Die deutsche „Hall ofFame“ Beteiligungskapital: doch! Es gibtsie VentureCapital 2 Magazin www.vc-magazin.de Februar 2009, VentureCapital Das MagazinfürInvestorenundEntrepreneure 12,50 Euro Bionade GmbH Interview mitPeter Kowalsky, früher Internetunternehmen“ „Wachstumsraten wie Mobile Geschäftsideenheben (endlich)ab! Initialzündung Private Equity•BuyoutsM&A iPhone als Magazin seit Sommer inKraft Neues Wagniskapitalgesetz Investments Business Angel- „Private Equity-MarktSchweiz“ Mit 32SeitenSonderbeilage Wir stärken Ihr Eigenkapital.
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29.08.08 Venture Capital 1 21.08.2008 13:17:15 Uhr Editorial
Innovation statt Freilichtmuseum
Liebe Leserinnen und Leser, vor vielen, vielen Jahren war Köhler und dank Last.fm lässt sich Webradio nicht der Name eines Bundespräsi- auf den eigenen Geschmack zu- denten, sondern ein durchaus ehrba- schneiden. Dazu kommt, dass Musik rer und vor allem wichtiger Beruf. mittlerweile tendenziell ein Marketing- Ebenso hatten Drahtzieher, Flachs- instrument ist, denn die wahren Um- spinner oder Korbmacher einstmals sätze werden an anderer Stelle gene- ihre Bedeutung im Wirtschaftsleben. riert. So ist Apple Marktführer bei Editorial Ihre Blütezeit aber ist vorbei, denn den renditestarken MP3-Playern, und der Fortschritt hat diese und viele der finnische Handyhersteller Nokia weitere traditionelle Berufe wegge- bewirbt seine Geräte mit der „Comes fegt. Sie wurden zu Relikten der Ver- with music“-Option. Diese ermöglicht gangenheit, die Erzeugnisse fanden ein Jahr lang den kostenfreien Zugriff keine Abnehmer mehr oder konnten auf Musik, die Nutzer bezahlen ledig- industriell effektiver produziert wer- lich das Handy und die Datenüber- Torsten Paßmann, Redakteur den. Im Alltag dominieren Freude tragung. über den Komfort moderner Güter und deren günstige Preise; Wehmut Vor allem Apple und Nokia sorgen entsteht höchstens noch beim Besuch mit ihren internetfähigen Handys eines Freilichtmuseums. Regelmäßig dafür, dass Platzhirsche aus ihrem reihen sich weitere Berufe in die Lis - Revier verdrängt werden: Service- te ein, und ein heißer Kandidat ist Provider wie Telekom oder Vodafone Fußgängerzone der 90er Jahre, ori- der Plattenhändler. Derzeit kämpft stehen kurz davor, zu reinen Dienst- ginalgetreu mit Plattenläden und Te- die Musikindustrie sichtbar ums leistern degradiert zu werden. Für fri- lekomshops? Das wird wahrschein- Überleben, und besonders den Plat- sche Ideen sorgen Start-ups und Wag- lich erneut nostalgische Gefühle we - tenfirmen steht eine harte Kurskor- nisfinanzierer, die den vollen Umfang cken. Aber im Alltag sollte die Freude rektur vor, falls sie eine Zukunft haben von iPhone und N-Series nutzen. Ih- über die harmonische Ehe von Han- wollen. nen bieten sich derzeit erhebliche dy und Internet sowie den einfachen Chancen, wie Jürgen Hoffmann in sei- Zugang zu Musik überwiegen. Der Verkauf von „echten“ Tonträgern ner Titelgeschichte (S. 14-18) heraus- wird zum Auslaufmodell, die Einnah- gefunden hat. Im Kern gibt es hier Ich wünsche Ihnen eine angenehme men sinken seit Jahren. Der Absatz zwei Entwicklungszweige. In dem ei- Lektüre und dass Sie selbst zu den von MP3-Dateien steigt zwar kontinu- nen wird Software produziert, etwa Mühlenbauern gehören. ierlich, bringt aber keine Erlösung, Mobile Games, in dem anderen wer- denn die Konsumenten kaufen lieber den Produkte oder Verfahren verbes- einzelne Songs als ganze Alben. An- sert. statt mit eigenen Ideen auf die geän- derten Wünsche der Konsumenten Der Wind des Wandels weht und die einzugehen, verharrten die Platten- Gründerszene baut – gemeinsam mit firmen in Angststarre und verklagten den Investoren – fleißig Mühlen. Ob lieber ihre Hörer bzw. Kunden. Innova - die großen Akteure der Gegenwart [email protected] tion sieht anders aus – und kommt eher bald ein Fall fürs Museum sind, hängt von (ehemaligen) Start-ups. Über davon ab, ob sie sich anschließen MySpace betreiben Bands ihr Mar ke- oder lieber Mauern hochziehen. Wer ting selbst, Sellaband aus Bottrop weiß, vielleicht gibt es bald ein Frei- macht Fans zu Plattenproduzenten, lichtmuseum mit einer nachgebauten
www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 2/2009 3 Die indische Infrastruktur – Ihre Chance
Indien gehört zu den wachstumsstärksten Wirtschaftsregionen der Welt. Die derzei- tigen infrastrukturellen Bedingungen sind der größte Hemmschuh einer noch dyna- mischeren Entwicklung. Speziell die marode Stromversorgung und das unterentwickelte Verkehrsnetz hindern das Land, seine Wachstumsmöglichkeiten voll auszuschöpfen.
Die erforderlichen Investitionen kann der Staat alleine nicht leisten. Dies birgt ein enormes Chancenpotenzial für privates Kapital – Private Equity. Der von der RWB AG initiierte, sicherheitsorientierte Dachfonds Infrastructure India I stellt daher eine einzigartige Einstiegschance dar, als Privatanleger unmittelbar von den enormen Chan- cen des indischen Infrastrukturmarkts profitieren zu können. Die RWB – Spezialist für Private Equity
Die RWB ist Spezialist für Private Equity. Mit rd. 90 weltweit abgeschlossenen Fondsbeteiligungen gehört die RWB zu den international erfahrensten Dachfonds- investoren in Deutschland.
Gemeinsam mit unseren langjährigen Partnern sind wir seit 2003 mit Büros in den indischen Boomzentren Bengaluru und Mumbai vertreten. 2005 folgten erste Inves- titionen; bereits 2007 konnten Veräußerungsgewinne realisiert werden. Als einziger deutscher Private Equity Anbieter verfügen wir damit über mehrjährige Erfahrung im indischen Wirtschaftsraum.
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RWB AG Keltenring 5 • 82041 Oberhaching Tel.: 089 / 66 66 94 - 0 • Fax: 089 / 66 66 94 - 20 [email protected] www.rwb-ag.de ?3 Editorial Innovation statt Freilichtmuseum Auslese
?8 Statistiken, Top-News und Tendenzen 14 iPhone als Initialzündung 24 „Wir haben Wachstumsraten wie Mobile Geschäftsideen heben früher Internetunternehmen“ Titelthema (endlich) ab! Interview mit Peter Kowalsky, Ge- schäftsführer Bionade GmbH 14 iPhone als Initialzündung Mobile Geschäftsideen heben Das 21. Jahrhundert wird zur Epoche Eine Limonade über Fermentation herzu - (endlich) ab! der Mobilität. Die Menschen werden stellen, war 1995 eine revolutionäre Idee. mobiler, die Technologien eben falls. Ge- Zehn Jahre brauchte es, bis aus der Märkte & Zahlen schäftsleute und Studenten, Spieler und Idee die erste Bionade reifte. Im Inter- Hausfrauen, Teens und Twens – fast je der view spricht Kowalsky darüber, wie Bio- 20 Vis-à-vis möchte das, was er im Büro oder im nade seinen Wasserbedarf der Natur „Unternehmen brauchen Al- Wohnzimmer zur Verfügung hat, auch un- zu rückgibt, den Vertrieb über Infektions - ternativen zum Bankkredit“ terwegs nutzen. Für Start-ups und Wagnis- herde organisiert und warum Private Interview mit Thomas Vinnen finanzierer bieten sich große Chancen. Equity-Häuser keine Wunschpartner sind. und Clemens Wagner von der WCF Finetrading AG, Peter Martetschläger, Aufsichtsrat der Schnell Motoren AG
Inhalt 22 Menschen & Macher Dr. Rolf Wickenkamp 30 Investor im Portrait Private Equity-Dachfonds Teil 29 der Serie Die richtige Optik macht’s Teil 92: DEWB AG, Jena 41 Fondsportrait 24 Executive Talk Zur rechten Zeit „Wir haben Wachstumsraten 32 „Mobilfunker stehen unter Dachfondsportrait: RWB wie früher Internetunternehmen“ Druck“ Global Market Secondary II Interview mit Peter Kowalsky, Interview mit Stefan Tirtey, Geschäftsführer Bionade GmbH Partner bei Doughty Hanson 42 „Derzeit halten wir Venture Technology Ventures Capital für erfolgreicher!“ Interview mit Michael Thöne, Early Stage & Expansion 34 M&A-Kolumne von Vorstand Contrium Capital AG Julian Ostertag 26 VC-Kolumne von Deal-Opportunitäten im Small/ 43 Dachfonds-News Dr. Michael Brandkamp Mid Cap-Markt im Jahr 2009 Leere Menge Entrepreneurship 27 „Konsortien sollten nicht zu Mittelstand/Buyouts groß werden“ 44 Entrepreneurship-Flash Interview mit Peter Pauli, Ge- 36 (Selbst)Regulierung von schäftsführer der BayBG Private Equity 45 Standpunkt Unternehmer Transparenzrichtlinien sind Mehr Wettbewerb im 28 Besteuerung von Business staatlichen Regelwerken vor- Suchmarkt bitte! Angel-Investments zuziehen Carlo Velten, Geschäftsführer Neues Wagniskapitalgesetz Dr. Nikolaus von Jacobs, Dr. Qitera GmbH seit Sommer in Kraft Meiko Zeppenfeld, Corporate Dr. Rolf Leuner, Geschäftsfüh- Partner Ashurst 45 Elevator Pitch rer Partner bei Rödl & Partner, DreamCar Port Arne Hostrup, Geschäftsführer 38 Es gibt sie doch! netzwerk|nordbayern Beteiligungskapital: Die deutsche „Hall of Fame“ Dr. Holger Frommann, freischaffender Berater
6 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de Datenbank
54 Deal-Monitor
62 Events
63 Ausblick/Impressum 28 Besteuerung von Business 38 Es gibt sie doch! Angel-Investments Beteiligungskapital: Die 64 Stellenmarkt Neues Wagniskapitalgesetz deutsche „Hall of Fame“ In Kooperation mit seit Sommer in Kraft
Mit dem neuen Wagniskapitalbeteili- Studien über die volkswirtschaftliche gungsgesetz werden Beteiligungen von Bedeutung von Beteiligungskapital Business Angels an jungen Unterneh- belegen, dass mit Beteiligungskapital 66 People men erstmals offiziell durch den Ge- finanzierte Unternehmen größere Be- setzgeber als Wagniskapital anerkannt schäftigungseffekte aufweisen, mehr und geregelt. Aber was hat sich mit In- investieren und höhere Gewinne gene- krafttreten des Gesetzes in Bezug auf rieren. Können solche Unternehmen die Besteuerung von Business Angels- unter die Erfolgreichsten der Erfolgrei- Investments im Detail geändert? chen aufsteigen? Inhalt
Unter www.vc-magazin.de
46 „Wir sind günstiger als Waren- 50 „Die Haftungsrisiken für die G Alle 92 Teile der Serie häuser wie Real oder Metro“ Gesellschafter haben sich Investor im Portrait Interview mit Steve Hergert, Ge- verringert“ G Alle Dachfonds-Portraits schäftsführer TV-Versandshop Interview mit Dr. Ulrich Keu - G Die Serie Business Angel-Netzwerke necke, Partner der Heussen G Ein aktuelles Interview 48 Erfolgreicher Gründen mit Rechtsanwaltsgesellschaft G ... und vieles mehr! Coaching Wie Hightech-Gründer von 52 Case Study Coaches profitieren können Kredite ganz privat Margot Schilling, Stefani Do- Die Smava GmbH hat sich als kupil-Haubold, High-Tech führende deutsche Online-Kre- Gründerfonds ditbörse etabliert Anzeige
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2008 2009 2010 2011 2012
Foto: © Klaus-Uwe Gerhardt / PIXELIO
Investieren auch in schwierigen Zeiten in Ideen, die neu sind und Wertsteigerung generieren! Neuhaus Partners unterstützt seine Beteiligungsunternehmen in allen Phasen der Unternehmensentwicklung. Unsere Stärke liegt in der Verbindung aus unternehmerischem Know-how, langjähriger Erfahrung im Bereich Venture Capital und technischem Fachwissen. Denn nur wer Ideen versteht, kann Chancen erkennen. www.NeuhausPartners.com Unternehmen des Monats Grafik des Monats
Vier Deutsche Sieger bei den „Red Gutes Weihnachtsgeschäft Herring 100 Global Awards 2009“ Zufriedenheit mit dem Verlauf des Weihnachtsgeschäfts* Weltweit haben 1.200 innovative Technologieunterneh- men aus den Bereichen Biotech, Energie- und Umwelt- extrem zufrieden 10% technik, IT, Software, Internet und Medien im Rennen um 22% die Auszeichnung „Red Herring 100 Global Awards“ teil- 18% sehr zufrieden genommen. Aus Deutschland haben es vier Unterneh- zufrieden men unter die 100 Gewinner geschafft, zur erweiterten 50% Liste der 200 Finalisten gehörten neben den unten ge- nannten Preisträgern u. a. Gameforge, Mediaclippings nicht zufrieden und Qiro.
„Red Herring 100 Global Awards 2009“ – Umsatzplus im Weihnachtsgeschäft 2008 deutsche Sieger gegenüber Vergleichszeitraum im Vorjahr*
Firma Sektor Website eleven Internet & Services www.eleven.de 10% Umsatzrückgang mediapeers Entertainment & Media www.mediapeers.com 3% 20% 8% keine Änderung Sevenload Internet & Services www.sevenload.com bis 10% wunderLoop Internet & Services www.wunderloop.com 12% 11-25% 26% 21% 26-50% 52-75%
Auslese mehr als 75%
* Umfrage unter 106 Betreibern von Online-Shops Quelle: Oxid eSales AG
Zahl des Monats Tabelle des Monats
Europäischer Buyout-Markt im Sinkflug
Land Zahl der Transaktionen 2004 2005 2006 2007 2008 0,3 Mrd. Belgien 13 11 11 18 5 Dänemark 6 21 24 18 12 Deutschland 72 79 106 112 85 Finnland1212191412 Frankreich 91 141 181 205 99 Die Finanzkrise hat im Jahr 2008 auch die Secondary- Irland11451 Deals der Finanzinvestoren fast zum Erliegen gebracht: Italien 33 41 45 50 74 Wurden im 2. Halbjahr 2007 noch Transaktionen im Wert Luxemburg 2 1000 von drei Mrd. Euro besiegelt, sank der Wert zwischen Niederlande 24 40 36 41 28 Januar und Juni um zwei Drittel auf 1,1 Mrd. Euro und zu- Norwegen 15 10 24 14 16 letzt auf 0,3 Mrd. Euro zwischen Juli und Dezember. Die Österreich 7 5 8 7 7 Zahlen hat Ernst & Young in der Studie „German Private Portugal23388 Equity Activity December 2008“ zusammengetragen. Schweden 28 29 36 32 34 Schweiz810101610 Spanien1939304018 UK 198 185 216 244 163
Europa 531 628 753 824 572
Quelle: Bridgepoint Capital GmbH Beteiligungsberatung
8 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de EVCA INVESTORS’ FORUM The Global Meeting Place for LPs and GPs 12-13 March 2009 - Geneva, Switzerland
Fifth edition of EVCA’s fl agship investor event:
Exclusive and designed specifi cally for LPs and GPs, the EVCA Investors’ Forum is an event like no other. The 2009 edition will feature:
• A one-day programme exclusively for LPs • A one-day conference and networking platform for LPs and GPs • A guaranteed one-to-one ratio of LPs and GPs
Every year, half of the worlds Top 200 Investors are present at the Forum. The refreshing lack of commercial pressure on the spot and EVCA’s independence in the selection of content and speakers are always greatly appreciated.
For programme updates and registrations www.evca.eu.
Please note: registration for the EVCA Investors’ Forum is restricted to limited partners and EVCA full members (i.e. general partners) only. Exceptions are secondary funds, funds of funds, gatekeepers and placement agents that have EVCA membership. For the purposes of the EVCA Investors’ Forum, we defi ne “limited partner” as an institutional investor such as a government organisation, a pension fund, an insurance company, a corporate investor, a family offi ce, a foundation or an endowment.
Sponsors of the 2009 event:
European Private Equity and Venture Capital Association, Bastion Tower, Place du Champ de Mars 5, B-1050 Brussels, Belgium Tel: + 32 2 715 00 21 Fax: + 32 2 749 95 15
EVCA IF [VCMagazin].indd 1 19-01-2009 16:25:44 Balderton setzt erneut Kreditprogramm VC Magazin: Nach auf Open Source für den Mittelstand welchen Kriterien aufgelegt und zu welchen Balderton Capital, einer der frü - Konditionen soll hen Investoren in das für eine Mrd. die Kreditvergabe USD an Sun Microsystems verkauf - Trotz herber Verluste der DZ erfolgen? te Open Source-Unternehmen My- Bank durch Engagements in Is- Berghaus: Bei der SQL, beteiligt sich an Talend Open land, bei Lehman Brothers und Prüfung eines Kre- Data Solutions: Der französische im Wertpapiergeschäft setzen ditantrags im Rah- Anbieter von Datenin tegrations - die genossenschaftlichen Kredit- men des Sonder- Uwe Berghaus, Bereichsleiter software, der auch ein Büro in institute ein Zeichen: Gemein- kreditplafonds le- Firmenkunden, Nürnberg unterhält, schloss im Ja- sam mit der DZ Bank hat die WGZ gen wir grund - WGZ Bank nuar eine Finanzierungsrunde über Bank ein Sonderkreditprogramm sätz lich dieselben zwölf Mio. für den Mittelstand im Volumen Kriterien zu Grun- USD. 2008 ge- von einer Mrd. Euro aufgelegt. de wie im norma- wann Talend Aus diesem können Volksban- len Kreditprozess auch. Wenn die in- 350 neue zah- ken/Raiffeisenbanken Darlehens- di viduelle Kreditprüfung eine Kre- lende Kunden mittel ab 250.000 Euro für ihre ditvergabe vertretbar erscheinen – und validier- Firmenkunden abrufen. Die Kre- lässt, wird ein Angebot zu marktübli- te damit das dite haben eine maximale Lauf- chen Konditionen unterbreitet. Die- Ge schäftsmo- zeit von fünf Jahren. se sind letztlich von der Bonität ab- dell. Laut Ber- hängig. trand Diard, Bertrand Diard CEO von Ta- Auslese lend, interessierte sich auch Wel- lington Partners für einen Einstieg Bei TFG Capital kehrt Ruhe ein bei dem Anbieter von Open Source- Im Rahmen der außerordentlichen Nach Zahlung von rund 3,5 Mio. Eu- Software. Hauptversammlung kurz vor Weih- ro wird die Schadenersatzklage nachten haben sich die Aktionäre zurückgezogen. „Damit sind nun al- der TFG Capital AG selbst be- le unser Unternehmen lähmenden Newsticker schenkt: Sie haben mit großer Streitigkeiten erledigt“, kommen- Mehrheit den Vergleichsvorschlag tiert TFG-Vorstand Udo Treichel +++ Mannheim – Die Komple- in der juristischen Auseinanderset- das Ergebnis. Anlass der 2005 erho- mentärin der Leonardo Venture zung mit früheren Führungsperso- benen Klage waren Erwerbsvorgän- GmbH & Co. KGaA hat ihren Na- nen des Unternehmens gebilligt. ge aus dem Jahr 2000. men von Elge Vermögensverwal- tungsgesellschaft mbH in Leonar- do Venture Verwaltungs GmbH geändert. Darüber hinaus wurde Investoren überdenken ihr Geschäftsmodell der Sitz der Gesellschaft von Hei- Rund 80% der Fondsgesellschaften waltet ein Vermögen von mehr als delberg nach Mannheim verlegt. gehen davon aus, dass sie durch einer Mrd. Euro. Aus den ersten Er- +++ Zug – Der Schweizer Dachfonds die Finanzkrise ihr Geschäftsmo- gebnissen des „Private Equity Trend Capital Dynamics berät den staat- dell ändern müssen. Diese Entwick- Report 2009“ geht außerdem her- lichen thailändischen Pensions- lung werde außerdem durch eine vor, dass Unternehmen im Portfo- fonds bei seinen weltweiten Priva- stärkere staatliche Regulierung be- lio der Beteiligungsfirmen mit ver- te Equity-Investments. +++ Reykja- dingt, von der 83% der heimischen schärften Kostensenkungen bis hin vik – Die isländische Sängerin und 71% der ausländischen Beteili- zu Personalabbau rechnen müs- Björk tritt in die Fußstapfen des gungsgesellschaften ausgehen. Zu- sen. Auch die Zusammenarbeit mit Rocksängers Bono (U2): Sie hat dem erwarten 90% der Befragten, anderen Kapitalgebern wird an Be- mit der Investment-Gesellschaft dass sie künftig bei Übernahmen deutung gewinnen. Gemeinsame Ge- Audur Capital einen VC-Fonds mehr Eigenkapital einsetzen müssen. bote mit anderen Fonds halten 72% aufgelegt. +++ St. Gallen – Die Zu diesen Ergebnissen kommt eine der ausländischen und 60% der schweizerische Beteiligungsgesell - Umfrage des Beratungsunterneh- deut schen Befragten für wahr- schaft Mountain Super Angel AG mens PricewaterhouseCoopers von scheinlich, die Zusammenstellung hat ihren Aktienanteil an der Impe- weltweit 184 Private Equity-Gesell- eines Bankenkonsortiums gehört ra Total Return AG auf über 50% schaften, darunter 50 aus Deutsch- bereits für 68% bzw. 60% der Finanz- erhöht. land. Gut jeder fünfte Fonds ver- inves toren zum Tagesgeschäft.
10 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de Auslese www.agenc.de Anzeige det ple- Wie lange dauert die- Wie Vielen Dank für das In- Vielen Es ist ein ganz normaler terview. ser Prozess in etwa? ser Prozess also insbesondere besprechen, wel- besprechen, also insbesondere für die Kreditprü- che Unterlagen Die Volks- fung notwendig sind. bank/Raiffeisenbank entschei aus ei- dann, ob sie die Finanzierung oder ob sie genen Mitteln darstellt Sonderplafonds auf die Mittel des zurückgreift. VC Magazin: Berghaus: VC Magazin: Kreditprozess, der je nach Kom Kreditprozess, xität in einer Zeitspanne von ein bis bearbeitet sein sollte. zwei Wochen ist dabei immer, Voraussetzung dass alle notwendigen Unterlagen für eine abschließende Kreditprü- fung vorliegen. - - Was sollte ein Unter- sollte Was Das Kreditprogramm mer tun, um in den Genuss Ihres mer tun, um in den Genuss tungen zu machen. In einer wirt- machen. In einer tungen zu wie schwierigen Phase schaftlich wo Bonitätsverschlechterun dieser, mit der Fra- de Banken sehr intensiv ge der künftigen Kapitaldienstfähig- Kunden auseinandersetzen. keit ihrer gen bei Unternehmen oftmals antizi- gen bei Unternehmen aber auch nahe pierbar sind, ist es liegend, dass sich kreditausreichen VC Magazin: Berghaus: neh zu kom- Sonderkreditprogramms men? wendet sich in erster Linie an die Kunden der Volksbanken/Raiffei- senbanken, d. h. der Unternehmer sollte sich unmittelbar an seine Ort vor Volksbank/Raiffeisenbank die man mit ihm wenden. Dort wird Notwendigkeiten erörtern, weiteren Nachgefragt bei Uwe Berghaus, Bereichsleiter Firmenkunden, WGZ Bank Firmenkunden, WGZ Bereichsleiter bei Uwe Berghaus, Nachgefragt - banken/Raiffeisen- Medienpartner, Sponsoren & Kooperationspartner: Sponsoren Medienpartner, Werbeagentur Hamburg Woher stammen die stammen Woher Beobachten Sie bereits Die zur Verfügung ge- Die zur Verfügung Nicht generell, aber in Nicht generell, bund hat, anders als einzel- bund hat, anders als banken. Der genossenschaft-
blem. Es ist uns wichtig, und das blem. Es ist uns wichtig,
Einzelfällen sind solche Beobach- Berghaus: VC Magazin: Berghaus: VC Magazin: eine restriktivere Kreditvergabe im Kreditvergabe eine restriktivere Mittelstand? ne Wettbewerber, kein Liquiditäts ne Wettbewerber, liche Ver pro wollen wir mit der Implementierung errei- dieses Sonderkreditplafonds mittelständischen chen, unseren dass sie Firmenkunden zu zeigen, sich in diesen schwierigen Zei- auch ten auf ihre Volks den genossenschaftli- banken bzw. verlassen können. chen Verbund stellten Mittel sind eigene Mittel der stellten Mittel sind eigene Zentral zusätzlichen Mittel? zusätzlichen Themenfokus: „Mobile Markets, Internet & Telekommunikation“. Hamburg, 25. Februar 2009. Februar 25. Hamburg, Telekommunikation“. Internet & „Mobile Markets, Themenfokus: vor aktiven Investoren. präsentieren Innovative Entrepreneure Infos & Anmeldung: www.venture-lounge.de
Veranstalter:
Übertragungsrate Hohe Kapital- L CMS Hasche Sigle: Flop NAVs im Rückwärtsgang dreimal vorn TOP M
Bezogen auf die Anzahl der Beratungsfälle führt CMS Die Marktentwicklung der vergangenen zwei Jahre hat Hasche Sigle bei drei Listen des von Bloomberg erho- viele Portfolio-Firmen massiv unter Druck gesetzt und benen deutschen Mid-Market-M&A-Rankings 2008. Die damit auch zahlreiche Finanzinvestoren. Nachdem die Wirtschaftskanzlei belegt bei den M&A-Deals bis zu 50 Nettovermögenswerte (Net Asset Value) von 2003 bis Mio. USD, bis zu 250 Mio. USD und bis zu 500 Mio. USD 2007 kontinuierlich im Wert steigen konnten, sind sie jeweils den ersten Platz. 2008 rückläufig. Dieses Ergebnis konstatiert eine Erhe- bung des Schweizer Dachfonds-Managers Capital Dy- namics unter 425 Fondsgesellschaften. Da Stichtag der Mid-Market-M&A-Ranking 2008 Analyse der 2. Dezember war, dürfte sich die Gesamt-
Platz Sozietät Anzahl Volumen* jahresbetrachtung noch deutlich verschlechtern, wenn sich auch die Abschreibungen zum Jahresende wider- Deals bis zu 50 Mio. USD spiegeln. 1 CMS Hasche Sigle 62 347
2 Freshfields Bruckhaus Deringer 55 246 Wertzuwachs/Wertverlust der Nettovermögens- 3 Clifford Chance 39 107 werte in % Deals bis zu 250 Mio. USD 30,95% 1 CMS Hasche Sigle 77 2.209 26,86% 26,11% 2 Freshfields Bruckhaus Deringer 68 1.984 17,89% 15,37% 3 Linklaters 47 1.305 10,61%
Auslese Deals bis zu 500 Mio. USD -12,39% -8,51% -8,78%
1 CMS Hasche Sigle 77 2.209
2 Freshfields Bruckhaus Deringer 72 3.371 2000 2001 2002 2003 2004 20052006 2007 2008*
3 Linklaters 51 2.587 * bis zum 2. Dezember 2008 Quelle: Capital Dynamics
* kumuliert, in Mio USD Quelle: Bloomberg
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Einladung zum Venture Capital Stammtisch:
„Perspektiven und Trends in der Software-Industrie“ Ein Vortrag von Thorsten Schäfer ehem. Executive von Brokat und CEO von Abaxx
Wann Mittwoch, 4. März 2009, 12.15 Uhr Investors’ Circle: „Finanzmarktkrise – Quo vadis Private Equity?“ Wo Kaufmanns Casino München e.V. Ort: Industrieclub Düsseldorf, Elberfelder Str. 6, 40213 Düsseldorf Odeonsplatz 6, 80539 München Datum: 09. Februar 2009 Uhrzeit: 18.00 Uhr bis ca. 20.00 Uhr Weitere Programmpunkte: Zwei Unternehmenspräsentationen Inhaltliche Schwerpunkte: Dr. Guido Koch von der Schweizer aus dem Kreis des Münchner Businessplan Wettbewerbs. Partners Group, einem der weltweit größten Fondsmanager, be- richtet über Konsequenzen und Chancen für die Private Equity- Wir bitten um frühzeitige Anmeldung unter: Branche aus der aktuellen Finanzkrise und wird dabei ins besondere Venture Capital Club e.V. auch mögliche Auswirkungen auf die Investmentstrategie von c/o White & Case LLP, Ginetta Schwinn, Fondsinvestoren beleuchten. Maximilianstraße 35, 80539 München Informationen und Anmeldung unter: Telefon: 0 89/20 60 43 505 • Fax. 0 89/20 60 43 510 [email protected] • www.private-equity-forum.de E-Mail: [email protected] Tel.: 0211-641 62 68 • Fax: 0211-641 62 77 Für die Teilnahme an der Veranstaltung erheben wir eine Verzehrpauschale von 20,00 Euro – für Mitglieder des Private Vorschau: Der nächste Venture Capital Stammtisch findet am Equity Forum NRW e.V. ist die Veranstaltung kostenfrei. 22. April 2009 um 12.15 Uhr an gleicher Stelle statt.
12 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de Adviser for M&A, Venture Capital, Private Equity and Special Situations
Sector Focus on Internet & Media v5WJQTM Sale of Minority Investment Trade Sale a minority stake by EUR 70,000,000 to to a consortium of Adviser to the Shareholders of Adviser to the Shareholders of TynTec Ltd. Bigpoint GmbH Adviser to tolina and its Shareholders JUNE 2008 JUNE 2008 JANUARY 2009 SALE MINORITY INVESTMENT TRADE SALE Client: tolina Client: TynTec Client: Bigpoint Sector: Software Sector: Messaging Sector: Online Gaming Sale of 78.6% Trade Sale Trade Sale to EUR 214,900,000 + earn-out payment to to a consortium of Adviser to the Shareholders of blau Mobilfunk GmbH Adviser to the Shareholders of klickTel AG Adviser to the Shareholders of ZANOX.de AG APRIL 2008 APRIL 2008 JULY 2007 TRADE SALE SALE TRADE SALE Client: blau Client: klickTel Client: zanox Sector: Telecommunications Sector: Directory Assistance Sector: Online Marketing +WZXWZI\M.QVIVKM8IZ\VMZ[+.8*MZI\]VO[/UJ0 Kennedyallee 70Iv60596 Frankfurt am Main 8PWVM"(+49) 69-907476-12v.I`"(+49) 69-907476-70 www.cfpartners.com Frankfurt v Berlin v Vienna v Budapest v Mobile Geschäftsideen heben (endlich) ab! Das 21. Jahrhundert wird zur Epoche der Mobilität. Die man den Sprechern der Londoner Go:Play-Events, stehen Menschen werden noch mobiler, die Technologien ebenfalls. Web 2.0-Dienste Schlange, um an Ovi zu partizipieren. Face- Geschäftsleute und Studenten, Spieler und Hausfrauen, Teens book, Twitter, Flickr und digg werden genannt. Herauskom- und Twens – fast jeder möchte das, was er im Büro oder im men könnte ein zentraler Anlaufpunkt für Social-Network- Wohnzimmer zur Verfügung hat, auch unterwegs nutzen. Für Aktivitäten und digitales Lifestyle. Der einzige Wert, den Start-ups und Wagnisfinanzierer bieten sich große Chancen. Nokia selbst liefert: Alle Anwendungen sind im Handum- drehen mobil nutzbar. „Damit öffnet sich nun endgültig die Nur Kuchenkrümel Tür zum Markt“, freut sich Brix. Und fügt an: „Jetzt werden Für Matthias Brix, Investment Manager bei der Neuhaus die Programmierer so richtig loslegen.“ Partners GmbH, war die Einführung des iPhone die Initial- zündung. Zehn Millionen Geräte wurden in den ersten Handys mit Playstation-Qualitäten neun Monaten verkauft. Apple hat das Der Investor vom feinen Hamburger Jungfernstieg, der am iPhone nicht nur benutzerfreundlich Handygame-Hersteller Fishlabs Entertainment beteiligt ist, gestaltet, sondern lässt es mit groß- erklärt seinen Optimismus auch damit, dass Fishlabs zügig dimensionierten Datenpaketen, schon jetzt jeden Monat mehr Spiele für das iPhone ver- Titelthema meist sogar Daten-Flatrates, vertrei- kauft als für alle anderen Handy-Modelle zusammen. Laut ben. Erstmals gelang die völlige Fishlabs-Geschäftsführer Michael Schade fristen Mobile Durchgängigkeit des Mobilfunks zum Games hierzulande noch ein Schattendasein. Erst rund 6% Internet ohne Einbindung von Dritten. aller deutschen Spieler wählen ihr Mobiltelefon als Platt- Folglich haben die großen Mobil- form, obwohl Handys der neuesten Generation Spiele auf funkunternehmen an Einfluss verlo- dem Niveau von Sonys mobiler Playstation PSP möglich Matthias Brix, ren. In der Vergangenheit konnten T- machen. Weltweit könnten 2010 nach Marktforschungen Neuhaus Partners Mobile und O2, E-Plus und Vodafone gut sechs Mrd. USD für Handy-Games ausgegeben werden. von den Einnahmen aus Spielen oder Bezahldiensten in der Regel rund 80% einstreichen. Die Krümel vom Kuchen, die für die Produzenten solcher An- wendungen blieben, entfachten nicht gerade ein Feuer- werk an Innovationen. „Die Mobilfunk-Oligopolisten waren eher Bremser neuer Ideen“, klagt Brix: „Bisher lohnte es sich für Programmierer nicht sehr, neue Programme für mobile Geräte zu entwickeln. Das wird sich künftig aber ändern.“ Beim Vertrieb über das iPhone erhalten die Ent- wickler im Schnitt immerhin 70% der Einnahmen, bei Apple landen „nur“ noch 30%. Web 2.0-Dienste stehen Schlange Außerdem folgen dem Apfel des Anstoßes nun andere Unter- Mitte Januar vero?ffentlichte Fishlabs das Rennspiel Burning Tires fu?r iPhone und iPod nehmen: Google entwickelte die Plattform Android, und auch Touch bei Nokia rauchten hinter verschlossenen Türen die Köpfe. In Kürze wollen die Finnen die ersten Handys inklusive Für Deutschland wird ein zweistelliges Wachstum in Aus- Datenpaket verkaufen. Die Bühne, auf der künftig gespielt sicht gestellt. Wie Fishlabs setzt auch die ehemalige Klin- werden soll, haben die Nokia-Marketingexperten Ovi ge- geltonfirma Jamba auf ein solches Marktwachstum: Nach tauft. Das Wort bedeutet im Finnisch-ullgrischen „Tür“. Ovi der Übernahme durch Medien-Tycoon Rupert Murdoch soll steht für webgestützte Services und die Integration neuer die Mannschaft der Samwer-Brüder zu einem Alleskönner externer Dienste. Dazu passend hat der Konzern das Gaming- der mobilen Unterhaltung werden. Unter dem Namen „Fox Konzept „N-Gage“, die Navigations- und Kartenanwendung Mobile Group“ werden jetzt auch Hintergrundbilder, Spiele, Nokia-Maps und einen eigenen Musikladen gebaut. Glaubt Videos und Musik für unterwegs verkauft. 14 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de Monatliche Verdopplung des Geschäfts mit aktuellen Spielergebnissen und Blitztabellen. Die Ein Erfolgsgeheimnis des iPhone ist der AppStore, in dem Preise für die Anwendungen liegen zwischen 72 Cent und mittlerweile mehr als 15.000 Programme zum kostenpflich- 7,99 Euro. Das Inkasso übernimmt Apple. Die Intelligent - tigen oder kostenlosen Abruf bereit liegen – von Fußball- mobiles-Applikationen wurden innerhalb von drei Monaten News bis Furzgeräuschen. Mehr als 500 Mio. Downloads fast 1.500mal heruntergeladen. Bis 2010 will die Start-up- und weit über 300 Mio. Euro Umsatz seit Mitte 2008 belegen Company 480.000 Euro Umsatz mit dem Programm-Down- die Attraktivität. Ein Profiteur ist die junge Firma Intelli- loading via iPhone machen. „Das ist erst der Anfang“, ist gentmobiles. Zu den 17 Programmen der Wilhelmshavener, VC-Geber Gerd Nicklisch, geschäftsführender Gesellschaf- die im AppStore liegen, gehören Golf Caddy.me, ein Entfer- ter der Impala GmbH, sicher. Bis Ende des Jahres ver- nungsmesser, der mit der iPhone-GPS-Funktion dem Golfer spricht Intelligentmobiles-Geschäftsführer Lars Eickmeyer auf jedem Platz den kürzesten Weg zur nächsten Fahne „mindestens 30 weitere attraktive Anwendungen im App- zeigt, ein Restaurant- und ein Doctor-Finder sowie Fussi live Store“. Nicklisch investiert in die Firma, „weil das Geld- verdienen über mobile Geräte wie das iPhone jetzt erst Kein Handy wird häufiger für die Websuche genutzt richtig beginnt.“ Um noch schneller neue Applikationen als das iPhone entwickeln zu können, sucht Intelligentmobiles derzeit zusätzliches Wagniskapital. Frequenz der Zugriffe auf Suchseiten im Internet 2,2% Titelthema Alle Mobil- Werbung wird zielgenauer telefon- 4,8% Auch Sven Eppert, Investment Manager bei der BrainsTo- anwender 2,8% Smart- Ventures AG (b-to-v), schickt eine Gratulation und einen phone- 11,2% 14,4% 18,6% Dank Richtung Apple: „Das iPhone ist klarer Category Leader. Nutzer Apple hat mit dem AppStore ein neues Geschäftsmodell für iPhone- Nutzer 25,9% 20,4% 19,1% Mobile Applications lanciert, das als Vorbild für andere dient.“ Richteten sich frühere Geschäftsideen vor allem 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% nach den Netzbetreibern, stünden mittlerweile die End- Beinahe täglich Mindestens wöchentlich Ein- bis dreimal monatlich gerätehersteller im Fokus. Jetzt wird mit neuen Applika- Quelle: ComScore tionen Geld verdient. Zu den Portfoliounternehmen des Anzeige Der Business-Lauf am Berliner Müggelsee 25. April 2009 www.venture2run.de Verbinden Sie eine sportliche Herausforderung und entspanntes geschäftliches Networking. Wir freuen uns über die Unterstützung und aktive Teilnahme von Sir Rocco Forte und der Rocco Forte Collection! Michael Hock, smac | partners Ulf Leonhard, Continua AG Continua Unternehmensentwicklung AG | Schlesische Straße 26 | 10997 Berlin | 030 / 44 03 86 0 | www.continua.de | [email protected] Weltweiter Verkauf von Smartphones raumbewirtschafung via Handy und Internet), locr (auto- Hersteller 3. Quartal 2008 3. Quartal 2007 Wachstum 3. Q. 08 matische Georeferenzierung von Fotos über GPS) und Qiro Stückz. Marktanteil Stückz. Marktanteil ggü. 3. Q. 07 in % (mobiler Community- und Informationsdienst). Hürden für Nokia 15,4 Mio. 42,4% 16,0 Mio. 48,7% -3% den Siegeszug mobiler Technologien seien die unter- Research 5,8 Mio. 15,9% 3,2 Mio. 9,7% 82% schiedlichen Betriebssysteme und der undurchsichtige In Motion Tarifdschungel. Trotzdem bewegten sich die Portfoliofir- Apple 4,7 Mio. 12,9% 1,1 Mio. 3,4% 328% men „im Großen und Ganzen im Businessplan“. HTC* 1,7 Mio. 4,5% 1,3 Mio. 4,0% 26% Sharp 1,2 Mio. 3,4% 1,5 Mio. 4,7% -19% Auch Infrastruktur ist interessant Sonstige 7,6 Mio. 20,9% 9,6 Mio. 29,4% -21% Die VC-Firma Target Partners ist an der 2002 gegründeten Summe 36,4 Mio. 100% 32,7 Mio. 100% 12% Ubitexx GmbH beteiligt, einem Hersteller von Software für * Nur unter eigenem Namen vertriebene Geräte Smartphones und PDAs. Partner Kurt Müller ist überzeugt, Quelle: Gartner dass die von vielen Start-ups kritisierte Heterogenität der Hardware eine Chance darstellt: „Es gibt eine Vielzahl an Investorenkreises b-to-v gehört die Saarbrückener Mobile- Betriebssystemen und Anwendungen. Das führt mehr und city GmbH, die Systeme anbietet, mit denen Tickets und mehr zu Problemen auf Kundenseite, insbesondere bei grö- Parkscheine via Handy gelöst werden können. An Nokia ßeren Unternehmen.“ Für diese habe Ubitexx eine Lösung verkauft hat b-to-v im November die Züricher Firma Plazes entwickelt, „die einfach und unkompliziert in die vorhan- AG, die eine Lokalisierungskomponente für Social Net- dene IT der Kunden integriert werden kann“. Dank der ubi- works entwickelt hat. „Plazes war vom Timing her etwas zu Suite lassen sich laut Müller „beliebig viele Smartphones früh“, konstatiert Eppert. „Jetzt wird die Technologie bei und PDAs per Datenfernübertragung kosteneffizient ein- Nokia in deren Smartphones integriert.“ Weil sich zuneh- richten und verwalten“. Genutzt wird die Software „made mend Flatrate-Tarife durchsetzen, hält Eppert Geschäfts- by Ubitexx“ von Banken und Versicherungen, Medien- modelle, die ausschließlich auf Kostenersparnis abzielen, unternehmen, Energie- und Pharmakonzernen, in der Auto- wie Voice-over-IP-basiertes Callback, für wenig zukunfts- und in der Maschinenbauindustrie. Target Partners, mit trächtig: „Und Massen-SMS-Advertising wird ersetzt durch mehr als 200 Mio. Euro eine der größten Early Stage Ven- Target Advertising, das sich auf die Lokalität des Nutzers ture Capital-Gesellschaften Deutschlands, sieht besonders Titelthema bezieht und monetäre Mehrwerte bietet.“ gute Chancen im Management von Mobilfunkgeräten und Holger Heinen vom High-Tech Gründerfonds sieht eben- bei mobilen Spielen. Neue Geräte wie das iPhone, günstige falls einen eindeutigen Trend vom PC zum Mobilfunkgerät. Datentarife und eine effiziente Datenverbindung würden Interessant seien in diesem Zusammenhang auch ortsba- auch 2009 zu starkem Marktwachstum führen. sierte Dienste. Kein Wunder, dass sich die Bonner Investo- ren am Start-up Orbster beteiligt haben, das Online-Enter- Miteinander statt Konfrontation tainment-Produkte für GPS-Geräte anbietet. Weitere Port- Torsten Kreindl von der Grazia Equity GmbH glaubt, dass foliofirmen aus dem Bereich mobile Technologien sind sich durch das iPhone-Geschäftsmodell die „Mobilisie- baimos technologies (Steuerung und Verwaltung von Zu- rung“ von PC-basierten Web-2.0-Angeboten durch speziali- gangs- und Nutzungsberechtigungen), copark (Kfz-Park - sierte Anbieter „weitgehend erledigt“ habe. Den Bereich Nachgefragt bei Sven Eppert, Investmentmanager bei der BrainsToVentures AG VC Magazin: Wie beurteilen von den Usern häufiger plattformübergreifend genutzt. Sie die Zukunftsaussichten Ein Beispiel sind Social Networks, die nicht mehr nur am für mobile Technologien? PC im Büro oder Zuhause genutzt werden, sondern eben Eppert: Gut. Ich bin über- auch über Mobilgeräte. zeugt, dass schon in die- sem und im nächsten Jahr VC Magazin: Wird sich eine Plattform durchsetzen? leistungsfähigere Handsets, Eppert: Neben Nokias Symbian wird sich meines Erach- günstigere Flatrate-Tarife tens Android von Google zur führenden Mobile-Plattform sowie leichter zu installie- entwickeln. Android besticht durch seine offene Platt- rende und zu verwendende form-Architektur und eine breite Unterstützung bei den Applikationen dazu führen Endgeräte-Herstellern. werden, dass die Internet- nutzung auf mobilen End- Sven Eppert VC Magazin: Welches Segment sehen Sie kritisch? geräten weiter steigen wird. Eppert: Mobile Advertising wird zwar smarter, aber auf- grund der sich nur langsam entwickelnden Akzeptanz VC Magazin: Welche Anbieter werden davon am stärks- der User weniger stark wachsen als erwartet. Das liegt ten profitieren? zum einen daran, dass viele Nutzer ihr Mobilfunkgerät Eppert: Vor allem Anbieter etablierter Web-Applikatio- noch als etwas sehr Privates ansehen und sich zum ande- nen werden Gewinner sein. Diese Anwendungen werden ren an den noch immer vergleichsweise langsamen Ver- über die mobilen Geräte sozusagen verlängert und damit bindungen stören. 16 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin Sponsoring-Partner 2009 der Navigation halten die Stuttgarter Venture Capitalisten gäbe es Marktsegmente, die sich langfristig durch die Etab- zwar weiterhin für einen Wachstumsmarkt, sehen für Start- lierung und Integration von Smartphones und PDAs weiter ups aber mittlerweile Schwierigkeiten, „inmitten der schon positiv entwickeln: „Durch diese Entwicklung getrieben, gut verteilten Marktanteile“, so Torsten Kreindl, noch ei- trauen wir dem Mobile-Web-Segment großes Potenzial zu, nen Platz an der Sonne zu ergattern. insbesondere wenn die Infrastruktur einen effektiveren Grazia ist an drei jungen Firmen betei- Datentransfer ermöglichen wird.“ Erfolgsaussichten hätten ligt, die auf mobile Technologien set- Geschäftsmodelle, die auf die Integration mobiler Anwen- zen: A la Mobile (Linux-Anbieter) und dungen im Bereich Mobile-Commerce, Mobile-Content und Quantenna Communications Inc. (Wire - Mobile-Community setzen, die vereinfachen, sich skalieren less Networking) sitzen in Kalifornien, lassen und die Effizienz erhöhen. Sirius Venture Partners Mobile 3.0 (mobiles Fernsehen, frü - investiert im ITK-Segment in Start-ups, deren Produkte wie her MFD) in Deutschland. Besonders Web 2.0, ERP-Systeme oder CRM durch mobile Technolo - optimistisch sind die Kapitalgeber für gien ergänzt werden. A la Mobile. Das Unternehmen hat Tortsen Kreindl schon sechs Wochen nach der Google- In Nischen liegt noch Geld Android-Ankündigung das erste An- Auch Werner Arndt, Geschäftsführer des Münchener Busi- dro id-basierte Mobiltelefon vorgeführt. Kreindl: „2009 wird ness Plan-Wettbewerbs, hat festgestellt, dass Investoren das Jahr von Smartphones und mobilem Web 2.0 über be- derzeit besonderes Interesse an Verfahren und Produkten nutzerfreundliche Touchscreen-Oberflächen. Die Internet- haben, „die eine Optimierung der Datenqualität und die Er- nutzung übers Handy wird massiv steigen und Datenkar- höhung von Datenraten für die Endnutzer versprechen“. ten werden mobiles Breit band noch stärker gegen das Fest- Als Beispiel nennt er Applikationen mit Bewegtbild-Über- netz positionieren.“ Nach tragung an jeden Ort und zu jeder Zeit. Arndt legt dabei Die von deutschen Mobil- seiner Überzeugung wird es Wert auf die Feststellung, dass es sich bei Innovationen nie telefonen am stärksten in diesem Jahr erstmals wer- um gänzlich neue Technologien handelt, wie Marketing - frequentierten Websites befreie Musik-Flatrates in leute gerne behaupten, sondern „lediglich um neue Techni- größerem Rahmen und eine 1. Google ken oder Technik-Verfahren“. Titelthema Konsolidierung mobiler Be- 2. Yahoo Sascha Haselmayer, Geschäftsführer der Initiative Living triebssysteme geben. Damit 3. Wikipedia Labs Global, die von der Europäischen Kommission getra- nicht genug: „Noch im ers - 4. StudiVZ gen wird, prognostiziert den Themen Interface und Usability ten Halbjahr werden wir ers - 5. Youtube sowie komplexeren, auf Nischenmärkte orientierten t e konkrete Angebote für die 6. web.de Dienstleistungen eine glänzende Zukunft. So seien 18 Mio. Generation Facebook sehen.“ 7. spiegel.de europäische Studenten eine Zielgruppe, die laut einer Stu- Klar sei aber auch, dass sich 8. gmx.de die der Initiative nach mobilen Lösungen sucht und auch die Strategien von Netzbe- 9. eBay bereit ist, dafür zu zahlen. Das Team von Haselmayer hat treibern und Herstellern ins 10. Amazon 160 interessante mobile Anwendungen analysiert. Unter- Gehege kommen werden. Quelle: Opera Software nehmen wie Futurlink hätten sich erfolgreich im Markt posi- Statt Konfrontation fordert tioniert. Andere Firmen wie die schwedische Astando hät- Kreindl ein Miteinander. Die Akteure beider Seiten sowie ten gezeigt, dass man durch mobile Technologien bei- die Content-Anbieter sollten in den Mobilfunkmarkt das spielsweise auch Sehbehinderten und Demenzkranken einbringen, „was sie am besten können“. mehr Mobilität ermöglichen kann. Haselmayer: „Die ent- scheidende Frage für den weiteren Entwicklungspfad Monetarisierung ist entscheidend dieser Unternehmen ist die Skalierbarkeit ihrer Anwendun- Mobile Broadband und die damit verbundenen Bereiche gen. Sehbehinderte in Stockholm zu versorgen, bedarf wie Mobile Internet, Social Networking, Musik, Games oder eines Netzwerks von Partnern, wie etwa gemeinnütziger Payment stoßen laut Andreas Thümmler von der Corpo - Organisationen, Stadtverwaltung und Betreibern. rate Finance Partners CFP Beratungsgesellschaft mbH in Frankfurt derzeit bei VC-Gebern auf besonders großes In- teresse. Zu Recht, wie Thümmler meint, denn in diesem Fazit: Segment habe Deutschland gegenüber Ländern wie Japan, Der Erfolg des iPhone hat nicht nur Software-Entwickler Korea und Italien Nachholbedarf. „Keine relevante Zu- elektrisiert, sondern auch Wagniskapitalgeber. Es wird 2009 kunft“ sieht er für Multimedia Messaging Service (MMS), in Deutschland nicht viele Wirtschaftsbereiche geben, die gute Wachstumschancen dagegen für mobile E-Mail- sich so exzellent entwickeln wie die Szene der mobilen Dienste. „Wichtig ist letztendlich immer die Fähigkeit einer Technologien. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass es Technologie, Umsätze zu generieren“, sagt Thümmler. User in diesem Segment derzeit sowohl für Start-ups als auch allein würden nicht zum Erfolg führen, über die Zukunfts- VC-Gesellschaften darum geht, sich die besten Startplätze trächtigkeit entscheide die Monetarisierung. zu sichern. Ron Winkler von der Sirius Venture Partners GmbH in Düsseldorf teilt die Einschätzung einiger Analysten, „dass Jürgen Hoffmann sich der Gesamtmarkt einer Stagnation nähert“. Trotzdem [email protected] 18 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de zweimonatlich!jetzt Know-how für den Mittelstand Die Unternehmeredition 2009 NEU! 2009 Februar 2009, 9,80 Euro I/2009 2009 April 2009, 14,80 Euro II/2009 2009 Juni 2009, 9,80 Euro III/2009 Edition Edition Unternehmer Edition Unternehmer Unternehmer Edition Edition Edition Unternehmer Unternehmer Unternehmer Know-how für den Mittelstand Know-how für den Mittelstand Know-how für den Mittelstand Mittelstands- finanzierung 2009 Mezzanine 2009 Steuern & Recht 2009 7. Jahrgang 4. Jahrgang Praxistipps von A-Z Das bewährte Individuallösungen Nachschlagewerk im Vordergrund Erbschaftsteuerreform – Unternehmensteuerreform – Zinsschranke – Unternehmer & Märkte – Strategie & Management – Beteiligungskapital – Anbieter – Modelle – Konditionen – Fallbeispiele – Individuallösungen – Stille Bilanzrechtsmodernisierungs gesetz (BilMoG) – IFRS – u.v.m. M&A – Factoring – Leasing – Mittelstand & Börse u.v.m. Beteiligungen – Nachrangdarlehen – Genussscheine – Hybridanleihen u.v.m. Erscheinungstermin: 28. Feb. 2009 Erscheinungstermin: 30. April 2009 Erscheinungstermin: 13. Juni 2009 2009 August 2009, 9,80 Euro IV/2009 2009 Oktober 2009, 9,80 Euro V/2009 2009 Dezember 2009, 9,80 Euro VI/2009 Edition Edition Unternehmer Edition Unternehmer Unternehmer Edition Edition Edition Unternehmer Unternehmer Know-how für den Mittelstand Unternehmer Know-how für den Mittelstand Know-how für den Mittelstand Private Equity Turnaround 2009 Internationalisierung 3. Jahrgang 3. Jahrgang 2. Jahrgang 3. Jahrgang Beteiligungs kapital Wege aus der Krise Chancen in fremden Märkten aus Unternehmersicht Privates Beteiligungskapital – MBO – MBI – Unternehmensnachfolge – Stadien der Unternehmenskrise – Krisenfrüherkennung – Finanzierungs instru mente im Krisenfall – Expansionsfinanzierung – Standortwahl – Produktionsstätten & Absatz- Unternehmensbewertung – Fallbeispiele u.v.m. die Rolle von Restrukturierungsberatern – die Gefahr der Insolvenzverschleppung, u.v.m. märkte – Interkulturelles Management – Erfahrungsberichte u.v.m. Erscheinungstermin: 29. Aug. 2009 Erscheinungstermin: 17. Okt. 2009 Erscheinungstermin: 5. Dez. 2009 Termine „Steuern & Recht 2009“ Ansprechpartner Anzeigen Erscheinungstermin: 28. Februar 2009 Katja Sauerbrey, Johanna Wagner, Laura Rehberger Anzeigenschluss: 16. Februar 2009 Tel. +49 (0) 89-2000 339-56, -50, -55; [email protected], Druckunterlagenschluss: 20. Februar 2009 [email protected], [email protected] Vis-à-vis „Unternehmen brauchen Alternativen zum Bankkredit“ Interview mit Thomas Vinnen und Clemens Wagner von der WCF Finetra- ding AG sowie Peter Martetschläger, Aufsichtsrat der Schnell Motoren AG Gerade in diesen turbulenten Zeiten setzen sich Mittelständler mit alternativen Finanzierungsinstrumenten auseinander, um sich für die Zukunft zu rüsten. Mit Finetrading ist ein rela- tiv neues Konzept des Working Capital Managements auf dem Markt: Die baden-württembergische Schnell-Gruppe nutzt es bereits im zweiten Jahr für die Finanzierung ihres Waren ein- kaufs. Peter Martetschläger, Aufsichtsratsvorsitzender der Schnell Motoren AG, stieß im Zuge einer Internetrecherche auf das innovative Finanzierungskonzept. Nach zwei Gesprä - chen mit Clemens Wagner und Thomas Vinnen von der WCF konnte die Zusammenarbeit rasch besiegelt werden. Gemein- V. l. n. r.: Clemens Wagner, Thomas Vinnen, Andreas Uhde und Peter Martetschläger sam erläutern sie den Einsatz von Finetrading in der Praxis. VC Magazin: Herr Vinnen, wie entstand die Idee, eine VC Magazin: Welchen Einfluss hat der Einsatz von Fine- Märkte & Zahlen Wareneinkaufsfinanzierung anzubieten? trading auf den Kreditrahmen bei Banken? Vinnen: Obwohl der Grundgedanke von Finetrading auf Martetschläger: In der Bilanz und der Saldenliste taucht der Hand liegt, gaben erst unterschiedliche Studien über WCF als Lieferant auf, in unseren Verhandlungen mit Finanz - den Finanzierungssektor den finalen Impuls, eine Waren- instituten war das aber bisher überhaupt kein Thema. einkaufsfinanzierung, unter Nutzung der von Lieferanten Wagner: In der Regel wird unser Engagement von Kredit- gewährten Skonti, anzubieten. Die Erfahrung zeigt, dass gut gebern positiv gesehen: Wir bekommen derzeit verstärkt zwei Drittel der Unternehmer in Deutschland gewährte Anfragen von Banken, die aufgrund der aktuellen wirt- Skonti nicht ausnutzen und kein aktives Management ihres schaftlichen Lage ihre Linien für bestimmte Unternehmen Umlaufvermögens betreiben. Somit hat uns der Markt den nicht erhöhen können und uns daher als ergänzenden Fi- Anstoß für Finetrading gegeben. nanzierungspartner mit ins Boot nehmen wollen. Somit hat Finetrading eine ergänzende Wirkung. VC Magazin: Herr Martetschläger, welche Rolle spielt Finetrading im Finanzierungsmix der Schnell-Gruppe? VC Magazin: Besagte Banken fallen in jüngster Zeit mehr Martetschläger: Als mittelständisches Unternehmen nut- denn je durch eine rigorose Due Diligence vor der Kredit- zen wir neben WCF natürlich auch klassische Banklinien, vergabe auf. Wie sieht der Prüfungsprozess bei der WCF zudem Schuldscheindarlehen und Mezzanine-Kapital. Finetrading AG aus? Finetrading ist sehr flexibel einsetzbar und bietet damit Martetschläger: Wir haben mit WCF nach der Vorlage ver- gegenüber einem starren Mezzanine-Produkt einen Vor- schiedener Unterlagen wie testierter Jahresabschlüsse teil. Finetrading nimmt man in Anspruch, wenn man es und BWAs sowie einem Gespräch über die Unterneh- braucht, und zahlt, wann man kann. mensplanung rasch einen Rahmenvertrag geschlossen. Vinnen: Bei der Prüfung der Unterlagen setzen wir auf unsere eigene Kreditabteilung und damit eine individuelle Betrach- tung. Für uns steht dabei im Mittelpunkt, was wir für den Kun- den erwerben: Kann er diese Waren innerhalb von maximal „Finetrading ist 120 Tagen handeln und damit wieder Liquidität generieren? sehr flexibel VC Magazin: Nach welchen Kriterien wird das maximale einsetzbar“ Volumen festgelegt, für das WCF im Kundenauftrag einkauft? Wagner: Jeder Finetrading-Kunde wird von uns bei Euler Hermes kreditversichert. Das maximale Risiko, das dieser Kreditversicherer übernimmt, stellt das Limit dar, welches wir dem jeweiligen Kunden einräumen. Peter Martetschläger, Schnell Motoren AG 20 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de VC Magazin: Wie refinanziert sich die WCF Finetrading AG? Vinnen: Wir sind eine 100%-Tochter einer österreichischen Beteiligungsgesellschaft. Über diese konnten wir anfangs „Jeder Kunde wird auf verschiedene Refinanzierungsinstrumente zu greifen. Mittlerweile arbeiten wir jedoch völlig eigenständig, vor- von uns rangig mit Kreditinstituten, aber auch Factoringgesell- kreditversichert“ schaften, und nutzen den Kapitalmarkt als Quelle. VC Magazin: Der liquiditätssteigernde Effekt von Finetra- ding im Wareneinkauf ähnelt der Wirkung von Factoring auf der Absatzseite. Was spricht für das eine, was für das Clemens Wagner, WCF Vertriebs GmbH andere? Wagner: Beide Instrumente haben eine komplementäre Märkte & Zahlen VC Magazin: Sind WCF-Kunden verpflichtet, sämtliche Wirkung und schließen sich keineswegs gegenseitig aus. Einkäufe über Finetrading abzuwickeln? Durch den Einsatz von Finetrading und die damit einherge- Martetschläger: Nein, das bleibt uns überlassen. Wir haben hende optimierte Wareneinkaufsfinanzierung bringen wir eine relativ heterogene Lieferantenstruktur und nutzen Fi- ein Unternehmen möglicherweise erst in die Lage, dass es ne trading vorrangig für unsere größten Lieferanten Scan- nach dem Verkauf fertiger Güter Factoring nutzen kann. Diesel und Hoeckle. Natürlich spielt bei dieser Entschei- Vinnen: Ein wesentlicher Unterschied ist die zuvor be- dung auch unsere Liquiditätsplanung eine wichtige Rolle: reits angesprochene Flexibilität. Zur Vermeidung von Im eher umsatzschwachen ersten Halbjahr nutzen wir Fine- Klumpenrisiken verlangt ein Factorer in der Regel, dass trading zur Sicherung der Liquidität; im zweiten Halbjahr, alle Kundenrechnungen in Liquidität gewandelt werden. um das Working Capital öfter umschlagen zu können. Diese Auflage gibt es beim Finetrading nicht. Wagner: Unsere Kunden entscheiden selbst, ob sie die Martetschläger: Wir haben natürlich auch Factoring ge- WCF-Linie nutzen wollen und wenn ja, für welchen Liefe- prüft. Unserer Kundenstruktur vom industriellen Biogas- ranten und in welcher Höhe. anlagenbauer bis hin zum Landwirt ist eine Globalzession jedoch schwer vermittelbar. Factorer tun sich zudem schwer mit der Bewertung der Risiken, wenn wir mit Kun- „Gerade in der den Ratenzahlungen vereinbaren. jetzigen Zeit sind VC Magazin: Wie wird sich der Stellenwert alternativer Lieferanten froh, Finanzierungsformen über die nächsten Jahre verändern? Martetschläger: Unternehmen brauchen in der jetzigen wenn ihre Rech- Phase Alternativen zum Bankkredit. Vielen Mittelständ- nungen zeitnah lern brechen nach sehr guten Jahren die Märkte weg. Dar- aus folgen große Lagerbestände, die sich nicht mehr um- beglichen werden“ schlagen lassen, und eine rasant wachsende Bedeutung des Themas Working Capital. Diese Probleme kann Fine- Thomas Vinnen, WCF Finetrading trading nicht allein lösen, sondern es werden weitere Konzepte wie eine Lagerfinanzierung gebraucht. VC Magazin: Der Finetrading-Anbieter tritt als Besteller VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch! beim Lieferanten auf und veräußert die erworbenen Gü- ter an seinen Kunden weiter. Wie reagieren Lieferanten [email protected] auf den Vorschlag, einen ihnen in den meisten Fällen wahrscheinlich unbekannten Dienstleister wie WCF als Geschäftspartner zu akzeptieren? Zu den Gesprächspartnern Vinnen: In der Tat besteht hier ab und an Überzeu - gungsarbeit. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass viele Liefe- Die 1992 gegründete Schnell Zündstrahlmotoren AG & ranten nach positiven Erfahrungen der Abwicklung auf Co. KG mit Sitz im Allgäu beschäftigt rund 160 Mitar- uns zukommen und Finetrading sogar anderen ihrer beiter. Peter Martetschläger ist der Aufsichtsratsvor- Kunden empfehlen. Gerade in der jetzigen Zeit sind Liefe- sitzende der Schnell Motoren AG. Die Unternehmens- ranten froh, wenn ihre Rechnungen zeitnah beglichen gruppe ist auf den Bau von Aggregaten für Biogasanla- werden. gen spezialisiert und erzielte 2007 einen Umsatz von ca. Martetschläger: Einem unserer Lieferanten war es 42 Mio. Euro. Die WCF Finetrading AG wurde im Jahr 2003 tatsächlich wichtig, über WCF Informationen einzuholen gegründet und hat ihren Sitz in München. Thomas Vin- und das Unternehmen zu prüfen. Innerhalb einer Woche nen ist Vorstand der WCF Finetrading AG, Clemens wurde dieser Prozess jedoch abgeschlossen. Wagner Geschäftsführer der WCF Vertriebs GmbH. www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 2/2009 21 Menschen & Macher Dr. Rolf Wickenkamp Teil 29 der Serie: Köpfe der deutschsprachigen Private Equity-Szene Seine Mitarbeiter beschreiben ihn als höchst professionell tinnen begann, wurde bis zum Jahr 2008 sukzessive auf 45 und erfahren – aber auch als sehr menschlich und team - Mitarbeiter und knapp drei Mrd. Euro under Management orientiert in der Führung. Der Team-Gedanke ist Dr. Rolf ausgebaut. Zum Jahresbeginn 2009 ging CAM in der neu Wickenkamp nicht nur im Berufsleben wichtig. „In der weni - gegründeten Sal. Oppenheim Private Equity Partners S. A. gen Freizeit, die ich habe, treibe ich relativ viel Sport“, sagt auf. Gemeinsam mit Rolf Enders und Stefan Herzog bildet der Vater von zwei erwachsenen Kindern. Neben den Ein- Dr. Rolf Wickenkamp das Executive Board der in Luxem- zelsportarten Joggen und Tennis spielte der 60-Jährige bis burg ansässigen Gesellschaft. vor kurzem auch aktiv in einer Hockeymannschaft. Diesen Sport möchte er zukünftig wieder verstärkt betreiben. „Es Neue Herausforderung Sal. Oppenheim Private ist etwas Besonderes, Siege oder Niederlagen in der Ge- Equity Partners meinschaft zu erleben“, bekennt der Managing Partner der Bereits seit 2003 managt CAM die Private Equity-Aktivitä- frisch gegründeten Sal. Oppenheim Private Equity Partners ten von Sal. Oppenheim, die seither 15% der Anteile von S. A. CAM hielten. 2007 erwarb Sal. Oppenheim dann die Mehr- heitsanteile an CAM und sicherte sich darüber hinaus Banklehre, Studium, Vorstandsassistenz auch die Mehrheit an der VCM Venture Capital Manage- Märkte & Zahlen Nach dem Abitur absolvierte Wickenkamp eine Ausbil- ment, einem auf Venture Capital- und Mezzanine-Invest- dung zum Bankkaufmann, bevor er an der Universität ments spezialisierten deutschen Dachfonds mit Sitz in Köln Volkswirtschaftslehre studierte und promovierte. München. Anschließend startete er seine berufliche Laufbahn als Durch den soeben vollzogenen Zusammenschluss von Vorstandsassistent bei der Barmenia Versicherung in CAM, VCM und dem Geschäftsbereich Alternative Invest- Wuppertal, wo er schnell zum Bereichsleiter Kapitalanla- ments des Bankhauses Sal. Oppenheim managt die neue gen aufstieg. In dieser Funktion wechselte er 1987 zur Co- Sal. Oppenheim Private Equity Partners aktuell ein Ge- lonia Nordstern Versicherung, der heutigen AXA, für die samtvolumen von nahezu fünf Mrd. Euro, beschäftigt 90 er insgesamt neun Jahre, viele davon als Vorstand für Mitarbeiter und unterhält Niederlassungen in den USA, Kapitalanlagen, tätig war. „Wir haben dort schon 1987 Europa und Asien. Das gemeinsame strategische Ziel die- begonnen, in Private Equity zu investieren, zu einem für ser Unternehmenszusammenführung ist es, einen global Deutschland sehr frühen Zeitpunkt“, erinnert sich der ge- tätigen Fund-of-Funds-Manager für Private Equity zu bürtige Rheinländer. 1996 verschlug es ihn für drei Jahre schaffen und zu einem der weltweit führenden Wettbe- in die Schweiz – als CFO und Mitglied des Verwaltungsrates werber aufzubauen. „Jetzt gilt es aber zuerst, diese drei der internationalen Asset Management- und Privatban- unterschiedlichen Einheiten zu einem schlagkräftigen kengruppe Liechtenstein Global Trust (LGT), die damals Ganzen zu formen“, weiß Wickenkamp. Eine Herausforde- gerade ihre Aktivitäten im Private Equity- und Hedgefonds - rung, die dem Teamplayer entgegenkommen dürfte. bereich aufbaute. [email protected] Dachfondsspezialist trifft Single-Fund-Manager Bei einem privaten Termin lernte er 1998 den deutschen VC-Pionier und ehemaligen CEO von TVM Techno Ven- In der Private Equity-Branche steht meist das Kapital im ture Management, Constantin von Dziembowski, kennen. Vordergrund. Der entscheidende Faktor, der den Erfolg „Wir hatten beide eine unterschiedliche Historie im Pri- oder Misserfolg von Transaktionen bestimmt, sind aber vate Equity-Bereich und waren, bzw. sind, von Private die beteiligten Personen. Seit August 2007 werden im Equity überzeugt“, so Wickenkamp. 1999 gründeten sie in Rahmen dieser Serie prominente Dealmacher vorge- Köln gemeinsam die CAM Cologne Asset Management stellt. Unter den bisher portraitierten Köpfen befinden GmbH. „Es gab zu diesem Zeitpunkt in Deutschland keinen sich neben „Branchendinos“ wie Dr. Hellmut Kirchner Fund of Funds-Manager, der sich auf institutionelle Inves- (VCM Capital Management) und Gustav Egger (Deutsche toren und auf Buyout-Investments konzentrierte, erläutert Beteiligungs AG) auch Buyout-Manager wie Steve Koltes Wickenkamp, der im Fundraising-Prozess Versicherun- (CVC Capital Partners) und Thomas Pütter (Allianz Capi- gen, Banken und Pensionskassen adressierte. Ab 2000 tal Partners) sowie Aufsteiger der jüngeren Generation wurde investiert. Was im Zweier-Team mit zwei Assisten- wie Marc Samwer (European Founders Fund). 22 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de Alternative Investor BAI Conference ANNOUNCEMENT Dienstag, 17. März - Mittwoch, 18. März 2009 Congress Center · Frankfurt Key-note Sprecher: Peter Clarke, CEO, Man Group u.a. Workshop für institutionelle Anleger Goldsponsor Silbersponsor Bronzesponsor Hauptmedienpar tner Medienpartner Internationaler Online-Medienpartner www.ai-conference.com Executive Talk „Wir haben Wachstumsraten wie früher Internetunternehmen“ Interview mit Peter Kowalsky, Geschäftsführer Bionade GmbH Eine Limonade zu brauen, sie also über Fermentation her- zustellen, war 1995 eine revolutionäre Idee. Zehn Jahre lang brauchte es, bis aus der Idee das Produkt Bionade reif- te. Der Geschäftsführer der Bionade GmbH, Peter Kowalsky, wurde von der Umweltorganisation WWF und der Zeitschrift „Capital“ im Jahr 2007 zum „Ökomanager des Jahres“ ge- wählt. Im Interview mit Georg von Stein spricht Kowalsky darüber, wie Bionade seinen Wasserbedarf der Natur zurückgibt, den Vertrieb über Infektionsherde organisiert und warum Private Equity keinen Wunschpartner darstellt. VC Magazin: 1995 stand die Brauerei Peter kurz vor der Pleite, heute produziert sie über 200 Mio. Flaschen Biona- de im Jahr. Ein weiter Weg, oder? Märkte & Zahlen Kowalsky: Die Brauerei stand nicht wirklich vor der Plei- te – sie konnte eine Familie ernähren, aber nicht alle drei Familien. Deshalb wollten wir ein zweites Standbein auf- bauen, und so kam es zur Idee von Bionade. Damals hat- ten wir ungefähr 15 Mitarbeiter und ca. drei Mio. DM Um- satz. Das Fatale war, dass die Umsetzung der 1995 gebore- nen Idee, Bionade zu erschaffen, bis zum fertigen Produkt fast zehn Jahre verschlungen hat. In diesen zehn Jahren haben wir die Brauerei fast in den Ruin geforscht und rund drei Mio. DM sowie unser ganzes Privatvermögen Peter Kowalsky hineingesteckt. Bionade war somit der Grund dafür, dass es der Brauerei zunächst furchtbar schlecht ging. z. B. sechs Wochen gedauert und ein paar tausend Mark gekostet. Dasselbe kriegen Sie heute über Google in fünf VC Magazin: Sie hatten also oft Existenzängste und Sekunden. Das zweite große Hindernis war unsere perma- Schweißperlen auf der Stirn? nente Geldknappheit. Kowalsky: Druck kam vor allem auch von unseren Mitar- beitern. Uns hat es dabei eher Fleißperlen auf die Stirn ge- VC Magazin: Schließlich kam Bionade auf den Markt. Wie trieben. Wir wollten ein Produkt kreieren, das ausschließ- haben Sie diesen Moment empfunden? lich in Brauereien herzustellen ist und sich von selbst Kowalsky: Das war zu nächst tragisch. Die Leute hatten schützt gegen die Kopie von Softdrink-Herstellern. Ein das Produkt überhaupt nicht verstanden, weil es seiner fermentiertes, also mit Mikroorganismen hergestelltes, Zeit voraus war. Wir dachten: Bionade wird der Öffent- alkoholfreies Getränk gab es schlichtweg nicht. Dieser lichkeit bekannt, dann versteht jeder Bionade und kauft Anspruch an das Produkt hat aber dazu geführt, dass der sie. Aber genau das Gegenteil passierte. Da hätten fast al- Entwicklungsprozess so lang dauerte. Auch das Lebens- le die Geduld verloren, dran zu bleiben. Heute aber ist die mittelrecht kannte ein solches Lebensmittel nicht und Situation fantastisch, auf der ganzen Welt gibt es so etwas hat es sogar bis heute nicht geregelt. Es war der Supergau wie den Zeitgeist für Bionade. für Beamte. VC Magazin: Wie gehen Sie mit Nachahmern um, also mit VC Magazin: Was waren die größten Hindernisse? Bioaqua, Maltonade oder Spirit of Georgia? Kowalsky: Das größte Hindernis war die Unkenntnis über Kowalsky: Man muss unterscheiden. Sinconade, Malto- die Mikroorganismen, mit denen noch niemand vorher nade oder andere kopieren uns optisch. Inhaltlich sind gearbeitet hat. Eine Weltrecherche über Gluconsäure hat das ganz andere Produkte. Die sind nicht fermentiert, teil- 24 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de weise sind sie nicht einmal Bio, wenn man z. B. Georgia von Coca Cola nimmt. Wenn jemand inhaltlich was ganz anderes ist, aber trotzdem dem Verbraucher suggeriert, er ist dasselbe, dann wehren wir uns. VC Magazin: Heißt das, Sie hätten ein Interesse daran, dass es mehr fermentierte Limonaden gibt? Warum macht das keiner? Kowalsky: Mehr fermentierte Limonaden würden unse- ren Markt noch ankurbeln. Aber große Unternehmen arbei - ten nicht mit einem dynamischen Produktionsprozess wie dem unseren. Sie verlassen sich lieber auf Grundstoffe, deren Produktion sie genau standardisieren können. Dann Märkte & Zahlen können sie das Getränk selbst in Indien abfüllen lassen, und der Abfüllmeister kann den Prozess fließbandmäßig organisieren. VC Magazin: Ihr Unternehmensleitspruch lautet „Bionade, Wachstumsstrategie denkt und meist einen viel schnelleren offizielles Getränk für eine bessere Welt“. Wie leben Sie Exit anstrebt. ihn? Kowalsky: Die Uridee von Bionade war die bessere oder VC Magazin: Hat denn nie ein Private Equity-Haus bei Ihnen gesündere Biolimo. Also geben wir einen Großteil unserer angeklopft? Gelder nicht für klassische Werbung aus, sondern für so- Kowalsky: Doch, immerzu. Wir haben Wachstumsraten ziale Projekte. Dieses Jahr haben wir zudem das Trink- wie früher Internetunternehmen. Dadurch sind wir ein wasserwald-Projekt angestoßen: Wir werden den gesam- ideales Ziel für Beteiligungen. Von Schweizer Banken, die ten Trinkwasserbedarf, der für das Produkt Bionade jähr- sich sogar minderheitsmäßig beteiligt hatten, bis hin zu lich anfällt, in Bäumen anpflanzen. Wenn Sie einen Nadel- Private Equity-Firmen hatten wir alle Anbieter im Haus. wald in einen Laubwald umbauen, kommt mehr Wasser in Wir werden aber versuchen, dass Unternehmen sich bei den Boden. Wir sind das erste Unternehmen weltweit, das uns beteiligen. Denn das Auslandsgeschäft müssen wir seinen Wasserbedarf nachhaltig der Natur zurückgibt. mit Partnern zusammen aufbauen, da brauchen wir die nächsten drei Jahre finanzielle Unterstützung. Wir wollen VC Magazin: Mittlerweile gibt es Bionade bei McDonald’s. mit Unternehmen zusammenarbeiten, die nicht das Beißt sich das nicht? Wachstum im Vordergrund sehen, sondern ein reines Kowalsky: Der Geistliche geht auch da hin, wo die Heiden Markendenken haben. Uns geht es nicht um Ertragsmaxi- sind. Wir haben Bionade ja als Volksbrause entwickelt. mierung, sondern um Markenmaximierung. Ein solches Massenprodukt muss da sein, wo die Masse es haben will. VC Magazin: Zum Schluss: Wer fasziniert Sie als Persön- lichkeit? VC Magazin: Wie sieht Ihre Wachstumsstrategie im Aus- Kowalsky: Mein Stiefvater, Dieter Leipold. Er ist ein Erfin- land aus? der und hat die Gabe, Dinge und Situationen zu sehen, die Kowalsky: Wir gehen in offene, trendorientierte Städte es noch gar nicht gibt. So hat er es auch bei Bionade getan. wie z. B. San Francisco, Barcelona, London, Wien, Zürich. Dabei verfolgen wir eine dreistufige Strategie für einen VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch! viralen Vertrieb: Zuerst legen wir „Infektionsherde“ und bieten Bionade in bestimmten Cafés, Läden oder Bars an. Georg von Stein Im zweiten Schritt kommen Verkaufsstellen dazu. Dann [email protected] fragen Leute: Wo kann ich das noch kaufen? Dadurch kom- men schließlich Supermärkte und andere automatisch auf uns zu. Zum Gesprächspartner VC Magazin: Können Sie das Wachstum aus dem Cash- Peter Kowalsky entwickelte mit seinem Stiefvater Die- flow finanzieren? ter Leipold die Biolimonade „Bionade“. Seit 1997 ist er Kowalsky: Wir wachsen zur Hälfte aus dem Cashflow. Da- geschäftsführender Gesellschafter der Firma „Bionade her brauchen wir auch Anschubfinanzierungen. Die holen International GmbH“ und seit 2002 auch der Bionade wir möglichst bei einer Bank. Das wird allerdings immer GmbH. Der Medienkonzern Axel Springer AG ehrte ihn schwieriger, weil eine Bank ungern Wachstum finanziert. als „Mittelständler des Jahres“. Er ist zudem Preisträ- Aber wir finanzieren uns auf keinen Fall über reines Private ger des BDU-ManagerAward des Bundesverbandes Equity, weil ein Private Equity-Fonds konträr zu unserer Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 2/2009 25 VC-Kolumne Leere Menge Zum Autor Dr. Michael Brandkamp ist Dabei ist es für VCs gerade in der Krise wichtig, auf Qua- Geschäftsführer der High-Tech lität zu setzen. Erfolgreiche Fonds waren immer diejeni- Gründerfonds Management gen, die in schlechten Zeiten investierten und in guten GmbH mit Sitz in Bonn. Vor Zeiten verkauften. Die aktuelle Krise bietet somit Chan- dem Aufbau des High-Tech cen für Investoren und Gründer. Im Prinzip ist alles vor- Gründerfonds verantwortete handen: starke Technologien mit hohem Innovationspo- er als Abteilungsdirektor in- tenzial genauso wie gute Manager und Coaches, die geeig- nerhalb der KfW Bankengrup- nete Konzepte stricken können. Nur: Wie bringen wir sie pe den Bereich Innovationsfi- zusammen? nanzierungen und Beteiligun- gen. Um das Problem zu lösen, müssen wir mehr von der Grün- derszene in den USA lernen. Durch gut funktionierende Netzwerke finden dort kreative Entwickler mit innovati- Ein exzellentes Managementteam, eine viel versprechen- ven Technologien und kompetente Manager zusammen. de Innovation und ein schlüssiges Konzept: Diese An- Eine solche Kultur gilt es hierzulande zu entwickeln. sprüche an Gründungen sind hinlänglich bekannt. Doch in wie vielen Fällen bleiben die Ansprüche des Investors Besonders Erfolg versprechend wäre es, wenn Hochschu- ein frommer Wunsch? Müssen nicht immer in mindestens len und Forschungseinrichtungen Technologien profes- einem Punkt Abstriche gemacht werden, weil die Schnitt- sioneller und routinierter auf Gründungen übertragen Early Stage & Expansion menge von perfektem Team, Innovation und geeignetem und wenn mehr erfahrene Unternehmer in Neugründun- Konzept nahezu leer ist? Investoren setzen mitunter auf gen einsteigen würden. Wer zum Serial Entrepreneur das zweitbeste Pferd, in der Hoffnung, dass Unvollkom- wird, hat schon wertvolle Erfahrungen mit VCs gemacht menheiten sich schon mit der Zeit korrigieren lassen wer- und ist anderen Gründern meilenweit voraus. Es ist lo- den. benswert, dass sich manche Unternehmer als Business Angels für die nächste Gründergeneration einsetzen. Es gibt sie: die Forscher, die sich zum Manager umerzie- Noch stärker zu begrüßen wäre es allerdings, wenn sie hen lassen, Manager, die plötzlich Erfolge im Labor feiern. abermals zum Unternehmer und neue Ideen mit voller Aber sie sind sehr selten! Wie die Charaktere, so lassen Kraft vorantreiben würden. Beispiele dafür gibt es bereits sich auch die Konzepte nur begrenzt „frisieren“. Selbst in der deutschen IT- und Internetszene. Branchen wie Berater und Coaches können nur wenig ausrichten, wenn Cleantech, Medizintechnik oder Anlagenbau können davon nicht von vornherein die Marschrichtung stimmt. eine Menge lernen. Anzeige 3 VentureCapital Magazin 3/2009 Sonderbeilage März 2009 Private Equity • Buyouts • M&A Magazin VentureCapital Sonderbeilage www.vc-magazin.de VentureCapital Das Magazin für Investoren und Entrepreneure Magazin „Cleantech-Investments“ (2. Jg.) SONDERBEILAGE Cleantech- Anzeigenschluss: 16. Februar 2009 Investments 2. Jahrgang Erscheinungstermin: 27. Februar 2009 Ansprechpartner: Katja Sauerbrey Tel.: 089-2000 339-56 Cleantech in Deutschland, Europa und weltweit – Vom Hype zur Realität – Zahlen und Märkte – Technologien und Trends – Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) im Fokus – Fallstudien – Interviews – u. v. m. Fax: 089-2000 339-39 [email protected] „Konsortien sollten nicht zu groß werden“ Early Stage & Expansion Interview mit Peter Pauli, Geschäftsführer der BayBG Mit der BayBG verbindet man zunächst einen Finanzie- Unsere Beteiligungsmodelle rungspartner für den bayerischen Mittelstand. Dass die ne- im VC-Geschäft sind aber ben der MBG Baden-Württemberg größte der mittelständi- dennoch marktüblich. Wir schen Beteiligungsgesellschaften in Deutschland auch in sind auch bereit, uns an die junge Unternehmen investiert, ist weniger bekannt. Peter Wünsche anderer Investo- Pauli, Mitglied der Geschäftsführung der BayBG, erläutert ren anzupassen. Peter Pauli die Strategie seiner Gesellschaft im Venture Capital-Seg- ment und spricht über die Vorzüge des Co-Venturings. VC Magazin: Wird Co-Venturing im aktuellen wirtschaftli- chen Umfeld noch an Bedeutung gewinnen? VC Magazin: An der BayBG hält die LfA rund 23%. Mit der Pauli: Davon bin ich überzeugt. 2008 haben einige VCs er- Bayern Kapital gehört zudem ein reiner Frühphasenfinan- folgreich Fundraising betrieben. Dennoch sind die Fonds zierer zur LfA-Gruppe. Wie grenzen Sie Ihre Venture Capital- kleiner ausgefallen als erhofft, so dass die Diversifizie- Aktivitäten gegenüber dem Schwesterunternehmen ab? rung der Investments über Konsortien eine weiter wach- Pauli: Wir sind im VC-Bereich ein Later Stage-Investor, sende Rolle spielen wird. während sich Bayern Kapital bereits deutlich früher enga- giert. Insbesondere steigen wir erst ein, wenn ein markt- VC Magazin: Welche Erfahrungen haben Sie in den letzten fähiges Produkt vorhanden ist. Rund um dieses Thema Jahren mit Co-Venturing gemacht? gibt es natürlich eine Schnittmenge, die sowohl Bayern Pauli: Insgesamt halten wir derzeit 24 Beteiligungen im Kapital als auch die BayBG abdecken. VC-Bereich, wobei wir etwa bei der Hälfte Konsortien mit anderen Investoren geschlossen haben. 2008 ist uns un- VC Magazin: Sie investieren auch gemeinsam mit anderen ter dem Lead-Management von Ventegis aus Berlin ein Beteiligungsgesellschaften. Warum ist Co-Venturing für die Exit bei der Nürnberger CAS innovations AG gelungen. BayBG attraktiv? Bisher haben wir sehr gute Erfahrungen gesammelt. Pauli: Wir sind relativ breit aufgestellt und sehen gern, wenn ein Co-Investor auf die jeweilige Branche oder Tech- VC Magazin: Wie sieht die Planung der BayBG für den nologie fokussiert ist. Zudem investieren wir im ersten Wagniskapitalbereich aus? Schritt in der Regel nicht mehr als eine Mio. Euro, so dass Pauli: Im Venture Capital-Bereich haben wir über die letz- wir den Kapitalbedarf von jungen Technologieunterneh- ten Jahre im Schnitt vier bis fünf Mio. Euro aufgeteilt auf men häufig nicht alleine stemmen können. ca. fünf Beteiligungen p. a. investiert. Das haben wir auch heuer vor. Auch unser Mittelstandsgeschäft wollen wir VC Magazin: Was sollte man beim Co-Venturing vermeiden? 2009 übrigens trotz Finanzkrise mindestens im bisherigen Pauli: Konsortien sollten nicht zu groß werden, damit die Umfang fortsetzen und weiter investieren. Abstimmungsprozesse nicht ausufern. Ferner ist es rat- sam, Interessenkongruenz bereits zu Beginn des Beteili- VC Magazin: Vielen Dank für das Interview! gungsprozesses sicherzustellen, um späterem Konflikt- potenzial vorzubeugen. Gern greifen wir daher auf beste- [email protected] hende Kontakte zurück, sind aber dennoch offen für neue Konstellationen. Zum Gesprächspartner VC Magazin: Wie verträgt sich Ihr durchaus langfristiger Anlagehorizont mit dem eher kurzfristigen Renditean- Peter Pauli ist seit 1. Januar 2007 einer von drei Ge- spruch privater Investoren? schäftsführern der BayBG Bayerische Beteiligungsge- Pauli: Wenn unterschiedliche Kapitalgeber zusammenfin- sellschaft mbH, München. Mit einem aktuellen Be- den, gibt es immer unterschiedliche Einschätzungen und stand von über 500 Portfoliounternehmen gehört die Vorstellungen. Als BayBG können wir tatsächlich langfris - BayBG zu den führenden Beteiligungsgesellschaften in tiger als viele fondsorientierte VC-Gesellschaften agieren. Deutschland. www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 2/2009 27 Besteuerung von Business Angel-Investments Neues Wagniskapitalgesetz seit Sommer in Kraft Seit 19. August 2008 gilt das neue Wagniskapitalbeteili- der kleinstmögliche Freibetrag beläuft sich dementspre- gungsgesetz. Damit werden Beteiligungen von Business chend auf 6.000 Euro. Bei Beteiligungen von 1 bis 3% gilt Angels an jungen Unternehmen erstmals offiziell durch ab dem 1. Januar 2009 das Teileinkünfteverfahren. Bei Be- den Gesetzgeber als Wagniskapital anerkannt und steuer- teiligungen unter 1% gilt ab dem 1. Januar 2009 die pau- liche Vorteile explizit für Business Angel-Investitionen ge- schale Besteuerung über die Abgeltungsteuer (25%). Zu regelt. Auch wenn weiter reichende Regelungen, wie sie beachten ist auch, dass sich der Freibetrag durch die in bereits in Nachbarländern wie zum Beispiel Großbritan- § 20 Satz 3 WKBG geregelte Abschmelzung weiter reduzie- nien und Frankreich etabliert sind, auch bei uns wün- ren kann, wenn der Veräußerungsgewinn den gesetzlich schenswert gewesen wären, ist das neue Gesetz ein erster zulässigen Freibetrag übersteigt. Schritt in die richtige Richtung. Aber was hat sich eigent- Damit Business Angels die Vorteile der Neuregelung lich mit Inkrafttreten des Gesetzes in Bezug auf die Be- nutzen können, müssen zudem folgende Voraussetzun- steuerung von Business Angels-Investments im Detail gen gegeben sein: Die Haltedauer muss maximal zehn Jah- geändert? re betragen und es muss eine unmittelbare Beteiligung sein. Eine fünfjährige Mindesthaltedauer wird von man- Early Stage & Expansion Änderungen auf einen Blick chen Autoren gefordert. Zudem darf das unterstützte Für Beteiligungsveräußerungen nach dem 1. Januar 2008 Start-up höchstens zehn Jahre alt und nicht an der Börse steht Business Angels nun gemäß § 20 Wagniskapitalbe- notiert sein. Ferner muss das Start-up seinen Sitz in der teiligungsgesetz (WKBG) ein Freibetrag für Veräuße- Europäischen Union haben und darf nicht über mehr als rungsgewinne von 200.000 Euro zu. Dieser Freibetrag ist 20 Mio. Euro Eigenkapital verfügen. allerdings nur ein theoretischer Freibetrag, da er prak- tisch nie voll ausgeschöpft werden kann. Das Gesetz ge- Rechenbeispiele steht dem Business Angel nur einen Abzug entsprechend Doch wie errechnet sich nun die Besteuerung im Detail? dem Anteil zu, den er an dem Unternehmen hält. Da der Hier ein Rechenbeispiel: Ein Business Angel beteiligt sich Gesetzgeber die maximale Beteiligungsgrenze auf 25% mit 250.000 Euro für 25% an einem Start-up, das bei einem festgesetzt hat, liegt die faktische Freibetragsobergrenze späteren Exit für insgesamt 1.800.000 Euro verkauft wird. also bei 50.000 Euro. Auch eine Untergrenze für die Betei- Der Veräußerungsgewinn für den Business Angel beläuft ligungshöhe ist gesetzlich verankert. Diese liegt bei 3%; sich demnach auf 200.000 Euro (25% von 1,8 Mio. Euro ab- Besteuerung von Business Angel-Investments Rechenbeispiel 1 Rechenbeispiel 2 Ursprungsinvestment des Business Angels 250.000 Euro 50.000 Euro Beteiligungsanteil des Business Angels 25,00% 20,00% Verkaufspreis des Unternehmens bei Exit 1.800.000 Euro 500.000 Euro Veräußerungsgewinn des Business Angels 200.000 Euro 50.000 Euro Freibetrag 50.000 Euro 40.000 Euro zulässiger Veräußerungsgewinn 200.000 Euro 160.000 Euro Abschmelzung 0 Euro 0 Euro Freibetrag nach Abschmelzung 50.000 Euro 40.000 Euro steuerliche Bemessungsgrundlage 90.000 Euro 6.000 Euro Steuersumme 39.879 Euro 2.659 Euro Angenommener individueller Steuersatz (inkl. Soli) 44,31% 44,31% effektiver Steuersatz 19,94% 5,32% Gewinn nach Steuern 160.121 Euro 47.341 Euro Gewinn nach Steuern nach Halbeinkünfteverfahren (bis 31.12.2007) 155.690 Euro 38.923 Euro 28 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de züglich 250.000 Euro Investment). Der Freibetrag liegt bei Insbesondere wäre der Freibetrag vom steuerpflichtigen dem Maximalbetrag von 50.000 Euro – es wird der Anteil, Veräußerungsgewinn abzuziehen. mit dem sich der Business Angel an dem Unternehmen Wird das Bundesfinanzministerium dies allerdings nicht beteiligt hat, berücksichtigt. In diesem Fall also 25% vom so umsetzen, kann die derzeitige Regelung mit einem Frei- Veräußerungsgewinn in Höhe von 200.000 Euro. Da der betrag für Veräußerungsgewinne von Business Angels bis Veräußerungsgewinn nicht höher ist als der gesetzlich zu einer (theoretischen) Höhe von 200.000 Euro nur als Early Stage & Expansion zulässige (200.000 Euro), kommt die mögliche Freibetrags- ein sehr kleiner Schritt in die richtige Richtung bezeich- abschmelzung nicht zum Zuge; der Freibetrag verbleibt net werden. Im Vergleich zu den Vorteilen, die Engel zum somit bei 50.000 Euro. In vielen Fällen – und zwar wenn Beispiel in unseren Nachbarländern Großbritannien oder der tatsächliche Veräußerungsgewinn größer als der Frankreich genießen, bleiben die Vorteile für deutsche zulässige Veräußerungsgewinn ist – muss jedoch eine Ab- Business Angels marginal. schmelzung berücksichtigt werden. Diese ergibt sich aus der Differenz der beiden Posten. Um die steuerliche Bemessungsgrundlage zu errech- Fazit: nen, wird der Freibetrag (ggf. nach Abschmelzung) vom Die steuerliche Neuregelung ist besonders bedauerlich Veräußerungsgewinn abgezogen und das Ergebnis ge mäß vor dem Hintergrund, dass es sich Deutschland eigent- Teileinkünfteverfahren (§ 3 Nr. 40c EStG) zu 60% ange- lich nicht leisten kann, auf Anreize für vermehrte Investi- setzt. In unserem Fall würde dies Folgendes bedeuten: tionen zu verzichten. Denn die steuerliche Gestaltung von 200.000 Euro Veräußerungsgewinn minus 50.000 Euro Frei- Business Angel-Investments ist ein sehr geeignetes Ins- betrag; mit 0,6 multipliziert erhalten wir die steuerliche tru ment, um das enorme Potenzial an Business Angel-Kapi - Bemessungsgrundlage von 90.000 Euro. Wird dieser Betrag tal in Deutschland zu heben und somit für die gesamte mit einem angenommenen Steuersatz von 42% zuzüglich Volkswirtschaft einen Nutzen zu schaffen. Diese Chance Solidaritätszuschlag multipliziert, ergibt sich in unserem wurde erstmal vertan. Aber wir wollen nicht nur alles Beispiel eine Steuersumme von 39.879 Euro beziehungs- schlecht reden. Immerhin ist auch die derzeitige Rege- weise ein Gewinn nach Steuern von 160.121 Euro – dies lung ein erster Schritt in die richtige Richtung. Und: Erst- entspricht einem effektiven Steuersatz von 19,94%. Nach mals werden Business Angels in einem deutschen Steuer- dem bisherigen Halbeinkünfteverfahren hätte der Gewinn gesetz berücksichtigt. nach Steuern 155.690 Euro betragen. Ein etwas anderes Bild ergibt sich bei unserem Rechenbeispiel 2 in der ne- benstehenden Tabelle. Kein großer Wurf Die Autoren Aus beiden Beispielen wird jedoch deutlich, dass die Neu- regelung Business Angels nicht elementar besser stellt als nach dem bisherigen Halbeinkünfteverfahren. Bei klei- neren Business Angel-Investments (siehe Rechenbeispiel 2) sind prozentual durchaus nennenswerte positive Effekte zu sehen. Bei größeren Investments (siehe Rechenbei- spiel 1) führen die Neuregelungen nur zu minimalen Ver- besserungen bzw. bei Überschreiten der Freibetragsgren- zen kommt es sogar schnell zu einer Verschlechterung. Die Neuregelungen werden wohl kaum einen Business Angel motivieren, ein Investment zu tätigen. Ein anderes Resümee lässt sich aus unserer Sicht für das vom Bundestag im Rahmen des MoRaKG (Gesetz zur Modernisierung der Rahmenbedingungen für Kapitalbe- teiligungen) verabschiedeten Wagniskapitalbeteiligungs- gesetz für Business Angel Investments nur dann ziehen, Dr. Rolf Leuner (links) ist Geschäftsführer und Partner wenn sich das Bundesfinanzministerium dazu durchrin- bei Rödl & Partner, einem der führenden deutschen gen könnte, die Richtlinienregelung der R 17 Abs. 9 EStR Beratungs- und Prüfungsunternehmen. Er betreut in- (Einkommensteuer-Richtlinien) auch auf § 20 WKBG an- ternationale Unternehmen und Business Angel-Trans- zuwenden. Dort heißt es: „Für die Berechnung des Frei- aktionen sowie Mitarbeiterbeteiligungsmodelle. Arne betrags ist der nach § 3 Nr. 40 Satz 1 Buchstabe c in Ver- Hostrup leitet als Geschäftsführer das netzwerk|nord- bindung mit § 3 c Abs. 2 EStG (Einkommensteuergesetz) bayern. Dieses begleitet wachstumsorientierte Grün- steuerfrei bleibende Teil des Veräußerungsgewinns nicht der und Unternehmer bei der Unternehmensplanung, zu berücksichtigen.“ Dies hätte eine positive Auswirkung der Businessplan-Erstellung und der Unternehmens- auf die Abschmelzung des Freibetrags, das heißt eine Ab- finanzierung. Seit 2003 ist er zudem Mitglied des Vor- schmelzung würde erst bei höheren Gewinnen eintreten. stands des European Business Angel Network. www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 2/2009 29 Investor im Portrait Die richtige Optik macht’s Teil 92: DEWB AG, Jena Die Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft Späth geführte Jenoptik AG die Gesellschaft, wo sie als (DEWB) ist der einzige börsennotierte Venture Capital-Inves- Holding für die Verwertung der nicht-strategischen Betei- tor in den neuen Bundesländern. Sie ist in ihrer heutigen ligungen der Jenoptik-Gruppe fungierte. Dies stellte prak- Weise seit 1997 am Markt aktiv, blickt aber insgesamt auf tisch den Beginn des heutigen Beteiligungsgeschäfts dar. eine sehr viel längere Historie zurück. Schwerpunkte ihrer Anschließend verlegte die DEWB ihren Sitz nach Jena, Investitionen bilden seit einigen Jahren Technologien „rund 2005/2006 erfolgte eine Restrukturierung und strategi- ums Licht“. Der DEWB-Geschäftssitz Jena ist dafür ein ge- sche Neuausrichtung mit der Fokussierung auf Photonik eigneter Standort – schließlich gibt es hier eines der bundes- und Sensorik. Jenoptik ist heute noch mit ca. 11% einer von weit wichtigsten Cluster: Die Namen Carl Zeiss, Jenoptik mehreren Großaktionären bei der im Prime Standard der und Schott stehen stellvertretend für die Optik-Tradition in Deutschen Börse notierten DEWB. Der überwiegende Teil der Region. der Aktien – etwa 55% – befindet sich aber im Streubesitz. Fokus auf Photonik und Sensorik Investitionsschwerpunkte Wenn von zukunftsorientierten Technologien die Rede Phase: Start-up, Expansion Early Stage & Expansion ist, sollten Photonik und Sensorik nicht vergessen wer- Finanzierungsanlässe: VC, LBO, Sondersituationen den. Unternehmen mit Innovationen in diesen Bereichen Branchen: Photonik, Sensorik blicken auf gute Wachstumschancen, brauchen aber für Region: Deutschland, Österreich, Schweiz die Entwicklung und Vermarktung neuer Produkte nicht selten ansehnliche Kapitalbeträge. So erklärt sich ihre Anziehungskraft auf Investoren von Risiko- und Wachs- 61 Mio. Euro verwaltetes Vermögen tumskapital. Die DEWB hat ihre Beteiligungsstrategie auf Regionaler Schwerpunkt der DEWB ist der deutschspra- diese Technologien fokussiert. Dabei ist sie Eigenkapital- chige Raum mit Deutschland, der Schweiz und Öster- geber für entsprechende Unternehmen, versteht sich reich. Seit 1997 hat sie mehr als 350 Mio. Euro in 55 Unter- aber auch als „Mitunternehmer auf Zeit“, um jeweils – ge- nehmen investiert. Unter den bislang 35 Exits waren auch meinsam mit den anderen Gesellschaftern und dem Mana- acht Börsengänge. Mit Beteiligungsverkäufen realisierte gement – dazu beizutragen, den Firmenwert zu steigern. die Gesellschaft insgesamt mehr als 420 Mio. Euro. Zur- zeit umfasst das Portfolio zwölf Unternehmen: sieben aus Historie – von Napoleon bis Lothar Späth den Bereichen Photonik und Sensorik, drei aus der Bio- Die DEWB blickt auf eine lange Historie zurück. 1821 – technologie und zwei aus der Informationstechnologie. dem Todesjahr Napoleons – als Privatbankhaus L.A. Hahn Der addierte Wertansatz lag per 30.9.2008 bei rund 43 in Frankfurt am Main gegründet, wurde sie 1872 in Deut- Mio. Euro. Das verwaltete Vermögen insgesamt beläuft sche Effecten- und Wechsel-Bank umfirmiert. Im gleichen sich auf 61 Mio. Euro. Jahr war sie Mitgründerin der Dresdner Bank. Nach einer wechselvollen Geschichte wurde 1969 das Bankgeschäft Beteiligung an Nanda und SensorDynamics abgespalten. 1997 erwarb die damals noch von Lothar Zu den letzten Exits bislang gehörte im Dezember 2007 die 4flow AG, ein Dienstleister der Logistikbranche. Das 44%- Paket wurde für 6,5 Mio. Euro an das Kurzprofil DEWB AG, Jena Management verkauft. Der Unterneh - G Firma: Deutsche Effecten- und Wechsel- menswert entsprach hochgerechnet Beteiligungsgesellschaft AG dem 2,5-fachen Umsatz bzw. dem G Standort: Jena 20-fachen EBIT, wie Bertram Köhler G Gründung: 1872 (VC seit 1997) berichtet. Köhler ist seit 2000 bei der G Zahl der Investment Professionals: 6 DEWB tätig und gehört seit 2005 G Verwaltetes Kapital: 61 Mio. Euro dem Vorstand an. Zu den jüngsten G Marktkapitalisierung: 28 Mio. Euro Akquisitionen zählt die 25,01%-Be- G Website: www.dewb-vc.com teiligung an Nanda Technologies im Bertram Ko?hler 30 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de April 2008. Nanda stellt optische Inspektionsgeräte für die jeweils gut zum Unternehmen passen“, sagt Köhler. Der Halbleiterfertigung her. Vor wenigen Wochen engagierte Einstieg erfolgt über reine Eigenkapitalfinanzierungen in sich die DEWB bei einer Kapitalerhöhung der SensorDy- einer Größenordnung zwischen einer und sieben Mio. Euro namics AG, einem auf mikromechanische und drahtlose je Unternehmen. Bei bereits bestehenden Portfolio-Unter- Halbleitersensorik spezialisierten Unternehmen. nehmen sind in der Folgefinanzierung auch Darlehen der DEWB möglich. Die Beteiligungen sollen in der Regel etwa Early Stage & Expansion Fokussierung wird noch verstärkt drei bis sieben Jahre gehalten werden. Das aus sechs Personen bestehende Investmentteam will die Fokussierung noch verstärken. In den nächsten Jah- Ungünstiges Exit-Umfeld ren soll durch Divestments in den Bereichen Biotech und Die Finanz- und Wirtschaftskrise lässt IT und durch weitere Investments in den Feldern Photo- auch die Jenaer nicht unberührt. Eine nik und Sensorik dieser Schwerpunkt bis auf 100% des Kapitalzufuhr im Oktober 2007 schaff- Portfolios ausgebaut werden. Köhler sieht in den opti- te jedoch Handlungsspielraum: „Glück- schen Technologien mehrere Vorteile. „Als Querschnitts- licherweise konnten wir noch kurz technologien beliefern sie verschiedene Industrien und vor den stärkeren Auswirkungen der sind vielfältig anwendbar, was eine verringerte Abhängig- Finanzkrise eine Wandelanleihe über keit vom Konjunkturzyklus einzelner Branchen bedeu- 20 Mio. Euro emittieren. Somit sind wir tet.“ Das hohe Innovationstempo – gerade auch im heute solide finanziert“, erklärt Invest - deutschsprachigen Raum – berge zudem großes Potenzial mentmanager Marco Scheidler. Die Marco Scheidler für neue Anwendungen in der Zukunft. Bewertung des Portfolios sei bereits im dritten Quartal nach unten angepasst worden. Der Die 100-Millionen-Marke als Ziel Aktienkurs hat wie der von anderen börsennotierten Be- Mit optischen Verfahren kann nicht nur Licht erzeugt und teiligungsgesellschaften arg gelitten und liegt Scheidler umgewandelt werden. Beispielsweise können berüh rungs - DEWB Aktie im Vergleich zum DAXsubsector lose optische Sensoren Produktionsprozesse steuern und Diversified Financial Performance Index für Qualitätskontrollen eingesetzt werden. Laser in der Materialbearbeitung und optische Speichermedien sind heute nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Mit ihrer 400 3,40 Branchenkenntnis sowie dem umfassenden Netzwerk will 350 die DEWB die Portfoliounternehmen „rund ums Licht“ in- 3,00 300 tensiv unterstützen und aktiv betreuen. Ziel des Teams ist 2,60 250 für die kommenden Jahre ein Wachstum des verwalteten 200 Vermögens auf über 100 Mio. Euro. 2,20 XETRA-Kurs in Euro 150 1,80 Handelsvolumen in TStk Gerne in der Rolle als Lead Investor 100 1,40 Die DEWB strebt jeweils Beteiligungen ab einer Größen- 50 1,00 ordnung von 25% plus einer Aktie an und übernimmt – im Jan 07 Feb 07 Mrz 07 Mai 07 Jun 07 Aug 07 Sep 07 Okt 07 Dez 07 Jan 08 Mrz 08 Apr 08 Jun 08 Jul 08 Sep 08 Okt 08 Nov 08 Jan 09 Falle von Finanzierungskonsortien – gern die Position des Handelsvolumen DAXsubsecDivFinPer DEWB-Aktie Lead Investors. „Wir achten darauf, dass die anderen Inves - toren mit dem, was sie an Mehrwert einbringen können, zufolge unter dem Net Asset Value (NAV). Für Verkäufe ist die Zeit ungünstig, das Fenster für Börsengänge von Port- Portfolio der DEWB AG (Stand: Dez. 2008) folio-Unternehmen quasi geschlossen. „Bei der KSW Beteiligungshöhe Microtec sprechen wir zwar momentan mit mehreren In- Photonik und Sensorik: teressenten über einen Trade Sale, jedoch ist das allge- KSW Mictrotec Holding AG, Jena 100% meine Bewertungsniveau derzeit sehr unattraktiv“, be- Olpe Jena GmbH, Jena 44,8% richtet Scheidler. µ-Sen GmbH, Rudolstadt 40,2% Dennoch ist Scheidler für 2009 gar nicht pessimistisch: Zenteris GmbH, Jena 38,8% „Wir schauen uns weiterhin alles an, was für uns wirklich Nanda Technologies GmbH, Unterschleißheim/München 25,0% Nanotron Technologies Ltd., London 18,1% interessant sein könnte.“ Die Preise seien im Zuge der SensorDynamics AG, Lebring/Österreich 10,7% Finanzkrise recht deutlich gesunken, an günstigen Ein- Biotechnologie: stiegsmöglichkeiten werde es daher nicht fehlen. Wegen Integrated Genomics, Inc., Chicago 37,1% der großen Unsicherheit über die weitere Entwicklung Noxxon Pharma AG, Berlin 28,0% von Wirtschaft und Kapitalmarkt will die DEWB aber mit Sloning BioTechnology GmbH, Puchheim/München 12,4% Bedacht agieren und sich intensiv auch um die bestehen- Informationstechnologie: den Beteiligungen kümmern. Ivistar Kommunikationssysteme AG, Berlin 22,0% iTac Software AG, Dernbach 6,0% Bernd Frank Quelle: DEWB [email protected] www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 2/2009 31 „Mobilfunker stehen unter Druck“ Interview mit Stefan Tirtey, Partner bei Doughty Hanson Technology Ventures Die Werkstattkette A.T.U, der Parkraumbetreiber Apcoa und ebene voranbringen soll. Dabei hat es sich immer wieder die in der Elektrotechnik tätige Moeller-Firmengruppe sorg- gezeigt, dass Schlüsselinnovationen im Bereich von An- ten für einen hohen Bekanntheitsgrad des Finanzinvestors wendungen und Diensten nicht in den großen Netzbetrei- Doughty Hanson in Deutschland. Seit 2000 treten die Briten, bern entstehen. Ich glaube, dass sich daran grundsätzlich die hierzulande Büros in Frankfurt und München unterhal- auch in Zukunft nicht viel ändern wird. Hier sehe ich wei- ten, auch als Venture Capital-Investor in Erscheinung. Ste- terhin enorme Chancen für Start-ups. fan Tirtey spricht über Geschäftsmodelle im Mobilfunksek- tor, die Rolle des iPhones und mobiles Flirten. VC Magazin: Welche Schlüsselinnovationen sehen Sie derzeit? VC Magazin: Bei Doughty Hanson Technology Ventures sind Tirtey: Eine wichtige Innovation im Festnetzbereich sind Sie insbesondere auf Geschäftsmodelle im Telekommunika- sicher die sich rasend schnell entwickelnden Carrier-un- tionsumfeld spezialisiert. Mit welchen Technologien und abhängigen Fernsehformate im Internet, wie z. B. der BBC Inhalten verdienen Mobilfunkunternehmen heute Geld? iPlayer in UK oder Hulu in den USA. Diese Dienste bringen Tirtey: Sprachdienste sind immer noch für den größten massiv Datenverkehr in die Netze, an dem die Netzbe- Early Stage & Expansion Teil der zum Teil üppigen Cashflows der Netzbetreiber treiber aber leider nichts verdienen. Im Mobilfunk haben verantwortlich, und das, obwohl der mobile Datenver- Apples iPhone und der dazugehörende App Store einen kehr in jüngster Zeit dramatisch an Fahrt gewonnen hat. wichtigen Paradigmenwechsel eingeleitet. In Sachen Tatsache ist aber, dass mit mobilen Datendiensten zwar Vermarktung und Distribution von mobilen Inhalten ist Apple von nun an der Maßstab der Dinge. „In Sachen Ver- VC Magazin: Auf Fernsehen über Mobilfunkgeräte wur- mark tung und Dis- den große Hoffnungen gesetzt, die sich bisher nicht mo- tribu tion von netarisieren ließen. Welche Fehler wurden gemacht, und wie ist Ihr Ausblick für derartige Anwendungen? mobilen Inhalten Tirtey: Mobile TV ist ein sehr komplexes Thema. Zum ist Apple von nun einen ist die europäische Fernsehlandschaft sehr hetero- gen. Hinzu kommt, dass es bei den Frequenzen und Stan- an der Maßstab dards eine sehr starke Fragmentierung gibt. Es fehlte bis- der Dinge.“ her auf der Distributionsseite der kleinste gemeinsame Nenner. Aber auch hier beweist Apple, dass es einen Stefan Tirtey Markt für Videoinhalte gibt und dass Konsumenten bereit sind, für diese Inhalte zu zahlen. viel Umsatz generiert wird, dieser aber sehr margen- schwach ist. Die Mobilfunker stehen daher unter Druck, VC Magazin: In Großbritannien erzielt die Community ihre Kosten pro transportierten Bit drastisch zu senken. Flirtomatic, die über eine Million Mitglieder zählt, vor al- Die gegenwärtige Mobilfunktechnologie ist damit zwar lem über mobile Endgeräte signifikante Umsätze über den noch nicht Geschichte, aber es wird mit LTE, Long Term Verkauf virtueller Güter wie Rosen oder auch gebühren- Evolution, intensiv an der Einführung der nächsten Tech- pflichtige Zusatzfunktionen. Die Mitgliedschaft selbst ist nologiegeneration gearbeitet. hingegen kostenlos. Erwarten Sie, dass dieses Geschäfts- modell auch in Deutschland Schule macht? VC Magazin: Wie definieren die Netzbetreiber heute ihr Tirtey: Davon bin ich überzeugt. Ich glaube, dass Anbieter Geschäftsmodell? mobiler Inhalte, die hauptsächlich auf Werbung als Umsatz- Tirtey: Hier ist nach wie vor noch nicht entschieden, bringer setzen, es in den nächsten zwölf bis 18 Monaten wohin die Reise geht. Wir diskutieren seit mindestens 15 weiterhin schwer haben werden. Flirtomatic, das es übri- Jahren, ob sich ein Netzbetreiber auf den Betrieb der Netze gens auch in Deutschland gibt, hat gezeigt, dass man mit beschränken oder auch Innovation auf der Anwendungs- einer Mobile Community Geld verdienen kann, jenseits 32 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de Early Stage & Expansion , Steiner, interessiert. programm. z programm. - +41 (0)43 488 18 60 z Andrea - - - , interessiert. bH Anzeige elefon: m Management T Konferen G ikon, Konferen z Info- ch das ange et , eputation das ution c mir R Ch e ution. mir x c E Sie rift: e 8623 W ema ema - x Sie ch est -e Th Th y CH B , r.: am am mailen nters 5 for men: mailen in in er y h adem rt: / N unktion: [email protected] itte / U c ch B name: itte / F ch b ch b I I w B ch adem x +41 (0)43 488 18 61 a nterne atum c fada itel a N T Vorname: U Strasse PLZ / O D E-Mail: Einsenden oder faxen an: Einsenden oder faxen an: A P F www.a ist Partner bei Doughty Hanson Techno- Ist Ihnen als Investitionsgrundlage wichtig, Investitionsgrundlage Ist Ihnen als Vielen Dank für das Gespräch! Dank Vielen Generell denken wir im Sinne einer Verifizierung denken wir im Sinne Generell Zum Gesprächspartner Stefan Tirtey logy Ventures. Für die Tochter der gleichnamigen euro der gleichnamigen euro Für die Tochter logy Ventures. paweit tätigen Private Equity-Gruppe investiert er aus der Gesellschaft u.dem Münchner Büro a. in innova tive Geschäftsmodelle im Telekommunikationsumfeld. Ubidyne, Adap Zu seinen jüngsten Investments gehören tive Mobile und Odersun. von Technologie, Markt und Geschäftsmodell. Das Endorse Markt von Technologie, Partners hierfür ein wichtiges kann ment eines großen oder – je nach Geschäftsmo- Signal sein. Erste Umsätze sind für uns dell – eine starke Konsumentennachfrage wertvoll.aber mindestens genauso VC Magazin: Tirtey: VC Magazin: dass ein Start-up bereits ein großes Mobilfunkunterneh- ein großes dass ein Start-up bereits men als Partner vorweisen kann? ch ri ch Zü ri Managed Events s otel, Zü H otel, H idder Seminare Seminare Stefan Tirtey ist überzeugt: Schlüsselinnova- ist überzeugt: Stefan Tirtey von Anwendungen und tionen im Bereich Diensten entstehen nicht in den großen Netzbetreibern. s W , - idder te Ihr kompetenter Partner für Ihr kompetenter Partner für W www.academy-execution.ch , z 2009 2009 Mär Konferenzen Konferenzen . Lohnt es sich April 26 . Ich sehe immer wieder Start-ups in diesem Um- 7 tual Goods, Self- tual Goods, tion-Dienste und so rum, in schneller Rei- mo te Dienste einzusteigen, längst gestartet? oder sind die zukünftigen Marktführer für Start-ups heute noch, ortsbasier in den Bereich Tirtey: VC Magazin: henfolge neue Angebo henfolge neue Angebo von Werbung. Das Unter- Das von Werbung. Umsätze nehmen schöpft Portfo- breiten aus einem lio: Vir Pro Bei Flirtomatic geht weiter. es da die zu launchen und nur So Gewinner fortzuführen. bleibt der Dienst interes- di- sant und die Umsätze versifiziert. feld, die Dinge versuchen, die vor zwei oder drei Jahren oder drei feld, die Dinge versuchen, die vor zwei schon einmal gescheitert gut bera- sind. Insofern ist jeder was damals funktioniert hat und ten, sich zu informieren, allerdings konnte. Es wäre was sich nicht durchsetzen Umfeld keine vermessen zu behaupten, dass in diesem Innovation mehr möglich wäre. ienstag, onnerstag, Media Partner: D Veränderungen gezielt und erfolgreich steuern Veränderungen Change Management 09 – Change Management 09 – D Haftung in schwierigen Zeiten Reputation 09 – Der gute Ruf, Risiko und und Risiko Reputation 09 – Der gute Ruf, M&A-Kolumne Deal-Opportunitäten im Small/Mid Cap-Markt im Jahr 2009 Zum Autor Planung und ein Worst Case-Szenario für die Ermitt- lung des erforderlichen Kapitalbedarfs sind von Julian Ostertag ist Mitgrün- größter Bedeutung. der und Geschäftsführer der • Secondary Deals: Die Fälle, in denen VCs Investments Corporate Finance-Beratung nicht weiterfinanzieren wollen oder können, werden Jupiter Capital Partners GmbH. zunehmen. Hier ergeben sich interessante Möglich - Zuvor hat er mehrere Jahre keiten für Secondary Deals zu günstigen Bewertungen. bei der Deutschen Bank im Erste Anzeichen haben wir z. B. im Cleantech-Bereich Bereich Kapitalmarkt und gesehen. M&A gearbeitet. • PIPEs (Private Investments in Public Equity): Die Liqui- dität am Kapitalmarkt hat stark abgenommen. Der Markt für börsennotierte Small/Mid Caps trocknet da- bei häufig als erstes und am stärksten aus mit einer deutlichen Auswirkung auf die Bewertungsniveaus. Early Stage & Expansion Finanzkrise, Kreditklemme, Rezession – die Serie der Grund hierfür ist häufig nicht der Zweifel am Ge- düsteren Nachrichten reißt derzeit nicht ab. Prognosen schäftsmodell, sondern vielmehr die Befürchtung, die sind in diesem Marktumfeld sehr schwer, wenn nicht Anteile kurzfristig nicht verkaufen zu können. Für gar unmöglich. Keines der großen Forschungsinstitute langfristig orientierte Investoren bietet sich die Mög- sah die Krise voraus. Selbst im September 2008 erwar- lichkeit, in spannende Wachstumsunternehmen zu in- teten noch einige eine Erholung für 2009! Erst mit der ves tieren. Lehman-Pleite hat sich das Blatt eindeutig gewendet. • Turnaround: Typisch für diese Marktphase sind auch Die Deutsche Bank führt mittlerweile die Liste der Pes- Turnarounds/Restrukturierungen. Viele Turnaround- simisten mit einem erwarteten Schrumpfen der Wirt- Fonds sehen daher goldene Zeiten auf sich zukommen. schaft von 4% an. Interessanterweise aber schätzt sie • M&A-Transaktionen: Während große fremdkapitalfi- selbst die Wahrscheinlichkeit ihrer Prognose nur mit nanzierte Transaktionen 2009 selten werden, wird es 30% ein. Der Leiter des Deutschen Instituts für Wirt- im Small/Mid Cap-Markt interessante Transaktionen schaftsforschung, Klaus Zimmermann, scheint eben- geben, u. a. durch Marktkonsolidierungen, Nachfol- falls nicht mehr an Prognosen zu glauben. Er rief seine gethemen und Spin-offs. Wir werden auch vereinzelte Kollegen jüngst dazu auf, sie sollten „eine Zeit lang keine VC-Exits sehen, da strategische Investoren weiterhin Prognosen vorlegen“. geeignete Zielunternehmen suchen und IPOs als Exit- Alternative erst einmal wegfallen. Auch aktive Buy & Auch in diesem unsicheren Umfeld sehen wir für den Build-Strategien sind in diesem Markt eine attraktive Small/Mid Cap-Markt interessante Deal-Opportunitäten: Option. • VC-Investments: Das Fundraising in Europa hat im 3. Quartal 2008 um 61% abgenommen, und es gibt erste Für alle Transaktionsarten ist die größte Hürde derzeit si- Investoren, die Capital Calls nicht bedienen können. cherlich die unterschiedliche Erwartung von Verkäufern Es gibt aber auch gute Nachrichten. Einige VC-Gesell- und Investoren bzgl. der Bewertung. Während viele Ver- schaften haben erfolgreich ihr Fundraising abge- käufer noch an den Bewertungsniveaus der letzten zwölf schlossen bzw. verfügen über ausreichende Finanz- Monate festhalten, sehen Investoren eher die erwarteten mittel. Auch die Krisenjahre 2001-03 haben interes- Bewertungen der nächsten zwölf Monate. Ein weiteres sante Opportunitäten mit sich gebracht, vor allem zentrales Thema wird aber auch die Verlässlichkeit der aufgrund der niedrigeren Bewertungen und der dar- Planung sein. Niedrigere Bewertungsniveaus sind für Inves- aus resultierenden Returns. Für Start-ups bedeutet toren gut, allerdings nur, wenn die Planung auch realisier- das eine deutlich kritischere Analyse des Geschäfts- bar ist. Earn-outs und ähnliche Mechanismen werden stär- modells mit einem noch stärkeren Fokus auf Umsatz, ker zum Einsatz kommen. Ingesamt sehen wir einem inte- Gewinn und Cashflow. Die ständige Überprüfung der ressanten Jahr 2009 im Small/Mid Cap-Markt entgegen. 34 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de 6ERANSTALTER -OBILITiTSPARTNER -ITTELSTANDSTAG "ADEN 7~RTTEMBERG %INTRITT F~R 5NTERNEHMER AB /NLINE "UCHUNG ~BER % WWWCONVENTSHOPDE -iRZ )(+ (AUS DER 7IRTSCHAFT ,AMMSTRAE +ARLSRUHE $IE 4HEMEN !USZUG