Offizielles Organ des Deutschen Fechter-Bundes e. V.• Nr. 2 • 2019 • 38. Jahrgang • 5273

HOFFNUNGSTRÄGER FÜR DIE ZUKUNFT SIND DA

DFB SÄBEL DFB EHREN­MIT­GLIED JUNIORINNEN HARTUNG HANS HUBERT HOLEN FECHTER DES GESTORBEN EM-TITEL JAHRES 2018 BE | pyruswerbeagentur.de 03/19 VARIO Vario 175,- Art. Nr. 142503

Aufsatztasche 45,- Art. Nr. 142503-2

Vario Plus (mit Aufsatztasche) 210,- Art. Nr. 142513

Uhlmann Fechtsport GmbH & Co. KG Uhlandstraße 12 · D-88471 Laupheim/ T: +49 (0)7392 9697-0 · info@uhlmann-.de

14513 Teltow Fechtsport Kindermann, Iserstraße 8-10, Haus 2, Tel. + Fax 03328 308173 23552 Lübeck Fechten im Norden, Friederike Janshen, Lager/Shop in Hamburg und Lübeck, Glockengießerstraße 14, Tel. 0172 8494433 32427 Minden Adam Robak, Ringstraße 93 / 97, Tel. 0162 6921240 50767 Köln Fechtsport H. Lieffertz, Eibenweg 1, Tel. 0221 795254, Fax 0221 7904633 53111 Bonn Andreas Müller, Breite Straße 93, Tel. 0228 695960 63069 Offenbach/M. Hansjoachim Langenkamp, Blumenstraße 120, Tel. 069 845566

uhlmann-fencing.de 03/19 | pyruswerbeagentur.de | pyruswerbeagentur.de 03/19 inhalt

FECHTFORUM 4 BE Trainer des Monats 5 EM IN DÜSSELDORF „Von Athleten mit Medaillen gesegnet werden.” EM-Organisator Philipp Gorray im Gespräch 6 Foto: privat Foto: EM-Splitter 8 Henning von Reden Werde Volunteer bei der EM! 9 Tickets für die EM gewinnen 10

GROSSE FREUDE AUF DIE DFB Die Fechter des Jahres 2018 12 EM IN DÜSSELDORF Nachruf: DFB-Ehren­mit­glied Hans Hubert gestorben 22

Wir freuen uns alle auf die bevorstehenden Europameisterschaften vom WELTCUP-SIEGE VARIO 17. bis 23. Juni in Düsseldorf. Nach den Weltmeisterschaften in 2017 Vario 175,- sind wir stolz auf das vom Europäischen Fecht-Verband (EFC) in uns gesetzte Hartung und Degendamen siegen 14 Art. Nr. 142503 Vertrauen und sehen mit großer Freude dem nächsten Großereignis des Fechtsports in Deutschland entgegen. BAYER 04 LEVERKUSEN Aufsatztasche 45,- Art. Nr. 142503-2 Wir hoffen, mit diesem Event unseren Fechterinnen und Fechtern einen Ein Fecht-Meister aus optimalen Start in die olympische Qualifikationsphase für die Sommerspiele 2020 Luxemburg: Michel Colling 16 in Tokio zu ermöglichen. Durch eure zahlreiche und tatkräftige Unterstützung Vario Plus (mit Aufsatztasche) 210,- werdet ihr unseren Sportlern wie in der Vergangenheit helfen, ihre sportlichen KADETTEN- UND Art. Nr. 142513 Ziele zu erreichen. Daneben werden diese bei der EM zu erlebenden Eindrücke einen Motivationsschub für unsere jugendlichen Nachwuchsfechter auslösen und JUNIOREN-EM die Freude am Fechtsport auf allen Ebenen vertiefen. Arwen Borowiak: „Ich will immer gewinnen“ 18 Auch wenn solch ein Großereignis in finanzieller Hinsicht für den DFB mit einem Ritt auf der Rasierklinge verglichen werden kann, sind wir uns Gold für Damensäbel-Juniorinnen 21 sicher, dass wir diese Veranstaltung meistern. In diesem Zusammenhang gilt mein besonderer Dank dem Organisationsteam unter Leitung von Philipp DEUTSCHE SÄBEL- Gorray, das praktisch Tag und Nacht tätig ist, um die EM zu einem tollen und MEISTERSCHAFTEN unvergleichlichen Erlebnis für uns alle zu machen. Generationswechsel im Säbel: Jeder kann mithelfen, diese EM zum Erfolg zu führen! Nicht nur, um unsere Gette und Bonah holen Titel 23 großartigen Sportler vor heimischer Kulisse zu ihren Erfolgen zu jubeln. Mit dem Kauf von Tages- oder Wochentickets unterstützt ihr maßgeblich die Finanzierung LANDESVERBÄNDE dieses Großereignisses für das deutsche Fechten – und kommt sogar im VRR- Gebiet kostenlos mit der Bahn zum Veranstaltungsort. Hier denke ich vor allem Berlin 25 Uhlmann Fechtsport GmbH & Co. KG an die starke Unterstützung aus Westfalen und dem Rheinland! Uhlandstraße 12 · D-88471 Laupheim/Germany Nordbaden 26 T: +49 (0)7392 9697-0 · [email protected] Sachsen 28 Aber auch kleinere Spenden helfen uns bei der Durchführung, zumal die 14513 Teltow Fechtsport Kindermann, Württemberg 30 Iserstraße 8-10, Haus 2, Tel. + Fax 03328 308173 Spenden an den DFB auch steuerlich absetzbar sind. Ich freue mich jetzt schon, 23552 Lübeck Fechten im Norden, Friederike ganz Fechterdeutschland vereint in Düsseldorf zu begrüßen und mit euch Janshen, Lager/Shop in Hamburg und Lübeck, Glockengießerstraße 14, Tel. 0172 8494433 spannende Wettkämpfe mit hoffentlich besten Ergebnissen für TeamD zu feiern.. POST AN DIE REDAKTION 32427 Minden Adam Robak, Ringstraße 93 / 97, Tel. 0162 6921240 Leserbriefe 34 50767 Köln Fechtsport H. Lieffertz, Eibenweg 1, Tel. 0221 795254, Fax 0221 7904633 Henning von Reden 53111 Bonn Andreas Müller, Breite Straße 93, Tel. 0228 695960 Vizepräsident Finanzen des DFB TERMINE & IMPRESSUM 34 63069 Offenbach/M. Hansjoachim Langenkamp, Blumenstraße 120, Tel. 069 845566 uhlmann-fencing.de 3 forumforum

Max Hartung erhält Werte-Preis

Säbel-Europameister Max Hartung ist einer von drei aktuellen oder früheren Spitzensportlern, die den Werte-Preis 2019 erhalten haben. Zusammen mit der Vielseitigkeitsreit-Olympiasiegerin Ingrid Klimke und dem Ex-Schwimmer Mark Warnecke hat er am 25. Februar in der Frankfurter Paulskirche die Auszeichnung bekommen. Hartung erhielt den Preis für den Bereich „Verantwortung”, die er bei seinem Engagement als Athletensprecher des Deutschen Olympischen Sportbundes Abbildungen: Piktogramme der Olympischen Spiele 2020 in Tokio und bei der Gründung der Vereinigung Athleten Deutschland vielfältig gezeigt hat. Olympia-Piktogramme für Tokio ner Masaaki Hiromura, der auch an der „Max Hartung ist ein sehr reflektierter Gestaltung des Yokosuka Museum of Art, Mensch, der nach dem Optimum strebt“, Die Piktogramme für die Olympischen dem Eisenbahn-Museum, dem Sumida hieß es in der Begründung für die Preis- Spiele 2020 in Tokio sind vorgestellt wor- Aquarium oder der Tokio Station Gallery vergabe. Bei der Ausübung seines Sports den. Sie sollen bei den Sommerspielen in mitgewirkt hat. Seine Piktogramme sollen erkenne er in Prozessen und Strukturen Hauptstadt eine schnelle Orientie- die Einzigartigkeit, Athletik und Dynamik Dinge, die ihn und andere Spitzensportler rung bieten, wo welche der 28 Sommer- jeder Sportart ausdrücken und das olym- daran hindere, das Beste aus sich rauszu- sportarten ausgetragen werden, aber auch pische Motto „Innovation durch Harmo- holen. Er spreche diese Dinge offen und für Tickets oder Poster genutzt werden. nie“ mit einbeziehen. Inspiriert sind die hartnäckig an. Entworfen wurden sie vom Grafikdesig- Darstellungen von Hiromura von denen für die Spiele von Tokio 1964, wo erstmals Piktogramme bei Olympischen Spielen ge- nutzt wurden.

Vereinsapp

Der Deutsche Olympische Sportbund fördert interessierte Sportvereine und -verbände bei der Entwicklung und Ein- führung einer eigenen Vereinsapp. In Kooperation mit dem Softwareunter- nehmen vmapit GmbH hilft die App als praktisches Service- und Kommunika- tionsmedium bei der Zusammenarbeit mit Mitgliedern, Sponsoren, Fans und der Öffentlichkeit.

Die Vielzahl der App-Funktionen lässt sich in den unterschiedlichsten Situati- onen anwenden. So können aktuelle Ver- einsnews publiziert, Mannschaften und Abteilungen vorgestellt oder Social Media Kanäle und Sponsorenplattformen einge- bunden werden. Mit den neuesten Mo- dulen haben Vereine und Verbände die Möglichkeit, die Abrechnung mit Übungs- Säbel-Europameister Max Hartung mit dem Werte-Preis ausgezeichnet Foto: Augusto Bizzi leitern direkt in der Vereinsapp durchzu-

4 führen und das Terminmanagement von Veranstaltungen oder sportlichen Wett- kämpfen inklusive Anmeldefunktion und Trainer des Monats Anfahrtsnavigation einzubinden. Hakan Uludüz – Trainer mit großem Engagement Auch im Jahr 2019 werden weiterhin alle Kosten für Beratung, Konzeption, Ent- Hakan Uludüz hat erst als junger Erwachsener wicklung und individuelles Design der bei der EFG Essen zum Fechtsport gefunden. eigenen Vereinsapp durch den DOSB und Nach kurzer Zeit als aktiver Fechter begann vmapit übernommen. Nach Veröffentli- er seine Tätigkeit als Trainer und durchlief bis chung der Vereinsapp sind lediglich die 2002 sowohl die C-Trainer- als auch die B-Trai- laufenden technischen Betriebs- und Up- ner-Ausbildung. Neben seiner Ausbildung zum datekosten selbst zu tragen. Alle Informati- Physiotherapeuten in Kerpen übernahm er von onen zur „Aktion Sportdeutschland – Die 1999 bis 2002 eine Trainerstelle beim KSC Kob- Vereinsapp des DOSB” sind unter vereins- lenz; zunächst im Herrenflorett und danach im app.sportdeutschland.de/ zu finden. Damendegen. Von 2003 bis 2006 war Uludüz als A-Trainer bei der EFG Essen tätig und wechsel- te 2006 zum TuS Chlodwig Zülpich, den er fast Hartung erhält ElitePlus-Förderung im Alleingang wiederbelebte und wo er einige nennenswerte Erfolge mit seinen Schülern auf Hakan Uludüz beweist als Die Deutsche Sporthilfe hat Säbel-Euro- regionaler und nationaler Ebene im Nachwuchs- Trainer hohes Engagement. pameister Max Hartung in ihre höchste Foto: privat sowie im Aktivenbereich feierte. Förderstufe, die ElitePlus-Förderung, auf- genommen. In dieser Stufe erhält jeder Im Jahr 2011 übernahm Hakan Uludüz den Posten des hauptamtlichen Cheftrai- Athlet für die Vorbereitung auf die Olym- ners Herrendegen bei der Fechtabteilung des WMTV Solingen. Diese Funktion pischen Spiele 2020 in Tokio zusätzlich zur nahm er bis 2015 wahr, bevor er als Trainer und Abteilungsleiter zum STB Solingen regulären Förderung 1000 Euro im Monat. wechselte. Nach zwei Jahren beendet Uludüz sein Engagement in Solingen und ge- Voraussetzung ist, dass die Sportler keine hört seitdem zum Trainerteam der Fechtabteilung des TSV Bayer 04 Leverkusen. Sportförderstelle bei der Bundeswehr, Po- lizei oder Zoll innehaben. Die Aufnahme Hakan Uludüz zeichnet sich besonders durch sein hohes Maß an Engagement und weiterer Athleten, auch aus dem Fecht- den Einsatz für seine Sportler aus. Besonders in den kleineren Vereinen, in denen sport, ist geplant. Bei den Sommerspielen er gewirkt hat, wusste man seine Qualitäten und seinen manchmal unbändigen 2016 in Rio errangen 20 der 42 ElitePlus- Ehrgeiz zu schätzen. Athleten eine Medaille, neun wurden Armin Stadter Olympiasieger.

DOSB vergibt Sportmanagement- Wolfgarten hört in der FIE auf Stipendium Wilfried Wolfgarten wird nicht wieder für Der Deutsche Olympische Sportbund ver- einen Posten in der Medizinischen Kom- gibt zum fünften Mal ein Stipendium für mission des Weltverbandes FIE kandidie- den berufsbegleitenden MBA-Studien- ren. „Nach nahezu 40-jähriger Mitglied- gang Sportmanagement an der Friedrich- schaft habe ich mich entschlossen, für die Schiller-Universität Jena im Wert von kommende Amtsperiode vom 1. Januar 13.000 Euro. Das Stipendium wird durch 2021 an nicht mehr zu kandidieren“, er- eine auserlesene Jury in einem mehrstufi- klärte Wolfgarten, der lange Jahre Vize- gen Auswahlverfahren vergeben. Die Kan- präsident im Deutschen Fechter-Bund didatin oder der Kandidat sollte auf eine gewesen war. Führungsposition im Sport hinarbeiten oder möchte ihre/seine Management- und Bis dahin will er seine Tätigkeit in der Führungskompetenzen ausbauen. FIE-Kommission fortsetzen und weiter „mit vollem Engagement füllen“, sagte Bewerbungsschluss ist der 17. Juni 2019. er. Mit dieser frühzeitigen Ankündigung Weitere Informationen zum Stipendium, wolle er „den Boden für eine Kandidatur Studiengang und Bewerbungsmodalitäten Wilfried Wolfgarten kandidiert in der FIE einer Kollegin oder eines Kollegen vorbe- unter: www.mba-sportmanagement.com nicht mehr. Foto Serge Timocheff reiten“.

5 „VON ATHLETEN MIT MEDAILLEN GESEGNET WERDEN”

Interview I Vom Jugendvorsitzenden des Deutschen Fechter-Bundes zum Konzepter der Heim-EM vom 17. bis 22. Juni in Düsseldorf: Philipp Gorray und das EM-Team sollen unter Zeitdruck die Sportgroßveranstaltung auf die Beine stellen. Zur Erinnerung: DFB-Präsidentin Claudia Bokel hatte beim Kongress des europäischen Verbandes spontan eine Kandidatur um die Titelkämpfe angemeldet und den Zuschlag erhalten. Sie wollte nicht, dass das russische Sotschi der Ausrichtungsort wird und den DFB-Fechtern mit einer Heim-EM einen besseren Rückhalt in der Olympia-Qualifikation geben. Das fechtsport-Magazin sprach mit dem 34-jährigen Gorray über die Herausforderung, in kurzer Zeit so ein Großprojekt zu stemmen.

Sie sind seit Jahren Jugendvorsitzender des Deutschen Fechter-Bundes. Nun haben Sie das Konzept zur Heim-EM in Düsseldorf ausgearbeitet, wie kam es dazu?

Philipp Gorray: Wir sind im DFB gera- de in einer Reform der Altersklassen. Im Zuge dessen war eine Neugestaltung der Deutschen Meisterschaften geplant, mit einem neuen Konzept, mehr Wettbewer- be an einem Ort und der Idee, daraus ein Fechtfest zu machen. Diese Idee hatte ich schon mal 2007 ausgearbeitet, doch das kam damals beim DFB-Präsidium nicht gut an und schlummerte seitdem bei mir in der Schublade. Es ist eine professionelle Präsentation mit vielen Details. Dies kam Anfang 2018 wieder ins Gespräch und ich wurde gebeten, sie mit Blick auf die Alters- strukturreform neu auszuarbeiten.

Und als DFB-Präsidentin Claudia Bokel im Juni 2018 beim Kongress des europä- ischen Fechtverbandes sich spontan dazu entschlossen hatte, die EM 2019 nach Deutschland zu holen, erinnerte sie sich Philipp Gorray hofft, dass die deutschen Fechter bei der EM oft jubeln können: „Das beste an das Konzept! Ergebnis wäre, wenn wir durch die Athleten mit Medaillen gesegnet werden.“ Foto: privat

Gorray: Ja, sie erinnerte sich an die gute anrufen. Dann habe ich mir die Hinter- mit der Region Rhein-Ruhr reingegangen Präsentation und war überzeugt, dass die gründe von ihr schildern lassen und mir mit dem Hintergedanken, dass es zwischen EM-Idee bei mir in guten Händen ist. So danach mein Team geschnappt, mit dem Köln und Dortmund eine Halle geben bin ich da dran gekommen. ich in Duisburg und der Region schon an- wird, die zu der vorgesehenen EM-Zeit dere Events, nicht nur Fecht-Veranstaltun- verfügbar ist. Am nächsten Morgen habe Wie haben Sie reagiert, als sie Ihnen das gen, organisiert habe. Mit denen habe ich ich in den Städten nach der Verfügbarkeit Angebot machte. Schließlich ist die EM beraten, ob es machbar sein könnte. Und der infrage kommenden Hallen angefragt. eine ziemlich große Sache! wir sind übereingekommen, dass es zwar Da habe ich relativ schnell Antworten von schwer wird, aber auch eine Herausforde- der Messe Düsseldorf und von der Stadt „Eine Herausforderung“ rung und zu leisten ist. Essen bekommen. Andere Hallen mit der notwendigen Kapazität waren da schon Gorray: Meine erste Reaktion, als Claudia­ Wie schwer war es, so kurzfristig eine nicht mehr zu haben. anrief und mich fragte, ob ich den Job Stadt für die EM zu finden? übernehmen möchte, war: Ich habe jetzt Für eine Stadt mit den nicht einfachen erst mal eine Mitgliederversammlung mit Gorray: In der Nacht vor der Präsentation Genehmigungsverfahren ist es nicht ein- meinem Verein Eintracht Duisburg und der spontanen EM-Bewerbung haben wir fach, in so kurzer Zeit über eine EM zu sie solle doch bitte etwas später noch mal die Präsentation ausgearbeitet und sind entscheiden ...

6 Gorray: Dafür gebührt der Stadt Düssel- sucht zuerst, herauszufinden, wie die Halle druck die Titelkämpfe zum Erfolg zu füh- dorf deshalb ein großer Dank. Und die aussehen soll. Dafür braucht man einen ren und den deutschen Fechtern mit der Messe bietet einmalige Möglichkeiten, eine Veranstaltungsservice, mit dem man die Heim-EM einen Vorteil in der Olympia- Fecht-EM auszutragen. Das wird ein tolles Innenarchitektur entwickelt. Qualifikation zu verschaffen? Event für die Athleten, wie wir es in dieser Art nur in Düsseldorf präsentieren kön- Wenn man so wenig Zeit hat, bleibt sicher Mitmachen lohnt sich nen. Unterstreichen muss man aber auch wenig Raum für eine Vielzahl von Inno- die Unterstützung des Landes Nordrhein- vationen? Gorray: Es wäre ein großer Erfolg für uns, Westfalen, das die Fecht-EM ganz groß wenn wir einen Rahmen schaffen, in dem ­haben möchte. Es sieht die EM als einen Gorray: Es ist sehr schwierig und man sich die Athleten wohlfühlen und sich am ganz wichtigen Schritt in Richtung einer wusste anfangs nicht, wie viel Geld am Ende mitgenommen fühlen. Das beste Er- möglichen Olympia-Bewerbung. Ende zur Verfügung steht. Deshalb haben gebnis wäre, wenn wir durch die deutschen wir im ersten Schritt drei Konzepte entwi- Athleten mit Medaillen gesegnet werden. Warum ist die Messehalle in Düsseldorf ein so idealer Ort?

Gorray: Das Ideale an dieser Messehalle, die erst 2010 fertiggestellt wurde ist, dass diese für die Olympia-Bewerbung 2012 und für Sportevents vorgesehen war. Das bedeutet, wir haben da eine bedeutende Infrastruktur in der Halle, angefangen mit einem hervor- ragenden Boden, einer Deckenhöhe von 15 Metern und einer Klimatisierung. Mit 12.500 Quadratmetern ist die Halle riesig und bietet Platz für Training und die Wett- kämpfe. Da die Halle komplett leer über- nommen wird, haben wir die Möglichkeit zu einer grundlegenden und freien Gestaltung.

Gibt es schon Ideen für die Innenarchi- tektur der Halle für die EM?

Gorray: Es wird einen Centre-Court ge- ben, wie man ihn bisher mit einer beson- deren Licht- und Projektionstechnik noch Ein idealer Veranstaltungsort für die Fecht-EM in Düsseldorf: Innenansicht der Messehalle nicht gesehen hat. Das wird eine Erneue- 8b Foto: Messe Düsseldorf rung im Fechtsport, die wir bieten. ckelt wie die Fecht-EM in der Halle ausse- Wie läuft es mit dem Ticketverkauf? Wann war denn nach dem Zuschlag der hen kann. Eine Low-Budget-Variante, eine konkrete Start für die Organisation der mittlere und eine bei der es mit Sponsoren Gorray: Ziel ist es, für jeden Wettkampftag EM? und externen Geldgebern sehr gut läuft. mindestens 2000 Tickets zu verkaufen, um die Halle richtig zum Beben zu bringen. Gorray: Der Startschuss ist sofort gefal- Hilft es, dass Deutschland vor zwei Jahren In der Karnevalszeit ist der Vorverkauf im len. Keine Minute durften wir zögern. Im WM-Ausrichter in Leipzig war und damit Rheinland noch etwas verhalten gewesen. September hatten wir dann einen groben Erfahrungen mit der Organisation eines Ansonsten merkt man schon ein großes Überblick. Fecht-Großereignisses hat? Interesse an der EM.

Wenn man nur so kurz Zeit hat, so ein Gorray: Es ist ein Vorteil, dass wir eine EM Volunteers gehören zum Erfolg einer EM Projekt auf die Beine zu stellen, welche 2010 und eine WM 2017 gemacht haben, dazu. Gibt es schon viele Bewerber? Priorität setzt man? weil man dann Erfahrungsschätze hat, auf die man zurückgreifen kann. Besonders in Gorray: Bei jedem Sportevent ist es im- Gorray: Erst mussten wir ein starkes OK Deutschland ist, dass wir im Bereich Fecht- mer interessant, dabei zu sein, man nimmt aufbauen und die Partner finden, die wir Equipment, Video-Refereeing und Ergeb- immer sehr viele persönliche Erfahrungen am Anfang brauchen, sowie die Finanzie- nisservice und -software mit allstar/Uhl- mit. Es kann auch stressig sein, am Ende rung absichern. mann oder Ophardt die Weltmarktführer erinnert man sich aber auch an viele tolle haben. Damit fällt es uns in Deutschland Momente, wie mit einem Fechtstar mal zu- Welche Partner gehören dazu: Der Fecht- relativ leicht, Großveranstaltungen im sammen zu stehen und zu merken, der ist ausrüster? Fechten zu organisieren. nahbar und schenkt mir auch ein Lächeln. Mitmachen lohnt sich deshalb immer! Gorray: Man fängt erstaunlicherweise Was wäre der Lohn für die Macher der nicht mit Fechtausrüstern an, sondern ver- EM, unter diesen Umständen und Zeit- Andreas Schirmer

7 des deutschen Teams einstellen und ihnen somit eine optimale kulinarische Grund- lage für ihre Gefechte bieten.

Die Wettkampfstätte

Die Fecht-EM wird in der Halle 8b der Mes- em-splitter se Düsseldorf ausgetragen. Die 12.500 Qua- em-splitter dratmeter große Halle wurde ursprünglich für die Olympiabewerbung 2012 gebaut und 2007 fertiggestellt. Deshalb heißt die Halle in den Bauzeichnungen noch „Olympia-Halle“. Erste Anmeldung Team-Hotel Das ist hoffentlich ein gutes Omen für Ath- leten des Gastgebers. Das Veranstaltungsge- Einer muss immer der/die Erste sein: Die Das deutsche Team wird im EVENT & lände kann mit dem Auto (A44 – Ausfahrt Luxemburgerin Lis Rottler-Fautsch hat FAIR Hotel Tulip Inn Düsseldorf Arena 29) ebenso wie mit der U-Bahn­ von Düs- sich als erste Athletin für die Europameis- untergebracht. Es ist gerade einmal 150 seldorf-Hauptbahnhof (U78 – Haltestelle terschaften vom 17. bis 19. Juni in Düs- Meter Fußweg von der Wettkampfstät- Arena/Messe Nord) erreicht werden. Auch seldorf angemeldet. Die Degenfechterin te entfernt und bietet auch damit für die der Flughafen der nordrhein-westfälischen lebt und trainiert in Heidenheim – und ist DFB-Fechter perfekte Bedingungen. Die Landeshauptstadt ist nur wenige Kilometer wahrscheinlich ein wenig traurig. Denn Küche wird sich exklusiv auf die Wünsche von der Messe entfernt. ursprünglich hatte ihr Heimatland den Zu- schlag für die EM 2019 erhalten. Luxem- Technik burg musste die Ausrichtung aus finanziel- len Gründen wieder absagen. Zeitplan der EM Während der EM ist viel an Technik not- 17. Juni: Damensäbel-Einzel und wendig. Unter das Dach der Messehallen Eröffnungsfeier Herrenflorett-Einzel werden rund 40 Tonnen Traverse (Querbal- ken), Lichtanlagen, Projektoren und Laut- 18. Juni: Damenflorett-Einzel und Die Eröffnungsfeier wird am 17. Juni, sprecher installiert. Knapp 400 kopfbewegte Herrendegen-Einzel dem ersten Wettkampftag der EM, um Scheinwerfer sollen die Finals mit mehr 19. Juni: Damendegen-Einzel und 17.20 Uhr beginnen. Es wird die emotiona- als 300 Kilowatt ins beste Licht rücken. Herrensäbel-Einzel le Phase eines Fechtkampfs erzählt werden. Dazu werden sieben Kilometer Stromkabel Musikalisch begleitet wird der EM-Prolog 20. Juni: Damensäbel-Team und verlegt. Für den Aufbau der Fechttechnik von einer Jazz-Big-Band, klassischem Ge- Herrenflorett-Team braucht es zudem kräftige Jungs, die 12 Ton- sang, Hip-Hop-Streetdance und Ballett. 21. Juni: Damenflorett-Team und nen Material (Fechtbahnen, Melder, Kabel Diese besondere Darbietung soll das Pub- Herrendegen-Team und Rollen) bewegen und aufbauen müs- likum auf den Weg zum finalen Siegtreffer 22. Juni: Damendegen-Team und sen. Hinzu kommt noch die extra eingebau- mitnehmen. Herrensäbel-Team te Tribüne mit knapp 3000 Sitzplätzen.

Ein idealer Veranstaltungsort für die Fecht-EM: Die Messehalle 8b Foto: Düsseldorf Tourismus

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TICKETS FÜR DIE EM ZU GEWINNEN

Die Heim-Europameisterschaften vom 17. bis 22. Juni in Düsseldorf sollte keiner verpassen, um die deutschen Fechter hautnah zu erleben. Der Deutsche Fechter-Bund hat für dieses Ereignis 10 x 2-Eintrittskarten zur Verfügung gestellt, die bei einem EM-Preisausschreiben zu gewinnen sind. Die Chance, zu den Gewinnern zu gehören, haben Teilnehmer, die folgende Frage richtig beantworten können:

Wer hat bei den Europameisterschaften 2010 in Koblenz die einzige Goldmedaille für Deutschland gewonnen und gegen wen im Finale? Einsendeschluss ist der 30. April 2019. Die Antwort der Preisfrage an [email protected] mit dem Stichwort „EM-Rätsel“ und der Adresse des Einsenders schicken. Teilnehmer am Gewinnspiel werden auch gebeten, den Wettkampftag anzugeben, an dem sie die EM besuchen wollen. Falls mehr richtige Antworten eingehen sollten, als Karten zur Verfügung stehen, werden die Gewinner ausgelost.

Medaillen

Auf der Vorderseite der Medaillen für besten Fechter wird die Skyline von Düs- seldorf mit dem Veranstaltungslogo zu se- hen sein. Die Rückseite ist dem Logo des Europäischen Fecht-Verbandes (EFC) vor- behalten. Insgesamt werden 96 Medaillen mit der Größe von 70 Millimeter in einer kleinen Schmiede im Sauerland geprägt. Entworfen wurden die Edelplaketten von Sophie Alefs vom FSV Mülheim.

Ministerpräsident Laschet: Fechten genießt hohes Ansehen

Für den nordrhein-westfälischen Minister- präsidenten Armin Laschet hat das Fech- ten über viele Jahrzehnte hinweg nichts an Faszination verloren und an Bedeutung gewonnen. „In Zeiten, in denen zu Recht über mangelnden Respekt in unserer Ge- sellschaft geklagt wird, genießt eine Sport- art, in der Fairness und Achtung vor dem Gegner großgeschrieben wird, besonders hohes Ansehen“, schreibt der CDU-Politi- ker in seinem Grußwort zur Fecht-EM in Der Entwurf der EM-Medaillen von Sophie Alefs Düsseldorf.

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Der „Fechter des Jahres“ 2018: Max Hartung

SÄBEL SIEGT AUF GANZER LINIE

12 HARTUNG „FECHTER DES JAHRES“

Fechter des Jahres 2018 I Gewinner bei der „Fechter des Jahres“-Wahl des Deutschen Fechter-Bundes sind auf ganzer Linie die Säbelherren mit ihrem Bundestrainer Vilmos Szabo. 2018 haben sie die zählbar besten Leistungen vor allem bei den Europameisterschaften im serbischen gezeigt.

„Bei der Wahl hat sich das DFB- FECHTER DES JAHRES Präsidium an den faktischen Ergebnissen 2000/01 Claudia Bokel (TBB) orientiert, sprich Medaillen und Erfolge“, 2002/03 Peter Joppich (Koblenz) 2004/05 Anja Müller (TBB) erklärte DFB-Sportdirektor Sven Ressel. 2005/06 Peter Joppich Da Max Hartung mit seinem zweiten EM- 2007/08 Britta Heidemann (Leverkusen) Sieg für die herausragende Leistung im Benjamin Kleibrink (Bonn) vergangenen Jahr gesorgt hat, gab es gar 2008/09 Nicolas Limbach (Dormagen) 2009/10 Peter Joppich keine andere Wahl, als ihn zum zweiten 2010/11 Nicolas Limbach Mal nach 2015 zum „Fechter des Jahres“ 2011/12 Britta Heidemann zu küren. „Da kam man nicht drum 2012/13 Carolin Golubytskyi herum“, so Ressel. 2013/14 Britta Heidemann 2014/15 Max Hartung (Dormagen) 2015/16 Benedikt Wagner (Dormagen) Für Max Hartung selbst ist die 2016/17 Richard Schmidt (Offenbach) Auszeichnung wie auch der jüngste 2017/18 Max Hartung (Dormagen) Weltcupsieg in Ansporn MANNSCHAFT DES JAHRES für die Olympia-Ausscheidung und 2013/14 Deutsches Säbelteam die Heim-EM. Dass er nun aber der 2014/15 Deutsches Säbelteam 2016/17 Deutsches Damenflorettteam Top-Top-Favorit für europäischen 2017/18 Deutsches Säbelteam Titelkämpfe im Juni in Düsseldorf sei, TRAINER DES JAHRES wiegelte Hartung ab: „Die EM ist mit 2014/15 Vilmos Szabo (Säbel) den Gefechten, die man in der Runde 2015/16 Mario Böttcher (Degen) absolvieren muss, schon sehr aufregend 2017/18 Vilmos Szabo (Säbel) und unberechenbar.“ Ihm seien zwar „Ein akribischer Arbeiter“: Vilmos Szabo schon zwei EM-Siege gelungen, aber er erneut „Trainer des Jahres“ Fotos: Augusto Bizzi wolle deshalb dennoch „die Latte nicht zu hoch hängen“. Hartung: „Ich möchte Spaß haben. Dann kommt heraus, was rauskommen soll. Das Düsseldorfer Publikum wird hoffentlich Spaß mit mir haben.“

Zum „Trainer des Jahres“ wurde ebenfalls nach 2015 erneut sein Säbel- Bundestrainer Vilmos Szabo gewählt, der auch noch die deutsche Mannschaft bei der EM in Novi Sad auf den Bronze-Platz führte. Dafür wurde das DFB-Säbelteam nun schon zum dritten Mal nach 2014 und 2015 als „Mannschaft des Jahres“ geehrt.

„Vilmos Szabo ist ein akribischer Arbeiter, der sich für seine Fechter zerreißt“, sagte Ressel über den Dormagener Vater der deutschen Säbel-Erfolge seit vielen Jahren. „Er ist ein Trainer, der für seine Fechter lebt, aber auch ein konfliktbereiter Herrensäbel-Team wird zum dritten Mal „Mannschaft des Jahres“ Mensch.“ AS

13 Wie „Phönix aus der Asche“: Deutsche Damendegen freuen sich über Überraschungserfolg in Chengdu.

„WEITER DIE WELLE REITEN“

Weltcup-Siege I Im deutschen Fechtsport sind solche Wochenenden wie das am 23./24. März rar geworden. Deshalb ist der Weltcup-„Doppelsieg“ von Säbel-Europameister Max Hartung in Budapest und der Damendegen-Mannschaft im chinesischen Chengdu etwas ganz Besonderes – zumal die Olympia- Qualifikation am 1. April begonnen hat und die Heim-EM im Juni vor der Tür steht.

„Dass das Damendegen-Team plötzlich wartet gekommen, weil er gewusst habe, koreaner Oh Sanguk den zweiten Weltcup wie Phönix aus der Asche auftaucht und was die Degendamen „imstande sind zu seiner Laufbahn. Auf dem Weg in das Fi- wirklich souverän einen Weltcup gewinnt, leisten“. Leider hätten sie sich oft selbst im nale hatte er auch den US-Amerikaner und haben die meisten so nicht erwartet“, sagte Wege gestanden. „Nun hat es geklappt. Das Weltranglistenersten Eli Dershwitz aus Sven Ressel, Sportdirektor des Deutschen sollte doch Antrieb genug sein, um zu re- dem Weg geräumt. Fechter-Bundes, zum Überraschungserfolg alisieren, dass sie viel erreichen können“, des Leverkusener Trios Alexandra Ndo- meinte Ressel. „Nun gilt es, diesen Schwung „Der Sieg ist auf jeden Fall ein Signal, das lo, Alexandra Ehler und Ricarda Multerer aufzunehmen und dranzubleiben.“ ich gesetzt habe. Ich bin jetzt Dritter in der sowie Beate Christmann (Tauberbischofs- Weltrangliste und habe meine Ambition, heim) mit 45:39 gegen den WM-Sechsten In bestechender Form ist Max Hartung. im Einzel anzugreifen, deutlich gemacht“, Estland. Für ihn sei der Sieg nach einer Der 29-jährige Dormagener gewann in sagte Hartung selbstbewusst. Schließ- sportlichen Durststrecke nicht so uner- Budapest mit dem 15:12 gegen den Süd- lich war er zwei Wochen zuvor schon mit

14 Max Hartung „im Flow“

Geschafft! Max Hartung setzt mit zweitem Weltcup­ sieg seiner Karriere ein Zeichen für die Olympia- Das siegreiche deutsche Damendegen-Team Qualifiktion Fotos: Augusto Bizzi

­Benedikt Wagner gemeinsam Dritter beim Weltcup in Padua gewesen. „Ich freue mich, zu Turnieren zu fahren und einfach auf die Bahn zu gehen. Ich hoffe, dass ich mir die Leichtigkeit in der Olympia-Qualifikation bewahre“, so Hartung. Deshalb habe er sich vorgenommen, „keine Punkte zu zählen“ und nicht zu rechnen. „Ich will versu- chen, einfach zu fechten, es laufen zu lassen, den Flow zu behalten und auf der Welle weiter zu reiten“, sagte er. „Und irgendwann sind die Olympischen Spiele in Tokio: Dann möchte ich immer noch gut sein.“

Dass dieser Plan aufgeht, hofft auch der DFB-Sportchef. „Max befindet sich gerade in Top-Form. Platz drei in der Weltrangliste ist schon ein deutliches Ausrufezeichen“, sagte Ressel. Die Doppelbelastung als Aktivensprecher des Deutschen Olympischen Sportbundes und als Fechter schränke ihn offensichtlich in seiner Leistungsfähigkeit nicht ein. „Das ist schon sehr beachtlich.“ Andreas Schirmer

15 EIN FECHT-MEISTER AUS LUXEMBURG: MICHEL COLLING

Bayer 04 Leverkusen I Trainer aus Luxemburg sind in Deutschland eher die Ausnahme. Im Fußball waren mal Jeff Saibene beim Zweitligisten Arminia Bielefeld und Jeff Strasser beim Drittligisten 1. FC Kaiserslautern als Chefcoach engagiert. Im Fechtsport gab es hierzulande vor Michel Colling wohl keinen Fecht-Meister aus dem Nachbarland.

er 34 Jahre alte Colling arbeitet seit 2015 beim TSV Bayer 04 Leverkusen und ist Leistungs- D sportkoordinator für die A-Ju- gend, die Junioren und die Aktiven. 2017 gewannen die Bayer-Fechter alle vier Titel bei den deutschen Degen-Meisterschaften der Aktiven. Ein Jahr später kam ein Meis- tertitel und Silber in den Mannschafts- Wettbewerben hinzu sowie Silber und zweimal Bronze im Einzel. „Das ist mein Job“, meinte Colling zu den Erfolgen der vergangenen Jahre, mit denen sein Name auch überregional bekannter wurde.

Der „Maitre d’Armes“ im Rheinland machte seine Ausbildung in Frankreich und beendete dafür ein angefangenes Che- mie-Studium in . „Ich wollte das einfach machen, weil diese Ausbildung nur alle zwei Jahre beginnt“, sagte Colling zur Entscheidung, der Leidenschaft Fechten den Vorzug zu geben. Zu Bayer 04 kam er durch seine damalige Freundin, zu der er nach Köln gezogen war. Von dort fuhr er ins nicht weit entfernte Leverkusen, um im Kindertraining mitzuhelfen.

In den zwei Jahren bis zum Abschluss als staatlich anerkannter Trainer hat er im Michel Colling ist seit 2015 Leistungs­sport­ ersten Jahr nicht nur Fachkenntnisse in koordinator beim TSV Bayer 04 Leverkusen – er gab allen drei Waffen von drei verschiedenen der Leidenschaft Fechten den Vorzug vor einem Studium der Chemie. Foto: privat Ausbildern vermittelt bekommen, bevor er sich im zweiten Jahr auf Degen spezia- Auch die EM-Zweite von 2017, Alexandra Ndolo, lisierte. trainiert in Leverkusen und ist im Wirkungskreis von Michel Colling. Daneben (v. l.): Marco Brinkmann, Ein Chefausbilder brachte dem Fecht- Lukas Bellmann, Fabian Herzberg. Meister in spe auch bei, was Trainer über Fotos: Augusto Bizzi das Lehren von Fechten hinaus wissen sollten: Was für Versicherungen braucht Wer in Frankreich ausgebildet wird, be- man? Wie macht man Verträge? Was muss kommt die Fechtschule des Landes ge- rechtlich beachtet werden, wenn man mit lehrt. „Unter Fechttrainern weiß man: Die Kindern arbeitet oder wie leistet man Ers- französische Fechtschule ist sehr von der te Hilfe? Colling: „Die Ausbildung ist breit Waffen­spitze dominiert. Mit der Spitze­ gefächert. Dabei ist man eine Hälfte des wird kontrolliert, die Klinge etwas ver- Jahres in einer Ausbildungsstätte, die an- nachlässigt“, erklärte er. „Das hat seine dere verbringt man in einem Verein, um Vor- und Nachteile wie die russische, itali- praktisch zu arbeiten.“ enische oder koreanische Schule.“

16 Sind seine beachtlichen Erfolge in Lever- muss herausfinden, welche Fähigkeiten gleitete. In den Jahren danach entwickelte kusen, wo er auch die Weltklassefechterin und Vorteile – physische und mentale – ein er sich zu einem Weltklassefechter, der nur Alexandra Ndolo und Lukas Bellmann, Fechter hat und sie nutzen und fördern.“ knapp die Qualifikation für die Olympi- Marco Brinkmann sowie Fabian Herzberg schen Spiele 2012 in London verpasste. Ist mit unter seinen Fittichen hat, auf der Dass es in Deutschland nicht die eine Fecht- man ein besserer Trainer, wenn man selbst Grundlage der von ihm studierten franzö- schule gibt, die zum Erfolg führt, wie einst ein Topfechter war? „Es hilf auf jeden Fall, sischen Fechtschule gebaut? zu Emil Becks Zeiten, müsse nichts Schlech- weil man die Erfahrung selbst gemacht hat, tes sein, befand Colling. Es sei aber doch oft weiß, wie es bei Weltcups zugeht“, sagte „Ich bin natürlich französisch vorbelas- zu erkennen, wo welcher Meister die Fech- Colling. „Man muss es aber nicht gemacht tet, hatte aber einen ungarischen Trainer. ter ausbildet – wie zum Beispiel beim FC haben, um ein guter Fechttrainer zu sein.“ Und die ungarische Fechtschule ist sehr Offenbach Miklos Bodóczi. „Man merkt technikaffin“, sagte Colling. Außerdem sofort, dass ein Fechter von ihm ist. Das Kritisch sieht er die Entwicklung des Fech- sieht man, wie sie mit Tempo tens in Deutschland. „Wenn ich mir das spielen und wie sie viele klare deutsche Fechten ansehe, muss man fest- „Mein Ziel ist es, Griffe machen“, erklärte Col- stellen: Im Jahr 2000 hat man verschlafen, ling, der die verschiedenen den Schritt zu machen, die nächste Ge- dem Bundestrainer Interpretationen und „diese neration zu fördern“, stellte er fest. „Jetzt Diversifikation“ von Fechten ­bluten wir etwas.“ Fechter zu bringen, auch als Vorteil sieht. die international Colling will dazu beitragen, dass es wieder Der Luxemburger sieht sich aufwärts geht. Genug Fecht-Verrücktheit kämpfen können.” nicht nur in der Rolle des Ver- steckt dafür in ihm. „Ja, ich glaube, das einstrainers, der seinem Club muss man schon sein“, sagte er. Doch dies Michel Colling Erfolge bescheren will, son- allein genüge nicht, um ein guter Fecht- dern sieht sich auch als einer meister zu sein. „Wenn man sich als Trai- habe ich, abgesehen von der ita- der Zuarbeiter für das Nationalteam. „Wir ner nicht infrage stellen kann, wird man als lienischen Schule, schon alles ge- Leverkusener stellen bei den Herren 50 Pro- Trainer über kurz oder lang aussterben.“ sehen und studiert.“ zent der Nationalmannschaft. Mein Ziel ist es, dem Bundestrainer Fechter zu bringen, Bedauerlich findet er, dass sein Heimat- Die richtige Mischung finden die international kämpfen können“, sagte land Luxemburg die Ausrichtung der Eu- Colling. Er muss ihnen dann den letzten ropameisterschaften für dieses Jahr aus Es gehe nicht darum, eine Fecht- Schliff geben und sie auf die Gegner einstel- finanziellen Gründen wieder zurückziehen schule zu pflegen, sondern man len. „Ich muss vorher die Werkzeuge einge- musste. „Ich hätte sonst wieder mit dem müsse sich den jeweiligen Fechter stellt haben und sie so ausgebildet haben, fechten angefangen“, meinte er im Scherz. anschauen und den passenden dass sie es machen können.“ Die Zusam- „Natürlich finde ich es schade. Es war mein Stil für ihn finden. „Ich glaube, menarbeit mit Damendegen Bundestrainer Kadetten- und Junioren-Traum, eine EM dass man die richtige Mischung Dominik Csobo und Mario Böttcher vom oder WM im Heimatland zu erleben.“ Nun finden muss. Es ist schwierig, für Herrendegen sei sehr eng. wird der Luxemburger sie als bei Bayer 04 jeden Fechter eine Extrasuppe zu angestellter Trainer im deutschen Düssel- kochen, aber die Grundregeln Zum Fechten kam Colling durch seinen äl- dorf erleben können. sind gleich,“ meinte er. „Man teren Bruder, den er einst zum Training be- Andreas Schirmer

17 Ein Moment zum Genießen Foto: August Bizzi

„Fechten ist mein Sport, mein Hobby, meine Berufung. Deshalb trainiere ich hart für Paris 2024.”

Arwen Borowiak

18 „ICH WILL IMMER GEWINNEN“

Kadetten- und Junioren-EM I Es gibt Tage, da weiß man schon um sechs Uhr in der Frühe, dass er ein guter werden kann. Dass der 22. Februar sogar zum Tag der Tage seiner jungen Karriere wird und er den ersten bedeutenden Titel bei der Kadetten-EM in Foggia gewinnt, konnte Arwen Borowiak allerdings nicht erahnen.

„Es war irgendwie doof, so früh aufstehen gegen Zakhar Kozlov zunächst nicht aus, zu müssen, weil wir schon den Shuttle um konnte der Russe doch auf 9:5 davonziehen. 6.15 Uhr nehmen mussten und uns zwei Ratlos wandte er sich an seinen Heimtrai- Stunden vor dem Wettkampf in der Hal- ner Pawel Jacak, der ihm zurief: „Kämpfe.“ le beschäftigen mussten“, berichtete der 17 Danach bin ich einfach nach vorne gelau- Jahre alte Herrenflorett-Fechter vom FC fen, habe geschaut, was passiert und einen Tauberbischofsheim. Richtig gestört hat ihn Treffer nach dem anderen gemacht“, lieferte das nicht, denn „ich war voll motiviert“ – Borowiak eine simple Erklärung dafür, wie und mit großen Ambitionen an den Sporn er am Ende mit 15:12 siegte und den EM- Italiens gereist: Er wollte „unbedingt eine Titel holte. Medaille“ bei den Kadetten, weil nach holp- rigem Start die Saison „super gelaufen“ war. „Es war sehr beeindruckend, wie er den Titel geholt hat. Er ist ein großes Talent, mental Bei der Kadetten-EM 2018 war er Neunter sehr stark und selbstbewusst“, sagte DFB- geworden. „Ich musste unter den letzten 16 Sportdirektor Sven Ressel. „Nun gilt es, ihn gegen einen Russen fechten, der 13:7 führ- weiterzuentwickeln, zu fördern und für die te. Dann habe ich sieben Treffer gesetzt, lag zukünftigen internationalen Aufgaben vor- 14:13 vorne und verlor noch. Das hat mich zubereiten.“ Er befinde sich noch am Anfang geärgert.“ einer hoffentlich erfolgreichen leistungs- sportlichen Laufbahn. Der DFB ist bereit, In Foggia hatte er keinen Grund, sich zu är- solche Talente zu fördern. gern. Im Gegenteil. In der Vorrunde gewann er bis auf ein Gefecht – wieder ein Russe – „Ein kleiner Anfang“ alle Gefechte und wurde in der Direktaus- scheidung auf 12 gesetzt. „Da habe ich mir „In dieser Saison habe ich sehr stabil gefoch- alle möglichen Gegner angeschaut und ge- ten und mir eine Medaille als Ziel gesetzt. dacht: Eine Medaille ist machbar. Denn ge- Gold ist über meine Erwartungen gewesen.“ gen alle hatte ich schon einmal gewonnen“, Aber vielleicht der erste Schritt zu einer schilderte Borowiak die Ausgangslage im Teilnahme an Olympischen Spielen. „Ich K.o. „Und es lief, keine Ahnung wie.“ denke schon, dass es ein kleiner Anfang in diese Richtung gewesen sein könnte“, mein- Nacheinander schaltete er Petru Surcel aus te er. Wie er sich dafür athletisch, technisch Rumänien, den Ukrainer Vladyslav Kytaiev und taktisch verbessern muss, um zukünftig und den Türken Poyraz Tuncer aus, bis er auch bei den Aktiven mithalten zu können, im Viertelfinale auf Adam Podralski traf. will er sich bei der Heim-EM anschauen: Ihn konnte Borowiak im Einzel schon ein- „Ich werde da sein wie auch schon bei der mal schlagen, in einem Teamkampf wurde WM 2017 in Leipzig.“ er aber von dem Polen mit 5:0 überrannt. In Foggia besiegte der junge Deutsche ihn mit Das Fechten war für den gebürtigen Dresd- 15:8 und hatte in der Runde der letzten vier ner erst die zweite Wahl bei den Sportarten. den Italiener Tommaso Martini zum Geg- „Wie jeder kleine Junge habe ich Fußball ge- ner, den er ebenso souverän ausschaltete. spielt, bis bei mir ein Herzfehler festgestellt wurde, ein Loch im Herz“, berichtete Boro- „Der Druck, eine Medaille zu machen, war wiak. Die Ärzte rieten ihm, keinen Sport mit nun einfach weg. Ich war am Ziel und hat- Langzeitbelastungen wie Fußball mehr aus- te nichts mehr zu verlieren“, sagte Borowi- zuüben. Da sein Bruder schon zum Fechten ak. Diese Erkennntnis zahlte sich im Finale gefunden hatte, begleitete er ihn zum Trai-

19 ne ich nach vorne und versuche, ohne Vor- bereitung zu treffen. Ein normaler Fechter würde erst einmal schauen, wie der andere ficht und sich darauf einzustellen. Doch ich renne einfach nur nach vorne.“

Zahlreiche Turniersiege und vordere Plät- ze dokumentieren, dass dieser unorthodo- xe Stil eine Methode zum Erfolg sein kann. Damit dies auch bei den Aktiven so weiter­ geht, will er so früh und oft wie möglich auch schon bei ihnen mitkämpfen. Der erste Versuch beim Esslinger Burg-Cup im Dezember 2018 ist mit Platz acht schon mal achtbar gelaufen. „Es ist sinnvoll, bei den Aktiven reinzuschnuppern. Da kann man am meisten lernen“, sagte er und wür- de gerne auch schon mal im Aktiven-Welt- cup dabei sein.

Wertvolle Erfahrungen sammelte er auch in den USA. Nachdem der gebürtige Sach- se in der Saison 2016/17 in San Francisco an einem vierwöchigen Trainingslager teilgenommen hatte, meldete er sich ein Jahr später als Starter für den San Francis- co Fencer’s Club bei den US-Meisterschaf- ten an und war einer von 320 Fechtern, die bei den Kadetten den Titel gewinnen woll- ten und war am Ende derjenige, der ameri- kanischer Florett-Meister wurde.

An Anfang der aktuellen Saison lief es dagegen für ihn nicht besonders gut. Um ein Haar hätte er sogar nicht bei den Qualifikationsturnieren für EM und WM mitmachen können. „Es war knapp, doch irgendwann lief es“, sagte der dreimalige deutsche Einzel-Meister. Der Grund: ein Schulwechsel in der 11. Klasse. Im nächs- ten Jahr will er das Fachabitur in einem Berufskolleg machen.

Kadetten-Europameister Arwen Borowiak in Siegerpose (oben) und treffsicher im Gefecht Sein Ziel ist, auch über das aktive Fechten gegen den Italiener Tommaso Martini (unten). Fotos: August Bizzi hinaus beruflich etwas im Sport zu machen. „Vielleicht werde ich Trainer. Ich mache ge- ning, fing Feuer und lernte den Umgang einen auf die Fechtschule umzustellen, die rade die C-Trainer-Ausbildung. Das gefällt mit dem Florett beim Fechtclub Radebeul sie gelernt haben. Er hat es nicht gemacht.“ mir super. Auch Sportwissenschaftler wäre und beim Dresdner Fechtclub 1998. „Beim ein interessanter Job“, meinte Borowiak. Fechten gibt es keine Langzeitbelastung. „Ich renne einfach los“ „Ich bin Feuer und Flamme für das Fechten, Man ficht höchsten drei Minuten und hat der Sport ist meine Leidenschaft.“ wieder Pause“, sagte er. „Ich habe es aus- Spätestens mit dem EM-Titelgewinn hat probiert und fand es cool.“ Das Loch im sich dieser Rat ausgezahlt, aber auch sein Dass der deutsche Fechtsport momentan Herzen ist im Übrigen inzwischen zuge- unbändiger Wille und Hunger auf Erfolg so- in der Welt nicht so konkurrenzfähig ist, wachsen. wie sein sehr eigener Fechtstil. „Ich will im- wie in der Ära Emil Beck, ist für ihn eher mer gewinnen wie jeder andere. Meine Art ein Ansporn. „Ich möchte gern zu denen Besonders dankbar ist Arwen Borowiak, in des Fechtens unterscheidet mich aber von gehören, die das deutsche Fechten wieder den ersten Jahren beim Fechtclub Radebeul vielen anderen: Ich mache Sachen, die an- voranbringen“, erklärte der Athlet mit dem in Robert Peche einen Trainer gefunden dere nicht machen“, sagte Borowiak, der seit „gesunden Ehrgeiz“ – und dem Ziel, 2024 zu haben, der ihn in kein Fecht-Schema 2014 für FC Tauberbischofsheim im Einsatz bei den Olympischen Spielen in Paris auf pressen wollte. „Er hat mir am meisten ge- ist und bei Pavel Jacak trainiert. „Wenn der der Planche zu stehen. holfen“, sagte er. „Viele Trainer versuchen, Obmann sagt, Stellung, fertig, los, dann ren- Andreas Schirmer

20 Larissa Eifler im Kampf um Mannschafts-Gold bei der Junioren-EM gegen Italien Foto: Augusto Bizzi IN STELLUNG GEBRACHT

Gold für Damensäbel-Juniorinnen I Die einzige Medaille bei den Junioren holte das Damensäbelteam. Nach enttäuschenden Ergebnissen im Einzel gaben die vier Fechterinnen in der Mannschaft alles.

„Sensationell. Einfach unglaublich, was sie sich so den Kritikern und Zweiflern, die Für die vier Fechterinnen ist es momen- die vier Fechterinnen geleistet haben“, im deutschen Damensäbel keine Zukunft tan nicht leicht, alle fechten zeitgleich bei schwärmte Trainer Dan Costache und sehen. „Wir haben die einzige Medaille den Aktiven mit. Funke und Gette sind betonte: „Den Bärenanteil an der Leis- bei den Junioren geholt, wir haben auf je- auch hier Teil der Mannschaft. Jedes Wo- tung hat Vadym.“ Damit meint er Vadym den Fall eine Zukunft in Deutschland und chenende sind sie unterwegs, dabei sind Shturbabin, der seit Beginn des Jahres nun international“, lautete die selbstbewusste zwei von ihnen gerade mitten im Abitur- als Trainer in Aserbaidschan arbeitet. Um Antwort des Quartetts. stress. Gette und Bürkert drücken noch ihm noch einmal ihre Dankbarkeit und die Schulbank. Eifler ist seit der letzten Sympathie zu signalisieren, posierten die Selbstbewusstsein zeigte auch Gette im Saison Mitglied der Sportförderkompa- jungen Säbeldamen und ihr Interimstrai- Schlusskampf gegen Italien. Sie übernahm nie und Funke schloss 2018 die Schule ab. ner mit einem aus Fingern gebildeten „V“ von ihrer Teamkollegin einen 11 Treffer- Viel Zeit für Freunde und Freizeit bleibt auf den Siegerfotos. „Wir haben nicht nur Vorsprung, doch die Italienerin Giulia ihnen da nicht. „Der ganze Stress ist es einen guten Trainer verloren, der uns zu Arpino dachte nicht daran, aufzugeben wert, wenn wir die Saison erfolgreich ab- der Mannschaft gemacht hat, die wir sind. und setzte die Eislingerin ordentlich unter schließen“, sagten die Fechterinnen. Und Nein, wir haben auch einen guten Freund Druck. Doch diese blieb cool und machte ihre Chancen sehen für die Junioren-WM verloren“, sagte Julika Funke. den Schlusstreffer zum 45:40. Bereits im in Torun nicht schlecht aus. Nach dem Halbfinale gegen die Türkei wurde es im Sieg bei der Europameisterschaft sind sie Die Saison fing für das Juniorenteam, be- letzten Gefecht noch mal eng. Da schaffte nun auf Platz zwei der Weltrangliste, vor stehend aus Larissa Eifler (TSV Bayer die türkische Fechterin Deniz Selin Unlu- ihnen steht nur Russland. Ihre stärksten Dormagen), Lisa Gette, Julika Funke und dag gegen Gette den Ausgleich. Doch auch Kontrahenten sind neben Russland auch Anna-Lena Bürkert (alle FC Würth Kün- hier bewies die 18-Jährige starke Nerven die Italiener – und die haben sie bekannt- zelsau) und ihren Trainer Shturbabin, gut und setzte den Siegtreffer zum 45:44. „Uns lich geschlagen. an. Sie holten mehrere Medaillen mit der bedeutet dieser Sieg so viel“, sagte Gette. Stella Kluge Mannschaft, aber auch im Einzel konnten „Wir wollten aufs Podest, dass es Gold wird sie sich auf dem Treppchen platzieren. Mit und dass wir unsere Leistung aus Segovia Ergebnisse der Kadetten- und Junioren-EM: ihren konstanten Leistungen widersetzten bestätigen konnten, ist einfach klasse.“ https://www.eurofencing.info

21 EIN LEBEN MIT GESTALTUNGSKRAFT UND GENUSS

Nachruf auf Hans Hubert I Jemanden nach seinem Tod etwas nachzurufen, fällt schwer, weil man den Verlust betrauert. Wenn man an Hans Hubert erinnert, der DFB-Ehrenmitglied und langjähriger Präsident des Hessischen Fechtverbandes war, bekommt das Gedenken an ihn durch den ihn bis zu seinem Tod am 3. April kennzeichnenden Humor auch eine Leichtigkeit.

enn ihm etwas gefiel, konn- Zum Beispiel, wie er sich 1959 mit der 1987 bis 2005. Er trug wesentlich dazu te Hans Hubert mit einem Firma „Offenbacher Präzisions-Drehteile“ bei, dass die Stadt am Main zu einer Me- verschmitzten Lächeln selbstständig machte und sogar Mercedes- tropole des Damenflorett-Fechtens und sein ganzes Gesicht in ein Benz belieferte. Am liebsten erzählte er zu einem Gegenpol zu Emil Becks Fecht- Wfreudiges Strahlen verwandeln. Und ihm aber vom Fechten, das Hans Hubert in und Reich Taubischofsheim wurde. Er holte gefiel vieles im Leben. Mitzugestalten, mit- von Hessen aus mitprägte. den Polen Horst-Christian Tell, der in zureden, Verantwortung zu übernehmen, Personalunion auch zum Bundestrainer bestellt wurde, nach Offenbach, wo er Cornelia Hanisch 1979, 1981, und 1985 zu drei WM-Titeln sowie 1984 zu Olym- pia-Silber und mit der Mannschaft zum Olympiasieg führte. Mit diesen Erfolgen im Rücken gelang es ihm und seinen da- maligen Mitstreitern, öffentliche Gelder für den Bau eines Fechtzentrums für den FC Offenbach zu erhalten, das 1983 ein- geweiht wurde.

Die Liste der Ehrungen für sein jahr- zehntelanges Wirken für den Fechtsport ist lang. Sie reicht vom Bundesverdienst- kreuz, der Ehrenmitgliedschaft im DFB, der Wahl zum Ehrenpräsident des HFV bis zur Verleihung der Ehrenplakette der Stadt Offenbach.

„Er hat für Offenbach unwahrscheinlich viel geleistet“, würdigte ihn die DFB-Eh- renpräsidentin Erika Dienstl und betonte: „Hans Hubert war ein verlässlicher, hu- morvoller Mensch und für Freunde ein wichtiger Freund.“

Mit einem verschmitzten Lächeln konnte der Genussmensch und Fecht-Funktionär aus Kennzeichnend dafür, wie er Menschen ­Passion Menschen für sich gewinnen. Foto: fechtsport mit Charme und der ihm eigenen Ironie für sich gewinnen konnte, zeigte er bei ein gutes Essen in Gesellschaft mit gutem Seine Funktionärslaufbahn begann 1949 der Ehrung für sein Lebenswerk durch Wein und guten Gesprächen. Dabei konn- als Pressewart der TSG Bürgel in Offen- die Stadt Offenbach im Jahr 2012. Als er te Hans Hubert gut zuhören, aber lieber bach und führte ihn bis an die Spitze des sich für die Auszeichnung bedankte, sagte redete er selbst. Hessischen Fechtverbandes (HFV), des- er, dass er ja etwas überrascht tun müsse, sen Präsident er von 1975 bis 1993 ge- aber eigentlich kein anderer diese Aus- Er konnte gut erzählen von seiner Zeit als wesen war, sowie in den Gesamtvorstand zeichnung bekommen hätte können. Und Fechter, die er als „schmächtig Bübche“ des Deutschen Fechter-Bundes (1975 bis wie man gekonnt Kritik üben kann, ohne nach Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 1993). anzuecken, bewies er mit der Bemerkung, mit dem Florett begann und als Dritter dass es einfacher sei, im Sport Dinge zu der deutschen Senioren-Meisterschaften Besonders geprägt hat Hans Hubert vor bewegen als in der Politik, „weil Sportler 1976 mit dem Säbel ausklingen ließ. Hans allem den Fechtsport in seiner Heimat- vernünftiger als Politiker“ seien. Hubert hatte viele Geschichten parat. stadt als Präsident des FC Offenbach von Andreas Schirmer

22 GENERATIONSWECHSEL IM SÄBEL: GETTE UND BONAH HOLEN TITEL

Deutsche Säbel-Meisterschaften I Bei den nationalen Säbel-Titelkämpfen der Aktiven in Nürnberg gab es einen Generationswechsel. Der 20-jährige Raoul Bonah (TSV Bayer Dormagen) und Lisa Gette (18/FC Würth Künzelsau) holten wenige Tage nach den Junioren-Europameisterschaften in Foggia ihre ersten Titel bei den Aktiven.

onah gewann in einem spannen- Bei den Herren gewannen die Fechter aus den Finale gegen den nach langer dem Rheinland vor der TSG Eislingen so- Verletzungspause zurückgekehr- wie dem Fechtzentrum Solingen und dem ten Björn Hübner vom FC Wer- FC TBB. Im Damensäbel verwies Dor- Bbach mit 15:14. Dritte wurden ebenfalls magen Würth Künzelsau auf Rang zwei, zwei Dormagener: Benno Schneider und Dritte wurden die TSG Eislingen und der Luis Bonah. FC TBB. AS

Die frisch gebackene Junioren-Europa­ mannschaftsmeisterin Lisa Gette siegte im Lisa Gette (0ben) schlug erst die Titelver- Endkampf gegen ihre Teamkollegin Julika teidigerin von 2018 Anna Limbach und Funke (15:11). Den dritten Platz teilten besiegte dann ihre Vereinskollegin Julika sich Ann-Sophie Kindler (TSG Eislingen) Funke. und Anna Limbach (Dormagen). Raoul Bonah (links) wird erstmals Akiven- Einen Doppelerfolg gab es im Mann­ Meister gegen Routinier Björn Hübner. schafts-Titelkampf für Bayer Dormagen. Fotos: Augusto Bizzi

23 FWF Fechtwelt GmbH Robert-Bosch-Straße 9 | D-88487 Mietingen Tel.: +49 (0)7392 1699280 | Fax: +49 (0)7392 1699289 Mail: [email protected] | Web: www.fencewithfun.com AUS DEN LANDESVERBÄNDEN

Der Kuppelsaal als imponierende Kulisse für den „Weißen Bär“ Foto: Frank Lehmann

BERLIN beim nächsten Mal kriege ich ihn.“ Die Worte un- bereits auf Platz neun und gab damit klar die Rich- ter Beweis stellen könnte er vielleicht schon bei der tung für den nächsten „Weißen Bären” 2020 vor. Drei Deutsche im Halbfinale des Fecht-EM in Düsseldorf. Mit drei Deutschen im Halbfinale des wieder gut besetzten „Weißen Bären Bester Berliner und damit Sonderpreisträger des 59. „Weißen Bären von Berlin“ von Berlin“ unterstreicht das deutsche Degennatio- Landessportbunds Berlin wurde Michael Behrendt nalteam jedenfalls eindrucksvoll, welches Potenzial vom Fechtzentrum Berlin: „Ein Träumchen ist da- Mit Rico Braun (FC Tauberbischofsheim), Lukas in ihm steckt. Tulen indes ließ sich verdient feiern, mit schon in Erfüllung gegangen“, gab der 44-Jäh- Bellmann und Marco Brinkmann (beide TSV Bay- nicht nur vom offenherzigen Berliner Publikum, rige zu, nachdem er vom jubelfreudigen Publikum er 04 Leverkusen) schafften es gleich drei junge sondern vor allem auch von seinem jüngeren Bru- im Kuppelsaal ebenfalls ausgiebig gefeiert wurde. deutsche Top-Fechter ins Halbfinale des 59. „Wei- der Rafael. Der 22-Jährige schaffte es dieses Jahr Die nächste große Aufgabe wartet auf den Führen- ßen Bären von Berlin“. Beste Voraussetzungen also den der Berliner Rangliste nun in Cognac (FR), wo für den nächsten deutschen Sieger beim Traditi- im Mai die Veteranen-EM (40+) stattfindet. onsturnier in der Sportmetropole Berlin. Wäre da nicht der Niederländer Tristan Tulen noch mit im Aus Veranstaltersicht war der 59. „Weiße Bär von Rennen gewesen … Berlin“ ein rundum gelungenes Fechtevent, ins- besondere mit der Verknüpfung zum Schüler- Im Halbfinale setzte er sich souverän gegen Rico Florett-Turnier „Kleiner Weißer Bär“ am Sonntag. Braun mit 15:10 durch, während im zweiten Halb- Sportler und Zuschauer gaben ein rundweg posi- finale Marco Brinkmann gegen Lukas Bellmann tives Feedback, Helfer und Organisatoren zeigten mit 15:12 gewann. sich als eingespieltes Team, großartig unterstützt Das Finalgefecht blieb dann nicht lange offen. Früh durch die Sportmetropole Berlin, Premiumpartner konnte man sehen, wer den Turniersieg klarer vor Eventtation GmbH & Co. KG sowie viele weitere Augen hatte. Tristan Tulen heißt der Sieger des 59. Sponsoren. Videobeiträge zum Turnier und jede „Weißen Bären von Berlin“. Der 28-jährige Nie- Menge spannende Hintergrundinformationen fin- derländer erfüllte sich damit im dritten Anlauf ein den sich im Übrigen auf der Turnierwebseite www. lang gestecktes Ziel. 2017 Sechster, reichte es 2018 bearfencing-berlin.de. schon für das Treppchen, damals Bronze. 2019 nun Dirk Röder stand er ganz oben und ließ sich von den rund 500 Zuschauern im historischen Kuppelsaal feiern. 12. „Kleiner Weißer Bär von Berlin“ Mit seinem zweiten Platz konnte der erst 21-jäh- rige Marco Brinkmann die EFC-U23-Wertung Da staunte so mancher Teilnehmer des 12. ­„Kleinen im Turnier gewinnen und erhielt als Lohn eben- Weißen Bären“ ganz schöne Bauklötze, als er ins falls einen weißen Porzellanbären der Königlichen mit 24 Fechtbahnen bestückte Horst-Korber- Bären-Sieger Tristan Tulen aus den Niederlanden FWF Fechtwelt GmbH Porzellanmanufaktur. Hinterher gab es direkt die Sportzentrum kam, wo dann auch noch parallel die Kampfansage: „Heute hatte ich keine Chance, doch Foto: Mirko Seifert Herrendegenspezialisten um den großen „Weißen Robert-Bosch-Straße 9 | D-88487 Mietingen Tel.: +49 (0)7392 1699280 | Fax: +49 (0)7392 1699289 Mail: [email protected] | Web: www.fencewithfun.com 25 Bären von Berlin“ kämpften. Schnell kehrte aber der Fokus aufs eigene Turnier zurück und auch da ging es ordentlich zur Sache. Schließlich würden die Finals des „Kleinen Weißen Bären“ ebenfalls im historischen Kuppelsaal vor großem Publikum stattfinden.

Bis dorthin schafften es bei den U11-Mädels ­Victoria Klas und Leah Klimek vom SC Berlin. Victoria konnte sich hier knapp mit 10:9 behaup- ten und strich verdient den Turniersieg ein. Bei den U11-Jungs setzte sich Valentin Ritter (PFC Potsdam) im Kuppelsaal gegen Conrad Kolb (SC Berlin) mit 10:5 durch.

Bei den U12 Mädels gewann Ellen Yiun Guo (Fecht-Club Grunewald) deutlich gegen Mit­ favoritin Joy Frigewski vom TSV Berlin-Witte- nau. Die Wertung der U12-Jungs gewann Mateo ­Phielipeit vom SC Berlin in einem lange offenen und spannenden Fight gegen den beherzt kämp- fenden ­Markuss Zdors aus Lettland.

Vielen Dank an Ausrichter Fecht-Club Grunewald U12-Finalgefecht im historischen Kuppelsaal: Der Lette Markus Zdors (links) gegen Mateo Phielipeit und die vielen helfenden Hände für die Organisati- vom SC Berlin Foto: Mirko Seifert on. Wir gratulieren allen Siegerinnen und Siegern zu ihren großartigen Leistungen und freuen uns auf die Neuauflage im nächsten Jahr. Mitmachen lohnt sich, denn auch die kleinen Sieger erhalten einen weißen Pokalbären als Trophäe. Dirk Röder

NORDBADEN

Titel für junge Fechter aus Tauberbischofsheim

Von den nordbadischen/württembergischen Meis- terschaften im Florettfechten der Schüler kehrte der Tauberbischofsheimer Nachwuchs mit sechs Medaillen zurück. Bei den Herren im Jahrgang U10 erkämpfte sich Daniel Karp in einem ver- einsinternen Duell gegen Julius Wöppel mit 10:9 Platz eins. Noah Kuhnmünch machte das Po- dest komplett und landete auf dem dritten Rang. ­Sebastian Dotzel und Raphael Suttner konnten die Plätze sechs und acht belegen.

Kai Wundling gewann im Jahrgang U11 den ­Titel. Trainer Markus Hartmann freut sich über den sehr guten Erfolg seiner Schützlinge. Foto: FC TBB Manschaftskollege Phillip Resch schaffte es bis ins Viertelfinale und belegte Platz acht. Paul Brink- mann machte die Siegerreihe komplett und siegte ­Niklas Holland gestoppt. Mit Paul-Luca Faul im Jahrgang U12. wusste ein weiterer TBB-Fechter zu überzeugen. Im Achtelfinale verlor er gegen den späteren Bei den Damen konnte Sara-Marie Weigand im ­Sieger Nils Fabinger (15. Platz). Jahrgang U10 die Bronzemedaille holen. Vereins- Chantall Häuser kollegin Svenja Heinrich machte es ihr nach und belegte im Jahrgang U11 ebenfalls einen dritten Platz. Noch einmal Gold hieß es im Jahrgang U12 für Buket Mert. Nachwuchs wieder ganz Chantal Häuser weit vorne

Bei den „Ditzinger Young Masters 2019“ zeigten Bastian Kappus wird Dritter bei die Fechter des FC Tauberbischofsheim wieder Traditionsturnier in Esslingen mal ihre Topform. Im Damenflorett U10 (Jahrgang 2009) sicherte sich Sara-Marie Weigand Platz zwei. Mit 141 Florettfechtern aus drei Ländern war das Einen Tag später musste sie sich mit dem Degen im U17-Ranglistenturnier um die „Adolf-­Ermer- Viertelfinale knapp mit 9:10 geschlagen geben und Plakette“ stark besetzt. Der Siegeslauf des 14-jäh- erreichte den fünften Rang. Vereinskollege Daniel rigen Tauberbischofsheimers Bastian Kappus Bastian Kappus mit seiner Trainerin Ruth Osyczka Karp machte es nach und wurde im Herren­florett wurde erst im Halbfinale durch den Kanadier Foto: FC TBB U10 ebenfalls Fünfter.

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Im Damenflorett U11 (Jahrgang 2008) gewann Svenja Heinrich die Silbermedaille. Heinrich ver- lor erst im Finale gegen die Marburgerin Merle ­Herwig. Am Tag danach sicherte sie sich fehlerfrei mit dem Degen den Turniersieg. Im Herrenflorett U11 sicherte sich Kai Wundling nach fehlerfreier Vorrunde sowie eindeutigen Siegen im Viertel- und Halbfinale den Einzug ins Finale. Den span- nenden Endkampf entschied er mit 4:3 für sich.

Im ältesten Schülerjahrgang U12 (Jahrgang 2007) musste sich Louis Noe mit dem Florett im Viertel- finale knapp dem Franzosen Tom Eby mit 8:10 ge- schlagen geben und landete auf dem achten Platz. Mit dem Degen holt er ohne Probleme Gold.

Bei den B-Jugendlichen U13 gewann Anastasia Tropmann alle Gefechte in ihrer Runde. Nach deutlichen Siegen im Direktausscheid traf sie im Halbfinale auf Lilly Eger vom SC Korb und gewann die Goldmedaille. Chantal Häuser

Antastasia Tropmann startet auch in der Altersklasse der A-Jugendlichen U17, in der sie sich teilweise Viermal Gold bei den nordbadischen/ gegen bis zu vier Jahre ältere Konkurrentinnen behaupten musste. Hier erfocht sie Bronze. Fotos: FC TBB württembergischen IG-Meisterschaften

Zweimal Gold im Einzel und zweimal Gold im Teamwettbewerb lautet die Bilanz der Tauberbi- schofsheimer Florettfechter bei den nordbadi- schen/württembergischen IG-Meisterschaften in ihrer Heimatstadt. Bei dem Turnier ging es auch um wichtige Punkte für die Junioren- und Akti- venrangliste. Bei den Junioren focht sich Katharina Derpa ins Finale, das sie gegen Marie Höfler ( TSG Weinheim) gewinnen konnte. Sinem Katkay muss- te sich Derpa im Viertelfinale geschlagen geben und landete auf dem sechsten Platz.

Bei den Aktiven kämpften sich Paul-Luca Faul und Bastian Kappus bis ins Halbfinale, verloren dann aber beide ihre Gefechte und wurden jeweils Drit- te. In der Mannschaft standen Sophie Brunets, Pia Ueltgesforth, Sinem Katkay und Katharina Derpa dem SC Korb gegenüber. Die Tauberbischofshei- merinnen stellten ihr Können unter Beweis und gewannen mit 45:26.

Am zweiten Tag machte es Paul-Luca Faul seiner Vereinskollegin Katharina Derpa nach und holte sich ebenfalls den Sieg. Im vereinsinternen Finale Die Juniorinnen Sophie Irene Brunets, Sinem Katkay, Pia Ueltgesforth und Katharina Derpa (v. l.). konnte er Maurice-Leon Bauknecht mit 15:9 besie- gen. Benedikt See wurde Sechster und Fabian Mi- chel Siebter. In der Mannschaft holten Paul-Luca Beim Taubertalcup im Fechtzentrum Tauberbi- on zu den deutschen Aktiven- und Juniorenmeis- Faul, Bastian Kappus, Arwen Borowiak und Mau- schofsheim gewann Ruben Lindner das Turnier. terschaften gekämpft wurde. Hannes Nowak und rice-Leon Bauknecht gegen PSV Stuttgart ebenfalls Spontan hatte sich Lindner entschieden, dort an Isabella Lindner zeigten sich in sehr guter Verfas- Gold. Bei den Aktiven kam Sinem Katkay auf den den Start zu gehen und sollte es nicht bereuen. sung und wurden jeweils Zweite. Beide mussten dritten Platz, Katharina Derpa landete auf Rang Im Feld der 20 Starter des Jahrgangs 2005/2006 sich erst im Finalgefecht ihren Gegnern Marike Nummer sechs. focht er sich souverän ins Finale und schaltete Wegener beziehungsweise Christoph Schätzke Chantall Häuser dort zunächst Noah Heitz (FC Tauberbischofs- beugen. heim) mit 10:7 aus. Die beiden Finalisten hatten bei den deutschen B-Jugend-Meisterschaften je- Im Damenflorett erreichte Cora Schaller Rang weils Bronze geholt und trafen in TBB erstmals drei. Emilia Keller belegte den sechsten Rang und SACHSEN aufeinander. Lina Wemme den achten Platz. Hannah Sibilla und Isabell Thierbach rundeten mit Rang neun und 10 Medaillen an drei Orten für den Bei den offenen Landesmeisterschaften von das Ergebnis ab. Im Herrenflorett konnte Philipp Fechtclub Radebeul Sachsen-Anhalt konnten die Radebeuler Fechter Scheibel ebenfalls mit dem achten Platz überzeu- im Degen und Florett ordentlich Edelmetall ab­ gen. In der A-Jugend belegte Vincent Doyscher den „Medaillen aller Orten“ war das Motto des ersten räumen. fünften Rang. März-Wochenendes für die Radebeuler Fechter. Merseburg, Tauberbischofsheim und Hannover Am ersten Tag starteten die Florettfechter. Für die Am zweiten Tag standen die Degenfechter auf hießen die Orte, an denen die Fechter aus der Elbe- meisten A-Jugendlichen ging es im Aktiventur- der Bahn. Einen richtig guten Tag hatte Leoni stadt sich in Topform zeigten. nier zur Sache, da um Punkte für die Qualifikati- Krysiak, die sich den Landesmeistertitel bei den

28 für sich entschied. „Ruben hat gezeigt, dass er ein Turnierfechter ist“, sagte Trainer Hubert Peche. Im Damenflorett zeigten die Radebeuler Mädchen gute Leistungen, konnten aber keinen Podestplatz erringen. Marie Perl, Amelie Läuter und Martha Benedix schieden, teilweise knapp, in der Runde der besten 16 Fechterinnen aus.

Am zweiten Tag gab es in der A-Jugend (U17) die meisten Medaillen für die Radebeuler. Isabel- la Lindner konnte sich im Feld der fast 70 jungen Damen souverän ins Achtelfinale fechten. Hier traf sie auf Vereinskameradin Hannah Sibilla. Beide schenkten sich nichts, aber Lindner zog mit einem Sieg ins Viertelfinale ein. Hannah Sibilla konnte mit ihrem 10. Rang einen großen Schritt in Richtung Meisterschaftsqualifikation machen. Nachdem Lindner auch ihr Viertelfinale gegen die Berlinerin Halbherr gewann, schaltete sie im Halbfinale die Lokalmatadorin und Kadetten-EM-Teilnehmerin Jennifer Balle mit 15:7 aus. Im Finale gegen die Ja- panerin Seiso Kanetaka versuchte Isabella Lindner alles, fand aber kein Rezept, der Dame aus Fernost beizukommen und holte Silber. „Bella hat ein tol- Siegerehrung Damendegen: Leoni Krysiak ganz oben Foto: Verein les Turnier gefochten. Beste Deutsche bei diesem Starterfeld ist ein Ausrufezeichen”, meinte Trainer Robert Peche. ­Juniorinnen holte. Julia Keller und Dennis Plischke erfochten sich in der A-Jugend jeweils Bronze. Bei Im Herrenflorett waren über 100 Starter dabei. den Senioren schrammte Jens-Uwe Vogel als Fünf- Viele Radebeuler Jungs mussten dem starken Teil- ter hauchdünn an den Podestplätzen vorbei. nehmerfeld Tribut zollen und schieden in Vorrun- de und 128er-K.o. aus. Tilman Brosche, Hannes Bei den norddeutschen Seniorenmeisterschaften Nowak und Ruben Lindner erreichten als Rade- in Hannover, die in einer wunderschönen histori- beuler Dreigespann die Runde der letzten 32 Fech- schen Fechthalle ausgetragen wurden, errang Anne ter. Hier verlor Lindner gegen Philipp Ahlvers aus Heitmann Silber im Damendegen der AK30+. Halle und belegte den 30. Platz. Henry Herzog konnte sich im Herrendegen über Bronze freuen. Die beiden Sportschüler Brosche und Nowak zo- gen hier aber erst richtig los. Beide mussten teils „Es war wieder ein tolles Wochenende für den harte und knappe Kämpfe bestreiten, fochten sich Verein. Edelmetall, wohin man sieht. Durch un- aber bis ins Halbfinale. Während Hannes Nowak sere breite Aufstellung in Degen und Florett über den Thüringer Theo Lösche klar besiegte, musste alle Altersklassen sind wir in der Lage, überall um sich Tilman Brosche in einem guten Gefecht dem Medaillen mitzufechten. So kann es weitergehen”, Quernheimer Justin Arndt mit 9:15 beugen und bilanzierte Trainer Robert Peche. wurde Dritter. Im Finalgefecht zwischen ­Nowak Robert Peche und Arndt ging es ebenfalls knapp zur Sache.­ Radebeuler Fechter, Trainer und Kampfrichter Erst am Ende konnte der Quernheimer sich ent- mit Teampokal Fotos Verein scheidend absetzen und das Gefecht mit 15:12 Überraschung in Halle: Radebeul knapp hinter

Beim 26. Königspokal in Halle belegte der Fecht- club Radebeul überraschend einen hervorragen- den zweiten Platz in der Vereinswertung. Nur das japanische Nationalteam war einen Hauch stärker. Basis für den Erfolg waren die starken Einzelergeb- nisse der Radebeuler Fechter.

Dreimal Silber und einmal Bronze lautete die Bi- lanz der Fechter aus der Lößnitzstadt. Das traditi- onsreiche Ranglistenturnier mit Fechtern aus ganz Deutschland und eben aus Japan zog auch in die- sem Jahr viele Starter nach Mitteldeutschland.

Bei den B-Jugendlichen (U14) erreichte Ruben Lindner für den Fechtclub Radebeul Platz zwei. Im Achtelfinale schlug er den Hallenser Jamey-Maurice Schwab und auch gegen den Polen Piotr Sowa konn- te sich Lindner im Viertelfinale durchsetzen. Sein Halbfinalgegner Alexander Hildebrandt aus Moers musste sich 8:10 geschlagen geben. Im Finale traf Lindner auf seinen ehemaligen Vereinskameraden Julien Wolf vom Dresdner FC. Beide lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe, das der Dredsner mit 10:9 Alle Radebeuler Starter beim Königspokal

29 ­gewinnen. Nowak reihte sich in die Riege der Radebeuler Silbermedaillengewinner ein. „Man kann sicherlich von einem guten Turnier sprechen, wenn man drei Medaillen und einen Teampokal holt“, sagte Robert Peche. Robert Peche

Voller Erfolg bei den Landesmeisterschaften im Degen

Bei den Landesmeisterschaften im Degen in Oels- nitz konnte sich der Fechtclub Radebeul mit sieben ­Medaillen als erfolgreicher Degenverein präsentie- ren. Hinter dem Bundesleistungszentrum Leipzig war Radebeul der stärkste Club.

Am ersten Tag der Titelkämpfe waren es vor allem die Damen, die Medaillen holten. Im Einzel der Aktiven konnten sich Leona Vogel, Leoni Krysiak und Deborah Schmidt ins Viertelfinale fechten. Hier kam es zum internen Duell zwischen Vogel und Krysiak, das Leona 15:5 gewinnen konnte. De- borah Schmidt bezwang zeitgleich die Dresdnerin Susanne Scholz mit 15:12 und schaltete im Halbfi- nale auch Vogel mit 15:8 aus. Sportschülerin Vo- Strahlende Gesichter bei der Siegerehrung der Degendamen gel, die in Leipzig am Bundesstützpunkt trainiert, sicherte sich Bronze.

Im Finale verpasste Deborah Schmidt mit einer Bereits in der Vorrunde zeigte der C-Kader-Athlet 14:15-Niederlage eine Überraschng gegen Annett des Deutschen Fechter-Bundes eine starke Leis- Crustewitz aus Leipzig. Und auch Leona Vogel tung. Zwar ging sein erstes Gefecht gegen den durfte noch mal ganz hoch aufs Treppchen steigen, Franzosen Raphael Dominici verloren, danach denn als beste Juniorin wurde sie Landesmeisterin wurde er von Gefecht zu Gefecht mutiger und ge- in dieser Altersklasse. Bronze sicherte sich Leoni wann gegen den Polen Wojciech Lubieniecki mit Krysiak. Luise Scholz und Pauline Arndt runde- 5:2. Anschließend besiegte er den Russen Maksim ten mit den Plätzen sieben und acht das gute Ab- Potapov nach anfänglichem Rückstand knapp 5:4, schneiden bei den Junioren ab. Bei den Aktiven bevor er den Luxemburger Niklas Prinz 5:3 sowie war der 10. Rang von Silvana Thümmler die beste Jovan Borer aus der Schweiz mit 5:4 ausschaltete. Platzierung für Radebeul. Silber und Bronze gab Auch sein letztes Vorrundengefecht gewann er 5:2 es dann noch für die beiden Radebeuler Damen- gegen den Spanier Jaime De No Velez. degenteams. Zunächst siegte Team Radebeul I mit den Schwestern Leona und Josana­ Vogel, Silvana Im 128er-K.o. schlug er den Franzosen Winger- Thümmler und Deborah Schmidt gegen Radebeul ter und in der nächsten Runde den Spanier Emilio II mit Luise Scholz, Leoni Krysiak, Viviane Bauer Fernandez-Jimendo (15:10). Auch im 32er-K.o. und Pauline Arndt. Im Finalgefecht gegen Leip- wusste er gegen den Portugiesen Filipe Frazao Das Team: Deborah Schmidt, Josana Vogel und zig mussten sich die Damen am Ende mit Silber (15:10) zu überzeugen. Im Achtelfinale unterlag Bir- Silvana Thümmler Fotos: Verein zufriedengeben. Im Herrendegen der A-Jugend kenmaier allerdings dem Ungarn David Nagy mit konnte sich Dennis Plischke auf den 11. Platz fech- 10:15 und beendete das Turnier mit dem 13. Platz. ten. Etwas unglücklich unterlag er im Achtelfinale dem späteren Sieger Michalski (Leipzig). WÜRTTEMBERG „Marco hat mit Abstand sein bestes Weltcup­ turnier gefochten und gerade in kritischen Situa- Am zweiten Tag zeigte sich Dennis Plischke in Top- Mutig agiert: Reutlinger Birkenmaier tionen sehr mutig agiert“, bescheinigte ihm der für form und gewann den Titel in der B-Jugend. Unge- erreicht Platz 13 in Basel die Junioren des DFB verantwortliche Trainer Jo schlagen ging er durch die Vorrunde. Im Viertelfina- Braun. Den Sieg sicherte sich der Tscheche Jakob le bezwang er den Markleeberger Paul Spremberg. Marco Birkenmaier, der seit dieser Saison für die Jurka mit 15:12 gegen Tibor Andrasfi aus Ungarn. Auch Yannik Stein aus Oelsnitz im Halbfinale und Beate Hum Tilman Ebert aus Markleeberg im Finale konnten TSG Reutlingen startet und nach wie vor beim Plischke nicht stoppen, sodass er verdient Gold VfB Friedrichshafen trainiert, gelang beim mit 175 holte. Gemeinsam mit dem Oelsnitzer Yannik Stein Fechtern aus 35 Nationen stark besetzten Junioren- Lis Fautsch erreicht beim traten Ilchmann und Plischke als Team an. Alle drei Weltcupturnier in Basel eine herausragende Plat- Fechter konnten über sich hinauswachsen und den zierung. Grand Prix die Top 64. Titel holen. Im Finale bezwangen sie die Kampfge- meinschaft aus Ostsachsen mit 45:29. Sechs Heidenheimer Fechter starteten beim 2. Grand Prix der Saison in Budapest. Niklas Im Damendegen der A-Jugend belegte Dorothee ­Multerer und Stephan Rein gingen im Herren­ Beck als beste Radebeulerin den 16. Rang. Turnier- degen in die Qualifikation mit 313 Fechtern. Doch siegerin wurde Lucy Roth aus Bad Elster. Das glei- beide konnte nicht an ihr gutes Resultat vom ersten che Ergebnis erzielte im Herrendegen der Aktiven Marco Birkenmaier Grand Prix in Doha, wo Multerer die Top 32 und Steffen Püschel. Sieger im Herrendegen wurde der erreicht beim Rein die Top 64 erreichte, anknüpfen. Leipziger Tom Thiele. In der Teamentscheidung Junioren-Weltcup wurden die Radebeuler Herren Sechster. Der Titel in Basel den Während Rein noch mit vier Siegen und zwei ging an die Mannschaft aus Oelsnitz. 13. Platz. Niederlagen die Vorrunde gut meisterte, wackel- Robert Peche Foto: Verein te Multerer mit zwei Siegen und vier ­Niederlagen.

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Eat like an Athlete Die Wahl-Heidenheimerin und Luxemburgerin Lis Fautsch erreicht Runde der letzten 64 beim Grand- Moderne Ernährungsstrategien Prix in Budapest Foto: Augusto Bizzi/FIE für Sportler

Doch beide schafften den Sprung ins 256er- Nudeln, Eier, Eiweißpulver, Nahrungs­ Tableau: Hier stand Multerer dem Amerikaner James Kaull gegenüber. Im ersten Drittel konnte ergänzungsmittel und Shakes. Was versteht er eine 5:3-Führung erarbeiten und diese sogar man eigentlich unter Sportlernahrung? auf 9:4 ausbauen, doch im letzten Drittel holte Wie viel wovon, aber auch wann sollte der Amerikaner auf, konnte den Ausgleichstref- Gestoppt von der man etwas zu sich nehmen, um optimale fer zum 10:10 erzielen und den Sudden Death US-Amerikanerin sportliche Leistungen zu erzielen? Die erzwingen. Hier riskierte er einen Fußtreffer und Anna Van richtige Ernährung ist für jeden Sportler gewann mit 11:10. Multerer musste sich mit Platz Brummen: Nadine wichtig, etwa um bei Wettkämpfen 220 begnügen. Stahlberg Magen-Darm-Beschwerden oder einen Foto: Augusto Bizzi/ FIE Rein musste gegen den Polen Mateusz Nycz an- Hungerast zu vermeiden oder die treten und geriet schnell in Rückstand, fand auch Stahlberg gewann souverän gegen die Spanie- gewünschte Gewichtsklasse zu erreichen. nicht das passende Mittel, um das Gefecht zu dre- rin Sofia Cisneros mit 15:9. Riedmüller stand der Mit der richtigen Ernährung lassen hen und verlor 9:15. Im Endklassement erreicht deutschen Nummer eins, Beate Christmann aus sich bessere Leistungen erzielen und Rein den 166. Rang. Tauberbischofsheim, gegenüber. Die Heidenhei- Regenerationsprozesse nach Training merin geriet nach zwei gesetzten Treffern zunächst und Wettkampf optimieren. In Eat Sieger des Grand Prix von Doha wurde ein auf der ins Hintertreffen, konnte aber aufholen und sich in Ostalb nicht unbekannten Fechter: der Japaner den Sudden Death retten, den Christmann jedoch like an Athlete setzen drei Experten ­Kazuyasu Minobe, Vorjahressieger der Heiden­ mit 14:13 für sich entschied. Riedmüller landete wissenschaftliche Erkenntnisse in heimer Fechtertage. Er setzte sich im Finale gegen auf Platz 138. zugänglicher Weise in praktische Ratschläge den Italiener Andrea Santarelli durch. um. Sie unterscheiden Sinn von Unsinn und Erste Gegnerin für Stahlberg in der K.o.-Runde war liefern Ernährungspläne für verschiedene die Amerikanerin Anna Van Brummen, die sie beim Sportarten und Trainingsziele, inklusive deutschen Ranglistenturnier in Mannheim noch schmackhafter Rezepte. Am Beispiel von mit 15:14 im Viertelfinale geschlagen hatte. Doch Van Brummen hatte ihre Lehren aus diesem Gefecht 10 fiktiven Sportlern, darunter Cross- gezogen, konnte sich früh absetzen und das Gefecht Fitter Boaz, Hockeyspielerin Jill und mit 15:12 gewinnen. Stahlberg kam auf Platz 74. die vegetarische Schwimmerin Feline, Unterlegen im erfährt der Leser, welche Möglichkeiten vereinsinternen So war Fautsch die letzte Heidenheimerin im Tur- die Ernährung bietet, um sich optimal auf Duell: Sophie nier. Sie traf auf die TBB-Fechterin Christmann Training und Wettkampf vorzubereiten. Eat und hatte sie mit 4:3 und 7:3 anfangs gut im Griff, Weitbrecht like an Athlete ist ein praktischer Ratgeber Foto: Augusto Bizzi/ FIE bevor ihre Kontrahentin sich eine 8:7-Führung er- kämpfe. Im dritten Drittel behielt Fautsch die Ner- für jeden Sportler, unabhängig von Alter, Im Damendegen meisterten Nadine Stahlberg, ven und die Oberhand und siegte mit 15:8. Sportart, Trainingshäufigkeit und -ziel, Sophia Weitbrecht, Vanessa Riedmüller und Lis gleichgültig, ob er einfach nur fit bleiben Fautsch die Vorrunden und qualifizierten sich alle Nächste Gegnerin von Fautsch war die Nummer 17 oder die Leistungsspitze erreichen will. mit einem Freilos für das 128er-K.o. Hier kam es der Welt, die Polin Ewa Trzebinska. Nach anfäng- zum vereinsinternen Duell zwischen Weitbrecht lichen Schwierigkeiten und einem 3:6-Rückstand 192 Seiten, 19,0 x 23,5 cm, Paperback und der Luxemburgerin Fautsch. Nach zwei ausge- konnte Fautsch 15 Sekunden vor Schluss noch den 109 Fotos, 14 Abb., 26 Tab., in Farbe glichenen Dritteln konnte Fautsch eine 12:10-Füh- Ausgleichstreffer setzen. Im Sudden Death riskier- rung erarbeiten und schließlich mit 15:12 ge- te Fautsch allerdings zu früh einen Angriff, den die Meyer & Meyer Verlag winnen. Weitbrecht kam auf Platz 135 unter 262 Polin gekonnt ausparierte und zum 12:11-Sieg­ ISBN: 978-3-8403-7629-0 Fechterinnen. treffer nutzte. Preis: 24,00 Euro

31 „Ich bin sehr zufrieden, dass ich beim vierten in- ternationalen Turnier in diesem Jahr zum vierten Mal die Top 64 erreichen konnte. Allerdings bin ich enttäuscht darüber, wie leichtsinnig ich die Chance auf eine Platzierung in den Top 32 vergeben habe. Ich habe in der entscheidenden Situation die Nerven verloren“, kommentierte Fautsch ihr Abschneiden.

„Unseren U23-Fechter Riedmüller, Stahlberg und Weitbrecht mangelt es an Erfahrung, um den zweiten Wettkampftag zu erreichen“, sagte Landes- trainer Hans-Jürgen Hauch. „Wir müssen nächste Saison umdenken und mehr Satellitenturniere und U23-Turniere im Ausland besuchen, damit sie mehr auf internationale Konkurrenz stoßen.“ Lis Rottler-Fautsch

Sechs Medaillen beim Schülerturnier in Mannheim

Das nordbadischen Ranglistenturnier für Schüler in Mannheim nutzte der Heidenheimer SB als Test- turnier. Mit Erfolg! Der HSB-Nachwuchs kam mit sechs Fechtern auf das Siegerpodest. Eilert Kum- Die Heidenheimer Starter in Mannheim: Marius Kasdorff, Eilert und Rainald Kummer, Istvan Schuller, mer sicherte sich im Jahrgang 2009 nach einem Julian Saur, Johannes Köpf und Cornelius Köpf Foto: privat Finalerfolg gegen Eric Krautheim (FC Hardheim- Höpfingen) den ersten Platz. Sein Zwillingsbruder Rainald und Julian Saur wurde Dritter.

Im Jahrgang 2008 dominierte Istvan Schuller das Turnier, Marius Kasdorff sicherte sich Platz drei. Im Jahrgang 2007 gewann Johannes Köpf Silber und musste sich nur gegen den Pliezhausener Da- vid Ganz geschlagen geben. Der Heidenheimer Cornelius Köpf erreicht den fünften Platz. Lis Rottler-Fautsch

Neuauflage des „Brusler Dorscht“ zum Jubiläum

In diesem Jahr feiert die Fechtabteilung des TSG Bruchsal das 100-jährige Jubiläum. Für dieses Ereig- nis wird es am 20./21. Juli die Neuauflage des Tur- niers „Brusler Dorscht“ geben. Nach rund 50 Jahren heben die Bruchsaler es wieder aus der Taufe.

Es birgt ein Novum, weil es mit dem Florett im Schweizer Modus gefochten wird. Im Degen ist es gut bekannt, im Florett neu. Die Premiere des Skizze aus dem Gästebuch von vor 50 Jahren. Modus 2018 lieferte viele positive Rückmeldungen. Gefochten wird beim Schweizer Modus stets gegen den Fechter auf der benachbarten Ranglistenposi- Florian Kaufmann wird Kaufmann, der im Jahr 2000 seine Fechtkarriere tion (1-2, 3-4 usw). Die Rangliste wird nach jedem Landesmeister im Florett im Heidenheimer Sportinternat begann. Mit vier Gefecht bzw. Durchgang aktualisiert. Dadurch Siegen und einer Niederlage zeigte er schon in ist ein dauerhaftes Ab- und Aufsteigen gegeben. der Vorrunde seine Ambitionen auf den Titel und Die Herrenflorettfechter kämpften bei den Landes­ Nach wenigen Durchgängen findet man sich so konnte sich als Indexzweiter und dank eines Freilo- meisterschaften Baden-Nord/Württemberg in auf gleichem Niveau wieder. Keiner scheidet aus, ses direkt für das Viertelfinale qualifizieren. alle Fechter nehmen bis zum Ende des Turniers am Tauberbischofsheim um die Titel. Mit dabei vom Heidenheimer SB war der 34-Jährige Florian Geschehen teil. Der Gewinner ermittelt sich nach Dort stand ihm Sebastiano Gröteke gegenüber. Siegen, bei Gleichstand nach Index. Kaufmann ließ dem Weinheimer keine Chance und entschied das Duell klar mit 15:4 für sich. Aufgetaucht ist bei den Recherchen zum 100. Ju- Auch das Halbfinale gegen den Tauberaner Bastian biläum ein Gästebuch des „Brusler Dorscht“-Tur- Kappus fiel mit 15:3 sehr deutlich aus. niers von 1971. Manche darin verewigten Fechter sind heute noch aktiv. Derart bestärkt, wird das Im Finale stand er dem 16-Jährigen Laurenz Rieger Turnier in diesem Jahr ausgebaut: Es wird ein Tag vom TSG Weinheim gegenüber, der mit dem deut- Florett und ein Tag Degen gefochten. Nahezu alle Heidenheimer schen Team bei der Kadetten-EM in Foggia Sechster Altersklassen von den Jungen mit dem Mini-Flo- Florian Kaufmann geworden war. Beide lieferten sich ein spannendes rett bis zu den Veteranen können starten. holt siebten Duell, das Kaufmann mit 15:14 gewann. Damit hol- Weitere Informationen unter: www.tsg-bruchsal.de Landesmeistertitel. te er seinen siebten Landesmeistertitel. Dirk Eisner Foto: Verein Lis Fautsch

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LESERBRIEFE impressum

Wir laufen in eine Sackgasse! Offizielles Organ des Deutschen Fechter-Bundes e. V. Sehr wenige junge Leute engagieren sich ehrenamtlich. Doch der Druck in der Schule Herausgeber: auch durch die längere Schulzeiten (siebte und achte Stunde) lassen weniger Freiheit Deutscher Fechter-Bund e. V. zur Entfaltung der Schülerinnen und Schüler im Sport. Hinzu kommt die immense Bü- Am Neuen Lindenhof 2 rokratie in allen sportlichen Institutionen (Dach- und Landesverbände) und natürlich 53117 Bonn Telefon: (02 28) 98 90 50 auch in den Nationalverbänden. Fax: 67 94 30 E-Mail: [email protected] Abgesehen von den immer teurer werdenden Anschaffungen der Sportgeräte und der Internet: www.fechten.org -bekleidung, Ausrüstung und Fahrten zu den Veranstaltungen sind die jährlichen Re- Redaktion: geländerungen in vielen Sportarten sehr kostspielig, erzeugen Unsicherheit bei den El- Andreas Schirmer (verantwortlich) tern und Sportlern. Diese jährlichen Änderungen erschweren die Arbeit der ehrenamt- Schaumainkai 3 lichen Vertreter in den Abteilungen und Vereinen. Die vielen jährlichen Änderungen 60594 Frankfurt/Main Tel.: (069) 97 69 51 24 machen uns lächerlich und zwar so, dass die Glaubwürdigkeit der Trainer verloren geht. E-Mail: [email protected] Viele Regeln und Regeländerungen bedeuten zudem einen Attraktivitätsverlust vor Fachredaktion: ­allem für Randsportarten wie Fechten. Ein weiterer harter Schlag für die Vereine und Sven Ressel, Am Neuen Lindenhof 2 53117 Bonn Abteilungen war und ist die Datenschutz-Grundverordnung, die dafür gesorgt hat, dass Tel.: (02 28) 98 90 50, (0 93 41) 8 09 51 viele Sportvereine, Landessportverbände und Sportabteilungen auf ihre Webseiten ver- E-Mail: [email protected] zichtet müssen und sie sogar zum Teil abgeschaltet haben. Eine Homepage ist in dieser Druck: Buch- und Offsetdruckerei Häuser KG, Köln Zeit ein Türöffner für neue Mitglieder. Ich hätte mir für Sportvereine eine Sonderrege- Verlag: Meyer & Meyer Verlag GmbH lung bezüglich des Datenschutzes gewünscht. Von-Coels-Straße 390, 52080 Aachen Tel.: (02 41) 95 81 00 Fax: (02 41) 9 58 10 10 Mal nachdenken! www.dersportverlag.de Mehmet Bilinir Member of the World Sport Abteilungsleiter der Fechtabteilung Blau-Weiss Buchholz Publishers’ Association (WSPA)

Schlussredaktion, Satz & Gestaltung: Andreas Mann Wie denkt man in anderen Vereinen über die in dem Leserbrief von Mehmet Bilinir geschilderten Tel.: (02 41) 9 58 10 19, Fax: (02 41) 9 58 10 10 Probleme? Schreiben Sie Ihre Meinung und Ihre Sicht dieser Dinge an das fechtsport-Magazin schir- E-Mail: [email protected] [email protected]. Titelbild: © Augusto Bizzi Kleine Fotos: © Augusto Bizzi, fechtsport

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Zum Interview vom DFB-Seniorensprecher fechtsport erscheint 6 x jährlich; der Abopreis beträgt im fechtsport-Magazin 01/2019, Seite 16 und 17: € 20,- inkl. Versand (im Ausland auf Anfrage). Für die Lizenznehmer des DFB ist der Bezugspreis in der Herzlichen Dank für Dein großes Engagement für die Seniorenfechter. Im fechtsport- Lizenzgebühr enthalten. Abokündigung muss mit einer Frist von drei Monaten vor Ablauf des Kalenderjahres Magazin 01/2019 habe ich in dem Interview mit Dir die Bemerkung gelesen: „Habe auf erfolgen. Einzelheft € 4,- der Piste noch keinen umfallen sehen”. Dies möchte ich nicht unwidersprochen lassen Redaktionsschluss ist ca. vier Wochen vor Erscheinen und einen Fall schildern, den ich selbst erlebt habe. und wird in der jeweils vorherigen Ausgabe bekannt gegeben. Die Zeitschrift und alle Beiträge und Als wir bei den Mannschafts-Europameisterschaften 2014 in Porec im Säbel gegen Un- Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. garn fochten, fiel auf der Nachbarbahn ein russischer Nationalfechter um, der von uns Die Verwendung ohne Zustimmung des Verlages ist reanimiert wurde. Nachzulesen im fechtsport-Magazin. Was aus ihm geworden ist, ist strafbar – insbesondere Vervielfältigung, Übersetzung, mir leider nicht bekannt. Es handelte sich sicher um einen Herznotfall im Sinne einer Verfilmung und Einspeicherung in Datensysteme. Rhythmusstörung, möglicherweise als Ursache eines Herzinfarkts. Gekennzeichnete Berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Herausgebers wieder. Aus diesem Grund wird aus solchen Erfahrungen von allen sportmedizinischen Gesell- Wir behalten uns vor, Manuskripte und Leserbriefe zu kürzen. Die in dieser Zeitschrift erwähnten Übungen schaften eine sportärztliche Untersuchung vor allem von sportlich aktiven Menschen und Trainingsprogramme wurden nach bestem Wissen ab 40 Jahren empfohlen, weil sich in diesem Alter das Risiko einer arteriosklerotischen und Gewissen entwickelt und zusammengestellt, jedoch Herzkrankheit deutlich erhöht und Herznotfälle meist damit zu tun haben. können wir keine Haftung für durch während und/oder nach der Ausübung auftretende Beeinträchtigungen jeder Es können auch Leistungsfechter, die schon immer trainiert haben und scheinbar ge- Art nehmen. sund sind, plötzlich tot umfallen, sogar anschließend im Umkleideraum nach einem ISSN 0720-2229 Turnier (wie wir schon erfahren mussten). Auch dies ist eventuell durch eine gründliche Nächster Erscheinungstermin: 07. Juni 2019 sportärztliche Untersuchung vermeidbar. Verbindlicher Redaktionsschluss für die Ausgabe 3/2019 ist der 13. Mai 2019, für die Ausgabe 4/2019 der 30. Juni Ich bin ein Vertreter für den Leistungssport im höheren Alter, aber man sollte gut auf 2019. sich hören und gründlich nach sich schauen lassen! Weitere Zeitschriften im Meyer & Meyer Verlag: Badminton Sport, Betrifft Sport, International Journal of Physical Education, Judo-Magazin, Laufzeit & Condition, Dr. Dietrich Pfeilsticker Sport­journalist, Ü-Magazin für Übungs­leiter, Zeitschrift Allgemeinmedizin, Sportmedizin, 33 Jahre ärztlicher Betreuer von Herzsportgruppen für sportpädago­gische Forschung

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