Kritik Am Funktionalismus“ Im Rahmen Des Forschungsseminars „Neuere Psychologische Fachliteratur“ Von Herrn Dr
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KKRRIITTIIKK AAMM FFUUNNKKTTIIOONNAALLIISSMMUUSS Im Besonderen: Die Kritik von Hilary Whitehall Putnam Schriftliche Arbeit zum Referat „Kritik am Funktionalismus“ im Rahmen des Forschungsseminars „Neuere psychologische Fachliteratur“ von Herrn Dr. Karl Leidlmair an der Leopold-Franzens-Universität im Sommersemester 2007 Eingereicht von: Hellweger Barbara Huter Maria Kink Martin Kritik am Funktionalismus Seite 2 von 21 INHALTSVERZEICHNIS 1. Biographie....................................................................... 3 2. Funktionalismus.............................................................. 4 2.1 Einleitung: Was ist Funktionalismus?.......................................... 4 2.2 Arten des Funktionalismus.......................................................... 5 2.2.1 Machine State Functionalism (Hilary Putnam)............................................. 5 2.2.2 Psycho-Functionalism (Jerry Fodor)............................................................ 6 2.2.2.1 Die Eigenart des Psychofunktionalismus..................................................... 6 2.2.3 Analytic Functionalism................................................................................. 7 2.3 Berühmte Gedankenexperimente und die Kritik am Funktionalismus............................................... 7 2.3.1 The Chinese Room (John Searle)............................................................... 7 2.3.2 The China Brain (Ned Block)....................................................................... 8 2.3.3 Inverted Spectrum/Qualia (Ned Block)........................................................ 8 2.3.4 Twin Earth (Hilary Putnam).......................................................................... 9 2.3.5 Meaning-Holism (Ned Block, Jerry Fodor)................................................... 9 3. „Repräsentation und Realität“......................................... 10 3.1 Einleitung..................................................................................... 10 3.2 Bedeutung und Mentalismus....................................................... 10 3.2.1 Intentionalität................................................................................................ 10 3.2.2 Fodor und Chomsky..................................................................................... 12 4. Argumente gegen den Mentalismus............................... 15 4.1 Problem der Angeborenheit........................................................ 15 4.2 Bedeutungsholismus................................................................... 15 4.3 Der Bedeutungsbegriff ist zum Teil normativ.............................. 16 4.4 Die Begriffe hängen von der physischen und sozialen Umwelt ab.............................................................. 16 4.4.1 Gleiche Wörter mit Unterschiedlicher Bedeutung – Unterschiedliche Wörter mit der gleichen Bedeutung.................................. 17 4.4.2 Sprachliche Arbeitsteilung........................................................................... 17 4.4.3 Exkurs: Enger und weiter Inhalt................................................................... 17 4.4.4 Beitrag der Umwelt...................................................................................... 18 5. Äquivalente Zustände..................................................... 19 6. Interner Realismus.......................................................... 20 7. Literatur........................................................................... 21 Kritik am Funktionalismus Seite 3 von 21 1. BIOGRAPHIE Hilary Whitehall Putnam wurde am 31. Juli 1926 in Chicago, Illinois als Sohn von Samuel und Riva Putnam geboren. Bis 1943 lebte die Familie in Frankreich, doch wanderte dann in die Vereinigten Staaten aus, wo sie sich in Philadelphia niederließ. Putnam studierte Philosophie und Mathematik an der University of Pennsylvania in Philadelphia und beendete diese Studien mit dem Bachelor-Abschluss. Daraufhin verbrachte er eine kurze Zeit in Harvard und promovierte schließlich 1951 bei Hans Reichenbach an der UCLA (University of California in Los Angeles). Seine Dissertation zur Erlangung des Doktortitels in Philosophie trug den Titel: „The Meaning of the Concept of Probability in Application to Finite Sequences". Anschließend lehrte er für kurze Zeit am MIT, an der Northwestern und in Princeton und kehrte 1965 mit seiner Frau Ruth Anna wieder an die Harvard-University zurück. Dort nahm er eine Stelle als Philosophie Professor an, und auch seine Frau begann Philosophie am MIT zu unterrichten. Putnam war ein sehr beliebter Professor an der Harvard-University und engagierte sich auch in politischen Angelegenheiten. Dementsprechend übte er in den späten 60er und 70er Jahren heftige Kritik an den US-amerikanischen militärischen Aktivitäten in Vietnam und setzte sich auch für Bürgerrechtsbewegungen ein. An der Harvard-University half er auch bei der Organisation von Studentenprotesten und hielt Kurse über den Marxismus ab. Daher verwundert es auch nicht, dass er 1968 der Progressive Labor Party (PLP) beitrat, welche eine marxistisch-leninistische Organisation war. Aus diesem Grunde versuchte die Leitung der Harvard-University Putnam zu zensieren, was ihr jedoch nicht gelang. Allerdings kehrte Putnam auch schon 1972 dieser Organisation den Rücken zu, und gab sogar 1997 zu, dass sein damaliger Beitritt ein Fehler gewesen sei. Auch wenn er sich hier gegen sein früheres radikales politisches Engagement stellt, gibt es doch einige Themen, welchen er sich Zeit seines Lebens verpflichtet gefühlt hat. Dies betrifft vor allem auch seine Überzeugung, dass Akademiker eine soziale und ethische Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft haben. So veröffentlichte er im Laufe der Zeit einige Artikel zu diesem Thema, wie beispielsweise "How Not to Solve Ethical Problems" (1983) and "Education for Democracy" (1993). Seine größte Leidenschaft gilt aber dennoch der Philosophie, vor allem der Philosophie des Geistes. Ausgehend von dem Leib-Seele-Problem entwickelte er in den späten 60er Jahren eine Position, welche heutzutage als Funktionalismus bekannt geworden ist. Damit nicht genug, entwickelte er auch eine Sprach- philosophie, eine Philosophie der Mathematik und schlussendlich auch eine Philosophie der Philosophie. Bei vielen dieser Arbeiten lehnte er sich an bekannte Philosophen wie W. V. Quine, Hans Reichenbach, Alan Turing, Immanuel Kant, Nelson Goodman, Charles Peirce, William James und Ludwig Wittgenstein an. Aber auch seine Arbeiten hatten einen entscheidenden Einfluss auf andere Wissenschaftler wie beispielsweise: Jerry Fodor, Ned Block, Joseph LeDoux, Tyler Burge, David Marr, Daniel Dennett, David Lewis und Donald Davidson. Abschließend ist noch zu sagen, dass Putnam wohl als einer der interessantesten Philosophen des 20. Jahrhundert gilt, da seine Arbeiten in vielen verschiedenen Themenbereichen angesiedelt sind. Bemerkenswerter ist aber vielleicht noch seine Eigenschaft, seine Positionen in zentralen Fragen immer wieder zu hinterfragen und sie dementsprechend auch immer wieder zu ändern. Am deutlichsten sieht man Kritik am Funktionalismus Seite 4 von 21 diese Tatsache wohl darin, dass er zwar als Gründer des Funktionalismus aber auch als dessen heftigster Kritiker gesehen werden kann. Dieser Umstand, dass Putnam in vielen philosophischen Problemen oft seinen Standpunkt ändert, wird ihm auch von anderen Philosophen als Charakterschwäche vorgehalten. Dazu Putnam: „Wenn ich guter Laune bin, erwidere ich darauf, es könnte sein, dass ich meine Meinung deshalb so oft ändere, weil ich Fehler mache, während andere Philosophen ihre Meinung nicht ändern, weil sie eben keine Fehler machen.“ Kritik am Funktionalismus Seite 5 von 21 2. FUNKTIONALISMUS 2.1 Einleitung: Was ist Funktionalismus? Definition: „Funktionalismus ist jene Anschauung bei der geistige Zustände funktionale Zustände sind, wo ein funktionaler Zustand hinsichtlich seiner Eingaben, Ausgaben, und anderer funktionaler Zustände definierbar ist.“ (http://www.iwp.uni-linz.ac.at/lxe/agora/Funktionalismus.html) Funktionalismus ist die Philosophie des Geistes die besagt, dass ein mentaler Zustand eines bestimmten Typs nicht von seiner inneren Beschaffenheit, sondern vielmehr von seiner Funktion oder Rolle in einem System, von dem er ein Teil ist, abhängt. Präziser ausgedrückt besagen funktionalistische Theorien, dass die Identität eines mentalen Zustandes von seiner kausalen Beziehung zu sensorischer Information, Verhalten und anderen mentalen Zuständen abhängt. Eine volle Ausformulierung erhielt diese These in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Ein einfaches Beispiel für solch eine funktionalistische Theorie wäre die Charakterisierung des mentalen Zustandes des Schmerzes. So könnte Schmerz der Zustand sein, der durch eine körperliche Verletzung erzeugt wird und in weiterer Folge den Glauben erzeugt, dass etwas mit dem eigenen Körper nicht in Ordnung ist. Dies wiederum könnte zu dem Bedürfnis führen, diesen Zustand beenden zu wollen, Angst vermitteln und letztendlich, sofern kein Bedürfnis vorhanden ist dies zu unterdrücken, z.B. das Verhalten des Winselns auslösen. Angenommen es existiert eine beim Menschen charakteristische neuronale Aktivität, die die oben genannten funktionellen Konditionen erfüllt (z.B. C-Faser Stimulierung – assoziiert mit Schmerzwahrnehmung), so können Menschen den mentalen Zustand des Schmerzes haben indem die angeführten funktionalen Zustände durch C-Faser Stimulierung angeregt werden. Der springende Punkt der Theorie ist jedoch, dass viele