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BERLIN BAUT

DIE GENERALSANIERUNG – THE GENERAL RENOVATION – FÜR DIE STADT FACHLICHE HOCHLEISTUNG TOP PROFESSIONAL ACHIEVE- FÜRS PUBLIKUM MENT FOR THE PUBLIC

BERLIN IS BUILDING Seit Herbst 2010 findet die aufwendigste Sanierung in der Geschichte der- Since autumn 2010, the most lavish renovation measures in the history of the Berliner Staatsoper statt. Nach öffentlichen Diskussionen über die Neugestaltung des Staatsoper - the Berlin State - have been taking place. Following public debates Zuschauersaals erhielt der Architekt HG Merz den Auftrag, das Baudenkmal about the redesign of the auditorium, the architekt HG Merz was commissioned to FOR THE CITY. zu sanieren. Für das Gebäudeensemble der Staatsoper besteht ein grundle- renovate the historic monument. The ensemble of buildings comprising the Staatsoper is gender Sanierungsbedarf. Unter der Einhaltung von denkmalpflegerischen very much in need of a general overhaul. While complying with listed building require- Aspekten werden bautechnische Mängel beseitigt und die stark veraltete ments, structural defects are therefore being remedied and the antiquated building Gebäudeausstattung auf ein zeitgemäßes sicherheitstechnisches Niveau equipment updated in line with modern safety requirements. The accessibility, gebracht. Verbessert werden auch die Barrierefreiheit, die Klimatechnik und air-conditioning and fire protection are also being improved. The outer appearance of the der Brandschutz. Die äußere Bauform der Oper bleibt aus der Fußgängerper- opera house will, however, remain the same when viewed from a pedestrian perspective. spektive bestehen. Das Volumen des Zuschauersaals wird, um eine bessere The volume of the auditorium is being enlarged so as to improve the acoustics. To achieve Akustik zu erzielen, vergrößert. Dafür wird der Saal innerhalb der vorhan- this, the hall is being expanded upwards within the existing building structure by raising denen Gebäudekubatur durch Anheben der historischen Decke erweitert. the historic ceiling. The design of the Opera House will aslo include the Die Gestaltung des Operngebäudes Unter den Linden wird dabei in der restoration and design of fixtures and colour schemes from 1955. Gestaltung mit Einbauten und Farben aus den 1955er Jahren ergänzt und wiederhergestellt. During the construction phase, the State Opera ensemble is performing in the Schiller Theatre in the Berlin district of Charlottenburg-Wilmersdorf. Während der Bauphase spielt das Ensemble der Staatsoper im Schillertheater im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf.

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für die Stadt Herausgeber Publisher Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt und Umwelt Württembergische Straße 6 Württembergische Straße 6 10707 Berlin 10707 Berlin www.stadtentwicklung.berlin.de www.stadtentwicklung.berlin.de

Inhalte, Bearbeitung Content, editing Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt und Umwelt Abteilung V und das Team K Department V and the team K Württembergische Straße 6 Württembergische Straße 6 10707 Berlin 10707 Berlin

Gestaltung Design Novamondo GmbH Novamondo GmbH Christinenstraße 21 Christinenstraße 21 10119 Berlin 10119 Berlin

Druck Printed by ReproRingel ReproRingel

Berlin, Dezember 2013 Berlin, December 2013 WIE KLINGT SORGEN SIE, DASS MIR DER DICKE KNOBELSDORFF MELDE, WIE ES MIT DIE OPERN- 1742: MEINEM OPERNHAUS […] STEHT. ICH BIN EIN KIND IN DIESEN DINGEN, UND DIE OUVERTÜRE ES SIND DIES MEINE PUPPEN, AN GESCHICHTE? DENEN ICH FREUDE HABE. THE OVERTURE FRIEDRICH II. (1742) WHAT DOES THE OPERA’S MAKE SURE THAT THE FAT KNOBELS- HISTORY SOUND LIKE? DORFF REPORTS ON HOW THINGS ARE © HG Merz GmbH - GOING WITH MY OPERA HOUSE […]. folgreiche Zusammenarbeit zwischen der Berliner Staatsoper und der heu- year successful collaboration between the Berliner Staatsoper and the current Berliner tigen Berliner Staatskapelle. Staatskapelle. M I’M A CHILD IN THESE THINGS AND M M M mind. 120 cm Sitzplatzreihen zwischen den - 40 cm mind. lichte Durchgangsbreite - Sitzplatz mind. 50 cm - einzelnen Reihen sind fest miteinander zu verbinden max. 300 Personen Für die Planung wurde der Architekt Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff be- The architect Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff was commissioned to design the build- THESE ARE THE PUPPETS WHICH GIVE 1 auftragt. Er konzipierte die Oper im Stil des Palladianismus. Als Bauplatz wähl- ing. He conceived the opera in the Palladian style. The King selected a fortress site near M M M M Apollosaal

ME FUN. Apollosaa Apollosaal 53 53 50 49 52 49 51 51 50 52 55 55 l Charlottenburger Seite Seite 1. Rang links 1. Rang rechts Ränge 2 - 3 rechts Ränge 2 - 3 links Garderobe Foyer Konditorei Foyer te der König ein Festungsgelände in der Nähe des von ihm bewohnten Kron- the where he lived. By placing it on the city’s main axis – the Unter Garderobe Berliner Konditorei 50 52 Reihe x - xx 55 Reihe x - xx 53 53 55 1. Rang links 50 49 M M 51 51 M M prinzenpalais. Durch die Platzierung auf der Hauptachse der Stadt – Unter den Linden – and not as would be usual within the palace complex, this cre- 52 51 80 49 80 49 80 Reihe x - xx WC Damen 80 Reihe x - xx 50 80 80 52 den Linden – und nicht wie üblich innerhalb des Schlosskomplexes, entstand ated Europe’s first independent theatre building as a cultural expression of the Enlight- 51 49 49 80 51 80 50 52 50

das erste eigenständige Theatergebäude Europas als kultureller Ausdruck der enment. 51 52

2 80 49 647 80 Reihe x - xx 1. Rang links 1. Rang re. Reihe x - xx Ränge 2-3 li. Konditorei Parkett li. Ränge 2-3 re. Konditorei Parkett re. BRH ca. 1,01, Bestand wieder herstellen 80 wieder herstellen BRH ca. 1,03, Bestand 49 49 51 51 79 106 57 links rechts 107 106 105 105 59 104 Loge 1. Rang Ideen der Aufklärung. Loge 1. Rang 59 57 106 104 103 107 107 107 57 59 59 57 58 Loge 1. Rang Loge 1. Rang 59 60 57 rechts links Intendant 57 GMD

The building, which was conceived as a nave, comprises the Apollo Hall (banqueting hall, M M 59 M M 59 57 59 57 Das als Langhaus konzipierte Gebäude verfügt über den Apollosaal (Bankett- foyer), the Theatre Hall (auditorium, ballroom) and the Corinthian Hall (stage and con- saal, Foyer), den Theatersaal (Zuschauerraum, Ballsaal) und den Korinthischen cert hall). Together with the Kronprinzenpalais, the Prinzessinnenpalais and the Zeughaus, Saal, (Bühne und Konzertsaal). Mit dem Kronprinzen-, dem Prinzessinnenpa- the court opera house was the fourth prestigious building on Unter den Linden. 4 3 5 lais und dem Zeughaus ist die Königliche Hofoper der vierte Prachtbau Unter

den Linden. S2 h = +4,015 | +6,79 | +4,015 = h S2 LS Display 40'' LS Display M LS Display 40'' LS Display UKSTEGUKST s. EG s. M M S2 h = +4,015 | +6,79 UKST s. EG M M M WC Damen WC Herren 1. Obergeschoss 1. Obergeschoss Sammelgarderoben Chor / Ballett Chor Sammelgarderoben Solistengarderoben Solistengarderoben Sammelgarderoben Chor / Komparserie Chor Sammelgarderoben Solistengarderoben / Ballett Chor Sammelgarderoben Solistengarderoben 6 / Komparserie Chor Sammelgarderoben

UKST 6,41 "schwarzes Brett" M M M M

1 Apollosaal Apollo Hall

© Landesarchiv Berlin 2 Zuschauersaal Auditorium 3 Hauptbühne Main stage FRIEDRICH II. 4 Charlottenburger Seitenbühne Charlottenburg wing stage

Friedrich II., auch Friedrich der Große Frederick II, also known as Frederick the 5 Berliner Seitenbühne Berlin wing stage oder Alter Fritz genannt, wurde am Great or Der Alte Fritz (“Old Fritz”), was 6 Hinterbühne Backstage 24.01.1712 in Berlin geboren und starb born in Berlin on 24 January 1712 and am 17.08.1786 in Potsdam. Er war von died on 17 August 1786 in Potsdam. He 1740 bis 1786 König in Preußen und ab was King in Prussia from 1740 to 1786 and, 1772 König von Preußen, zudem war er from 1772, King of Prussia. He was also Kurfürst von Brandenburg. Elector of Brandenburg. 1742 Knobelsdorff 1844 Langhans d.J. 1910 Umbauten 1928 Fürstenau 1942 Meffert 1955 Paulick ICH BEABSICHTIGE, DAS HERRLICHE 1987 Umbauten BAUWERK KNOBELSDORFFS IN 1950–1955: SEINER UNVERFÄLSCHTEN GESTALT DAS INTERMEZZO ZU NEUEM LEBEN ZU ERWECKEN. RICHARD PAULICK (1951) THE INTERMEZZO © Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS) I INTEND TO GIVE KNOBELSDORFF’S RICHARD PAULICK WONDERFUL BUILDING A NEW LEASE Der Architekt Richard Paulick wurde am OF LIFE IN ITS UNADULTERATED FORM. 7. November 1903 in Roßlau (Anhalt) geboren. Von 1923–1927 studierte er Architektur in Dresden und Berlin unter anderem bei Hans Poelzig. Fachliche Verbindungen pflegte er worden war, führten schließlich die massiven Zerstörungen im letzten Kriegs- renovation, the massive destruction in the last year of the war led to the decision to re- auch zum Bauhaus und war Mitarbeiter im Büro von Walter Gropius, was seine Projekte jahr zu dem Entschluss des Wiederaufbaus. build it. prägte. Er starb am 4. März 1979 in Berlin.

Richard Paulick hat als Architekt eine bewe-

- gende Geschichte hinter sich. Seine ersten © Landesarchiv Berlin Entwürfe entwickelte er unter dem Einfluss liner Schlosses wurden die Pläne konkret. Beauftragt wurde der ehemalige the demolition of the Berlin royal palace. The former Poelzig student and Gropius assis- Nordwestfassade um 1960 des Bauhauses. Als politisch engagierter Northwest elevation circa 1960 Poelzig-Schüler und Gropius-Assistent Richard Paulick, die Konzeption für den tant, Richard Paulick, was asked to produce a design for its reconstruction. The aim was Mensch musste er in den 1930iger Jahren das Land verlassen und kehrte erst 1950 in die Wiederaufbau zu erstellen. Alle stilwidrigen Veränderungen, die im Laufe der to remove all stylistically incongruous changes that had been made during the building’s DDR zurück. Hier hat sein Wirken Spuren hin- Zeit das Haus überzogen hatten, sollen entfernt und das Gebäude im Sinne history and to reconstruct it in accordance with Knobelsdorff’s intentions. terlassen. 1956 erhielt er den Staatspreis für den Wiederaufbau der Staatsoper. von Knobelsdorff wieder neu errichtet werden. Within three years, Richard Paulick and his “Design Collective” succeeded in making the The architect Richard Paulick was born on 7 Novem- Richard Paulick und seinem »Entwurfskollektiv« gelang es, innerhalb von drei hitherto most important contribution to the GDR’s cultural renaissance. For example, ber 1903 in Roßlau (Anhalt). From 1923 to 1927 he Jahren den wichtigsten Beitrag zum kulturellen Wiederaufbau der DDR zu the Apollo Hall with its ornament inspired by original motifs provides an excellent ex- studied architecture in Dresden and Berlin, including among others under Hans Poelzig. He also nurtured leisten. So ist beispielsweise der Apollosaal mit seiner Ornamentik, angelehnt ample of the creative but nevertheless responsible approach to dealing with existing her- professional connections with the Bauhaus and wor- an originale Vorbilder, ein exzellentes Beispiel für den kreativen und dennoch itage. The auditorium with its three galleries, which is unusually lavish by socialist stand- ked in the office of Walter Gropius, which shaped his projects. He died on 4 March 1979 in Berlin. verantwortungsvollen Umgang mit Traditionen. Ebenso ist der für sozialis- Richard Paulick had a turbulent life as an architect. tische Verhältnisse ungewöhnlich prachtvolle Zuschauerraum mit seinen drei He developed his first designs under the influence of the Bauhaus. As a person with strong political beliefs, he was forced to leave the country in the 1930s and Jahre. von Nürnberg”. did not return to Germany until 1950, when he settled in the GDR. Here his works have left their

mark. In 1956 he was conferred the State Award for © HG Merz GmbH the reconstruction of the Staatsoper. Meistersinger von Nürnberg«.

Von Knobelsdorff bis Paulick haben viele Ar- chitekten die Oper verändert und sie immer wieder den neuen Anforderungen und Funkti- onen angepasst. Das passiert auch heute noch: Mit großem bautechnischen Engagement und Fachkenntnis wird die Oper optimal umgestal- tet, um für das Publikum und die Akteure der Oper ideale Bedingungen zu schaffen.

From Knobelsdorff to Paulick, many architects have constantly changed the opera house and adapted it to meet new challenges and functions. And that is still happening today: with considerable constructio- nal commitment and expertise, the opera is being optimally redesigned to create ideal conditions for the public and the opera players. ES IST JA NICHT EINFACH, DEN SCHULTERN ZWEIER R DAS FINALE STEHEN – PAULICK AUF DE THE FINALE SCHULTERN VON KNOBELS AUF DEN SCHULTERN VON DER STAND IST ZWAR ETW UNSICHER, DER BLICK ABE Die Sanierung der Staatsoper mit allen Maßnahmen, die jetzt umgesetzt wer- The refurbishment of the Staatsoper with all the measures that are now being implement- © HG Merz GmbH den, wird die Berliner Spielstätte in den Kreis der international bekannten ed will enable the Berlin venue to join the ranks of the internationally renowned opera WEITER. © HG Merz GmbH Opernhäuser einreihen. Das erweitert die Aufführungsmöglichkeiten, macht houses. This will not only expand the production possibilities but will also make Berlin Zuschauersaal gemäß Planung Stand 2012 Berlin aber auch attraktiv für Reisende aus aller Welt. Die Berlinerinnen und more attractive for tourists from all over the world. Berliners will still recognise their op- HG MERZ Auditorium in accordance with the state of planning in 2012 Berliner werden ihr Opernhaus mit dem gewohnten Ambiente, als vertraute era house as a familiar venue with the accustomed ambiance and will be able to enjoy 1947 geboren in Tailfingen / Spielstätte wiedererkennen, und mit verbesserter Akustik die Aufführungen the stage productions with improved sightlines and acoustics. Württemberg HG MERZ (2010) genießen können. 1969 –1974 Studium der Architektur an der The previous structural changes to the building, the social composition of the audience Technischen Universität Stuttgart Mit den bisherigen baulichen Veränderungen des Hauses, der sozialen Zusam- and in particular the musical performances have always been accompanied by changes 1981 + 1993 Gründung der Büros in Stuttgart und Berlin mensetzung der Besucherinnen und Besucher und insbesondere der musika- in the acoustic qualities. The redesign of the Staatsoper is indeed to meet the new require- 1993 – 2007 Professur für Ausstellungsgestal- OF COURSE IT’S NOT EASY lischen Darbietungen ging auch immer der Wandel von klanglichen Quali- ments. tung / Visuelle Kommunikation an täten einher. Mit der Neugestaltung der Staatsoper soll nun diesen neuen der Hochschule Pforzheim ON THE SHOULDERS OF TW Anforderungen entsprochen werden. The reason why the design now being implemented is so convincing is because it presents seit 2008 Professur für Entwerfen und the optimum solution at the end of a discussion process. It takes into account the historic Experimentelles Gestalten an der Technischen Universität, Darmstadt Der Entwurf, der jetzt umgesetzt wird, ist deshalb so überzeugend, weil er PAULICK ON THE SHOULDE appearance but also sensitively articulates where something new has been created. seit 2013 Vorsitzender des Universitätsrates am Ende eines Diskussionsprozesses die optimale Lösung darstellt. Er berück- der Bauhaus Universität Weimar sichtigt das historische Erscheinungsbild, macht aber auch einfühlsam deut- BELSDORFF, WE ON THE SHO lich, wo etwas Neues entstanden ist. 1947 Born in Tailfingen / Württemberg OF PAULICK. THE POSITION 1969 –1974 Studied architecture at the Technical University Stuttgart 1981 + 1993 Founded practices in Stuttgart and Berlin WHAT UNSTABLE, BUT THE 1993 – 2007 Professor for Exhibition Design / Visual Communication at Pforzheim University ALL THE GREATER. seit 2008 Professor for Design and Experimental Creativity at the Technical University Darmstadt seit 2013 Chairman of the University Council of the Bauhaus University Weimar WIR BAUEN AM KLANG DER OPER

WE’RE BUILDING THE SOUND OF THE OPERA

© Christian von Stefflin © Christian von Stefflin © Christian von Stefflin © Christian von Stefflin WIR BAUEN AM KLANG DER OPER

WE’RE BUILDING THE SOUND OF THE OPERA

© Christian von Stefflin © Christian von Stefflin © Christian von Stefflin © Christian von Stefflin WIE 4 5 KLINGEN DIE 2 EINZELNEN 1 3 BAUTEILE? 1 2

WHAT DO THE INDIVIDUAL © euroluftbild.de/Robert Grahn © Christian von Stefflin © HG Merz GmbH © Christian von Stefflin

links: Blick in den entkernten BUILDING SECTIONS SOUND DAS ZUSCHAUERHAUS Zuschauersaal Richtung Bühne DAS BÜHNENHAUS oben: Einbringung der Unterwasser- betonsohle im Zuschauersaal zur DAS ZUSCHAUERHAUS Gewährleistung einer dauerhaften LIKE? 1 THE AUDITORIUM Abdichtung gegen das Grundwasser. THE FLY TOWER THE AUDITORIUM

left: View into the gutted auditorium looking towards the stage welches in Zuschauerhaus und Bühnehaus unterteilt ist, DAS BÜHNENHAUS Blick in das entkernte Zuschauerhaus. Hier wurde eine Abdichtung zum Schutz top: Installation of the underwater Blick in das Bühnenhaus des Opernhauses. Hier wurde zuerst die Bühnen- die Intendanz, das Probenzentrum (auf der Fläche des ehe- gegen das Grundwasser eingebracht, die dekorativen und denkmalgeschütz- concrete base in the auditorium to ensure technik ausgebaut und das Gebäude mit Ankern gegen ein Aufschwimmen 2 permanent sealing against groundwater. maligen Magazingebäudes) und das unterirdische Verbin- THE FLY TOWER ten Ausbauten von diversen Schadstoffen befreit und nach sorgfältiger Kar- - dungsbauwerk für den Kulissentransport. Hierdurch wird tierung eingelagert. Das Haus erfährt in seiner Gestaltung eine Rückführung bracht. Dieses Prinzip der Abdichtung kommt aus dem Schiffsbau. Ein Gut- eine effizientere Logistik für den Repertoirebetrieb der Staatsoper möglich. Blick über den Bauzaun mittels Webcam. Dichtigkeit sicherzustellen. Sie haben Einblick auf die Baugrube DAS UNTERIRDISCHE BAUWERK des unterirdischen Bauwerks und die Baustelle des neuen Probenzentrums. 3 THE UNDERGROUND LINK View into the gutted auditorium. Waterproofing has been installed here to protect against View over the construction site fence through a groundwater. Decorative and historically protected fittings and furnishings have been View into the fly tower for the opera house. Here the stage equipment was first of all dis- which is divided into the auditorium and the fly tower, the “Inten- webcam. This shows the excavation for the un- derground link and the building site for the freed of diverse contaminants, carefully catalogued, and put into storage. In terms of its assembled and the building secured with anchors to prevent it from floating upwards. danz” administration building, the rehearsal centre (on the site of new rehearsal centre. DIE INTENDANZ the former “Magazin” storage building) and the underground link this waterproofing comes from ship building. An expert appraiser checks every centime- for moving scenery. This will enable a more efficient logistics for 4 THE ADMINISTRATION BUILDING the Staatsoper’s repertoire operations.

DAS PROBENZENTRUM 5 THE REHEARSAL CENTRE 4 5 2 1 3

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© euroluftbild.de/Robert Grahn © HG Merz GmbH © HG Merz GmbH © Alexander Schippel © Alexander Schippel

Blick in die Unterbühne. Es werden links: Die Baugrube für das Unter- links: Die Baugrube für das Unter- gerade bis zu 3,2 cm dicke Stahlbleche irdische Bauwerk ist 110 m lang, irdische Bauwerk ist 110 m lang, zur Abdichtung eingebaut und ver- DAS UNTERIRDISCHE BAUWERK zwischen 16 und 29 m breit und 12,5 m zwischen 16 und 29 m breit und 12,5 m schweißt. tief. Diese Abbildung zeigt einen tief. Diese Abbildung zeigt einen DAS ZUSCHAUERHAUS Längsschnitt. Längsschnitt. 1 View into the understage area. The photo THE UNDERGROUND LINK oben: Blick in die Baugrube mit tem- oben: Blick in die Baugrube mit tem- THE AUDITORIUM shows 3.2-cm-thick steel sheets being instal- porären Aussteifungen porären Aussteifungen led and welded to provide waterproofing.

left: The excavation pit for the under- left: The excavation pit for the under- ground link is 110 metres long, between ground link is 110 metres long, between DAS BÜHNENHAUS Im Unterirdischen Bauwerk werden nicht nur Dekorationselemente in Lager- 16 and 29 metres wide, and 12.5 metres 16 and 29 metres wide, and 12.5 metres wagen witterungsunabhängig und schneller transportiert, sondern es dient deep. This illustration shows a longitudi- deep. This illustration shows a longitudi- 2 nal section. nal section. THE FLY TOWER auch der internen logistischen Erschließung der Gebäude der Staatsoper. So top: View into the excavation pit with top: View into the excavation pit with werden notwendige technische Betriebsräume im Unterirdischen Bauwerk temporary reinforcement temporary reinforcement untergebracht. Sämtliche Versorgungsleitungen, wie zum Beispiel Elektro-, DAS UNTERIRDISCHE BAUWERK Heizungs-, Kälte- und Feuerlöschleitungen verlaufen durch das Unterirdische 3 Bauwerk, das damit von besonderer Bedeutung für die technische Versorgung THE UNDERGROUND LINK der Staatsoper ist. Darüber hinaus stehen Flächen für die Vormontage und Lagerung von Kulissen und Dekorationen zur Verfügung.

DIE INTENDANZ The underground link not only enables scenery elements to be quickly transported on trol- 4 THE ADMINISTRATION BUILDING leys so that they are protected from the weather but also ensures that the various Staat- soper buildings are internally connected with one another in logistical terms. For exam- ple, the necessary technical rooms are housed in the underground link. All the supply lines, such as the electrical, heating, cooling and fire extinguishing ducts run through the DAS PROBENZENTRUM underground link, which is therefore of particular importance for the Staatsoper’s tech- 5 THE REHEARSAL CENTRE nical provision. In addition, there are areas available for pre-assembling and storing stage scenery and decorations. 4 5 2 1 3

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© euroluftbild.de/Robert Grahn © Christian von Stefflin © Christian von Stefflin © Alexander Schippel

links: Blick in den ehemaligen Ballett- links: Rückbau des Magazingebäudes sowie des probensaal Orchesterprobensales im Innenhof des Inten- DAS PROBENZENTRUM danzgebäudes. Blick auf den Rohbau des neu er- oben: Blick in den zukünftig begrünten richteten Probenzentrums, welches nach Rekon- Innenhof der Intendanz und die Baugru- struktion der vorgehängten Fassade nahtlos an DAS ZUSCHAUERHAUS be des Untergeschosses im neuen Proben- die bestehende Fassade des sogenannten Restma- 1 zentrum. THE REHEARSAL CENTRE gazines anschließen wird. THE AUDITORIUM left: View into the former ballet rehearsal studio oben: Blick auf die Westfassade des Proben- zentrums im Rohbau mit Übergang zum unter- top: View into what will be in future the irdischen Bauwerk green courtyard for the administration buil- DAS BÜHNENHAUS ding and the excavation pit for the basement Blick auf das Grundstück, auf dem das neue Probenzentrum entsteht. Hier area in the new rehearsal centre. left: Partial demolition of the storage building and the 2 werden Probemöglichkeiten für das Staatsballett, den Chor und das Orchester orchestra rehearsal studio in the courtyard of the admi- THE FLY TOWER zur Verfügung gestellt. Ebenso entsteht hier ein Probenraum mit den glei- nistration building. View of the shell structure for the newly constructed rehearsal centre, which following re- chen Dimensionen wie die Hauptbühne im Opernhaus. Hier hat das Ensem- construction of the curtain wall will seamlessly connect ble der Staatsoper zum ersten Mal die Gelegenheit in den originalen Kulissen to the existing facade of the so-called “Restmagazin” storage building. DAS UNTERIRDISCHE BAUWERK und der gleichen Bühnengröße wie im Opernhaus zu proben. Der Raum bie- top: View of the west facade of the rehearsal centre building 3 shell with the passage to the underground construction THE UNDERGROUND LINK Magazingebäudes wird wiederhergestellt.

DIE INTENDANZ View of the site where the new rehearsal centre will be created. This will provide rehears- 4 al facilities for the State Ballet, the choir and orchestra. A rehearsal space with the same THE ADMINISTRATION BUILDING dimensions as the main stage in the opera house will also be created here. This is where the Staatsoper ensemble will have their first opportunity to rehearse with the original scenery and the same stage size as in the opera house. The room can also be used as a second performance venue. The facade of the previous storage building will be recon- DAS PROBENZENTRUM structed. 5 THE REHEARSAL CENTRE WAS TUN WIR FÜR DEN KLANG DER C ZUKUNFT? A

© Marion Schiele © HG Merz GmbH Ansicht Zuschauersaal mit Gegenüber- WHAT ARE WE DOING FOR stellung vorher-nachher

View of the auditorium comparing the states THE SOUND OF THE FUTURE? AKUSTIK UND before and afterwards. B NACHHALLGALERIE ACOUSTICS AND REVERBERATION GALLERY

Der bisherige Saal erzeugte nur wenig Klangwärme und erreichte im besetz- ten Zustand eine zu geringe Nachhallzeit. Dieser geringe Wert hatte zwei Ur- sachen: zum einen das Verhältnis des geringen Raumvolumens zur Anzahl der Zuschauer, zum anderen die Absorption der hohen Frequenzen. Zusätz- lich verhindern die Stoffbespannungen im Saal eine Reflexion der Töne. Die Nachhallzeit soll zukünftig vergrößert und dadurch der Klang verbessert wer- den. Das von den Akustikern und Architekten entwickelte Konzept sieht eine Anhebung der Decke vor. Das Saalvolumen erhöht sich fast um die Hälfte und die Nachhallzeit kann wesentlich verlängert werden. Die Anhebung der Saal-

zu verändern. Durch diese Anhebung entsteht die Nachhallgalerie. Ausgehend A +5M B +40% C 1,6 SEC. von den im Hause vorhandenen Gitter- und Rautenmotiven wurde eine schall- durchlässige Struktur entwickelt. DECKENHÖHE RAUMVOLUMEN NACHHALL

CEILING HEIGHT ROOM VOLUME REVERBERATION The previous auditorium achieved too little timbre and, when occupied, achieved a rever- beration time that was too short. This low value was caused by two factors: firstly the ratio of the low room volume to the number of audience members, and secondly the ab- sorption of the high frequencies. In addition, the fabric coverings in the auditorium pre- vented the tones from being reflected. The intention is to therefore lengthen the reverber- ation time and thus improve the sound. The concept developed by the acousticians and the architects involves raising the ceiling, whereby the auditorium volume will be in- creased by almost half and the reverberation time can be substantially lengthened. The

of the building. This added height will create a reverberation gallery. A sound-permeable structure has been developed based on the existing lattice and diamond-shape motifs in the building. WIE KLINGT Die Staatsoper Unter den Linden ist einem ständigen Wandel unterzogen. Da- WEITERE - spiellose Mehrschichtigkeit. Die notwendige Generalinstandsetzung findet

DIE OPER sollen die Infrastruktur hinsichtlich Barrierefreiheit, die Klimatechnik, die SANIERUNGS- Sicherheit und der Brandschutz. Die äußere Bauform wird dabei bewahrt und sensibel restauriert. Im Innenraum werden denkmalpflegerische Entschei- dungen in Abwägung zwischen den Anforderungen an einen modernen The- IN ZUKUNFT?? ZIELE: aterbetrieb und dem Erhaltungsinteresse getroffen. Die Farbgestaltung der werden entfernt und das Gesamtwerk des Architekten Richard Paulicks frei- gelegt. Oberhalb der Ränge wird die historische Saaldecke angehoben. Als neuer Abschluss über dem Bestand entsteht ein Kranzgesims, das sich aus HOW WILL THE OPERA OF FURTHER dem bestehenden Gebälk entwickelt. Der barrierefreie Zugang wird in alle öffentlichen Teile des Gebäudes gewähr- THE FUTURE SOUND? CLEAR DYNAMIC REFURBISHMENT GOALS: leistet. HARMONIOUS DYNAMISCH HARMONISCH KLAR The Staatsoper Unter den Linden has undergone continual change. As a result, the build- - RELAXING DRY ness that is unparalleled. The modernisation will mark a further chapter in the history G ENTSPANNEND TROCKEN of the opera house. Under the supervision of the architect, HG Merz, the building has ENRICHINGG the infrastructure in terms of the accessibility, air-conditioning, safety and fire protec- ROUND DENKMALSCHUTZ tion, whereby the outer structure will be preserved and sensitively restored. In the inte- QUIET rior space, conservation decisions will be made that achieve a balance between the re- RUND LEISE BEREICHERNDD HISTORICAL PRESER- quirements of a modern theatre venue and historic preservation interests. The auditorium DIVERSE being recreated. Subsequent layers of paint will be removed, revealing the complete work FULL VATION of the architect Richard Paulick. Above the circles and gallery, the historic auditorium LAUT ceiling will be raised. As the new termination above the existing building fabric, a cor- nice will be created that develops out of the existing entablature. LOUD VOOLLL VIELLSSEEITIG BARRIEREFREIHEIT Barrier-free access will be achieved in the public parts of the building. FULL ACCESSIBILITY WARM WARM HELL BRIGHT RHYTHMISCH RHYTHMIC BEGEISTERND SICHERHEIT G SAFETY WOHLKLINGEND THRILLING MELODIOUS