1998

2018

20 JAHRE RMA Rhein-Main Abfall GmbH 20 JAHRE RMA Rhein-Main Abfall GmbH am Main

Hochtaunuskreis Bad Homburg v. d. Höhe

Stadt Maintal

Hofheim

Offenbach am Main

Dietzenbach

Main--Kreis

Kreis Frankfurt am Main

Stadt Maintal Sechs Kreise und Städte. Eine Idee.

Offenbach am Main

Kreis Offenbach INHALT

GRUSSWORTE

EINBLICK

RÜCKBLICK

SCHWERPUNKTE

AUSBLICK

GRUSSWORT AUFSICHTSRATS- VORSITZENDER

Sechs Landkreise und Städte. Eine Idee. Im Zuge der Neuordnung der Abfallwirtschaft im Rhein-Main- Seither steht die RMA für eine erfolgreiche interkommunale Zu- Gebiet waren sich vor über 20 Jahren maßgebliche politische sammenarbeit in der prosperierenden Region Frankfurt-Rhein-Main Akteure der Landes- und Kommunalpolitik einig: Die Abfallent- – und vor allem für eine erfolgreiche, zukunftsorientierte Abfallent- sorgung sollte partnerschaftlich organisiert werden. Da waren sorgung. Die RMA bündelt viele abfallwirtschaftliche Aufgaben in Visionäre am Werk, die mit der Gründung der Rhein-Main Abfall einer Hand und erzielt damit hohe Synergieeffekte. Davon profi- GmbH (RMA) das Fundament für eine erfolgreiche Zusammen- tieren bis heute die Gesellschafter und die Gebührenzahler. Denn arbeit in einem der wichtigsten Bereiche der Daseinsvorsorge mit großem Konsens aller Akteure gelingt es der RMA, lückenlose gelegt haben. Entsorgungssicherheit und größtmögliche Gebührenstabilität zu ge- währleisten. Hervorragendes Müllmanagement und hohe fachliche Sie waren überzeugt, dass ein regionaler Verbund kommunaler Kompetenz in allen Bereichen machen dies möglich. Gebietskörperschaften den bestehenden und zukünftigen Anfor- derungen an eine sichere, umweltschonende und kostenbewusste Der Hochtaunuskreis, dem ich als Erster Kreisbeigeordneter natür- Abfallentsorgung am besten gerecht werden kann. Dieser Verbund lich besonders nahestehe, wie auch die anderen fünf Gesellschafter sollte nach freier Vereinbarung unter Berücksichtigung räumlicher profitieren stets vom fundierten Know-how und der hohen Zu- und sachlicher Zusammenhänge gebildet werden und sich an verlässigkeit der RMA. Auch für die Deponie Brandholz in unserem gemeinsamen Zielen und Vorgaben orientieren. In diesem Geiste Landkreis ist die Zusammenarbeit mit der RMA hervorragend. wurde am 21. Dezember 1998 die RMA als Dachorganisation im Daher an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Mitar- Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes „aus der Taufe gehoben“. beiterinnen und Mitarbeiter der RMA sowie an jene, die in den 20 Jahren des Bestehens in der Geschäftsführung die Verantwor- tung getragen haben.

6 Als Aufsichtsratsvorsitzender freue ich mich, dass ich die kon- struktive Zusammenarbeit in der Region Frankfurt-Rhein-Main nun schon seit einigen Jahren in verantwortungsvoller Position unterstützen durfte. Gleichzeitig danke ich den Gremienvertretern der sechs Gesellschafter, sei es im Aufsichtsrat oder in der Gesell- schafterversammlung, für das Engagement, die Unterstützung und die intensive Zusammenarbeit in den vergangenen zwei Jahr- zehnten.

Insbesondere unserer langjährigen Geschäftsführerin, Frau Unsere Verträge mit den Gesellschaftern der RMA laufen bis Ende Constanze Celten, sei für ihre hervorragende Arbeit zum Wohle 2023. Und wir sind auf dem besten Weg, die Zusammenarbeit auch der Gesellschaft, ihrer Anteilseigner, letztlich der Gebührenzahler, darüber hinaus fortzusetzen. In den zuständigen Gremien der RMA aber auch der Abfallwirtschaft im gesamten Rhein-Main-Gebiet verfolgen wir das Ziel, durch die Beauftragung der Geschäftsführung gedankt. mit der Erstellung und Prüfung einer Wirtschaftlichkeitsberechnung, eine Vertragsverlängerung vorzubereiten und so die Erfolgsstory Herzlichen Glückwunsch und alles Gute zu 20 Jahren RMA. fortzusetzen. Vor diesem Hintergrund und in der Überzeugung, dass die Form unserer Zusammenarbeit auch künftig sinnvoll und erfolg- Ihr reich sein wird, hoffen wir schon heute auf viele weitere gemein- same Jahre und Erfolge – womöglich sogar mit weiteren Partnern, die sich unserem Erfolgsmodell anschließen wollen.

Uwe Kraft Erster Kreisbeigeordneter Hochtaunuskreis und Aufsichtsratsvorsitzender der RMA GmbH

8.500.000 Tonnen Abfall 1.700.000 Einwohner 842 Abfallarten 41 Städte und Gemeinden 20 Jahre 6 Gesellschafter 1 Idee EINBLICK IN DIE GRÜNDUNGSPHASE ERFOLGREICHES ABFALLMANAGEMENT FÜR SECHS KREISE UND STÄDTE IN DER METROPOLREGION RHEIN-MAIN

10 Am 01. Januar 1988 nahm der Umlandverband Frankfurt (UVF) 1994 trat dann das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz seinen Betrieb auf. Gründungsmitglieder waren die Landkreise (KrW-/AbfG) in Kraft, mit dem die Kreislaufwirtschaft im Sinne des , Main-Taunus und Offenbach sowie die Städte Ressourcenschutzes gefördert werden sollte. Abfall sollte nicht Frankfurt am Main, Offenbach am Main, Bad Vilbel, Kelsterbach und länger nur beseitigt, sondern vor allem verwertet werden. Das Maintal. Die sogenannte „entsorgungspflichtige Körperschaft“ war Hessische Ausführungsgesetz zum Kreislaufwirtschafts- und Abfall- für 43 Städte und Gemeinden mit rund 1,6 Millionen Einwohnern gesetz (HAKA) wurde dann 1997 erlassen. Noch wurde dort der zuständig. Im Oktober 1988 wurde innerhalb des Umlandverbandes Umlandverband Frankfurt als sogenannte „entsorgungspflichtige der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft und Abfallentsorgung ins Leben Gebietskörperschaft“ genannt. Doch das sollte sich bald ändern. gerufen. Vor dem Hintergrund dieser gesetzlichen Umwälzungen zeichnete 11 Jahre später beschloss die Politik die Rückübertragung der sich damals eine komplette Neuordnung der Abfallwirtschaft in Abfallentsorgung vom UVF auf die Kreise und kreisfreien Städte. der Rhein-Main-Region ab. Dazu gründeten die kreisfreien Städte Dazu fand Anfang November 1997 ein erstes Gespräch im Frankfurt und Offenbach sowie die Kreise Hochtaunus, Main- Hessischen Umweltministerium statt. Bereits zum Ende des Monats Taunus und Offenbach Anfang 1998 die Arbeitsgemeinschaft November war dann ein Gesetzesentwurf zur „Aufgabenänderung Abfallwirtschaft Rhein-Main. Ihr Ziel war es, den Kooperations- des Umlandverbandes“ erarbeitet. gedanken auch nach der Rückübertragung der Abfallentsorgung vom UVF auf die Kreise und kreisfreien Städte fortzuführen. Dazu Grundsätzliche gesetzliche Regelungen prägten die 90er-Jahre des wurden zwei Vorschläge erarbeitet: zum einen die Gründung einer 20. Jahrhunderts. Immer größere Abfallmengen und zunehmende Dachorganisation in Form einer privaten Gesellschaft, zum anderen Umweltschäden durch die Ablagerung von nicht vorbehandelten die Etablierung einer öffentlich-rechtlichen Konstruktion mit Siedlungsabfällen führten 1993 zur Technischen Anleitung operativen Gesellschaften. Siedlungsabfall (TASi). Im Kern schrieb sie fest, dass das Ablagern unbehandelter organischer Abfälle, wie z. B. Hausmüll, ab 01. Juni 2005 untersagt ist. Eine GmbH-Lösung setzte sich gegenüber der Vorstellung, einen Im Dezember 1998 erließ Hessen das Gesetz zur Neuordnung der Zweckverband zu gründen, durch. Die jetzt angestrebte Lösung Abfallwirtschaft im Gebiet des Umlandverbandes Frankfurt. Darin entsprach in der Struktur dem Rhein-Main-Verkehrsverbund. wurde festgeschrieben, dass die Abfallentsorgung künftig wieder Diese GmbH sollte kein operatives Geschäft im Bereich der in die Verantwortung der Kreise und kreisfreien Städte fällt. Durch Müllentsorgung – wer entsorgt wo welche Mengen – übernehmen. diese rechtliche Veränderung war der Umlandverband Frankfurt Vielmehr sollte sie als Dachorganisation die Steuerungs- und gezwungen, seinen Eigenbetrieb Abfallwirtschaft und Abfallent- Kontrollfunktionen wahrnehmen, mit einem möglichst kleinen Stab sorgung an die RMA zu übertragen. Vorausgegangen war ein von Mitarbeitern. Die eigentliche Müllentsorgung würden die vor- monatelanger Streit über die Abfallgebühren, die der Umland- handenen Einrichtungen aufgrund vertraglicher Vereinbarungen verband von 230 auf 340 D-Mark je Tonne Hausmüll heraufgesetzt übernehmen. Die Ziele waren: Mindestmengen zusichern, gleich- hatte – verbunden mit der Ankündigung, dass schon in wenigen zeitig aber Spielräume einräumen, damit die Einrichtungen auf dem Jahren eine weitere Erhöhung auf mehr als 400 D-Mark fällig sein freien Markt Müll akquirieren können. Offenbachs Oberbürger- werde. meister Gerhard Grandke (SPD), ein engagierter Regionalpolitiker, sorgte sich zunächst noch um die finanzielle Dimension bei der Unter der Regie der damaligen Gründungsväter Stadtrat Horst Rückübertragung der Entsorgungspflicht. Schließlich müssen Stadt Hemzal (Frankfurt), Oberbürgermeister Gerhard Grandke und Kreis Offenbach die erst in den vergangenen Jahren für mehr (Offenbach), Landrat Peter Walter (Offenbach), Landrat Jürgen als 200 Millionen D-Mark sanierte Müllverbrennungsanlage in Banzer (Hochtaunus), Landrat und späterer Staatsminister Jochen Heusenstamm übernehmen. Riebel (Main-Taunus-Kreis) sowie dem Ersten Stadtrat Gerd Robanus (Maintal) wurde am 21. Dezember 1998 eine Grund- Eine Studie durch das Wirtschaftsprüfungsunternehmen Arthur lagenvereinbarung abgeschlossen. Ziel war und ist es, alle Möglich- Andersen belegte, dass bei einer Zusammenarbeit aller fünf keiten der Abfallvermeidung auf regionaler Ebene auszuschöpfen Gebietskörperschaften und unter der Voraussetzung, dass freie und bei der Abfallverwertung umweltfreundliche und umwelt- Verbrennungskapazitäten durch auf dem freien Markt erworbenen schonende sowie wirtschaftliche Wege einzuschlagen. Die Ge- Gewerbemüll ausgelastet wären, die Gebühren je Tonne Hausmüll sellschafter erteilten der RMA einen Generalentsorgungsauftrag, um rund 15 Prozent niedriger ausfallen würden als bisher. Für den wonach diese als „beauftragte Dritte“ gemäß den Bestimmungen Bürger könnte das Ersparnisse von bis zu 10 Prozent der Müll- des damaligen Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes (KrW-/AbfG) gebühren bedeuten. Die dem Umlandverband angehörenden handelt. Städte Bad Vilbel, Maintal und Kelsterbach sollten die Möglichkeit erhalten, sich an der Kooperation zu beteiligen.

12 Vor allem sollten auch die Abfallentsorgungsanlagen in der Region Die Energieversorgung Offenbach AG (EVO), mit ihren Mehrheits- ausgelastet und dadurch die Wirtschaftlichkeit der Entsorgungs- eignern Stadt Offenbach und Kreis Offenbach, erwarb vom tätigkeit sichergestellt werden, um letztendlich die Entlastung der Umlandverband die Müllverbrennungsanlage Offenbach. In der Gebührenhaushalte und eine Kostensicherheit zu erreichen. konnten jährlich 220.000 t Abfall verbrannt werden. Die RMA hatte dort eine vertragliche Kapazität von 140.000 t. Die angegliederte Die Sicherung der nötigen Entsorgungskapazitäten war eine der Schlackedeponie wurde der RMD übertragen, deren Aufgaben- Hauptaufgaben der neuen RMA. Dazu wurden bereits im schwerpunkt zunehmend in den Bereich Sicherung, Sanierung und Dezember Entsorgungsverträge abgeschlossen. Dies betraf die Rekultivierung von Deponieflächen verlagert werden sollte. beiden Abfallverbrennungsanlagen (Offenbach und Nordweststadt in Frankfurt) sowie die drei Deponien (Flörsheim-Wicker, Brand- Die Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) war und ist holz, Schlackedeponie Offenbach). immer noch Betreiberin der Abfallverbrennungsanlage (AVA) in der Frankfurter Nordweststadt, wo damals jährlich 410.000 t Müll Die Rhein-Main Deponie GmbH (RMD), Betreiberin der Deponie verbrannt wurden. Die RMA sicherte sich über den Entsorgungs- in Flörsheim-Wicker (Main-Taunus-Kreis), übernahm die zum vertrag eine Kapazität von 350.000 t pro Jahr. Die Abfallumlade- Umlandverband gehörende Deponie Brandholz (Hochtaunuskreis), anlage im Frankfurter Osthafen (AUA) und die Biokompostierungs- wobei letztere nur mehr ein Jahr zur Verfügung stand. RMD- anlage Maintal, die bislang ebenfalls zum UVF-Anlagevermögen Gesellschafter waren und sind noch immer zu gleichen Teilen die zählten, wurden vorläufig der RMA zugeordnet. Kreise Hochtaunus und Main-Taunus. Die RMD erwarb damals außerdem vom UVF das Umweltlabor Sossenheim. Dessen Mit der Landeshauptstadt wurde ein Kooperations- Arbeitsfeld Deponiekontrolle sollte weiterbetrieben werden. vertrag zur Nutzung der Deponie Dyckerhoffbruch vorbereitet, der mit der Schließung der Deponie Wicker zum 01.06.2005 in Kraft treten sollte. Da die Wiesbadener Deponie Dyckerhoffbruch über ausreichende Kapazitäten verfügte, wollte die RMA dort deponie- fähigen Abfall ablagern. Nach dem KrW-/AbfG wurden die Erzeuger und Besitzer von Ab dem Jahr 1999 ließen alle Kommunen und Kreise des Rhein- Abfällen vorrangig zur Verwertung und nachrangig zur Beseitigung Main-Gebietes, die bisher den Umlandverband Frankfurt (UVF) verpflichtet. Von der öffentlichen Alleinzuständigkeit wurden explizit hatten wirtschaften lassen, ihren Abfall über die Rhein-Main Abfall spezielle Abfälle ausgenommen. Damit wurde das Fundament GmbH (RMA) entsorgen. Diese fungierte als eine Art Holding gelegt für eine „duale Entsorgungsordnung“, die der kommunalen ohne eigenes operatives Geschäft und übernahm mit rund 30 Entsorgungswirtschaft bis heute einen privaten Markt für die Mitarbeitern die Verwaltungsaufgaben. Die Kreise Offenbach, Verwertung insbesondere von Industrie- und Gewerbeabfällen Hochtaunus und Main-Taunus sowie die Städte Frankfurt und zur Seite stellt. Es wurde seinerzeit sogar von einem Paradigmen- Offenbach übernahmen jeweils fast 20 Prozent der RMA-Anteile. wechsel gesprochen, der sich von einer primär kommunalen zu Die Stadt Maintal hatte sich ebenfalls für den Beitritt entschieden. einer primär privaten Entsorgungszuständigkeit vollzog. Der private Entsorgungsmarkt wuchs stark an und trat gleichzeitig in Kon- Die Rhein-Main Abfall GmbH war Anfang des Jahres 1999 mit dem kurrenz zur öffentlichen Abfallwirtschaft, indem er immer mehr Ziel angetreten, die UVF-Gebühr für die Hausmüllverbrennung von Abfälle aus der kommunalen Beseitigung für den Bereich der Ver- 340 D-Mark pro Tonne bis zum Jahr 2005 auf 300 D-Mark zu sen- wertung akquirierte. ken. Bereits zum 01. Juli 1999 reduzierte die GmbH den Preis auf 310 D-Mark. Damit war die RMA an eine erste Grenze gelangt. Peter Postleb, damals Referent im Umweltdezernat der Stadt Frankfurt, wurde als Vertreter Frankfurts in die Geschäftsführung entsandt. Gerd Mehler, Geschäftsführer der Rhein-Main Deponie GmbH, vertrat den Main-Taunus-Kreis und Hochtaunuskreis und Günter Ludwig von der Energieversorgung Offenbach (EVO) Stadt und Kreis Offenbach.

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GRUSSWORT STV. AUFSICHTSRATS- VORSITZENDE

Liebe Leserinnen und Leser, in internationalen Vergleichen zur Lebensqualität oder zur Zukunfts- Während die Mieten explodieren, kommen die Bürgerinnen und fähigkeit gibt es einen Bereich, auf den wir immer zählen können: Bürger der Region bei den Nebenkosten vergleichsweise günstig die Abfallwirtschaft. Die Metropolregion Rhein-Main bekommt davon. regelmäßig Bestnoten. An kaum einem anderen Ort der Welt ist die Verwertung des Abfalls so zuverlässig, nachhaltig und günstig Aber nicht nur finanziell, sondern auch unter ökologischen Aspek- organisiert wie im Rhein-Main-Gebiet. ten ist die Geschichte der RMA ein Gewinn für alle Beteiligten. Denn die RMA trägt durch die Bündelung der verschiedenen Kräfte Einen großen Anteil daran hat die RMA. Sie wurde vor 20 Jahren ihrer Mitglieder zu einer nachhaltigen Entwicklung bei: sei es durch bewusst als GmbH und nicht als kommunaler Zweckverband kurze Transportwege, sei es durch volle Auslastung aller Kapazitäten gegründet und hat sich, fast geräuschlos, zu einem der erfolgreichs- – so konnte beispielsweise im Main-Kinzig-Kreis seinerzeit auf den ten Modelle der interkommunalen Zusammenarbeit entwickelt. Bau einer eigenen Müllverbrennungsanlage verzichtet werden. Seither wurden viele Millionen Euro in die Modernisierung der Entsorgungsanlagen investiert. Doch die angeschlossenen Kreise Dank der RMA kam es auch nicht zu Engpässen, als die größte und Städte hatten endlich Planungssicherheit, es kam nicht mehr zu Anlage im Verbund – das Müllheizkraftwerk in der Nordweststadt bösen Überraschungen. Frankfurt – modernisiert wurde. Bei laufendem Betrieb wurden die vier Verbrennungslinien durch leistungsfähigere, umweltfreundlichere Die Entsorgungsentgelte blieben über viele Jahre hinweg stabil und Öfen ersetzt. Erst dieses Jahr hat das Öko-Institut der Anlage eine konnten zum 01.01.2018 sogar gesenkt werden. Für diese Entwick- gute Energieeffizienz bescheinigt. Berücksichtigt wurden bei der lung können nicht nur Stadtverordnete und Kreistagsabgeordnete Studie nicht nur die Erzeugung von Strom und Wärme, sondern dankbar sein, denen unpopuläre Gebührenerhöhungen erspart auch die Emissionswerte der Verbrennung und der Transporte. bleiben. Die vorausschauende Planung und Disposition der RMA dämpft nicht zuletzt auch die Wohnkosten im Rhein-Main-Gebiet.

16 Noch vorteilhafter ist natürlich die Biotonne. Die Bioabfallkompos- Ihre tierungsanlage im Frankfurter Osthafen verwandelt Küchenabfälle nicht nur in Kompost. Bei der Vergärung entsteht auch Biogas, das via Kraft-Wärme-Kopplung in Strom und Wärme umgewandelt wird. So deckt die Anlage ihren eigenen Energiebedarf und speist auch noch Ökostrom ins öffentliche Netz ein. Er kehrt so wieder in Rosemarie Heilig die Haushalte zurück. Dezernentin für Umwelt und Frauen 20 Jahre RMA ist deshalb nicht nur eine regionale Erfolgsgeschichte, der Stadt Frankfurt am Main sondern ein gelebter Beitrag zum Klimaschutz. Ich wünsche der und Gesellschaft für die Zukunft weiterhin viel Rückhalt und Erfolg! stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der RMA GmbH

2006 - 2012 war sie Geschäftsführerin der Abfallverbrennungsanlagen GmbH (AVA GmbH) RÜCKBLICK

September 1999 – Eine Stadt, 50.000 Biotonnen.

Dezember 1999 – Im September 1999 wird in der Stadt Frankfurt die Bio- Die Deponie Brandholz schließt. tonne flächendeckend eingeführt. Das bedeutet in Zahlen: Es werden 50.000 Biotonnen für rund 645.000 Einwohner Bereits kurz nach der Gründung steht die RMA vor der Auf- ausgegeben. Der Anschlussgrad beträgt rund 85 Prozent. Im gabe, die zur Verfügung stehenden Verbrennungskapazitäten ersten Jahr werden 20.000 t Bioabfälle gesammelt, heute sind in vollem Umfang zu nutzen. Denn von den beiden Deponien es bereits über 25.000 t. Brandholz im Hochtaunuskreis und Flörsheim-Wicker im Main-Taunus-Kreis schließt Brandholz zum Jahresende. Damit Der Abfall ist wertvoll. In der Bioabfallbehandlungsanlage in wird eine Verfügung des Regierungspräsidiums umgesetzt und Frankfurt werden die gesammelten Bioabfälle zu hochwerti- die Vorgaben der Technischen Anleitung Siedlungsabfall (TASi) gem Kompost verarbeitet. Außerdem wird bei dem Kombina- werden erfüllt. Die Ablagerung von unbehandeltem Hausmüll tionsverfahren aus Vergärungs- und Kompostiertechnik Biogas wird somit künftig ausgeschlossen. Da zu diesem Zeitpunkt erzeugt, das in Strom und Wärme umgewandelt wird. Die jedoch noch nicht die komplette Hausmüllmenge in den elektrische Energie wird in das öffentliche Netz eingespeist. beiden Verbrennungsanlagen entsorgt werden kann, wird für die Deponie Flörsheim-Wicker die Übergangsfrist der TASi Nach der Kompostierungsanlage in Maintal nimmt die Frank- angewandt. furter Anlage als zweite Behandlungsanlage den Betrieb auf. Die flächendeckende Suche des Umlandverbandes sah insge- samt acht mögliche Standorte für Bioabfallkompostierungs- oder Vergärungsanlagen vor.

18 2000 – Bad Vilbel ist dabei.

Die Stadt Bad Vilbel schließt sich im Jahr 2000 der RMA an. Die Stadt war zuvor bereits Mitgliedsgemeinde im Umland- verband Frankfurt und organisierte die Entsorgung ihrer Abfälle über dessen Eigenbetrieb Abfallwirtschaft. Mit dem 2000 – Gemeinsam mehr erreichen: Beschluss von 1998 wurde die Abfallentsorgung vom Um- RMA und Wiesbaden kooperieren. landverband wieder auf die Landkreise und kreisfreien Städte übertragen. In diesem Zusammenhang entschied Bad Vilbel, Vorausschauendes Handeln. Der Kooperationsvertrag sich weiterhin selbst als öffentlich-rechtlicher Entsorgungs- mit der Landeshauptstadt Wiesbaden zur Nutzung der träger um die Verwertung seiner Abfälle zu kümmern. Deponie Dyckerhoffbruch stellt sicher, dass Abfälle, die nicht verbrannt werden können, einen sicheren und ortsnahen Entsorgungsweg finden. Das bedeutet für die Gesellschafter der RMA: Künftig steht für die vereinbarte Laufzeit vom 01.06.2005 bis zum 31.12.2018 ausreichend Deponieraum zur Verfügung. Denn die RMA erhält von der Landeshauptstadt Wiesbaden ein jährliches Verfüll- kontingent auf der Deponie Dyckerhoffbruch von 100.000 t. Im Gegenzug verpflichtet sich die RMA, der Landeshauptstadt Wiesbaden eine Verbrennungskapazität von 85.034 t im Jahr bereitzustellen. Zum Vertragsbeginn schließt die einzige noch verbleibende Deponie in Flörs- heim-Wicker ihre Tore. 2000 – Langfristige Lösung beim Sperrmüll.

Die RMA ist an einer langfristigen Lösung für die Entsor- gung der Sperrmüllmengen in ihrem Gebiet interessiert. Daher wird den Städten und Gemeinden mit Beschluss des Aufsichtsrates der RMA vom 23.03.1999 gestattet, den von ihnen eingesammelten Sperrmüll zu sortieren und der RMA den Sortierrest zur Beseitigung zu überlassen. Als Voraus- Mai 2000 – setzung für die Wirksamkeit dieser Regelung schließt jede Otto Wanieck wird Geschäftsführer. Kommune im Jahr 2000 eine entsprechende Vereinbarung mit der RMA ab. Mit Otto Wanieck übernimmt ein profunder Kenner und erfahrener Wettstreiter der Abfallwirtschaft die hauptamtliche Geschäftsführung der RMA. Der Beamte blickt auf eine lang- jährige Laufbahn im Hessischen Umweltministerium zurück.

Damit können sich Gerd Mehler (Rhein-Main Deponie GmbH), Peter Postleb (Stadt Frankfurt) und Günter Ludwig (Energieversorgung Offenbach) wieder ihren Hauptaufgaben widmen. Sie haben über ein Jahr als ehrenamtliche Interims- geschäftsführung die Gründungsphase der RMA erfolgreich gemanagt.

Eine Hauptaufgabe für Wanieck wird darin bestehen, die widerstreitenden Interessen der in der RMA zusammenge- schlossenen Städte und Landkreise mit ihren Entsorgungs- gesellschaften unter einen Hut zu bringen.

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Januar 2001 – Vom Bahnhof zur Quelle: die RMA zieht um. 2000 – Das Ballungsraumgesetz tritt in Kraft. Mit Beginn des Jahres bezieht die RMA ihr neues Domizil in Offenbach am Main. Zwei Jahre nach der Gründung verlässt Das hessische „Gesetz zur Stärkung der Kommunalen die RMA damit ihren Geburtsort Frankfurt. Nach der inhalt- Zusammenarbeit im Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main“ lichen Abspaltung vom Umlandverband Frankfurt folgt nun ist Grundlage der interkommunalen Kooperationen in der auch die räumliche Trennung. Mit dem Umzug verabschiedet Region. sich die RMA vom hektischen und lauten Frankfurter Haupt- bahnhof und findet im Verwaltungsgebäude der ehemaligen Kaiser-Friedrich-Quelle ihr neues Zuhause.

22 2001-2003 – Wie geht’s weiter mit der Deponienachsorge?

In den Zuständigkeitsbereich der RMA fällt die Bildung von Rückstellungen für alle Maßnahmen in der Nachsorgephase. Im Jahr 2001 wird eine Arbeitsgruppe gegründet, die die 2002 – Macht Sinn und zeigt Verstand: erforderlichen Maßnahmen zu Stilllegung und Nachsorge der die erste Abfallwirtschaftskonzeption. Deponien Flörsheim-Wicker, Brandholz und der Schlacke- deponie Offenbach ermitteln soll. In Zusammenarbeit mit Die RMA präsentiert die erste Abfallwirtschaftskonzeption dem Deponiebetreiber RMD und der Beratungsgesellschaft für die drei Landkreise und die drei Städte im RMA-Gebiet; BFUB GmbH hat die RMA als Auftraggeber deponie- ganz so wie es im Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz spezifische Maßnahmenpläne erarbeitet. Sie bilden die rechtsverbindlich gefordert wird. Die Abfallwirtschafts- Grundlage für die Kalkulation von Stilllegungs- und Nach- konzeption beschreibt in der Hauptsache, neben der sorgeaufwendungen. Verschiedene Varianten werden berück- abfallwirtschaftlichen Ist-Situation in den 41 Städten und sichtigt. Eine Risikoanalyse und die Plausibilitätsprüfung fließen Gemeinden, die Abfallmengenentwicklung und die Entsor- in die Bewertung sowie in die Handlungsempfehlungen ein. gungsmöglichkeiten in der Region. Abfallwirtschaftliche Grundlagen und Einflussfaktoren wie z. B. Gebiets- oder Bis zum 31.12.2017 ist es nach rechtlichen Vorgaben noch Bevölkerungsstruktur und die Einwohnerentwicklung bilden möglich, die Kosten über die Abfallgebühren zu finanzieren. die Grundlage für Mengenprognosen. Darüber hinaus werden auch die abfallwirtschaftlichen Ziele gemäß der Grundlagenvereinbarung der RMA aus dem Jahr 1998 wiedergegeben. Das Abfallwirtschaftskonzept wird kon- tinuierlich weiterentwickelt. Im RMA-Jubiläumsjahr 2018 gilt das Konzept aus dem Jahr 2014 bis 2020. Eine Fort- schreibung muss mittlerweile alle sechs Jahre erfolgen.

2002 – Main-Kinzig-Kreis verzichtet auf eine eigene Müllverbrennungsanlage.

Der Main-Kinzig-Kreis unterzeichnet mit der Energiever- sorgung Offenbach AG (EVO) einen Vertrag über 25 Jahre und verzichtet auf den Bau einer eigenen Müllverbren- 2002 – Zum Schutz der Umwelt: nungsanlage. Danach werden jährlich 85.000 t im benach- Bundes-Immissionsschutzgesetz. barten Müllheizkraftwerk Offenbach verbrannt. Der Main- Kinzig-Kreis (MKK) gewinnt damit Entsorgungssicherheit, Das geänderte Bundes-Immissionsschutzgesetz wird verab- die vorhandene Offenbacher Anlage wird besser ausgenutzt schiedet. Sein Zweck ist es, Menschen, Tiere und Pflanzen, und die Gebühren der Region sind für alle attraktiv. Die Boden, Wasser, Atmosphäre sowie Kultur- und weitere RMA hat zu diesem Zeitpunkt in der in ihrem Gebiet Sachgüter vor schädlichen Umwelteinwirkungen zu liegenden Offenbacher Anlage ein Kontingent in Höhe von schützen. Das Gesetz bildet die Grundlage für den Betrieb 140.000 t pro Jahr. Der Entscheidung gingen jahrelange aller genehmigungsbedürftigen Entsorgungsanlagen. Dazu Planungen voraus, die unter anderem auch eine neue gehören Verbrennungs-, Kompostierungs- und Sortieranlagen Thermoselect-Anlage vorsahen. Mit dem Verzicht auf die genauso wie auch Bau- und Wertstoffhöfe. eigene Anlage ist sichergestellt, dass vorhandene Kapa- zitäten in der Region optimal ausgelastet werden. Die gesetzliche Neuregelung soll ein hohes Schutzniveau für die Umwelt gewährleisten. Unter Einbeziehung der Abfall- wirtschaft sollen Verunreinigungen durch Emissionen in Luft, Wasser und Boden vermieden oder vermindert werden. GRUSSWORT HESSISCHE MINISTERIN FÜR UMWELT, KLIMASCHUTZ, LANDWIRTSCHAFT UND VERBRAUCHERSCHUTZ

Sehr geehrte Damen und Herren, ich freue mich, der Rhein-Main Abfall GmbH zu ihrem 20-jährigen Beispielhaft möchte ich hier nur die flächendeckende Einführung Bestehen gratulieren zu können. Die RMA hat bei ihrer Gründung der Biotonne und die Neuordnung der Schadstoffsammlung im Dezember 1998 mit der Neuordnung der Abfallwirtschaft im nennen. Rhein-Main-Gebiet keine leichte Aufgabe vom Umlandverband Frankfurt übernommen. Außerdem stand der Abfallwirtschaft mit Große Herausforderungen bleiben aber auch für Gegenwart und der endgültigen Abkehr von der Deponierung unbehandelten Zukunft. So stellt die Entsorgung von Bau- und Abbruchabfällen zu Hausmülls zum 31. Mai 2005 ein tiefgreifender Wandel bevor, der wirtschaftlich vertretbaren Bedingungen zunehmend eine Heraus- auch im Rhein-Main-Gebiet nicht reibungslos vollzogen werden forderung dar. Die nahende Endverfüllung der Deponie Flörsheim- konnte. Wicker erfordert schnelles Handeln, um die Entsorgungssicherheit für diese und andere mineralische Abfälle zu gewährleisten. Bereits beim 10-jährigen Jubiläum der RMA konnte jedoch fest- gestellt werden, dass die Probleme einer schwierigen Übergangs- Gut sind die Voraussetzungen im RMA-Gebiet im Hinblick auf den phase von der Rhein-Main Abfall GmbH im Zusammenwirken mit Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Verwertung von Klärschlamm ihren Gesellschaftern und den Partnern in der Region erfolgreich und zum Einstieg in die Phosphor-Rückgewinnung. Die Erweiterung bewältigt wurden. In den vergangenen 10 Jahren hat die RMA die des Müllheizkraftwerkes Offenbach um eine Monoverbrennung für Möglichkeit genutzt, viele Verbesserungen auf den Weg zu bringen. Klärschlamm ist hier ein wichtiges Projekt.

26 Weitere Herausforderungen werden künftig auch durch das von Die Rhein-Main Abfall GmbH ist ein Beispiel für funktionierende der EU beschlossene neue Kreislaufwirtschaftspaket auf die RMA interkommunale Zusammenarbeit, die gute Voraussetzungen bietet, zukommen. Die dort vorgegebenen Recyclingquoten für Siedlungs- die Zukunftsaufgaben engagiert und zuverlässig zu bewältigen. abfälle sind ambitioniert. Um diese Ziele zu erreichen, müssen neue Dabei wünsche ich der RMA und ihren Gesellschaftern viel Erfolg. Wege eingeschlagen werden. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass der RMA dies gelingen wird. Mit freundlichen Grüßen

Priska Hinz Hessische Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Bildquelle: HMUKLV / S. Feige EINWOHNERZAHLEN

IM RMA-GEBIET

FRANKFURT: OFFENBACH: MAINTAL: 731.009 123.728 38.558 EINWOHNER EINWOHNER EINWOHNER

854.737 EINWOHNER (50 % von RMA)

28 LAND HESSEN: 6.177.383 EINWOHNER

1.710.397 EINWOHNER (27,69 % von HESSEN)

HOCH- MAIN- TAUNUS- TAUNUS- KREIS KREIS: KREIS: OFFENBACH: 234.574 234.424 348.104 EINWOHNER EINWOHNER EINWOHNER

Die Daten stammen aus dem Jahr 2016, damit sie mit den Angaben des Landes Hessen vergleichbar sind. Mitte 2002 – Gewerbeabfallverordnung tritt in Kraft.

Mit der Gewerbeabfallverordnung wird den Gewerbe- treibenden erstmalig vorgegeben, dass bestimmte Abfall- fraktionen getrennt zu sammeln und zu verwerten sind. Die Städte und Gemeinden haben nach dieser Verordnung die Möglichkeit, bei den Betrieben eine sogenannte Rest- mülltonne aufzustellen.

Es wird davon ausgegangen, dass in jedem Betrieb Abfälle anfallen, die der zuständigen Kommune zur Beseitigung zu überlassen sind.

2003 – Inbetriebnahme Biomassekraftwerk Flörsheim-Wicker.

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2003 – Die RMA geht online.

Mit ihrem ersten Internetauftritt präsentiert sich die RMA als modernes und leistungsfähiges Unternehmen. Die Website richtet sich an drei Zielgruppen: Bürger und Gewerbetrei- bende aus der Region, aber auch an Vertreter der Städte und Gemeinden auf der Suche nach Fachinformationen zur Abfallwirtschaft. Sie alle finden auf der RMA-Homepage die gewünschten Informationen und vieles darüber hinaus. Damit 04.11.2003 – Leitfaden „Pilotversuch die User schnell und unkompliziert genau das finden, wonach sie suchen, wurde eine Art „Beispielnutzer“ entwickelt: Herr zur Einführung der Biotonne in der Klein, ein 46-jähriger Ingenieur aus . Er möchte sich Stadt Offenbach“. zu einer fälligen Entscheidung über die Abfallmengen der Gemeinde in den vergangenen drei Jahren informieren. Im Auftrag der Stadt Offenbach erstellt die RMA eine „Machbarkeitsstudie Biotonne Offenbach“. Die Studie veranschaulicht die Rahmenbedingungen, Einflussfaktoren und Maßnahmen im Bereich der Bioabfallsammlung. Auch die Besonderheiten der Offenbacher Stadtteile, wie Bevölke- rungsdichte und Siedlungsstruktur, sind berücksichtigt.

Auf Grundlage dieser Machbarkeitsstudie hat die Stadt Offenbach beschlossen, zunächst ein Pilotprojekt in ausge- wählten Stadtteilen durchzuführen. Dazu präsentiert die RMA Ende 2003 einen „Leitfaden für einen Pilotversuch“. Erst nachdem die Ergebnisse des Pilotprojektes ausgewertet sind, soll über die flächendeckende Einführung der Biotonne entschieden werden. Zeitweise beschäftigt sich auch eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Stadt Offenbach, des Ent- sorgers ESO und der RMA mit der Einführung der Biotonne.

32 2004 – Sanierung AVA führt zu Engpässen in der Müllverbrennung.

Die Sanierung der Abfallverbrennungsanlage (AVA) Nord- weststadt war eigentlich für die Jahre 2002/2003 geplant. 2003/2004 – Intelligent und zukunfts- So steht es auch im Entsorgungsvertrag, den die RMA mit fähig in die Nachsorge investieren. der Stadt Frankfurt geschlossen hat. Der Sanierungsbeginn verzögert sich jedoch bis zum Jahr 2004. Richtig prekär Die RMA hat vom Umlandverband Frankfurt Nachsorgever- wird die Situation schließlich dadurch, dass der Sanierungs- pflichtungen übernommen. Dazu gehört unter anderem die zeitraum statt der geplanten zwei tatsächlich vier Jahre um- Bildung von Rückstellungen für die Deponien Flörsheim- fasst. In diesen Zeitraum fällt die Schließung der Deponie Wicker (Main-Taunus-Kreis), Brandholz (Hochtaunuskreis) Wicker zum 01.06.2005. Ab diesem Zeitpunkt dürfen keine und für die Schlackedeponie Offenbach. Zur Finanzierung unbehandelten Haushaltsabfälle mehr auf der Deponie ab- mittel- und langfristiger Entsorgungsrisiken wurden Sanie- gelagert werden. Um die dann anfallenden Abfallmengen be- rungsfonds eingerichtet. Die dafür relevanten Investitionen wältigen zu können, muss die RMA verschiedene Varianten sind mit dem Deponiebetreiber Rhein-Main Deponie GmbH der Entsorgung einschlagen. Neben der Möglichkeit einer (RMD) abzustimmen. Um dabei sachgerecht und wirtschaft- zeitweisen Aufstockung des Verbrennungskontingentes im lich agieren zu können, wurde ein externes Gutachten in Müllheizkraftwerk Offenbach werden die verschiedensten Auftrag gegeben und von der Projektgemeinschaft BFUB Anlagen in Aßlar, , Köln, Soest und sogar in der Umweltberatung Fischer & Köchling GmbH (Berlin) vor- benachbarten Schweiz genutzt. Insgesamt werden während gelegt: das Gutachten „Bewertende Untersuchungen von der Sanierung ca. 490.000 t Abfälle in externen Anlagen Deponien der RMD GmbH unter besonderer Würdigung entsorgt. Zusätzlich müssen etwa 100.000 t auf einem nachsorgerelevanter Aspekte“. Darin werden die Umwelt- Zwischenlager des Kooperationspartners Wiesbaden risiken für alle drei Standorte erfasst, bewertet und Empfeh- gelagert werden, um sie später wieder zurückzuholen und lungen ausgesprochen. Durch eine Worst-Case-Betrachtung in der dann sanierten Anlage zu verbrennen. Die zentrale sollen die Deponien zu einem ordnungsgemäßen Abschluss Rolle während der Sanierungsphase spielt die Abfallum- einschließlich der Nachsorge geführt werden. Die Nachsorge ladeanlage (AUA) in Frankfurt. Sie wird zum Hauptum- für alle drei Deponien reicht bis ins Jahr 2046 und wird etwa schlagplatz, insbesondere für Hausmüll. Die Städte und 178 Millionen Euro kosten. Gemeinden haben so die Möglichkeit, ihre Sammelfahr- zeuge in gut überschaubarer Entfernung zu entleeren. Mit diesen umfangreichen Dispositionen ist es der RMA gelungen, einen Entsorgungsnotstand zu vermeiden. GRUSSWORT STADT FRANKFURT AM MAIN

Liebe Leserinnen und Leser, nicht für die Tonne und doch landet die eine oder andere Fest- Am Beispiel der Rhein-Main Abfall GmbH konnte gezeigt werden, schrift, wenn sie nicht ihren Weg ins Archiv findet, vielleicht darin. wie erfolgreich die interkommunale Zusammenarbeit in der Region Aber bitte erst nach ausführlicher Lektüre, ich verspreche, es lohnt Frankfurt-Rhein-Main sein kann. Schließlich bedeutet interkommu- sich. Natürlich sollten Sie bitte dann auch die richtige Abfalltonne nale Zusammenarbeit nicht die Aufgabe der kommunalen Selbst- wählen, aber das kennen Sie natürlich. verwaltung, sondern gibt den Gemeinden und Städten die Möglich- keit im größeren Maßstab zu handeln und dadurch zukunftsfähig Schließlich steht hinter dem Abfall-System im Rhein-Main-Gebiet zu bleiben. Durch die kooperative Aufgabenwahrnehmung, den seit 20 Jahren die Rhein-Main Abfall GmbH mit sechs Gesell- Erfahrungs- und Informationsaustausch profitieren die Gemeinden schaftern und leistet für 41 Gemeinden und Städte hervorragende und Städte und mit ihnen die Bewohnerinnen und Bewohner. Die Arbeit. Sie entsorgt umweltschonend jährlich 500.000 Tonnen RMA ist ein Erfolgsmodell geworden. Abfälle und sichert so einen wichtigen Teil der öffentlichen Daseins- vorsorge. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Vertragspartnern Angetreten mit dem Ziel, die Wirtschaftlichkeit, die Steuerungs- sorgt das Unternehmen für eine reibungslose Abfallentsorgung und und Kontrollfunktionen, die generellen Strukturen und Prinzipien bündelt durch die interkommunale Zusammenarbeit die Aufgaben aufzubauen sowie ausreichend Entsorgungskapazitäten vorzuhalten, und nutzt so die Synergieeffekte, die sich sowohl auf die Qualität hat die interkommunale Zusammenarbeit der Gemeinden und als auch die Wirtschaftlichkeit der Abfallentsorgung positiv für die Städte die Arbeits- und Vertrauensbasis gestärkt. Die Heraus- Gemeinden und Städte auswirken. forderungen wurden miteinander angepackt und einvernehmlich geregelt. Beispielsweise konnten gemeinsame Abfallwirtschafts- konzepte entstehen, auf eine kostspielige zusätzliche Müllverbren- nungsanlage wurde verzichtet, neue Konzepte für Schadstoffsamm- lungen wurden entwickelt und auch die Biotonne konnte flächen- deckend eingeführt werden.

34 Auch wenn wir die interkommunale Zusammenarbeit nicht erfun- Die Arbeit der vergangenen 20 Jahre ist keineswegs für die Tonne. den haben, denn bereits im 14. Jahrhundert haben die Hansestädte Herzlichen Glückwunsch zum 20-jährigen Jubiläum. im Hansebund ein instrumentalisiertes Organ entwickelt, das u. a. bei finanziellen und militärischen Angelegenheiten sowie bei Ihr Handelsfragen zusammengearbeitet hat, schmälert es keineswegs unseren gemeinsamen Erfolg.

Vielen Dank für die spannende und erfolgreiche Zusammenarbeit an die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Rhein-Main Uwe Becker Abfall GmbH als auch in den Gemeinden und Städten, die durch Bürgermeister und Stadtkämmerer ihr Engagement Erfolgsgeschichte geschrieben haben. Frankfurt am Main 16.03.2005 – Das Elektro- und Elektronikgerätegesetz kommt.

Mit dem neuen Gesetz sollen Abfälle vermieden und die Verwertung von Elektroaltgeräten gefördert werden. Dazu müssen die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger ab dem 24.03.2006 Sammel- und Übergabestellen einrichten, an denen Altgeräte aus privaten Haushalten ihres Gebietes abgegeben werden können.

Ab der Übergabestelle beginnt dann die Produktverant- wortung der Hersteller. Der Transport der Altgeräte zu Behandlungsanlagen, ihre Verwertung und Entsorgung fällt in deren Zuständigkeitsbereich. Mitte 2005 – Bad Vilbel tritt aus der Gemeinschaft aus.

Nach fünf Jahren in der RMA macht die Stadt Bad Vilbel von der vertraglich vereinbarten Ausstiegsklausel Gebrauch und verlässt die RMA zum 01. Juli 2005.

36 15.09./07.10.2005 – Kreis Offenbach setzt bei der Elektro- altgerätentsorgung auf die RMA.

Der Kreis Offenbach beauftragt die RMA, das Elektro- und 31.05.2005 – Elektronikgerätegesetz im Kreisgebiet mit seinen 340.000 Die Deponie Flörsheim-Wicker schließt. Einwohnern umzusetzen. Mit der Beauftragung wird die RMA auch die Überwachung der Übergabe- und Sammelstelle Am 31.05.2005 ist es soweit: Die Deponie Flörsheim-Wicker sowie das Rechnungswesen übernehmen. Und das ist nicht wird aufgrund einer Anordnung des Regierungspräsidiums alles: Es gilt, die Sammlung der Geräte und den Transport zur Darmstadt für die Ablagerung von unbehandeltem Hausmüll Übergabestelle mit den 13 Städten und Gemeinden im Kreis geschlossen. Im Unterschied zur bereits 1999 geschlossenen Offenbach abzustimmen, die Gebühren einzuziehen und die Deponie Brandholz wird hier die Übergangsfrist der Öffentlichkeitsarbeit zu erledigen. Technischen Anleitung Siedlungsabfälle (TASi) für in Betrieb befindliche Deponien angewandt. Bis zu ihrer Schließung ist die Deponie Flörsheim-Wicker ein fester Bestandteil des Entsorgungssystems der RMA. Ab Juni 2005 muss die RMA ihren Hausmüll nun vollständig der Verbrennung zuführen. Dafür stehen die beiden Verbrennungsanlagen in Offenbach und Frankfurt zur Verfügung. Allerdings steckt die Frankfurter Anlage noch mitten in der Sanierungsphase. So muss die RMA übergangsweise andere Entsorgungswege finden. GRUSSWORT STADT OFFENBACH AM MAIN

Liebe Leserin, lieber Leser, zwar ganz am Ende der Entsorgungskette, aber dafür von zentraler Die damalige Investition war eine gute Entscheidung – sowohl in Bedeutung für unsere Region ist das Offenbacher Müllheizkraft- ökonomischer als auch ökologischer Hinsicht. Vor nicht mal 20 werk. Denn hier geht der Abfall nicht einfach nur in Rauch auf. Jahren sind noch 140.000 Tonnen Hausmüll und Gewerbemüll pro Vielmehr ist er auch Ausgangsstoff für die umweltschonende Jahr bei nahezu 1.000 Grad Celsius verbrannt worden; heute sind Erzeugung von Strom und Fernwärme. es fast doppelt so viele. Schon heute zählt das MHKW mit einer durchschnittlichen Verfügbarkeit von rund 94 Prozent im Jahr zu Die Anlage verarbeitet Hausmüll von rund 900.000 Menschen und den effektivsten seiner Art in Deutschland. Gewerbeabfälle aus dem Rhein-Main-Gebiet, die zu großen Teilen aus Stadt und Kreis Offenbach, dem Main-Kinzig-Kreis und aus dem Damit das so bleibt, investiert die EVO kontinuierlich in die Süden Frankfurts stammen. Täglich schaffen Lastwagen sicher und Modernisierung ihrer Anlage – zuletzt mit einer neuen Rauch- zuverlässig rund tausend Tonnen Müll zur Anlage – viele davon sind gasreinigungsanlage und einer leistungsstarken Turbine. Dank der im Auftrag der Rhein-Main-Abfallgesellschaft RMA unterwegs. sogenannten Kraft-Wärme-Kopplung werden somit jedes Jahr zirka 75.000 Megawattstunden Strom und über 200.000 Megawatt- Das war auch schon 1999 der Fall, als das 1970 in Betrieb genom- stunden Fernwärme bereitgestellt. Rund 50.000 Haushalte werden mene MHKW in das Eigentum der Energieversorgung Offenbach auf diese Weise mit wohliger Wärme aus dem MHKW beliefert. AG (EVO) überging. Damals wurde per Beschluss des Hessischen Landtags die Müllverbrennung in der Rhein-Main-Region neu geordnet. Die EVO übernahm das MHKW vom damaligen Umland- verband Frankfurt – und zwar für die Summe von 122 Millionen Mark.

38 Auch das jüngste Projekt der EVO trägt maßgeblich zur Schonung der Umwelt bei: Die EVO will bis zu 100.000 Tonnen regionalen Rohklärschlamm im Jahr annehmen und nach einem Trocknungs- prozess thermisch in ihrem MHKW behandeln. Die Klärschlämme enthalten unter anderem Reste von Medikamenten und Chemi- kalien oder Metalle wie Blei, Cadmium, Kupfer oder Zink, die im MHKW unschädlich gemacht werden. Die EVO-Anlage hält dabei Der Einsatz moderner Technik lohnt sich auch für den Umwelt- auch die strengsten Emissionsgrenzwerte ein. Im anderen Fall – schutz, da sich durch die Verbrennung von Müll wertvolle Rohstoffe bei weiterer Düngung auf den Feldern – würden sich die Schad- wie Erdöl oder Kohle sparen lassen. Um die gleiche Energiemenge stoffe im Boden anreichern und könnten auf diesem Wege in den für die Offenbacher Bürgerschaft zu erzeugen, müssten in einem Nahrungskreislauf gelangen. Das Offenbacher Müllheizkraftwerk der Kraftwerk zum Beispiel 38.000 Tonnen Kohle verbrannt oder mehr EVO war, ist und bleibt somit auch in Zukunft von großer Bedeu- als drei Millionen Liter Öl eingesetzt werden. Der Verzicht auf diese tung für eine sichere, saubere und effiziente Abfallentsorgung und Energieträger schont jedoch das Klima immens, denn damit verrin- Energieerzeugung, mit der wir gemeinsam mit der RMA für eine gert sich der Ausstoß an Kohlendioxid im Vergleich zur Energie- lebenswerte Region beitragen wollen. produktion mit Öl zum Beispiel um jährlich rund 150.000 Tonnen. Ihr

Peter Freier Stadtrat Stadt Offenbach am Main Seit 2006 – Das macht Schule: Entsorgung von Schulchemikalien.

2006 werden im RMA-Gebiet erstmals separate Touren zur Sammlung und Entsorgung von Schulchemikalien durch- geführt. Über die Schulämter erhalten die Schulen dazu vorab im Frühjahr und Herbst die Sammeltermine schriftlich mitgeteilt, damit sie sich vorbereiten und die Chemikalien bereitstellen können. Denn während Privatleute und Gewer- betreibende ihre Schadstoffe selbst zur Sammelstelle (Schad- stoffmobil oder stationäre Sammelstelle) bringen müssen, 02.02.2006 – Verlängerung des erhalten Schulen einen besonderen Service: Die Laborchemi- Ballungsraumgesetzes bis 31.12.2011. kalien werden direkt an der Schule abgeholt. Diese Leistung wird sehr gut angenommen. Wie bereits im ursprünglichen Gesetz vom 19. Dezember 2000 gilt auch weiterhin der Leitsatz, dass die Landkreise, Städte und Gemeinden des Ballungsraums Frankfurt/Rhein- Main Zusammenschlüsse bilden sollen. Das gilt auch für den Bereich der Abfallverwertung und -beseitigung, wie auch für den Betrieb und die Unterhaltung von Entsorgungsanlagen.

40 2006 – Inbetriebnahme der Übergabestelle für Elektroaltgeräte des Kreises Offenbach.

Die RMA wurde vom Kreis Offenbach mit der Umsetzung des neuen Elektrogesetzes beauftragt. Dazu gehört auch 24.03.2006 – Start der deutschland- die europaweite Ausschreibung für die Errichtung und den weiten Sammlung von Elektroaltgeräten. Betrieb einer Übergabestelle für Elektroaltgeräte der 340.000 Einwohner. Im Herbst 2005 wird diese hessenweit einzigarti- Am 24.03.2006 startet die flächendeckende Sammlung von ge Ausschreibung durchgeführt. Elektroaltgeräten in Deutschland. Alle sechs Gesellschafter der RMA haben rechtzeitig entsprechende Sammel- und Die Firma Fehr Umwelt Hessen GmbH & Co. KG betreibt Übergabestellen eingerichtet. die erste Übergabe- und Sammelstelle für Elektroaltgeräte für drei Jahre in der Stadt Offenbach. Elektrogeräte bestehen aus rund 1000 verschiedenen Substanzen. Darunter befinden sich wertvolle Rohstoffe wie Alle 13 Städte und Gemeinden im Kreis Offenbach sammeln Kupfer, Aluminium oder hochwertige Kunststoffe. Aber auch auf ihren Wertstoffhöfen Elektro- und Elektronikaltgeräte. An umwelt- und gesundheitsgefährdende Stoffe wie Cadmium, der Übergabestelle werden die Altgeräte dann in fünf Abhol- Blei, Quecksilber und polybromierte Flammschutzmittel gruppen zusammengestellt. Die Hersteller holen von dort die sind in den Geräten enthalten. Gesammelt werden z. B. bereitgestellten Geräte ab und führen sie einer Verwertung Haushaltsgroßgeräte, Nachtspeicherheizgeräte, Fernseh- zu. geräte/Monitore, Leuchtstoffröhren, Kühlgeräte, Sport- und Freizeitgeräte, Haushaltskleingeräte, elektrische Werkzeuge, Spielzeuge. 01.01.2007 – Erhöhung der Entgelte um 20 Prozent.

Die RMA hat seit ihrer Gründung die Entgelte und damit 2007 – System mit Zukunft: auch die Gebühren in der Region konstant halten können. das TRIAS Auftragswesen. Verschiedene Entwicklungen machen eine Erhöhung der Entgelte zum 01.01.2007 jedoch unumgänglich. Durch die Änderung der Nachweisverordnung im Jahr 2007 werden die Nachweisverfahren für nicht gefährliche Abfälle, Die Auswirkungen der Deponieschließung im Jahr 2005 mit wie z. B. Haus- und Sperrmüll, abgeschafft. Brauchte man bis- den nun kalkulierten und anfallenden Deponienachsorge- her einen Entsorgungsnachweis für diese Abfälle, können sie kosten müssen eingepreist werden. jetzt ohne ein offizielles Papier entsorgt werden. Doch über diese Entsorgungsnachweise wurden bisher Abrechnungen Dass mit dem Beginn der Sanierung der AVA Nord- (Gebühreneinzug) und die entsorgten Abfallmengen geregelt. weststadt im Jahre 2004 die Entsorgungsentgelte für die Was jetzt? Verbrennungsleistung steigen werden, ist absehbar. Hier werden mit Fortschreiten der Sanierungsarbeiten ab 2007 Durch den Wegfall der Entsorgungsnachweise ist die RMA höhere Pauschalen für die Entsorgung der brennbaren gezwungen, eine andere Identifizierungsmöglichkeit zu schaf- Abfälle fällig. Auch die Mehrwertsteuererhöhung von fen. Dies ist die Geburtsstunde des TRIAS Auftragswesens. 16 auf 19 Prozent muss berücksichtigt werden. Jeder Kunde, egal ob es sich um eine Stadt, eine Gemeinde oder einen Gewerbetreibenden handelt, bekommt für seine unterschiedlichen Abfälle einen speziellen Auftrag mit einer sechsstelligen Nummer. Damit ist jeder Anlieferer exakt zu identifizieren. Die Aufträge werden bei den entsprechenden Entsorgungsanlagen in das jeweilige EDV-System eingepflegt. So kann jede einzelne Anlieferung mit einem Strichcode auf dem Anlieferschein rasch erfasst und genau zugeordnet werden.

Über dieses System werden die angelieferten Abfallmengen gespeichert und die damit einhergehenden Gebühren einge- zogen. Es wird über viele Jahre beibehalten und ist auch im Jubiläumsjahr 2018 noch aktuell.

42 Januar 2007 – Constanze Celten wird Geschäftsführerin.

Nach dem Ausscheiden von Herrn Wanieck zum 31.12.2005 haben die Interimsgeschäftsführer (Frau Heilig, Herr Walther 2007 – „Just gesammelt“: und Herr Mehler) die Geschäftsführung übernommen. Mit RMA motiviert zum Schadstoff sammeln. Beginn diesen Jahres wird Constanze Celten alleinige Geschäftsführerin der vor acht Jahren gegründeten Gemeinsam mit der für Sonderabfälle in Hessen zuständigen Gesellschaft. Die Diplom-Kauffrau war vorher in der Stadt HIM GmbH plant die RMA, die Schadstoffsammelmengen zu Neu-Isenburg drei Jahre lang Leiterin des Dienstleistungsbe- erhöhen. Dafür wird ein ebenso informatives wie aufmerk- triebes, der für die Müllentsorgung vor Ort zuständig ist. samkeitsstarkes Poster entwickelt. Das Motto ist „Just gesammelt“. Ein zweites Poster zeigt übersichtlich die Sammeltermine für das ganze Jahr, jeweils nach Kreisen ge- trennt. Jedes Jahr werden die aktuellen Terminplakate an alle Städte und Gemeinden verteilt. Diese werden dann in den Rathäusern und in den von der RMA an 27 Wertstoffhöfen errichteten Schaukästen ausgehängt. GRUSSWORT MAIN-TAUNUS-KREIS

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, jede Gebietskörperschaft benötigt eine funktionierende Abfall- Das Jubiläum der RMA fällt allerdings in eine für uns schwierige wirtschaft – das gilt auch für den Main-Taunus-Kreis. So hat die Zeit. Die Rhein-Main Deponie GmbH (RMD), Vertragspartner der Meinhardt GmbH mit Urbetrieb in Hofheim-Wallau die Abfall- RMA, ist in finanzieller, geradezu lebensbedrohlicher Schieflage. Die trennung in Deutschland entwickelt. Jahre später fand mit der Ursachen liegen in gegenwärtigen Entwicklungen und Fehlern der Rhein-Main Abfall GmbH (RMA) ein Zusammenschluss von Vergangenheit, die jetzt aufgearbeitet werden. Ein Sanierungskon- Landkreisen und kreisfreien Städten statt, um eine gesicherte zept wurde verabschiedet und wird nun umgesetzt. Die Gesell- Grundlage zur Entsorgungssicherheit zu schaffen. Im Gegensatz zu schafter müssen Millionenbeiträge beisteuern. Vor diesem Hinter- heute war diese nämlich alles andere als gesichert; zumal durch grund werden auch Diskussionen um den Fortbestand der RMA Gesetzesänderungen eine regionale Kooperation notwendig wurde. geführt werden müssen. Dabei stehen für uns neben der Koopera- tion vor allem der Wunsch nach niedrigen Gebühren, Entsorgungs- Das Beispiel RMA zeigt, dass interkommunale Zusammenarbeit im sicherheit, Nachhaltigkeit und insbesondere die Menschen im Fokus. Bereich Abfallwirtschaft innovativ sein kann. Neue Technologien kommen einer ganzen Region zugute – Standards werden gesetzt und haben deutschlandweit Vorbildcharakter. Das spiegelt auch das Leitbild der RMA wider, das die Vermeidung von Abfällen, die Ver- wertung der wiederverwertbaren Abfälle und die umweltschonen- de Beseitigung nicht verwertbarer Stoffe zum Ziel hat. Diese Ziele sowie den Umstieg auf erneuerbare Energien verfolgt seit Jahren auch die Deponie Wicker. Im Jahr 1972 gegründet, entwickelte sie sich stetig im Rahmen umweltpolitischer Entwicklungen weiter.

44 Ungeachtet dieser schwierigen Perspektiven danke ich den engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der RMA für die Bewältigung der großen Aufgabe der regionalen Abfallentsorgung und gratuliere zum Jubiläum.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Cyriax Landrat des Main-Taunus-Kreises MENGENENTWICKLUNG HAUSMÜLL, SPERRMÜLL UND BIOABFALL

429.942 t (269 kg / E*a) 418.192 t (259 kg / E*a) 391.203 t 386.485 t (240 kg / E*a) (239 kg / E*a) HAUSMÜLL (t)

64.585 t 61.105 t 61.786 t (40 kg / E*a) (38 kg / E*a) (38 kg / E*a) 53.402 t (33 kg / E*a) SPERRMÜLL (t)

28.456 t 27.516 t 25.557 t (17 kg / E*a) 22.867 t (17 kg / E*a) BIOABFALL (16 kg / E*a) (t) (14 kg / E*a)

1999 2001 2003 2005

46 EINWOHNERZAHLEN:

1999: 1.600.562 EINWOHNER

2007: 1.597.527 EINWOHNER

2016: 1.710.397 EINWOHNER

376.840 t (236 kg / E*a) 357.676 t (222 kg / E*a) 354.442 t (216 kg / E*a) 345.882 t (211 kg / E*a) 307.735 t (180 kg / E*a)

60.923 t 61.316 t (38 kg / E*a) 54.046 t 55.817 t (38 kg / E*a) 53.931 t (33 kg / E*a) (33 kg / E*a) (33 kg / E*a)

93.245 t (55 kg / E*a) 43.909 t 39.589 t (27 kg / E*a) 37.408 t (24 kg / E*a) 28.076 t (23 kg / E*a) (18 kg / E*a)

2007 2009 2011 2013 2016

23.08.2007 – Gründung der Rhein-Main Nachsorge GmbH.

Der Main-Taunus- und der Hochtaunuskreis gründen gemein- sam mit der Stadt Offenbach am 23. August 2007 die Rhein- Main Nachsorge GmbH. Diese ist formal eine gemeinsame Tochter der Rhein-Main Deponie GmbH (RMD), deren Gesellschafter die beiden Landkreise sind, und der Stadt- werke Offenbach Holding (SOH).

Die Gesellschaft wird sich zunächst vor allem um die Nachsorge der Deponien in Flörsheim-Wicker (Fläche B), Brandholz bei Neu-Anspach und der Schlackedeponie Offen- 2008 – Inbetriebnahme der bach kümmern. Der Nachsorgeaufwand dieser drei Depo- Biogasanlage Flörsheim-Wicker. nien wird in den nächsten 40 Jahren auf rund 178 Millionen Euro geschätzt. Im Rhein-Main-Deponiepark Flörsheim-Wicker nimmt eines der größten und modernsten Biogaskraftwerke Europas seinen Betrieb auf. Zunächst können bis zu 45.000 t Bioab- fälle aus der Region verarbeitet werden. Alle Bioabfälle wer- den einer Vergärung unterzogen, bei der Methangas (Biogas) entsteht. Das Biogas wird dann zur Strom- und Wärmeer- zeugung genutzt. Die flüssigen und festen Gärreste sowie die Komposte finden ihre Abnehmer als hochwertiger Dünger in der Landwirtschaft. Der Weg, erneuerbare Energien zu nutzen, wird mit dieser Biogasanlage fortgesetzt.

48 01.04.2008 – Ausfallverbund Rhein-Main: gemeinsam für mehr Sicherheit.

Der Ausfallverbund Rhein-Main wird vor dem Hintergrund zur gegenseitigen Unterstützung bei Betriebseinschränkungen und -stillständen in den Müllheizkraftwerken der beteiligten Verbundpartner gegründet. Hierzu wird am 01. April 2008 von sechs kommunal geprägten Unternehmen der Abfall- wirtschaft ein Kooperationsvertrag abgeschlossen. Dieser ermöglicht durch seine Bestimmungen eine sichere und wirtschaftliche Entsorgung der kommunalen Abfälle. Die 01.01.2009 – Was sein muss, muss sein: Gründungsmitglieder sind: RMA passt Entsorgungsentgelte an. • die Rhein-Main Abfall GmbH (RMA GmbH), • der Zweckverband Abfallverwertung Südhessen (ZAS), Die Notwendigkeit der Entgelterhöhung zum 01.01.2009 • die Müllverwertungsanlage Bonn GmbH (MVA), für brennbare Abfälle resultiert im Wesentlichen aus der • das Müllheizkraftwerk GmbH (MHKW), erforderlichen Anpassung der Jahrespauschalen für die • die Entsorgungsbetriebe der Landeshauptstadt Wiesbaden vorgehaltene und bereitgestellte Verbrennungskapazität (ELW) sowie im Müllheizkraftwerk Frankfurt nach Beendigung der • die Rhein-Main Deponie GmbH (RMD). Sanierung.

Die Koordination und Dokumentation aller notwendigen Ab- stimmungen und Steuerungsmaßnahmen obliegen der RMA als Geschäftsstelle.

Darüber hinaus unterhalten die ELW als Betreiber der Deponie Dyckerhoffbruch ein genehmigtes Notfallzwischen- lager. Dieses stellt einen weiteren Baustein zur Sicherung der Entsorgung in der Region dar. Rund 22.500 t Abfall können dort für sechs Wochen zwischengelagert werden. Das entspricht der Hausmüllmenge, die im gesamten RMA- Gebiet und in der Stadt Wiesbaden innerhalb von drei Wochen gesammelt wird. DIE AUFGABEN DER RMA SCHWERPUNKTE

Die RMA wurde gegründet, um die Planung und Organisation Was die RMA vor allem auszeichnet: Sie bündelt viele Aufgaben der Abfallentsorgung im Rhein-Main-Gebiet sowie deren in einer Gesellschaft. Und sie aktualisiert ihre Fachkompetenz Koordination unter den RMA-Gesellschaftern zu übernehmen. kontinuierlich. Dies ermöglicht klar kundenorientierte Problem- lösungen im abfallwirtschaftlichen Bereich. Und es schafft Synergien, Zu ihren Hauptaufgaben gehören die gewinnbringend genutzt werden. So können die sechs Gesell- schafter sowie die 41 Städte und Gemeinden eigenes Personal und • Beschaffung und Sicherung von Entsorgungskapazitäten Kosten einsparen. • Finanzierung der Deponienachsorge • Entwicklung des Abfallwirtschaftskonzeptes Im Namen der drei teilnehmenden Kreise Hochtaunuskreis, • Abfallmengenplanung Main-Taunus-Kreis und Kreis Offenbach erstellt die RMA die • Festlegung der Entsorgungsstandards einschließlich der Gebührenbescheide für die kreisangehörigen Städte und Berechnung der Entgelte und des wesentlichen Inhalts der Gemeinden. Die drei Städte Frankfurt, Offenbach und Maintal Abfallsatzungen (ohne Sammlung und Transport) hingegen erhalten von der RMA Rechnungen für die entsorgten • Organisation der Schadstoffsammlung im Hochtaunuskreis, Abfallmengen. im Main-Taunus-Kreis, im Kreis Offenbach, in der Stadt Offenbach und der Stadt Maintal

50 Ein Schwerpunkt der RMA-Aktivitäten bildet die Kontrolle der Jedes Jahr erstellt die RMA zahlreiche Abfallmengenbilanzen für ihr Abfall-Entsorgungsverträge mit den Betreibern der Entsorgungs- gesamtes Gebiet. Alle sechs Jahre schreibt sie nach den gesetzlichen anlagen, insbesondere der beiden Verbrennungsanlagen in Frankfurt Vorgaben die gemeinsame Abfallwirtschaftskonzeption der sechs Nordweststadt und Offenbach. Dabei kommt dem Stoffstrom- entsorgungspflichtigen Gesellschafter fort. So wird der gesamte management eine besondere Rolle zu. Die Mengenströme werden Prozess der Abfallwirtschaft im RMA-Gebiet kontinuierlich aktuali- so gelenkt, dass beide Verbrennungsanlagen optimal ausgelastet sind. siert und optimiert. Bei geplanten oder ungeplanten Stillständen der Anlagen werden die Abfälle entsprechend umdisponiert, um die maximale Wirt- Und nicht zuletzt gehört die Bildung von Rückstellungen für Ent- schaftlichkeit zu gewährleisten. sorgungsanlagen, die von allen Gesellschaftern genutzt wurden, zu den wichtigen RMA-Aufgaben. Aus diesen Rückstellungen werden Eine weitere sinnvolle Bündelung abfallwirtschaftlicher Maßnahmen die Nachsorgemaßnahmen für die Deponien Flörsheim-Wicker stellt das Schadstoffmobil der RMA dar. Die RMA führt damit für (Main-Taunus-Kreis) und Brandholz (Hochtaunuskreis) sowie für die 39 Städte und Gemeinden die Schadstoffsammlung von Klein- Schlackedeponie Offenbach finanziert. mengen durch. Durch den Zusammenschluss in der RMA und den Vorteil einer einzigen Ausschreibung können auch hier wichtige Darüber hinaus bleibt noch zu erwähnen, dass die RMA seit ihrem Synergieeffekte genutzt werden. Bestehen 10 Auszubildende in unterschiedlichen Berufszweigen ausgebildet hat. Außerdem bietet die RMA als Ergänzung zur Abfallberatung in den Städten und Gemeinden in speziellen Fällen darüberhinausgehende Beratungsleistungen an, hauptsächlich für Gewerbetreibende. 2009 – Erfolgreiche Sanierung der AVA Nordweststadt Frankfurt.

Endlich ist es soweit: Die Sanierung der AVA Nordweststadt 15.03.2010 – Gelebte Integration: – jetzt in Müllheizkraftwerk Frankfurt (MHKW Frankfurt) mehrsprachiges Informationsmaterial. umbenannt – ist abgeschlossen. Der Probebetrieb ist zufriedenstellend verlaufen und der bestimmungsgemäße Die RMA sammelt für über 900.000 Einwohner Sonderab- Betrieb kann beginnen. In der Rhein-Main-Region stehen fälle aus privaten Haushalten und Kleingewerbebetrieben. In wieder genügend Verbrennungskapazitäten für die anfallenden den Kreisen Main-Taunus, Hochtaunus und Offenbach sowie Abfälle zur Verfügung. Aus der ursprünglich für 2002 und den Städten Offenbach und Maintal werden jährlich ins- 2003 geplanten zweijährigen Sanierungsphase sind schließlich gesamt bis zu 1.900 Sammelstunden geleistet. Mit der Stadt vier Jahre (2004 – 2008) geworden. Die dadurch zu be- Offenbach und dem Hochtaunuskreis befinden sich darunter wältigenden Entsorgungsprobleme – seit Mitte 2005 steht zwei der sechs „Modellregionen Integration“ in Hessen. die Deponie Wicker nicht mehr zur Verfügung – wurden von Um einen unmittelbaren Beitrag zur Integration zu leisten, der RMA in Zusammenarbeit mit anderen Partnern (z. B. sind die allgemeinen Informationsflyer der RMA zur Schad- EVO AG, FES GmbH oder RMD GmbH) für alle Beteiligten stoffsammlung jetzt in weiteren Sprachen erhältlich: in Tür- erfolgreich gelöst. kisch, Englisch, Spanisch und Linguistisch (Bosnisch, Kroatisch, Serbisch).

52 2011 – Container zur Sammlung von Dispersionsfarben an vier Standorten.

Die RMA erhöht den Service für die Bürger und entlastet die RMA-Schadstoffmobile mit vier zusätzlichen Annahmestellen 01.04.2010 – Einführung des für Dispersionsfarben: auf den Recyclinghöfen der Deponie- elektronischen Nachweisverfahrens. parks Wicker (Main-Taunus-Kreis) und Brandholz (Hoch- taunuskreis) sowie auf den Wertstoffhöfen der Stadt Offen- Die Einführung des elektronischen Nachweisverfahrens für bach am Main und der Stadt Maintal. Wand- und Decken- gefährliche Abfälle bedeutet eine weitere Änderung der farben werden dort jetzt in zusätzlich aufgestellten Nachweisverordnung. Die bisher in Papierform erstellten Containern angenommen. Entsorgungsunterlagen werden von einer elektronischen Vorgehensweise abgelöst. Dies betrifft die für die einzelnen Zum Hintergrund: Dispersionsfarben sind mit Wasser ver- Transporte notwendigen Begleitscheine genauso wie die dünnbare Wand- und Deckenfarben. Sie enthalten nur sogenannten Entsorgungsnachweise, die für die einzelnen geringe Mengen organischer Lösemittel und sind daher Schadstofffraktionen erstellt werden. Die Vorlage zur Prüfung umweltfreundlich und wenig gesundheitsschädlich. Doch bei der zuständigen Überwachungsbehörde, dem Regierungs- wohin mit Farbresten? Flüssige Dispersionsfarben sind von präsidium Darmstadt (RP), erfolgt ebenfalls auf elektroni- der Hausmüllsammlung ausgeschlossen. Nur eingetrocknete schem Wege. Mit dieser Umstellung ist eine strengere Über- Farbreste können in die Restmülltonne gegeben werden. wachung durch das RP gegeben. Also blieben bisher nur die Schadstoffmobile. Dort machen flüssige Wand- und Deckenfarben rund 50 Prozent der Sammelmenge aus, obwohl sie kein Sonderabfall sind. Das verbraucht wertvolles Sammelvolumen und die Kapazitäts- grenze der Fahrzeuge ist schnell erschöpft. Das neue Angebot soll hier Abhilfe schaffen. GRUSSWORT STADT MAINTAL

Die Stadt Maintal hat, anders als andere kreisangehörige Maintal war und ist sich ihrer abfallwirtschaftlichen Verantwortung, Kommunen, mit dem Gesetz zur Aufgabenänderung des UVF auch für die Nachsorge früherer Deponiestandorte, bewusst und im Jahre 1998 den Status einer „entsorgungspflichtigen Körper- hat sich daher als Gesellschafter in die neu gegründete Rhein-Main schaft“ erhalten, weil sie bereits in den 80er und 90er Jahren des Abfall GmbH eingebracht. Die erfolgreiche 20-jährige Zusammen- letzten Jahrhunderts eine vorbildliche, ökologisch orientierte arbeit der Städte und Landkreise in der Rhein-Main Abfall GmbH Abfallwirtschaft betrieben hat. Die Inbetriebnahme der ersten zeigt das dynamische Potenzial, das die Rhein-Main-Region aus der Bioabfallkompostieranlage im Rhein-Main-Gebiet im Jahre 1996 interkommunalen Zusammenarbeit schöpfen kann. Die Rhein-Main durch die Stadt Maintal unterstreicht dieses Engagement. Abfall GmbH ist beispielgebend für andere regionale Initiativen und Kooperationen. Für Maintal bleibt dies ein zukunftsweisendes Modell, das wir gern und engagiert weiter entwickeln wollen.

54 Mit der Geschäftsführerin Constanze Celten und ihrem kompetenten und engagierten Mitarbeiterteam sehen wir uns in der RMA den zukünftigen Anforderungen an eine verant- wortungsvolle Abfallwirtschaft gewachsen. Den Bürger*innen unserer Stadt können wir so eine sichere und umweltverträgliche Abfallentsorgung verbunden mit soliden Abfallgebühren garantieren.

Ihr

Ralf Sachtleber Erster Stadtrat der Stadt Maintal 2011 – Wie viele Wertstoffe sind noch in der Restmülltonne? 22.02.2011 – Schadstoffsammlung Erstmals lässt die RMA für ihr Gebiet eine Hausmüllanalyse bleibt in den Händen der RMA. durchführen. Wie setzt sich der Hausmüll zusammen? Welches Potenzial an Wertstoffen (Bioabfall, Glas, Papier, Die Gesellschafter beschließen einstimmig, die Zuständigkeit Metall etc.) ist in der Restmülltonne zu finden? Darauf will für die Organisation und die Durchführung der Schadstoff- man Antworten finden. Für die Analyse werden mehrere sammlung im Hochtaunuskreis, im Main-Taunus-Kreis, im Kreis Städte und Gemeinden mit unterschiedlichen Siedlungs- Offenbach und in den Städten Offenbach und Maintal bei der strukturen ausgewählt. Aus diesen ganz unterschiedlich RMA zu belassen. Die Sammlung ist so organisiert, dass das strukturierten Gebieten werden exemplarisch einzelne Schadstoffmobil in fast jedem Ortsteil der angeschlossenen Sammelfahrzeuge herausgesucht und ihr Inhalt auf seine Städte und Gemeinden vier Mal im Jahr Station macht. Die Zusammensetzung untersucht. komplette Leistung von Sammlung und Transport wird alle drei Jahre ausgeschrieben. Diese Vorgehensweise hat sich als Das Ergebnis zeigt: Mehr als 50 Prozent des Hausmülls sehr praktisch herausgestellt und auch in finanzieller Hinsicht besteht aus organischem Abfall. Daneben finden sich jeweils bewährt. Die Gebühr für die Kleinmengensammlung wurde in geringen Mengen weitere Wertstofffraktionen wie Papier, in den letzten zehn Jahren aufgrund der Mengenentwicklung Holz oder Metall. nur einmal angepasst. Die Entsorgung erfolgt gemäß dem Hessischen Ausführungsgesetz zum Kreislaufwirtschafts- und Eine solche Analyse ist auch ein wesentlicher Bestandteil zur Abfallgesetz (HAKA) über die HIM GmbH als „Zentralen Beurteilung der zukünftigen Abfallmengenentwicklung. Es Träger“ der Sonderabfallentsorgung in Hessen. lässt sich daraus ableiten, welche Verbrennungskapazitäten zur Beseitigung dieser Abfälle notwendig sind. Neben der Durchführung der Sammlung liegt auch die Öffentlichkeitsarbeit im Aufgabenbereich der RMA. Ver- schiedene Flyer, Bekanntmachungen in der Presse und Zu- satzinformationen auf der Homepage der RMA informieren detailliert über die Schadstoffsammlung. Und man will noch bürgernäher werden. So ist geplant, an bestimmten zen- tralen Punkten stationäre Sammelstellen einzurichten. Den Start macht der Recyclinghof auf dem Deponiepark Wicker. Es sollen darüber hinaus weitere Standorte mit stationären Schadstoff-Sammelstationen ausgestattet werden.

56 20.01.2012 – Erste stationäre Schadstoffsammelstelle eröffnet (Deponiepark Flörsheim-Wicker).

Um den Service für die Bürger zu verbessern, wird am 20. Januar 2012 eine stationäre Schadstoffsammelstelle auf dem Wertstoffhof im Deponiepark Flörsheim-Wicker 01.04.2011 – Das Metropolgesetz löst eröffnet. Dies ergänzt die mobile Schadstoffsammlung und erleichtert den Bürgern des Main-Taunus-Kreises und des das Ballungsraumgesetz ab. Hochtaunuskreises die Abgabe gefährlicher Abfälle. In Hessen ist es die erste Annahmestelle für Sondermüll in Container- Das hessische Metropolgesetz tritt in Kraft und löst das bauweise; betrieben wird sie von der Rhein-Main Deponie Ballungsraumgesetz ab. Das Prinzip der interkommunalen GmbH (RMD). Zusammenarbeit wird damit fortgeführt – und die grundsätz- liche Struktur und Aufstellung der RMA damit bestätigt. Die RMA organisiert seit über 20 Jahren die flächendeckende Sammlung von Schadstoff-Kleinmengen. Sie werden getrennt vom Hausmüll gesammelt. Somit wird sichergestellt, dass die darin enthaltenen umweltgefährdenden Stoffe gesondert verwertet oder beseitigt werden. Jedes Jahr sind die Schad- stoffmobile mit rund 1.900 Sammelstunden im Main-Taunus- Kreis, Hochtaunuskreis, Kreis Offenbach sowie den Städten Offenbach und Maintal unterwegs. Mit der neuen stationären Sammelstelle verdoppeln sich die jährlichen Sammelstunden im Main-Taunus-Kreis nahezu. Die Jahresgebühr von 2,60 Euro pro Einwohner bleibt dennoch gleich. ENTGELTENTWICKLUNG

HAUSMÜLL

ab 01.01.1999

173,84 €/t (340 DM/t) ab 01.07.1999

158,50 €/t ab 01.01.2000 ab 01.01.2002 (310 DM/t) Senkung 155,43 €/t 155,50 €/t um ca. 9 % Senkung um ca. 2 %

58 ab 01.01.2009 ab 01.08.2015 ab 01.06.2014 237,50 €/t 237,50 €/t Erhöhung 234,00 €/t Erhöhung ab 01.01.2018 um ca. 24 % Senkung um ca. 1,5 % ab 01.01.2007 um ca. 1,5 % 211,00 €/t Senkung 192,00 €/t um ca. 11 % Erhöhung um ca. 20 % 24.02.2012 – Gesetz zur Neuordnung des Abfallrechts tritt in Kraft.

Mit dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) des Bundes wird die Entsorgungsordnung des vorangegangenen Abfallgesetzes weitergeführt. So sind z. B. bestimmte Abfälle aus privaten Haushalten, die nicht vom Besitzer selbst verwertet werden können, den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern (örE, in Hessen sind das die Städte und Gemeinden) zu überlassen. Gleiches gilt für Abfälle aus Gewerbebetrieben, die keine eigenen Anlagen zur Beseitigung haben. 09.10.2012 – Grundlagenvereinbarung Mit dem Gesetz wird die bisherige dreistufige Abfallhierarchie gilt jetzt bis 2023. um zwei zusätzliche Stufen zur fünfstufigen erweitert. Ein Meilenstein für die RMA ist die im Oktober 2012 von Das neue Gesetz grenzt die Begriffe Verwertung und Besei- allen Gesellschaftern unterzeichnete und notariell beglaubigte tigung etwas genauer voneinander ab. Von Verwertung wird Änderung der Grundlagenvereinbarung vom 21. Dezember gesprochen, wenn der Abfall direkt in einer Anlage andere 1998. Die neue Vertragslaufzeit beginnt mit diesem Datum Materialien ersetzt. Ein Beispiel ist der Einsatz von Abfällen und endet am 31. Dezember 2023, sofern nicht mindestens zur Energieerzeugung im Bereich der Zementherstellung. ein Gesellschafter spätestens 18 Monate vorher schriftlich Hier wird in den Zementhochöfen zum Teil Abfall anstelle kündigt. anderer Energieträger wie Öl oder Gas genutzt. Auch die Vorbehandlung von Abfällen, die sie zu Energieträgern macht, Die Verlängerung der Vertragslaufzeit bekräftigt das Bekennt- fällt unter den Begriff der Verwertung. So kann z. B. Altholz, nis der Region zur interkommunalen Zusammenarbeit. Diese nach der Zerkleinerung und Entfernung von Störstoffen wie hat nach vielen erfolgreichen Jahren nichts an Aktualität Nägeln und dergleichen, als Brennstoff eingesetzt werden. eingebüßt. Außerdem werden mit der Unterzeichnung der Wille und die Orientierung an den gemeinsamen Zielen auch Die Verwertung steht beim neuen Kreislaufwirtschaftsgesetz formal bestätigt. Das beinhaltet auch die fortbestehende stärker im Vordergrund. Auch die in Hessen für die Entsor- Verpflichtung der beteiligten Gesellschafter zur Erfüllung ihrer gung zuständigen Landkreise sind primär zur Verwertung der öffentlichen Aufgaben der Abfallentsorgung. ihnen von den Städten und Gemeinden überlassenen Abfälle verpflichtet. Die bestehenden Entsorgungsverträge werden an die neue Situation angepasst.

60 17.12.2012 – Verlängerung des Kooperationsvertrages mit Wiesbaden.

Im Kooperationsvertrag mit der Landeshauptstadt Wies- baden aus dem Jahr 2000 war die gegenseitige Nutzung 06.03.2013 – Hessisches Ausführungs- von Entsorgungsanlagen mit jeweils definierten Mengen bis Ende 2018 vorgesehen. Da die Abfallmengen in den letzten gesetz zum Kreislaufwirtschaftsgesetz Jahren kontinuierlich zurückgegangen sind, sehen sich die tritt in Kraft. Vertragspartner (die Landeshauptstadt Wiesbaden und die RMA) veranlasst, die jeweiligen Kontingente anzupassen. Die Ein Jahr nach Inkrafttreten des Kreislaufwirtschaftsgesetzes Anlieferungsmenge aus der Landeshauptstadt wird reduziert (KrWG) hat auch das Land Hessen mit seinem Landesgesetz und entspricht damit dem zukünftigen Restabfallvolumen. (HAKrWG) die bundesrechtliche Vorgabe auf Landesebene umgesetzt. Im Rahmen der Mengenanpassungen wird gleichzeitig ent- schieden, die Vertragslaufzeit bis Ende 2023 zu verlängern. An der grundsätzlichen Zuständigkeit im Bereich Abfallent- So steht der Landeshauptstadt ein entsprechendes Verbren- sorgung hat sich nichts geändert. Die Städte und Gemeinden nungskontingent im Müllheizkraftwerk Frankfurt zur Verfü- führen weiterhin die Sammlung und den Transport der gung. Im Gegenzug kann die RMA zu beseitigende Abfälle, die Abfälle in ihrem Gebiet durch. Die Landkreise und kreisfreien nicht verbrannt werden können, weiterhin auf der Deponie Städte sind für die Verwertung oder Beseitigung der ihnen Dyckerhoffbruch ablagern. überlassenen Abfälle zuständig.

Ein entsprechender Beschluss zur Umsetzung wird in den Neu gefasst wurde die Kleinmengensammlung von gefähr- Gremien der RMA gefasst. lichen Abfällen. Was bisher in verschiedenen Verordnungen geregelt war, findet sich jetzt im Gesetzestext wieder. Sogar die „Zentrale Trägerschaft“ der HIM GmbH für die Entsor- gung der gefährlichen Abfälle in Hessen ist durch das neue Gesetz abgeschafft worden. Ab sofort ist der Entsorgungsweg für gefährlichen Abfälle wählbar. Er muss nur den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. 2013/2014 – Pilotversuch: Kommt die Wertstofftonne ins Rhein-Main-Gebiet?

Mit der Verpflichtung aus dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG), ab 01. Januar 2015 Wertstoffe getrennt vom Rest- müll zu sammeln, wurde über die Fortführung der Wert- stofferfassung diskutiert. Geplant ist ein separates Wertstoff- gesetz, das die Einführung einer einheitlichen Wertstofftonne beinhaltet. Mit der Wertstofftonne sollen zukünftig die über den Gelben Sack bzw. die Gelbe Tonne erfassten Leicht- verpackungen zusammen mit den sogenannten Nichtver- packungen (Wertstoffen) gesammelt werden. Um zu ermitteln, welche Mengen über ein solches System erfasst Juni 2013 – Eröffnung der zweiten werden können, wird die Projektgruppe „Wertstofftonne Rhein-Main“ gegründet. stationären Schadstoffsammelstelle Die Teilnehmer sind: (Wertstoffhof in Offenbach). • Eigenbetrieb für kommunale Aufgaben und Dienstleistungen, Stadt Darmstadt (EAD) • Offenbacher Dienstleistungsgesellschaft mbH (ESO) • Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) • Entsorgungsbetriebe der Landeshauptstadt Wiesbaden (ELW) • Rhein-Main Deponie GmbH (RMD) • Städte Neu-Anspach und Kronberg (Hochtaunuskreis) • Städte Sulzbach und Hattersheim (Main-Taunus-Kreis)

Der einjährige Pilotversuch wird 2013 durchgeführt. Da- bei werden unterschiedliche Sammelsysteme, teilweise mit gleichzeitiger Erfassung von Elektrokleingeräten, getestet. Die Mengen, die pro Einwohner gesammelt werden, fallen sehr unterschiedlich aus. So reichen beispielsweise die Mengen für zusätzlich erfasste, sogenannte stoffgleiche Nichtver- packungen von 0,3 kg bis zu 5,3 kg pro Einwohner. Die Projekt-Teilnehmer aus dem RMA-Gebiet haben sich nicht für die Fortsetzung der Wertstofferfassung entschieden.

62 April 2014 – Eröffnung der dritten stationären Schadstoffsammelstelle 30.06.2014 – Andienungspflicht für (Wertstoffhof Brandholz). gefährliche Abfälle bei der HIM GmbH entfällt.

Bisher war die RMA gesetzlich verpflichtet, die eingesam- melten Kleinmengen an gefährlichen Abfällen über den sogenannten „Zentralen Träger“ (HIM GmbH in Biebesheim) entsorgen zu lassen. Im neuen Hessischen Ausführungsge- setz zum Kreislaufwirtschaftsgesetz wurde diese zentrale Trägerschaft abgeschafft und eine Übergangsregelung bis zum 30.06.2014 festgelegt.

Für die RMA bedeutet das, dass bei der nächsten Ausschrei- bung im Rahmen der Schadstoffsammlung die bisher ge- setzlich geregelte Entsorgung (Verwertung und Beseitigung) ebenfalls mit ausgeschrieben und separat beauftragt werden muss. 26.08.2014 – RMA übernimmt Bioabfallentsorgung im Kreis Offenbach. 14.10.2014 – 1. Abfalldialog der RMA In Hessen sind die Landkreise und kreisfreien Städte ver- im Offenbacher Stadion. pflichtet, getrennt gesammelten Bioabfall zu verwerten oder zu beseitigen. Der Kreis Offenbach schließt mit der RMA am Am 14. Oktober 2014 startet die RMA mit dem 1. Abfall- 26.08.2014 einen Dienstleistungsvertrag zur Umsetzung der dialog im Offenbacher Stadion eine Veranstaltungsreihe zu Getrenntsammlung, Verwertung und Beseitigung von Bioabfall. aktuellen Themen der Abfallwirtschaft für die Städte und Die RMA übernimmt unter anderem das Stoffstrom- Gemeinden der Region. Und dies aus gutem Grund: Das Management, die Rechnungsprüfung und erstellt die Ge- neue Kreislaufwirtschaftsgesetz stellt einen Meilenstein in bührenbescheide. In allen dreizehn Städten und Gemeinden der Abfallgeschichte dar – aus der Abfallwirtschaft wird eine des Kreises Offenbach wird Bioabfall mit der Biotonne Kreislaufwirtschaft. Hier seien die flächendenkende Einfüh- separat gesammelt. rung der Biotonne zum 01. Januar 2015, die derzeitige Dis- kussion um die Verpackungsverordnung sowie die diversen Der Vertrag endet frühestens am 31.12.2017 und verlängert Versuche zur Wertstoffsammlung genannt. Ein Wertstoffge- sich um jeweils ein Jahr, wenn er nicht zuvor gekündigt wird. setz ist angekündigt. Die gesetzlichen Neuausrichtungen hat die RMA zum Anlass genommen, den Abfalldialog ins Leben zu rufen.

Die Veranstaltungsreihe hat einen interaktiven Ansatz und stellt die Kommunikation in den Vordergrund: so etwa den Austausch mit den Referenten, mit den Ansprechpartnern der RMA und den Kollegen in Städten, Gemeinden und Landkreisen. Neben der Vermittlung von Fachinformationen möchte die RMA vor allem eine Plattform zum Dialog bieten.

64 2015 – Die Schadstoffsammlung wird neu organisiert.

2015 beschließen die Gremien der RMA ein neues Gesamt- konzept zur Schadstoffsammlung. Damit erhöht und verein- heitlicht sich das Sammelangebot für die Städte und Gemein- den aller Gesellschafter. Zudem werden die Neuregelungen zur Schadstoffsammlung des Hessischen Ausführungsgesetzes 01.01.2015 – Flächendeckende zum Kreislaufwirtschaftsgesetz (HAKrWG) konzeptionell Einführung der Biotonne. umgesetzt.

Am 24. Februar 2012 ist das Gesetz zur Neuordnung des Die Schadstoffsammlung an stationären Sammelstellen wurde Kreislaufwirtschafts- und Abfallrechts in Kraft getreten. von 2012 bis 2014 in Zusammenarbeit mit der Rhein-Main Bioabfälle, die einer Überlassungspflicht unterliegen, sind Deponie GmbH und der ESO Stadtservice GmbH sukzessive danach spätestens ab dem 01. Januar 2015 getrennt zu ausgebaut. 2015 gibt es stationäre Sammelstellen auf den sammeln. Sowohl für Klärschlämme als auch für Bioabfälle Wertstoffhöfen Wicker, Offenbach und Brandholz. Die ist die Kreislaufwirtschaft vorgesehen. In qualitätsge- mobile Schadstoffsammlung kann daher im Umfeld der sicherten Verwertungsanlagen wird mit Kompost ein stationären Sammelstationen ausgedünnt werden. Im Gegen- hochwertiges Produkt erzeugt. Das Düngerecht regelt die zug gibt es mehr mobile Sammeleinsätze, insbesondere im Verwertung von Bio- und Grüngutkompost. Kreis Offenbach.

Alle 41 Städte und Gemeinden haben nach und nach die Darüber hinaus werden ergänzende Angebote beibehalten Biotonne flächendeckend eingeführt. Im RMA-Gebiet und zum Teil sogar ausgeweitet. So zum Beispiel die Abholung stehen für die Verwertung die Bioabfallbehandlungsanlagen von gefährlichen Abfällen an Schulen (Schulchemikalien) und in Frankfurt, Maintal und Flörsheim-Wicker zur Verfügung. aus illegalen Ablagerungen auf den kommunalen Bau- und Wertstoffhöfen. Auch die Sammlung von Dispersionsfarben sowie die Organisation der Abholung von Auto- und Haushaltsbatterien gehört dazu. GRUSSWORT KREIS OFFENBACH

Ein runder Geburtstag ist immer ein Anlass zu feiern. Zum Jahres- Der Blick in die Bilanz zeigt, dass die RMA hier mehr als gute Arbeit wechsel 1998/1999 ist die RMA unter dem Motto „Sechs Kreise geleistet hat. und Städte – eine Idee mit Zukunft“ an den Start gegangen. 20 Jahre später ist sie ein gutes Beispiel für erfolgreiche interkom- Die kommunale Zusammenarbeit auf freiwilliger Basis bringt eine munale Zusammenarbeit. weitgehende Entsorgungssicherheit durch die Nutzung unterschied- licher Anlagen im Rhein-Main-Gebiet. Das gilt besonders für den Die Kooperation mehrerer Partner verlangt Fingerspitzengefühl Kreis Offenbach, der innerhalb der RMA eine Sonderrolle einnimmt, und Kompromissbereitschaft. In den vergangenen zwei Jahrzehnten weil er im Gegensatz zu den anderen Landkreisen und kreisfreien ist es in der RMA immer wieder gelungen, unter Einbeziehung aller Städten weder direkt noch indirekt an den genutzten Entsorgungs- lokalen Besonderheiten und Rahmenbedingungen, einen Ausgleich anlagen beteiligt ist. für den unterschiedlichen Bedarf der Abfallentsorgung der ein- zelnen Gebietskörperschaften in der Metropolregion Frankfurt- Die Beteiligung an der RMA garantiert, dass die Abfallmengen Rhein-Main zu finden. Dabei sind die Themen vielfältig. So galt es von rund 75.000 Tonnen, die die mehr als 350.000 Einwohner des die Nachsorge für die Deponien in Brandholz, Wicker und der Kreises Offenbach produzieren, ordnungsgemäß und zuverlässig Schlackedeponie Offenbach zu regeln. Die kontinuierlich sinkenden entsorgt werden. Zum Auftragsvolumen gehört außerdem die Abfallmengen, sicherlich ein Zeichen dafür, dass es auch einen Be- Erfassung und Verwertung von Elektroaltgeräten. Seit 2014 ist die wusstseinswandel innerhalb der Bevölkerung gibt, stellte die RMA RMA zusätzlich Partner des Kreises Offenbach für die Verwertung vor die Herausforderung, die Anlagen auszulasten und gleichzeitig der Bioabfälle. So ist für alle 13 kreisangehörigen Kommunen eine Gebührenstabilität zu gewährleisten. Darüber hinaus heißt moderne einheitliche Abwicklung der Entsorgung von biogenen Abfällen Abfallwirtschaft sich immer neuen technischen Anforderungen zu gewährleistet und damit die Kompetenz im Bereich Abfallwirtschaft stellen und vorausschauend zu denken. an einer Stelle gebündelt vorhanden.

66 Unsere derzeitigen Verträge laufen bis zum Ende des Jahres 2023. Als zuständige Dezernentin für den Bereich Abfallwirtschaft be- Als zuständige Umweltdezernentin bin ich zuversichtlich, dass gleite ich die RMA als Gesellschaftervertreterin und Mitglied des unsere gute Zusammenarbeit über dieses Datum hinaus Bestand Aufsichtsrates, davon viele Jahre als stellvertretende Aufsichtsrats- haben wird, denn sie hat sich bewährt. Sie bietet – auch über vorsitzende, seit dem Tag ihrer Gründung und ich freue mich, dass unsere Grundlagenvereinbarung hinaus – eine hervorragende Basis, ich zum Erfolg dieses Projektes beitragen konnte. um die Abfallentsorgung auch weiterhin gemeinsam zu organisieren. Einzellösungen sind in einem Ballungsraum wie dem unseren kaum Ihre vorstellbar.

Claudia Jäger Erste Kreisbeigeordnete Kreis Offenbach 2015 – Europaweite Ausschreibung: Schadstoffe sammeln und entsorgen. 20.10.2015 – Das Elektro- und 2015 schreibt die RMA bereits zum sechsten Mal die Elektronikgesetz ändert sich. Sammlung von Kleinmengen gefährlicher Abfälle europaweit aus. Gesucht wird ein Vertragspartner, der ab 01. Januar 2016 Die Neufassung des Elektrogesetzes vom 20. Oktober 2015 für drei bzw. vier Jahre das fachgerechte mobile Einsammeln bringt viele Veränderungen mit sich: So können Bürger in 39 Städten und Gemeinden, das Befördern sowie die Photovoltaikmodule jetzt kostenlos an Sammel- oder Zwischenlagerung übernimmt. Erstmals umfasst die Aus- Übergabestellen abgeben. Märkte, deren Verkaufsfläche schreibung in einem separaten Los auch die Entsorgung für Elektrogeräte mindestens 400 Quadratmeter groß ist, dieser gefährlichen Abfälle. müssen Altgeräte zurücknehmen. Dabei ist die Rücknahme von Großgeräten an einen Neukauf gekoppelt. Altgeräte, die Mit dem Wegfall der Andienungspflicht für gefährliche Abfälle nicht größer als 25 Zentimeter sind, können im Einzelhandel und dem Ablauf der Übergangsregelung können nun neue in haushaltsüblichen Mengen und unabhängig vom Neukauf Entsorgungspartner zum Zuge kommen. Diese müssen auch abgegeben werden. den Transport der gefährlichen Abfälle von den Zwischen- lagern zu zertifizierten Entsorgungsanlagen sicherstellen. Ebenfalls neu: Geräte mit Lithium-Ionen-Akkumulatoren müssen nun getrennt gesammelt werden. Auch gelten für den Transport dieser Geräte jetzt strengere Anforderungen. Und hinsichtlich der Eigenvermarktung (Optierung) der sechs Abholgruppen gelten neue Fristen. Sie muss nun mindestens für zwei Jahre, statt bisher für nur ein Jahr, vorgenommen werden.

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2015 – Agrogaskraftwerk Brandholz gewinnt Energie aus Mais und Bioabfall. 01.01.2017 – Die Gebühren für die Ende 2015 geht das Agrogaskraftwerk Brandholz in Betrieb. Schadstoffsammlung sinken. Zunächst wird hier aus Mais Energie gewonnen. Durch die bald nach Inbetriebnahme erfolgte Umrüstung kann jeglicher Die RMA senkt die Gebühren für die Schadstoffsammlung Bioabfall verwertet werden. Der Inhalt aller Biotonnen des um 30 Prozent. Möglich wird dies durch hohe Einsparungen, Hochtaunuskreises wird in dieser neuen Biogasanlage im die sich durch die Neuvergabe der Sammlung und Entsor- Deponiepark Brandholz (Neu-Anspach) vergoren, um daraus gung von Kleinmengen gefährlicher Abfälle ab 2016 ergeben direkt vor Ort Biogas zu produzieren. haben. Die RMA kann auf dieser Basis neu kalkulieren. Eventuelle Mengensteigerungen oder Erhöhungen der Sammelzeiten werden dabei berücksichtigt. Umso erfreulicher, dass die Gebühren dennoch so deutlich sinken können. ABFÄLLE IM JAHR 2016

IM RMA-GEBIET

IM VERGLEICH ZUM

LAND HESSEN

FRANKFURT: 162.008 t HOCH- TAUNUS- KREIS: MAINTAL: 31.050 t 5.794 t

OFFENBACH: 20.437 t HAUSMÜLL MAIN- (t) TAUNUS- KREIS: KREIS 39.235 t OFFENBACH: 49.211 t

Summe RMA: Vergleichssumme Land Hessen: Anteil der RMA: 307.735 t 942.813 t 32,64 %

72 FRANKFURT: 23.659 t HOCH- TAUNUS- KREIS: MAINTAL: 8.249 t 1.427 t

OFFENBACH: 3.161 t SPERRMÜLL MAIN- (t) TAUNUS- KREIS: KREIS 8.416 t OFFENBACH: 10.905 t

Summe RMA: Vergleichssumme Land Hessen: Anteil der RMA: 55.817 t 200.857 t 27,79 %

FRANKFURT: 25.013 t HOCH- TAUNUS- KREIS: MAINTAL: 14.604 t 4.201 t

OFFENBACH: 3.464 t BIOABFALL MAIN- (t) TAUNUS- KREIS: KREIS 22.672 t OFFENBACH: 23.291 t

Summe RMA: Vergleichssumme Land Hessen: Anteil der RMA: 93.245 t 563.827 t 16,54 %

Die Daten stammen aus dem Jahr 2016, damit sie mit den Angaben des Landes Hessen vergleichbar sind. 18.04.2017 – Neufassung der Gewerbeabfallverordnung.

Mit der Novelle der Gewerbeabfallverordnung wird den gesetzlichen Veränderungen im Bereich Abfallwirtschaft seit Inkrafttreten der ersten Verordnung im Jahr 2002 Rechnung getragen. Hier ist insbesondere die fünfstufige Abfallhierarchie gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz zu nennen, die natür- lich auch für die gewerblichen Sammlungen gilt. Auch der 19.05.2017 – Kreis Offenbach Gedanke der getrennten Erfassung von Wertstoffen vor Ort verlängert die Dienstleistungsverträge. wird durch die neue Verordnung weiter vorangetrieben. Es müssen zukünftig weitere Fraktionen getrennt gesammelt und Die Dienstleistungsverträge (Elektroaltgeräte- und Bioab- verwertet werden. Die Sammlung als Gemisch ist nur noch fallentsorgung) mit dem Kreis Offenbach werden um sechs in begründeten Ausnahmefällen gestattet. Aber auch das in Jahre bis zum 31.12.2023 verlängert. Die Verträge verlängern Ausnahmefällen gesammelte Abfallgemisch darf nicht mehr sich automatisch um ein weiteres Jahr, sofern sie nicht recht- energetisch verwertet, d.h. verbrannt, werden. Es muss eine zeitig gekündigt werden. Vorsortieranlage durchlaufen und nur die stofflich nicht mehr verwertbaren Anteile dürfen einer Verbrennung zugeführt werden.

74 05.07.2017 – Beschluss: Verpackungs- gesetz tritt zum 01.01.2019 in Kraft. 01.01.2018 – Die Entgelte und Jahrelang wurde in der Politik ein Wertstoffgesetz diskutiert. Entsorgungsgebühren sinken. Schließlich ist aus dem Wertstoffgesetz ein Verpackungsgesetz (VerpackG) geworden, das zum 01.01.2019 in Kraft tritt. Es Seit 2009 wurden die Entgelte der RMA konstant gehalten. löst die bis dahin gültige Verpackungsverordnung (VerpackV) Dies ist umso bemerkenswerter, da die Mengen der an- ab. In den letzten Jahren sorgten die Bestimmungen der dienungspflichtigen Beseitigungsabfälle stetig rückläufig waren VerpackV zwischen den öffentlich-rechtlichen Entsorgungs- – dies insbesondere seit der flächendeckenden Einführung trägern (örE) und den sogenannten Systembetreibern eher der Biotonne im RMA-Gebiet zum 01.01.2015. Einer daraus für Unruhe statt für eine Reglementierung des Verhältnisses resultierenden Erhöhung der Entgelte wurde jedoch schon zwischen den Beteiligten. Beide Seiten erwarten eine positive 2010 durch eine vertragliche Reduzierung der Verbrennungs- Veränderung durch das neue VerpackG. menge im Müllheizkraftwerk (MHKW) Offenbach gegen- gesteuert. Die Entscheidung der Gesellschafter von 2012, Das Gesetz bietet den örE ein wesentlich größeres Mit- die interkommunale Zusammenarbeit über 2018 hinaus bis spracherecht in Bezug auf die Ausgestaltung der Sammlung zunächst 2023 zu verlängern, gab der RMA außerdem die und der Kostenerstattung in gewissen Bereichen. In letzter Möglichkeit, die Sanierungskosten des MHKW Frankfurt auf Konsequenz können die örE sogar durch Rahmenvorgaben einen längeren Zeitraum zu verteilen. Dadurch konnten die ihre Forderungen gegenüber den Systembetreibern durch- jährlichen Entsorgungspauschalen sogar gesenkt werden. setzen. Dass 2014 mit Wiesbaden das Deponiekontingent und damit auch die Verbrennungsmenge aus Wiesbaden reduziert Ein Punkt, der sicherlich zu kontroversen Diskussionen wurden, hat ebenfalls zur Entgeltstabilität beigetragen. Und zwischen den Parteien führen wird, ist die Erlössituation im nicht zuletzt reduzierte auch die finanzielle Abwicklung der Bereich Papier und Kartonagen. Hier kommt es darauf an, Deponienachsorge im Geschäftsjahr 2017 die Aufwendungen. ob sich die Beteiligten auf eine gemeinsame Abrechnungs- All dies ermöglicht es der RMA, die Entgelt- und damit auch basis einigen können. Vorstellungen dazu gibt es verständ- die Gebührensenkung zum 01.01.2018 umzusetzen. licher Weise auf beiden Seiten, da dieser Bereich finanziell sehr lukrativ ist.

07.06.2018 – Ausblick: interkommunale Zusammenarbeit von 2024 bis 2034.

Die zuständigen Gremien der RMA haben Mitte des Jahres 2018 die grundsätzlichen Möglichkeiten erörtert, die Gesell- schaft und damit die interkommunale Zusammenarbeit ab 21.12.2018 – Die RMA GmbH feiert 2024 für weitere zehn Jahre fortzuführen. Bevor hierzu eine ihr 20-jähriges Jubiläum. verbindliche Entscheidung getroffen werden kann, sind von der RMA allerdings noch einige Voraussetzungen zu klären. DANKSAGUNG UND AUSBLICK GESCHÄFTSFÜHRERIN

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unser zwanzigjähriges Jubiläum ist ein guter Anlass, um Danke zu Die engagierte Umsetzung dieser Vorgaben in die tägliche Sachbe- sagen. Wir danken unseren Eigentümern, den sechs Gebietskörper- arbeitung gelang durch das persönliche und fachliche Engagement schaften Stadt Frankfurt, Stadt Offenbach, Stadt Maintal, Landkreis der Beschäftigten der RMA GmbH. Ohne dieses wäre das hohe Offenbach und den beiden Kreisen Hochtaunus und Main-Taunus Niveau der Leistungsfähigkeit der RMA GmbH nicht erreicht für das langjährige Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der RMA worden. Insbesondere die langjährig Beschäftigten, die schon im GmbH. Umlandverband Frankfurt tätig waren, konnten der Gesellschaft mit ihrem historischen Wissen und der gepflegten Aktenlage bei der Der mit der Gründung in 1998 übertragene Generalentsorgungs- Umschiffung so manch unerwarteter Klippen dienlich sein. auftrag, die in der Grundlagenvereinbarung formulierte abfall- politische Zielsetzung und die Forderung nach weitgehender Die Weitergabe von Wissen ist ein wichtiger Erfolgsfaktor der Entgeltstabilität bilden den Rahmen unserer täglichen Aufgaben- Gesellschaft. Auch wir waren gefordert, in den vergangenen Jahren erfüllung. Diese Aufgaben erfordern strategische Weitsicht und den demografischen Wandel zu vollziehen. Das ist uns gelungen, einen fortgesetzten konstruktiven Diskurs in den Gremien der und das gute Miteinander garantiert auch zukünftig ein hohes RMA GmbH. Im Dialog mit unseren Aufsichtsgremien haben wir Fachwissen und persönliche Leistungsbereitschaft. Ich bedanke mich die stetigen Anpassungsprozesse an sich verändernde Rechtsgrund- bei allen Beschäftigten für das erbrachte Engagement und freue lagen und sich verändernde europäische, nationale und regionale mich auf die weitere Zusammenarbeit. Das Hauptziel der RMA umweltpolitische Zielsetzungen immer in Verständnis der inter- GmbH ist und bleibt auch zukünftig die wirtschaftliche und sichere kommunalen Kooperation vollzogen. Entsorgung der regional anfallenden Abfälle zu sozial verträglichen Entgelten. Die Senkung der Entgelte zum 01.01.2018 war möglich, weil die bisherigen strategischen Entscheidungen der sechs verant- wortlichen RMA-Gebietskörperschaften Früchte getragen haben. Nun gilt es aber, den Blick über die aktuelle Fünf-Jahresplanung hinaus zu richten.

78 Im Jahr 2020 wird die RMA GmbH die Abfallwirtschaftskonzeption Ich blicke voller Zuversicht in die Zukunft und vertraue weiterhin für das Gebiet der RMA für die kommenden sechs Jahre aufstellen auf die Leistungsfähigkeit der Rhein-Main Abfall GmbH. und die Strategien und Planungen zur Sicherstellung der umwelt- verträglichen und ortsnahen Restabfallentsorgung benennen. Die Herzlichst Ihre langfristige Sicherung wirtschaftlicher Entsorgungs- sowie Anlagen- kapazitäten in der Rhein-Main-Region steht dabei im Fokus und erfordert frühzeitig eine Willensbildung der Gesellschafter unter Beachtung kommender umweltpolitischer Entwicklungen und abfallwirtschaftlicher Erfordernisse einer wachsenden Metropol- Constanze Celten region. Die Fortführung der interkommunalen Zusammenarbeit Geschäftsführerin über das Jahr 2023 hinaus, die mögliche Beteiligung weiterer der RMA GmbH Gebietskörperschaften und die vertragliche Sicherung vorhandener ortsnaher Entsorgungskapazitäten sind die künftigen Heraus- forderungen der Gesellschaft. GLOSSAR

AUA Abfallumladeanlage MHKW Müllheizkraftwerk

AVA Abfallverbrennungsanlage MTK Main-Taunus-Kreis

ELW Entsorgungsbetriebe der MVA Müllverbrennungsanlage Landeshauptstadt Wiesbaden örE öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger ESO Offenbacher Dienstleistungsgesellschaft mbH RMA Rhein-Main Abfall GmbH EVO Energieversorgung Offenbach AG RMD Rhein-Main Deponie GmbH FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH RP Regierungspräsidium HAKA Hessisches Ausführungsgesetz zum Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz SOH Stadtwerke Offenbach Holding

HAKrWG Hessisches Ausführungsgesetz zum TASi Technische Anleitung Siedlungsabfall Kreislaufwirtschaftsgesetz UVF Umlandverband Frankfurt HTK Hochtaunuskreis VerpackG Verpackungsgesetz KrW-/AbfG Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (Kurztitel) Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft VerpackV Verpackungsverordnung und Sicherung der umweltverträglichen Beseitigung von Abfällen (Langtitel) ZAS Zweckverband Abfallverwertung Südhessen

KrWG Kreislaufwirtschafts-Gesetz (Kurztitel) Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Bewirt- schaftung von Abfällen (Langtitel)

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IMPRESSUM

Verantwortlicher Fotos Martina Slepica / RMA GmbH, Herausgeber Rhein-Main Abfall GmbH © pure-life-pictures / Fotolia.com, Ludwigstr. 44 © Igor Link / Fotolia.com, 63067 Offenbach © Branko Srot / Fotolia.com, Foto-Atelier Ina, Vertretungsberechtigte Rhein-Main Deponie GmbH, Geschäftsführerin Constanze Celten Energieversorgung Offenbach AG, FES Frankfurter Entsorgungs- und Quellennachweis der Service GmbH (FES), Grafiken Einwohnerzahlen: HMUKLV / S. Feige Hessisches Statistisches Landesamt Redaktion Martina Slepica, Mengenentwicklung: Andreas Rencke, Statistiken der RMA GmbH Norbert Fischer

Entgeltentwicklung: Konzeption, Design OFF + ON / Andreas Guthke, Angaben der RMA GmbH Mörfelden-Walldorf

Abfälle 2016: Text Ulla Ruths, Ingelheim Abfallmengenbilanz 2016 des Hess. Ministeriums für Umwelt, Druck mt druck Klimaschutz, Landwirtschaft und Walter Thiele GmbH & Co. KG, Verbraucherschutz und Neu-Isenburg Statistiken der RMA GmbH

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