Landschaftsplan Text
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Kreis Paderborn Landschaftsplan Paderborn-Bad Lippspringe Textliche Darstellungen und Festsetzungen mit Erläuterungen in der Fassung der 2. Änderung Erarbeitet vom Ing.-Büro Dr. Loske, Salzkotten im Auftrag des Kreises Paderborn Überarbeitet durch: Kreis Paderborn, Fachbereich für Umwelt, Natur und Landschaftspflege 2. Änderung erarbeitet von Kortemeier Brokmann Landschaftsarchitekten, Herford Im Auftrag des Kreises Paderborn II Inhalt Inhalt A. Vorwort B. Planbestandteile, Verfahrenshinweise C. Rechtsgrundlagen D. Räumlicher Geltungsbereich E. Planerische Vorgaben und Grundlagen des Landschaftsplanes 1. Entwicklungsziele für die Landschaft 1.1 Entwicklungsziel 1 Erhaltung einer mit naturnahen Lebensräumen oder sonstigen natürlichen Landschaftselementen reich oder vielfältig ausgestatte- ten Landschaft 1.2 Entwicklungsziel 2 Anreicherung einer im ganzen erhaltungswürdigen Landschaft mit naturnahen Lebensräumen und mit gliedernden und belebenden Elementen 1.3 Entwicklungsziel 3 Wiederherstellung einer in ihrem Wirkungsgefüge, ihrem Erschei- nungsbild oder ihrer Oberflächenstruktur geschädigten oder stark vernachlässigten Landschaft 1.4 Entwicklungsziel 4 Ausbau der Landschaft für die Erholung 1.5 Entwicklungsziel 5 Ausstattung der Landschaft zur Verbesserung des Klimas 1.6 Entwicklungsziel 6 Erhaltung und Sicherung natürlicher und naturnaher Landschafts- elemente bis zur baulichen Inanspruchnahme aufgrund einer ver- bindlichen Bauleitplanung sowie zukünftige landschaftsgerechte Gestaltung des Ortsbildes und der Ortsränder 1.7 Entwicklungsziel 7 Erhaltung und Entwicklung von Fließgewässern und ihren Auen 2. Besonders geschützte Teile von Natur und Landschaft 2.1 Naturschutzgebiete 2.2 Landschaftsschutzgebiete 2.3 Naturdenkmale 2.4 Geschützte Landschaftsbestandteile III Inhalt Inhalt 3. Zweckbestimmung für Brachflächen 3.1 Der natürlichen Entwicklung zu überlassende Brachflächen 3.2 In bestimmter Weise zu nutzende, zu bewirtschaftende oder zu pflegende Brachflächen 4. Besondere Festsetzungen für die forstliche Nutzung 4.1 Vorschrift oder Ausschluss bestimmter Baumarten für Erstauffors- tungen 4.2 Vorschrift oder Ausschluss bestimmter Baumarten für Wiederauf- forstungen und/oder Untersagung einer bestimmten Form der End- nutzung 5. Entwicklungs- und Pflegemaßnahmen 5.1 Herrichtung von Grundstücken durch Beseitigung von Beeinträchti- gungen des Landschaftsbildes und/oder Anlage oder Wiederher- stellung naturnaher Lebensräume sowie sonstige Pflegemaßnah- men 5.2 Anpflanzung von Feldgehölzen, Ufergehölzen, Hecken, Schutz- pflanzungen, Alleen, Baumreihen, Baumgruppen, Obstbaumbe- ständen und Einzelbäumen IV Vorwort A. Vorwort Landschaftspläne haben den Zweck, die Ziele und Grundsätze des Naturschutzes und der Landschafts- pflege zu verwirklichen. Der Landschaftsplan „Paderborn-Bad Lippspringe“ rückt dieses Ziel ein Stück nä- her. In einem Zeitraum von drei Jahren wurden die Planungsinhalte in enger Zusammenarbeit mit den Städten Paderborn und Bad Lippspringe, den land- und forstwirtschaftlichen Dienststellen sowie sonstigen Behörden erarbeitet. Dazu wurden wiederholt Bürgerversammlungen durchgeführt. Dem vom Gesetzge- ber gewollten Ausgleich zwischen den öffentlichen Aufgaben und den wirtschaftlichen Funktionen der Grundstücke wurde weitgehend Rechnung getragen. Durch den Landschaftsplan „Paderborn-Bad Lippspringe“ werden insgesamt 12 Naturschutzgebiete aus- gewiesen bzw. erweitert, zwei ehemalige Naturschutzgebiete werden aufgegeben. Die seit 1970 (Verord- nung Paderborn) und 1972 (Verordnung Naturpark) bestehenden Landschaftsschutzgebiete werden durch den Landschaftsplan nach den heutigen Erkenntnissen neu festgesetzt. Darüber hinaus werden Naturdenkmale und geschützte Landschaftsbestandteile ausgewiesen. Neben der Neufestsetzung von Schutzgebieten sind vor allem die Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen ein weiterer Schwerpunkt dieses Landschaftsplanes. Dazu zählen neben der Pflege ausgewählter Biotope vor allem Anpflanzungen von Gehölzen. Die Anpflanzungen sind vorwiegend an Bachläufen, Weg- und Straßenrändern sowie Grundstücksgrenzen vorgesehen. Dabei wird besonders auf die Interessen des Grundstückseigentümers und der Anlieger Rücksicht genommen. Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen dienen zum einen dem klassischen Naturschutz, zum anderen aber auch der Verbesserung des Land- schaftsbildes. Dadurch wird die Erholungseignung dieser Landschaft nachhaltig verbessert. Mit dem Landschaftsplan „Paderborn-Bad Lippspringe“ wurde eine Brücke zwischen „Ökologie“ und „Ökonomie“ geschlagen. Das hat der einstimmige Beschluss des Kreistages, quer durch alle Fraktionen, unterstrichen. Der Landrat des Kreises Paderborn gez. Dr. Wansleben Vorbemerkung zur 1. Änderung Der Beschluss der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ( FFH ) vom 21.05.1992 als „Richtlinie 92/43 EWG des Rates zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen“ legt den Grundstein für einen umfassenden europaweiten Lebensraumschutz. Bereits seit dem Jahr 1979 gibt es die sogenannte „Vogelschutzrichtlinie“ 79/409/EWG. Hauptziel dieser Richtlinien ist der Erhalt der biologischen Vielfalt auf europäischer Ebene. Dieses Ziel soll durch die Schaffung eines zusammenhängenden ökologischen Netzes besonderer Schutzgebiete erreicht werden. Im Geltungsbereich dieses Landschaftsplanes befinden sich die FFH-Gebiete DE-4219-301 „Egge“ DE-4218-301 „Tallewiesen“ und DE-4318-301 „Ziegenberg“. Diese Gebiete wurden inzwischen von der Bundesrepublik Deutschland an die Europäische Union gemel- det. Die Mitgliedsstaaten sind verpflichtet, den verbindlichen Schutz der FFH-Gebiete bis zum 30.06.2004 sicherzustellen. V Vorwort Der Kreistag hat in seiner Sitzung am 17.12.2001 beschlossen, den Landschaftsplan Paderborn – Bad Lippspringe im Hinblick auf die FFH-Richtlinie zu ändern. Die FFH-Gebiete „Ziegenberg“ und „Tallewiesen“ stehen bereits unter Schutz ( Naturschutzgebiete 2.1.10 Ziegenberg und 2.1.4 Lippeniederung zwischen Bad Lippspringe und Mastbruch ). In diesen Fällen ist es erforderlich, den Schutzzweck und die Schutzziele an die europarechtlichen Vorgaben anzupassen. Für den Bereich „Egge“ führt die Umsetzung der FFH-Richtlinie zu einer Anpassung des Schutzzweckes und der Schutzziele für den bereits unter Naturschutz stehenden Teil ( 2.1.1 Egge-Nord ) sowie zur Schaf- fung des neuen Landschaftsschutzgebietes 2.2.5 „FFH-Gebiet Egge“. Mit Rechtskraft der 1. Änderung treten die derzeitigen Festsetzungen für den Geltungs- und Regelungsbe- reich der 1. Änderung außer Kraft. Der Landrat des Kreises Paderborn Im Auftrag gez. Löhr Vorbemerkung zur 2. Änderung Im Geltungsbereich des Landschaftsplanes befindet sich auch der Lippesee bei Paderborn-Sande, der durch die Auskiesung eines etwa 1,5 km langen Abschnitts der Lippe und ihrer Aue entstand. Wegen der starken Beeinträchtigung des Fließgewässerökosystems der Lippe aufgrund des Durchflusses durch den Lippesee wurde die Abtrennung beschlossen und als Maßnahme des Gewässerauenprogramms NRW erfolgreich durchgeführt. Die Umflut hat eine Länge von ca. insgesamt 2,7 km. Die umfangreichen Erfolgskontrollen durch das die Maßnahme begleitende Büro für Landschaftsplanung, Bewertung und Dokumentation haben ergeben, dass die Lippe sich im Bereich der Lippeseeumflut äu- ßerst positiv in Hinblick auf die angestrebten Ziele „Wiederherstellung der Durchgängigkeit für wandernde Organismen“, „Reaktivierung des Geschiebetransports und der Eigendynamik“, „Verbesserung der Was- sergüte von Lippe und Lippesee“ sowie „Schaffung einer Ersatzaue als Lebensraum typischer Tier- und Pflanzenarten“ entwickelt hat. Zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung der Lebensstätten, Biotope und Lebensgemeinschaf- ten wurde daher in 2010 der Bereich der Lippeseeumflut oberhalb des Holthofes auf einer Länge von ca. 1,6 km als Naturschutzgebiet „Lippe bei Sande“ einstweilig sichergestellt. Die dauerhafte Unterschutzstel- lung ist erforderlich gewesen, um die Rahmenbedingungen für die bereits eingetretene ungestörte, eigen- dynamische Entwicklung der Lippe mit ihren vielfältigen Lebensräumen weiterhin sicherzustellen. Die ent- standenen Lebensräume werden bereits heute von den für sie charakteristischen und in hohen Anteilen gefährdeten Tier- und Pflanzenarten in einer bemerkenswerten Vollständigkeit besiedelt (NZO GmbH 2012). Der Landrat des Kreises Paderborn Im Auftrag Martin Hübner VI Planbestandteile, Verfahrenshinweise B. Planbestandteile, Verfahrenshinweise Planbestandteile Bestandteile dieses Landschaftsplanes sind: − die Karte der Entwicklungsziele und die Festsetzungskarte (je 69 Kartenblätter im Maßstab 1 : 5.000), − die textlichen Darstellungen und Festsetzungen, − sowie ergänzende Erläuterungen. Die Darstellungen und Festsetzungen sind in Karte und Text mit identischen Ziffernkombinationen ge- kennzeichnet. Sind Begrenzungslinien in Einzelfällen in der Karte nicht exakt darstellbar, so werden zur Verdeutlichung Maße angegeben. Der Text enthält in diesen Fällen ebenfalls Maßangaben. Werden Maßangaben bei Bächen auf die Bachmitte bezogen, so ist die Bachmitte bei Mittelwasser (MW) gemeint. Sämtliche Flurstücksbezeichnungen im Text sind mit Stand vom 01.03.1999 angegeben. Ist weder der Karte noch dem Text eindeutig zu entnehmen, ob Grundstücke oder Teile von Grundstü- cken durch eine Festsetzung betroffen sind, so gelten sie als von der Festsetzung nicht betroffen. Diesem Landschaftsplan sind 2 Übersichtskarten zur Entwicklungs- und Festsetzungskarte im Maßstab 1:25.000 beigefügt. Übersichtskarten und Arbeitskarten sind nicht Bestandteil der Satzung.