Die deutsche „Hall ofFame“ Beteiligungskapital: doch! Es gibtsie VentureCapital 2 Magazin www.vc-magazin.de Februar 2009, VentureCapital Das MagazinfürInvestorenundEntrepreneure 12,50 Euro Bionade GmbH Interview mitPeter Kowalsky, früher Internetunternehmen“ „Wachstumsraten wie Mobile Geschäftsideenheben (endlich)ab! Initialzündung Private Equity•BuyoutsM&A iPhone als Magazin seit Sommer inKraft Neues Wagniskapitalgesetz Investments Business Angel- „Private Equity-MarktSchweiz“ Mit 32SeitenSonderbeilage Wir stärken Ihr Eigenkapital.

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29.08.08 Venture Capital 1 21.08.2008 13:17:15 Uhr Editorial

Innovation statt Freilichtmuseum

Liebe Leserinnen und Leser, vor vielen, vielen Jahren war Köhler und dank Last.fm lässt sich Webradio nicht der Name eines Bundespräsi- auf den eigenen Geschmack zu- denten, sondern ein durchaus ehrba- schneiden. Dazu kommt, dass Musik rer und vor allem wichtiger Beruf. mittlerweile tendenziell ein Marketing- Ebenso hatten Drahtzieher, Flachs- instrument ist, denn die wahren Um- spinner oder Korbmacher einstmals sätze werden an anderer Stelle gene- ihre Bedeutung im Wirtschaftsleben. riert. So ist Apple Marktführer bei Editorial Ihre Blütezeit aber ist vorbei, denn den renditestarken MP3-Playern, und der Fortschritt hat diese und viele der finnische Handyhersteller Nokia weitere traditionelle Berufe wegge- bewirbt seine Geräte mit der „Comes fegt. Sie wurden zu Relikten der Ver- with music“-Option. Diese ermöglicht gangenheit, die Erzeugnisse fanden ein Jahr lang den kostenfreien Zugriff keine Abnehmer mehr oder konnten auf Musik, die Nutzer bezahlen ledig- industriell effektiver produziert wer- lich das Handy und die Datenüber- Torsten Paßmann, Redakteur den. Im Alltag dominieren Freude tragung. über den Komfort moderner Güter und deren günstige Preise; Wehmut Vor allem Apple und Nokia sorgen entsteht höchstens noch beim Besuch mit ihren internetfähigen Handys eines Freilichtmuseums. Regelmäßig dafür, dass Platzhirsche aus ihrem reihen sich weitere Berufe in die Lis - Revier verdrängt werden: Service- te ein, und ein heißer Kandidat ist Provider wie Telekom oder Fußgängerzone der 90er Jahre, ori- der Plattenhändler. Derzeit kämpft stehen kurz davor, zu reinen Dienst- ginalgetreu mit Plattenläden und Te- die Musikindustrie sichtbar ums leistern degradiert zu werden. Für fri- lekomshops? Das wird wahrschein- Überleben, und besonders den Plat- sche Ideen sorgen Start-ups und Wag- lich erneut nostalgische Gefühle we - tenfirmen steht eine harte Kurskor- nisfinanzierer, die den vollen Umfang cken. Aber im Alltag sollte die Freude rektur vor, falls sie eine Zukunft haben von iPhone und N-Series nutzen. Ih- über die harmonische Ehe von Han- wollen. nen bieten sich derzeit erhebliche dy und Internet sowie den einfachen Chancen, wie Jürgen Hoffmann in sei- Zugang zu Musik überwiegen. Der Verkauf von „echten“ Tonträgern ner Titelgeschichte (S. 14-18) heraus- wird zum Auslaufmodell, die Einnah- gefunden hat. Im Kern gibt es hier Ich wünsche Ihnen eine angenehme men sinken seit Jahren. Der Absatz zwei Entwicklungszweige. In dem ei- Lektüre und dass Sie selbst zu den von MP3-Dateien steigt zwar kontinu- nen wird Software produziert, etwa Mühlenbauern gehören. ierlich, bringt aber keine Erlösung, Mobile Games, in dem anderen wer- denn die Konsumenten kaufen lieber den Produkte oder Verfahren verbes- einzelne Songs als ganze Alben. An- sert. statt mit eigenen Ideen auf die geän- derten Wünsche der Konsumenten Der Wind des Wandels weht und die einzugehen, verharrten die Platten- Gründerszene baut – gemeinsam mit firmen in Angststarre und verklagten den Investoren – fleißig Mühlen. Ob lieber ihre Hörer bzw. Kunden. Innova - die großen Akteure der Gegenwart [email protected] tion sieht anders aus – und kommt eher bald ein Fall fürs Museum sind, hängt von (ehemaligen) Start-ups. Über davon ab, ob sie sich anschließen MySpace betreiben Bands ihr Mar ke- oder lieber Mauern hochziehen. Wer ting selbst, Sellaband aus Bottrop weiß, vielleicht gibt es bald ein Frei- macht Fans zu Plattenproduzenten, lichtmuseum mit einer nachgebauten

www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 2/2009 3 Die indische Infrastruktur – Ihre Chance

Indien gehört zu den wachstumsstärksten Wirtschaftsregionen der Welt. Die derzei- tigen infrastrukturellen Bedingungen sind der größte Hemmschuh einer noch dyna- mischeren Entwicklung. Speziell die marode Stromversorgung und das unterentwickelte Verkehrsnetz hindern das Land, seine Wachstumsmöglichkeiten voll auszuschöpfen.

Die erforderlichen Investitionen kann der Staat alleine nicht leisten. Dies birgt ein enormes Chancenpotenzial für privates Kapital – Private Equity. Der von der RWB AG initiierte, sicherheitsorientierte Dachfonds Infrastructure India I stellt daher eine einzigartige Einstiegschance dar, als Privatanleger unmittelbar von den enormen Chan- cen des indischen Infrastrukturmarkts profitieren zu können. Die RWB – Spezialist für Private Equity

Die RWB ist Spezialist für Private Equity. Mit rd. 90 weltweit abgeschlossenen Fondsbeteiligungen gehört die RWB zu den international erfahrensten Dachfonds- investoren in Deutschland.

Gemeinsam mit unseren langjährigen Partnern sind wir seit 2003 mit Büros in den indischen Boomzentren Bengaluru und Mumbai vertreten. 2005 folgten erste Inves- titionen; bereits 2007 konnten Veräußerungsgewinne realisiert werden. Als einziger deutscher Private Equity Anbieter verfügen wir damit über mehrjährige Erfahrung im indischen Wirtschaftsraum.

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?8 Statistiken, Top-News und Tendenzen 14 iPhone als Initialzündung 24 „Wir haben Wachstumsraten wie Mobile Geschäftsideen heben früher Internetunternehmen“ Titelthema (endlich) ab! Interview mit Peter Kowalsky, Ge- schäftsführer Bionade GmbH 14 iPhone als Initialzündung Mobile Geschäftsideen heben Das 21. Jahrhundert wird zur Epoche Eine Limonade über Fermentation herzu - (endlich) ab! der Mobilität. Die Menschen werden stellen, war 1995 eine revolutionäre Idee. mobiler, die Technologien eben falls. Ge- Zehn Jahre brauchte es, bis aus der Märkte & Zahlen schäftsleute und Studenten, Spieler und Idee die erste Bionade reifte. Im Inter- Hausfrauen, Teens und Twens – fast je der view spricht Kowalsky darüber, wie Bio- 20 Vis-à-vis möchte das, was er im Büro oder im nade seinen Wasserbedarf der Natur „Unternehmen brauchen Al- Wohnzimmer zur Verfügung hat, auch un- zu rückgibt, den Vertrieb über Infektions - ternativen zum Bankkredit“ terwegs nutzen. Für Start-ups und Wagnis- herde organisiert und warum Private Interview mit Thomas Vinnen finanzierer bieten sich große Chancen. Equity-Häuser keine Wunschpartner sind. und Clemens Wagner von der WCF Finetrading AG, Peter Martetschläger, Aufsichtsrat der Schnell Motoren AG

Inhalt 22 Menschen & Macher Dr. Rolf Wickenkamp 30 Investor im Portrait Private Equity-Dachfonds Teil 29 der Serie Die richtige Optik macht’s Teil 92: DEWB AG, Jena 41 Fondsportrait 24 Executive Talk Zur rechten Zeit „Wir haben Wachstumsraten 32 „Mobilfunker stehen unter Dachfondsportrait: RWB wie früher Internetunternehmen“ Druck“ Global Market Secondary II Interview mit Peter Kowalsky, Interview mit Stefan Tirtey, Geschäftsführer Bionade GmbH Partner bei Doughty Hanson 42 „Derzeit halten wir Venture Technology Ventures Capital für erfolgreicher!“ Interview mit Michael Thöne, Early Stage & Expansion 34 M&A-Kolumne von Vorstand Contrium Capital AG Julian Ostertag 26 VC-Kolumne von Deal-Opportunitäten im Small/ 43 Dachfonds-News Dr. Michael Brandkamp Mid Cap-Markt im Jahr 2009 Leere Menge Entrepreneurship 27 „Konsortien sollten nicht zu Mittelstand/Buyouts groß werden“ 44 Entrepreneurship-Flash Interview mit Peter Pauli, Ge- 36 (Selbst)Regulierung von schäftsführer der BayBG Private Equity 45 Standpunkt Unternehmer Transparenzrichtlinien sind Mehr Wettbewerb im 28 Besteuerung von Business staatlichen Regelwerken vor- Suchmarkt bitte! Angel-Investments zuziehen Carlo Velten, Geschäftsführer Neues Wagniskapitalgesetz Dr. Nikolaus von Jacobs, Dr. Qitera GmbH seit Sommer in Kraft Meiko Zeppenfeld, Corporate Dr. Rolf Leuner, Geschäftsfüh- Partner Ashurst 45 Elevator Pitch rer Partner bei Rödl & Partner, DreamCar Port Arne Hostrup, Geschäftsführer 38 Es gibt sie doch! netzwerk|nordbayern Beteiligungskapital: Die deutsche „Hall of Fame“ Dr. Holger Frommann, freischaffender Berater

6 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de Datenbank

54 Deal-Monitor

62 Events

63 Ausblick/Impressum 28 Besteuerung von Business 38 Es gibt sie doch! Angel-Investments Beteiligungskapital: Die 64 Stellenmarkt Neues Wagniskapitalgesetz deutsche „Hall of Fame“ In Kooperation mit seit Sommer in Kraft

Mit dem neuen Wagniskapitalbeteili- Studien über die volkswirtschaftliche gungsgesetz werden Beteiligungen von Bedeutung von Beteiligungskapital Business Angels an jungen Unterneh- belegen, dass mit Beteiligungskapital 66 People men erstmals offiziell durch den Ge- finanzierte Unternehmen größere Be- setzgeber als Wagniskapital anerkannt schäftigungseffekte aufweisen, mehr und geregelt. Aber was hat sich mit In- investieren und höhere Gewinne gene- krafttreten des Gesetzes in Bezug auf rieren. Können solche Unternehmen die Besteuerung von Business Angels- unter die Erfolgreichsten der Erfolgrei- Investments im Detail geändert? chen aufsteigen? Inhalt

Unter www.vc-magazin.de

46 „Wir sind günstiger als Waren- 50 „Die Haftungsrisiken für die G Alle 92 Teile der Serie häuser wie Real oder Metro“ Gesellschafter haben sich Investor im Portrait Interview mit Steve Hergert, Ge- verringert“ G Alle Dachfonds-Portraits schäftsführer TV-Versandshop Interview mit Dr. Ulrich Keu - G Die Serie Business Angel-Netzwerke necke, Partner der Heussen G Ein aktuelles Interview 48 Erfolgreicher Gründen mit Rechtsanwaltsgesellschaft G ... und vieles mehr! Coaching Wie Hightech-Gründer von 52 Case Study Coaches profitieren können Kredite ganz privat Margot Schilling, Stefani Do- Die Smava GmbH hat sich als kupil-Haubold, High-Tech führende deutsche Online-Kre- Gründerfonds ditbörse etabliert Anzeige

NNT. SIE ERKE , WO MAN EN DORT ENTSTEH CHANCEN

2008 2009 2010 2011 2012

Foto: © Klaus-Uwe Gerhardt / PIXELIO

Investieren auch in schwierigen Zeiten in Ideen, die neu sind und Wertsteigerung generieren! Neuhaus Partners unterstützt seine Beteiligungsunternehmen in allen Phasen der Unternehmensentwicklung. Unsere Stärke liegt in der Verbindung aus unternehmerischem Know-how, langjähriger Erfahrung im Bereich Venture Capital und technischem Fachwissen. Denn nur wer Ideen versteht, kann Chancen erkennen. www.NeuhausPartners.com Unternehmen des Monats Grafik des Monats

Vier Deutsche Sieger bei den „Red Gutes Weihnachtsgeschäft Herring 100 Global Awards 2009“ Zufriedenheit mit dem Verlauf des Weihnachtsgeschäfts* Weltweit haben 1.200 innovative Technologieunterneh- men aus den Bereichen Biotech, Energie- und Umwelt- extrem zufrieden 10% technik, IT, Software, Internet und Medien im Rennen um 22% die Auszeichnung „Red Herring 100 Global Awards“ teil- 18% sehr zufrieden genommen. Aus Deutschland haben es vier Unterneh- zufrieden men unter die 100 Gewinner geschafft, zur erweiterten 50% Liste der 200 Finalisten gehörten neben den unten ge- nannten Preisträgern u. a. Gameforge, Mediaclippings nicht zufrieden und Qiro.

„Red Herring 100 Global Awards 2009“ – Umsatzplus im Weihnachtsgeschäft 2008 deutsche Sieger gegenüber Vergleichszeitraum im Vorjahr*

Firma Sektor Website eleven Internet & Services www.eleven.de 10% Umsatzrückgang mediapeers Entertainment & Media www.mediapeers.com 3% 20% 8% keine Änderung Sevenload Internet & Services www.sevenload.com bis 10% wunderLoop Internet & Services www.wunderloop.com 12% 11-25% 26% 21% 26-50% 52-75%

Auslese mehr als 75%

* Umfrage unter 106 Betreibern von Online-Shops Quelle: Oxid eSales AG

Zahl des Monats Tabelle des Monats

Europäischer Buyout-Markt im Sinkflug

Land Zahl der Transaktionen 2004 2005 2006 2007 2008 0,3 Mrd. Belgien 13 11 11 18 5 Dänemark 6 21 24 18 12 Deutschland 72 79 106 112 85 Finnland1212191412 Frankreich 91 141 181 205 99 Die Finanzkrise hat im Jahr 2008 auch die Secondary- Irland11451 Deals der Finanzinvestoren fast zum Erliegen gebracht: Italien 33 41 45 50 74 Wurden im 2. Halbjahr 2007 noch Transaktionen im Wert Luxemburg 2 1000 von drei Mrd. Euro besiegelt, sank der Wert zwischen Niederlande 24 40 36 41 28 Januar und Juni um zwei Drittel auf 1,1 Mrd. Euro und zu- Norwegen 15 10 24 14 16 letzt auf 0,3 Mrd. Euro zwischen Juli und Dezember. Die Österreich 7 5 8 7 7 Zahlen hat Ernst & Young in der Studie „German Private Portugal23388 Equity Activity December 2008“ zusammengetragen. Schweden 28 29 36 32 34 Schweiz810101610 Spanien1939304018 UK 198 185 216 244 163

Europa 531 628 753 824 572

Quelle: Bridgepoint Capital GmbH Beteiligungsberatung

8 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de EVCA INVESTORS’ FORUM The Global Meeting Place for LPs and GPs 12-13 March 2009 - Geneva, Switzerland

Fifth edition of EVCA’s fl agship investor event:

Exclusive and designed specifi cally for LPs and GPs, the EVCA Investors’ Forum is an event like no other. The 2009 edition will feature:

• A one-day programme exclusively for LPs • A one-day conference and networking platform for LPs and GPs • A guaranteed one-to-one ratio of LPs and GPs

Every year, half of the worlds Top 200 Investors are present at the Forum. The refreshing lack of commercial pressure on the spot and EVCA’s independence in the selection of content and speakers are always greatly appreciated.

For programme updates and registrations www.evca.eu.

Please note: registration for the EVCA Investors’ Forum is restricted to limited partners and EVCA full members (i.e. general partners) only. Exceptions are secondary funds, funds of funds, gatekeepers and placement agents that have EVCA membership. For the purposes of the EVCA Investors’ Forum, we defi ne “limited partner” as an institutional investor such as a government organisation, a pension fund, an insurance company, a corporate investor, a family offi ce, a foundation or an endowment.

Sponsors of the 2009 event:

European Private Equity and Venture Capital Association, Bastion Tower, Place du Champ de Mars 5, B-1050 Brussels, Belgium Tel: + 32 2 715 00 21 Fax: + 32 2 749 95 15

EVCA IF [VCMagazin].indd 1 19-01-2009 16:25:44 Balderton setzt erneut Kreditprogramm VC Magazin: Nach auf Open Source für den Mittelstand welchen Kriterien aufgelegt und zu welchen Balderton Capital, einer der frü - Konditionen soll hen Investoren in das für eine Mrd. die Kreditvergabe USD an Sun Microsystems verkauf - Trotz herber Verluste der DZ erfolgen? te Open Source-Unternehmen My- Bank durch Engagements in Is- Berghaus: Bei der SQL, beteiligt sich an Talend Open land, bei Lehman Brothers und Prüfung eines Kre- Data Solutions: Der französische im Wertpapiergeschäft setzen ditantrags im Rah- Anbieter von Datenin tegrations - die genossenschaftlichen Kredit- men des Sonder- Uwe Berghaus, Bereichsleiter software, der auch ein Büro in institute ein Zeichen: Gemein- kreditplafonds le- Firmenkunden, Nürnberg unterhält, schloss im Ja- sam mit der DZ Bank hat die WGZ gen wir grund - WGZ Bank nuar eine Finanzierungsrunde über Bank ein Sonderkreditprogramm sätz lich dieselben zwölf Mio. für den Mittelstand im Volumen Kriterien zu Grun- USD. 2008 ge- von einer Mrd. Euro aufgelegt. de wie im norma- wann Talend Aus diesem können Volksban- len Kreditprozess auch. Wenn die in- 350 neue zah- ken/Raiffeisenbanken Darlehens- di viduelle Kreditprüfung eine Kre- lende Kunden mittel ab 250.000 Euro für ihre ditvergabe vertretbar erscheinen – und validier- Firmenkunden abrufen. Die Kre- lässt, wird ein Angebot zu marktübli- te damit das dite haben eine maximale Lauf- chen Konditionen unterbreitet. Die- Ge schäftsmo- zeit von fünf Jahren. se sind letztlich von der Bonität ab- dell. Laut Ber- hängig. trand Diard, Bertrand Diard CEO von Ta- Auslese lend, interessierte sich auch Wel- lington Partners für einen Einstieg Bei TFG Capital kehrt Ruhe ein bei dem Anbieter von Open Source- Im Rahmen der außerordentlichen Nach Zahlung von rund 3,5 Mio. Eu- Software. Hauptversammlung kurz vor Weih- ro wird die Schadenersatzklage nachten haben sich die Aktionäre zurückgezogen. „Damit sind nun al- der TFG Capital AG selbst be- le unser Unternehmen lähmenden Newsticker schenkt: Sie haben mit großer Streitigkeiten erledigt“, kommen- Mehrheit den Vergleichsvorschlag tiert TFG-Vorstand Udo Treichel +++ Mannheim – Die Komple- in der juristischen Auseinanderset- das Ergebnis. Anlass der 2005 erho- mentärin der Leonardo Venture zung mit früheren Führungsperso- benen Klage waren Erwerbsvorgän- GmbH & Co. KGaA hat ihren Na- nen des Unternehmens gebilligt. ge aus dem Jahr 2000. men von Elge Vermögensverwal- tungsgesellschaft mbH in Leonar- do Venture Verwaltungs GmbH geändert. Darüber hinaus wurde Investoren überdenken ihr Geschäftsmodell der Sitz der Gesellschaft von Hei- Rund 80% der Fondsgesellschaften waltet ein Vermögen von mehr als delberg nach Mannheim verlegt. gehen davon aus, dass sie durch einer Mrd. Euro. Aus den ersten Er- +++ Zug – Der Schweizer Dachfonds die Finanzkrise ihr Geschäftsmo- gebnissen des „Private Equity Trend Capital Dynamics berät den staat- dell ändern müssen. Diese Entwick- Report 2009“ geht außerdem her- lichen thailändischen Pensions- lung werde außerdem durch eine vor, dass Unternehmen im Portfo- fonds bei seinen weltweiten Priva- stärkere staatliche Regulierung be- lio der Beteiligungsfirmen mit ver- te Equity-Investments. +++ Reykja- dingt, von der 83% der heimischen schärften Kostensenkungen bis hin vik – Die isländische Sängerin und 71% der ausländischen Beteili- zu Personalabbau rechnen müs- Björk tritt in die Fußstapfen des gungsgesellschaften ausgehen. Zu- sen. Auch die Zusammenarbeit mit Rocksängers Bono (U2): Sie hat dem erwarten 90% der Befragten, anderen Kapitalgebern wird an Be- mit der Investment-Gesellschaft dass sie künftig bei Übernahmen deutung gewinnen. Gemeinsame Ge- Audur Capital einen VC-Fonds mehr Eigenkapital einsetzen müssen. bote mit anderen Fonds halten 72% aufgelegt. +++ St. Gallen – Die Zu diesen Ergebnissen kommt eine der ausländischen und 60% der schweizerische Beteiligungsgesell - Umfrage des Beratungsunterneh- deut schen Befragten für wahr- schaft Mountain Super Angel AG mens PricewaterhouseCoopers von scheinlich, die Zusammenstellung hat ihren Aktienanteil an der Impe- weltweit 184 Private Equity-Gesell- eines Bankenkonsortiums gehört ra Total Return AG auf über 50% schaften, darunter 50 aus Deutsch- bereits für 68% bzw. 60% der Finanz- erhöht. land. Gut jeder fünfte Fonds ver- inves toren zum Tagesgeschäft.

10 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de Auslese www.agenc.de Anzeige det ple- Wie lange dauert die- Wie Vielen Dank für das In- Vielen Es ist ein ganz normaler terview. ser Prozess in etwa? ser Prozess also insbesondere besprechen, wel- besprechen, also insbesondere für die Kreditprü- che Unterlagen Die Volks- fung notwendig sind. bank/Raiffeisenbank entschei aus ei- dann, ob sie die Finanzierung oder ob sie genen Mitteln darstellt Sonderplafonds auf die Mittel des zurückgreift. VC Magazin: Berghaus: VC Magazin: Kreditprozess, der je nach Kom Kreditprozess, xität in einer Zeitspanne von ein bis bearbeitet sein sollte. zwei Wochen ist dabei immer, Voraussetzung dass alle notwendigen Unterlagen für eine abschließende Kreditprü- fung vorliegen. - - Was sollte ein Unter- sollte Was Das Kreditprogramm mer tun, um in den Genuss Ihres mer tun, um in den Genuss tungen zu machen. In einer wirt- machen. In einer tungen zu wie schwierigen Phase schaftlich wo Bonitätsverschlechterun dieser, mit der Fra- de Banken sehr intensiv ge der künftigen Kapitaldienstfähig- Kunden auseinandersetzen. keit ihrer gen bei Unternehmen oftmals antizi- gen bei Unternehmen aber auch nahe pierbar sind, ist es liegend, dass sich kreditausreichen VC Magazin: Berghaus: neh zu kom- Sonderkreditprogramms men? wendet sich in erster Linie an die Kunden der Volksbanken/Raiffei- senbanken, d. h. der Unternehmer sollte sich unmittelbar an seine Ort vor Volksbank/Raiffeisenbank die man mit ihm wenden. Dort wird Notwendigkeiten erörtern, weiteren Nachgefragt bei Uwe Berghaus, Bereichsleiter Firmenkunden, WGZ Bank Firmenkunden, WGZ Bereichsleiter bei Uwe Berghaus, Nachgefragt - banken/Raiffeisen- Medienpartner, Sponsoren & Kooperationspartner: Sponsoren Medienpartner, Werbeagentur Hamburg Woher stammen die stammen Woher Beobachten Sie bereits Die zur Verfügung ge- Die zur Verfügung Nicht generell, aber in Nicht generell, bund hat, anders als einzel- bund hat, anders als banken. Der genossenschaft-

blem. Es ist uns wichtig, und das blem. Es ist uns wichtig,

Einzelfällen sind solche Beobach- Berghaus: VC Magazin: Berghaus: VC Magazin: eine restriktivere Kreditvergabe im Kreditvergabe eine restriktivere Mittelstand? ne Wettbewerber, kein Liquiditäts ne Wettbewerber, liche Ver pro wollen wir mit der Implementierung errei- dieses Sonderkreditplafonds mittelständischen chen, unseren dass sie Firmenkunden zu zeigen, sich in diesen schwierigen Zei- auch ten auf ihre Volks den genossenschaftli- banken bzw. verlassen können. chen Verbund stellten Mittel sind eigene Mittel der stellten Mittel sind eigene Zentral zusätzlichen Mittel? zusätzlichen Themenfokus: „Mobile Markets, Internet & Telekommunikation“. Hamburg, 25. Februar 2009. Februar 25. Hamburg, Telekommunikation“. Internet & „Mobile Markets, Themenfokus: vor aktiven Investoren. präsentieren Innovative Entrepreneure Infos & Anmeldung: www.venture-lounge.de

Veranstalter:

Übertragungsrate Hohe Kapital- L CMS Hasche Sigle: Flop NAVs im Rückwärtsgang dreimal vorn TOP M

Bezogen auf die Anzahl der Beratungsfälle führt CMS Die Marktentwicklung der vergangenen zwei Jahre hat Hasche Sigle bei drei Listen des von Bloomberg erho- viele Portfolio-Firmen massiv unter Druck gesetzt und benen deutschen Mid-Market-M&A-Rankings 2008. Die damit auch zahlreiche Finanzinvestoren. Nachdem die Wirtschaftskanzlei belegt bei den M&A-Deals bis zu 50 Nettovermögenswerte (Net Asset Value) von 2003 bis Mio. USD, bis zu 250 Mio. USD und bis zu 500 Mio. USD 2007 kontinuierlich im Wert steigen konnten, sind sie jeweils den ersten Platz. 2008 rückläufig. Dieses Ergebnis konstatiert eine Erhe- bung des Schweizer Dachfonds-Managers Capital Dy- namics unter 425 Fondsgesellschaften. Da Stichtag der Mid-Market-M&A-Ranking 2008 Analyse der 2. Dezember war, dürfte sich die Gesamt-

Platz Sozietät Anzahl Volumen* jahresbetrachtung noch deutlich verschlechtern, wenn sich auch die Abschreibungen zum Jahresende wider- Deals bis zu 50 Mio. USD spiegeln. 1 CMS Hasche Sigle 62 347

2 Freshfields Bruckhaus Deringer 55 246 Wertzuwachs/Wertverlust der Nettovermögens- 3 Clifford Chance 39 107 werte in % Deals bis zu 250 Mio. USD 30,95% 1 CMS Hasche Sigle 77 2.209 26,86% 26,11% 2 Freshfields Bruckhaus Deringer 68 1.984 17,89% 15,37% 3 Linklaters 47 1.305 10,61%

Auslese Deals bis zu 500 Mio. USD -12,39% -8,51% -8,78%

1 CMS Hasche Sigle 77 2.209

2 Freshfields Bruckhaus Deringer 72 3.371 2000 2001 2002 2003 2004 20052006 2007 2008*

3 Linklaters 51 2.587 * bis zum 2. Dezember 2008 Quelle: Capital Dynamics

* kumuliert, in Mio USD Quelle: Bloomberg

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Einladung zum Venture Capital Stammtisch:

„Perspektiven und Trends in der Software-Industrie“ Ein Vortrag von Thorsten Schäfer ehem. Executive von Brokat und CEO von Abaxx

Wann Mittwoch, 4. März 2009, 12.15 Uhr Investors’ Circle: „Finanzmarktkrise – Quo vadis Private Equity?“ Wo Kaufmanns Casino München e.V. Ort: Industrieclub Düsseldorf, Elberfelder Str. 6, 40213 Düsseldorf Odeonsplatz 6, 80539 München Datum: 09. Februar 2009 Uhrzeit: 18.00 Uhr bis ca. 20.00 Uhr Weitere Programmpunkte: Zwei Unternehmenspräsentationen Inhaltliche Schwerpunkte: Dr. Guido Koch von der Schweizer aus dem Kreis des Münchner Businessplan Wettbewerbs. Partners Group, einem der weltweit größten Fondsmanager, be- richtet über Konsequenzen und Chancen für die Private Equity- Wir bitten um frühzeitige Anmeldung unter: Branche aus der aktuellen Finanzkrise und wird dabei ins besondere Venture Capital Club e.V. auch mögliche Auswirkungen auf die Investmentstrategie von c/o White & Case LLP, Ginetta Schwinn, Fondsinvestoren beleuchten. Maximilianstraße 35, 80539 München Informationen und Anmeldung unter: Telefon: 0 89/20 60 43 505 • Fax. 0 89/20 60 43 510 [email protected] • www.private-equity-forum.de E-Mail: [email protected] Tel.: 0211-641 62 68 • Fax: 0211-641 62 77 Für die Teilnahme an der Veranstaltung erheben wir eine Verzehrpauschale von 20,00 Euro – für Mitglieder des Private Vorschau: Der nächste Venture Capital Stammtisch findet am Equity Forum NRW e.V. ist die Veranstaltung kostenfrei. 22. April 2009 um 12.15 Uhr an gleicher Stelle statt.

12 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de Adviser for M&A, Venture Capital, Private Equity and Special Situations

Sector Focus on Internet & Media v5WJQTM

Sale of Minority Investment Trade Sale a minority stake by EUR 70,000,000 to to a consortium of

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JUNE 2008 JUNE 2008 JANUARY 2009

SALE MINORITY INVESTMENT TRADE SALE Client: tolina Client: TynTec Client: Bigpoint Sector: Software Sector: Messaging Sector: Online Gaming

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APRIL 2008 APRIL 2008 JULY 2007

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Mobile Geschäftsideen heben (endlich) ab!

Das 21. Jahrhundert wird zur Epoche der Mobilität. Die man den Sprechern der Londoner Go:Play-Events, stehen Menschen werden noch mobiler, die Technologien ebenfalls. Web 2.0-Dienste Schlange, um an zu partizipieren. Face- Geschäftsleute und Studenten, Spieler und Hausfrauen, Teens book, Twitter, Flickr und digg werden genannt. Herauskom- und Twens – fast jeder möchte das, was er im Büro oder im men könnte ein zentraler Anlaufpunkt für Social-Network- Wohnzimmer zur Verfügung hat, auch unterwegs nutzen. Für Aktivitäten und digitales Lifestyle. Der einzige Wert, den Start-ups und Wagnisfinanzierer bieten sich große Chancen. Nokia selbst liefert: Alle Anwendungen sind im Handum- drehen mobil nutzbar. „Damit öffnet sich nun endgültig die Nur Kuchenkrümel Tür zum Markt“, freut sich Brix. Und fügt an: „Jetzt werden Für Matthias Brix, Investment Manager bei der Neuhaus die Programmierer so richtig loslegen.“ Partners GmbH, war die Einführung des iPhone die Initial- zündung. Zehn Millionen Geräte wurden in den ersten Handys mit Playstation-Qualitäten neun Monaten verkauft. Apple hat das Der Investor vom feinen Hamburger Jungfernstieg, der am iPhone nicht nur benutzerfreundlich Handygame-Hersteller Fishlabs Entertainment beteiligt ist, gestaltet, sondern lässt es mit groß- erklärt seinen Optimismus auch damit, dass Fishlabs zügig dimensionierten Datenpaketen, schon jetzt jeden Monat mehr Spiele für das iPhone ver- Titelthema meist sogar Daten-Flatrates, vertrei- kauft als für alle anderen Handy-Modelle zusammen. Laut ben. Erstmals gelang die völlige Fishlabs-Geschäftsführer Michael Schade fristen Mobile Durchgängigkeit des Mobilfunks zum Games hierzulande noch ein Schattendasein. Erst rund 6% Internet ohne Einbindung von Dritten. aller deutschen Spieler wählen ihr Mobiltelefon als Platt- Folglich haben die großen Mobil- form, obwohl Handys der neuesten Generation Spiele auf funkunternehmen an Einfluss verlo- dem Niveau von Sonys mobiler Playstation PSP möglich Matthias Brix, ren. In der Vergangenheit konnten T- machen. Weltweit könnten 2010 nach Marktforschungen Neuhaus Partners Mobile und , E-Plus und Vodafone gut sechs Mrd. USD für Handy-Games ausgegeben werden. von den Einnahmen aus Spielen oder Bezahldiensten in der Regel rund 80% einstreichen. Die Krümel vom Kuchen, die für die Produzenten solcher An- wendungen blieben, entfachten nicht gerade ein Feuer- werk an Innovationen. „Die Mobilfunk-Oligopolisten waren eher Bremser neuer Ideen“, klagt Brix: „Bisher lohnte es sich für Programmierer nicht sehr, neue Programme für mobile Geräte zu entwickeln. Das wird sich künftig aber ändern.“ Beim Vertrieb über das iPhone erhalten die Ent- wickler im Schnitt immerhin 70% der Einnahmen, bei Apple landen „nur“ noch 30%.

Web 2.0-Dienste stehen Schlange Außerdem folgen dem Apfel des Anstoßes nun andere Unter- Mitte Januar vero?ffentlichte Fishlabs das Rennspiel Burning Tires fu?r iPhone und iPod nehmen: Google entwickelte die Plattform Android, und auch Touch bei Nokia rauchten hinter verschlossenen Türen die Köpfe. In Kürze wollen die Finnen die ersten Handys inklusive Für Deutschland wird ein zweistelliges Wachstum in Aus- Datenpaket verkaufen. Die Bühne, auf der künftig gespielt sicht gestellt. Wie Fishlabs setzt auch die ehemalige Klin- werden soll, haben die Nokia-Marketingexperten Ovi ge- geltonfirma Jamba auf ein solches Marktwachstum: Nach tauft. Das Wort bedeutet im Finnisch-ullgrischen „Tür“. Ovi der Übernahme durch Medien-Tycoon Rupert Murdoch soll steht für webgestützte Services und die Integration neuer die Mannschaft der Samwer-Brüder zu einem Alleskönner externer Dienste. Dazu passend hat der Konzern das Gaming- der mobilen Unterhaltung werden. Unter dem Namen „Fox Konzept „N-Gage“, die Navigations- und Kartenanwendung Mobile Group“ werden jetzt auch Hintergrundbilder, Spiele, Nokia-Maps und einen eigenen Musikladen gebaut. Glaubt Videos und Musik für unterwegs verkauft.

14 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de Monatliche Verdopplung des Geschäfts mit aktuellen Spielergebnissen und Blitztabellen. Die Ein Erfolgsgeheimnis des iPhone ist der AppStore, in dem Preise für die Anwendungen liegen zwischen 72 Cent und mittlerweile mehr als 15.000 Programme zum kostenpflich- 7,99 Euro. Das Inkasso übernimmt Apple. Die Intelligent - tigen oder kostenlosen Abruf bereit liegen – von Fußball- mobiles-Applikationen wurden innerhalb von drei Monaten News bis Furzgeräuschen. Mehr als 500 Mio. Downloads fast 1.500mal heruntergeladen. Bis 2010 will die Start-up- und weit über 300 Mio. Euro Umsatz seit Mitte 2008 belegen Company 480.000 Euro Umsatz mit dem Programm-Down- die Attraktivität. Ein Profiteur ist die junge Firma Intelli- loading via iPhone machen. „Das ist erst der Anfang“, ist gentmobiles. Zu den 17 Programmen der Wilhelmshavener, VC-Geber Gerd Nicklisch, geschäftsführender Gesellschaf- die im AppStore liegen, gehören Golf Caddy.me, ein Entfer- ter der Impala GmbH, sicher. Bis Ende des Jahres ver- nungsmesser, der mit der iPhone-GPS-Funktion dem Golfer spricht Intelligentmobiles-Geschäftsführer Lars Eickmeyer auf jedem Platz den kürzesten Weg zur nächsten Fahne „mindestens 30 weitere attraktive Anwendungen im App- zeigt, ein Restaurant- und ein Doctor-Finder sowie Fussi live Store“. Nicklisch investiert in die Firma, „weil das Geld- verdienen über mobile Geräte wie das iPhone jetzt erst Kein Handy wird häufiger für die Websuche genutzt richtig beginnt.“ Um noch schneller neue Applikationen als das iPhone entwickeln zu können, sucht Intelligentmobiles derzeit zusätzliches Wagniskapital. Frequenz der Zugriffe auf Suchseiten im Internet

2,2% Titelthema Alle Mobil- Werbung wird zielgenauer telefon- 4,8% Auch Sven Eppert, Investment Manager bei der BrainsTo- anwender 2,8% Smart- Ventures AG (b-to-v), schickt eine Gratulation und einen phone- 11,2% 14,4% 18,6% Dank Richtung Apple: „Das iPhone ist klarer Category Leader. Nutzer Apple hat mit dem AppStore ein neues Geschäftsmodell für iPhone- Nutzer 25,9% 20,4% 19,1% Mobile Applications lanciert, das als Vorbild für andere dient.“ Richteten sich frühere Geschäftsideen vor allem 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% nach den Netzbetreibern, stünden mittlerweile die End- Beinahe täglich Mindestens wöchentlich Ein- bis dreimal monatlich gerätehersteller im Fokus. Jetzt wird mit neuen Applika-

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Nachgefragt bei Sven Eppert, Investmentmanager bei der BrainsToVentures AG

VC Magazin: Wie beurteilen von den Usern häufiger plattformübergreifend genutzt. Sie die Zukunftsaussichten Ein Beispiel sind Social Networks, die nicht mehr nur am für mobile Technologien? PC im Büro oder Zuhause genutzt werden, sondern eben Eppert: Gut. Ich bin über- auch über Mobilgeräte. zeugt, dass schon in die- sem und im nächsten Jahr VC Magazin: Wird sich eine Plattform durchsetzen? leistungsfähigere Handsets, Eppert: Neben Nokias Symbian wird sich meines Erach- günstigere Flatrate-Tarife tens Android von Google zur führenden Mobile-Plattform sowie leichter zu installie- entwickeln. Android besticht durch seine offene Platt- rende und zu verwendende form-Architektur und eine breite Unterstützung bei den Applikationen dazu führen Endgeräte-Herstellern. werden, dass die Internet- nutzung auf mobilen End- Sven Eppert VC Magazin: Welches Segment sehen Sie kritisch? geräten weiter steigen wird. Eppert: Mobile Advertising wird zwar smarter, aber auf- grund der sich nur langsam entwickelnden Akzeptanz VC Magazin: Welche Anbieter werden davon am stärks- der User weniger stark wachsen als erwartet. Das liegt ten profitieren? zum einen daran, dass viele Nutzer ihr Mobilfunkgerät Eppert: Vor allem Anbieter etablierter Web-Applikatio- noch als etwas sehr Privates ansehen und sich zum ande- nen werden Gewinner sein. Diese Anwendungen werden ren an den noch immer vergleichsweise langsamen Ver- über die mobilen Geräte sozusagen verlängert und damit bindungen stören.

16 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin Sponsoring-Partner 2009 der Navigation halten die Stuttgarter Venture Capitalisten gäbe es Marktsegmente, die sich langfristig durch die Etab- zwar weiterhin für einen Wachstumsmarkt, sehen für Start- lierung und Integration von Smartphones und PDAs weiter ups aber mittlerweile Schwierigkeiten, „inmitten der schon positiv entwickeln: „Durch diese Entwicklung getrieben, gut verteilten Marktanteile“, so Torsten Kreindl, noch ei- trauen wir dem Mobile-Web-Segment großes Potenzial zu, nen Platz an der Sonne zu ergattern. insbesondere wenn die Infrastruktur einen effektiveren Grazia ist an drei jungen Firmen betei- Datentransfer ermöglichen wird.“ Erfolgsaussichten hätten ligt, die auf mobile Technologien set- Geschäftsmodelle, die auf die Integration mobiler Anwen- zen: A la Mobile (Linux-Anbieter) und dungen im Bereich Mobile-Commerce, Mobile-Content und Quantenna Communications Inc. (Wire - Mobile-Community setzen, die vereinfachen, sich skalieren less Networking) sitzen in Kalifornien, lassen und die Effizienz erhöhen. Sirius Venture Partners Mobile 3.0 (mobiles Fernsehen, frü - investiert im ITK-Segment in Start-ups, deren Produkte wie her MFD) in Deutschland. Besonders Web 2.0, ERP-Systeme oder CRM durch mobile Technolo - optimistisch sind die Kapitalgeber für gien ergänzt werden. A la Mobile. Das Unternehmen hat Tortsen Kreindl schon sechs Wochen nach der Google- In Nischen liegt noch Geld Android-Ankündigung das erste An- Auch Werner Arndt, Geschäftsführer des Münchener Busi- dro id-basierte Mobiltelefon vorgeführt. Kreindl: „2009 wird ness Plan-Wettbewerbs, hat festgestellt, dass Investoren das Jahr von Smartphones und mobilem Web 2.0 über be- derzeit besonderes Interesse an Verfahren und Produkten nutzerfreundliche Touchscreen-Oberflächen. Die Internet- haben, „die eine Optimierung der Datenqualität und die Er- nutzung übers Handy wird massiv steigen und Datenkar- höhung von Datenraten für die Endnutzer versprechen“. ten werden mobiles Breit band noch stärker gegen das Fest- Als Beispiel nennt er Applikationen mit Bewegtbild-Über- netz positionieren.“ Nach tragung an jeden Ort und zu jeder Zeit. Arndt legt dabei Die von deutschen Mobil- seiner Überzeugung wird es Wert auf die Feststellung, dass es sich bei Innovationen nie telefonen am stärksten in diesem Jahr erstmals wer- um gänzlich neue Technologien handelt, wie Marketing - frequentierten Websites befreie Musik-Flatrates in leute gerne behaupten, sondern „lediglich um neue Techni- größerem Rahmen und eine 1. Google ken oder Technik-Verfahren“. Titelthema Konsolidierung mobiler Be- 2. Yahoo Sascha Haselmayer, Geschäftsführer der Initiative Living triebssysteme geben. Damit 3. Wikipedia Labs Global, die von der Europäischen Kommission getra- nicht genug: „Noch im ers - 4. StudiVZ gen wird, prognostiziert den Themen Interface und Usability ten Halbjahr werden wir ers - 5. Youtube sowie komplexeren, auf Nischenmärkte orientierten t e konkrete Angebote für die 6. web.de Dienstleistungen eine glänzende Zukunft. So seien 18 Mio. Generation sehen.“ 7. spiegel.de europäische Studenten eine Zielgruppe, die laut einer Stu- Klar sei aber auch, dass sich 8. gmx.de die der Initiative nach mobilen Lösungen sucht und auch die Strategien von Netzbe- 9. eBay bereit ist, dafür zu zahlen. Das Team von Haselmayer hat treibern und Herstellern ins 10. Amazon 160 interessante mobile Anwendungen analysiert. Unter- Gehege kommen werden. Quelle: Opera Software nehmen wie Futurlink hätten sich erfolgreich im Markt posi- Statt Konfrontation fordert tioniert. Andere Firmen wie die schwedische Astando hät- Kreindl ein Miteinander. Die Akteure beider Seiten sowie ten gezeigt, dass man durch mobile Technologien bei- die Content-Anbieter sollten in den Mobilfunkmarkt das spielsweise auch Sehbehinderten und Demenzkranken einbringen, „was sie am besten können“. mehr Mobilität ermöglichen kann. Haselmayer: „Die ent- scheidende Frage für den weiteren Entwicklungspfad Monetarisierung ist entscheidend dieser Unternehmen ist die Skalierbarkeit ihrer Anwendun- Mobile Broadband und die damit verbundenen Bereiche gen. Sehbehinderte in Stockholm zu versorgen, bedarf wie Mobile Internet, Social Networking, Musik, Games oder eines Netzwerks von Partnern, wie etwa gemeinnütziger Payment stoßen laut Andreas Thümmler von der Corpo - Organisationen, Stadtverwaltung und Betreibern. rate Finance Partners CFP Beratungsgesellschaft mbH in Frankfurt derzeit bei VC-Gebern auf besonders großes In- teresse. Zu Recht, wie Thümmler meint, denn in diesem Fazit: Segment habe Deutschland gegenüber Ländern wie Japan, Der Erfolg des iPhone hat nicht nur Software-Entwickler Korea und Italien Nachholbedarf. „Keine relevante Zu- elektrisiert, sondern auch Wagniskapitalgeber. Es wird 2009 kunft“ sieht er für Multimedia Messaging Service (MMS), in Deutschland nicht viele Wirtschaftsbereiche geben, die gute Wachstumschancen dagegen für mobile E-Mail- sich so exzellent entwickeln wie die Szene der mobilen Dienste. „Wichtig ist letztendlich immer die Fähigkeit einer Technologien. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass es Technologie, Umsätze zu generieren“, sagt Thümmler. User in diesem Segment derzeit sowohl für Start-ups als auch allein würden nicht zum Erfolg führen, über die Zukunfts- VC-Gesellschaften darum geht, sich die besten Startplätze trächtigkeit entscheide die Monetarisierung. zu sichern. Ron Winkler von der Sirius Venture Partners GmbH in Düsseldorf teilt die Einschätzung einiger Analysten, „dass Jürgen Hoffmann sich der Gesamtmarkt einer Stagnation nähert“. Trotzdem [email protected]

18 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de zweimonatlich!jetzt Know-how für den Mittelstand Die Unternehmeredition 2009

NEU! 2009 Februar 2009, 9,80 Euro I/2009 2009 April 2009, 14,80 Euro II/2009 2009 Juni 2009, 9,80 Euro III/2009 Edition Edition Unternehmer Edition Unternehmer Unternehmer Edition Edition Edition Unternehmer Unternehmer Unternehmer Know-how für den Mittelstand Know-how für den Mittelstand Know-how für den Mittelstand

Mittelstands- finanzierung 2009 Mezzanine 2009 Steuern & Recht 2009 7. Jahrgang 4. Jahrgang Praxistipps von A-Z Das bewährte Individuallösungen Nachschlagewerk im Vordergrund

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2009 August 2009, 9,80 Euro IV/2009 2009 Oktober 2009, 9,80 Euro V/2009 2009 Dezember 2009, 9,80 Euro VI/2009 Edition Edition Unternehmer Edition Unternehmer Unternehmer Edition Edition Edition Unternehmer Unternehmer Know-how für den Mittelstand Unternehmer Know-how für den Mittelstand Know-how für den Mittelstand

Private Equity Turnaround 2009 Internationalisierung 3. Jahrgang 3. Jahrgang 2. Jahrgang 3. Jahrgang Beteiligungs kapital Wege aus der Krise Chancen in fremden Märkten aus Unternehmersicht

Privates Beteiligungskapital – MBO – MBI – Unternehmensnachfolge – Stadien der Unternehmenskrise – Krisenfrüherkennung – Finanzierungs instru mente im Krisenfall – Expansionsfinanzierung – Standortwahl – Produktionsstätten & Absatz- Unternehmensbewertung – Fallbeispiele u.v.m. die Rolle von Restrukturierungsberatern – die Gefahr der Insolvenzverschleppung, u.v.m. märkte – Interkulturelles Management – Erfahrungsberichte u.v.m.

Erscheinungstermin: 29. Aug. 2009 Erscheinungstermin: 17. Okt. 2009 Erscheinungstermin: 5. Dez. 2009

Termine „Steuern & Recht 2009“ Ansprechpartner Anzeigen

Erscheinungstermin: 28. Februar 2009 Katja Sauerbrey, Johanna Wagner, Laura Rehberger Anzeigenschluss: 16. Februar 2009 Tel. +49 (0) 89-2000 339-56, -50, -55; [email protected], Druckunterlagenschluss: 20. Februar 2009 [email protected], [email protected] Vis-à-vis „Unternehmen brauchen Alternativen zum Bankkredit“

Interview mit Thomas Vinnen und Clemens Wagner von der WCF Finetra- ding AG sowie Peter Martetschläger, Aufsichtsrat der Schnell Motoren AG

Gerade in diesen turbulenten Zeiten setzen sich Mittelständler mit alternativen Finanzierungsinstrumenten auseinander, um sich für die Zukunft zu rüsten. Mit Finetrading ist ein rela- tiv neues Konzept des Working Capital Managements auf dem Markt: Die baden-württembergische Schnell-Gruppe nutzt es bereits im zweiten Jahr für die Finanzierung ihres Waren ein- kaufs. Peter Martetschläger, Aufsichtsratsvorsitzender der Schnell Motoren AG, stieß im Zuge einer Internetrecherche auf das innovative Finanzierungskonzept. Nach zwei Gesprä - chen mit Clemens Wagner und Thomas Vinnen von der WCF konnte die Zusammenarbeit rasch besiegelt werden. Gemein- V. l. n. r.: Clemens Wagner, Thomas Vinnen, Andreas Uhde und Peter Martetschläger sam erläutern sie den Einsatz von Finetrading in der Praxis.

VC Magazin: Herr Vinnen, wie entstand die Idee, eine VC Magazin: Welchen Einfluss hat der Einsatz von Fine- Märkte & Zahlen Wareneinkaufsfinanzierung anzubieten? trading auf den Kreditrahmen bei Banken? Vinnen: Obwohl der Grundgedanke von Finetrading auf Martetschläger: In der Bilanz und der Saldenliste taucht der Hand liegt, gaben erst unterschiedliche Studien über WCF als Lieferant auf, in unseren Verhandlungen mit Finanz - den Finanzierungssektor den finalen Impuls, eine Waren- instituten war das aber bisher überhaupt kein Thema. einkaufsfinanzierung, unter Nutzung der von Lieferanten Wagner: In der Regel wird unser Engagement von Kredit- gewährten Skonti, anzubieten. Die Erfahrung zeigt, dass gut gebern positiv gesehen: Wir bekommen derzeit verstärkt zwei Drittel der Unternehmer in Deutschland gewährte Anfragen von Banken, die aufgrund der aktuellen wirt- Skonti nicht ausnutzen und kein aktives Management ihres schaftlichen Lage ihre Linien für bestimmte Unternehmen Umlaufvermögens betreiben. Somit hat uns der Markt den nicht erhöhen können und uns daher als ergänzenden Fi- Anstoß für Finetrading gegeben. nanzierungspartner mit ins Boot nehmen wollen. Somit hat Finetrading eine ergänzende Wirkung. VC Magazin: Herr Martetschläger, welche Rolle spielt Finetrading im Finanzierungsmix der Schnell-Gruppe? VC Magazin: Besagte Banken fallen in jüngster Zeit mehr Martetschläger: Als mittelständisches Unternehmen nut- denn je durch eine rigorose Due Diligence vor der Kredit- zen wir neben WCF natürlich auch klassische Banklinien, vergabe auf. Wie sieht der Prüfungsprozess bei der WCF zudem Schuldscheindarlehen und Mezzanine-Kapital. Finetrading AG aus? Finetrading ist sehr flexibel einsetzbar und bietet damit Martetschläger: Wir haben mit WCF nach der Vorlage ver- gegenüber einem starren Mezzanine-Produkt einen Vor- schiedener Unterlagen wie testierter Jahresabschlüsse teil. Finetrading nimmt man in Anspruch, wenn man es und BWAs sowie einem Gespräch über die Unterneh- braucht, und zahlt, wann man kann. mensplanung rasch einen Rahmenvertrag geschlossen. Vinnen: Bei der Prüfung der Unterlagen setzen wir auf unsere eigene Kreditabteilung und damit eine individuelle Betrach- tung. Für uns steht dabei im Mittelpunkt, was wir für den Kun- den erwerben: Kann er diese Waren innerhalb von maximal „Finetrading ist 120 Tagen handeln und damit wieder Liquidität generieren?

sehr flexibel VC Magazin: Nach welchen Kriterien wird das maximale einsetzbar“ Volumen festgelegt, für das WCF im Kundenauftrag einkauft? Wagner: Jeder Finetrading-Kunde wird von uns bei Euler Hermes kreditversichert. Das maximale Risiko, das dieser Kreditversicherer übernimmt, stellt das Limit dar, welches wir dem jeweiligen Kunden einräumen. Peter Martetschläger, Schnell Motoren AG

20 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de VC Magazin: Wie refinanziert sich die WCF Finetrading AG? Vinnen: Wir sind eine 100%-Tochter einer österreichischen Beteiligungsgesellschaft. Über diese konnten wir anfangs „Jeder Kunde wird auf verschiedene Refinanzierungsinstrumente zu greifen. Mittlerweile arbeiten wir jedoch völlig eigenständig, vor- von uns rangig mit Kreditinstituten, aber auch Factoringgesell- kreditversichert“ schaften, und nutzen den Kapitalmarkt als Quelle.

VC Magazin: Der liquiditätssteigernde Effekt von Finetra- ding im Wareneinkauf ähnelt der Wirkung von Factoring auf der Absatzseite. Was spricht für das eine, was für das Clemens Wagner, WCF Vertriebs GmbH andere? Wagner: Beide Instrumente haben eine komplementäre Märkte & Zahlen VC Magazin: Sind WCF-Kunden verpflichtet, sämtliche Wirkung und schließen sich keineswegs gegenseitig aus. Einkäufe über Finetrading abzuwickeln? Durch den Einsatz von Finetrading und die damit einherge- Martetschläger: Nein, das bleibt uns überlassen. Wir haben hende optimierte Wareneinkaufsfinanzierung bringen wir eine relativ heterogene Lieferantenstruktur und nutzen Fi- ein Unternehmen möglicherweise erst in die Lage, dass es ne trading vorrangig für unsere größten Lieferanten Scan- nach dem Verkauf fertiger Güter Factoring nutzen kann. Diesel und Hoeckle. Natürlich spielt bei dieser Entschei- Vinnen: Ein wesentlicher Unterschied ist die zuvor be- dung auch unsere Liquiditätsplanung eine wichtige Rolle: reits angesprochene Flexibilität. Zur Vermeidung von Im eher umsatzschwachen ersten Halbjahr nutzen wir Fine- Klumpenrisiken verlangt ein Factorer in der Regel, dass trading zur Sicherung der Liquidität; im zweiten Halbjahr, alle Kundenrechnungen in Liquidität gewandelt werden. um das Working Capital öfter umschlagen zu können. Diese Auflage gibt es beim Finetrading nicht. Wagner: Unsere Kunden entscheiden selbst, ob sie die Martetschläger: Wir haben natürlich auch Factoring ge- WCF-Linie nutzen wollen und wenn ja, für welchen Liefe- prüft. Unserer Kundenstruktur vom industriellen Biogas- ranten und in welcher Höhe. anlagenbauer bis hin zum Landwirt ist eine Globalzession jedoch schwer vermittelbar. Factorer tun sich zudem schwer mit der Bewertung der Risiken, wenn wir mit Kun- „Gerade in der den Ratenzahlungen vereinbaren. jetzigen Zeit sind VC Magazin: Wie wird sich der Stellenwert alternativer Lieferanten froh, Finanzierungsformen über die nächsten Jahre verändern? Martetschläger: Unternehmen brauchen in der jetzigen wenn ihre Rech- Phase Alternativen zum Bankkredit. Vielen Mittelständ- nungen zeitnah lern brechen nach sehr guten Jahren die Märkte weg. Dar- aus folgen große Lagerbestände, die sich nicht mehr um- beglichen werden“ schlagen lassen, und eine rasant wachsende Bedeutung des Themas Working Capital. Diese Probleme kann Fine-

Thomas Vinnen, WCF Finetrading trading nicht allein lösen, sondern es werden weitere Konzepte wie eine Lagerfinanzierung gebraucht.

VC Magazin: Der Finetrading-Anbieter tritt als Besteller VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch! beim Lieferanten auf und veräußert die erworbenen Gü- ter an seinen Kunden weiter. Wie reagieren Lieferanten [email protected] auf den Vorschlag, einen ihnen in den meisten Fällen wahrscheinlich unbekannten Dienstleister wie WCF als Geschäftspartner zu akzeptieren? Zu den Gesprächspartnern Vinnen: In der Tat besteht hier ab und an Überzeu - gungsarbeit. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass viele Liefe- Die 1992 gegründete Schnell Zündstrahlmotoren AG & ranten nach positiven Erfahrungen der Abwicklung auf Co. KG mit Sitz im Allgäu beschäftigt rund 160 Mitar- uns zukommen und Finetrading sogar anderen ihrer beiter. Peter Martetschläger ist der Aufsichtsratsvor- Kunden empfehlen. Gerade in der jetzigen Zeit sind Liefe- sitzende der Schnell Motoren AG. Die Unternehmens- ranten froh, wenn ihre Rechnungen zeitnah beglichen gruppe ist auf den Bau von Aggregaten für Biogasanla- werden. gen spezialisiert und erzielte 2007 einen Umsatz von ca. Martetschläger: Einem unserer Lieferanten war es 42 Mio. Euro. Die WCF Finetrading AG wurde im Jahr 2003 tatsächlich wichtig, über WCF Informationen einzuholen gegründet und hat ihren Sitz in München. Thomas Vin- und das Unternehmen zu prüfen. Innerhalb einer Woche nen ist Vorstand der WCF Finetrading AG, Clemens wurde dieser Prozess jedoch abgeschlossen. Wagner Geschäftsführer der WCF Vertriebs GmbH.

www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 2/2009 21 Menschen & Macher Dr. Rolf Wickenkamp

Teil 29 der Serie: Köpfe der deutschsprachigen Private Equity-Szene

Seine Mitarbeiter beschreiben ihn als höchst professionell tinnen begann, wurde bis zum Jahr 2008 sukzessive auf 45 und erfahren – aber auch als sehr menschlich und team - Mitarbeiter und knapp drei Mrd. Euro under Management orientiert in der Führung. Der Team-Gedanke ist Dr. Rolf ausgebaut. Zum Jahresbeginn 2009 ging CAM in der neu Wickenkamp nicht nur im Berufsleben wichtig. „In der weni - gegründeten Sal. Oppenheim Private Equity Partners S. A. gen Freizeit, die ich habe, treibe ich relativ viel Sport“, sagt auf. Gemeinsam mit Rolf Enders und Stefan Herzog bildet der Vater von zwei erwachsenen Kindern. Neben den Ein- Dr. Rolf Wickenkamp das Executive Board der in Luxem- zelsportarten Joggen und Tennis spielte der 60-Jährige bis burg ansässigen Gesellschaft. vor kurzem auch aktiv in einer Hockeymannschaft. Diesen Sport möchte er zukünftig wieder verstärkt betreiben. „Es Neue Herausforderung Sal. Oppenheim Private ist etwas Besonderes, Siege oder Niederlagen in der Ge- Equity Partners meinschaft zu erleben“, bekennt der Managing Partner der Bereits seit 2003 managt CAM die Private Equity-Aktivitä- frisch gegründeten Sal. Oppenheim Private Equity Partners ten von Sal. Oppenheim, die seither 15% der Anteile von S. A. CAM hielten. 2007 erwarb Sal. Oppenheim dann die Mehr- heitsanteile an CAM und sicherte sich darüber hinaus Banklehre, Studium, Vorstandsassistenz auch die Mehrheit an der VCM Venture Capital Manage- Märkte & Zahlen Nach dem Abitur absolvierte Wickenkamp eine Ausbil- ment, einem auf Venture Capital- und Mezzanine-Invest- dung zum Bankkaufmann, bevor er an der Universität ments spezialisierten deutschen Dachfonds mit Sitz in Köln Volkswirtschaftslehre studierte und promovierte. München. Anschließend startete er seine berufliche Laufbahn als Durch den soeben vollzogenen Zusammenschluss von Vorstandsassistent bei der Barmenia Versicherung in CAM, VCM und dem Geschäftsbereich Alternative Invest- Wuppertal, wo er schnell zum Bereichsleiter Kapitalanla- ments des Bankhauses Sal. Oppenheim managt die neue gen aufstieg. In dieser Funktion wechselte er 1987 zur Co- Sal. Oppenheim Private Equity Partners aktuell ein Ge- lonia Nordstern Versicherung, der heutigen AXA, für die samtvolumen von nahezu fünf Mrd. Euro, beschäftigt 90 er insgesamt neun Jahre, viele davon als Vorstand für Mitarbeiter und unterhält Niederlassungen in den USA, Kapitalanlagen, tätig war. „Wir haben dort schon 1987 Europa und Asien. Das gemeinsame strategische Ziel die- begonnen, in Private Equity zu investieren, zu einem für ser Unternehmenszusammenführung ist es, einen global Deutschland sehr frühen Zeitpunkt“, erinnert sich der ge- tätigen Fund-of-Funds-Manager für Private Equity zu bürtige Rheinländer. 1996 verschlug es ihn für drei Jahre schaffen und zu einem der weltweit führenden Wettbe- in die Schweiz – als CFO und Mitglied des Verwaltungsrates werber aufzubauen. „Jetzt gilt es aber zuerst, diese drei der internationalen Asset Management- und Privatban- unterschiedlichen Einheiten zu einem schlagkräftigen kengruppe Liechtenstein Global Trust (LGT), die damals Ganzen zu formen“, weiß Wickenkamp. Eine Herausforde- gerade ihre Aktivitäten im Private Equity- und Hedgefonds - rung, die dem Teamplayer entgegenkommen dürfte. bereich aufbaute. [email protected] Dachfondsspezialist trifft Single-Fund-Manager Bei einem privaten Termin lernte er 1998 den deutschen VC-Pionier und ehemaligen CEO von TVM Techno Ven- In der Private Equity-Branche steht meist das Kapital im ture Management, Constantin von Dziembowski, kennen. Vordergrund. Der entscheidende Faktor, der den Erfolg „Wir hatten beide eine unterschiedliche Historie im Pri- oder Misserfolg von Transaktionen bestimmt, sind aber vate Equity-Bereich und waren, bzw. sind, von Private die beteiligten Personen. Seit August 2007 werden im Equity überzeugt“, so Wickenkamp. 1999 gründeten sie in Rahmen dieser Serie prominente Dealmacher vorge- Köln gemeinsam die CAM Cologne Asset Management stellt. Unter den bisher portraitierten Köpfen befinden GmbH. „Es gab zu diesem Zeitpunkt in Deutschland keinen sich neben „Branchendinos“ wie Dr. Hellmut Kirchner Fund of Funds-Manager, der sich auf institutionelle Inves- (VCM Capital Management) und Gustav Egger (Deutsche toren und auf Buyout-Investments konzentrierte, erläutert Beteiligungs AG) auch Buyout-Manager wie Steve Koltes Wickenkamp, der im Fundraising-Prozess Versicherun- (CVC Capital Partners) und Thomas Pütter (Allianz Capi- gen, Banken und Pensionskassen adressierte. Ab 2000 tal Partners) sowie Aufsteiger der jüngeren Generation wurde investiert. Was im Zweier-Team mit zwei Assisten- wie Marc Samwer (European Founders Fund).

22 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de Alternative Investor BAI Conference

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Dienstag, 17. März - Mittwoch, 18. März 2009 Congress Center · Frankfurt Key-note Sprecher: Peter Clarke, CEO, Man Group u.a. Workshop für institutionelle Anleger Goldsponsor Silbersponsor Bronzesponsor

Hauptmedienpar tner Medienpartner

Internationaler Online-Medienpartner

www.ai-conference.com Executive Talk „Wir haben Wachstumsraten wie früher Internetunternehmen“

Interview mit Peter Kowalsky, Geschäftsführer Bionade GmbH

Eine Limonade zu brauen, sie also über Fermentation her- zustellen, war 1995 eine revolutionäre Idee. Zehn Jahre lang brauchte es, bis aus der Idee das Produkt Bionade reif- te. Der Geschäftsführer der Bionade GmbH, Peter Kowalsky, wurde von der Umweltorganisation WWF und der Zeitschrift „Capital“ im Jahr 2007 zum „Ökomanager des Jahres“ ge- wählt. Im Interview mit Georg von Stein spricht Kowalsky darüber, wie Bionade seinen Wasserbedarf der Natur zurückgibt, den Vertrieb über Infektionsherde organisiert und warum Private Equity keinen Wunschpartner darstellt.

VC Magazin: 1995 stand die Brauerei Peter kurz vor der Pleite, heute produziert sie über 200 Mio. Flaschen Biona- de im Jahr. Ein weiter Weg, oder? Märkte & Zahlen Kowalsky: Die Brauerei stand nicht wirklich vor der Plei- te – sie konnte eine Familie ernähren, aber nicht alle drei Familien. Deshalb wollten wir ein zweites Standbein auf- bauen, und so kam es zur Idee von Bionade. Damals hat- ten wir ungefähr 15 Mitarbeiter und ca. drei Mio. DM Um- satz. Das Fatale war, dass die Umsetzung der 1995 gebore- nen Idee, Bionade zu erschaffen, bis zum fertigen Produkt fast zehn Jahre verschlungen hat. In diesen zehn Jahren haben wir die Brauerei fast in den Ruin geforscht und rund drei Mio. DM sowie unser ganzes Privatvermögen Peter Kowalsky hineingesteckt. Bionade war somit der Grund dafür, dass es der Brauerei zunächst furchtbar schlecht ging. z. B. sechs Wochen gedauert und ein paar tausend Mark gekostet. Dasselbe kriegen Sie heute über Google in fünf VC Magazin: Sie hatten also oft Existenzängste und Sekunden. Das zweite große Hindernis war unsere perma- Schweißperlen auf der Stirn? nente Geldknappheit. Kowalsky: Druck kam vor allem auch von unseren Mitar- beitern. Uns hat es dabei eher Fleißperlen auf die Stirn ge- VC Magazin: Schließlich kam Bionade auf den Markt. Wie trieben. Wir wollten ein Produkt kreieren, das ausschließ- haben Sie diesen Moment empfunden? lich in Brauereien herzustellen ist und sich von selbst Kowalsky: Das war zu nächst tragisch. Die Leute hatten schützt gegen die Kopie von Softdrink-Herstellern. Ein das Produkt überhaupt nicht verstanden, weil es seiner fermentiertes, also mit Mikroorganismen hergestelltes, Zeit voraus war. Wir dachten: Bionade wird der Öffent- alkoholfreies Getränk gab es schlichtweg nicht. Dieser lichkeit bekannt, dann versteht jeder Bionade und kauft Anspruch an das Produkt hat aber dazu geführt, dass der sie. Aber genau das Gegenteil passierte. Da hätten fast al- Entwicklungsprozess so lang dauerte. Auch das Lebens- le die Geduld verloren, dran zu bleiben. Heute aber ist die mittelrecht kannte ein solches Lebensmittel nicht und Situation fantastisch, auf der ganzen Welt gibt es so etwas hat es sogar bis heute nicht geregelt. Es war der Supergau wie den Zeitgeist für Bionade. für Beamte. VC Magazin: Wie gehen Sie mit Nachahmern um, also mit VC Magazin: Was waren die größten Hindernisse? Bioaqua, Maltonade oder Spirit of Georgia? Kowalsky: Das größte Hindernis war die Unkenntnis über Kowalsky: Man muss unterscheiden. Sinconade, Malto- die Mikroorganismen, mit denen noch niemand vorher nade oder andere kopieren uns optisch. Inhaltlich sind gearbeitet hat. Eine Weltrecherche über Gluconsäure hat das ganz andere Produkte. Die sind nicht fermentiert, teil-

24 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de weise sind sie nicht einmal Bio, wenn man z. B. Georgia von Coca Cola nimmt. Wenn jemand inhaltlich was ganz anderes ist, aber trotzdem dem Verbraucher suggeriert, er ist dasselbe, dann wehren wir uns.

VC Magazin: Heißt das, Sie hätten ein Interesse daran, dass es mehr fermentierte Limonaden gibt? Warum macht das keiner? Kowalsky: Mehr fermentierte Limonaden würden unse- ren Markt noch ankurbeln. Aber große Unternehmen arbei - ten nicht mit einem dynamischen Produktionsprozess wie dem unseren. Sie verlassen sich lieber auf Grundstoffe, deren Produktion sie genau standardisieren können. Dann Märkte & Zahlen können sie das Getränk selbst in Indien abfüllen lassen, und der Abfüllmeister kann den Prozess fließbandmäßig organisieren.

VC Magazin: Ihr Unternehmensleitspruch lautet „Bionade, Wachstumsstrategie denkt und meist einen viel schnelleren offizielles Getränk für eine bessere Welt“. Wie leben Sie Exit anstrebt. ihn? Kowalsky: Die Uridee von Bionade war die bessere oder VC Magazin: Hat denn nie ein Private Equity-Haus bei Ihnen gesündere Biolimo. Also geben wir einen Großteil unserer angeklopft? Gelder nicht für klassische Werbung aus, sondern für so- Kowalsky: Doch, immerzu. Wir haben Wachstumsraten ziale Projekte. Dieses Jahr haben wir zudem das Trink- wie früher Internetunternehmen. Dadurch sind wir ein wasserwald-Projekt angestoßen: Wir werden den gesam- ideales Ziel für Beteiligungen. Von Schweizer Banken, die ten Trinkwasserbedarf, der für das Produkt Bionade jähr- sich sogar minderheitsmäßig beteiligt hatten, bis hin zu lich anfällt, in Bäumen anpflanzen. Wenn Sie einen Nadel- Private Equity-Firmen hatten wir alle Anbieter im Haus. wald in einen Laubwald umbauen, kommt mehr Wasser in Wir werden aber versuchen, dass Unternehmen sich bei den Boden. Wir sind das erste Unternehmen weltweit, das uns beteiligen. Denn das Auslandsgeschäft müssen wir seinen Wasserbedarf nachhaltig der Natur zurückgibt. mit Partnern zusammen aufbauen, da brauchen wir die nächsten drei Jahre finanzielle Unterstützung. Wir wollen VC Magazin: Mittlerweile gibt es Bionade bei McDonald’s. mit Unternehmen zusammenarbeiten, die nicht das Beißt sich das nicht? Wachstum im Vordergrund sehen, sondern ein reines Kowalsky: Der Geistliche geht auch da hin, wo die Heiden Markendenken haben. Uns geht es nicht um Ertragsmaxi- sind. Wir haben Bionade ja als Volksbrause entwickelt. mierung, sondern um Markenmaximierung. Ein solches Massenprodukt muss da sein, wo die Masse es haben will. VC Magazin: Zum Schluss: Wer fasziniert Sie als Persön- lichkeit? VC Magazin: Wie sieht Ihre Wachstumsstrategie im Aus- Kowalsky: Mein Stiefvater, Dieter Leipold. Er ist ein Erfin- land aus? der und hat die Gabe, Dinge und Situationen zu sehen, die Kowalsky: Wir gehen in offene, trendorientierte Städte es noch gar nicht gibt. So hat er es auch bei Bionade getan. wie z. B. San Francisco, Barcelona, , Wien, Zürich. Dabei verfolgen wir eine dreistufige Strategie für einen VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch! viralen Vertrieb: Zuerst legen wir „Infektionsherde“ und bieten Bionade in bestimmten Cafés, Läden oder Bars an. Georg von Stein Im zweiten Schritt kommen Verkaufsstellen dazu. Dann [email protected] fragen Leute: Wo kann ich das noch kaufen? Dadurch kom- men schließlich Supermärkte und andere automatisch auf uns zu. Zum Gesprächspartner

VC Magazin: Können Sie das Wachstum aus dem Cash- Peter Kowalsky entwickelte mit seinem Stiefvater Die- flow finanzieren? ter Leipold die Biolimonade „Bionade“. Seit 1997 ist er Kowalsky: Wir wachsen zur Hälfte aus dem Cashflow. Da- geschäftsführender Gesellschafter der Firma „Bionade her brauchen wir auch Anschubfinanzierungen. Die holen International GmbH“ und seit 2002 auch der Bionade wir möglichst bei einer Bank. Das wird allerdings immer GmbH. Der Medienkonzern Axel Springer AG ehrte ihn schwieriger, weil eine Bank ungern Wachstum finanziert. als „Mittelständler des Jahres“. Er ist zudem Preisträ- Aber wir finanzieren uns auf keinen Fall über reines Private ger des BDU-ManagerAward des Bundesverbandes Equity, weil ein Private Equity-Fonds konträr zu unserer Deutscher Unternehmensberater BDU e.V.

www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 2/2009 25 VC-Kolumne Leere Menge

Zum Autor

Dr. Michael Brandkamp ist Dabei ist es für VCs gerade in der Krise wichtig, auf Qua- Geschäftsführer der High-Tech lität zu setzen. Erfolgreiche Fonds waren immer diejeni- Gründerfonds Management gen, die in schlechten Zeiten investierten und in guten GmbH mit Sitz in Bonn. Vor Zeiten verkauften. Die aktuelle Krise bietet somit Chan- dem Aufbau des High-Tech cen für Investoren und Gründer. Im Prinzip ist alles vor- Gründerfonds verantwortete handen: starke Technologien mit hohem Innovationspo- er als Abteilungsdirektor in- tenzial genauso wie gute Manager und Coaches, die geeig- nerhalb der KfW Bankengrup- nete Konzepte stricken können. Nur: Wie bringen wir sie pe den Bereich Innovationsfi- zusammen? nanzierungen und Beteiligun- gen. Um das Problem zu lösen, müssen wir mehr von der Grün- derszene in den USA lernen. Durch gut funktionierende Netzwerke finden dort kreative Entwickler mit innovati- Ein exzellentes Managementteam, eine viel versprechen- ven Technologien und kompetente Manager zusammen. de Innovation und ein schlüssiges Konzept: Diese An- Eine solche Kultur gilt es hierzulande zu entwickeln. sprüche an Gründungen sind hinlänglich bekannt. Doch in wie vielen Fällen bleiben die Ansprüche des Investors Besonders Erfolg versprechend wäre es, wenn Hochschu- ein frommer Wunsch? Müssen nicht immer in mindestens len und Forschungseinrichtungen Technologien profes- einem Punkt Abstriche gemacht werden, weil die Schnitt- sioneller und routinierter auf Gründungen übertragen Early Stage & Expansion menge von perfektem Team, Innovation und geeignetem und wenn mehr erfahrene Unternehmer in Neugründun- Konzept nahezu leer ist? Investoren setzen mitunter auf gen einsteigen würden. Wer zum Serial Entrepreneur das zweitbeste Pferd, in der Hoffnung, dass Unvollkom- wird, hat schon wertvolle Erfahrungen mit VCs gemacht menheiten sich schon mit der Zeit korrigieren lassen wer- und ist anderen Gründern meilenweit voraus. Es ist lo- den. benswert, dass sich manche Unternehmer als Business Angels für die nächste Gründergeneration einsetzen. Es gibt sie: die Forscher, die sich zum Manager umerzie- Noch stärker zu begrüßen wäre es allerdings, wenn sie hen lassen, Manager, die plötzlich Erfolge im Labor feiern. abermals zum Unternehmer und neue Ideen mit voller Aber sie sind sehr selten! Wie die Charaktere, so lassen Kraft vorantreiben würden. Beispiele dafür gibt es bereits sich auch die Konzepte nur begrenzt „frisieren“. Selbst in der deutschen IT- und Internetszene. Branchen wie Berater und Coaches können nur wenig ausrichten, wenn Cleantech, Medizintechnik oder Anlagenbau können davon nicht von vornherein die Marschrichtung stimmt. eine Menge lernen.

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3 VentureCapital Magazin 3/2009 Sonderbeilage März 2009

Private Equity • Buyouts • M&A Magazin VentureCapital Sonderbeilage www.vc-magazin.de

VentureCapital Das Magazin für Investoren und Entrepreneure Magazin „Cleantech-Investments“ (2. Jg.)

SONDERBEILAGE Cleantech- Anzeigenschluss: 16. Februar 2009 Investments 2. Jahrgang Erscheinungstermin: 27. Februar 2009 Ansprechpartner: Katja Sauerbrey

Tel.: 089-2000 339-56 Cleantech in Deutschland, Europa und weltweit – Vom Hype zur Realität – Zahlen und Märkte – Technologien und Trends – Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) im Fokus – Fallstudien – Interviews – u. v. m. Fax: 089-2000 339-39 [email protected] „Konsortien sollten nicht zu groß werden“ Early Stage & Expansion Interview mit Peter Pauli, Geschäftsführer der BayBG

Mit der BayBG verbindet man zunächst einen Finanzie- Unsere Beteiligungsmodelle rungspartner für den bayerischen Mittelstand. Dass die ne- im VC-Geschäft sind aber ben der MBG Baden-Württemberg größte der mittelständi- dennoch marktüblich. Wir schen Beteiligungsgesellschaften in Deutschland auch in sind auch bereit, uns an die junge Unternehmen investiert, ist weniger bekannt. Peter Wünsche anderer Investo- Pauli, Mitglied der Geschäftsführung der BayBG, erläutert ren anzupassen. Peter Pauli die Strategie seiner Gesellschaft im Venture Capital-Seg- ment und spricht über die Vorzüge des Co-Venturings. VC Magazin: Wird Co-Venturing im aktuellen wirtschaftli- chen Umfeld noch an Bedeutung gewinnen? VC Magazin: An der BayBG hält die LfA rund 23%. Mit der Pauli: Davon bin ich überzeugt. 2008 haben einige VCs er- Bayern Kapital gehört zudem ein reiner Frühphasenfinan- folgreich Fundraising betrieben. Dennoch sind die Fonds zierer zur LfA-Gruppe. Wie grenzen Sie Ihre Venture Capital- kleiner ausgefallen als erhofft, so dass die Diversifizie- Aktivitäten gegenüber dem Schwesterunternehmen ab? rung der Investments über Konsortien eine weiter wach- Pauli: Wir sind im VC-Bereich ein Later Stage-Investor, sende Rolle spielen wird. während sich Bayern Kapital bereits deutlich früher enga- giert. Insbesondere steigen wir erst ein, wenn ein markt- VC Magazin: Welche Erfahrungen haben Sie in den letzten fähiges Produkt vorhanden ist. Rund um dieses Thema Jahren mit Co-Venturing gemacht? gibt es natürlich eine Schnittmenge, die sowohl Bayern Pauli: Insgesamt halten wir derzeit 24 Beteiligungen im Kapital als auch die BayBG abdecken. VC-Bereich, wobei wir etwa bei der Hälfte Konsortien mit anderen Investoren geschlossen haben. 2008 ist uns un- VC Magazin: Sie investieren auch gemeinsam mit anderen ter dem Lead-Management von Ventegis aus Berlin ein Beteiligungsgesellschaften. Warum ist Co-Venturing für die Exit bei der Nürnberger CAS innovations AG gelungen. BayBG attraktiv? Bisher haben wir sehr gute Erfahrungen gesammelt. Pauli: Wir sind relativ breit aufgestellt und sehen gern, wenn ein Co-Investor auf die jeweilige Branche oder Tech- VC Magazin: Wie sieht die Planung der BayBG für den nologie fokussiert ist. Zudem investieren wir im ersten Wagniskapitalbereich aus? Schritt in der Regel nicht mehr als eine Mio. Euro, so dass Pauli: Im Venture Capital-Bereich haben wir über die letz- wir den Kapitalbedarf von jungen Technologieunterneh- ten Jahre im Schnitt vier bis fünf Mio. Euro aufgeteilt auf men häufig nicht alleine stemmen können. ca. fünf Beteiligungen p. a. investiert. Das haben wir auch heuer vor. Auch unser Mittelstandsgeschäft wollen wir VC Magazin: Was sollte man beim Co-Venturing vermeiden? 2009 übrigens trotz Finanzkrise mindestens im bisherigen Pauli: Konsortien sollten nicht zu groß werden, damit die Umfang fortsetzen und weiter investieren. Abstimmungsprozesse nicht ausufern. Ferner ist es rat- sam, Interessenkongruenz bereits zu Beginn des Beteili- VC Magazin: Vielen Dank für das Interview! gungsprozesses sicherzustellen, um späterem Konflikt- potenzial vorzubeugen. Gern greifen wir daher auf beste- [email protected] hende Kontakte zurück, sind aber dennoch offen für neue Konstellationen. Zum Gesprächspartner VC Magazin: Wie verträgt sich Ihr durchaus langfristiger Anlagehorizont mit dem eher kurzfristigen Renditean- Peter Pauli ist seit 1. Januar 2007 einer von drei Ge- spruch privater Investoren? schäftsführern der BayBG Bayerische Beteiligungsge- Pauli: Wenn unterschiedliche Kapitalgeber zusammenfin- sellschaft mbH, München. Mit einem aktuellen Be- den, gibt es immer unterschiedliche Einschätzungen und stand von über 500 Portfoliounternehmen gehört die Vorstellungen. Als BayBG können wir tatsächlich langfris - BayBG zu den führenden Beteiligungsgesellschaften in tiger als viele fondsorientierte VC-Gesellschaften agieren. Deutschland.

www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 2/2009 27 Besteuerung von Business Angel-Investments

Neues Wagniskapitalgesetz seit Sommer in Kraft

Seit 19. August 2008 gilt das neue Wagniskapitalbeteili- der kleinstmögliche Freibetrag beläuft sich dementspre- gungsgesetz. Damit werden Beteiligungen von Business chend auf 6.000 Euro. Bei Beteiligungen von 1 bis 3% gilt Angels an jungen Unternehmen erstmals offiziell durch ab dem 1. Januar 2009 das Teileinkünfteverfahren. Bei Be- den Gesetzgeber als Wagniskapital anerkannt und steuer- teiligungen unter 1% gilt ab dem 1. Januar 2009 die pau- liche Vorteile explizit für Business Angel-Investitionen ge- schale Besteuerung über die Abgeltungsteuer (25%). Zu regelt. Auch wenn weiter reichende Regelungen, wie sie beachten ist auch, dass sich der Freibetrag durch die in bereits in Nachbarländern wie zum Beispiel Großbritan- § 20 Satz 3 WKBG geregelte Abschmelzung weiter reduzie- nien und Frankreich etabliert sind, auch bei uns wün- ren kann, wenn der Veräußerungsgewinn den gesetzlich schenswert gewesen wären, ist das neue Gesetz ein erster zulässigen Freibetrag übersteigt. Schritt in die richtige Richtung. Aber was hat sich eigent- Damit Business Angels die Vorteile der Neuregelung lich mit Inkrafttreten des Gesetzes in Bezug auf die Be- nutzen können, müssen zudem folgende Voraussetzun- steuerung von Business Angels-Investments im Detail gen gegeben sein: Die Haltedauer muss maximal zehn Jah- geändert? re betragen und es muss eine unmittelbare Beteiligung sein. Eine fünfjährige Mindesthaltedauer wird von man- Early Stage & Expansion Änderungen auf einen Blick chen Autoren gefordert. Zudem darf das unterstützte Für Beteiligungsveräußerungen nach dem 1. Januar 2008 Start-up höchstens zehn Jahre alt und nicht an der Börse steht Business Angels nun gemäß § 20 Wagniskapitalbe- notiert sein. Ferner muss das Start-up seinen Sitz in der teiligungsgesetz (WKBG) ein Freibetrag für Veräuße- Europäischen Union haben und darf nicht über mehr als rungsgewinne von 200.000 Euro zu. Dieser Freibetrag ist 20 Mio. Euro Eigenkapital verfügen. allerdings nur ein theoretischer Freibetrag, da er prak- tisch nie voll ausgeschöpft werden kann. Das Gesetz ge- Rechenbeispiele steht dem Business Angel nur einen Abzug entsprechend Doch wie errechnet sich nun die Besteuerung im Detail? dem Anteil zu, den er an dem Unternehmen hält. Da der Hier ein Rechenbeispiel: Ein Business Angel beteiligt sich Gesetzgeber die maximale Beteiligungsgrenze auf 25% mit 250.000 Euro für 25% an einem Start-up, das bei einem festgesetzt hat, liegt die faktische Freibetragsobergrenze späteren Exit für insgesamt 1.800.000 Euro verkauft wird. also bei 50.000 Euro. Auch eine Untergrenze für die Betei- Der Veräußerungsgewinn für den Business Angel beläuft ligungshöhe ist gesetzlich verankert. Diese liegt bei 3%; sich demnach auf 200.000 Euro (25% von 1,8 Mio. Euro ab-

Besteuerung von Business Angel-Investments

Rechenbeispiel 1 Rechenbeispiel 2 Ursprungsinvestment des Business Angels 250.000 Euro 50.000 Euro Beteiligungsanteil des Business Angels 25,00% 20,00% Verkaufspreis des Unternehmens bei Exit 1.800.000 Euro 500.000 Euro Veräußerungsgewinn des Business Angels 200.000 Euro 50.000 Euro Freibetrag 50.000 Euro 40.000 Euro zulässiger Veräußerungsgewinn 200.000 Euro 160.000 Euro Abschmelzung 0 Euro 0 Euro Freibetrag nach Abschmelzung 50.000 Euro 40.000 Euro steuerliche Bemessungsgrundlage 90.000 Euro 6.000 Euro Steuersumme 39.879 Euro 2.659 Euro Angenommener individueller Steuersatz (inkl. Soli) 44,31% 44,31% effektiver Steuersatz 19,94% 5,32% Gewinn nach Steuern 160.121 Euro 47.341 Euro Gewinn nach Steuern nach Halbeinkünfteverfahren (bis 31.12.2007) 155.690 Euro 38.923 Euro

28 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de züglich 250.000 Euro Investment). Der Freibetrag liegt bei Insbesondere wäre der Freibetrag vom steuerpflichtigen dem Maximalbetrag von 50.000 Euro – es wird der Anteil, Veräußerungsgewinn abzuziehen. mit dem sich der Business Angel an dem Unternehmen Wird das Bundesfinanzministerium dies allerdings nicht beteiligt hat, berücksichtigt. In diesem Fall also 25% vom so umsetzen, kann die derzeitige Regelung mit einem Frei- Veräußerungsgewinn in Höhe von 200.000 Euro. Da der betrag für Veräußerungsgewinne von Business Angels bis Veräußerungsgewinn nicht höher ist als der gesetzlich zu einer (theoretischen) Höhe von 200.000 Euro nur als Early Stage & Expansion zulässige (200.000 Euro), kommt die mögliche Freibetrags- ein sehr kleiner Schritt in die richtige Richtung bezeich- abschmelzung nicht zum Zuge; der Freibetrag verbleibt net werden. Im Vergleich zu den Vorteilen, die Engel zum somit bei 50.000 Euro. In vielen Fällen – und zwar wenn Beispiel in unseren Nachbarländern Großbritannien oder der tatsächliche Veräußerungsgewinn größer als der Frankreich genießen, bleiben die Vorteile für deutsche zulässige Veräußerungsgewinn ist – muss jedoch eine Ab- Business Angels marginal. schmelzung berücksichtigt werden. Diese ergibt sich aus der Differenz der beiden Posten. Um die steuerliche Bemessungsgrundlage zu errech- Fazit: nen, wird der Freibetrag (ggf. nach Abschmelzung) vom Die steuerliche Neuregelung ist besonders bedauerlich Veräußerungsgewinn abgezogen und das Ergebnis ge mäß vor dem Hintergrund, dass es sich Deutschland eigent- Teileinkünfteverfahren (§ 3 Nr. 40c EStG) zu 60% ange- lich nicht leisten kann, auf Anreize für vermehrte Investi- setzt. In unserem Fall würde dies Folgendes bedeuten: tionen zu verzichten. Denn die steuerliche Gestaltung von 200.000 Euro Veräußerungsgewinn minus 50.000 Euro Frei- Business Angel-Investments ist ein sehr geeignetes Ins- betrag; mit 0,6 multipliziert erhalten wir die steuerliche tru ment, um das enorme Potenzial an Business Angel-Kapi - Bemessungsgrundlage von 90.000 Euro. Wird dieser Betrag tal in Deutschland zu heben und somit für die gesamte mit einem angenommenen Steuersatz von 42% zuzüglich Volkswirtschaft einen Nutzen zu schaffen. Diese Chance Solidaritätszuschlag multipliziert, ergibt sich in unserem wurde erstmal vertan. Aber wir wollen nicht nur alles Beispiel eine Steuersumme von 39.879 Euro beziehungs- schlecht reden. Immerhin ist auch die derzeitige Rege- weise ein Gewinn nach Steuern von 160.121 Euro – dies lung ein erster Schritt in die richtige Richtung. Und: Erst- entspricht einem effektiven Steuersatz von 19,94%. Nach mals werden Business Angels in einem deutschen Steuer- dem bisherigen Halbeinkünfteverfahren hätte der Gewinn gesetz berücksichtigt. nach Steuern 155.690 Euro betragen. Ein etwas anderes Bild ergibt sich bei unserem Rechenbeispiel 2 in der ne- benstehenden Tabelle.

Kein großer Wurf Die Autoren Aus beiden Beispielen wird jedoch deutlich, dass die Neu- regelung Business Angels nicht elementar besser stellt als nach dem bisherigen Halbeinkünfteverfahren. Bei klei- neren Business Angel-Investments (siehe Rechenbeispiel 2) sind prozentual durchaus nennenswerte positive Effekte zu sehen. Bei größeren Investments (siehe Rechenbei- spiel 1) führen die Neuregelungen nur zu minimalen Ver- besserungen bzw. bei Überschreiten der Freibetragsgren- zen kommt es sogar schnell zu einer Verschlechterung. Die Neuregelungen werden wohl kaum einen Business Angel motivieren, ein Investment zu tätigen. Ein anderes Resümee lässt sich aus unserer Sicht für das vom Bundestag im Rahmen des MoRaKG (Gesetz zur Modernisierung der Rahmenbedingungen für Kapitalbe- teiligungen) verabschiedeten Wagniskapitalbeteiligungs- gesetz für Business Angel Investments nur dann ziehen, Dr. Rolf Leuner (links) ist Geschäftsführer und Partner wenn sich das Bundesfinanzministerium dazu durchrin- bei Rödl & Partner, einem der führenden deutschen gen könnte, die Richtlinienregelung der R 17 Abs. 9 EStR Beratungs- und Prüfungsunternehmen. Er betreut in- (Einkommensteuer-Richtlinien) auch auf § 20 WKBG an- ternationale Unternehmen und Business Angel-Trans- zuwenden. Dort heißt es: „Für die Berechnung des Frei- aktionen sowie Mitarbeiterbeteiligungsmodelle. Arne betrags ist der nach § 3 Nr. 40 Satz 1 Buchstabe c in Ver- Hostrup leitet als Geschäftsführer das netzwerk|nord- bindung mit § 3 c Abs. 2 EStG (Einkommensteuergesetz) bayern. Dieses begleitet wachstumsorientierte Grün- steuerfrei bleibende Teil des Veräußerungsgewinns nicht der und Unternehmer bei der Unternehmensplanung, zu berücksichtigen.“ Dies hätte eine positive Auswirkung der Businessplan-Erstellung und der Unternehmens- auf die Abschmelzung des Freibetrags, das heißt eine Ab- finanzierung. Seit 2003 ist er zudem Mitglied des Vor- schmelzung würde erst bei höheren Gewinnen eintreten. stands des European Business Angel Network.

www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 2/2009 29 Investor im Portrait Die richtige Optik macht’s

Teil 92: DEWB AG, Jena

Die Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft Späth geführte Jenoptik AG die Gesellschaft, wo sie als (DEWB) ist der einzige börsennotierte Venture Capital-Inves- Holding für die Verwertung der nicht-strategischen Betei- tor in den neuen Bundesländern. Sie ist in ihrer heutigen ligungen der Jenoptik-Gruppe fungierte. Dies stellte prak- Weise seit 1997 am Markt aktiv, blickt aber insgesamt auf tisch den Beginn des heutigen Beteiligungsgeschäfts dar. eine sehr viel längere Historie zurück. Schwerpunkte ihrer Anschließend verlegte die DEWB ihren Sitz nach Jena, Investitionen bilden seit einigen Jahren Technologien „rund 2005/2006 erfolgte eine Restrukturierung und strategi- ums Licht“. Der DEWB-Geschäftssitz Jena ist dafür ein ge- sche Neuausrichtung mit der Fokussierung auf Photonik eigneter Standort – schließlich gibt es hier eines der bundes- und Sensorik. Jenoptik ist heute noch mit ca. 11% einer von weit wichtigsten Cluster: Die Namen Carl Zeiss, Jenoptik mehreren Großaktionären bei der im Prime Standard der und Schott stehen stellvertretend für die Optik-Tradition in Deutschen Börse notierten DEWB. Der überwiegende Teil der Region. der Aktien – etwa 55% – befindet sich aber im Streubesitz.

Fokus auf Photonik und Sensorik Investitionsschwerpunkte Wenn von zukunftsorientierten Technologien die Rede Phase: Start-up, Expansion Early Stage & Expansion ist, sollten Photonik und Sensorik nicht vergessen wer- Finanzierungsanlässe: VC, LBO, Sondersituationen den. Unternehmen mit Innovationen in diesen Bereichen Branchen: Photonik, Sensorik blicken auf gute Wachstumschancen, brauchen aber für Region: Deutschland, Österreich, Schweiz die Entwicklung und Vermarktung neuer Produkte nicht selten ansehnliche Kapitalbeträge. So erklärt sich ihre Anziehungskraft auf Investoren von Risiko- und Wachs- 61 Mio. Euro verwaltetes Vermögen tumskapital. Die DEWB hat ihre Beteiligungsstrategie auf Regionaler Schwerpunkt der DEWB ist der deutschspra- diese Technologien fokussiert. Dabei ist sie Eigenkapital- chige Raum mit Deutschland, der Schweiz und Öster- geber für entsprechende Unternehmen, versteht sich reich. Seit 1997 hat sie mehr als 350 Mio. Euro in 55 Unter- aber auch als „Mitunternehmer auf Zeit“, um jeweils – ge- nehmen investiert. Unter den bislang 35 Exits waren auch meinsam mit den anderen Gesellschaftern und dem Mana- acht Börsengänge. Mit Beteiligungsverkäufen realisierte gement – dazu beizutragen, den Firmenwert zu steigern. die Gesellschaft insgesamt mehr als 420 Mio. Euro. Zur- zeit umfasst das Portfolio zwölf Unternehmen: sieben aus Historie – von Napoleon bis Lothar Späth den Bereichen Photonik und Sensorik, drei aus der Bio- Die DEWB blickt auf eine lange Historie zurück. 1821 – technologie und zwei aus der Informationstechnologie. dem Todesjahr Napoleons – als Privatbankhaus L.A. Hahn Der addierte Wertansatz lag per 30.9.2008 bei rund 43 in Frankfurt am Main gegründet, wurde sie 1872 in Deut- Mio. Euro. Das verwaltete Vermögen insgesamt beläuft sche Effecten- und Wechsel-Bank umfirmiert. Im gleichen sich auf 61 Mio. Euro. Jahr war sie Mitgründerin der Dresdner Bank. Nach einer wechselvollen Geschichte wurde 1969 das Bankgeschäft Beteiligung an Nanda und SensorDynamics abgespalten. 1997 erwarb die damals noch von Lothar Zu den letzten Exits bislang gehörte im Dezember 2007 die 4flow AG, ein Dienstleister der Logistikbranche. Das 44%- Paket wurde für 6,5 Mio. Euro an das Kurzprofil DEWB AG, Jena Management verkauft. Der Unterneh - G Firma: Deutsche Effecten- und Wechsel- menswert entsprach hochgerechnet Beteiligungsgesellschaft AG dem 2,5-fachen Umsatz bzw. dem G Standort: Jena 20-fachen EBIT, wie Bertram Köhler G Gründung: 1872 (VC seit 1997) berichtet. Köhler ist seit 2000 bei der G Zahl der Investment Professionals: 6 DEWB tätig und gehört seit 2005 G Verwaltetes Kapital: 61 Mio. Euro dem Vorstand an. Zu den jüngsten G Marktkapitalisierung: 28 Mio. Euro Akquisitionen zählt die 25,01%-Be- G Website: www.dewb-vc.com teiligung an Nanda Technologies im Bertram Ko?hler

30 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de April 2008. Nanda stellt optische Inspektionsgeräte für die jeweils gut zum Unternehmen passen“, sagt Köhler. Der Halbleiterfertigung her. Vor wenigen Wochen engagierte Einstieg erfolgt über reine Eigenkapitalfinanzierungen in sich die DEWB bei einer Kapitalerhöhung der SensorDy- einer Größenordnung zwischen einer und sieben Mio. Euro namics AG, einem auf mikromechanische und drahtlose je Unternehmen. Bei bereits bestehenden Portfolio-Unter- Halbleitersensorik spezialisierten Unternehmen. nehmen sind in der Folgefinanzierung auch Darlehen der DEWB möglich. Die Beteiligungen sollen in der Regel etwa Early Stage & Expansion Fokussierung wird noch verstärkt drei bis sieben Jahre gehalten werden. Das aus sechs Personen bestehende Investmentteam will die Fokussierung noch verstärken. In den nächsten Jah- Ungünstiges Exit-Umfeld ren soll durch Divestments in den Bereichen Biotech und Die Finanz- und Wirtschaftskrise lässt IT und durch weitere Investments in den Feldern Photo- auch die Jenaer nicht unberührt. Eine nik und Sensorik dieser Schwerpunkt bis auf 100% des Kapitalzufuhr im Oktober 2007 schaff- Portfolios ausgebaut werden. Köhler sieht in den opti- te jedoch Handlungsspielraum: „Glück- schen Technologien mehrere Vorteile. „Als Querschnitts- licherweise konnten wir noch kurz technologien beliefern sie verschiedene Industrien und vor den stärkeren Auswirkungen der sind vielfältig anwendbar, was eine verringerte Abhängig- Finanzkrise eine Wandelanleihe über keit vom Konjunkturzyklus einzelner Branchen bedeu- 20 Mio. Euro emittieren. Somit sind wir tet.“ Das hohe Innovationstempo – gerade auch im heute solide finanziert“, erklärt Invest - deutschsprachigen Raum – berge zudem großes Potenzial mentmanager Marco Scheidler. Die Marco Scheidler für neue Anwendungen in der Zukunft. Bewertung des Portfolios sei bereits im dritten Quartal nach unten angepasst worden. Der Die 100-Millionen-Marke als Ziel Aktienkurs hat wie der von anderen börsennotierten Be- Mit optischen Verfahren kann nicht nur Licht erzeugt und teiligungsgesellschaften arg gelitten und liegt Scheidler umgewandelt werden. Beispielsweise können berüh rungs - DEWB Aktie im Vergleich zum DAXsubsector lose optische Sensoren Produktionsprozesse steuern und Diversified Financial Performance Index für Qualitätskontrollen eingesetzt werden. Laser in der Materialbearbeitung und optische Speichermedien sind heute nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Mit ihrer 400

3,40 Branchenkenntnis sowie dem umfassenden Netzwerk will 350 die DEWB die Portfoliounternehmen „rund ums Licht“ in- 3,00 300 tensiv unterstützen und aktiv betreuen. Ziel des Teams ist 2,60 250 für die kommenden Jahre ein Wachstum des verwalteten 200 Vermögens auf über 100 Mio. Euro. 2,20

XETRA-Kurs in Euro 150

1,80 Handelsvolumen in TStk Gerne in der Rolle als Lead Investor 100 1,40 Die DEWB strebt jeweils Beteiligungen ab einer Größen- 50

1,00 ordnung von 25% plus einer Aktie an und übernimmt – im Jan 07 Feb 07 Mrz 07 Mai 07 Jun 07 Aug 07 Sep 07 Okt 07 Dez 07 Jan 08 Mrz 08 Apr 08 Jun 08 Jul 08 Sep 08 Okt 08 Nov 08 Jan 09 Falle von Finanzierungskonsortien – gern die Position des Handelsvolumen DAXsubsecDivFinPer DEWB-Aktie Lead Investors. „Wir achten darauf, dass die anderen Inves - toren mit dem, was sie an Mehrwert einbringen können, zufolge unter dem Net Asset Value (NAV). Für Verkäufe ist die Zeit ungünstig, das Fenster für Börsengänge von Port- Portfolio der DEWB AG (Stand: Dez. 2008) folio-Unternehmen quasi geschlossen. „Bei der KSW Beteiligungshöhe Microtec sprechen wir zwar momentan mit mehreren In- Photonik und Sensorik: teressenten über einen Trade Sale, jedoch ist das allge- KSW Mictrotec Holding AG, Jena 100% meine Bewertungsniveau derzeit sehr unattraktiv“, be- Olpe Jena GmbH, Jena 44,8% richtet Scheidler. µ-Sen GmbH, Rudolstadt 40,2% Dennoch ist Scheidler für 2009 gar nicht pessimistisch: Zenteris GmbH, Jena 38,8% „Wir schauen uns weiterhin alles an, was für uns wirklich Nanda Technologies GmbH, Unterschleißheim/München 25,0% Nanotron Technologies Ltd., London 18,1% interessant sein könnte.“ Die Preise seien im Zuge der SensorDynamics AG, Lebring/Österreich 10,7% Finanzkrise recht deutlich gesunken, an günstigen Ein- Biotechnologie: stiegsmöglichkeiten werde es daher nicht fehlen. Wegen Integrated Genomics, Inc., Chicago 37,1% der großen Unsicherheit über die weitere Entwicklung Noxxon Pharma AG, Berlin 28,0% von Wirtschaft und Kapitalmarkt will die DEWB aber mit Sloning BioTechnology GmbH, Puchheim/München 12,4% Bedacht agieren und sich intensiv auch um die bestehen- Informationstechnologie: den Beteiligungen kümmern. Ivistar Kommunikationssysteme AG, Berlin 22,0% iTac Software AG, Dernbach 6,0% Bernd Frank Quelle: DEWB [email protected]

www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 2/2009 31 „Mobilfunker stehen unter Druck“

Interview mit Stefan Tirtey, Partner bei Doughty Hanson Technology Ventures

Die Werkstattkette A.T.U, der Parkraumbetreiber Apcoa und ebene voranbringen soll. Dabei hat es sich immer wieder die in der Elektrotechnik tätige Moeller-Firmengruppe sorg- gezeigt, dass Schlüsselinnovationen im Bereich von An- ten für einen hohen Bekanntheitsgrad des Finanzinvestors wendungen und Diensten nicht in den großen Netzbetrei- Doughty Hanson in Deutschland. Seit 2000 treten die Briten, bern entstehen. Ich glaube, dass sich daran grundsätzlich die hierzulande Büros in Frankfurt und München unterhal- auch in Zukunft nicht viel ändern wird. Hier sehe ich wei- ten, auch als Venture Capital-Investor in Erscheinung. Ste- terhin enorme Chancen für Start-ups. fan Tirtey spricht über Geschäftsmodelle im Mobilfunksek- tor, die Rolle des und mobiles Flirten. VC Magazin: Welche Schlüsselinnovationen sehen Sie derzeit? VC Magazin: Bei Doughty Hanson Technology Ventures sind Tirtey: Eine wichtige Innovation im Festnetzbereich sind Sie insbesondere auf Geschäftsmodelle im Telekommunika- sicher die sich rasend schnell entwickelnden Carrier-un- tionsumfeld spezialisiert. Mit welchen Technologien und abhängigen Fernsehformate im Internet, wie z. B. der BBC Inhalten verdienen Mobilfunkunternehmen heute Geld? iPlayer in UK oder Hulu in den USA. Diese Dienste bringen Tirtey: Sprachdienste sind immer noch für den größten massiv Datenverkehr in die Netze, an dem die Netzbe- Early Stage & Expansion Teil der zum Teil üppigen Cashflows der Netzbetreiber treiber aber leider nichts verdienen. Im Mobilfunk haben verantwortlich, und das, obwohl der mobile Datenver- Apples iPhone und der dazugehörende App Store einen kehr in jüngster Zeit dramatisch an Fahrt gewonnen hat. wichtigen Paradigmenwechsel eingeleitet. In Sachen Tatsache ist aber, dass mit mobilen Datendiensten zwar Vermarktung und Distribution von mobilen Inhalten ist Apple von nun an der Maßstab der Dinge. „In Sachen Ver- VC Magazin: Auf Fernsehen über Mobilfunkgeräte wur- mark tung und Dis- den große Hoffnungen gesetzt, die sich bisher nicht mo- tribu tion von netarisieren ließen. Welche Fehler wurden gemacht, und wie ist Ihr Ausblick für derartige Anwendungen? mobilen Inhalten Tirtey: Mobile TV ist ein sehr komplexes Thema. Zum ist Apple von nun einen ist die europäische Fernsehlandschaft sehr hetero- gen. Hinzu kommt, dass es bei den Frequenzen und Stan- an der Maßstab dards eine sehr starke Fragmentierung gibt. Es fehlte bis- der Dinge.“ her auf der Distributionsseite der kleinste gemeinsame Nenner. Aber auch hier beweist Apple, dass es einen Stefan Tirtey Markt für Videoinhalte gibt und dass Konsumenten bereit sind, für diese Inhalte zu zahlen. viel Umsatz generiert wird, dieser aber sehr margen- schwach ist. Die Mobilfunker stehen daher unter Druck, VC Magazin: In Großbritannien erzielt die Community ihre Kosten pro transportierten Bit drastisch zu senken. Flirtomatic, die über eine Million Mitglieder zählt, vor al- Die gegenwärtige Mobilfunktechnologie ist damit zwar lem über mobile Endgeräte signifikante Umsätze über den noch nicht Geschichte, aber es wird mit LTE, Long Term Verkauf virtueller Güter wie Rosen oder auch gebühren- Evolution, intensiv an der Einführung der nächsten Tech- pflichtige Zusatzfunktionen. Die Mitgliedschaft selbst ist nologiegeneration gearbeitet. hingegen kostenlos. Erwarten Sie, dass dieses Geschäfts- modell auch in Deutschland Schule macht? VC Magazin: Wie definieren die Netzbetreiber heute ihr Tirtey: Davon bin ich überzeugt. Ich glaube, dass Anbieter Geschäftsmodell? mobiler Inhalte, die hauptsächlich auf Werbung als Umsatz- Tirtey: Hier ist nach wie vor noch nicht entschieden, bringer setzen, es in den nächsten zwölf bis 18 Monaten wohin die Reise geht. Wir diskutieren seit mindestens 15 weiterhin schwer haben werden. Flirtomatic, das es übri- Jahren, ob sich ein Netzbetreiber auf den Betrieb der Netze gens auch in Deutschland gibt, hat gezeigt, dass man mit beschränken oder auch Innovation auf der Anwendungs- einer Mobile Community Geld verdienen kann, jenseits

32 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de

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te Dienste einzusteigen, längst gestartet? oder sind die zukünftigen Marktführer für Start-ups heute noch, ortsbasier in den Bereich Tirtey: VC Magazin: henfolge neue Angebo henfolge neue Angebo von Werbung. Das Unter- Das von Werbung. Umsätze nehmen schöpft Portfo- breiten aus einem lio: Vir Pro Bei Flirtomatic geht weiter. es da die zu launchen und nur So Gewinner fortzuführen. bleibt der Dienst interes- di- sant und die Umsätze versifiziert. feld, die Dinge versuchen, die vor zwei oder drei Jahren oder drei feld, die Dinge versuchen, die vor zwei schon einmal gescheitert gut bera- sind. Insofern ist jeder was damals funktioniert hat und ten, sich zu informieren, allerdings konnte. Es wäre was sich nicht durchsetzen Umfeld keine vermessen zu behaupten, dass in diesem Innovation mehr möglich wäre. ienstag, onnerstag, Media Partner: D Veränderungen gezielt und erfolgreich steuern Veränderungen Change Management 09 – Change Management 09 – D Haftung in schwierigen Zeiten Reputation 09 – Der gute Ruf, Risiko und und Risiko Reputation 09 – Der gute Ruf, M&A-Kolumne Deal-Opportunitäten im Small/Mid Cap-Markt im Jahr 2009

Zum Autor Planung und ein Worst Case-Szenario für die Ermitt- lung des erforderlichen Kapitalbedarfs sind von Julian Ostertag ist Mitgrün- größter Bedeutung. der und Geschäftsführer der • Secondary Deals: Die Fälle, in denen VCs Investments Corporate Finance-Beratung nicht weiterfinanzieren wollen oder können, werden Jupiter Capital Partners GmbH. zunehmen. Hier ergeben sich interessante Möglich - Zuvor hat er mehrere Jahre keiten für Secondary Deals zu günstigen Bewertungen. bei der Deutschen Bank im Erste Anzeichen haben wir z. B. im Cleantech-Bereich Bereich Kapitalmarkt und gesehen. M&A gearbeitet. • PIPEs (Private Investments in Public Equity): Die Liqui- dität am Kapitalmarkt hat stark abgenommen. Der Markt für börsennotierte Small/Mid Caps trocknet da- bei häufig als erstes und am stärksten aus mit einer deutlichen Auswirkung auf die Bewertungsniveaus. Early Stage & Expansion Finanzkrise, Kreditklemme, Rezession – die Serie der Grund hierfür ist häufig nicht der Zweifel am Ge- düsteren Nachrichten reißt derzeit nicht ab. Prognosen schäftsmodell, sondern vielmehr die Befürchtung, die sind in diesem Marktumfeld sehr schwer, wenn nicht Anteile kurzfristig nicht verkaufen zu können. Für gar unmöglich. Keines der großen Forschungsinstitute langfristig orientierte Investoren bietet sich die Mög- sah die Krise voraus. Selbst im September 2008 erwar- lichkeit, in spannende Wachstumsunternehmen zu in- teten noch einige eine Erholung für 2009! Erst mit der ves tieren. Lehman-Pleite hat sich das Blatt eindeutig gewendet. • Turnaround: Typisch für diese Marktphase sind auch Die Deutsche Bank führt mittlerweile die Liste der Pes- Turnarounds/Restrukturierungen. Viele Turnaround- simisten mit einem erwarteten Schrumpfen der Wirt- Fonds sehen daher goldene Zeiten auf sich zukommen. schaft von 4% an. Interessanterweise aber schätzt sie • M&A-Transaktionen: Während große fremdkapitalfi- selbst die Wahrscheinlichkeit ihrer Prognose nur mit nanzierte Transaktionen 2009 selten werden, wird es 30% ein. Der Leiter des Deutschen Instituts für Wirt- im Small/Mid Cap-Markt interessante Transaktionen schaftsforschung, Klaus Zimmermann, scheint eben- geben, u. a. durch Marktkonsolidierungen, Nachfol- falls nicht mehr an Prognosen zu glauben. Er rief seine gethemen und Spin-offs. Wir werden auch vereinzelte Kollegen jüngst dazu auf, sie sollten „eine Zeit lang keine VC-Exits sehen, da strategische Investoren weiterhin Prognosen vorlegen“. geeignete Zielunternehmen suchen und IPOs als Exit- Alternative erst einmal wegfallen. Auch aktive Buy & Auch in diesem unsicheren Umfeld sehen wir für den Build-Strategien sind in diesem Markt eine attraktive Small/Mid Cap-Markt interessante Deal-Opportunitäten: Option. • VC-Investments: Das Fundraising in Europa hat im 3. Quartal 2008 um 61% abgenommen, und es gibt erste Für alle Transaktionsarten ist die größte Hürde derzeit si- Investoren, die Capital Calls nicht bedienen können. cherlich die unterschiedliche Erwartung von Verkäufern Es gibt aber auch gute Nachrichten. Einige VC-Gesell- und Investoren bzgl. der Bewertung. Während viele Ver- schaften haben erfolgreich ihr Fundraising abge- käufer noch an den Bewertungsniveaus der letzten zwölf schlossen bzw. verfügen über ausreichende Finanz- Monate festhalten, sehen Investoren eher die erwarteten mittel. Auch die Krisenjahre 2001-03 haben interes- Bewertungen der nächsten zwölf Monate. Ein weiteres sante Opportunitäten mit sich gebracht, vor allem zentrales Thema wird aber auch die Verlässlichkeit der aufgrund der niedrigeren Bewertungen und der dar- Planung sein. Niedrigere Bewertungsniveaus sind für Inves- aus resultierenden Returns. Für Start-ups bedeutet toren gut, allerdings nur, wenn die Planung auch realisier- das eine deutlich kritischere Analyse des Geschäfts- bar ist. Earn-outs und ähnliche Mechanismen werden stär- modells mit einem noch stärkeren Fokus auf Umsatz, ker zum Einsatz kommen. Ingesamt sehen wir einem inte- Gewinn und Cashflow. Die ständige Überprüfung der ressanten Jahr 2009 im Small/Mid Cap-Markt entgegen.

34 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de 6ERANSTALTER -OBILITiTSPARTNER

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-ITVERANSTALTER -EDIENPARTNER (Selbst)Regulierung von Private Equity

Transparenzrichtlinien sind staatlichen Regelwerken vorzuziehen

Im Zuge der Finanzkrise sind die Rufe nach staatlicher geht weiter: Investments sollen auf maximal 10% des Regulierung wieder lauter geworden. Das betrifft auch die Grundkapitals des Zielunternehmens begrenzt und die Private Equity-Branche. Gerade hier ist allerdings umstrit - „übermäßige Fremdkapitalfinanzierung“ eingeschränkt ten, ob staatliche Regulierung Selbstverpflichtungen vorzu - werden. Auch eine verschärfte Besteuerung ist im Ge- ziehen ist. Einerseits hat die SPD eine straffe Regulierung spräch. Außerdem sollen die Mitarbeiter an der Wertstei- der Private Equity-Branche gefordert. Ähnliche – wenngleich gerung aus dem Weiterverkauf „ihres“ Unternehmens mit gemäßigtere – Bestrebungen gibt es im Europäischen Par- einem festzulegenden Betrag beteiligt werden. Vorgeschla- lament. Andererseits hat der Bundesverband Deutscher gen werden 5% der realen Wertsteigerung. Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) jüngst mit eigenen Schon ein Blick auf die geforderte Anlagebeschränkung Transparenzrichtlinien ein Selbstregulierungskonzept von 10% zeigt, dass nach wie vor ein erheblicher Aufklä- vorgelegt, das erfolgreiche Vorbilder im europäischen rungsbedarf hinsichtlich des Geschäftsmodells Private Equity Ausland hat. besteht. Es liegt auf der Hand, dass derartige Minder heitsin - vestitionen nicht nur untypisch für Private Equity-Transak- Regulierung auf europäischer Ebene? tionen, sondern in den überwiegenden Fällen auch absolut Im September 2008 hat das Europäische Parlament die unpraktikabel wären. Hier schießt das SPD-Papier weit Mittelstand/Buyouts Kommission aufgefordert, eine Regelungsinitiative zu über das Ziel hinaus. Hedge- und Private Equity-Fonds zu starten. Der zuständige Auch die Verschärfung der Besteuerung erscheint unange- Kommissar bezweifelt allerdings die Notwendigkeit einer messen. Die European Private Equity and Venture Capital derartigen Initiative. Zunächst sollen die betroffenen Association hat eine Studie vorgelegt, die die steuerlichen Marktteilnehmer bis Ende Januar 2009 konsultiert wer- und rechtlichen Rahmenbedingungen für Private Equity und den. Es darf mit Spannung abgewartet werden, ob es zu Unternehmertum in den europäischen Ländern vergleicht. einem Regelungskonzept kommen wird. Deutschland belegt im Vergleich von 25 Ländern nur Platz 20. Vor diesem Hintergrund erscheint eine noch weitergehende SPD fordert straffe Regulierung Verschärfung bei der Besteuerung nicht sachgerecht. Sie Ende Oktober 2008 hat die SPD in ihrem Bericht zur Finanz- würde zu zusätzlichen Hemmnissen für Private Equity führen. krise eine straffe Regulierung der Private Equity-Branche Differenzierter sollte man die Transparenzanforderungen gefordert. Sie fordert u. a. die Offenlegung der Vermögens- betrachten. Zwar sind Private Equity-Gesellschaften im und Eigentümerstruktur sowie verstärkte Aufklärungs- Prinzip nur ihren Investoren verpflichtet. Angesichts der pflichten zu den Risiken gegenüber den Anlegern. Und es steigenden Bedeutung für die Wirtschaft ist es jedoch un- erlässlich, Private Equity für eine breitere Öffentlichkeit verständlicher zu machen und das Vertrauen in diese Anla- Europäische Selbstregulierungskonzepte geform zu stärken. Ein Blick in das europäische Ausland bestätigt, dass Selbstregulierung gerade im Hinblick auf die Transpa- Transparenzrichtlinien des BVK renz durchaus ein sinnvoller Ersatz für staatliche Re- Hier setzen die im Oktober 2008 verabschiedeten Transpa- gelwerke ist. Verschiedene nationale Branchenverbän- renzrichtlinien der Fachgruppe „Large Buy-Out“ des BVK de haben Selbstregulierungskonzepte implementiert, an. Die Richtlinien gelten für bestimmte Private Equity- so etwa in Großbritannien, Schweden und Dänemark. Fonds sowie ihre Portfoliogesellschaften, sofern diese ei- Bereits vor über einem Jahr hat in England Sir David nen Bezug zu Deutschland haben und bestimmte Mindest- Walker den BVK-Richtlinien vergleichbare Transpa- größen überschreiten. Portfoliogesellschaften sollen in renzrichtlinien aufgestellt (siehe Schaubild). Die Wal- ihren Jahresabschlüssen angeben, von welchen Private ker-Richtlinien sind bereits jetzt ein großer Erfolg, Equity-Investoren sie kontrolliert werden und welche Mit- denn schon über 30 Private Equity-Gesellschaften und glieder der Geschäftsführung und der Aufsichtsgremien mehr als 50 Portfoliounternehmen handeln danach. Es mit Private Equity-Gesellschaften verbunden sind. Weiter- haben sich sogar Private Equity-Gesellschaften freiwil- hin sollen Geschäftsbereiche, wichtigste Standorte, Umsatz- lig verpflichtet, die eigentlich gar nicht unter die Krite- erlöse und Mitarbeiterzahlen genannt und die wesentli- rien der Richtlinien fallen. chen Finanztermine im Internet veröffentlicht werden. Die

36 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de Deutsche und englische Transparenzrichtlinie im Vergleich

Deutsche Transparenzrichtlinie Englische Transparenzrichtlinie (BVK) (BVCA) Anwendbarkeit der Richtlinie Zielunternehmen • Zielunternehmen unterliegt deutschem Recht • Zielunternehmen hat Sitz in UK und: • Die von der Financial Services Authority (FSA) genehmigten Fondsgesellschaften halten engl. Unternehmen Wert der Portfoliogesellschaft • Unternehmenswert größer als 750 Mio. Euro • Volumen der "public to private" Transaktion größer als 300 Mio. GBP oder: • Wert des Unternehmens beim Zweiterwerb (secondary) oder außerbörslichen Handel größer als 500 Mio. GBP

Umsatz der Portfoliogesellschaft • Mind. 30% in Deutschland • Mind. 50% in UK Mittelstand/Buyouts Beschäftigte der Portfoliogesellschaft • Mind. 1.000 Vollzeitkräfte in Deutschland • Mind. 1.000 Vollzeitkräfte in UK Art der Veröffentlichung • Zeitschrift oder Internet • Zeitschrift oder Internet Publizitätspflichten der PE-Gesellschaft Publizitätssprache • Auch auf Deutsch • Englisch Struktur der Beteiligung • Zusammensetzung der Geschäftsführung • Zusammensetzung des Managements • Übersicht der für sie tätigen Berater Firmendaten • Firmengeschichte • Firmengeschichte • Nennung der Portfoliogesellschaften • Besondere Sparte für UK-Unternehmen • Allgemeine Informationen zu den Portfolios • Aufschlüsselung nach Typ und Lage der Portfolios Investmentgrundsätze • Strategie der Beteiligung • Strategie der Beteiligung • Angabe zur typischen Investitionsdauer • Angabe zur typischen Investitionsdauer (evtl. Beispielfälle) • Verfahren bei Interessenkonflikten Publizitätspflichten der Portfoliogesellschaft Struktur der Beteiligung • Angabe zur Beteiligung und der Eigentumsstruktur • Angabe zur Beteiligung und der Eigentumsstruktur • Zusammensetzung des Vorstandes • Zusammensetzung des Vorstandes • Kennzeichnung der Mitglieder in der • Kennzeichnung der Mitglieder in der Geschäftsführung Geschäftsführung bzw. in vergleichbaren Gremien, bzw. in vergleichbaren Gremien, die die PE-Gesellschaften die die PE-Gesellschaften vertreten vertreten • Angabe der Berufsbezeichnung und deren Tätigkeitsfelder Firmendaten • Veröffentlichung des Jahresabschlusses (binnen • Veröffentlichung des Jahresabschlusses sechs Monaten) (binnen sechs Monaten) • Finanzkalender (Termine der wesentlichen wiederkehrenden Veröffentlichungen) auf der Internetseite der Gesellschaft Wirtschaftsdaten • Übersicht der wichtigsten Standorte • Aufstellung nach Sec. 417 des Companies Act 2006 • Umsatzerlöse der letzten drei Geschäftsjahre • Update der Daten alle sechs Monate • Gesamtzahl der Arbeitnehmer (weltweit und in D) Informationspflichten gegenüber dem Verband • Übertragung der Daten an den BVK • Übertragung der Daten an die BVCA Quelle: Ashurst basierend auf BVK und BVCA Private Equity-Gesellschaften wiederum sollen Auskunft ten, in denen Private Equity eine wichtige Rolle als Kapi- geben über Investmentgrundsätze, typische Investitions- talgeber zukommen könnte, sollte man mit staatlicher dauer, Portfoliogesellschaften sowie über die Zusammenset - Abschreckung vorsichtig sein. Die BVK-Richtlinien wie zung ihrer Geschäftsführung, ihrer Investmentmanager und auch die europäischen Konzepte zeigen, dass die Bran- der Investoren. Die Beschäftigten der Portfoliogesellschaften che in der Lage ist, sich selbst klare Regeln zu setzen. müssen über wesentliche Entscheidungen und Transaktio- nen informiert werden. Der BVK erhält jährlich umfassende Informationen wie zum Beispiel über Veränderungen des Zu den Autoren Fondsvermögens oder abgeschlossene Transaktionen. Kritiker wenden regelmäßig ein, dass eine Selbstregulie- rung nicht verbindlich genug ist. In der Tat können die Pri- vate Equity-Gesellschaften von den Richtlinien abweichen. Dann allerdings müssen sie dies nach dem „Comply or Explain“-Grundsatz anzeigen, und zwar sowohl beim BVK als auch auf der eigenen Internetseite. Einmal im Jahr wird der BVK einen Gesamtüberblick über die Einhaltung der Transparenzrichtlinien geben.

Fazit: Staatliche Eingriffe sind wieder salonfähig geworden, und in der Finanzkrise scheint die Gelegenheit für die Befür- worter staatlicher Regulierung günstig, den Private Equity- Dr. Nikolaus von Jacobs (li.) und Dr. Meiko Zeppenfeld Gesellschaften ein engeres Korsett anzulegen. Auch in sind Corporate Partner im Frankfurter bzw. Münchner der Finanzkrise darf staatliche Regulierung aber nicht als Büro der international tätigen Kanzlei Ashurst. Allheilmittel auf alle Bereiche der Finanzwirtschaft über- [email protected], tragen werden. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zei- [email protected]

www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 2/2009 37 Es gibt sie doch!

Beteiligungskapital: Die deutsche „Hall of Fame“

Studien über die volkswirtschaftliche Bedeutung von Be- Einige dieser durch Finanzinvestoren finanzierten Unter- teiligungskapital belegen, dass mit Beteiligungskapital fi- nehmen tauchen tatsächlich in der Top-100-Liste auf: nanzierte Unternehmen in allen Entwicklungsphasen Dell, Microsoft, Intel, Apple, Fedex, Cisco und HCA – um höhere Beschäftigungseffekte aufweisen, mehr investie- nur einige zu nennen, die entweder Venture Capital erhiel- ren, schneller höhere Umsätze, Exporte und Gewinne ge- ten oder deren Expansion oder Übernahme durch Beteili- nerieren. Können solche Unternehmen in den „Olymp“, gungsgesellschaften begleitet wurde. Erweitert man die sprich unter die Erfolgreichsten der Erfolgreichen aufstei- Liste auf die Top 500, wird natürlich auch die Liste der gen? dank Beteiligungskapital erfolgreichen Unternehmen län- ger: Google, eBay, Sun Microsystems, Tandem, Genen- „Hall of Fame“ in den USA tech, Amgen, Scientific Data, Teledyne, 3Com, Yahoo, Aus den USA hört man immer wieder, dass sich mit Betei- Compaq und andere mehr. ligungskapital finanzierte Unternehmen extrem rasch ent- wickeln und etliche schnell in die Liga der größten 100 Highflyer in Deutschland – unmöglich? Unternehmen aufsteigen. Die Rahmenbedingungen in den „In Deutschland und den meisten europäischen Ländern Mittelstand/Buyouts USA machen seit jeher „Tellerwäscher-Storys“ möglich. ist das unmöglich!“ So oder ähnlich hört man immer wie-

Die grössten deutschen VC-finanzierten Unternehmen

Rang Umsatz Mio. Zahl der Name Gründung Branche Beteiligte EUR (2007) Mitarbeiter VC-Gesellschaften

1 1.900 3.838 Freenet AG (Mobilcom), Büdesdorf 1991 Kommunikation MBG SH, 3i, Hannover Finanz 2 859 1.707 Q-Cells AG, Bitterfeld-Wolfen 1999 Solartechnologien Bas, IBG SA, DKB, Apax 3 706 2.317 Conergy AG, Hamburg 1998 Solartechnologien Grazia Equity, Capital Stage 4 649 1.700 Qiagen GmbH/NV, Düsseldorf/Venlo 1984 Biotechnologie TVM 5 307 n. bek. element5/Digital River, Köln/Prairie 1994 eCommerce IKB 6 278 4.000 Pin AG, Berlin, Köln 1998 Postzusteller MVC 7 215 609 Aixtron AG, Aachen 1993 Mikroelektronik Hannover Finanz 8 174 2.779 telegate Gruppe, München 1996 Informationsdienstleister CFH u. a. 9 160 900 ersol solar AG, Erfurt 1997 Solartechnologie Ventizz 10 153 814 Technotrans AG, Sassenburg 1970 Mikroelektronik Hannover Finanz 11 83 1.005 Müller-die lila Logistik AG, Besigheim 1991 Logistik DEWB 12 65 99 Asknet AG, Karlsruhe 1995 Software AdAstra, HVB BG, SüdKB 13 63 453 Riemser Arzneimittel AG, Riems 1990 Pharma TVM u. a. 14 62 295 MorphoSys AG, München 1992 Biotechologie Atlas, TVM, 3i 15 61 90 Petrotec AG Biodiesel, Borken 2000 Kraftstoff Warburg Pincus 16 60 105 net mobile AG, Düsseldorf 2000 Kommunikationstechnik Wellington 17 56 491 Ehlebrecht AG, Bielefeld 1964 Kunststoffe TFG 18 45 154 Tipp24 AG, Hamburg 1999 Internet-Lottovermittler Earlybird 19 38 236 InTiCa Systems AG, Passau n. bek. Automobiltechnik TFG 20 33 386 Evotec AG, Hamburg 1993 Biotechnologie 3i 21 33 319 Magix AG, Berlin 1993 Software 3i, tbg 22 32 162 Easy Software AG, Düsseldorf 1990 Software TFG 23 31 233 Intershop AG, Jena 1994 Software n. bek. 24 27 175 Cardfactory AG, Oldenburg 2000 Chipkartenhersteller Ventizz 25 25 250 Cideon AG, Bautzen 1990 Computersysteme CFH

Quellen: Eigene Recherche auf Basis der BVK-Nachrichten - Deals & Exits; Webseiten der Beteiligungsgesellschaften und Unternehmen; www.wer-zu-wem.de

38 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de Die grössten deutschen Unternehmen, die Expansionskapital erhielten

Rang Umsatz Mio. Anzahl der Name Gründung Branche Beteiligte EUR (2007) Mitarbeiter Finanzinvestoren

1 6.319 22.938 Benteler AG, Paderborn 1879 Automobilzulieferer WestLB PE, CFH 2 3.380 19.500 Behr GmbH & Co. KG, Stuttgart 1905 Automobilzulieferer BWK 3 2.500 15.500 Rossmann GmbH, Burgwedel 1972 Drogeriemärkte HF 4 1.684 761 Westfleisch eG, Münster n. bek. Lebensmittel CBG 5 1.380 4.200 Bechtle AG, Neckarsulm 1983 IT-Services BWK Mittelstand/Buyouts 6 1.250 4.500 Radeberger Gruppe KG, Radeberg 1872 Brauereien BG der BL 7 998 9.326 Grammer AG, Amberg 1880 Automobilzulieferer Permira 8 984 11.858 Fielmann AG, Hamburg 1972 Optikerkette HF 9 950 11.000 Schieder Möbel Holding GmbH, Schieder 1964 Konsumgüter/Möbel DZ 10 837 569 Biesterfeld AG, Hamburg n. bek. Chemie, Kunststoffe CFH 11 777 5.800 Hettich international, Kirchlengern 1888 Konsumgüter/Möbel capiton 12 747 2.000 Nordex AG, Norderstedt 1985 Windenergieanlagen CMP 13 678 1.005 Repower Systems AG, Hamburg 2001 Windenergie capiton 14 650 14.800 Zehnacker Gruppe, Singen 1933 Krankenhausmanager Odewald 15 602 2.445 alno AG, Pfullendorf 1927 Konsumgüter/Möbel German Capital 16 600 4.000 HP Pelzer-Group, Weiden 1969 Automobilzulieferer Goldman Sachs 17 569 2.100 Carl Zeiss Meditec AG, Jena n. bek. Medizintechnik mb-t 18 554 3.487 Minimax GmbH & Co. KG, Bad Oldesloe 1902 Feuerschutz Industri Kapital, Investcorp 19 530 4.500 Eismann GmbH & Co. KG, Mettmann 1964 Lebensmittel/Tiefkühlwaren ECM 20 496 n. bek. trans-o-flex GmbH & Co. KG, Weinheim n. bek. Logistik Odewald, Alpha 21 483 2.000 Treofan Holding GmbH, Rannheim 1965 Kunststoffe/Verpackungen Goldman Sachs 22 482 2.994 Schlott Gruppe AG, Freudenstadt 1947 Druckdienstleister Alpha 23 462 2.600 Bitzer Group of Companies, Sindelfingen 1933 Kälte- und Klimatechnik CBG 24 450 1.550 Wepa Papierfabrik GmbH & Co. KG Arnsberg 1948 Papier WestLB PE 25 420 4.000 SaarGummi S.a.r.l., Luxembourg n. bek. Automobilzulieferer Odewald

Quellen: Eigene Recherche auf Basis der BVK-Nachrichten - Deals & Exits; Webseiten der Beteiligungsgesellschaften und Unternehmen; www.wer-zu-wem.de

der. Wieso eigentlich? Ist der deutsche oder europäische Der Börsengang ist in Deutschland, wie auch in anderen Markt wirklich kleiner? Sind deutsche oder europäische Ländern, nicht der meist gewählte Exitweg. Vorne liegt Konsumenten wirklich restriktiver? Sind deutsche oder der Trade Sale, d. h. der Verkauf eines durch Beteiligungs- europäische Unternehmen wirklich schlechter? Venture kapital finanzierten Unternehmens an einen indus triell Capital, insbesondere die Frühphase, hat es in Deutsch- interessierten Investor. Die Folge ist meist die Aufgabe land nach wie vor schwer. Schlüsseltechnologien wurden der Eigenständigkeit des betreffenden Unternehmens. Als meist in den USA entwickelt und haben von dort die Welt Tochter in einem Konzernverbund kann ein solches Un- erobert. ternehmen zwar wachsen, aber das ist für Größenbe- Traditionell ist die Expansionsfinanzierung etab - trachtungen bedeutungslos. Erhalten bleibt die Selbst- lierter mittelständischer Unternehmen in Deutschland ständigkeit hingegen beim Börsengang, bei Buyouts, bei ein starkes Standbein der Beteiligungsfinanzierung. Rückzahlungen durch die Altgesellschafter oder bei der Der Mittelstand muss sich anpassen an die Globalisie- Wachstumsbegleitung bereits reiferer Unternehmen. Des- rung, Veränderungen der Märkte, neue Wettbewerbs- halb fällt die Zahl richtig großer Unternehmen, die mit strukturen und Änderungen in der Unternehmensfinan- Hilfe von Venture Capital aufgebaut wurden, deutlich zierung. niedriger aus als die Zahl derer, die Expansionskapital er- hielten oder deren Buyout finanziert wurde. Unternehmer denken um Bis 2000 fanden Buyout-Investitionen fast ausschließlich Sechs aus 100 zur Lösung von Nachfolgeregelungen in Deutschland Betrachtet man die Liste der 100 größten Unternehmen statt. Seit 2001 kam es zu einem Umbau der Deutschland- Deutschlands, so ist zunächst auffällig, dass darunter AG. Viele Großkonzerne trennten sich von Aktivitäten, etliche Unternehmen sind, die in ihren Anfängen Kapi- die nicht mehr in neue Strategien passten. Es gab viel „bil- tal von Business Angels erhielten. Bei Siemens, Krupp, liges“ Geld, das hochrentierliche, aber auch spekulative Bayer und anderen ist das allerdings eine ganze Weile Anlagen suchte und willig war, die Übernahmen zu kredi- her. Seitdem haben sie private Beteiligungsgeber, tieren. außerhalb der Börse, nicht in Anspruch genommen. Die

www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 2/2009 39 Die grössten durch Buyouts finanzierten deutschen Unternehmen

Rang Umsatz Mio. Anzahl der Name Gründung Branche beteiligte EUR (2007) Mitarbeiter Finanzinvestoren

1 6.700 11.000 Brenntag Holding GmbH, Mühlheim 1874 Chemie BCP 2 6.274 10.581 Klöckner & Co. AG, Duisburg 1906 Handel Lindsay, Goldberg & Bessemer 3 4.300 21.086 Kion Group GmbH, Wiesbaden (Linde) 1904 Gabelstapler, Lagertechnik KKR 4 3.500 7.585 Cognis AG, Monheim 1999 Chemie Permira, Goldman Sachs 5 2.835 8.179 Tognum AG, Friedrichshafen 1909/2005 Maschinenbau EQT 6 2.765 3.914 debitel AG, Stuttgart 1991 Mobilfunk Permira 7 2.700 6.000 ProSiebenSat.1 AG, Unterföhring 1984 TV KKR, Permira, Sabangroup 8 2.600 7.130 MTU Aero Engines GmbH, München 1900 Antriebe EQT 9 2.300 8.300 Flint Group (BASF Druck), Luxembourg 2005 Farben CVC 10 2.200 8.400 Wincor Nixdorf GmbH, Paderborn 1952/1999 Geldautomaten KKR 11 2.087 7.281 Tarkett Holding GmbH, Frankenthal 1886 Bodenmaterial Doughty Hanson 12 1.900 8.726 MAN Roland AG, Offenbach 1845 Druckmaschinen ACP 13 1.801 5.849 Pfleiderer AG, Neumarkt 1894 Verarbeitung Holzprodukte OEP 14 1.624 11.800 Monier GmbH, Oberursel 1842 Bauwesen/Dachsysteme PAI Partners 15 1.600 7.800 Hugo Boss AG, Metzingen 1923 Konsumgüter/Bekleidung Permira 16 1.460 306 Duales System Deutschland GmbH, Köln 1990 Entsorgung KKR 17 1.400 7.500 Elster Group (Ruhrgas), Luxembourg 1865/2005 Messtechnik CVC 18 1.400 7.000 Peguform GingenmbH, Bötzingen 1959 Automobilzulieferer Cerberus 19 1.390 13.500 ATU AG, Weiden 1985 Autowerkstattkette KKR 20 1.343 5.732 Kuka AG/ IWKA Package, Augsburg 1898 Maschinenbau Odewald 21 1.300 7.600 Xella International GmbH, Duisburg n. bek. Baumaterialien PAI, Goldman Sachs 22 1.274 5.046 Symrise AG, Holzmünden 2003 Konsumgüter/Parfüme Apax Mittelstand/Buyouts 23 1.200 1.300 Oxea Group, Oberhausen 2007 Basis- u. Spezialchemie Advent 24 1.200 3.400 Klöckner Pentaplast GmbH & Co. KG, 1965 Chemie/Folien Blackstone Heiligenroth 25 1.100 8.000 Sulo Umwelt GmbH, Herford 1892 Recycling, Umwelt Apax

Quellen: Eigene Recherche auf Basis der BVK-Nachrichten - Deals & Exits; Webseiten der Beteiligungsgesellschaften und Unternehmen; www.wer-zu-wem.de

jüngeren Private Equity-Investitionen in die Deutsche Fazit: Telekom und Evonik, die beide ohne Beteiligungskapital Es gibt sie also doch. Unternehmen, die mit Hilfe von Be- zu Großunternehmen wurden, haben wohl strategische teiligungskapital in den Olymp aufstiegen. Es werden wei- Bedeutung und dienen einer Verstärkung des Standings tere hinzukommen – auch in Deutschland. dieser Unternehmen. Unter den größten 100 Unternehmen in Deutschland (Umsatzgröße bis etwa 3,5 Mrd. Euro) findet sich kein Un- ternehmen, das als Start-up Venture Capital bekam. Zu den größten 500 Unternehmen (Umsatz ab etwa 1,1 Mrd. Zum Autor Euro) gehört immerhin noch eins: Freenet AG, manchem mehr bekannt als Mobilcom AG. Dr. Holger Frommann ist Betrachtet man die Liste der größten mit Expansions- promovierter Wirtschafts- kapital finanzierten Unternehmen, so schaffen es Ben- wissenschaftler. Er war 17 teler und die Behr-Gruppe noch in die Top 100. Weitere Jahre lang Geschäftsfüh- vier Unternehmen – Rossmann GmbH, Westfleisch e.G., rer des Bundesverbandes Bechtle AG und die Radeberger Gruppe – zählen zu den Deutscher Kapitalbeteili- größten 500 Unternehmen Deutschlands. gungsgesellschaften e.V. Unternehmen, die einen Buyout durchlaufen haben, (BVK) und ist seit Anfang stellen die größte Zahl der mit Beteiligungskapital finan- 2008 als freischaffender zierten Unternehmen in den Top 100: Mit Brenntag, Klöck- Berater tätig. ner & Co., Kion und Cognis sind vier Konzerne unter den Schwergewichten. Weitere 24 Unternehmen, die einen Buyout durchlaufen haben, gehören zu den größten 500 Firmen in Deutschland.

40 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de Fondsportrait Zur rechten Zeit

Dachfondsportrait: RWB Global Market Secondary II Private Equity-Dachfonds

Wenn die Liquidität mancher Private Equity-Investoren fonds erlauben, bietet RWB einen sortenreinen Zweit- knapp wird, wie es mithin ein wenig überraschender Be- markt-Dachfonds für Privatanleger an. gleitumstand von Finanzmarktkrisen ist, bieten sich häufig günstige Gelegenheiten, deren Fondsanteile zu überneh- Mehrere Quellen für Kaufobjekte men. Genau diesen Zweck erfüllt der nun schon zweite Neben öffentlich und nichtöffentlich zugänglichen Zweitmarktfonds des Oberhachinger Dachfondsmanagers Dach- und Zielfonds vom freien Markt sowie der Erst- RWB. zeichnung von Secondary Fonds will der RWB Secon- dary II auch in Anteile an den bislang drei RWB Global Zweitmarkt pur Market-Dachfonds investieren. Nicht gekauft werden je- Viele Emissionshäuser haben den Reiz von Zweitmarkt- doch Zielfondsanteile aus dem Bestand eines anderen transaktionen für sich und ihre Anleger entdeckt: RWB-Dachfonds. Die Zusammensetzung des Dachfonds • Die Kapitalbindung ist kürzer, da die Haltedauer des ist noch nicht prognostizierbar, da dies vom Angebots- Ersterwerbers erspart wird; aufkommen abhängt. Die für RWB typische Streuung • die Einstandspreise liegen oft unterhalb des inneren über Anlagestile, Regionen etc. soll trotzdem eingehal- Wertes der gekauften Anteile – vor allem dann, wenn ten werden. Die Bewertung eines laufenden Fondsan- der Verkäufer dringend aussteigen will; teils erfordert einen hohen Analyseaufwand, der für • höhere Renditen; RWB nur bei völlig unbekannten Zielfonds anfällt und • das Blind Pool-Risiko ist geringer als für einen Erst- nicht bei hauseigenen Dachfonds oder Zielfonds, die zeichner, da die Zusammensetzung eines Fondsportfo- RWB bereits bekannt sind. lios weitgehend bekannt ist; • die Investitionsquote ist von Anfang an hoch, da selten Differenzierte Verwaltungskosten noch Kapitalabrufe der Zielfonds ausstehen, sondern Die Reinvestition von Rückflüssen bis Ende 2014 sorgt für der Investitionsbetrag überwiegend in Form des Kauf- einen hohen Bewirtschaftungsgrad des Dachfondskapi- preises entrichtet wird. tals, spät einsetzende Rückflüsse und eine grundsätzlich gewerbliche Prägung. Je nachdem, ob es sich um einen Im Gegensatz zu vielen ihrer Wettbewerber, die solche dem Dachfondsmanager völlig unbekannten oder be- Secondaries allenfalls als Beimischung in ihren Dach- kannten Zielfonds oder um ein Eigenprodukt handelt, fällt eine jährliche Verwaltungsgebühr von 1,0%, 0,5% oder null an. Die weiteren Fixkosten bis zwei Jahre nach Liqui- dationsbeginn betragen 0,95% pro Jahr zzgl. sonstiger Kos- ten. Neben 5% Agio sind 14,9% als anfängliche Einmalkos- RWB Global Market GmbH & Co. Secondary II KG ten prospektiert. Eine Gewinnbeteiligung fällt nicht an. • Zielvolumen 30,0 Mio. Euro • Minimum 10.000 Euro • Laufzeit Liquidation ab 31.12.2014, ggf. Fazit zuzüglich drei mal ein Jahr, Die Werthaltigkeit der hauseigenen Dachfonds und deren abhängig von Restlaufzeit Portfoliofonds dürfte ohne den üblicherweise hohen Ana- der Zielfonds lyseaufwand bekannt sein. Secondaries sind vor allem • Zeichnungsschluss 29.02.2009, ggf. plus zwölf Monate dieser Tage ein attraktives Thema, so dass der Dachfonds • Investment-Thema Zweitmarktanteile an RWB Global auch mit geringerem Anreiz für den Vertrieb verkaufbar Market Fonds und/oder Private Equity sein sollte. Die vorläufige Wiederanlage der Rückflüsse Zielfonds schafft ein zusätzliches Renditepotenzial. • Ziel-Anzahl nicht bekannt Portfoliogesellschaften Volker Deibert • Internet www.rwb-ag.de [email protected]

www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 2/2009 41 „Derzeit halten wir Venture Capital für erfolgreicher!“

Interview mit Michael Thöne, Vorstand der Contrium Capital AG

Nachdem die Zahl der aktiven Dachfonds-Initiatoren in den Jahren 2002-2005 spürbar zurückgegangen war, bereichern seit 2006 wieder neue Anbieter das Sortiment der Produkte, die auch privaten Anlegern zugänglich sind. Während sich die meisten Wettbewerber entweder ganz auf die stets als risikoarm und trotzdem renditereich beworbenen Buyout- Fonds konzentrieren oder die Finanzierung junger Unter- nehmen gemäß dem Marktdurchschnitt niedrig gewichten, wählte die Hamburger Contrium Capital einen anderen An- satz: Venture Capital pur.

VC Magazin: Herr Thöne, Sie haben sich 2007 mit dem einzigen sortenreinen Venture Capital-Dachfonds für Pri- Private Equity-Dachfonds vatanleger an den Markt getraut. Was brachte Sie zu die- sem eher unkonventionellen Schritt? Thöne: Der Fokus des Contrium 1 Private Equity liegt be- wusst auf dem europäischen Venture Capital-Markt, mit

einem Schwerpunkt auf Deutschland. Wir hatten bereits Michael Thöne in der Konzeptionsphase deutliche Überhitzungsmerk- male im Buyout-Segment identifiziert, insbesondere die zunehmenden Fremdfinanzierungsanteile und die teilwei- se völlig überzogenen Kaufpreise. Die daraus resultieren- 31.12.2008 bei fünf Mio. Euro. Das Zielvolumen sind zehn den Risiken wollten wir meiden. Gerade seit einem halben Mio. Euro, davon wird mit 500.000 Euro eine besonders Jahr zeigt sich, dass es im Buyout-Bereich extrem schwie- hohe Eigenbeteiligung von uns Initiatoren aufgebracht. rig geworden ist, Transaktionen mit Fremdfinanzierung Wir haben das Final Closing bis zum 30.6.2009 verlängert zu stemmen, aber auch vorhandene Beteiligungen weiter- und arbeiten an einem Folgeprodukt mit vergleichbarem zufinanzieren bzw. nach abgeschlossenem Wertschöp- Thema. fungsprozess gut zu verkaufen. Dagegen hat der Venture Capital-Markt die Bereinigung hinter sich und ist wieder VC Magazin: Eine recht lange Platzierungsphase für einen hoch attraktiv. Als reines Eigenkapitalinvestment ist VC Dachfonds … zudem besonders krisensicher: Die Bankenkrise berührt Thöne: Hier zeigt sich, dass wir Private Equity- und nicht ein mit Eigenkapital durchfinanziertes Venture Capital- Vertriebsexperten sind. Wir vertreten die Philosophie, Unternehmen praktisch nicht. Mit der Konzentration auf dass die Produktkompetenz maßgeblich und hinsichtlich Deutschland und Europa vermeiden wir zudem der Vertriebskompetenz ein Lernprozess hinnehmbar Währungsrisiken. ist – nicht umgekehrt. Ich bin überzeugt, dass der Markt das honorieren wird. VC Magazin: Wie geht die Platzierung Ihres Erstlings- werks voran? VC Magazin: Heißt das, Sie bleiben dem Bereich Venture Thöne: Bitte, Erstlingswerk klingt, als ob wir völlig neu in Capital treu? der Branche wären. Contrium ist seit rund 20 Jahren im Thöne: Wir sind Private Equity-Spezialist. Vielleicht wer- Consulting aktiv und bringt wertvolle einschlägige Erfah- den wir in fünf Jahren einen Buyout-Dachfonds auflegen, rungen ein, zumal viele der Klienten aus dem Bereich Pri- sofern das Marktumfeld attraktiv ist. Derzeit jedenfalls vate Equity kommen. Der Contrium 1 PE ist nun seit Früh- halten wir Venture Capital für erfolgreicher. Wir wären jahr 2007 im Vertrieb, hat den ersten Zeichnungsschluss enttäuscht, wenn die IRR des Contrium 1 PE am Ende sei- im Oktober 2007 bei drei Mio. Euro erreicht und liegt per ner Laufzeit unter 20% p. a. läge.

42 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de VC Magazin: Sie erwähnen in den Unterlagen ein verrin- dem wollten wir unseren Anlegern die Veränderungen gertes Blind Pool-Risiko. Wo ist der Dachfonds bereits in- durch die Abgeltungsteuer ersparen. Bei unserem Fonds vestiert? erfolgt die Besteuerung nach dem Teileinkünfteverfah- Thöne: Uns ist wichtig, den Anlegern ein klares, verständ- ren, d. h. mit 60% des persönlichen Steuersatzes. liches Beteiligungsangebot zu unterbreiten. Deshalb ha- ben wir die Zielfonds vorher ausgewählt und im Prospekt VC Magazin: Welchen Rat möchten Sie Venture Capital- Private Equity-Dachfonds vorgestellt. Aktuell hat der Dachfonds drei Zielfonds im Interessenten mit auf den Weg geben? Bestand, nämlich Neuhaus Partners III, SHS III und Tri- Thöne: Schauen Sie sich Ihr Portfolio gründlich an und angle IV. Neuhaus ist spezialisiert auf die Branchen Tele- entscheiden Sie, mit welchem Anteil an Wachstumskapi- kommunikation, IT, Neue Medien, Entertainment und Se- tal Sie es optimieren wollen. Wählen Sie dann gute, eigen- curity, SHS ist Life Sciences-/Healthcare-Experte, und das kapitalfinanzierte Beteiligungsangebote hierfür aus und Spezialgebiet von Triangle sind Spin-offs von Forschungs- kaufen Sie nur ein Produkt, das Sie auch verstehen! einrichtungen. Wir sind gemeinsam mit Co-Investoren wie dem EIF, anderen Institutionellen und namhaften Fa- VC Magazin: Vielen Dank für das Interview! mily Offices in den Zielfonds investiert. Die Zielfonds ha- ben bisher etwa 30% der Commitments abgerufen und in Volker Deibert aktuell 18 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen [email protected] investiert. Damit kennen die Anleger nicht nur die Ziel- fonds, sondern bereits einen wesentlichen Teil des Betei- ligungsportfolios; sicher ein besonderer Vorteil. Zum Gesprächspartner VC Magazin: Ihr Dachfonds ist von vornherein gewerb- lich geprägt. Hat das einen guten Grund? Michael Thöne ist Mitglied des Vorstands der Con- Thöne: Die Gewerblichkeit bietet unseren Anlegern eine trium Capital AG. Vor seinem Einstieg bei dem Ham- sichere Steuerkonstruktion. Wir sahen schon 2007 im ver- burger Emissionshaus war der Diplom-Kaufmann u. a. mögensverwaltenden Status keinen Vorteil mehr, viel- als Berater und Projektleiter bei Industriekunden wie mehr Risiken einer nachträglichen Umqualifizierung. Zu- Otto Versand, Stinnes und Metro tätig.

Dachfonds-News

BVT verlängert Platzierungsphase MPC GE 7 führte damit innerhalb von zweieinhalb Jahren nach seinem Start 13% des Fondsvolumens zurück, MCP Das Münchener Emissionshaus BVT hat die Platzierungs- GE 8 liegt nach 20 Monaten Laufzeit bei 5%. phase seiner aktuellen Dachfonds verlängert. Die neue Zeichnungsfrist für den auf 15-25 internationale Zielfonds Partners Group schließt Asien-Pazifik- ausgelegten BVT-CAM Global Fund VI läuft bis 31.3.2009. An dem auf ebenso viele Zielfondsinvestments ausgerich- Dachfonds teten, jedoch in der Region Asien, Osteuropa, Lateiname- rika und Südafrika investierenden BVT-CAM New Markets Bereits am 19.12.2008 schloss der Schweizer Dachfonds - Fund können sich Anleger nun bis zum 31.8.2009 beteili- manager Partners Group seinen neuesten Asia-Pacific- gen. Dachfonds für institutionelle Anleger mit einem Volumen von 1,1 Mrd. USD – und damit 10% über Plan. Der Dach- fonds will neben Primär-Zielfonds auch Zweitmarktantei- MPC GE 7 und 8 schütten aus le erwerben und gemeinsam mit lokalen Partnern Direkt- beteiligungen im Asien-Pazifik-Raum eingehen. Die derzeit Aufgrund des guten Verkaufsergebnisses der Beteiligung sinkenden Einstiegsbewertungen in der Region sehen die an Walter Services Tele-Medien aus dem Zielfonds Gilde Dachfondsmanager positiv. Zu den Investoren gehören Buyout Fund III konnten die beiden Dachfonds MPC Global betriebliche und öffentliche Versorgungswerke, Versi- Equity 7 und 8 Ausschüttungen an ihre Investoren leisten. cherungsgesellschaften und einige Family Offices.

www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 2/2009 43 Entrepreneurship-Flash

Blogger zeichnen Start-ups aus Zum Jahreswechsel hat auch die im den Vorjahren wurden jeweils drei Weitere Informationen unter Internet organisierte Gründer-Szene junge Unternehmen ausge zeichnet. ihre Start-ups des Jahres 2008 Bei deut sche-startups.de entschied www.excitingcommerce.de, gekürt. Aus der Sicht des Weblogs sich die Jury für Statista, einen Dienst- www.netzwertig.com und Netzwertig sind Amiando, berlin.un- leister rund um Statistiken. www.deutsche-startups.de like, Mento, picabee Statista, Song- deutsche-startups.de: das Siegertreppchen beat, SoundCloud, wer-kennt-wen.de und Wuala die „besten neuen Start- 1 Statista Statistiken www.statista.org ups“. Bei Exciting Commerce hat 2 Panfu Spiel- und Lernplattform www.panfu.de sich Amiando als alleiniger „Star Plista Personalisierungs- und Empfehlungsdienst www.plista.com des Jahres 2008“ durchgesetzt. In 3 Absolventa Job-Plattform www.absolventa.de

GründerChampions gesucht Im Rahmen der Deutschen Gründer- de März vergibt die KfW Mittel- preis „GründerChampions 2009“. Aus und Unternehmertage (deGUT) En- standsbank den Unternehmens- jedem Bundesland wird das erfolg- reichste Start-up gesucht, das an- schließend die Chance hat, als Bun- dessieger ausgezeichnet zu werden. Bewerben können sich Unterneh- mer, die ihre Geschäftsidee ab Januar 2004 gegründet und ihren Firmen - sitz in Deutschland haben. Bewer- Entrepreneurship bungsschluss ist der 18. Februar. Weitere Informationen und Bewer- bungsunterlagen unter www.degut.de

Veranstaltungsort der deGUT 2009 ist wie im Vorjahr das ehemalige Postdepot „Station Berlin“ in der Nähe des Potsdamer Platzes. Foto: deGUT

Gründungsförderung an Hochschulen 48 Mio. Euro für die Laut der aktuellen Studie „Rahmen- preneurship im Profil der Hoch schu- Region Hannover bedingungen und Ausprägung der le“ sowie „Gründungsaktivität“. Die aka demischen Gründungsförde- Studie steht online bereit unter rung an 100 deutschen Fachhoch- www.bmwi.de In der Region Hannover erhielten schulen“ herr schen in Ost- und Süd- seit 2007 über 30 Projekte insge- Top 5-Hochschulen mit deutschland besonders günstige Be- samt 48 Mio. Euro an EU-Förder- Gründungsförderung dingungen. Die Analyse erfolgte an- geldern bewilligt. In den Berei- hand der vier The menblöcke „Grün- 1 Dresden HTW chen Innovation und Wis- dungsausbildung und Entrepre- 2 Zittau/Görlitz H senstransfer flossen die Mittel neurship Support“, „For schungs- 3 Esslingen H u. a. an innovationsorientierte und Verwertungspotenzial“, „Com- 4 Deggendorf FH Netzwerke und Cluster sowie an mitment der Hochschulleitung/Entre- 5 Bonn-Rhein-Sieg FH Existenzgründungen aus Hoch- schulen und Forschungseinrich- tungen. Diese durch den Euro- Internationaler Wettbewerb für Gründerinnen päischen Fonds für regionale Ent- wicklung geförderten Projekte Gründerinnen in der Startphase Die Ausschreibungsfrist endet am würden „erhebliche direkte und können sich für die zweite Auflage des 13. Februar 2009. Beim ersten Wett- indirekte Beschäftigungs- und internationalen Businessplan-Wett- bewerb reichten rund 400 Teilnehme - Wertschöpfungseffekte in der Re- bewerbs „Cartier Women’s Initiative rinnen aus Afrika, Asien, Europa, gion Hannover“ bewirken, freute Award“ bewerben. Neben einem Preis- Lateinamerika und Nordamerika ih- sich Ralf Meyer, Geschäftsführer geld in Höhe von 20.000 USD erhal- re Ideen ein. Mehr Informationen und von hannoverimpuls. Mehr Infor- ten die Gewinnerinnen über ein Jahr Anmeldeunterlagen unter mationen unter www. hannover- ein professionelles Business-Coaching. www.cartierwomensinitiative.com impuls.de/eu_foerderung

44 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de Standpunkt Unternehmer

Mehr Wettbewerb im Suchmarkt bitte! Der Markt für Suchmaschinenwerbung machte 2008 mit und Empfehlungen der Nut- rund 20 Mrd. USD weltweit knapp die Hälfte des gesamten zer fließen nicht in die Such- Internet-Werbegeschäfts aus. Hier dominiert Google mit algorithmen ein. Die auto- einem Marktanteil von 80%. Da kaum Wettbewerb exis tiert matisierte Extraktion und und sich Google bisher auf traffic- und nicht auf erfolgs - Verknüpfung von Wissen aus abhängige Kampagnen (cost per click versus cost per Webinhalten gestaltet sich action) fokussiert, besteht für die Werbekunden die Gefahr als Herausforderung, und überhöhter und intransparenter Preise. die kontextbasierte Suche befindet sich in den Kinder- Carlo Velten Geschäftsführer

Zwar präsentiert Google derzeit eine Vielzahl neuer Anwen- schuhen. Entrepreneurship dungen, doch seine Monopolstellung bremst schon jetzt die und Gründer der Innovationskraft der Branche. So werden Internetnutzer Es bleibt also viel zu tun, Qitera GmbH. auf größere Innovationen außerhalb der Schlagwortsuche aber ohne Wettbewerb wird www.qitera.com wohl verzichten müssen. Denn neue Technologien, z. B. aus es auch im Suchmarkt keine dem Bereich Semantic Web, werden Änderungen des Google- Innovationen geben. Und wie schädlich für das Innova- Suchalgorithmus nach sich ziehen, die das Geschäftsmodell tionsklima mangelnder Wettbewerb ist, kann man in vielen und die Kostenstruktur von Google nachhaltig verändern. Branchen tagtäglich beobachten. Nur wenn Gründer, Inves - toren und große Werbekunden ernsthaft in neue Suchtech - Das kommerzielle Internet ist ein junges Phänomen. So nologien und Geschäftsmodelle investieren, wird das In- sind auch die Innovationspotenziale im Bereich der Inter- ter net auch weiterhin eine zentrale Rolle als Innova- netsuche enorm, da noch viele Herausforderungen unge löst tionstreiber in der Medien- und Informationslandschaft vor uns liegen: Webinhalte sind noch nicht durch seman - spielen und attraktive Renditen und Exit-Möglichkeiten tische Metadaten ausgezeichnet; soziale Interaktionen bieten.

Elevator Pitch DreamCar Port* DreamCar Port GmbH & Co. KG (Arbeitstitel) G Firmensitz: Wiebestraße 42-46, Berlin Die Gründer haben mit DreamCar Port ein weltweit bisher G Internetadresse: www.dreamcarport.de einmaliges Konzept zur Darstellung der Automobilgeschich- G Gründungsjahr: 2009 te entwickelt. Obwohl es auch museal Anteile gibt, wird es G Branche: Tourismus, Kongress, kein Museum, sondern eine inszenierte Führung durch die Family-Entertainment vergangenen 120 Jahre, mit Ausblick auf die kommenden G Anz. Angestellte: 5-15 50 Jahre. Wir zeigen das Automobil als verbindendes Kultur - G Umsatz 2010 5,3 Mio. Euro element der Länder mit historischer Bedeutung und ei- G Kapitalbedarf: 2,8 Mio. Euro nem erheblichen Einfluss auf Kultur, Mode, Lifestyle und G USP: Gesamtkonzept Technik. DreamCar Port setzt auf Emotionen, Erinnerun- G Ansprechpartner: Anke von Bargen-Rathjen gen und Entertainment für die ganze Familie. Technik, Ge- G Funktion: Gründerin schwindigkeit, Transportmittel – das Auto ist mehr als das! Es begleitet uns, es prägt unser Verhalten, greift uns informieren. Zukunftsweisende Trends in der Fahrzeugin- sinnlich an. Wir wachsen mit ihm auf, spielen mit ihm und dustrie und Strategien für eine schadstoffarme Zukunft träumen von dem Tag, an dem wir es fahren dürfen. werden wir begleiten.

DreamCar Port wird ein touristisch ausgerichtetes Projekt Durch den geplanten Standort in unmittelbarer Nähe zum mit Standort Berlin Mitte und bietet zusätzlich eine Platt- Meilenwerk und zur Automeile Berlins in Tiergarten/Moabit form für Kongresse und wird ein synergetischer Effekt erzielt. Berlin verzeichnet Events für Automotive-Un- seit Jahren stetig steigende Besucherzahlen und liegt mit ternehmen. Exklusiv sollen jährlich 17 Mio. Übernachtungen und 120 Mio. Tagesgäs - neue Automobile vor offi- ten auf einem Spitzenplatz. Namhafte Kooperationspartner ziellem Markteintritt prä- konnten bereits aktiviert werden. DreamCar Port GmbH & sentiert werden. In der Co. KG sucht Investoren für aktive oder passive Beteili- Ausstellung können sich gung sowie weitere Kooperationspartner aus dem Bereich Besucher über neue Pro- Automotive. dukte und Entwicklungen * Selbstdarstellung des Unternehmens

www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 2/2009 45 „Wir sind immer günstiger als Warenhäuser wie Real oder Metro“

Interview mit Steve Hergert, Geschäftsführer von TV-Versandshop

Ein Internetunternehmen mit vielen tausend Produkten zum Anfassen: Anfangs hat TV-Versandshop vier Container im Jahr importiert, 2008 waren es bereits 160. Gestartet ist Steve Hergert 2001 mit dem Verkauf von Elektrorollern, im Februar 2004 ging der charismatische Unternehmer mit sei- ner Website online. Im Interview spricht er über den Wett- bewerb mit großen Konzernen, den Einstieg eines Finanzin- vestors und den richtigen Namen für ein Start-up, das Großes vorhat.

VC Magazin: Der Internetversandhandel ist stark frag- mentiert. Was hat Sie dazu bewogen, in diesem Geschäft mitzumischen?

Hergert: Damals hat jeder vom Internet geredet, aber Auf dem jährlichen Treffen der Portfoliogesellschaften von nwu und nwk in Bremen Entrepreneurship kaum jemand hatte wirklich Ahnung, wie es als Marktplatz spricht Nina Mahler vom NDR mit Steve Hergert – als Kulisse dient ein Strandkorb aus dem Sortiment von TV-Versandshop. funktioniert. Unser Erfolg liegt darin, dass viele Händler bis heute verschlafen haben, das Internet als Absatzkanal rungen schon begleichen müssen, bevor wir die Ware zu nutzen. Wenn große Konzerne wie Karstadt rechtzeitig weiterverkaufen, ist dieser finanzielle Spielraum für uns eine Internetstrategie verfolgt hätten, wären Unterneh- sehr wichtig. men wie eBay auch nie so groß geworden, wie sie es jetzt sind. VC Magazin: Was machen Sie besser als große Versand- händler wie Quelle, Neckermann und andere? VC Magazin: Angefangen hat Ihre Händlerkarriere mit aus Hergert: Meist sind wir mit Trendartikeln ein halbes Jahr China importierten Elektrorollern, die Sie über Zeitungs- schneller als die Konzerne, obwohl wir nur einen Bruch- annoncen verkauft haben… teil der Menge bestellen. Zudem sind wir immer günstiger Hergert: Entdeckt hatte ich die Roller auf der damals in als Warenhäuser wie Real oder Metro, weil unser Wasser- Europa noch unbekannten Website alibaba.com. Darüber kopf sehr viel kleiner ist. Dennoch liegt unser Durch- habe ich den ersten Container importiert. Der Verkauf war schnittsdeckungsbeitrag bei 40%! ein großer Erfolg, aber regional sehr stark beschränkt. Eine überregionale Kampagne hätten wir uns nie leisten kön- VC Magazin: Was ist beim Einkauf mal so richtig schief ge- nen. So kam für unsere Expansion nur das Internet als gangen? Vertriebskanal infrage. Über das Internet erreichen wir Hergert: Vor einiger Zeit haben wir Hubwagen aus China im- mehr Menschen als mit einem Laden in bester Innen- portiert. Als die bereits auf dem Schiff waren, hat die EU- stadtlage – noch dazu viel kostengünstiger. Kommission einen Anti-Dumping-Zoll in Höhe von 57% auf Hubwagen beschlossen. Wir hatten die Lieferung über das VC Magazin: Im Februar 2004 sind Sie mit Ihrer Website Internet aber schon komplett verkauft, bevor sie überhaupt TV-Versandshop.de online gegangen. Wie haben Sie die im Land war. Den Anti-Dumping-Zoll mussten wir trotzdem Anfangstage in Erinnerung? zahlen. Unser Erlös lag damit unter dem Einkaufspreis. Hergert: Jeden eingenommenen Euro habe ich bei der Bank eingezahlt und damit sofort wieder Lieferantenrech- VC Magazin: Ein Kuriosum ist Ihr Firmenname. Schließ- nungen bezahlt. So hat die Bank das Umsatzpotenzial ge- lich haben Sie mit dem Fernsehen ja bisher nichts zu tun. sehen und uns Stück für Stück mehr Vertrauen entgegen Wie wichtig ist im Handel eine Bezeichnung, die Größe gebracht. Am Anfang hatten wir eine Kreditlinie von suggeriert? 10.000 Euro, die über die letzten Jahre in acht Schritten Hergert: Auf den Endverbraucher wirken wir mit dieser aufgrund der Geschäftsentwicklung natürlich um ein Viel- Firmierung entsprechend groß. Deshalb habe ich mir den faches angehoben wurde. Da wir viele Lieferantenforde- Namen damals ausgedacht. Jetzt, wo IP-TV vor der Tür

46 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de Entrepreneurship gerne VC 02/09 Anzeige 81379 München VentureCapital Magazin VentureCapital . Fax-Order: 089-2000 339-39 Fax-Order: . Hofmannstr. 7a Hofmannstr. . [email protected] www.vc-magazin.de/abo ich möchte das monatliche testen und nehme Ihr Kennenlern-Abonnement an. Bitte sen- testen und nehme Ihr Kennenlern-Abonnement - sowie die Sonder den Sie mir die kommenden zwei Ausgaben von 10,- ausgabe „Start-up 2009“ zum attraktiven Sonderpreis die Qualität des Euro (statt 39,80 Euro) zu. Überzeugt mich - anschlie Magazin Magazins, beziehe ich das VentureCapital ßend zum Preis von 148,- Euro pro Jahr (12 Ausgaben zzgl. zwei gaben jährlich). Andernfalls kündige ich aus bis drei Sonder nach Erhalt ment bis zwei Wochen mein Kennenlern-Abonne - der zweiten Ausgabe, und mir entstehen keine weiteren Ver pflichtungen. ist Gründer und Geschäftsführer der ist Gründer und Geschäftsführer Ja, Welche Tipps haben Sie für andere Unter- haben Sie für andere Tipps Welche Weiterhin alles Gute und viel Erfolg! Weiterhin

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Wie Hightech-Gründer von erfahrenen Coaches profitieren können

Wenn Gründer mit ihrem neuen Unternehmen Schiffbruch finanzierung (z. B. Update des Businessplans, Unterstüt- erleiden, hat das überraschend selten mit der Technologie zung bei der Erstellung von Präsentationsunterlagen). oder dem Markt zu tun. Viel häufiger scheitern Unterneh- Mit der Anschlussfinanzierung endet in der Regel die Be- mensgründer, weil sie die mit einer Gründung verbundenen treuungsphase, auch wenn viele Coaches den Gründern Anforderungen in strategischer und betriebswirtschaftlicher anschließend weiterhin zur Verfügung stehen. Hinsicht unterschätzt haben. Das gilt in besonderer Weise für Gründer aus der Hightech-Branche: Diese können zwar Gründen ist kein Fußballspiel oft ein exzellentes Fachwissen vorweisen, sind aber in der Welche Bedeutung Coaching für Unternehmensgründer Regel unerfahren. Coaching hat sich daher mittlerweile in hat, weiß Coach Kornelia Enthart aus der Praxis. Seit vielen Unternehmen zu einer wertvollen Hilfestellung ent- mehreren Jahren betreut die Unternehmensberaterin jun- wickelt. Besonders Gründer sollten nicht darauf verzichten: ge Unternehmer und kennt Ein guter Coach ist ein essenzieller Erfolgsfaktor für die die Fallstricke genau: „Viele Seed-Phase. Die Bedeutung der Coaches verdeutlicht das Gründer erkennen zu nächst Beispiel des High-Tech Gründerfonds. nicht die komplexen Zu- Entrepreneurship sammenhänge und betrach - Das Zwei-Phasen-Coaching ten die Gründung eher als Das Coaching-Konzept des High-Tech Gründerfonds ist Fußballspiel: Es geht ihnen nun bereits seit über drei Jahren erfolgreich im Einsatz darum, möglichst schnell und erst vor kurzem auf Basis der gesammelten Erfahrun- viele Tore zu schießen. Auf gen in wichtigen Punkten weiterentwickelt worden. den ersten Blick sieht man Grundsätzlich werden die Aufgabenbereiche der Coaches nicht, wie komplex Stürmer in zwei Phasen unterteilt: die Akquisitions- und die Be- Kornelia Enthart oder Abwehr vorher trai- treuungsphase. Die Akquisitionsphase setzt oft schon niert werden müssen“, sagt lange vor der Finanzierung an und umfasst neben der Enthart. „Gerade die Finan- grundsätzlichen Identifizierung möglicher Technologie- zen werden vielen Gründern irgendwann zum Verhängnis. gründungen durch die Coaches vor allem die erste wich- Für die Finanzplanung reicht es eben nicht, eine Finanz- tige Unterstützung des Gründerteams. Diese beinhaltet software aus dem Netz herunterzuladen.“ Die Beraterin häufig den initialen Aufbau der Unternehmensorganisation, hat mit dem Augsburger Unternehmen Corrmoran GmbH die Sicherstellung einer patentrechtlichen Absicherung die Akquisitionsphase vor kurzem mit einer Finanzierung der Innovation oder die Identifikation von Schwachstel- durch den High-Tech Gründerfonds erfolgreich abge- len im Gründerteam. Wesentlicher Bestandteil ist außer- dem die Unterstützung bei der Ausarbeitung des Business- plans sowie die Vorbereitung auf das Prüfverfahren (Due Diligence) des High-Tech Gründerfonds. Der Due Diligence- Prozess ist für alle Beteiligten von großer Bedeutung: Hier geht es nicht nur darum, das Unternehmen und sein Vorhaben zu verstehen, sondern auch mögliche Schwachstellen zu identifizieren, die bei der späteren Be- treuung der Gründer im Fokus stehen. Konnte schließlich eine Seedfinanzierung durch den Fonds abgeschlossen werden (Closing), endet die Akquisitionsphase. In der darauf folgenden Betreuungsphase unterstützt der Coach die Gründer in operativer Hinsicht. Dies umfasst Hilfe beim operativen Start (z. B. Unterstützung bei Re - cruiting), laufende Betreuung (z. B. Aufzeigen von „red Gestalten gemeinsam eine Win-Win-Situation: High-Tech Gründerfonds und Corrmoran flags“) oder Hilfe bei der Vorbereitung einer Anschluss- GmbH

48 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de Win-Win-Situation Als besonders erfolgreich hat sich für den High-Tech Gründerfonds der regionale Ansatz des Coaching-Kon- zepts erwiesen. So arbeitet der Fonds mit einem Kreis aus professionellen Coaches aus ganz Deutschland zusam- men, der auch in Zukunft vor allem in einigen Regionen wachsen soll. So überrascht es nicht, wenn sich Portfolio- schwerpunkte in den Regionen bilden, in denen auch zahlreiche Coaches vertreten sind. Umgekehrt bedeutet dies „Aufholpotenzial“ in Regionen wie Baden-Württem- berg oder Hessen. Hier sucht der Fonds noch aktiv nach

weiteren Coaches. Entrepreneurship Die Kompetenz der Coaches wird zum einen durch hohe Qualitätsanforderungen im Rahmen eines Akkredi- Gründer, Investoren und Netzwerkpartner nutzten beim „Family Day“ am 4. und 5. Juni tierungsprozesses und zum anderen in Form einer Eva- 2008 in Bonn die Gelegenheit, um neue Kontakte zu knüpfen. Foto: High-Tech Gründerfonds luierung der Arbeit durch die Gründer gewährleistet. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Coaches sich in vie- schlossen und begleitet das Gründerteam nun in der Be- len Fällen selbst als Investor am Unternehmen beteiligen treuungsphase. und häufig auch langfristig mit den Gründern in Verbin- Die Corrmoran-Gründer haben eine innovative Sonde dung stehen. zur Bestimmung der Korrosion von Bauteilen in Groß- Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Erfolgsaussichten feueranlagen entwickelt. Hintergrund ist, dass beispiels- gecoachter Gründer nicht nur im Due Dilligence-Prozess, weise bei der Müllverbrennung stark korrosive Abgase sondern auch im späteren Unternehmensverlauf deutlich entstehen, die Bestandteile der Anlagen angreifen und höher sind. Letztlich schaffen alle Beteiligten eine Win- hohe Wartungskosten verursachen. Die neue Sonde Win-Situation: Den High-Tech Gründerfonds erreichen macht die Korrosionswirkung messbar und hilft dadurch, qualitativ hochwertige Gründungsprojekte, die Gründer die Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen zu beurteilen. erhalten eine exzellente Betreuung und die Coaches so- Kornelia Enthart kommt bei ihrer Arbeit unter ande- wie Investoren partizipieren in hohem Maß am Erfolg ih- rem die Erfahrung zugute, die sie als Führungskraft bei ei- rer Schützlinge. nem Kreditinstitut sammeln konnte. So entwickelte die Coaching-Expertin zusammen mit dem Team von Corr- moran ein Leasing-Konzept, das für den Vertrieb der neuartigen Sonde neue Möglichkeiten eröffnete. Zuvor hatte sich das Problem ergeben, dass insbesondere klei- Zu den Autorinnen nere Unternehmen eine höhere einmalige Investition scheuten.

Networking beim „Family Day“ Neben der umfangreichen Erfahrung der Berater profitie- ren die Gründer vor allem vom Netzwerk der Coaches. Sie erhalten Zugang zu einem Pool von Fachleuten aus den unterschiedlichsten Bereichen oder auch zu potenziellen neuen Investoren. Beraterin Enthart sieht in der Vernet- zung noch weiteres Potenzial: „Konsequente Vernetzung ist ein wesentlicher Bestandteil von Coaching. Neben der Vermittlung von Kontakten zu Fachleuten aus der Finanz- szene ist es mir wichtig, die verschiedenen Start-ups auch untereinander zu vernetzen. So können schnell Schnitt- stellen und schließlich Synergieeffekte entstehen“, sagt Margot Schilling (links) und Stefani Dokupil-Haubold Enthart. Der Austausch unter den Gründern wird außer- sind als Relationship Manager im High-Tech Gründer- dem auch im Rahmen der sogenannten „Family Days“ ge- fonds unter anderem erste Ansprechpartnerinnen für fördert, die der High-Tech Gründerfonds regelmäßig ver- Gründer, Coaches und andere Netzwerkpartner. Sie anstaltet. Hierzu werden die Gründer aller Portfolio-Unter - begleiten den Akkreditierungsprozess der Coaches nehmen, die dazugehörigen Coaches und Investoren ein- und stellen die Qualität im Netzwerk sicher. Der High- geladen. Um auch einen regelmäßigen Erfahrungsaus- Tech Gründerfonds investiert in einem ersten Schritt tausch der Coaches untereinander zu ermöglichen, orga- bis zu 500.000 Euro in technologiebasierte Unterneh- nisiert der Fonds für diese jedes Jahr ein „Best Practice mensgründungen und bietet darüber hinaus ein Sharing“ in Bonn sowie diverse regionale Veranstaltungen. Coaching des Managements an.

www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 2/2009 49 „Die Haftungsrisiken für die Gesellschafter haben sich verringert“

Interview mit Dr. Ulrich Keunecke, Partner der Heussen Rechtsanwaltsgesellschaft

Der Gesetzgeber hat mit Inkrafttreten des Gesetzes zur Moder nisierung des GmbH-Rechts und zur Bekämpfung von Missbräuchen, kurz MoMiG,, die über 100 Jahre alte GmbH- Rechtsform zum 1. November 2008 reformiert. Ziel war es, die Attraktivität für den Mittelstand zu erhöhen sowie Unter- nehmensgründungen zu beschleunigen und zu erleichtern. Letztere waren angesichts des Wettbewerbs gegenüber ande- ren ausländischen Rechtsformen mehr als nötig geworden. Dr. Ulrich Keunecke, Partner im Berliner Büro der Heussen Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, spricht über die Reform und deren Auswirkungen.

VC Magazin: Herr Dr. Keunecke, ist das MoMiG Ihrer Mei- nung nach für den deutschen Unternehmer ein überfälli- Entrepreneurship ger Schritt in die richtige Richtung? Keunecke: Für Einzelkaufleute und Jungunternehmer kann die neu eingeführte Unternehmergesellschaft ein Schritt sein, um sich mit wenig Eigenkapital in haftungsvermeiden- der Struktur zu organisieren. Die Erleichterungen im Rah- men der Registereintragung dürften dazu beitragen, eine GmbH schneller zur Eintragung bringen zu können. Für grenzüberschreitend tätige Unternehmen entspricht zu- Dr. Ulrich Keunecke dem die Möglichkeit des Auseinanderfallens von Satzungs- und Verwaltungssitz den Bedürfnissen der Praxis; inso- weit bleibt jedoch noch die Regelung offen, dass nicht nur VC Magazin: Hat denn die mit der Reform eingeführte Un- der Wegzug ins Ausland möglich sein sollte, sondern ternehmergesellschaft Ihrer Ansicht nach auch in der auch das Auseinanderfallen von Satzungs- und Verwal- Praxis Chancen, der in Deutschland mittlerweile belieb- tungssitz von Gründung an. Dies wäre zudem ebenso für ten Limited den Rang abzulaufen? die deutsche Kommanditgesellschaft zu implementieren, Keunecke: Der wesentliche Vorzug der Limited war bis- woran derzeit gearbeitet wird. her vor allem das mögliche niedrige Eigenkapital. Diesen Vorteil bietet die Unternehmergesellschaft nun auch bei VC Magazin: Heißt das, Sie halten die GmbH-Reform für Vermeidung aller Nachteile, die eine im Ausland ansässige generell gelungen? Gesellschaft mit sich bringt. Keunecke: Es sind die richtigen Wege eingeschlagen wor- den. Um für den Einzelkaufmann und kapitalschwache Jung- VC Magazin: Hätte man nicht schon früher auf die zahlrei- unternehmer ein haftungsbeschränkendes Vehikel zu chen Neugründungen der UK-Ltds in Deutschland mit schaffen, sind die vorgesehenen Strukturen möglicher- einem deutschen Pendant reagieren müssen? weise hilfreich. Die Beschaffung von Finanzmitteln wird Keunecke: Meines Erachtens ist hier der Markt für nied- gleichwohl auch in Zukunft weniger an der Gesellschafts- rig kapitalisierte Neugründungen recht schnell an seine form als vielmehr an der wirtschaftlichen Werthaltigkeit Grenzen gestoßen. Vor diesem Hintergrund ist nicht zu- des zu finanzierenden Geschäfts ausgerichtet werden. letzt die ungewöhnlich lange Vorlaufzeit zu sehen, mit der Die Fungibilität der Anteile, d. h. deren Übertragbarkeit, das MoMiG verabschiedet wurde. Am Ende wurde in die- hätte allerdings ebenfalls vereinfacht werden können. sem Punkt vom Gesetzgeber kaum noch tatsächlicher Positiv ist hier die künftige Zulässigkeit des gutgläubigen Handlungsbedarf gesehen, da sich die fordernden Stim- Erwerbs sowie der damit verbundenen Maßgeblichkeit men nach einer 1-Euro-GmbH in weiten Teilen beruhigt der beim Handelsregister vorliegenden Gesellschafterliste. hatten.

50 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de VC Magazin: Durch das gleichgebliebene Mindestkapital nen Vorschlag für ein Statut einer Europäischen Privatge- von 25.000 Euro für die GmbH wurden die bestehenden sellschaft vorgestellt. Der Verordnungsvorschlag wird nun Gesellschaften und deren Rang nicht verwässert. Wie dem Europäischen Parlament und dem Rat übermittelt steht es da mit dem Gläubiger- und Kapitalschutz? werden und soll ab dem 1. Juli 2010 gelten. Diese neue Ge-

Keunecke: Wer sich auf Geschäfte mit einer Unterneh- sellschaftsform wird kleinen und mittleren Unternehmen Entrepreneurship mergesellschaft einlässt, ist dem Risiko eines entspre- die Möglichkeit geben, in der gesamten EU tätig zu wer- chend geringeren haftenden Stammkapitals ausgesetzt. den, mit dem Ziel, Kosten zu sparen und das Wachstum in Da aber auch 25.000 Euro nach einer Geschäftsgründung diesem Bereich zu fördern. schnell verbraucht sein können, ist der Gläubigerschutz eher marginal beeinträchtigt. Um genau zu sein: Die Be- VC Magazin: Sehen Sie summa summarum das Bestreben einträchtigung des Gläubigerschutzes beträgt maximal der Regierung erfüllt, den Wirtschaftsstandort Deutsch- 24.999 Euro. Für ein Zeitschriftengeschäft kann dies viel land zu stärken? sein. Bereits für etwas größere Unternehmungen kommt Keunecke: Für die Stärkung des Wirtschaftsstandortes eine Unternehmergesellschaft daher regelmäßig ohnehin Deutschland wäre es in diesem Bereich von Interesse, nicht in Betracht. nicht nur die bisherigen Unternehmer zu halten, sondern vielmehr neue Unternehmer aus dem Ausland für eine An- VC Magazin: Haben die Haftungsrisiken für Geschäftsfüh- siedlung in Deutschland zu gewinnen. So ist es beispiels- rer und Gesellschafter durch die Reform zugenommen? weise Luxemburg in einmaliger Form gelungen, eine Viel- Keunecke: Die Haftungsrisiken für die Gesellschafter ha- zahl von Investitionsvehikeln zur Verfügung zu stellen, ben sich durch die eingeführten Lockerungen im Recht die nicht zuletzt steuerlich – und damit wirtschaftlich – der Kapitalaufbringung, Kapitalerhaltung und der Gesell- so interessant sind, dass sich Luxemburg zur europäi- schafterdarlehen verringert. Die Verantwortung der Ge- schen und auch globalen Drehscheibe für das Aufsetzen schäftsführer hat dagegen im Bereich der Insolvenzver- von Investmentfonds entwickelt hat. Mit anderen Worten meidung zugenommen. ist es für die Ansiedlung von Unternehmertum meines Er- achtens weit weniger interessant als schlechthin ange- VC Magazin: Inwieweit stellt sich Deutschland mit diesen nommen, ob das Stammkapital nun 1 Euro oder 25.000 Eu- Reformen dem Wettbewerb der diversen Gesellschafts- ro betragen muss. Es müssen Gesamtpakete angeboten formen anderer EU-Mitgliedsländer? werden können, die wirtschaftlich so interessant sind, Keunecke: Der diesbezügliche Wettbewerb ist wohl eher dass sie für Unternehmer aus den Mitgliedstaaten attrak- überschaubar. Der UK Limited wird eine attraktive Alter- tiv erscheinen, weil sie ihnen Vorteile bieten, die sie in an- native gegenübergestellt, da die Unternehmergesellschaft deren Mitgliedstaaten nicht vorfinden. An dieser Stelle ebenfalls nichts anderes als eine zulässige 1-Euro-GmbH übernimmt Deutschland indes üblicherweise nicht die ist, wobei der Geschäftsführer allein deutsche Buchhal- Vorreiterrolle. tungsvorschriften zu erfüllen hat und nicht noch diejeni- gen aus dem Nachbarstaat. VC Magazin: Herr Dr. Keunecke, herzlichen Dank für das Interview. VC Magazin: Könnte die reformierte GmbH umgekehrt durch die geplante europäische Privatrechtsgesellschaft, Kevin Sternkopf kurz SPE, erneut Konkurrenz bekommen? [email protected] Keunecke: Für international agierende Unternehmen und Konzerne mit grenzüberschreitend operierenden Toch- tergesellschaften, die in der Form einer GmbH geführt werden sollen und nicht in der Form einer Aktiengesell- Zum Gesprächspartner schaft, kann die geplante SPE von Interesse sein. Für Un- ternehmer, die ihren Sitz in Deutschland haben, wird es Dr. Ulrich Keunecke ist Partner im Berliner Büro der im Regelfall bei der deutschen GmbH bleiben. Heussen Rechtsanwaltsgesellschaft mbH. Ferner ist er Lehrbeauftragter für kapitalmarktrechtliche Compliance VC Magazin: Wie weit sind derlei Pläne gegenwärtig ge- an der Steinbeis Hochschule. Für Heussen berät er diehen? Mandanten im Gesellschafts- und Kapitalmarkrecht, Keunecke: Eine solche Rechtsform ist bereits in Vorberei- insbesondere im Aktien-, GmbH- und KG-Recht sowie tung. Die Europäische Kommission hat am 25.6.2008 ei- bei M&A-Transaktionen.

www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 2/2009 51 Case Study Kredite ganz privat

Die Smava GmbH hat sich als führende deutsche Online-Kreditbörse etabliert

Im Grunde ist es eine alte Idee: Personengruppen, die bei ten. So entstand das Konzept eines Online-Marktplatzes etablierten Instituten Kredite gar nicht oder nur zu schlechten für die Vergabe von Krediten von Privatpersonen an Pri- Konditionen erhalten, organisieren sich in Körperschaften, vatpersonen, der mehr Selbstbestimmung und mehr die die Kreditvergabe autonom organisieren. In Deutsch- Transparenz in dieser Form des Geldgeschäfts ermögli- land erhielten Kleinbürger, Bauern oder Handwerker bis Mitte chen soll. „Eine der wesentlichen Herausforderungen bei des 19. Jahrhunderts Geld fast nur beim Wucherer, erst die der Entwicklung des Konzepts bestand darin, die auf- Genossenschaftsbewegung bot eine faire Alternative. In der sichtsrechtlichen Gesetze in der Online-Börse abzubil- Welt des Web 2.0 ist ein ähnliches Prinzip als Peer-to-Peer- den“, erläutert Artopé. Den Gründern war schnell klar, Kredit oder „social lending“ bekannt. Seit 2005 sind entspre- dass sie ohne die Mitwirkung einer echten Bank nicht chende Online-Marktplätze in vielen Ländern ins Leben ge- weiterkommen würden. Eine weitere Herausforderung rufen worden, etwa Zopa in Großbritannien, Prosper in den bestand darin, eine Plattform zu entwickeln, die sowohl USA, Fairrates in Dänemark, Boober in den Niederlanden sicher ist als auch die Anonymität der Beteiligten gewähr- oder Smava in Deutschland. leistet.

Entrepreneurship Die Gründung Das Geschäftsmodell Smava, der Name steht für „smart value“, ging im März Und so sieht das Konzept in groben Zügen aus: Die Iden- 2007 an den Start. Vorausgegangen war eine längere Pla- tität von Kreditnehmern und Anlegern wird durch Identi- nungsphase, fizierungsverfahren der Deutschen Post gewährleistet. in der Mit- Smava prüft, ob die Kreditnehmer in der Lage sind, ihre grün der und Geschäftsfüh- rer Alexan der Artopé ge- meinsam mit drei Kollegen, zu denen auch der Alan- do-Mitgrün -

der und lang- Anleger können sich auf www.smava.de in aktuellen Statistiken über den Marktplatz jährige Ge- informieren – beispielsweise über alle laufenden Kredite, aufgesplittet nach Schufa-Bo- nitätsklassen (Stand: 16.1.09). schäftsführer von Ebay Deutschland monatlichen Raten zu zahlen, und vergibt einen Indikator Jörg Rhein- für deren Kapitaldienstfähigkeit. Zudem wird eine Schufa- boldt gehört, Auskunft eingeholt, nur wer zu den Bonitätsklassen A bis

Alexander Artopé, Geschäftsführer und Mitgründer der Smava über neuen H gehört, kann sich bei Smava um einen Kredit bewerben. GmbH Ge schäfts - Neben diesen beiden Kennwerten können Anleger einen ideen brüte- Kreditwunsch anhand der Beschreibung durch den Kre- ditnehmer, den Zins, den er zu zahlen bereit ist, und sein Kurzprofil Smava GmbH hinterlegtes Profil beurteilen. Die Mindestbeteiligung an G Gründungsjahr: 2006 einem Kredit beträgt 250 Euro. Wenn sich genügend Anle- G Branche: Online-Kreditbörse ger an einem Kredit beteiligt haben, vergibt ihn Smavas G Unternehmenssitz: Berlin Kooperationspartner, die Bank für Investments und Wert- G Mitarbeiterzahl: 22 papiere, und verkauft ihn ohne Preisaufschlag an die An- G Umsatz 2008: keine Angabe leger weiter. Eventuelle Mahn- oder gar Inkassoverfahren G Internet: www.smava.de regeln Smava und ein Partnerunternehmen, an das Not

52 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de Forschungsreihe des Deutscher Investor Relations Kreis (DIRK) e.V. Plattform, dem Ausgleich der Verluste und vor allem der Bekanntmachung des Band 12 bis dato noch unentdeckten Geschäfts- modells. Im Oktober vergangenen Jahres Thilo Theilen: Investor Marketing – Eine brachte die zweite Runde, wiederum ge- Aufgabe für Investor Relations?, DIRK tragen von Earlybird und dem neuen In- Forschungsreihe, Band 12, vestor Neuhaus Partners, weitere vier Juli 2008, broschiert, 59,-- Euro Mio. Euro. „Smava hat sich inzwischen in Deutschland als Marktführer in diesem Segment etabliert“, begründet Paul Joze- fak, Managing Partner bei Neuhaus Part- ners, den Einstieg. „Smava hat eine sehr aktive Community aufgebaut, die intensiv alles diskutiert, was bei Smava passiert, und dadurch Vertrauen in die Plattform geschaffen hat.“ Die Mittel aus der zwei- ten Runde fließen in die Verstärkung des

Dr. Christian G. Nagel, Managing Partner bei Earlybird Venture Marketings und die internationale Expan- Capital sion des Unternehmens, die im Januar 2009 mit dem Start der Plattform in Polen begonnen hat. leidende Kredite zu festen Sätzen ver- kauft werden. Darüber hinaus überneh- men von Smava gebildete Anleger-Pools, die Verluste anteilig ausgleichen, das Kre- ditausfallrisiko. Für diese Dienstleistun- gen behält Smava 1% der Kreditsumme ein, Anlegern entstehen keine Kosten. Seit dem Start hat Smava Kredite in einer Bestellcoupon Höhe von 6,1 Mio. Euro vermittelt. Das ist JA, ICH BESTELLE der Stand von Mitte Januar 2009, ein Jahr ZZGL. 3,50 EURO zuvor, zehn Monate nach dem Start, wa- VERSANDKOSTEN ren es erst 1,1 Mio. Euro. Laut Artopé ha- ben bisher 4.000 Anleger Geld an 1.100 J Kreditnehmer verliehen. Das entspricht THILO THEILEN einer durchschnittlichen Kredithöhe von Investor Marketing – Eine Aufgabe ca. 5.500 Euro (die maximale Höhe eines für Investor Relations? Kredits liegt bei 25.000 Euro). Paul Jozefak, Managing Partner bei Neuhaus Partners DIRK Forschungsreihe, Band 12, 59,-- Euro Die Finanzierung In einer ersten Finanzierungsrunde im Mai 2007 konnte Smava mehrere Privatin- Fazit: vestoren und Earlybird Venture Capital Smava hat ein überzeugendes, transpa- von seinem Geschäftsmodell überzeugen rentes Geschäftsmodell entwickelt, das Name/Vorname und vier Mio. Euro einwerben. „Wir hatten Volumen der vermittelten Kredite geht uns verschiedene Teams und Ansätze an- steil nach oben. Damit der Kreditmarkt- gesehen“, berichtet Dr. Christian G. Nagel, platz zu einem wirtschaftlichen Erfolg Postleitzahl/Ort Managing Partner bei Earlybird Venture wird, muss das Wachstum aber noch Capital, „aber das Smava-Team war mit erheb lich zulegen. Die kritische Masse Straße/Nr. Abstand das Beste. Zudem konnte Smava will Smava nach Auskunft von Geschäfts- das Konzept mit der höchsten Umset- führer Artopé in zwei bis drei Jahren er- zungs- und Erfolgswahrscheinlichkeit auf- reichen – ein Zeitpunkt, zu dem Paul Jo- Datum/Unterschrift weisen. Besonders gefallen hat uns zum zefak von Neuhaus Partners das Unter- Bitte Coupon einsenden an: Zeitpunkt des Investments, dass der Pro- nehmen als europäischen Marktführer GoingPublic Media AG zess der Abklärung mit der BaFin schon sieht. Hofmannstr. 7a, 81379 München weit vorangeschritten war.“ Die Mittel aus Tel. 089 - 2000 339-0 der ersten Runde dienten Nagel zufolge in Bernd Luxa www.goingpublic.de/buecher erster Linie dem weiteren Aufbau der [email protected] [email protected] FAX-ORDER www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 2/2009 53 089-2000339-39 VC 2/2009 Deal-Monitor Die Transaktionen des vergangenen Monats

Unter den einzelnen Transaktionen, die in alphabetischer Monitor nach Finanzierungsphasen, im hinteren Teil befin- Reihenfolge angeordnet sind, befinden sich weitere Details den sich Secondaries, Exits und Fund raisings/Commit- zu den jeweiligen Meldungen. Gegliedert ist der Deal- ments (neue Fonds).

Erstrundenfinanzierungen des Das Ende 2008 gegründete Unternehmen entwickelt Software im High-Tech Gründerfonds, Bonn Bereich Sprachverständnis. Bei E-Mail-Response-Management- CargoGuard GmbH, München Logistik Systemen z. B. soll die patentierte Technologie von Cognesys den Tätigkeitsfeld: Webbasiertes Zugriffs- und Kontrollsystem für Sinn der erhaltenen Mail erfassen und dann automatisch eine ent- portable Sicherheitsbehälter sprechende Antwortvariante versenden. Der Seed-Fonds Aachen Volumen: nicht veröffentlicht (Side-Investor: Bayern Kapital hält nach der nicht näher bezifferten ersten Finanzierungsrunde GmbH, Landshut, via Seedfonds Bayern) 25% der Unternehmensanteile. Cavi Int. GmbH, Hamburg Internet Tätigkeitsfeld: Integration von Produkten in Online-Videos commercetools GmbH, München Internet („Video e-commerce“) Investoren: Astutia Equity Partners KGaA, München; Bayern Volumen: nicht veröffentlicht Kapital GmbH, Landshut, via Clusterfonds Start-Up; High-Tech HiperScan GmbH, Dresden Mikroelektronik Gründerfonds, Bonn Tätigkeitsfeld: Neuartige Mikroscanner-Technologie für Volumen: nicht veröffentlicht (2. Finanzierungsrunde) Nah-Infrarot-Spektroskopie Commercetools entwickelt und betreibt eine Service-orientierte Datenbank Volumen: 0,5 Mio. Euro E-Commerce-Lösung für mittelständische Unternehmen. Diese kön- SurgicEye GmbH, München Medizintechnik nen damit eine vollständig angepasste und integrierte Online- Tätigkeitsfeld: Intraoperative Bildgebung und Navigationssysteme shop-Technologie als Dienstleistung beziehen. Commercetools hat- bei Brustkrebseingriffen te 2006 eine Seedfinanzierung durch den High-Tech Gründerfonds Volumen: nicht veröffentlicht (Side-Investor: Bayern Kapital erhalten. GmbH, Landshut, via Seedfonds Bayern) Curadis GmbH, Erlangen Life Sciences Investoren: S-Refit AG, Regensburg; Medtech Capital Fonds GmbH, Venture Capital-Finanzierungen Erlangen; S-Refit EFRE Fonds Bayern, Regensburg; KfW Mittel- standsbank, Frankfurt Erst- und Zweitrunden finanzierungen Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde) Curadis entwickelt Produkte zur Diagnose, Behandlung und Aupeo GmbH, Berlin Internet Prävention von Krankheiten wie Brustkrebs und gutartiger Prostata- Investoren: J.C.M.B. Beteiligungs GmbH, Hamburg; vergrößerung. Mit dem Kapital sollen die Präklinik sowie Phase I IBB Beteiligungsgesellschaft mbH, Berlin, via VC Fonds der Medikamentenentwicklung durchgeführt werden. Kreativwirtschaft Berlin; Ventegis Capital AG, Berlin Volumen: „signifikanter Mio. Euro-Betrag“ (2. Finanzierungsrunde) Curetis AG, Holzgerlingen Medizintechnik Aupeo betreibt die gleichnamige Internetradio-Plattform, auf der Investor: Aeris Capital AG, Pfäffikon (Schweiz) Anwender ein individuelles Musikprogramm gestalten oder Radio- Volumen: 1,4 Mio. Euro (1. Finanzierungsrunde) programme und Mixtapes anderer Nutzer anhören können. Das 2007 gegründete Unternehmen ist auf die Entwicklung mole- kulardiagnostischer Verfahren zur Erkennung schwerer Infek- Auvica GmbH, München Software tionskrankheiten wie z. B. Tuberkulose, Lungenentzündung oder Investor: BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH, München Blutvergiftung spezialisiert. Volumen: nicht veröffentlicht (Start-up-Finanzierung) Auvica ist Spezialist für die Entwicklung und Vermarktung von Diagnoplex SA, Epalinges (Schweiz) Biotech Video-Community-Portalen im Internet. Zu den Kunden zählen Investoren: Novartis Venture Fund, Basel; NeoMed, Jersey; Unternehmen wie die Deutsche Telekom, Gruner + Jahr oder MTV. Initiative Capital Romandie SA, Lausanne Volumen: 10 Mio. CHF (1. Finanzierungsrunde) Cognesys GmbH, Aachen Software Diagnoplex entwickelt Biomarker-Tests, um Krebserkrankungen Investor: Seed-Fonds für die Region Aachen GmbH & Co. KG, wie etwa Darmkrebs möglichst frühzeitig zu erkennen. Das Unter- Aachen nehmen wurde 2005 mit Unterstützung von Mitteln der Novartis Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde) Forschungsstiftung und öffentlichen Förderungen gegründet.

54 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de Lecturio GmbH, Leipzig Internet Systeme sollen die heute üblichen Metallimplantate etwa im Investor: Technologiegründerfonds Sachsen, Leipzig Schulterbereich, dem Ellenbogengelenk, oder an Händen und Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde) Füßen ersetzen und künftig Zweitoperationen zum Entfernen des Lecturio hat sich auf die interaktive Bereitstellung von audiovisu- Metalls überflüssig machen. ellen Lehrveranstaltungen fokussiert, die gegen eine Gebühr zu Schulungs- und Weiterbildungszwecken genutzt werden können. ReVolt Technology, Staefa (Schweiz)/Trondheim (Norwegen) Der Technologiegründerfonds Sachsen wird aus Mitteln des Frei- Energie staates Sachsens sowie EFRE-Mitteln gespeist und von den Spar- Investoren: RWE Innogy GmbH, Essen; NorthZone Ventures, Oslo; kassen Chemnitz, Leipzig und Dresden sowie der Landesbank Ba- Sintef, Trondheim; Sofinnova Partners, Paris; TVM Capital GmbH, den-Württemberg, in der die Sachsen LB aufgegangen ist, verwaltet. München, Verdane Capital, Oslo; Viking Venture, Trondheim Volumen: 10 Mio. Euro (Aufstockung 2. Finanzierungsrunde) Med-Titan Spine GmbH, Erlangen Medizintechnik Das ursprünglich in Norwegen gegründete Unternehmen ist auf die Investor: BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH, München Entwicklung von wieder aufladbaren Hochleistungsbatterien auf Volumen: 1 Mio. Euro (1. Finanzierungsrunde) Zink-Luft-Basis spezialisiert. Diese Speichertechnologie eröffnet auf- Das 2008 gegründete Unternehmen ist auf Wirbelsäulenimplantate grund ihrer hohen Energiedichte eine große Bandbreite von kleinen spezialisiert, die bei Schmerzpatienten mit der Indikation Spinalkanal- bis hin zu großtechnischen Einsatzmöglichkeiten. Neuinvestor RWE stenose, einer Verengung des Wirbelsäulenkanals, zum Einsatz kommen. Innogy investiert 5,5 Mio Euro. Inklusive der 2007er-Tranche beläuft sich die 2. Finanzierungsrunde von Revolt auf 15,5 Mio. Euro. Datenbank Music Networx GmbH, Köln Internet Investor: DuMont Venture Holding GmbH & Co. KG, Köln Smartclip AG, Düsseldorf Internet Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde) Investor: Van den Ende & Deitmers BV, Amsterdam Music Networx betreibt mit www.concert-online.com eine Internet- Volumen: nicht veröffentlicht (Start-up-Finanzierung) plattform für Livemusik. Das Angebot umfasst den Download von Kon- Das 2008 gegründete Unternehmen ist nach eigenen Angaben der zertfilmen und Livemitschnitten in voller Länge ebenso wie Tourter- erste Anbieter, der ausschließlich Bewegtbildinhalte im deutschen mine und redaktionelle Beiträge zum Thema Livemusik. DuMont Ven- Onlinewerbemarkt bündelt, auf Qualitätsplattformen präsentiert ture investiert gemeinsam mit einem nicht genannten Privatinvestor. und damit TV-ähnliche Reichweiten erreicht. Mit dem frischen Ka- pi tal von Van den Ende & Deitmers, dem Venture Capital-Unterneh - nfon AG, München Telekommunikation men des holländischen TV-Multi-Unternehmers Joop van dem Ende, Investor: Earlybird Venture Capital GmbH & Co. KG, Hamburg will Smartclip die europäische Expansion zügig vorantreiben. Volumen: nicht veröffentlicht (2. Finanzierungsrunde) Bereits am Unternehmen beteiligt ist die eValue AG, Düsseldorf. Nfon ist auf webbasierte Telekommunikationslösungen speziali- siert, die vor allem kleinen und mittleren Unternehmen virtuelle Crosslinks High-End-Telefonanlagen und integrierte Kommunikationslösun- gen, etwa auch für Heimarbeitsplätze, bieten. Nfon hatte Mitte 2008 eine Seedfinanzierung des High-Tech Gründerfonds erhalten. GoingPublic Magazin 2/2009

2 Februar 2009 / 5,00 PomBioTech GmbH, Saarbrücken Biotech € • Infrastrukturinvestitionen: Anschub www.goingpublic.de

Pflichtblatt an allen deutschen Wertpapierbörsen Investor: Saarländische Wagnisfinanzierungsgesellschaft mbH, GoingPublic durch Konjunkturprogramme?

GoingPublic Das Kapitalmarktmagazin Saarbrücken Magazin • Bilanzierung & Wirtschaftsprüfung: Volumen: nicht veröffentlicht (Start-up-Finanzierung) Herausforderungen durch die Finanzkrise PomBioTech, ein Spin-off des Lehrstuhls für Biochemie der Uni- Infrastruktur • Cold IPOs – Cool bleiben in heißen Krisensichere Investments? versität des Saarlandes, ist auf die biotechnologische Verwendung Zeiten von sogenannten Spalthefen spezialisiert, also etwa die Entwick- • M&A – Übernahmen mit US-Beteiligung

COLD IPOS Cool bleiben in BILANZIERUNG heißen Zeiten Fair Value in IR-BUDGETS der Krise lung von Hefestämmen im Kundenauftrag oder die Produktion von Gestärkt trotz werden komplizierter fallender Kurse Metaboliten für die pharmazeutische Industrie. Mehr unter www.goingpublic.de

Prosensa Holding B.V., Leiden (Niederlande) Biotech Investoren: u. a. Life Sciences Partners, München/Amsterdam Smart Investor 2/2009 Volumen: 18 Mio. Euro (2. Finanzierungsrunde)

2 2009 Edelmetalle: Ausblick und www.smartinvestor.de • Prosensa erforscht sogenannte RNA-Interferenz-Therapeutika zur Smart InvestorFebruar 2009 / 5,00 EUR Smart Investor Investmentchancen Das Magazin für den kritischen Anleger 2 Behandlung der Duchenne Muskeldystrophie, einer erblich be- 2009 • Afrika: Schwarze Perle oder ewiger dingten Muskelschwäche. Angeführt wurde die aktuelle Runde Euro – Krise am Horizont Hoffnungsträger von den Neuinvestoren GIMV n.v., Antwerpen, und AGF, Paris. • Konjunkturindikator Deutschland Resoimplant GmbH, Regensburg Medizintechnik (KID): Wende im Jahr 2009 • Interview: Martin Stürner, PEH, DREI BUCHSTABEN: KID = Der Super- ZWEI FAVORITEN: Investor: S-Refit AG, Regensburg Konjunkturindikator Gold und Silber – EIN KONTINENT: Ausblick 2009 Afrika, schwarze Perle fürs Depot sieht harte Zeiten voraus Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde) Resoimplant bietet ein neuartiges Dübelsystem aus resorbierba- Mehr unter www.smartinvestor.de ren Implantaten für die Orthopädie und Traumatologie an. Diese www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 2/2009 55 Deal des Monats

BV Deutsche Zeitungsholding GmbH, Frankfurt Medien

Investor: Mecom Group plc, London Art der Transaktion: Trade Sale Volumen: 152 Mio. Euro Gut drei Jahre nach dem Einstieg in den deutschen Zeitungsmarkt stößt der englische Finanzinvestor Mecom seine deutschen Akti- vitäten wieder ab. Im Oktober 2005 hatte die von David Montgomery geführte Mecom gemeinsam mit Veronis Suhler Stevenson (VSS), New York, von der Holtzbrinck-Gruppe den Berliner Verlag (Berliner Zeitung, Berliner Kurier) erworben. Anfang 2006 kam die Hambur- ger Morgenpost hinzu, ein Jahr später das Internetangebot der Netzzeitung. Die Publikationen erreichen täglich eine Mio. Zeitungsleser und monatlich drei Mio. Internetnutzer. Das Engagement des Finanzinvestors, ein Novum im deutschen Zeitungsmarkt, wurde von An- fang an kritisch beäugt, die von Montgomery forcierte Sparpolitik sorgte immer wieder für Unmut in den betroffenen Redaktionen. Mecom hatte zunächst nur 15% an der BV Deutsche Zeitungsholding gehalten und Mitte 2007 dann für rund 160 Mio. Euro das 75%- Paket von Co-Investor VSS übernommen. Vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden erwirbt nun das Verlagshaus M. DuMont Schauberg, Köln, die deutschen Aktivitäten von Mecom für 152 Mio. Euro in bar und schuldenfrei. 2005 hatte der Kölner Zeitungskon- zern (Kölner Express, Kölner Stadt-Anzeiger, Frankfurter Rundschau) beim Verkauf des Berliner Verlages noch das Nachsehen gegen - über Mecom. Für den unter einer Schuldenlast von 600 Mio. GBP ächzenden britischen Investor kommt das frische Bargeld zum rechten Zeitpunkt, wird doch ein Teil der Kredite im Februar fällig. Auch eine Revolte seiner Aufsichtsräte hat Mecom-Chef Montgomery nicht zuletzt dank des Verkaufs der deutschen Aktivitäten eben erst überstanden. Offen ist, inwieweit Mecom noch weitere seiner verblei- benden Beteiligungen in den Niederlanden, Dänemark, Norwegen und Polen verkaufen muss, um die Verbindlichkeiten zu senken.

Statista GmbH, Hamburg Internet menstellen. Die darin gesammelten Nachrichten können jederzeit Investoren: Grazia Equity GmbH, Stuttgart über das Mobiltelefon abgerufen werden. First Love Capital ist ein Volumen: „siebenstelliger Euro-Betrag“ (1. Finanzierungsrunde) 2007 gegründetes österreichisches Business Angel-Netzwerk. Das Unternehmen betreibt mit statista.org ein Statistikportal, das statistische Daten verschiedener Institute und Quellen einheitlich Weitere Finanzierungsrunden erfasst und damit über eine Mio. Datensätze einfach und schnell Datenbank zugänglich macht. Die Daten stammen u. a. vom Institut für Demos- agri.capital GmbH, Münster Erneuerbare Energien kopie in Allensbach, dem Statistischen Bundesamt, dem Deutschen Investoren: Ludgate Environmental Fund, London; Valiance Special Institut für Wirtschaftsforschung und der OECD. Situations Fund, London Volumen: 10 Mio. Euro (Wachstumsfinanzierung) Synosia Therapeutics, Basel Biotech Die Kernkompetenzen der 2004 gegründeten agri.capital liegen im Pla- Investoren: Aravis Venture, Zürich; Investor Growth Capital, nen, Bauen, Finanzieren und Betreiben dezentraler Anlagen zur Erzeu- Stockholm; Swiss Helvetia Fonds, New York; Versant Ventures, gung regenerativer Energie aus Biomasse. Der Ludgate Environmental Menlo Park; Abingworth Management, London; Novo A/S, Fund steuert nach eigenen Angaben 3 Mio. Euro zur Finanzierung bei. Bagsvaerd (Dänemark); 5AM Ventures, Menlo Park Volumen: 29 Mio. USD (2. Finanzierungsrunde) Novaled AG, Dresden neue Materialien Synosia Therapeutics entwickelt Medikamente für bislang nicht Investoren: eCapital entrepreneurial Partners AG, Münster; ab gedeckte Bereiche der Psychiatrie und Neurologie, etwa gegen TechnoStart GmbH, Ludwigsburg; KfW Mittelstandsbank, Frankfurt; Angstzustände, Parkinson und Drogenabhängigkeit. Synosia hat Crédit Agricole Private Equity, Paris; CDC Entreprises Innovation, inklusive der aktuellen von Aravis Venture und Investor Growth Paris; TechFund Capital Europe, Paris Capital initiierten Runde insgesamt 62 Mio. USD Venture Capital Volumen: 8,5 Mio. Euro (3. Finanzierungsrunde) erhalten. Novaled, ein Spin-off aus dem Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS), Dresden, und der Technischen Universität Vasotissue Technologies GmbH, Berlin Biotech Dresden, ist auf energiesparende und langlebige OLEDs (Organische Investoren: S-Refit AG, Regensburg; Medtech Capital Fonds GmbH, Leuchtdioden) spezialisiert. Die nur wenige Nanometer dünnen Erlangen; S-Refit EFRE Fonds Bayern, Regensburg OLEDs kommen bei Beleuchtungsprodukten sowie bei Displays, z. B. Volumen: nicht veröffentlicht (Start-up-Finanzierung) bei Handys und MP3-Playern, zum Einsatz. An der aktuellen Finan- Vasotissue ist im Bereich Tissue Engineering tätig und hat für Bypass- zierungsrunde nehmen ausschließlich bestehende Investoren teil. Operationen eine Gefäßprothese aus patienteneigenen Gefäßzellen entwickelt. Diese Prothesen bieten eine längere Haltbarkeit und Vaperma Inc., Quebec (Kanada) Cleantech Verträglichkeit als bisher eingesetzte künstliche Bypass-Prothesen. Investoren: u. a. Emerald Technology Ventures, Zürich Volumen: 6,9 Mio. CAD (3. Finanzierungsrunde) Yasssu GmbH, Wien Internet Vaperma entwickelt Membrane zur Separierung von Wasser aus Investor: First Love Capital Beteiligungs-Management GmbH, Gasgemischen, die bei der Herstellung von Ethanol oder Biodiesel Klosterneuburg (Österreich) sowie in der Erdgasindustrie eine signifikante Kosten- und Energie- Volumen: nicht veröffentlicht (2. Finanzierungsrunde) ersparnis ermöglichen sollen. Die Runde wurde von Low Carbon Yasssu ist ein Online-Dienst, bei dem sich Kunden nach ihren indi- Accelerator, London, angeführt, Emerald ist seit der ersten Runde viduellen Interessen ein Informationsportfolio im Internet zusam- bei Vaperma engagiert.

56 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de die Württembergische und Badische Versicherungs-AG (Wüba), Buyouts Heilbronn, die die Darag 2006 erworben und in der Folge deren ak- tives Geschäft auf sich übertragen hatte. Investor Augur Capital, Arvato Mobile GmbH, Hamburg Medien zwischen 2004 und 2007 selbst an der Wüba beteiligt, plant die Investor: Mondia Ltd., Dubai Darag zu einem führenden Anbieter für Abwicklungslösungen für Art der Transaktion: Übernahme den deutschen Schadenmarkt auszubauen. Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Arvato Mobile ist auf digitale Entertainment-Inhalte spezialisiert EuroEyes GmbH, Hamburg Healthcare und in über 75 Ländern vor allem für Netzbetreiber, Internet Service Investor: Baigo Capital GmbH, Frankfurt Provider oder Medienunternehmen tätig. Käufer des bislang zur Art der Transaktion: Wachstumsfinanzierung Dienstleistungssparte Arvato des Medienkonzerns Bertelsmann AG, Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Gütersloh, gehörenden Unternehmens ist die in Dubai ansässige EuroEyes betreibt zehn Augenkliniken in Deutschland und eine in Beratungs- und Investmentfirma Mondia. Dänemark, die auf refraktive Augenoperationen spezialisiert sind, also vor allem Augenkorrekturen mit dem Laser. Für Investor Baigo Blaupunkt, Hildesheim Unterhaltungselektronik Capital sind die Beteiligung an EuroEyes und Vanguard (siehe dort) Investor: Aurelius AG, München die ersten beiden Investments aus seinem Healthcare-Fonds. Art der Transaktion: Übernahme Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Fastbox Autoservice GmbH & Co KG, Wien Dienstleistung Der Stuttgarter Industriekonzern Robert Bosch GmbH hat sein unter Investor: Recap Management GmbH, Linz Datenbank der Marke „Blaupunkt“ am Markt auftretendes Handels- und Kompo- Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung nentengeschäft aus dem Geschäftsbereich Car Multimedia an den Fi- Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht nanzinvestor Aurelius veräußert. Mit dem Verkauf von Autoradios, Die Autoservice-Kette Fastbox hat sich auf Dienstleistungen in Antennen und Navigationssystemen an Endverbraucher hatte Bosch den Bereichen Bremsen, Auspuff, Stoßdämpfer, Ölservice, Reifen zuletzt einen Umsatz von rund 200 Mio. Euro – und deutliche Verlus - und Felgen spezialisiert und zuletzt einen Umsatz von rund 13 Mio. te – erwirtschaftet. Das mehr als eine Mrd. Euro starke Geschäft mit Euro erzielt. Investor Recap hat im Rahmen eines MBO die Mehrheit der Erstausrüstung von Fahrzeugen mit Radios etc. verbleibt dage- am Unternehmen erworben, 49% der Geschäftsanteile gehen an den gen im Konzern. Einer Meldung der Süddeutschen Zeitung zufolge Geschäftsführer. Verkäufer ist der Autohändler Denzel AG, Wien. soll der Transaktion ein negativer Kaufpreis zugrunde liegen. Fruitwork Gruppe, Hamburg Nahrungsmittel Book Club Associates, Swindon (Grossbritannien) Buchhandel Investor: capiton AG, Berlin Investor: Aurelius AG, München Art der Transaktion: Umplatzierung/Wachstumsfinanzierung Art der Transaktion: 100%-Übernahme Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Mit einem Umsatz von mehr als 75 Mio. Euro gehört die Fruitwork- Book Club Associates ist der größte britische Versandbuchhänd- Gruppe zu den größten deutschen Anbietern von Trockenfrüchten ler, dem seine 700.000 Mitglieder einen Umsatz im mittleren zwei- und Nüssen. Im Rahmen einer Umplatzierung von Gesellschafts- stelligen Mio. Euro-Bereich bescheren, der zuletzt aber Verluste anteilen und einer Wachstumsfinanzierung hat sich der Finanzin- schrieb. Aurelius erwirbt sämtliche Anteile von der Bertelsmann vestor capiton in nicht genannter Höhe an Fruitwork beteiligt. AG, Gütersloh, die in mehreren europäischen Märkten ihre Direct- Group-Geschäfte, also vor allem Buchclubs, zum Verkauf gestellt IMM Holding GmbH, Mittweida Elektronik hat. Investor: Wachstumsfonds Mittelstand Sachsen, Leipzig Art der Transaktion: Wachstumsfinanzierung Cotesa GmbH, Mittweida Werkstoffe Transaktionsvolumen: 1,75 Mio. Euro Investor: Wachstumsfonds Mittelstand Sachsen, Leipzig Die sechs Unternehmen der IMM Holding erzielen einen Umsatz Art der Transaktion: Minderheitsbeteiligung von rund 14 Mio. Euro. Hauptgeschäftsfeld sind elektronische Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Baugruppen und Geräte im Bereich hochwertiger Studio-Audio- Cotesa stellt Bauteile aus hochfesten und gleichzeitig leichten Fa- und Videotechnik. Der WMS hat sich darüber hinaus in Form einer serverbundwerkstoffen her, wie sie insbesondere im Flugzeugbau stillen Beteiligung engagiert. verwendet werden. Der WMS, bereits seit 2007 mit einer stillen Be- teiligung bei Cotesa engagiert, hat sich nun im Zuge einer Gesell- Ixxat Automation GmbH, Weingarten Kommunikation schafternachfolge mit 22,5% auch direkt beteiligt. Investor: BWK GmbH Unternehmensbeteiligungsgesellschaft, Stuttgart Darag Deutsche Versicherungs- und Rückversicherungs AG, Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung Berlin Finanzdienstleistung Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Investor: Augur Capital AG, Frankfurt Ixxat bietet im Bereich Datenkommunikation Produkte, Beratung Art der Transaktion: 100%-Übernahme und Entwicklungsdienstleistungen in den Geschäftsfeldern indus- Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht trielle Automatisierung, Automotive und Transport sowie Medi- Über den Luxemburger Fonds Augur Financial Opportunity kauft zintechnik an. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei rund 13 einer Meldung des Handelsblatts zufolge der Finanzinvestor Augur Mio. Euro. BWK erwirbt im Rahmen einer Nachfolgeregelung 60% Capital den ehemaligen Spezialversicherer Darag. Verkäufer ist der Unternehmensanteile, das Management hält die übrigen 40%.

www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 2/2009 57 Martens Elektronik GmbH, Barsbüttel Messtechnik Das Unternehmen vertreibt unter der Marke „rosner“ Damenober- Investor: BPE Private Equity GmbH, Hamburg (indirekt) bekleidung im mittleren sowie gehobenen Preissegment und er- Art der Transaktion: 100%-Übernahme zielte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von knapp 40 Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Mio. Euro. Der japanische Modekonzern Link Theory Holdings Co. Martens ist ein Hersteller von elektronischen Geräten und Sensorik Ltd., Tokio, als Vorbesitzer unterstützt die Transaktion zudem mit für die Mess- und Regeltechnik. Im Zuge einer Nachfolge regelung ha- einem Darlehen in Höhe von fünf Mio. Euro. Investor CFC ist be- ben die Gründungsgesellschafter ihre gesamten Anteile an die von BPE reits bei den Modelabels delmod, Hirsch und dinomoda engagiert. Private Equity kontrollierte Greisinger Beteiligungs GmbH verkauft. Mit der Akquisition von Martens erreicht die noch aus der Greisinger Schild AG, Luzern Einzelhandel electronic GmbH, Regenstauf, und der Honsberg Instruments GmbH, Investor: Barclays Private Equity (Schweiz) AG, Zürich Remscheidt, bestehende Gruppe einen Umsatz von rund 30 Mio. Euro. Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht mdexx Magnetronic Devices GmbH & Co. KG, Bremen Elektronik Schild verkauft an 33 Standorten in der Schweiz hochwertige Da- Investoren: CGS Management, Pfäffikon (Schweiz); CRG Capital, Wien men- und Herrenmode und erzielt einen Umsatz von rund 180 Mio. Art der Transaktion: MBO CHF. Investor Barclays besitzt 51% der Unternehmensanteile, Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht nachdem er nicht nur die Anteile der bisherigen Minderheitsak- Das bislang zum Siemens-Konzern gehörende Unternehmen ist ein tionäre übernommen hat, sondern auch Aktien der geschäfts- Anbieter von Drosseln, Filtern, Ventilatoren sowie Transformato- führenden Partner, die bisher die Mehrheit hielten. ren und Stromversorgungen. Der Umsatz lag zuletzt bei rund 120 Mio. Euro. Die Finanzinvestoren übernehmen gemeinsam mit dem SIC Vermögensverwaltungs GmbH & Co. KG, Tarmstedt Healthcare mdexx-Management sämtliche Anteile am Unternehmen. Investor: Nord Holding Unternehmensbeteiligungsgesellschaft mbH, Hannover MS Engineering und Beratungsgesellschaft mbH, Dresden Art der Transaktion: Stille Beteiligung Metallindustrie Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Investor: Wachstumsfonds Mittelstand Sachsen, Leipzig SIC betreibt in der Region zwischen Bremen und Hamburg zehn Al- Art der Transaktion: Wachstumsfinanzierung tenpflegeheime mit insgesamt etwa 600 Pflegeplätzen, wobei die Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht einzelnen Einrichtungen jeweils nur zwischen 40 bis maximal 80 Pfle- Datenbank Unter dem Dach des Unternehmens operieren die beiden mittelstän - geplätze aufweisen. Die stille Beteiligung von Investor Nord Hol- dischen Unternehmen Rotec Systems GmbH, Radebeul, ein Kompo - ding dient dem Erwerb bzw. Neubau weiterer Pflegeeinrichtungen. nentenanbieter für Lackierkabinen, und die in der Produktentwick- lung und -erstellung für Blech- und Stahlanwendungen zum Transpor- Sybit GmbH, Radolfzell IT-Dienstleister tieren von Fracht tätige Lomma GmbH, Lommatzsch. Der WMS hat sich Investor: MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden- mit einer substanziellen Mezzanine-Finanzierung bei MS engagiert. Württemberg GmbH, Stuttgart Art der Transaktion: MBO Nextevolution AG, Hamburg IT-Dienstleister Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Investor: Beaufort Capital GmbH, Hamburg Sybit erzielt einen Umsatz von rund 6,5 Mio. Euro mit der Anpassung Art der Transaktion: PIPE von SAP-Software für Mittelständler aus der Fertigungsbranche Transaktionsvolumen: rund 7,5 Mio. Euro (Marktkapitalisierung) oder der Realisierung von Internetportalen und Redaktionsplattfor- Die Nextevolution AG und ihre Tochtergesellschaften erbringen men für Medienunternehmen. Die MBG Baden-Württemberg finan - IT-Beratung und Systemintegration im deutschsprachigen Raum. ziert einen MBO des fortan selbstständig von der früheren Mutter- Investor Beaufort Capital hat über seinen Fonds BO4 Investment gesellschaft TechniData AG, Markdorf, geführten Unternehmens. Partnership II GmbH & Co. KG zusammen mit einem privaten Inves - tor über eine Zwischengesellschaft 60,3% der Aktien der Nextevolu- Thales Information Systems GmbH, Siegburg IT-Dienstleister tion AG erworben. Den übrigen Aktionären hat Beaufort ein frei- Investor: Aurelius AG, München williges öffentliches Übernahmeangebot unterbreitet. Art der Transaktion: 100%-Übernahme Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Remy & Geiser GmbH, Anhausen Verpackungsindustrie Das Unternehmen erzielt mit IT-Dienstleistungen im Bereich SAP- und Investor: Aheim Capital GmbH, Starnberg Individualsysteme mit Kunden aus dem Finanzsektor sowie den Be- Art der Transaktion: Mehrheitsübernahme reichen Versorgung und Transport einen Umsatz von rund 50 Mio. Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Euro. Aurelius erwirbt das Unternehmen von der französischen Mut- Remy & Geiser ist auf Verpackungen für Kunden aus der Pharma- und tergesellschaft, dem Industriekonzern Thales SA, Neuilly-sur-Seine. Kosmetikbranche sowie dem Apothekengroßhandel spezialisiert. Der neue Mehrheitseigentümer Aheim Capital, vormals Buchanan Capital Tom Produktions GmbH, Halle/Saale Holzprodukte Partners, hat gemeinsam mit dem neuen Geschäftsführer und dem Investoren: CFH Mittelstand UBG mbH, Leipzig; BeteiligungsKapi- bestehenden Management 100% der Unternehmensanteile erworben. tal Hannover GmbH & Co. KG, Hannover Art der Transaktion: Beteiligung Rosner GmbH & Co. KG, Ingolstadt Textilindustrie Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Investor: CFC Industriebeteiligungen GmbH & Co. KGaA, Dortmund Tom produziert und vertreibt Grillbriketts und Holzkohle. Haupt- Art der Transaktion: 100%-Übernahme abnehmer sind Handelsketten und Großhändler in Deutschland. Transaktionsvolumen: 1 Euro (symbolischer Kaufpreis) Weitere Einzelheiten zur Transaktion wurden nicht veröffentlicht.

58 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de Erfolg hat gute Gründer. Bewerben Sie sich jetzt! KfW-Unternehmenspreis GründerChampions 2009

Bewerbungsschluss: 18. Februar 2009 16 Gewinner aus 16 Bundesländern treffen sich am 20./21. März 2009 in Berlin auf der deGUT.

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ibb_az_venturecapital_gc.indd 1 16.01.2009 17:30:59 Uhr Vanguard AG, Berlin Healthcare Investor: Baigo Capital GmbH, Frankfurt Exits Art der Transaktion: Expansionsfinanzierung Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Buderus Kanalguss GmbH, Limburg Metallindustrie Vanguard hat sich auf die Erbringung von Outsourcing-Dienstleis - Investor: Perusa GmbH, München tungen für den Gesundheitssektor spezialisiert. So ist das Unter- Art der Transaktion: Trade Sale nehmen nach eigener Einschätzung europäischer Marktführer bei Volumen: nicht veröffentlicht Sterilisations- und OP-Dienstleistungen für Krankenhäuser. Die auf Entwässerungstechnik spezialisierte Buderus Kanalguss ist eine der Gießereien der Buderus Guss Gruppe, die der Private Vitracom AG, Karlsruhe Messtechnik Equity-Investor Perusa im April 2008 von Special Situations Venture Investor: Beteiligungsgesellschaften der Sparkassen Freiburg- Partners (SSVP), Guernsey, übernommen hat. Käufer ist das eben- Nördlicher Breisgau und Pforzheim-Calw falls auf Entwässerungstechnik spezialisierte Familienunternehmen Art der Transaktion: Beteiligung MeierGuss aus dem westfälischen Rahden. Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Vitracom, eine Ausgründung aus dem Fraunhofer-Institut für In- BV Deutsche Zeitungsholding GmbH, Frankfurt Medien formations- und Datenverarbeitung in Karlsruhe, entwickelt video- Investor: Mecom Group plc, London basierte Systemlösungen für die Personenzählung, die Erfassung Art der Transaktion: Trade Sale der Besucherfrequenz oder die Analyse von Laufwegen. Kunden Volumen: 152 Mio. Euro sind z. B. Einzelhandelsketten oder Flughafengesellschaften. Die Weitere Informationen siehe Deal des Monats auf Seite 56. lokalen Sparkassen-Beteiligungsgesellschaften erwerben gemein- sam mit privaten Investoren, deren Beteiligung unter der Führung Eurostyle Gruppe, Verrières-le-Buisson (Frankreich) von Binder & Eckart, Pforzheim, realisiert wurde, 51% der Aktien. Automobilzulieferer Investor: Arques Industries AG, Starnberg Wechselstrommotoren-Sparte von Sauer- Art der Transaktion: Verkauf an das Management Danfoss, künftig Berching Elektroindustrie Volumen: „symbolischer Preis“ Investor: Aurelius AG, München Eurostyle ist ein Hersteller von Kunststoffkomponenten wie z. B. Art der Transaktion: 100%-Übernahme Ablagesystemen und Kofferraumverkleidungen vorwiegend für Datenbank Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht die französische Automobilindustrie. Investor Arques hatte das Nach der Übernahme des Geschäftsbereichs Gleichstrommo- ursprünglich zum Bielefelder Automobilzulieferer MöllerTech Inter - toren, heute als Schabmüller GmbH, Berching, firmierend, im national gehörende Unternehmen im Oktober 2007 erworben und Jahr 2007 hat Investor Aurelius per 1. Januar 2009 nun auch die nun 85% seiner Anteile zu einem nach eigenen Angaben symboli- vorwiegend in Deutschland ansässige Wechselstrommotoren- schen Preis an das Eurostyle-Management veräußert. Die französi- Sparte vom US-amerikanischen Konzern Sauer-Danfoss Inc., Wil- schen Gesellschaften von Eurostyle stehen seit Oktober 2008 unter mington, erworben. Der Umsatz der beiden fortan unter dem Gläubigerschutz, nachdem die Absatzzahlen der Hauptkunden Schabmüller-Dach firmierenden Sparten liegt bei mehr als 60 dramatisch eingebrochen waren. Mio. Euro. Fairform GmbH, Berlin Dienstleister Investor: Triginta Capital, Düsseldorf, via Berlin Capital Fund GmbH, Secondary Deals Berlin Art der Transaktion: nicht veröffentlicht Korrektur Deal-Monitor Ausgabe 12/2008: Volumen: nicht veröffentlicht Anteile des Steadfast Capital Beteiligungen I Fairform zählt nach eigenen Angaben zu den führenden deutschen Private Equity-Fonds Dienstleistern im Bereich Messe- und Ausstellungsbau. Der Berlin Veräußernder Investor: AXA Private Equity, Paris Capital Fonds, seit Anfang 2007 bei Fairform engagiert, hat seine Erwerbender Investor: Electra Partners, London Anteile in einer nicht näher bezeichneten Transaktion veräußert. Transaktionsvolumen: 45 Mio. Euro Triginta Capital hat 2007 den Berlin Capital Fund im Rahmen einer Electra Partners erwirbt für 45 Mio. Euro von AXA Private Equity Sekundärtransaktion erworben. einen nicht näher bezifferten Anteil an dem auf mittelständische Unternehmen im deutschsprachigen Raum fokussierten Private Fratello Trade a.d., Banja Luka (Bosnien-Herzegowina) Handel Equity-Fonds Steadfast Capital Beteiligung I. Electra Partners voll- Investor: Horizonte Venture Management GmbH, Wien zieht mit dem Anteilskauf den Einstieg in den deutschen Private Art der Transaktion: IPO (Börse Banja Luka) Equity-Markt. (Die ursprüngliche Formulierung dieser Meldung in Volumen: nicht veröffentlicht der Ausgabe 12/2008 hatte fälschlicherweise den Eindruck er- Das auf den Handel mit Tiefkühlprodukten spezialisierte Unterneh- weckt, Electra Partners hätte für 45 Mio. Euro den gesamten Fonds men verfügt über ein Vertriebsnetz in Bosnien-Herzegowina sowie Ser- Steadfast Capital Beteiligung I erworben). bien und Montenegro und setzte im vergangenen Jahr 5,6 Mio. Euro um. Die österreichische Venture-Gesellschaft Horizonte, vor dem Börsen- gang mit zuletzt knapp 34% an Fratallo Trade beteiligt, hat das Unter- nehmen zum ersten IPO in Bosnien-Herzegowina überhaupt geführt.

60 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de InterMed Discovery GmbH, Dortmund Life Sciences ThyssenKrupp Marine Systems erzielt mit dem Bau von U-Booten so- Investor: High-Tech Gründerfonds, Bonn wie von Schiffen für die Marine und zivile Zwecke einen Umsatz von Art der Transaktion: Teilexit rund zwei Mrd. Euro. Der Schiffbau-Konzern war 2005 aus dem Zu- Volumen: nicht veröffentlicht sammenschluss der ThyssenKrupp Werften mit der vom Finanzinves - InterMed Discovery erforscht Wirkstoffe auf Basis von Naturproduk- tor OEP kontrollierten HDW-Gruppe hervorgegangen. OEP hatte damals ten und besitzt eine der weltweit größten Naturstoffsammlungen 220 Mio. Euro in bar sowie ein Viertel der Anteile am fusionierten Unter- von Substanzen und Extrakten mit biologischer Wirkung. Im Zuge nehmen erhalten. Nach der Übernahme des 25%-Anteils von OEP ist der des Einstiegs eines strategischen Investors, des malaysischen Life ThyssenKrupp-Konzern nun alleiniger Eigentümer der Schiffbau-Tochter. Science-Unternehmens Biotropics Malaysia Berhad, hat der High- Tech Gründerfonds einen signifikanten Teil seiner Unternehmens- Transflow Informationslogistik AG, Köln Software beteiligung verkauft und dabei nach eigenen Angaben ein hohes Investor: Impera Total Return AG, Frankfurt einstelliges Multiple erzielt. Das Seed-Investment bei InterMed Dis- Art der Transaktion: Verkauf an Mitgesellschafter covery war im Oktober 2006 erfolgt. Volumen: nicht veröffentlicht Transflow ist ein Hersteller von Standardsoftware für Logis- I&T GmbH, Siegendorf (Österreich) Automobilzulieferer tikdienstleister, der die drei Bereiche Land-, Luft- und Seeverkehr Investor: Global Equity Partners Beteiligungs-Management AG, Wien abdeckt. Investor Impera hatte Ende 2004 gemeinsam mit der auf Art der Transaktion: Verkauf an Management die Logistikbranche spezialisierten Systemhaus ILS Gruppe, Linz, Volumen: nicht veröffentlicht das Unternehmen aus der Insolvenz heraus gekauft und nun seine I&T stellt spezielle Flachkabel für die Automobilindustrie her. GEP 25%-Beteiligung an den Mitgesellschafter veräußert. Datenbank hatte I&T im Jahr 2006 aus der Insolvenz übernommen und nun die Anteile an das Management veräußert. Neue Fonds ItN Nanovation AG, Saarbrücken Nanotechnologie Investor: Heliad Equity Partners GmbH & Co. KGaA, Frankfurt BioMed Partners, Basel Art der Transaktion: Anteilsverkauf Fokus: Venture Capital Volumen: nicht veröffentlicht Volumen: 95 Mio. CHF ItN Nanovation entwickelt auf Basis der Nanotechnologie keramische Status: First Closing Produkte wie Filtersysteme und Beschichtungen für industrielle BioMed Parters hat das First Closing des BioMedInvest II L.P. bei ei- Großabnehmer, etwa zur Abwasserreinigung. Investor Heliad, seit nem Volumen von 95 Mio. CHF bekannt gegeben. Der zweite Venture 2004 am Unternehmen beteiligt, hat seine Anteile an der seit 2006 Capital-Fonds von BioMed ist auf Investments in Life Science-Unter- börsennotierten ItN Nanovation in zwei Schritten, zuletzt Ende nehmen in der Schweiz, Deutschland und benachbarten EU-Ländern 2008, veräußert. Trotz des seit dem IPO um mehr als 90% gesunkenen fokussiert. Der Fonds wird nach Angaben von BioMed Partners noch Aktienkurses konnte Heliad nach eigenen Angaben ein Ertrags- einige Monate für Neuinvestoren offen bleiben. Eine Zielmarke für das multiple von 1,5 realisieren. Final Closing nannte das Unternehmen nicht. Seit der Gründung 2003 hat BioMedPartners insgesamt mehr als 240 Mio. CHF Kapital eingeworben. PXP Software AG, Wien Software Investoren: u. a. 3TS Capital Partners, Wien GCP Gamma Capital Partners Beratungs- & Beteiligungs AG, Wien Art der Transaktion: Verkauf an das Management Fokus: Venture Capital-Fonds Volumen: nicht veröffentlicht Volumen: nicht veröffentlicht Der Internet-Dienstleister PXP beschäftigt sich mit der Entwick- Status: Aufstockung lung und Gestaltung effizienter E-Business- und Online-Marketing- Die österreichische VC-Gesellschaft GCP hat sich für ihre beiden ältes- Lösungen. Investor 3TS war seit 2004 an PXP beteiligt und hatte ten Fonds, ilab24 und gamma II, nochmals frisches Kapital geholt. zuletzt laut Firmencompass 65% der Anteile gehalten. Die VC-Ge- Im Zuge einer direkten Secondary-Transaktion ist das Londoner In- sellschaft ist in osteuropäischen Ländern wie Polen, Tschechien vest menthaus Headway Capital Partners an Bord gekommen, zudem oder Ungarn beheimatet und unterhält zudem ein Büro in Wien. haben sich weitere Investoren sowie GCP selbst an der Transaktion beteiligt. Die nicht näher bezifferten Finanzmittel sollen in die beste- Styromal d.o.o., Sanski-Most (Bosnien-Herzegowina) Baustoffe henden Portfolios der Fonds investiert werden, um nochmals Investor: Horizonte Venture Management GmbH, Wien Wachstumsmöglichkeiten wahrnehmen zu können. Die beiden Fonds Art der Transaktion: Trade Sale haben nach Angaben von GCP ein Volumen von insgesamt 37,7 Mio. Volumen: nicht veröffentlicht Euro und bislang überdurchschnittliche Renditen erzielt. Styromal ist ein Hersteller von Putzen und Klebern. Investor Horizon- te hat das Unternehmen an den bosnischen Baustoffgroßhändler [email protected] Skrle Promet d.o.o. veäußert. Die heute auf Investments in den Nachfolgestaaten Jugoslawiens spezialisierte Horizonte Venture Management zählt zu den ältesten VC-Gesellschaften Österreichs. Der Deal-Monitor entsteht mit freundlicher Unterstützung des ThyssenKrupp Marine Systems AG, Hamburg Schiffbau Investor: One Equity Partners, New York Art der Transaktion: Verkauf an Mitgesellschafter Volumen: nicht veröffentlicht www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 2/2009 61 Events

Datum & Ort Veranstalter Event

2.-5.2.09 ICBI SuperReturn International: Berlin www.icbi-events.com Jährliches Zusammentreffen von rund 1.500 Entscheidungsträgern der internatio- nalen Private Equity-Szene. Teilnahme: 1 Tag: 1.499 GBP, 4 Tage: 3.998 GBP (+MwSt.)

4.2.09 Aurelia Private Equity Venture Capital Meeting: Treffpunkt der hessischen Venture Capital-Szene. Frankfurt www.aurelia-pe.de Teilnahme: kostenlos

9.2.09 Private Equity Forum NRW Investors’ Circle „Finanzmarktkrise – Quo vadis Private Equity?“ Düsseldorf www.private-equity-forum.de Teilnahme: kostenlos

11.2.09 ConVent GmbH 4. Familienunternehmertag Bayern: Alle Themen rund um Finanzierung, Nachfolge München www.convent2.de und Innovation. Für Familienunternehmen kostenfrei

24.2.09 Handelskammer Hamburg 16. Mittelstandsforum: Alles rund um das Thema: „Rating“. Hamburg www.hk24.de Teilnahme: kostenlos

25.2.09 CatCap VentureLounge: Ausgewählte Unternehmer präsentieren vor Kapitalgebern. Hamburg www.venture-lounge.de Teilnahmegebühr: 100 Euro

28.2.09 Handwerkskammer Hamburg Hamburger Gründertag: Kongress und Messe für Gründerinnen und Gründer. Hamburg www.bg-hamburg.de Teilnahmegebühr: 15 Euro

Datenbank 2.3.09 ConVent GmbH 3. Familienunternehmertag Hamburg: Alle Themen rund um Finanzierung, Nachfolge Hamburg www.convent2.de und Innovation. Teilnahmegebühr: Familienunternehmen: kostenfrei

4.3.09 Venture Capital Club München e. V. Venture Capital Stammtisch: „Perspektiven und Trends in der Software-Industrie“, München www.vc-munich.de ein Vortrag von Thorsten Schäfer Anmeldung erforderlich

9.-11.3.09 Management Circle Das Forum für Business Development Management: Informationsplattform Frankfurt www.managementcircle.de für Strategie-Entwickler sämtlicher Branchen Teilnahmegebühr: 1.895 Euro für die Gesamtveranstaltung

12.-13.3.09 EVCA EVCA’s Investors Forum: Konferenz für Limited Partner und General Partner zu Genf www.evca.eu Trends, Herausforderungen und Visionen rund um Private Equity. Teilnahmegebühr: 2.295 Euro

14.3.09 MBS innovate! Munich Venture Summit: Gründerkongress unter dem Motto „Gründen – Jetzt erst München www.munich-business-school.de recht!“ – für gründungsinteressierte Studenten, Start-ups und Kapitalgeber. Teilnahmegebühr: kostenlos

17-18.3.09 Bundesverband Alternative BAI Alternative Investor Conference: Themen: Hedgefonds, Private Equity, Rohstoffe Frankfurt Assets (BAI) und andere alternative Investmentklassen. www.bvai.de Teilnahmegebühr: 1.250 Euro, für BAI-Mitglieder vergünstigt, institutionelle Inves- toren kostenfrei

20.-21.3.09 KfW Mittelstandsbank KfW-Unternehmenspreis GründerChampions 2009: Preis für junge Selbständige und Grün- Berlin www.kfw.de dungsinteressierte. Verleihung im Rahmen der Deutschen Gründer- und Unterneh- mertage. Teilnahmegebühr: siehe Deutsche Gründer- und Unternehmertage

20.-21.3.09 deGUT Deutsche Gründer- und Unternehmertage (deGUT): Messe rund um das Thema Berlin www.degut.de Existenzgründung und Unternehmertum. Teilnahmegebühr: 15 Euro

62 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de Zitat des Monats

„Und allen Gründern und Unternehmern, die gerade eher mit Skepsis oder sogar Angst in die Zukunft blicken, kann ich nur weitergeben, was die Experten in unserem Netz- werk verlauten lassen: Die Finanzkrise wird nicht automatisch zur Gründerkrise … schon gar nicht für durchschlagende Geschäftsideen!“

Werner Arndt, Geschäftsführer des Münchener Business Plan Wettbewerbs, in seiner Weihnachtsmail vom 19.12.08

Ausblick Impressum Das VentureCapital Magazin 3/2009 erscheint am 27. Februar VentureCapital Datenbank Schwerpunktthemen: Life Sciences/ Magazin Intellectual Property/Buyouts Märkte & Zahlen: 10. Jahrgang 2009, Nr. 2 (Februar) – Interview mit Nobelpreisträger Verlag: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089-2000339-39, E-Mail: [email protected], Prof. Harald zur Hausen Internet: www.vc-magazin.de, www.goingpublic.de

– Bericht von der Super Return – Europas größter Redaktion: Andreas Uhde (Chefredakteur), Torsten Paßmann, Mathias Private Equity-Tagung Renz, Markus Hofelich

– Life Science-Investoren in Deutschland Mitarbeit an dieser Ausgabe: Dr. Michael Brandkamp, Volker Deibert, Stefani Dokupil-Haubold, Bernd Frank, Dr. Holger Frommann, Jürgen Hoffmann, Arne Hostrup, Dr. Nikolaus von Jacobs, Kristina Kreuzer, Early Stage & Expansion: Magdalena Lammel, Dr. Rolf Leuner, Bernd Luxa, Julian Ostertag, – Die Bewertung von geistigem Eigentum im Margot Schilling, Georg von Stein, Wolfgang Suttner, Carlo Velten, M&A-Prozess Dr. Meiko Zeppenfeld – Compliance: ein oft unterschätztes Problem Gestaltung: Holger Aderhold Titelbild: © Andres Rodrigo Gonzalez Buzzio - Fotolia.com Private Equity-Dachfonds: Anzeigen: An den Verlag. Gültig ist Preisliste Nr. 4 vom 1. November 2006 – Interview mit Dr. Bert Flossbach, Anzeigen: Karin Hofelich, Katja Sauerbrey, Johanna Wagner Vorstand Flossbach & von Storch AG Tel.: 089-2000339-50, Fax: 089-2000339-39 – Der Life Science-Fonds Erscheinungstermine 2009: 30.01. (2/09), 27.02. (3/09), 27.03. (4/09), 22.04. Private Equity Futur 02 im Portrait (5/09), 29.05. (6/09), 26.06. (7-8/09), 28.08. (9/09), 25.09. (10/09), 30.10. (11/09), 27.11. (12/09), 18.12. (1/10) Entrepreneurship: Sonderausgaben: 11.07. (Tech-Guide 2009), 10.10. (Start-up 2010) – Fallstudie Ganymed Pharmaceuticals AG Preise: Einzelpreis 12,50 Euro, Jahresabonnement (11 Ausgaben zzgl. Sonderausgaben) 148,00 Euro (inkl. Versandkosten und 7% Mwst.) Mit Sonderbeilage „Cleantech“ Abonnementverwaltung: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089-2000339-39, – Führende Investoren stehen Rede und Antwort [email protected], www.vc-magazin.de – Umwelttechnologien: mehr als nur Solarenergie Druck: Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg – Bewertungsniveau in Finanzierungsrunden – Cleantech-Markt Deutschland im internationalen Vergleich Haftung und Hinweise: Artikeln, Empfehlungen und Tabellen liegen Quellen zugrunde, welche die Redaktion für verlässlich hält. Eine Garan- – Fallstudien u. v. m. tie für die Richtigkeit der Angaben kann allerdings nicht über nommen werden. Bei allen eingesandten Beiträgen behält sich die Redaktion Kür- zungen oder Nichtabdruck vor.

Nachdruck: © 2009 GoingPublic Media AG, München. Alle Rechte, ins- besondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne schriftliche Genehmigung der GoingPublic Media AG ist es nicht gestattet, diese Zeitschrift oder Teile daraus auf photomecha nischem Wege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen. Unter dieses Verbot fallen auch die Aufnahme in elektronische Datenbanken, Internet und die Vervielfältigung auf CD-ROM. ISSN 1611-1710, ZKZ 53974

www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 2/2009 63 Stellenmarkt

European Investment Fund, the EU specialized vehicle pro- viding fund of funds venture capital and guarantee instru- ments for SMEs, based in Luxembourg, is seeking an: Qualifications: University degree in finance or business administration, post-graduate degree would be an advan- tage. Additional degree in ICT technology or ICT technical Investment Manager with background otherwise acquired would be an advantage ICT Technology Background 3-5 yearsʼ experience of the Venture Capital/Private Equity industry and techniques in Germany and Europe, fund of funds investment experience would be an advantage. for the management team of the EUR 500m ERP-EIF Knowledge of investment opportunities in ICT Technologies Dachfonds. and legal structuring of Venture Capital deals would be an advantage. Fluency in written and oral English and Responsibilities: – Assist in the implementation of the German. Knowledge of other EU languages would be an ERP-EIF Dachfonds business plan, participating in the advantage. research, identification and preparation of fund investment opportunities, due diligence, structuring and negotiation of For further details or to apply, please go to www.eif.org and fund investments, and follow-up of business portfolio – click on reference number EIF-TRM09WWW01. Monitor a portfolio of funds – Follow-up of counterparts, venture capital management teams and venture capital The EIF offers attractive terms of employment and remune-

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GoingPublicMedia Der Stellenmarkt von GoingPublic aktiengesellschaft Magazin, VentureCapital Magazin

Wir sind ein etablierter, unabhängiger Finanzzeitschriften- und Smart Investor Fachverlag, fokussiert auf Themen rund um Technologie, Un- ter nehmensfinanzierung und Investment/Börse. Zu den Verlagsobjekten gehören unter anderem das GoingPublic Ma- Der gemeinsame Stellenmarkt von GoingPublic Maga- gazin, das VentureCapital Magazin, das Anlegermagazin Smart zin, VentureCapital Magazin und Smart Investor in Investor, das HV Magazin, die Zeitschrift DIE STIFTUNG sowie Zusammenarbeit mit eFinancial Careers, der renom- eine Reihe von Sonderausgaben zu Spezialthemen, die als mierten Finanz-Jobbörse im Internet, bietet seit Herbst jährliche Nachschlagewerke konzipiert sind. 2006 einen einzigartigen Service: Jede gebuchte Anzeige erscheint ohne Mehrkosten in den jeweiligen Wir suchen fortlaufend für alle Unternehmensbereiche zwei Schwestertiteln sowie vier Wochen online auf der (Redaktionen der einzelnen Magazine, Anzeigen-/ Mar- Plattform eFinancialCareers.de. ketingabteilung, Grafik, Back Office) und Zeiträume von 3-6 Monaten Praktikanten/-innen Die aktuelle Preisliste und weitere Informationen (Voraussetzungen: Interesse an Finanz- und Börsenthe- erhalten Sie bei: men, versierter Umgang mit MSOffice und Internet, Or- GoingPublic Media AG, Anzeigenabteilung ganisationstalent, Englischkenntnisse, Spaß an Ansprechpartner: Johanna Wagner Kundenkontakten.) (Tel. 089-2000339-50, eMail: [email protected]) In Kooperation mit Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung!

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64 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de Magazin für das Stiftungswesen und Private Wealth

Ausgabe 9 › Winter 2008/2009 › 9,90 € www.die-stiftung.de • Stiftungen & Stifter im Portrait • Aktuelle Projekte • Tipps und Tricks für Stifter • Recht & Steuern • Termine • Vermögensanlage • Ethische Kapitalanlagen Vertrauen • Finanzinnovationen

Religiöse Kriterien spielen für viele Menschen bei der Anlageentscheidung eine Rolle

Fundraising im Internet Ab 2009

Stiftungsvermögen in der Krise zweimonatlich! Alles zur Erbschaftsteuerreform

Bitte einsenden an: „Die Stiftung“ Media GmbH • Hofmannstraße 7a • D-81379 München • Telefon: +49(0)89 -2000 339-0 Fax-Order: +49(0)89 -20 00 339-39 Kostenloses Kennenlern-Angebot

ich möchte DIE STIFTUNG gerne kennenlernen und nehme Ihr kostenloses Kennenlern-Angebot an. Bitte senden Sie mir die Ja, kommenden zwei Ausgaben an die unten stehende Adresse. Überzeugt mich die Qualität des Magazins, beziehe ich DIE STIFTUNG anschließend zum Preis von 48,00 Euro inkl. MwSt. (Österreich, Schweiz, europäisches Ausland: 60,00 Euro) pro Jahr (6 Ausgaben). Andernfalls kündige ich mein Kennenlern-Abonnement bis zwei Wochen nach Erhalt der zweiten Ausgabe und mir entstehen keine -weiteren Verpflichtungen. Jahresabonnement bitte senden Sie mir DIE STIFTUNG ab der kommenden Ausgabe für ein Jahr (6 Ausgaben) zum Preis von 48,00 Euro inkl. MwSt. Ja, (Österreich, Schweiz, europäisches Ausland: 60,00 Euro) zu. Das Abonnement verlängert sich um jeweils ein Jahr, wenn es nicht bis sechs Wochen vor Ablauf gekündigt wird.

Name, Vorname:

Postfach/Straße: PLZ, Ort:

Telefon: Fax: eMail-Adresse:

Ort und Datum: 1. Unterschrift:

Widerrufsgarantie: Dieser Auftrag kann binnen zwei Wochen widerrufen werden. Rechtzeitiges Absenden genügt.

Ort und Datum: 2. Unterschrift: VC 09/02 People

Crédit Agricole kommt nach Deutschland

Seit Januar gehört Christian Claussen zum Venture Capital-Team von Crédit Agricole Private Equi- ty, Paris. Als Senior Partner soll er den Geschäftsausbau in Europa vorantreiben sowie insbe- sondere den Zugang zu Investitionsmöglichkeiten in den deutschsprachigen Märkten er- schließen. Claussen kommt von dem Münchner VC-Haus TVM Capital, wo er sich auf Investitio- nen in den Bereichen Kommunikation, Halbleiter, Internet und Software konzentrierte.

Zum Jahreswechsel ver- „Alternative Investments“ der Oppen- Oehlenschläger, der den Verband zum ließ Jens Reidel die erste heim-Gruppe verschmolzen. Jahreswechsel verlassen hat. Reihe bei BC Partners: Er gab die Position als Chair- Die Turnaround-Spezialisten Alix- Mitte Januar hat Advent man ab, die er seit 2004 Partners haben Michael Friedrich Kep- International 18 Mitar- innehatte, und wird sich pel in ihr Führungsteam geholt. Kep- beiter befördert, darun- zukünftig in einigen Auf- pel leitete zuletzt den Bereich Re- ter zwei Mitglieder der sichtsgremien sowie dem „Fair Value strukturierung von Alvarez & Marsal Frankfurter Niederlas- Committee“ engagieren. in Deutschland. sung: Ronald Ayles, der von 3i zu Advent wech- Bei der Strategieberatung Der European Invest- selte, und Ranjan Sen (Foto), frü her Bain & Company wurde ment Fund (EIF) hat Tho- u. a. DB Capital Partners und UBS Ralph Friedwagner (Foto) mas Meyer für die Unter- Capital, sind nun Managing Directors. zum 1. Januar in das stützung der Venture deutsche Führungsteam Platform der European Jürgen Habichler von Clean- Datenbank berufen. Er berät vor al- Private Equity and Ven- tech Invest wurde als ei- lem bei Restrukturierun- ture Capital Association ner von weltweit dreißig gen und Potenzialentwicklungspro- (EVCA) abgestellt. „Green Heroes 2009“ aus- grammen sowie bei der Erarbeitung gezeichnet. Die Auszeich- von Unternehmens- und Wachstums- Der britische auf Clean- nung wird von der Zeit- strategien. Neuer Partner wurde tech spezialisierte Inves- schrift CNBC European ebenso Dr. Martin Holzapfel, der zur tor Wheb Ventures hat Business an Personen verliehen, die Private Equity-Praxisgruppe gehört. jüngst das erste Büro in einen wesentlichen Beitrag zu einer Deutschland eröffnet. Die umwelt- und klimaschutzfreundlichen Hubertus von Paucker ist Leitung der Niederlassung Wirtschaft und Gesellschaft leisten. als Geschäftsführer bei übernimmt Jörg Sperling. Waterland Private Equity Zu dessen früheren Stationen gehö ren Die Private Equity-Ge- GmbH eingetreten. Er u. a. die VC-Häuser Target Partners sellschaft Ventizz Capital war zuletzt Geschäfts- (München) und Ridgewood Capital Partners hat Christian führer bei der Corporate (Silicon Valley). Sarwa als Investment Pro- Finance-Beratung Gün- fessional für die Schwei- ther & Partner, wo sein Fokus auf Der auf Zentraleuropa fokussierte Fi- zer Niederlassung einge- M&A-, Finanzierungs- und Restruk tu - nanzinvestor Axa Private Equity hat stellt. Vor seinem Ein- rie rungstransaktionen im Mittel- vor kurzem in Wien das sechste eu- stieg bei Ventizz war Sarwa bei NBGI stand lag. ropäische Büro eröffnet. Das dortige Private Equity in London und Zürich Team steht unter der Leitung von tätig. Zum Beginn des neuen Thomas Wilfling und soll sich vorran- Jahres hat sich Sal. Op- gig auf Osteuropa konzentrieren. Mit Wirkung vom 1. Ja- penheim Private Equity nuar wurde Dr. Frank Partners mit Jan Graf von Seit Januar arbeitet Mar- Schaffrath in die Ge- Bassewitz verstärkt, der tin Bolits als Referent für schäftsleitung von Klein vor rangig Pensionskas- Kommunikation in der & Coll. berufen. Vor sei- sen und Versorgungswer - Geschäftsstelle des Bun- nem Wechsel zu dem auf ke in Deutschland, Österreich und der desverbands Deutscher M&A im Mittelstand spe- Schweiz betreuen soll. Dieser Aufgabe Kapitalbeteiligungsge- zialisierten Beratungshaus war er widmete er sich zuvor bei CAM Private sellschaften (BVK), wo bei der Allianz AG im Bereich Beteili- Equity, die jüngst mit VCM Capital Ma- sein Schwerpunkt auf dem Veranstal - gungsmanagement und Controlling nagement und dem Geschäftsbereich tungsbereich liegt. Er folgt auf Gunnar tätig.

66 VentureCapital Magazin 2/2009 www.vc-magazin.de

Millionen 180 .000.000,00 Euro platziert - Rekordumsatz für die Alfred Wieder AG in 2008!

Danke dafür!

Wir, die Alfred Wieder AG, bedanken uns bei unseren Vertriebspartnern und Anlegern!

Für das entgegengebrachte Vertrauen. Dafür, dass so viele Investments in unsere Venture Capital Fonds getätigt wurden. Dafür, dass jeweils vorzeitig der MIG Fonds 5, der MIG Fonds 6 und der MIG Fonds 7 im Jahr 2008 voll platziert werden konnten.

Für die Alfred Wieder AG und die MIG Fonds war das Jahr 2008 ein großartiges Jahr, ein Rekordjahr - Dank Ihnen!

www.alfred-wieder.ag www.mig-fonds.de