The Delt^ Flyer Das & SF-Fanzine am Trekdinner Mittelhessen – Nr. 11 – Jahresheft 2009

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Inh^ltsverzeichnis

News vom Trekdinner / Impressum Seite 3 - 4 Trekdinner United IV – Phantasialand 2009 Seite 5 - 8 Klingolaus meint ... Seite 9 - 10 Bericht: Fedcon 18 Seite 11 - 16 Trekkies treffen Winnetou, zum 6. Mal Seite 17 - 19 Daedalus Convention 2009 Seite 20 - 22 An Evening with James Callis Seite 23 - 25 Nachruf für Nicole Seite 26 Eine Lanze für die Bösen Seite 27 - 28 Waren die Götter Astronauten ? Seite 29 - 31 Dear Counsellor Seite 31 - 32 TrekDinner Mittelhessen Seite 33 - 35 Buchkritik: Star Trek – Das Buch zum Film Seite 35 - 36 Grill-Trek 2009 Seite 37 Weihnachtslied Seite 38 - 39 Film-Kritik: Das Kinojahr 2009 … Seite 40 - 43 Film-Kritik: IV Seite 44 23. Fantasy Filmfest in Frankfurt Seite 45 - 47 Film-Kritik: Remakes Seite 48 - 54 Film-Kritik: Star Trek 11 Seite 55 - 63 Musik-Kritik: Star Trek 11 - Der Soundtrack Seite 64 - 65 Konzert-Kritik: Gunter Gabriel Seite 65 - 67 Konzert-Kritik: Y & T Seite 68 - 69 Konzert-Kritik: Christina Stürmer Seite 70 - 71 Konzert-Kritik: Razorlight Seite 72 Konzert-Kritik: Reamonn Seite 73 - 74 Cartoons out of Hell: Star Trek Seite 75

2 News vom Trekdinner Mittelhessen

Trekdinner Termine für 2010

Die folgenden Trekdinner-Termine sind vorläufig. Bitte achtet auf Änderungen auf unserer Internetseite. Die Trekdinner im Juli und Dezember entfallen zugunsten des Grill-Trek bzw. der X-Mas-Trek-Weihnachtsfeier.

06.02.: Wetzlar – 06.03.: Gießen – 03.04.: Wetzlar – 08.05.: Gießen – 05.06.: Wetzlar – Juli/August: Trekkies treffen Winnetou – Juli: Grill-Trek – 07.08.: Gießen – 28.08.: Trekdinner United/Technikmuseum Sinsheim – 04.09.: Wetzlar – 09.10.: Gießen – 06.11.: Wetzlar – 11.12.: X-Mas Trek Weihnachtsfeier

Events und Unternehmungen 2010

Auch im kommenden Jahr wird es wieder unsere traditionellen Events (Grill- Trek, Trekkies treffen Winnetou, X-Mas-Trek) geben. Die Termine hierfür stehen teilweise schon in unserem Terminkalender. Der Termin für das Grill- Trek wird bis Ostern festgelegt und im Juli liegen. Bitte denkt auch daran, dass die Trekdinner im Mai und Oktober erst am zweiten Samstag im Monat liegen. Beachtet bitte die News-Rubrik auf der Website und den Terminkalender. Folgende Events und Unternehmungen stehen bislang fest:

• Besuch auf der Fedcon XIX in Bonn, • Besuch auf der Jedicon in Düsseldorf, • Trekkies treffen Winnetou VI: Im Tal des Todes, Karl-May- Festspiele Elspe, • Grill-Trek 2010, • Trekdinner United V: Fahrt zum Technikmuseum Sinsheim, • X-Mas-Trek 2010: Weihnachtsfeier des Trekdinner Mittelhessen, • … und gemeinsame Kinobesuche, Spielabende und unser traditioneller Besuch bei einem anderen Trekdinner.

Mitarbeit beim Delta Flyer 2010

Wenn Ihr Interesse daran habt, für den nächsten Delta Flyer einen Artikel, Bericht, eine Kritik oder einen anderen Beitrag zu schreiben, dann sprecht einfach Frank oder Sonja an.

Viel Spaß beim Lesen! LLAP

3 Impressum

Herausgeber des Delta Flyer: Trekdinner Mittelhessen Mitglieder

- Frank Baring - Scotty (Gottfried Olbort) - Jeannette Brandl - Sonja Seng - Rainer Kuhn - Thorsten Walch

Kontakt

Email: [email protected] Web: http://www.trekdinner-mittelhessen.de

Copyright

Als Herausgeber eines jährlichen Fanmagazins sind wir bemüht, stets die Urheberrechte anderer zu beachten bzw. auf selbst erstellte sowie lizenzfreie Werke zurückzugreifen. Der Delta Flyer erscheint jährlich einmal zu unserer Weihnachtsfeier in einer Auflage von ca. 30 Exemplaren. Jeder Besucher der Weihnachtsfeier erhält ein Exemplar. Eine Nachbestellung ist in der Regel nicht möglich. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der kommerziellen Verwertung bedürfen unserer schriftlichen Zustimmung bzw. des jeweiligen Autors einzelner Beiträge. Star Trek, Star Trek - The Original Series, Star Trek - The Next Generation, Star Trek - Deep Space Nine, Star Trek - Voyager und Enterprise sind eingetragene Warenzeichen von Paramount. Star Wars und damit verbundene Markenzeichen, Logos, Titel und Namen sind Eigentum von Lucasfilm Ltd. “Twentieth Century Fox”, “Fox” und ihre Logos sind Eigentum der Twentieth Century Fox Film Corporation. Die Verwendung von verwandtem Bildmaterial und Logos sowie Schriftarten in diesem Fanmagazin dient ausschließlich privaten und nicht kommerziellen Zwecken.

4 Trekdinner United IV ––– Auf Außenmission im Phantasialand

von Thorsten Walch und Frank Baring

In diesem Jahr trafen sich bereits zum vierten Mal Besucher verschiedener deutscher Trekdinner zum „Trekdinner United“ Event. Vor 3 Jahren haben sich Thomas Jeschke vorm Trekdinner Stuttgart und Frank Baring vom Trekdinner Mittelhessen zusammengetan und überlegt, wie man Star Trek Fantreffen überregional zusammenbringen kann. Aus diesem Leitgedanken heraus entstand die Idee, die jährliche „Trekdinner United“ Aktion ins Leben zu rufen. Über Trekdinner Grenzen hinaus und abseits der großen und kleinen Conventions hinweg sollten Trekkies die Möglichkeit haben, miteinander etwas zu unternehmen, sich kennen zu lernen und viel Spaß zu haben. 2006 trafen sich die Stuttgarter und Mittelhessen erstmals im badischen Tripsdrill und im Jahr 2007 fuhr man in den Holidaypark in Hassloch bei Speyer. Im Jahr 2008 stand die Bavaria Filmstadt auf dem Programm. Hier kamen Besucher der Trekdinner Stuttgart, Mittelhessen, München, Augsburg und Plauen zusammen. In diesem Jahr trafen sich am 29. August Mitglieder der Trekdinner Stuttgart, Mittelhessen, Bonn, Augsburg, München, Berlin, Lübeck und Hamburg im Phantasialand in Brühl bei Köln.

Kinder, wie die Zeit vergeht ... war die diesjährige Trekdinner United- Veranstaltung am 29. August 2009 wirklich bereits die vierte ihrer Art? Scheint so...aber wenn das Älterwerden wirklich weise macht, dann war diesem Event davon nicht wirklich etwas anzumerken. Nach der mehrstündigen Hinfahrt, die man mit verschiedenen Fan-Gesprächen interessant und kurzweilig gestaltete („Transformers –Die Rache war tausendmal besser als Terminator Salvation!“ „Ach was...Du spinnst ja! Genau andersrum!“ etc.) erreichte die Langstreckenshuttles unbeschadet die Stadt Brühl und steuerten sogleich das Phantasialand an, wo man nach kurzer und hartnäckiger, aber letztlich erfolgreicher Suche auch einen Parkplatz fand. Schnell fanden sich am vereinbarten Sammelpunkt die Trekdinner Bonn, Stuttgart, Mittelhessen, München, Augsburg und die Besucher aus Hamburg, Berlin, Duisburg und Düsseldorf ein. Nach den obligatorischen Grußworten zwischen Thomas Jeschke und Thorsten „Klingolaus“ Walch (Stallone vs. Willis – There can only be one!) machte man sich also auf ins Innere des Phantasialands – und hier nahm das Schicksal mithin seinen unaufhaltsamen Lauf.

Eine erste unerfreuliche Begegnung mit den Fahrgeschäften fand bereits kurz nach Beginn statt. Während verschiedene Teilnehmer der Trekdinner Bonn, Stuttgart und Mittelhessen sich anschickten, eine Fahrt mit der gefürchteten Black Mamba Bahn hinter sich zu bringen, was der Klingolaus aus nicht näher bezeichneten Gründen (die nichts, aber auch gar nichts mit Feigheit zu tun haben – klingonisch' Weh dem, der etwas anderes sagt!!!) 5 unterließ, musste der wackere Krieger sich einer ganz anderen Bedrohung erwehren: Eine als voll funktionstüchtige aggressive Wespe getarnte romulanische Spionagesonde (wer sonst als die fiesen Spitzohren würde sich so etwas wagen?) attackierte frech den klingonischen Weihnachtsmann und stach ihn – ohne die allergeringste feindselige Provokation – in den muskelbewehrten Arm. Oder waren es doch Spezialkommandos der USS Wasp? In Ermangelung eines klingonen-kompatiblen medizinischen Tricorders schwoll das Ganze natürlich wundervoll an. Und wie sagt man in Abwandelung eines alten terranischen Sprichwortes so schön? „Wer den Shatner hat, braucht für den Spock nicht mehr zu sorgen!“. Den ganzen Tag über musste der geplagte Klingolaus herzliche Kommentare über seine angebliche Wehleidigkeit über sich ergehen lassen (...dabei kam doch, wie es sich für einen echten Krieger gehört, kein Laut des Schmerzes über seine Lippen!). Da ein Klingone aber entgegen anderslautender Gerüchte definitiv keinen Schmerz kennt, setzte man die Exkursion durch das Phantasialand nach kurzer Zeit fort.

Als nächstes stand eine Fahrt in der Colorado-Achterbahn auf dem Programm, die allgemeines „Wind-um-die-Ohren-sausen-lassen“ versprach – und so geschah es. Selbstverständlich (wie könnte es auch jemals anders sein!) gab es auch in der Michael Jackson Bahn einen Streckenabschnitt, bei dem Wasser im Spiel war - schon dereinst im Vergnügungspark Tripsdrill hatte es sich als fester Grundsatz von Trekdinner United erwiesen, dass einfach kein Auge – und alle anderen Körperpartien ebenfalls – dabei trocken bleiben dürfe. Obwohl der Klingolaus tapfer und Gentlemanlike versuchte, die neben ihm sitzende, zu keinem der Dinner gehörende junge Frau unter die Wasserkaskade zu halten, führte dies doch zu nichts und der edle Recke in Rot (...an diesem Tag jedoch in zartem Babyhellblau gewandet) bekam einen gehörigen Wasserschwall ab. Nun ja – dies brachte wenigstens Kühlung für die grässliche romulanische Kampfwunde.

Sodann verlangte es die Helden von Trekdinner United IV zunächst einmal nach Nahrung, da die Mittagsstunde näher gerückt war und man kehrte gemeinsam in das mexikanische Themenrestaurant „Don Pedro“ ein. Hier wurde zwar kein Gagh gereicht, aber es gab recht akzeptable terranische Kost zum Essen sowie ein gepflegtes Bier oder auch die unvermeidliche Tass' Kaff' (Preisfrage: Wer ist das? „Einen Latte Macchiato mit Zimt- geschmack und ein Ginger Ale, bitte!“). Die allgegenwärtigen und doch immer unsichtbaren Romulaner leisteten auch während des Mittagessens ganze Arbeit mit ihren als Wespen getarnten Spionagesonden, die immer wieder Trekdinner United, dessen Tische und vor allem Gläser und Teller umschwirrten. Selbst der ansonsten für seine ausgesprochene Friedfertigkeit bekannte Rainer „Kuhnwalker“ Kuhn verlor dabei mehrmals fast die Contenance...well then, man überlebte das Ganze.

6 Auch die Mitfahrt im River Quest (Rafting) zeigt sich feucht-fröhlich – O-Ton eines Klingonen: „Da sich inzwischen alle Regenwolken weitestgehend verzogen hatten und somit keine Gefahr mehr bestand, von oben her nass zu werden, kam nun der unvermeidliche Aufruf in die Runde, eine kleine Runde in der Rafting-Bahn zu drehen. Große Hinweisschilder besagten bereits am Eingang, dass man während der Fahrt in den Waschzubern „sehr nass“ werden könne...dass der Begriff „Nass“ jedoch in verschiedene Kategorien unterteilt werden kann, das stand natürlich mal wieder nirgends. Zusammen mit Klaus, einer jungen Dame vom TrekDinner Stuttgart sowie Toms beiden amerikanischen Freunden platzierte ich mich also im Waschzuber. Der erste Wasserschwall, der sich über mich ergoss, ließ nicht lange auf sich warten, der zweite ebenso wenig und alle anderen gefühlten siebenhunderteinundneunzig ebenso wenig. Als der Waschzuber-Ritt, natürlich vollzogen unter einem gemeinsam geschmetterten „Row-row-row your boat“, dann war, hatte ich keinen trockenen Faden mehr an mir...Klaus und die beiden anderen Herren waren relativ trocken geblieben, und es war nur ein sehr schwacher Trost, dass es besagter junger Frau auch nicht viel anders ergangen war als mir. Da half auch der neben der Rafting-Bahn befindliche Ganzkörper- Fön nicht wirklich viel. Da es jedoch auch eine große universelle Gerechtigkeit gibt, die sich hier und da mal blicken lässt, kam jedoch ein warmer Wind auf und linderte die feuchte Kühle.“

Als Nächstes stand eine Fahrt mit der chinesischen Geisterbahn auf dem Programm. Ein nicht ganz unerheblicher Hintergedanke hiervon war der Wunsch nach einer Fahrt, bei der man garantiert trocken bleiben würde, ferner versprach die Geisterbahn eine gewisse Wärme im Inneren, um die restlichen verbliebenen Rafting-Spuren loszuwerden. In der Geisterbahn wurde die liebevoll gepfiffene Version des Titelthemas von THE X-FILES angestimmt – sehr zur Freude aller anderen Teilnehmer an der Fahrt. Den Schrecken der Geisterrikscha mehrte dies jedoch kaum. Kleines Kuriosum am Rand: An einer Stelle projizierten sich schreckliche Geister mittels Lichteffekt neben die in Gondeln sitzenden Mitfahrer, was man eindrucksvoll in Spiegeln mitverfolgen konnte – bloß neben dem Klingolaus erschien kein Geist. Ein technischer Defekt oder die Wahrheit, die irgendwo da draußen ist? Man wird es nie erfahren und seltsam, aber so steht es geschrieben. Frank Baring (Wuffi) stellte im Anschluss ernüchtert fest, dass ihm niemand einen der von der Decke baumelnden Knochen aus der Geisterrikscha mitgebracht hatte. Warum nur? Es folgte eine Reihe unterschiedlicher Aktivitäten – während die einen Trekdinner United-Mitfahrer gerne noch mit der Wildwasserbahn fahren wollten, da sie offensichtlich noch nicht nass genug waren, zogen andere den Sturz vom Freefall-Tower vor, und wieder andere stöberten anderweitig im reichhaltigen Breitwand-Bespaßungs-Angebot umher, um sich auf die unterschiedlichsten Arten und Weisen zu vergnügen. Natürlich wurde dabei 7 auch reichlich miteinander kommuniziert („Stallone ist besser!“ „Nein, Willis!“ „Nein, Stallone!“ „Nein, Willis!“ „Stallonestallonestallonestallonestallone!“ „Williswilliswilliswilliswillis!“). Am späteren Nachmittag besuchte man dann noch einmal gemeinsam das mexikanische Restaurants für eine kleine Kaffeerunde, aber bedauerlicherweise erwies sich der Service hier nun nicht mehr als auch nur halb so gut wie im Falle des Mittagessens. Ein leicht pampiger junger Kellner wollte den leicht abweichenden Getränkewunsch eines Trekdinner United-Teilnehmers einfach nicht verstehen und verschluderte in Folge dessen verschiedene Bestellungen, die sich auf der abschließenden Rechnung jedoch samt und sonders wieder fanden. Diese musste von den Teilnehmern dann zum Zahlen eigenhändig auseinanderdividiert werden...doch dergleichen drückt die Stimmung eines wilden Haufens wie Trekdinner United jedoch wenig bis gar nicht.

Der ereignisreiche, witzige und vor allem nasse Tag endete dann mit dem gemeinsamen Gruppenfoto in der Altberlin-Kulisse des Phantasialands sowie dem gemeinsamen Besuch des 4-D-Kinos, in dem man Comedy-Altmeister Leslie Nielsen als bösen Piratenkapitän bewundern konnte – und, man höre und staune, es kamen böse und giftige Killerwespen in dem Filmchen vor. Igittigitt! Und dann kam leider jener traurige Moment, der auf jedem Trekdinner United nun einmal unweigerlich eintritt – der Abschied. Nachdem man sich tränenreich umarmt hatte („Du verträgst eh kein Klingonenbier!“ „Und Bruce Willis ist und bleibt besser!“), bestieg jeder der Teilnehmer sein Shuttle und es ging zurück ins heimatliche Sternensystem.

Wenn Du, lieber Leser, bei diesem Artikel Dein liebes Vergnügen hattest, dann ist es mir, dem lieben Autoren, ganz sicherlich gelungen, die Stimmung des Tages bestens einzufangen. Trekdinner United kann man nur schwer erzählen, das muss man einfach erlebt haben. Und wenn Du, lieber Leser, nun neidisch geworden bist auf das, was die Trekdinner United-Teilnehmer da hinfabriziert haben, dann ist das gut und richtig so und sollte Dich dazu motivieren, beim nächsten Mal persönlich bei Trekdinner United dabei zu sein. Ja, Du hast richtig gelesen – es wird im kommenden Jahr eine weitere Neuauflage des überregionalen Trekdinner-Events geben – am 28. August 2010 ist geplant, das Luft-, Raumfahrt- und Technik-Museum in Sinsheim heimzusuchen, wie von Thomas Jeschke und Frank Baring bereits kurz nach dem Gruppenfoto im Phantasialand auf illustre Weise verkündet wurde http://www.sengs.de/Fotogalerie/Upload/TrekDinner_United_IV/slides/Einladung2010.html (Die deutsche Version kam leider zu überraschend zum Mitfilmen). Sieh einfach nach auf www.trekdinnerunited.de und informiere Dich – und werde gemeinsam mit uns allen nass!

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E Klingolaus meint ... E Ein Kommen und Gehen!

Man wirft STAR TREK-, STAR WARS- und sonstigen Science Fiction-Fans ja sehr gern und oft vor, dass sie ein eher weltfremder Haufen seien, der sich nur allzu gern in seinen bzw. ihren Phantasiewelten der Wirklichkeit entzieht.

Klar...wer kennt es nicht, jenes prickelnde Gefühl, wenn man nach einer persönlichen Schlappe oder Niederlage insgeheim einmal kurz an „seine“ Helden denkt, mögen sie nun Captain Kirk oder Picard, Han Solo, Starbuck oder vielleicht auch Perry Rhodan heißen, und sicher gibt es oftmals dann Momente, in denen die durchstandene Situation vielleicht nicht mehr ganz so schlimm scheint.

Doch der Wirklichkeit kann man sich nicht entziehen – das zu sagen ist sicherlich nichts Neues, weder für STAR TREK-, STAR WARS- und sonstige Science Fiction-Fans noch für den Rest der Welt. Und man kann machen, was man will – der Wirklichkeit lässt sich einfach nicht entfliehen, und wenn man es hundertmal mit WARP-Speed oder dem Hyperraum-Antrieb versucht.

„Ein Kommen und Gehen“ lautet der Titel eines alten Udo Lindenberg- Songs, und das, was der „heiße Greis“ da mitteilt, das passt recht gut zu unserem guten alten TrekDinner Mittelhessen.

Das zurückliegende Jahr war für uns auf dem TD ein Jahr des Abschiednehmens – sicherlich weiß jeder von euch gut, was damit gemeint ist. Nicole ist von uns gegangen, für uns alle unfassbar, viel zu früh und voller ungesagter Worte, die man ihr gerne noch mit auf den Weg gegeben hätte.

Aber danach fragt die Wirklichkeit uns nicht, und Dinge wie Nicoles Fortgang geschehen einfach. An dieser Stelle sei nochmals auf Nicoles Nachruf in diesem Heft hingewiesen. So etwas führt uns allen deutlich unsere „Ohn-Macht“ vor Augen.

Doch ist die Wirklichkeit nicht immer nur schlecht – die Sage von der guten und der dunklen Seite der Macht ist schließlich auch nur eine Parabel. Und so ist in diesem Jahr auch etwas Großartiges im Kreis unseres TrekDinner Mittelhessen geschehen – ein neuer kleiner Mensch hat das Licht dieser Welt erstmals erblickt, und zwar am 19. Februar 2009. Die Rede ist von Finn Christopher Baring, dem Sohn des TD Mittelhessen- Mitbegründers Frank „SPACEDOG“ Baring und seiner Frau Eva.

9 Stramm und gesund, ist so ein kleiner Bursche doch immer wieder ein Wunder für sich, auch wenn dieses Wunder schon milliardenfach geschehen ist – das ändert nichts an der ungeheuren Faszination, die von der Entstehung neuen Lebens ausgeht. Schon jetzt ist der gute alte Klingolaus gespannt darauf, ob Finn Christopher eines Tages selbst einmal das Science Fiction-Genre als eins seiner Interessen entdeckt oder ob wir alle ihm vielleicht nur ein Schmunzeln entlocken werden ...

Vielleicht sollten wir uns alle in den Momenten der Trauer in unserem Leben – denen, die bereits stattgefunden haben und denen, die uns zweifellos noch bevorstehen, immer wieder sagen, dass für einen jeden, der uns verlässt, auch wieder ein anderer kommt, um die Welt, auf der wir leben, zu bereichern.

Das mag vielleicht nicht den Schmerz schmälern, den der Tod einer geliebten Person mit sich bringt, aber es ist ein Zeichen der Hoffnung – und für manchen möglicherweise die Gewissheit darüber, dass alles einem festen, unumstößlichen Plan folgt – einem Plan, den wir vielleicht nicht verstehen können, der aber bei genauer Betrachtung doch unübersehbar ist.

Ein Kommen und Gehen – für viele ein festes Lebensprinzip, und sicher kein schlechtes. Dem kleinen Finn Christopher jedenfalls sei allzeit Glück und Frieden beschieden – SO SAY WE ALL, so sagen wir es alle.

In diesem Sinne euch allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest wünscht

Euer Klingolaus

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Ein Besuch auf Europas größter Sci-Fi-Convention We beamed us up! Mit dem Trekdinner Mittelhessen auf der Fedcon

von Frank Baring

In Bonn fand in diesem Jahr bereits zum 18. Mal Europas größte Science Fiction Convention statt. Für uns ist diese Veranstaltung über fast zwei Jahrzehnte zu einem Pflichttermin im jährlichen Kalender geworden. Mit Gleichgesinnten ein Wochenende zu verbringen, Kontakte zu anderen Trekdinnern zu pflegen. Kannte man die FedCon in den 1990er Jahren vor allem als Star Trek Convention, so öffnete der Veranstalter Dirk Bartholomä die FedCon in den 2000er Jahren mehr und mehr für andere Film- und TV-Welten. , Andromeda, Battlestar Galactica, Star Wars, , oder die Anhänger anderer Science Fiction, Fantasy- und Mystery-Welten kamen in den vergangenen Jahren auf ihre Kosten. Star-Begegnungen, Panels der Gaststars, Spiele, Auktionen, Fan-Aktionen und viele weitere Programmhighlights machen das Wochenende nicht nur für Star Trek Fans zu einem Ereignis. In diesem Jahr waren (BSG), (ST: TOS), Nana Visitor (ST: DS9), Erin Gray (Buck Rogers), Jeffrey Combs (ST: DS9/ST: ENT), Michael Hogan (BSG), Robert Picardo (ST: VOY/Stargate Atlantis), (Firefly, Terminator), James Callis (BSG), Marc Alaimo (ST: DS9), Jonathan Woodward (Firefly), Richard Hatch (BSG), Mark Sheppard (BSG), Christopher Juge (Stargate SG-1), Max Grodenchik (ST: DS9), John Billingsley, Dominic Keating (beide ST: ENT) u.a. zu Gast. Auch die Vorträge von Dr. Hubert Zitt, Robert Vogel, u.a. bereicherten wieder das Convention Programm. Abgerundet wurden die Veranstaltung wieder durch Fanaktionen, Auktionen und den Kostümwettbewerb.

Same procedure as every year, Miss Sophie!? In Abwandlung eines Zitats aus einer bekannten Silvester-Show könnte man die FedCon eigentlich als routinierte Großveranstaltung für Science Fiction Fans abtun, die jedes Jahr ein professionelles aber spannungsarmes Programm abspult. Doch man würde die FedCon hier unterschätzen. Dies gilt auch für die 2009er Reinkarnation der FedCon. Für das Trekdinner Mittelhessen hat der Besuch auf der FedCon inzwischen einen festen Platz im jährlichen Terminkalender eingenommen. Bereits seit Mitte/Ende der 1990er Jahre fahren Besucher unseres Trekdinners nach Bonn, um ein Wochenende im Zeichen von Star Trek zu verbringen, aber auch, um über den Tellerrand in andere Fanuniversen hinaus zu blicken. Die FedCon stand in diesem Jahr unter dem Motto „The Golden Future“. Hieran durfte man angesichts der 11 steigenden Besucherzahlen, die auch in diesem Jahr wieder die 5000er Schallmauer durchbrachen, kaum zweifeln.

Die Vorfreude soll bekanntlich die schönste Freude sein und die FedCon XVIII enttäuschte uns nicht. Uns interessierten in diesem Jahr vielleicht weniger die Star Trek Gäste, denn wir kannten sie von vorherigen Federation Conventions. Es fehlten auch Darsteller aus dem neuen Star Trek Kinofilm, sodass wir vor allem auf die Gaststars aus Battlestar Galactica gespannt waren. Diese Haltung schienen viele Fans eingenommen zu haben, zumindest diejenigen mit denen ich sprach. Auch in diesem Jahr war wieder die Hälfte unserer Trekdinner Mitglieder in Bonn. Klaus und Sonja hielt ihre Mitwirkung als Conhelfer beschäftigt, auch wenn immer wieder freie Zeit für die Con und TD-Begegnungen blieb. Thorsten und Sabine kamen auch in diesem Jahr wieder am Con-Samstag, Zeit genug für den Klingolaus die Con in „LAUSige Stimmung“ zu versetzen und Kontakte zum Khemorex Klinzhai zu pflegen. Marco konnte dieses Jahr leider nicht kommen. Heike, Rainer und ich waren am gesamten Wochenende da.

So say we all! Die FedCon ganz im Zeichen von Battlestar Galactica Eigentlich hätte man in diesem Jahr erwarten können, dass mit der Premiere eines Star Trek Kinofilms die FedCon ganz im Zeichen des Mythos Star Trek steht. Doch eine Convention Gästeliste, gerade im Umfeld einer weltweiten Kinopremiere, folgt eigenen Gesetzen. Und so stand die FedCon in diesem Jahr ganz unter dem Eindruck der sehr erfolgreich laufenden TV-Serie „Battlestar Galactica“. Auch die Gästeliste vermittelte diesen Eindruck, denn immerhin 4 Hauptdarsteller von BSG waren nach Bonn gekommen, um sich den Fanfragen zu stellen, viele Autogramme zu geben und vielleicht auch das eine oder andere Gespräch mit den Fans zu genießen. Edward James Olmos, Michael Hogan, James Callis und Richard Hatch erzählten in ihren Einzel- und gemeinsamen Panels nicht nur viel über die Dreharbeiten am BSG-Set, sondern auch über ihre Sicht auf die Serie und ihr Blick auf die Fans. Olmos nutze die Gelegenheit und dankte den Fans für die Unterstützung der Serie. Für ihn machen die Stärke der Serie vor allem die Skripte der Autoren und die Entwicklung, die die Protagonisten von BSG eingeschlagen haben, aus. Auch die Zusammenarbeit am Set mit seinem Sohn genoss Olmos sichtlich.

Olmos erzählte stolz von einer Einladung der Vereinten Nationen, zu der die BSg-Darsteller Mary McDonnell, Donald Eick, Ronald Moore und er selbst eingeladen worden waren. Er sprach hierbei zu Menschlichkeit, Rassismus und der Bedeutung der TV-Serie als Spiegel der Wirklichkeit. Olmos Plädoyer für die menschliche Rasse lag dem Darsteller auch in Bonn am Herzen. Ihm sei wichtig, dass die Zuschauer aus BSG lernen, dass Dialog, Versöhnung und die Übernahme von Verantwortung in der heutigen Welt nicht nur eine Frage der Möglichkeiten seien, sondern mehr denn je nötig sind. „So say we all!“ rief Battlestar-Star Edward James Olmos den begeisterten Fans zu und sie stimmten bereitwillig ein. Edward James Olmos Besuch auf der FedCon XVIII war für mich einer der Höhepunkte der letzten Jahre. Auch wenn ich nur den Pilotfilm und einige wenige Folgen der 12 Serie kenne. Doch nicht nur Olmos, sondern auch die anderen BSG- Darsteller stießen auf riesiges Interesse. Für mich war vor allem ein Wiedersehen mit Richard Hatch Anlass großer Vorfreude.

Auf der FedCon 2002 hatte ich die Möglichkeit ihn zu interviewen. Hatch zeigte sich damals als freundlicher, kompetenter und redseliger Gesprächspartner, der nicht nur über die alte klassische Galactica TV-Serie zu berichten wusste, sondern auch über Science Fiction und seine Projekte (u.a. Wars of Magellan) philosophierte. Sieben Jahre später wirkten seine Eindrücke insgesamt versöhnlich und abwägend. Richard Hatch verglich nicht nur die alte Serie mit der Neuauflage, sondern auch die von ihm gespielten Charaktere. Insgesamt ein routiniertes und persönliches Panel, in dem er sicherlich auch die Hohe Kunst der Selbstdarstellung zelebrierte. Die BSG-Gaststars gingen insgesamt unterschiedlich mit Spoilern zur vierten und abschließenden Staffel um, die in Deutschland bislang noch nicht lief. Mark Sheppard weigerte sich schlicht Fragen hierzu zu beantworten. Dies fand ich nur fair und folgerichtig. Mitunter entwickelt eine Convention letztlich eine gewisse Eigendynamik. Das Jahr 2009 wurde eindeutig von Battlestar Galactica geprägt. Dies merkte man auch den Star Trek Gaststars an, so stimmte schließlich auch Nichelle Nichols ein: So say we all!

Hose runter für Star Trek Anekdoten! Auch die Star Trek Darsteller boten uns einige Überraschungen. Ein besonderes Highlight waren die Panels von Marc Alaimo und Jeffrey Combs. Weniger die Tatsache, dass Combs nicht nur sprichwörtlich die Hosen runter ließ, sondern die facettenreichen Antworten auf viele Fanfragen waren ein echtes Erlebnis. Von Anekdoten vom Set von „Star Trek: Deep Space Nine“, Kritik an der wechselnden Besetzung von Nebencharakteren bis hin zu politischen Statements zum neuen US-Präsidenten Obama und Lebensweisheiten wussten beide Gaststars die Fans in ihren Bann zu ziehen. Auch John Billingsley hielt die Bedeutung von Hosen für vollkommen überbewertet und setzte nicht nur seine Beinkleider auf Halbmast. Für seine Frau waren dies augenscheinlich keine neuen Erkenntnisse. Was braucht ein Star Trek Darsteller mehr für ein Panel? (K)Eine Hose jedenfalls. Die Inneneinsichten des „Pansing“ verschonten selbst den Moderator der FedCon, Marc B. Lee, nicht. Billingsley und seine Frau Bonita Friederici spielten hinreißend komisch ihr Panel, zeitweise assistiert durch Enterprise- Kollegen Dominic Keating, der selbstredend seine eigene Panels von der bekannt witzigen Seite anging und für die FedCon eine sichere Bank ist. Keating dürfte sich an diesem Wochenende in Sachen Autogramme die Finger wund geschrieben haben.

13 Mein persönlicher Star Trek Überraschungsgaststar war Max „Moogie!“ Grodenchik. Selten habe ich auf der FedCon derart mitgelacht. Grodenchiks herzliche Art, ironische Live-Rezension der Beschreibung seiner Person im Con-Heft, die Darbietung seiner Deutschkenntnisse und der Vortrag eines Liedes waren hinreißend komisch. Max, Du warst wunderbar! Star Trek Kultdiva Nichelle Nichols hinterließ in meinen Augen hingegen einen zwiespältigen Eindruck. Eine liebenswürdige unaufgeregte Erzählweise aus ihrem reichhaltigen Schatz an Star Trek Anekdoten und Altersweisheiten stand eine nicht enden wollende und bisweilen den anderen Darstellern ausgesprochen unfreundliche Geschwätzigkeit gegenüber. Das Star Trek Gedächtnispanel wurde zu einer einseitigen und ausgesprochen respektlosen Gesprächsrunde, in der die anderen Star Trek Gaststars zu einer entrückten Sprachlosigkeit verurteilt wurden. Liebe Nichelle! Weniger wäre wie so oft mehr gewesen. Über die Jahre hört man von den Gaststars viele Anekdoten. Manche hört man vielleicht auch mehrmals. Neben den Begebenheiten von den Dreharbeiten am Set zieht mich mich und sicherlich viele andere Fans auch die spaßige Unterhaltung auf der Bühne der FedCon in ihren Bann. Es war und ist diese einladende Mischung aus Anekdoten zum Lachen, Geschichten zum Schmunzeln und ernsthafte Gedanken, die ihnen die Aufmerksamkeit der Fans sichern. Die Gaststars gaben den Fans ein Stück weit das Gefühl an kleinen privaten Geschichten und sehr eigenen Erlebnissen teilzuhaben. Dies mag Teil des Business-as-Usual-Con-Alltags sein und doch bringt es die Stars den Fans näher. Wie viel Nähe die Stars zulassen, ist jedoch sehr unterschiedlich.

So voll war die Bühne mit Schauspielern und Intellectuals !

Die FedCon Besucher hatten während des Wochenendes auch die Gelegenheit 28 Minuten aus dem neuen Star Trek Film zu sehen. So sehr ein Großteil der Besucher sich über dieses Angebot freute, ich persönlich habe den Saal verlassen. Wer sich über einen großen Zeitraum auf den neuen Film gefreut hat, der möchte sich die Vorfreude auf Star Trek 11 nicht durch einen zusammenhangslosen Appetizer nehmen lassen. Für andere Fans, die eine ähnliche Haltung eingenommen hatten, war das Verlassen des Saals ein Problem. Denn die Sitzplätze waren weg. Ich hätte mir gewünscht, dass vielleicht nur ein verlängerter Trailer gezeigt worden wäre, mit einigen wenigen Szenen, die die Vorfreude eher angeregt hätten. Wenige Tage bis zur Kinopremiere sollte selbst der größte Fan aushalten können. Auch den Verantwortlichen hätte ich just in diesem Moment sagen 14 wollen, nicht die Sensation um jeden Preis zu erhaschen macht die Con größer, sondern das Feingefühl für den Moment wenige Tage der Premiere. Rainer und ich zogen es folglich vor, die Zeit im Foyer bei einem oder zwei Getränken zu verbringen und erst nachdem die Filmausschnitte gezeigt wurden, wieder in den Hauptsaal zurückzukehren. Wir haben diese Entscheidung sicherlich auch im Nachhinein nicht bereut. Wenige Tage später saßen 10 Trekkies aus Mittelhessen in der Preview und am folgenden Samstag haben wir Star Trek 11 mit 20 Leuten mit anschließendem Meinungsaustausch im Marburger Hugo´s verfolgt.

Kostümwettbewerb, Trekdinner-Treffen, Fan-Impressionen Einer FedCon ohne Rahmenprogramm würde sicherlich das Salz in der Suppe fehlen. Der Reiz der Veranstaltung liegt nicht nur in den Starbegegnungen, Panels und Autogrammstunden. Das umfangreiche Programm mit Kostümwettbewerb, Con-Party, Auktionen, Merchandising- Händlerräumen, Doktoren-Vorträgen, Fan-Aktionen, Trekdinner-Treffen, Kunst- und Modellbau-ausstellung, BluRay-Kino und vieles mehr erfüllt diese Veranstaltung mit Leben und verleiht ihr die Vielschichtigkeit, mit der die FedCon sich über lange Jahre den gegenwärtigen Erfolg erarbeitet hat. Ein wahrer Genuss waren die Kostümarbeiten der Fans. Während bis vor zwei Jahren die kostümierten Fans weniger geworden waren, nimmt scheinbar die Lust der Fans wieder zu, sich auf der Con mit Star Trek Uniformen, Alien-Kostümen oder anderen Fankostümen zu zeigen. Der Höhepunkt jeder FedCon ist sicherlich der Kostümwettbewerb. Detailverliebte Kostüme trafen hier auf witzige Auftritte, seien es die Tanzperformance eines Oriongirls, der Auftritt eines Aliens, Dr. Horrible oder Captain Future. Nicht weniger kurzweilig und unterhaltsam war die „Sarlacc Survivors Band“, die mit ihrer Rockcover- Playback-Show den Saal zum Kochen brachte. AC/DC, KISS oder Queen Songs rockten aus den Boxen, dass es eine wahren Freude war und die Band bewegte sich in Star Wars Kostümen perfekt auf der Bühne. Die Performance des KISS-Songs „I was made for loving you“ unter Mitwirkung einer KISS-Coverband in Originalkostümen war einfach grandios! We want more!

Der Haupttag der FedCon bedeutete für uns auch wieder an die Gruppenbilder zu denken. In Anbetracht des umfangreichen Programms war dies nicht einfach. Doch das Trekdinner Treffen und das Star Trek Gruppenbild sind für uns Pflicht. Am späten Nachmittag trafen wir uns vor dem Maritim und Mr. Gruppenfoto Thomas Brückl vom Trekdinner München

15 hielt wie auch in den Vorjahren alle FedCon-Besucher, die auch Mitglieder eines Trekdinners sind, im Bild fest. Auch in diesem Jahr gab es wieder den Trekdinner Info Desk im Clubraum, auf dem auch wir Trekdinner-Infomaterial für Interessierte ausgelegt haben. Mit Bedauern muss ich aber wieder feststellen, dass sich leider niemand gefunden hat, der ein Trekdinner Meet & Greet (zuletzt 2007) organisieren wollte. Aber so bleibt es dann beim Trekdinner Gruppenfoto und dem Info Desk. Es ist mehr als nichts. Im

Anschluss an das Gruppenbild hab es auch wieder Gelegenheit für Smalltalk, wobei Rainer und ich hierfür nicht wirklich Zeit hatten, da es in diesem Jahr auch ein Star Trek Gruppenbild geben sollte, welches gleich im Anschluss stattfand, zu dem sich natürlich auch der Klingolaus gesellte. Und

Beide Gruppenfotos sind von Thomas Brückl aufgenommen. bei diesem dicht gedrängten Wochenendprogramm haben wir in diesem Jahr unser Trekdinner Gruppenbild schlicht vergessen. Nicht vergessen sollte ich aber das Gruppenfoto der User aus dem ST Board/FedCon Forum. Wenig Zeit haben wir uns in diesem Jahr für die interessanten Themenvorträge genommen. Wahre Begeisterung löste das BluRay-Kino bei Rainer aus, während ich den Star Wars Gaming Raum aus dem Vorjahr vermisst habe. Der Samstag bot uns mehr als genug Gelegenheit für den einen oder anderen Bummel über das Congelände. Bewundernswert waren wieder die gezeigten Ausstellungsstücke der Art- und Modellbauausstellung.

Eine Gegenwelt zum Alltag – 10 Jahre zur FedCon Die FedCon 2009 war für uns vom Trekdinner Mittelhessen auch in diesem Jahr wieder eine Reise wert. Für mich war es ein kleines Jubiläum – die 10. FedCon. Und so wie sich die Veranstaltung verändert, so sehr änderte sich auch meine Motivation nach Bonn zu fahren. Ich habe in den ersten Jahren meiner Besuche auf der FedCon Autogramme gesammelt, auch als Erinnerung an die Begegnungen mit den Gaststars. Diese bleibenden Erinnerungen brauche ich heute nicht mehr. Es sind vielmehr das Gesehene, die Convention-Impressionen, Gespräche und Erlebnisse, die ich aufnehme und mit anderen teile, die mir wichtig geworden sind. Insoweit hat sich „meine“ FedCon verändert. Weniger die Jagd auf tolle Fotos, Interviews oder das Sammeln von Merchandising bewegt mich jedes Jahr nach Bonn zu fahren, sondern die Atmosphäre der FedCon als Gegenwelt zum Alltag. Einmal im Jahr in die Welt von Star Trek & Co. einzutauchen, vermittelt das Lebensgefühl des einmal gemeinsam anders sein. Warum sollte man dieses Erlebnis 2010 nicht wiederholten!?

16 Trekkies treffen Winnetou

Das Trekdinner Mittelhessen beamt in den Wilden Westen

von Frank Baring

Seit sechs Jahren fährt das Trekdinner Mittelhessen zu den Karl-May- Festspielen nach Elspe. Elspe, das ist Deutschland’s Wilder Westen. Seit 45 Jahren gibt es nun schon die Open-Air-Aufführungen von Karl Mays berühmten Romanstoff. Aus einem Theaterverein ist inzwischen das Entertainment-Unternehmen „Elspe Festival“ geworden. Um die jährlichen Karl-May-Festspiele entwickelte das Festival-Team um Jochen Bludau ein Rahmenprogramm, z.B. die Stuntshow „Action, Stunts & Cascadeure“ und eine Musikshow. Diese Erlebniswelt zieht nun schon seit sechs Jahren die Star Trek Fans vom Trekdinner Mittelhessen aus Gießen und Wetzlar in ihren Bann. Auch in diesem Jahr waren wieder Gäste vom Star Wars Dinner in Recklinghausen dabei.

Was hat Star Trek mit Karl May zu tun? Vielleicht nichts. Dennoch mag man sich diese Frage stellen, wenn man noch nie am „Trekkies treffen Winnetou“ Event des Trekdinner Mittelhessen teilgenommen hat. Winnetou, Old Firehand & Co. sind für die Trekkies aus Mittelhessen Helden aus einem anderen Universum. Während Gene Roddenberry eine Zukunft erdacht hat, in der er die Menschheit in eine idealisierte aber keinesfalls konfliktfreie Gesellschaftsordnung versetzt hat, so zeichnet Karl May in seinen Erzählungen und Handlungsfiguren eine idealisierte Welt des so genannten Wilden Westens, in der die Protagonisten klar in Gut und Böse eingeteilt sind. Dass diese Welt ihren Reiz hat, wissen Science Fiction Fans nicht erst seit Darth Vader, Luke Skywalker & Co. Der romantisierende Blick auf Winnetous Welt, in der Weiße und Indianer am Ende friedlich miteinander leben können, öffnet den Blick auf Werte, die auch Gene Roddenberry kennt. Doch die Trekkies aus Gießen und Wetzlar zieht vielmehr auch die aufregende und aufwendige Show zu den Karl-May-Festspielen, in der aktuell zu erschwinglichen Preisen eine beeindruckende Aufführung von „Der Schatz im Silbersee“ auf dem Programm stand.

Vor der diesjährigen Aufführung von „Der Schatz im Silbersee“ hat die Gruppe von 12 Trekkies bereits ihr eigenes kleines Programm absolviert. In der Elspe Festival Halle bot sich den Trekkies die Gelegenheit, einer Falknershow beizuwohnen. Mit viel Sachverstand führte der Falkner seine Greifvögel vor, erläuterte den Zuschauern Herkunft, Verhalten und Training der Greifvögel, die auch 17 schon bei den Karl-May-Festspielen aufgetreten sind. Beim anschließenden Gang durch das Westerndorf bot sich die Gelegenheit für eine Pause bei Speis und Trank. Danach folgte der Besuch der Stuntshow „Action, Stunts & Cascadeure“. Hier erhielten die Besucher des Trekdinner Mittelessen einen interessanten und unterhaltsamen Blick hinter die Kulissen der Stuntleute in Elspe. Song Kieper moderierte auch in diesem Jahr wieder charmant durch die von Schlägereien, Degenkämpfe, Schießereien, Explosionen und Verfolgungsjagden zu Pferd und mit Postkutsche geprägte Inszenierung. Stephan und Song Kieper erklärten die Tricks der Stuntleute in der Karl-May-Aufführung, doch ist die Stuntshow auf Unterhaltung ausgelegt, entsprechend rasant ist die Aufführung ausgerichtet. Stunt- und Pferdefreunde hatten ihre helle Freude in der Stuntshow. Nach der Stuntshow nahmen die Mittelhessen die Gelegenheit wahr, mit der Dampflok der Karl-May-Aufführung über die Bühne und zu fahren. Die Wartezeit bis zur Aufführung von „Der Schatz im Silbersee“ nutzte ein Teil der Gruppe für den Besuch der Musikshow in der Festivalhalle. Auch wenn der musikalische Streifzug durch 50 Jahre Musikgeschichte nicht ganz passend zum Western Thema war, so hatten die Besucher der Show ihre Freude an den Medleys und Tanzeinlagen der Gruppe aus den USA.

Die Elspe Freilichtbühne ist der perfekte Ort für eine Aufführung des Stücks „Der Schatz im Silbersee“. Im vergangenen Jahr hatte Festivalleiter Jochen Bludau einige Neuerungen für die Karl-May-Inszenierung der Saison 2009 versprochen. Für langjährige Elspe-Kenner fiel dieser Wandel angenehm behutsam aus. Während man sich bei den Schauspielern scheinbar auf einen Generationswechsel einstellt, da die langjährigen Hauptdarsteller Benjamin Armbruster (Winnetou) und Meinolf Pape aus den Zweikämpfen herausgenommen wurden, baute man mit einer spektakulären Erweiterung des Bühnenbilds einen Raddampfer in die Inszenierung ein, der nach einer beeindruckenden Explosion vor den Augen der Zuschauer versank. Der Zuschauer sieht nicht nur die große Feuerwolke 18 emporsteigen, auch die Hitzewelle spüren die Besucher bei aller Sicherheit noch auf ihren Plätzen. Die Explosionen während der Karl-May- Aufführungen sind nicht erst seit Harald Schmidts Festspiel-Vergleich mit Bad Segeberg berühmt geworden. Highlights der Aufführung von „Der Schatz im Silbersee“ waren neben der grandiosen Naturbühne, den darstellerischen Leistungen des Schauspielerensembles, den Spezial Effekten und Stunts vor allem wieder die Pferde. Die Besucher vom Trekdinner Mittelhessen hatten durch die bühnennahen Plätze fast hautnahen Kontakt zur Aufführung, so fiel während der Aufführung ein Stuntman sprichwörtlich vor die Füße der Trekkies. Schlägereien zwischen der Brinkley-Bande und den Siedlern, Zweikämpfe zwischen Old Firehand und einem Utah-Indianer sowie Sam Hawkens als witzigen Angelpunkt der gesamten Handlung prägen die diesjährige Aufführung von „Der Schatz im Silbersee“. Dies begeistert nicht nur Ölprinz-Look-a-like Thorsten „Klingolaus“ Walch, sondern die gesamte Gruppe vom Trekdinner Mittelhessen.

Wer sich für die Karl-May-Festspiele interessiert, der kann unter http://www.elspe.de weitere Infos zu Terminen, Tickets, Buchungen, Führungen und dem diesjährigen Stück erhalten. Eine kleine Geschichte mit vielen Fotos zu den Aufführungen können Interessierte der Webseite http://www.elspe-festival-fanpage.beep.de einsehen.

2010 folgt die Aufführung von „Im Tal des Todes“. Auch dann wird Trekdinner-Captain Frank Baring wieder das Motto ausgeben: Trekkies treffen Winnetou! (A.d.R.: … und wir Trekkies werden folgen ! ;-)) )

Kontakt: [email protected] – Website: http://www.trekdinner- mittelhessen.de

19 Fandom---Spaß-Spaß im kleinen Kreis Die DAEDALUSDAEDALUS----ConventionConvention 2009

von Thorsten Walch

Es sind nicht immer nur die großen Veranstaltungen im Science Fiction- Fandom, die den Fans große Freude bereiten. In den letzten Jahren geht – sicherlich auch angesichts der wackligen wirtschaftlichen Verhältnisse in diesem, unserem Lande – der Trend wieder in die Richtung kleiner, aber feiner Fan-Veranstaltungen, die neben Groß-Events wie der alljährlichen FEDCON oder RING*CON zeigen, dass man in Fan-Kreisen nach wie vor einen ausgeprägten Sinn für das gemeinsame Verbringen schöner Tage hat.

Ein besonders gelungenes Beispiel hierfür war auch in diesem Jahr wieder die DAEDALUS-Con in Bochum-Werne, die vom 18. bis zum 20. September 2009 unter dem Motto DIE RÜCKKEHR DER SOCKE (Bezug nehmend auf einen „Running Gag“ vom Vorjahr) im dortigen Erich-Brühmann-Haus stattfand.

Gemäß dem Motto „Von Fans für Fans“ stand auch 2009 in erster Linie das Treffen alter Freunde und gemeinsamer Spaß im Vordergrund, doch nebenbei hatte das Veranstalterteam um Tom Riepegerste vom STAR TREK-Fanprojekt FEF2000; Markus Tschentschel von der DARKSIDE CON (die als Unterveranstaltung auf der DAEDALUS-Con natürlich ebenfalls vertreten war), Rolf Prippenow sowie Oliver Witenius auch noch einige andere Programmpunkte vorgesehen.

Als Hauptgaststars fungierten auch in diesem Jahr wieder der sympathische Brite Derek Lyons, seines Zeichens einer der bekanntesten Filmkomparsen der Zunft (unter anderem hatte er Auftritte in STAR WARS, INDIANA JONES und JAMES BOND und kann hierüber die tollsten Geschichten erzählen ...) sowie sein nicht minder netter Kollege Alan Flyng, der ebenfalls auf verschiedene Klein-Auftritte in STAR WARS zurückblicken kann sowie hauptberuflich als Kostüm-Designer bei verschiedenen Filmen tätig ist, und auch der im ganzen Fandom bekannte Robert Vogel, über den man sicher keinem Con-Besucher irgend etwas erzählen muss, war mit neuen interessanten Bildvorträgen vertreten.

Fan-Autor Cau Noh gab sich ebenfalls die Ehre und las aus seinen Geschichten vor, und der Berliner Nachwuchs-Comedian Freddy Bee ließ nach seinen Socken-Gags im Vorjahr neuerlich kein Auge trocken – die Umschreibung „socken-affin“ blieb gar manchem da recht gut im Gedächtnis. Und dann war da auch noch dieser klingonische

20 Weihnachtsmann aus dem Hessenland, der der Einladung nach Bochum- Werne ebenfalls wieder sehr gerne gefolgt war. Verschiedene Fan-Gruppen, darunter die Crew der U.S.S. TRINITY oder STARGATE COMMAND GERMANY waren ebenfalls dauerhaft präsent und sorgten mit vielerlei Gags und Auftritten für Kurzweil – doch auch die Fans selbst ließen es ordentlich krachen – der „Original Kölsche' Conan“ Frank Klepke beispielsweise zog mit seinem eigentlich nur aus einem Hauch von Nichts bestehenden Kostüm (... was für die Damen!!!) wie üblich jede Menge Aufmerksamkeit auf sich, und auch Angehörige der Spezies der „Wraith“ aus STARGATE ATLANTIS wurden gesichtet – von etlichen Jedi und Sith einmal ganz zu schweigen. Ein weiteres Highlight war das STARGATE-Motorrad von Uschi vom STARGATE COMMAND GERMANY, das sicherlich einen Sonderpreis als das „authentischste Fan-Fahrzeug“ verdient gehabt hätte und auf dem sich – mit freundlicher Genehmigung seiner Besitzerin, versteht sich – eine wahre Schar von Fans und sogar der meisten Gaststars einmal ablichten ließen.

Und es wurden in der Tat drei sehr interessante Tage. Die Gaststars standen den anwesenden Fans praktisch während der ganzen Zeit für Autogrammwünsche zur Verfügung, wobei sich an den Autogrammtischen natürlich auch immer wieder einmal die Gelegenheit für einen kleinen Plausch ergab, und insbesondere von Robert Vogel war wieder Hochinteressantes aus dem STARGATE- Universum zu vernehmen, wobei es dabei diesmal natürlich in erster Linie um die neue STARGATE- Serie STARGATE UNVERSE, in die Robert als Insider natürlich bereits einen Einblick gehabt hatte, ging. Man darf gespannt sein! In Roberts Panel berichtete er indes auf gewohnt interessante Weise über den Science Fiction World Con in den USA vor einigen Jahren, wo er auf vielerlei bekannte Gesichter des Genres getroffen war, was er mit einer Vielzahl von dort entstandenen Bildern dokumentierte.

Im Raum der BEAT BREAKERS COMMUNITY gab es Interessantes aus dem Bereich Computerspiele etc. zu sehen und zu erleben, und ein weiteres kleines Highlight war die Met-Bar im Keller, bei der der Hersteller MET- WABE auch Proben des köstlichen Getränkes, das in vielerlei Variationen feilgeboten wurde, verteilte – hier herrschte ebenfalls eigentlich immer Betrieb.

Einer der Höhepunkte der DAEDALUS-Con war natürlich auch diesmal wieder der Kostümwettbewerb, für den die Veranstalter einen großen Teil der anwesenden Fans rekrutierten. Unter anderem trat dabei gar ein sonnenbebrillter klingonischer „Blues Man“ auf, der einen Song mit dem verheißungsvollen Titel „STAR TREK and Beer are no good for me!“ anstimmte und sich dabei selbst auf seiner klingonischen Demutströte begleitete (... was auch immer das sein mag).

21 Während des gemeinsamen Panels von Derek Lyons, Alan Flyng und dem Klingolaus ergab sich für die anwesenden Fans dann nochmals die Gelegenheit, Fragen aller Coleur zu stellen, und am Ende gab es dann noch eine kleine Gesangseinlage von Derek Lyons und dem Klingolaus, die den alten Roy Orbison-Klassiker CRYING in ureigener Weise interpretierten, obwohl Dereks Stimme aufgrund einer erst kürzlich auskurierten Grippe-Erkrankung noch ein wenig angeschlagen klang – jedenfalls laut Derek, während des Songs merkte man davon indes nichts.

Con-Parties gab es auf der DAEDALUS-Con denn auch gleich zwei – obwohl die eigentliche Con-Party erst am Samstagabend stattfinden sollte, herrschte natürlich bereits am Freitagabend Hochstimmung – Derek Lyons und Alan Flyng mischten sich dabei natürlich homogen unter das Partyvolk und taten das ihre dazu, den anwesenden Fans einen gelungen Abend bzw. Nacht zu bescheren. So konnte man – wie man es ja von Conventions allgemein kennt – am Samstagvormittag zuerst einmal hauptsächlich recht müde Gesichter sehen, doch das legte sich, je weiter der Con-Tag voranschritt, und spätestens am Nachmittag war alle Müdigkeit dann auch verflogen.

Wenngleich die Con in Sachen Besucherzahlen sicher nicht an Großveranstaltungen heranreichen konnte, so brachte die DAEDALUS-Con denjenigen, die dabei gewesen sind, doch eines ganz gewiss: Jede Menge Spaß!

Schon jetzt sei darauf hingewiesen, dass es auch im kommenden Jahr wieder eine DAEDALUS-Con geben wird – vom 5. bis 7. Nobember 2010 wird, ebenfalls im Erich-Brühmann-Haus in Bochum-Werne, die dritte Runde der Fandom-Dauerparty gestartet. Und wenn man den alten Klingolaus dort haben möchte, dann wird er ganz sicherlich ebenfalls wieder mit von der Partie sein – Ihr auch???

22 An Evening with ... James Callis (((Dr.(Dr. Gaius BaltarBaltar,,,, Battlestar GalacticaGalactica)))) 12. September 2009, im IBIS-Hotel, Bonn

von Sonja Seng

Damit wir nicht wie bei Torri Higginson so auf den letzten Drücker einlaufen, wurde der Abflug dieses Mal etwas früher eingeleitet. Wir kamen nach einer gemütlichen Fahrt gegen 16:15 Uhr im IBIS-Hotel in Bonn an.

Somit hatten wir noch reichlich Zeit für eine kleine Stärkung und einen Kaffee resp. eine Cola. Also auf in den Barbereich, dort schnell noch die nicht mehr benötige Sonnenbrille gewechselt, da höre ich einen Schrei und kurz darauf fliegt mir "Etwas" um den Hals. *gg* Ich stellte dann fest, dass das Marion (Jaime) ist. Sie hat sich echt dermaßen gefreut, mich so kurz nach unserem 1. Treffen im Phantasialand wieder zu sehen. Das bereute sie bestimmt später, aber ich will nicht vorgreifen. *g*

Bevor wir uns stärkten, haben wir schnell noch ein paar Bekannte, u.a. Thomas Brückl und LH begrüßt. Die von mir bestellte Kleinigkeit stellte sich dann als ausreichenden Snack für 2 Personen heraus. Dann war aber auch schon anstellen zum Einlass angesagt. Nun stellte ich fest, dass ich zwar meine große Mappe dabei hatte, aber die Bestätigung zu Hause lag. Somit ging Jeannette vor und ich wartete, bis sich die Schlange verflüchtigt hatte, damit ich nicht den ganzen Laden aufhielt.

Es war aber kein Problem und ich hatte recht fix mein Conbadge und das Eintrittskärtchen. Hab mich dann zu Jeannette gesellt, die für uns gute Plätze reserviert hatte. Nun dauerte es noch eine ganze Weile bis Filipp das Mikro in die Hand nahm und mit der Begrüßung begann. Er kam aber recht schnell zum Punkt und kündigte James Callis an.

James betrat ganz relaxt den Raum und legte seinen Mantel ab. Bekam dann auch ein Wasser und begrüßte uns und stellte sich unseren Fragen. Das panel war sehr unterhaltsam und eine echt gute Stimmung herrschte im Raum.

Wir erfuhren, dass sein bester Freund ist, worauf ich eigentlich auf den FedCon Running Gag: "Did you see Jamie Bamber naked ?" wartete, aber entweder traute sich niemand, oder ... *gg*

James erzählte noch einiges über BSG und brachte noch ein paar Jokes. Die Stunde ging echt schnell vorbei. Während der ganzen Zeit klickten sich die Kameras fast heiß. James war echt gut zu fotographieren. Man merkte schon, dass er sich wohl fühlte. Hier gab es keine Rauchschwaden, hier wurde die letzte Frage 23 per DIN A4-Blatt angekündigt. Wir durften dann den Raum verlassen und uns im Gang für die Fotosession anstellen.

Es dauerte nicht lange bis Thomas Brückl sein Equipment aufgestellt hatte und so fing die Fotosession recht zügig an. Diesmal wurde noch mehr darauf geachtet, dass man die Augen offen hatte. Was mir 2 Bilder mit James bescherte, da ich beim 1. die Augen geschlossen hatte. ;-) Mag es ja eh nicht fotographiert zu werden, warum soll ich es dem Fotographen da auch noch einfach machen ? *lol*

Da es ca. 30 Leute weniger waren als bei Torri Higginson ging die Fotosession sehr schnell voran. Da fiel mir auf, dass Marion überhaupt nicht in Sicht war. Somit ging ich sie suchen und fand sie im Voraum/Bar. Sie stemmte sich zwar gegen den Fußboden, aber sie hatte keine Chance ich schob sie gnadenlos zum Foto machen. Da dort noch einige Leute standen, hoffte sie, mir entwischen zu können, aber wir erhielten die Info, dass das schon die Leute für die Gruppenfotos seien und wir vorbei gehen sollten. So mit war Marion schwupp die wupp an der Reihe ! Doch sie traf es noch "härter" – sie musste 3 Bilder mit James machen bis Thomas zufrieden war. *gg*

Danach schwebte Marion gut 50 cm über dem Boden – ihr erster Starkontakt ! Sie war ganz hibbelig und kribbelig – Jeannette und ich haben uns köstlich amüsiert. Wir setzten uns in die hinteren Reihen und schauten noch den weiteren "Fotomotiven" (die Gruppen waren nun an der Reihe) zu.

Nach Beendigung der Fotosession hat das Forum „Caprica City“ ein Gewinnspiel veranstaltet. So hatte James eine kurze Pause bevor es zur Autogrammstunde ging. Wir holten als alle unsere Zettelchen aus dem Karstadt-Con-Tütchen hervor. Ich stecke es gleich in meine Mappe, da ich eh nie was gewinne. Falsch gedacht, die 2. Nummer, die aufgerufen wurde, war meine. *staun und fassungslos nach dem Zettel such* Bis ich ihn endlich gefunden hatte, habe ich den kompletten Laden aufgehalten und hatte bestimmt einen knallroten Kopf, weil mir das so peinlich war. *blush* Ich durfte mir dann ein „Fotobuch“ ‚Battlestar Galactica – Downloaded’ abholen.

Nachdem alle Preise vergeben waren, es gab noch eine Staffelbox und noch ein oder 2 Bücher zu gewinnen, mussten wir wieder den Raum verlassen und uns für die Autogrammstunde anstellen.

Ich bat Jeannette meinen Platz frei zu halten, ich wollte schnell etwas trinken gehen. Dies war leider aufgrund der Turbogeschwindigkeit des Barmannes nicht möglich. *augenroll* Er hat ganz verträumt 2 Latte Macchiatto kreiert und dann auf dem Unterteller arrangiert. Es war sehr nerven aufreibend ihm zuzuschauen. Gerade als er sich mir zuwenden wollte, sah ich, dass Jeannette direkt vor der Tür angekommen war und ich musste schnellstmöglich zu ihr, um meinen Platz nicht zu verlieren.

Plötzlich war auch Marion wieder da und hatte sich nun doch entschlossen ein Autogramm zu kaufen. Sie war so begeistert und happy und schwebte immer noch. *gg* Wir suchten unsere Bilder aus und gingen schön brav in 24 der Schlange zu James. Er sprach mit jedem ein paar Worte. Auch hier waren wieder Fotos fällig. Ich bekam dann mein Autogramm und bat noch um das für Alexandra – sie hatte James auf der FedCon verpasst. Als ich ihm das erzählte, hat er ihr gleich einen passenden Spruch auf ihr Autogramm geschrieben. *g* Fand ich nett von ihm.

Bis die Unterschriften trocken waren, setzten wir uns noch hin und schauten dem Trubel zu. War echt interessant, wer da wie agiert. Natürlich hatten auch ein paar Leute wieder Geschenke für James dabei. Ich bin mir aber nicht sicher, ob er sie mitgenommen hat, denn er kam im Mantel ohne Tasche und verließ später auch so das Hotel. Ich denke, er ist am gleichen Abend noch nach geflogen. Ohne Gepäck dürfte das Einchecken schnell gehen. *schulterzuck*

So langsam leerte sich der Raum und auch wir gingen in Richtung Restaurant wo gerade das Buffet eröffnet worden war. Es gab wieder reichlich und war auch wieder sehr lecker ! Ständig wurde nachgelegt. Die Auswahl war wirklich vielfältig – vom belegten Toastbrot bis zu Pizzinies und Hühnerfleisch-Spießchen und, und, und … Der Nachtisch war wieder genial. *respekt*

Nach einiger Zeit kam auch James, tat sich am Büffet gütlich und setzte sich zu Filipp. Dieser machte dann seine Runde von Tisch zu Tisch. Interessant fand ich, dass er zu mir sagte, dass ich doch Helfer auf der FedCon sei, da habe er mich schon gesehen. *respekt* Gibt ja auch kaum Helfer auf so einer großen Con. *g*

Auch James ging dann schon in Mantel und Schal von Tisch zu Tisch und verabschiedete sich. So langsam kam dann der allgemeine Aufbruch, wer nicht im IBIS oder der Umgebung wohnte, hatte ja noch den Heimweg vor sich. Gegen Mitternacht machten auch wir uns auf den Weg. Eigentlich wollten wir noch irgendwo einen Kaffee organisieren, aber irgendwie klappte das nicht. *g* Wir haben entweder das BK-Schild zu spät gesehen, oder so gequatscht, dass wir die entsprechende Ausfahrt verpasst haben. *lol*

Gegen 1:30 Uhr habe ich Jeannette schön brav vor der Haustür abgeliefert und bin dann gegen 1:50 Uhr zu Hause angekommen. Es war ein langer Tag, aber ein sehr schöner ! Ich würde sagen: "Bei einem interessanten Gast, jederzeit wieder !"

25 Nicole ist nicht mehr bei uns

Die Nachricht von ihrem Tod traf uns wie ein Schlag, es erscheint uns so sinnlos, traurig und tragisch, was passierte, wir haben darauf gehofft, dass Du es schaffst, wieder den Weg in Dein Leben zurückzufinden.

Nicole nahm viele Jahre Anteil am Trekdinner, lebendig, vielseitig interessiert, immer für andere da, ein Lächeln, wenn wir uns sahen, begleitete sie auf Schritt und Tritt.

So manche Jahre führte unser Weg zur FedCon, mit Freude und Freunden war sie dabei, ein Wochenende ganz im Zeichen von Star Trek, dies gehörte zu ihrem Leben wie auch die Freunde, mit denen sie diese wunderschönen Erlebnisse teilte.

Vor wenigen Jahren traten mit Tanzen und Tierschutz neue Welten in ihr Leben, Star Trek trat zurück, blieb eine wunderschöne Erinnerung, so wie auch das Trekdinner, doch Kontakte blieben, Hochzeiten wurden gefeiert, Geburtstage brachten einander immer wieder mal zusammen.

Nicole, Du wirst uns fehlen, Deine Herzlichkeit, Dein Engagement, Dein Humor, wie auch die Momente, an denen wir mit Dir sein durften, das, was Du zurücklässt, macht uns froh, Dich gekannt zu haben.

Auf ein Wiedersehen, auf dem zweiten Stern von rechts.

26 Eine Lanze für die Bösen

Ein Nachruf auf Ricardo Montalban

Von Rainer Kuhn

„Ich gehöre zu der Sorte von Schauspielern, die, wenn man sie auf dem Bildschirm oder der Kinoleinwand erblickt, sagt: Hey, den habe ich doch schon mal gesehen, in irgendwelchen Filmen und Serien. Das Gesicht kenne ich bestens, aber seinen Namen...... keine Ahnung wie der Typ heißt.“

So beschrieb sich Leslie Nielsen, als er 1988 mit „Die nackte Kanone“ mit 62 Jahren doch noch seinen Durchbruch zum Hollywoodstar erlebte. Sein Gegenspieler in dieser Krimikomödie wäre wahrscheinlich mehr als nur geneigt gewesen, diese Worte auch für sich selbst in Anspruch zu nehmen. Ricardo Montalban. Doch während man Leslie Nielsen schmunzelnd zustimmen mochte, hätte es bei Montalban wohl doch einer etwas anderen Sichtweise bedurft. Denn der am 25.11.1920 als Ricardo Gonzalo Pedro Montalban Merino in Mexico-Stadt geborene Mime hatte zu diesem Zeitpunkt im Gegensatz zu Nielsen gleich mit zwei Rollen Welterfolge gehabt, was sowohl das Fernsehen als auch die Kinoleinwand betraf.

Ende der Vierziger Jahre hatte er parallel mit zwei Filmen an der Seite der legendären Esther Williams seinen Durchbruch, war aber ab diesem Moment erst mal auf die Rolle des „Latin Lovers“ in Hollywood festgelegt, zumindest was Großproduktionen betraf. In kleineren Werken wie „Die Tote in den Dünen“ von 1950 zeigte er als ermittelnder Polizist Qualitäten als heldenhafter Hauptakteur. Doch seinen bis dato stärksten Auftritt in seiner noch jungen Laufbahn hatte er ein Jahr später in dem Western „Colorado“ als Gegenspieler von Clark Gable. Als vor Hass und Eifersucht dem mit der Häuptlingstochter verheirateten Trapper hinterher jagender Indianer konnte er erstmals seine Fähigkeiten als Bösewicht unter Beweis stellen. Ab jetzt folgten viele Rollen und Montalban beschränkte sich dabei nicht nur auf die Leinwand, auch das neue Medium Fernsehen wurde zu einer festen Heimat für den Akteur.

Neben Gastauftritten erhielt er auch immer wieder Hauptrollen, so beispielweise 1961 in „Der schwarze Seeteufel“ als Pirat Gordon. Den „Latin Lover“ streifte er nun langsam aber sicher ab, die Rollenvielfalt wuchs. Im Jahr 1966 wurde er für einen Gastauftritt in der Serie „Star Trek“ mit dem Titel „Space Seed“ (Der schlafende Tiger) verpflichtet. Schon damals zeigte sich der Mime von der Intensität des im Drehbuch beschriebenen Charakters, Khan Noonien Sing, sehr beeindruckt und spielte sie mit entsprechender großer Präsenz. Es sollte nicht ohne Folgen bleiben. In den Siebziger Jahren wurde es nicht gerade ruhiger um Montalban, im Gegenteil. In zwei Fortsetzungen der „Planet der Affen“ Reihe spielte er 27 tragende Rollen, im Fernsehen war er Widersacher von Inspektor Columbo und am Broadway feierte er große Erfolge. Das Jahr 1977 brachte einen absoluten Höhepunkt für seine Karriere. Er wurde als Hauptdarsteller der Serie „Fantasy Island“ zum Quotenrenner im Fernsehen. Bis 1984 sorgte er als mysteriöser Gastgeber einer besonderen Erlebnisinsel dafür, dass Wünsche und Vorstellungen seiner Gäste nicht unbedingt den Weg gehen, den sich diese vorstellen.

Parallel zu dieser Serie kam es 1981 zum zweiten großen Höhepunkt seines Schauspielerdaseins. Harve Bennett, Produzent des zweiten Star Trek Filmes, hatte sich zur Vorbereitung auf das neue Leinwandabenteuer der Enterprise sämtliche Folgen der alten Serie angeschaut und war der Meinung, dass die Episode mit dem starken Auftritt von Ricardo Montalban so gut wäre, dass man eine Fortsetzung machen könnte, was durch das Ende der damaligen Storyline bestens begünstigt würde. Der mexikanische Mime nahm schließlich das Angebot an. Wie Montalban später selbst amüsiert erzählte, hatte er bei den ersten Leseproben seines Textes, die er Zuhause einübte, plötzlich gemerkt das er nicht wie Khan, sondern wie der charmante Mr. Roarke von Fantasy Island sprach und dass es einen Moment brauchte, bis er Khan wieder stimmlich im Griff hatte. Seine Bemühungen sollten sich wahrlich auszahlen. Bis zum heutigen Tag gilt seine Performance als Maßstab für jeden Bösewicht, der danach in Star Trek aufgetreten ist. Wie so viele Fans urteile auch ich: Keiner hat das je geschafft. ER ist und bleibt mit diesem leidenschaftlichen, intensiven und unglaublich präsenten Auftritt in „Star Trek II – Der Zorn des Khan“ das Maß aller Dinge und zu gerne hätte ich die Worte gehört „And the Oscar goes to Ricardo Montalban“. Kein Zweifel, er hätte ihn mehr als nur verdient gehabt. Aber die große Legende, die ist er geworden. Montalban hat im Verlauf seiner Karriere so häufig den Guten wie auch den Bösen gespielt. Während Ersteres überwiegen dürfte, hat er aber mit seinem Leinwandauftritt als Khan bewiesen, wie reizvoll und herausfordernd das Darstellen des Bösen sein kann, nicht umsonst heißt es bei vielen Schauspielern, dass Bösewichte, die häufig interessanteren Rollen sind.

Ein Unfall im Jahre 1951 sorgte für eine Verletzung an der Wirbelsäule, mit der er ab dann Zeitlebens zu kämpfen hatte. Eine Operation in den Neunzigern brachte nicht nur keine Besserung, sondern verschlimmerte es sogar noch etwas, so dass er Jahre später immer häufiger den Rollstuhl zu Hilfe nahm, was seinen Arbeitseifer jedoch nicht bremsen konnte. Wurden Auftritte vor der Kamera, wie in „Spy Kids 2“ und „Spy Kids 3 – 3D“ nun weniger, setzte er seine markante Stimme jetzt vermehrt als Synchronsprecher ein.

Mit „Nosostro“, einer Organisation, die er gründete und nach dem Titel eines in seiner Heimat 1945 mit ihm in der Titelrolle produzierten Filmes benannte, unterstützte Ricardo Montalban Hispanostämmige Darsteller, um ihnen in Hollywood bessere Unterstützung und Rollen zukommen zu lassen. Bis ins hohe Alter blieb der bei Fans und Kollegen geschätzte Mime seiner Arbeit erhalten. Am 14. Januar 2009 starb der großartige Mime mit 88 Jahren. Seine Leistungen bleiben, gerade auch für uns Star Trek Fans, unvergessen. Danke Ricardo Montalban. 28 WAREN DIE GÖTTER ASTRONAUASTRONAUTEN?TEN? --- Ein Abend mit Erich von Däniken

von Thorsten Walch

„Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als eure Schulweisheit es sich träumen läßt!“. So oder so ähnlich zumindest hat es einmal der britische Dichterkönig William Shakespeare vor einigen hundert Jahren auf den Punkt gebracht, und ganz sicher fallen die Theorien des weltberühmten Schweizers Erich von Däniken mit in diese Kategorie.

Nach achteinhalb Jahren ergab sich für meine (ebenfalls Däniken- begeisterte) Gattin und mich am 17. Oktober 2009 endlich wieder einmal die Gelegenheit, den umstrittenen Erfolgsautor mit einem neuen Vortrag über seine gewagten Thesen in der Wetzlarer Stadthalle live zu erleben – und natürlich ergriffen wir diese beim sprichwörtlichen Schopf.

Für die meisten Leser bedarf es gewiss keiner Erklärung über Erich von Däniken – doch für diejenigen, die nicht so präzise wissen, um was es da eigentlich geht, hier eine kleine Einführung in aller Kürze: Erich von Däniken, 1935 in Zofingen in der Schweiz geboren und von Haus aus eigentlich Hotelier, vertritt die These, dass unsere gute alte Erde in vorgeschichtlicher Zeit Besuch von Wesen aus dem Weltraum erhalten hat. Diese, so von Däniken, sind möglicherweise für das Zustandekommen verschiedener Rätsel der Weltgeschichte maßgeblich verantwortlich und halfen den damals noch sehr primitiven Menschen unter anderem dabei, die riesigen Pyramiden in Ägypten und auch in Südamerika, die jahrtausende alten Linienzeichnungen im peruanischen Nazca, die man lediglich aus der Luft erkennen kann, die wie aus einem Guss gefertigten Kristallschädel aus dem südamerikanischen Dschungel zu erschaffen sowie viele Wunder, wie man sie beispielsweise in der Bibel findet, bewerkstelligt zu haben – die Menschen hielten die Aliens gemäß ihrem eigenen Entwicklungsstand natürlich für „Götter“. All das ist natürlich nur ein klitzekleiner Abriss des Gesamtumfangs der von Däniken'schen Theorien.

Seit seinem 1968 erschienenen Erstlingswerk ERINNERUNGEN AN DIE ZUKUNFT hat Erich von Däniken mehr als 30 weitere Bücher geschrieben, in denen er seine zahlreichen Thesen untermauerte, und ebenso gut könnte man über ihn selbst etliche Bücher füllen, wolle man hier ins Detail gehen. Obwohl von Däniken immer wieder von der „seriösen“ Wissenschaft in mehr oder weniger fairer Weise angegriffen wurde, ist es doch bis heute keinem seiner Gegner gelungen, seine Theorien zu widerlegen, und Erich von Däniken begründete zusammen mit anderen gar den Forschungszweig des „Paläo-Seti“ - der Suche nach Beweisen für das Eingreifen außerirdischer Lebensformen in die Erdgeschichte.

Well then – man möge an all das glauben oder nicht, Erich von Däniken ist unbestritten ein sehr fesselnder Autor, dessen Bücher ich bereits seit meiner

29 Kindheit verschlungen habe, und ein beeindruckender Zeitgenosse ist er auf ganzer Linie fürderhin – also nichts wie hin zu seinem neuen Vortrag. Als wir in der Stadthalle angekommen waren, hielt sich Erich von Däniken bereits an seinem Büchertisch im Foyer auf, und es ergab sich die Möglichkeit eines kleinen „Small Talks“ mit ihm. Er erinnerte sich noch vage an mich (2001 hatte ich ihn für die Zeitschrift TV HIGHLIGHTS interviewt und unter anderem nach seiner Meinung zur Serie STARGATE befragt ...) und signierte mir auch gern sein neues Buch, das an seinem Büchertisch angeboten wurde sowie eine DVD mit einem Vortrag von ihm, den ich bisher noch nicht gehört hatte. Pünktlich um 20 Uhr begann dann sein neuer Vortrag mit dem verheißungsvollen Titel GÖTTERDÄMMERUNG. Es ist schon allein ein Phänomen, wie agil und begeistert der mittlerweile 74 Jahre alte Forscher dabei wirkte. Freilich, nach mehr als 40 Jahren Forschungsarbeit im Bereich „Paläo-Seti“ gibt es nicht mehr die große Masse an wirklich neuen Thesen zu berichten, und daher gestaltete sich der erste Teil seines Vortrages als eine Art „Best Off“ der Theorien des EvD, wie er gern abgekürzt wird – dennoch war das Ganze sehr kurzweilig und interessant. Technik-Fans kamen sicherlich ganz besonders bei EvD's Schilderungen des „Raumschiffes von Hesekiel“ auf ihre Kosten, in denen er darlegte, wie der NASA-Wissenschaftler Joseph Blumrich anhand der biblischen Geschichte ein durchaus funktionstüchtiges Fluggerät nebst einer Start- und Landevorrichtung erdachte, auch erläuterte EvD nochmals die Linien im peruanischen Nazca (sichtlich eines seiner Lieblingsthemen) und sprach auch von den Schwierigkeiten, welche die ägyptische Regierung bei der genauen Erforschung noch immer unentdeckter Kammern in der Cheops-Pyramide für geneigte Forscher macht – möglicherweise, damit bloß nichts ans Licht der Sonne kommt, was möglicherweise schlicht und ergreifend nicht sein darf.

Ganz besonders interessant wurde es dann im zweiten Teil seines Vortrags, denn EvD kam auf das Ende des Maya-Kalenders am 23. Dezember 2012 zu sprechen. Sicher haben die meisten Leser des Artikels schon davon gehört. Was geschieht am 23. Dezember 2012? Wird dann der Weltuntergang kommen, wie es unter anderem der deutsche Erfolgsregisseur Roland Emmerich in seinem neuen Film geschehen läßt? Erich von Däniken sah das Ganze weitaus gelassener. Seiner Meinung nach ist die Deutung des Maya-Kalenders schlicht zu unpräzise, um ein genaues Datum wie den 23.12.2012 festzulegen, und auch vom Weltuntergang gibt es seines Erachtens nach keine Spur. EvD erklärte lediglich, dass nach den Prophezeiungen der Maya dann die „Götter von den Sternen“ wieder auf die Erde zurückkommen werden – wohlgemerkt sagen dies die Prophezeiungen und nicht EvD selbst. Einen Grund zur Panik sieht er definitiv nicht – und hebt sich damit weit ab vom Gros der Weltuntergangsorakel, die bereits jetzt mit ihren schauerlichen Vorhersagen einsetzen. 30

Nachdem der Vortrag nach guten eineinhalb Stunden geendet hatte, war man als EvD-Fan, der ich definitiv bin, wieder einmal mehr in den Genuss eines hochinteressanten Abends gekommen, der deutlich das gezeigt hat, was Erich von Däniken während eines früheren Vortrages einmal feststellte: „Ich mag ein Phantast sein – aber Phantasten bestimmen die Welt und nicht die Erbsenzähler!“. Recht hat er. Wer sich gerne einmal einer faszinierenden Theorie widmen möchte, in der die Themen der von uns allen heißgeliebten Science Fiction nicht mehr ganz so weit weg sind, dem sei hier dringend angeraten, einmal ein Buch von Erich von Däniken zu lesen oder einen seiner Vorträge zu besuchen – oder am allerbesten gleich beides.

Eine Frage bleibt für manchen Leser am Ende vielleicht übrig: Glaubt der Klingolaus an die Theorien von EvD? Nun, diese Frage kann ich mit einem klaren „Jain“ beantworten – wollen würd' ich ja sehr gerne, aber ob ich mich tuen traue, das weiß ich nicht...soll jeder selbst draus schlau werden jetzt.

Kritiker haben EvD einmal vorgeworfen, er würde geradezu überall Aliens sehen – das mag stimmen. Aber das ändert nichts an dem großen Eindruck, den der Schweizer allein schon wegen seiner unerschütterlichen Zielstrebigkeit bei mir hinterlassen hat. Hätte man mehr solcher Leute (auch auf anderen Gebieten), dann wäre die Welt sicher ein besserer Ort.

Dear Counselor!

Dear Counselor, ich wohne irgendwo zwischen hier und nirgendwo und lese gerne Bücher, besonders die von Erik von Demjenigen. Jetzt habe ich auch wieder ein Buch von Erik von Demjenigen gelesen und da geht es irgendwie um so etwas wie den "Maja-Kalender". Erik von Demjenigen hat gesagt, dass an diesem Tag Aliens aus dem Weltraum wieder auf die Erde kommen werden. Und das führt mich zur Frage: Welche Aliens werden denn kommen? Erwarten wir jetzt Mr. Spock, Yoda und Commander Adama oder kommen da jetzt etwa das ALIEN, der Predator oder diese fürchterlichen Dinger aus MARS ATTACKS ("At-at! At-at!")? Was soll ich machen, wenn Weihnachten die Welt untergeht!? Hilf mir, denn Du bist meine letzte Hoffnung!

Ein Klingone

Lieber Freund! Nein, es gibt noch eine Hoffnung. Erst einmal könntest Duseda Deine Geschenke etwas früher auspacken, mein junger Padawan. Wahrscheinlich wird der Weltuntergang verschoben, denn Erik von Demjenigen hat den Wert des Weltuntergangs erkannt. Alles was wert ist, verkauft zu werden, ist auch wert, zweimal verkauft zu werden. Erik von Demjenigen ist in Wirklichkeit ein Ferengi. Er blufft selbst Klingonen.

Dein Counselor 31

Dear Counselor, ich weiss mir echt keinen g´scheiten Rat mehr. Schon seit Anbeginn der Zeit sind die Klingonen Fans von Syl´V´Ester Stall-One. Ich alleine habe jeden seiner Filme mindestens zwanzigmal gesehen (okay, die schlechteren darunter, vielleicht bloß zehnmal!), Silvester ist mein ausgesprochenes Lieblingsfest im Jahr und ich habe ein riesiges Poster von ihm direkt über meiner Koje auf meinem Bird of Prey hängen. Er gibt mir Trost und Kraft in schweren Tagen. Alles wäre so schön, wenn da nicht dieser böse, bayerische Mann aus dem Lande Mordor wäre, der meine Träume schier mit den Füßen tritt und der immer wieder behauptet, dieser fürchterliche kahlköpfige Sithmeister Bruz Will´Is wäre der einzig wahre König des Action- Kinos. Stellen Sie sich nur vor, er fragt sogar wildfremde Frauen, ob sie meinen geliebten Syl´V´Ester oder diesen Will´Is besser finden und beeinflusst sie mit seiner schleimig-dunklen Seite der Macht so lange, bis sie für Will´Is stimmen. Ich kann das einfach nicht mehr ertragen! Deswegen nun meine Frage an Sie: Wie soll ich um Sylvesters Ehre kämpfen?

Wieder ein Klingone

Lieber Freund! Zweifelos ist der ehrlose Umgang mit dem Helden aller Klingonen unerhört. Ich habe Erkundigungen über diesen bayerischen Mann aus dem Lande Mordor eingeholt. Es kommt noch schlimmer. Er ist ein Anhänger eines Ferengi-Clubs. Diese Ferengi schieben sich einmal in der Woche die Bälle zu und wollen andere nicht mitspielen lassen. Dein Problem liegt also tiefer. Sehr tief. Doch die Lösung ist nah. Du könntest diesem Ferengi-Getreuen aus dem Lande Mordor einen Wettstreit anbieten: Armdrücken mit Lincol´N H´Awk, Wettschießen mit der lieblichen aber gefährlichen Marion Cobretti, Waldläufe mit John „Hechel“ Rambo, Wettthronen mit John „Wie funktionieren eigentlich die drei Muscheln?“ Spartan oder Wettessen mit Freddy Heflin. Wahrscheinlich wird der bayerische Mann mit mörderischer, wahnsinniger oder lächerlicher Geschwindigkeit seines Lone Starr Shuttle fliehen. Wir kennen ihn. Und lieben ihn. Vielleicht.

Dein Counselor

32 TrekDinner Mittelhessen ––– We beam you up!!!

von Thorsten Walch

Das TrekDinner Mittelhessen gehört zu jenen Stamnmtischen, die sich in einer Gegend formierten, die bis weit in die Blütezeit des STAR TREK- und Science Fiction-Fandoms hinein als ausgesprochene Diaspora für entsprechende Fans galt – und dennoch (oder vielleicht gerade deshalb!) gelang es seinen Organisatoren, aus dem TrekDinner Mittelhessen eine aktive und höchst unternehmungsfreudige Truppe zu machen. Aber, so, wie es sich gehört, immer der Reihe nach...

Wir schreiben das Jahr 1992. Hessen scheint das einzige deutsche Bundesland zu sein, in dem man das STAR TREK-Fandom förmlich mit der Lupe suchen muss. Freilich, es gibt einen Stammtisch nahe Frankfurt, der regelmäßig stattfindet, aber ansonsten sieht es für Fans der Abenteuer der Raumschiffe mit dem Namen ENTERPRISE oder auch GALACTICA und möglicherweise des MILLENIUM FALCON eher mau aus.

Da kommt ein junger STAR TREK-Fan aus dem mittelhessischen Biskirchen namens Markus Langer auf die Idee, einfach einmal spaßeshalber die Gründung eines „TrekDinners“ in der Region anzugehen. Nach einer kurzen Suche in den Listen verschiedener STAR TREK- und Science Fiction- Fanclubs (...die mangels Internet damals noch auf einer hauptsächlich brieflichen Kommunikationsebene funktionierten) wurde er in Sachen Mit- Interessenten auch tatsächlich fündig. Da die meisten dieser Personen jedoch aus Gießen stammten, fand dort auch der erste mittelhessische STAR TREK-Stammtisch statt – im Mai 1992 stieg in der Gaststätte ZUR POST die Eröffnung des TrekDinner Gießen.

Das anfänglich aus etwa sieben Personen bestehende TrekDinner Gießen wuchs beständig, und es kam auch zu den ersten Veranstaltungen über das TrekDinner hinaus – dies waren die obligatorischen gemeinsamen Besuche von STAR TREK- und anderen Conventions, Kino- und Videoabende und dergleichen mehr. Einen besonderen Höhepunkt erlebte das TrekDinner Gießen, dessen Teilnehmer sich auch gerne in phantasievollen Kostümen oder Uniformen kleideten, Mitte der 90er Jahre – eine nordrhein-westfälische Radiostation „engagierte“ die Mittelhessen für eine Tournee über verschiedenste Veranstaltungen, bei denen die STAR TREK-Fans in Kostümen und Uniformen auftraten, was wiederum das Interesse von Kaufhäusern u.ä. auf sich zog, welche die Cardassianer, Klingonen und Sternenflottenoffiziere ebenfalls buchten, wo sie zusammen mit dem TV- Schauspieler Wolfgang Bahro (GUTE ZEITEN, SCHLECHTE ZEITEN) – selbst ein großer STAR TREK-Fan – sowie dem als deutsche Stimme von Geordie LaForge aus STAR TREK – THE NEXT GENERATION bekannten Synchronsprecher Charles Rettinghaus weiterhin für eine ganze Weile für Furore sorgten.

33 Besuchermässige Höhepunkte auf dem TrekDinner Gießen gab es zu dieser Zeit ebenfalls – zeitweise wurde die komplette Gaststätte ZUR POST von den Veranstaltern reserviert und war dabei brechend voll mit STAR TREK- Fans.

Etwa zur gleichen Zeit wurde von einem der Teilnehmer aus der Nachbarstadt Wetzlar das TrekDinner Wetzlar ins Leben gerufen, und für eine Weile liefen die beiden TrekDinner parallel zueinander.

Im Zuge des neuen Jahrtausends kam es dann nach und nach zu Einbrüchen in Sachen Besucher auf den TrekDinners Gießen und Wetzlar, da der riesige STAR TREK-Boom der 90er Jahre nach und nach zurückging. Zwar waren die verbleibenden TrekDinner-Besucher noch immer sehr aktiv und veranstalteten nach wie vor Kino-Nächte mit den STAR TREK- und ansonsten unterschiedlichsten Filmen u.v.m., doch brauchte man hierzu inzwischen keine zwei koopierenden TrekDinner mehr. Und so beschlossen die Veranstalter der beiden mittelhessischen TrekDinner, welche dieses Amt über den Lauf der Jahre übernommen hatten – namentlich Frank Baring, Rainer Kuhn, Thorsten Walch und Thomas Znarowski -, Anfang 2004, die TrekDinners Gießen und Wetzlar zusammen zulegen – das TrekDinner Mittelhessen war geboren. Es wurde beschlossen, das Dinner im monatlichen Wechsel in Wetzlar und in Gießen stattfinden zu lassen, und bis heute ist dies auch so geblieben. In Wetzlar findet das TrekDinner Mittelhessen stets im Gasthaus TASCH'S, das sich im Wetzlarer Gewerbegebiet Spilburg befindet statt, in Gießen hingegen trifft man sich jeden zweiten Monat im China-Restaurant WIN-WAH im Schiffenberger Tal. Selbstverständlich ist STAR TREK auch nicht mehr das alleinige Gesprächs- und Beschäftigungsthema des Stammtischs – STAR WARS-, STARGATE- oder BATTLESTAR GALACTICA-Fans u.s.w. sind ebenso willkommen wie Anhänger anderer Filme oder Serien – auch eingefleischte Tolkien-Fans werden hier immer wieder gesichtet (...und sind gerne gesehen).

Trotzdem, wie bereits erwähnt, der ganz große Science Fiction-Boom derzeit pausiert, gibt es trotzdem noch immer eine Vielzahl an interessanten Aktivitäten, die das TrekDinner Mittelhessen neben den monatlichen Stammtischtreffen gemeinsam unternimmt. Da wären zum einen nach wie vor gemeinsame Fahrten zu STAR TREK- und anderen Science Fiction- Events wie der alljährlichen FedCon in Bonn oder der DARKSIDE- bzw. DAEDALUS-Con in Bochum, ferner gibt es häufig gemeinsame Kinobesuche unterschiedlicher Genre-Kracher (...derer es bekanntlich in diesem Jahr reichlich gab). Natürlich trifft man sich auch gerne in privater Runde zu gemeinsamen DVD-Abenden. Besonders in der warmen Jahreszeit gibt es gleich drei weitere Aktivitäten, die mittlerweile zum festen Jahresplan des TrekDinner Mittelhessen gehören: Das alljährliche Outdoor-TrekDinner auf diversen Grillplätzen der Umgebung, kurz „GrillTrek“ genannt (findet meist im Juli oder August statt), auf dem auch stets die nach dem alten Geheimrezept der Familie McCoy zubereiteten gebackenen Bohnen mit 34 Bourbon serviert werden; außerdem gehen die mittelhessischen SciFi-Fans allsommerlich ihrem Lieblings-Genre fremd, wenn es wieder heißt TREKKIES TREFFEN WINNETOU - unter diesem Titel fährt man gemeinsam zum Karl May-Festival im sauerländischen Elspe. Und bereits seit einigen Jahren ist das TrekDinner Mittelhessen fest bei TREKDINNER UNITED vertreten, einer Veranstaltung, bei der Zugehörige zu verschiedenen anderen Stammtischen (unter anderem Stuttgart, Bonn und München) gemeinsam innerdeutsche Vergnügungsparks (zuletzt das PHANTASIALAND in Brühl bei Köln) unsicher machen. Auch insgesamt pflegt man gern Kontakte zu anderen Stammtischen.

Ein kleiner Höhepunkt des Jahres ist auch stets die alljährliche Weihnachtsfeier des TrekDinner Mittelhessen, die in diesem Jahr zum wiederholten Mal in der Badenburg bei Gießen stattfindet. Hier tritt stets der berühmt-berüchtigte Klingolaus, seines Zeichens der einzig wahre klingonische Weihnachtsmann (bekannt durch Auftritte auf diversen Fan- Veranstaltungen) auf, und zu den spaßig-spacigen Traditionen auf der Weihnachtsfeier gehört in jedem Jahr das gemeinsame Singen eines SciFi- gemäßen Weihnachtsliedes sowie eine Bescherung nach echt klingonischer Art. Auch hier sind, wie bei allen anderen Veranstaltungen, Gäste herzlich willkommen, die bisher noch nicht zum festen Besucherstamm des TrekDinner Mittelhessen gehören.

Wer nun neugierig auf den bunten Haufen von Genre-Fans geworden sein sollte, der informiert sich am besten über die Website des Dinners, die unter www.trekdinner-mittelhessen.de angesteuert werden kann. Eine Voranmeldung zu den Treffen ist zwar keine zwingende Pflicht, erleichtert den Organisatoren jedoch die Reservierung der jeweiligen Teilnehmerplätze. Per Eintrag in die Email-Liste informiert das TrekDinner Mittelhessen gerne auch jederzeit über die verschiedenen Sonder-Veranstaltungen neben dem regelmäßigen Dinner.

Wir würden uns jedenfalls freuen, euch bald gemeinsam mit uns für einen vergnüglichen Abend oder Tag wegzubeamen!!!

STAR TREK ––– Das Buch zum Film von Alan Dean Foster

von Thorsten Walch

Wenn man bedenkt, dass sich das STAR TREK-Universum bis zum Erscheinen des neuen Kinofilms in diesem Jahr für geraume Zeit ausschließlich auf dem Buchsektor abspielte, ist es sicher keine Überraschung, dass die Adaption des Drehbuches rechtzeitig zum Filmstart auch als Roman herauskam. Veröffentlicht wurde das Buch zum Film hierzulande von dem eigentlich durch seine Comic-Publikationen bekannten CROSS CULT-Verlag, der bereits im vergangenen Jahr damit begonnen hatte, STAR TREK-Romane 35 herauszubringen, und zwar die Reihen STAR TREK VANGUARD sowie STAR TREK TITAN. An dieser Stelle also einmal einen herzlichen Dank an den jungen Verlag, der STAR TREK auf den deutschen Buchmarkt zurückgebracht hat – und das mit Erfolg, wie man anhand der Veröffentlichungen unschwer erkennen kann!

Geschrieben wurde der Filmroman von dem Autoren Alan Dean Foster, der zweifellos zu den bekanntesten Schriftstellern im Bereich der modernen Science Fiction gehört. Der 1946 in New York City geborene Foster verfasste eine gewaltige Vielzahl an Romanen zu bekannten Science Fiction- und anderweitigen Genre-Filmen, darunter zum allerersten STAR WARS-Film Episode IV (hier wurde jedoch nur George Lucas als Autor genannt!), STAR TREK – DER FILM, ALIEN, KRULL sowie in jüngster Vergangenheit TERMINATOR – DIE ERLÖSUNG u.v.m.. Ferner stammen aus Fosters Feder vielbändige Science Fiction- und Fantasy-Buchserien wie FLINX oder HOMANX.

Von Fans besonders geschätzt wurde an Fosters Schreibstil stets, dass er in seinen Roman-Adaptionen von Filmdrehbüchern häufig aus dem fertigen Film herausgeschnittene oder auch unrealisierte Szenen verarbeitete, was häufig eine Art von kleinem literarischen „Director's Cut“ ergab.

Über die Handlung des Filmromans zu STAR TREK braucht an dieser Stelle sicher kein Wort verloren zu werden, daher kommen wir also direkt zur Kritik: Leider ist Fosters Filmroman zu STAR TREK diesmal keiner der eben angesprochenen literarischen „Director's Cuts“, denn im Wesentlichen finden sich in der Handlung kaum Szenen, die man nicht auch so im Film gesehen hätte – von einer oder zwei Ausnahmen einmal abgesehen. Dafür ist der Roman, wie von einem Profi wie Foster nicht anders zu erwarten, flott und routiniert geschrieben und auch mit der dazugehörigen Prise Humor gewürzt – viele Zusammenhänge, die angesichts des schnellen Tempos des Films im Kino vielleicht ein wenig untergegangen sein mögen, werden hier noch einmal zum allgemeinen Verständnis verdeutlicht, und das Buch ist weit davon entfernt, eine bloße Nacherzählung des Films zu sein, wie man sie unter dem Label „Buch zum Film“ heutzutage oftmals findet. Auch verzichtet Foster glücklicherweise auf Versuche, dem Leser nahezubringen, dass nicht der „alte“ Kirk oder der „alte“ Spock, sondern die neuen Interpreten der bekannten Rollen gemeint sind (es hat durchaus schon Filmromane gegeben, die derartige Unterfangen gestartet haben-...). Das Ende des Romans trug dann sogar das Seine zu einem beliebten Running Gag im Internet-Forum des Offiziellen STAR TREK-Fanclubs bei, aber das ist eine andere Geschichte ...

Insgesamt ist der Roman leichter Stoff für die Abendstunden, den man nicht gelesen haben MUSS, um den Film verstehen zu können, aber sehr gern gelesen haben KANN. Und das tut man dann als echter Fan ganz sicher auch...

Hier noch die Bestelldaten: STAR TREK – Der Roman zum Film von Alan Dean Foster , erschienen im CROSS CULT-Verlag , ISBN-Nr. 978-3-941248- 05-02 , Preis 12,80 €.

36 GrGrGrillGr illillill----TrekTrek 2009 am 18. Juli 2009 in WetzlarWetzlar----SteindorfSteindorf

von Sonja Seng

Am Freitag Abend kam Maria aus Aachen angedüst und schlug ihre Zelte bei mir auf. Wir haben dann schnell noch ein oder 2 Salate fertig gemacht / alles Notwendige zusammen gesucht, damit wir Samstag recht zeitig starten konnten. Aufgrund meiner kurz zuvor erfolgten Augen-OP setzte sich Maria ans Steuer meines Autos, da ihr Polo zu klein für den ganzen Kram ist. ;-)

Nachdem wir das Auto beladen hatten, sind wir schnell den Umweg über Frankfurt gefahren und haben Jeannette eingeladen und dann ab nach Wetzlar. Als die beiden Piloten sich mit meinem Navi verständigt hatten, haben wir auch die Hütte schnell gefunden und waren wie vereinbart gegen 14:30 Uhr da.

Somit alles Notwendige ausgeladen, es war schon eine Großzahl von Trekkies da und somit auch genug helfende Hände. Speziell der Klingolaus erwartete sehnsüchtig die Kochplatte für die McCoy-Bohnen. Doch leider konnte er die Platte kaum nutzen, da der Generator der Meinung war, dass Kochplatte UND Musik ihm zuviel abverlangten. Somit wurde kurzerhand der Grill angeworfen und die ersten Fleischstücke lagen sehr schnell drauf.

Diese Hütte ist etwas anders als die, die wir die Jahre zuvor hatten. Somit ergab sich eine Grüppchen-Bildung. Am Tisch vor der Hütte, am Grill und an der Sitzgruppe, die etwas weiter weg stand. Auch die sportlichen Aktivitäten hielten sich dieses Mal sehr im Rahmen bzw. gingen gen Null. ;-)

Die Salate und sonstige Leckereien waren aber wieder 1. Sahne. … und es wurde in der relativ kurzen Zeit des Grill-Trek doch einiges vernichtet. ;-) Hab mir sagen lassen, dass die o.g. Bohnen wieder ein Gedicht waren.

Ein Lichtblick war natürlich, dass wir unser jüngstes TD-Mitglied mal (wieder) zu sehen bekamen. Ist ein properes Kerlchen, wie man auf dem Cover sieht.

Maria wurde – aufgrund einiger vorangegangener Blödeleien – zum Ehrengast mit einem gelbgoldenen (Servietten-)Armband erklärt. *lol* Sie fühlt sich in unserem Kreis auch recht wohl und hat sich bereits für das nächste Grill-Trek angemeldet. Sie wollte eigentlich auch mit nach Elspe, war aber leider krankt und beim TDU musste sie arbeiten. ;-(

Da es gegen 19:00 Uhr schon kühl wurde und damit Maria nicht die ganze Strecke im Dunkeln fahren muss, sind wir dann recht bald aufgebrochen und haben aber in Linden einen Boxenstop einlegen müssen. Dort haben wir uns noch einen Kaffee / Eis / Schokolade besorgt und dann ging es wieder über Frankfurt nach Hause. Zu Hause wieder alles schön verräumt, dann haben wir den Abend gemütlich ausklingen lassen.

Resumé: Die „alte“ Hütte gefällt uns in vielerlei Hinsicht besser ? Schon gebucht ? ;-)

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Ihr STAR TREKTREK----FansFans kommet (zu singen nach der Melodie „Ihr Kinderlein kommet“)

1.) Ihr STAR TREK-Fans kommet, oh kommet doch all! Und feiert die Weihnacht voll Freud und viel Schall! Erhebt eure Stimmen und singt dieses Lied, weil Klingolaus jeden, der nicht singt, hier sieht!

2.) Ein STAR TREK-Film ward dieses Jahr uns beschert, der Eintritt war sicherlich jeden Cent wert! Drum dankt J.J. Abrams für das, was ihr saht! Vielleicht dann Teil 2 schon im nächsten Jahr naht!

3.)Auf VULKAN ist Weihnacht dies Jahr keine Freud', groß war der Verlust für die spitzohr'gen Leut! Nichts ist unterm Tannenbaum mehr, wie es war, denn Spocks alte Heimat ist jetzt nicht mehr da!

4.) Hingegen der Kirk jubiliert und frohlockt, weil er auf dem Stuhl auf der ENTERPRISE hockt! Da wirkt Captain Pike doch ein wenig bedrückt, er will sein Kommando im zweiten zurück!

5.) Für Kirk ist die ENTERPRISE fast wie ein Traum! Wo sonst gibt es schließlich so herrliche Frau'n? Schon bald macht sich breit ein gar hässlich' Gerücht: Er schnappt sich, was nicht ist bei „3“ schnell geflücht'!

6.) Der Spock klagt Uhura sein Leid voller Pein: „Ich würd ja so gern richtig böse mal sein!“ Drum ist er auch schnell ins Vergang'ne gerannt hat in uns'rer Zeit sich dann „Sylar“ genannt.

7.) McCoy in der Sickbay find' sein Element, weil jede galaktische Krankheit er kennt. Und aus diesem Grunde voll Eifer er spricht: „Noch einmal, da spiel' ich den Eomer nicht!!!“

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8.) Der Scotty verspeist mittlerweil' manchen Schmaus, denn ohne sein Haggis, das war ihm ein Graus! Drum hat er den Magen auch voll sich getankt, ist deshalb ganz schwer an Gastritis erkrankt.

9.) Nach außen hin wirkt auch der Chekov sehr froh, er gilt als das Wunderkind hier in der Show! Doch heimlich hat ihn ein schwer' Leiden geplagt, im Traum wird er vom Terminator gejagt!

10.) Der Sulu übt Fechten und Fliegen das Schiff, weil Spock ihn ja damals zurück schließlich pfiff! Die Weihnacht verbringt er in diesem Jahr mit dem genesenen Scotty an der Sushi-Bar!

11.) Es ward auch ein Haustier der Crew nun beschert, es handelt sich weder um Katze noch Pferd! Der Beagle von Archer kam vom Subraum zurück und sorgt auf der ENTERPRISE seither für Glück!

12.) Die ENTERPRISE fliegt in die neue Zeit, und wir als die Fans, wir sind dazu bereit! Für den nächsten Film man erhoffen nur kann: Als Gegner sind auch die Klingonen mal dran!!!

13.) So lasst uns nun enden dies Lied, denn es guckt der Klingolaus finster, weil's Bat'Leth ihm juckt! Dem Abrams gewünscht sei ein fröhliches Fest, dass ein neuer Film uns nicht warten lang lässt!

39 Das Kinojahr 2009 oder 3D oder nicht 3D ––– dddasdas ist hier die Frage

von Rainer Kuhn

Stehen wir mit dem Kinojahr 2009 vor einer umwälzenden technischen Veränderung der Kinolandschaft? Spätestens mit dem 18. Dezember werden wir alle ein bisschen klüger gemacht und nicht zum ersten Mal will James nur allzu gerne der Schuldige daran sein. Doch erst mal der Reihe nach.

Die Filme:

Die erste Erwähnung darf noch einem mit großer Neugierde erwarteten Film zum Abschluss des Jahres 2008 gelten. Das Remake von „Der Tag an dem die Erde stillstand“ mit Keanu Reeves in der Hauptrolle hatte manchmal den Touch einer Fortsetzung, wäre als solche auch entsprechend wirkungsvoller gewesen. Sehr viele Änderungen gegenüber dem Original von 1951 sorgten für einigen Gesprächsstoff bei Fans des Robert Wise – Streifens. Bei mir persönlich wog am schwersten das Weglassen der mahnenden Botschaft am Ende des neuen Werkes, beim Original mit Michael Rennie als Außerirdischer namens Klaatu war gerade diese Szene am Schluss mit das wichtigste Element überhaupt. Kein schlechter Film für sich alleine, aber unstimmige inhaltliche Details und der Vergleich mit dem Original lassen ihn ins Mittelmass abrutschen.

Nicht jeder Darsteller kann sich mit einer Rolle, die ihn berühmt gemacht hat, ein Leben lang abfinden, man bedenke nur das schwierige Verhältnis von Sean Connery zu seiner Rolle als James Bond. Der Australier Hugh Jackman sieht seinen Wolverine – Part da ganz anders. Trotz inzwischen zahlreicher Welterfolge in anderen Filmen und Rollen kehrt er nur allzu gerne zu seiner Paraderolle zurück und beim letzten Mal in X-Men Origins: Wolverine sogar als Produzent des Streifens. Mit Gavin Hood engagierte er einen Landsmann als Regisseur, der sonst für Dramenfilme, aber nicht fürs Actionkino bekannt war. Gefahren, welche bei der Verfilmung eines Prequels nun mal recht bekannt sind, wurden durch ein gutes Drehbuch klug umschifft, stattdessen benutzte man vor allem die gute Vorgabe aus X-Men 2 mit dem Charakter des Stryker hervorragend und Charakterdarsteller Liev Schreiber als Victor Creed ist eine regelrechte Wucht in seiner dynamischen Darstellung als Logans Halbbruder, er hat überdeutlich einen Riesenspaß an seinem Part. Bis auf die unausgegorene Anfangssequenz, welche Logans und Creeds Kindheit zeigt, sowie ein nicht sonderlich geglückter Gastauftritt von Patrick Stewart als digital (sehr schlecht) verjüngter Xavier reiht sich der vierte Auftritt Jackmans sehr gut in die X-Men Film Reihe ein, was ein knappes 180 Millionen $ Einspiel in den Staaten sehr deutlich macht und die geplante Fortsetzung nicht in Gefahr geraten lässt.

40 2 x Roboter, 2 x 200 Millionen $ Budget, 2 x das große „T“ im Namen: Terminator vs. Transformers. Seit „Terminator 3“ hatten viele auf die Verlagerung der Story in die apokalyptische Zukunft gewartet. Jetzt wurde sie mit Christian Bale in der Hauptrolle gezeigt, sogar als angekündigter Start einer neuen Trilogie. Ein gutes, nur in Details leicht schwächelndes Drehbuch und ein digital eingefügter Gastauftritt des Schwarzenegger T-800 sowie die Neuentdeckung des Jahres, der Australier Sam Worthington, sorgten für eine spannende, bombastische Umsetzung der Story auf die Leinwand. War es am Ende der fehlende Humor der „Transformers – Die Rache“ als mit gleichem Aufwand inszeniertes Spektakel zum deutlichen Sieger im direkten Duell werden ließ? „Terminator – Die Erlösung“ spielte in den Staaten respektable 125 Millionen $ ein, während der zweite „Transformers“ – Film bei aktuell 401 Million $ an gleicher Stelle steht. Michael Bay und das Autorenteam Orci und Kurtzmann lassen dem Kind im Manne so richtig freien Lauf und das Publikum folgt dem nur allzu gerne, das dritte Actionfeuerwerk um die Spielzeugroboter im Riesenformat war schon vorher beschlossene Sache.

Wer glaubt es fehle im Kino an Originalität, am Besonderen, der sollte warten, bis die Namen David Fincher und Tim Burton auftauchen, es könnte sich lohnen. Die Geschichte um einen als Greis geborenen und sich mit der Zeit verjüngenden Mann setzt im Bereich des Filmemachens allgemein und im Bereich der Special Effects ganz besonders Maßstäbe. Abgerundet durch eine hervorragende Regiearbeit Finchers und exzellente Darstellerleistungen mündeten begeisterte Kritiken und ein beeindrucktes Publikum schließlich für „Der seltsame Fall des Benjamin Button“ in Oscarnominierungen und Gewinne. Tim Burton ist ein Name, der im Normalfall für eigenwillige, hochwertige Studioproduktionen mit sehr speziellem Ambiente steht. Mit der Verfilmung des Musicals „Sweeney Todd“ mit seinem Lieblingsdarsteller Johnny Depp sowie Helena Bonham-Carter und Alan Rickman als Widersacher trat Hollywoods Oberstruwwelpeter wieder mal den Beweis seiner Einzigartigkeit an. Ein kunstvoll morbides, in düsterem Grau gehaltenes Szenario, welches den Akteuren dann auch noch ein Gespür für Musikalität abverlangte und schlussendlich Kritiker wie Publikum für sich einzunehmen wusste. Wer, wenn nicht er, ist der richtige Mann, um demnächst mit einer Kinoversion von „Alice im Wunderland“ uns wieder sein unbestreitbares Talent zu offenbaren.

Ein weiterer Beweis für Originalität ist „District 9“, eine Südafrikanisch / Neuseeländische Koproduktion, welche inhaltlich teilweise im Dokustil von Ankunft und dann anschließend dem weiteren Zusammenleben der Bevölkerung Johannesburgs und den Aliens erzählt, welche ursprünglich aus purer Not auf der Erde landeten. Mit geradezu minimalem Budget von 30 Millionen $, aber der Unterstützung von Peter Jacksons Produktionsfirma realisiert, hat der Film in den Staaten über 100 Millionen $ schon eingespielt. Eine absolut überzeugende Regiearbeit, gepaart mit einem sehr gutem Drehbuch und prima Darstellerleistungen ist auch diese Produktion ein Beleg dafür, das auch außerhalb Hollywoods tolle, originelle Filme entstehen können, welche auch Welterfolge werden. Und da wir schon dabei sind, was macht der deutsche Film? Zumindest im Bereich Komödie sind wir 41 hierzulande wieder mal obenauf, aber das hatten wir auch schon immer mal wieder. Und der phantastische Film?

Michael „Bully“ Herbig tut diesbezüglich weiterhin sein Bestes. Und mit Erfolg. „Wickie und die starken Männer“ ist eine geradezu spitzenmäßig gelungene Umsetzung der Zeichentrickserie als Realfilm. Die Darsteller sind bemerkenswert gut getroffen, geradezu perfekt, kann man sagen. Ein Drehbuch und eine Inszenierung des Regisseurs, die den Fan aus Kindertagen deutlich werden lässt, alles stimmt einfach, Kinder und Erwachsene haben beide ihren Spaß an der Sache. Weiter so, Bully.

Doch auch Hollywood will sich nichts nach sagen lassen. „Surrogates“ lautet der Titel, mit dem „T3“ Regisseur Jonathan Mostow seinen Hauptdarsteller Bruce Willis durch ein futuristisches Filmwerk hetzt. Der Mensch bleibt beschützt vor aller Unbill zu Hause, ein mental gesteuerter, optisch dem Menschen gleichender, nur etwas verjüngter Roboter übernimmt das Leben außerhalb der Wohnung. Eine spezielle Variante der Themen ewige Jugend und Kraft sowie übertriebene Technikgläubigkeit.

Mehr denn je ist auch 2009 wieder ein Jahr der Fortsetzungen, welche dann mit noch höherem Aufwand als zuvor das Publikum locken sollen, nicht immer mit dem gewünschten Erfolg. Während Ben Stiller mit „Nachts im Museum 2“ den Blockbuster schaffte, blieb dies Tom Hanks mit seinem zweiten Auftritt als Forscher Robert Langdon im Kampf gegen den religiösen Fanatismus fast verwehrt. „Iluminati“ musste sich mächtig strecken um mit der Konkurrenz mit zu halten, aber es gelang. Knapp 135 Millionen $ am US Box Office sind eigentlich ein Spitzenergebnis aber mit einem 150 Millionen $ Budget rechnet man heute etwas vorsichtiger bei den Produktionsgesellschaften. Der dritte „Underworld“ – Film ging beim Publikum regelrecht unter, trotz anständiger Kritiken. Aber ohne den nur als Produzent agierenden Stammregisseur Len Wiseman und seine durch Rhona Mitra ersetzte Gattin und Hauptdarstellerin Kate Beckinsale, welche zu diesem Zeitpunkt keine Lust mehr auf ihre Rolle als Selene hatte, wurde das als Prequel konzipierte Werk für das Stammpublikum trotz Michael Sheen und vor allem dem sehr beliebten Bill Nighy kein Erfolg. Ein vierter Teil ist aktuell aber im Gespräch, vor allem weil Kate Beckinsale nun doch wieder bereit ist in ihre Rolle zurück zu kehren. Weiter erwartungsgemäß in der Erfolgsspur ist „Harry Potter und der Halbblutprinz“ der kurz vor dem Knacken der 300 Millionen $ Grenze in Amerika ist.

Alles in allem aber dürfen wir Trekkies uns riesig freuen und uns zurecht als Sieger des Kinojahres fühlen. Mit einem Einspielergebnis von nicht ganz 260 Millionen $ allein in den Staaten hat sich „Star Trek“ von J. J. Abrams in die Riege der Megablockbuster katapultiert. Und das mit einem wirklich sehr guten Film. Nach den langen, schwierigen Jahren ist der größte Kult nicht nur wieder da, wo er hin gehört, sondern noch weiter dorthin gegangen, wo er noch nie war. Glückwunsch, kann man da nur sagen.

Will man das Thema Animationsfilme ansprechen, erweitert sich mit dem Kinojahr 2009 das Spektrum um ein nicht neues, aber trotzdem 42 bemerkenswertes Detail: 3D. In den Fünfziger Jahren als das neue Nonplusultra auf der Kinoleinwand eingeführt, erlebte es jedoch bald wieder seinen Niedergang. Das umständliche Tragen einer speziellen Brille und auftretende Kopfschmerzen bei vielen Zuschauern machten aus dem beeindruckenden Seherlebnis schon bald ein Verkaufsargument für Aspirin. In den folgenden Jahrzehnten wurden immer mal wieder Versuche unternommen 3D Filme Salonfähig zu machen, aber ohne Erfolg. Nun erfolgt ein neuer Versuch, an der Spitze mit Blue Skys „Ice Age 3-3D“ und mit Pixars „Oben“. Urteil der Kinogänger: So wie einst, Begeisterung hier, Kopfschmerzen dort. Doch halt, diesmal soll all das erst der Auftakt sein. Und an dieser Stelle kommt Titanic – Regisseur James Cameron ins Spiel. Er und sein Bruder Allen haben für ihre Unterwasserdokumentationen spezielle Kameras entwickelt, die dem enormen Druck in tiefer See standhalten können und tolle Bilder liefern. Jetzt machen sie beide sich an dem Problem 3D zu schaffen und haben neue Kameras entwickelt, mit denen das Betrachten von 3D-Filmen erstens Kopfschmerzfrei und zweitens ohne Brille möglich sein soll. Just mit seinem nach über einem Jahrzehnt erstmals neuen Film „Avatar“, in den Hauptrollen Sam Worthington, und Zoe Saldana, will der Filmemacher ein neues Zeitalter für die Leinwand einläuten. Bis zum Jahresende sollen so viele Kinos wie möglich entsprechend umgerüstet werden. Vorab zeigte der legendäre Filmemacher 24 Minuten seines neuen Werkes, dessen Budget laut offiziellen Meldungen zwischen 190 und 230 Millionen $ liegt, der Presse, wo allerdings der herkömmliche Weg mit der Brille benutzt wurde. Trotzdem wurde angenehm von allen Seiten bemerkt das Cameron auf spezielle 3D-Szenen verzichtet, heißt also kein gefräßiges Untier „schnappt“ nach dem Zuschauer, sondern es geht einfach um die Tiefenraumwirkung der Bilder. Wir dürfen also gespannt sein ob es jetzt tatsächlich gelingt 3D für alle Zuschauer attraktiv zu machen.

Nun aber auch zum Film selbst. Denn neben dem Thema 3D will Cameron ein weiteres Ziel erreichen, nämlich das zwischen computeranimierten und realen Charakteren, also Schauspielern, kein Unterschied im Film erkennbar sein soll. Der überaus beeindruckende erste Trailer gibt einem das Gefühl, das Cameron und die Special Effects Firma Weta Digital ganze Arbeit geleistet haben. Inhaltlich scheint es nach bisherigen Informationen darum zu gehen, dass die Menschen die Ressourcen des Planeten Pandora für die Erde ausbeuten wollen, ohne Rücksicht auf die Auswirkungen für Planet und Bewohner. Im Mittelpunkt der Ereignisse steht der gelähmte Soldat Jake Sully (Sam Worthington) der auf dem Planeten, dessen Luft Menschen nicht atmen können, seinen Geist in einen Körper, der jenen der Einwohner gleicht, transferieren lässt und schließlich in Kontakt mit den blauhäutigen Wesen kommt und ihre ganze Welt besser kennen lernt. Schließlich muss er wohl eine Entscheidung fällen, auf welcher Seite er kämpfen will. Inhaltlich wie optisch verspricht „Avatar“, der Mitte Dezember anläuft, ein ganz besonderes Highlight zu werden und das Sahnehäubchen auf ein alles in allem ereignisreiches und vor allem vielseitiges Kinojahr 2009 zu werden.

43 Terminator 4

von Scotty (Gottfried Olbort)

Der vierte Teil der Terminatorsaga spielt im Jahr 2018: (Christian Bale) kämpft zusammen mit dem Rest der Menschheit gegen Skynets Roboterarmee ums Überleben. Zahlreiche kleinere Gemetzel gegen immer besser ausgeklügelte Roboter führen zu immer größeren Reduzierung der Menschheit. Der Führungsstab des Widerstandes scheint auch keine Hoffnung mehr zu haben, den Krieg auf diese Weise gewinnen zu können. Deshalb plant man einen großen entscheidenden Schlag gegen , indem man das Funksignal mit dem die Roboter untereinander kommunizieren, stören will, um anschließend in einem Großangriff die Zentrale von Skynet in L.A. zu vernichten. John Connor ist von diesem Plan nicht begeistert, denn er hat erfahren, das Kyle Reese (Anton Yelchin) dort gefangen gehalten wird. Also macht er sich zusammen mit seinen Anhängern auf den Weg nach L.A., um Kyle zu befreien, bevor die Zentrale endgültig vernichtet wird. Aber Skynet ist keinesfalls so unvorbereitet, wie man es gehofft hatte, und es gibt da auch noch ein geheimes Forschungsprojekt in „Gestalt“ von Marcus Wright (Sam Worthington)

Der vierte Teil der Terminatorsaga ist ein hervorragend gemachter Aktionkracher, alle Aktion-Szenen sind wirklich von sehr guter Qualität, auch die Weiterentwicklung der Maschinen macht richtig Spaß. Gerade im ersten Teil und auch am Schluss lässt man es richtig krachen. Aufgrund der öden Landschaften erinnert der Beginn ein bißchen an Mad Max. Mit fortschreitender Dauer aber verfliegt dieser Eindruck sehr schnell und die Story entwickelt sich. Nach und nach ergeben sich die Zusammenhänge mit den ersten drei Teilen und man versteht, welche Motive die Protagonisten antreiben. Dies ist allerdings auch mein größter Kritikpunkt des Films, denn ohne Kenntnis der ersten drei Teile hat man Schwierigkeiten den tieferen Sinn der Handlung zu verstehen. Ohne dieses Wissen würde man „nur“ von einem guten Aktionfilm sprechen, ohne das man in dem Ganzen eine tiefere Bedeutung erkennt. Aus diesem Grund ist es wahrscheinlich auch nicht gelungen die große Masse der Kinobesucher in die Kinos zu bringen. Auch unter den Fans der Terminator-Reihe hat sich scheinbar das Ganze schon etwas totgelaufen. Leider hat man es versäumt, die Terminator-Reihe zu entstauben und ihr frischen Wind mitzugeben, einige Dinge waren einfach zu bemüht. Den Auftritt von Schwarzeneggers Gesicht auf fremden Körper hätte man sich in meinen Augen sparen können. Etwas mehr Humor hätte dem Film sicher auch nicht geschadet. Insgesamt aber bleibt der Eindruck eines sehr gut gemachten Aktionfilms, der sich dabei allerdings etwas zu ernst nimmt, und deshalb die Coolness und Lässigkeit vermissen lässt, die gerade die ersten drei Teile ausgezeichnet hat.

Terminator - Die Erlösung (Terminator Salvation: The Future begins, USA/D/GB 2009) Regie: McG Darsteller: Christian Bale, Sam Worthington, Anton Yelchin, Moon Bloodgood, Bryce Dallas Howard, Common, Jane Alexander, Helena Bonham Carter, Jadagrace, Roland Kickinger, Brian Steele, Michael Ironside

44 Fantasy Filmfest 2009 in Frankfurt

von Jeannette Brandl

Ende August war es wieder soweit. Mit einem Rucksack voller Essen würde ich die nächste Woche fast ins Metropolis in Frankfurt einziehen, um mir insgesamt 37 Filme aus dem diesjährigen Programm des Fantasy Filmfestes zu gönnen. Der Dauerkarte sei Dank.

In diesem Jahr gab es keine wirklich schlechten Filme, zumindest keine die ich gesehen habe. Da über 70 Filme am Start waren ist es nicht möglich alle zu sehen. Die Filme, die ich mir ansah, rangierten von sehr gut bis geht so auf der Skala. Wie jedes Jahr wurde auch dieses Jahr wieder der Publikumspreis „Fresh Blood“ von den Besuchern des FFF gekürt. Gewinner ist „District 9“, Zweiter wurde „Round da way“ und Dritter „Moon“. Weitere Infos unter www.fantasyfilmfest.com In der folgenden „Übersicht“ werde ich einige der Filme kurz etwas näher vorstellen, die anderen einfach nur bewerten. Bronson In diesem britischen Film dreht es sich um Michael Peterson alias Charles Bronson, dem wohl gewalttätigsten Sträfling Großbritanniens. Eindrucksvoll verkörpert von Tom Hardy handelt der Film von der „Entwicklung“, die ein Mann in mindestens 34 Jahren Gefängnis, davon 30 Jahren Einzelhaft, vom Postamträuber zum ...... durchmacht. Der Film ist einfach nur irre. (Biographie, Action, Thriller) 5 von 5 Punkten Newsmakers Der russische Film nimmt die Arbeit der Medien und der russischen Polizei gehörig auf die Schippe; vor laufender Kamera machen Gangster die Polizei nieder und plötzlich steht ganz Moskau auf dem Kopf. Herzlich Willkommen beim nächsten Level von Reality-TV. (Action, Krimi, Thriller) 4 von 5 P. Dread Verfilmung von Clive Barkers gleichnamiger Kurzgeschichte, leicht abgeändert aber trotzdem noch sehr verstörend. Student Stephen gerät an den zwielichtigen und höchst angrifflustigen Quaid. Für den Abschlussfilm zum Thema Ängste entwickelt Quaid auf einmal eigene Interessen deren er komplett die Kontrolle verloren hat. (Horror) 5 von 5 P. Polytechnique Schwarzweiße Verfilmung des Massakers von Montreal 1989 an der Technischen Hochschule bei der ein Student weibliche Studenten brutal ermordet. (Drama) 4 von 5 P. A film with me in it Todschwarze britische Komödie, bei der ein Unglück das nächste jagt und jede Szene katastrophaler und tödlicher ist als die vorherige. Zum Schreien komisch. (Thriller, Komödie) 5 von 5 P. 45 The Children Weihnachtszeit, Familienzeit. Was mit einem Familientreffen zur besinnlichen Zeit des Jahres beginnt, endet mit Rotznasen, die um jeden Preis alles was erwachsen ist, umbringen. Der Kreativität des Mordens ist dabei keine Grenze gesetzt. Da verzichtet man doch gern auf die Elternschaft! (Horror) 4 von 5 P. Doghouse Eine britische Splatterkomödie. Um für ein Wochenende von ihren Beziehungen zu flüchten, reisen eine Gruppe Männer in ein abgelegenes Dorf nur um festzustellen, dass ein Virus die Frauen des Dorfes zu männerhassenden Kannibalen gemacht hat. Na dann, viel Glück. (Horrorkomödie) 4 von 5 P. Wasting Away Jeder kennt Zombiefilme, wenn die Zombie mit staksenden Schritten und komischen Lauten auf einen zukommen. Aber wie sieht das Ganze aus der Sicht der „Betroffenen“ aus? Wie sehen die Zombies die Welt? Hier findet man die Antwort. Eine andere Art von Zombiefilm. (Komödie) 4 von 5 P. The Descent Part 2 Zweiter Teil über eine Gruppe Höhlenkletterer, die in den Untiefen der Erde ums Überleben kämpfen. Eine Frau entkam, jetzt wird sie von der Rettungsgruppe gezwungen, erneut hinabzusteigen. Und die Monster sind noch da. (Abenteuer, Horror, Thriller) 4 von 5 P. Trick ´R Treat Halloween ... Vier ineinander verwobene Geschichten werden erzählt: der Schuldirektor, der eigentlich ein Serienmörder ist, weibliche Studenten, die wohl den Traummann gefunden haben (Vorsicht bissig!), Schulkinder, die einen sehr gemeinen Streich spielen und eine Ehefrau, die mit ihrem Mann über die Feiertagsrituale streitet. Schwarzer Humor, Gore und ein Massen- Striptease, was will man mehr. (Komödie, Drama, Horror, Thriller) 4 von 5 P.

Hier die Bewertungen: Carriers (USA) - noch ein Film über eine Virusepidemie (Horrordrama) 4 von 5 P. The Disappeared (GB) - Satan ist da und entführt Kinder (Horror) 4 von 5 P. Vertige (FRA) - erst eine Klettertour dann der böse Hinterwäldler, mal wieder (Adventure-Thriller) 3 von 5 P. District 13: Ultimatum (FRA) - Luc Besson lässt es im einem französischen Problemviertel sehr krachen (Action) 4 von 5 P. Macabre (Singapur) - Blut, Blut und Blut. Hatte ich Blut erwähnt (Horror) 4 von 5 P. Paintball (SPA) - Wochenendvergnügen im Wald artet zum Kampf ums Überleben aus (Action-Horror) 3 von 5 P. Van Diemen´s Land (AUS) - wahre Geschichte über Australien als Gefängnis 1822 (Thriller) 3 von 5 P. Giallo (USA) - Killer Yellow entführt junge Frau und muss gestoppt werden (Horror-Thriller) 3 von 5 P.

46 The Thaw-Frozen (USA) - Prähistorisches Bakterium überlebt in tief- gefrorenem Mammut und macht die Forschungsstation unsicher (SciFi-Horror) (1 Punkt extra für Kyle Schmid) 4 von 5 P. Deliver us from evil (DK) - Familienvater muss sich gegen dörfliche Vorurteile wehren und Leben retten (Thriller) 4 von 5 P. Black Dynamite (USA) - Actionkomödie im 70er-Stil über Held der ein Ghetto von bösen Menschen befreit 3 von 5 P. Push (CDN) - Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten bekämpfen geheime Organisation in Hong Kong (SciFi-Thriller) 4 von 5 P. The Tournament (GB) - die 40 Top-Killer der Welt treten in einem Wettstreit gegen einander an, wer überlebt gewinnt das Geld (Action) 4 von 5 P. District 9 (USA) - Alien-Ghetto soll verlegt werden, schlechte Idee (SciFi) 3-4 von 5 P. Largo Winch (FRA) - französischer Agententhriller, James Bond kann einpacken 4 von 5 P. I sell the dead (USA) - ein Grabräuber erzählt seine Lebensgeschichte (Horrorkomödie) 4 von 5 P. Duress (USA) - ein Mann wird von einem Killer gegen seinen Willen selbst zum Killer gemacht (Psychotriller) 3 von 5 P. Moon (GB) - Astronaut in einsamer Mondstation beendet sein 3-jährigen Aufenthalt; oder vielleicht auch nicht (SciFi-Thriller) 4 von 5 P. Cold Prey 2 (NOR) - der Axtmörder aus dem Schnee lebt noch und findet in einem Krankenhaus neue Opfer (Horror) 4 von 5 P. Vampyrer (SWE) - Vampirschwestern suchen den Sinn im Leben und flüchten vor einer Bikerbande (Thriller) 4 von 5 P. Lake Mungo (AUS) - als Doku gemachter Mysterythriller über eine tote Schülerin die wohl doch nicht tot ist, zumindest soll man das glauben (Horror) 4 von 5 P. Blood Brothers (NL) - wahre Geschichte von 1960 über drei Teenager die einen Mitschüler erst versorgen und dann eiskalt ermorden (Thriller) 3 von 5 P. Grace (USA) - eigentlich im Mutterleib nach einem Unfall gestorben erwacht das Baby nach der Geburt zum Leben und verlangt mehr als nur Muttermilch, nämlich Blut (Horrordrama) 3 von 5 P Mutants (FRA) - Virus macht Menschen zu Zombies, der Rest versucht zu überleben (Horror) 3 von 5 P. Secrets of State (FRA) - Thriller über die Rekrutierung und Ausbildung von Agenten, Terroristen und deren Kampf zum Wohle ihrer Sache 3 von 5 P. Someone´s knocking at the door (USA) - Studenten im Vollrausch werden von einem Killer- und Vergewaltugungspärchen verfolgt, in ihrem Rausch (Horror) 3 von 5 P. Home Movie (USA) - die heile Welt einer Familie, festgehalten auf unzähligen Heimvideos, gerächt von den Kindern auf sadistische Art an der Umwelt und den Eltern (Horrorthriller) 4 von 5 P. Pig Hunt (USA) - ein uraltes Riesenwildschwein, ein Drogenguru und seine Girls, vertrottelte Hinterwäldler mit Waffen und Stadtmenschen auf einem Wochenendausflug, das ist Pig Hunt (Horroraction) 3 von 5 P.

47 STAR TREK & Co: Vom Sinn und Unsinn von Remakes

von Thorsten Walch

Es hat in der heutigen Zeit manchmal den Anschein, als ob die Welt im Allgemeinen und das Science Fiction-Fandom im ganz Speziellen hin und wieder gewaltig die Nase voll hat von all dem großartigen Neuen, das die unterschiedlichsten Ideengeber so ersinnen und verzapfen – wie anders sollte es sich sonst erklären lassen, dass uns in den vergangenen Jahren die verschiedensten Remakes einstmals erfolgreicher Filme und Serien aus „unseren Universen“ ereilt haben – mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg in sowohl kommerzieller als auch kritischer Hinsicht gekrönt.

Einsamer Höhepunkt für die nationale und internationale Fan-Welt (einschließlich des TrekDinners Mittelhessen, versteht sich!) war natürlich zweifelsohne der neue STAR TREK-Kinofilm, der am 7. Mai 2009 in die Kinos kam und der an dieser Stelle natürlich zuallererst einer kritischen Betrachtung unterzogen werden soll. Doch auch eine Auswahl der bekanntesten anderen Neuverfilmungen und -interpretationen heißgeliebter Kult-Klassiker wird im Anschluss daran einmal genau unter die Lupe genommen werden, wobei ich mich an dieser Stelle allein schon aus Platzgründen auf die wichtigsten Werke beschränken werde und daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann. Doch zunächst einmal – Vorhang auf für STAR TREK von Kult-Regisseur J.J. Abrams!

Bereits im Vorfeld des neuen STAR TREK-Films wurde mindestens ebenso viel darüber geunkt wie an gespannter Erwartung geäußert. Da war wie Rede davon, dass J.J. Abrams ganz sicher den allerseits hochgehaltenen Mythos der „Classics“ demontieren wird – erst recht, als Abrams bereits recht früh in Interviews verlauten ließ, dass er nicht gedenke, einen speziell auf die Fans zugeschnittenen Film zu inszenieren. Selten war es so spannend, auf einen neuen Film zu warten, und ganz Ungeduldige erstellten bereits Monate vor dem Start des Films in verschiedenen Internet-Foren anhand der drei veröffentlichten Kinotrailer aufwendige Filmkritiken, in denen so spezialisierte Meinungen zum Ausdruck kamen wie „In der TOS-Episode EPIGONEN kann man ganz deutlich sehen, dass Captain Kirk nicht Auto fahren kann, und im Trailer rast er mit der Corvette...“.

Ich wüsste jedenfalls sehr gern, was diese Leute nun sagen, da sie den Film wirklich und tatsächlich gesehen haben, ging Abrams doch das ungeheure Wagnis ein, die gesamte STAR TREK-Zeitlinie erheblich zu verändern ... in anderen Worten, im Universum des neuen Films durchlief Kirk eben eine komplett andere Entwicklung wie in der klassischen Originalserie und lernte unter anderem sehr frühzeitig das Autofahren ... Insgesamt fällt es mir persönlich recht schwer, eine hundertprozentig sachliche Kritik des neuen Films zu erstellen – dafür bin ich vermutlich schon viel zu lange ein Riesen- Fan der „Classics“, doch will ich es in groben Zügen zumindest versuchen.

48 Wir schreiben nicht mehr die 60er Jahre, und für allermeisten jüngeren Leute (auch oder vielleicht gerade im STAR TREK-Fandom) genießt die klassische Originalserie den Ruf eines Retro-Klassikers – selbst mit den (großartig, wie ich finde!) computeranimierten neuen Trickeffekten ist die Serie ein Relikt aus der „guten, alten Zeit“. Was also tat Mr. Abrams? Ganz einfach, er bereitete das mittlerweile 43 Jahre alte Franchise vollkommen neu auf und schaffte es dabei, die altbekannten und liebgewordenen Elemente der Serie mit geradezu bahnbrechenden neuen Gesichtspunkten zu vermischen. Der Film steckt voller Anspielungen, die sich einerseits zwar auf das Original beziehen, andererseits jedoch auch für Zuschauer, die vielleicht noch niemals auch nur eine STAR TREK-Episode gesehen haben, durchaus verständlich sind. Die Darsteller sind allesamt opulent ausgesucht, und in mehr als nur einer Szene laufen dem Alt-Fan wohlige Schauer über den Rücken, und das nicht erst dann, wenn STAR TREK-Urgestein seinen krönenden Auftritt in dem Film hat (Karl Urban als McCoy rief bei mir eine ähnliche Reaktion hervor wie damals Joaquin Phoenix als Johnny Cash...) – J.J. Abrams schafft es auf geradezu meisterliche Weise, die Charaktere grundsätzlich als das zu belassen, was sie sind und ihnen gleichzeitig eine Vielzahl an neuen Facetten abzugewinnen – aber eigentlich durfte man spätestens seit LOST nichts anderes mehr erwarten.

Abgeschmeckt wird das Ganze dann noch durch einen geradezu grandiosen Soundtrack, der auch für sich allein genossen viel Spaß bereitet und gekonnt an die Breitwand-Epik vergangener (Kino-) Tage erinnert.

Und zum Thema Handlung ... wie innovativ, bitte sehr, kann denn die Handlung eines neuen STAR TREK-Films noch sein, wenn der Film die gesamte STAR TREK-Historie neu schreibt – und das auf eine Weise, die einem Großteil der Fans sicherlich mehr als nur zusagt???

Ein wesentlicher Kritikpunkt an dem neuen STAR TREK-Film jedoch ist leider die in weiten Teilen „verwackelte“ Kameraführung, die sich heutzutage bedauerlicherweise mehr und mehr durchsetzt (BLAIR WITCH PROJECT sei noch heute Lob und Dank für das großartige Vorbild ...) und gar manchem Fan den ansonsten durch und durch gelungenen Film reichlich vermiest – man kann nur hoffen, dass diese unselige Mode in Bälde wieder vergehen wird, da sie das Kinovergnügen auch beim neuen STAR TREK- Film deutlich stört.

Macht man also diverse Abstriche, dann steht einer großen Zukunft von STAR TREK im Kino mithin nichts mehr im Wege, und wie man ja inzwischen weiß, ist ein weiterer Film bereits fest geplant und es schwirren diverse Gerüchte über eine neue Fernsehserie durch Netz und Äther– Gott sei Dank dafür! STAR TREK lebt (wieder), und dabei bleibt es hoffentlich! Der Klingolaus jedenfalls weiß bereits, was für ihn schmuck eingepackt unter dem diesjährigen Weihnachtsbaum liegen wird – die Special Edition-DVD des neuen STAR TREK-Films natürlich – auf die nächsten zwanzig Male!

Soviel also zu STAR TREK – kommen wir nun zu einem anderen Klassiker, der in den letzten Jahren eine Neuverfilmung erfuhr. Die Rede ist von der 49 vielgeliebten (... und auch geschmähten, wie zuzugeben wäre!) Saga um den PLANET DER AFFEN.

1967 kam unter der Regie von Franklin J. Schaffner und dem Western- und Monumentalfilmhelden Charlton Heston in der Hauptrolle der erste Film dieser Reihe, basierend auf dem satirischen Roman des Franzosen Pierre Boulle in die Kinos und wurde ein respektabler Erfolg. Aus diesem Grund brachte es PLANET DER AFFEN bis zum Jahr 1976 auf vier Fortsetzungen sowie eine etwas später entstandene, recht kurzlebige Fernsehserie. Fans der Filme und der Serie lobten neben den sozialkritischen Anklängen und der gekonnten Ironie der Handlung, in der sich die Affen letztlich als weitaus humaner als die Menschen entpuppten, vor allem die großartigen Make-Up- Effekte, und so wurde PLANET DER AFFEN nach und nach zu einem Kult – wie bei allen Kultreihen gilt auch hier: Man liebt oder man hasst sie (auf mich trifft ersteres zu).

Nach vielen Ankündigungen, Verhandlungen, Dementi und neuen Verlautbarungen kam dann im Herbst 2001 das gleichnamige Remake heraus. Regie führte diesmal Hollywood-Bizarro Tim Burton, der so unterschiedliche Filme wie EDWARD MIT DEN SCHERENHÄNDEN, BATMAN oder A NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS gedreht hatte und seit seiner Kindheit ein riesiger Fan der affigen Science Fiction-Chose war. Wie von Tim Burton eigentlich nicht anders zu erwarten, lieferte er einen zwar routinierten, aber in vielerlei Hinsicht auch sehr außergewöhnlichen Streifen ab, der zeitweise zugegebenermaßen ein wenig durcheinander wirkte, es ansonsten aber ebenfalls recht gut verstand, einem über dreißig Jahre alten, in fünf Filmen und einer Fernsehserie durchgekauten Franchise noch einige neue Facetten abzugewinnen. Als Darsteller fungierten diesmal der Ex-Musiker Mark Wahlberg, Tim Burtons Lieblingsdarstellerin Helena Bonham Carter, Tim Roth, Zweimeter-Mann Michael Clarke Duncan sowie in einer Gastrolle Country-Ikone Kris Kristofferson. Selbstverständlich waren die in den 60er und 70er Jahren bahnbrechenden Make-Up-Effekte mittlerweile technisch weit überholt, und auch sonst gaben sich in Burtons PLANET DER AFFEN-Remake ausgezeichnete Trickeffekte die Klinke in die Hand, aber insgesamt lieferte der Regisseur einen Streifen ab, der Fans der Originale in keiner Weise verärgerte und sich am Ende mit einem gekonnten Twist in der Handlung gar als eine Art Pseudo-Fortsetzung der alten Story von damals entpuppte. Unverständlicherweise kritisierten viele Zuschauer das skurrile Ende des Films, das letztlich jedoch nichts anderes tat als die Schluss-Sequenz des allerersten PLANET DER AFFEN von 1967. Das Ende der Geschichte ist hier recht schnell 50 erzählt: Obwohl der Film in den Kinos recht ordentlich lief, entschloss man sich bei der Produktionsgesellschaft 20TH CENTURY FOX gegen eine Fortsetzung, und bisher hat es noch keine weiteren PLANET DER AFFEN-Filme gegeben – allerdings sind in der letzten Zeit immer wieder einmal Gerüchte in dieser Hinsicht zu vernehmen gewesen. Geschmacks- sache, sprach der Affe und biss in die Kernseife ... mich würde es freuen.

Wo wir schon beim Thema Tim Burton sind – BATMAN BEGINS sowie THE DARK KNIGHT gehören selbst- verständlich auch in den Reigen der erwähnenswerten Remakes.

Verfilmungen der Comic-Abenteuer des Dunklen Ritters, der mit bürgerlichem Namen Bruce Wayne heißt, gibt es bereits seit den 40er Jahren – hier konnte man Batman in Kinoserials sehen, in den 60er Jahren gab es dann die wundervoll schräg-doofe TV-Serie mit Adam West und Burt Ward. 1989 kam schließlich mit BATMAN unter der Regie von – richtig, Tim Burton! - das erste „Remake“ heraus. Falls es doch noch Leute geben sollte, die Burtons Film nicht kennen, nur ein paar Fakten an dieser Stelle: Der eigentliche Komiker Michael Keaton spielte darin Bruce Wayne/Batman, die damalige Kino-Traumfrau Kim Basinger dessen Perle Vicky Vale, und Mr. Kuckucksnest-Chinatown Jack Nicholson gab den verzerrt grinsenden Joker, während Musik-Ikone Prince einige Songs beisteuerte. Der Film wurde ein atemberaubender Erfolg und verwies selbst INDIANA JONES in erfolgsmäßige Schranken und bescherte Jack Nicholson die noch für lange Zeit höchste Gage, die je ein Schauspieler für einen Film erhalten hatte (statt eines festen Honorars ließ sich Jack the Nick nämlich an den Einspielergebnissen beteiligen und kassierte fast 70 Millionen (!!!!) Dollar ab). Burton inszenierte mit BATMAN RETURNS noch einen zweiten, ebenfalls sehr guten und erfolgreichen Film der Reihe, aber dann ging's steil bergab. In Teil 3 mit dem schönen Titel BATMAN FOREVER übernahm Strahleputzi Val Kilmer die Rolle des Dunklen Ritters und machte mit Chris O'Donnell als Robin ein schlüpfriges Halbwelt-Pärchen aus der einstigen Vater-Sohn-Allegorie – da halfen auch Tommy Lee Jones, Uma Thurman und Jim Carrey als Bösewichter-Dreigestirn Two Face, Poison Ivy und The Riddler nichts mehr. In Teil 4 mit dem Titel BATMAN UND ROBIN erbarmte sich Regisseur Schuhmacher dann wenigstens teilweise und ersetzte Val Kilmer durch Dr. ER-Tausendschön George Clooney, und als finsteren und dann letztlich doch gar nicht so bösen Mr. Freeze zog man Arnold Schwarzenegger höchstpersönlich an Land – doch generell war halt die Luft raus.

51 Erst 2005 gab es – wiederum nach vielen Gerüchten – dann wieder Neues vom Dunklen Ritter – und zwar in Form eines Remakes vom Remake. BATMAN BEGINS unter den Fittichen von Christopher Nolan erschien und schaffte etwas, das selbst eingefleischte Bat-Fans nicht für möglich erachtet hatten: Der Film verlieh einer vorherigen Reihe nicht nur neue Facetten, sondern erfand sie schlicht und ergreifend neu. Nolans Batman, gespielt von Christian Bale, war ein harter und verbitterter Charakter, für den die Rache an den Mördern seiner Eltern uneingeschränkt im Vordergrund seiner Machenschaften stand und dem auch ein legales und korrektes Vorgehen dabei noch viel egaler war als allen seinen Vorgängern. Eine hervorragende Besetzung des Films bis in die kleinsten Nebenrollen tat das Seine, und BATMAN BEGINS wurde mit vollem Recht einer der großen Abräumer des damaligen Kinojahres. So was sollte eigentlich nicht zu übertreffen sein ... war es aber. 2008 präsentierte der gleiche Regisseur nämlich mit THE DARK KNIGHT die Fortsetzung ... und ich denke, mehr als den Namen Heath Ledger, der kurz nach Abschluss der Dreharbeiten unter tragischen Umständen ums Leben kam, muss man hier gar nicht erst erwähnen. Das Ganze sei in einen einzigen Satz gepackt (wenn's vielleicht auch ein langer wird): Als riesiger und bekennender Jack Nicholson-Fan habe ich den Kopf geschüttelt, als ich erfuhr, wer den Joker in THE DARK KNIGHT spielen wird ... und das blieb so bis etwa zwanzig Minuten, nachdem der Film im Kino dann begonnen hatte. Tut mir leid, Jack ... tut mir wirklich leid ... ich habe mir Mühe gegeben ... vergib' mir ...

Christopher Nolan ist bis dato noch unschlüssig, ob er einen weiteren BATMAN-Film drehen wird ... bittebittebitte, überleg es Dir zu dessen und unser aller Gunsten!!!

Tja ... dann ist da BATTLESTAR GALACTICA ... diesmal kein Kino-, sondern ein TV-Remake des Serienklassikers aus den späten 70er Jahren. Hierzu ebenfalls nur kurz etwas: Ich liebe die klassische Originalserie heiß und innig, wenngleich ich zugeben muss, dass sie nichts anderes war als eine Mischung von STAR WARS mit STAR TREK und es kaum eine andere SciFi-Serie gibt (naja, BUCK ROGERS und MONDBASIS ALPHA 1 vielleicht ...), die so typisch für die 70er Jahre ist wie diese – und ich sehe sie halt trotzdem immer wieder gerne.

Den Rest kennt ihr alle ja – 2002 entstand unter Führung des einstigen STAR TREK: DEEP SPACE NINE-Mitverantwortlichen Robert Hewitt Wolfe eine zweiteilige BATTLESTAR GALACTICA-Miniserie mit Edward James Olmos als Adama, Starbuck war nun plötzlich eine Frau, dauernd wackelte die Kamera ... was soll ich sagen, ich hab's gehasst. Ich weiß bis heute nicht, warum ich mir dann noch die Folgen der ein Jahr später gestarteten eigentlichen neuen Serie angesehen habe und mein Gemecker kaum mehr zu ertragen war. Und so lästerte ich also stets vor mich hin, bis ... nun, bis ich etwas Wesentliches erkannte.

Das was Mr. Wolfe mit Mr. Olmos, Miss Sackhoff, Mr. Bamber, Mr. Hogan und Miss (oder Mrs.?) McDonnell da zubereitet hatte, war ein Remake der BATTLESTAR GALACTICA-Serie aus den 70ern, ja ... aber doch wieder 52 nicht. Aus der „Wir schießen erst und fragen dann und lächeln telegen dazu!“-Mentalität der Originalserie war eine beklemmende und düstere Antikriegsgeschichte geworden, die die Menschheit einmal in all ihrer Dreckigkeit zeigte, zu der sie zweifellos fähig ist, wenn es ihr so richtig kratzig geht. Da ging es nicht darum, wer denn nun Richard Hatch (der kurze Zeit später einen wiederkehrenden Gastpart in der neuen Serie erhielt) und Dirk Benedict möglichst ähnlich ist, sondern hier ging es um die Auswirkungen einer fortdauernden Katastrophe, und an die wacklige Kamera (... die ich bis heute nicht mag!) gewöhnte ich mich leidlich. Summa summarum musste man sich von der alten Serie simpel wegdenken und einfach vorstellen, dass es diese niemals gegeben hat, wenn es auch schwerfällt. Und dann plötzlich wurde ich zu einem großen Fan und bin es bis heute geblieben, wenngleich die Serie zum guten Ende ihr Pulver allzu schnell verschoss und begann, handlungsmässig ziemlich auf der Stelle zu treten. Fazit: Ich bin bereits sehr gespannt auf die Nachfolgereihe CAPRICA, die zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels noch im Planstadium ist.

Aber es gibt bei weitem nicht nur gute und schöne Remakes, und das meiner Meinung nach beste Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte, soll hier zu guter Letzt auch noch endlich seinen verdienten Verriss bekommen – ich rede von DER TAG AN DEM DIE ERDE STILLSTAND.

Bis heute ist das Original aus dem Jahr 1951, damals vom späteren Regisseur des allerersten STAR TREK-Kinofilms, Robert Wise, meisterhaft inszeniert, mein uneingeschränkter Lieblingsfilm – sorry STAR TREK, sorry STAR WARS und wie ihr alle heißen mögt. Wie oft ich den Film in meinem Leben schon gesehen habe, darüber kann ich nur spekulieren – bis heute sehen Mr. und Mrs. Klingolaus DER TAG AN DEM DIE ERDE STILLSTAND alljährlich am Karfreitag an, da der Film ganz unbestritten nichts anderes ist als eine Interpretation der Passion Christi (allein Klaatus Tarn-Name Mr. Carpenter - = Zimmermann – spricht für sich) – doch soll das Original mit allen seinen vielen Vorzügen hier nicht das Thema sein, sondern die Neuverfilmung aus dem Jahr 2008 von Regisseur Scott Derrickson mit MATRIX-Star Keanu Reeves in der Hauptrolle.

Wer den zurückliegenden Artikel aufmerksam gelesen hat, der wird festgestellt haben, dass ich trotz der unbestrittenen Vorliebe für die Originale flexibel genug bin, um eine gute Neuauflage zu schätzen. Daher war ich denn auch sehr gespannt auf das Remake „meines“ Klassikers, das seit den 80er Jahren immer wieder einmal angekündigt, dann aber nicht realisiert wurde. And so it began ...

Keanu Reeves als Klaatu ... nun, warum nicht? Eine gewisse typmäßige Ähnlichkeit mit Michael Rennie war ja durchaus vorhanden. Die Story, basierend auf einer Kurzgeschichte des SF-Autoren Harry Bates, in die Gegenwart verlegt? Nun, nie war das Thema aktueller!

Und so freute ich mich also die gesamte zweite Jahreshälfte 2008 auf DER TAG AN DEM DIE ERDE STILLSTAND, und in der schönen Weihnachtszeit war es dann soweit und wir gingen ins Kino. 53

Kurz und prollig gesagt: Ich dachte, ich seh' nicht richtig. DAS sollte die Neuverfilmung eines der größten Science Fiction-Klassiker aller Zeiten sein? Das Kino schien erfüllt von einem lauten Rumoren und Rumpeln, als sich Robert Wise, Harry Bates und Michael Rennie unisono in ihren Gräbern umdrehten. Nein, an Keanu Reeves lag's nicht, der machte seine Sache schon einigermaßen gut (okay, ich mag ihn etwa ebenso gerne wie Bruce Willis oder Orlando Bloom, aber bleiben wir sachlich). Nein ... es lag daran, dass die Drehbuchautoren offenbar nicht begriffen hatten, wovon das Original eigentlich gehandelt hatte. Da war nichts mehr zu spüren von der moralischen Botschaft, die dem Menschen seine Grenzen aufzeigte und eine eindeutige Warnung enthielt. Da gingen wesentliche Handlungs- elemente wie der Umstand, dass nicht Klaatu, sondern der Roboter Gort das eigentlich entscheidende Faktum war, einfach sang- und klanglos unter – Gort selbst wurde zu einer hier und da einmal kurz eingeblendeten Nebenfigur, die sich am Ende in irgendwelche unheilbringenden Energie- mücken o.ä. verwandelt, die der Menschheit den Untergang bringen sollen. Klaatu hingegen war plötzlich ein zwielichtiger und nicht sehr sympathischer Typ, der sich bis zum Ende des Films eigentlich nicht darüber auslässt, welche Motivation er für sein Wirken denn nun hat. Und der Satz „Klaatu Barada Nikto!“, der zu einem ähnlich geflügelten Wort wurde wie „Beam me up, Scotty!“ oder „Danger, Will Robinson, Danger!“ fiel gar nicht erst. Der Ärger hätte sich vielleicht halbiert, wenn der Film wenigstens anderweitig Unterhaltungswert besäße – aber auch hier: Fehlanzeige. Abgesehen von den Fluchtsequenzen ist der Streifen schlicht und ergreifend stinklangweilig und ergeht sich in Problemgelaber aller Arten, nur um die wirklichen Probleme der Menschheit, die mal ursprünglich das Thema waren, geht es nur am Rande.

Der Film ist ein unverdauliches Gebräu der Marke Wirr und Warr; ich kenne bisher niemanden, dem er wirklich gefallen hätte. Okay, okay ... die Trick- effekte ... aber die kommen heutzutage aus dem Computer und sind, bei allem Respekt, nix Besonderes.

Fazit: Schade um das Eintrittsgeld, und mir ist bis heute schleierhaft, was mich dazu bewogen hat, den Film auf der diesjährigen FedCon am Karstadt- Stand zu kaufen – vermutlich, weil ich auf eine eklige Weise einfach auch mal ein negatives Beispiel im Schrank stehen haben wollte (außerdem hat er nur 9,99 Euro gekostet ...). Nun, vielleicht habe ich insgeheim eine masochistische Ader ... Mensch, hätten die nur den Abrams da 'rangelassen!!! Dann hätte es halt hier und da mal gewackelt, aber der Rest wäre bestimmt gut geworden!

Nun, damit sind wir dann am Ende des Artikels angekommen – sicher gibt es noch etliche weitere Remakes, die man hier hätte beleuchten können, aber dann hätte ein Artikel gewiss nicht mehr ausgereicht und es wäre gleich eine komplette DELTA FLYER-Sonderausgabe daraus geworden.

Ich hoffe jedenfalls, euch die eine oder andere Anregung oder auch Warnung für euren nächsten DVD-Abend gegeben zu haben. 54 STAR TREK

von Rainer Kuhn

1972. Das Jahr, in dem ich eingeschult wurde...... Na ja. Aber auch das Jahr in welchem meine Begeisterung für gewisse Dinge, die ein kleiner Apparat im Wohnzimmer produzierte, wenn auch nur in Schwarzweiß, ihren Anfang nahm. Eine superwitzige Fernsehserie, in welcher zwei stinkreiche Lebemänner in schnellen Autos den bösen Buben mittels frechen Sprüchen (allerdings nur in deutscher Fassung) und harten Fäusten den Garaus machten, begeisterten das erwachsene Publikum und mich kleinen Steppke gleichermaßen. „Die 2“ erlangten einen wahnsinnig riesigen Megasuperkult...... in Deutschland.

Die zweite Serie, die im gleichen Jahr bei uns startete, legte seit damals bis zum heutigen Tag einen Weg zurück, der in jeder nur denkbaren Sichtweise keinen Vergleich mit irgendeinem Film bzw. Fernsehserienphänomen vergangener oder heutiger Zeiten zulässt. Star Trek. Unter dem deutschen Titel „Raumschiff Enterprise“ bekam ich ein Szenario präsentiert, das eine spannende, aufregende und vor allem positive Zukunft aufzeigte. Die Charaktere wirkten, je älter und verständiger ich wurde, greifbarer, realistischer. Die Geschichten nachvollziehbar, menschliche Zwischentöne sorgten bei aller Fantasie stets für einen realen Grund und Boden. Und ohne das es ausgesprochen hätte werden müssen, klang es auch so immer durch: Kein Krieg, kein Hunger, keine Armut mehr auf Erden. Die Menschheit ist nicht perfekt, aber doch erwachsen geworden.

2009. Seit 37 Jahren nun schon ein Trekkie. Wow, was für eine Zeitspanne. Und was mit einer Fernsehserie begann, hat sich zu sechs Serien und zehn Kinofilmen ausgeweitet. Unterschiedlich im Erfolg wie auch in der Sichtweise der Fans. Nach dem schlechten Abschneiden des letzten Kinofilmes 2002 und dem Ende der letzten Serie 2005 gönnte man sich eine zwangsverordnete Ruhepause, so dass zum 40jährigen Jubiläum 2006 nichts Neues für die Fans geboten wurde. Was nicht heißt, dass nichts geschah. Denn in der Trek – Heimat, dem Filmstudio Paramount Pictures, gab es Umstrukturierungen. Mit der Folge, das die Rechte an Star Trek neu aufgeteilt wurden. Die Fernsehserien wanderten ab zur neu gegründeten CBS Television, während die Filme bei Paramount blieben. Der dort neu gewählte Vorstand machte sehr schnell deutlich, das Star Trek zu einem führenden Zugpferd wieder aufgebaut werden sollte. Neue Leute hinter der Kamera sollten die Sache in Angriff nehmen. Nach seinen spektakulären Erfolgen mit den Serien „Alias“ und „Lost“, sowie seinem Regiedebüt mit „Mission Impossible 3“ bot man J. J. Abrams die Produktion des elften Trek – Filmes an. In ersten Statements machte er deutlich, dass er die legendäre Originalserie sehr mochte, auch TNG schätzte, DS9 nicht mehr so seine Sache war, zu Voyager und Enterprise er keine Aussage mehr machen konnte oder wollte.

Das Grundthema und die Charaktere sprachen ihn an, aber ein Trekkie sei er nun mal trotzdem nie gewesen. Eine Folge mal gesehen, hat gefallen, 55 aber das war’s dann auch. Abrams akzeptierte trotzdem das Angebot von Paramount sehr schnell. Und er wusste auch schon sehr bald, wo das Szenario des Filmes zeitlich stehen würde. Denn nach über 40 Jahren führte weiterhin kein Weg an Captain Kirk und Mr. Spock vorbei. Diese Crew und ihr Schiff fanden und finden nach wie vor in den verschiedenen Medien die größte Aufmerksamkeit. Und wenn man den Nicht – Fan nach Star Trek fragt fallen diese Namen noch immer als erstes. Und bei den ersten Besprechungen für eine Story mit den Autoren und Obertrekkies Roberto Orci und Alex Kurtzman wurde eine Frage gestellt, die in über 700 Folgen Trek nie beantwortet wurde. Wie sind Kirk, Spock, McCoy, Scotty, Chekov, Sulu und Uhura eigentlich zusammen gekommen? Während in Buchform schon eine entsprechende Geschichte vorlag, hatten in 40 Jahren keine Folge und kein Film je eine Antwort gegeben. Als sich alle Beteiligten schließlich auf diesen Punkt als Storyline verständigten und mit dem Schreiben begannen, entdeckten sie eine weitere Möglichkeit der Verknüpfung dieser Geschichte mit dem 24. Jahrhundert, der Ära von Captain Picard und seiner Crew der Enterprise.

Zum Inhalt: Der inzwischen legal auf Romulus lebende Botschafter Spock warnt im Senat vor den Auswirkungen eines im Hobus System zur Supernova werdenden Sterns. Der Bergbauarbeiter Nero bestätigt Spocks Sichtweise einer Gefahr für den Planeten und den ganzen Alpha Quadranten. Spock bekundet seine Überzeugung, dass das seltene Isotop Decalithium zu flüchtiger Roter Materie umgewandelt und in den Stern geschossen ein schwarzes Loch erzeugen und den Stern bzw. die Supernova verschlingen würde. Das Isotop gibt es im romulanischen Reich, aber die Technik zur Ausführung wäre nur auf Vulkan zu erhalten. Der Senat lehnt kategorisch ab. Spock und Nero verbünden sich schließlich und reisen nach Vulkan um dort Hilfe zu erhalten. Als auch dort der Senat schließlich seine Hilfe verweigert, hält es der in Sorge um seine Heimat und seine schwangere Frau nervöse Nero nicht mehr aus.

Wütend wegen der vergeudeten Zeit, fliegt er zurück nach Hause, um zu retten, was zu retten ist, während Spock, der ihn überreden konnte das Decalithium bei ihm zu lassen, einen letzten Versuch machen will, die Katastrophe noch zu verhindern. Zu spät. Der Stern wird früher als gedacht zur Nova und als Nero mit der Narada zuhause eintrifft, erlebt er die Vernichtung von Romulus von seinem Schiff aus mit. Traumatisiert vom Verlust seiner Heimat und seiner Familie schwört er Allen Rache, die es aus seiner Sicht hätten verhindern können. Während Spock zu seiner Mission aufbricht, die Supernova zu vernichten, lässt Nero sein Bergbauschiff an einer Station mit einer neuen Superwaffe ausrüsten. Von niemandem mehr aufzuhalten, jagt er Spock hinterher und kann ihn in dem Moment stellen als 56 Spock gerade erfolgreich mit der Roten Materie die Supernova vernichtet. Doch bevor er seine Rache ausüben kann, werden beide Schiffe in das schwarze Loch hineingezogen.

Im Abstand von 25 Jahren landen beide im 23. Jahrhundert. Nero kann Spock schließlich fassen. Er setzt ihn auf einem Nachbarplaneten ab, von wo aus Spock entsetzt die Vernichtung von Vulkan mit ansehen muss. Auf der gerade in dieser Zeit neu in Dienst gestellten Enterprise unter Captain Pikes Kommando kommen zum ersten mal die legendären sieben Hauptakteure um James T. Kirk zusammen und stellen sich dem aus der Zukunft gekommenen Gegner. Nach der Vernichtung Vulkans will Nero alle wichtigen Welten der Föderation ebenfalls ausradieren. Auf der Enterprise wird man sich bewusst, dass durch Neros Eingreifen die Zeitlinie verändert wurde, was nach dem Zusammentreffen des jungen Kirk mit Botschafter Spock definitiv bestätigt wird. Der junge Kirk und der junge Spock raufen sich schließlich zusammen, es gelingt ihnen die Vernichtung der Erde zu verhindern. Botschafter Spocks Schiff kollidiert mit der Narada, die Rote Materie bildet ein schwarzes Loch im Inneren des Schiffes, doch es ist die Enterprise, nun unter Kirks Kommando, die im selben Augenblick das Feuer eröffnet und das romulanische Schiff vernichtet. Botschafter Spock, nun im 23. Jahrhundert gestrandet, hilft seinem Volk bei der Besiedelung einer neuen Heimatwelt und animiert sein jüngeres Ich in der Sternenflotte zu bleiben, an der Seite des nun zum Captain der Enterprise beförderten James T. Kirk.

Eine große, epische Geschichte, welche die Autoren sich da ausgedacht haben. Es wäre als Film der gigantischste Star Trek geworden, gerade auch in qualitativer Hinsicht, so meine Sicht der Dinge. Doch J.J. Abrams machte klar, dass er kein Fan von Dreistunden Werken sei. Es kam zu einer gleichermaßen originellen wie auch umstrittenen Lösung. Der erste Teil der Geschichte, der im 24. Jahrhundert spielt, wurde unter dem Titel „Star Trek – Countdown“ als hochwertiger Comic veröffentlicht, während der Teil, der im 23. Jahrhundert spielt, schließlich auf die Kinoleinwände kommen würde. Nach Fertigstellung des Drehbuches wurden die Produzenten bei Paramount schließlich vorstellig. Nach ersten Gesprächen wurde ein Budget von 120 – 130 Millionen $ bewilligt. Im Verlauf der Verhandlungen machte Paramount schließlich seine Position deutlich, dass für ein höheres Produktionsvolumen Produzent Abrams bitte auch die Regie übernehmen sollte. So geschah es dann auch und der Film erhielt ein150 Millionen $ Budget mit der Option, es bei Bedarf auf 160 Millionen zu erhöhen, wovon offenkundig aber kein Gebrauch gemacht wurde.

Im Frühjahr 2007 ging es dann an die Arbeit, wobei Abrams bei fast allen Positionen hinter der Kamera auf Personal zurückgriff mit denen er auch schon vorher die ganze Zeit gearbeitet hatte. Für die Special Effects verpflichtete man zum ersten Mal seit „Star Trek – Der erste Kontakt“ wieder ILM. Dann ging es an das Casting der Schauspieler. An aller erster Stelle stand dabei die Verpflichtung eines Akteurs für die Rolle von Spock auf dem Plan, denn ein adäquater Nachfolger für Leonard Nimoy, den das Publikum akzeptieren würde, stellte die Herausforderung schlechthin dar. Mit Zachary 57 Quinto wurde schließlich ein optisch passender, aber auch vom schauspielerischen Talent vielversprechender Mann unter Vertrag genommen, welcher seine Qualitäten als Adam Kaufmann in „24“, aber vor allem durch seine Rolle als Sylar in „Heroes“ zeigen konnte.

Weitere Darsteller in den legendären Rollen wurden neben Nachwuchsschauspielern auch zwei Akteure, welche mit verschiedenen Werken sich in den vergangenen Jahren begonnen haben zu etablieren. Der aus den „Herr der Ringe“ Filmen bekannt gewordene Neuseeländer Karl Urban wurde ein wenig überraschend für die Rolle des Dr. McCoy engagiert, da vom Aussehen keinerlei Ähnlichkeit zum großartigen DeForest Kelley zu erkennen war. Der aus den Komödien „Shaun of the Dead“ sowie „Hot Fuzz“ bekannte britische Mime Simon Pegg wurde für den Part des Chefmaschinisten Scotty verpflichtet. Mit der „Harold & Kumar“ Filmreihe war John Cho ebenfalls dem Publikum kein gänzlich Unbekannter mehr, als neuer Sulu hatte er nun das Ruder auf der Enterprise zu führen. Als „Charlie Bartlett“ im gleichnamigen Film hatte der in der ehemaligen Sowjetunion geborene Anton Yelchin seinen Durchbruch in Hollywood, sehr viel passender konnte die Rolle des Pavel Chekov zweifellos nicht besetzt werden.

Zwar noch nicht den großen Durchbruch, aber schon einige namhafte Werke, bei denen Zoe Saldana in weitest gehenden Nebenrollen agierte, konnte die neue Uhura schon vorweisen, unter anderem „Fluch der Karibik“ und Steven Spielbergs „Terminal“, letzterer wurde für die junge Aktrice zu einem regelrechten Deja vu in Bezug auf Star Trek, da sie in ihrer damaligen Rolle in einer Szene den berühmten Vulkaniergruß zeigt. Ebenfalls in der Erwartung irgendwann den großen Durchbruch zu schaffen, da die Liste seiner bisherigen Arbeiten zum einen überschaubar und zum anderen mit Filmen wie „Plötzlich Prinzessin 2“ und „Zum Glück geküsst“ (Mit Lindsay Lohan) nicht gerade Hochglanzwerke waren, stellte sich Chris Pine der zweiten großen Herausforderung des Castings, der Rolle von James T. Kirk. Zumindest von Seiten der Medien aus hatte er sich mit Kollege Mike Vogel um die Rolle zu streiten, letztlich erhielt Pine sie dann sicher.

Mit Ben Cross, der vor Jahren in einer Neuverfilmung von „20000 Meilen unter dem Meer“ als Captain Nemo seine Präsenz zeigte und Bruce Greenwood, der als Präsident John F. Kennedy im Politthriller „Thirteen Days“ an der Seite von Kevin Costner eine gute Leistung zeigte, wurden zwei renommierte und sehr erfahrene Darsteller gecastet, Cross als Botschafter Sarek und Greenwood als Captain Christopher Pike. Mit der zuletzt mit dem Gesetz in Konflikt geratenen Winona Ryder wurde einer der hochkarätigsten Namen der jüngeren Hollywoodgeneration als Spocks 58 Mutter Amanda engagiert. Mit „Hulk“ hatte er seinen Durchbruch, mit „Troja“ und „München“ festigte der Australier Eric Bana sehr schnell seinen Status als einer der aktuellsten und gefragtesten Stars, er übernahm die Rolle des Romulaners Nero.

Fehlt noch jemand? Oh ja!!! Denn neben dem jungen Spock sollte auch der alte Botschafter aus dem 24. Jahrhundert auftreten. Und das bedeutete für das Team um J. J. Abrams alles zu tun, um den im Jahr 2003 sich offiziell von der Schauspielerei zurück getretenen Leonard Nimoy zu reaktivieren und zur Mitarbeit zu bewegen. Der legendäre Mime zeigte schließlich Bereitschaft, sich das Drehbuch durch zu lesen, nach dem ihm erklärt wurde, dass ohne seine Mitwirkung eine Verfilmung dieser Geschichte nicht machbar wäre. Was er zu lesen bekam, beeindruckte den Schauspieler schließlich dermaßen, dass er seine Zusage gab. „Als hätten wir einen Sechser im Lotto gewonnen.“ Beschrieben die Produzenten ihr Gefühl, als sie nach diesem letzten Gespräch von Nimoys Haus weggingen. Die Sensation war perfekt. Am 7. November 2007 begannen die Dreharbeiten zum elften Film der tatsächlich schlicht und ergreifend „Star Trek“ heißen würde und damit den Bezug zur Classic – Serie deutlich machte. Eine Grundsatzfrage löste ab diesem Augenblick heftigste Diskussionen bei den Fans aus: Interieur und Außenansicht des Schiffes sowie Uniformen waren in der Serie einerseits Ergebnis des Blickwinkels der Sechziger Jahre und eines mehr als bescheiden zu nennenden Budgets, andererseits aber für Fans in den folgenden Jahrzehnten zu einem unveränderlichen Bestandteil der Trek Historie geworden das ein Verändern fast schon etwas Blasphemisches an sich hatte, wozu die Auftritte der klassischen Enterprise bzw. ihres Schwesterschiffes Defiant in DS9 im Jahr 1996 sowie in Star Trek – Enterprise 2005 noch zusätzlich beitrugen. Nichts desto Trotz rechnete aber auch jeder damit, dass es geschehen würde und so fragte sich ein jeder, wie stark würden diese aus fallen?

Als Production Designer wurde Scott Chambliss und für die Kostüme Michael Kaplan mit der Beantwortung dieser Frage beauftragt. Chambliss erklärte in Interviews, dass man sich bei diesen Punkten darauf verständigte sich vom Look der Sechziger Jahre zu befreien und je nachdem drastisch zu verändern oder nur etwas aufzufrischen. Die drastische Veränderung wurde schließlich am Schiff sowohl von der Innen- wie auch der Außenansicht vorgenommen, während die Uniformen eine eher leichte, aber wirkungsvolle Auffrischung erfuhren.

Doch so ganz einfach wollten es sich die Produzenten des neuen Filmes auch nicht machen. Die Fans sollten diese Veränderungen nicht nur Produktions- sondern auch Storytechnisch im Film erklärt bekommen, als Bestandteil der Handlung also. Damit hatten sich die beiden Autoren Orci und Kurtzmann einen hohen Anspruch aufgeladen. Während zum Vergleich bei der neuen „Battlestar Galactica“ Serie man einen klaren, einfachen Cut machte, zurück auf den Anfang ging und alles runderneuerte, sollten die Veränderungen in der Zeitlinie beim neuen Trek Film durch den Ablauf der Ereignisse begründet werden. Und genau dazu machte man Leonard 59 Nimoys Auftritt als Botschafter Spock zum zentralen Anker der Geschichte. Denn selbst für die meisten Fans dürfte der heldenhafte Tod von George Kirk zu Beginn des Filmes zwar ein dramatisches, aber aufgrund seines Nichterscheinens in über 40 Jahren Film und Fernsehen ein von der Geschichte eher unbedeutendes Ereignis gewesen sein.

Doch bereits hier setzen die Autoren an, als der alte Spock dem jungen James T. Kirk auf dessen Anfrage erklärt das in dem eigentlichen Ablauf der Geschichte sich Vater und Sohn kannten und George Kirk schließlich stolz die Beförderung seines Sohnes zum Captain der Enterprise erlebte. Mit einem also auch für eingefleischte Fans unbekannten Punkt begannen Orci und Kurtzmann bereits eine Veränderung herbeizuführen. Mit diesem ersten Ansatz war dann der Weg frei, den tatsächlichen „Großangriff“ auf die bestehende Trek – Historie zu machen. In TNG erlebten wir Fans im 24. Jahrhundert gleich zweimal die Ankunft der Enterprise auf Vulkan. Doch nun sehen wir die Vernichtung jener legendären Heimatwelt der Vulkanier ...... im 23. Jahrhundert. Und als Zugabe auch noch der Tod von Spocks Mutter, der er ja eigentlich in späteren Jahren noch begegnen sollte. Was nun endgültig drastische Konsequenzen für die etablierte Geschichtsschreibung nach sich zieht. Den Autoren darf ein riesiges Kompliment gemacht werden. Anstatt alles über Bord zu werfen, was an über 40 Jahren Star Trek existierte, schreiben sie tatsächlich die Geschichte weiter fort, sie beginnt einige Jahre nach den Ereignissen von „Star Trek – Nemesis“ und zeigt sogar mit zum Teil spektakulären Auftritten einiger Next Generation Charaktere einerseits, was sich seit dem letzten Abenteuer bei Picard & Co. getan hat und andererseits den Mut, wirklich harte, dramatische Ereignisse einzubringen (was im Film Vulkan, ist im Comic Worf, wobei er aber ...... nein, das soll doch jeder selber lesen).

Anhand des bis dato bei weitem größten Budgets, das je einer Star Trek Produktion zur Verfügung stand, war abzusehen, das auch im Film ein entsprechend zu sehender Aufwand erkennbar sein würde. Sowohl großzügige Studiokulissen wie auch sehr aufwändige Außenaufnahmen und zahlreiche beeindruckende Special Effects Szenen sorgten für ein Ambiente das von Anfang an dazu bestimmt war den Satz „Sieht aus wie eine aufgeblasene Fernsehfolge.“ regelrecht zu pulverisieren. Bis zum Ende der Neunziger Jahre fiel dieser Satz bei einem Star Trek Film immer wieder in der Beurteilung, denn während man in den Achtzigern mit einem 20 Millionen $ Budget sehr ordentliche Filme machen konnte, sah die Filmwelt 10 Jahre später völlig anders aus. Während anderen Produktionen durchschnittlich 120 Millionen $ mittlerweile zur Verfügung standen, war „Star Trek – Der Aufstand“ im Jahr 1998 mit 65 Millionen $ die bis dato teuerste Trek Produktion. Und auch im 21. Jahrhundert änderte sich erst mal gar nichts, „Star Trek – Nemesis“ war mit 70 Millionen $ nur unwesentlich teurer.

Regisseur Stuart Baird schuf zwar visuell stimmige Kinoatmosphäre, aber er war nicht die letztendlich bestimmende Person hinter der Kamera, wie so häufig gab es wohl zu viele Stimmen mit Mitbestimmungsrecht, was dem Werk nicht sehr zuträglich sein konnte. Anders hier beim elften Film. Denn 60 dem Wunsch von Paramount das Produzent Abrams auch die Regie übernehmen sollte, kam dieser wiederum unter der Bedingung nach, dass nur er das Recht auf den „Final Cut“ besitzt, also niemand die Möglichkeit hatte ihm in die endgültige Version des Filmes hineinzureden oder gar etwas vorzuschreiben. Damit lag im allerklassischsten Prinzip des Filmemachens die Hauptverantwortung beim Regisseur und auch der Chefproduzent würde ihm keine Schwierigkeiten bereiten, denn auch der hieß ja J. J. Abrams. So herrschte mit einem eingespielten Team hinter den Kameras relative Ruhe und die Dreharbeiten endeten schließlich Ende März 2008 just als Leonard Nimoy seinen 77. Geburtstag feierte. Zu diesem Zeitpunkt war dann auch bekannt geworden, dass Paramount den Starttermin für den Film von Weihnachten 2008 auf Mai 2009 verlegt hatte - in der Hoffnung auf einen noch größeren Publikumsandrang. Ein ultimatives Ziel, das war allen klar. Die Star Trek Filme spielten am US Box Office grundsätzlich zwischen 75 – 85 Millionen $ ein.

„Star Trek IV“ war 1986 mit 109 Millionen $ am erfolgreichsten, „Star Trek – Nemesis“ schnitt 2002 mit 43 Millionen $ am schlechtesten ab. Nicht erst ab Ende der Dreharbeiten rissen die Diskussionen nicht mehr ab, ob der Film die hohen Erwartungen erfüllen würde und selbst wenn, ob ein scheinbar Trek müde gewordenes Publikum den Weg in die Lichtspielhäuser finden würde. Alles Neue macht der Mai. Und so betraten Fans und neutrales Publikum erwartungsvoll die Kinos. Was kam heraus?

Ein alles in allem hervorragend gelungener, höchst unterhaltsamer Film. Vor allem von den Nicht – Fans kommt ein häufig und deutlich artikuliertes Urteil: „Hey, der war ja richtig geil.“ Spiel, Spaß, Spannung. Die drei wichtigsten Elemente kombiniert mit viel Gefühl, großartigem Timing für Situationen und einfach der puren Freude aller Beteiligten, sowohl vor, als auch hinter der Kamera, sind hier absolut spürbar. Und: es ist ein richtig großer Kinofilm. Diesen Film zu betrachten, macht einfach Riesenlaune. Gehen wir nun in die Details.

Die Darsteller: Chris Pine als Kirk und Zachary Quinto als Spock treten in gigantische Schuhe ihrer legendären Vorgänger ...... und füllen sie auf ihre eigene Art geradezu sensationell aus. Fast sogar noch getoppt von Karl Urban als McCoy. Wie schon gesagt, optisch keine Ähnlichkeit mit DeForest Kelley, zeigt der Neuseeländer, wie mit gutem Schauspiel dies überhaupt keine Rolle mehr spielt, Simon Pegg hat als Scotty nur wenig Zeit Eindruck zu hinterlassen, aber er schafft das mit Bravour, John Cho und Anton Yelchin hinterlassen in ihren Szenen mehr und vor allem einen originelleren Eindruck als ihre Vorgänger je wohl die Gelegenheit dazu hatten. Und, welche Überraschung, Zoe Saldanas Uhura erhält hinter dem Triumvirat Kirk, Spock, McCoy die Vierte Hauptrolle, ihr Part ist fantastisch ausgearbeitet, die unerwartete Liebesgeschichte mit Spock bringt eine erfrischende Komponente in die Geschichte. Bruce Greenwood als Captain Pike sorgt regelrecht dafür, dass man es gar nicht vermissen würde, wenn Kirk nicht auf dem Platz des Kommandanten sitzt. Diesen Mann in dieser Rolle möchte man auf jeden Fall wieder sehen, eine enorme Präsenz in seiner Darstellung. Ben Cross als Botschafter Sarek ist zwar ein guter 61 Nachfolger, kann aber die enorme Präsenz, welche Mark Lenard hinterlassen hat, nicht erreichen. Trotzdem, eine gute Leistung.

Winona Ryder liefert als Spocks Mutter Amanda nur einen Cameo Auftritt ab, macht dies aber gerade in ihrer Szene mit Zachary Quinto sehr schön gefühlvoll, da viele der 37-jährigen das Ausfüllen einer Mutterrolle nicht zugetraut und sie auch für zu jung für die entsprechenden Einstellungen mit dem jungen, aber doch erwachsenen Spock gehalten hatten. Mit Eric Bana hatte man sich einen namentlich dicken Fisch an Bord geholt, umso bedauerlicher ist, wie er im Film erscheint. Aufgrund zu weniger und auch einiger heraus geschnittener Szenen hat er kaum eine Chance, sich zu profilieren. Der im Comic exzellent ausgearbeitete und dargestellte Charakter verkommt im Film regelrecht zum simplen Standardbösewicht, dessen tragischer Hintergrund nur schwach beleuchtet wird, hier wird für mich persönlich am offenkundigsten, welch grandioses Werk Abrams hätte schaffen können, hätte er auch den Comic verfilmt. Bei einem ohnehin grandiosen Film, trotzdem eine vergebene Chance.

Was soll ich sagen? Mein Lieblingsschauspieler! Mein Idol! Mein Lieblingscharakter! Leonard Nimoy als Spock! Im Dezember 1964 in dieser Rolle erstmals vor der Kamera. Im Dezember 2007 ist er es wieder. So viel könnte ich schreiben, was mir an Gedanken und Gefühlen durch den Kopf geht. Ich belasse es bei wenigen, aber so denke ich deutlichen Sätzen. Ein Ausspruch von Frank Baring: „Er adelt mit seinem Auftritt diesen Film.“ Schöner und passender kann ich mich auch nicht äußern. Ich habe jeden Augenblick seines Auftritts zutiefst genossen.

Danke, Leonard Nimoy für diesen Film und für Ihre schauspielerische Lebensleistung als der unvergleichliche Mr. Spock. Ich drücke Ihnen meine Bewunderung und tiefsten Respekt aus. Mögen sie lange und in Frieden leben

Und hinter der Kamera? Das Wichtigste am Anfang: J. J. Abrams liefert eine gute, fast sehr gute Regiearbeit ab. Neben der schwachen Darstellung des Bösewichts Nero fällt negativ die zum Glück nur wenige Male eingesetzte bzw. auffallende Wackelkamera auf, ein modernes, aber schlicht und ergreifend katastrophales Stilmittel, auch die helle Ausleuchtung auf der Enterprise war auch nicht jedermanns Sache. Bei Actionszenen im All war ein ungewohntes Tempo zu registrieren, wie in noch keinem der Trek Filme zuvor. Dies und Perspektiven und Kamerawinkel sorgten zwar einerseits für eine frische Optik, aber man hatte als ruhiger Betrachter teilweise Mühe, alles auf der Leinwand gut zu erkennen. Eine bedauerliche Entwicklung im Filmemachen allgemein. Ja wie, erst loben und dann jede Menge Kritik? Doch, denn letztendlich darf ausgesagt werden, dass alle diese Kritikpunkte den Film in keiner Weise überladen. Sie fallen nur kurz unangenehm auf, schmälern aber nicht wirklich den positiven Gesamteindruck des Filmes. Neben den bereits erwähnten guten, sogar sehr guten Leistungen der Darsteller zeigt der Film ein herrlich opulentes Szenario, wie man es so seit dem ersten Film nicht mehr zu sehen bekam.

62 Im Vergleich zu damals, ist hier aber mehr Tempo drin, getragen von einem entsprechend gut gestalteten Skript, welches die Helden klar in den Mittelpunkt stellt, weshalb Neros geringer Part zwar auffällt, aber dem Film damit nicht wirklich schaden kann. Die Effekte sind vom allerfeinsten, ILM bleiben eine Marke. Im Gegensatz zu Star Wars hat Abrams Wert darauf gelegt, möglichst wenig mit CGI zu arbeiten, was Kulissen betrifft und das macht sich durchaus positiv bemerkbar. Komponist Michael Giacchino macht gar nicht erst den Versuch, der nächste Jerry Goldsmith zu werden, oder der Opulenz eines James Horner gleich zu kommen. Er gibt dem Film ein eigenes musikalisches Thema, das aber nie dominiert, sondern nur unterstreicht. Am Schluss aber stellt er den Bezug zur Serie wieder her, wenn erst der berühmte Vorspann und dann die Titelmusik der Serie erklingt. Und wie haben die Verschmelzung von alter und neuer Optik funktioniert? Alles in allem, so denke ich, sehr gut. Natürlich ist alles diesbezüglich die berühmte Geschmackssache. Aber Production Designer Scott Chambliss und Costume Designer Michael Kaplan haben sich wirklich ins Zeug gelegt, um den leichten Staubbefall von über 40 Jahren zu entfernen und die Classic Serie fit für den Auftritt auf der großen Leinwand zu machen. Und das ist ihnen gelungen.

Die Diskussionen über die Optik und die inhaltliche Entwicklung der Saga werden weiter gehen. Und so soll es auch ruhig sein. Ich selbst, ein Fan seit 1972, bin begeistert von der mutigen Weiterentwicklung von Star Trek, denn es wird nicht ignoriert was in über 40 Jahren Geschichte sich im Fernsehen und auf der Leinwand ereignet hat. Im Gegenteil, es bildet sogar den Hintergrund der Ereignisse, wie sie hier geschehen. Das ist voll von Überraschungen und Wendungen und macht so viel Spaß zu betrachten, es ist einfach toll. Der für mich nicht unerhebliche Wermutstropfen bleibt aber bestehen, dass ein großartiger Film ein episches Meisterwerk hätte werden können, wäre die Story des Comics ebenfalls verfilmt worden. In der Nachbetrachtung des Films zeigte sich, dass viele Fans ebenfalls den Comic nicht kannten und Fragen z.B. nach der Herkunft der ominösen „Roten Materie“ trotz kurzer Erklärung im Film mit dem Comic sich besser, deutlicher erschlossen hätten.

Und die Schauspieler, allen voran ein Eric Bana, hätten Gelegenheit gehabt, ihrer Rolle und dem Film ihren Stempel in einer großartigen Weise aufzu- drücken. Noch einmal mein Urteil dazu: Originell einerseits, auf der anderen Seite wurden große Chancen auf ein episches Meisterwerk vergeben.

Und wie kam der Film bisher an? Das so wichtige US Box Office zeigt gegen Ende seiner Laufzeit sensationelle 256 Millionen $ (Bis Dato!) an. Eine eindeutige Aussage. Fans gehen rein, aber noch viel wichtiger: Das Allgemeinpublikum strömte massivst in den Film und bescherte ihm einen noch nie da gewesenen Blockbuster-Status. Ein riesiger Welterfolg ohne Wenn und Aber. J. J. Abrams und sein Team haben praktisch fast alles richtig gemacht um diesen Erfolg zu begünstigen. Fortsetzung darf und wird folgen.

63 STAR TREK ––– D Derer Soundtrack

von Thorsten Walch

Zeitgleich mit dem Kinostart des neuen STAR TREK-Films am 6. bzw. 7. Mai 2009 wurde gleich auch die passende Filmmusik vom renommierten Label Varese Sarabande veröffentlicht. Im Gegensatz zu den letzten STAR TREK-Filmscores, die unter anderem von dem verstorbenen Altmeister Jerry Goldsmith sowie seinem genialen Kollegen James Horner geschaffen wurden, sicherte sich Regisseur und Produzent J.J. Abrams für seine STAR TREK-Adaption seinen „Haus- Komponisten“ Michael Giacchino als Musik-Verantwortlichen. Der 1967 in Riverside (!!!), allerdings in New Jersey geborene Giacchino wurde unter Genre-Fans insbesondere durch seinen Soundtrack zu Abrams' Erfolgsserie LOST bekannt, ferner steuerte er die Filmmusik zu dem erfolgreichen Animationsfilm RATATOUILLE bei. Ihn den neuen STAR TREK-Film musikalisch untermalen zu lassen, erwies sich als die richtige Wahl. Sicher ein wenig auffallend an dem neuen STAR TREK-Soundtrack ist die Tatsache, dass dieser mit etwas über 40 Minuten recht kurz geraten ist – aber das tut der Freude keinen Abbruch mehr, wenn man ihn sich einmal vollständig angehört hat.

Die 15 Stücke auf der CD sind allesamt „Symphonic Scores“ der guten alten Machart – natürlich wurde hie und da ein wenig elektronisch nachgeholfen, aber dennoch klingt das Endergebnis herrlich altmodisch im positiven Sinne. Immer wieder hört man Giacchinos eigens komponiertes schnittiges Hauptthema für den Film heraus, das nicht identisch mit bereits bekannten STAR TREK-Melodien, darunter das berühmte „Ping, Ping, Ping, Ping...“, ist (das kommt dann allerdings später für sich alleine auch noch einmal vor ...) – auch auf musikalische Anklänge etwa an Jerry Goldsmiths NEXT GENERATION-Titelthema etc. verzichtet Giacchino bewusst. Ich möchte die Stücke nun nicht einzeln nacheinander durchgehen, sondern eher eine Wertung des Gesamtwerks, das es ja auch ist, vornehmen.

Der Soundtrack klingt durch und durch dynamisch und gibt die rasante Stimmung des Films sehr gut wieder – an die Filmmusik zu LOST fühlte zumindest ich selbst mich nicht erinnert. Selbstverständlich finden sich auch 64 ruhigere Musikpassagen auf der CD, die beispielsweise die mystische Stimmung rund um den Planeten VULKAN wiederspiegeln, was durch sphärisch klingende Chöre illustriert wird, an anderer Stelle kann man die Bedrohlichkeit Neros geradezu heraushören, wenn es so richtig im Orchester rummst und rappelt und Streicher und Trompeten sich in bester Breitwand-Tradition ein geradezu fesselndes musikalisches Duell liefern. Den krönenden Abschluss bildet dann Giacchinos geniale Neu-Interpretation des bereits angesprochenen klassischen STAR TREK-Themas aus der Originalserie, das hier in einer auf eine heimelige Weise verzerrt klingenden Fassung zu hören ist und das sicherlich nicht nur bei mir für eine dicke Gänsehaut im Kino gesorgt hat.

Obwohl im Film mehrere Rock-Songs (unter anderem von den Beastie Boys) zu hören sind, finden diese sich nicht auf der Filmmusik-CD, was mich jedoch nicht wirklich gestört hat – bei manchen sogenannten „Filmmusiken“ fragte man sich oftmals nach dem Sinn, da es sich um nicht anderes als um Kompilationen verschiedener im Film verwendeter Songs handelt, und ob man dergleichen haben muss, das ist von Fall zu Fall gewiss verschieden. Fazit: Schon lange habe ich nicht mehr mit solchem Genuss eine Filmmusik angehört, die man sich bestens auch außerhalb des Films anhören kann, und das an sich ist selten. Es wäre hoch erfreulich, wenn J.J. Abrams auch beim nächsten STAR TREK-Film (der hoffentlich bald folgen wird) die musikalische Leitung wieder in die Hände von Michael Giacchino legen wird!

Die Soundtrack-CD ist im gutsortierten Fachhandel sowie bei www.amazon.de zum Preis von ca. 16 € erhältlich.

STEH' AUF, MANN --- Gunter Gabriel live, in Farbe &&& bunt

von Thorsten Walch

Eins wurde in der DELTA FLYER-Ausgabe des letzten Jahres ganz besonders deutlich: Trotz aller gemeinsamen Vorlieben auf unserem guten alten TrekDinner geht hier kaum etwas so auseinander wie der Musikgeschmack, wie man anhand der verschiedenen Konzertberichte unschwer erkennen konnte. Der eine steht auf Gotthard und Gary Moore, der andere auf Ich & Ich oder Max Raabe und das Palastorchester und wieder einer auf Nickelback, und gleich mehrere stehen auch auf Meat Loaf...das Ganze ist ein Musterbeispiel für das sprichwörtliche UMUK- Prinzip, das wir ja bestens aus STAR TREK kennen (UMUK = Unbeschränkte Möglichkeiten in unbeschränkter Kombination). Und da wollte ich dann also auch nicht hinten anstehen mit einer Konzertkritik – ich steh' nämlich auf Gunter Gabriel und ich steh' dazu ...

65 Ich möchte jetzt nicht auf Gunter Gabriels Hintergründe, zu denen auch diverse Negativ-Schlagzeilen gehören, zu sprechen kommen – darüber kann ich euch bei Interesse gerne auf dem nächsten TrekDinner erzählen – schließlich soll der nachfolgende Artikel ja ein Konzertbericht sein. Meine Faszination für den mittlerweile 67 Lenze zählenden erfolgreichen und unbestritten besten deutschen Country-Barden rührt jedenfalls, wie könnte es auch anders sein, von meiner allseits bekannten Vorliebe für Johnny Cash her. Gunter Gabriel nahm nämlich kurz vor Johnny Cashs Tod gemeinsam mit diesem eine Auswahl der bekanntesten Cash-Titel in deutscher Version auf, und das Ergebnis, der Longplayer THE TENNESSEE PROJECT - GABRIEL SINGT CASH, läuft seitdem mindestens einmal wöchentlich auf meiner Stereo-Anlage. Nach und nach näherte ich mich auch den anderweitigen Songs von Gunter Gabriel an, die eine offene Sympathie für die kleinen Leute kundtun und alles andere als Schlager sind, wie manch einer behauptet – und, naja, lange Rede, kurzer Sinn, ich wurde auch von ihm ein großer Fan.

Lange schon lauerte ich auf eine Möglichkeit, ihn einmal live zu sehen, und Anfang diesen Jahres gab es dann kurz hintereinander gleich zwei Möglichkeiten dazu, seine Auftritte zu besuchen – und seitdem gibt es eigentlich keine Gunter Gabriel-Show in erreichbarer Nähe mehr, die ich nicht besuche. Aber fein der Reihe nach...

Am 31. Januar 2009 spielte Gunter Gabriel im CLUB OXYGEN in Bad Endbach, und wir machten uns also auf die nicht ganz unbeschwerliche Reise dorthin (Bad Endbach ist alles andere als leicht zu finden, das kann ich euch sagen!). Natürlich hatte ich ein entsprechendes Outfit angelegt (es handelte sich dabei um meine ÖLPRINZ-Garnitur, die mir bei „Trekkies treffen Winnetou“ diesen Spitznamen überhaupt erst eingebracht hat ...), da das Konzert unter dem Motto GABRIEL SINGT CASH angekündigt war. Wir bekamen Sitzplätze, die sich etwa zwei Meter von der Bühne auf Augenhöhe befanden, und das sollte noch zu mehreren herzigen Erlebnissen führen. Pünktlich um 21 Uhr erschien dann ER zusammen mit seiner erstklassigen Band auf der Bühne und legte auch ohne Umschweife direkt los. Neben den besagten deutschen Versionen bekannter Johnny Cash-Klassiker wie dem FOLSOM PRISON BLUES, SAN QUENTIN oder I WALK THE LINE kamen freilich auch Gabriels eigene Klassiker wie HEY BOSS, ICH BRAUCH MEHR GELD oder KOMM UNTER MEINE DECKE nicht zu kurz. Da sich in dem Saal ein entsprechend feierfreudiges Publikum befand und das Bier zu einem königlichen Preis ausgeschenkt wurde, dauerte es nicht lange, bis die Meute so richtig mitging und die tollste Party-Stimmung herrschte – auch bei den Walches, die sich im entsprechenden Ambiente nicht eben lange bitten lassen. Nun aber entdeckte Gunter Gabriel den cowboybehüteten Klingolaus und erklärte in bester Laune: „Mensch, guckt mal – da drüben sitzt ja Drafi Deutscher!“. Da an dem Abend im CLUB OXYGEN Teile einer

66 Fernsehdokumentation des Senders VOX über Gunter Gabriel gedreht wurden, schwenkte natürlich prompt die Kamera in meine Richtung ... Anschließend erzählte Gunter Gabriel dann eine zotige Anekdote über den verstorbenen deutschen Rock'n Roller. Danach schaute er erneut zu – richtig, mir... - und verkündete: „In der Pause will ich von Dir einen Zettel mit allen Songs, die ich heute Abend noch singen soll!“. Den Zettel bekam er in der Tat ... Insgesamt erwies sich Gunter Gabriel als großartiger Entertainer, und bei seinen Geschichten über den heiß geliebten Dieter Bohlen etwa („Der wohnt neben einer riesigen Irrenanstalt in einem Ort, der „Tötensen!“ heißt...“) blieb nicht nur des Klingolausens Auge nicht eben trocken. Nachdem Gunter Gabriel nach der besagten Pause dann nochmals alle Register seines Könnens gezogen hatte (unter anderem sang er zusammen mit seiner inzwischen erwachsenen Tochter den Song HEY, YVONNE, was der Sache freilich einen recht schrägen Anstrich verlieh), schickte er sich an, die Show zu beenden. Und was tat er zum Abschluss? Er kam von der Bühne herunter, steuerte zielstrebig Mr. und Mrs. Klingolaus an und umarmte uns ausgiebigst ... ich muss gestehen, das ist mir auch noch nicht passiert, aber er fühlt sich sehr gut an, das muss ich sagen (das fand auch Sabine...*eg*). Danach lernten wir ihn dann noch aus allernächster Nähe kennen, und nachdem wir uns äußerst günstig mit noch fehlenden CDs und dem offiziellen Gunter Gabriel-T-Shirt ausgerüstet hatten und er meine heißgeliebte GABRIEL SINGT CASH-CD unterschrieben hatte, flogen wir, noch immer in bester Party-Laune, nach Hause zum klingonischen Nordpol.

Relativ kurze Zeit später, am 20. März 2009, konnten wir dann einen weiteren Live-Auftritt von Gunter Gabriel erleben, diesmal im MUSIKKELLER FRANKFURT in Frankfurt-Unterliederbach (!!!). Obwohl Gunter Gabriel hier ähnlich gut gelaunt auftrat wie in Bad Endbach, sprang der Funken nicht ganz so stark auf das Publikum über, und obwohl es alles in allem ein sehr schönes Konzert war, blieb die Party-Stimmung wie beim vorherigen Auftritt leider aus. Allerdings sang Gunter Gabriel diesmal mehrere Lieder live, die er in Bad Endbach nicht dargebracht hatte. Und was soll ich sagen ... er erkannte mich wieder ... und auch diesmal gab's Umarmungen ... jedenfalls steht Gunter Gabriel in Sachen Sympathie im krassen Gegenteil zu dem, was teilweise über ihn behauptet wird.

Nun ja ... man muss schon ein Faible für solche Musik haben (kenne ich diesen Satz nicht irgendwoher?) - aber wenn man das hat und man möchte den Klingolaus gerne mal beim Party-Machen in Reinkultur sehen, dann ist man angeraten, mal zusammen mit ihm auf ein Gunter Gabriel-Konzert zu fahren ... Leute, Leute, Leute, ich höre schon eure Kommentare! Mensch, seid einfach mal locker und habt Spaß – und das ist das Ganze allemale, auch wenn ihr ansonsten lieber Gotthard, Gary Moore, Ich & Ich oder Meat Loaf oder etc. pp. hört ...

67 Y&T ––– Eine kleine Zeitreise in die Welt des 80er Hardrocks Aschaffenburg - Colos-Saal, 23.10.2009

von Frank Baring

Anno 1983/84 war für mich, zumindest musikalisch betrachtet, eine kleine Zeitenwende. Auf der damaligen Klassenfahrt bekam ich ein Tape in die Hände, auf deren A-Seite Gary Moores „Victims of the future“ und auf der B- Seite Y&T´s „Black tiger“ zu hören waren. Die folgenden Tage lief das Tape rauf und runter und mein damaliger Geschmack, der eher in Richtung Deutschrock ging, flog über Bord. In der Folgezeit sah ich Gary Moore bis heute viele Male live, nur eben Y&T, jene kalifornische Hardrockband, die mit Bands wie Van Halen Ende der 1970er Jahre zunehmend die US-Szene prägten, konnte ich live noch nie erleben. Dies ist insoweit auch nicht weiter verwunderlich, da Y&T nur anno 1983 mit durch die damalige BRD tourten und danach bis in die 2000er Jahre nicht wieder live in Deutschland zu sehen waren. Eine zwischenzeitliche Auflösung der Band 1990 bis zur Reformierung einige Jahre später, taten ihr übriges, dass die Band um Sänger/Gitarrist Dave Meniketti nicht zu sehen war.

Kommen wir zum Auftritt der Band am 23.10.2009. Ich kannte die Location im Aschaffenburger Colos-Saal bislang nicht. Meine Erwartungen wurden aber mehr als erfüllt. Vor dem Gig spielte man über eine Leinwand und einen Beamer kommende Konzerthighlights ein. Hierbei wurden Auszüge der Bands von ihrem letzten Auftritt in Aschaffenburg gezeigt. Da waren einige interessante Acts zu sehen. Auch an der Bar gab es so gut wie keine Wartezeit. Top! Gegen 20.50 Uhr begann der Konzertabend mit dem Supportact „Chucks“ und ihrem etwas undefinierten Musikstil und Songmaterial. Diese Mischung aus Pseudohardrock und Punkrock à la Green Day hat mich noch nicht überzeugt. Auch das Cover „Rock´n Roll“ konnte meinen Eindruck nicht ins Positive verändern. Der gute Frontmann und die überzeugende Rhythmussektion konnten nicht überdecken, dass hier bei drei Gitarristen einer zuviel am Werk ist. Zu undifferenziert ist das Songmaterial, zu breiig der Sound und so schrammelte man sich mehr oder weniger durch das Set. Das Publikum war freundlich, mehr durfte die Band nicht erwarten. Gegen 21.30 war es aber soweit. Dave Meniketti & Y&T traten auf die Bühne und spielten einen Querschnitt durch gut drei Jahrzehnte Bandgeschichte. Dave war gesanglich wie spieltechnisch sehr gut aufgelegt, die Band zeigte sich eingespielt, scherzte miteinander und selbst der Roadie durfte bei einem Bluestrack mal an den Bass von Bassist Phil „F**k you Phil!“ Kennemore. Jeder Y&T-Kenner, davon dürfte es in Aschaffenburg immerhin noch gut 250 Leute geben, hat sicherlich seine eigenen Highlights. Da Y&T über 2 ½ Stunden auf er Bühne standen, ließ man auch kein High- und

68 leider auch Lowlight aus. Meine Faves wurden gespielt. Recht so. „Don´t be afraid of the dark“, „Believe in you“, „Black Tiger”, „Contagious”, „Eyes of a stranger”, „Don´t wanna lose”, „Open fire”, „” und „Wind of change” prügelte die Band aus den Boxen. Auch hier wäre etwas weniger Druck mehr gewesen, hätte man dem Soundtechniker ins Stammbuch schreiben können. Im Mittelpunkt des Auftritts standen natürlich Dave Meniketti und seine Les Paul. Dieser Mann lebt seine Musik. Ob den Hardrock der frühen 80er oder den locker eingestreuten Bluesrocker. Es war ein Genuss Dave live zur erleben. Viele Gitarristen seiner Art gibt es nicht mehr. Rock on, Dave!

Das Fazit des Abends fällt für mich trotzdem zwiespältig aus. Die Chucks muss ich nicht wieder sehen, zumindest in den nächsten zwei Jahren und überlasse sie ihrem Reifeprozess. Alles Gute hierfür. Zu Y&T: Einerseits freute ich mich sehr, die Songs aus der Zeitenwende meines Musikgeschmacks zu hören. Andererseits aber kann man über objektive Schwächen des Gigs nicht hinweg sehen. Die Soundprobleme waren während des gesamten Abends präsent. Einem deutlich zu schwach abgemischten Gesang einschließlich Chorus und vor sich hin schwächelnde Leadgitarre stand ein Soundbrei der Rhythmussektion aus dröhnendem Bass und prasselnden Drums gegenüber. Auch verstand ich die Ankündigung von Bandleader Dave Meniketti, man habe ja beim Gig 2008 immerhin 22 Songs gespielt, eher als Nachteil. Ich muss auch nicht den Bassisten Phil Kennemore als One-Track-Sänger der Band sehen. So spaßig das für die Akteure innerhalb der Band sein mag, so nervig ist es für Zuhörer und Fans wie mich, die halt nicht milde darüber hinweg sehen, dass Phil weder singen noch durch besonders originelle Sprüche zu unterhalten vermag. So sehr ich Y&T mag, so sehr gilt dies nicht für alle Songs aus dem Backing-Katalog. Leider werden bei so langen Auftritten auch durchschnittliches und – vorsichtig ausgedrückt – bescheidenes Songmaterial heraufgespült, die, bedenkt man die objektiven Soundprobleme, den gesamten Auftritt eine bessere Bewertung (bei mir) kostet. Wenn man in dem Alter der Bandmitglieder so lange und mit viel Energie auch 2009 auf der Bühne steht, wofür ich großen Respekt habe, so gilt aber auch das abgewandelte alte Sprichwort: Lieber Dave, weniger wäre mehr gewesen! Ein letzter Dank gilt noch dem Getränkefritzen, der alle gefühlten 5 Minuten vorbeikam, um 2 Gläser vom Stehtisch abzuräumen und sich dabei mit dem gefühlten Flakscheinwerfer am T-Shirt den Heimweg zur Bar leuchtete, ohne aber zu vergessen, dass jeder, ob man nun drauf steht oder nicht, die Getränkekiste abwechselnd ins Kreuz, ans Knie zu drücken oder aber auch nur liebevoll leicht berührt zu werden. Yesterday & Today bleiben mir in guter Erinnerung. Der Gig in Aschaffenburg aber etwas differenzierter … Den nächsten Y&T Gig werde ich, ohne dass die Jungs neues Material mitbringen, auslassen. Ich habe nicht mehr als ein Retrogefühl eingeholt und durchaus Spaß gehabt. Wie bei Foreigner zuletzt auch, muss ich aber nicht 5 Konzerte mit geänderter Abfolge eines Best-Of-Set sehen. Das wäre dann doch etwas überraschungsarm. Aber wie jede Zeitreise endete auch diese im Hier & Jetzt. 69 Christina Stürmer Konzert 16. Mai 2009, in der Hugenottenhalle, Neu-Isenburg

von Sonja Seng / Setliste von Jeannette Brandl

Diesmal hatten wir ein super Timing drauf. Jeannette kam die letzten Meter von der U-Bahn-Treppe her gelaufen und ich rollte mit dem Auto die letzten Meter bis zum Treffpunkt ! Als Jeannette an Bord war, ging es problemlos nach Neu-Isenburg. Wir waren früh genug und fanden sogar noch einen Parkplatz außerhalb des Parkhauses, was späteres Schlangestehen ausschloss. *g*

Dann sind wir noch kurz ins Isenburg- Zentrum, ein bisschen einkaufen und uns für das Konzert stärken. Alles nicht mehr Notwendige haben wir zurück zum Auto gebracht und sind dann ab in die Halle. Dort mussten wir uns natürlich zuerst mal den Merchandise-Stand anschauen und schon wieder waren wir Geld los. *seufz* Jetzt beschlossen wir uns ein Plätzchen in der Halle zu suchen, das wir auch neben der Technik schnell gefunden hatten, da wir beide nicht so auf "Gewühl" stehen. Ich habe dann schnell noch die Jacken mit Einkäufen an die Garderobe gebracht. Dort vernahm ich dann schon Musik - die Vorgruppe hat sich doch echt erdreistet mit dem Konzert um 19:50 Uhr schon anzufangen und nicht mal zu warten bis ich auch wieder in der Halle war. *entrüstet guck* ABER HerbstRock ist KLASSE !!!!

Diese Vorband passt sehr gut zu Christina Stürmer, da sie ähnliche Musik macht. Auch kommt HerbstRock aus Österreich – wie Christina –. Mit ihrer frischen Art und den eingängigen Liedern war das Publikum sehr schnell "warm" – sprich am Tanzen und Mitsingen. Nach gut 30 Minuten verabschiedeten sich HerbstRock mit dem Hinweis, dass sie nachher am Merchstand ihre CD verkaufen und signieren würden.

Wieder vergingen knapp 30 Minuten, wir versorgten uns erstmal mit etwas Flüssigem und quasselten ein wenig. Dann erschien Christina – nein, das ist falsch – stürmte - das passt besser - die Bühne ! ;-) Jetzt ging es echt ab !

Die Musik war bei Christina genauso wie bei HerbstRock super ausgesteuert und beide Sängerinnen waren gut zu verstehen. Bei Christina wäre ein Tick mehr das Tüpfelchen auf dem I gewesen. Christina erzählte zwischendurch auch noch ein paar Anekdoten bzw. dass es heute ja "nur" 900 Leute seien, letztes Jahr auf dem Wolkenkratzer-Festival hätten sie vor 9.000 Leuten in Frankfurt gespielt etc.

Ein Blick auf die Setliste zeigt, dass sie ein bunt gemischtes Programm anbot. Ältere Sachen, neuere und welche, die in Deutschland nicht erhältlich sind ("Im "). 70 1. (aus dem : In dieser Stadt) 2. Dieser Tag (In dieser Stadt) 3. Unsre besten Tage () 4. (Lebe lauter) 5. Nicht mehr weit (In dieser Stadt 6. Mehr als Perfekt (In dieser Stadt) 7. (Lebe lauter) 8. Ist mir egal (In dieser Stadt) 9. Bus durch London (Soll das wirklich Alles sein) 10. Im Kreis (In dieser Stadt) 11. Bleib hier (In dieser Stadt) 12. (Ana Ahabak) () 13. Glücklich (schwarz Weiß) 14. Das können wir sein (In dieser Stadt) 15. Schwarz/Weiß (Freier Fall) 16. Jetzt dank ich dir (In dieser Stadt) 17. Lebe Lauter (Lebe lauter) 18. Jedes Wort (???) 19. Reiss das Radio auf (In dieser Stadt) 20. An Sommertagen (Lebe lauter) 21. (Lebe lauter)

Zugaben: 22. (Lebe lauter) 23. Ohne dich (Lebe lauter) 24. Niemals Hoffnungslos (In dieser Stadt) 25. Engel fliegen einsam (Freier Fall)

Zwischendurch hat der Bassist sein Spielchen gemacht, welches Publikum auf der Städte-Tour denn am lautesten ist. Natürlich hat Neu-Isenburg vor Wetzlar gewonnen. *zwinker*. Das war ein kurzes Päuschen für Christina und dann ging die Show weiter. Habe ich schon die tolle Light-Show erwähnt ? Nein ? Bei jedem Lied gab es andere Lichteffekte, alles super abgestimmt. Sah klasse aus ! *respekt*

Kurz vor Ende des Konzertes beschloss Christina, dass Tanzen auf der Bühne alleine keinen Spaß mache und sie bat Anna Müller, die Sängerin von HerbstRock zu sich. Beide sangen nun gemeinsam "Das können wir sein" (glaube ich zumindest … oder war es doch „Schwarz/Weiß“ ??? *grübel*) und hatten ihren Spaß. Ich weiß nicht, ob sich die beiden privat auch so gut verstehen, aber auf der Bühne wirkte das, als ob sie die besten Freundinnen wären.

Gegen 22:30 Uhr stellte Christina die restliche Band vor und kam zum Ende. Wir haben ordentlich applaudiert und nach ein paar Minuten kamen sie wieder und legten noch 4 oder 5 Lieder drauf. Wie üblich verließen einige schon die Halle, aber wir blieben bis wir rausgekehrt wurden. ;-)

Als wir am Merchstand vorbei kamen, fiel uns HerbstRock wieder ein und wir erstanden eine CD inkl. Autogrammen der Band. Dann blieb noch unsere Jacken holen und uns langsam zu trollen. Habe Jeannette nach diesem schönen Konzert wieder brav zu Hause abgeliefert und mich ebenfalls nach Hause begeben. Mein Resümé: Christina Stürmer darf gerne wieder kommen und wir werden auch da sein !! *nick*

71 Razorlight in Offenbach

von Jeannette Brandl

Auf ihrer Deutschlandtour machte die schwedisch-britische Band Razorlight im Capitol in Offenbach Halt. Sonja und ich hatten uns am Sonntagabend auf den Weg dorthin gemacht, um das Konzert zu genießen.

Als Vorband gaben „Martin & James“ aus Schottland ein Stelldichein. Die Beiden aus der Nähe von Glasgow versetzten das Publikum mit ihren Akustiksongs in staunen, mitklatschen und tanzen. Mit zwei Akustikgitarren, einem Tamburin und einem Drum ausgestattet, ließen sie es krachen und spielten fünf Songs. Martin Kelly und James O´Neill sind ein tolles Duo, nach ihrer ersten EP folgt demnächst ein komplettes Album das man sich nicht entgehen lassen sollte. Wir haben uns selbstverständlich nach dem Konzert die EP gekauft und auch signieren lassen, die Jungs sind wirklich nett (und süß =) ). www.martinandjames.com

Es folgte der übliche Umbau und dann ging’s los.

Nach einem kurzen „Guten Tag“ legten Razorlight mit „In the morning“ los. Es folgten fast ohne Unterbrechung Songs wie „Tabloid Lover“, „Stumble and Fall“, „Wire to Wire“, „America“ und „Hostage“. Zwischendurch gab es meistens ein einfaches ‚Thank you’. Nach der Pause von 5 Minuten folgten noch 4 weitere Songs bis sich die Kombo dann nach nicht ganz zwei Stunden verabschiedete.

Ich persönlich fand die Songs von Razorlight gut, das Lichterspiel auf der Bühne war klasse ebenso wie die Akustik. Etwas mehr Zusammenarbeit mit dem Publikum oder auch nur ein paar nette Sätze wären nicht schlecht gewesen.

Alles in allem war es ein gelungener Abend an dem mir die Vorband besser gefallen hat als der eigentliche Hauptakt. www.wearerazorlight.com

Setlist Razorlight In the morning Hostage Tabloid Lover Somewhere else Before I fall to pieces In the city Stumble and Fall Fall Fall Fall North London Trash 60 Thompson Golden Touch Back to the Start Wire to Wire Vice Blood for wild blood America

72 Reamonn Konzert am 1. Februar 2009 in der Jahrhunderthalle / Frankfurt-Höchst

von Sonja Seng

Ich war wohl sehr früh, denn ich bin ohne Stau an der Halle angekommen und habe noch recht nah einen 4-Euro-teuren Parkplatz bekommen. Auch beim Betreten der Halle gab es keinen Stau, ich denke, dass sie aufgrund des kalten Wetters schon recht früh eingelassen haben.

Als erstes habe ich nun den Merchandise-Stand gesucht, damit ich Wuffi's Wünsche erfüllen kann. Stand gefunden, aber Wuffi antwortet nicht. Also habe ich für mich eingekauft und dann alles an der Garderobe abgegeben. Schnell noch Abendessen erledigt und anschließend habe ich meinen Platz gesucht.

Er fand sich in der vorletzten Reihe auf der Tribüne. Ich hatte auf die letzte gehofft, dann hätten wir auch mal aufstehen und tanzen können. So ganz langsam füllte sich der Saal und die Tribüne, aber von Jeannette war weit und breit noch nichts zu sehen.

Das Licht ging aus und VanVelzen aus Holland startete als 1. Vorgruppe. Der Sänger und Keyboarder ist vielleicht knuffig ! Allerdings war die Musik zwar gut ausgesteuert, aber so laut, dass ich auf meine Oropax zurückgreifen musste. ;-(

Die Musikrichtung war Pop/Rock und 1 Lied "Baby get higher" kannte ich sogar schon aus dem Radio. VanVelzen hat mir so gut gefallen, dass ich mir nach dem Konzert sogar noch die CD gekauft habe ! Sie haben uns also gut 30 Minuten unterhalten, aber immer noch keine Jeannette, aber wenigstens hatten wir mittlerweile per SMS Kontakt. *g*

Nachdem sich VanVelzen verabschiedet hatten, ging leider nicht wie erhofft das Licht an. Nein, eine 2. Vorgruppe wurde uns geboten. Sie trat auf einer kleinen Bühne mitten im Publikum auf. In der Zwischenzeit wurde die große Bühne für Reamonn vorbereitet.

Die Musik von SJ McArdle (eine 3 Mann-Band, Sänger, Drummer, Keyboarder) war mehr irisch angehaucht, auch etwas in Richtung Pop, aber hat weder Jeannette, die mich mittlerweile gefunden hatte, noch mich vom Hocker gerissen. So nach gut 20 Minuten kam der Kommentar von ihr: "Du (A.d.R. SJ McArdle) kannst jetzt aufhören, wir wollen endlich Reamonn hören !" *lol*

Während dieses Auftritts habe ich mich nochmals zum Merchandise-Stand begeben. Diesmal hat Wuffi sogar - nach längerem Klingeln lassen – das Telefon gefunden. Nach entsprechender Angebots-Unterbreitung hat er sich dann für ein T-Shirt entschieden, das ich dann noch erstanden habe. Zurück

73 auf meinem Platz, dauerte es nicht mehr lange und ENDLICH kam Reamonn auf die Bühne.

Er hat hauptsächlich Lieder von der neuen CD gespielt. Die Musik war extrem gut ausgesteuert, Rea's Gesang sehr gut zu verstehen. Außerdem konnte ich auf meine Oropax verzichten, da die Lautstärke ein wenig geringer war, aber genau das Quäntchen, dass sie unter meine Schmerzgrenze rutschte.

Zwischendurch hat er immer wieder Geschichtchen erzählt. Anfangs meinte er, er wisse, dass er zuviel rede. Man habe ihn schon gefragt, ob seine Frau nicht taub sei, von seinem permanenten Gequatsche. *lol*

Auch die Light-Show kann sich guten Gewissens sehen lassen. Auf meiner Konzert-DVD kann man das an den Fotos und einigen Filmschnipseln sehr gut sehen. Egal, ob die Bühne in blaues, rotes oder gelbes Licht getaucht war oder ob sie in rotschwarze oder schwarzweiße Streifen gehüllt war, es sah klasse aus.

In der Mitte des Konzerts wurde auf dieser kleinen Bühne ein kleiner Flügel aufgestellt und Reamonn sowie der Keyboarder und der Bassist begaben sich dorthin und sangen 3 Lieder dort. Dann kehrte der Keyboarder wieder auf die Hauptbühne zurück und spielte ein Solo, so dass Rea eine kleine Pause hatte.

Nach knapp 100 Minuten stellte Rea die Band vor und begann sich zu verabschieden. Worauf ein Teil der Zuschauer aufsprang und ging. Doch mit etwas Radau schafften wir zumindest 1 Zugabe, obwohl ich mir eine 2. gewünscht hätte.

Nun bekamen wir die alten Lieder wie "Supergirl", ein 2. Mal "Through the eyes of a child" und " Goodbye " zu hören. Insgesamt hat Reamonn 2 Stunden gespielt und im Großen und Ganzen eher die rockigen Lieder, die Balladen hat er sich mehr für die Zugabe aufgehoben. Wobei meine Favoriten eher die Balladen sind. Doch eines ist sicher, beim nächsten Reamonn Konzert in Frankfurt bin ich auch wieder da. *g*

Wir haben es dann langsam angehen lassen, wir waren wie vorher beschrieben noch einmal am Merchandise-Stand um CDs zu kaufen, haben etwas getrunken und uns dann langsam zur Garderobe und zum Auto begeben. Mittlerweile war auch kein Stau mehr. Somit habe ich schnell Jeannette noch nach Hause gefahren und war gegen 0:30 Uhr bei mir zu Hause.

74 Cartoons out of Hell

StarTrek

Letzten Meldungen zufolge befand sich Admiral Archers Beagle definitiv NICHT auf Vulkan!

Wir gratulieren in 2010 Clint Eastwood und Sean Connery zum 80. sowie Patrick Stewart zu seinen 70. Geburtstag.

Im Jahr 2010 jährt sich der Todestag von James Doohan zum 5. Mal.

Im Gedenken an: James Doohan, DeForest Kelley und Ricardo Montalban – sie wären 90 Jahre alt geworden.

Allen Besuchern des TrekDinners und Gästen unserer Weihnachtsfeier wünschen wir Glück, Gesundheit und Frieden im neuen Jahr 2010.

Live long and prosper! – May the force be with you!

Frank, Rainer, Thorsten und Z

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