Die Philosophie Elektrizität Erdgas Fernwärme
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GESCHÄFTSBERICHT ZUM GESCHÄFTSJAHR 01.10.2005 BIS 30.09.2006 TWERKE WEIMARADTS ERSORGUNGS-GMBHTVADTS DIE PHILOSOPHIE ELEKTRIZITÄT ERDGAS FERNWÄRME Weimars philosophische Energien 1 Stadtwerke Konstellation 3 Management 5 Qualität am neuen Standort 7 Personalbericht 9 Unser Engagement 11 Bericht des Aufsichtsrates 13 Lagebericht 15 Bilanz 20 Gewinn- und Verlustrechnung 22 Anlagevermögen 24 Anhang 26 Bestätigungsvermerk 32 DIE PHILOSOPHIE DER ENERGIEN oder die Energie der Philosophen IM KLASSISCHEN WEIMAR Ursache, Sinn und Daseinsform der Im Kampf um die Wahrheit haben uns seine Einflüsse und sein letztlich Energien haben das Leben und Den- viele brillante Analytiker, überzeugen- trauriges Ende. ken des Homo sapiens seit Anfang an de Logiker und stringente Methodiker Als unleugbares Glied in der histori- bewegt. das Denken gelehrt und die Energie schen Kette deutscher einflussreicher des Menschen als Willensstärke, Tat- Philosophen und klassischer Philolo- Natürliche Erscheinungen, Vorgänge kraft und Nachdruck definiert, mit gen behalten vor allem seine Apho- und Wirkungen beeindruckten den der er in der Lage sei, die positive Ent- rismen bis heute einen tiefgründigen Menschen, erzeugten Gefühle und den wicklung der Gesellschaft selbst zu Charme und sind in ihrer Konsequenz Wunsch nach Erkenntnis. gestalten. auch künftigen Nachdenkens wert. Aber erst mit dem Wissen kam die Ver- Ein Philosoph, welcher zwischen die Die bis in unsere Zeit währende Nietz- nunft und die Weisheit und mit der Mühlsteine der Anschauungen spät- sche-Forschung ringt noch immer um Liebe zur Weisheit die Philosophie. bürgerlicher liberaler Moral und revo- nüchtern-sachliche Interpretation die- lutionärer Ideologien der heranwach- ses »Vorläufers der Postmoderne«. Ein Gegenstand der Philosophie war senden Arbeiterklasse geriet und des- stets das Verhältnis von Materie und sen Theorien in diesem Raum zwar STSCI © Bewusstsein, der Taumel zwischen relative Popularität erlangten, gerade idealistischen Religionen und materia- darum aber in wohl unmenschlichster listischen Erkenntnistheorien auf dem Weise missbraucht werden konnten: Weg zu überlebenstauglichem Verhal- ten. Friedrich Wilhelm Nietzsche geboren am 15.10.1844 in Röcken Die ständigen Auseinandersetzungen gestorben am 25.08.1900 in Weimar um die moralische Qualität menschli- THE ANTENNAE GALAXIES NGC 4038-4039 chen Tuns sind dabei wohl das wichtig- Die Klassik-Stiftung-Weimar bietet mit ste Ergebnis, was uns die Philosophen ihren Archiven und dem Kolleg Fried- bieten konnten. rich Nietzsche im ehemaligen Nietz- sche-Archiv Einblick in sein Leben, HUBBLE SPACE TELESCOPE: HUBBLE SPACE Denken und Wirken, in seine Schriften, 1 Friedrich Wilhelm Nietzsche wurde am 15. Oktober 1844 in Röcken Seine schulischen Leistungen waren (Sachsen) geboren. sehr gut, so dass er immer noch Zeit Seine Eltern waren der lutherische zum Dichten und Komponieren fand. Pfarrer und ehemalige Erzieher am In Schulpforta konnte er durch den Hof Altenburg Carl Ludwig Nietzsche Unterricht und den Zugang zur Litera- (1813–1849) und dessen Ehefrau tur sein Wissen erheblich erweitern. Franziska, geb. Oehler (1826–1897). Insbesondere bildete sich hier seine Vorstellung zur klassischen Antike In den Familien beider Elternteile gab und seine Distanz zur eher kleinbür- es einen hohen Anteil protestantischer gerlich-christlichen Welt seiner Fami- Geistlicher. So erhielt er auch seinen lie heraus. Namen zu Ehren des preußischen Kö- nigs Friedrich Wilhelm IV., an dessen In dieser Zeit lernte Nietzsche auch 49. Geburtstag er geboren wurde. den älteren, damals politisch außer- ordentlich engagierten Dichter Ernst Seine Schwester Elisabeth kam 1846 Ortlepp (1800-1864) kennen, dessen zur Welt. Nach dem Tod des Vaters Persönlichkeit den vaterlosen Jüng- und des jüngeren Bruders zog die Fa- ling sehr beeindruckte. Kindheit, Jugend und milie 1849 dann nach Naumburg an Studium der Saale. 1864 begann Nietzsche an der Univer- Von 1850 bis 1856 lebte Nietzsche im sität Bonn klassische Philologie und Naumburger »Frauenhaushalt« zu- evangelische Theologie zu studieren. sammen mit Mutter und Schwester, Neben seinem Studium vertiefte er Großmutter und zwei unverheirate- sich in Werke wie »Das Leben Jesu« ten Tanten väterlicherseits sowie dem von David Friedrich Strauß, »Das We- Dienstmädchen. sen des Christentums« von Ludwig Feuerbach oder Bruno Bauers »Evan- Zunächst besuchte er eine allgemei- gelienkritiken«. ne Knabenschule und wurde dananch Dies bestärkte ihn in dem Entschluss, auf eine Privatschule geschickt. das Theologiestudium – zur großen Ab 1854 besuchte Friedrich das Dom- Enttäuschung seiner Mutter – nach gymnasium Naumburg. nur einem Semester abzubrechen. Da bereits dort seine besondere Be- gabung im musischen und sprachli- Als der renommierte Bonner Philolo- chen Bereich aufgefallen war, durfte gieprofessor Friedrich Wilhelm Ritschl er seine weitere Ausbildung von 1858 an die Universität Leipzig wechselte, bis 1864 am angesehenen Internat folgten ihm Nietzsche und einige sei- Schulpforta fortsetzen. ner Kommilitonen und bildeten dort gemeinsam die Philologische Gesell- schaft Leipzig. STSCI © »Man»Man»Man verdirbt verdirbt verdirbt eineneineneinen Jüngling Jüngling Jüngling am am amsichersten, sichersten, sichersten, wennwennwenn man man man ihn ihn ihn anleitet, anleitet, anleitet, dendenden Gleichdenkenden Gleichdenkenden Gleichdenkenden Menschen höherhöherhöher zu zu achtenzu achten achten als als als verdirbt mandendenden Andersdenkenden.« Andersdenkenden.« Andersdenkenden.« (Morgenröte IV, Nr. 297) FOUNDTELESCOPE: INHUBBLE ART THE ORION NEBULA SPACE 2 StadtwerkeStadtwerkeStadtwerke Konstellation Konstellation Konstellation Berichtsjahr Vorjahr Bilanz Bilanzsumme TEuro 73.868 72.138 Anlagevermögen (Buchwert) TEuro 42.285 40.677 Stammkapital TEuro 10.226 10.226 Investitionen (Anlagenzugänge) TEuro 5.336 6.876 Gewinn- und Verlustrechnung Umsatzerlöse TEuro 61.797 42.894 Materialaufwand TEuro 50.574 25.859 Personalaufwand TEuro 3.718 3.612 Abschreibungen TEuro 3.488 3.036 Jahresüberschuss nach Steuern TEuro 0 0 Personal beschäftigte Arbeitnehmer DER RAUM am Bilanzstichtag in Vollzeit Personen 77 76 Auszubildende Personen 13 10 Studenten Personen 1 1 Stromversorgung eingebaute Zähler Stück 37.386 38.715 Stromabsatz MWh 158.121 154.915 Höchstlast im Netz MW 34,58 33,46 Leitungslänge MS km 192 206 NS km 345 351 Gasversorgung eingebaute Zähler Stück 11.067 11.339 Gasabsatz MWh 610.539 594.769 Höchstlast im Netz MWh/d 3.721,57 3.248,31 Leitungslänge HD km 24,9 25,9 MD km 102,0 100,9 ND km 78,6 79,5 Wärmeversorgung Abnahmestellen Stück 278 303 Wärmeabsatz MWh 72.039 71.566 Stromeinspeisung MWh 27.344 34.036 Leitungslänge km 23,7 16,2 Die Philologische Gesellschaft Leipzig 1866 »Wer sich öffentlich mit Friedrich Wilhelm Nietzsche (3. von oben links) große Ziele stellt und hinterdrein im Geheimen Die Klassische Philologie ist die Wissenschaft, einsieht, dass er dazu zu die sich mit den beiden »klassischen« Sprachen Lateinisch und Altgriechisch sowie den literari- schwach ist, hat gewöhnlich schen Zeugnissen der griechischen und römi- auch nicht Kraft genug, jene schen Antike beschäftigt. Ziele öffentlich zu widerufen Als Teilgebiet der Klassischen Altertumswissen- und wird so unvermeidlich schaft eine damals bedeutende Quelle zum Ver- zum Heuchler.« ständnis von antiken Philosophien und zur theo- retischen Weiterführung der Welterkenntnis. (Menschliches, Allzumenschliches I, Nr. 540) 3 Professor in Basel 1869 - 1879 Auch seine vier »Unzeitgemäßen Be- trachtungen« (1873–1876), in denen er die Vorstellung einer zukünftigen deutschen Kultur mit den Leitbildern Schopenhauers und Wagners darleg- te und den tatsächlichen geistigen Zustand Deutschlands kritisierte, fanden nicht die erhoffte Resonanz. Seine große Enttäuschung über die ersten Bayreuther Festspiele 1876, wo er von der Banalität des Schau- spiels und der von ihm empfundenen Niveaulosigkeit des Publikums abge- stoßen war, nahm er zum Anlass, sich von Wagner zu entfernen. Die frühere unterwürfige Anhängerschaft schlug Nietzsche wurde 1869 zum außeror- 1872 veröffentlichte Nietzsche »Die in Ablehnung und schließlich in radi- dentlichen Professor für klassische Geburt der Tragödie aus dem Geiste kale Gegnerschaft um. Philologie an die Universität Basel der Musik«. berufen, noch bevor er seine Promo- Dieses erste größere Werk über den Mit seiner Publikation »Menschliches, tion ehrenhalber bekommen hatte. Ursprung der Tragödie, das eine exak- Allzumenschliches« 1878 wurde die te philologische Methode durch phi- Entfremdung von Wagner und Scho- Seine bedeutsamste Erkenntnis auf losophische Spekulation ersetzte, penhauerscher Philosophie offenbar. dem Gebiet der Philologie war die Ent- wurde von seinen altphilologischen deckung, dass die antike Metrik nur Kollegen zumeist nicht verstanden, auf der Länge von Silben basierte, im abgelehnt und totgeschwiegen. Gegensatz zur modernen, akzentuie- Durch die Veröffentlichung der polemi- renden Metrik. schen Schrift »Zukunftsphilologie!« von Ulrich von Wilamowitz-Moellen- Auf eigenen Wunsch wurde Nietzsche dorff kam es allerdings dann zu einer nach dem Umzug nach Basel aus der öffentlichen Kontroverse. preußischen Staatsbürgerschaft ent- lassen und war für den Rest seines Nietzsche bemerkte dabei seine zu- Lebens offiziell staatenlos. nehmende Isolation in der Philologie Dennoch diente er im Deutsch-Franzö- und bewarb sich um den philosophi- sischen Krieg für kurze Zeit auf deut- schen Lehrstuhl in Basel, jedoch oh- scher Seite als Sanitäter. ne Erfolg: den