Badespaß mit Denkmalschutz Freibäder in Baden-Württemberg

Der Jahrhundertsommer 2018 ermöglichte viele schöne Stunden in den heimi- schen Freibädern, an die wir in der kalten Jahreszeit gerne zurückdenken. Als Nachlese, aber auch als Einstimmung auf die nächste Saison stellen wir hier die inzwischen 19 denkmalgeschützten Freibäder in Baden-Württemberg vor. Die heutigen Parklandschaften mit verschiedenen Schwimm- und Planschbecken sind eine Errungenschaft des 20. Jahrhunderts. Es war ein weiter Weg vom sit- tenstrengen Jahrhundertanfang, als noch sehr wenige Menschen schwimmen konnten, bis zum Badespaß unserer Tage. Dieser kulturgeschichtliche Prozess hat auch in Baden-Württemberg bemerkenswerte bauliche Zeugnisse hinter- lassen.

Sabine Kraume-Probst

Jeder Deutsche ein Schwimmer! ertranken etwa zahllose Seeleute und Fischer, weil sie nie schwimmen gelernt hatten. Erst seit dem Dem Bedürfnis, sich an heißen Sommertagen in ei- Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte sich im Zu- nem kühlen Gewässer zu erfrischen, wurde auch sammenhang mit den Ideen der Aufklärung die Be- schon in früheren Zeiten nachgegangen. Schwim- sinnung des Individuums auf die eigene Stärke und 1 Das private Badehäus- chen des Grafen Bodman men konnten allerdings die wenigsten. Im Mittel- damit das Bedürfnis nach sportlicher Betätigung. zu Bodman am Bodensee alter gehörte der Schwimm- und Tauchunterricht Im frühen 19. Jahrhundert entstanden nicht nur von 1870 diente vor al- zur Ausbildung eines Ritters. Für den Großteil der die ersten Sportvereine, sondern auch die ersten lem zur Körperreinigung Bevölkerung dagegen bedeutete die Begegnung (Militär-) Schwimmschulen, zunächst nur für Män- und Erfrischung. mit tiefen Gewässern eine ernsthafte Gefahr. So ner. Für Frauen galt Sport noch lange als unnötig und Schwimmen oder Baden in der Öffentlichkeit stand zwischen Umkleidekabinen und Wasserbe- 2 Bei den frühen Frei - als absolut unschicklich. Zur Körperreinigung und cken. Damals galt gebräunte Haut noch als Kenn- bädern ist der geringe Erfrischung behalf man sich mit fest verankerten zeichen armer Leute, die darauf angewiesen wa- Abstand zwischen Um- Badeschiffen in Fließgewässern oder hölzernen ren, im Freien zu arbeiten. Das Sonnenbaden war kleidekabinen und Be- Pfahlbauten in stehenden Gewässern wie etwa noch nicht gesellschaftsfähig. Die heutigen Liege- cken charakteristisch, wie hier beim Alemannenbad dem Bodensee. Diese Badeanstalten waren über wiesen im Lorettobad sind eine spätere Erweite- von Staufen im Breisgau. einen Steg zugänglich und vor neugierigen Blicken rung. Auch das Alemannenbad bei Staufen im geschützt, außerdem für Männer und Frauen selbst- Breisgau hat seinen Ursprung bereits im 19. Jahr- verständlich getrennt angelegt (Abb. 1). hundert (1893, 1937 vergrößert, Abb. 2). Mit der Hygiene- und Lebensreformbewegung am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts Vom Provisorium zum Schauobjekt sowie dem Aufkommen eines neuen Körperbe- wusstseins wurde auch das Baden im Freien all- Als in den 1920er Jahren das Schwimmen in Mode mählich gesellschaftsfähig. Als 1886 der „Deut- kam, suchte man auch andere Möglichkeiten des sche Schwimmverband“ gegründet wurde, lau- sommerlichen Badegenusses. Die einfachste und tete sein Leitspruch bemerkenswerterweise: „Jeder preiswerteste Methode war die Anlage eines Strand- Deutsche, egal welchen Geschlechts, ein Schwim- bades an einem bestehenden Gewässer. Da das mer“. Es war das Zeitalter der beginnenden Frau- Wildbaden wegen der Unschicklichkeit auf der ei- enemanzipation. In den ersten öffentlichen Frei- nen und der Lebensgefahr auf der anderen Seite bädern, die in dieser Zeit angelegt wurden, war die in der Regel verboten war, ging man nun dazu Frauenabteilung von der Männerabteilung aller- über, flache Strandabschnitte etwa von Seen zu dings noch durch eine Sichtschutzwand getrennt. sichern, einzuzäunen und mit einfachen hölzernen Später entstanden Familienbäder, in denen sich Vä- Umkleidekabinen, Kassenhäuschen und eventuell ter und Mütter mit ihren Kindern gemeinsam auf- noch einem Kiosk zu versehen. Ein eigens einge- halten durften. Der Schwimmunterricht etablierte stellter Bademeister überwachte den Betrieb und sich in Deutschland als Teil der schulischen Aus- sorgte für die nötige Sicherheit und Schicklichkeit. bildung ab 1926. Zu dieser Zeit setzte auch die Das Freibad hat nur eine kurze saisonale Nutzung erste große Freibadwelle ein, jetzt endlich war im Hochsommer, weshalb gerade in der Anfangs- auch das gemeinsame Baden und Schwimmen zeit einfache, provisorisch wirkende Holzbauten von Männern und Frauen unproblematisch. ausreichend erschienen. Ein bis heute nahezu un- verändertes Exemplar dieser Art ist das 1926 er- Die Anfänge um 1900 richtete Strandbad Altglashütten am Windgfäll- weiher im Schwarzwald. (Abb. 4). Das älteste erhaltene Freibad in Baden-Württem- Wo es keinen natürlichen Badesee gab, legte man berg ist das Lorettobad im Freiburger Stadtteil Schwimmbecken an, die etwa von einem Bach ge- Wiehre (Abb. 3). Hier findet sich auch noch das ein- speist wurden, wie in Bad Herrenalb (1929/30) zige bis heute ausschließlich Damen vorbehaltene oder Löffingen-Göschweiler (1920er/30er Jahre), Freibad. Ein Privatmann gründete neben seinem oder einen künstlichen See wie beispielsweise in 3 Der prächtig verzierte Wohn- und Gaststättengebäude 1841 zunächst Laupheim (Kreis Biberach), dort wurde 1933/34 Freiburger Eingangs - eine Schwimmschule für Herren, bestehend aus ei- am Rande der Stadt nach Plänen des Stadtbau- pavillon, von dem aus nem Schwimmbecken und angrenzenden hölzer- meisters Herrmann Gutknecht das Parkbad er- ein separater Zugang nen Umkleidekabinen. 1886 kam das Damenbad richtet. Das Freibad war nun eine kommunale ins Damenbad führt. hinzu, bis heute vom Herrenbad (jetzt Familienbad) Bauaufgabe geworden. Zwar wurde dem Freizeit- getrennt durch eine Sichtschutzwand. Auffallend charakter durch die gestaltete Parklandschaft und ist bei diesen Bädern der geringe räumliche Ab- die leichte und luftige Holzbauweise Rechnung ge-

Denkmalpflege in Baden-Württemberg 4 | 2018 231 4 Ein Kiosk mit über- dachtem Freisitz, Um- kleidekabinen und ein flacher Zugang zum See: Das beschauliche Freibad am Windgfällweiher im Schwarzwald ist ein Beispiel für preiswertes Sommervergnügen.

tragen, die Architektur hatte inzwischen aber ei- Es wird flankiert von zwei niedrigen Umkleide- nen höheren gestalterischen Anspruch (Abb. 5): trakten, die jeweils in einem großen Rechteck um Beherrscht wird das Freibad von einem fünfge- ursprünglich offene Gymnastikhöfe angelegt sind. schossigen turmartigen Eingangsgebäude, im Das Strandbad Rappenwört belegt durch seine Kern ein Betonbau, der mit waagerecht verlegten avantgardistische Architektursprache die inzwi- Holzbrettern verkleidet ist. Hier befindet sich der schen erlangte Ernsthaftigkeit des Freibads als Eingangsbereich, darüber die Wohnung des Ba- städtische Bauaufgabe. Seine Liegewiesen und 5 Sehr dominant ist der demeisters. Südlich und östlich an den Turm an- Gymnastikhöfe entsprechen dem Trend der Zeit, Eckturm des Laupheimer Freibades, in dem außer schließende langgestreckte Flügelbauten riegeln sich nicht nur im Wasser, sondern auch an der fri- dem Schwimmbadein- die Anlage blickdicht nach außen ab, zur Seeseite schen Luft zu bewegen und zu sonnen. gang auch die Wohnung öffnen sie sich mit hölzernen Arkaden vor den Um- des Bademeisters zu kleidekabinen. Körperkult und Sportbetrieb finden war. Die Stadt erschloss in den 1920er Jahren die Insel Rappenwört als Naherholungsgebiet und In nur wenigen Jahrzehnten wandelte sich das legte für das 1929 eröffnete Rheinstrandbad ein menschliche Schönheitsideal. War die vornehme 6 Moderne Flachdach- künstliches sichelförmiges Badebecken an, das nur Blässe der Haut um 1900 noch ein erstrebens- bauten und großzügige durch einen schmalen Grünstreifen vom Rhein ge- wertes Ziel, hatte sich dies bis etwa 1930 grund- Liegewiesen charakteri- sieren das weit außerhalb trennt ist (Abb. 6). Die zugehörigen Gebäude sind legend geändert. Licht-, Luft- und Sonnenbäder der Stadt direkt am Rhein symmetrisch angeordnet und zeigen die Formen- kamen als Teil der Naturheilbewegungen um 1900 gelegene Karlsruher sprache des Neuen Bauens: Flachdächer, Fenster- (zu denen beispielsweise auch die Wasserkuren Strandbad mit künstlich bänder und helle Putzflächen. In der Mitte steht des Pfarrers Sebastian Kneipp gehörten) in An- angelegtem See. das ein- bis zweigeschossige Gaststättengebäude. wendung. Das Luft- und Sonnenbaden wurde zur therapeutischen Behandlung etwa bei Tuberkulose eingesetzt. Braune Haut gilt seither als „gesund“, blasse Haut wird gleichgesetzt mit „krank“. Spä- testens als die in der Damenwelt viel beachtete Modedesignerin Coco Chanel (1883– 1971) in den 1930er Jahren braungebrannt die Titelbilder der Illustrierten zierte, hatte sich ein neues Schön- heitsideal durchgesetzt. Gefördert und unterstützt wurde dieser Trend auch von den Nationalsozia- listen, die das Ideal des durchtrainierten und son- nengebräunten Mannes propagierten. Die Frei - bäder reagierten darauf mit großen Terrassen, auf denen Liegestühle zum Sonnenbaden angeboten wurden, so etwa in Emmendingen (1937/38) oder in Untertürkheim (1927– 1929, Abb.8). In den 1930er Jahren initiierte die NS-Regierung Bauprogramme für die Einrichtung von Freibädern mit regelgerechten Schwimmbecken zur Körper-

232 Denkmalpflege in Baden-Württemberg 4 | 2018 ertüchtigung und zum Wettkampftraining (ge- tung jedes Freibads. Die meisten Vorkriegsbäder plant waren deutschlandweit 3600 Bäder). Das wurden in den 1950er Jahren renoviert und groß- 1936/37 errichtete Freibad in ist ein zügig erweitert, zahlreiche neu gebaut. Wegen der Beispiel dafür. Es liegt nördlich der Stadt, in die um- Weitläufigkeit der Anlagen gab es nun oft mehrere gebende Topografie eingebettet mit Ausblick zum Eingänge. Dem Zeitgeschmack und auch der Bau- , und besitzt ein wettkampffähiges Sport- aufgabe entsprechend, wählte man hierfür luftig becken, das in einen Schwimmer- und einen Nicht- leichte Bauten mit Flugdächern und filigranen Stüt- schwimmerbereich eingeteilt ist. Vom Schwim- zen (Abb. 10). Platten der Gehwege beispielsweise merbereich ist das tiefe Sprungbecken mit einem wurden in den typischen unregelmäßig gebro- Steg abgetrennt. Hier erhebt sich der weithin sicht- chenen Natursteinen verlegt, man sah Fischmotive bare Zehnmeterturm, der als Eisenbeton-Skelett- als Wandschmuck oder Kinderplanschbecken in bau in der Formsprache des Neuen Bauens gestal- Nierenform. Sehr angesagt war damals auch eine tet wurde (Abb. 7). Im Nordwesten des Schwimm- Milchbar, wie sie etwa in Baden-Baden noch er- beckens erstreckt sich hangaufwärts die Liege- halten ist. Schöne und gut überlieferte Beispiele wiese mit Stützmauern und Freitreppen über alten für Freibäder der Nachkriegszeit findet man außer Weinbergterrassen. in Baden-Baden (1952) auch in Böblingen (1953) Ob Strandbad am See oder Fluss, Schwimmbad, und in (1954/55). Dies sind zugleich die Sportkampfanlage oder eine Kombination davon, bislang jüngsten denkmalgeschützten Objekte die- wiederkehrend ist das Prinzip, die Umkleidekabi- ser Gattung in Baden-Württemberg. Doch die Ent- 7 Klar und sachlich ragt nen entweder am Rand der Anlage als Sichtschutz wicklung ging weiter, der Wunsch nach Eventopti- der Sprungturm im Frei- nach außen anzulegen oder in das Eingangsgebäude mierung stieg beständig. In den 1980er Jahren ka- bad von Bad Wimpfen in zu integrieren. Der Zugang liegt entweder in einem men etwa die Wellenbäder als zusätzliche den Himmel. Mittelrisalit des Zugangsgebäudes (häufig mit Uhr- Einrichtung in Mode, um die Meeresbrandung zu türmchen), wie in Bad Herrenalb (1929/30), Bad simulieren. Auch die Wasserrutschen wurden im- Liebenzell (1933), Bad Wildbad (1933/34), Em- mer größer, bunter und abenteuerlicher. Es ent- mendingen, -Bergheim (1938/39), Ba- stand die neue Kategorie des Erlebnisbades, bei den-Baden (1952) oder in einem dominanten Eck- Neubauten auch in Kombination von Innen- und turm, wie in Laupheim, Freiburg Strandbad (1934), Außenanlagen. Auch hierunter gibt es bemer- Salach (1933) oder dem Inselbad in - kenswerte Beispiele, deren Würdigung die Zukunft Untertürkheim. In der Frühzeit meist leichte Holz- bringen wird. bauten, setzen sich zuerst in den Städten die Mas- sivbauten durch. In mehr oder weniger beschei- Denkmalschutz denem Umfang findet sich auch Baudekor. Es reicht von aufwendigen Schnitzereien der Frühzeit So unterschiedlich die hier vorgestellten Freibäder wie etwa am Eingangspavillon des Freiburger Lo- teilweise sind, eines haben sie alle gemeinsam: Sie 8 Sonnenterrassen, wäh- rettobads, dessen Vorbilder noch in der mondänen erfüllen die Kriterien zum Schutz als Kulturdenk- rend der Saison mit Liege- Kurbadarchitektur des 19. Jahrhunderts zu suchen mal. Künstlerische Gründe fallen hierbei nur in we- stühlen und Sonnenschir- sind, über expressionistische Architekturelemente nigen Fällen in die Waagschale, wenn etwa die men bestückt, laden in der 1920er und 1930er Jahre, wie etwa die sich Qualität der architektonischen Gestaltung über Untertürkheim zum Ver- nach oben verbreiternden Stützen unter dem Vor- das übliche Maß hinausgeht wie beispielsweise in weilen ein. dach in Lenzkirch-Raitenbuch (Abb. 4), bis hin zu figürlichem Schmuck, wie das auf nationalsozia- listischen Kunstvorstellungen zurückgehende Rei- terrelief am Eingangsturm des Thermalfreibads Heidelberg von 1939 (Abb. 9).

Nachkriegszeit

Während des Zweiten Weltkriegs stagnierte die Entwicklung der Freibäder. Nach den harten und entbehrungsreichen Jahren von Krieg und Wieder- aufbau träumten in den 1950er Jahren viele Deut- sche von einem Urlaub im sonnigen Italien. Ge- bräunte Haut als Indiz für einen Sommerurlaub in südlichen Gefilden wurde zum Statussymbol. Wer sich den Italienurlaub nicht leisten konnte, holte sich die Urlaubsbräune zuhause: Umso mehr ge- hörten große Liegewiesen nun zur Grundausstat-

Denkmalpflege in Baden-Württemberg 4 | 2018 233 Eva Büchi: Als die Moral baden ging: Badeleben am schweizerischen Bodensee- und Rheinufer 1850– 1950 unter dem Einfluss der Hygiene und „Lebens- reform“, in: Thurgauer Beiträge zur Geschichte 139, Frauenfeld 2003. Simone Tavenrath: So wundervoll sonnengebräunt. Kleine Kulturgeschichte des Sonnenbadens, 2000. Petra Wichmann: „Die Unanständigkeit des Badens im See verbreitet sich“. Badehäuschen – kulturge- schichtliche Zeugnisse, in: Nachrichtenblatt der Denk- malpflege 2, 2000, S. 109– 113. Thomas Lutz: Badefreuden – Bades Leiden. Zur Denk- maleigenschaft des Freiburger Strandbads, in: Nach- richtenblatt der Denkmalpflege 4, 1991, S. 171– 178. Herbert Lachmayer et al: Das Bad. Geschichte der Ba- dekultur im 19. und 20. Jahrhundert, Salzburg und Wien 1991.

Denkmalgeschützte Freibäder in Baden-Württemberg:

Baden-Baden Hardbergbad 1952 Bad Herrenalb Freibad 1929/30 Bad Liebenzell Freibad 1933 Bad Wildbad Waldfreibad Bad Wimpfen Mineral-Freibad 1936/37 Böblingen Freibad 1953 Emmendingen Freibad 1937/38 Freiburg i.Br. Lorettobad 1841/ 1886 Freiburg i. Br. Strandbad 1934 Heidelberg-Bergheim Thermalfreibad 1937–39 Karlsruhe Daxlanden Rheinstrandbad Rappen- wört 1928/29 Laupheim Parkbad 1933/34 Lenningen-Oberlenningen Freibad 1927/30 Lenzkirch-Raitenbuch Strandbad Wingfäll- 9 In der Formensprache Karlsruhe-Rappenwört oder Reutlingen. Die Be- weiher 1926 der nationalsozialistischen deutung für die Heimatgeschichte spielt bei einer Löffingen-Göschweiler Schwimmbad 1920/30er Zeit ist der Eingang zum öffentlichen Freizeiteinrichtung wie dem Freibad Jahre Heidelberger Thermalbad immer eine Rolle. Entscheidend für die Kultur- Reutlingen Freibad Markwasen 1954/55 gestaltet. denkmaleigenschaft sind bei dieser Objektgruppe Salach Schachenmayr-Bad 1933 jedoch die wissenschaftlichen – und hier insbe- Staufen i.Br. Alemannenbad 1893 10 Feingliedrige Eleganz sondere die aufgezeigten kulturgeschichtlichen – Stuttgart-Untertürkheim Inselbad 1927– 1929 der 1950er Jahre findet sich auch in Untertürk- Argumente und darüber hinaus die Originalität heim, wo damals dieser und Authentizität der Überlieferung. Und die ist bei Praktischer Hinweis: Eingang neu angelegt den vorgestellten Exemplaren gegeben – davon wurde. kann man sich im nächsten Sommer überzeugen, Abgesehen von der inzwischen privaten und vom wenn die Badesaison wieder eröffnet ist! Verfall bedrohten Anlage in Löffingen-Göschwei- ler kann in sämtlichen denkmalgeschützten Frei- Literatur bädern Baden-Württembergs während der Som- mersaison gebadet werden. Eva Maier/Katrin Vogt: Genuss mit Geschichte. Baden in Bayerischen Denkmälern – Thermen, Schwimm- hallen, Naturbäder, München 2016. Sabine Kraume-Probst Sabine Kraume-Probst: Freizeitspaß und Wettkampf- Landesamt für Denkmalpflege fieber. Das Freibad Markwasen in Reutlingen, in: Nach- im Regierungsbezirk Stuttgart richtenblatt der Denkmalpflege 3, 2015, S. 172– 174. Dienstsitz Tübingen

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