Otto Schenk Aus Wikipedia, Der Freien Enzyklopädie
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Otto Schenk aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Otto Schenk (* 12. Juni 1930 in Wien) ist ein österreichischer Schauspieler, Kabarettist, Regisseur und Intendant. Nach seiner Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar begann er seine Karriere am Theater in der Josefstadt und am Wiener Volkstheater. Ab 1953 führte er bei verschiedenen Aufführungen in Wiener Theatern Regie. 1957 inszenierte er seine erste Oper (Die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart) am Salzburger Landestheater. Schenk spielte und inszenierte an den bedeutendsten Schauspiel- und Opernhäusern der Welt, darunter am Wiener Burgtheater, den Münchner Kammerspielen, der Wiener Staatsoper, der New Yorker Metropolitan Opera, der Mailänder Scala und dem Royal Opera House in Covent Garden, London. Weitere Operninszenierungen erarbeite er für die Deutsche Oper Berlin, die Bayerische Staatsoper oder die Hamburgische Staatsoper. Von 1986 bis 1988 fungierte Schenk als Direktoriumsmitglied der Salzburger Festspiele, von 1988 bis 1997 war Otto Schenk Direktor des Theaters in der Josefstadt (gemeinsam mit Robert Jungbluth). 1999 wurde er in „Club Carriere - Enzyklopädie des Erfolges“ aufgenommen. Als Kabarettist trat Schenk schon in den 1950er-Jahren im Simpl auf, jedoch in den letzten Jahrzehnten begeisterte er sein Publikum im gesamten deutschen Sprachraum mit seinen Leseabenden unter dem Motto „Sachen zum Lachen“. Zahlreiche Schallplatten begleiten diese Tätigkeit. Dabei spielt er immer die selbe Rolle - den Schenk. Schenk hat die österreichische Schauspielszene als Schauspieler, Kabarettist und als Regisseur stark geprägt und zählt zu den größten Komödianten des Landes. Regiearbeiten (Auswahl) „Die Zauberflöte“, 1957, Landestheater Salzburg, Debüt als Opernregisseur „Lulu“, 1962, Wiener Staatsoper; Durchbruch „Carmen“, 1966, Wiener Staatsoper (Dirigent Lorin Maazel) „Don Giovanni“, 15. Juni 1967, Wiener Staatsoper (Bühnenbild und Kostüme: Luciano Damiani; Dirigent: Josef Krips; mit Cesare Siepi als Don Giovanni, Gundula Janowitz als Donna Anna, Peter Schreier als Don Ottavio, Sena Jurinac als Donna Elvira, Erich Kunz als Leporello, Graziella Sciutti als Zerlina, Heinz Holecek als Masetto sowie Franz Crass als Commendatore): Diese Produktion geriet wegen der deutlichen Unzufriedenheit von Krips und Teilen des Publikums mit der scheinbar naiven, ironisch gebrochenen Regie und Ausstattung zum heftigen Premierenskandal, der sich bereits mit entsprechender Medienberichterstattung samt angeblicher Bombendrohungen im Vorfeld angekündigt hatte. Schenks Regie und Damianis Ausstattung orientierten sich an der Commedia dell'arte, den Rahmen dazu bot ein deutlich verkleinertes Portal mit Anklängen an Palladio, eine perspektivisch nach hinten verjüngte Kulissenbühne samt Bretterboden und gleißendem Horizont, vor dem die Sänger immer wieder wie Schattenrisse erschienen. Einige wenige Elemente - etwa links und rechts hereingeschobene, venezianisch anmutende Häuserfassaden für die vielen Straßenszenen - wurden in unterschiedlichen Zusammensetzungen jeweils neu gruppiert. Auffällig und von manchen Zuschauern sowie Kritikern kritisiert war die Tatsache, dass Don Giovanni hier nicht, der Tradition gemäß, vor allem in der Nacht spielte, sondern tagsüber. Dies geschah durchaus analog zum Text von Lorenzo da Ponte, der Don Giovanni sagen lässt, es gebe Nächte, die seien so hell wie der Tag. Die Umbauten vollzogen sich in antiillusionistischer Manier ebenfalls bei voller Beleuchtung. Der Commendatore erschien schließlich als riesige sizilianische Marionette aus Stein, die ihren rechten Arm heben konnte. Don Giovanni starb in dieser Inszenierung nicht, er versank nicht im Boden, es gab keine Höllenfahrt. Statt dessen wehte ein riesiges, rotes Tuch vom Schnürboden herunter, die Flammen, von denen Don Giovanni singt, verkörpernd, dann hob es sich, und Don Giovanni konnte unter ihm hinaus ins Freie - in der Ferne sah man Häuserfassaden - flüchten. Nur fünf Jahre nach der Premiere wurde die umstrittene Produktion durch eine der Aufführungstradition stärker folgende, manieristisch-romantische Neuinszenierung von Franco Zeffirelli ersetzt, die erneut von einem diesmal zufriedenen Josef Krips dirigiert wurde. „Der Rosenkavalier“, 1968, Wiener Staatsoper (Bühnenbild: Rudolf Heinrich, Kostüme Erni Kniepert, Dirigent Leonard Bernstein) „Fidelio“, 1970, zunächst Theater an der Wien, dann Wiener Staatsoper (Bühnenbild Günther Schneider-Siemssen, Dirigent Leonard Bernstein) „Die Fledermaus“, 1972, Frosch „Le nozze di Figaro“, 1974, Mailänder Scala (Bühnenbild: Günther Schneider-Siemssen; Kostüme: Leo Bei; Dirigent: Claudio Abbado; mit Mirella Freni als Gräfin, Daniela Mazzucato als Susanna, Teresa Berganza als Cherubino, José van Dam als Figaro) „Tannhäuser“, 1978, Metropolitan Opera „Andrea Chenier“, 1981, Wiener Staatsoper (Bühnenbild Rolf Glittenberg, Kostüme Milena Canonero, Dirigent Nello Santi, mit Plácido Domingo in der Titelpartie) „Baal“ von Friedrich Cerha, 1981, Uraufführung, Salzburger Festspiele, später auch Wiener Staatsoper (Bühnenbild und Kostüme Rolf Langenfass; mit Theo Adam als Baal) „Der Freischütz“, 1983, Bregenzer Festspiele „Ring des Nibelungen“, 1986, Metropolitan Opera (Bühnenbild Günther Schneider-Siemssen, Kostüme Rolf Langenfass, Dirigent James Levine) „Manon Lescaut“, 1986, Wiener Staatsoper, (Bühnenbild und Kostüme Rolf Langenfass, Dirigent Giuseppe Sinopoli; mit Mirella Freni als Manon, Peter Dvórsky als Des Grieux, Bernd Weikl) „Die Zauberflöte“, 1988, Wiener Staatsoper (Bühnenbild und Kostüme: Yannis Kokkos; Dirigent: Nikolaus Harnoncourt; mit Jerry Hadley als Tamino, Mikael Melbye als Papageno, Matti Salminen als Sarastro, Luciana Serra als Königin der Nacht, Hermann Prey als Sprecher) "„Don Pasquale“, 31. März 2006 Metropolitan Opera, New York (Bühnenbild und Kostüme: Rolf Langenfass, Dirigent Maurizio Benini, mit Anna Netrebko als Norina, Juan Diego Flórez als Ernesto und Simone Alaimo als Don Pasquale). Diese Aufführung wurde von der New York Times sehr gelobt. Wichtige Rollen (Theater) „Warten auf Godot“, 1963, Wladimir „Ein Sommernachtstraum“, 1966, Salzburger Festspiele, Thisbe „Der Bockerer“, 1984, Münchner Volkstheater, Bockerer „Der Bauer als Millionär“, 1987 „Ich bin nicht Rappaport“, 1988 „Das Mädel aus der Vorstadt“, 1989 „Amadeus“, 1991 „Der Schwierige“, 1991 „Der Geizige“, 1993 „Die Sternstunde des Josef Bieder“, 1993, Josef Bieder „Grillparzer im Pornoladen“ von Peter Turrini, 1994, Rabenhof Theater „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“, 1996 Filme (Auswahl) „Dunja“, 1955, mit Karlheinz Böhm, Gert Froebe „Der Bauer als Millionär“, 1961, mit Käthe Gold, Renate Holm, Christiane Hörbiger, Hans Moser, Kurt Sowinetz, Josef Meinrad „Das haben die Mädchen gern“, 1962, mit Gus Backus, Peter Vogel, Paul Löwinger, Paul Hörbiger, Peter Kraus „Was Ihr wollt“, 1973, Regie, mit Klaus Maria Brandauer, Josef Meinrad, Christine Ostermayer, Wolfgang Hübsch, Sabine Sinjen, Christiane Hörbiger, Helmuth Lohner, Karl Paryla „Sechs Personen suchen einen Autor“, 1978, mit Vilma Degischer, Ludwig Hirsch, Kitty Speiser „Eine blaßblaue Frauenschrift“, 1984, Regie: Axel Corti, mit Friedrich von Thun, Gabriel Barylli, Kurt Sowinetz „Tafelspitz“, 1994, William, Regie: Xaver Schwarzenberger, mit Fritz Eckhardt, Christiane Hörbiger (Karoline Gschwantner), Jan Niklas (Thomas Jefferson), Annika Pages (Lilli Gschwantner), Gerhard Tötschinger „Unser Opa ist der Beste“, 1995, Opa Franz Sedlak, Regie: Helmuth Lohner, mit Tobias Moretti, Rebecca Horner, Mercedes Echerer, Heinz Petters, Thaddäus Podgorski, Cornelius Obonya, Hans Wolfgang Pemmer „Ein Schutzengel auf Reisen“, 1997, von Lida Winiewicz, Regie: Peter Weck, mit Christiane Hörbiger, Fritz Muliar, Otto Wanz, Peter Weck „Ein Herz wird wieder jung“, 1997, mit Eva Herzig, Gertraud Jesserer, Therese Lohner, Susanne Michel, Tobias Moretti, Marianne Nentwich, Annika Pages „Mein Opa und die 13 Stühle“, 1997, Franz Sedlak, Regie: Helmuth Lohner, mit Tobias Moretti, Rebecca Horner, Maria Köstlinger, Marianne Nentwich, Thaddäus Podgorski, Susanne von Almassy „Late Show“, 1999, Dr. August Beer, Regie: Helmut Dietl, mit Thomas Gottschalk, Harald Schmidt, Veronica Ferres, Olli Dittrich, Karl Markovics, Urs Hefti „Sonny Boys“, 1999, Willie Clark, mit Helmuth Lohner „Zwei unter einem Dach“, 2001, Walter Hofer, von Uli Brée, Regie: Peter Weck, mit Klausjürgen Wussow, Suzanne von Borsody, Heinz Petters, Gundula Rapsch „Hochwürden wird Papa“, 2002, mit Hans Clarin, Fritz Wepper, Dagmar Koller Bücher „Garantiert zum Lachen“, Piper, 2003 Witzesammlung Auszeichnungen 1991 - Nestroy-Ring 1991 - Romy als Beliebtester Schauspieler 1993 - Bayerischer Filmpreis 1994 - Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich 1995 - Karl-Valentin-Orden 1995 - Romy als Beliebtester Schauspieler 1997 - Ehrenring der Stadt Wien 2000 - Nestroy-Theaterpreis für sein Lebenswerk 2005 - Undine Award für das Lebenswerk eines Nachwuchsförderers .