Austrian Association AKMA Version 01

KRAV MAGA

Krav Maga

Krav Maga bedeutet auf Hebrä- Selbstverteidigung und keine isch „Nahkampf“ bzw. Kampfkunst oder Kampfsport. „Kontaktkampf“ und ist das Das System beruht auf der natür- Selbstverteidigungssystem der lichen "Kampf-oder-Flucht" israelischen Streitkräfte (IDF), Reaktion, die Idee ist, schnell und Polizei und Sicherheitsdienste. aggressiv zu handeln, um sich von einem oder mehreren Angrei-

fern zu befreien. Die Basis des Systems bilden natürliche, bei jedem bereits vor- Krav Maga ist auch optimal handene Reflexe. Krav Maga ist für Frauen geeignet! ein einfaches, wirkungsvolles Selbstverteidigungssystem, das auf instinktive Bewegungen (Reflexe), praktische Techniken und wirklichkeitsnahe Trainings- www.akma.at szenarien setzt. Es ist reine

Die Geschichte des Krav Maga

Krav Maga in seiner Urform in der israelischen Armee (IDF). losen Selbstverteidigungsmetho- wurde von dem 1910 in Budapest Später wie auch heute wird Krav de wird Krav Maga sowohl in den Inhalt (Ungarn) geborenen und in Preß- Maga auch für Polizisten und USA als auch in Europa in zuneh- burg/Bratislava (heute Slowakei) Zivilisten adaptiert. Dazu wurden mendem Maße auch an zivilen Ziele aufgewachsenen Imi Lichtenfeld die Technik und Taktik der ent- Ausbildungsstätten unterrichtet. entwickelt. sprechenden Rechtslage Merkmale (Notwehr) und Verhältnismäßig-

keit angepasst. Veränderung Nach seiner Flucht und einer Zeit

bei der britischen Armee durfte er Unterschiede 1942 nach Palästina einreisen. Heute findet Krav Maga außer Dort unterrichtete er Nahkampf in beim israelischen Militär in den Bildserie den damals zionistischen Unter- Trainingskonzepten vieler inter- grundorganisationen Haganah nationaler Militär- und Polizei- Links und Palmach. Nach Gründung einheiten Verwendung. Aufgrund des Staates Israel (1948) wurde der Effizienz dieser kompromiss- Lichtenfeld Nahkampfausbilder

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Ziele des Krav Maga im zivilen Bereich

Krav Maga wurde in wesentli- tische Elemente und schöne chen Teilen für den zivilen Techniken. Diese müssen nicht Bereich modifiziert und an die erst langwierig eintrainiert wer- Erfordernisse angepasst. Es soll den und sind auch unter extre- Menschen möglichst schnell in men psychischen Druck schnell die Lage zu versetzen, Aggres- abrufbar. Die Reflexe werden sionen jeder Art zu bewältigen. durch direkte, einfache und effiziente Techniken ergänzt.

Damit ist eine möglichst Ziel ist nicht der Sieg über schnelle Beendigung der Ag- Krav Maga Law/Enforcement einen Gegner, sondern das gression gewährleistet. Training für Sicherheitskräfte Meistern jeglicher Aggression und das Überleben von extre- men Bedrohungen. Deshalb verzichtet Krav Maga auf artis-

Merkmale von Krav Maga

Krav Maga vereint Techniken Abläufe eingehalten werden; Im Gegensatz zu anderen Syste- aus den Bereichen Boxen, Aiki- die gelernten Grundbewegun- men gibt es keine festgelegten do, , Ringen, Jiu-Jitsu, gen werden lediglich mit ande- Technikfolgen oder Handlungs- Stock- und Messerkampf sowie ren dynamischen Zügen kombi- szenarien. zahlreiche Techniken aus weni- niert. Diese Improvisationsfrei- Krav Maga Besonderes Gewicht wird beim ger bekannten Kampfsportar- heit erlaubt es, sich der betref- Training auf Schnelligkeit, ten. Das System soll die natürli- fenden Situation schnellstmög- Durchhaltevermögen, physische Israeli Self Defense chen menschlichen Reflexe so lich anzupassen. Neben den und psychische Stärke, Genau- schulen, dass sie in bedrohli- Grundbewegungen lehrt Krav igkeit und Koordination gelegt. chen Situationen jeglicher Art Maga auch Techniken gegen effektiv eingesetzt werden kön- einen oder mehrere bewaffnete nen. Es müssen keine speziellen Angreifer.

Die wichtigsten Merkmale des Systems zusammengefasst:

1. Vermeidung von Verletzungen

2. Einbezug natürlicher Reflexe

3. Verkürzte Verteidigungs- und Angriffszeit

4. Konzentration auf die Schwachstellen des menschlichen Körpers

5. Nutzung aller "natürlicher Waffen" des menschlichen Körpers

6. Nutzung aller möglichen Waffen

7. Keine festen Regeln Optimale Schutzausrüstung 8. Anpassung an die Situation (Dunkelheit, körperliche Schwächen usw.) für Szenarientraining! 9. Taktisch richtiges Verhalten

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Trainingsinhalte im Krav Maga

Taktik und Strategie in der Kleidung, Haare, Hände uvm. tänden zur Selbstverteidigung Selbstverteidigung (auch mit Gegenständen) Verteidigung mit Waffen Deeskalation/Eskalation Verteidigung am Boden Verteidigung gegen mehrere (stehende Angreifer), Boden- Training im Boxen, Kicken, unbewaffnete oder bewaffnete kampf (mit und ohne Waffen) Schutz einer 3. Person Bodenkampf für die Straße Angreifer Verteidigung gegen Angriffe Verteidigung gegen Schläge Verteidigung unter wechseln- mit Stock und stockähnlichen und Tritte den Bedingungen und Örtlich- Gegenständen keiten Spezielle Zielgruppen Verteidigung gegen Stoßen und Verteidigung gegen Mes- Ziehen Einfache Wurftechniken Zugriffs-, Festlege– und Trans- serangriffe und messerähnli- porttechniken Verteidigung gegen Angriffe in chen Gegenständen und Szenarientraining ungünstigen Positionen Messerbedrohung Schutz einer 3. Person Model Mugging

Befreiungstechniken gegen Verteidigung gegen Schusswaf- Krav Maga im Personenschutz Umklammerungen, Würgen, fenbedrohungen Festhalten bzw. Fassen der Gebrauch von Alltagsgegens-

Krav Maga - Warum es sich verändert?

Ursprünglich wurde Krav Maga vor Jahrzehnten oder gar Jahr- richt ist maßgeblich. Krav Ma- rein für militärische Zwecke hunderten in ihrer Tradition und ga ist und war von Anfang an „Ein realistisches entwickelt und dieses Selbst- Form bestehen, stehen nicht auf ein System, welches auf die Selbstverteidigungssystem verständnis hat es bis heute dem selben Stand wie Systeme, einzelnen Zielgruppen zuge- muss sich ständig noch in Israel. Krav Maga hat die sich der Zeit und den Gege- schnitten werden kann (z.B. anpassen!“ sich von dieser einzigen Ziel- benheiten anpassen müssen. In Frauen, Kinder, Polizei, Pflege- gruppe hin zu verschiedensten der heutigen Zeit sind Gefah- personal, Sicherheitspersonal, Personengruppen entwickelt. rensituationen, Waffen, Gesetze Busfahrer uvm.). Nicht die Insofern liegt der Unterschied und viele andere Rahmenbedin- Menschen müssen sich an das zwischen Krav Maga wie es vor gungen immer wieder anders. System anpassen, sondern das Jahrzehnten entwickelt wurde Fahrzeuge die vor 50 Jahren System an den Menschen. Kei- und Krav Maga heute darin, gebaut wurden, entsprechen ne starren, fix vorgelegten Be- dass wir mit Krav Maga ein heute einfach nicht mehr den wegungsabläufe, sondern an für zeitgemäßes den westlichen heutigen Sicherheitsstandards. den Einzelnen individuelle Gegebenheiten angepasstes So muss auch ein Selbstvertei- Verteidigungsmethoden sind Selbstverteidigungssystem für digungssystem wie Krav Maga ausschlaggebend. Darum unter- Jedermann und -frau haben. sich laufend weiterentwickeln scheidet sich Krav Maga nicht und sich immer wieder verän- nur in vielen Einzelheiten son-

dern, um den Anspruch auf dern auch im Ganzen von ande- Vieles entwickelt sich im Lau- Realitätsnähe und Praxisbezo- ren Systemen. fe der Zeit weiter, so auch Krav genheit erheben zu können.

Maga. Da Krav Maga kein Aber nicht nur Technik und traditionelles System ist, muss Taktik muss sich anpassen, es sich auch weiterentwickeln. auch Trainingsmethodik und Verteidigung gegen mehrere Starre Systeme, die noch so wie zielgruppenorientierter Unter- Angreifer

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Kampfsport – Kampfkunst - Selbstverteidigung

Krav Maga ist kein Kampfsport der Kampfprinzipien gelegt. durch Stärke zu demonstrieren. und keine Kampfkunst, sondern Dazu gehört auch eine besonde- Krav Maga ist ein absolut zeit- rein zweckorientierte Selbstver- re psychische Situationsschu- gemäßes und realistisches teidigung mit dem Ziel, mit lung. Gelehrt werden bestimmte Kampfsystem. Das heißt, es minimalem Aufwand und re- Abwehr-, Box-, Tritt-, Ellenbo- werden alle Distanzen gelehrt. flexartig anzuwendenden einfa- gen- und Knietechniken, Auch das Umsetzungspotential chen Techniken einen maxima- Schock- und Hebeltechniken der Techniken wird so realis- len Erfolg zu erreichen. sowie effektive Bodenkampf- tisch wie möglich geschult techniken. Bei Krav Maga unter Berücksichtigung der

kommt es nicht auf die Schön- psychischen Stressfaktoren, Schießtraining in Israel! Das Krav Maga Selbstverteidi- heit der Bewegung an, es zählt welche bei einem Angriff ent- gungssystem ist ein progressi- lediglich die Effektivität. Das stehen. Es ist ein ideales und ves Kampfsystem für die Ver- System trainiert möglichst rea- der westlichen Mentalität ange- teidigung auf der Straße. Es ist litätsnahe Selbstverteidigungs- passtes Selbstverteidigungssys- ein absolut radikales, direktes, situationen. Der Realitätsgedan- tem und somit bestens auch für zweckgebundenes und äußerst ke wird durch Nachstellen von den zivilen Bereich geeignet. effektives Verteidigungspro- tatsächlich stattfindenden Situa- gramm mit ultimativen, einfa- tionen vermittelt. Ebenso wird chen, in kurzer Zeit zu erlernen- die verbale Situationsbewälti- den Straßenverteidigungstech- gung trainiert, denn viele Situa- niken. Neben den Techniken tionen lassen sich ohne Gewalt wird größter Wert auf die Ver- lösen. Es ist oft angebracht innerlichung und Umsetzung Schwäche zu zeigen und da- KRAV MAGA

Szenarientraining mit Schutzanzug!

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Krav Maga – unterschiedliche Systeme – das gleiche Ziel

Da Israel im ständigen Kriegs- schiedlich. Es ist nicht immer zustand ist, war und ist es not- notwendig für den einzelnen ein Mit der Zeit hat sich das Sys- wendig, das Militär usw. mit System zu erlernen, welches tem natürlich weiterentwickelt - einfachen Mitteln rasch und z.B. auf die Überwältigung je nach Einsatzgebiet, Instruk- effektiv auszubilden. Dies ist einer Person hinausläuft. Spe- torvorbildung, Charakteristik. aber sicher nicht das gleiche ziell etwa bei Frauen wird Krav Da das Einsatzgebiet sehr un- Krav Maga wie im zivilen Be- Maga anders, nämlich wieder- terschiedlich sein kann, wie reich (Ausrüstung, Einsatz der um sehr stark angepasst an die z.B. im zivilen Bereich (hier Waffe uvm.). Es beinhaltet besonderen Bedürfnisse und wird es nicht so häufig zum einfache Techniken, die den Möglichkeiten dieser Zielgrup- Waffeneinsatz der angegriffe- Angreifer rasch außer Gefecht pe, vermittelt. Daraus ergibt Verteidigung gegen Mes- nen Person kommen) oder im serangriffe setzen sollen, möglicherweise sich aber auch wieder eine indi- Personenschutz (Schutz dritter auch unter Einsatz von Waffen. viduelle und unterschiedliche Person) oder Polizei Es finden sich Schlag-, Tritt-, Geschichte und Veränderung. (Teamarbeit, Zugriff usw.) oder Wurf-, Hebeltechniken, sowie Daraus entstehen viele einzelne auch Militär (Waffeneinsatz, die Abwehr von Waffen (alles Systeme, die in ihrem Grundge- Ausrüstung). Hier sind die An- was möglich ist) wieder. danken die Selbstverteidigung forderungen immer unter- als oberstes Ziel haben.

Krav Maga und Verhaltenstraining für Konfliktsituationen

Staatliche Polizei- oder Voll- Inhalte der Trainings für Berufsgruppen: zugsbeamte sowie private Si- cherheitsdienstmitarbeiter sind bei ihrem täglichen Dienst im- Deeskalationstraining mer häufiger Konfliktsituatio- Kommunikation (Körpersprache, Mimik) nen mit aggressiven und ge- walttätigen Kontrahenten aus- Rollentraining gesetzt. Sie sollen diesen Situa- Zugriffstechniken tionen angemessen und verhält- nismäßig begegnen, aber auch, Festlegetechniken sollte es nötig sein, sich selbst Transporttechniken oder andere in Notwehrsituatio- nen effektiv verteidigen kön- Selbstverteidigung mit und ohne eigene Waffen nen. Selbstverteidigung gegen Angriffe mit und ohne Waffen

Selbstverteidigung gegen mehrere be- oder unbewaffnete Angreifer

Das heutige Krav Maga, das Notwehrtechniken Selbstverteidigungssystem der israelischen Polizei- und Si- Rollentrainings mit Schutzanzügen cherheitskräfte, bietet hierfür Rechtliche Aspekte über die Notwehrartikel im Strafgesetzbuch die entsprechenden Grundla- Teamarbeit gen.

Uvm-

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Krav Maga – System oder Stil?

Vorweg - Krav Maga (AKMA) auf ein Ziel hin ausrichtet, man Krav Maga (AKMA) ist ein – ist ein System und kein Stil. muss dieses Ziel aber nicht System das erlaubt, die Dinge Die große Differenz zwischen immer durch den gleichen Weg zu analysieren und Techniken einem Stil und einem System erreichen. Was wiederum aber zu finden, welche für den ein- ist, dass es bei ersterem immer nicht heißen soll, dass ein Sys- zelnen Schüler am besten ge- eine vorgegebene Form und tem nicht die verschiedenen eignet sind. Nachdem jeder eine Struktur gibt, wie Techniken Wege anbietet und tiefgreifend solide Basis an Wissen erlangt auszuführen sind. Ein Stil folgt analysiert, es verwendet eben hat (sozusagen über ein Grund- strikt der Norm. In einem Sys- verschiedene Formen zum Er- repertoire verfügt), wie man auf tem gibt es verschieden Struk- reichen eines Zieles. Schließ- verschiedene Arten eine Hand- turen, um den gleichen Inhalt lich führen viele Wege nach lung zu Ende bringen kann, Welcher der beste weg ist hängt von der Person ab, die auszuführen. Ein System folgt Rom und jeder Mensch hat sollte jeder in der Lage sein, den Weg geht zahlreichen Wegen und Mög- andere Voraussetzungen und den besten Weg für sich zu lichkeiten. Ein Beispiel: Es gibt Methoden. Welcher der beste finden. verschiedene Möglichkeiten, weg ist hängt von der Person wie man einen Faustschlag ab, die den Weg geht. ausführen kann. Ein System ist eine progressive Form, die sich

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Training ist nicht gleich Training!

Speziell entwickelte Trainingsprogramme für spezielle Gefahrensituationen: Aufgrund der unterschiedlichen Zielsetzungen sind auch unterschiedliche Trainingsinhalte und Trainingmethoden notwendig.

Trennung nach Levels

Um einen optimalen Erfolg zu gewährleisten, ist die Trennung nach Einsteigern, Fortgeschrittenen und Profis von Vorteil. Die Differenzie- rung hat den Zweck, den Unterricht für den Trainierenden transparenter zu machen und gleichzeitig zu verdeutlichen, welche Techniken die Trainierenden in den verschiedenen Levels erwarten und im Umkehrschluss von den Trainierenden in den höheren Levels gefordert werden; darüber hinaus auch, um Einsteiger mit Techniken nicht zu überfordern bzw. Fortgeschrittene oder Profis nicht zu unterfordern. Unsere Trainings sind methodisch und planmäßig so aufgebaut, dass sich der Lernerfolg sehr rasch einstellt.

Frauentraining - Selbstverteidigung speziell für Frauen

Die meisten Frauen haben Methoden entwickelt - bewusst oder unbewusst - wie sie mit gefährlichen und schwierigen Situati- onen umgehen. Aber sind diese Strategien auch die Richtigen oder gibt es Alternativen?

Gewalt und Angst vor Gewalt sind Bestandteile unseres Alltags geworden. Gerade Frauen, Kinder und ältere Menschen sind besonders betroffen. Das Schlimme daran ist, dass sie oft durchaus begründet ist, diese Angst vor tätlichen An- und Übergrif- fen. Unter dem Motto "Grenzen setzen" wird in unserem Selbstverteidigungstraining speziell auf diese notwendigen Bedürf- nisse wie Gefahrenerkennung, Gefahrenvermeidung und Selbstschutz eingegangen. Neben ausgesuchten und wirkungsvol- len Selbstverteidigungstechniken, die rasch erlernt werden können, bildet auch die psychologische Schulung und Rollenspie- le eine wesentliche Grundlage für eine effiziente Selbstverteidigung. Durch die Förderung des Selbstvertrauens und die Angsterkennung setzen Sie Maßnahmen für ein selbstbewusstes Auftreten. Damit wird das Risiko, Opfer einer Gewalttat zu werden, reduziert.

Kindertraining

Im Krav Maga Kinderprogramm (Kids) lernen Kinder von 8-13 Jahren in der spielerischen aber auch ernsthaften Auseinan- dersetzung mit dem Thema Ab- und Gegenwehr, sich zu behaupten. Unser Kindertrainingssystem basiert vor allem auf kind- gerechten Unterrichtsmethoden wie Spiel und Spaß. Mehr denn je brauchen Kinder heutzutage Möglichkeiten, um körperlich aktiv sein zu können, motorische Fähigkeiten, Ausdauer und Flexibilität zu entwickeln und auch ein gesundes Selbstbewusst- sein ausbilden zu können.

Die speziell ausgebildeten Kindertrainer behalten genau diese Förderziele im Auge. Des Weiteren sind Koordination, Balan- ce, und Körperschema Schwerpunkte des Trainings. Es ist nicht die Intention, das Kind hin zu Gewalt und Aggression zu führen, sondern es gibt ihm die Möglichkeit etwaige Aggressionen geeignet abzubauen und gleichzeitig Vertrauen in die eigene Stärke in Gefahrenmomenten zu entwickeln. Pä- dagogische Tipps zum Verhalten gegenüber Erwachsenen und Gleichaltrigen (Prävention von Gefahrensituationen) sind e- benfalls integrativer Bestandteil unseres Kinderausbildungsprogramms.

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Training ist nicht gleich Training!

Speziell entwickeltes Trainingsprogramm von Sicherheitspersonal für Sicherheitspersonal.

Law/Enforcementtraining

Das Einsatztraining speziell für Sicherheitskräfte!

Das Krav Maga - Law Enforcement - Training ist ein - speziell für Sicherheitskräfte entwickeltes Trainingsprogramm, das sich in wesentli- chen Punkten vom Krav Maga für zivile Personen unterscheidet.

Vorrangiger Inhalt dieses Spezialtrainings sind hier Deeskalationstechniken (spezielle Ausrichtung bei Waffenträgern), Täteransprache, Überwältigungstechniken, Transportgriffe, Festhaltetechniken, Fixieren, Bodenkampf, Szenarientraining, Antistress-Training, Teamarbeit, Sicherung und Schutz von Gebäuden und Antistress-Training.

Das Krav Maga - Law Enforcement - Training beinhaltet darüber hinaus ein äußerst realitätsnahes, einzigartiges Training, welches entwi- ckelt wurde, um in Gefahrensituationen emotionale und physische Ausnahmezustände unter Kontrolle zu halten und Stressresistenz zu entwickeln. Diese Methoden fördern die Entwicklung eines so genannten "Frühwarnsystems" (Gefahren so früh als möglich zu erkennen), und entsprechender Handlungssicherheit (Gefahren richtig zu bewerten und verhältnismäßig zu reagieren, zu deeskalieren oder zu kontrol- lieren).

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Deeskalation

Durch frühzeitiges und ent- ein umfangreiches Lösungsan- schlossenes Verhalten bei sich gebot an Techniken und Takti- anbahnenden Konflikten kann ken zu haben. Unterschiede in in vielen Fällen eine gewalttäti- den Techniken müssen aber auf ge Eskalation vermieden wer- jeden Fall für Frauen, Kinder, den. Doch nicht immer gelingt Männer, Berufsgruppen sowie dieses. Umso wichtiger ist es, auch die Intensität des Angrif- bereits bei ersten möglichen fes gelten. Gewaltausbrüchen deeskalie- Deeskalation ist – besonders für rend auf den Aggressor einzu- die verschiedenen Berufsgrup- wirken. Signale der Deeskalation - offene pen – notwendig, um ohne Ge- Hand (Körpersprache), Distanz, walt für beide Seiten Lösungen Einsatz der Stimme, Mimik finden zu können. Deeskalation ist die schwie- rigste und zugleich gefährlichs- Aggressive, vielleicht in ande- te Aufgabe der Konfliktbearbei- ren Kampfkünsten angebotenen tung. Umso wichtiger ist es Techniken sind in der Praxis daher, für konkrete Situationen, nicht immer anwendbar!

Distanzen

Die richtige Kampfdistanz zum anzugreifen, obwohl dies in gig ist — damit genügend Zeit Hier noch einige Tipps: Angreifer ist oft entscheidend manchen Situationen taktisch zur Verteidigung bleibt. Sind beide Hände nicht sicht- für den Ausgang der Selbstver- sicherlich von Vorteil wäre, Der Radius der richtigen Dis- bar, wähle eine größere Distanz teidigungssituation. Um sich aber nicht zur Fluchttendenz tanz sollte dort beginnen, wo wirklich wirkungsvoll verteidi- der meisten Menschen passt der Angreifer seine längste gen zu können ist es notwendig bzw. auch notwehrrechtlich Körper– bzw. Schlag– oder Nach dem Angriff den Angrei- die Distanz möglichst groß zu möglicherweise prolematisch Stichwaffe effektiv einsetzen fer attackieren halten um mehr Reaktionszeit wäre. kann. Wenn es möglich ist soll- für die Verteidigung zur Verfü- Dies bedeutet, dass einem An- te man sich vor dem Angriff am gung zu haben. griff meist eine reflexartige Rande der gegnerischen Vermeide den Bodenkampf Grundsätzlich ist es so, dass die Abwehrreaktion (aber auch Kampfdistanz aufhalten, um (mehrer Angreifer, Waffen) meisten Menschen einer kör- Flucht oder Erstarren) folgt. nicht getroffen zu werden. perlichen Auseinandersetzung Um die Reaktionszeit zu ver- Wir unterscheiden zwischen aus dem Weg gehen möchten. größern ist es unbedingt not- Waffendistanz, Trittdistanz, Daher werden sie in den meis- wendig die Distanz so zu wäh- Handdistanz, Nahdistanz, ten Fällen immer eher auf einen len - was natürlich immer auch Wurfdistanz und Bodendistanz. Angriff reagieren als zuerst individuell und situationsabhän-

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Tipps für Frauen, Kinder, Pensionisten, Männer Tipps für Frauen

Wann fängt Selbstverteidi- Vor einem Angriff Tipps bei einem Angriff: gung an? Wenn möglich versuchen Sie · Benutzen Sie Ihre Stimme und schreien Sie laut (nicht „Feuer“ - es Oft wird die Frage gestellt: schon im Vorfeld durch Ihre brennt ja auch nicht!) „Wann fängt eigentlich Selbst- Verhaltensweisen Ihre Grenzen · Nutzen Sie beleuchtete Straßen verteidigung an?“ Nicht erst ein zu setzen und eventuell auch zu deeskalieren. Angriff löst den Akt der Selbst- · Seien Sie vorbereitet verteidigung ein. Eigentlich Vermeiden Sie Situationen in beginnt realistische Selbstver- denen Sie leicht angreifbar sind · Attackieren Sie immer die Schwachstellen an (Genitalbereich, Augen, teidigung schon ab den Zeit- und keine Fluchtmöglichkeit Hals usw.) punkt, wo wir uns gedanklich mehr haben. · Setzen Sie alle Ihre Waffen ein (Beißen, treten, schlagen, kratzen, mit diesem Thema auseinander Vielleicht ist es möglich jeman- reißen, spucken usw.) aber auch Handy, Schlüssel usw. setzen. Ist auch ganz einfach so, den um Hilfe zu bitten · Versuchen Sie sich energisch und mit allen Mitteln zu Wehr zu setzen wenn wir uns gedanklich oder Wenn keine Hilfe möglich ver- im Training mit Gefahrensitua- · Jede Möglichkeit der Flucht nutzen lassen Sie sich auf Ihre eigenen tionen beschäftigen sind wir für Stärken (oder spielen Sie nur · Versuchen Sie nicht den Angreifer fest zu halten den Notfall vorbereitet. so) · Setzen Sie nicht Ihr Leben aufs Spiel (Raub, Waffenbedrohung usw.)

· Sofort Polizei verständigen (wenn möglich!)

Tipps für Kinder

· Lerne „Nein“ zu sagen

· Weg von Autos (wenn ein Kind von einer Person aus den Wagen angesprochen wird)

· Frage andere Personen um Hilfe (Geschäfte, Passanten…) – Bitte helfen Sie mir!

· Schreie laut um Hilfe

· Ruf die Polizei mit Deinem Handy (133)

· Trau Dich und schlage zu mit allem was Du hast

· Vertrau Dich Deinen Eltern an

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Hilfsmittel zur Selbstverteidigung

Hilfsmittel für die Selbstvertei- Wichtig für den Umgang mit Hilfsmitteln: digung gibt es viele. Ein voller

Tisch ist zum Beispiel wäre ein · Ständiges Training mit diesen Hilfsmitteln wahres Waffenarsenal (Schlüssel, Löffel, Sessel · Das jeweilige Hilfsmittel muss jederzeit griffbereit sein uvm.). Natürlich gibt es auch andere, professionelle Hilfsmit- · Das Hilfsmittel kann uns abgenommen und gegen uns verwendet werden tel, wie Elektroschocker, Trä- nengas, Schrillalarm, Gaspisto- le usw.

Eines sollte man sich aber in diesem Zusammenhang immer bewusst machen: ein Hilfsmit- tel alleine schützt mich nicht zwangsläufig vor einem Angriff und darf einem nicht ein fal- sches Sicherheitsgefühl vermit- teln.

Der S.D.S. - Self Defense Stick

S.D.S. ist ein kleiner Stock aus Metall, Kunststoff oder auch Holz, der beim Training zum Einsatz kommt. Der Self Defense Stick ist ca. 13 cm lang und wird vorwiegend als Schlüsselanhänger getragen.

Der S.D.S. wurde für das Krav Maga der AKMA neu schematisiert und zu einem eige- nen kompletten System zusammengefasst. Es unterstützt bei der radikalen Abwehr von bewaffneten, und unbewaffneten Angriffen, aber auch Festlege-, Transport-, und beson- ders Nervendrucktechniken wie auch Nervenpressen kommen zur Anwendung. Es ist ein variables und dynamisches System und somit der ideale Selbstschutz für jeden. Die Techniken selbst sind sehr flexibel und schon nach relativ kurzer Zeit ist der Schüler in der Lage, sich wirkungsvoll zur Wehr zu setzen.

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Technikhandbuch

Techniken

Die im folgenden Handbuch Da man von einem Angriff ser Faktoren verändert eine beschriebenen Techniken stel- meist überrascht wird, ist es oft mögliche Verteidigungsstrate- len einen ganz kleinen Aus- nicht möglich unter dem Zeit- gie. schnitt aus dem Training dar. druck eine bewusste Entschei-

dung zu treffen. Deshalb ist es

sehr entscheidend das die Tech- Alle Techniken im Krav Maga Wir möchten aber trotzdem das niken auch unter großen Stress sind Situationsabhängig und der Leser einen ersten Eindruck eine Anwendung finden kön- nicht universal einsetzbar! über die Effizienz und die Ein- nen. fachheit unseres Systems be- kommt. Die meisten Techniken sind

auch dann anwendbar wenn Es stelle zum einen die allge- nicht das geeignete Licht vor- meinen Grundlagen dar, auf handen ist, ein begrenzter denen Krav Maga basiert. Raum zur Verfügung steht oder einfach nicht die passende Klei-

dung getragen wird. Jeder die-

Die Idee unseres kleinen Technikhandbuches ist, Ihnen einen ersten Einblick in unser System zu geben.

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Grundpositionen

Deeskalationsstellung

Die Deeskalationsstellung ist eine Ausgangsstellungen für eventuelle Angriffs- und Verteidigungshand- lungen. Bei dieser Stellung, sind wir auf einen eventuellen Angriff vorbereitet. Es ist zu beachten, dass jeder Mensch seine Besonderheiten im Bezug auf Körpermasse und Körperhaltung hat und sich daraus seine spezielle und individuelle Haltung ergibt.

Diese Stellung wird geprägt durch Beinstellung, Haltung des Oberkörpers, Kopfhaltung sowie Positionie- rung der Hände. Die Stellung soll praktisch und angenehm sein.

Position: Beine schulterbreit, beide Knie leicht gebeugt, starkes Bein wird ca. 20-40 cm hinten positio- niert und die Ferse angehoben, Zehenspitzen zeigen nach vorne, Hände werden ca. auf Halshöhe angeho- Beine schulterbreit, starkes ben, wobei die starke Hand hinten ist. Das Gewicht ist auf beiden Beinen gleichmäßig verteilt. Die Stellung Bein und starke Hand zurück- sollte möglichst natürlich und locker sein, um einer verkrampften Muskulatur entgegen zu wirken. In dieser versetzt, Augen auf Angreifer Position ist der Körper locker und entspannt, jedoch zu schnellen Reaktionen bereit. gerichtet, Hände offen

Ready oder Kampfstellung

Stand „Ready“ bzw. Kampfstellung ist die zweite Ausgangsstellung für Angriffs- und Verteidigungshand- lungen. Bei dieser Stellung, sind wir auf einen Angriff vorbereitet.

Die vorbereitete Stellung wird geprägt durch Beinstellung, Haltung des Oberkörpers, Kopfhaltung sowie Positionierung der Hände. Die Stellung soll praktisch und angenehm sein.

Position: wie Deeskalationsstellung - Fauststellung, starke Hand deckt Kinnbereich, Führungshand leicht über Schlaghand Beine schulterbreit, starkes Bein und starke Hand zurück- versetzt, Augen auf Angreifer gerichtet, Fauststellung

Unvorbereitete Position „not Ready“

Bei der neutralen bzw. unvorbereiteten Position gehen wir immer davon aus, dass ein Angriff unvorbereitet, also ohne Vorwarnung, erfolgt. Hier beschreiben wir nur die stehende Variante, obwohl natürlich auch in sitzender, kniender und liegender Position trainiert werden sollte.

Diese Stellung dient dazu, um einen nicht erwarteten Angriff zu simulieren.

Unvorbereitete Position: Arme hängen nach unten, gerade Körperhaltung, Füße parallel in Schulterbreite.

Neutrale Position Weitere Position (Half Ready und Messerstellung)

Wichtig

In Stresssituationen (also in einer Selbstverteidigungssituation) werden Bewegungen meist reflexartig und nach natürlichen Bewegungsmuster ausgeführt. Dies bedeutet, dass komplizierte und nicht natürliche Aus- gangsstellungen in den meisten Fällen nicht zum Ziel führen, sondern nur unser bestehendes und natürli- ches eigenes Bewegungsmuster.

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Schrittarbeit

· Step & Slide

· Dreieck / Clock-System

· Wendeschritt

· Slide & Step

· L-Schritt

· Diagonalschritt

· Push Step & Slide Schrittarbeit ein wichtiger Grundpfeiler · Pendelschritt

Das Wichtigste bei einer guten Schrittarbeit ist Beweglichkeit, Leichtigkeit, Schnelligkeit und sicherer Stand. Die sicherste und häufigste Schrittfolge ist die „schreitend-gleitende“ (Step & Slide) Beinarbeit. Die Beweglichkeit soll auf keinen Fall auf Kosten des sicheren Stan- des gehen, da man jederzeit einem Angriff ausweichen können sollte.

Die häufigsten Fehler sind:

· Zu breite Schritte

· Beide Fersen am Boden nach dem Schritt (Ferse als Sensor verwenden!)

· Streckung der Beine

· Springen

· Keine optimale „Ready Position“

· Fallenlassen der Hände

· Blick auf den Boden

· Überkreuzen der Beine

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Streetboxing - Selbstverteidigung mit den Händen

Schlag mit der offenen Hand

Schlagtechniken mit der offenen Hand sind eine äußerst wirkungsvolle Methoden zur Selbstverteidigung, die in der Praxis viele Vorteile bieten.

Die Gründe sind einfach nachvollziehbar 1) geringer Verletzungsgefahr gegenüber Fausttechniken 2) reflexartiger Schlag , auch aus unvorbereiteten Positionen 3) einfache Ausführung der Technik 4) Nut- zung des natürlichen Schwungbogen eines Schlages.

Wenn es darum geht, Selbstverteidigung und im speziellen Krav Maga sinnvoll zu vermitteln, dann ist „Zeit“ ein wichtiger Faktor. Aus diesem Grund ist es das Ziel, jemanden so früh wie möglich in die Lage zu Schrittarbeit ein wichtiger versetzen, reale Bedrohungssituationen erfolgreich zu überstehen. Dies ist mit ein wichtiger Grund, warum Grundpfeiler Techniken mit der offenen Hand in einer Gefahrensituation optimal geeignet sind. Wenn es wirklich ernst wird und die fein koordinierte Bewegung des Faustschlags nur noch schwer realisiert werden kann, dann zeigen Schläge mit der offenen Hand ihre wahre Stärke. (Varianten: zum Genitalbereich, zum Ohr usw.)

Gerade Fauststoß - Jab

Der Schlag mit der Führungshand (Jab) ist nicht nur eine Armstreckung, sondern eine Ganzkörperbewe- gung. Verbunden mit der Streckung des Armes ist der Zehenballenabdruck des hinteren Beins, der eine Gewichtsverlagerung auf den vorderen Fuß einleitet. Vordere Beckenseite und vordere Schulter werden gleichzeitig mit der Armstreckung nach vorne gebracht.

Der Cross

Mit dem Einsatz der Schlaghand „hintere Hand“ wird die ganze Kraft in den Schlag gebracht. Die Gerade wird so geschlagen, dass Becken, Schulter und Arm zum Ziel gedreht werden. Die Beckenstreckung wird durch die Streckung im hinteren Fußgelenk eingeleitet.

„Ein langsamer Schlag ist kein Schlag, sondern eine unnötige Energieverschwendung“

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Streetboxing - Selbstverteidigung mit den Händen

Weitere Schlagtechniken

· Uppercut

· Hook

· Zentraler Fauststoß

· Hammerfaust & Backfist

· Throat

· Augenjab

· Unterarmschlag

· Overhead

· Handballenschlag und Handflächenschlag

· Ellenbogenschläge

Ein weiterer Bestandteil des Trainings sind:

Meidbewegungen, Blocks in verschiedensten Varianten, gleichzeitig Block/Konter, Fixierung des Angreifers (Kontrolle) und schlagen, Kopfstoß usw.

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Streetboxing - Selbstverteidigung mit den Händen

Schlagkraft

Die Wirkung eines Schlages ist immer abhängig von der Trefferzone und der Kraft des Schlages. Dabei spielen einige individuelle Faktoren eine Rolle, wie z.B. richtiger Einsatz der Masse des Kör- pers (Technik), die Schnelligkeit des Schlages sowie das eigene Körpergewicht = Technik.

Schlagkraft = Masse x Beschleunigung

In den meisten Fällen erzeugt weniger Muskelmasse auch einen kleineren Kraftimpuls. Gut trainierte Sport- ler erreichen eine 4- bis 8fache Schlagkraft des Körpergewichts. Anfänger bringen es nur auf einen kleine- ren Teil der möglichen Leistung. Die Schlaghand (hintere Hand) erreicht in den meisten Fällen eine um 50- 60% größere Kraft als die Führungshand. Ein kurzes scharfes Ausatmen ist günstig für Bewegungsge- schwindigkeit. Die technische Ausbildung setzt voraus, dass ein Fauststoß den Einsatz des gesamten Kör- pers erfordert. Dabei werden – zeitlich genau abgestimmt – Beindruck, Hüfteinsatz, Schulterdrehung und Armstreckung zu Einsatz kommen.

Ellenbogenschläge

Neben den Faustschlägen stellen die Ellenbogenschläge eine wichtige Waffe für die Nahdistanz dar. Ein Treffer mit dem Ellenbogen ist meist entscheidend für die Ausgang einer Konfrontation. Die verschiedenen Varianten sind situationsabhängig und können sowohl stehend als auch sitzend und liegend eingesetzt werden.

Mit dem Einsatz des Ellenbogens wird die ganze Kraft in den Schlag gebracht. Der Ellenbogen wird so geschlagen, dass Becken, Schulter und Oberarm zum Ziel gedreht werden. Wie beim geraden Fauststoß wird die Beckenstreckung durch den jeweiligen Fuß eingeleitet.

Beim Schlagen kommt es zu einer leichten Gewichtsverlagerung auf den vorderen Fuß. Durch die Drehung des Beckens wir die Schlagkraft erhöht. Getroffen wird mit dem letzten Teil des Unterarmes und des Ellebogens. Die zweite Hand wird genutzt, um den Kopf des Angreifers zu fixieren um zu verhindern, dass der Schlag ins Leere geht, bzw. um die Schlagkraft zu erhöhen und das Auspendeln des Kopfes zu vermeiden.

Nach dem Schlag wird sofort versucht den Angriff weiter zu führen und nach zu setzen

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Bein- und Tritttechniken

Gerader Tritt

Direkter Tritt zum Unterleib oder Kniebereich des Angreifers. Getroffen wird mit der ganzen Fußsohle bzw. Ferse. Beim treten wird versucht möglichst viel Gewicht (ohne das Gleichge- wicht dabei zu verlieren) in den Tritt zu bekommen um den Angreifer zu stoppen.

Aufwärtstritt

Direkter Tritt zum Unterleib des Angreifers. Getroffen wird mit dem Span oder Schienbein. Dies ist ein sehr effektiver und schneller der auch schwer geblockt werden kann.

Stopp Tritt Tritt in den Genitalbereich Direkter Tritt zum Kniebereich, Schienbein oder Oberschenkel des Angreifers. Getroffen wird mit der ganzen Fußsohle (Zehen zeigen in eine 45 Grad Winkel nach außen). Dieser Tritt kann sehr schwer geblockt werden da er in einer engeren Distanz durchgeführt wird.

Schnapptritt

Direkter Tritt zum Genitalbereich, Kniebereich oder Schienbein des Angreifers. Getroffen wird mit der Fußspitze (Schuh). Dies ist ein sehr effektiver und schneller Kick der auch schwer geblockt werden kann.

Lowkick

Der Lowkick ist für den Straßenkampf ein gutes Werkzeug, da er sehr hart getreten werden kann und auch schwer zu blocken ist. Getroffen wird mit dem Schienbein, Spann oder der Fußspitze. Ziele sind das Knie, Genitalbereich, Waden- bein oder Oberschenkel!

Sidekick

Wird bei seitlich postierten Angreifern angewendet. Ziele sind das Knie, Wade oder Knöchel. Der Nachteil dieser Tech- nik ergibt sich durch die Schrägstellung zum Angreifer. Getroffen wird mit der Fußsohle.

Stampftritt

Wird hauptsächlich gegen einen Gegner am Boden ausgeführt (also von oben nach unten).

Rundkick

Hier gibt es auch einige Varianten der Ausführungen. Getroffen wird mit dem Spann oder Schienbein. Angriffsziele sind Beine und je nach Position (tief unten) auch Körper oder Kopf.

Knietechniken

Hier gibt es einige Varianten der Ausführungen die in der kurzen Nahdistanz eingesetzt werden. Ein wichtiger Punkt bei der Ausführung ist die Kontrolle des Angreifers (Hand, Nacken, Kopf) und als unterstützende Funktion das Ziehen um so die Technik zu verstärken, das Gleichgewicht zu brechen und ein eventuelles Ausweichen wirkungslos machen. Ziele sind hauptsächlich der Genitalbereich aber auch der Kopf (mit gleichzeitigen Zug zum Knie) und Oberschenkel!

Wichtige Prinzipien - tiefe Fußtritte

Grundsätzlich wird im Krav Maga nicht höher als zum Hüfthöhe getreten, da höhere Tritte ein größeres Risiko bedeuteten. Bei einer Auseinandersetzung ist hierfür möglicherweise der Platz nicht vorhanden. Weitere Voraussetzung für hohe ist natürlich auch eine besser Dehnung und längeres Training. Und natürlich auch die Bekleidung und Bodenbeschaffenheit können gegen einen hohen Kick sprechen. Getreten wird auf die Schwachstellen des Angreifers. Handhaltung sollte immer vor dem Körper oder Kopf sein (Deckung).

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Bein- und Tritttechniken

Abwehr Fauststoß und Gerader Tritt gegen anstür- Tritt von der Seite gegen gleichzeitig Aufwärtskick in menden Angreifer Kniegelenk den Genitalbereich

Trittabwehr aus „Not Ready“ Position

Angriff mit geraden Tritt in unvor- Ausweichen zur Seite und Bein weg- Konter mit Lowkick (aber auch mit bereiteter Position blocken Stampftritt, Genitaltritt usw. mög- lich)

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Befreiungstechniken - Handbefreiungen

Handbefreiungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Deeskalationstechniken im Krav Maga.

Der Angegriffene befreit sich unter Anwendung der Hebelprinzipien. Dabei ist es wichtig, sich geschickt und möglichst ohne viel Krafteinsatz zu befreien.

Das Prinzip der Handbefreiungen

Wichtig ist, das Prinzip der Befreiungen zu verstehen. Ein Griff lässt sich am leichtesten an seinen Einfache Handbefreiung Schwachstellen lösen. Also dort, wo Daumen und Finger sich schließen. Dabei ist es wichtig, immer auf Eigensicherung zu achten, wenn möglich die eigenen Schwachstellen zu schützen und den Angreifer zu kontrollieren. Nach der Befreiung wird das zweite Bein in die Ausgangsstellung „Ready“ nachgezogen.

Handbefreiung (Deeskalation)

Die rechte Hand wird mit beiden Die rechte Hand ballt die Faust und Seitliche drehen (eigene Schwach- Händen gehalten wird von oben mit der linken Hand stellen schützen) und ruckartig zur gegriffen linken Schulter ziehen

Distanz schaffen und Deeskalations- stellung einnehmen.

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Befreiungstechniken - Handbefreiungen

Hände werden von hinten gehalten

Beide Hände werden von hinten Mit einem Bein zurück steigen, El- Umdrehen und Ellenbogenschlag - vom Angreifer gehalten lenbogen auf Unterarm schlagen und Distanz schaffen oder Flucht beide Arme aus Griff raushebeln, mit dem Becken schlag gegen Geni- talbereich und Kopf nach vor brin- gen (um nicht den Kopf des Angrei- fers auf den Hinterkopf zu bekom- men)

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Befreiungstechniken - Reversbefreiungen

Auch Reversbefreiungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Verteidigungstechniken im Krav Maga.

Das Prinzip der Reversbefreiungen

Wichtig ist, das Prinzip der Kontrolle des Angreifers und das lösen vom Angreifer. Dabei ist auf die Eigen- sicherung zu achten und wenn möglich die eigenen Schwachstellen zu schützen um einen möglichen An- griff vor zu beugen. Kick zwischen die Beine

Alle Techniken sind Situationsabhängig und nicht universal einsetzbar!

Reversgriff mit zwei Händen (Deeskalation)

Der Angreifer nimmt uns mit beiden Seitlich drehen, rechte Hand des Distanz schaffen Händen am Revers Angreifers mit der linken Hand kon- trollieren, Fingerdruck zur Luftröhre des Angreifers und wegrücken

Reversgriff mit zwei Händen

Der Angreifer nimmt uns mit beiden Seitlich drehen, mit der linken Hand Händen am Revers werden beide Hände des Angreifers kontrolliert und mit der rechten Hand wird geschlagen

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Befreiungstechniken - Reversbefreiungen

Reversgriff mit zwei Händen

Der Angreifer nimmt uns mit beiden Hände des Angreifers fixieren und Angreifer geht zu Boden - Schlag Händen am Revers Kick zwischen die Beine in den oder Kick gegen den Angreifer Genitalbereich

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Technikserie: Verteidigung gegen mehrere Angreifer

1) Zwei Angreifer nähern sich in L-Aufstellung

Tipps zur Verteidigung gegen mehrere Angreifer: offenen Schlagabtausch vermei- den, vermeiden zwischen die Angreifer zu kommen (diese sollten sich selbst im Weg stehen), versuchen die Flanken des Angreifers zu attackieren, Fluchtmöglich- keit schaffen, höchst aggressive Verteidigung, rasches verlassen des Ortes!

2) Der Verteidiger fixiert mit seiner schwächeren Hand beide Hände des ersten Angreifers (dies macht eine Ab- wehr des Angriffes unmöglich) mit gleichzeitigem Schritt nach außen um nicht zwischen den Angreifern zu ste- hen.

3) Nachdem der Angreifer loslässt, attackiert der Verteidiger mit einem Kniestoß zum Kopf nochmals den ersten Angreifer

4) Der Angriff des zweiten Angreifers (linke Gerade) wird geblockt und mit einem Fauststoß zum Kopf gekontert.

5) Kniestoß zum Oberschenkel von der Seite mit gleichzeitigen Zug nach hinten um den Angreifer zu Boden zu bringen

6) Abschlusstechnik mittels Tritt

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Tipps: Verteidigung gegen mehrere Angreifer

· Lösen Sie - wenn möglich - sofort mögliche Griffe

· Bewegen Sie sich ständig (nicht stehen bleiben)

· Nicht zwischen die Angreifer kommen (Raumaufteilung, Positionierung)

· Reagieren Sie hart und konsequent

· Attackieren Sie nach Möglichkeit immer die Schwachstellen

· Setzen Sie Hilfsmittel ein

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Das Handbuch wird jedes Monat mit neuen Techniken und Inhalten erweitert!

Nächste Ergänzung Septemeber 2006

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Autor

Peter Weckauf, 1963 in Wien geboren, begann 1978 sein Kampfkunsttraining mit Tae Kwon Do. Im laufe der Jahre trainierte er andere Stile wie Wing Tsun, Boxen, Kickboxen, , , Escrima, Brazil Jiu Jitsu, Doce Pares Eskrima, und Krav Maga Maor.

2001 wurde er Chefinstruktor von Krav Maga Maor Österreich und 2003 Österreichvertreter für Doce Pares Eskrima, Baraw und Jeet Kune Do unter Frans Stoeven. Er ist staatlich geprüfter Box- lehrwart, Übungsleiter im Wing Tsun sowie Präsident der AEKAF Austrian Eskrima Kali Arnis Federation (WEKAF) und Founder von S.D.S. (Self Defense Stick).

Während seiner Ausbildungszeit hatte er das Glück von vielen namhaften Experten unterrichtet zu werden, wie z.B.: Amnon Maor (Chefinstruktor der Israelischen Grenzpolizei und Polizei), Frans Stroeven (Europachef Doce Pares Eskrima und Chef der JKD Holland), Bob Breen (JKD/Kali), Dionisio Canete (Doce Pares Eskrima), Stefan Haubrich (Box-Nationaltrainer), Rico Gomez (Arnis Ibanag), Fabricio "Morango" Camoes (Meca Champion und Europameister im Brazil Jiu Jitsu 2005) und vielen anderen mehr.

Als Leiter des S.A.M.I. gibt er laufend Kurse und Seminare in Selbstverteidigung und Einsatztaktik in verschiedensten Einrichtungen und Sicherheitsfirmen in Österreich.

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