LÄNDERBERICHT Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

AUSLANDSBÜRO SÜDAFRIKA DR. WERNER BÖHLER

4. November 2008 Verfassungsmehrheit des ANC www.kas.de herausgefordert www.kas.de/suedafrika November-Convention verändert Parteienlandschaft

Nicht erst seit dem erzwungenen Rücktritt bildet hat. Wesentlich verantwortlich dafür von vom Amt des Staatspräsi- sind die Ein-Parteiendominanz des ANC und denten gärt es innerhalb des African Natio- das Wahlrecht mit geschlossenen Parteilis- nal Congress (ANC). Aber seit diesem Er- ten, was in der Konsequenz das Imperative eignis spitzt sich die Lagerbildung innerhalb Mandat bedeutet und nicht nur die schwa- der Regierungspartei weiter zu. In den zu- che Stellung der Abgeordneten begründet, rückliegenden Jahren hatte sich das Land sondern die Legislativorgane insgesamt zu am Kap in einem schleichenden Prozess in Debattierforen ohne Einfluss degradiert. einen ANC dominierten Staat verwandelt. Diese Charakteristika gehören zum Konzept Mit einer soliden Zweidrittelmehrheit auf der National Democratic Revolution, die nationaler Ebene und den Regierungen in weiterhin Maxime und Leitidee des ANC ist allen 9 Provinzen sowie den meisten urba- (s. u.a. Brief Thabo Mbeki an v. nen Zentren kontrolliert der ANC praktisch Oktober 2008). die Politik des Landes annähernd absolut. Die Machtfülle ist jedoch weitergehend und National Convention schließt über die Monopolstellung der Pa- rastatels (Telekommunikation, Transport- In dieser Situation riefen einige abtrünnige systeme, Elektrizitäts- und Wasserversor- ANC-Führungskader zu einer National Con- gung, Postverkehr, usw.) nachhaltigen Ein- vention auf und luden am vergangenen Wo- fluss auf die Wirtschaft ein. Auch die großen chenende, vom 31. Oktober bis 2. Novem- Organisationen der sog. Vibrant Civil Socie- ber, in das Kongresszentrum des im Norden ty sind tendenziell unter das Dach der Big von gelegenen Stadtteils Church, als die sich der ANC als Massenbe- Sandton ein. Die drei wichtigsten Initiatoren wegung weiterhin versteht, geschlüpft. waren der ehemalige Verteidigungsminister Auch andere Organisationen der Gesell- und Chairperson des ANC, Mosioua Lekota, schaft wie der Südafrikanische Studenten- der zurückgetretene Premier von , verband (SASCO), die Vereinigung der , sowie der frühere Präsi- Kommunen (SALGA) oder der Dachverband dent des Gewerkschaftsverbandes COSATU, der Zivilgesellschaftsorganisationen (SAN- . Während Madisha bereits CO) sind praktisch zu Vorfeldorganisationen nach dem Parteitag in Polokwane abgesetzt des ANC geworden. Hinzu kommt, dass sich und aus der Organisation ausgeschlossen eine demokratische Kultur als Vorausset- wurde, stellten Lekota und Shilowa mit dem zung dafür, dass wichtige Ämter der Oppo- Rücktritt von Präsident Thabo Mbeki ihre sition oder unabhängigen Persönlichkeiten politischen Ämter und später auch das Par- überlassen werden –wie bspw. der Vorsitz teiamt zur Verfügung. Hinzu kamen die bei- des Haushaltsausschusses im Parlament den in Polokwane gewählten Mitglieder des oder die Leitung der unabhängigen Verfas- achtzigköpfigen Natioinal Executive Com- sungsinstitutionen- bislang nicht herausge- mittee (NEC), Lyndall Shope-Mafole und

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Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Charlotte Lobe, die ebenfalls ihre Funktio- Der Aufruf des amtierenden Staatspräsiden- nen im ANC niederlegten. ten, Kgalema Motlanthe, an die Mitglieder AUSLANDSBÜRO SÜDAFRIKA des ANC, demokratische Regeln zu akzep- DR. WERNER BÖHLER Der Aufruf zur South African National Con- tieren, zeigte insofern Wirkung. vention (SANC) erschien am Freitag in 4. November 2008 ganzseitigen Anzeigen (u.a. Soweten v. In seiner Eröffnungsrede setzte Mbhazima 31.10.2008). Darin bekannten die Initiato- Shilowa den Ton für die gesamte Veranstal- www.kas.de ren freimütig, dass sie sich zu lange über tung. Er rief die Verfassunggebende Ver- www.kas.de/suedafrika den Weg des ANC nach Polokwane geirrt sammlung der Jahre 1992-1996 in Erinne- und aus Parteiräson geschwiegen hätten. rung und stellte die Frage: Wer hätte in die- sen Jahren gedacht, dass nur 15 Jahre spä- Als Gefahr für die Demokratie Südafrikas ter eine erneute National Convention not- werden vor allem die neue Gewalt in der wendig sein werde? Damit hob er den An- Sprache von führenden ANC-Mitgliedern, die spruch der Veranstaltung auf ein Weg mar- Bedrohung der Unabhängigkeit der Justiz kierendes Niveau an. Entsprechend waren und elementarer Verfassungsrechte, die die Themen gewählt, die Shilowa als inhalt- Auflösung der Sondereinheit gegen organi- liche Schwerpunkte der Versammlung auf- siertes Verbrechen und öffentliche Korrupti- listete: on (Scorpions) und das Wiedererstarken des Demon of Tribalism angeführt. • Rechtsstaat, Gleichheit vor dem Gesetz Der ANC wird herausgefordert, indem die • Social Cohesion, Werte, Mora- Abtrünnigen beanspruchen, die wahren Ver- lische Grundlagen der Gesell- fechter der Ziele des 1912 gegründeten ANC schaft zu sein und auf dem Fundament der Free- • Verfassungsentwicklung, dom Charta zu stehen, das der ANC unter Demkratiekonstituierende In- der aktuellen Führung verlassen habe. stitutionen, Good Governance • Partizipative Demokratie, 6.500 Menschen waren dem Aufruf in das Mehrparteiensystem, Politische Convention Center in Sandton gefolgt. Auch Toleranz, Wahlsystem ein aus Sicherheitsgründen erforderliches, kompliziertes Registrierungsverfahren (On- Nach einer Grundsatzrede von Mosiuoa Le- line-Registrierung mit Rückbestätigung und kota sollten jedoch zuerst die Vertreter der die zusätzlich notwendige persönliche Ein- anderen Parteien Gelegenheit haben, zu den schreibung im Stadtteil Parkmore) schreckte Teilnehmern zu sprechen. Als Chairperson die Delegierten und Beobachter der Ver- der Versammlung fungierte die ehemalige sammlung, die aus allen Provinzen mit Bus- Kommunikationsdirektorin des ANC, Lyndall sen anreisten, nicht ab. Der Zugang zur Shope-Mafole, die die Teilnehmer zu Tole- Kongresshalle war streng kontrolliert. Be- ranz gegenüber politischen Parteien des reits am frühen Samstagmorgen fanden sich demokratischen Spektrums aufrief. Diese viele Delegierte vor dem Tagungsgebäude Konferenz, so Shope-Mafole, wolle sich da- ein und gingen singend und tanzend durch mit sichtbar abheben von Aussagen u.a. des die abgesperrte Strasse. Spruchbänder und ANC-Youth League Vorsitzenden, Julius Ma- Plakate machten dem Ärger über “ihren” lema, für Jacob Zuma kämpfen, sterben und früheren ANC Luft. Ein starkes Polizeiaufge- töten zu wollen. Weitere sprachliche Ent- bot war mit freiwilligem Aufsichtspersonal gleisungen folgten. warnte im gut koordiniert, musste jedoch bei den Hinblick auf Parteiabtrünnige “that there will friedlichen Demonstrationen, bei denen es be a civil war”. Die Vorsitzende der Womens auch zum Zertrampeln von ANC- League, , nennt jene, die Mitgliederausweisen kam, nicht eingreifen. den ANC verlassen, “dogs”. Den ehemaligen Im Unterschied zu einem Auftritt von Staatspräsidenten, Thabo Mbeki, nannte Mbhayima Shilowa eine Woche zuvor im Julius Malema kürzlich “a stinking, dying Stadtteil Orange in Soweto waren keine Ge- horse”. Und im Hinblick auf das Abstim- gendemonstranten des ANC aufmarschiert. mungsverhalten der ANC-Parlamentarier

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Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. verlangt Malema: Jene, “who don’t vote ßerdem ein historisches Datum in Südafrika properly would be called in for disciplinary und wird heute als Day of Reconciliation – AUSLANDSBÜRO SÜDAFRIKA hearings”. als Tag der Aussöhnung – gefeiert. Kurz vor DR. WERNER BÖHLER Beginn der Nationalen Versammlung sicker- In alphabetischer Reihenfolge gaben die te der neue Name für eine mögliche “Shiko- 4. November 2008 Oppositionsparteien, darunter die African ta”-Parteigründung durch: South African Christian Democratic Party (ACDP), die De- National Congress (SANC). www.kas.de mocratic Alliance (DA), die Independent www.kas.de/suedafrika Democrats (ID), Inkatha Freedom Party Sicherlich ist damit die Absicht bei den (IFP) sowie das United Democratic Move- Abspaltern verbunden, ANC Mitgliedern an ment (UDM), Erklärungen ab. Alle Redner der Basis, vor allem in den ländlichen Regi- legten den Fokus auf die Einhaltung der onen und den ehemaligen Townships den Verfassung und die Stärkung des Rechts- Schritt “einfacher” zu machen, bei den Wah- staats, die Verwirklichung eines Mehrpartei- len im April 2009 eine andere und damit die ensystems, die Wichtigkeit nachhaltiger Re- neue Partei zu wählen. Der erhobene An- formen wie das Wahlrecht, die Bedeutung spruch, die Teilnehmer der National Con- einer Werteorientierung in Politik und Ge- vention seien die wahren Hüter der Free- sellschaft sowie die Ablehnung von Gewalt dom Charta des ANC, passt in dieses Bild. auch in der politischen Sprache. Dahinter dürfte eine wohl überlegte Strate- gie stecken, da Umfragen des Afrobarome- Vertreter der neun Provinzen schilderten die ter und des World Value Survey über die Lage an der Basis des ANC und erläuterten Jahre seit dem demokratischen Wechsel be- die Beweggründe für die Teilnahme an der legen, dass unzufriedene ANC-Anhänger National Convention. Dem folgten Stellung- zwar den Wahlen fern bleiben, nicht aber nahmen von Massenorganisationen aus den den weitergehenden Schritt tun, ihre Stim- Bereichen Arbeit/Gewerkschaften, Wirt- me einer anderen Partei zu geben. schaft, Jugend, Frauen und Zivilgesellschaft. Der ANC gibt sich den Abspaltern und deren Den Beratungen der genannten zentralen Aktivitäten gegenüber scheinbar gelassen. Fragestellungen der Versammlung folgte am Allerdings deuteten bereits die teilweise zweiten Tag eine Debatte und die Ausarbei- massiven Störungen von Veranstaltungen tung von Entwürfen für die Positionierung der Abtrünnigen in den Provinzen darauf der beabsichtigten neuen Partei, die die De- hin, dass man durchaus einen “Flächen- legierten nun in ihren Provinzen und Gre- brand” befürchtet. Nur wenige Stunden vor mien diskutieren sollen. Bis zur vorgesehe- Beginn der Nationalen Convention reichte nen Gründung der neuen Partei wurde ein der ANC einen Eilantrag beim Gericht in Interim Leadership Committee eingesetzt. Pretoria ein, nachdem der neuen Gruppie- rung die Benutzung der ursprünglich ge- Neue Parteigründung planten Abkürzung SANC als Parteiname verboten werden soll. Einbezogen wurde Einen Tag vor Beginn der Veranstaltung leg- auch die einberufene Versammlung, die nun te sein Parteiamt im ANC nicht mehr South African National Conventi- nieder, von dem er seit seinem Aufruf für on (SANC (!)) genannt werden durfte. Da eine National Convention suspendiert war den Organisatoren verkehrstechnisch und (s. Julia Weber, Länderbericht Südafrika, vor dem Wochenende keine Zeit mehr blieb, 9.10.2008) Damit war auch für ihn der Weg vor Gericht vorzusprechen und Widerspruch frei in einer neuen Partei, deren Gründung einzulegen, wurde die Veranstaltung in No- nun für den 16. Dezember 2008 vorgesehen vember Convention umbenannt. Auch von ist, ein Führungsamt zu übernehmen. Ande- dem Plan, die neue Partei SANC zu nennen, re, wie bspw. auch Mbhazima Shilowa, hat- sind die Organisatoren Medienberichten zu- ten diesen Schritt bereits vor einigen Tagen folge bereits abgewichen. Einen Tag nach vollzogen. Als Veranstaltungsort wurde der Versammlung wurde bekannt, dass die Blomfontein gewählt, wo 1912 der ANC ge- Gruppierung nun South African Democratic gründet wurde. Der 16. Dezember ist au- Congress (SADC) heißen soll.

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Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. seien. Er klagt die Gewaltsprache und die Drohungen nicht nur von Julius Malema an, AUSLANDSBÜRO SÜDAFRIKA Für eine gewisse Beunruhigung im ANC sondern hinterfragt auch die Aussage der DR. WERNER BÖHLER spricht auch die öffentliche Umdeutung ei- Vizepräsidentin und ehemaligen Speakerin nes Schreibens, das der ehemalige Staats- der National Assembly, Baleka Mbete, die 4. November 2008 präsident, Thabo Mbeki, Mitte Oktober an im Hinblick auf die Abspalter öffentlich Parteipräsident Jacob Zuma richtete (veröf- erklaerte “…certain people are not important www.kas.de fentlicht u.a. Daily News v. 31. 10. 2008). enough to be killed”. Boesak sieht die an- www.kas.de/suedafrika In Presseerklärungen gab Generalsekretär dauernde Spaltungsdiskussion als Vergeu- bekannt, Thabo Mbeki ha- dung von Ressourcen an und fordert, eben- be sich in dem Schreiben von den Abspal- so wie Mbeki, eine Debatte im gesamten tern distanziert und seine Loyalitaet gegen- ANC über die Ziele der Freedom Charta zu über dem ANC erklärt. In Wirklichkeit be- führen und für deren konsequente Umset- tonte Thabo Mbeki in seinem mehrseitigen zung zu sorgen. Schreiben, dass er von der Lekota/Shilowa Gruppe nicht um seine Mitwirkung nachge- SADC - Eine Erfolgsstory? fragt wurde. Wohl aber habe Julius Malema von der Youth League am 7. 10. und Jacob Die November Convention war eindrucks- Zuma selbst einen Tag später über die Me- voll. Die erwartete Zahl von 4000 Teilneh- dien erklärt, Mbeki würde für die Wahlkam- mern wurde deutlich übertroffen. Insbeson- pagne des ANC in 2009 zur Verfügung ste- dere die Präsenz aller Provinzen könnte eine hen. Darüber habe er zu seiner Überra- tragfähige Basis bilden. Einige wichtige Füh- schung aus den Medien erfahren. Weder rungsmitglieder aus dem ANC sind zur neu- Malema noch Zuma hätten ihn darauf ange- en Formation gewechselt. sprochen. Gleichzeitig teilte Mbeki mit, dass er öffentlich jede Stellungnahme über seine Aber der große Trend, vor allem der Wech- Haltung gegenüber beiden Lagern abgelehnt sel weiterer Provinz-Regierungschefs, blieb habe. bislang aus. Sicherlich spielt dabei die ein- seitige Machtfülle im ANC-Staat eine Rolle. Kritische Stimmen Bedenkt man die gute Dotierung von öffent- lichen Positionen, ein einfacher Gemeinderat In dem Schreiben weißt Mbeki darauf hin, verdient etwa 450 000 – 550 000 Rand, dass er informell beide Seiten dazu aufge- oder auch in den Parastatels und anderen fordert habe, die strittigen Punkte offen an- vom ANC kontrollierten Einrichtungen, dann zusprechen und Lösungen anzustreben. Da- wird schon verständlich, dass sich ein Man- zu dürfte es nun aber zu spät sein, vor al- cher (noch) bedeckt hält oder die Sicherung lem deshalb, weil der ANC in seiner ersten des eigenen Status vorzieht. Andererseits Reaktion die Kritiker von den Ämtern sus- ist es nicht die erste Abspaltung, die der le- pendiert und damit sanktioniert hat. Die gendäre ANC übersteht. Der 1959 abgespal- jetzt eingetretene Dynamik dürfte einen tete Pan Anfrican Congress (PAC) spielt Brückenschlag nicht mehr ermöglichen. heute politisch praktisch keine Rolle mehr. Das von Bantu Holomisa und Rolf Meyer in In einem kritischen Kommentar meldet sich 1997 abgespaltete United Democratic Mo- der frühere Führer der United Democratic vement (UDM) erreicht heute gerade 2 % Front (UDF), Reverend Alan Boesak, zu und strebt nach einer Verschmelzung mit Wort (The Star v. 31.10.2008). Er setzt sich der neu entstehenden politischen Formati- vor allem mit dem in der Öffentlichkeit aus- on. Die Inkhata Freedom Party (IFP) ging getragenen Anspruch beider Lager ausein- nach dem Bruch mit dem ANC beim Treffen ander, die wahren Vertreter der Ziele und in London 1979 eigene Wege und etablierte Ideale der Freedom Charta zu sein. Er listet sich als Befreiungsbewegung innerhalb Süd- dabei offen Versäumnisse des ANC in der afrikas. Als solche stellte sich IFP gegen An- Regierungsverantwortung auf und fragt schläge auf die Infrastruktur und lehnte u.a., wieso von 27 000 öffentlichen Schulen auch Wirtschaftssanktionen ab, die am Ende 24 000 als nicht funktionsfähig klassifiziert die Ärmsten am meisten treffen würden.

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Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Hinzu kam die sich vergrößernde ideologi- sche Kluft zum ANC. Auch IFP konnte sich AUSLANDSBÜRO SÜDAFRIKA gegenüber dem Big Church Movement nur DR. WERNER BÖHLER als eine der kleineren Oppositionsparteien halten. 4. November 2008 Auch große Namen blieben der November www.kas.de Versammlung fern. Erzbischof erem. Des- www.kas.de/suedafrika mond Tutu, AIDS Aktivist Zackie Achmat und ANC-Veteran Kadar Asmal, alle gegen- über dem ANC auch öffentlich kritisch ein- gestellt, nahmen -trotz der geäußerten Grundsympathie -nicht teil.

Die anwesenden Oppositionsparteien be- kundeten eine Übereinstimmung in den grundlegenden Zielen, die am Wochenende auf der Tagesordnung standen.

Andererseits sind sich die Parteien bewusst, dass eine ernstzunehmende neue Konkur- renzpartei bei den Wahlen 2009 antreten würde, sollte die Parteigründung am 16. Dezember erfolgreich verlaufen und weitere ANC-Kader und -Mitglieder zu der neuen Partei wechseln.

Das Parteiensystem in Südafrika ist in Be- wegung geraten. Wichtiger aber: die Ver- fassungsmehrheit und damit die Einpartei- en-Dominanz des ANC ist herausgefordert und erscheint erstmals nicht mehr unüber- windbar. Das gibt Hoffnung für den in der Verfassung aus dem Jahr 1996 angelegten Parteienpluralismus in einem Mehrparteien- system für Südafrika.