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Regesten Kaiser Friedrichs III. (1440–1493) Heft 29 ÖSTERREICHISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN – REGESTA IMPERII – UND DEUTSCHE KOMMISSION FÜR DIE BEARBEITUNG DER REGESTA IMPERII BEI DER AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN UND DER LITERATUR | MAINZ Regesten Kaiser Friedrichs III. (1440–1493) nach Archiven und Bibliotheken geordnet begründet von Heinrich Koller herausgegeben von Paul-Joachim Heinig, Christian Lackner und Alois Niederstätter Heft 29 Die Urkunden und Briefe aus den Archiven und Bibliotheken der Republik Slowenien Teil 1: Die staatlichen, kommunalen und kirchlichen Archive in der Stadt Laibach/Ljubljana bearbeitet von Joachim Kemper, Jure Volčjak und Martin Armgart 2014 BÖHLAU VERLAG WIEN · WEIMAR · KÖLN Das Vorhaben Regesta Imperii: „Regesten Kaiser Friedrichs III.“ der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur wird im Rahmen des Akademienprogramms von der Bundesrepublik Deutschland und dem Land Hessen gefördert. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. ISBN 978-3-205-79485-1 © 2014 by Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz. Alle Rechte einschließlich des Rechts zur Vervielfältigung, zur Einspeisung in elektronische Systeme sowie der Übersetzung vorbehalten. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne ausdrückliche Genehmigung der Akademie und des Verlages unzulässig und strafbar. Gedruckt auf säurefreiem, chlorfrei gebleichtem Papier. Computersatz: Henrike Höffeler, Mainz Druck und Verarbeitung: Beltz Bad Langensalza GmbH Printed in Germany INHALT Geleitwort der Herausgeber ..................................................................... 7 Geleitwort des Sekretärs der I. Klasse für historische und Sozialwissenschaften der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und der Künste .......................................................... 11 Abkürzungsverzeichnis ............................................................................ 13 Einleitung ................................................................................................. 17 Urkundenverzeichnis ............................................................................... 23 Urkundenverzeichnis (popis listin) .......................................................... 37 Regesten ................................................................................................... 51 Quellen- und Literaturverzeichnis ........................................................... 173 Register .................................................................................................... 183 5 GELEITWORT Als vor sieben Jahren Dr. Joachim Kemper, der nach der Publikation der Fridericiana aus den Archiven der Stadt Speyer von Mainz aus in den bayerischen Archivdienst gewechselt war, mit dem Angebot an uns herantrat, der Regestenreihe als „freier Mitarbeiter“ ein weiteres Heft anzufügen, war dies einer der nicht alltäglichen Glücksmomente im Dasein von Herausgebern, deren Projekterfolge sich von Beginn an dem Engagement nicht nur haupt-, sondern auch ehrenamtlicher MitarbeiterInnen und „Sympathisanten“ verdanken. Dies umso mehr, als die Offerte auf eine Region zielte, deren Erschließung damals noch gar nicht auf der regulären Agenda stand: Slowenien. Im Rahmen ihres Engagements für das österreichische Monasterium- Projekt hatte der am Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München, zeitweilig auch an der dortigen Generaldirektion beschäftigte Joachim Kemper Arbeitsgruppen und Ko- operationen konstituiert, zu denen eine Reihe slowenischer Archivarinnen und Archivare gehörte. Von diesen haben damals namentlich Nataša Budna-Kodrič, die damalige Leiterin des Historischen Archivs der Stadt Laibach, und Dr. Matevž Košir, seinerzeit Generaldirektor des Archivs der Republik Slowenien in Laibach, ihre Be- reitschaft erklärt, die Erarbeitung von „Slowenien“-Regestenheften sachlich, organi- satorisch und materiell zu unterstützen. Konkret hat Joachim Kemper sich die Urkun- den und die drei großen Laibacher Archive mit dem Laibacher Kollegen Jure Volčjak geteilt. Soweit nicht aus Mainzer Projektmitteln erstattet, sind Sachkosten von den slowenischen Partnern getragen worden. Dafür, vor allem aber für die Bereitstellung der Mittel zur vereinheitlichenden Überarbeitung der von zwei unterschiedlichen Muttersprachlern verfassten Regesten durch Dr. Martin Armgart (Speyer) sei der Slowenischen Akademie der Wissenschaften auch an dieser Stelle ausdrücklich größter Dank gesagt. Den Bearbeitern, von denen Joachim Kemper auch nach der Übernahme der Leitung des Stadtarchivs Speyer nicht nachgelassen hat, den Band zu Ende zu brin- gen, sei auch Dank dafür, dass sie einigen „individuellen“ Regelungen innerhalb des Reihenkonzepts zugestimmt haben. In ihrer Einleitung erläutern sie vor allem das pragmatische Verfahren bei den seit der Abgabe aus dem Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv im Arhiv Republike Slovenije zu Ljubljana verwahrten Krainensia Friedrichs III., die längst vor dem dortigen Projektbeginn in einigen Wiener Regesten- heften aufgrund der Fotografien in der „Allgemeinen Urkundenreihe“ regestiert wor- den sind1. 1 In dem in Vorbereitung befindlichen Heft mit den Urkunden und Briefen aus dem HHStA Wien, T.1: Allgemeine Urkundenreihe, 6. Fasz.: 1476-1479, bearb. v. Anne-Katrin KUNDE u. Kornelia HOLZNER-TOBISCH finden sich noch einmal sieben vollregestierte Laibacher Fridericiana. In den restlichen Wiener Bänden mit der Überlieferung der AUR im HHStA werden die jetzt im Arhiv Republike Slovenije in Ljubljana verwahrten Friedericiana natür- lich nur noch hingewiesen, insofern in Wien Fotokopien der Abgaben verblieben sind. 7 Nachdem die Fridericiana aus Polen und den baltischen Staaten sowie aus Tsche- chien der Forschung bereits zur Verfügung stehen und diejenigen aus Skandinavien in Bälde folgen werden2, macht die Reihe auch mit dem vorliegenden Heft einen „Sprung“ über die moderne deutsche bzw. österreichische Staatsgrenze hinweg. Mit den hier sorgfältig regestierten 302 Urkunden und Briefen des Habsburgers aus den Archiven in Sloweniens Hauptstadt erschließt sie einen erheblichen Teil der slowe- nischen Gesamtüberlieferung, deren regionale, deshalb aber keineswegs weniger viel- versprechende „Reste“ hoffentlich bald nachfolgen. Im Zentrum stehen die Betreffe des Herzogtums Krain, welches als historischer Teil Innerösterreichs ein Kernland des Kaisers war, doch beziehen sich zahlreiche Regesten auch auf andere erbländische, heute slowenische, italienische, kroatische und natürlich österreichische Landesteile. Wenn der Band somit wie seine „Wiener“ Pendants stark landesfürstlich geprägt ist, empfindet die moderne Forschung dies nicht als Mangel oder Einschränkung. Seit Peter Moraw weiß man, dass es methodisch sinnvoll und heuristisch fruchtbar ist, Reichsgeschichte als Geschichte des Königtums und Landesgeschichte als Territorialgeschichte nicht länger gegenüberzustellen. „Statt dessen sollte man die Ge- schichte des Königtums primär als Landesgeschichte auffassen, d.h. mit der Fundie- rung des Königtums in den Hausmachtterritorien oder Erbländern ernst machen …“3. Und überhaupt bietet der vorliegende Band auch reichs-, ja weltgeschichtlich rele- vante Betreffe, und sei es in der Bedrohung des ganzen Südostens durch die Expan- sion der Osmanen. Seit Ernst dem Eisernen und Friedrich III. wiederholten sich dreieinhalb Jahrhunderte lang die verheerenden Osmaneneinfälle in die Krain und in die Untersteiermark. Allein zwischen 1471 und 1493, dem Todesjahr Kaiser Friedrichs, zählt man 16 Einfälle, wogegen sich die „Opfer“ durch die Anlage von Kirchenbur- gen und sog. „Tabore“ zu schützen suchten. Der vorliegende Band reflektiert dies in zehn Regesten zwischen dem 5. Juli 1463, als der Kaiser und Landesfürst in Anbe- tracht der Einnahme Bosniens durch die Türken allen Laibachern befahl, die Stadt zusammen mit seinen Amtsträgern zur Verteidigung herzurichten (n. 121), und dem 27. Oktober 1492, als der Kaiser den Kirchtag von Möttling (Metlika in der Gegend von Bela Krajina = Weißkrain) auf bürgerlichen Wunsch in die Stadt verlegte, weil dessen Besucher am alten Ort überfallgefährdet seien (n. 280). In Anbetracht dieser Zustände ist es bemerkenswert, dass die alte krainisch-slowenische Historiographie Friedrich III. nicht durchweg negativ beurteilt, sondern ein Verhältnis gegenseitigen Gebens und Nehmens zwischen dem „allergetreueste(n) der Erbländer“ und dem 2 Die Regestierung der archivalischen Überlieferung in Skandinavien (Kopenhagen, Stockholm, Uppsala etc.) ist zusammen mit derjenigen der Archive und Bibliotheken in Bremen, Ham- burg und Schleswig-Holstein durch Eberhard HOLTZ an der BBAW erfolgt, der entsprechen- de Band wird 2015 vorliegen. 3 Peter MORAW: Fragen der deutschen Verfassungsgeschichte im späten Mittelalter, in: Zeit- schrift für historische Forschung 4 (1977) S. 59-101, wieder in: [Peter MORAW:] Über König und Reich. Aufsätze zur deutschen Verfassungsgeschichte des späten Mittelalters, hg. v. Rainer Ch. SCHWINGES, Sigmaringen 1995, S. 11ff., hier S. 13. 8 Fürsten gerühmt hat, welcher sich dafür stets dankbar und wohlwollend erwiesen habe. Während des slowenischen Bauernaufstandes, der seinen Höhepunkt um 1515 er- reichte, trägt ein Flugblatt als die ersten gedruckten slowenischen Worte das Motto der Aufständischen zur Wiederherstellung der „stara pravda“, der „alten Gerechtig- keit“