Archaologische Fundstatten Und Funde Im Nordlichen Teil Des Untermarchtals I (Katastralgebiete Babice, Huštěnovice, Jarošov, Kněžpole, Kostelany N
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Archaologische Fundstatten und Funde im nordlichen Teil des Untermarchtals I (Katastralgebiete Babice, Huštěnovice, Jarošov, Kněžpole, Kostelany n. Moravou, Kunovice, Mařatice, Míkovice, Nedakonice, Ostrožská Nová Ves, Polešovice, Spytihněv, Topolná, Uherský Ostroh, V ésky) DANA MENOUŠKOV Á- MIROSLAV VAŠKOVÝCH Inhalt 1. Einftihrung 2. Kataster von Babice 3. Kataster von Huštěnovice 4. Kataster von Jarošov 5. Kataster von Kněžpole 6. Kataster von Kostelany n. Moravou 7. Kataster von Kunovice 8. Kataster von Mařatice 9. Kataster von Míkovice 10. Kataster von Nedakonice ll. Kataster von Ostrožská Nová Ves 12. Kataster von Polešovice 13. Kataster von Spytihněv 14. Kataster von Topolná 15. Kataster von Uherský Ostroh 16. Kataster von V ésky 17. Literatuverzeichnis 18. Liste der benutzten Fundberichte 1. Einfiihrung Der erste Teil der archaologischen Topographie im Nordteil des Untermarchtals (Dolno moravský úval) beschlieBt 15 Katastralgebiete ein. Die meisten davon - Huštěnovice, Jarošov, Kněžpole, Kostelany nad Moravou, Kunovice, Mařatice, Míkovice, Nedakonice, Ostrožská Nová Ves, Polešovice, Topolná, Uherský Ostroh und V ésky - liegen im Bezirk Uherské Hradiště, nur Spytihněv gehOrt dem Bezirk Zlín an (Stand zum 31.12.2000). Aus dem ganzen verfolgten Gebiet des nordlichen Teils des Untermarchtals bleiben unbearbeitet nur die Kataster von Napajedla, Staré Město und Uherské Hradiště einschlieBlich Sady; mit Ausnahme des Katasters von Napajedla sind sie Gegen stand selbsUindiger Beitrage im Rahmen dieses Bandes. Staré Město, Uherské Hradiště und Sady gehorten in der Mittelburgwallzeit zu einem einzigen umfangreichen Siedlungskomplex. Einen ausgepriigten Charakter besitzt auch der jlingere mittelalterliche Horizont der erwiihnten Fundstellen. Anders ist jedoch die Situation der heute selbstiindigen Stadtteile Jarošov, Mařatice und Vésky, die 346 DANA MENOUŠKOV Á- MIROSLAV VAŠKOVÝCH mit Rticksicht auf die Besiedlungsstruktur und ihre bloB administrative Verbindung mit der Stadt Uherské Hradiště in diese Úbersicht einbezogen wurden. Das Interessengebiet gehOrt zum alten Siedlungsgebiet und an archaologische Funde ist er wirklich reich. Bereits im Jungpalaolithikum wurden die Kataster von Jarošov, Spytihněv und Ostrožská Nová Ves zum Aufenthaltsort der palaolithischen Jager, die geeignete Lagen unweit der Wegverbin dung strategischer Bedeutung - des Flusses March - aufsuchten. Die March spielte eine bedeutende Rolle auch bei der neolithischen Besiedlung der Region. Es zeugen davon Funde der Kultur mit Linearbandkeramik, der Želiezover Gruppe oder der Kultur mit mahrischer bemalter Keramik. Sie stammen vor allem aus Spytihněv, Huštěnovice, Mařatice, Kunovice, Míkovice, Kostelany, Nedakonice und Ostrožská Nová Ves. Auf manchen diesen Fundstatten ist librigens auch die aneolithische Besiedlung belegt, die sowohl in das altere Qtingere Stufen der Kultur mit mahrischer bemalter Keramik, die Jordanów-Kultur- z.B. in Uherský Ostroh "Kvačice"), als auch in das mittlere, jlingere oder spate Aneolithikum (Kultur mit kannelierter Keramik, Jevišovicer Kultur, Glockenbecher- und Schnurkeramikkultur, z.B. in Kunovice- "Nová čtvrt" oder in "Abrahams Ziegelei") datiert wird. Die reiche Besiedlung des Gebietes kann ebenfalls in der Bronzezeit veďolgt werden, besonders in der Umenfelderzeit. Aus jener Periode sind Fundstellen in Spytihněv, Babice, Huštěnovice, Kunovice, Míkovice, Nedakonice, Ostrožská Nová Ves, Polešovice und Uherský Ostroh bekannt. Wenigere Fundstellen und Funde stammen aus der Hallstattzeit (Polešovice, Huštěnovice, Kněžpole, Kunovice) und der Latenezeit (Polešovice, Huštěnovice, Spytihněv), sowie aus der romischen Kaiserzeit (Kunovice, Mařatice, Kostelany, Nedakonice) oder aus der Volkerwanderungszeit (Kunovice). Das zu erforschende Gebiet bietet zuklinftig neue Erkenntnisse auch aus der Periode der frlihen slawischen Besiedlung, wie es schon einige Arbeiten von L. Galuška aus der Region von Uherský Ostroh und Ostrožská Nová Ves andeuten. Die Zahl der Siedlungen und Funde wuchs wieder in der Mittel- und Jungburgwallzeit an (Spytihněv, Babice, Huštěnovice, Kunovice, Míkovice, Polešovice, Uherský Ostroh). Auf dem verfolgten Gebiet ragen jene polykulturelle Fundstatten heraus, die von der Urzeit bis zum Frtihmittelalter besiedelt waren (Ostrožská Nová Ves-"Pusté", Spytihněv-"Němeča", Polešovice• "Torštot" und "Nivy", Kunovice-"Abrahams Ziegelei" und "Hrabůvka"). Daneben gibst es Kataster mit unzahlreichen (Babice, Kněžpole, Míkovice, Vésky) oder ganz vereinzelten Funden (Topolná). Aus dem Gesichtspunkt der gegenwartigen Kenntnis der Besiedlungsstruktur und -entwicklung (mit der Ausnahme des Katasters von Staré Město) ist offensichtlich, daB der Schwerpunkt der urzeitlichen Besiedlung, mit dem Neolithikum beginnend und der Umenfelderzeit schlieBend- in dem Stidteil des verfolgten Gebiets lag. Es handelt sich um die Gegend zwischen Polešovice im Westen und Uherský Ostroh, bzw. Ostrožská Nová Ves im Slidosten. Diese Feststellung kann jedoch durch den heutigen Erkenntnisstand beeinfluBt sein, in welchem sich im gewissen MaBe die unterschied liche Intensitat archaologischer Aktivitaten in einzelnen Teilen des Interessengebiets widerspiegelt. Obwohl die Autoren bemliht waren, eine moglichst genaue und komplette archaologische Úbersicht der gegebenen Region zu unterbreiten, wird die nachste Zukunft sicherlich zahlreiche Prazisierungen, Korrektionen und neue Feststellungen bringen. Es ist wahrscheinlich, daB dabei auch einige der unten angeflihrten, bisher naher nicht lokalisierten Fundstellen eine genauere Lokalisierung erfahren werden. 1 Bei jeder Fundstatte sind folgende Angaben angeftihrt: Flur: Name der Flur oder des bebauten Teils der Gemende (Intravillan) Karte: Die Kartenart (ZM, d.h. Základní mapa 1:10 000 = Grundkarte im MaBstab 1:10 000) und die Nummer des Kartenblattes (z.B. 34-22-12) Lage: annahernde Lokalisierung (Entfernung in m von ausgepragten Orientierungspunkten, z.B. der Kirche) 1 Die Autoren bedanken sich bei Herren PhDr. Robert Snášil, Csc. und PhDr. Luděk Galuška, Csc. fi.ir wertvolle Ratschliige und Konsultationen zur vorliegenden Arbeit. Archaologische Fundstatten und Funde im niirdlichen Teil des Untermarchtals I 347 Koord.: Genaue Lage der Fundstatte (Koordinaten eines Punktes oder eines Polygons vom West und Stidrand des Kartenblattes in mm) Hohe: Hohe Uber dem Meeresspiegel in m (Hohesystem "Ostsee nach Ausgleich") Funde: Kurzbeschreibung der Befunde und Funde einschlieBiich der Datierung Nachw.: Institutionen, an denen die Funde aufbewahrt werden, einschlieBiich der Zugangs- oder Inventarnummer. Hierbei werden folgende Abktirzungen verwendet: MLM Brno: Mahrisches Landesmuseum Brno AI: Archaologisches Institut der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik Brno. Lit.: Literatur- publizierte Berichte, Studien oder Monographien. Quellen - alle Fundberichte. die unter dem entsprechenden Aktenzeichen im Archiv des Slovácké Mus. Uherské Hradiště aufbewahrt werden. Die Abbildungsbeilagen zu einzelnen Katastralgebieten mit illustrativer Auswahl der Funde sind am Ende des ganzen Beitrags geplatzt. Die Nummerierung der Funde auf den Abbildungen entspricht den Ordnungsnummern der Lokalitaten in der Liste. 348 DANA MENOUŠKOV Á - MIROSlAV VAŠKOVÝCH Abb. l. Arbeitsgebiet des "Talauenprojektes" im nordlichen Teil des Untermarchtals mit Bezeichnung der in diesem Beitrag behandelten Katastem (Schragschraffur). Der Kataster von Napajedla bleibt unbearbeitet (ohne Schraffur). I - Babice, 2- Huštěnovice, 3 -Jarošov, 4- Kněžpole, 5 - Kostelany n. Moravou, 6- Kunovice, 7 -Mařatice, 8 - Míkovice, 9- Napajedla, 10- Nedakonice, ll -Ostrožská Nová Ves, 12- Polešovice, 13- Uherské Hradiště-Sady (Bestandteil von Uherské Hradiště), 14- Spytihněv, 15- Staré Město, 16- Topolná, 17- Uherské Hradiště, 18- Uherský Ostroh, 19 - Vésky. Archaologische Fundsttitten und Funde im néirdlichen Teil des Untermarchtals I 349 2. Kataster von Babice (Bez. Uherské Hradiště) I. Flur: "Záhumenice" und "Dlouhá" K arte: ZM 1:10 000,25-33-13 Lage: ca. 150m NO von der SchuJe Koord: W!16- S329, W123- S323 Hohe: 183m Funde: Ein durch Ackerarbeiten gestéirtes Lausitzer Brandgraberfeld, woher Keramikfunde, eine Perle, ein Mtihlstein und ein Bronzemesser stammen. Nachw.: Lit.: 2. Flur: am Zaun des Hauses Nr. 204 Karte: ZM 1:10 000, 25-33-13 Lage: 350m O von der Brticke liber das Kudlovický-Bach, unweit der NW Ecke des rechteckigen Dorfplatzes Hohe: um200 m Funde: Das 1938 zufallig entdeckte jungburgwallzeitliche Depot besteht aus drei silbernen Halsbandern, einer silbernen hohlen Statuette eines Lamms und drei Fingerringen (Abb. 17). Der Fundort wurde nachtrag lich archaologisch untersucht. Nachw.: Slovácké Mus. Uherské Hradiště, Inv. Nr. A 234603- 234605. Lit.: A. ZELNITJUS (1941, 76-77). Nicht lokalisierte Funde: 3. Funde: Aus der Flur "Dlouhá", die sich O von der SchuJe ausdehnt, stammten aus Terrainbegehungen von E. Lepka, Kustos vom Slovácké Museum, Keramikfunde, eine Tonperle und ein Reibstein der Lausitzer Kultur. Weder der genaue Fundort noch der heutige Aufbewahrungsort sind bekannt. Die Fundstelle ist dank dem im Museum aufbewahrten Fundbericht bekannt. Nachw.: Lit.: Bericht im Archiv des Slovácké Mus. Uherské Hradiště (Nr. 486/97). 4. Funde: Die Notgrabung anlaBlich des Abteufens der Bewasserungskanals "Les" in den 30er Jahren brachte Funde der Keramik der Glockenbecher-, Aunjetitzer (Abb. 18:4-5), Htigelgraber- (Abb. 18:6, 7, 10), Lausitzer (Abb. 18:8-9), Sch1esischer (Abb. 18: ll) und Platěnicer Kultur (Abb. 18: 12-13) sowie verzier