Vom Reichtum Kalabriens

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Vom Reichtum Kalabriens SWR2 MusikGlobal Vom Reichtum Kalabriens Von Cristiana Coletti und Wolfgang Hamm Sendung: Dienstag, 25. Juni 2019 Redaktion: Anette Sidhu-Ingenhoff Produktion: SWR 2019 SWR2 MusikGlobal können Sie auch im SWR2 Webradio unter www.SWR2.de und auf Mobilgeräten in der SWR2 App hören Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Kennen Sie schon das Serviceangebot des Kulturradios SWR2? Mit der kostenlosen SWR2 Kulturkarte können Sie zu ermäßigten Eintrittspreisen Veranstaltungen des SWR2 und seiner vielen Kulturpartner im Sendegebiet besuchen. Mit dem Infoheft SWR2 Kulturservice sind Sie stets über SWR2 und die zahlreichen Veranstaltungen im SWR2-Kulturpartner-Netz informiert. 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An drei Seiten vom Meer umgeben, grenzt es im Westen an das thyrrenische, im Süden und Osten an das ionische Meer. Nur die enge Straße von Messina trennt die Stiefelspitze Italiens von Sizilien. Vom kalabrischen Städtchen Scilla sieht man die atemberaubende Küste, und Sizilien ist zum Greifen nahe. (Musik wieder freistehend) Autor/in: Bis heute bestimmen landwirtschaftliche Produktionsweisen, Ackerbau und Viehzucht, Oliven- und Weinanbau, Fischfang an den Küsten die Ökonomie. Eine nennens- werte Industrie gibt es kaum. Viele Dörfer Kalabriens sind vom Aussterben bedroht. Die hohe Arbeitslosigkeit und die damit verbundene Auswanderung sind seit jeher das große Problem des italienischen Südens. Der Tourismus konnte sich lange nicht so entwickeln wie in anderen Regionen Italiens. Kalabrien wirkt wie abgetrennt, auch vom Mainstream der italienischen Industriegesellschaft in Mittel- und Norditalien. Immer noch scheinen Bauern, Hirten, Fischer, Handwerker und kleine Händler den Lebensstil auf dem Land zu bestimmen, in den kleinen Dörfern abgeschiedener Täler und Bergregionen. Aber was materiell gesehen Armut bedeutet, kann in anderer Hinsicht ein großer Reichtum sein. Musik: Tarantella (surdulina-Dudelsack, tamburell, organetto (FoC tr. 5) Autor/in: Bis heute konnten in Kalabrien alte Volkstraditionen überleben, und wie in kaum einer anderen Region Italiens ihre Funktion im Leben der Dörfer, ihren Formenreichtum in Festen und Feiern, und ihr Instrumentarium bewahren. Wir haben das Glück, dass wir „historische Aufnahmen“ der Musik kalabrischer Dörfer aus den 50er Jahren besitzen und mit späteren Aufnahmen aus den 80er und 90er Jahren vergleichen können. Bedeutende Volksmusikforscher wie der Amerikaner Alan Lomax und seine italienischen Kollegen Diego Carpitella und Ernesto de Martino haben in den 50er Jahren gezeigt, welche „Schätze“ in Regionen wie Kalabrien zu finden sind. Musik: Zampogna und Gesang: Cioparedda (FoC tr. 4) Autor/in: Archaische Formen mehrstimmiger Gesänge, von Frauen und Männern im Rahmen religiöser Dorffeste und Prozessionen praktiziert, Serenaden und Tänze wie die tarantella, Arbeitslieder bei der Olivenernte oder beim Fischfang der Schwertfischer, handgefertigte Volksmusikinstrumente wie die chitarra battente, die zampogna, das organetto und tamburello, die Kniegeige lira, Hirtenflöten und -oboen, die Reibetrommel cupi-cupi oder zucu-zucu - eine Klangwelt, in der Leben und Arbeit, Erinnerungen und Geschichten, christliche wie heidnische Riten und der Rhythmus der Jahreszeiten die Musik bestimmen- (Musik wieder freistehend) Atmo: Bei Sebastiano Battaglia (Gläser klingen, Sebastiano spricht u.a.) Autor/in: Auf unserer Kalabrienreise im Herbst 2018 trafen wir Volksmusiker wie den 50-jährigen Sebastiano Battaglia. Seine große Leidenschaft gilt dem Dudelsack, in Kalabrien zampogna genannt. Mit sechs Jahren schon hatte er angefangen, Musik zu machen. Musik: Sebastiano spielt Mundharmonika (eigene Aufnahme) Autor/in: Am Anfang spielte er nur eine einfache Mundharmonika bei Festen mit Freunden. Das Instrument war so billig, dass sich die rote und blaue Farbe des Gehäuses auf seinen Lippen abdrückte. Denn seine Begeisterung war so groß, dass er nicht aufhören konnte. (Musik wieder freistehend) Autor/in: Mit 14 bekam er von seinem Großvater ein organetto geschenkt, ein kleines diatonisches Akkordeon. Ein Dudelsack, eine zampogna, war damals nur schwer zu bekommen, weil es an Instrumentenbauern fehlte. Aber dieses Instrument spielte in seinem Leben schon sehr früh eine große Rolle. Sein Onkel Ciccio spielte die zampogna bei den Festen der Familie, und Sebastiano erinnert sich genau an ihren Klang bei den langen Festen. Musik: Zampogna: La Cadenza (FoC, tr. 12) OT Sebastiano 01: "Ich war ein Kind, erst 6 Jahre alt und irgendwann während des Festes schlief ich beim Klang dieses Instruments auf einer Truhe ein. Es war immer eine festa a ballo, ein Tanzfest, man kochte frittole, man aß Schwein, die zampogne spielten wunderbar. Diese Klangerinnerungen blieben jahrelang in meinem Kopf und begleiteten mich wie ein Schatz. Nach dem Militärdienst, als ich 20 war, habe ich eine zampogna für mich gesucht und habe damit angefangen. Ein bisschen spät, aber es hat gereicht, um vieles realisieren zu können. Das Instrument hat mir viele schöne Momente geschenkt, die das Leben wertvoller machen. Durch die Musik habe ich viele Menschen kennengelernt, mit denen ich verbunden geblieben bin. Man teilt das Essen, ein Glas Wein, die Musik und die Freundschaft. Dank der Musik konnte ich auch viele andere Orte kennenlernen." (Musik wieder freistehend) Autor/in: Kalabrien ist eine der reichsten Regionen Italiens, was die Vielfalt an Dudelsack-Formen betrifft. Sie heissen surdulina, a paro, a chiave, a la moderna u.a. und unterscheiden sich in der Größe, in der Harmonik und Stimmung und in der Zahl der Pfeifen - meistens 4 oder 5, selten 6, davon 2 Melodie- und 2 - 4 Bordunpfeifen. Der Luftsack ist immer aus Ziegen- oder Schafshaut, während die Pfeifen aus Ahorn-, Oliven-, Walnuss-, Maulbeerbaum und anderen Hölzern gefertigt werden. Die Mundstücke gibt es als einfaches Blatt oder als Doppelrohrblatt wie bei der Oboe. Weitere wichtige Accessoires sind Bienenwachs zur Abdichtung, Stöpsel zum Schließen der Bordunpfeifen beim Stimmen, farbige Bänder und Kokarden, meistens rot, zum magischen Schutz des Instruments. Musik: Sebastiano Battaglia: Zampogna-Stück (eigene Aufnahme) Autor/in: Sebastiano spielt für uns, als wir ihn besuchen. Erst muss er den Sack oder Balg mit seiner Atemluft füllen. Er wirkt riesig, wenn er voll ist. Und als Sebastiano zu spielen beginnt, sieht es aus, als würde er eine Ziege umarmen. Der kalabrische Dudelsack ist kein Instrument, das industriell produziert wird. Meistens sind es die Spieler selbst, die ihn herstellen. Es ist nicht selbstverständlich, einen Dudelsack zu besitzen, vor allem wenn es ein gutes Instrument sein soll. Vielleicht ist das auch der Grund, warum viele ältere Dudelsack- spieler eifersüchtig über ihr Instrument wachen. Sebastiano erzählt die Geschichte seines Maestro Pietro Cilione, bei dem er gelernt hat, ein Schäfer, der den Dudelsack wie kein zweiter spielen konnte. OT Sebastiano 13:“Als Pietro Cilione acht Jahre alt war, ist er mit dem Großvater, einem Schäfer, auf die Weide gegangen. Der Großvater hatte seinen Dudelsack mitgebracht, das Enkelkind durfte ihn aber nicht einmal berühren und spielen schon gar nicht. Deswegen wartete der kleine Pietro darauf, dass der Großvater eingeschlafen war, um den Dudelsack zu packen und weit weg von der Hütte in der Natur zu spielen. Einmal hat der Großvater ihn beim Spielen doch erwischt. Das war ein besonderer Moment. Pietro Cilione spielte mit acht Jahren so schön, dass sein Großvater weinen musste. Er weinte aus Schmerz, weil das Kind schon so gut wie er spielen konnte, so dass er sich alt fühlte, als wäre seine Zeit schon vorbei. Aber er weinte auch aus Freude, weil das Kind sein Erbe angetreten hatte - mit Leidenschaft und großer Begabung.“ Autor/in: Die Musiker waren früher selten Menschen, die ausschließlich als Musiker arbeiteten. Oft waren es Schäfer oder Bauern, die zu den Festen spielten. Manche galten damals und gelten heute noch als anerkannte, angesehene Künstler, als wichtige Vertreter der Tradition. Auch Sebastiano Battaglia selbst übt einen anderen Beruf aus. Aber er spielt, um das Leben zu begleiten, es lebenswerter zu machen und die Tradition fortzuführen. OT Sebastiano 02: "2003 hatten wir dann die Idee, diesen circolo, diesen Verein zu gründen. Es gibt Vereine von Jägern, von Karten- und Tennisspielern, warum nicht ein circolo di zampognari, ein Verein von Dudelsackspielern! Der Sitz ist hier in diesem Raum, der zum Teil unseres Lebens geworden ist. Heute Abend kommen noch weitere Freunde, die mit
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