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BAD AL CHE MY 101 ›Mißverständnis‹ heißt die Rhythmik, mit welcher die allein wahre Wirklichkeit sich ins Gespräch drängt. Walter Benjamin Nur die Phantasielosn flüchtn in die Realität. Arno Schmidt Nicholas Baker - Der Anthologist Julian Barnes - Arthur & George Pío Baroja - Shanti Andía, der Ruhelose Miquel De Palol - Im Garten der sieben Dämmerungen Agnès Desarthe - Ein Geheimnis ohne Belang Tibor Fischer - Ich raube, also bin ich [= The Thought Gang] Dashiell Hammett - Der schwarze Hut Maarten t' Hart - Das Wüten der ganzen Welt James Joyce - Ein Porträt des Künstlers als junger Mann [again] Fritz Senn - Nicht nur Nichts gegen Joyce Volker Kutscher - Märzgefallene Jörn Leonhard - Die Büchse der Pandora: Geschichte des Ersten Weltkriegs Marc-Antoine Mathieu - 3 Sekunden Robert B. Parker - Tote träumen nicht Ernst Penzoldt - Süße Bitternis Josep Pla - Der Untergang der Cala Galiota Richard Powers - Der Klang der Zeit Gabriele Tergit - Käsebier erobert den Kurfürstendamm Johann Karl Wezel - Kakerlak Don Winslow - Kings of Cool P. G. Wodehouse - Sein und Schwein Arno Schmidt - Stürenburg-Geschichten; Nebenmond und rosa Augen; Kühe in Halbtrauer; Aus julia nischen Tagen; Das Leptothe=Herz; Julia, oder die Gemälde [again & again]; Der Briefwechsel mit Hans Wollschläger Ernst Bloch - Urfarbe des Traums (1926). Reprint in: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1971 Roland Burmeister - Die MusikStellen bei Arno Schmidt Jürgen Hahn - »Da klebte ich zwischen Himmel und Erde« Betrachtungen zu Karl Mays Alterswerk. In: Jb-KMG 1992; Old Shatterhands Berceuse oder die Ballade vom dozierenden Säugling in Rondoform. Ein Versuch über die Tücken der Banalität. In: Jb-KMG 1995; ›Verschroben und privat‹ - Panoptikum und Schamanenspiel. Karl Mays Roman ›Ardistan und Dschinnistan‹ als groteskes Modell kaleidoskopischer Permutation des Zeitgeistes oder eines ›Dinosauriers in schwieriger Zeit‹. In: Jb-KMG 1998; Last Exit to ›Dschinnistan‹. Ein Beitrag zur Konstruk- tion des ›Neuen Menschen‹ um 1900. In: Jb-KMG 2004 Martin Lowsky - Angst vor der »scharfen Nachtluft«? Modernes Erzählen in Karl Mays Roman ›Im Reiche des silbernen Löwen‹. In: Jb-KMG 2000; Von Hobble-Frank zu Pappermann oder Der Intellektuelle Karl May. In: Jb-KMG 2007 Gunter Scholdt - Sitara und die Marmorklippen. Zur Wirkungsgeschichte Karl Mays. In: Jb-KMG 1982; Hitler, Karl May und die Emigranten. In: Jb-KMG 1984 Hans-Rüdiger Schwab - Der Sieg über den Panther. Karl Mays Auseinandersetzung mit Friedrich Nietzsche. In: Jb-KMG 2002 Philip Schwenke - Das Flimmern der Wahrheit über der Wüste Heinz Stolte - Narren, Clowns und Harlekine. Komik und Humor bei Karl May. In: Jb-KMG 1982; »Stirb und werde!« Existentielle Grenzsituation als episches Motiv bei Karl May. In: Jb-KMG 1990 Ludwig Tieck - Die sieben Weiber des Blaubart Gerd Ueding - Der Traum des Gefangenen. Geschichte und Geschichten im Werk Karl Mays. In: Jb- KMG 1978; Die langandauernde Krankheit des Lebens. In: Jb-KMG 1986; Bloch liest Karl May. In: Jb-KMG 1991 Gabriele Wolff* - »wie wenn ich einem Magnetberg nahe sei – « Arno Schmidts erste Begegnungen mit Karl May. In: Jb-KMG 2007 [* = Gabriele Gordon, Oberstaatsanwältin a. D., Krimiautorin und durch Monika Wollschläger Rechteinhaberin des Wollschläger-Vermächtnisses inkl. der "Ulysses"-Übersetzung] Hans Wollschläger - Das »eigentliche Werk« ·Vorläufige Bemerkungen zu »Ardistan und Dschinnistan«. In: Jb-KMG 1977; Arno Schmidt und Karl May. In: Jb-KMG 1990; Herzgewächse oder Der Fall Adams 2 club w 71: Mars Williams presents: An Ayler Xmas O Weikersheim, obgleich du nur klein bist in der Reihe der Gaustädte Europas... Am 8.12.2018 ist das Tauberstädtchen grandios eingefädelt zwischen Berlin und Krakow, bevor Mars Williams mit seiner Music of Albert Ayler & Songs of Christmas weiter zieht nach Tours, Paris, Lissabon, Wien und Amster- dam, wo ihn (mit etwa Jean-Luc Cappozzo... Antoine Viard und Richard Comte von Hippie Diktat... Etienne Ziemniak von Théo Ceccaldi Freaks... Didi Kern... Wolter Wierbos, Wilbert de Joode...) jeweils neue Mitspieler erwarten. Der Saxophonist, der in den 80ern mit The Psychedelic Furs gerockt hat, fand über Hal Russells NRG Ensemble zu The Vander- mark 5, Peter Brötzmanns Chicago Tentet und Boneshaker, mit Witches & Devils kam er auf Ayler, mit Xmarsx zu einem fast schon weihnachtlichen Kampfnamen und mit Switchbac k zum Drummer Klaus Kugel (der sich schon mit John Dikeman auf Ayler eingegroovt hat). Der Neu-Mecklenburger ist mitsamt dem ukrainischen Bassisten Mark Tokar nach ihrem eskalatorischen w 71-Gastspiel mit Ken Vandermark im Oktober ein weiterer Magnet in den heute tatsächlich wieder mal gestopft vollen Kult- Club, neben Knox Chandler (mit seinem kunter- bunten Aktionsradius von Gary Windo über The Golden Palominos bis Siouxsie & The Banshees) rechts im Eck an der Gitarre, die er ebenfalls bei The Psychedelic Furs gespielt hat. Und obendrein bläst da Jaimie Branch die Backen auf, vor zehn Jahren noch ein ranker Twen beim New Fracture Quartet, spätestens seit ihrem "Fly or Die"-Quartett mit Chad Taylor der neue Trompeten-Darling. Statt sich von No Offence-Star Joanna Scanlan Modetipps geben zu lassen, gefällt sie sich in Adidas-XL-Tracksuit und mit einem Spatzenbulk unter ihrer keck verdrehten Baseballkappe. Es geht ganz wonnig los mit der Chanukka-Melodie 'Ma'oz Tzur', bis sich mit Ayler- Spirit abrupt die Wahrheit in Marsch setzt! In ac- celerierendem Schweinsgalopp und mit fröhlichstem Gequieke wird man auf die Tannen gejagt. Ihr wollt die Englein singen, die Jingles bellen hören? Bitte- schön! Der Krawall treibt mit fetzig geknoxter Gitarre grünste Nadeln und stellt die verkehrte Welt auf die Füß. Rip it up, and start again, das große Postpunk- Motto, erklingt hier wiedergetauft mit den freuden- feurigen Gospels von Albert Ayler. Sogar 'O Tannen- baum' wird da wieder zum rührenden Spiritual, bevor Williams als ledergegerbter Zwockel, aber mit einem Temperament für zwei, mit spitzem Altissimo die Schweinchen auf die Trüffelpralinen hetzt und Branch dazu Kerzen anzündet. Fotos: Schorle Scholkemper 3 Wie sie messerscharf einsetzt, lauthals schmettert, wagemutig die Motive variiert und Williams konterpunktiert, wie sie ne- benbei mit Electronics hantiert, ein Ras- selchen und sogar die Hüften swingt, überhaupt ihre ganze Mimik und Körper- sprache, das ist schon ziemlich speziell. Aber auch Chandler, ein weißhaariger Zausel Jahrgang 54, hat es echt drauf, wie er da mit Lametta fummelt, Wunderkerzen zündet und im zweiten Set nochmal was Extrakakophones triggert. Kugel geigt an Metallkanten und klirrt mit Klingklang und will doch (wie er hinterher betont) keines- falls als zartbesaitet gelten. Tokar brilliert mit schrägen Bogenstrichen, einem Flirt mit Feedback und einem Tremolo mit dem Bogengriff. Aylers Love Cries und Prayers sind ebenso wahre Xmas-Musik wie '12 Days of Christmas' und 'O Come Emma- nuel', Frohe Botschaft und Schlaraffenland fallen im ohrwurmigen 'Island Harvest' in eins. Gehet hin und lehret alle Völker: Music is the Healing Force of the Universal Indians! Pa rum pum pum pum. Branch spielt den Little Trumpet Boy, Williams spielt Santa Claus, krimskramst auf dem Gabentisch nach dem Rentier und lässt zwischen jedem Vers die Band donnern und blitzen. Er und seine Mitgospler gehen die Sache an wie ich es sonst nur von The Thing her kannte, mit gießkannenrauer Verve, Ayler'schem Vibrato, hymnischem Himmelfahrtsdrive oder wieder Affenzahn. Und ist es nicht ein gefundenes Fressen, wenn 'Little Drummer Boy' und 'Bells' zu eINEM Marsch werden, wenn da gekirrt wird, dass es einem am Skalp ziept? Das Ganze funktioniert aber vor allem deshalb so gut, weil Williams den abgedroschenen Stoff so radikal dehnt und staucht und dafür seinen 'Boys' ihr ganzes improvisato- risches Geschick abverlangt. Nicht nur, um Xmas zu ver-aylern, sondern um die Über- gänge fließend zu gestalten mit vielen auch leisen und feinen Passagen, für die er zu Flöten greift, zu Spielührchen und Quietschtierchen. Selbst ungeniert zarte Lyrismen lässt er sich auf der Zunge zergehen. Und so endet der Abend auch nach einer prächtigen Zugabe mit einem Diminuendo, bei der alle den Atem an- halten, bis die letzte Tannennadel gefallen ist. Mensch, was willst du mehr (außer mehr davon)? 4 Freakshow: !GeRald! Den Einstieg in die neue Freakshow-Saison am 17. Feb. gestaltet im Immerhin, na was schon, ne Band aus dem Mutterland von "Je suis Charlie" - !GeRald! aus Niort (wo auch Ted Benoît und Mathias Énard herstammen): Teddie, ein aufgedrehter Wuschelkopf an der Batterie, Marvin, effektvoll an seiner rosenflittrigen Gitarre, Thomas als hinter- gründiger Bassturbo, und der blutjunge Marin, der mit Spinnenfingern, Seehundflossen und Fausthieben die Keys traktiert. Nach einem dröhnenden Intro, mit dem Drummer noch am Saxophon, gibt es Zunder, mit allerhand improvisierten Freiheiten, fetzigen Spritzern, abrupten Blitzen, dreschenden Hieben, kakophilen Griffen. Als amüsanter Free- rock, den der Drummer bei aller Exaltation doch immer wieder auch in rockige Stereotypen kanalisiert, mit Bassdrumgeboller und Riffs, die sich hard und heavy die absurde Welt zurecht knuffen. Al s ob sie mit The Melvins und Primus-Power King Crimson, Gentle Giant, Weather Report, Zappa, Coltrane und sogar Naked City (das sind namentlich die, die sie gut finden) halbstark noch eins draufsetzen wollten. Das Namedropping von Wittgenstein, Henri Michaux und Yves Tanguy und das surreal col- lagierte Artwork ihres Demos "Church of the Sublime Parade" verraten die Sophistication, der sich auch die locker geflockten,