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Fußballwelt beginnen die Probleme bei störte sich nicht an Fifa-Regularien, er der sogenannten Third-Party Ownership wollte Bruma unbedingt an sich binden. Geschacher (TPO). Die TPO-Praxis gestattete vereins - Bald war nicht mehr klar, wer hier eigent - fremden Investoren, Anteile an Fußball - lich für wen arbeitete – und in wessen In - Fußball Der Jungprofi Bruma spielern zu kaufen. Die Geldgeber konn - teresse, das Geschacher begann. ten auf Wertsteigerungen ihrer Spieler Wenig später ergab sich wieder eine wechselt nach zähen Verhand - wetten. TPO hat eine zwielichtige Sub - neue Konstellation. Baldé ging auf Kon - lungen zu RB Leipzig. Seit branche entfesselt. Die Fifa hat solche Ge - frontationskurs zu Zahavi und ließ sich auf Jahren zerren mehrere Berater schäfte mittlerweile verboten, doch unter einen Rechtsstreit mit Sporting Lis sabon Kontrolle sind diese Auswüchse noch lan - ein. Schließlich ließ der Verein Bruma zu an dem Stürmer. ge nicht. Galatasaray Istanbul ziehen. Beim Wechsel An Bruma, der im westafrikanischen in die Türkei sicherte sich Sporting Ver - rmindo Tué Na Bangna hat mit Ver - Guinea-Bissau geboren wurde und mit tragsklauseln, die auch in den Leipzig- tragsunterschriften schlechte Erfah - zwölf Jahren nach Verhandlungen eine Rolle Arungen gemacht. Berater drängten kam, hielt 2012 mindestens gespielt haben dürften. Da - den 22-jährigen Portugiesen, genannt Bru - eine Drittpartei 60 Prozent runter eine Entschädigungs - ma, zur Unterschrift unter sittenwidrige der Transferrechte. Das be - zahlung von 30 Millionen Verträge. Er hat einen Rechtsstreit und ei - legen interne Aufstellun - Euro, falls Bruma zu ei - nen Transferkrieg hinter sich. Und wer den gen von Sporting Lissabon, nem der drei größten portu - Stürmer haben will, muss sich auf kompli - der Verein schätzte den po - giesischen Konkurrenten zierte Gespräche einlassen. tenziellen Marktwert des Benfica, Braga oder Porto Dazu war der Bundesligist RB Leipzig Stürmers auf zwölf Millio - wechseln sollte. bereit: Um den pfeilschnellen Mann für den nen Euro. Diese Zahlen lockten Agenten Was für ein Kraftakt die Bruma-Ver - Überfallfußball von Trainer Ralph Hasen - an, die am Spieler mitverdienen wollten. pflichtung bereits für Istanbul bedeutete, hüttl zu gewinnen, nahm die heranwach - Eine Schlüsselfigur in Brumas Leben ist offenbarte das Management des türki - sende Großmacht im deutschen Fußball ein Mann, der schon viele Rollen einge - schen Vereins in einem Mailverkehr mit nicht nur rund zwölf Millionen Euro in die nommen hat: Cati ó Baldé ist Brumas Onkel Sporting, die die Enthüllungsplattform Hand. Die RB-Manager waren auch willens, und Talentscout für afrikanische Nach - Football Leaks dem  zur Verfü - sich auf ungewöhnlich zähe Verhandlungen wuchsfußballer. Er tritt als Brumas Berater gung gestellt hat. Mehrmals bat Galatasa - mit Galatasaray Istanbul einzulassen, der auf, ließ sich aber auch von Sporting Lissa - ray, die vereinbarten Ratenzahlungen zu Wechsel zog sich über Wochen hin. bon dafür bezahlen, Bruma zu Vertrags - verschieben, der türkische Manager schlug Bruma ist ein Paradebeispiel dafür, wie verlängerungen zu überreden. Obwohl er einen Deal vor: „Statt die fehlenden 60 Fußballtalente derartig in komplizierten sogar die Vormundschaft für den jungen Prozent zu bezahlen, können wir auch ei - Verträgen gefangen sein können, dass Spieler übernahm, hielt ihn das nicht davon nige unserer Spieler zum Verkauf oder Transfers immer aufwendiger werden. ab, dem umstrittenen israelischen Agenten zur Leihe anbieten, wenn ihr daran Inte - Nicht jeder Verein ist bereit, diese Zähig - Pini Zahavi Anteile und Werberechte an resse habt.“ Das hatte Sporting nicht: keit in Verhandlungen um seinen Wunsch - Bruma zu übertragen. „Wenn ihr nicht die ausstehenden Sum - spieler aufzubringen. Baldé verpflichtete sich vertraglich men zahlt, stecken wir selbst in großen Was macht den Fall Bruma so kompli - dazu, seinen Neffen zur Unterschrift mit Schwierigkeiten.“ ziert? Wie oft in der kapitalgetriebenen Zahavi zu überreden. Zahavi wiederum Auch Jahre danach verkomplizierten die vielen Berater Brumas Karriereplanung. Auf die Frage, mit welchem Vermittler er denn nun verhandle, antwortete der Leipziger Sportdirektor , man spreche mit „den richtigen Beratern“. Und das seien nicht diejenigen, die sich derzeit in den Medien gern zitieren lie - ßen – „die kennen wir gar nicht“. Baldé tritt in der Öffentlichkeit weiter als Brumas Manager auf, offiziell zuständig ist dage - gen wieder ein anderer: der Spieleragent Marco Kirdemir. Ob Leipzig mehr Gefallen an Bruma fin - den wird als Galatasaray, muss sich erst noch zeigen. Finanziellen Gewinn haben die Türken mit dem Stürmer nicht ge - macht. Und sportlich? Konnte Bruma erst in der vergangenen Saison überzeugen. Zu - letzt fiel er zunehmend durch interne Que - S S

E relen auf. Der Istanbuler Trainer unter - R P

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C stellte ihm eine „Verschwörung“, angeblich A B A

wollten er und einige andere Profis den /

S E Coach loswerden. G A M I

Leipzig wird wohl noch etwas Geduld P D

D mit Armindo Tué Na Bangna benötigen. Galatasaray-Spieler Bruma (l.) am 29. Mai: Vom Onkel beraten Rafael Buschmann, Christoph Henrichs

DER SPIEGEL %& / %#$' 101