Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus Gedenkstunde des Deutschen Bundestages Berlin, 27. Januar 2014

День памяти жертв национал-социализма Час памяти в Германском Бундестаге Берлин, 27 января 2014

Day of Remembrance for the Victims of National Socialism Ceremony of Remembrance at the German Bundestag

Remembrance for the Victims of National Socialism Remembrance for the Victims Berlin, 27 January 2014 Day of Day День памяти жертв национал-социализма День памяти Tag des Gedenkens an die Opfer Nationalsozialismus Tag 2014 Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau; über eine Millionen Menschen wurden dort während des Zweiten Weltkriegs durch die Nationalsozialisten umgebracht. 1996 erklärte Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Na­ tionalsozialismus. Seitdem wird dieser Tag als einziger jedes Jahr im Bundestag mit einer Gedenkstunde gewürdigt. Zeitzeugen berichten über ihre Erfahrungen unter der nationalsozialistischen Gewaltherr- schaft, in Ausstellungen werden Werke von Künstlern vorgestellt, die von den National­ sozialisten verfolgt wurden oder die sich auf besondere Weise mit diesem Thema ausein­ andersetzen. Zu der Gedenkstunde kommen ­neben Bundestagsabgeordneten auch die Vertreter der anderen Verfassungsorgane. Als Beitrag zur Aufklärung lädt der Bundes­- tag außerdem jedes Jahr junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren zu einem Erinne- rungsprojekt ein. Im Jahr 2014 stand die Gedenkstunde im Zeichen der Blockade Leningrads durch die deutsche Wehrmacht. Über eine Million Zivi- listen kamen hier ums Leben. Nach der Eröff- nungsrede von Bundestagspräsident Norbert Lammert sprach der 95-jährige Zeitzeuge und Schriftsteller Daniil Granin. Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkstunde vom Meccorre String Quartet. ((xxx)) ((xxx))

Die Erinnerung aufrecht erhalten ((russ)) ((engl))

((Achtung!!! Schlusslektorat erfolgt erst nach inhaltlicher Freigabe auch das evtl. „Schönen“ von Umbrüchen))

47 День памяти жертв национал- 85 Day of Remembrance for the Victims социализма of National Socialism 7 Tag des Gedenkens an die Opfer Час памяти в Германском Бундестаге Ceremony of Remembrance at the des Nationalsozialismus 48 Программа Часа памяти German Bundestag Gedenkstunde des Deutschen Bundestages 86 Order of proceedings 50 Приветствие Президента 8 Programm der Gedenkstunde Германского Бундестага 88 Welcome statement by the President 10 Begrüßung durch den Präsidenten des проф. д-ра Норберта Ламмерта of the German Bundestag, Deutschen Bundestages, 58 «Сострадание и милосердие Professor Norbert Lammert Prof. Dr. Norbert Lammert помогли людям выдержать». 96 “Compassion and charity helped 18 „Mitgefühl und Barmherzigkeit haben Речь Даниила Гранина people endure” den Menschen geholfen durchzuhalten“ Speech by Daniil Granin Rede von Daniil Granin 67 Молодежные встречи, организован- ные Германским Бундестагом, в 107 The German Bundestag’s Youth Encounter 29 Jugendbegegnung des Deutschen Bundestages рамках подготовки ко Дню памяти marking the Day of Remembrance anlässlich des Gedenktags 68 Как с этим справиться? 108 How do people deal with it? 30 Wie geht man damit um? Крис Циалампанас by Chris Tsialampanas von Chris Tsialampanas 77 Выставка 117 Exhibition 39 Ausstellung 78 «Регистрация, преследование, уничтоже- 118 Registered, Persecuted, Annihilated: 40 „Erfasst, verfolgt, vernichtet. Kranke und ние. Больные и инвалиды во времена The Sick and the Disabled under National behinderte Menschen im Nationalsozialismus“ национал-социализма». Socialism An exhibition at the German Bundestag Eine Ausstellung der Deutschen Gesellschaft für Выставка Германского общества психиатрии by the German Association for Psychiatry, Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik и психотерапии, психосоматики и неврологии und Nervenheilkunde im Deutschen Bundestag в Германском Бундестаге Psychotherapy and Psychosomatics

44 Biografien 82 Биографии 122 Profiles

Eine DVD, die auch Menschen mit Sehbehinderung­ DVD, доступный для просмотра людям с A DVD can be found on the inside back cover; ansehen können, befindet sich auf der letzten проблемами зрения, находится на последней it has been designed to be accessible for Innenseite der Gedenkschrift. странице мемориального издания. people with a visual impairment.

Inhalt Содержание Contents Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus Gedenkstunde des Deutschen Bundestages Berlin, 27. Januar 2014 Dmitri Schostakowitsch Streichquartett Nr. 8 c-moll, op. 110 1. Satz Largo

Begrußung durch den Präsidenten des Deutschen Bundestages, Prof. Dr. Norbert Lammert

Dmitri Schostakowitsch Streichquartett Nr. 8 c-moll, op. 110 2. Satz Allegro Molto

Gedenkrede Daniil Granin

Dmitri Schostakowitsch Streichquartett Nr. 8 c-moll, op. 110 4. Satz Largo

Musik: Meccorre String Quartet

Bundespräsident Joachim Gauck, Федеральный президент Йоахим From left to right: Federal President Programm der Gedenkstunde Ehrengast Daniil Granin, Bundes- Гаук, почетный гость Даниил Joachim Gauck; Daniil Granin, tagspräsident Norbert ­Lammert, Гранин, Президент Бундестага guest of honour; Norbert Lammert, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Норберт Ламмерт, Федеральный President of the Bundestag; Federal Bundesverfassungsgerichtspräsident­ канцлер Ангела Меркель, Предсе- Chancellor Angela Merkel; Andreas Andreas Voßkuhle und Bundesrats- датель Федерального конститу­ Voßkuhle, President of the Federal präsident Stephan Weil (v. l.). ционного суда Андреас Фосскуле и Constitutional Court; and Stephan Президент Бундесрата Штефан Weil, President of the Bundesrat. Вайль (слева направо)

8 9 Sehr geehrter Herr Bundespräsident! Frau Bundeskanzlerin! Daniil Granin haben die Geschehnisse in Meine Damen und Herren, wir gedenken Herr Präsident des Bundesrates! dem fast vollständig von der Außenwelt heute aller Menschen, denen während der Herr Präsident des Bundesverfassungsgerichts! ­ab­geriegelten Leningrad persönlich und als nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und Liebe Kolleginnen und Kollegen! Schriftsteller bis heute nicht losgelassen. des von Deutschland ausgegangenen Angriffs- Exzellenzen! Er selbst hat als Soldat an der Leningrader krieges ihre Rechte, ihr Besitz, ihre Heimat, Verehrte Gäste! Front gekämpft. ihr Leben, ihre Würde entrissen wurden: der Das ganze Ausmaß der menschlichen Juden, der Sinti und Roma, der Kranken und Heute vor 70 Jahren, am 27. Januar 1944, ­Kata­strophe hat sich jedoch auch ihm erst Menschen mit Behinderungen, der politisch endete die Belagerung Leningrads durch die ­viele Jahre später bei der Arbeit an seinem Verfolgten, der Homosexuellen, der Zwangsar- deutsche Wehrmacht – nach fast 900 Tagen. dokumen­tarischen Buch über die Blockade beiterinnen und Zwangsarbeiter, der Opfer der Damals war das Sterben in der eingeschlosse- ­offenbart. Ich danke Ihnen, sehr geehrter Kindertransporte, der Kriegsgefangenen, der nen Stadt längst zu einer grausamen Alltäg- Herr Granin, dass Sie in Ihrem hohen Alter zu „Untermenschen“ degradierten slawischen lichkeit geworden, die jeden Maßstab sprengte. heute zu uns gekommen sind und am Tage Völker – all jener, die in Auschwitz, Treblinka, Mindestens 800.000 Menschen, wahrschein- des Gedenkens an die Opfer des National­ Belzec und in den anderen Vernichtungslagern lich mehr als eine Million, sind während der sozialismus im Deutschen Bundestag zu ermordet wurden, die erschossen, vergast, dreijährigen Blockade in Leningrad zu Tode uns sprechen werden. erschlagen, verbrannt, durch Zwangsarbeit gekommen, durch Luftangriffe und Artillerie- vernichtet wurden, die verhungert sind. Wir beschuss, durch Krankheiten und Kälte – Beifall gedenken auch jener, die verfolgt, drangsaliert, die allermeisten sind verhungert. getötet wurden, weil sie Widerstand leisteten Ihr Tod war von den Verantwortlichen des Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentra- oder weil sie anderen Schutz und Hilfe gewähr- deutschen Vernichtungskrieges im Osten ein- tions- und Vernichtungslager Auschwitz- ten. Allen heute hier im Bundestag anwesen- kalkuliert. Leningrad sollte nicht erobert, son- Birkenau durch die Rote Armee befreit – den Zeitzeugen gilt unser besonderer Gruß dern als Wiege des sogenannten „jüdischen ­zufällig auf den Tag genau ein Jahr nach und Respekt. Bolschewismus“ vernichtet werden. Eine Ende der Leningrader Blockade. Kein Zufall Wir wissen um die Abermillionen Toten. ­Anweisung an die militärische Führung vor ist dagegen der Zusammenhang zwischen Ihnen sind wir es schuldig, uns jenseits der Ort führte erläuternd aus: Auschwitz und Leningrad, zwischen dem ebenso unglaublichen wie abstrakten Zahlen ­Völkermord an den europäischen Juden und bewusst zu machen, dass damals – um mit „Ein Interesse an der Erhaltung auch nur eines dem mörderischen Raub- und Vernichtungs- der russischen Schriftstellerin und Blockade- Teiles dieser großstädtischen Bevölkerung feldzug im Osten Europas: Sie wurzelten in überlebenden Lidia Ginsburg zu sprechen – ­besteht in diesem Existenzkrieg unsererseits der menschenverachtenden nationalsozialis­ „millionenfach ein Mensch“ zugrunde gegan- nicht.“ tischen Rassenideologie. gen ist.

„Allen heute hier im Bundestag Begrüßung durch den Präsidenten anwesenden Zeitzeugen gilt unser besonderer Gruß und Respekt“ – des Deutschen Bundestages, Prof. Dr. Norbert Lammert Bundestagspräsident Norbert Lammert bei seiner Begrüßungs­ rede.

«Со словами особой признательно- сти и уважения мы обращаемся ко всем свидетелям того времени, присутствующим сегодня в Бундес­ таге». Президент Бундестага Норберт Ламмерт во время при- ветственной речи.

“We especially welcome, and acknowledge with the greatest respect, the contemporary witness- es who are here with us in the Bun- destag today” – Norbert Lammert, President of the Bundestag, delivering his speech.

10 11 Wir wissen auch um die Täter. „Auch-Menschen“ hat sie der jüdisch-sowjetische Kriegsreporter Wassili Grossmann in seinem Augenzeugen­ bericht über Treblinka genannt. Und bis heute treibt uns – trotz allen Wissens um die histori- Der rassenideologische Raub- und Vernich- schen Zusammenhänge, trotz mancher klugen tungskrieg, dessen erklärter Zweck die Analysen – die Frage um: Wie ­ist eine solche „Dezimierung der slawischen Bevölkerung Entmenschlichung möglich ge­worden? um 30 Millionen“ war, bediente sich einer Mit dem Angriff auf die Sowjetunion erreichte weiteren Waffe: des Hungers. Sie erwies sich die nationalsozialistische Vernichtungspolitik dort am brutalsten, wo es kein Entkommen gab: eine neue Dimension: In den besetzten sow­ im eingeschlossenen Leningrad und in den jetischen Gebieten nahm der umfassende Kriegsgefangenenlagern. Mehr als die Hälfte systematische Massenmord seinen Lauf. aller sowjetischen Kriegsgefangenen, über Mit dem völkerrechtswidrigen sogenannten drei Millionen Menschen, sind in deutschem „Barbarossa-Erlass“ hatte Hitler auch Zivilisten Gewahrsam elendig zugrunde gegangen. praktisch für vogelfrei erklärt; sie wurden als Die menschlichen Tragödien, die sich in der vorgebliche oder tatsächliche Partisanen und belagerten Millionenmetropole abspielten, im Zuge von sogenannten „Vergeltungsmaß- sind uns heute völlig unvorstellbar. Lange Zeit nahmen“ getötet. waren sie, zumindest im Westen Deutschlands, Von den fast drei Millionen osteuropäischen auch wenig bekannt. Die Erinnerung an den Juden, die mit dem Krieg gegen die Sowjet­ Russlandfeldzug war in der jungen Bundesre- union unter deutsche Herrschaft kamen, hat publik von der Tragödie bei Stalingrad in ihrer nur ein Bruchteil überlebt. Ein großer Teil besonderen deutschen Wahrnehmung domi- dieser Opfer des Holocaust war bereits ver- niert; die Belagerung Leningrads und die dem nichtet, vornehmlich durch Erschießen, als Hunger preisgegebenen Zivilisten fanden im im Verlauf des Jahres 1942 die fabrikmäßige Mythos einer vermeintlich „sauberen Wehr- Ermordung in den Vernichtungslagern anlief. macht“ keinen Platz. In der DDR, die den Anti­ Der Treibstoff für die Tötungsmaschinerie in faschismus zur Staatsdoktrin erhoben hatte, Auschwitz, das Giftgas Zyklon B, war vorab war hingegen die sowjetische Sichtweise prä- an sowjetischen Kriegsgefangenen – man gend: Die Blockade Leningrads demons­trierte muss es so sagen – getestet worden. demnach die herausragende Opferbereitschaft

„Mit dem Angriff auf die Sowjet­ «После нападения на Советский “With the attack on the Soviet union erreichte die nationalsozia­ Союз национал-социалистская по- Union, the National Socialist policy listische Vernichtungspolitik eine литика уничтожения народов при- of annihilation acquired a new neue Dimension“ – Bundesrats­- няла новый размах». Президент dimension” – First row from left to prä­sident Stephan Weil, Ehrengast Бундесрата Штефан Вайль, почет- right: Stephan Weil, President of the Daniil Granin, Bundespräsident ный гость Даниил Гранин, Феде- Bundesrat; Daniil Granin, guest of Joachim Gauck, Bundeskanzlerin ральный президент Йоахим Гаук, honour; Federal President Joachim Angela Merkel und der Präsident Федеральный канцлер Ангела Gauck; Federal Chancellor Angela des Bundesverfassungsgerichts, Меркель и Председатель Феде- Merkel; and Andreas Voßkuhle, Andreas Voßkuhle, (1. Reihe v. l.) рального конституционного суда President of the Federal Constitu- während der Begrüßungsrede. Андреас Фосскуле (первый ряд, tional Court, during Norbert слева направо) во время привет- Lammert’s speech. ственной речи.

12 13 Umso mehr freue ich mich, dass wieder 80 junge Menschen der Einladung des Deut- Meine Damen und Herren, es gehört zu den schen Bundestages zu einer internationalen großen Verdiensten Daniil Granins und seines Jugendbegegnung gefolgt sind und sich ge- Schriftstellerkollegen Ales Adamowitsch, dass meinsam mit einem der dunkelsten Kapitel seiner Einwohner und galt als Symbol für sie den Bewohnern des belagerten Leningrad in der europäischen Geschichte auseinander- den heldenhaften sowjetischen Sieg gegen jenseits der offiziellen sowjetischen Geschichts­ gesetzt haben. Sie haben in den vergangenen Ein Vierteljahrhundert nach der friedlichen den Faschismus. Die leidvolle Wirklichkeit schreibung eine Stimme gegeben haben. Ihr Tagen Orte des Gedenkens in Sankt Petersburg Revolution in der DDR und dem Zusammen- des Lebens in der abgeriegelten, hungernden zweibändiges „Blockadebuch“ konnte Ende besucht, mit Wissenschaftlern und Zeitzeugen bruch der kommunistischen Diktaturen in Metropole im brutalen Kampf zwischen zwei der 1970er-, Anfang der 1980er-Jahre nur diskutiert, sich ein Bild vom Schicksal jüdi- Ost- und Mitteleuropa, der den Weg zu einer totalitären Regimen stand auch hier nicht zensiert erscheinen; zu viel zeigte es von den scher Einwohner, von Zwangsarbeitern, Kriegs- „Gesamt“-Europäischen Union bereitete, im Vordergrund. menschlichen Abgründen in diesen 900 Tagen, gefangenen, von Behinderten und psychisch 75 Jahre nach dem deutschen Angriff auf Unter den Eingeschlossenen war – bis zu über die das sowjetische Regime Schweigen Kranken in der besetzten Sowjetunion gemacht, Polen und ein Jahrhundert nach dem Beginn seiner Evakuierung – der schon damals welt- bewahren wollte. In den gesammelten Erzäh- stalinistische Repressionen während der Lenin- des Ersten Weltkrieges, dieser „Urkatastrophe berühmte Komponist Dmitri Schostakowitsch, lungen und Tagebüchern offenbart sich, was grader Blockade und den Umgang mit der Er- des 20. Jahrhunderts“, stellt sich die Frage: der später mit Blick auf seine musikalischen der Hunger den Menschen antut: die körper­ innerung an diese fast 900 Tage thematisiert. Kann es eine europäische Erzählung vom Werke einmal von „Grabdenkmälern“ gespro- lichen und seelischen Qualen, die zerstörten Seien Sie hier im Deutschen Bundestag herz- blutigsten Jahrhundert in der europäischen chen hat. Für sein Streichquartett Nr. 8, das Beziehungen, die Grausamkeit, der Verlust lich willkommen! Geschichte geben, eine miteinander geteilte uns durch diese Gedenkstunde begleitet, gilt der Menschlichkeit. Es zeigt aber auch, wie Erinnerung, die unterschiedliche Erfahrungen das insbesondere. Unter dem Eindruck des Menschen selbst in größter existenzieller Beifall nicht relativiert, nicht nivelliert, die Verant- zerstörten Dresden geschrieben und offiziell Not darum kämpfen, ihre Hoffnung und ihre wortung nicht verdrängt, die keine wechsel- den Opfern des Faschismus und des Krieges Würde zu bewahren. Wenn heute junge Deutsche mit jungen Rus- seitigen Rechnungen aufmacht, weil diese zum Gedenken gewidmet, reflektiert dieses Sehr geehrter Herr Granin, Sie haben es da- sen, Belarussen und Ukrainern, mit Polen, weder dem Leid der einzelnen Opfer noch wohl persönlichste Werk Schostakowitschs mals ausdrücklich als eine Pflicht verstanden, Franzosen, Israelis und jungen Menschen aus der Schuld der Täter gerecht werden können? auch das eigene Erleben von Verfolgung, für die Nachgeborenen aufzuzeichnen, was anderen Ländern zusammenkommen, um zu Die Verantwortung, die wir Deutsche tragen, Krieg, Drangsalierung – die eigene von Tragik tatsächlich gewesen ist, und die junge Gene­ erfahren, zu verstehen und zu erinnern, steht bleibt: Unsere Geschichte trägt uns eine beson- und Widersprüchen geprägte Geschichte eines ration mittelbar zu Zeugen zu machen – eine dahinter auch die Hoffnung, dass über die je- dere Verpflichtung auf, gegen jede Form von russischen Künstlers, dessen Leidenszeit mit Aufgabe, die sich heute nicht weniger stellt weils unterschiedliche nationale Erinnerung Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit, ge- dem siegreichen „Großen Vaterländischen und die zu erfüllen mit jedem Jahr schwieriger hinweg Brücken im Sinne eines gemeinsamen gen Heilsversprechen und kollektive Schuld- Krieg“ keineswegs beendet war. wird. Gedächtnisses geschlagen werden können. zuweisungen vorzugehen. Nie wieder dürfen

„Die Verantwortung, die wir Deutsche tragen, bleibt” – Blick ins Plenum während der Begrüßungsrede.

«Ответственность, которую несем мы, немцы, остается». Вид на зал пленарных заседаний во время приветственной речи.

“We Germans have an enduring re- sponsibility” – View of the plenary chamber during the speech.

14 15 Staat und Gesellschaft zulassen, dass Men- schen wegen ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihrer politischen Einstellung, ihrer sexuellen Orientierung, wegen ihrer Andersartigkeit Meine Damen und Herren, die Geschichte zum Feindbild einer schweigenden Mehrheit lehrt uns die Unbedingtheit der Würde des gemacht, verachtet, gedemütigt oder bedroht Menschen – jedes einzelnen Menschen – und werden. das Wissen um ihre Gefährdung. Völkermord bleibt möglich: in Afrika, wie in Ruanda vor Beifall 20 Jahren, wo Hunderttausende Menschen, geschätzte drei Viertel der ethnischen Minder- Die von Fremdenhass getriebenen Morde an heit der Tutsi, ermordet wurden, und auch Bürgern türkischer und griechischer Herkunft, in Europa, wie wir seit Srebrenica wissen. Im von rassistischen Parolen begleitete Proteste Bewusstsein zu halten, dass die Menschheit gegen Flüchtlingsheime, jede antisemitische ihre größten Verirrungen und Verbrechen Straftat – jede! – keineswegs ein für allemal hinter sich hat, bleibt unsere gemeinsame Verantwortung. Beifall Sehr geehrter Herr Granin, Sie haben in Bezug auf die Deutschen von sich einmal gesagt, fordern unsere rechtsstaatliche, politische dass Sie „vom Hass zum Verständnis und zur und zivilgesellschaftliche Gegenwehr als Freundschaft“ einen langen Weg zurückgelegt Demokraten heraus. haben, der Sie weit mehr Jahre gekostet habe als der Krieg. Ich bin dankbar, dass Sie diesen Beifall Weg auf sich genommen haben und heute bei uns sind. Und ich danke allen, die diese In Deutschland jedenfalls ist Intoleranz nicht Gedenkstunde hier im Plenarsaal oder an den mehr tolerierbar. Bildschirmen verfolgen.

Beifall Beifall

„Unter dem Eindruck des zerstörten Dresden geschrieben und offiziell den Opfern des Faschismus und des Krieges zum Gedenken gewidmet“ – das Meccorre String Quartet spielt Dmitri Schostakowitschs Streich- quartett Nr. 8 c-moll.

«Написан под впечатлением от раз- рушенного Дрездена и официално посвящен памяти жертв фашизма и войны». Квартет Meccorre исполняет струнный квартет № 8 До минор Дмитрия Шостаковича.

“Strongly influenced by the destruc- tion of Dresden and officially dedi- cated to the memory of the victims of Fascism and war” – The Meccorre String Quartet playing Dmitri Shostakovich’s String Quartet No. 8 in C minor.

16 17 Aber gleich die ersten Tage des Krieges waren für mich und viele meiner Kameraden sehr ­ernüchternd. Grausam ernüchternd. Schon beim Eintreffen an der Frontlinie wurde unser Militärtransport zerbombt. Danach folgte eine Niederlage nach der anderen, wir flohen, Schon im November wurden die Rationen Bitte gestatten Sie, dass ich mich zuallererst ­wichen zurück, flohen wieder, bis dann irgend- katastrophal verringert: Arbeiter bekamen beim Präsidenten des Deutschen Bundestages, wann Mitte September mein Regiment die 250 Gramm, Angestellte und Kinder 125 Gramm. dem Präsidium des Bundestages und den Ab- Stadt Puschkin aufgab. Wir waren schon hinter Das ist ein Stückchen Brot, und dann auch geordneten für die liebenswürdige Einladung der Stadtgrenze, die Front brach zusammen. noch schlechtes Brot, zur Hälfte mit Zellulose bedanke, an diesem zumindest für mich so Die Front brach zusammen, und die Blockade und anderen abwegigen Beimischungen bedeutsamen Tag heute zu Ihnen zu sprechen. ­begann. Alle Verbindungen der Stadt, dieser ­versetzt. Die Stadt war von jeglicher Lebens- In Petersburg gehen die Menschen heute auf riesigen Stadt, dieser Metropole, zum nicht be- mittelversorgung ab­geschnitten. den Piskarjowskoje-Friedhof. Das ist einer der lagerten Hinterland waren gekappt. Es begann Der Winter kam, und wie zum Hohn war es Gedenkfriedhöfe. Die Menschen gehen hin, eine Blockade, die 900 Tage andauern sollte. ein bitterkalter Winter mit Temperaturen von um der Verstorbenen zu gedenken und ihnen Diese Blockade kam plötzlich und unerwartet, minus 30 bis minus 35 Grad. Die Stadt hatte ihre Ehre zu erweisen. Sie legen Zwieback wie übrigens insgesamt der Krieg unerwartet keinerlei Versorgung mehr. Tagtäglich wurde auf die Gräber oder Bonbons, selbstgebackene für unser Land kam, und es gab keinerlei Vor- sie erbarmungslos bombardiert und aus der Kekse, einfach um ihrer Liebe und ihrem Ge- räte. Weder Benzin noch Lebensmittel, und Luft beschossen. Unsere Einheit war in der denken für die Menschen Ausdruck zu geben, schon bald, irgendwann im Oktober, wurden Nähe der Stadt stationiert, man konnte zu für die die Geschichte tragisch und grausam Lebensmittelrationen eingeführt. Brot bekam Fuß in die Stadt laufen … Wir haben in den war. man nur noch auf Karten. Und dann folgte Schützengräben gesessen und die Explosionen Sie war auch für mich sehr tragisch und eine Katastrophe nach der anderen: Die Strom- der Fliegerbomben gehört, sogar die Bodener- grausam. Ich habe von den ersten Kriegstagen versorgung wurde unterbrochen, die Wasser- schütterungen waren bis zu uns zu spüren. an mitgekämpft, bin als Freiwilliger in die versorgung wurde eingestellt, die Kanalisation Tag­täglich fielen Bomben. Es gab Brände. Narodnoje Opolotschenije, die Volkswehr, und die Heizung funktionierten nicht mehr, Die Häuser standen in Flammen. Aber es gab ­eingetreten. Warum? Heute kann ich selbst und es begann das Elend der Blockade. nichts zum Löschen – es gab kein Wasser. Die nicht mehr sagen, warum. Wahrscheinlich Was bedeutet Lebensmittelrationierung? Wasserversorgung funktionierte nicht, und die war es der jugendliche Drang nach Romantik. Das Kartensystem sah folgendermaßen aus: Häuser brannten tagelang. Wir haben von der Es ist Krieg, und ich bin nicht dabei? Ich muss Ab dem 1. Oktober bekamen Arbeiter Frontlinie aus auf die Stadt zurückgesehen, dabei sein! 400 Gramm Brot, Angestellte 200 Gramm. haben die schwarzen Rauchsäulen gesehen

„Wir haben die schwarzen Rauch- „Mitgefühl und Barmherzigkeit haben säulen gesehen und gerätselt, was den Menschen geholfen durchzuhalten“ da wohl brennt“ – Daniil Granin bei seiner Rede. Rede von Daniil Granin «И мы видели эти столбы дыма черного и гадали, что там горит». Даниил Гранин во время своего выступления.

“We saw the plumes of black smoke and guessed what was burning where” – Daniil Granin delivering his speech.

18 19 Von Leebs 18. Armee vereitelte alle unsere Versuche, die Blockade zu durchbrechen. Die deutschen Truppen haben eigentlich recht bequem und ohne besondere Anstrengungen ausgeharrt und darauf gewartet, dass der grassierende Hunger und der Frost die Stadt Bereits im Februar starben täglich dreieinhalb- zur Kapitulation zwingen. Eigentlich war der tausend Menschen am Hunger. Schon im Krieg gar kein richtiger Krieg mehr. Der Krieg Dezember schrieben die Menschen in ihre Diejenigen, die näher an Kanälen wohnten wurde für den Gegner zum Warten, zum Tagebücher: „Lieber Gott, lass uns durchhal- oder an der Newa, an Uferstraßen, gingen und gerätselt, was da wohl brennt. Im Dezem- relativ unproblematischen Warten auf die ten, bis wieder Gras wächst“ – sie haben auf ­dorthin, hackten Löcher ins Eis, schöpften ber schneiten die Straßen und Plätze der Stadt Kapitulation. das neue Gras gewartet. Insgesamt starben mit Eimern Wasser aus den Löchern und dick zu, es gab nur wenige Durchfahrten für Ich erzähle von meinen persönlichen Erfah- in der Stadt ungefähr eine Million Menschen. schleppten die Eimer dann nach Hause. Militärfahrzeuge. Die Denkmäler wurden mit rungen als Soldat. Ich spreche hier nicht als Schukow schreibt in seinen Erinnerungen Sie schleppten sie. Können Sie sich vorstellen, Sandsäcken eingepackt. Die Schaufenster wur- Schriftsteller oder als Augenzeuge; ich spreche sogar von 1,2 Millionen Menschen. Still und wie das ist, mit diesen Eimern in den vierten, den zugenagelt, die Stadt veränderte sich. eher als Soldat, als jemand, der die damaligen leise hatte der Tod begonnen, an diesem Krieg fünften oder sechsten Stock zu steigen? Nachts gab es keine Beleuchtung. Patrouillen Ereignisse, die nicht vielen bekannt sind, teilzunehmen, um die Stadt zur Aufgabe zu Diejenigen, die weiter entfernt lebten, sammel- und die wenigen Passanten waren mit kleinen miterlebt hat. Ich erzähle aus den Erfahrungen zwingen. ten Schnee und tauten ihn auf. Was bedeutet Lämpchen, sogenannten Glühwürmchen, eines jungen Offiziers im Schützengraben, Immer wieder hört man, dass der Hunger das, sie tauten ihn auf? Wie sollte man ihn ­unterwegs. Der Hunger schwächte die Men- und das sind Erfahrungen, die in ihren ein­ die größte Rolle gespielt habe. Das ist nicht auftauen? Es gab kleine Kanonenöfen, die schen, aber sie haben weitergearbeitet. Sie dring­lichen Einzelheiten typisch waren für ganz richtig. Die Menschen, ihr Zustand, „Burschuika“ genannt wurden. Aber womit sind weiter in die Betriebe gegangen, insbe- den Alltag eines jeden anderen Menschen, ihre Psyche, ihre Gesundheit und ihr Selbst­ konnte man sie beheizen? Woher Holz neh- sondere in die Rüstungsbetriebe, wo Panzer eines jeden Einwohners der Stadt und letzt- befinden wurden auch durch die Kälte beein- men? Die Menschen verheizten ihre Möbel, repariert und Granaten und Minen hergestellt lich auch eines jeden Soldaten an der Lenin- flusst. Eine Heizung gab es nicht mehr. Es rissen das Parkett aus dem Boden, nahmen wurden. grader Front. war bitterkalt, es gab kein Wasser. Ich möchte die Holzhäuser in der Stadt auseinander. Und dann geschah Folgendes – ich habe auch Schon im Oktober begann die Zahl der Sterbe- jetzt einige Einzelheiten aus dem Leben be- 35 Jahre nach dem Krieg habe ich mit dem erst nach dem Krieg die Einzelheiten erfahren: fälle unter der Bevölkerung zu steigen, da richten, die man so kaum aus Büchern und belarussischen Schriftsteller Adamowitsch Hitler gab den Befehl, nicht in die Stadt vor- die Menschen bei derart katastrophal kleinen Beschreibungen über die Zeit der Blockade Überlebende der Blockade befragt, wie sie über­ zurücken, um Verluste bei Straßenkämpfen zu Lebensmittelrationen schnell abmagerten und das Leben der Menschen kennt. Der lebt haben, was während der Blockade mit vermeiden, bei denen man keine Panzer hätte und an Unterernährung starben. In den ersten ­Teufel der Blockade steckt oft in diesen Ein- ­ihnen geschehen ist. Das waren teilweise er- einsetzen können. 25 Dezembertagen starben 40.000 Menschen. zelheiten. Woher ­Wasser nehmen? Woher? staunliche und schonungslose Offenbarungen.­

„Ich spreche hier nicht als Schrift- steller oder als Augenzeuge; ich spreche eher als Soldat“ – Blick in den Plenarsaal während der Rede von Daniil Granin.

«Я выступаю сейчас не как писа- тель, не как свидетель. Я выступаю как солдат...» Вид на зал пленар- ных заседаний во время выступле- ния Даниила Гранина.

“I am speaking to you today not as a writer, not as a witness. If anything, I’m speaking as a soldier” – View of the plenary chamber during Daniil Granin’s speech.

20 21 Geld. Man tauschte gegen Pelzmäntel, Filz­ Eine Mutter verliert ihr Kind. Es war drei stiefel, die Menschen brachten alles aus Jahre alt. Sie legt den Leichnam zwischen die ihren Häusern, was einen Wert hatte: Bilder, Fenster, es ist Winter, und schneidet täglich Silberlöffel. ein Stückchen ab, um ihrer Tochter zu essen Auf den Straßen und in den Hauseingängen zu geben, um zumindest sie zu retten. Die lagen Tote, in Laken eingewickelt. Tochter wusste nichts davon. Sie war zwölf Als das Eis im Winter fester wurde, wurde Jahre alt. Die Mutter wusste alles, sie erlaubte die „Straße des Lebens“ über den Ladogasee sich aber nicht zu sterben; sie erlaubte sich errichtet. Über diese Straße fuhren Fahrzeuge, nicht, den Verstand zu verlieren. um Kinder, Frauen und Verwundete aus der Die Tochter hat überlebt. Ich habe mit ihr ge- Stadt zu evakuieren, aber auch, um Lebens- sprochen. Damals hat sie nicht gewusst, was mittel in die Stadt zu bringen. man ihr zu essen gegeben hat. Sie hat es nach Die Straße wurde gnadenlos beschossen, Gra- dem Krieg erfahren, Jahre später. Und solche naten zersprengten das Eis. Die Fahrzeuge Beispiele gibt es viele – können Sie sich vor- ­brachen ein und gingen im Wasser unter, aber stellen, was für ein Leben die Menschen wäh- einen anderen Weg gab es nicht. rend der Blockade führten? Einige Male wurde ich von der Front zum In den Wohnungen war es dunkel. Die Fenster Stab geschickt und war in der Stadt. Da konnte wurden mit allem Möglichen verhangen, um ich sehen, wie die Blockade das Wesen der die Wärme in den Wohnungen zu halten. Die Menschen verändert hatte. „Jemand“ oder der Zimmer wurden mit kleinen Funzellampen „namenlose Passant“ – das waren die Helden beleuchtet. Das war eine Dose, in die man – der Stadt. Menschen, die versuchten, einem es gab ja kein Petroleum – Transformatorenöl gestürzten, geschwächten, an Unterernährung oder Maschinenöl oder Ähnliches gegossen leidenden Menschen wieder aufzuhelfen und hatte. ihn zu einem dieser Punkte zu bringen, die Diese winzige Flamme brannte tagein, tagaus, es gab. Da gab es heißes Wasser, nur heißes wochenlang, monatelang. Das war die einzige Wasser; man gab ihm einen Becher, und das Beleuchtung in den Häusern. Schwarzmärkte half oft, den Menschen zu retten. entstanden, wo man ein Stück Brot kaufen Dieser „Jemand“ – das war das in den Men- konnte oder ein Säckchen Gerste, irgendein schen erwachte Mitgefühl. Das war einer der Stück Fisch, eine Konservendose ... Alles wichtigsten, vielleicht sogar der wichtigste ­wurde getauscht, es ging nicht so sehr um Held des Lebens während der Blockade.

„Die Mutter wusste alles, sie erlaubte sich aber nicht zu sterben“ – Daniil Granin spricht im Plenarsaal des Deutschen Bundestages.

«А мать всё знала, не позволила себе умереть...» Выступление Даниила Гранина в зале пленар- ных заседаний Германского Бундестага.

“But the mother remembered every- thing, she would not let herself die” – Daniil Granin speaking in the German Bundestag’s plenary chamber.

22 23 dass ihre Erinnerungen an das tatsächlich Er- Auch die Evakuierung brachte ihre eigenen lebte oft schon von all dem überlagert waren, Probleme mit sich. Eine Frau erzählte uns, was sie in Kinofilmen oder im Theater gese- wie sie mit ihren Kindern zum Finnländischen hen oder in den Zeitungen gelesen hatten. Ein Bahnhof ging. Ihr Sohn, circa 14 Jahre alt, lief In der ganzen Stadt hingen typische Anschlag- Tagebuch dagegen ist authentisch, glaubhaft, hinter ihr, die kleine Tochter hat sie auf einem zettel. Sie waren überall angeklebt: „Erledige im Jetzt geschrieben, am selben Tag oder auch Schlitten gezogen. Sie kam mit der Tochter am Beerdigungen“, „Hebe Gräber aus“, „Bringe am Tag danach. Bahnhof an, der Sohn war zurückgeblieben. Verstorbene zum Friedhof“. Das alles für ein Ich möchte Ihnen jetzt die Geschichte eines Er war kraftlos, ausgehungert – sie weiß nicht, Stück Brot, für eine Konservendose ... Jungen erzählen, der über die Blockade berich- Dann, im Mai 1942, als es wärmer wurde, als was aus ihm wurde. Sie hat diesen grausamen Im Frühling wurden auf der Newa massenwei- tet. Er war 14 Jahre alt und lebte mit seiner es überall taute und wegen der großen Zahl Verlust nie vergessen, und auch, als sie uns se Leichen von Rotarmisten angeschwemmt. Mutter und seiner Schwester zusammen. Sein von Leichen in der Stadt die Gefahr von In­ davon berichtete, gab sie sich die Schuld. Trotzdem hat man weiterhin Wasser aus der Tagebuch hat mich sehr bewegt. Und nicht nur fektionen stieg, hat man uns – Soldaten und Es gab auch andere Probleme. Alexei Kossygin, Newa genommen, hat die Leichen weggesto- mich, auch Adamowitsch; wir haben uns ja Offiziere – in die Stadt geschickt, um zu hel- der stellvertretende Ministerpräsident Russ- ßen. Was hätte man auch tun sollen? Man ­gemeinsam damit beschäftigt. Das Tagebuch fen, die Leichen auf die Friedhöfe zu bringen. lands – nicht Russlands, der Sowjetunion – musste dieses Wasser sogar trinken. erzählt die Geschichte eines ­Gewissens. In den Viele Leichen lagen übrigens neben den Fried- wurde als Bevollmächtigter des staatlichen Ab Juli 1942 haben wir an der Front versucht, Brotläden hat man damals versucht, die Ratio- höfen aufgehäuft. Verwandte und Freunde Verteidigungskomitees nach Leningrad ent- den Ring der Blockade zu durchbrechen. Ohne nen auf das Gramm genau abzuwiegen, denn haben versucht, sie auf Friedhöfe zu bringen sandt. Er hat mir berichtet, mit welchem Pro­ Erfolg. Angriff um Angriff wurde zurückge- die Rationen waren ja auch so schon ver- und Gräber in der gefrorenen Erde auszuhe- blem er sich täglich auseinandersetzen musste: schlagen. Bei dem Versuch, die Befestigungen schwindend klein. Des­wegen hat man sehr ben, aber sie hatten natürlich nicht mehr die Wen sollte er auf die Straße des Lebens ins am anderen Ufer der Newa zu durchbrechen, ­genau abgewogen und, um das ­Gewicht auch nötige Kraft dafür. Wir haben die Leichen auf nicht belagerte Hinterland, die sogenannte verloren wir, verlor unsere Armee innerhalb genau zu treffen, noch kleine Brotstückchen Fahrzeuge aufgeladen – wir haben sie hinauf- Bolschaja semlja, schicken? Kinder, Frauen, weniger Monate 130.000 Mann. als Zuwaage ergänzt. geworfen, wie Holz, so trocken und leicht Verwundete oder doch Materialien, Werk­ Eines Tages bekam ich das Tagebuch eines Der Junge wurde von seiner Mutter und seiner waren sie. Unser Regimentsarzt sagte, das bänke, Buntmetalle und Geräte für die Rüs- Jungen, der die Blockade miterlebt hat. Ja Schwester beauftragt, die Brotrationen zu käme davon, dass sie sich von innen selbst tungsbetriebe im Ural? Diese Wahl treffen zu überhaupt, Tagebücher – viele Menschen holen. Auf dem Heimweg quält er sich und auf­gezehrt hätten. Das war das einzige Mal in müssen zwischen Menschen einerseits oder haben damals Tagebuch geführt. Sie waren kämpft gegen die Versuchung an, diese kleine meinem Leben, dass ich eine derart grausige Gütern, die für die Rüstungsindustrie unent- später das glaubwürdigste Material. Als wir Zuwaage aufzuessen, und zwar ungestraft. Situation erleben musste, als wir Leiche um behrlich waren, andererseits stellte für ihn Jahrzehnte später Menschen befragten, die die Denn es wusste ja niemand in der Familie, ob Leiche auf die Fahrzeuge warfen. ein qualvolles und auswegloses Dilemma dar. Blockade miterlebt hatten, stellte sich heraus, er eine Zuwaage bekommen hatte oder nicht.

„ ... ,Erledige Beerdigungen‘ ... Das ­alles für ein Stück Brot ...“ – Blick ins Plenum während der Rede von Daniil Granin.

«…„Произвожу похороны“… Всё за порцию хлеба…» Вид на зал пленарных заседаний во время выступления Даниила Гранина.

“...‘Burials undertaken’... All in return for a piece of bread...” – View of the plenary chamber during Daniil Granin’s speech.

24 25 Als Adamowitsch und ich das Buch über die Blockade schrieben, habe ich immer wieder die Frage gestellt: „Wie haben Sie überlebt? Man kannte nicht nur die Schrecken des Hun- Wie war das möglich?“ Aus vielen Erzählun- gers, sondern auch die insgesamt furchtbaren gen der Menschen ging hervor, dass überwie- Bedingungen, unter denen die Menschen gend diejenigen überlebten – nicht alle natür- lebten. Und man hat gewartet. Nun gut – man Aber er selbst wusste es natürlich. Und so lich, aber doch ein großer Teil von denen, die kann einen Monat warten, zwei, auch drei. schreibt er in seinem geheimen Tagebuch: „Ich andere gerettet haben, die sich in den Schlan- Aber man wartete 900 Tage! Das verstehe ich ich in all diesen Jahren gekämpft habe. Warum habe das Stückchen aufgegessen, habe es nicht gen angestellt haben, Wasser geschleppt haben, nicht. Soldaten sollten gegen Soldaten kämp- ich darüber geschrieben habe? Auf diese Frage ausgehalten.“ Und er macht sich Vorwürfe, heizten, Kranke versorgt haben. Es haben sich fen. Der Krieg ist Sache von Soldaten. Aber kann ich Ihnen keine erschöpfende Antwort tadelt sich, schwört, dass er es nie wieder tun diejenigen gerettet, die andere gerettet haben. hier wurde der Hunger vorgeschickt, um geben. Wahrscheinlich habe ich unterschwel- wird, weil dieses Stück, diese Zuwaage, ja für Dieses große Maß an Mitgefühl und Barm­ anstelle von Soldaten zu kämpfen. lig den merkwürdigen Wunsch verspürt, sie alle drei gedacht war. herzigkeit war typisch für das Leben während Ich war an vorderster Front und konnte den meinen gefallenen Regimentskameraden zu In der Wohnung hatten sie auch Nachbarn. der Blockade, und es hat den Menschen gehol- Deutschen dieses Warten auf die Kapitulation, berichten, die gestorben sind, ohne zu wissen, Der Mann hatte einen verantwortungsvollen fen durchzuhalten. Die Aufgabe derjenigen, das Warten auf den Hungertod lange nicht dass wir siegen, die in dem Bewusstsein der Posten und bekam deswegen Zusatzrationen, die in der Stadt geblieben waren, die nicht an verzeihen. vollständigen Niederlage gestorben sind, die die scheinbar wohl ganz ordentlich waren. Kampfhandlungen beteiligt waren, bestand Mit den Jahren verblasst natürlich die Erinne- überzeugt waren, dass wir Leningrad aufgeben Seine Frau kochte in der gemeinsamen Küche letzten Endes darin, ihre Menschlichkeit rung, und ich verstehe auch, dass der Krieg, müssten, dass die Stadt nicht durchhalten Brei oder Suppe. Der Junge riecht das duften- nicht zu verlieren. den ich miterlebt habe, Schmutz und Blut würde ... Ich wollte ihnen sagen, dass wir doch de Essen, ist wie auf die Folter gespannt, An der Front war die Lebensmittelration auch bedeutete. Wie jeder Krieg. gewonnen haben, dass sie nicht umsonst ihr wünscht sich, dass die Frau die Küche ver- sehr knapp, wir haben auch gehungert, haben Die Verluste auf beiden Seiten waren riesig. Leben verloren haben, dass wir den gerechten lässt, damit er kurz in den Topf hineinlangen auch Gras und Brennnesseln gekocht. Aber Unsere Armeen, unsere Divisionen. Schon Sieg errungen haben. kann, und sei es auch nur schnell mit der das war trotzdem nicht vergleichbar mit dem, nach den ersten Monaten hatte nur ein Drittel Wissen Sie, es gibt wahrscheinlich einen bloßen Hand. Er kämpft mit sich, will sich was in der Stadt geschah. Verstehen Sie? der Soldaten überlebt. sakralen Raum, wo dem Menschen Mitgefühl zurückhalten und schafft es. Das ist die Als wir dieses Buch schrieben, haben wir uns Ich konnte mich lange nicht entschließen, und Spiritualität zurückgegeben werden, Geschichte eines Gewissens, des Wunsches, immer wieder die Frage gestellt: Wie konnte über meinen Krieg zu schreiben. Aber schließ- ebenso wie das Wunder des Sieges, und wo anständig zu bleiben – eine Eigenschaft, die das sein? Was ging da vor sich? An der Front lich habe ich es dann doch getan, es ist noch Gerechtigkeit, die Liebe zum Leben und auch für die Mehrheit der Menschen im belagerten wusste man genau Bescheid, wie es in der nicht lange her. Ich habe einen Roman über zum Menschen höchste Bedeutung haben. Leningrad charakteristisch war. Stadt aussah. Von Überläufern und Aufklärern. meinen persönlichen Krieg geschrieben, wie Ich danke Ihnen.

„Das wohl persönlichste Werk Schostakowitschs“ – das Meccorre String Quartet spielt Dmitri Schostakowitschs Streichquartett Nr. 8 c‑moll.

«Это, может быть, самое личное произведение Шостаковича». Квартет Meccorre исполняет струнный квартет № 8 До минор Дмитрия Шостаковича.

“This work [is] surely the most per- sonal of any by Shostakovich” – The Meccorre String Quartet play- ing Dmitri Shostakovich’s String Quartet No. 8 in C minor.

26 27 Jugendbegegnung des Deutschen Bundestages anlässlich des Gedenktags

28 Wie geht ein Mensch damit um, wenn man solche Bombenangriffe erlebt, wenn man heute nicht weiß, ob man morgen noch leben wird? Wie geht man damit um, ständig Angst zu haben, sich nicht frei bewegen zu können, Vor dem 27. Januar, dem Tag der Befreiung hungern zu müssen? Fragen, die man meiner von Auschwitz, war ich für eine Woche in Meinung nach nicht beantworten kann, wenn Sankt Petersburg. Organisiert hatte diese man diese Umstände nicht selbst erlebt hat. internationale Jugendbegegnung, an der etwa Wenn ein Mensch stirbt, ist alles vorbei. 80 Jugendliche aus mehreren Ländern teil­ Dieses eine Leben, das man hat. Aber wie Was nehme ich an Erfahrungen mit? Hat die nahmen, der Deutsche Bundestag. unüberschaubar viele Leben wurden in der Reise vielleicht mein Leben verändert? Ich Ich reiste quasi ahnungslos in ein fremdes Blockade ausgelöscht? habe gelernt, wie eine Stadt verzeihen kann. Land. Der Name der Stadt und die grundlegen- Der Piskarjowskoje-Gedenkfriedhof: ein rie­ Aus meiner Sicht unerklärlich, wie unsere den historischen Fakten waren mir bekannt, siges Massengrab mit ungefähr einer halben russischen Gesprächspartner sich darüber jedoch kannte ich weder die Sprache, noch Million Menschen. Eine unvorstellbare Zahl. freuten, mit Deutschen an einem Tisch zu sitzen wusste ich, wie die Einheimischen auf einen Bei meinem Gang über diesen Friedhof konnte und zu reden. Vor diesem Wandel, von Feind Deutschen oder eine Gruppe Ausländer rea­ ich mir einfach nicht verdeutlichen, wie eine zu Freund, habe ich allergrößten Respekt. gieren würden. Um es vorwegzunehmen: halbe Million Tote aussehen. Außerdem hat mich erstaunt, wie schnell Wir wurden sehr warm empfangen, keine Immer wieder stieß ich an das Ende meiner man eine kaputte Stadt wieder auf­bauen kann. Anzeichen der Abwehr oder böse Blicke auf- Vorstellungskraft. Ich tröstete mich mit dem Das meine ich nicht materiell, wie etwa bei grund der Nationalität. Gedanken: „Sei froh, dass du dir so eine Zahl den Gebäuden, sondern besonders für die Berührt haben mich vor allem zwei Ereignisse: nicht vorstellen kannst und so etwas nicht Menschen. eine Begegnung und ein Friedhof. Die Begeg- miterleben musstest.“ Der Gedanke, mit jedem Ich bin glücklich da­rüber, die schmerzhafte nung hatten wir mit einer Zeitzeugin. Sie war Schritt über eine andere Leiche zu laufen, Geschichte aus verschiedenen russischen sechs Jahre alt, als der Zug, der sie aus der von nahm mich jedoch sehr mit. Auch hier stellte ­Perspektiven kennengelernt zu ­haben, und den Deutschen blockierten Stadt evakuieren sich mir die Frage, wie würdevoll ein Leben war mir am Ende der Reise sicher, dass ich sollte, von Bomben beschossen wurde. Sie sein kann, das von Leichengeruch und ab­ noch viele Stunden damit verbringen würde, verpasste diesen Zug. Um eine Minute. Eine gemagerten Leichen an den Straßenrändern mir noch mehr Wissen über die Blockade Minute früher, und sie hätte ihr Leben verloren. geprägt wurde. von Leningrad anzueignen.

Gemeinsames Gedenken – Wie geht man damit um? Teilnehmer am „Denkmal der heldenhaften Verteidiger von Chris Tsialampanas Leningrads“.

Совместная вахта памяти. Участ- ники у монумента «Героическим защитникам Ленинграда».

Remembering together – partici- pants at the Monument to the Heroic Defenders of Leningrad.

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Auf den Spuren einer vergessenen Begegnung mit der postsowjetischen Geschichte – im „Moskauer Sieges­ Erinnerungskultur – im „Denkmal park“, der auf einem Massengrab der heldenhaften Verteidiger errichtet wurde. Leningrads“.

По следам забытой истории – Встреча с постсоветской культурой в «Московском парке Победы», памяти – в зале мемориала заложенном на месте массовых «Героическим защитникам Ленин- захоронений. града».

Retracing forgotten history – at the An encounter with the post-Soviet Moscow Victory Park, built on the culture of remembrance – at the site of a mass grave. Monument to the Heroic Defenders of Leningrad.

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Gemeinsam mehr über die Geschichte aus erster Hand – ­Geschichte erfahren – Jugendliche eine Überlebende berichtet von und eine Zeitzeugin während der Zeit der Blockade. eines Vortrags über den Holocaust in der Region Leningrad. История из первых рук: бывшая блокадница рассказывает о Вместе лучше узнать об истории: блокаде. молодежь и участница событий во время доклада о холокосте в History first hand – a survivor Ленинградской области. talks about the time of the siege.

Learning more about history together – young people and a contem­porary witness during a talk on the Holocaust in the Leningrad region.

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Aufmerksame Gesichter – jugend­ Fragen an den Zeitzeugen – liche Teilnehmer während des Bundestagspräsident Norbert Podiumsgesprächs mit Daniil Lammert (r.) eröffnet das Podiums­ Granin und Bundestagspräsident gespräch mit Daniil Granin. Norbert Lammert. Вопросы к свидетелю истории: Внимательные лица: молодые Президент Бундестага Норберт участники встречи во время па- Ламмерт (cправа) открывает нельной дискуссии с Даниилом панельную дискуссию с Даниилом Граниным и Президентом Бундес­ Граниным. тага Норбертом Ламмертом. Questions to a contemporary Young participants listen witness – Norbert Lammert, Presi- attentively during the panel dent of the Bundestag (on the right), discussion with Daniil Granin opens the panel discussion with and Norbert Lammert, President Daniil Granin. of the Bundestag.

36 37 Ausstellung für Psychiatrie und Psychotherapie, Psycho­ somatik und Nervenheilkunde (DGPPN) in Kooperation mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und der Stiftung Topographie des Terrors eine Wanderausstel- lung entwickelt, die jene Opfer ins Zentrum rückt, die lange am Rande des öffentlichen Interesses und Gedenkens standen. Exemplari- Die Zeit des Nationalsozialismus gehört sche Biografien ziehen sich durch die gesamte zweifelsohne zu den dunkelsten Kapiteln Ausstellung: In den Akten der Opfer werden auch in der Geschichte der Psychiatrie. die vielen verschiedenen Akteure fassbar, Darüber hinaus präsentiert die Ausstellung Bis zu 400.000 Menschen wurden zwischen die an den Verbrechen beteiligt waren. Ihren zahlreiche Stimmen, die das damalige Gesche- 1933 und 1945 zwangssterilisiert, etwa Blicken auf Patienten werden deren persön­ hen aus heutiger Sicht reflektieren und sich 300.000 wurden ermordet. liche Äußerungen gegenübergestellt. der Frage stellen, welche Bedeutung es für Bei der Selektion der Patienten wurde der Unter der Schirmherrschaft von Bundes­­- sie persönlich hat. Zu Wort kommen beispiels- vermeintliche „Wert“ des Menschen zum prä­si­dent Joachim Gauck orientiert sich die weise Ärzte, Politiker, Vertreter von Selbst­ leitenden Gesichtspunkt. Ärzte, Pflegende ­Ausstellung an der Frage nach dem Wert hilfeverbänden, Patienten, Angehörige von und Funktionäre urteilten nach Kriterien des Menschen und beschäftigt sich mit den Opfern, Pflegepersonal und Vertreter der wie „Heilbarkeit“,„Bildungsfähigkeit“ oder ­gedanklichen und institutionellen Voraus­ Ge­sundheitsverwaltung. „Arbeits ­fähigkeit“ über die ihnen Anvertrau- setzungen der Morde. Sie dokumentiert Möglich wurde die Ausstellung „Erfasst, ten. Die Ausgrenzung, Verfolgung und Ver- das Geschehen von der Ausgrenzung über verfolgt, vernichtet. Kranke und behinderte nichtung auffälliger, störender und kranker die Zwangssterilisationen bis zur Massenver- Menschen im Nationalsozialismus“ durch Menschen fand dabei innerhalb des damaligen nichtung, beschäftigt sich mit Opfern, Tätern, eine Spendenaktion zahlreicher medizinischer Anstalts- und Krankenhauswesens statt. Mit ­Tatbeteiligten und Opponenten und fragt Verbände (insbesondere der Bundesärzte­ der Ausstellung „Erfasst, verfolgt, vernichtet. schließlich, inwiefern von 1945 bis heute kammer), die die Deutsche Gesellschaft für Kranke und behinderte Menschen im National- eine Auseinandersetzung mit den Ereignissen Psychiatrie und Psychotherapie, Psychoso­ sozialismus“ hat die Deutsche Gesellschaft stattgefunden hat. matik und ­Nervenheilkunde initiierte.

Bundestagsvizepräsidentin „Erfasst, verfolgt, vernichtet. Ulla Schmidt eröffnet die Kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus“ Ausstellung im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages. Eine Ausstellung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde im Deutschen Bundestag Вице-президент Бундестага Улла Шмидт во время церемонии от- крытия выставки в Доме Пауля Лёбе в Германском Бундестаге.

Ulla Schmidt, Vice-President of the Bundestag, opens the exhibition in the German Bundestag’s Paul Löbe Building.

40 41 Die Ausstellung „Erfasst, verfolgt, Bundestagsvizepräsidentin Ulla vernichtet.“ dokumentiert die Schmidt und Bundespräsident ­Geschichten der Opfer und Täter. ­Joachim Gauck im Gespräch mit dem Projektleiter der Ausstellung, Выставка «Регистрация, преследо- Frank Schneider вание, уничтожение» представляет документальные свидетельства Вице-президент Бундестага Улла истории жертв и преступников. Шмидт и Федеральный президент Йоахим Гаук во время беседы с The Registered, Persecuted, руководителем проекта выставки Annihilated exhibition documents Франком Шнайдером. the stories of the victims and perpetrators. Ulla Schmidt, Vice-President of the Bundestag, and Federal President Joachim Gauck in discussion with the project manager responsible for the exhibition, Frank Schneider.

42 43 Dmitri Schostakowitsch, ­geboren am 25. September 1906 in Sankt Petersburg, ­gestorben am 9. August 1975 in Moskau, wurde Zeuge der Belagerung Leningrads im Zweiten Weltkrieg. Daniil ­Granin, geboren am Sein achtes Streichquartett 1. Januar 1919, wuchs in schrieb er 1960 während ­Leningrad, dem heutigen eines Aufenthalts in der Das Meccorre String Quartet, Sankt Petersburg auf. 1940 ­Sächsischen Schweiz, nach- 2007 von vier jungen polni- schloss er ein Studium der „Blockadebuch“ mit Erinne- dem er das von den Zerstö- schen Solisten gegründet, Elektrotechnik ab. Während rungen und Zeugenberichten rungen des Krieges gezeich­ ­wurde mit zahlreichen inter- des Zweiten Weltkriegs er­ aus dem ­belagerten Lenin- nete Dresden besucht hatte. nationalen Musikpreisen aus- lebte er als Offizier der frei- grad. Später wurde er als Dem Quartett fügte der gezeichnet. Seine Mitglieder willigen Truppen die rund ­einer der bekanntesten sow­ ­Komponist nachträglich die absolvierten ihr Studium 900 Tage andauernde Bela­ jetischen Autoren zu einem Widmung „Im Gedenken an unter anderem in der Kammer- gerung Leningrads, die am wichtigen Befürworter von die Opfer von Faschismus musikklasse des Artemis 27. Januar 1944 endete. Glasnost und Perestroika. und Krieg“ bei. Das Werk ­Quartetts an der Universität Nach dem Krieg wurde ­Granin Für seine Verdienste um die ­enthält auch stark autobiogra- der Künste in Berlin. Schriftsteller. Internationale deutsch-russische Aussöh- fische Züge und damit eine Das Ensemble,­ das zu den Beachtung fanden unter an­ nung erhielt Daniil Granin das implizite Kritik am damaligen ­Stipendiaten des polnischen derem sein in Deutschland Bundesverdienstkreuz. Er ist Sowjet­regime. Es wurde 1960 Kultusministeriums zählt, ­erschienenes Buch „Das Mitglied der Akademie der in ­Leningrad uraufgeführt will im Rahmen seines ­Jahrhundert der Angst“ und Künste in Berlin. und zählt zu den meistge- ­sozialen Engagements Kinder das zusammen mit Ales Daniil Granin lebt und arbei- spielten Streichquartetten und Jugendliche für Musik ­Adamowitsch verfasste tet in Sankt Petersburg. des 20. Jahrhunderts. begeistern.­

Biografien

44 45 День памяти жертв национал-социализма Час памяти в Германском Бундестаге Берлин, 27 января 2014 Дмитрий Шостакович Струнный квартет № 8 До минор, соч. 110 1. Largo

Приветствие Президента Германского Бундестага проф. д-ра Норберта Ламмерта

Дмитрий Шостакович Струнный квартет № 8 До минор, соч. 110 2. Allegro Molto

Памятная речь Даниила Гранина

Дмитрий Шостакович Струнный квартет № 8 До минор, соч. 110 4. Largo

Музыкальное исполнение: струнный квартет Meccorre

Почетный гость Даниил Гранин, Ehrengast Daniil Granin, Bundes- At the front, from left to right: Программа Часа памяти Президент Бундестага Норберт tagspräsident Norbert Lammert Daniil Granin, guest of honour, and Ламмерт (первый ряд слева (1. Reihe v. l.), Bundespräsident Norbert Lammert, President of the направо), Федеральный президент Joachim Gauck und Bundeskanz­ Bundestag; behind them are Federal Йоахим Гаук и Федеральный lerin Angela Merkel (2. Reihe v. l.) President Joachim Gauck and канцлер Ангела Меркель (второй sowie Bundesverfassungsgerichts- Federal Chancellor Angela Merkel; ряд слева направо), Председатель präsident Andreas Voßkuhle und at the back, from left to right, are Федерального конституционного Bundesratspräsident Stephan Weil Andreas Voßkuhle, President of the суда Андреас Фосскуле и Президент (3. Reihe v. l.). Federal Constitutional Court, and Бундесрата Штефан Вайль (третий Stephan Weil, President of the ряд слева направо). Bundesrat.

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«В войне на выживание наша сторона не заинтересована в сохранении даже части Глубокоуважаемый господин Федеральный населения этого крупного города». президент! Даниила Гранина как писателя и человека Госпожа Федеральный канцлер! до сих пор не отпускают события блокадного Господин Президент Бундесрата! Ленинграда – города, в те дни почти полно- развязанной Германией, лишился прав, Господин Председатель Федерального стью отрезанного от внешнего мира. Он сам имущества, родины, жизни и чести: евреев, конституционного суда! сражался солдатом на Ленинградском фрон- синти и рома, больных и людей с ограничен- Дорогие коллеги! те. Но в полной мере масштаб человеческой ными возможностями, преследуемых за по- Ваши Превосходительства! катастрофы раскрылся и ему лишь много лет литические убеждения, гомосексуалистов, Глубокоуважаемые гости! спустя, во время работы над документальной мужчин и женщин, угнанных на принуди- книгой о блокаде. Я благодарю Вас, уважае- тельные работы, детей, погибших при этапи- Семьдесят лет назад, 27 января 1944 года, за- мый господин Гранин, за то, что Вы, несмо- ровании, военнопленных, славянские на­ кончилась блокада Ленинграда германским тря на возраст, пришли к нам и выступите роды, низведенные до уровня «недочелове- Вермахтом. Она продолжалась без малого здесь, в Германском Бундестаге, в день ков». Мы поминаем всех уничтоженных в 900 дней. К тому времени смерть в осажден- памяти жертв национал-социализма. Освенциме, Треблинке, Белжеце и в других ном городе давно вошла в повседневность, лагерях смерти; расстрелянных, удушенных превосходящую все мыслимые пределы же- Аплодисменты газом, забитых до смерти, сожженных, по- стокости. Не менее 800 000 человек, предпо- гибших от непосильного принудительного ложительно более одного миллиона, погибли 27 января 1945 года Красная Армия освобо- труда, умерших от голода. Мы поминаем и во время трехлетней блокады Ленинграда в дила лагерь смерти Освенцим-Биркенау. тех, чьей участью стали преследования, изде- результате воздушных налетов и артилле- То, что в тот же день годом ранее была снята вательства, смерть за оказание сопротивле- рийских обстрелов, из-за болезней и холода блокада Ленинграда, – случайное совпаде- ния или за помощь и защиту других людей. – большинство голодной смертью. ние. Но неслучайна связь между Освенцимом Всем свидетелям того времени, присутствую- Расчет на их гибель сделали ответственные и Ленинградом, между геноцидом европей- щим сегодня в Бундестаге, наши слова при- за германскую войну на уничтожение на ских евреев и смертоносным крестовым по- знательности и уважения. востоке. Они планировали не захватить, но ходом ради разбоя и уничтожения жизни в Мы знаем о миллионах и миллионах погиб- уничтожить Ленинград – эту колыбель так восточной Европе. Корни – в бесчеловечной ших. Наш долг перед ними – вне рамок не- называемого «еврейского большевизма». Ди- национал-социалистской расовой идеологии. мыслимых, абстрактных цифр – осознать, ректива германскому военному руководству Дамы и господа! Мы поминаем сегодня всех что в то время, говоря словами российской на Ленинградском фронте содержала следу- тех, кто во время национал-социалистского писательницы-блокадницы Лидии Гинзбург, ющее разъяснение: деспотизма и в годы захватнической войны, «миллионы раз уничтожался человек».

«Речь шла не о захвате Ленинграда, Приветствие Президента Германского а об его уничтожении». Президент Бундестага Норберт Ламмерт во Бундестага время своей приветственной речи.

проф. д-ра Норберта Ламмерта „Leningrad sollte nicht erobert, sondern vernichtet werden“ – Bundestagspräsident Norbert Lammert bei seiner Begrüßungs­ rede.

“Leningrad was not to be captured: it was to be levelled to the ground” – Norbert Lammert, President of the Bundestag, delivering his speech.

50 51 людей. Горючее для машины уничтожения в Освенциме – ядовитый газ Циклон Б – было Мы знаем и о преступниках. Советский воен- предварительно испытано, если называть ный репортер, еврей Василий Гроссман, в вещи своими именами, на советских военно- репортаже очевидца о Треблинке назвал пленных. их «также-людьми». До сегодняшнего дня, В грабительской, уничтожающей войне, раз- несмотря на все знание исторических связей, вязанной расовой идеологией, заявленной несмотря на порой глубокие, аналитические целью которой было (цитата) «сократить выводы, нас не оставляет в покое вопрос: славянское население на 30 миллионов», как же стало возможным такое расчелове- использовалось и другое оружие – голод. чивание? Это оружие наиболее безжалостно продемон- Нападение на Советский Союз стало новым стрировало свою свирепую мощь там, где от уровнем национал-социалистской политики него нельзя было скрыться – в блокадном уничтожения: на оккупированных советских Ленинграде и в лагерях для военнопленных. территориях был развязан системный, все- Более половины всех советских военноплен- охватывающий геноцид. Так называемым ных, свыше трех миллионов человек, погибли «Приказом Барбаросса», попирающим нор- страдальческой смертью в немецкой неволе. мы международного права, Гитлер, по сути, Сегодня нам трудно представить все челове- разрешил уничтожение гражданского насе- ческие трагедии, которые произошли в осаж- ления – тех, кого объявляли партизанами, денном миллионном городе. Долгое время тех, кто действительно были партизанами, они были малоизвестны, по крайней мере, на тех, кого уничтожали, проводя так называе- западе Германии. В памяти молодой Федера- мые карательные операции возмездия. тивной Республики военная кампания в Рос- Из почти трех миллионов восточноевропей- сии была связана прежде всего с трагедией ских евреев, оказавшихся в ходе войны про- Сталинграда в ее особом, типично немецком тив Советского Союза на оккупированной восприятии; блокада Ленинграда и обречен- немцами территории, выжила лишь малая ное на голодную смерть гражданское населе- толика. Большая часть этих жертв холокоста ние не вписывались в миф о якобы «незапят- была уже уничтожена, в основном расстре­ нанном Вермахте». Но в ГДР, где антифа- ляна, когда в 1942 году заработали лагеря шизм был возведен в ранг государственной уничтожения – эти фабрики умерщвления доктрины, доминировала советская точка

«Мы поминаем и тех, чьей участью „Wir gedenken auch jener, die “And we remember those who were стали преследования, издеватель- verfolgt, drangsaliert, getötet wur- persecuted, tormented and killed ства, смерть за оказание сопроти­ den, weil sie Widerstand leisteten because they resisted or because вления или за помощь и защиту oder weil sie anderen Schutz und they gave others their help and других людей». Вид на гостевые Hilfe gewährten“ – Blick auf die protection” – View of the visitors’ трибуны во время приветственной Besuchertribüne während der gallery during Norbert Lammert’s речи. Begrüßungsrede. speech.

52 53 зрения, согласно которой блокада Ленингра- да продемонстрировала исключительную го- Дамы и господа! Одной из больших заслуг Именно потому я особо рад, что 80 молодых товность его жителей к самопожертвованию Даниила Гранина и его коллеги-писателя людей в очередной раз последовали пригла- и стала символом героической победы СССР Алеся Адамовича является то, что они дали шению Германского Бундестага и собрались над фашизмом. Полная боли и страданий голос жителям осажденного Ленинграда, на Международный молодежный форум, действительность жизни в окруженном, из- находясь по другую сторону официальной чтобы вместе исследовать одну из наиболее нуренном и умирающем от голода городе, в советской историографии. Их двухтомная темных глав в европейской истории. За про- центре жестокой борьбы двух тоталитарных «Блокадная книга» конца 70-х – начала шедшие дни они посетили мемориалы в Через четверть столетия после мирной рево- режимов, и здесь не стояла на переднем 80-х годов могла появиться только в цензу- Санкт-Петербурге, провели дискуссии с уче- люции в ГДР и краха коммунистических дик- плане. рированном виде, ведь она слишком явно ными и свидетелями событий того времени, татур в Восточной и Центральной Европе, Среди блокадников находился (до эвакуа- обнажала те человеческие бездны, которые получили представление о судьбе еврейских краха, который проложил путь к созданию ции) уже тогда всемирно известный компо- разверзлись за 900 дней блокады и о кото- жителей, о судьбе людей, угнанных на «Обще»-Европейского союза, через 75 лет зитор Дмитрий Шостакович, который позже рых предпочитал молчать советский режим. принудительные работы, военнопленных, после нападения Германии на Польшу и назвал свои музыкальные произведения того Собранные записки и дневники открывают инвалидов и душевнобольных на оккупиро- через 100 лет после начала Первой мировой времени «надгробиями». Это в особой степе- читателю то, до чего доводит людей голод: ванных территориях Советского Союза, обсу- войны, этой самой первой, изначальной ка- ни относится к его струнному квартету № 8, физические и душевные страдания, разру- дили сталинские репрессии во время ленин- тастрофы ХХ века, встает вопрос: а возможен сопровождающему нашу траурную мемори- шенные отношения, жестокость, утрата чело- градской блокады и отношение к воспомина- ли европейский рассказ о самом кровавом альную церемонию. Квартет создавался под вечности. Но они демонстрируют и то, что ниям об этих почти 900 днях блокады. Добро столетии европейской истории? Воспомина- впечатлением от разрушенного Дрездена и люди – даже на краю отчаяния, в тяжелей- пожаловать сюда, в Германский Бундестаг! ние, которым люди делятся с другими, кото- имеет официальное посвящение «Памяти шей беде – продолжают бороться за то, что- рое не сглаживает различий в пережитом, не жертв фашизма и войны». Это, пожалуй, са- бы не утратить надежду и достоинство. Аплодисменты подчеркивает относительность ответствен­ мое личное произведение Шостаковича отра- Уважаемый господин Гранин! В то время Вы ности, не выдвигает взаимные претензии, жает то, что композитору было суждено вы- посчитали своим долгом зафиксировать для За сегодняшними встречами немецкой моло- которые несоизмеримы ни со страданиями страдать самому – преследования, войну, потомков всё, что действительно происхо­ дежи с их сверстниками из России, Беларуси, отдельных жертв, ни с виной преступников. унижения. Этот квартет – его собственная, дило, и тем самым сделать молодое поколе- Украины, Польши, Франции, Израиля и дру- Ответственность, которую несём мы, немцы, полная трагизма и противоречий история ние опосредованным свидетелем событий. гих стран, за встречами, направленными на остается нашей ответственностью: наша русского художника, бремя страданий кото- Это – задача, которая и с высоты сегодняш- то, чтобы узнать, понять и вспомнить, стоит история накладывает на нас особые обяза- рого никоим образом не было сброшено по- него дня кажется не менее актуальной и вы- надежда, что через воспоминания представи- тельства по отношению к любой форме дис- бедоносным завершением Великой Отече- полнить которую с каждым годом становится телей различных народов можно навести криминации и ксенофобии, против обеща- ственной войны. все труднее. мосты нашей общей памяти. ний спасения и коллективных обвинений.

«Блокада Ленинграда продемон- „Die Blockade Leningrads demons­ “The bore witness стрировала исключительную го- trierte demnach die herausragende to the supreme sacrifice willingly товность его жителей к самопо- Opferbereitschaft seiner Einwohner“ made by its citizens” – First row, жертвованию». Президент Бундес­ – Bundesratspräsident Stephan from left to right: Stephan Weil, рата Штефан Вайль, почетный Weil, Ehrengast Daniil Granin, President of the Bundesrat; Daniil гость Даниил Гранин, Федераль- Bundes­präsident Joachim Gauck, Granin, guest of honour; Federal ный президент Йоахим Гаук, Феде- Bundeskanzlerin Angela Merkel President Joachim Gauck; Federal ральный канцлер Ангела Меркель und Bundesverfassungsgerichtsprä- Chancellor Angela Merkel; and и Председатель Федерального кон- sident ­Andreas Voßkuhle (1. Reihe Andreas Voßkuhle, President of ституционного суда Андреас Фосс­ v. l.) während­ der Begrüßungsrede. the Federal Constitutional Court. куле (первый ряд слева направо) во ­время приветственной речи.

54 55 Никогда впредь ни государство, ни общество не вправе создавать угрозу для людей, допу- скать их унижение, оскорбление, превраще- ние в образ врага молчаливого большинства Дамы и господа! История учит нас понима- – из-за происхождения людей, их религии, нию безусловного приоритета человеческого политических взглядов, сексуальной ориен- достоинства, достоинства каждого отдельного тации, непохожести на других. человека, и пониманию опасностей, угрожа- ющих этому. Геноцид есть и остается воз- Аплодисменты можным. В Африке, где 20 лет назад были уничтожены примерно три четверти этниче- Убийства граждан турецкого и греческого ского меньшинства Руанды – тутси, сотни происхождения по ксенофобским мотивам, тысяч человек. Но и в Европе, о чем мы знаем протесты с расистскими лозунгами против после кровавых событий в Сребренице. Пом- приютов для беженцев, любое преступление нить о том, что человечество еще отнюдь не на антисемитской почве – любое! – навсегда преодолело самые тяжелые заблу- ждения и не до конца осознало преступле- Аплодисменты ния, – в этом наша общая задача. Уважаемый господин Гранин, однажды Вы бросают вызов всем нам, демократам, и тре- сказали о себе, имея в виду немцев, что Вы бует от нас дать государственно-правовой, проделали длинный путь «от ненависти к по- политический и общественно-гражданский ниманию и дружбе», путь, на который у Вас отпор. ушло гораздо больше лет, чем длилась война. Я благодарен Вам за то, что Вы взяли на себя Аплодисменты этот путь и сегодня находитесь среди нас. Я благодарю всех собравшихся здесь в пленар- В Германии нельзя более терпеть нетерпи- ном зале и у экранов своих телевизоров по мость. случаю этого Часа памяти.

Аплодисменты Аплодисменты

«Шостакович позже назвал свои музыкальные произведения „над- гробиями“». Квартет Meccorre ис- полняет струнный квартет № 8 До минор Дмитрия Шостаковича.

„Schostakowitsch sprach mit Blick auf seine musikalischen Werke einmal von ‚Grabdenkmälern‘“ – das Meccorre String Quartet spielt Dmitri Schostakowitschs Streichquartett Nr. 8 c-moll.

“Dmitri Shostakovich would later refer to his works as ‘monuments’ to the dead” – The Meccorre String Quartet playing Dmitri Shostakovich’s String Quartet No. 8 in C minor.

56 57 Нас разбомбили еще когда прибыл наш эше- лон только к линии фронта, и с тех пор мы испытивали одно поражение за другим, бе- жали, отступали, опять бежали, и наконец, Надвигалась зима и как назло лютая зима – где-то к середине сентября, мой полк сдал го- 30-35 градусов. Огромный город лишился род Пушкин и мы отошли уже в черту города, всякого жизненного обеспечения. Его еже- фронт рухнул. Фронт рухнул и началась бло- дневно нещадно бомбили, с воздуха обстре- када. Все связи города, огромного города, ме- ливали. Наша часть находилась недалеко гополюса, были отрезаны от Большой земли от города, можно было пешком доити в сам Прежде всего мне хотелось бы поблагодарить и началась та блокада, которая длилась по- город ... и мы, сидя в окопах, слышали эти господина Президента Бундестага и всё руко- том 900 дней. Эта блокада была настолько разрывы авиабомб и даже содрагание земли водство Бундестага, депутатов, за любезное внезапной и неожиданной, как в прочем, и доходило до нас. приглашение выступить сегодня здесь в та- вся эта война была неожиданной для страны, Бомбили ежедневно. Начались пожары. Го- кой знаменательный – во всяком случае для и не было никаких запасов. Ни топлива, ни рели дома. Так как их нечем было заливать – меня –день. продовольствия, и вскоре уже, где-то в октя- воды не было, водопровод не работал, они Сегодня у нас в Петербурге люди идут на Пи- бре месяце началась карточная система, хлеб горели сутками. И мы оттуда, с фронта, обо- скаревское кладбище. Это одно из таких сим- продавали по карточкам. А затем одно за рачиваясь назад, видели эти столбы дыма волических кладбищ города. Идут для того, другим начались такие катастрофические черного и гадали, что там горит. К декабрю чтобы вспомнить и отдать должное всем по- явления, как прекратилась подача электро­ улицы, площади города завалило снегом, гибшим в годы блокады. Кладут на могиль- энергии, кончился водопровод, закончилась только кое-где оставались проезды для воен- ные хольмы сухари, конфеты, какие-то свои канализация, отопление, и начались бед- ных машин. Памятники заложили мешками печения, лишь бы как-то выразить свою лю- ствия блокады. с песком. Витрины заколотили, город пре- бовь и память к тем людям, для которых это Что такая карточная система? Карточная образился. Ночью освещения не было. Па- было трагическая и жестокая история. ­система выглядела так: С первого октября трули и редкие прохожие ходили со светляч- Она и для меня была очень трагичной и же- давали уже 400 грамм хлеба для рабочих, ками. Люди от голода начали терять силы, но стокой. Я начал войну с первых дней, запи- 200 грамм служащим, а уже в ноябре месяце продолжали работать, ходить на предприя- сался в Народное ополчение добровольцем. катастрофически начали сокращать норму тия, особенно военные предприятия, где ре- Зачем? Сегодня я даже не знаю, значем, но выдачи, хлеба давали рабочим 250 грамм, а монтировали танки, изготавливали снаряды, это наверно была чисто мальчишеская жаж- служащим и детям 125 грамм. Это ломтик мины. И тут начало происходить следующее, да романтики. Как же без меня будет война? хлеба, некачественного, пополам с целлюло- все то, о чем я в подробностьях узнавал только Надо обязательно участвовать. Но ближай- зой и странными прочими примесями. Ника- после войны: Гитлер приказал в город не шие же дни войны меня отрезвили, как и кого подвоза продовольствия к городу не входить, чтобы избежать потерь в уличных многих моих товарищей. Жестоко отрезвили. было. боях, где танки не могли участвовать.

«У меня чисто окопный опыт «Сострадание и милосердие младшего офицера». Даниил Гра- нин во время своего выступления. помогли людям выдержать». Речь Даниила Гранина „Ich erzähle aus den Erfahrungen eines jungen Offiziers im Schützen- graben“ – Daniil Granin bei seiner Rede.

“I can only claim the trench experience of a young officer” – Daniil Granin delivering his speech.

58 59 Что такое топили? Как его топить? Топили на «буржуйках», это маленькие такие железные печки. А чем топить? Где брать дрова? Ломали В феврале уже ежедневно умирало от голода мебель, выламывали паркет, пытались и раз- три с половиной тысячи человек. В декабре бирали деревянные строения в городе. Уже щение в домах. Появились «чёрные» рынки, Восемнадцатая Армия фон Лееба отбивала месяце люди в дневниках уже писали: «Го- спустя 35 лет после войны мы с белорусским так называемые, там можно было купить ку- все наши попытки прорвать кольцо блокады. споди, дожить бы до травы» - когда появится писателем Адамовичем начали опрашивать сок хлеба, мешочек с крупой, какую-то рыби- Немецкие войска, по сути, весьма комфорт­ зеленая трава. Всего в городе умерло пример- уцелевших блокадников о том, как они вы- ну, банку консервов. Все это выменивали, но, без особых трудов ожидали, что наступа- но от голода 1 миллион человек. Жуков в своих живали, что творилось с ними во время бло- даже не сколько на деньги, выменивали на ющий голод и морозы заставят город капиту- воспоминаниях пишет, что умерло 1 млн 200 кады. Там были поразительные, безпощад- шубу, на валенки, выносили все из дома, что лировать. Фактически война становилась не тысяч человек. Смерть начала участвовать ные откровения. было ценного, картины, серебряные ложки. войной. Война со стороны противника стано- безмолвно и тихо в войне, заставляя этот го- У матери умирает ребенок, ему три года. На улицах и в подъездах уже лежали трупы, вилась ожиданием, довольно комфортным род сдаться. Мать кладет труп между окон, зима, и каж- завернутые в простыни. ожиданием, капитуляции. Считается, что наибольшее значение имел дый день отрезает по кусочку, чтобы кормить Когда лед зимой стал крепнуть, проложили Я рассказываю об этих подробностьях, кото- голод. Это не совсем так. На состояние лю- дочь, спасти хотя бы дочь. Дочь не знала под- дорогу жизни по Ладыжскому озеру и по рые связаны с моим личным солдатским дей, на их психике, на их здоровье, на их само- робностей. Ей было 12 лет. А мать все знала, этой дороге жизни двинулись машины, опытом. Я вообще выступаю сейчас не как чувствие сказывались морозы. Отопления не позволила себе умереть и не позволила во-первых для того, чтобы вывозить детей, писатель, не как свидетель. Я выступаю ско- ведь не было. Морозы, отсутствие воды. Вот я себе соити с ума. Между прочим, дочь эта женщин, раненых, и для того, чтобы вести рее как солдат, солдат участник тех событий, хочу рассказать некоторые подробности жиз- выросла и я с ней разговаривал. Тогда она продовольствие в город. которые знают немногие. У меня чисто окоп- ни, которых почти нет в книгах и в описаниях не знала, чем ее кормят. А теперь уже, после Дорогу нещадно обстреливали, снаряды ло- ный опыт младшего офицера, но опыт, кото- того, что творилось во время блокады в квар- войны, спустя годы, узнала. Вы представляете, мали лёд. Машины шли под воду, но другого рый имеет свои подробности, свои впечатле- тирах, как люди жили. Знаете, дъявол бло­ ведь таких примеров можно много приво- выхода не было. ния, достаточно важные, потому-что они то кады, он кроется во многом именно в этих дить, во что превратилась жизнь блокадни- Несколько раз меня посылали с фронта в и составляли тот быт, ту плоть событий для подробностьях. Где брать воду? Где? ков? штаб и я бывал в городе. Ну тогда я увидел, каждого человека, жителя города, да и солда- Те, кто жили поблизости от каналов, от В квартирах жили в темноте, завешивали чем как изменилась человеческая сущность бло- та ленинградского фронта. Невы, от набережной, ходили туда, делали попало окна, для того, чтобы сохранить тепло, кадников. Главным героем в городе оказался Уже в октябре-месяце начала расти смерт- проруби, оттуда ведрами доставали воду и и освещали комнаты квартиры коптилкой. «кто-то», «безымянный прохожий», который ность населения, потому что при этой ката- несли домой эти ведра. Несли. Вы представ- Это такая баночка, куда наливали – керосина пытался поднять ослабшего и упавшего на строфической малой норме питания люди ляете себе подниматься на четвертый, пятый, не было - доставали трансформаторное масло, землю дистрофика, повести его – вот были быстро тощали, становились дистрофиками на шестой этаж с этими ведрами? Те, кто машинное масло... и вот этот крохотный язы- такие пункты с кипятком, там ничего другого и умирали. За 25 дней декабря умерло жили подальше, должны были собирать снег чок пламени горел из-зо дня в день, неделя- не было, давали кружку кипятка, и это часто 40 000 человек. и топили снег. ми, месяцами. Это было единственное осве- спасало людей.

«Памятники заложили мешками с песком, витрины заколотили — город преобразился». Вид на зал пленарных заседаний во время вы- ступления Даниила Гранина.

„Die Denkmäler wurden mit Sand­ säcken eingepackt, die Schaufenster wurden zugenagelt, die Stadt verän- derte sich“ – Blick ins Plenum wäh- rend der Rede von Daniil Granin.

“Monuments were fortified with bags of sand. Shop windows were board- ed up, the city looked quite differ- ent” – View of the plenary chamber during Daniil Granin’s speech.

60 61 Вот этот «кто-то», это было лучшее, проснув- шееся в людях сострадание. Один из важней- Проблемы были и другие. Вот Заместитель ших, может быть самый важный герой бло- председателя правительства России - не Рос- кадной жизни. сии, а Советского Союза - Алексей Косыгин, Однажды в мае 1942 года, когда уже поте­ был Уполномоченный государственного ко- плело, все растаяло и появилась опасность митета и был послан в Ленинград. Он мне инфекции в городе от большого количества рассказывал, какая проблема ежедневно сто- трупов, нас – группу солдат и офицеров – яла перед ним: отправлять на дорогу жизни послали в город, чтобы помочь вывести на большую землю детей, женщин, раненых, трупы на кладбища. Интересно, что трубы или материалы, станки, цветные металлы, грудами лежали возле кладбищ. Родные и какие-то приборы для военных заводов на близкие старались завести на кладбище, Урале. Эта проблема выбора между людьми выкопать могилы в мерзлой земле и сил, и приборами, необходимыми для военной конечно, не хватало, и мы грузили эти трупы промышленности, он рассказывал, какая в машины – мы их кидали, как палки, такие это часто была мучительная и безвыходная они были лёгкие и высохшие. Полковой врач проблема. сказал нам: «Это результат от того, что люди В городе висели характерные объявления. поедали себя». Повсюду такие листочки были приклеены: Я никогда в жизни больше не испытывал «Произвожу похороны», «Рою могилы», этого жуткого ощущения, когда мы кидали «Отвожу покойников на кладбища». Всё за труп за трупом, загружая машины. порцию хлеба, за банку консервов... Эвакуация создавала какие-то особые свои Весной по Неве поплыли вереницы трупов проблемы. Одна женщина рассказывала нам, красноармейцев. Но воду из Невы продол­ как она поехала с детьми на Финляндский жали брать, отталкивая эти трупы... А что вокзал. Сзади шел сын, ему было лет 14, а ­делать? Приходилось пить и такую воду. дочку маленькую она везла на санках. Она ее С июля 1942 года мы на фронте пытались довезла до вокзала, а сын по дороге отстал. порвать кольцо блокады. Но неудачно. Атака Он был очень истощенный, дистрофик, что с за атакой отбивались. Мы потеряли, наша ар- ним стало, она не знала. Но помнила об этой мия потеряла 130 000 человек, на протяже- беспощадной потере и тогда, когда она нам нии нескольких месяцев пытаясь прорвать рассказывала, помнила, как свою вину. укрепления на другом берегу Невы.

«Тогда я увидел, как изменилась че- ловеческая сущность блокадников». Даниил Гранин во время своего выступления; на заднем плане члены правительства.

„Da konnte ich sehen, wie die Blockade das Wesen der Menschen verändert hatte“ – Daniil Granin bei seiner Rede; im Hintergrund die Regierungsbank.

“I saw then how the human core of the besieged Leningrad citizens had changed” – Daniil Granin deliver- ing his speech, with the government seats in the background.

62 63 И укоряет себя, и ругает, и клянется, что Однажды мне принесли дневник блокадни- больше этого не будет, потому что это кусок, ка, мальчика. Вообще дневники – многие этот навесок, который должен быть для все Ну на фронте тоже имели очень урезанный люди вели дневники. Они оказались наибо- троих. паек, тоже было голодно, тоже варили траву, лее достоверным материалом, потому что У них были соседы по квартире. Муж работал крапиву. Но это все таки было несравнимо с когда мы опрашивали спустя десятилетия на ответственной работе, у него был допол- тем, что происходило в городе. Вы понимаете? блокадников, уже память подлинных собы- нительный паёк, довольно солидный, кажет- Когда мы писали эту книгу, мы задались во- тий была смешана со всем тем, что люди ви- ся. И жена его варила на кухне кашу, супы. просом: Ну как же так? Что же это такое? На дели в кино, в театрах, читали в газетах. А Мальчик слышал эти запахи, мучился, хотел, фронте прекрасно знали, что происходит в дневник был подлинностью, достоверностью когда она уйдет с кухни, зачерпнуть хотя бы городе. От перебежчиков, от засланных аген- настоящего времени, сейчас, то, что записы- рукой эту кашу. Пытался удерживать себя, и тов. Знали все ужасы не только голода, но и валось в тот же самый день или на завтра. удерживал. Эта история совести, желания вообще существования людей в этих условиях. Вот, например, сведения среднего блокадни- остаться порядочным была характерной для И ждали. Ну ждать можно было месяц, два, я воевал все эти годы. Зачем я это написал? ка, мальчика. Ему было 14 лет, он жил с ма- большинства блокадников. три. Но ждали 900 дней! Это не вяжется. Я даже не могу полностью ответить. Навер- терью и сестрой. Дневник меня поразил. И не Когда мы писали с Адамовичем книгу бло- Солдаты должны воевать с солдатами. Война ное, было какое то странное и подспудное только меня, но и Адамовича. Это была наша кадную, я всегда спрашивал: «А каким путьем это чисто солдатское дело. А здесь был заслан желание рассказать всем моим погибшим совместная работа. Это была история сове- вы остались живым, как вы выжили?» Из голод, который воевал вместо солдата. однополчанам, которые погибали, не зная, что сти. В булочных тогда все старались давать рассказов многих людей видно было, что вы- Я, будучи на переднем крае, долго не мог мы победим, погибали с чувством полного точно, до грамма, посколько и так была ни- живали большей частью, но не все, конечно, простить немцам вот этого ожидания капиту- поражения, уверенные, что сдадим Ленин- чтожная порция. Взвешивали тщательно и но те, кто спасали других. Спасали, ходили в ляции, ожидания гибели от голода. град, что город не выстоит... Хотел сообщить для того, чтобы добиться точности, резали очередь, приносили воду, топили, ухаживали Конечно, за эти годы и память поблекла, и я им, что мы все таки победили, что они не зря еще довесок. И вот возвращаясь с хлебом – за больными. Спасались те, кто спасали понимаю, что война, которую я прошел, это погибли, что мы добились победы, которая его посылали за хлебом и мать и сестра – других. конечно всегда грязь и кровь. Любая война. была справедливой. мучило его, что возникало у него искушение Этот уровень сострадания и милосердия – И мы наблюдали с одного и другого... огром- Вы знаете, существует наверно такое са- съесть этот навесок, безнаказанно съесть. Ни- это было довольно типичным чувством бло- ные потери, наши армии, наши дивизии. кральное пространство, где человеку возвра- кто ведь в семье не знал, дали довесок или не кадной жизни и помогало людям выстоять, Особенно за первые месяцы осталась треть щается и сострадание, и духовность, и чудо дали. Но он то знал! И вот он пишет в своем потому что задача тех, кто оставался в городе, личного состава. Я долго не решался написать победы, в которой главное, это справедли- дневнике секретном, для себя: «Съел, не вы- кто не принимал участия в военных действиях, про свою войну. Но все таки, не так давно, вость, любовь к жизни, к человеку. терпел, съел вот этот кусок». их задача была остаться людьми. написал роман про мою личную войну, как Спасибо Вам.

«Я хотел сообщить им, что мы побе- дили, что они не зря погибли». Даниил Гранин в сопровождении ассистента зала пленарных заседа- ний возвращается на свое место.

„Ich wollte ihnen sagen, dass sie nicht umsonst ihr Leben verloren haben, dass wir den gerechten Sieg errungen haben“ – Daniil Granin wird nach seiner Rede von einer Plenarassistentin zu seinem Platz geleitet.

“I wanted to tell them that you did not die in vain, that we achieved victory and justice prevailed” – Daniil Granin being escorted to his seat by a plenary assistant following his speech.

64 65 Молодежные встречи, организованные Германским Бундестагом, в рамках подготовки ко Дню памяти

66 Как жить человеку, когда такие бомбарди- Перед 27 января, днем освобождения Освен- ровки, если сегодня не знаешь, доживешь ли цима, я целую неделю провел в Санкт-Петер- до завтра? Как жить человеку с чувством по- бурге. Международная молодежная встреча, стоянного страха, без возможности свободно в которой принимали участие около 80 чело- передвигаться, вынужденному голодать? век из многих стран, была организована Гер- Вопросы, на которые, по-моему, невозможно манским Бундестагом. дать ответ, если ты сам не пережил всё это. Я поехал в незнакомую страну практически Если человек умирает, то всё закончилось. без какого-либо представления о ней. Конеч- Это одна-единственная жизнь, которая у него но, название города и основные историче- есть. И какое бесконечное множество жизней Что я вынес для себя? Может быть, эта поезд- ские факты были мне знакомы, но я не знал было уничтожено в блокаду? ка изменила мою жизнь? Я понял, как город ни языка, ни того, как местные жители будут Пискаревское кладбище – огромная братская может прощать. С моей точки зрения просто реагировать на немца или группу иностран- могила для около полумиллиона человек. необъяснимо, как наши русские друзья могут цев. Но, забегая вперед, сразу скажу: нас Это число невозможно представить. Я шел по радоваться тому, что они сидят за одним сто- приняли очень тепло, никаких признаков кладбищу и просто не мог представить себе, лом с немцами и разговаривают с ними. Это враждебности или косых взглядов из-за как выглядит полмиллиона мертвых. превращение врага в друга вызывает у меня национальности. Мне постоянно не хватало воображения. И я глубочайшее уважение. Меня глубоко тронули прежде всего два утешал себя мыслью: «Радуйся, что ты не мо- Кроме того, меня удивило, как быстро вос- события: встреча и кладбище. У нас была жешь представить такое число, и что тебе не становили разрушенный город. Я здесь имею встреча с женщиной-очевидцем тех событий. пришлось самому это пережить». Но мысль, ввиду не материальную сторону, например, Ей было шесть лет, когда поезд, на котором что каждый мой шаг – это еще одно мертвое здания, а в большей степени людей. Я счаст- она должна была уехать в эвакуацию из тело, полностью овладела мной. И я задавал лив, что познакомился с тяжелыми страни- осажденного немцами города, был разбом- себе вопрос, насколько достойной может цами русской истории в самых различных её блен. Она опоздала на этот поезд. На одну быть жизнь, которую определяет запах раз- ракурсах, и в конце поездки уже точно знал, минуту. Одной минутой раньше – и её бы ложения и трупы истощенных людей на что потрачу немало времени, чтобы еще не было в живых. обочинах. больше узнать о блокаде Ленинграда.

Оживленная дискуссия: 78 участ- Как с этим справиться? ников из 12 стран во время моло- Крис Циалампанас дежной встречи в Бундестаге. Angeregte Diskussionen – 78 Teilnehmer aus zwölf Ländern bei der Jugendbegegnung im Bundestag.

Lively discussions – 78 participants from twelve countries at the Bun­ destag for the Youth Encounter.

68 69 Следы трагедии: остатки бывшего Вместе сохраним память: церемо- крематория, находившегося ния поминовения у монумента на территории современного «Героическим защитникам Ленин- «Московского парка Победы». града».

Spuren der Tragödie – Überreste Gemeinsam die Erinnerung aus dem Krematorium, das sich lebendig halten – Gedenkzeremonie auf dem Gelände des heutigen am „Denkmal der heldenhaften „Moskauer Siegesparks“ befand. Verteidiger Leningrads“.

Traces of a tragedy – remains of the Coming together to keep the memo- crematorium in what is now the ry alive – ceremony of remembrance Moscow Victory Park. at the Monument to the Heroic Defenders of Leningrad.

70 71 Выжившие жертвы войны уничто- Живая история — говорит жения: очевидцы событий расска- бывшая блокадница. зывают о принудительных работах, депортации и заключении в кон- Lebendige Geschichte – eine центрационных лагерях. Zeitzeugin der Leningrader Blockade berichtet. Opfer des Vernichtungskriegs – Zeitzeugen berichten von Living history – a contemporary Zwangsarbeit, Deportation witness of the siege of Leningrad und KZ-Haft. tells her story.

Victims of the war of annihilation – contemporary witnesses give accounts of forced labour, deporta- tions and imprisonment in concen- tration camps.

72 73 О трагедии из первых уст: молодые Рассказ свидетеля о Ленинграде: участники панельной дискуссии Даниил Гранин во время панель- слушают рассказ Даниила ной дискуссии с молодежью. Гранина. Authentischer Bericht aus Die Tragödie aus erster Hand Leningrad – Daniil Granin erfahren – jugendliche Teilnehmer beim Podiumsgespräch mit des Podiumsgesprächs folgen den den Jugendlichen. Schilderungen von Daniil Granin. A first-hand account of what Learning about the tragedy from happened in Leningrad – Daniil those who experienced it – young Granin during the panel discussion people listening to Daniil Granin with the Youth Encounter partici- during the panel discussion. pants.

74 75 Выставка Германского общества психиатрии и психо- терапии, психосоматики и неврологии (DGPPN), организованная совместно с «Фон- дом памятника уничтоженным евреям Евро- пы» и «Фондом топографии террора», стала передвижной выставкой, посвященной тем жертвам, которые долгое время оставались Время национал-социализма в Германии, на периферии общественного интереса и бесспорно, относится к самым темным стра- ­памяти. Организующим стержнем выставки Кроме того, на выставке представлены мно- ницам и в истории психиатрии. Почти стали отдельные биографии: в личных делах гочисленные записи размышлений об исто- 400 000 человек в период с 1933 по 1945 гг. жертв представлено множество фигурантов рических событиях с современной точки подверглись принудительной стерилизации, самых разных преступлений. Их взглядам на зрения и ответов на вопрос, какое значение примерно 300 000 были убиты. пациентов противопоставлены личные эти события имеют лично для авторов. Свое Главным принципом при отборе кандидатов ­свидетельства самих пациентов. мнение высказывают, например, врачи, по- для газовой камеры стал ошибочный крите- Выставка, проходящая под эгидой Прези­ литики, представители организаций самопо- рий «ценности» человека. Врачи, обслужи­ дента Федеративной Республики Германия мощи, пациенты, родственники жертв, вающий медицинский персонал и чиновники Йоахима Гаука, во главу угла ставит вопрос о обслуживающий медицинский персонал и принимали решения о судьбе вверенных им ценности человека и занимается исследова- представители управления здравоохранения. пациентов на основе критериев «излечимо- нием философских и институциональных Выставка «Регистрация, преследование, сти», «обучаемости» и «трудоспособности». предпосылок убийства. Она документирует уничтожение. Больные и инвалиды во време- В системе больничных учреждений того вре- события, начиная с изоляции и принудитель- на национал-социализма» стала возможной мени имели место изоляция, преследование ной стерилизации и вплоть до массовых лик- благодаря благотворительной акции много- и уничтожение выделяющихся из общей видаций; она занимается жертвами, преступ- численных медицинских учреждений (в осо- ­массы, нарушающих порядок и спокойствие, никами, соучастниками и оппонентами; она бенности Федеральной ассоциации врачей) больных людей. Выставка «Регистрация, пре- задается вопросом, как проходило осмысле- по инициативе Германского общества психи- следование, уничтожение. Больные и инва- ние событий, начиная с 1945 года и по сего­ атрии и психотерапии, психосоматики и лиды во времена национал-социализма» дняшний день. неврологии.

Панельная дискуссия в рамках от- «Регистрация, преследование, уничтожение. крытия выставки с участием Вице- Больные и инвалиды во времена национал-социализма». президента Бундестага Уллы Шмидт, Зигрид Фалькенштейн, родственни- Выставка Германского общества психиатрии и психотерапии, психосоматики цы жертвы национал-социалистской и неврологии в Германском Бундестаге эвтаназии, и Франка Шнайдера от DGPPN (справа налево).

Podiumsdiskussion zur Ausstellungs- eröffnung mit Bundestagsvizepräsi- dentin Ulla Schmidt, Sigrid Falken- stein, Angehörige eines ­Opfers der NS-„Euthanasie“, und Frank Schneider von der DGPPN (v. r.).

Panel discussion to mark the launch of the exhibition. From right to left: Ulla Schmidt, Vice-President of the Bundestag, Sigrid Falkenstein, a relative of one of the victims of Nazi “euthanasia”, and Frank Schneider from the DGPPN.

78 79 Выставка представляет документы От многочисленных убитых о преследованиях и уничтожении остались только фотографии из национал-социалистами инвали- учреждений; личные дела десятков дов, людей с психическими и дру- тысяч убитых были уничтожены. гими нервными заболеваниями. Задача выставки – вернуть жерт- вам их имена. Die Ausstellung dokumentiert, wie Menschen mit Behinderungen, Von vielen Ermordeten sind nur psychischen Störungen und ande- noch Fotografien aus Anstalten vor- ren Nervenkrankheiten im National- handen; die Akten von Zehntausen- sozialismus verfolgt und vernichtet den Ermordeten wurden vernichtet. wurden. Die Ausstellung will diesen Opfern ihre Namen zurückzugeben. The exhibition documents how people with disabilities, psychiatric Photographs taken in institutions disorders and other mental illnesses are the only remaining record of were persecuted and killed under many of those who were murdered; National Socialism. in tens of thousands of cases, the files were destroyed. The exhibition seeks to give these victims back their names.

80 81 Дмитрий Шостакович родился 25 сентября 1906 г. в Санкт-Петербурге, умер После войны Гранин стал 9 августа 1975 г. в Москве. писателем. Международное Очевидец блокады Ленин- признание, среди множества града во время Второй других, получили изданная в мировой войны. Германии книга «Страх» и В 1960 г., во время пребыва- написанная совместно с Але- ния в Саксонской Швейца- Струнный квартет сем Адамовичем «Блокадная рии, после посещения разру- Meccorre был основан в книга» воспоминаний и сви- шенного Дрездена, Шостако- 2007 г. четырьмя молодыми детельств очевидцев блокады вич написал струнный польскими солистами и стал Ленинграда. Позже, будучи квартет № 8. лауреатом многочисленных одним из самых известных Позже композитор посвятил международных конкурсов. Даниил Гранин родился советских писателей, он ста- свой квартет «памяти жертв Участники квартета полу­ 1 января 1919 г. Он вырос новится важным защитни- фашизма и войны». Произве- чили музыкальное образова- в Ленинграде (сегодня ком гласности и перестройки. дение носит ярко выражен- ние, в частности, по классу Санкт-Петербург). В 1940 г. За заслуги в деле россий- ные автобиографические камерной музыки при он закончил электромехани- ско-германского примирения черты и содержит скрытую Artemis Quartett в Берлин- ческий факультет института. Даниил Гранин награжден критику бывшего советского ском университете искусств. Во время Второй мировой орденом «За заслуги перед режима. Премьера квартета Ансамбль стал стипендиатом войны он, будучи офицером Федеративной Республикой состоялась в 1960 году в министерства культуры народного ополчения, пере- Германия». Он – член Бер- Ленинграде. Квартет стал Польши, в рамках обще- жил 900 дней блокады Ленин- линской академии искусств. одним из наиболее часто ственной работы воспитывает града, завершившейся 27 Даниил Гранин живет и исполняемых струнных любовь к музыке у детей и января 1944 года. работает в Санкт-Петербурге. квартетов XX века. подростков.

Биографии

82 83 Day of Remembrance for the Victims of National Socialism Ceremony of Remembrance at the German Bundestag Berlin, 27 January 2014 Dmitri Shostakovich String Quartet No. 8 in C minor, op. 110 First movement: Largo

Welcome statement by the President of the German Bundestag, Professor Norbert Lammert

Dmitri Shostakovich String Quartet No. 8 in C minor, op. 110 Second movement: Allegro Molto

Speech Daniil Granin

Dmitri Shostakovich String Quartet No. 8 in C minor, op. 110 Fourth movement: Largo

Music: Meccorre String Quartet

From left to right: Federal President Order of proceedings Joachim Gauck; Daniil Granin, guest of honour; Norbert Lammert, President of the Bundestag; and Federal Chancellor Angela Merkel.

Bundespräsident Joachim Gauck, Ehrengast Daniil Granin, Bundestagspräsident Norbert Lammert und Bundeskanzlerin Angela Merkel (v. l.).

Федеральный президент Йоахим Гаук, почетный гость Даниил Гранин, Президент Бундестага Норберт Ламмерт и Федеральный канцлер Ангела Меркель (слева направо).

86 87 The fate of Leningrad and its people during Mr President, the years when the city was almost completely Madam Chancellor, cut off from the outside world has preoccu- Ladies and Gentlemen, today we remember all President of the Bundesrat, pied our distinguished guest speaker, Daniil those who were deprived of their rights, their President of the Federal Constitutional Court, Granin, both personally and as a writer, to this property, their homes, their lives and their Colleagues, day. He himself saw combat as a soldier on the dignity during the National Socialist dictator- Excellencies, Leningrad Front. ship and the war of aggression that Germany Honoured guests, But it was not until many years later that the began. We remember the Jews, the Sinti and true dimensions of Leningrad’s human tragedy Roma, the sick and the disabled, the political- Seventy years ago today, on 27 January 1944, were revealed to him while he was working on ly persecuted, the homosexuals, the forced the siege of Leningrad by the German Army, his book documenting the siege. Thank you, labourers, the children forced to flee on the the Wehrmacht, ended after almost 900 days. Mr Granin, for being with us today, despite Kindertransporte, the prisoners of war, and By then, death had long since become a harsh your advanced years, and for speaking to the Slavic peoples who were degraded to the but mundane reality in the encircled city, us at our Ceremony of Remembrance for the status of Untermenschen – “subhumans” – with the dead too numerous to count. At least Victims of National Socialism here in the all those who were murdered in Auschwitz, 800,000 people – but probably over a million German Bundestag. Treblinka, Belzec and the other death camps, – died during the three-year siege. They were who were shot, gassed, beaten, burned, bombed and shelled, froze to death or died of Applause starved or worked to death. And we remember disease, but most died of hunger. those who were persecuted, tormented and Their deaths were the result of a calculated On 27 January 1945, the Auschwitz-Birkenau killed because they resisted or because they decision by those responsible for the German concentration and extermination camp was gave others their help and protection. We es- war of annihilation in the East. As the cradle liberated by the Red Army – by coincidence, pecially welcome, and acknowledge with the of so-called “Jewish Bolshevism”, Leningrad exactly one year, to the day, after the end of greatest respect, the contemporary witnesses was not to be captured: it was to be levelled the siege of Leningrad. But there is nothing who are here with us in the Bundestag today. to the ground. A directive sent to the German ­coincidental about the connection between We know that many millions died. We owe military commanders whose troops were be- Auschwitz and Leningrad, between the mass them this: to look beyond the abstract figures, sieging the city explained why: murder of the European Jews and the murder- which are beyond our comprehension, and to ous and predatory war of annihilation in be mindful that – in the words of the Russian “In this war for our very existence, we can have ­Eastern Europe. Both were rooted in National writer Lidiya Ginzburg, who survived the no interest in maintaining even a part Socialist racial ideology and its utter contempt siege of Leningrad – every one of these many of this very large urban population.” for human life. million deaths was the death of a person.

“We know that many millions died” Welcome statement by the President of the – Norbert Lammert, President of the Bundestag, delivering his speech. German Bundestag, Professor Norbert Lammert „Wir wissen um die Abermillionen Toten“ – Bundestagspräsident ­Norbert Lammert bei seiner Begrüßungs­rede.

«Мы знаем о миллионах и миллио- нах погибших». Президент Бундес- тага Норберт Ламмерт во время своей приветственной речи.

88 89 We also know about the perpetrators. As the war reporter Vasily Grossman, a Soviet Jew, tells us in his eyewitness account of Treblinka, they were “also people”. And to this day – despite all our knowledge about the historical connections and despite many well-crafted Motivated by racial ideology, this war of anni- analyses – we are still plagued by one question: hilation, whose stated aim was “to decimate How did such dehumanisation ever become the Slavic race by 30 million”, had another possible? weapon at its disposal: starvation. It was de- With the attack on the Soviet Union, the Na- ployed most brutally in situations from which tional Socialist policy of annihilation acquired there was no escape: in besieged Leningrad a new dimension. In the occupied Soviet terri- and in the prisoner of war camps. More than tories, widespread and systematic mass mur- half of all the Soviet prisoners of war – more der now became the norm. In violation of the than three million people – died a miserable established principles of international law, the death from hunger in German captivity. “Barbarossa Decree” was Hitler’s declaration The human tragedies which played out in the of total war against civilians; from now on, besieged city, home to several million people, they would be ruthlessly eliminated as actual are wholly beyond our imagination today. or alleged partisans, or killed in vicious And for a long time, they were largely un- reprisals. known, at least in West Germany. In the young Almost three million Eastern European Jews Federal Republic, memories of the military fell under German rule during the war against campaign against were overshadowed the Soviet Union. Only a very small number by the tragedy of Stalingrad, which was survived. Very many of these victims of the viewed from a specifically German perspec- Holocaust had already been killed – most of tive; the siege of Leningrad and the civilians them had been shot – by the time the system- who were left to starve had no place in the atic murder of Jews in the death camps began mythology of a German Army with supposed- in 1942. Zyklon B, the poisonous gas which ly clean hands and a clear conscience. By con- fuelled the machinery of murder at Auschwitz, trast, in the GDR, where anti-Fascism was ele- had previously been tested – there is no other vated to the status of an official doctrine, the way of expressing it – on Soviet prisoners of Soviet perspective prevailed. In this interpre- war. tation of events, the siege of Leningrad bore

“How did such dehumanisation „Wie ist eine solche Entmensch­ «Как стало возможным такое расче- ever become possible?” – From left lichung möglich geworden?“ – ловечивание?» Президент Бунде­с­ to right: Stephan Weil, President Bundesratspräsident Stephan Weil, рата Штефан Вайль, почетный of the ­Bundesrat, Daniil Granin, Ehrengast Daniil Granin, Bundes- гость Даниил Гранин, Федераль- guest of honour, Federal President präsident Joachim Gauck und ный президент Йоахим Гаук и Joachim Gauck and Federal ­Bundeskanzlerin Angela ­Merkel ­Федеральный канцлер Ангела ­Chancellor Angela Merkel during (v. l.) während der ­Begrüßungsrede. Меркель (слева направо) во Norbert Lammert’s speech. время приветственной речи.

90 91 So I am particularly pleased that once again, 80 young people have accepted the German Ladies and Gentlemen, one of the greatest Bundestag’s invitation to participate in an in- achievements of our guest, Daniil Granin, and ternational youth encounter and have come witness to the supreme sacrifice willingly his fellow author is that they together to look at one of the darkest chapters made by its citizens, and symbolised the hero- have given the citizens of besieged Leningrad in European history. Over the last few days, ic Soviet victory over Fascism. Here too, the a voice – one which is distinct from official they have visited places of remembrance in A quarter of a century after the peaceful revo- reality – the suffering endured by the citizens Soviet historiography. Their two-volume , engaged in discussions with lution in the GDR and the collapse of the com- of the besieged and starving city in a brutal work, entitled A Book of the Blockade, was academics and contemporary witnesses, and munist dictatorships in Eastern and Central battle between two totalitarian regimes – was first published in the late 1970s and early gained an insight into the fate of Jewish citi- Europe, which opened the way for an “all”- never at the forefront of attention. 1980s, but was censored, for it revealed far too zens, forced labourers, prisoners of war, disa- European Union, 75 years after the German in- Among those who were trapped in the city, at much about the depths of human degradation bled persons and the mentally ill in the occu- vasion of Poland, and 100 years after the start least until his evacuation, was Dmitri Shosta­ during those 900 days – a topic over which pied areas of the Soviet Union. They have also of the First World War, which has been de- kovich, already a world famous composer, the Soviet regime preferred to draw a veil. The found out about Stalinist repression during scribed as “the great seminal catastrophe of who would later refer to his works as “monu- first-hand accounts and personal memoirs that the siege of Leningrad and how the siege, the 21st century”, the question which con- ments” to the dead. This is especially true of the authors collected show what starvation which lasted almost 900 days, is commemo- fronts us is this: can there be a truly European his String Quartet No. 8, which we are hearing does to people: the physical and psychological rated. A very warm welcome to you here at narrative of the most bloody century in Euro- during our Ceremony of Remembrance today. torments, the wrecked relationships, the cruel- the German Bundestag. pean history, a form of shared remembrance Strongly influenced by the destruction of ty, the loss of humanity. But they also show that does not see the different experiences in Dresden and officially dedicated to the memo- how people – even when facing the greatest Applause relative terms, or try to equate them with each ry of the victims of Fascism and war, this work threat to their survival – fight to preserve their other, that does not ignore responsibility, and – surely the most personal of any by Shostako- dignity and hope. When today young Germans come together does not try to score points, for this would not vich – is also a reflection on the composer’s Mr Granin, you saw it as your clear duty to with young Russians, Belarusians and Ukrain- do justice to the suffering of the individual own experience of harassment, persecution write an account of what actually happened, ians, and with young people from Poland, victims or the perpetrators’ guilt? and war, a personal history, replete with trage- for the benefit of those born afterwards, and to France, Israel and other countries to learn, We Germans have an enduring responsibility. dy and contradictions, of a Russian artist make indirect witnesses of the young genera- understand and remember, there is hope that On account of our history, we have a particu- whose suffering was by no means at an end tion – a task which is no less relevant today, bridges can be built and a shared memory can lar obligation to combat every form of exclu- when the Soviet Union emerged as the victor but one which becomes increasingly difficult be forged, transcending the different national sion and xenophobia, empty promises of sal- in the “Great Patriotic War”. with every passing year. forms of remembering. vation, and attributions of collective guilt.

“You saw it as your clear duty to „Sie haben es als eine Pflicht ver- «Вы посчитали своим долгом за- write an account of what actually standen, für die Nachgeborenen фиксировать для потомков всё, что happened, for the benefit of those aufzuzeichnen, was tatsächlich ge- действительно происходило, и тем born afterwards, and to make indi- wesen ist, und die junge Generation самым сделать молодое поколение rect witnesses of the young genera- mittelbar zu Zeugen zu machen“ – опосредованным свидетелем собы- tion” – View of the visitors’ gallery Blick auf die Besuchertribüne тий». Вид на гостевую трибуну during the Ceremony of Remem- während der Gedenkveranstaltung. зала пленарных заседаний во brance. ­время церемонии памяти.

92 93 Never again should state or society allow people to be despised, humiliated, threatened or depicted as the enemy by a silent majority Ladies and Gentlemen, the lesson that we on account of their origin, their political or learn from history is this: the human dignity religious beliefs, their sexual orientation, or of each and every individual is unconditional. simply because they are different. We also know that it is under threat. Genocide is still possible. It can happen in Africa, where, Applause twenty years ago, hundreds of thousands of people – around three-quarters of the Tutsi The xenophobic murders of citizens of ethnic minority – were murdered in Rwanda. Turkish and Greek origin, the protests And since Srebrenica, we know that it can against refugee hostels, accompanied by happen in Europe too. Keeping alive the racist chants, and every anti-Semitic awareness that humankind has by no means offence – every offence – put its greatest crimes and mistakes behind it once and for all is a responsibility that we Applause all still share. Mr Granin, you once said, in reference to the pose a challenge that requires a firm response Germans, that your journey “from hatred to from each and every one of us, as democrats understanding and friendship” has been a and members of civil society in a polity under long one, and that it has cost you many more the rule of law. years than the years spent at war. I am grateful to you for making that journey and for being Applause with us today. I would also like to thank all those who are following this Ceremony of In Germany, at least, intolerance is no longer Remembrance here in the plenary chamber tolerable. or on their screens.

Applause Applause

“This work is also a reflection on the composer’s own experience of harassment, persecution and war” – The Meccorre String Quartet play- ing Dmitri Shostakovich’s String Quartet No. 8 in C minor.

„Das Werk reflektiert Schostako- witschs eigenes Erleben von Verfol- gung, Krieg und Drangsalierung“ – das Meccorre String Quartet spielt Dmitri Schostakowitschs Streich- quartett Nr. 8 c-moll.

«Произведение Шостаковича стало отражением его собствен­ ного восприятия ужаса преследо- вания, войны, унижения». Квартет Meccorre исполняет струнный квартет № 8 До минор Дмитрия Шостаковича.

94 95 But the first few days of war sobered me up as they did many of my comrades. They sobered us up brutally. We were bombed to bits just as our echelon was approaching the front line and from that moment on we suffered one ­defeat after another, we fled, we retreated, we First of all I’d like to thank the President of fled again, and finally, somewhere around bread and office workers 200 grams. But by the Bundestag, its presidium, and the members the middle of September, my regiment surren- November they had started cutting the rations of Parliament for this kind invitation to speak dered the town of Pushkin, we withdrew to with disastrous results, giving manual labour- here on a day that holds such importance, the city limits and the front collapsed. The ers 250 grams and office workers and children at least for me. front collapsed and the siege began. All con- 125 grams. That was a thin slice of bread, of Back home in Petersburg, it’s a day when peo- nections to this city, this huge city, this mega- poor quality, that was half cellulose and other ple go to the Piskaryovskoye Cemetery, one of lopolis, were cut off from the hinterland, the strange admixtures. There was no food supply the city’s most symbolic cemeteries. They go Bolshaya Zemlya, and the siege that was to to the city. there to remember all those who perished in last 900 days began. The siege was so sudden Winter was approaching and, as if to spite us, the years of the siege and to pay them their and unexpected, as indeed the whole war was it was a bitter cold winter – minus 30 –35 de- respects. They place rusks, sweets, and things unexpected for our country, and so there were grees. This huge city was deprived of all ca- they’ve baked on the sepulchral mounds, no stockpiles. No fuel, no food, and by Octo- pacity to support life. Every day they bombed trying to express their love and remembrance ber the authorities had introduced ration it mercilessly, shelled it from the air. Our unit of those people who suffered that tragic and cards, bread was already being rationed. And was based close to town – you could get to the cruel fate. then, one after another, disastrous things be- city on foot – and, sitting in the trenches, we It was a very tragic and cruel fate for me, too. I gan to happen: the electricity supply was cut heard the explosions of the aerial bombs and joined the war in the first few days, signed up off, the water supply stopped working, the even felt the ground shake. for the People’s Volunteer Corps. Why? Today, sewage system stopped working, the heating, They bombed every day. Fires started breaking I don’t even know why but I guess it was just and so the miseries of the siege began. out. Buildings caught fire. There was nothing a boyish thirst for the romantic. How could How did the rationing system work? The ra- to put the fires out with – there was no water, there be a war without me? I had to be a part tioning system worked like this: from 1 Octo- the water supply system was not working – of it. ber they gave manual labourers 400 grams of and the buildings burned for days on end.

“How could there be a war without “Compassion and charity helped people endure” me? I had to be a part of it” – Speech by Daniil Granin Daniil Granin during his speech.

„Es ist Krieg, und ich bin nicht dabei? Ich muss dabei sein!“ – Daniil Granin während seiner Rede.

«Как же без меня будет война? Надо обязательно участвовать». Даниил Гранин во время своего выступле- ния.

96 97 Von Leeb’s 18th Army beat back all our at- tempts to breach the siege. The German troops were essentially in a very comfortable position – without any great effort on their part, they By February, some three and a half thousand could just wait for starvation and the bitter people were dying of starvation every day. cold to force the city to surrender. In real By December, people were already writing in terms, the war stopped being a war. For the their diaries: “God, if we could live until the hacked holes in the ice, hauled up the water enemy, the war became a matter of waiting, grass grows” – meaning until there was green in buckets and carried it home. They carried And, turning to look behind us from the front waiting in relative comfort, for surrender. grass again. In all, some one million citizens it. Can you imagine carrying buckets of water where we were stationed, we saw the plumes I am telling you details of my own personal starved to death in the city during the siege. up to the fourth, fifth, sixth floor? People who of black smoke and guessed what was burning experience as a soldier. I am speaking to you In his memoirs, Marshal Zhukov put the figure lived further away had to collect snow and where. By December, the streets and squares today not as a writer, not as a witness. If any- of those who starved to death at 1.2 million. melt it. And what did they use to melt it? were completely snowed under, only here and thing, I’m speaking as a soldier, a soldier who Death joined the war quietly, without a word, What did they use for heat? They used cast- there were there still routes for military vehi- participated in these events about which few pressuring the city to surrender. iron portable wood stoves. But what to heat cles. Monuments were fortified with bags of people know. I can only claim the trench ex- It’s widely considered that starvation was the with? Where to get firewood? They chopped sand. Shop windows were boarded up, the perience of a young officer, but it is an experi- most important factor. But that’s not entirely up furniture, ripped up parquet floors, tried city looked quite different. There was no light- ence complete with its own details and im- correct. The severe cold took its toll on the to find and take apart wooden structures in ing at night. Patrols and the occasional pas- pressions and it is significant all the same, condition people were in, on their morale, on the city. sersby made their way using little phosphores- because it basically made up the life, the their health, on their general state. For you Thirty-five years after the war, a writer from cent badges or “fireflies”. People grew weaker substance of events, of every person, be they see, there was no heating. Bitter cold, no wa- Belarus, Ales Adamovich, and myself started from starvation but they continued to work, an inhabitant of the city or a soldier at the ter. And so I’d like to tell you some of the de- to interview survivors of the siege about how to go to the factories, especially the military Leningrad front. tails of that life that you will struggle to find they managed to live through it and what hap- factories, where they repaired tanks, made By October, the number of people dying of in books and descriptions of what went on pened to them during the siege. They revealed shells and mines. starvation began to rise, because on these dis- during the siege, how people lived. You know, staggering, cruel things. What happened next I only discovered in de- astrously small food rations people quickly in many ways, the devil of the siege was to be A mother lost her son, he died at the age of tail after the war. Hitler ordered his troops not grew emaciated, became dystrophic and found in these very details. Where to get wa- three. She put the body between the window- to enter the city, to avoid losses from fighting starved to death. In 25 days in December, ter? Where? People who lived near the canals, panes – it was winter – and cut off a piece of it in the streets where tanks could not enter. 40,000 died. the Neva River, the shore, went there. They every day to feed her daughter, to try to save

“In real terms, the war stopped being a war. For the enemy, the war be- came a matter of waiting, waiting in relative comfort, for surrender” – Plenary assistants watching Daniil Granin’s speech on a monitor.

„Eigentlich war der Krieg gar kein richtiger Krieg mehr; der Krieg wurde für den Gegner zum relativ unproblematischen Warten auf die Kapitulation“ – Plenarassisten- ten des Bundestages verfolgen die Rede von Daniil Granin auf einem Monitor.

«Немецкие войска, по сути, ком- фортно, без особых трудов ожи­ дали, когда голод удушит населе- ние». Ассистенты зала пленарных заседаний следят за выступлением Даниила Гранина на мониторе.

98 99 her daughter at least. The daughter was una- ware of the details. She was only twelve. But the mother remembered everything, she would not let herself die and she would not let her- self lose her mind. And by the way, that daughter reached adult- hood and I spoke to her. At the time she didn’t know what she was being given to eat. But all Corpses shrouded in sheets lay on the streets those years later, after the war, she found out. and in the building entrances. Can you imagine what life turned into during In the winter, when the ice was strong enough, the siege? And there are many more examples they created a lifeline on Lake Ladoga and I could give you. drove vehicles onto the ice, first and foremost At home everyone lived in the dark, they hung to evacuate women, children, the wounded, whatever they could find over the windows to and to bring food supplies into the city. keep the heat in and lit the rooms of the flat The Germans fired at the lifeline mercilessly, with a primitive oil lamp. It was just a tin with the shells broke the ice. Trucks sank beneath a wick dipped in oil – machine oil, transform- the water but there was no other way out. er oil, there was no kerosine – and that tiny Several times I was sent from the front to little tongue of flame burned day after day for headquarters and I went into the city. I saw weeks, months. It gave off the only light in then how the human core of the besieged Len- their homes. Black markets, as they were ingrad citizens had changed. The main hero of known, emerged where you could buy a piece the city was that “Someone”, “The Unnamed of bread, a little bag of grain, a fish of some Passerby”, who saw a person who was starv- kind, a can of food. Everyone bartered for these ing to death, devoid of all strength, who had things. Not so much with money – people bar- fallen to the ground, and tried to help them tered for things in exchange for a fur coat, felt to their feet and get them to these stands they boots, they brought everything of any value had where they served boiling water, that’s all from their homes to barter with, paintings, they had, and they’d give these people a cup silver spoons. of boiling water and it often saved their lives.

“This ‘Someone’ was the best in people, the compassion that awakened in them” – Members of the Bundestag during Daniil Granin’s speech.

„Dieser ‚Jemand‘, das war das in den Menschen erwachte Mitgefühl“ – ­Abgeordnete während der Rede von Daniil Granin.

«Это было проснувшееся в людях сострадание. Этот «кто-то» — один из важнейших, а может быть, самый важный герой блокадной жизни». Депутаты во время речи Даниила Гранина.

100 101 The evacuation created its own particular problems. One woman told us how she went to Finland Station with her children. Her son Once, they brought me the diary of someone This “Someone” was the best in people, the was fourteen, he walked behind, and she living through the siege, a boy. Many people compassion that awakened in them, and one pulled her little daughter on a sleigh. She got kept diaries. They proved to be the most of the most important, or perhaps the most im- her daughter to the station on the sleigh but reliable source of information, because when portant hero of all, of life during the siege. her son fell by the wayside. He was terribly we interviewed survivors of the siege decades Once, in May 1942, when the weather was emaciated, starving to death, and she never All over town there hung typical notices. later, their memories of actual events were warmer, everything had thawed and there was knew for sure what happened to him. But she Little signs people had hung up everywhere: mingled with everything they had seen in the a risk of infection in the city because of the remembered this cruel loss and when she told “Burials undertaken”, “Graves dug”, “De­­- cinema, in the theatre and read in the papers. large number of corpses, they sent us – a us of it, she blamed herself. ceased transported to the cemetery”. All in But a diary was an authentic, truthful account group of soldiers and officers – into town to There were other problems as well. Alexei return for a piece of bread, a can of food… of what was happening, it was now, it was help transport the corpses to the cemetery. It Kosygin, the deputy prime minister of the In spring, a succession of corpses of Red Army things written down the same day they hap- is worth noting that piles of corpses lay next government of Russia – not Russia, the Soviet soldiers floated down the Neva river. But peo- pened or the day after. to the cemeteries. Their friends and family Union – was the authorised deputy of the ple still drew water from the Neva, they’d Like this testimony of an average person living had tried to carry them to the cemetery, to dig government committee and was sent to Lenin- push away these corpses and draw their water, through the siege, this boy. He was 14 years a grave in the frozen ground but, of course, grad. He told me how he was faced every day what else could they do? And they had to old, he lived with his mother and sister. His they didn’t have the strength. And we loaded with a terrible choice: should he send children, drink that water. account shook me to the core, and not just me the corpses onto trucks. We threw them like women, and the wounded down the lifeline From July 1942 on, those of us at the front but Adamovich, too. We worked on the project firewood, they were so light and shrivelled up. or materials, engineering tools, non-ferrous tried to breach the encirclement of the siege. together. It was the story of a conscience. In The regiment doctor told us: “That’s what hap- metals, and instrumentation destined for the Without success. They beat back offensive the bakeries, they weighed every bread ration pens when people consume themselves.” In military factories in the Urals? He told me this after offensive. We lost, that is, our army exactly to the gram, because it was already my whole life I never again experienced any- dilemma of choosing between people and lost 130,000 men over the course of several such a tiny portion. They weighed very care- thing like that terrible feeling I had when we equipment that was crucial for the war effort months, trying to break through the reinforce- fully and, to make up the exact weight, they pitched corpse after corpse onto the trucks. was often an agonising and desperate problem. ments on the far shore of the Neva. had to cut off makeweight pieces.

“It took me a long time to decide to write about my war” – Daniil Granin being escorted to his seat by a plenary assistant following his speech.

„Ich konnte mich lange nicht ent- schließen, über meinen Krieg zu schreiben, aber schließlich habe ich es doch getan“ – Daniil Granin wird nach seiner Rede von einer Plenar­ assistentin zu seinem Platz geleitet.

«Я долго не решался написать о своей войне. Но всё-таки написал об этом книгу не так давно». Ассис­ тент зала пленарных заседаний сопровождает Даниила Гранина после выступления к его месту.

102 103 And on his way home with the bread – his mother and sister sent him to get the family’s bread – he was tortured by feeling so tempted to eat that little makeweight piece of bread, to eat it and get away with it because no one in his family would know whether they’d given When Adamovich and I wrote the siege book, How could they have done this? On the front him a makeweight piece or not. But he would I always asked: “How did you remain alive, the Germans knew full well what was going know! And in his secret diary, he wrote just how did you survive?” From the narratives on in the city, they knew from reconnaissance It took me a long time to decide to write about for himself: “I ate it, I couldn’t resist, I ate that of many people, it transpired that most who missions, from defectors. They didn’t just my war. But in the end, not long ago, I wrote a little piece of bread.” And he reproached him- survived, though not all of course, were ones know of the horrors of starvation there, they book about my personal war, how I fought all self, and criticised himself severely and swore who had saved other people. They saved them knew of the general conditions people were those years. Why did I write it? I can’t even not to do it again, because even that little standing in queues, carrying water, making living in. And they waited. They might have answer that properly. Probably because I had piece, that makeweight piece, was supposed fires, looking after sick people. The people waited a month, or two, or three. But they a strange, hidden desire to tell all of the fallen to be divided three ways. who saved themselves were ones who saved waited 900 days! You just can’t fathom it. Sol- men in my regiment who died without know- They had neighbours at home in the commu- others. diers should fight other soldiers. War is purely ing that we would win, who died with a sense nal flat. The husband had an important posi- This level of compassion and charity was soldiers’ business. And here they sent starva- of complete defeat, certain that we would tion and he was given an extra ration, appar- quite typical of life during the siege and tion in to fight instead of sending soldiers. surrender Leningrad, that the city would ently quite a sizable one. His wife would cook helped people endure, because the challenge Having been on the front line, it took me a not endure. I wanted to tell them that we buckwheat kasha and soup in their shared of the people within the besieged city, those long time to forgive the Germans for waiting triumphed in the end, to say you did not die kitchen. The boy would smell the fragrant who weren’t involved in military operations, for our surrender, waiting for our death by in vain, and that we achieved victory and cooking and was tormented, he wanted to grab was to remain human. starvation. justice prevailed. something, if only a handful of kasha when On the front we had very reduced rations, we Of course, over the years this memory has You know, I think a sacred place probably she left the kitchen for a minute. He tried to were hungry, too, we boiled grass and nettles, faded, and I understand that the war I lived exists where compassion and spirituality restrain himself and managed it. This story too. But it couldn’t be compared to what was through is all dirt and blood. Like every war. return to mankind, along with the miracle of a conscience, of the desire to retain one’s going on in the city. Do you understand? And on both sides we saw terrible losses, our of victory, and where justice and love of life, sense of decency, was typical for most of those When we were writing the book, we kept ask- army, our divisions. Especially in the first of our fellow man, is what is important. who lived through the siege. ing ourselves: How could it have happened? few months, we lost a third of our own men. Thank you.

“...where justice and love of life, of our fellow man, is what is impor- tant” – Daniil Granin’s speech and music by Dmitri Shostakovich mark the end of the Ceremony of Remem- brance.

„... wo Gerechtigkeit, die Liebe zum Leben und auch zum Menschen höchste Bedeutung haben“ – nach der Rede von Daniil Granin und der Musik von Dmitri Schostakowitsch endet die Gedenkstunde.

«...где главное, это справедливoсть, любовь к жизни, к человеку». После выступления Даниила Гранина и исполнения произведе- ния Дмитрия Шостаковича Час ­памяти завершился.

104 105 The German Bundestag’s Youth Encounter marking the Day of Remembrance

106 There were two things which I found particu- larly moving: an encounter and a cemetery. The encounter was with a contemporary wit- ness. She was six years old when the train in- tended to evacuate her from the city besieged by the Germans was bombed. She missed that train. By one minute. One minute earlier and she would have lost her life. Yet the thought of stepping over corpses with How do people deal with experiencing a bomb every step was extremely upsetting. And I ask attack of this kind, not knowing whether they myself how much dignity there was to a life will still be alive the next day? How do people where the smell of dead bodies hung in the air deal with constant fear, no freedom of move- and emaciated bodies lay at the roadside. ment and terrible hunger? I think these are What will I take away with me? Has this trip Prior to 27 January, the date of the liberation questions which one cannot answer if one perhaps changed my life? What I have experi- of Auschwitz, I spent a week in Saint Peters- hasn’t experienced it oneself. enced is a city’s capacity for forgiveness. I was burg. It was the German Bundestag which had When a person dies, that’s the end. The one unable to comprehend the fact that the Rus- organised this international youth encounter, life we have. But how bafflingly high was the sians we met were happy at this opportunity involving 80 young people from several differ- number of lives extinguished during the siege? to sit at a table with Germans and talk to them. ent countries. The Piskaryovskoye Memorial Cemetery: a I have the deepest respect for this transforma- I didn’t have much idea when I travelled to vast mass grave where around half a million tion, from enemy to friend. this unfamiliar country. I knew the name of people are buried. An incomprehensible num- And I was also surprised how quickly a de- the city and some basic historic facts, yet I ber. As I walked across this cemetery, I was stroyed city could be rebuilt. I don’t mean in couldn’t speak the language and didn’t know unable to imagine what half a million dead tangible terms, the buildings, for example, but how the people there would react to me as a people would look like. especially with regard to the people. I am glad German, or to a group of foreigners. I can tell Again and again, I found I was unable to imag- that I was able to get to know this painful his- you right away, though, that we were received ine what it must have been like. I comforted tory from different Russian perspectives. And, very warmly – there was no indication of any myself by saying: “be grateful that you can’t at the end of the trip, I knew I was going to kind of negative reaction or hostile looks due imagine a number on this scale and have nev- spend considerably more time learning about to our nationality. er had to experience anything of this kind.” the siege of Leningrad.

Engaging in dialogue – 78 young How do people deal with it? people from twelve countries took By Chris Tsialampanas part in the Youth Encounter. Ins Gespräch kommen – 78 Jugend- liche aus zwölf Nationen nahmen an der Jugendbegegnung teil.

Обсуждение: 78 молодых людей из 12 стран приняли участие в моло- дежной встрече.

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Inconceivable dimensions – more At the site of official mourning than 500,000 victims of the siege and commemoration of heroes – are buried in the Piskaryovskoye Youth Encounter participants at Memorial Cemetery in Saint the Moscow Victory Park. Petersburg. Am Ort des offiziellen Helden-­ Unvorstellbare Dimensionen – gedenkens und der Trauer – mehr als 500.000 Opfer der Blockade Teilnehmer der Jugendbe­gegnung liegen auf dem Piskarjowskoje- im „Moskauer Siegespark“. Gedenkfriedhof in Sankt Petersburg. У мемориала памяти и скорби по Немыслимые масштабы: свыше героям: участники молодежной 500 000 жертв блокады похоро- встречи в «Московском парке нены на Пискаревском кладбище Победы». в Санкт-Петербурге.

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Traces of history – in the catacombs Communicating history – contem- of the German Lutheran Church of porary witnesses and academics Saint Peter, which was turned into engaging in discussion during a a swimming pool after the war. panel discussion organised by the Goethe Institute in Saint Petersburg. Spuren der Geschichte – in den Katakomben der deutschen Geschichte vermitteln – ­Zeit­zeugen evan­gelisch-lutherischen Sankt- und Wissenschaftler im ­Gespräch Petri-Kirche, die nach dem Krieg bei einer Podiums­dis­kussion mit zu ­einem Schwimmbad umge­- dem Goethe-Institut Sankt baut ­wurde. ­Petersburg.

По следам истории: в катакомбах Рассказ об истории: свидетели немецкой евангелической люте- событий и ученые во время ранской церкви Св. Петра, которая панельной дискуссии в Гёте- после войны была превращена в институте в Санкт-Петербурге. бассейн.

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Reflecting on experiences – meeting Intergenerational dialogue – the of a working group at the hotel. discussion between young people and Daniil Granin in the Bun­des­ Verarbeitung des Erlebten – tag’s Europasaal. Arbeitsgruppensitzung im Hotel. Austausch der Generationen – Осмысление увиденного и услы- Podiumsgespräch der Jugendlichen шанного: заседание рабочей mit Daniil Granin im Europasaal группы в отеле. des Bundestages.

Обмен между поколениями: панельная дискуссия молодежи с Даниилом Граниным в зале Европы Бундестага.

114 115 Exhibition Memorial to the Murdered Jews of Europe The Nazi era is, without question, one of the and the Topography of Terror Foundation, is darkest chapters in history – including the his- designed to focus on those victims who for a tory of psychiatry. Between 1933 and 1945, up long time attracted little public interest and to 400,000 people were forcibly sterilised and played only a marginal role in remembrance. around 200,000 were murdered. The stories of those involved are at the very The guiding principle for the selection of pa- heart of the exhibition. The files on the vic- tients was the person’s alleged “value”. Doc- tims reveal the many different actors involved It also gives voice to a wide range of people tors, nursing staff and functionaries judged in the crimes, and their views of patients are who reflect on what happened and discuss the people committed to their care on the contrasted with the patients’ own statements. its significance to them personally. Visitors to basis of their “curability”, “learning ability” The exhibition, whose patron is Federal Presi- the exhibition hear from doctors, politicians, or “capacity to work”. People whose behav- dent Joachim Gauck, focuses on the question representatives of self-help organisations, iour was abnormal or disruptive, or who suf- of what value a person has, and examines the patients, the families of the victims, nursing fered from an illness, were excluded, persecut- intellectual and institutional conditions which staff and representatives of the health admin- ed and murdered within the institutional allowed the murders to take place. It docu- istration. and hospital system. Registered, Persecuted, ments what took place, from exclusion to The exhibition was made possible by a fund- Annihilated: The Sick and the Disabled under forced sterilisation and to mass murders. It raising campaign launched by the German National Socialism, a travelling exhibition deals with the victims, perpetrators, accom- Association for Psychiatry, Psychotherapy and developed by the German Association for Psy- plices and opponents, and, finally, asks to Psychosomatics and supported by numerous chiatry, Psychotherapy and Psychosomatics what extent German society confronted these medical associations (in particular the German (DGPPN) in cooperation with the Foundation events between 1945 and the present day. Medical Association).

Press conference to mark the exhibi- Registered, Persecuted, Annihilated: tion launch. From right to left: Ulla The Sick and the Disabled under National Socialism Schmidt, Vice-President of the Bun- destag; Frank Schneider, DGPPN; An exhibition at the German Bundestag by the German Association for Psychiatry, Uwe Neumärker, Foundation Memo- Psychotherapy and Psychosomatics rial to the Murdered Jews of Europe. Pressekonferenz zur Ausstellungs­ eröffnung mit Bundestagsvize­ präsidentin Ulla Schmidt, Frank Schneider, DGPPN, und Uwe Neu­ märker, Stiftung Denkmal für die ­ermordeten Juden Europas (v. r.).

Пресс-конференция в рамках открытия выставки с участием Вице-президента Бундестага Уллы Шмидт, Франка Шнайдера (DGPPN), Уве Ноймеркера (фонд «Мемориал памяти убитых евреев Европы») (справа налево).

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Ulla Schmidt, Vice-President of Profiles and pictures of some of the Bundestag, in discussion with the victims and perpetrators of journalists at the launch of the Nazi “euthanasia”. exhibition. Tafeln mit exemplarischen Bio­­­ Bundestagsvizepräsidentin grafien und Porträts von Opfern Ulla Schmidt im Gespräch mit und Tätern der NS-„Euthanasie“. Journalisten bei der Ausstellungs­ eröffnung. Таблички с основными биографи- ческими сведениями и портретами Вице-президент Бундестага Улла жертв и преступников национал-­ Шмидт беседует с журналистами социалистской эвтаназии. на открытии выставки.

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Dmitri Shostakovich, who After the war, Granin became was born in Saint Petersburg a writer. His books gained on 25 September 1906 and international attention, in- died in Moscow on 9 August cluding Das Jahrhundert der 1975, experienced the siege Angst, which was published of Leningrad in the Second in Germany, and A Book of World War. the Blockade, co-authored He composed his eighth string with Ales Adamovich, which quartet in 1960 during a visit contained recollections and to the Sächsische Schweiz The Meccorre String Quartet, eye-witness accounts from region of Germany, after visit- established in 2007 by four besieged Leningrad. Granin, ing Dresden, which had been young Polish soloists, has one of the best-known Soviet badly damaged in the war. won many international authors, later became a key The composer later added the music prizes. Its members Daniil Granin, born on 1 Jan- supporter of glasnost and dedication “In remembrance studied chamber music with uary 1919, grew up in Lenin- perestroika. of the victims of Fascism and the Artemis Quartet at Berlin grad, now Saint Petersburg. Daniil Granin was awarded war” to the quartet. The piece University of the Arts. The In 1940 he completed a degree the Order of Merit of the also contains highly autobio- ensemble has been awarded in electrical engineering. As Federal Republic of Germany graphical elements and thus a scholarship by the Polish an officer in the volunteer for his contribution to recon- implicit criticism of the Sovi- Ministry of Culture and Na- corps during the Second ciliation between Germany et regime of the day. It was tional Heritage, and engages World War, he experienced and Russia. He is a member first performed in Leningrad in social outreach with the the siege of Leningrad, which of Berlin’s Academy of Arts. in 1960 and is one of the most aim of inspiring children lasted almost 900 days, end- Daniil Granin lives and works frequently performed string and young people to take ing on 27 January 1944. in Saint Petersburg. quartets of the 20th century. an interest in music.

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122 123 Выходные данные Impressum Издатель: Германский Бундестаг Published by: German Bundestag Herausgeber: Deutscher Bundestag Отдел по связям с общественностью Public Relations Division Referat Öffentlichkeitsarbeit Адрес: Platz der Republik 1, 11011 Berlin Platz der Republik 1, 11011 Berlin Platz der Republik 1, 11011 Berlin www.bundestag.de www.bundestag.de www.bundestag.de Протоколирование: Германский Record of proceedings: German Protokollierung: Deutscher Bundestag, Бундестаг, стенографическая служба Bundestag, Shorthand Writers’ Service Stenografischer Dienst Редакция: Георгия Рауэр Edited by: Georgia Rauer Redaktion: Georgia Rauer Перевод: Переводческая служба Translated by: Language Service of the Übersetzung: Sprachendienst des Германского Бундестага при участии German Bundestag, in cooperation with Deutschen Bundestages in Zusammen- компании «ask@co Sprachendienst ask@co Sprachendienst GmbH, Hillary arbeit mit ask@co Sprachendienst GmbH, GmbH», Хиллари Кроу, Кэтрин Джонсон Crowe and Catherine Johnson Hillary Crowe und Catherine Johnson Оформление: Regelindis Westphal Design: Regelindis Westphal Gestaltung: Regelindis Westphal Grafik-Design Grafik­Design Grafik­Design Гербовый орел: проф. Людвиг Гис, Bundestag eagle: Created by Bundestagsadler: Urheber Prof. Ludwig обработка 2008 büro uebele Professor Ludwig Gies, revised in 2008 Gies, Bearbeitung 2008 büro uebele Фотографии: 2-я страница обложки, by büro uebele Fotos: 2. Umschlagseite u. S. 1, 2, 6, 15, стр. 1, 2, 6, 15, 17, 23, 25, 43, 46, 49, 51, 55, Photos: inside front cover, pp. 1, 2, 6, 15, 17, 23, 25, 43, 46, 49, 51, 55, 57, 59, 61, 57, 59, 61, 65, 84, 87, 89, 91, 93, 95, 99, 17, 23, 25, 43, 46, 49, 51, 55, 57, 59, 61, 65, 84, 87, 89, 91, 93, 95, 99, 101, 103, 101, 103, 105, 119, 120, 121 Deutscher 65, 84, 87, 89, 91, 93, 95, 99, 101, 103, 105, 119, 120, 121 Deutscher Bundestag / Bundestag / Марко Урбан; стр. 9, 11, 13, 105, 119, 120, 121 Deutscher Bundestag / Marco Urban; S. 9, 11, 13, 19, 27, 37, 19, 27, 37, 41, 53, 63, 97 DBT/ Ахим Marco Urban; pp. 9, 11, 13, 19, 27, 37, 41, 53, 63, 97 DBT / Achim Melde; S. 21, Мельде; стр. 21, 31–33, 35, 70, 71, 73, 75, 41, 53, 63, 97 DBT / Achim Melde; 31– 33, 35, 70, 71, 73, 75, 106, 109, 106, 109, 111 –115 DBT/ Стелла фон pp. 21, 31– 33, 35, 70 , 71, 73, 75, 106, 111–115 DBT / Stella von Saldern; S. 28, Зальдерн; стр. 28, 34, 36, 66, 69, 72, 74, 109, 111 –115 DBT / Stella von Saldern; 34, 36, 66, 69, 72, 74, 110 DBT / Hermann 110 DBT / Герман Мюллер; стр. 38, 42, pp. 28, 34, 36, 66, 69, 72, 74, 110 DBT / J. Müller; S. 38, 42, 76, 79, 80, 81, 116 76, 79, 80, 81, 116 DBT/ Юлия Новак Hermann J. Müller; pp. 38, 42, 76, 79, 80, DBT / Julia Nowak Печать: ProWachter GmbH 81, 116 DBT / Julia Nowak Druck: ProWachter GmbH Printed by: ProWachter GmbH Дата выпуска: апрель 2014 г. Stand: April 2014 © Deutscher Bundestag, Берлин As at: April 2014 © Deutscher Bundestag, Berlin Все права защищены © Deutscher Bundestag, Berlin Alle Rechte vorbehalten All rights reserved Данная публикация подготовлена Diese Publikation wird vom Deutschen Германским Бундестагом в рамках This publication is produced by the Bundestag im Rahmen der parlamenta- парламентской работы по связям с German Bundestag in the framework rischen Öffentlichkeitsarbeit herausge- общественностью. Не допускается для of parliamentary public relations work. geben. Eine Verwendung für die eigene использования отделами по связям с It may not be used by parties, parliamen- Öffentlichkeitsarbeit von Parteien, общественностью партий, фракций, tary groups, Members of the Bundestag Fraktionen, Mandatsträgern oder Wahl- обладателей мандатов или кандидатов or candidates in their public relations bewerbern – insbesondere zum Zwecke выборных кампаний, в особенности activities – particularly for campaign der Wahlwerbung – ist unzulässig. для предвыборных кампаний. purposes.

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Tag des Gedenkens an die Opfer des День памяти жертв национал- Day of Remembrance for the Nationalsozialismus 2014 социализма 2014 г. Victims of National Socialism, 2014 Gedenkstunde des Час памяти в Германском Бундестаге Ceremony of Remembrance at the

Deutschen Bundestages German Bundestag Приветствие Президента Германского Welcome statement by the President Begrüßung durch den Präsidenten Бундестага проф. д-ра Норберта of the German Bundestag, Professor des Deutschen Bundestages, Ламмерта Norbert Lammert Prof. Dr. Norbert Lammert Выдержки из речи Даниила Гранина Excerpts from Daniil Granin’s speech Ausschnitte aus der Rede

von Daniil Granin Молодежные встречи Германского The German Bundestag’s Бундестага в рамках Дня памяти Youth Encounter marking the Day of Jugendbegegnung des Deutschen Краткая документация Remembrance Bundestages anlässlich des Gedenktags

Фрагменты из панельной дискуссии Short documentary Kurzdokumentation

Excerpts from the panel discussion Ausschnitte aus der Podiumsdiskussion Выставка

«Регистрация, преследование, Exhibition Ausstellung уничтожение. Больные и инвалиды во Registered, Persecuted, Annihilated: Erfasst, verfolgt, vernichtet. времена национал-социализма». The Sick and the Disabled Kranke und behinderte Menschen under National Socialism im Nationalsozialismus Все статьи доступны в версии, соот- ветствующей концепции безбарьер - An accessible version of all material Alle Beiträge sind auch in einer ного доступа. on the DVD is included. barrierefreien Version verfügbar.