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Korg Micro 22.11.2002 14:58 Uhr Seite 66 TEST TEST Jörg Sunderkötter MICROKORG web+ Tracks 1-14 & Datenteil 301066 Korg microKORG Analog-Modeling-Synthesizer Wenn Sie bislang geglaubt haben, ein Instrument mit Miniaturtasten müsse eine Kaufhaus-Tischhupe oder – schlimmer noch – der „Schlüssel zum Charterfolg“ in Form eines Mega-Cyber-MIDI-Studios sein, dann kennen Sie Korgs neuen Bonsai-Synth microKORG noch nicht. enn im microKORG steckt wesentlich taven plus zwei Handräder. Die Verarbeitung druck erwecken mag, der microKORG könne Dmehr als man auf den ersten Blick vermu- von Gehäuse und Bedienelementen ist gut, womöglich mehr als zwei unterschiedliche ten mag, auch wenn eine 4fache Polyphonie die Tasten lassen sich griffig spielen. Mit sei- Sounds gleichzeitig erzeugen. Diese Audio- Hardcore-User nicht gerade in euphorische ner geringen Größe ist der microKORG auch Clips veranschaulichen aber, dass die Sounds Stimmung versetzen dürfte. Aber der micro- als Reiseutensil geeignet, mit sechs 1,5-Volt- des microKORG sich auch im Multitrack-Re- KORG kann wesentlich mehr, er kann auch Batterien verspricht der Hersteller 4 Stunden cording behaupten können. 16-Band-Vocoder sein, besitzt integrierte Ef- Betriebszeit. fekte und kann externe Audio-Signale rhyth- misch synchron verarbeiten. Bei genauerer Sounds editieren Betrachtung der Synthesizer-Struktur findet Sounds spielen Auch wenn nicht jeder Parameter mit einem man weitgehend Korg’s Retro-Synth MS2000 Die 128 im RAM gespeicherten Presets sind eigenen Regler zu kontrollieren ist, lässt sich vor. Natürlich gibt’s hier und da ein paar Ab- nach Stilrichtungen geordnet. Einfach mit der microKORG übersichtlich editieren. Im weichungen, so besitzt der microKORG kei- dem fetten Wahlschalter einen Bereich an- normalen Spielbetrieb kann man den Klang nen Step-Sequenzer, dafür aber einen Arpeg- wählen, eine Programm-Nummer selektie- mit Hilfe der fünf Potis ändern: Filter Cutoff, giator mit Step-Sequenzer-Qualitäten. ren, und schon geht’s los. Die Werkprogram- Resonance, EG/Attack, EG-Release und Mitgeliefert wird ein aus Kunststoff gefertig- me sind so installiert, dass man gleich auch Tempo. Die wichtigsten Klangkorrekturen tes Schwanenhals-(Elektret)Mikro, das sich einen Eindruck bekommt von den vielseiti- kann man also problemlos mal schnell in der Mitte der Rückseite aufpflanzen lässt. gen Modulations- und Echtzeit-Möglichkei- durchführen. Wer tiefer einsteigen möchte, Ebenfalls ist ein spezieller Miniklinke-An- ten, die sich im Zusammenhang mit den wählt mittels EDIT SELECT jeweils einen Pa- schluss (Condenser) dafür vorgesehen. Also Handrädern und den fünf Potis ergeben kön- rametersatz an, um mit Hilfe der fünf Potis den Schalter auf MIC legen, den Pegel ein- nen. Zwei Effekt-Sektionen – Delay und Mo- Änderungen vorzunehmen. Damit es nicht stellen und eines der vorbereiteten Vocoder- dulationseffekte wie Phaser und Flanger – zu Regelsprüngen kommt, greifen die Regler Presets anwählen, und schon können Sie und ein 2-Band-EQ geben den Sounds den den jeweils aktuellen Parameterwert ab, Ihre Sounds zum Sprechen bringen oder Ro- letzten Schliff. bevor sie Wirkung zeigen. boter-Stimmen erzeugen – all das viel einfa- Eindrücke von den in den Stilbereichen Der Edit-Mode gewährt den Zugriff auf sämt- cher als beim MS2000. Das Mikro neigt bei (TRANCE, TECHNO/HOUSE, ELECTRONICA, liche Funktionen und Parameter des micro- Plopp-Lauten manchmal zur Übersteuerung, D’n’B/BREAKS, HIPHOP/VINTAGE, RETRO, KORG. Wer mehr Komfort beim Editieren ARDS 01/03 reicht aber für typische Vocoder-Anwendung S.E./HIT und VOCODER) gespeicherten Pre- wünscht, benutzt das Editor-Programm allemal aus. sets vermitteln Ihnen die Klangbeispiele auf (Mac/PC) von Korg (zu finden auf der Korg- KEYBO Dank Miniaturtasten (anschlagdynamisch) der Heft-CD. Einige der Beispiele wurden per Homepage und auf der diesem Heft beiligen- bekommt man auf kleinstem Raum drei Ok- Overdubs realisiert, was den falschen Ein- den CD-ROM). 66 Erklärungen der unterstrichenen Begriffe im Heft-Glossar Korg Micro 22.11.2002 14:58 Uhr Seite 67 STUDIO | LIVE PROFIL Synthesizer Konzept:................................ Analog-Modeling-Synthesizer Da wie gesagt die Klangerzeugung in diesem Bereich weitgehend identisch ist mit dem Struktur Synthesizer: ........... 2 Oszillatoren + Rauschgenerator: Sägezahn, Rechteck, MS2000 (Test in KB 05/2000), möchte ich Dreieck, Sinus, Vox, DWGS, Noise (plus Lowpass), × mich hier auf die wichtigsten Merkmale kon- 2 Audio-In; PWM-Funktion, Ring-Modulation, Sync zentrieren. Das auf Korg OASYS-Technologie Multimode-Filter: Lowpass 12/24 dB, Bandpass 12 dB, Highpass 12 dB basierende Analog-Modeling-System ist wie Filter-EG: ADSR; Amp-EG: ADSR, LFO 1 & 2 ein klassischer Analog-Synthesizer aufge- (synchronisierbar zu Arpeggiator und MIDI-Clock) baut: 2 Oszillatoren, ein resonanzfähiges Multimode-Filter, ein Amplifier, jeweils Fil- Vocoder:................................ 8 Channels (jeweils zwei Frequ.-Bänder), regelbar in ter- und Amp-Envelopes (ADSR) sowie zwei Level und Panorama, Formant-Shift, Resonanz, Hold LFOs. Mit vier Stimmen ist die Polyphonie schon recht knapp, sodass man sich im Effekte: ................................. FX1: Delay: Stereo-, Cross-, L/R-Delay FX2: Chorus/Flanger, Phaser, Ensemble LAYER-Mode schon Gedanken machen muss, wie man die Stimmen auf die beiden Arpeggiator: ......................... Up, Down, Alt1/2, Random, Trigger, Step-Arpeggiator Klanganteile (TIMBRES) verteilt. Zur Wahl stehen z. B. 2+2; 3+1; 3(unisono)+1. Dass Anschlüsse: .......................... Audio-In 1: Condenser (Miniklinke) Dynamic 6,3 mm damit schon recht komplexe Sounds mög- Klinke), Audio-In 2 Line (6,3 mm Klinke), Audio-Out lich sind, beweisen viele der Werk-Presets auf (L/mono, R), Headphone, MIDI-In, -Out, -Thru; Netzteil × anschauliche Weise. Es gibt z. B. Pads mit 9V (mitgeliefert), Batteriefach (Unterseite, 6 1,5 Volt) einer zusätzlichen Arpeggio-Figur, oder per Besonderheiten: ................... kostenloser Editor per Download Arpeggiator realisierte Bassline plus Bass- drum/Snare-Beat. Der microKORG verhält Maße / Gewicht:.................... 52,4 × 7 × 23,2 cm / 2,2 kg sich im LAYER-Mode wie zwei identisch auf- Lieferumfang:....................... Schwanenhals-Mikrofon, Netzteil gebaute Synthesizer, wobei jedem TIMBRE sämtliche im Folgenden beschriebenen Para- Hersteller / Vertrieb: ............ Korg & More, Marburg meter zur Verfügung stehen. Internet:................................ www.korg.de Unverb. Preisempfehlung: ... € 640,– Oszillator 1 & 2 OSC 1 liefert zunächst die klassischen Wel- lenformen Sägezahn, Rechteck, Dreieck und können unabhängig gemixt werden, wobei Amplifier Sinus. Jede Wellenform kann zudem modu- nochmals ein Noise-Generator vorhanden Die für das Filter genannten Modulations- liert werden, sodass sich jeweils ein Spek- ist. quellen lassen sich selbstverständlich ebenso trum einer Wellenformart durchfahren lässt, Wer sich wenigstens ein bisschen mit sub- auf die Verstärkersektion anwenden, wobei was z. B. auch per LFO-Steuerung geschehen traktiver Synthese auseinandergesetzt hat, der AMP-Sektion ein separater Envelope zur kann. Dreht man bei der Sinuswellenform wird sich ungefähr ein Bild davon machen Verfügung steht. Besonderheit ist eine Dis- an den CONTROL-Parametern, entstehen können, welch flexible Möglichkeiten allein tortion-Funktion. Leider bietet diese keine per Crossmodulation wiederum vielfältigste in den Oszillatoren stecken. Dabei kann der Regelmöglichkeiten, ist aber immer gerne als Spektren, die je nach Tonhöhe des OSC 2 microKORG kalt und schon richtig ätzend, „Brachializer“ willkommen. und Modulationsstärke von glockenartig bis dank Pulsweiten- oder Sägezahn-Modulation chaotischem Rauschen reichen. aber ebenso warm und fett klingen. „Schrä- Erzeugt der Oszillator 1 im VOX-Mode Vocal- ge“, ereignisreiche und glockige Spektren ge- LFO 1&2 artige Sounds, darf man im DWGS-Mode zwi- lingen mit Cross- und Ringmodulation, wäh- In Bewegung bringt man die Sounds mit schen 64 Wellenformen im PCM-Single- rend Sie mittels Oszillator-Synchronisation Hilfe der beiden LFOs (Wellenformen: Säge- Cycle-Style wählen, darunter Orgeliges, das Skalpell ansetzen. zahn, Rechteck, Dreieck, Sinus, S&H), die in Bässe, Vibes, E-Pianos und sogar Quartinter- Frequenz, Key Sync und Tempo Sync einge- valle. Im Noise-Mode verwandelt sich OSC 1 stellt werden können. Aufgrund der Tempo- in einen Rauschgenerator inklusive nachge- Filter Synchronisation erstellen Sie im Handum- schaltetem Lowpass-Filter. Außerdem lassen Das Filter arbeitet sauber und kann per Reso- drehen rhythmische Modulationen, sehr sich über den Oszillator 1 externe Signale ein- nanz in die Selbstoszillation gefahren wer- nett beispielsweise im Zusammenhang mit schleifen, um sie mit den weiteren Sektionen den. Neben 12/24 dB Tiefpass bietet das Fil- einem Arpeggiator-Layer oder per Audio-In zu bearbeiten. Dabei können zwei Signale in- ter alternativ Bandpass und Hochpass an, je- eingespeistem Material. tegriert werden, deren Lautstärke-Balance weils mit 12-dB-Chrakteristik. Es lassen sich justiert und moduliert werden kann. Dank vielseitige Klangverläufe und Verhaltenswei- synchronisierbaren LFOs kann man so z. B. sen des Filters realisieren: Die Filter-Cutoff- Virtuelle Patches auch rhythmisches Material überblenden. Frequenz lässt sich per Controller, Velocity Was beim legendären MS20 das Steckfeld, OSC 2 bietet lediglich Sägezahn, Rechteck (s. u), Filter-Envelope, LFO und Key-Trackin sind beim microKORG Virtual Patches, deren