massen in die Stadien, um ihre Idole am Spielfeld zu bewundern. 6

Als größtes Ereignis im US-amerikanischen Sportkalender gilt die „“, die jedes Jahr im Oktober gespielt wird. Dabei treffen der Gewinner der National und der Sieger der American League in einem best-of-7 Duell aufeinander. Nach einer regulären Saison mit 162 Spielen (vgl. BULL, 2006: 6) ermitteln die je vier besten Teams der jeweiligen Liga ihren Champion, der dann die Liga in der World Series repräsentiert. Die erste World Series wurde 1903 ausgetragen, gewonnen von den , doch sollten die New York Yankees diesen Bewerb dann über Jahrzehnte hinweg dominieren und sie halten momentan bei 26 Titeln.

Doch vom Baseball gab es nicht immer nur Gutes zu berichten. Die World Series 1919 bleibt wohl unvergessen. Die ‚verloren‘ die World Series gegen die Cincinnati Reds, worauf hin acht Spieler der White Sox wegen der Annahme von Bestechungsgeldern und Spielmanipulation schuldig befunden wurden. Spricht man über die World Series 1919, so spricht man über den ‚Black Sox Skandal‘ (vgl. GREGORY: 1988: 12).

Ein ehemaliger Richter, Kenesaw Mountain Landis, sollte als oberster Leiter die Glaubwürdigkeit wieder in das Geschäft mit Baseball zurückbringen. Als erste Amtstat sperrte er jene acht Spieler der Chicago White Sox lebenslang, obwohl diese in einem Verfahren nicht verurteilt worden waren, da Zeugenaussagen und so manche Zeugen selbst nicht mehr auffindbar waren (vgl. ibid).

Ein sehr großer Anteil des Erfolges des Baseball heute liegt gewiss in seiner Struktur. In den 1930ern wurde das sogenannte „Farm System“ eingeführt, bei dem talentierte junge Spieler in den „Minor Leagues“ (3 untere, jedoch heran führende Spielklassen) eines Teams eingesetzt werden. Diese Minor League Teams sind entweder im Vollbesitz der Major League Clubs oder sie unterhalten eine sehr enge Partnerschaft unter einander. Ein Spieler beginnt seine Profilaufbahn gewöhnlich in einem Team in der ‚Rookie League‘. Von da an gilt es sich zu beweisen, sich technisch, taktisch und mental immer weiter zu verbessern, 7 um seine Versetzung in eine höhere Spielklasse förmlich zu erzwingen (vgl. BULL: 2006: 7).

Die Talentesuche der Großclubs beginnt allerdings schon viel früher, nämlich in der „Little League“ für 9 bis 12 jährige. Diese Kinder und Jugendliche spielen sich dann durch die High School und College und hoffen dann auf den großen Durchbruch in die Major League. 8 4. Die Terminologie des Baseball

Das Spielmuster von Baseball unterscheidet sich grundsätzlich zu den in Europa bekannten und verbreiteten Ballspielen. Beim Baseball gibt es keine Tore, genauso wenig ist das Spielfeld in Hälften eingeteilt, Angriff und Verteidigung sind klar abgegrenzt, d.h. es gibt keinen nahtlosen Übergang wie beispielsweise beim Fußball oder Eishockey, es gibt keine Körbe, es gibt keinen Mittelpunkt zum Anstoß, es gibt keinen Strafraum, es zählt nur der Sieg oder die Niederlage, wobei die Höhe nicht entscheidend ist wie etwa die Tordifferenz im Fußball, und die Spielzeit ist nicht begrenzt.

Dieses Kapitel soll die Sportart Baseball verstehen helfen. Dazu werden die Grundregeln erläutert, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen, jedoch sollen auch einige Grundbegriffe erklärt werden, die Baseball leichter verständlich machen.

Der volle Umfang der Regeln des Baseball ist von der NCAA (National Collegiate Athletic Association) in zehn Grundregeln mit weiteren Artikeln auf 120 Seiten festgehalten, aus denen auch die Regeln erklärt werden. Zusätzlich verwendete Quellen werden entsprechend angeführt. Vollständig nachzuschlagen sind die Regeln auf der offiziellen Homepage der Major League Baseball (MLB) auf www.mlb.com.

4.1 Der Spielablauf

„Baseball ist ein Schlag-, Lauf-, Fang- und Wurfspiel des weiten Raumes und der unbegrenzten Zeit“ (NIEDLICH: 1993, 27). Zwei Mannschaften mit je neun Spielern stehen sich gegenüber, wobei jede Mannschaft abwechselnd in Angriff und Verteidigung spielt. Laut Regeln geht ein Baseballspiel über neun „Innings“ 9

(Spielabschnitte), in denen jedes Team je einmal angreift und verteidigt. Ziel des Spieles ist es, mehr „Runs“ (Punkte) zu erzielen als das gegnerische Team.

In der Verteidigung sind die neun Spieler einer Mannschaft an genau definierten und durch nummerierten Positionen (siehe Abb.1) auf dem Spielfeld verteilt. Der „“ (Werfer) ist auf Spielposition 1 und nimmt gemeinsam mit seinem „“ (Fänger) auf Position 2 eine zentrale Rolle ein. Der Pitcher bringt den Ball ins Spiel und versucht mit angemessener Taktik und seinem Catcher dem „Batter“ (Schlagmann) der angreifenden Mannschaft, das Schlagen am besten unmöglich zu machen.

Abb. 1 Runs können nur von der angreifenden Mannschaft erzielt werden. Anfangs hat sie auch nur einen Spieler, nämlich den Batter auf dem Spielfeld. Dieser muss nun versuchen, den vom Pitcher der gegnerischen Mannschaft geworfenen Ball möglichst weit ins Spielfeld zu schlagen. Gelingt dem Batter ein Schlag, so wird er automatisch zum „Runner“ (Läufer) und muss nun versuchen, alle Bases in der richtigen Reihenfolge zu erreichen, um einen Run zu erzielen. Allerdings versucht die verteidigende Mannschaft zur selben Zeit, ihn „Out“ (aus) zu machen. Gelingt 10 es einem Runner auf eine Base zu kommen, bevor das gegnerische Team den Ball unter Kontrolle bringt und diesen vor dem Runner zur Base bringt, so ist der Runner „Safe“ (sicher). Es folgt der nächste Batter gemäß der „ order“ (Schlagreihenfolge), die über das gesamte Spiel beibehalten werden muss. Der nächste Batter versucht ebenso, den Ball möglichst weit ins Feld zu schlagen, damit der Runner vor ihm, und er selbst auch, möglichst weit vorrücken kann.

Gelingt es einem Runner, die Home base zu erreichen, so erzielt er einen Run für sein Team. Er geht zurück zum „Dugout“ (Reservebank) und wartet, bis er wieder an der Reihe ist zum Schlagen.

Schlägt ein Batter den Ball aus dem Stadion, so kann er ohne Eile alle Bases umrunden und erzielt für seine Mannschaft einen Run. Diese Art des Schlagens wird als „“ bezeichnet. Befinden sich vor dem Batter ein oder mehrere Runner auf den Bases, so erzielen auch sie jeweils einen Run für ihr Team. Sind die „Bases loaded“, d.h. all drei Bases sind mit Runnern besetzt und einem Batter gelingt ein Home run, so erzielt der Batter einen „Grand Slam“ und erzielt mit einem Schlag vier Runs für sein Team und seine eigene Statistik.

Ein Runner ist nur so lange Safe, so lange er sich auf einer der Bases aufhält. Berührt er die Base nicht, so kann ihn die verteidigende Mannschaft Out machen, in dem sie ihn mit dem Ball in der Hand berühren. Diesen Spielzug nennt man „Tag out“. Auf jeder Base darf sich immer nur ein Runner befinden, so sind maximal vier Spieler der angreifenden Mannschaft gleichzeitig am Feld, d.h. drei Runner auf den Bases sowie der Batter am „Home plate“ (auch „Home base“ genannt), welche die Ausgangs- und Zielposition für jeden Batter und Runner ist.

Die Feldmannschaft versucht möglichst rasch ihre Position in der Verteidigung zu beenden, um selbst das Schlagrecht zu bekommen und somit die Möglichkeit, Runs zu erzielen. Dazu müssen aber drei Angreifer Out gemacht werden. Dies kann auf verschiedene Arten geschehen: 11

• „Strike out“: der Pitcher erzielt ein Strike out, indem er den Ball so wirft, dass der Batter beim Schlagversuch dreimal den Ball verfehlt. Oder der Pitcherwirft den Ball dreimal in die „Strike zone“ (ein Schlagkorridor über die Breite der Home base und in der Höhe von der Kniekehle zur Achselhöhlenhöhe) ohne dass der Batter einen Schlagversuch unternimmt.

• „Fly out“: schlägt ein Batter den Ball direkt in die Luft und gelingt es einem „Fielder“ (Feldspieler) den Ball direkt aus der Luft zu fangen, so ist der Batter Out, unabhängig davon, ob er die erste Base berührt, bevor der Fielder den Ball in seiner Kontrolle hat oder nicht.

• „Ground out“: die Fielder versuchen einen am Boden rollenden Ball so rasch wie möglich aufzunehmen und ihn an die erste Base zu befördern. Gelingt dies bevor der Runner die Base erreicht, so ist der Runner Out.

Es gibt auch noch andere Möglichkeiten für die verteidigende Mannschaft, einen Runner Out zu machen:

• „Force- out“: wie bereits erwähnt, darf sich auf jeder Base nur ein einzelner Runner aufhalten. D.h. beispielsweise steht ein Runner auf der ersten Base und rückt ein Runner seines Team nach, so muss der erste Runner auf die zweite Base versuchen vorzurücken. In diesem Fall hat die Feldmannschaft die Möglichkeit, den Ball an die zweite Base zu werfen, um den Runner dort Out zu machen.

• „Tag out“: wird ein Runner, wenn er keine Base berührt, von einem Fielder in Ballbesitz mit der Ball führenden Hand berührt, so ist der Runner Out.

Nach jedem Out setzt sich der angreifende Spieler auf die Spielerbank und wartet dort, bis er wieder zum Schlagen an die Reihe kommt. Erzielt die verteidigende 12

Mannschaft drei Outs, so wechselt das Schlagrecht. Jeder Spieler, der in der Verteidigung spielt, muss auch zum Schlagen an die Home base treten. Eine Ausnahme dazu gibt es in der American League. Mannschaften, die in dieser League spielen, senden anstelle des den „Designated hitter“ zum Schlagen ans Home plate, und der Pitcher kann sich so voll und ganz auf seine eigentliche Aufgabe konzentrieren.

Eine weitere Eigenheit des Baseball ist, dass es kein Unentschieden gibt. Steht es nach neun Innings unentschieden, so werden so lange „Extra innings“ gespielt, bis ein Team mehr Runs erzielt hat und in Führung liegt und somit das Spiel für sich entschieden hat. So kann es passieren, dass ein Spiel viel länger dauert als die durchschnittlichen 2 1/2 bis 3 Stunden. Das längste Spiel der Geschichte spielten St. Louis gegen die am 3. September 1974, es brauchte gerade mal 25 Innings, um einen Sieger hervorzubringen. Außerdem gilt dieses auch als das längste Spiel unter Flutlicht (vgl. NEMEC: 1997, 132).

4.2 Die Spielregeln

Wie bereits erwähnt ist das vollständige Regelwerk des Baseball sehr umfangreich und es nicht das Ziel dieser Arbeit, diese bis ins Detail zu erklären. Jedoch sollen jene erklärt werden, die für das Verstehen dieser Sportart unbedingt notwendig sind.

Das Hauptaugenmerk im Spielverlauf liegt auf dem Duell Pitcher gegen Batter. Wird dieser Teil des Spieles verstanden, so ist es auch viel einfacher, die Sportart Baseball zu begreifen.

Der Pitcher steht in einer Entfernung von 18,02 m zum Batter auf seinem „Mound“, einem kleinen Hügel von 25cm Höhe. Vom Mound aus versucht der Pitcher den 13

Ball so zu werfen, das ihn der Batter gar nicht oder nicht wirkungsvoll schlagen kann. Dabei hat der Pitcher die Strike zone (siehe Abb. 2) im Visier, die über die Breite der Home base reicht und in der Höhe vom Knie zu den Achselhöhlen.

Abb. 2

Wirft der Pitcher den Ball durch die Strike zone, ohne dass der Batter versucht, den Ball zu schlagen, oder Batter versucht einen Schlag verfehlt aber den Ball, so zählt das einen Strike. Wirft der Pitcher außerhalb der Strike zone und der Batter versucht auch nicht, den Ball zu schlagen, so zählt das einen „Ball“. Hinter dem Batter befindet sich der Catcher in einer Hockposition, um die vom Pitcher geworfenen Bälle zu fangen. Hinter dem Catcher steht der „Chief umpire“, der Oberschiedsrichter, der entscheidet, ob ein Wurf des Pitchers ein Strike oder ein Ball ist. Auf dem Spielfeld befinden sich noch drei weitere Umpires, die über Spielsituation an den Bases entscheiden.

Weiters wird als Strike gewertet, wenn ein Batter bei einem Schlagversuch den Ball nicht trifft, unabhängig davon, ob der Wurf des Pitchers durch die Strike zone geht oder nicht. Der Pitcher bemüht sich also, den Ball dreimal durch die Strike zone zu werfen, ohne dass der Batter einen Schlag versucht und kommt somit zu einem „Strike out“. Oder der Pitcher wirft den Ball so, dass der Batter den Ball nicht wirkungsvoll schlagen kann und die Fielder den Batter Out machen können. Das Duell geht in beiden Fällen an den Pitcher.

Sollte jedoch der Pitcher viermal den Ball außerhalb der Strike zone werfen, bevor er drei Strikes erzielt, und der Batter versucht auch nicht, den Ball zu schlagen, so 14 darf der Batter automatisch auf die erste Base vorrücken. Das bezeichnet man als „“ oder als „Walk“.

Gelingt dem Batter ein Schlag und erreicht er die erste Base, bevor ihn die Fielder Out machen können, so bezeichnet man das als „Base hit“ oder „Hit“ und der Batter, der jetzt zum Runner wird, ist Safe.

In vielen Spielsituationen kommen Runner und Ball oft nahezu gleichzeitig an der Base an, daher ist es die Aufgabe der „Base umpires“, an ihren jeweiligen Bases zu entscheiden, ob ein Runner Safe oder out ist.

4.3 Das Spielfeld

Die Form des Spielfeldes erscheint für Europäer doch etwas ungewöhnlich, da das Baseball-Feld eher einem Kreissektor ähnelt als dem sonst für die meisten Ballsportarten üblichen Viereck. Außerdem unterscheiden sich die Baseball-Felder auch untereinander. So hat das Yankee Stadium der New York Yankees (siehe Abb. 3) andere Ausmaße als der Fenway Park der Boston Red Sox (siehe Abb. 4).

Abb. 3 Abb. 4

Sehr wohl gibt es normierte Maße (siehe Abb. 5), die einzuhalten sind, egal wo sich ein Baseball-Feld befindet. Zwei im Rechten Winkel zueinander stehende Linien, sie werden „Foul lines“ genannt, bilden die seitliche Spielfeldbegrenzung. Diese sind in den Stadien unterschiedlich lang, jedoch mindestens 76m (vgl. 15

NIELDICH: 1993, 28). Am Schnittpunkt der beiden Foul lines liegt die Home base als Ausgangspunkt für die angreifende Mannschaft. Die hintere Spielfeldbegrenzung wird durch einen bogenförmigen Zaun (oder Mauer) gebildet, der die beiden Foul lines miteinander verbindet. Im Zentrum sollte der Mindestabstand 122m (vgl. ibid) von der Home base zum Zaun betragen.

Abb. 5

Das Spielfeld selbst wird in „Infield“ und „Outfield“ unterteilt. Das quadratische Infield, oder auch „Diamond“ bezeichnet, wird von den vier Bases (Home base, erste, zweite, dritte Base; gegen den Uhrzeigersinn) gebildet, die in einem Abstand von 90 Fuß (27,43m) im Boden fixiert sind. In der gedachten Diagonale von der Home base zur zweiten Base befindet sich der „Mound“, ein 25cm hoher Hügel, von dem aus der Pitcher den Ball ins Spiel bringt. Dabei muss der Pitcher außerdem die sogenannte „Pitcher’s plate“, eine 61cm lange und 15cm breite Gummiplatte berühren.

Die Bases sind quadratische, gepolsterte Markierungen mit einer Seitenlänge von 38cm und einer Höhe zwischen 8 und 12cm. Die fünfeckige Home base ist 43cm breit. Daneben befinden sich die „Batter’s boxes“, in denen sich der Batter beim „“, d.h. wenn er am Schlag ist, befinden muss. 16

Unabdingbar für ein Baseball-Feld sind die „Dugouts“, jene durch Netz oder Zaun geschützte Bereiche an den Seiten zur ersten und dritten Base, an denen die nicht unmittelbar am Spielgeschehen teilnehmenden Mannschaftsmitglieder Platz nehmen. Die Dugouts sind etwa 1,5m tief eingegraben, einerseits als Schutz für die Spieler und Betreuer, andererseits um die Sicht der Zuschauer nicht zu sehr zu beeinträchtigen.

4.4 Die Ausrüstung

Der Ball hat einen Umfang zwischen 22,8 cm und 23,5cm, das Gewicht muss zwischen 141g und 149 liegen. Der Kern aus Kork wird von zwei Gummischichten umgeben, die wiederum von zwei weißen Pferde- oder Rindslederteilen umschlossen sind, welche mit rotem Garn vernäht sind (vgl. NIEDLICH: 1993, 29). Den Spielern ist es strengstens untersagt, die Beschaffenheit der Oberfläche in irgendeiner Form zu verändern, um vielleicht die Flugeigenschaften des Balles zu verändern.

Das „Bat“, die Schlagkeule, darf in den amerikanischen Profiligen ausschließlich aus Holz gefertigt sein. Die Maximallänge beträgt 106,6cm und an der dicksten Stelle darf das Bat maximal 7cm messen. Das Gewicht liegt je nach Länge und Dicke bei etwa einem Kilogramm (vgl. NIEDLICH: 1993, 30).

Alle Spieler tragen einen „Glove“, einen Fanghandschuh, der aus Leder gefertigt ist. Davon gibt es drei verschiedene Typen (vgl. CYROL: 1991, 51f):

• den Fielder’s glove: ist ein überdimensionierter Handschuh, der zwischen Daumen und Zeigefinger ein Netz aus dicken Lederstreifen hat. 17

• den ’s golve: ist wie der Fielder’s glove, allerdings sind die Finger nicht voll ausgearbeitet, um eine große Fläche zu bilden. Dieser Glove darf nur vom First Baseman verwendet werden.

• den Catcher’s glove: ist im Aufbau ähnlich dem des Frist Baseman, jedoch ist er viel stärker gepolstert. Immerhin soll der Catcher die vom Pitcher geworfenen Bälle fangen und diese können mit bis zu 160km/h ankommen.

Weiters bedarf es für einige Spielpositionen bestimmter und verpflichtender Schutzausrüstung. Pflicht für jeden Batter ist ein Helm, der auch das Ohr, das dem Pitcher zugewandt ist, verdeckt und schützt. Für abspringende Bälle verwenden manche Batter auch noch verschiedenste Formen und Variationen von Schützern für Schienbein, Rist, Handgelenk und Ellbogen.

Eine besondere Schutzausrüstung steht für den Catcher bereit. Er trägt einen Schutz für den Körper, damit er auch einen „Wild pitch“, einen schlecht geworfenen Ball des Pitchers notfalls auch mit seinem Körper abblocken kann. Weiters trägt er kombinierte Schienbein- und Knieschützer sowie einen Helm, über den er sich eine Gesichtsmaske setzt, die auch unbedingt den Hals abdecken muss.

Auch der Chief umpire trägt eine Gesichtsmaske sowie einen Körperschutz.

Auch die Uniformen sind für Baseball typisch. Sie bestehen aus einer knie- bis köchellangen Hose, einem Shirt mit darüber getragenem, kragenlosen Hemd, sowie den Baseballkappen. Die wohl bekannteste Uniform tragen die New York Yankees mit ihrem blauen Nadelstreifmuster mit dem dazugehörigen ineinander stehenden „NY“ auf den Kappen. 18

4.5 Statistiken

Niedlich (1993: 13) bezeichnet Baseball als das „am stärksten quantifizierte und rekordbezogene“ Sportspiel überhaupt. Seit Beginn des Spieles wurden alle nur erdenklichen Spielleistungen gesammelt und in Statistiken festgehalten. Sie geben Aufschluss über die Leistungen jedes einzelnen Spielers sowie der gesamten Mannschaft, welches wiederum gegnerische Mannschaften in taktischer Hinsicht versuchen auszunutzen. Diese Statistiken werden dann in sämtlichen Zeitungen im sogenannten „Box score“ abgedruckt. Das hier gezeigte Beispiel (siehe Abb. 6) zeigt den Box score des vierten Spieles um die World Series 1999 zwischen den Gewinnern der American League, den New York Yankees, und den Gewinnern der National League, den , die sich am Freitag, den 29. Oktober 1999 im Yankee Stadium gegenüber standen. Der Box Score führt die Spieler an und ihre Positionen oder in welcher Funktion sie ins Spiel eingewechselt wurden. Außerdem ist die individuelle Statistik jedes Spielers für dieses eine Spiel erfasst. Dabei werden die Feldspieler und die Pitcher getrennt angezeigt.

Abb. 6 19

Ein Pitcher wird hauptsächlich nach drei Kriterien, die selbstverständlich statistisch erfasst werden, in seiner Leistung beurteilt:

• „ERA“ (): ist jene durchschnittliche Zahl an Punkten, die ein Pitcher gegnerischen Teams erlaubt. Diese Zahl wird immer auf neun Innings gerechnet. Z.B. erlaubt ein Pitcher in drei vollen Innings drei Runs und wird dann ausgetauscht, so errechnet sich sein ERA auf 9.00.

• „W-L“ (Win-Loss): zeigt das Verhältnis von Siegen und Niederlagen, die dem Pitcher zugeordnet werden, an. Wird ein Pitcher bei einem unentschiedenen Spielstand ausgetauscht, so ändert sich in dieser Statistik nichts, man spricht von einer „no-decision“.

• „SO“ (Strike outs): ist die Anzahl jener Batter, die der Pitcher beim Schlagen Out macht.

Meist steht ein Pitcher nicht über die volle Spieldistanz am Mound, er wird dann von einem „Relief pitcher“ (Ersatzpitcher) abgelöst. Eine besondere Spezies des Relief pitchers ist der sogenannte „Closer“. Er kommt meist im letzten Inning, manchmal auch für die beiden letzten Innings, ins Spiel und ist der Spezialist dafür, einen, meist minimalen, Vorsprung zu sichern und den Sieg ‚nach Hause‘ zu pitchen. Dafür erhält er in seiner Statistik einen „Save“ zugeschrieben, welcher das Hauptkriterium für seine Leistungsbeurteilung bildet.

Die Batter messen sich im wesentlichen an zwei wichtigen Zaheln:

• „AVG“ (Batting average): das Batting average gibt Auskunft über die durchschnittliche Trefferquote eines Batters beim Schlagen. Ein AVG von 0.300 bedeutet, dass der Batter drei von zehn Pitches erfolgreich schlägt. 20

• „RBI“ (Runs batted in): schlägt ein Batter einen Ball derart, dass ein Runner einen Run erzielen kann, so erhält der Batter ein RBI gut geschrieben.

Ein weiteres Kriterium für den Batter ist die Anzahl „BB“ (Base on Balls), zeigt es doch indirekt davon, wie gefürchtet ein Batter bei den Pitchern ist. Hingegen nicht gern gesehen bei den Battern ist die Zahl der eigenen „SO“ (Strike outs).

4.6 Der Spielablauf einer Saison in der Major League Baseball (MLB)

Die Vorbereitung auf einen extrem langen Grunddurchgang nehmen die meisten Teams Mitte Februar in Florida oder Arizona in Angriff. Zu diesem ‚‘ laden die Teams weit mehr Spieler ein, als sie dann zu Beginn der Saison auf ihrem ‚Roster‘, dem Spielerkader, stehen haben dürfen, um die zu diesem Zeitpunkt besten Spieler für die jeweiligen Spielpositionen zu finden. Bis zum Beginn der eigentlichen Spielzeit ab Anfang April werden zahlreiche Spiele absolviert und dann wird entschieden, welche Spieler dem Roster angehören und welche zu den Teams in den ‚Minor Leagues‘, den Nachwuchsligen, zurückgestuft werden (vgl. SCHMEISSNER, 1990: 45f).

American League und National League sind jeweils aufgeteilt in eine ‚East Division‘, ‚Central Division‘ und ‚West Division‘. Die American League stellt 14 Teams, die National League 16 (vgl. www.mlb.com).

Jede Mannschaft in beiden Ligen spielt während der regulären Saison von Anfang April bis Ende September 162 Spiele, was nur wenige spielfreie Tage bedeutet. Unterbrochen wird diese Saison im Juli durch das ‚All Star Game‘, bei dem nach Zuschauervoting die jeweils neun besten Spieler der beiden Ligen antreten. Um 21 die Attraktivität für die Zuschauer zu erhöhen und natürlich aus finanziellen Gründen gibt es seit 1997 sogenannte „Interleague plays“. Dabei spielen Teams der National League gegen Teams der American League. Interessant wird insbesondere, da es dann auch zu innerstädtischen Duellen kommen kann, wenn eine Stadt wie New York je eine Mannschaft in jeder League hat, die New York Yankees in der American League und die New York Mets in der National League. Spielen diese beiden Teams gegeneinander, so wird das in der Presse und von den Zuschauern als „“ bezeichnet, da es mit einmal Umsteigen möglich ist, mit der U-Bahn (subway) vom der Mets im Stadtteil Queens ins Yankee Stadium in der Bronx zu fahren.

Nach dem Grunddurchgang erreichen die erstplatzierten Mannschaften jeder Division in beiden Ligen sowie das beste zweitplatzierte aller drei Divisionen mit einer ‚Wild Card‘ die ‚Play-offs‘ oder ‚Post Season‘. Zunächst geht es im Best-of- five Modus darum, jeweils den Ligachampion zu küren. Die beiden Ligachampions spielen dann in einer Best-of-seven Serie um die begehrte ‚World Series‘, den Weltmeistertitel im Baseball (vgl. CYROL, 2004: 82f). 22 5. Die Geschichte der New York Yankees

Die New York Yankees gelten in vielerlei Hinsicht als ein Sportclub der Superlative. Am wohl bekanntesten ist sicher deren Vereinslogo mit dem in einander gesetzten „NY“, das rund um den Globus bekannt ist, auch wenn es viele Leute ‚nur‘ als die Initialen der Stadt New York sehen und den wahren Hintergrund nicht wissen.

Die New York Yankees werden in manchen Geschichtsbüchern (besonders in amerikanischen) als die erfolgreichste Mannschaft überhaupt im Sport geführt, nämlich mit 26 Weltmeistertiteln. Jedoch wird dies außerhalb des amerikanischen Kontinents angezweifelt, ob es sich tatsächlich um „Weltmeistertitel“ handelt, wird doch die Major League Baseball ausschließlich von US-amerikanischen und zwei kanadischen Mannschaften ausgetragen. Wie dem auch sei, 26 World Series Titel sind dennoch Rekord.

Rekordverdächtig sind auch die Ausgaben für Spielergehälter, bei denen die Yankees in den vergangenen Jahren unangefochten in Führung lagen und liegen. Auch die Besucherzahlen sprechen eine deutliche Sprache. Die Yankees ziehen die Massen in die Bronx, den nördlichen Stadtteil von New York City, genauso wie sie bei Auswärtsspielen den Heimmannschaften zu besseren Zuschauerzahlen verhelfen.

Im folgenden sollen auszugsweise wichtige Stationen aus der Geschichte der New York Yankees herausgegriffen werden, die in voller Länge auf deren offizieller Homepage (www.yankees.com – History) nachzulesen ist. 23

5.1 Wichtige Meilensteine der New York Yankees

Die Geschichte der New York Yankees nahm ihren Ursprung am 9. Jänner 1903, als Frank Farrell und Bill Devery die eigentlich nicht mehr existierende Mannschaft aus Baltimore kauften und diese nach New York City, genauer gesagt, nach Manhattan übersiedelten. Drei Monate später wurde das neue Team in die American League aufgenommen und eilig baute man ein Stadion aus Holz, welches an der 168. Straße am Broadway stand. Da dieser Standort einer der höchstgelegenen Plätze der Stadt war, wurde die Mannschaft „Highlanders“ genannt, das Stadion „“. Am 22. April 1903 ging das erste Spiel in Washington noch verloren, doch tags darauf konnte man den ersten Sieg in der Vereinsgeschichte verbuchen und eine Woche später konnten die New York Highlanders ihr allererstes Heimspiel im Hilltop Park gewinnen (vgl. www.yankees.com - history).

Für die Spielsaison 1912 bekamen die Spieler erstmals weiße Spieluniformen mit schwarzem Nadelstreifdesign (vgl. ibid) ausgehändigt, im englischen „pinstripes“, welches im Laufe der Zeit zum wohl berühmtesten Design an Spieluniformen im Sport avancieren sollte (vgl. ibid).

Im April 1913 wurden die New York Highlanders offiziell in die „New York Yankees“ umbenannt, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass die Herausgeber der vielen Tageszeitungen nach kürzeren Namen für deren Schlagzeilen suchten und in eben diesen tauchte immer wieder der Name „Yankees“ auf (vgl. ibid). Außerdem wurden die Heimspiele in das Stadion der „New York Giants“ verlegt, welche in der National League spielten (vgl. ibid).

Ein Meilenstein in der Geschichte der Yankees war gewiss die Verpflichtung von im Jänner 1920, dessen Vertrag von den Boston Red Sox aufgekauft 24 wurde und mit ihm gewann das Team im Jahr darauf zum ersten Mal die American League (vgl ibid).

Am 5. Mai 1922 begann der Bau des legendären „Yankee Stadium“, welches ein Jahr später feierlich eröffnet wurde mit einem Spiel gegen die Boston Red Sox vor einer kolportierten Kulisse von 74,200 Zuschauern, die außerdem Babe Ruth den allerersten Home Run in diesem Stadion schlagen sahen (vgl. ibid).

Im selben Jahr erhielten die Yankees ihr heute noch gültiges und weltberühmtes Kappenlogo, das ineinander gesetzte „NY“, welches auch seit 1936, nach 20jähriger Abstinenz, wieder ständig auf den Uniformen getragen wurde und getragen wird (vgl. ibid).

Die New York Yankees setzten 1929 eine Neuerung, indem sie ihren Spielern Nummern als ständigen Teil auf die Spieluniformen gaben, was für alle anderen Teams drei Jahre später auch zum Standard wurde (vgl. ibid). Die Yankees halten jedoch bis heute als einziges Team im amerikanischen Profi-Baseball daran fest, dass ihre Spieler nicht ihren Namen auf den Uniformen tragen, so wie es bei allen anderen Mannschaften der Fall ist, denn wer ein wahrer Yankees Fan sein will, kennt die Spieler seiner Mannschaft.

Ende 1934 verstärkten die Yankees ihr Team mit der Verpflichtung von Joe DiMaggio vom Pacific Coast League Team der San Francisco Seals, welcher gemeinsam mit Babe Ruth und wesentlich zum Erfolg der Mannschaft in den darauf folgenden Jahren beitrug. Letzterer hielt für eine lange Zeit den Rekord an Spieleinsätzen ohne Unterbrechung, 2130 Spiele in Folge als First Baseman, ehe er am 4. Juli 1939 unter Tränen doch unter tosendem Applaus seine berühmte Abschiedsrede hielt, in welcher er sich trotz schwerer Krankheit als glücklichsten Menschen auf der Erde bezeichnete. An diesem Tag wurde auch Lou Gehrig’s Rückennummer 4 als erste überhaupt in der Geschichte des 25

Baseball zurückgezogen, das heißt, dass kein Spieler der New York Yankees jemals wieder die Nummer 4 trug oder jemals tragen wird (vgl. ibid)

Am 28. Mai 1948 verloren die Yankees das erste Spiel unter Flutlicht, das im Yankee Stadium ausgetragen wurde (vgl. ibid).

Während Babe Ruth sich vom aktiven Sport zurückgezogen hatte, starteten die Yankees mit zu weiteren Höhenflügen, der auch die Erfolge eines abgetretenen Joe DiMaggio weiter führen sollte und die Yankees bis 1953 zu fünf World Series Titeln in Serie (vgl. ibid).

Im Jahre 1964 übernahm der US-Fernsehsender CBS zuerst 80%, später dann auch die restlichen 20%, von den New York Yankees, welche dann 1973 an eine Partnerschaft unter der Führung von III weiter verkauft wurden (vgl. ibid).

Während das Heimstadion in der Bronx zwischen 1974 und 1975 renoviert wurde, absolvierten die Yankees ihre Heimspiele im Stadtteil Queens, im „Shea Stadium“, Heimat der New York Mets, die in der National League spielen. Die folgenden Jahre waren gekennzeichnet von vielen Trainerwechseln und nur wenigen Erfolgen, welche erst wieder in den neunziger Jahren in die Bronx zurück kehren sollten, nachdem 1996 die Führung der Mannschaft als Trainer übernommen hatte. 1996 holten sich die Yankees ihren insgesamt 23. World Series Titel. 1998 gelang es Pitcher ein „Perfect game“ zu pitchen. Außerdem setzten die Yankees einen neuen Rekord in der American League – die Yankees gewannen 114 von 162 Spielen in der regulären Spielsaison und holten den Titel. 1999 gelang es auch Pitcher ein „Perfect game“ im Yankee Stadium zu pitchen und am Ende der Post Season waren abermals die Yankees erfolgreich. Mit ihrem 26. Titel beendeten die Yankees die Spielsaison 2000 gegen den Stadtrivalen New York Mets in der ersten reinen New York World Series seit 1956 (vgl. ibid). 26

2001 standen die Yankees zwar wieder in der World Series, doch dieses Mal stoppten die Arizona Diamondbacks den Erfolgslauf der erfolgsverwöhnten Yankees. Im Jahr darauf kamen die Yankees nicht über die erste Runde der Post Season hinaus und scheiterten an den späteren Siegern, den Anaheim Angels. 2003 erreichten die Yankees abermals die World Series, mussten sich aber den Florida Marlins geschlagen geben. 2004 schafften es die Yankees, zum siebten Mal in Folge ihre Division zu gewinnen und zum zehnten Mal in Serie, sich für die Post Season zu qualifizieren. In der American League Series gegen die Boston Red Sox gingen dann die Yankees in die Geschichte ein, allerdings nicht wie sie sich das vorgestellt hatten. Zum allerersten Mal im Baseball gab eine Mannschaft in einer best-of-7 Serie eine 3:0 Führung aus der Hand und verlor den Titel um die American League im alles entscheidenden siebten Spiel. 2005 holten sich die Yankees erneut die Division, konnten aber erneut nicht die World Series holen, obwohl in den Jahren zuvor schon Unsummen in neue Spieler und deren Gehälter investiert worden waren (vgl. ibid).

Die reguläre Spielsaison 2006 brachte den Yankees weiteren Erfolg. Zum neunten Mal in Folge sicherten sie sich den Titel in ihrer Division und sie erreichten das mit 97 Siegen, was zugleich bedeutete, dass sie zum sechsten Mal in Serie 95 oder mehr Siege feierten. Außerdem erzielten sie mit 930 Runs die meisten in beiden Ligen, doch all das half wenig, als sie gegen die um den American League Titel scheiterten.

2007 begann mit mehr Niederlagen als Höhenflügen und lange Zeit schien es, als könnten sich die Yankees da nicht raus ziehen. Nach der Saisonmitte jedoch gaben sie ein kräftiges Lebenszeichen von sich und machten viel von ihrem Rückstand wett und kurzfristig schien sogar an einen weiteren Gewinn der Division in Reichweite. Letztendlich gelang der Einzug in die Post Season mit der „Wild Card“ als bestes zweitplatziertes Team über die Hintertür, der große Erfolg jedoch blieb wiederum versagt und man musste zusehen, wie sich die Boston Red Sox die World Series holten (vgl. ibid). 27

5.2 Unvergessliche Persönlichkeiten der New York Yankees

Im folgenden sollen einige der bedeutendsten Spieler im Verlauf der Geschichte der New York Yankees kurz vorgestellt werden. Es wäre an dieser Stell unmöglich, auf wirklich alle bedeutenden Namen einzugehen, es soll lediglich versucht werden aufzuzeigen, in welcher Weise sie das Spiel geprägt und ihren Beitrag zum Erfolg der Yankees zu ihrer Zeit beigetragen haben oder nach wie vor dazu beitragen.

Babe Ruth (1895 – 1948)

Abb. 7

Geboren als George Herman Ruth jr. schlug er sich beinahe sprichwörtlich durch eine schwierige Kindheit. Mit gerade mal 19 Jahren erhielt er seinen Profivertrag bei den Boston Red Sox, und dort wurde er von seinen Mitspielern aufgrund seines jungen Alters „Babe“ genannt. Als die Yankees ihn erwarben, wussten sie schon von seinen Qualitäten. Schon in seiner ersten Saison in New York schlug er 54 Home Runs, beinahe doppelt so viele wie im Jahr zuvor in Boston. Diese Zahl ist umso bemerkenswerter, als nur ein einziges anderes Team auf 50 Home runs in dieser Saison kam (vgl. RITTER: 1984, 72). 28

Zu seiner Zeit wurde auch das Yankee Stadium gebaut und er schlug auch den allerersten Home Run darin im Eröffnungspiel 1923. Das legendäre Stadion wurde später bekannt als „The House that Ruth Built“. 1927 schlug er sagenhafte 60 Home Runs in 154 Spielen, ein Rekord der erst 1961 von mit 61 Home Runs gebrochen wurde, allerdings war zu dieser Zeit der Spielplan schon auf 162 Spiele aufgestockt worden. Babe Ruth war ein von allen Pitchern gefürchteter Hitter, der insgesamt 714 Home Runs in seiner Karriere schlug, mit den Yankees sieben Mal die American League gewann und zudem vier World Series Titel. 1948 wurde seine Nummer 3 von den Yankees zurückgezogen und schon 1936 war er in die Baseball Hall of Fame aufgenommen worden (vgl. ww w.baberuth.com).

Lou Gehrig (1903 – 1941)

Abb. 8

Gemeinsam mit Babe Ruth bildete Lou Gehrig wohl eines der am meisten gefürchteten Hitter-Tandem. Lou Gehrig schaffte in dreizehn (!) aufeinander folgenden Saisonen mindestens jeweils 100 erzielte Punkte und 100 RBI, mit einem Durchschnitt von 139 Punkten und 148 RBI. Außerdem setzte er den Rekord in der American League von 184 RBI in einer Saison. So scheint es wenig verwunderlich, dass er mit dem Namen „Iron Horse“ bedacht wurde. Zudem begann er eine unglaubliche Serie von 2,130 Spielen ohne Unterbrechung, in denen er für die Yankees die erste Base absicherte (vgl. www.baseballhalloffame.org). Diese Serie endete jedoch auf sehr tragische 29

Weise, als bei ihm ALS (amyotrophe laterale Skerlose oder auch Lou Gehrig Krankheit), eine degenerative Nervenkrankheit, welche Gehirn und Rückenmark angreift (vgl. DANA, HAYDEN, health.yahoo.com), diagnostiziert wurde. Am 4. Juli 1939 verabschiedete sich Lou Gehrig im Yankee Stadium von 60,000 Fans für immer vom Baseball mit seiner berühmten Rede:

„Fans, for the past two weeks you have been reading about a bad break I got. Yet today I consider myself the luckiest man on the face of the earth... “ (www.ammericanrhetoric.com)

Seine Rückennummer 4 war die allererste, die im Baseball von einem Team zurückgezogen wurde.

Joe DiMaggio (1914 – 1999)

Abb. 9

Der Sohn italienischer Einwanderer hätte schon in der Spielsaison 1935 für die Yankees in der Mannschaft stehen sollen, doch eine Knieverletzung verzögerte dies um ein Jahr. Dann wurde er umso wichtiger für die Yankees. Mit ihm gelang es dem Team erstmals nach vier Jahren wieder die American League zu gewinnen, um im weiteren gleich vier World Series Titel in Serie zu holen. Insgesamt gewann er mit den Yankees neun dieser begehrten Trophäen. Sein Stil mit einem weiten Stand erlaubte ihm einen kurzen kontrollierten Schritt zum 30

Schlag zu machen. Außerdem war er in der Lage auch noch sehr spät einen Schlag durchzuführen. Doch auch sein Können im Defensivspiel war überdurchschnittlich, welches er ständig weiter zu verbessern suchte. Konnte er mit berechtigtem Stolz auf seine offensiven Qualitäten verweisen, so nahm er auch ohne zu zögern die Schuld auf sich, sollte er diese nicht nach seinen Vorstellungen und Erwartungen ständig abrufen können. So geschehen während des All-Star-Games 1936 in Boston, als das Team der American League das erste Mal nach drei Siegen dabei verlor (vgl. BLAKE: 1994, 64). 1941 gelang ihm eine unheimlich Serie von 56 Spielen, in denen er zumindest einen Hit hatte, in Summe waren es sogar derer 91. Schließlich veranlasste ihn eine schmerzhafte Fersenverletzung seine aktive Laufbahn Ende 1951 zu beenden. Auch nach seiner Karriere sorgte er nochmals für mediales Aufsehen, als er 1954 Schauspielerin Marilyn Monroe heiratete, jedoch wurde diese Ehe nach weniger als einem Jahr geschieden (vgl. www.joedimaggio.com).

Mickey Mantle (1931 – 1995)

Abb. 10

Wirkte er zu Beginn seiner Karriere vielleicht noch etwas eingeschüchtert neben Größen wie Joe DiMaggio zu spielen, so kam er selbst umso größer nach einer kurzen Rückversetzung in die Minor League in die Major League zurück, um seinen Beitrag zum Erfolg der Yankees zu leisten. Den Großteil der Spiele in 31 seiner 18-jährigen Karriere spielte Mickey Mantle mit Verletzungen, eine Knieverletzung war sogar so schlimm, dass er sein rechtes Bein immer vor dem Spiel von der Hüfte bis zum Sprunggelenk bandagieren musste. Nichtsdestotrotz gelang es ihm sein Spiel auf sehr hohem Niveau zu halten, höher als viele andere gesunde Spieler zu seiner Zeit. Auch Mickey Mantle gehört zu jenen Spielern, die für ihre ungeheure Schlagkraft bekannt und berühmt wurden. Ein Rekord steht noch heute – für den am weitesten geschlagenen Home Run, den er sagenhafte 172m (565 feet) weit schlug. Weiters brachte er es mit seinem Team zu zwölf Gewinnen der Division sowie sieben World Series Titel (vgl. www.baseballhalloffame.org, www.theswearingens.com).

Yogi Berra (*1925)

Abb. 11

Ein ähnliches Gangbild wie das eines indischen Yogi im Fernsehen brachte Lawrence Peter Berra durch einen Freund seinen neuen Namen, der sogleich haften blieb. Während des Zweiten Weltkrieges diente er seinem Land noch in der Marine, ehe er 1946 seine Karriere bei den New York Yankees begann. Er war ein herausragender Catcher und ein genauso guter wie gefürchteter Hitter in seinen 19 Jahren mit ein und derselben Mannschaft. In diesem Zeitraum gewannen die Yankees nicht weniger als 14 Divisionstitel und zehn World Series Titel. (vgl. www.baseballhalloffame.org, www.yogiberra.com) Neben seinen Qualitäten als Baseballspieler wurde er bekannt für seine sogenannten „Yogi-isms“, seine für ihn 32 typischen Sprüche. Auf die Frage, ob er seine Pizza in vier oder in acht Stücke aufgeschnitten haben wolle, antwortete er: „Four. I don’t think I can eat eight.“ (BERRA, 1998: 80). Auch stiftete er so manche Verwirrung mit seiner eigenen Art zu rechnen: „90% of the game is half mental.“ (BERRA, 2002: 45). Noch heute ist er ein spezieller Berater für die Yankees.

Thurman Munson (1947 – 1979)

Abb. 12

Seine Einstellung, sein scharfer Verstand und seine Führungsqualitäten wurden von allen sehr geschätzt und dafür wurde er auch zum Teamkapitän ernannt. Er war der erste, der seit Lou Gehrig zu diesen Ehren kam. 11 Jahre spielte er in der Position des für die Yankees und gewann dreimal die American League und zwei World Series Ringe und war ein gefürchteter Hitter, ehe seine Karriere bei einem tödlichen Absturz mit seinem Privatflugzeug auf tragische Weise beendet wurde (vgl. www.cmgww.com) 33

Don Mattingly (*1961)

Abb. 13

Don Mattingly’s Karriere bei den Yankees begann in einer Phase, in der die Yankees eher dazu neigten, talentierte junge Spieler aus den eigenen Farmteams für bereits ältere und vor allem erfahrenere Spieler anderer Teams auszutauschen. Er setzte sich dennoch durch und bestach sehr bald mit seinen Qualitäten als Hitter, mit seinem Defensivspiel, mit seiner vorbildhaften Einstellung genauso wie mit seiner Ausstrahlung. Seine besten Jahre hatte er von 1984 bis 1989, in denen er so manche Rekorde brach und so zu einer Stütze der Yankees wurde. 1987 schlug er sechs Grand Slams, schlug acht Home Runs in acht aufeinander folgenden Spielen und zehn Home Runs insgesamt in diesen acht Spielen. Außerdem machte er einem Spiel über 9 Innings 22 Spieler an der ersten Base aus. Nach mäßigen Jahren mit Rückenproblemen erklärte der Kapitän der Yankees 1997 seinen Rücktritt vom aktiven Sport (vgl. GEFEN et al., www.baseballlibrary.com). 34

Derek Jeter (*1974)

Abb. 14

Derek Jeter ist ganz bestimmt ein Publikumsliebling. Als „Rookie of the Year“ 1996 begann er seine professionelle Laufbahn in der Major League. Seitdem ist er als „“ der Yankees nicht mehr wegzudenken. Wichtige Hits, meist als erster in der Schlagreihenfolge, solide, manchmal sogar spektakuläre Verteidigung und seine Führungsqualitäten schon als junger Spieler halfen ihm auch über schwierigere Jahre, in denen seine Zahlen eher nur durchschnittlich waren, unbeschadet hinwegzukommen. Mittlerweile wurde er zum Kapitän ernannt und immerhin trug er von 1996 bis 2000 wesentlich zu vier World Series Titel der Yankees bei. (vgl. WOLPIN, www.baseballlibrary.com und http://derekjeter.mlb.com) 35

Joe Torre (*1940)

Abb. 15

Als einziger sei an dieser Stelle Joe Torre genannt, dessen Laufbahn als Manager weitaus erfolgreicher verlief und verläuft als jene als Spieler. Mit der Spielsaison 1996 übernahm Joe Torre die Verantwortung bei den Yankees und führte die Mannschaft erstmals seit 1978 wieder zu einem World Series Titel. Weitere Titel folgten 1998 – 2000, sowie die ständige Qualifikation für die Post Season. 2001 und 2003 erreichten die Yankees zwar die Wolrd Series mussten sich aber jeweils geschlagen geben. Und 2004 gingen die Yankees mit einem Negativrekord in die Geschichtsbücher ein, als sie in einer best-of-7 Serie um die American League einen 3:0 Vorsprung noch aus der Hand gaben. Doch erst nach der Saison 2007 endete eine erfolgreiche Zusammenarbeit über 12 Jahre zwischen den Yankees und Joe Torre, was unter dem manchmal sehr eigenwilligen Haupteigentümer George Steinbrenner III an sich schon eine herausragende Leistung darstellte (vgl. HOPWOOD, www.imbd,com). 36 6. Die Struktur einer professionellen Baseballmannschaft

Die Struktur einer amerikanischen Profimannschaft in der Major League Baseball kann allgemein betrachtet nur sehr schlecht mit der Organisation einer europäischen Mannschaft in einer anderen Sportart verglichen werden. Ein Club in der MLB wird eher wie eine Firma geführt denn als Verein. An der Spitze steht der Präsident, der die Organisation repräsentiert. Unterstützt wird dieser von einer Heerschar an Vizepräsidenten und Direktoren, die ihren jeweiligen Abteilungen mit der Unterstützung weiteren Personals vorstehen (vgl. SCHMEISSNER, 1990: 49).

6.1 Die New York Yankees

Im folgenden soll die Struktur der New York Yankees genauer und ausführlicher betrachtet werden. Betrachtet man die Homepage, so ist es unübersehbar, dass die Personen, die für die Yankees arbeiten, in zwei Großbereiche unterteilt sind. So finden sich im „Front Office“ alle jene Namen, die ihre Führungsaufgaben im organisatorischen Bereich der Vereinsführung wahr nehmen. Auf der anderen Seite stehen dem sportlichen Bereich die „Coaches“ vor.

6.1.1 Front Office

Im Verlauf der Jahre 2007 und 2008, in welchen die clubeigene Website der New York Yankees (www.yankees.com) mit ihren ausführlichen Berichten kontinuierlich zur Recherche benutzt wurde, fanden sich meist immer dieselben wenigen Namen einiger Spitzenfunktionäre, die man auch öffentlich im Tagesgeschäft wahr nimmt, auch wenn sie nur die Spitze eines Eisberges sind, denn die Liste der Personen, 37 die auf der Yankees Homepage im sogenannten „Front Office“ geführt wird, ist stolze 44 Namen lang (vgl. yankees.com, front office). Und diese Liste beinhaltet nur den Präsidenten, den Vorsitzenden, Vizepräsidenten, Co-Vorsitzende, sowie eine Vielzahl von Direktoren für alle nur erdenklichen Bereiche wie Ticketverkauf, Stadionangelegenheiten, Anzeigetafel, Fernseh- und Radioübertragung, Unterhaltung, Stadiontouren und vieles mehr. Die Zahl an zusätzlichem Büropersonal kann nur erahnt werden. Ebenso unerwähnt bleiben jene Personen, die das Stadion und vor allem das Spielfeld selbst betreuen.

Zurück zum Front Office und zum Eigentümer und Vorsitzenden der New York Yankees, George Michael Steinbrenner III (siehe Abb. 16). Geboren am 4. Juli 1930 machte George Steinbrenner nach seinem Dienst bei US Air Force seinen

Abb. 16

Abschluss in Sportwissenschaften (1955) und versuchte sich dann für zwei Jahre als Assistenztrainer im American Football, ehe er 1957 seinen Vater im familieneigenen Schiffsunternehmen unterstützte. ‚Kinsman Shipping‘, so der Name des Unternehmens seines Vaters, war spezialisiert auf den Schiffstransport von Getreide und Erz auf den Großen Seen im Nordosten Amerikas. Steinbrenner legte das Hauptaugenmerk auf den Getreidetransport und trotz widriger wirtschaftlicher Umstände gelang es ihm, das Unternehmen wieder profitabel zu machen. Nach einer zusätzlichen Namensänderung des Unternehmens in „American Shipbuilding Company“ gelang es George Steinbrenner sein Vermögen 38 zu erlangen, welches er zuerst erfolglos mit einer Investition in den Basketballsport zu investieren versuchte. Diese Verluste, er beglich in den Jahren danach die Schulden bei seinen Partnern und Gläubigern, konnten ihn aber nicht abschrecken, nach einem kurzen Ausflug ins Theatergeschäft, sich erneut als Finanzier im Sport zu betätigen.

Scheiterte zunächst 1971 noch der Versuch, im Baseball das Team der zu übernehmen, so war der Handel mit dem Medienkonzern CBS (Columbia Broadcasting System) zur Übernahme der damals nicht gerade berauschend spielenden New York Yankees von Erfolg gekrönt. Seit 3. Jänner 1973 ist George Steinbrenner der Besitzer des vielleicht wertvollsten Sportclubs der Welt. Der Beginn und die ersten Jahre an der Spitze waren nicht von übermäßigem Erfolg gekrönt (siehe Geschichte der New York Yankees). Aufsehen erregte Steinbrenner vor allem durch seinen ungewöhnlichen Stil, wie er die Organisation führte. In den ersten 23 Jahren als Eigentümer ‚verbrauchte‘ er nicht weniger als 20 [!!!] Manager (es gab auch einen Manager, , der fünfmal angeheuert und eben so oft gefeuert wurde) und in 30 Jahren waren es immerhin 11 General Manager, die sich die Klinke in die Hand drückten. Auch wird es ihm angelastet, vor allem von weniger finanziell potenten Clubbesitzern, die Spielergagen in astronomische Höhen katapultiert zu haben. Die erfolgreich(st)en Spieler von anderen Mannschaften durch hohe Gehälter abzuwerben, brachte dennoch nicht den gewünschten und vor allem geforderten Erfolg für sein Team.

Nach zwei Strafen gegen Steinbrenner, 1974 wurde er für zwei Jahre vom Baseball suspendiert wegen illegaler Wahlkampfunterstützung für Richard Nixon, und 1990 wurde er wegen versuchter Bestechung zuerst lebenslänglich suspendiert und 1993 pardoniert. Das sollte irgendwie den Wendepunkt markieren, denn von da an überließ Steinbrenner das Tagesgeschäft anderen Offiziellen und die Yankees änderten auch ein wenig ihre Grundsätze. Es wurde vermehrt versucht, eigene Talente in den eigenen Farmteams zu behalten, anstatt sie für viel Geld gegen ältere, wenn auch fertig ausgebildete, Spieler anderer 39

Mannschaften einzutauschen. 1995 erreichten die Yankees dann auch das erste Mal seit 1981 wieder die Post Season. 1996 sollte eine neue Dynastie eingeleitet werden. Joe Torre führte in seinen unter George Steinbrenner unglaublichen 12 Jahren als Manager der Yankees diese immer in die Post Season und gewann auch viermal die World Series.

Ein weiterer Meilenstein gelang Steinbrenner mit der Gründung des YES Network, dem eigenen Fernsehsender der New York Yankees. Außerdem wird die Saison 2009 in einem brandneuen Stadion, dem New Yankee Stadium, das auf der anderen Straßenseite in seiner Fertigstellung ist, gespielt.

Auch wenn sich George Steinbrenner bei vielen Leuten durch seine ungewöhnliche Art, eigene Spieler und Trainer in den Medien auf das schärfste zu kritisieren, unbeliebt gemacht hat, so wurde nun, da er mit den Jahren ganz offensichtlich ruhiger und weiser wurde und sich auch immer mehr vom Tagesgeschäft zurückzog, ihm zu Ehren, als Dank für seine Verdienste um Baseball und die Yankees ganz speziell nicht nur der Trainingskomplex in Florida nach ihm benannt, sondern auch eine High School trägt seinen Namen (vgl. HOPWOOD, www.imdb,com).

Auch wenn am Papier George Steinbrenner als Vorsitzender der New York Yankees angeführt ist, so haben seine beiden Söhne, Harold Z. (Hal, 39) und Henry G. (Hank, 51) Steinbrenner, das Tagesgeschäft von ihm übernommen, dabei übernehmen sie jetzt die Verantwortung, ob ein Handel mit anderen Vereinen über einen Spielertausch letztendlich durchgeführt wird oder nicht. Dabei scheint es so zu sein, den Berichten auf der Homepage über knapp zwei Jahre folgend, dass Hal derjenige der beiden ist, der sich nicht mehr in den Vordergrund drängt, aber doch öfters in den Berichten, wenn Entscheidungen anstehen, angeführt und zitiert wird. Immerhin ist Hal seit 18 Jahren im Unternehmen tätig (vgl. LITSKY, NY Times). 40

Ein Mann ist bei jeder Mannschaft von unglaublich hoher Bedeutung, der General Manager. Im Fall der New York Yankees ist das , 41 (siehe Abb. 17). Er begann seine Karriere bei den Yankees als Praktikant, ehe er 1998, neben der Ernennung zum Senior Vice President, zum General Manager bestellt wurde.

Abb. 17

Seitdem erscheint er in den Medien um ein vielfaches öfter als die beiden Steinbrenner-Brüder zusammen. Brain Cashman erfüllt auch eine der wichtigsten Aufgaben, die mit dem Training der Mannschaft und deren Aufstellung selbst nicht wirklich etwas zu tun haben, die darauf aber sehr wohl eine enorme Auswirkung haben. Der General Manager ist hauptverantwortlich für Spielerein- und Verkäufe. Letzt entscheidend ist zwar stets die Steinbrenner-Familie, da ja deren Geld dabei ausgegeben wird, aber an Brian Cashman liegt es, die Fühler nach eventuellen Verstärkungen für das eigene Team Ausschau zu halten. Er beobachtet akribisch die Spiele der Yankees, bespricht sich immer mit dem Manager und dessen Betreuern, an welcher Spielposition Not am Mann ist, sei es durch mangelhafte Performance in Spielen oder durch Verletzungssorgen, und begibt sich dann auf die Suche nach geeignetem Spielermaterial. Er ist sozusagen der Head Hunter für die New York Yankees. Er muss auch als erstes abschätzen, wie teuer eventuell den Yankees ein Spielerwechsel kommen würde. Wäre ein Spieler 41 nur durch Geld an ein anderes Team zu erwerben, oder würde das andere Team einen eigenen Spieler nur im Tausch für, meist mehrere junge Talente, abgeben oder einer Kombination aus beiden. Oder kann auch ein Spieler aus den eigenen Farmteams in diese vakante Rolle schlüpfen und der Mannschaft erfolgreich dienlich sein.

In vielen Fällen, vor allem bei den Pitchern, wird oft einem Nachwuchstalent die eine oder andere Chance gegeben, in der Major League zu spielen, einerseits um einen verletzten Pitcher bis zu seiner Genesung zu ersetzen, andererseits um sich auch ein erstes Bild davon zu machen, wie dieser Neuling diese Herausforderung bewältigt.

Einerseits schaffte er es, als General Manager großartige Talente aus den eigenen Farmteams wie Derek Jeter oder langfristig an den Club zu binden, andererseits holte er auch mit exzellentem Verhandlungsgeschick große Kaliber wie , oder Jason Giambi in die Bronx. Allerdings muss auch er seine nicht gerade glückliche Hand bei Spielern wie oder Kyle Farnsworth eingestehen (vgl. KEPNER, NY Times).

Die Liste an Offiziellen (siehe oben) ließe sich scheinbar grenzenlos ausdehnen und es soll deren unermüdlicher Einsatz, der für den Erfolg für die Yankees genauso bedeutend ist, auf gar keinen Fall herabgewürdigt werden, dennoch soll, mit einer Ausnahme, der eher rein organisatorische Bereich in Richtung des sportlichen verlassen werden.

Diese angeführte Ausnahme ist die Position des Direktors für ‚Professional Scouting‘, die derzeit Billy Eppler innehat. Seine Aufgabe, die grob in zwei verschieden Bereiche gegliedert werden kann, ist vor allem für den sportlichen Bereich von enormer Bedeutung. Einerseits geht es darum, Talente zu entdecken. Das beginnt zum Teil schon in der Little League, geht über die High Schools bis zu den Colleges, von dort in die Rookie League und von da in die Minor Leagues. Die 42 vielleicht zukünftigen Stars werden ganz genau auf ihre technischen Fähigkeiten, auf ihre Arbeitsmoral und noch mehr auf ihre Gesundheit hin unter die Lupe genommen. Vor allem wegen der Gesundheit der Pitcher wurde in der Little League ein sogenannter „Pitch Count“ eingeführt, der die Pitcher in einem Spiel auf 85 Würfe limitiert und so vor Überbeanspruchung schon in jungen Jahren schützen soll (vgl. ANDERSON, www.littleleague.org).

Der andere Bereich dient als eine überaus wichtige und wertvolle Informationsquelle für den Manager und seine Assistenten. In diesem Fall ‚spioniert‘ ein Scout die Gegner aus. Das beginnt bei den Stärken und Vorlieben sowie den vermeintlichen Schwächen und Abneigungen auf dem Spielfeld jedes einzelnen Spielers. Außerdem wird versucht, die geheime Zeichensprache zwischen Pitcher und Catcher sowie deren Teambetreuern zu entziffern, um hoffentlich einen Einblick in die beabsichtigte Strategie der gegnerischen Mannschaft zu bekommen.

Möglichst viel an diesen Information wird über jede gegnerische Mannschaft gesammelt und steht dann entsprechend dem Manager für jedes Spiel im sogenannten „Play-Book“ zur Verfügung, um sich selbst die bestmögliche Strategie zum Gewinnen zurecht legen zu können (vgl. ROSENTHAL, www.cvtips.com).

6.1.2 Coaches

Betrachtet man die Liste der Coaches auf der Website, so scheint es, als würde versucht werden, nichts dem Zufall zu überlassen. Die kurze, acht Positionen umfassende Liste mit „Manager & Coaches“ wird ergänzt durch eine doppelt so lange Liste von „Staff“ (Mitarbeiterstab). 43

An der Spitze beider Listen steht der Manager, welcher in der Presse für Siege gelobt wird, dessen Fähigkeiten bei Niederlagen jedoch umso heftiger angezweifelt werden. Joe Girardi (siehe Abb. 18) übernahm Ende 2007 das Ruder bei den Yankees. Mit dem Team an sich und vor allem mit den Erwartungen, die jedes Jahr aufs Neue in diese Mannschaft gesetzt werden, war er im vorhinein schon vertraut, immerhin trug er selbst als Catcher für die Yankees von 1996 bis 1999 zu drei World Series Titeln maßgeblich bei. Er ist auch einer der wenigen Catcher überhaupt, die jemals bei einem Perfect Game mit dem Pitcher, in seinem Fall David Cone 1999, ganz einfach perfekt zusammen gespielt hat.

Abb. 18

Nach Ende seiner aktiven Laufbahn 2003 arbeitete er als Analytiker für das Fernsehen bei YES, dem Fernsehsender der Yankees. 2005 akzeptierte er den Job des Bench unter seinem Vorgänger als Manager Joe Torre. 2006 übernahm er als Manager die Florida Marlins in der National League und wurde für seine außergewöhnlichen Leistungen mit seinem Team als „NL Manager of the Year“ ausgezeichnet. 2007 kehrte er zum Fernsehen zurück, ehe er im Oktober als Manager für die Yankees unter Vertrag genommen wurde. 44

Als Manager ist Joe Girardi der Verantwortliche für den sportlichen Erfolg seiner Mannschaft. Er macht die Mannschaftsaufstellung, er setzt die Batting Order fest, er entscheidet, welcher Pitcher das Spiel beginnt. Er entscheidet auch, welcher Spieler ausgetauscht wird und stattdessen ins Spiel kommt. Es kommt auch häufig zu ‚Besuchen‘ auf dem Mound beim Pitcher, was jedoch fast ausschließlich aus verschiedensten taktischen Gründen durchgeführt wird. Und er ist auch derjenige, der auf das Spielfeld geht und mit dem Chief Umpire diskutiert, sollte er mit dessen Entscheidungen nicht einverstanden sein. Sollte diese Diskussion dem Chief Umpire zu weit gehen, so kann es schon mal vorkommen, dass der Manager des Feldes verwiesen wird. Allerdings darf der Manager dann nicht wie im Fußball auf der Tribüne Platz nehmen, sondern der Manager muss sich in die Katakomben des Stadions zurückziehen und kann das weitere Spiel nur mehr vorm Fernseher verfolgen. (vgl. www.baseball-reference.com).

In solch einem Fall übernimmt dann der Bench Coach die Aufgaben des Managers. Momentan führt diese Aufgabe aus, ein ehemaliger Catcher und 3rd Baseman. Seit 1990 arbeitet Rob Thomson für die Yankees, anfangs noch in den Minor Leagues, später mit größeren Aufgaben betraut.

Wenn der Bench Coach nicht den Manager vertreten muss, das kann auch im Krankheitsfall des Managers passieren (vgl. HOCH, mlb.com), so kümmert er sich vor allem vor Spielbeginn um organisatorische Dinge wie das Aufwärmen oder um die Einteilung zum Batting Practice. Während des Spieles ist er hauptsächlich mit Beobachtungsaufgaben über die eigenen und gegnerischen Spieler beschäftigt und steht dem Manager mit Rat und Tat und seiner Meinung zum Spielgeschehen zur Seite (vgl. WALTON, www.thestlcardinals.com).

Während des Spieles und da besonders während die Yankees im Schlagrecht sind, d.h. wenn sie die angreifende Mannschaft sind, geben der First Base Coach Tony Peña, ein ehemaliger Catcher und AL Manager of the Year 2003, und Third Base Coach wichtige taktische Signale an die Runner weiter. 45

Sie sind in der jeweiligen Coach’s Box positioniert und, sehr vereinfacht ausgedrückt, verfolgen das Spielgeschehen sehr aufmerksam, um den Runner ein Zeichen zu geben, dass er es versuchen oder riskieren soll, auf die nächste Base vorzurücken, oder dass er auf der Base anhalten soll, um safe und daher im Spiel zu bleiben. Viele dieser Entscheidungen hängen vom Spielstand und der damit verbundenen Taktik ab, doch würde dies an dieser Stelle zu weit führen, alle diese Eventualitäten, die Jim Mason (vgl. findarticles.com) äußerst ausführlich beschreibt, anzuführen.

Im Fernsehen kann man hin und wieder auch beobachten, viel besser als im Stadion selbst, wie geheime Signale und Zeichen zwischen diesen beiden Coaches und dem Manager im Dugout ausgetauscht werden, was bei so manchen Zusehern für ein Schmunzeln sorgen kann. Wie bereits erwähnt, wird diese Zeichensprache von Scouts versucht zu entschlüsseln, daher ist es erforderlich, diese entsprechend abzuändern und neu zu codieren, damit auch nur die eigenen Mannschaftsmitglieder diese auch verstehen (vgl. PRIEBE, baseballtips.com).

Der Hitting Coach, , beschäftigt sich hauptsächlich mit den Feldspielern und deren Qualitäten als Batter. Dabei geht schlicht darum zu versuchen, die individuelle Technik der Schlagmänner noch weiter zu verfeinern, das Auge noch besser zu schulen und auch die Geduld zu testen, vor allem darin, dass man ‚schlechte‘ Würfe des Pitchers nicht versucht zu schlagen. Natürlich wird ständig Ursachenforschung betrieben, warum sich ein Hitter in einem persönlichen Tief als Schlagmann befindet und er kaum einen Ball trifft, was dann wiederum in den Medien dem jeweiligen Spieler als schwere Krise angedichtet werden könnte (vgl. HUDGENS, hitting.com).

Der Bereich Pitching wird spezialisiert behandelt. Dave Eiland bemüht sich als Pitching Coach in erster Linie um jene Pitcher, die meist in einem Rhythmus von fünf Tagen ein Spiel beginnen. Bei diesen Pitchern geht es um individuelle 46

Feinheiten, an denen gefeilt wird, damit die Spezialwürfe auch entsprechend oft ihr Ziel, den Fanghandschuh des Catchers, finden mögen. Vielfach geht es auch nur um Befindlichkeiten, die manchmal einfach nur von der Tagesverfassung abhängen. Das wichtigste für einen Pitcher ist zweifelsfrei seine Gesundheit, denn schon kleinere muskuläre Beeinträchtigungen, wie eine Verspannung eines Muskels oder einer Muskelgruppe, können die saubere technische Durchführung eines Wurfes gehörig durcheinander wirbeln (vgl. MILLS, www.pitching.com).

Mike Harkey arbeitet genauso wie Dave Eiland mit Pitchern, allerdings sind seine Schützlinge jene Spezialisten, die erst im Verlauf und je nach Verlauf eines Spieles aus dem Bullpen heraus, sozusagen der Ersatzbank der Pitcher, ins Spiel kommen. Für den Bullpen Coach ist diese Aufgabe insofern herausfordernd, da es immer und zu jeder Zeit unerwartet passieren kann, dass ein Pitcher aus dem Bullpen den ‚Starting Pichter‘ aufgrund einer Verletzung ersetzen muss. Die ‚Relief Pitcher‘ sind daher ständig einer gewissen Anspannung ausgesetzt. Ansonsten gibt es eine gewisse Vorwarnzeit, die der Relief Pitcher zum Aufwärmen bekommt, um sich optimal auf seinen unmittelbaren Einsatz vorzubereiten. Im allgemeinen wird erwartet und erhofft, dass der Starting Pitcher seine Mannschaft mindestens in den 7. Inning bringt, ehe er den Ball übergibt. Unter besonderem Druck steht meist der ‚Closer‘, jener spezialisierte Relief Pitcher, der am Ende ins Spiel kommt und einen meist knappen Vorsprung über die Distanz retten soll. Da wiederum ist der Bullpen Coach speziell mit seinen Fähigkeiten in der Betreuung besonders gefragt (vgl. TODD, www.webball.com).

Erweitert wird der Betreuerstab durch Dr. Stuart Hershon als Teamarzt in New York City sowie von Dr. Andrew Boyer als Teamarzt in Tampa, Florida, dem Trainings- und Vorbereitungskomplex der Yankees im Frühjahr. Beide gehören den Yankees schon über Jahre hinweg an. Ebenso eine langjährige Tätigkeit mit den Yankees kann Gene Monahan aufweisen, der sich gemeinsam mit seinem Assistenten Steve Donohue um den allgemeinen Fitnesszustand aller Spieler kümmert. Diese beiden werden zusätzlich noch von Dana Cavalea unterstützt. 47

Einen nicht unwesentlichen Auftrag erfüllt Ben Tuliebitz, der sich um sämtliche Reisen der Yankees kümmert. Das beinhaltet komplette Teamreisen zu Auswärtsspielen genauso wie individuelle Reisen einzelner Spieler, die, meist verletzungsbedingt, einen Spezialisten auf dem jeweiligen Fachgebiet aufsuchen, um möglichst bald wieder zum Team stoßen zu können.

So wie Fußballmannschaften einen Zeugwart haben, so sorgt auch ‚Equipment Manager‘ Rob Cucuzza dafür, dass die Ausrüstung immer in tadellosem Zustand ist. In einwandfreiem Zustand wird vom ‚Clubhouse Manager‘ Lou Cucuzza jr. auch ständig die Umkleidekabine, das ‚Clubhouse‘, der Yankees gehalten. Keineswegs außer Acht gelassen werden darf die Aufgabe des ‚BP Pichters‘ (Battin Practice) Roman Rodriguez. Als Teil jeden Aufwärmprogramm vor einem Spiel wirft er das sogenannte ‚Batting Practice‘, bei dem den Spielern der Ball aus kürzerer Distanz als vom Pitcher zugeworfen wird. Dabei geht es rein darum, einen Schlagrhythmus und ein Schlaggefühl für das Spiel zu bekommen. Für die Sicherheit der Mannschaft zeichnet Jerry Laveroni als Direktor verantwortlich.

6.2 Die Minor League Teams der New York Yankees

Wie an anderer Stelle bereits vermerkt unterhält jede Mannschaft in den Spielklassen unterhalb der Major League Baseball ihre eigenen Teams, um dort einerseits ihre Nachwuchstalente zu fordern und fördern. Manchmal werden diese Teams auch von Spielern der Yankees selbst ‚verstärkt‘, wenn diese nach einer überstandenen Verletzung zum Aufbau ein paar Spiele in einer unteren Liga bestreiten. 48

6.2.1 Scranton/Wilkes-Barre Yankees

Die Scranton/Wilkes-Barre Yankees spielen in der Liga -A, der nächst höheren Spielklasse zur MLB. Heimat dieses Teams ist Wilkes-Barre in Pennsylvania, zirka 180km nordwestlich von New York City.

Wie auf der Homepage (www.swbyankees.com) ersichtlich verfügen die Scranton/ Wiles-Barre Yankees ebenso über ein Front Office, in dem in nicht weniger als elf Abteilungen zum Wohl des Clubs gearbeitet wird. An der Spitze stehen Jeremy Ruby als geschäftsführender Vizepräsident und Jon Stephemson als Vizepräsident für Marketing. Weitere 27 fleißige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich um Partnerschaften mit Sponsoren , den Verkauf von Souvenirs, den Verkauf von Eintrittskarten, die Medienarbeit sowie um die Unterhaltung im Rahmen eines Spieles.

Im Vergleich zu den New York Yankees mit ihren acht Coaches und ihren 17 zusätzlichen Mitarbeitern stehen auf dem Roster der Scranton/ Wilkes-Barre Yankees lediglich vier Coaches, Dave Milley als Manager, Butch Wynegar als Batting Coach, Rafael chaves als Pitching Coach und Alvaro Espinoza als First Base Coach, welche sich um nicht weniger als 26 Spieler kümmern und die gleichen Aufgaben zu erfüllen haben wie Joe Girardi und sein Team (vgl. www.swbyankees.com).

6.2.2 Trenton Thunder

Das Team der Trenton Thunder spielt ihre Heimspiele in Trenton, New Jersey, etwa 100km südwestlich von New York City. Trenton Thunder ist spielt für die Yankees in der -A Liga. 49

Auch diese Mannschaft hat laut Roster (vgl. www.trentonthunder.com) vier Coaches, Manager Tony Franklin, Batting Coach Tom Wilson, Pitching Coach Scott Aldred sowie First Base Coach Julius Matos, die 26 Spieler betreuen.

Im Front Office sieht die Aufteilung ähnlich aus wie einer Mannschaft der MLB, mit einem führenden Geschäftsführer Will Smith, mit Direktoren und Assistenten für Finanzen, Verkäufe der Eintrittskarten, Souvenirs, Medienarbeit, Übertragung für Fernsehen und Radio und ähnliches (vgl. www.trentonthunder.com).

6.2.3 Charleston RiverDogs

Beheimatet in Charleston, US Bundestaat South Carolina, spielen die RiverDogs in der Class-A Liga als Farm-Team der New York Yankees. Von den 26 Namen zählenden Front Office finden sich Besitzer und Präsident, Direktoren und Assitenten für die gleichen Bereiche wie für die bereits oben erwähnten Mannschaften, allerdings haben die Charleston RiverDogs auch einen „Director of Fun“ (Direktor für Spaß) und das ist kein geringerer als der Hollywood- Schauspieler .

Neben dem üblichen Hitting Coach, Pitching Coach und First Base Coach stehen Manager Torre Tyson auch noch ein Strentgh Coach, ein Athletic Trainer und ein Clubhouse Manager zur Verfügung (vgl. riverdogs.com).

6.2.4 Tampa Yankees

Die Tampa Yankees spielen auf dem George Steinbrenner Field in Tampa, Florida, welches den Yankees Jahr für Jahr im Frühjahr zum Spring Training, zur Vorbereitung auf die kommende Saison, dient. An der Spitze steht C. Vance Smith als Direktor für die Florida-Angelegenheiten und als General Manager. Wie nicht 50 anders zu erwarten wird er unterstützt von Direktoren und Koordinatoren und Assistenten mit ihrem jeweiligen, oben schon angeführten, Aufgabenbereichen.

Gecoacht werden die 32 Spieler von Manager Luis Sojo, der selbst bei den Yankees in der MLB erfolgreich war, und seinen Helfern als Batting, Pitching und First Base Coach (vgl. www.minorleaguebaseball.com).

6.2.5 Staten Island Yankees

Als dritte Mannschaft in der Class-A Liga spielen die Staten Island Yankees auf Staten Island, einem der fünf Stadtbezirke von New York City. Auch hier wiederholt sich die Aufgabenteilung im Front Office, sowie jene für die Coaches, die 41 Spieler in ihrem Kader aufweisen (vgl. www.siyanks.com). 51 7. Little League Baseball

Die Little League ist eine äußerst professionell organisierte und regional durchgeführte Liga für Kinder zwischen neun und zwölf Jahren und diese Liga genießt in den Vereinigten Staaten einen sehr hohen Stellenwert, nicht nur wegen der landesweiten TV-Übertragungen. Auch (1998, 116f), selbst eine Yankees Legende, unterstreicht die Wichtigkeit eines solchen Programmes: „Little league baseball is a good thing ‘cause it keeps the parents off the streets and the kids out of the house!“ Trotz Scherzens betont er die Wichtigkeit der Erfahrungen, die dabei gesammelt werden können, jedoch sollte der Spaßfaktor der Kinder im Vordergrund stehen.

7.1 Ein kleine Chronologie der Little League

Die vollständige Chronologie der Little League ist auf deren offizieller Homepage (vgl. www.littleleague.org – history) nachzulesen, an dieser Stelle seien die wichtigsten Daten seit ihrer Gründung kurz aufgezeigt.

Carl E. Stotz aus Williamsburg, Pennsylvania, versammelt erstmals 1938 Kinder aus seiner Nachbarschaft für ein Baseballprogramm für den Sommer. Er macht sich auch Gedanken über die Größe des Spielfeldes sowie über Regeln. Ein Jahr später, 1939, gründet Stotz offiziell die Little League Baseball und erhält sofort Unterstützung von Geogre Bebble und Bert Bebble, die gemeinsam mit Stotz als die ersten drei Manager fungieren. Durch Sponsoren, welche die Anschaffungskosten für Ausrüstungsgegenstände übernehmen, bleiben die Kosten für die Eltern minimal. 1940 werden Richtlinien gesetzt, die geographisch das Gebiet eingrenzen, aus dem Spieler eingesetzt werden dürfen, eine Richtlinie, die übrigens auch heute noch gültig ist. 52

Eine wichtige Neuerung gab es 1943 mit der Einführung eines „home run fence“, somit konnten echte Home runs geschlagen werden, d.h. der Ball konnte aus dem Feld hinaus geschlagen werden.

Die Popularität von Little League Baseball wächst rasant und die Anzahl der Ligen steigt von Jahr zu Jahr sprunghaft an. Wurde 1946 in 12 Ligen gespielt, die sich noch all auf den Bundesstaat Pennsylvania konzentrierten, so waren 1948 94 Ligen und 1949 gar schon 307.

1953 wird erstmals die Little League World Series im Fernsehen übertragen und schon 1955 wird in allen Bundesstaaten der USA gespielt.

1960 spielen sage und schreibe 27.400 Mannschaften in 5.500 Ligen.

1961 wird die Senior League für Jugendliche zwischen 13 und 15 Jahren gegründet, sieben Jahre später folgt die Big League für Jugendliche zwischen 16 und 18.

Ein wichtige Änderung der Statuten erlaubt ab 1974 auch Mädchen die Teilnahme am Little League Programm.

Bis 1990 wird Little League Baseball in 39 Ländern gespielt, ein Zahl die sich 1999 auf 100 hoch schraubt.

2001 wird ein eigenes Stadion fertig gestellt.

Dwight Gooden, Gary Sheffield, Wilson Alvarez oder Jason Varitek sind nur einige von vielen, die ihre ersten Schritte in der Little League machten und später auch erfolgreich den Sprung in die Major League schafften (vgl. ibid). 53

7.2 Die Little League und ihre Mission

Die Little League Baseball handelt nicht im Streben nach finanziellem Gewinn, sie sieht ihre Aufgaben vielmehr darin, das Interesse all jener zu fördern, zu unterstützen, zu beaufsichtigen und freiwillig zu helfen, die an Little League Baseball und Softball teilnehmen. Durch ordentliche und beispielhaft vorgelebte Führung unterstützt die Little League Kinder und Jugendliche dabei, Kompetenzen in Disziplin, Teamwork und physisches Wohlbefinden zu entwickeln. Mit Tugenden wie Charakterstärke, Mut und Loyalität will die Little League helfen, mündige Staatsbürger zu formen anstelle von Superathleten (vgl. www.littleleague.org – mission).

7.3 Regeln für Little League Baseball

Selbstverständlich ist die Größe des Spielfeldes entsprechend angepasst, jedoch grundsätzlich gelten für die Little League Spiele jene Regeln, die auch im Spiel für Erwachsene angewandt werden, wie zum Beispiel Strike out, Walk oder Strike zone. Das Stealing, das Stehlen einer Base, ist allerdings erst erlaubt, wenn der geworfene Ball den Batter erreicht hat. Vor Beginn jeden Innings darf der Pitcher acht Aufwärm-Würfe machen. Ein Spiel in der Little League geht über sechs Innings, steht es danach unentschieden, werden bis zur Entscheidung Extra- Innings gespielt (vgl. NIEDLICH, 1993; 62ff).

War schon davor der Einsatz des Pitcher auf drei Innings limitiert, so trat 2007 eine neue Regel in Kraft, die den Einsatz des Pitcher ebenso einschränkt, allerdings wird jetzt unabhängig von der Anzahl der gespielten Innings ausnahmslos die Anzahl der durchgeführten Würfe eines Pitcher herangezogen, wann ein Pitcher den Mound verlassen muss. Die acht Aufwärm-Würfe werden 54 dabei nicht berücksichtigt. Wir der Pitcher dann ersetzt, darf er trotzdem auf einer Feldposition weiter im Spiel bleiben, er darf allerdings nicht die Position des Catcher übernehmen. Diese sogenannte „Pitch count“ Regel wurde aus einem einzigen Grund eingeführt, sie soll die jungen Athleten vor körperlicher Überanstrengung und Verletzung schützen und vor allem auch Folge- oder Langzeitschäden am Bewegungsapparat vorbeugen und verhindern. Zusätzlich zu dieser Regel gelten auch noch bestimmte Ruhebestimmungen für die Pitcher, dass sie eine gewisse Anzahl an „freien“ Tagen vom Pitching einhalten müssen, bis sie ihrem Team als Pitcher wieder zur Verfügung stehen können. Mit Ausnahme des Catcher, können sie während dieser freien Tage jede Feldposition einnehmen. Little League Baseball arbeitet hier sehr eng mit den beiden hoch angesehenen Sportärzten Dr. James Andrews und Dr. Glenn Fleisig vom American Sports Medicine Institute in Birmingham, Bundesstaat Alabama, zusammen, beide gelten als Experten auf dem Gebiet von Verletzungen verursacht durch Pitching (vgl. www.littleleague.org – rule changes).

7.4 Die Struktur für Little League Baseball

Die Struktur für die Little League ist in vier Ebenen aufgebaut. Die Grundebene wird von den Gemeinden gebildet. Eine Gemeinde starte ein Little League Programm und für die Organisation sollten sich zwischen fünf 25 erwachsene Freiwillige finden. Es wird eine geographische Grenze gesetzt und nur Kinder, die innerhalb dieses Gebietes wohnen, sind für dieses Programm spielberechtigt. Wichtig bei der Festlegung dieser Grenzen ist auch, dass sich diese nicht mit dem Gebiet eines anderen Programmes einer anderen Gemeinde überschneiden. Außerdem darf kein Kind, welches Interesse zeigt, am Programm teilzunehmen, abgewiesen werden. Zusätzlich schreibt das Little League Regulativ vor, dass jedes Kind bei jedem Spiel zum Einsatz kommen muss (vgl. www.littleleague.org – structure). 55

Aus organisatorischen Gründen und für Turniere werden etwa zehn bis 20 dieser Gemeindeprogramme zu einem „Distrikt“ auf der nächsten Ebene zusammengefasst. Dafür wird von den einzelnen Gemeinden ein Administrator gewählt, der sich um diesen Distrikt kümmert. Weltweit kümmern sich ungefähr 450 dieser Administratoren um den möglichst reibungslosen Ablauf aller Programme (vgl. ibid).

Ein Administrator für einen Distrikt ist einem Regionaldirektor unterstellt, derer es fünf in den Vereinigten Staaten gibt. Für die internationalen Repräsentatoren werden auch Büros in Puerto Rico, Kanada, Japan und Polen unterhalten.

Das internationale Hauptquartier befindet sich in Williamsport, Pennsylvania, etwa 250km westlich von New York City. Das riesige Areal umfasst fünf Spielfelder sowie weitere Trainingsmöglichkeiten, Unterkünfte oder Erholungsmöglichkeiten. Aufgabe des Hauptquartiers ist es, den vielen Freiwilligen auf allen Ebenen jegliche Unterstützung zukommen zu lassen, zudem wird auch bei der Durchführung von Turnieren geholfen (vgl. ibid). 56 8. Baseball und Schule

Bevor Methoden und didkatische Aspekte erörtert werden, wie Baseball in der Schule im Unterrichtsfach Bewegung und Sport vermittelt werden kann, soll zuerst mittels genauer Betrachtung des Lehrplanes für Bewegung und Sport für österreichische Schulen versucht werden, jene Punkte und Argumente hervorzuheben, dass Baseball nicht nur auf motorischer Ebene sondern auch in Betrachtung der Entwicklung vieler anderer Bereiche als eine durchaus wertvolle Sportart in Ergänzung zu den ‚traditionellen‘ Ballsportarten wie Fußball, Volleyball oder gesehen werden kann.

8.1 Baseball und der Lehrplan

Baseball ist in Europa bei weitem nicht so beliebt und bekannt wie besonders in Nord- und Mittelamerika und anderen Teilen in der Welt, deshalb ist es nicht verwunderlich, wenn es kritische Stimmen gibt, die sich gegen diese Sportart im Schulsport aussprechen. Einerseits kann diese ablehnende Haltung von mangelndem Regelwissen, und eventuell auch fehlendem Interesse dafür, herrühren, andererseits kann diese Ablehnung aber auch in einer engen Sichtweise begründet werden, da es sich um kein traditionell europäisches Ballspiel handelt. Es ist durchaus möglich, Ähnliches zu erkennen im Versuch, das traditionell europäische Fußballspiel in den Vereinigten Staaten populär zu machen, was auch nur sehr schleppend vor sich geht. 57

8.1.1 Der Lehrplan: Erster Teil – Allgemeines Bildungsziel

Betrachtet man den Allgemeinen Teil des Lehrplanes für AHS (vgl. www.bewegung.ac.at) genauer, so lassen im Bereich Allgemeine Bildungsziele schon Ansätze erkennen, wie die Vermittlung von Baseball einen Beitrag leisten kann, dieses allgemeinen Zielen näher zu kommen. In den Leitvorstellungen wird ein weltoffener Umgang in allen Fassetten verlangt, welches nicht nur auf nationale gesellschaftliche Veränderungen zutrifft, sondern besonders auf die sich weiter verbreitende Internationalisierung der Wirtschaft einerseits verbunden mit dem einher gehenden Kontakt unterschiedlicher Kulturen andererseits. Die Schüler sollen zu eigenverantwortlichen Persönlichkeiten gefördert werden, die möglichst ihre demokratischen Möglichkeiten zur Mitsprache und Mitgestaltung in unterschiedlichen Bereichen auch wahr nehmen sollten.

Die Aufgabenbereiche der Schule sind nicht nur auf Wissensvermittlung mit kritisch-prüfender Auseinandersetzung, sondern die Schüler sollen in den Bereich der Sach-, Selbst- und Sozialkompetenz Fähigkeiten erwerben, die sie in außerschulischen Bereichen dynamisch anzuwenden in der Lage sind. Des weiteren möge den Schülern ein Urteilsvermögen sowie Entscheidungskompetenz vermittelt werden, damit sie Alltags- und Grenzsituation bewältigen können. Auch in den verschiedenen unterschiedlichen Bildungsbereichen sollen die Zusammenhänge unterschiedlicher Fächer erkannt und mit sprachlicher Kompetenz bearbeitet werden.

Nicht vernachlässigt werden sollen das Verständnis und die Zusammenhänge gesellschaftlicher Phänomene, die historisch bedingt sind, sodass auf Veränderungen dieser Art konstruktive Einflussnahme ermöglicht werden soll. Außerdem sollen Zusammenhänge in der Natur erkannt und der bewusste Umgang mit der Umwelt und die Nutzung moderner Technik vermittelt werden. Die Schüler sollen in der Lage sein, auch frei gestalterisch tätig zu sein, sowie sollen sie einer gesundheitsbewussten Lebensweise erzogen werde, in der die 58 körperliche Betätigung einen hohen Stellenwert einnehmen soll, um selbständig für sein individuelles Wohlbefinden auf körperlicher, seelischer und sozialer Ebene sorgen zu können. Betrachtet man in diese Zusammenhang jedoch die Stundentafeln, die im Lehrplan enthalten sind und erinnert man sich an Diskussionen in der Öffentlichkeit, wo es um Stundenkürzungen im Stundenplan ging, so scheint der Bereich Sport, körperliche Betätigung und Bewegung eher stiefmütterlich behandelt um nicht zu sagen, dieser Bereich wird vernachlässigt.

Ist ein Lehrer selbst an der Sportart Baseball ein wenig interessiert, so sollte es keine allzu große Schwierigkeiten dabei geben, den Schülern etwas von diesen Anforderungen mitzugeben. Mit Gespür und Einfühlungsvermögen lassen sich die dahinter liegende Kultur, die Geschichte und vielleicht auch ein wenig die Begeisterung der Amerikaner für ihren Nationalsport Baseball vermitteln und können eventuell in so manchen Schülern das Interesse wecken, sich in der Freizeit, wenn nicht sogar in einem Verein, weiter mit dieser Sportart zu beschäftigen.

8.1.2 Der Lehrplan: Zweiter Teil – Allgemeine didaktische Grundsätze

Die meisten Schüler werden Baseball in irgendeiner Form kennen, sei es aus Filmen im Fernsehen oder Kino oder aus Zeitschriften oder ähnlichem. Möglicherweise hatte der eine oder andere Schüler auch schon mal die Gelegenheit während eines Aufenthaltes in den Vereinigten Staaten selbst ein Spiel zu besuchen und kann persönliche Erfahrungen mit den anderen Schülern teilen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Schüler auch schon aktive Erfahrungen mit Baseball gemacht haben, ist eher als gering einzustufen. Trotzdem gibt es viele motorische und technische Fertigkeiten, welche die Schüler in anderen Sportarten bereits gemacht haben und welche nun ins Baseball transferiert werden. Solche Bewegungserfahrungen dienen als Ausgangspunkt, an dem Baseball anknüpft. 59

Das interkulturelle Lernen soll, wie im Lehrplan (vgl. ibid) vermerkt, nicht bloß auf darauf beschränkt bleiben, andere Kulturen kennen zu lernen, sondern soll sich auf das tatsächliche Begreifen erstrecken und darüber hinaus gehen und auch die Neugier wecken. Im Falle von Baseball könnte das heißen auch zu verstehen versuchen, warum diese Sportart in den Vereinigten Staaten so populär ist und die Leute mit großer Begeisterung ihre Mannschaften vielfach täglich in den Stadien unterstützen.

Baseball kann genau so dienlich sein in Sachen Integration, zwar weniger im Sinne des sonderpädagogischen Förderbedarfs, als vielmehr zwischenmenschlicher Ebene. Jeder, der am Spiel teilnimmt, hat seine individuelle Aufgabe zu erfüllen, um der Mannschaft zu helfen und gemeinsam mit der Mannschaft erfolgreich zu sein. Beim Fußball, zum Beispiel, werden schwächere und weniger begabte Schüler entweder ins Tor als Torwart abgeschoben und meist Schuld für Gegentore bezichtigt, spielen sie am Feld, werden sie von den Mitspielern ignoriert und werden kaum oder gar nicht ins Spiel eingebunden. Beim Baseball ist das schlicht und einfach unmöglich. Schon allein im Angriffsrecht bekommt jeder Schüler seine Chance, seine Bereitschaft und seine persönliche Leistung zu zeigen. In der Schlagreihenfolge kommt jeder an die Reihe und ein vielleicht etwas übergewichtiger Schüler, der im Fußball wenig begeistert mit macht, kann eventuell durch gutes Schlagen sehr wohl eine gute oder bessere Leistung erbringen, welches sicher seinem Selbstwertgefühl zugute kommen wird (siehe die sieben Punkte von Georg Bull in einem späteren Absatz). Außerdem wird jedem Schüler ein, wenn nicht ein großes, Maß an Eigenverantwortung übertragen.

Genauso verhält es sich im Spiel der Verteidigung. Die Positionen der Feldspieler sind aus taktischem Kalkül vorgegeben und jede Position hat den speziell ihr zugewiesenen Aufgabenbereich, der hauptsächlich individuell erfüllt werden muss, um gemeinsam mit der Mannschaft erfolgreich zu sein. Natürlich gibt es Spielzüge, in denen ein Mitspieler den anderen abzusichern hat, doch im großen 60 und ganzen muss jeder seinen persönlichen Einsatz und Beitrag leisten für den Gesamterfolg.

Baseball eignet sich sehr gut für den koedukativen Unterricht und kann gewiss als unterhaltsame und lehrreiche Alternative zu den sonst üblichen Ballspielen wie Volleyball oder Völkerball betrachtet werden. Vorbereitende Übungen zum Spiel, Drills oder ähnliches lassen sich beliebig differenziert und individuell angepasst durchführen, genauso wie sich die Regeln entsprechend an das Alter, die Größe und motorische Fähigkeiten anpassen lassen. Fingerspitzengefühl wird für einen Lehrer sicherlich notwendig sein, wenn er es Schülerinnen und Schülern gemeinsam zu tun bekommt, die sich grade in physiologischen Entwicklungsphasen befinden, die mitunter sehr stark unterschiedlich ausgeprägt sein können und das gemeinsame Arbeiten meist erschweren. Der fehlende Körperkontakt, der während der Übungen zur Vorbereitung oder während eines Spieles selbst kaum vorkommt, kann hilfreich sein, solche potentiellen Spannungen zu lösen.

Georg Bull (vgl. 2006: 21f) führt sieben Punkte an, die Baseball nicht nur als Spiel sondern als eine überaus wertvolle Möglichkeit sehen, nicht nur auf sportlicher sondern auch auf anderer Ebene die Schüler zu fordern und zu fördern:

• Die Ausgangslage ist für die meisten Kinder nahezu identisch, da nur wenige Vorwissen oder Fertigkeiten mitbringen. • Egal ob im getrennten oder im koedukativen Unterricht, niemand kann boykottiert, geschnitten oder übergangen werden. Die Feldpositionen sind klar festgelegt und die Aufgaben definiert. Beim Schlag kann niemandem der Ball weggenommen werden. Und niemand kann sich zurücklehnen und nur ‚mitlaufen‘ wie bei anderen Ballspielen möglich. 61

• Auch Außenseiter, kleinere Schüler oder vermeintlich schwächere bekommen ihre Chancen und können so ihr Selbstbewusstsein stärken. Defizite in einem Bereich können durch Stärken in einem anderen ausgeglichen werden. • Angeber kommen nicht weit. Nur so tun als ob ist unmöglich. • Von Grund auf können die Spielformen vielfältig und beliebig aufeinander aufgebaut und erweitert werden, um der Gruppengröße gerecht zu werden oder um das Spielfeld draußen oder in der Halle entsprechend anzupassen. • In der Verteidigung sind die Spieler gezwungen, mit der vermeintlich schwächeren Hand zu fangen, was die Beidhändigkeit fördert. • Ärgerbewältigung und soziale Kompetenzen werden gefördert, denn Eigenfehler und Fehler der Mitspieler müssen konstruktiv verarbeitet werden. Die Motivation für das weitere Spiel muss erhalten bleiben, denn niemand kann die Aufgaben einer anderen Feldposition übernehmen.

8.1.2.1 Motorische Fähigkeiten

Ein wesentlicher Punkt für Baseball in der Schule ist gewiss jener der Vielfalt. Motorische Grundformen wie Laufen, Fangen, Werfen und Schlagen erfordern in ihrem Zusammenwirken beim Baseball koordinative Fähigkeiten, die sich doch um einiges von jenen anderer Ballsportarten unterscheiden.

Alle Schüler bringen in einer Art und Weise Erfahrungen mit beim Fangen von Bällen unterschiedlicher Größe und unterschiedlichen Gewichts. Im Baseball ist zum Fangen ist eine gewisse Beidhändigkeit unabdingbar, denn der Fanghandschuh, der mit einem Tormannhandschuh für Fußball absolut keine Ähnlichkeit besitzt, wird auf der vermeintlich schwächeren Hand getragen und beide Hände müssen zusammenarbeiten, denn die Wurfhand selbst unterstützt 62 das Fangen, indem der Fanghandschuh zusätzlich von außen zu gedrückt wird, um ein Herausfallen des gefangenen Balles zu verhindern.

In Spielsituationen ist der äußerst schnelle Wechsel vom Fangen zum Werfen von enormer Bedeutung, immerhin geht es um die Chance einen Runner Out zu machen. Die Würfe selbst, mal jene des Pitchers ausgenommen, die in Richtung seines Cathers immer über die gleiche Distanz gehen, werden immer über unterschiedliche Distanzen gespielt. Es kann ein kurzer weicher ‚Schupfer‘ reichen, um einen Mitspieler zu bedienen oder es kann langer Wurf über 25m oder mehr vonnöten sein, der trotz allem innerhalb kürzester Zeit in das relativ kleine Ziel, den Fanghandschuh, geworfen werden soll. Am ehesten lassen sich dazu Erfahrungen vom Schlagballwurf transferieren und weiter entwickeln.

Das Schlagen bedarf einer besonderen Auge-Hand-Koordination mit besonderer räumlich-zeitlicher Wahrnehmungsfähigkeit, immerhin eröffnen die Pitchers in den Major Leagues jeden einzelnen Spielzug, indem sie den Ball mit bis zu 160km/h in Richtung Batter und natürlich zu ihrem Catcher werfen. Selbstverständlich soll hier vermerkt sein, dass das gewiss nicht das Ziel für Baseball in der Schule ist. Anders als beim Tennis oder Badminton wird der Ball nicht über ein Netz geschlagen und bleibt daher, bei einem erfolgreichen Schlagversuch, eine Einzelaktion für sich ohne unmittelbar folgende Wiederholung und der Batter wird automatisch zum Runner.

Einzig und allein das Laufen scheint allen Ballsportarten gleich zu sein, wobei vielleicht der Ausdruck ‚Beinarbeit‘ passender wäre. Beim Schlagen besteht kein Zeitdruck, der Batter hat ausreichend Zeit, sich in die für ihn vermeintlich beste Schlagposition zu bringen. Wenn der Batter zum Runner wird, d.h. nach einem erfolgreichen Schlagversuch, so kommt es zuerst nur auf die Schnelligkeit an, Taktik soll an dieser Stelle noch ausgespart bleiben. Ähnlich verhält es sich für die verteidigenden Feldspieler, die aus einer ständig lauernden Ausgangsposition blitzschnell reagieren müssen, um einen geschlagenen Ball möglichst rasch unter 63

Kontrolle zu bringen, wobei hier der Fähigkeit der räumlich-zeitlichen Wahrnehmung über die Flugbahn des Balles eine entscheidende Rolle zukommt.

8.2 Heranführende Spielformen

In seinem „Script zur Lehrerfortbildung“, welches vom Deutschen Baseballverband in Zusammenarbeit mit der MLB erarbeitet wurde, streicht Faris Jumah (vgl. www.mlb-playball.de) hervor, dass in der Schule auf keinen Fall versucht werden soll, Baseball als Leistungssport umzusetzen, da es aufgrund seiner Struktur und wegen der Sicherheit für die Schüler zum Scheitern verurteilt sei. Außerdem, auch wenn immer, so wie auch in dieser Arbeit stets von Baseball gesprochen wird, in der Schule spielt man Softball, d.h. mit größeren und/ oder weicheren Bällen als es der originale Ball ist, sowie wird mit einem Unterhandwurf gespielt, um das Schlagen des Balles zu ermöglichen und somit ein Spiel entstehen zu lassen.

Es sei hier versucht, unterschiedliche Möglichkeiten zu zeigen, wie Baseball oder dem Baseball ähnliche Spiele in der Schule im Sportunterricht einfließen können. Dabei soll größtmöglicher Wert darauf gelegt werden, den Schülerinnen und Schülern möglichst viel Freude an dieser für unsere Breiten nicht so bekannten Sportart zu vermitteln. An dieser Stelle wird bewusst auf Drills und Übungsformen, die alle möglichen teilspezifischen Techniken und Fertigkeiten des Baseball abdecken, verzichtet. Vielmehr sollen unterschiedliche Spielformen, vom einfachen beginnend, aufgezeigt werden, wie man mit einfachen Mitteln, d.h. auch ohne ‚echter‘ Baseball-Ausrüstung, dennoch das Konzept von Baseball schrittweise vermitteln kann.

Im folgenden sollen dazu auch kleinere Spiele und Spielreihen vorgestellt werden, mit welchen den Schülern die Möglichkeit gegeben werden soll, sich mit einigen Grundkonzepten des Baseball vertraut zu machen. „“ verbindet das 64

Schlagen mit dem Laufen nach dem Schlag, allerdings nur in einem linearen Lauf mit einem Umkehrpunkt, während „Rounders“ und „Brennball“ schon das Ablaufen gegen den Uhrzeigersinn von viereckig oder quadratisch angeordneten ‚Stationen‘ mit einschließt.

Wenn auch die Gesamtheit der Regeln für Baseball auf den ersten Blick als äußerst kompliziert und vielleicht sogar undurchschaubar erscheinen mögen, so ist es dennoch ganz einfach möglich, in kleinen Schritten diesem Regelwerk näher zu kommen.

8.2.1 Hit and Run

Der Abschlag erfolgt vom Tee mit maximal drei Versuchen. In entsprechendem Abstand vom Tee ist eine Pylone platziert, die der Schlagmann umrunden muss, bevor wieder zur Homebase, seiner Ausgangsposition, zurückläuft. Die Verteidigung versucht, den Ball möglichst schnell unter Kontrolle zu bringen und zu einem Spieler, der an einer Base, in einem Reifen oder an einer sonstigen Markierung steht, zu bringen. Hat dieser Spieler den Ball unter Kontrolle, bevor es dem Schlagmann gelingt, wieder die Homebase zu überqueren, so wird ein Punkt verhindert. Nachdem jeder Spieler einer Mannschaft geschlagen hat, werden die Positionen gewechselt.

Als Alternative können zusätzliche Pylone in weiterer Entfernung aufgestellt werden. Es ist dann die Entscheidung des Schlagmannes, welche Pylone er umrundet, um vielleicht mehr als einen Punkt zu erzielen. Umrunden der ersten Pylone bringt einen Punkt, Umrunden der zweiten zwei Punkte und so weiter (vgl. BULL, 2006: 102f). 65

8.2.2 Rounders

Das englische Kinderspiel Rounders weist Ähnlichkeiten zum Baseball auf, immerhin wird es auch vielfach genannt, wenn es um den Ursprung von Baseball geht. Das Spielfeld ist ähnlich dem Infield des Baseball aufgebaut, mit vier quadratisch angeordneten Markierungen. Diese können durchaus Bases sein oder einfache Pylonen oder etwas ähnliches.

Der Ball kann auf verschiedene Arten ins Spiel gebracht werden (selbst aufwerfen, vom Tee, zugeworfen). Sobald der Schlagmann den Ball ins Spiel bringt, legt er den Schläger ab und läuft die Markierungen wie beim Baseball ab, Plyonen werden umrundet, und jede erreichte Markierung erzielt einen Punkt. Der Feldspieler der verteidigenden Mannschaft, der als erster den Ball aufnimmt, wirft den Ball zu einem Mitspieler und geht danach auf ein Knie. Der Ball wird so lange weiter zugespielt, bis alle Feldspieler knien. Die erlaufenen Punkte des Angreifers werden notiert und der nächste Schlagmann kommt an die Reihe.

Lässt die Feldmannschaft den Ball fallen, müssen alle Spieler wieder aufstehen und von vorne anfangen. Das Schlagrecht wechselt, wenn alle Spieler einer Mannschaft geschlagen haben.

Ziel dieses baseballähnlichen Spieles ist es, die Bases rund zu umlaufen, der Schlag wird unter Wettkampfdruck ausgeführt und der Ball muss ebenso unter Zeitdruck sicher gefangen und präzise geworfen werden (vgl. BULL, 2006: 100f).

8.2.3 Schneller als der Ball

„Schneller als der Ball“ ist dem Rounders sehr ähnlich und kann auf verschiedene Art und Weise gespielt werden. Zwei Mannschaften stehen sich abwechselnd in Angriff und Verteidigung geneüber. Ein Spielfeld wird mit vier Bases markiert, 66 zusätzlich werden neben jede Base in einem Abstand von ungefähr 1m jeweils eine Pylone aufgestellt, welche die Läufer umrunden müssen. Dies soll als Sicherheitsabstand dienen zwischen Läufer und Baseman und die Wahrscheinlichkeit herabsetzen, dass der Läufer vom Ball getroffen wird. Der Läufer der angreifenden Mannschaft bringt einen Ball durch Wurf mit der „falschen“ Hand ins Spiel und versucht dann gegen den Uhrzeigersinn alle Bases zu umrunden und wieder auf die Home base zu gelangen. Die verteidigende Mannschaft versucht, den Ball möglichst rasch unter Kontrolle zu bringen und als erstes zur ersten Base, von der ersten zur zweiten und so weiter bis zur Home base zu spielen. Gelingt dies bevor der Läufer die Home base erreicht, so ist der Läufer Out. Erreicht der Läufer vor dem Ball die Home base, erzielt er einen Punkt. Wird der Ball direkt aus der Luft gefangen, ist der Läufer ebenso Out. Das Angriffsrecht wechselt, sobald alle Spieler der Offensivmannschaft einmal den Ball ins Spiel gebracht haben. Als Alternative kann dieses Spiel später auch durch Schlagen des Balles vom Tee begonnen werden (vgl. JUMAH, www.mlb- playball.de).

Bernhard Schmeilzl und Bill Church (2005, 213) nennen dieses Spiel „Homerun oder nichts“.

8.2.4 Brennball

Brennball ist sehr ähnlich wie Rounders. Im Freien oder in der Halle wird ein Viereck markiert mit vier Markierungen, kleine Matten oder Teppichstücke, die in festgelegter Reihenfolge gegen den Uhrzeigersinn abgelaufen werden müssen. Zusätzlich wird mit einem Reifen oder ähnlichem ein „Brennmal“ fixiert.

Zwei Mannschaften wechseln sich in Angriff und Verteidigung ab. Die Spieler der angreifenden Mannschaft bringen einzeln nach einander zum Beispiel einen Handball durch geschicktes Werfen so ins Spiel, dass der Werfer selbst und 67 eventuell Spieler vor ihm auf den Malen möglichst weit vorrücken können, um einen Punkt für ihr Team zu erzielen. Ein Punkt wird erzielt, wenn alle vier Markierungen in der richtigen Reihenfolge abgelaufen wurden, ohne von der verteidigenden Mannschaft Out gemacht zu werden. Der geworfene Handball kann auch durch einen Volleyball ersetzt werden, der mit einem Unterhand- Service ins Spiel gebracht wird.

Die verteidigende Mannschaft versucht so schnell wie möglich den Ball unter Kontrolle zu bringen und zum Brennmal zu befördern. In jenem Moment, in dem der Ball im Brennmal abgelegt wird, scheiden alle Läufer aus, die sich zu diesem Zeitpunkt zwischen zwei Laufmalen befinden. Im Unterschied zum Baseball kann auch die verteidigende Mannschaft einen Punkt erzielen, indem sie den geworfenen Ball direkt aus der Luft fängt. Der Werfer scheidet dadurch ebenso aus.

Der Wechsel kann erfolgen nach einer zuvor festgelegten Spielzeit oder wenn alle Angreifer den Ball einmal ins Spiel gebracht haben und gewonnen hat jenes Team, das nach einem Spieldurchgang, d.h. nachdem es je einmal in Angriff und Verteidigung gespielt hat, mehr Punkte erreicht hat (vgl. OWASSAPIAN, 1993: 21f).

Für Owapassian (1993) ist Brennball der Ausgangspunkt, wobei schon baseball- typische Regeln mit eingebaut sind und von wo aus er in 17 Stufen, welche an dieser Stelle in verkürzter Form vorgestellt werden, eine Form von Baseball für die Schule erarbeitet.

Zu Beginn dieser Aufbaureihe werden verschiedene Varianten von Brennball gespielt, allerdings in der Absicht, mit jeder Variante, eine zusätzliche dem Baseball typische Variante hinzuzufügen. Diese Erweiterung in den Spielregeln kann auch durchaus eine Einschränkung für eine Spielsituation sein, wie beispielsweise der Laufzwang, d.h. jeder Läufer darf nur eine Base vorrücken und 68 muss dieses anschließend machen, um seinem ihm nachfolgenden Mannschaftskollegen die Base frei zu machen. Der Läufer kann allerdings Out gemacht werden, wenn ein Feldspieler im Ballbesitz die anzulaufende Base berührt, ehe der Läufer diese erreicht (vgl. ibid, 23), welches im weiteren Verlauf mit dem Out-Machen durch „Tagging“ erweitert wird, bei dem ein Feldspieler im Ballbesitz einen Läufer zwischen zwei Base durch Berührung Out machen kann.

In der nächsten Phase wird das Spiel um die „Flyball-Regel“ erweitert, welche besagt, dass der geworfene oder geschlagene Ball, welcher direkt aus der Luft gefangen wird, ebenso das Out für den Läufer bedeutet. Zuerst wird diese Regel allerdings in einer vereinfachten Version eingeführt, nämlich dass die Läufer davon noch unbetroffen bleiben und noch nicht wieder zu ihrer Ausgangsbase zurücklaufen müssen wie sonst vorgeschrieben (vgl. ibid, 29).

8.2.5 T-Ball (Tee-Ball)

Die Variante T-Ball (vgl. ibid, 36ff) bringt die Spielform dem Baseball ein weiteres Stück näher. Diese Variante verlangt aber auch schon den einen oder anderen typischen Ausrüstungsgegenstand. Ein Holzstab, der in Länge, Dicke und Gewicht dem Alter, der Größe und der Kraft der Schüler entspricht, kann durchaus eine Alternative zu einem Baseballschläger aus Aluminium sein. Stehen keine speziellen weichen Basebälle zu Verfügung, so kann auch mit einem Tennisball gespielt werden. Der Vorteil der weichen Bälle ist, dass man zum Fangen nicht unbedingt einen Handschuh braucht. Sind Handschuhe verfügbar, so sollten diese so früh als möglich verwendet werden, um die Schüler an den Umgang damit zu gewöhnen.

Das Tee ist ein „Abschlagpfosten“, von dem Ball geschlagen und ins Spiel gebracht wird, und wird vor der Home base platziert. Als Alternative zum Tee kann auch eine entsprechend hohe Pylone verwendet werden. 69

Ungeachtet dessen, ob ein Baseballschläger verwendet wird oder nicht, wird es an dieser Stelle unumgänglich sein, die Regeln soweit anzupassen, um die bestmögliche Sicherheit für die Schüler zu gewähren. Nach dem Schlag darf der Schläger nicht weggeworfen werden, das würde das Out für den Batter bedeuten, sondern der Schläger muss abgelegt werden. Das kann auch an einer vorher bestimmten und markierten Stelle passieren oder direkt neben dem Tee.

Als weiteren Schritt führt Owassapian (vgl. 1993, 42ff) die Aufstellung an. Waren bis jetzt die Feldspieler annähernd beliebig im Feld und an den jeweiligen Bases verteilt, so wäre jetzt der Zeitpunkt, die korrekte Feldaufteilung des Baseball an dieser Stelle zu übernehmen. Des weiteren soll die hintere Spielfeldbegrenzung entsprechend den Fertigkeiten der Schüler so gewählt werden, dass es mit einem guten Schlag auch wirklich möglich ist, einen Homerun zu schlagen. In Folge wird auch der Unterschied von Force play (der Runner ist gezwungen auf die nächste Base vorzurücken, und er kann vom Feldspieler in Ballbesitz Out gemacht macht werden, wenn der Feldspieler die Base berührt, bevor der Runner sie erreicht) und Tagging (der Runner läuft ohne Zwang und wird zwischen zwei Bases vom Feldspieler in Ballbesitz berührt und dadurch Out gemacht) weiter heraus gearbeitet, welches für die Verteidigung von wesentlicher taktischer Bedeutung ist.

Jumah (vgl. www.mlb-playball.de) empfiehlt für Spiele, bei denen das Angriffsrecht wechselt, nachdem alle Spieler dieses Teams an der Reihe waren zu werfen oder zu schlagen, im darauf folgenden Spielabschnitt die Wurf- oder Schlagreihenfolge auf den Kopf zu stellen, damit jene Schüler, die zuletzt geworfen oder geschlagen haben, auch die Chance bekommen, einen Punkt zu erzielen.

8.2.6 Kickball

„Kickball“ ist jene Variante, bei welcher ein Fußball oder Volleyball von der Position des Pitcher in Richtung Home plate gerollt wird. Der Angriffsspieler 70 versucht nun, den Ball möglichst weit ins Feld zu kicken. Die Regeln zum Out machen können vom T-Ball übernommen oder entsprechend angepasst werden, d.h. durch Force play oder Tagging oder Flyball. Weiters ist der „Kicker“ Out, wenn er den Ball zweimal nicht ins Spielfeld kickt (vgl. SCHMEILZL/CHURCH, 2005, 213).

8.2.7 Vereinfachtes Baseball

Der nächste Schritt in Richtung Baseball ist, anstelle einen ruhenden Ball zu schlagen, einen Ball zu schlagen, der zugeworfen wird, allerdings noch sehr langsam und ‚weich‘ mit der Absicht, dass dieser auch geschlagen werden kann. Zu Beginn ist es sicher von Vorteil, wenn dies eine neutrale Person durchführt. Schon bald kann diese Aufgabe dann von einem Mitspieler der angreifenden Mannschaft übernehmen. Der Zuwerfer ist vorläufig nur für diese Aufgabe zuständig und darf am restlichen Spielgeschehen nicht teilnehmen, daher ist es sinnvoll, diese Position nach jedem Spieldurchgang zu wechseln.

Läufer auf den Bases dürfen erst loslaufen, wenn der Ball geschlagen wurde und sie dürfen so lange laufen, bis das Spiel unterbrochen ist, d.h. bis die verteidigende Mannschaft dem Zuwerfer den Ball zugespielt hat. Da geschlagene Bälle schneller fliegen, kann anfangs auf eine vereinfachte Form der Fly-out-Regel zurückgegriffen werden, d.h. der Runner muss nach einem direkt aus der Luft gefangenen Ball nicht zurück auf die Base, sondern er darf weiter laufen (vgl. ibid, 52).

In weiterer Folge wird die gerade erwähnte Fly-out-Regel völlig integriert, und nach und nach soll auch das Spiel mit Pitcher und Catcher eingeführt werden, wozu unbedingt eine entsprechende Schutzausrüstung, besonders für den Catcher vorhanden sein muss. Dabei wird auch die Bedeutung der „Strike zone“ heraus gearbeitet. Die Einführung des Spiels mit Pitcher und Catcher bedeutet 71 aber auch, dass erstmals die verteidigende Mannschaft den Ball ins Spiel bringt, wobei der Pitcher angehalten ist, den Ball möglichst durch die Strike zone zu werfen. Bei vier Fehlwürfen darf der Batter auf die erste Base („Walk“), bei drei fehlgeschlagenen Schlagversuchen ist der Batter Out und die Runner auf den Bases dürfen erst nach dem Schlag los laufen. Zum Abschluss kommt noch das Spiel um „Stolen Bases“ dazu, wo es einem Runner jederzeit, solange keine Spielunterbrechung vorliegt, frei steht zu versuchen, auf die nächste Base vorzurücken und diese zu „stehlen“, wobei er damit rechnen muss, durch ein Tagging Out gemacht zu werden (vgl. ibid 57ff).

8.2.8 Die Austrian Baseball Federation (ABF)

Martin Langlois (2008) hat für die Austrian Baseball Federation ein Grundkonzept „Einführung für Baseball und Softball“ erarbeitet, wie man es in neun Innings, hier verwendet im Sinne von Schritten, schaffen kann, Schülern Baseball einfach und rasch ohne viel spezielle Ausrüstung, die meist ohnehin nicht vorhanden ist, zu vermitteln. Dieses Grundkonzept kann nach Belieben um neun weitere „Extra Innings“ erweitert werden und ist laut Langlois und ABF für Schüler von 6 bis 20 Jahren anwendbar. In einfachen kurzen Schritten wird jeweils ein zusätzliches Element eingebaut.

Langlois und die ABF zielt damit auf möglichst einfache und zügige Einheiten, damit die Schüler viel Spaß am Baseball entwickeln mögen. Auch mit einfachen Mitteln als Alternative zur „echten“ Baseballausrüstung kann gespielt werden.

Das Spielfeld wird entsprechend einem Baseballfeld aufgebaut, zusätzlich gibt es eine eigene Markierung zwischen Home plate und erster Base, an welcher der Schläger abgelegt werden muss. Ein weitere Markierung wird neben der Home plate angebracht. 72

Erstes Inning

Das erste Inning gilt der Erklärung der Ausrüstung, was besonders für die jüngeren als Laufspiel gemacht werden kann, indem jeweils ein Ausrüstungsgegenstand auf eine Base gelegt wird. Der Lehrer ruft den Namen eines Gegenstandes und die Schüler laufen auf diese Base.

Zweites Inning

Jetzt werden die Bases erklärt und die richtige Reihenfolge, in der sie während eines Spiels abgelaufen werden müssen, um einen Run zu erzielen.

Drittes Inning

Die Spieler der angreifenden Mannschaft werfen nach einander den Ball ins Feld und laufen um die Bases. Erreicht ein Schüler die Home base, erzielt er einen Run. Sobald die verteidigende Mannschaft im Ballbesitz ist, verharren alle Läufer auf ihrer Base. Sobald der nächste Offensivspieler den Ball ins Spiel bringt, dürfen alle anderen auch weiter laufen und versuchen, einen Run zu erzielen. Haben alle Spieler der Offensivmannschaft einmal den Ball ins Spiel gebracht, werden die Positionen von Angriff und Verteidigung gewechselt. Viertes Inning

Erweitert wird darum, dass die Defensivmannschaft den Ball nun zur Markierung neben der Home plate bringen müssen, um die Läufer am weiteren Vorrücken zu hindern.

Fünftes Inning

Der Ball wird jetzt auf die Pylone, diese steht vor der Home base, gelegt und von da mit einem Schlag ins Spiel gebracht (T-Ball). Nach dem Schlag muss der 73

Schläger in der Markierung zwischen Home base und erster Base abgelegt werden. Vergisst der Schüler dies oder wirft er das Schlaggerät weg, so ist er Out.

Sechstes Inning

Befinden sich Läufer zwischen zwei Bases, während der Ball neben der Home plate in die Markierung gebracht wird, so sind sie Out.

Siebentes Inning

Das Schlagrecht wird jetzt nach drei Outs gewechselt, nicht erst wenn alle Spieler einer Mannschaft an der Reihe waren. Beim nächsten Durchgang wird dort fortgestzt, wo zuletzt aufgehört wurde.

Achtes Inning

Statt der Markierung neben der Home base muss sich jetzt ein Spieler dort befinden, den Ball unter Kontrolle bringen und auf die Home base steigen und er macht damit alle Läufer Out, die sich nicht auf einer Base befinden.

Neuntes Inning

Statt T-Ball wird der Ball nun von einer neutralen Person (Lehrer) von vorne leicht zugeworfen und die Schüler versuchen, den Ball zu schlagen. Selbstverständlich ist es von den Schülern abhängig, wie zügig man in den einzelnen Schritten vorgeht oder vorgehen kann. Das gleiche gilt für die Erweiterung des Grundkonzeptes durch die Extra Innings (vgl. Langlois/ABF, 2008).

Im ersten dieser Extra Innings wird eine Rotation der Spielpositionen angedacht. Im zweiten muss auf die jeweilige Base gespielt werden, um einen darauf zu laufenden Läufer Out zu machen und auch nur dieser Läufer wird Out gemacht. 74

Ab dem dritten Extra Inning darf nur mehr ein Läufer pro Base sein und der Läufer davor darf nicht mehr überholt werden. Wird dies nicht eingehalten, so ist der Läufer Out. Im vierten Extra Inning wir die Fly-out-Regel eingeführt. Ein direkt aus der Luft gefangener Ball führt zum Out des Batter, alle Runner kehren auf ihre Base zurück. Zusätzlich dazu kann bei einem Flyball im fünften Extra Inning jeder Läufer, der sich nicht auf einer Base befindet, Out gemacht werden, indem an die Base gespielt wird, auf der sich der Läufer befand. Im sechsten gibt es nur mehr drei Versuche, denn Ball zu schlagen. Bei drei Fehlversuchen ist der Batter out (Strike out). Im siebenten Extra Inning wird das Tag play eingeführt. Ist ein Läufer nicht gezwungen vorzurücken, so kann er nur durch eine Berührung des Feldspielers, der im Ballbesitz sein muss, Out gemacht werden. Nur auf die Base zu steigen reicht dann nicht. Im achten wird der Catcher mit Schutzausrüstung hinter die Home base positioniert, um dem Werfer den Ball zurückzuwerfen. Im letzten Extra Inning übernehmen die Angreifer selbst die Rolle des Zuwerfers, d.h. der Wurf sollte einen Schlag ermöglichen, denn nach drei Fehlversuchen beim Schlagen ist der Batter Out.

Weiterführende Regeln übergeben das Pitching an die Defensivmannschaft, das schließt mit ein, dass bei vier schlechten Würfen des Pitcher der Batter automatisch an die erste Base vorrücken darf (Base on Balls). Genauso sollte es ein Limit für die Anzahl von Pitches (Würfe des Pitcher) pro Inning geben. Manchmal kann es auch sinnvoll sein, eine maximale Punktezahl festzulegen, die pro Inning erreicht werden kann, bevor das Schlagrecht wechselt (vgl. ibid).

Um Baseball nach vereinfachten, abgewandelten und angepassten Regeln im Unterrichtsfach Bewegung und Sport einzubauen, sollten die gerade beschriebenen Möglichkeiten völlig ausreichend sein. Wie bereits erwähnt, kann und soll Baseball nicht versucht werden, als Leistungssport durchzuführen. Sollte jedoch das Interesse von Schülern gegeben sein und die örtliche Voraussetzungen durch die Schule bereit gestellt, so stünde einem engagierten Lehrer wohl wenig im Wege, sich eingehender mit der Fachliteratur auseinander 75 zu setzen, und mit speziellen Übungsformen und Drills, die von relativ einfach bis komplizierter von Schmeilzl und Church (2005), oder Niedlich (1993) ausführlich beschrieben werden, zu versuchen, den Schülern zu helfen, ihre baseballspezifischen technischen Fertigkeiten zu verbessern und die Taktik dieses Spieles eingehender zu erkunden. 76 9. Schlussbetrachtung

Abschließend betrachtet muss den Amerikanern wohl doch widersprochen werden, dass Baseball eine rein amerikanische Erfindung sei, auch wenn das „ihre“ Kommission von 1905 so erkannt hat. Viel eher hat dieses Spiel seine Wurzeln in den Spielen von Kricket und Rounders. Unbestritten bleibt die Tatsache, dass Alexander Cartwirght 1845 den ersten Verein gründete und die ersten Regeln niederschrieb, von denen einige auch heute noch ihre Gültigkeit haben.

Die New York Yankees sind aufgrund ihrer 26 Titel in der World Series mit Sicherheit das erfolgreichste Team, sie sind aufgrund ihrer Vergangenheit vielleicht auch das bekannteste Team und mit Abstand geben sie das meiste Geld für Spielergehälter aus, das von der Eigentümerfamilie der Steinbrenners kommt, die seit 1973, als George Steinbrenner die Yankees von einem Fernsehsender kaufte, die Geschicke dieser Mannschaft leitet.

Ein großer Mitarbeiterstab kümmert sich um sämtliche organisatorischen Angelegenheiten im Front Office, damit sich der Manager und seine Coaches ganz auf das sportliche konzentrieren können. Diese Form der Organisation wird auch in den Farm Teams, welche die Nachwuchsspieler an die Major League heran führen sollen, angewendet.

Die Suche der Talentescouts geht sogar zurück bis auf die Liga der neun bis zwölf Jahre alten Kinder, die mit großem Eifer in der Little League Baseball ihr bestes geben. Diese Little League Baseball ist sehr professionell organisiert und wird mit der Hilfe vieler Freiwilliger durchgeführt, um den Kindern und Jugendlichen ein perfektes Umfeld zur Ausübung dieses Sports zu bieten. 77

Auch wenn Baseball eine typisch amerikanische Sportart ist, so soll dies kein Hindernis sein, dass es nicht auch an österreichischen Schulen gespielt werden kann. Die Regeln sind in vielerlei Hinsicht derart zu vereinfachen und abzuwandeln, dass es fast immer gelingen sollte, ein Spiel durchzuführen. Außerdem ist Baseball ein Sportspiel, die dem jeder einzelne ganz sicher seine Chance bekommt, seinen Beitrag zum Erfolg seines Teams zu leisten.

„Play ball!“

[Ausruf des Chief Umpire zu Beginn eines Spieles] 78 10. Glossar

Ahead of the count: ist ein Batter wenn er weniger Stirkes als Balls hat. All Star Game: ist ein Spiel zur Saisonmitte, in dem die besten Spieler der American League in einem Team gegen die besten Spieler der National League antreten. Mit Ausnahme der Pitcher werden die Spieler durch Zuschauerwahl bestimmt. At bat: jedes Mal, wenn ein Spieler zum Schlagen an die Home Base tritt, erhält er in der Statistik ein at bat gut geschrieben. Average: der Durchschnitt, der in irgendeiner Form die Leistung eines Spielers zeigt.

Back up: ist die gegenseitige Absicherung bei einem Spielzug. Z. B. bewegt sich der Secong Baseman von der zweiten Base weg, um einen Ball ins Outfield zu fangen, so sichert der Shortstop für ihn die zweite Base ab. Balk: ist eine Regelverstoß des Pitchers, dabei dürfen die Runners eine Base vorrücken; z.B.: a) der Pitcher bricht plötzlich den Wurf ab b) der Pitcher kommt nach dem Wurf nicht zum Stillstand c) dem Pitcher fällt der Ball aus der Hand, während er das Pitcher’s Plate berührt Ball: ist ein Fehlwurf des Pitchers außerhalb der Strike Zone, und der Batter versucht auch nicht, diesen Wurf zu schlagen. Base coach: es steht je einer an der ersten und an der dritten Base. Er gibt Zeichen an den Runner, ob er noch eine weitere Base vorrücken soll oder nicht. Er trägt den gleichen Dress wie die Spieler. Base hit (BH): ist ein Schlag, mit dem ein Batter mindestens an die erste Base vorrücken kann. Base lines: bedeuten praktisch das Seitenaus und begrenzen das Spielfeld nach 79

außen. Sie gehen von der Home base zur ersten Base, bzw. von der Home base zur dritten Base und in deren Verlängerung bis zum Ende des Outfields. Baseman: ist ein Spieler, der eine Base verteidigt. (1B – first, 2B – second, 3B – third) Base on Balls (BB)/ Walk: wirft der Pitcher vier Balls ehe er drei Strikes wirft, so darf der Batter automatisch an die erste Base ‚spazieren‘. Bases: sind die Laufmale an den Ecken des Infields. Bat: ist der Baseballschläger, in den Profiligen ausnahmslos aus Holz. Batter: ist der Schlagmann der Offensivmannschaft. Auch Hitter genannt. Batter’s box: ist die auf dem Spielfeld markierte Fläche neben der Home base, in der sich der Batter beim Schlagen befinden muss. Batter’s gloves: sind dünne, weiche Lederhandschuhe, die manche Batter beim Schlagen verwenden. Battery: wird vom Pitcher und vom Catcher gebildet. Batting average: ist die durchschnittliche Trefferquote des Batters. Batting order: ist die Schlagreihenfolge, in der die Batter der Offensivmannschaft schlagen. Sie wird vor Spielbeginn bekannt gegeben und darf während des Spiels nicht mehr verändert werden. Behind the count: ist ein Batter, wenn er mehr Strikes als Balls hat. Bench/ Dugout: ist die Reservebank mit jenen Spielern, Trainern und Managern, die im Moment nicht am Spielgeschehen teilnehmen. Bleachers: sind die billigsten Zuschauerplätze in einem Baseballstadion. Die Zuschauer sind der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt und werden dabei ‚gebleicht‘ (engl. to bleach  bleichen). Boc score: sind sämtliche Tabellen und Statistiken, die in Zeitungen abgedruckt werden und die Aufschluss über den Spielverlauf und die Leistungen der einzelnen Spieler geben. Breaking pitch: ein Wurf des Pitchers, der seine Richtung über dem Home plate ändert. Bull pen: ist jener Bereich, meist hinter der Outfieldbegrenzung, wo sich die Relief 80

pitcher für ihren Einsatz vorbereiten und aufwärmen. : ist ein vom Batter leicht und nah an die Base lines abgetropfter Ball ins Infield.

Called game: ein vom Chief Umpire abgebrochenes Spiel. Catch: ist ein direkt aus der Luft gefangener Ball. Catcher: ist der Fänger und der ‚Bewacher‘ der Home base. Catcher’s box: ist jener auf dem Spielfeld markierte Raum, in dem sich der Catcher befinden muss, wenn der Pitcher den Ball loswirft. Center fielder: spielt im zentralen Outfield. Closer: ist ein spezieller Relief pitcher für den letzten/ die beiden letzten Innings, um eine meist knappe Führung zu verteidigen und den Sieg zu sichern. Coach’s box: ist jener Bereich, in der Nähe der ersten sowie dritten Base, in welcher der Base coach steht. Count: zählt die Bälle und Strikes im Duell Pitcher gegen Batter. Zuerst wird immer die Anzahl der Balls, dann die der Strikes angegeben. Curveball: ist ein Wurf des Pitchers mit gekrümmter Flugbahn. Cutoff man: ist jener Spieler, der bei Würfen über weite Distanzen den Ball vom Absender abfängt, um ihn sofort zum nächsten Spieler, dem eigentlichen Empfänger, weiter zu werfen. Das geht schneller als ein langer Wurf mit hoher Flugbahn, außerdem erfordert es weniger Wurfkraft.

Dead ball: der Ball ist vom Schiedsrichter nicht zum Spiel frei gegeben (Spielunterbrechung oder Regelverstoß). Defense: ist die Feldmannschaft, also das verteidigende Team. Designated hitter (DH): ist jener Spieler, der in der American League anstelle des Pitchers als Batter ans Home plate tritt. In der National League tritt der Pitcher selbst zum Schlagen an. Diamond: wird das Infield, bzw. das Quadrat, welches von den Bases gebildet wird, genannt. Double: ist ein Hit, der es dem Batter erlaubt, auf die zweit Base zu kommen. 81

Doubleheader: sind zwei aufeinander folgende Spiele der selben Teams am selben Tag. Double play: ist ein Spielzug, bei dem es der verteidigenden Mannschaft gelingt, zwei Spieler der angreifenden Mannschaft out zu machen. Dugout: siehe Bench.

Earned run average (ERA): ist die durchschnittliche Anzahl an Runs, die ein Pitcher aufgerechnet auf neun Innings an die Gegner zugelassen hat. Das ERA ist der Maßstab schlechthin für die Leistung eines Pitchers. Earned runs: ist die Anzahl an Runs, die ein Pitcher pro Inning oder Spiel an die Gegner abgeben hat. Error: ist ein Fehler eines Feldspielers oder des Pitchers. Extra base hit: ist ein Schlag eines Batters, bei dem er mehr als die erste Base erreicht.

Fair ball: ist ein gültig geschlagener Ball. Fair territory: ist das von den beiden Base lines sowie der Outfieldbegrenzung begrenzte Spielfeld, in dem sich das Spiel grundsätzlich abspielt. Fast ball: ist ein sehr schneller Wurf des Pitchers (manche Pichter werfen bis zu 160km/h). Fielder: ist ein Feldspieler. Der Pitcher wird ebenso als Fielder bezeichnet, wenn er das Pitcher’s plate nicht berührt. Fieleder’s choice: liegt dann vor, wenn mindestens zwei Runner auf dem Weg sind und der Fielder im Ballbesitz entscheidet, welchen Runner er aus macht. Fly ball: ist ein Ball, der vom Batter hoch in die Luft geschlagen wird. Force out: ist, wenn ein Runner durch einen nachrückenden Runner gezwungen wird vorzurücken und er dadurch out gemacht wird. Force play: ist, wenn ein oder mehr Runner durch einen nachrückenden Runner Gewzungen werden vorzurücken, unabhängig davon, ob ein Runner out gemacht wird oder nicht. 82

Foul ball: ist ein Ball, der ins Foul territory geschlagen wird oder vor der ersten oder dritten Base in dieses rollt. Foul lines: siehe Base lines. Foul territory: ist das Gebiet außerhalb des Fair territory Foul tip: ist ein Ball, der vom Schläger des Batters direkt in den Fanghandschuh des Catchers abspringt. Lässt der Catcher den Ball nicht fallen, so zählt jeder Foul tip als Strike. Full count: beschreibt den vollen Zählstand, 3 Balls und 2 Strikes. Full swing: ist ein vollständiger Schlagversuch eines Batters. Wird dabei der Ball nicht getroffen, so zählt es als Strike.

Glove/ Mitt: ist der Fanghandschuh eines Fielders. Grand slam: ist ein Home run, bei dem alle drei Bases von Runnern besetzt sind. Der Batter erzielt so mit einem Schlag vier Runs/ Punkte für seine Mannschaft. Ground ball: ist über den Boden rollender Ball.

Half swing: ist der unvollständig Schlagversuch eines Batters, meist wenn der Batter erkennt, dass der Ball außerhalb der Strike zone über das Home plate geht. Der Umpire entscheidet, ob es letztendlich ein Full swing, und daher ein Strike war oder doch nur ein Half swing und nur einen Ball zählt. Hit: siehe Base hit. Hit and run: dabei läuft der Runner bereits los, wenn der Pitcher den Ball zum Catcher wirft. Hitter: siehe Batter. Home base/ Home plate: ist jene fünfeckige Gummiplatte, an welcher der Batter zum Schlagen steht. Sie ist Ausgangspunkt und Zielpunkt, um einen Run/ Punkt zu erzielen. Home run: ist ein Schlag des Batters, bei dem der Ball zwischen erster und dritter Base aus dem Spielfeld fliegt. Der Batter umrundet die Bases und erzielt einen Run/ Punkt. 83

Home team: ist die Gastgebermannschaft. Sie spielt immer zuerst in der Defensive und überlässt den Gästen die erste Offensive.

Infield: ist das quadratische Innenfeld, welches von den Bases begrenzt wird. Auch Diamond genannt. Inning: ist ein Spieldurchgang, in dem jedes Team je einmal in Angriff und Verteidigung spielt. Ein Spiel wird regulär über neun Innings gespielt. Innings pitched: ist die Anzahl der Innings, die ein Pitcher im Spiel ist. Intentional walk: ist eine taktische Variante, bei welcher der Pitcher absichtlich vier Balls wirft. Interference: liegt vor, wenn ein Spieler durch einen Gegner an einem Spielzug behindert wird.

Lead: wird als jene Entfernung bezeichnet, die sich ein Runner schon in Richtung nächste Base begibt, um die Laufstrecke zu verkürzen oder auch eine zu versuchen. Lead off man: ist der erste Batter in der Batting order. Lead runner: ist derjenige Runner, der am weitesten zur Home base vorgerückt ist. : spielt im linken Outfield. Left on bases: ist ein Runner dann, wenn er bei Ende des Innings auf der Base war. Line drive: ist ein vom Batter geschlagener Ball, der parallel zum Boden fliegt. Lineup: ist die mannschaftsaufstellung. Losing pitcher: ist jener Pitcher, der sein Team in Rückstand geraten lässt oder das Spiel verliert. Ihm wird die Niederlage in der Statistik angerechnet.

Manager: ist für das Team verantwortlich und trifft die für Aufstellung und Taktik relevanten Entscheidungen. Mitt: siehe Glove. Mound: ist ein kleiner Hügel in der gedachten Diagonale zwischen Home plate 84

und zweiter Base, von dem der Pitcher wirft.

No hitter: ist ein Spiel, in dem es einem Pitcher gelingt, keinen Basehit zuzulassen.

Obstruction: ist eine Behinderung eines Offensivspielers durch einen Verteidiger, der den Runner behindert, ohne den Ball zu fangen. Offense: ist das Team im Angriff. Nur im Angriff können Runs/ Punkte erzielt werden. Out: ein Batter oder Runner ist ‚aus‘, wenn: • der Batter drei Strikes hat (Strike out) • ein Fielder den geschlagenen Ball direkt aus der Luft fängt • ein Runner zwischen zwei Bases von einem Fielder im Ballbesitz berührt wird • bei einem Force play der jeweilige Baseman früher in Ballbesitz kommt, als der Runner diese Base erreichen/ berühren kann • eine Interference vorliegt Ein Spieler, der out gemacht wird, verlässt das Spielfeld und wartet im Dugout, bis er wieder an der Reihe ist. Outfield: ist die Spielfläche außerhalb des Infields, begrenzt durch die Foul lines und die Begrenzung des Outfields durch den Zaun. Outfielder: sind Spieler im Outfield (siehe Left fielder, Center fielder, Right fielder). Overrun: ist, wenn ein Runner mit hoher Geschwindigkeit über eine Base läuft Und auf dieser nicht zum Stillstand kommt.

Passed ball: ist ein Wurf des Pitchers, der vom Catcher nicht gefangen oder aufgehalten wird. Ein Runner kann auf eigenes Riskio versuchen vorzurücken. Ein Passed ball ist ein Error des Catchers. Penalty: ist eine Strafe, die vom Umpire für eine begangene Regelwidrigkeit verhängt wird. 85

Perfect game: ist ein Spiel, in dem es einem Pitcher über die volle Distanz von 9 Innings gelingt, keinen Gegner auf Base kommen zu lassen, weder durch einen Hit noch durch einen Walk. Pick off: berührt ein Runner nicht die Base und wird er von einem Fielder in Ballbesitz berührt, so ist er out. Ein Pick off ergibt sich, wenn sich der Runner schon in Richtung der nächsten Base orientiert (vgl. Lead). Pinch hitter: ist ein Spieler, der für einen anderen eingewechselt wird, um an dessen Stelle zu schlagen. Pinch runner: ist ein Spieler, der für einen Runner eingewechselt wird, um an dessen Stelle zu laufen. Pitch: ist der korrekte Wurf des Pitchers zum Catcher/ Batter. Pitcher: ist der Spieler der verteidigenden Mannschaft, der den Ball ins Spiel bringt. Pitcher’s plate: ist jene rechteckige Gummiplatte auf dem Mound, die der Pitcher während des Pitches berühren muss. Pop fly: ist ein hoher aber nicht sehr weit geschlagener Ball. Post season: ist die reguläre Spielzeit vorüber, dann wird ab Oktober in den Play- offs der Sieger der Wolrd Series ermittelt. : jeder Fielder bekommt für ein out eines Batters/ Runners ein Putout in seiner Statistik gut geschrieben.

Rain check: ist ein Gutschein für eine Eintrittskarte, falls ein Spiel wegen widriger Witterungsverhältnisse abgesagt und verschoben wird. Relay: ist vergleichbar mit dem Cutoff; ist eine Zwischenstation bei weiten Würfen. Relief pitcher: ist ein Pitcher, der im Verlauf des Spieles eingewechselt wird. Ein Relief pitcher wird auch als taktisches Mittel eingesetzt. Rookie: ist ein Spieler, der sein erstes Jahr in der Profiliga bestreitet. Rubber: ist eine andere Bezeichnung für das Pitcher’s plate. Run: ist ein Punkt, der erzielt wird, wenn ein Runner alles Bases umrundet, auch In Etappen, und wieder die Home base erreicht, ohne aus gemacht zu werden. 86

Run down: ist eine Spielsituation, bei dem die Fielder einen Runner, der zwischen zwei Bases hin und her läuft, versuchen, aus zu machen. Runner: zu diesem wird jeder Batter/ Hitter, wenn ihm ein Hit gelingt, denn nun muss er versuchen, die Bases zu umrunden. Runs batted in (RBI): jeder Batter, der durch einen Hit einen Runner zum Punkten bringt, erhält in seiner Statistik ein RBI gut geschrieben.

Sacrifice/ Sacrifice fly: ist ein Spielzug, bei dem sich ein Batter bewusst selbst ‚opfert‘, d.h. er wird aus gemacht, um einem Runner zu ermöglichen vorzurücken oder einen Run zu erzielen. Safe: ist der Runner, wenn er nicht out gemacht wird, d.h. erreicht der Runner die Base bevor ihn der Baseman aus machen kann, so ruft der Base umpire ‚Safe‘. Save: bekommt der Closer zugesprochen, wenn er gegen Ende des Spieles eine Führung erfolgreich verteidigt und sein Team dadurch gewinnt. Scoreboard: ist eine große Anzeigetafel in einem Stadion, die Statistiken anzeigt und Spielzüge in Zeitlupe wiederholt etc. Scoring position: ist ein Runner auf der zweiten oder dritten Base, so ist er in Scoring position, da er beim nächsten Schlag die unmittelbare Möglichkeit hat, einen Run/ Punkt zu erzielen. Screwball: ist eine Wurfart des Pitchers, bei dem der Ball abdriftet. Seventh inning stretch: ist eine Tradition, bei der sich die Zuschauer zu Mitte des 7. Innings von ihren Sitzen erheben, um die Beine zu strecken und fit für die verbleibende und hoffentlich spannende Spielzeit zu sein. Shortstop (SS): ist die Spielposition zwischen dem zweiten und dritten Baseman. Single: ist ein Hit, der es dem Batter erlaubt, die erste Base zu erreichen. Sinker: ist eine Wurfart des Pitchers, bei der Ball über der Home base an Höhe verliert. Stolen base: ist, wenn der Runner zur nächsten Base vorrückt, ohne dass der Batter den Ball geschlagen hat. Dies ist erlaubt, sobald der Pitcher den Ball im Handschuh hat und den Pitcher’s rubber berührt. 87

Strike: ist ein vom Pitcher geworfener Ball, der durch die Strike zone geht und vom Batter nicht geschlagen/ getroffen wird. Nach drei Strikes ist ein Batter out. Auf Strike entschieden wird außerdem, wenn: a) der Batter nicht nach dem Ball schlägt, obwohl er in der Strike zone war b) der Batter nach dem Ball schlägt, diesen nicht trifft, egal ob in der Strike zone oder nicht c) der Ball vor der ersten oder dritten Base ins Foul territory geschlagen wird, solange der Batter noch keine zwei Strikes hat. Bei zwei Strikes zählt ein solcher Ball als d) der Ball direkt von Schläger in den Handschuh des Catchers fliegt (Foul tip) Strike out: beim dritten Strike ist der Batter out. Strike zone: ist ein gedachtes Rechteck, das der Pitcher beim Wurf zu treffen versucht. Gebildet wird sie durch die Breite der Home base und der Höhe zwischen Knie- und Achselhöhlenhöhe des Batters. Switch hitter: ist ein Hitter, der von beiden Seiten der Home plate schlagen kann. Er darf nicht beim selben At bat die Seiten wechseln.

Tag out: ist ein Spielzug, bei dem ein Runner von einem Fielder in Ballbesitz zwischen zwei Bases out gemacht wird. Auch als Tagghing the runner oder Tag bezeichnet. Take sign: ist ein Signal für den Batter, den nächsten Pitch nicht zu schlagen. Trapped ball: ist ein Fly ball, der vom Fielder gestoppt aber nicht gefangen wird, d.h. der Batter ist nicht out. Triple: ist ein Hit, der es dem Batter ermöglicht, die dritte Base zu erreichen. Triple play: ist ein Spielzug, bei dem drei Runner out gemacht werden. Im Profisport eher eine Rarität. 88

Umpire: ist die Bezeichnung für den Schiedsrichter. Der Chief umpire ist der Oberschiedsrichter.

Walk: erhält der Batter, wenn der Pitcher vier Balls wirft. Siehe Bases on Balls. Wild pitch: ist ein Wurf des Pitchers, welcher die Striek zone weit verfehlt und den auch der Catcher nicht stoppen kann. Dies ist ein Fehler des Pitchers und ermöglicht einem Runner das Vorrücken. Winning pitcher: ist jener Pitcher, dem in der Statistik der Sieg zugesprochen wird. 89 11. Abbildungsverzeichnis

Abb.1: Thomas. D. Cyrol: Baseball verständlich gemacht. Copress, München, 1991. S. 15

Abb. 2: www.baseball-almanac.com/articles/strike_zone.gif 15.01.2008

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Ich erkläre hiermit an Eides statt, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und nur unter Zuhilfenahme der angeführten Literatur verfasst habe.

Graz, im Oktober 2008 ......

(Andreas Kaurzinek)