Jaguar E-Type
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07. Aug. 2011 Ausgabe 27 n Großes Enten Treffen n 35 Jahre Ford Fiesta E-Type n Hurlingham Concours SPECIAL 14 SEITEN 50 JAHRE JAGUAR E-TYPE AUKTIONS HIGHLIGHTS TIPPS & TRICKS MODELL DER WOCHE E-Type SPECIAL 50 JAHRE JAGUAR E-TYPE In den Sechzigern spiegelte der Jaguar E-Type das Lebens- gefühl seiner Zeit: er war revolutionär im Aussehen, dabei erschwinglich und ungeheuer sexy. Brigitte Bardot, Tony Cur- tis und Steve McQueen gehörten zu den Stars, die den E- Type fuhren. 50 Jahre nach seiner ersten Präsentation auf dem Genfer Automobilsalon feiert die Kultlegende Geburts- tag. Am Genfer See wurde schon einmal damit angefangen, an dem Ort, wo der Wagen zum ersten Mal gezeigt wurde. Lesen Sie mehr und sehen Sie hier das Video. 2 Sunday Gazette 27/2011 Legendäre Rennwagen wie der hier zu sehende Ferrari 250 GTO gingen an den Start. 3 E-Type SPECIAL Welchen Erfolg der Jaguar E-Type haben würde, konnte sich wohl kaum jemand vorstellen, als der Wagen 1961 auf dem Automobil- salon in Genf präsentiert wurde. Das 2-sitzige Cabriolet hat einen kürzeren Radstand als das später auf den Markt gebrachte 2+2 Coupé. Anfangs waren die Bodenble- che sehr hoch eingebaut und der Sitze nicht richtig verstellbar. Bei den 4.2 Liter Modellen ist dieser ungünstige Umstand bereits be- hoben. Die Sitze gingen zumindest stückweise nach hinten zu ver- schieben und die Bodenbleche waren etwas nach unten versenkt. Lesen Sie mehr uns sehen Sie das Video ... 4 Sunday Gazette 27/2011 5 E-Type SPECIAL Die Katze oben ohne 6 Sunday Gazette 27/2011 7 E-Type SPECIAL 8 Sunday Gazette 27/2011 Ab 1971 kam ein 5,3 l V12-Motor zum Einsatz, wast mit den stren- gen Abgasvorschriften, vor allem in Amerika zu tun hatte. Die Kraft wurde über eine hydraulisch betätigte Kupplung und ein vollsynchronisiertes 4-Gang-Handschaltgetriebe auf die Hinterräder übertragen. Für bequemere Raubkatzen gab es schließlich auch ein Borg-Warner-Automatikgetriebe. 9 E-Type SPECIAL Sunday Gazette 27/2011 Die Katze als Coupé 11 Die 50 Top Designer der Automobilgeschichte Malcolm Sayer Der Name Malcolm Sayer ist mit der Historie Projekt namens „Gordano“ fand dennoch sei- von Jaguar eng verbunden, denn er war es, nen weg auf die Straße nie und ist auch nicht der sein aerodynamisches Wissen und seine erhalten. Leidenschaft für schnelle Fahrzeuge in ei- Nach dem Krieg bekam Sayer einen Ruf an nem legendären Straßenfahrzeug umsetzte. die Universität von Bagdad. Dort baute er die Sawyer war für das Design der C-Type, D-Type Ingenieurs-Fakultät auf. und auch E-Type Modelle zuständig und ent- Sir William Lyons, Gründer der Firma Jaguar, wickelte später auch das prägnante Design holte Sayer in sein Rennteam. Nach Jahren der XJS Modelle. Der Erfolg des Jaguar E Type der Dominanz von Mercedes und Ferrari war war zugleich auch ein finanzieller Durchbruch das Ziel von Jaguar Le Mans zu gewinnen. für Jaguar. Jaguar verkaufte etwa 70 000 Ex- Sayer baute zusammen mit Lofty England, emplare des E-Types. dem Chef des Jaguar Rennteams einen Renn- wagen auf der Basis des XK 120 Cs für die 24 Malcom Sayer wurde 1916 in Cromer, Norfolk Stunden von Le Mans 1951.1954 konstruier- in Groß Britannien geboren. Der Vater war te Sayer den legendären C-Type Rennwagen Mathematik Lehrer. Nach seiner Schulaus- Prototypen mit dem völlig neuen aerodynami- bildung begann Malcolm Sayer das Studium schen Design. Die Kotflügel und Motorhaube über der Elementar-Wissenschaft der waren erstmals in einem und die Karosserie Aerodynamik am Loughborough zog sich tief und in einer sanften Linie College in Leicestershire. von vorne nach hinten. Aus dieser er- 1933 entschied er sich, sein folgreichen Form entwickelte sich Studium in der Automobil- dann der erfolgreichste Rennwa- technik fortzusetzen. Das gen aller Zeiten, der Jaguar D-Type Loughborough College war mit dem typischen Leitwerk hinter bekannt für seine praxisnahe E-Type dem Fahrersitz. und tiefgreifende Ausbildung. SPECIAL Die D-Types wurden gefürchtet, denn Sayer wechselte unmittelbar nicht nur die Karosserie, sondern auch nach Ende seines Studiums zu Bris- die Technik war überlegen und führte die tol Aeroplane Company. Sein Arbeitsfeld war Fahrzeuge zuverlässig zum Sieg. Auf dem Hö- der Flugzeugbau, doch nebenbei entwickelte hepunkt seiner Karriere war Malcolm Sayer er mit ein paar anderen Automobilverrück- , als Jaguar entschied den Erfolg der D-Type ten einen Rennboliden, den er nach dem 2. Serie auch auf die Straße zu bringen. Weltkrieg auf die Straße bringen wollte. Das 12 Sunday Gazette 27/2011 Für Sayer hieß das, die Attribute der Renn- ausführung in ein Serienfahrzeug zu inte- grieren. Aus mathematischen und aerody- namischen Formeln entstand so der wohl schönste britische Serien-Straßenwagen, der XK-E. Ein Modell des schlanken, kraft- voll anmutenden E-Type ist seit 1996 bei den Design-Ikonen, die zur Sammlung des berühmten Museums of Modern Art in New York gehören. Seinen letzten Erfolg sollte Malcolm Sayer nicht mehr miterleben. Er starb 1970 im Alter von nur 54 Jahren. Erst nach seinem Tod gingen die XJS Fahrzeuge, die zunächst auch für den Rennsport entwickelt worden waren, in Serie. Design Meilensteine von Malcolm Sayer Jaguar D-Type Jaguar E-Type Jaguar C-Type JaguarXJ17 Jaguar XJS 13 Auch auf der Rennstrecke eine Legende Alles begann für den Jaguar „Der E-TYPE war das gutmütigste Auto, das E-TYPE mit einem Traum- ich je gefahren bin. Man konnte alles mit ihm start: Die Weltpremiere machen, was man wollte!“ Jackie Stewart auf dem Genfer Salon (dreifacher Formel-1-Weltmeister) war erst wenige Wo- „Der E-TYPE war eigentlich kein Renn-, son- chen her, da stürmte dern ein Straßenwagen. Nur eben ein ver- E-Type Graham Hill beim ers- dammt schneller.“ Jack Sears (britischer SPECIAL ten Motorsporteinsatz Topfahrer der 60er Jahre in Touren- und GT- am 15. April 1961 gleich Wagen) als Sieger durchs Ziel. Doch 15. April 1961: An diesem Tag treten zwei trotz einer hoffnungsfrohen ers- nahezu serienmäßige E-TYPE Roadster mit ten Saison wurde schnell klar, dass der als Graham Hill (Equipe Endeavour) und Roy Sal- schneller, aber komfortabler Gran Turismo vadori (John Coombs) zu einem GT-Rennen konzipierte E-TYPE gegen die als reinrassi- im britischen Oulton Park an. Sie sind gerade ge Rennwagen ausgelegte V12-Konkurrenz frisch vom Band in Browns Lane gerollt; den aus Italien im Nachteil war. Mit den zwölf ab Fahrern bleiben gerade einmal zwei Stunden 1963 an Privatteams ausgelieferten Light- Zeit zum Training. Während Hill nach 25 Run- weight-Modellen mit Aluminium-Chassis und den gegen die Konkurrenz von Aston Martin den aerodynamisch verfeinerten „Low Drag“- und Ferrari siegt, fällt der anfangs führende Coupés sorgte Jaguar jedoch dafür, dass der Salvadori im E-TYPE mit dem kecken Num- E-TYPE konkurrenzfähig blieb. Die stärksten mernschild BUY 1 („Kauf einen!“) wegen Modelle leisteten am Ende 344 PS und kratz- nachlassender Bremsen in der Schlussphase ten 1964 in Le Mans an der 280-km/h-Mar- noch auf Platz drei zurück. ke. Neben Graham Hill steuerten weitere pro- Schon im Mai hält sich Salvadori dafür in minente Formel-1-Fahrer wie Bruce McLaren, Crystal Palace schadlos – und siegt vor Jack Roy Salvadori und Jackie Stewart erfolgreich Sears, der das erfolgreiche Hill-Auto von Oul- E-TYPEs – für den Schotten war der Jaguar so- ton Park steuert. Ein weiteres Highlight der gar das Sprungbrett für eine große Karriere. Saison ist die im Juli abgehaltene British Em- Auch wenn der E-TYPE selten ein Auto für den pire Trophy in Silverstone: Hier kommt der Gesamtsieg war, errang er doch zahlreiche spätere Formel-1-Star und -Konstrukteur Bru- Erfolge bei nationalen Rennen und unzählige ce McLaren knapp hinter Stirling Moss (Fer- Klassensiege. Höhepunkte waren zweifellos rari 250 GT SWB) auf Platz zwei. In Spa wird der vierte und fünfte Platz bei den 24 Stun- Mike Parkes hinter einem Ferrari ebenfalls den von Le Mans 1962 und Platz neun bei Zweiter. der Auflage des Jahres 1963. Sunday Gazette 27/2011 Rennsporterfolge sind dem E-TYPE war ja auch nicht schlecht, aber das brachte nicht in die Wiege gelegt er nicht. Erst recht nicht ein Maserati, des- sen Drehzahlband höchstens 1.400 Touren Der E-TYPE scheint auf dem besten Weg, le- betrug. Es war das gewaltige Drehmoment, gitimer Erbe des zwischen 1955 und 1957 das den E-TYPE so interessant machte.“ dreimal in Le Mans siegreichen D-TYPES zu werden. Viele konstruktive Merkmale ver- Schon mit Blick auf die Saison 1963 entfal- binden beide Autos, doch ist der optisch ten sich derweil Aktivitäten in Jaguar-affinen betörende Neuling anders als der von vorn- Rennsportkreisen, die den E-TYPE durch herein als lupenreiner Rennsportwagen Modifikationen wettbewerbsfähiger machen konzipierte Ferrari GT/GTO eher als schnel- wollen. Im Focus steht dabei vor allem das ler Grand Tourer konzipiert. Die etwas zu Thema Gewichtsreduzierung. Als Vorreiter schmale Spur, die innen liegenden hinteren tun sich das Team von John Coombs und der Scheibenbremsen (sie bereiten anfangs als unermüdlicher Testfahrer tätige Graham Kühlprobleme) und der im Vergleich zu ei- Hill hervor. Weil der nach einem Unfall am nem V12 limitierte Sechszylinder-Reihen- Ostermontag 1962 in Goodwood zerstörte motor setzen von vornherein gewisse Li- „BUY1“-E-TYPE ohnehin neu aufgebaut wer- mits. Und da ist auch noch das Gewicht: Mit den muss, nutzt man bei Coombs die Gunst 1.118 kg sind die frühen E-TYPE einem 980 der Stunde für eine Leichtbau-Version. Das kg leichten und schon in der Straßenver- Werk unterstützt das Vorhaben zumindest sion 240 PS starken V12-Ferrari eindeutig im Stillen, und prompt drückt man dank unterlegen. Einen Vorteil hat der E-TYPE je- Aluminium-Haube, dünneren Stahlblechen doch, wie Roy Salvadori nicht müde wird zu und Scheiben aus Plexiglas das Gewicht um betonen: „Den E-TYPE zu fahren war ein Ver- 140 Kilogramm.