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form ZEITSCHRIFT DES VEREINS FÜRPla PFAHLBAU UND HEIMATKUNDEtt E.V. AUSGABE 3/1994

DIE ZEIT VON 1936–1940: EIN PFAHLBAUDORF ENTSTEHT

80 Vorwort Inhalt

Liebes Mitglied, Die frühen lieber Leser dieser Zeitschrift, Reichenauer Klosterbauten Alfons Zettler...... 2 derAusbaudesMuseumsinUnteruhldingenistinvollemGange.IndenPfahl- bauhäusernsinddieEinrichtungenmittlerweileergänztundaktualisiert,inden Die Pfahlbauten von ArchivenschreitetdieInventarisierungdesSammlungsguteszügigvoran.Im Unteruhldingen Versuchsgarten,wirdgegenwärtigdiezweitePflanzphasevorbereitet.Auf Teil 3: Die Zeit von 1936 – 1940 demehemaligenParkplatzgeländewächstderneueMuseumsbaumitdenRäum- Gunter Schöbel...... 9 lichkeitenfürdieSammlungen,dieMitarbeiterundnichtzuletztfürdenzu- künftigenBesucherheran. Der besondere Brief ...... 36 MitdemneuenMuseumsführer,derLehrerhandreichungfürSchülerprojekte undderneuenPlattformsindindiesemJahrdreiVeröffentlichungenerschie- Ein bronzezeitlicher Strand nen.DiesisteinGrunddafür,daßdieneuesteAusgabederVereinszeitschrift bei Ludwigshafen erstamJahresendevorgelegtwerdenkann.HerzlichenDankallenandieser (Bodenseekreis, Überlinger See) ArbeitBeteiligten! Wolfgang Ostendorp, Christiane Froböse ...... 37 DasneueHeftenthältBerichtezudenneuestenForschungenamBodensee,in Oberschwaben,aberauchzurArbeitinderSchweizundinÖsterreich,die Exotische Feuersteingeräte fürunsundunsereVereinszielevongroßemInteressesind.DerBogenderBei- am Bodensee trägespanntsichvondermittlerenSteinzeitüberdasMittelalterbishinzum GeschehenimMuseum,dassowohlausaktuellerSichtalsauchrückblickend Helmut Schlichtherle ...... 46 fürdenZeitraumvon1936–1940beleuchtetwurde.DieBearbeitungder DreißigerJahrewarschwierig,daQuellenmaterialausdieserZeitoftnurschwer Aktuelles aus der Archäologie .....54 zugänglichist,abererstdiegenaueDarstellungderEreignissedasVerstehen undeineNachvollziehbarkeitderVorgängeindieserZeitmöglichmacht. Vereinsnachrichten...... 66 NachdemErscheinenderdrittenPlattformmöchtenwirunsGedankenüber dieFormunsererZeitschriftmachenundmitIhnendenweiterenWegbestim- Pfahlbau-Sommertheater ...... 73 men.DadiePlattforminersterLinieeineVereinszeitschriftist,würdenwir unssehrfreuen,wennSiesich,liebeLeser,mitKritikoderVerbesserungsvor- schlägenbeiderRedaktionmeldenwürden. Mit Freude und Erfolg für Verein und Museum WirwünschenIhnenausdemPfahlbaumuseuminUnteruhldingenvielFreude Zum 70. Geburtstag von H.-E. Wende...... 74 beimLesen.

Die Erweiterung des Pfahlbau- museums in Unteruhldingen...... 76 Dr.GunterSchöbel wiss.LeiterPfahlbaumuseum

1 Die frühen Reichenauer Klosterbauten Alfons Zettler

Reichenau,sonderninderletztenGründungPirmins, Diesallesistheutenochso,mußaberimfrühen Eskonntezwarnurein inHornbachinderPfalz,verfaßtwurde.Pirmin Mittelaltervielextremergewesensein,weildamals vergleichsweisekleiner hebtsegnendseineRechte,SchlangenundKröten, dieMittelwasserständedesBodenseesummehr AusschnittdieserKon- diePlagederInsel,stürzensichinpanischerAngst alseinenMeterhöherlagenalsheute.Wasaberdie ventsgebäude,indenen indieFluten.AbernichtdasSüdufer,wiehiersug- archäologischeErforschungderKlosterbautenbe- dieMöncheabgeschlos- geriertwird,sonderneinewindgeschützteBucht trifft,wirktesichdieStandortwahlderKlostergrün- senvonderAußenwelt, amGnadenseeaufdergegenüberliegendenSeiteder derundschließlichBischofJacobFuggersNeubau inKlausur,lebten,unter- InselwähltendieerstenMönchealsStandortfür indenJahren1605bis1611andergegenüberlie- suchtwerden,dochge- ihrKloster.DieBuchtbotdenidealenHafen,und gendenFlankedesMünstersgünstigaus:Diemit- schahdassehrgründ- vonhierauserreichtemanaufkürzestemWege telalterlichenBaurestebliebenimgroßenundganzen lich.Dabeifandensich dieKernbesitzungen,vondenendieAbteiaufder ungestört,wurdendurchAuffüllungendesGeländes unterdenerwähnten anfänglichunbesiedeltenInselversorgtwurde. gegendenSeehinsogarnochzusätzlichgeschützt. Fundamenten,dieEmil DiealteKlausur,umdieesimfolgendengehenwird, EsergibtsichdaherdiePerspektive,daßdurchbe- Reisserangetroffenund schloßnördlichandasMünsteran,woaufdem harrlicheBodenforschungauflängereSichteinrecht alsRestederKirchen- Fugger-BildeinausgedehnterBaumgartenerkenn- vollständigesBildvondenfrühenBautendesInsel- bautenausderGrün- barist. klosters,javondergesamtenAnlagezugewinnen dungszeitdesKlosters seinwird. um724angesprochen SogrenztendieGebäudederMöncheganzähnlich hatte,ältereBaureste, wiedieurgeschichtlichenUferrandsiedlungenun- BereitsdasfrühmittelalterlicheKlosterwareine nämlichPfostenstümpfe mittelbarandenSee–einenEindruckdavonmag ausgedehnteAnlage,vonderbislangnurbeschei- undLehmfußböden– dieältesteAnsichtderReichenau,eineFederzeich- deneAusschnittearchäologischerforschtsind.In beidesuntrüglicheZei- nungausderMittedes16.Jahrhundertsgeben denJahren1929bis1941hatEmilReisser,derChef chenfürHolzbauten. (Abb.2).SieistbislangdaseinzigeBild,dasaus desdamaligenBadischenBezirksbauamtszuKon- derZeitvordemAbbruchdesmittelalterlichen stanz,immerhinetwadieHälftedesMünsterinnern Auchwennvondiesem Klostersbekanntwurde.DieSchiffekonntendirekt ausgegraben.UnterdemNordseitenschifffander ältestenKlosterbaubis- imKlosteranlanden.FreilichhattedieseDisposi- alsältestegemauerteBauteneinelanggestreckte,in hernureinkleinerAus- tionderGründerväterauchNachteile:Dennördli- zweiBauetappenerrichteteSaalkirchemiteingezo- schnittansLichtgekom- chenTeilendesKlosters,dasinsgesamtunterder genemRechteckchor(Abb.3).IhrenWestteilhielt men ist,erlaubendie kritischen400-Meter-Linielag,drohteHochwasser, erfürdieKirche,diederKlostergründerPirmin gefundenenRestepräzi- dasGeländewarschattigundfeucht. (Abt724-727)erbauthätte,währenderdenOst- seAussagenüberdie teildemAbtbischofArnefridvonReichenau/ Zeitstellungundüber Konstanz(736-746)zuschrieb.Neuerliche dieDispositionder archäologischeUntersuchungendesLandes- Räumlichkeiten.Die denkmalamtsindenJahren1980bis HolzpfostensteckteninquadratischenGruben,die Abb. 3: Abb. 1: Zum Thema führt am besten das bekannte Tafel bild 1984,überdiehiervorallemberichtet ReihenbildenundsodieehemaligenWandfluchten Modell (Reichenauer Fuggerbild im Münster, welches die Insel im Glanz des 900- werdensoll,betrafendenWest- anzeigen.WirhabeneinigeGrubenimVerlaufder Heimatmuseum)mit jährigen Jubiläums der Gründung zeigt (Abb. 1). flügeldesAltenKlostersan Untersuchungen„geschnitten“,wiemanimFach- Kirchenbauten 8. Jh., Der Maler gibt die zum Konstanzer Priorat herab- derNordflankedes jargonsagt,unddabeifestgestellt,daßsichsogar Teilausschnitt mit gesunkene Abtei in der Pracht der großzügigen Münsters. dieStümpfederHolzpfostenrechtguterhalten Innenhof. Neu bauten des Fürstbischofs Fugger um 1624 wie- haben–offenbardeshalb,weilimUferbereichdes der und stellt gleichzeitig die Grün dung des GnadenseeseinhoherGrundwasserstandvorherrscht Abb. 4: Klosters im Jahre 724 durch den Wanderbischof (Abb.4).Unterhalbdes(freilichauchineinemge- Schnitt durch eine Pirmin dar. wissenRahmenschwankenden)Grundwasserspie- Pfostengrube. Abb. 2: Federzeichnung gelshabendieeichenenPfostenüber1200Jahre PirminnähertsichderInselvomSchweizerUfer der Reichenau imBodenüberdauertundkonntendendrochronolo- her.DieseDarstellungentsprichtdenAngabender (seitenverkehrt!). gisch,dasheißtmitHilfeeinerAnalysederJahr- legendärenPirminsvita–diefreilichnichtin ringe,datiertwerden.DerjüngstePfostenführte

2 3 zumDatum722miteinerToleranzvonplus/minus Darausfolgt:DasersteKlosterwaroffenbarauf nebeneinertäglichenBrotrationaucheinbestimm- zehnJahren,unddamitsindwirdemtradierten einebeträchtlicheAnzahlvonMönchenzugeschnit- tesMaßWeinoderersatzweiseBierzugeteilt.Es GründungsdatumderReichenau–alsodemJahr ten–mankannunterBerücksichtigungderaus istklar,daßdieLagerungvonHolzfässern indem 724–rechtnahe.AnderePfostenresteerbrachten dem9.JahrhundertüberliefertenZahlenwohlvon lateinischCellariumgenannten„Klosterkeller“keine Daten,dieerheblichfrüherliegen,beispielsweise einemhalbenHundertBrüdernausgehen.Fürdas nennenswertenBodenbefundehinterließ.Manwird 552n. Chr.und616n. Chr.Dennochistvomjüng- 9.JahrhundertverfügenwirüberMönchslisten,die sichdieFässeraufHolzgestellengelagertdenken stenDatumauszugehen,denndieHölzerstammen zeigen,wiederKonventvonca.80Köpfenumdas müssen,so,wiedasheutenochinGroßkellereien jasichtlichausdergleichenKonstruktion.Für Jahr800auf130Möncheum855anwuchs.Und traditionellenZuschnittsüblichist. dieGenauigkeitundVerläßlichkeitderDatenist unserenBaubefundenentsprichtes,wennderspät- weitervonBedeutung,daßdasHolzzurechtecki- mittelalterliche ChronistderReichenau,derRadolf- ZwischenKlosterkellerundKirchezeigtderKloster- genPfostenverarbeitetwordenist.Dabeifielendie zellerKaplanGallusÖhem,zuberichtenweiß, planeinenschmalenundlanggestreckten,beinahe äußerenJahrringe,dieeinjahrgenauesDatumlie- PirminhabevierzigMönche,„zwayerminderoder schlauchartigenRaum,vondemwirebenfallseinen fernkönnten,demBeilzumOpfer,sodaßman mer“,wieeswörtlichheißt,aufdieInselgeführt. AbschnittgefundenhabenundderalsPforteder einegewisseToleranzeinkalkulierenmuß.Doch Klausuranzusprechenseinwird.NachAusweisdes erlaubendieDendrodatenjedenfalls,denHolzbau DerBefundplangibt,wiegesagt,aufdenersten PlaneswarenhierSitzbänkeentlangderWände indieersteHälftedes8.Jahrhundertszusetzen. Blickzuerkennen,daßschondasersteReichen- vorgesehen–ebenfallseinMobiliar,dasdemAr- auerHolzklosterdemspätergängigenBautypim chäologenkaumSpurenhinterläßt,wennessich WiediesererstehölzerneKlosterbauaussah,läßt ganzenfolgte(Abb.5).DieaufgedecktenPfosten nichtumfestgemauerteEinrichtungenhandelte. sichanhanddesGesamtplansderHolzbaurestein undLehmfußbödenliefernfreilichkeinenäheren grobenUmrissenbestimmen(Abb.5).Erhattein HinweiseaufdieFunktiondererfaßtenRäume, InReichenauläuftderFußbodendesHolzklosters denGrundliniendieGestalt,dievonunzähligen denneshabensichwederSpurenvomMobiliar ohneUnterbrechungvomKreuzgangindeneigent- hoch-undspätmittelalterlichenKlosterbautenver- nochvonEinbautenerhalten.Deshalbistesnötig, lichenKlausurflügelhinein,wasdaraufhinweist, trautist.VierGebäudetraktegruppiertensichum einDokumentheranzuziehen,dasAuskunftgibt daßsichdiePfortewieeinePassagezumKreuz- einenungefährquadratischenInnenhof.EinenFlügel überalldiejenigenGebäudeundEinrichtungen, ganghinöffnete.DasgenaueGegenstückeiner desGevierts,inReichenaudensüdlichen,bildete dereneinfrühmittelalterlichesKlosterbedurfte, solchenschlichtenPassage,wiesieinReichenauof- dieKlosterkirche.ZudemInnenhofhin,denman umdasregelgerechteLebenundWirkenderMönchs- fenbargegebenwar,zeigtderSt.GallerPlanbei Kreuzgartennennt,warenallenvierFlügelndes brüderzuermöglichen:denSt.GallerKlosterplan denkleinenKlostergebäudenderNovizenundder GebäudesSäulengänge,auchalsPortikenbezeich- (Abb.6).DiesenNamenträgtdieZeichnungvon krankenMöncheöstlichderKirche(Abb.6).Beide Abb. 5: net,vorgelagert,welchedieeinzelnenRäumemit- ihremAufbewahrungsortinderStiftsbibliothek Einrichtungen,NoviziatundInfirmerie,waren,wie Plan des Holzbaus aus einanderverbanden.DamithattedieAbteium750 St.Gallen,dochistsieinderSchreibstubederReich- dieentsprechendenBeischriftenbesagen,vorgese- der ersten Hälfte des baulichschonfastdieDimensionenerreicht,die enauangefertigtwordenunddürftedeshalbeinen henfürPersonengruppen,dieimKlosterzwarnach 8. Jahrhunderts. dann ausdem9.und10.Jahrhundertbekanntsind. besonderenBezugzudenReichenauerBautenhaben. denVorschriftenderBenediktsregellebensollten, NurauseinemGrundgestaltetsichderVergleichmit abernochnichtendgültigindieGemeinschaftder denBefundeninReichenauetwasverwirrend,weil Brüdereinbezogenwaren–soimFallederNovi- sichdiegenerelleDispositionderKlausuraufdem zen–oderzeitweiligwegenKrankheitausdem St.GallerPlanimVerhältniszuReichenausozu- strenggeregeltenGemeinschaftslebenderMönche Abb. 6: sagenseitenverkehrtdarstellt.WährendinReichenau ausscheidenmußten–sodieKranken.Weilbeide St. Galler Kloster plan. dieKlausurnördlichandieKircheanschließt,gibt Gruppen,dieNovizenunddieKranken,trotzdem derKlosterplandenKonventanderanderenFlanke einregelgemäßesKlosterlebenführensollten,war Abb. 7: derKirchewieder,wasderkonkretenSt.Galler eswichtig,daßauchihneneinentsprechendes, St. Galler Kosterplan Situationdamalsentsprach. nachdemVorbilddeseigentlichenMönchsklosters Ausschnitt Cellarium. ausgelegtesGebäudezurVerfügungstand–ein DerKlosterplanzeigtindemBereich,derdem Klosterenminiaturesozusagen.DieserGedankeist ReichenauerGrabungsausschnittentspricht,die schoninderBenediktsregelangelegt,wogesagt KlosterpforteunddenKlosterkeller,dersehran- wird,denkrankenBrüdernsolleeineeigene„Cella“ schaulichgestaltetist:zweiReihenFässersymboli- bereitgestelltwerden.UndhieraufdemSt.Galler sierendenGetränkebestandderMönche,einmal KlosterplanhatdieserGedankeseinen–fastmöchte neunkleinere,diegemäßderBeischriftBierent- mansagen–klassischenAusdruckgefunden,in- teilweiseausgegrabeneReichenauerPforteentsprach halten,undzumanderenfünfgroßeKufenmitWein demdie„Cella“derkrankenMöncheweitgehend offenbargenaudenaufdemPlandargestelltenZu- (Abb.7).JederMöncherhieltimfrühenMittelalter demVorbilddergroßenMönchsklausurfolgt.Die gangspassagenderbeidenkleinenKlostergebäude.

4 5 Abb. 8: AlszweitenAspektwähleichdieReichenauer EinschätzenkannmandieSituationvielleichtbes- lichterWeitewarderkirchwärtigeTraktdesAm- HochmittelalterinderRegelaucheinenfestenPlatz, Grundriß der Bauten Klosterbautendesfrüheren9.Jahrhunderts.Über ser,wennmandaszweiteausdemfrüheren9.Jahr- bituserheblichbreiterausgelegtalsdieanderen nämlichunmittelbarnebendemChorderKlosterkir- Bauetappe III siewissenwirmehralsüberdasersteKloster,und hundertüberlieferteReichenauerBaudatumbe- Flügel,dienurrunddreiMeterimLichtmaßen. che,vonwosichdieMönchenachdemerstenStun- eswirddeshalbnochetwaskomplizierter.Alsder trachtet.EshandeltsichumeinenTitulus,alsoeine Abernichtnurdas,sondernauchdieAusstattung dengebet,derPrim,zurKapitelversammlungbegaben. A: „Kreuzbasilika“ KlosterplaninderReichenauerSchreibstubevon literarische,fiktiveInschrift,betitelt:„Deecclesia“: unterscheidetsichvonderjenigenderanderenFlü- Heitos, geweiht 816 einigenMönchenentworfenwurde,unterdenen „AufdieKirche“,–gedichtetvonWalahfrid,dem gelundhebtdenandieKircheangelehntenTrakt AndemOrt,woimabendländischenKlosterbau B: Stumpf der Abtei - derBibliothekarReginbertnamentlichbekanntist, vielleichtberühmtestenMönchundAbtderReich- desKreuzgangshervor.DiegenannteDifferenzin später,imHochmittelalter,regelmäßigderKapitel- kirche des 8. Jhd. wardasHolzklosterderGründungszeitlängstvon enau.DiebeidenEingangsverselauten:„UnterAbt derlichtenWeitemachtgenaudieTiefezweierge- saalanzutreffenist,gibtderSt. GallerKlosterplan C-E: Ambitus/Kreuzgang gemauertenBautenabgelöstworden.Abschnittum ErlebalderbautedieseKirchederdemütigePriester mauerterWandbänkeaus,dienurdiesenKreuz- einenRaummitoffenbaranderenFunktionenwie- F: Älterer Wärmeraum AbschnittwarenimKonventneueGebäudeent- undMönchEinmuot...“.AbtErlebaldregiertenach gangarmaufseinerganzenLängebegleiten.Sie der(Abb.6).DieserRaumbefindetsichimErd- mit Unterboden - standen,dochbiszumJahr816liegtkeineeinzige demRücktrittdesAbtbischofsHeito822bis837. weisenhinaufeinebesondereFunktion,diedie- geschoßdesjenigenFlügelsderKlausur,derunmit- heizung Baunachrichtvor.DiegemauertenKlosterbauten SomußdiebesagteKirchejedenfallsindieserZeit- semTraktnebenderAufgabezukam,dieRäume telbarandenMönchschorderPlankircheanschließt. G: Pforte des8.Jahrhundertsfolgen,soweitwirdasnachvoll- spanneentstandensein.UnddieErwähnungeiner desKonventsmiteinanderzuverbinden. DerFlügelist–wiedieandernauch–zweistöckig, H: Vermutliches ziehenkönnen,genaudenaltenFluchtenundBau- NotzeitwährenddesBauesgestatteteinenochge- unddadasObergeschoßoffenbarfürdiebildliche Cellarium liniendesHolzklosters,dieneuenFundamente nauerezeitlicheEingrenzungaufdieJahreunmit- WennwirnunwiederaufdenKlosterplanschauen, Darstellungergiebigererschien,habendiePlan- I: Innenhof/Kreuzgarten verlaufenunmittelbarnebendenHolzwändenund telbarnachdemAmtsantrittErlebalds–sagenwir: sostellenwirfest,daßhierganzgenauundbisin zeichnerdasDormitorium,alsodengemeinsamen J: Sogenannte Schreib - parallelzudiesen.AbbruchundNeubaugriffen auf822bis830.Dasaberbedeutet:einzweiterKir- alleEinzelheitendieselbeDispositionerkennbarist, SchlafsaalderMönche,mit77Bettenimeinzelnen stube, mitversorgt ineinander,dieneuenFundamentewurdenunterdem chenbauentstandunmittelbaranschließendandie wiesieinReichenaubestand,alsderPlandortan- wiedergegeben.DeshalbbleibtdieAusstattungund durch die Unterbo - DachdesAltbausgelegt,vondenFundamentgräben KreuzbasilikaHeitos(Abb.8).NachdemderAbt- gefertigtwurde.AuchaufderZeichnungfälltder FunktiondesdarunterliegendenSaalesweitgehend den heizung des auskapptemandiePfostendesHolzbaus.Sowuchs bischof822resignierthatte,gingseinNachfolger kirchwärtigeKreuzgangflügeldurchseineWand- verborgen.Sieistzeichnerischnichtausformuliert, Wärmeraumes überZwischenstufendasKlosterdes9.Jahrhun- ErlebaldzielstrebigandenBaueinerwestlichen Er- bänkeundseinegrößereBreiteauf.Dazupaßt,daß dochinderInschriftdeszugehörigenKreuzgang- 1: Marienaltar dertsheran,undausdieserPeriode,demsogenann- gänzungderKlosterkirche,dieHeitohinterlassen eralseinzigerFlügelzweisyntaktischselbstän- flügelssindHinweiseaufebendiesenSaalimErd- 2: Weitere Altarstelle tenGoldenenZeitalterderReichenau,sindinden hatte.DiezweigliedrigeAbteikirche,vollendetum digeInschriftenträgt:einmaldiefaktischeAngabe geschoßundseineFunktiongegeben.„Porticus der Kreuzbasilika QuellennunauchzweiBaudatenüberliefert.Im 830,kannunterdreiGesichtspunktenmitderKirche „porticusanteecclesiam“,also:„Kreuzgangent- antedomumstethaecfornacecalentem“,solautet („Kreuzaltar“) Sommer816weihteAbtHeito,dergleichzeitig desSt.GallerPlanesinVerbindunggesehenwerden langderKirche“,wasansichüberflüssigist,denn derTitulusdesdiesemSaalvorgelagertenKreuz- 3: (Treppen-) Einbau BischofvonBaselwar,eineneueKlosterkircheauf (Abb.6):einmalzweifellosvonderGrößeher,zum daskannmanjaunschwererkennen.Zumzweiten gangflügels–dasheißt:„DieserGangerhebtsich im Vorraum des derInsel.DereingangserwähnteEmilReisserhat andernwasdieOstteilebetrifft,dennhierhatoffen- betonteinpoetischgefaßterTitulusseineSonder- vordemHaus,dasvonderHeizungerwärmtwird“. Kirchenrestes diesenBauwegenseinerauffälligenGrundrißform sichtlichdieReichenauerKreuzbasilikaderPlan- funktion.Erlautet:„Hincpiaconsiliumpertractet Siehtmannäherhin,sofindetmanimAußengelände 4: Transferiertes „Kreuzbasilika“getauft(Abb.8).DieKreuzbasilika kirchePategestanden,unddrittensvielleicht auch, turbasalubre“,zudeutsch:„Hiermögediefromme Vorrichtungendargestellt,dieandenKonvent- Geroldgrab nahmfreilichnuretwadieHälftedesihrbestimmten wasdieKonzeptionzweierSanktuarienundHaupt- Schar(derMönche)ihreheilsamenBeratungenab- flügelangeschlossenerscheinen:einmalnaheder 5: Schornstein der Klausurflügelsein.ÜberdiesemerkwürdigeDisposi- altäre,einerimOstenundeinerimWesten,angeht. halten“.MandarfdieBeischriftsoverstehen,daß Kircheetwas,wasaussiehtwieeinindieFläche Heizanlage tionistvielgemutmaßtworden.ManhatzumBeispiel derkirchwärtigeKreuzgangflügelnebenseinerur- gelegterRundbogenmitderInschrift:„Caminusad 6: Gemauerte angenommen,dasLanghausseiinlängererForm DasBeziehungsgeflecht,dasexemplarischanden sprünglichenFunktionalsPassageundVerbindungs- calefaciendum“,alsoein„Heizofen“,dannzum Wandbänke geplantgewesen,dannabernichtvollendetworden. Kirchendeutlichwird,istauchfürdasVerständnis gangdereinzelnenKlosterräumeauchschonder andereneinlanggestreckterGang,derineinemqua- deranderenklösterlichenBautenwichtig,diehier täglichenKapitelversammlungderMönchediente. dratischenFeldmiteinbeschriebenemKreisendet. imVordergrundstehen.WelcheVeränderungen DieBeischriftlautethier:„evaporatiofumi“,das erfuhrenderKreuzgangunddieandieKirchean- ErwachsenausderMaßgabedeshl. Benediktin heißt:„Rauchabzug“oder„Schornstein“. stoßendenFlügeldesKonventsimVerlaufdes seinerRegula,daßdemAbtbeiderKlosterverwal- H I „Baubooms“unterderRegierungKarlsdesGroßen tungdas„Consiliumfratrum“,alsoderBrüderrat, DasBemerkenswerteandiesemKonventssaal– D E F undLudwigsdesFrommen?DerGrundrißder zurSeitestehensoll,undderVorschrift,daßden mankönnteihnnachMaßgabedeszitiertenTitulus KreuzbasilikaführtunsnocheinmalindieJahreum BrüdernjedenTageinKapitelausderBenedikts- „Wärmeraum“nennen–scheintalsoseineHeiz- J 5 G C 6 816zurück.DerKreuzgangentlangdererstenge- regelverlesenwerdenmöge,bildetesichwährend anlagegewesenzusein.EsgenügtedenPlanautoren, mauertenKircheausderzweitenHälftedes8.Jahr- desMittelalterseinregelrechtesklösterlichesOffi- siehervorzuheben,umdenSaalausreichendzu 3 B hundertsistgutbekannt,dennergerietbeiden ziumheraus–ebendassogenannteKapiteloffizium. charakterisieren.WelcherArtwarnundieseHeiz- 2 A 1 späterenErweiterungendesMünstersunterdasnörd- VollausgebildettrittdieseVersammlung,ebenso anlage?WiehatmansichihreFunktionvorzustel- 4 licheSeitenschiffundwurdedeshalbdurchdie wiederdafürvorgesehene,undsozusagenvor- len?Und:HatsieVorbilderinderklösterlichen GrabungenEmilReisserserfaßt.DieGestalt,die nehmsteRaumdesKlostersnebenderKirche,der LebensweltoderhandeltessichumeinProduktder erwährendderzweitenHälftedes8.Jahrhunderts Kapitelsaal,erstimHochmittelalterentgegen– Phantasie?Esistfastunbeachtetgeblieben,daß erhaltenhatte,bliebvondemNeubauAbtbischof also200JahrenachderAnfertigungdesSt. Galler bereitsEmilReisserbeiseinenGrabungenaufBe- 205 cm m Heitosunberührt.MitrundvierMeterzwanzig Klosterplans.DerKapitelsaalhatbekanntlichim fundegestoßenist,diemitdieserDarstellungin

6 7 Die Pfahlbauten von Unteruhldingen Gunter Schöbel

Zusammenhangzubringensind.Erhattebeider SobalddieAnlagennacheinermehrtägigenAn- SuchenachdenAnschlüssenderklösterlichen feuerungsphaseeinebestimmteTemperaturerreicht WohnbautenandasQuerhausderKreuzbasilika hatten,kamensiemitrelativwenigBrennstoffaus KanäleunterdenkarolingischenFußbödenent- undhatteneinenhohenWärmenutzungsgrad.Ter- Teil 3: Die Zeit von 1936 bis 1940 deckt,dieineinenfreistehendenKaminimAußen- minfürdasAnfeuernindenkarolingischenKlöstern geländemündeten(Abb.8).DenSchlüsselzurDar- warderersteNovember,undanOsternließman stellungdesKlosterplanesundzudenmarginalen dasFeuerausgehen,wiewirausdenKlosterge- FundenEmilReissersimOsttraktdesReichenauer bräuchen,densogenanntenConsuetudineswissen. Das Freilichtmuseum erlebt 1936 wie schon in den KonventsliefernnununsereGrabungenimWest- Alldieszusammengenommen,gebensichdie Vorjahren einen neuen Besucherrekord. Trotz eines trakt,alsoimgegenüberliegendenKlausurflügel. ReichenauerKlosterheizungenalsGroßheizanlagen regnerischen Sommers, der zu einem rückgang der ÜberdenBautendes8.Jahrhunderts,vondenen überlegenerTechnikundalsdirekteNachfahren Gäste im vereinseigenen Pfahl bau strandbad führt, wirvorhinhörten,fandensichResteeinerausge- derrömischen-antikenHypokaustenheizungzuer- steigert sich die Besucher zahl in den Pfahlbauten dehntenUnterbodenheizung.DavondieserAnlage kennen–undzwarvomprovinzialrömischenTyp ge genüber 1935 um 40%.1 erheblichmehruntersuchtwerdenkonnte,erlaubt derKanalheizung,wiesievondenKolonistenim siegenauereAussagenzurTechnikundzurGe- kühlenAlpenvorlandzurWohnraumbeheizung 66.500zahlendeBesucher,davon19.000Einzel- schichtesolcherGroßheizungen.BeideHeizungen genutztwordenist. personen(zu50Pfennig)und47.500Teilnehmer inReichenaubestandenvorallemauseinemaus- vonSchulungskursen,MitgliedervonJugendver- gedehntenKanalsystemunterdemFußbodendes DaßnichtalleindieMönchevonReichenauüber bänden,Schulen,KdF,Reichswehr,Arbeitsdienst jeweiligenSaales.ImRaumesinnerntratdiesnicht solcheHeizanlagenunddamitübereinenimVer- undGliederungenderNSDAP(zu10bis25 inErscheinung,denndieKanäleverliefenunsicht- gleichderfrühmittelalterlichenGesellschafther- Pfennig)werdenge- barunterdenBöden,undderBetrieberfolgtevom ausgehobenenLebensstandardverfügten,zeigtzum zählt(Abb.1).2 Dies Außengeländeher.AmBodenderKanaltrakte,die AbschlußeineGeschichte,dieausdemKloster ergibtamJahresende auseinemMörtelglattstrichbestehen,undanden St. Gallenüberliefertist.Manerzähltesich,daß nachAbzugderVer- Seitenwänden,dieverputztsind,fandenwirschwarze NotkerBalbulus,derberühmteDichterdesKlosters bindlichkeitendenbe- undgrau-brauneVerfärbungen.DasistRußund (†914)einmalmitReichenauerMönchenzusam- achtlichenVermö- Teer,dersichbeimBetriebderHeizungindenKa- menkam,diemiteinemriesigenAlant,einemWeiß- genszuwachsvon Abb. 1 (links): Abb. 2 (oben): nälenniedergeschlagenhat.ObwohldieHeizan- fisch,prahlten,densieimUnterseebeiAllensbach RM7381,94undein Kassiererin Der Flugzeuglande steg lageunserenErkenntnissenzufolgeüberhundert gefangenhätten.Notkererwiderte,auchSt. Gallen Gesamtvermögen Frl. Viktoria Weber an in Unter uhl dingen. Jahrelangbetriebenwordenist,haltensichsolche kenneWunderderNatur:dortwüchsenimJanuar desVereinsvon ihrem Arbeitsplatz im AblagerungensehrinGrenzen,insbesonderewaren Morcheln.EkkehardIV.,derSt.GallerLehrerund RM34.189,05,ein- Pfahlbaumuseum. auchkeinedickenAschepaketeindenKanälenzu Klosterchronist,gibtunsdenHintergrunddesmerk- schließlichderBauten, beobachten.DieseEinzelheitenlassenSchlüsseauf würdigenNaturwunderspreis.Notkerhattenämlich Museumsobjekteund dieTechnikderAnlagezu,aufdiegleichnochzu- beobachtet,daßdieWasserleitunganeinerAußen- Ausstattungen.Die rückzukommenseinwird.AneinigenStellenhat eckedesWärmeraumestropfte,unddiefeuchtwarme Bankschuldensindbis sichauchdieAbdeckungderKanäleerhalten,über ErdebrachtedortmittenimWinterPilzehervor. aufeinenkleinenRest diederFußbodenhinwegzog.IneinemerstenAr- bezahlt.DerNeujahrswunschdesVorstands- DieEintrittskartensindschonimoderauf beitsganghatmanbeimBauderAnlagedasKanal- mitgliedsMezgerausÜberlingenanGeorgSulger: demSchifferhältlich.ZusätzlicheFührerdurch netzgemauert,dannindieverbleibendenFlächen „...EsmögeindiesemSommerkräftigFremdereg- dieAnlagesindbestellt,damitdiegroßen denUnterbaudesFußbodenseingebracht–dieser AnschriftdesAutors nen,daßunsereSchuldenschmelzenwieButterin Besuchermengenauchtermingerechtbewältigtwer- UnterbaubestehtmeistausetwafaustgroßenKiesel- derSonne.“istsomitinErfüllunggegangen.3 denkönnen.NachdemBesuchwerdendieGäste steinen.SchließlichdecktemandieKanälemit Dr.AlfonsZettler vondenOrganisatorendesVerkehrvereinsundder 1 SandsteinplattenabundgoßdenMörtelbodenüber HistorischesSeminarderUniversitätFreiburg SonderschiffeausundFriedrichshafenso- Pfahlbautenstets:„...prozentualgleichzum 1934und1935betrugdie Steigerungbereits30%vgl. diegesamteFläche. Werthmannplatz wieExtrazügeausStuttgart,UlmundAugsburg Mittagessen(pauschalRM1,20)indieGasthöfe Schöbel1993,32ff. D-79085Freiburg kommennachUnteruhldingen.Siebringenwährend verteilt.“ 4 Autobusse,diejetzteinenregelmäßigen 2 DiespärlichenAblagerungenvonFeuerungsrück- derSaison,vornehmlichimJuliundimAugust, VerkehrzudenPfahlbautenunterhalten,sorgen Jahresbericht1936,APM. ständentrotzüberhundertjährigenBetriebsder Gruppenmitmehrerenhundert,einmalsogartau- füreinenungebrochenenZustromausnahund 3 MezgeranSulgerv.3.1.36, WestanlageverweisenaufdieantikeHypokaust- Literatur: sendPersonenaneinemTag,indaskleineFischer- fern.5 DasMuseumistvon7bis20Uhrgeöffnet. APM. technik.RömischeKanalheizungenwurden,wie undBauerndorfamBodensee. SogarmitdemWasserflugzeugsinddiePfahl- 4 LanganBahnhofLindauv. ExperimentserieninderSaalburgzeigen,kontinu- ZeTTler 1988 • A. Zettler, DiefrühenKlosterbautender bautenderStein-undBronzezeitmittlerweile zu 13.5.1935,APM ierlichüberdieganzekalteJahreszeitbetrieben. Reichenau(ArchäologieundGeschichte3),Sigmaringen1988. erreichen(Abb.2). 5 Jahresbericht1936,APM

8 9 InderunmittelbaramLandestegfürDampferund 47MitgliedersindindieserSitzungzugegen,die Abb. 4: FlugzeugeliegendenGaststätteMainaublick,so vorallemdasBetriebsergebnisanerkennendbestä- 10.–25. Oktober 1936, derTexteinerdamaligenWerbebroschüre,findet tigenunddenVorstandentlasten.DieBeiräte 3. Reichstagung für am15.März1936die14.Hauptversammlung ReinerthundWinterhalterfehlenentschuldigtwie deutsche Vorge schichte desPfahlbauvereinsstatt.VereinsführerSulgerbe- auchdieMitgliederHimmler,Darréunddasehe- in Ulm, die Max-Eydt - grüßtdenVertreterdesReichsbauernführers, maligeVorstandsmitgliedLandratLevinger,der halle am 18. Okt. 1936. Dr. Kinkelin 6,ausBerlin,derReichsminister schon1930nachWiesbadenverzogenist.In DarrésbesteWünscheüberbringt.Sulgerhebtbe- einemSchreibenvom19.März1936,dasalsmah- sondershervor,daßimGegensatzzufrüheren nendesZeitdokumentzugeltenhat,danktLevinger ZeitenjetztdieheimatkundlichenBestrebungendes SulgernocheinmalfürdieEinladungzurVersamm- VereinsAnerkennungundweitgehensteFörde- lungundführtan:„...ichwarnochniesodankbar rungseitensderRegierungerfahren.7 Großzügige fürdieEinladung,wiediesesJahr,indemmichdie ZuweisungensindvomReichsnährstandundvom AuswirkungenderinnerenundpolitischenVer- ReichsführerSS,Himmler,eingegangen.Sieblei- hältnissesoundharttreffen.EineganzeAnzahlvon benjedochaufRatdeswissenschaflichenLeiters, VereineninStadtundBezirkÜberlingens,denen Prof. Reinerth,währendderVersammlungund ichseithermitgroßerLiebealsMitgliedoderineiner 10ZumneuestenStand imJahresberichtunerwähnt.8 Ehrenstellungangehörthatteunddieichteilweise Rosenbergvgl.Bollmus 1990,223 ff.ZurBuchauer mitzugründengeholfenoderangeregthatte,haben Tagung:Germanenerbe1936, michstillschweigendinihrenListengestrichen. 197ff. DaßderPfahlbauvereindiesnochnichtgetanhat, 11 6 Vom10.–18.Oktober1936findetinUlmdie verbände,desWürttembergischenMuseumsver- AbdruckderReden: Dr.KinkelinausdemschwäbischenGönningenistStabsleiter Abb. 3: bzw.denZwangeszutun,nochnichtanihnheran- 3.ReichstagungfürDeutscheVorgeschichtestatt, bandesoderderArbeitsgemeinschaftderbadischen Germanenerbe1936,198ff. imReichsnährstand.AlsArztwirderam1.1.34zumErbge- Landrat Levinger mit getretenist,wirktwahrhafttröstlichaufmich,und sundheitsgerichtinTübingenberufen.AbSommer1935ister beiderGeorgSulgerundPhilippLangalsVer- HeimatvereinelängstunterdemSchutzdesReichs- 12 vgl.Bollmus1970,173ff. Familie am Schiffs - wirdmiraucheinTrostsein,wenndieseNotwendig- AbteilungschefimRasse-undSiedlungshauptamtderSS(RA einsvertreterzugegensindunddiealsdritteGroß- innenministersRustaufGegenkurszumGleich- Kapff1992,275f. IIa).ImMai1936tritterindasPräsidiumdesSS„Ahnenerbes“ landesteg in Überlingen keiteinmalandenVereinoderanmichherantreten ImSchreibenvom7.1.35an 9 veranstaltungdesReichsbundes–nachHalleund schaltungsbegehrendesReichsbundesgegangen ein.Kater1974,27.ZurPerson:Taigel1993,113 ff.,u.BDC, ca. 1910. sollte(Abb.3).“ 12 denReichsbundlehntder OSS,Kinkelin.ZuReichsbauernführerDarrévgl.Corni1990. Bremen–diesesMaldiesüddeutscheVorgeschichte sind. AmAbschlußtagführteinAusflugdieTeil- Kultusminister(Wacker)den indenVordergrundstellt.ReichsleiterAlfredRo- nehmerüberdasFederseemoorundseineAusgra- Beitrittallerderbadischen 7DeutscheBodenseezeitung17.3.36.APM. senbergsprichtinderMax-Eydthallevor20.000Zu- bungsstellennachUnteruhldingen.Am25.Oktober Arbeitsgemeinschaftange- 8 Spendeneingänge1935:RFSSHimmleram2.5.1935:RM hörernüber:„dieVorgeschichtsforschungundihre kannGeorgSulgerdiemitAutobussenangereisten hörendenHeimatvereineab. 1.000,–.ZumDankübersendetderVereineinSteinbeil. grundlegendeweltanschaulicheBedeutung“.Esfällt GästeindenPfahlbautenbegrüßen.HansReinerth DerWürttembergischeMu- EinmaligeUnterstützungdesReichsnährstandesRM300,–. seumsverbandweistalle SpendeMinisterpräsidentSiebertRM100,–SonstigeRM3,–. derAusspruch:„...DieErgebnissederVorgeschichts- führtdurchdierekonstruiertenBautenderStein- Heimatmuseenan,nichtdem 13 DerimJahresberichtvorgeseheneHinweisaufdieSpenderwird forschungsinddasAlteTestamentdesDeutschen undBronzezeit. Reichsbundbeizutretenund vomwiss.Leitergestrichen.„...DerHinweisaufdieSpenderwird Volkes“.10 HansReinerth,BundesführerundOrgani- stütztsichdabeiaufden vondiesennichtimmergernegesehen“ReinerthanLangv. sator, sprichtaufdieserTagungüber„Süddeutsch- NachderTagungschreibtderwissenschaftliche ErlassdesReichserziehungs- 10.3.36,APM.ZurPersonHimmlersvgl.Ackermann1990,115ff. landsnordisch-germanischeSendung“.Ministerprä- LeiterausBerlinanSchatzmeisterLangundspricht ministersRustv.13.11.36, derfestschreibt,daßdieHei- 9LevingeranSulgerv.19.3.36.DervollständigeBriefistauf sidentKlaggesausBraunschweigüber„Geschichts- sichfürdringendnotwendigeErgänzungenim matmuseenkeineBindungen S.36 abgedruckt.Hermann(Israel)LevingerwarLandratin 11 unterrichtalsnationalpolitischeErziehung“. Die BaubestanddesFreilichtmuseumsaus.„...DerNeu- gegenüberaußermusealen Überlingenvon1908–1930,konvertierterProtestantundJude. Vereinigungeneingehen. IsraelitischesStandesbuchKarlsruhev.25.8.1867,GLA390/ TagungisteinepolitischeGroßkundgebungeiner baudersteinzeitlichenPfahlbautenmußfürdie AuchderMuseumspflegerfür 2010.InseinerPersonalaktealsbadischerLandesbeamterwird vonderIdeologiebestimmtenWissenschaft(Abb.4). nächsteZeitvorgesehenwerden.DieseHäuserent- WürttembergDr. Veeck, eralsevangelischgeführt.SAFA96/2.ErwarVorstandsmit- BeabsichtigtistderVollzugderGleichschaltung sprechenleidernichtmehrunserenheutigenwis- Stuttgart,erklärtsichdamit gliedundmaßgeblichandenGenehmigungsverfahrenfürdie dersüddeutschenMuseenundVereine,diebereits senschaftlichenKenntnissen.AußerdemistdieBau- ausdrücklicheinverstanden. Pfahlbautenbeteiligt.DieAusweisungdesNaturschutzgebietes imVorfeldmitderAufforderungumBeitrittin fälligkeitsoweitfortgeschritten,daßderEindruck Schmidt,Württ.Museums- SeefelderAachniederungnördlichdesMuseumsgehtaufseinen verbandanReichsbundv. Antragzurück.Levingerwirdam8.12.1944vergiftetinseiner denReichsbundangeschriebenwurden.EineSüd- einerrechtminderwertigenBaukunstderNordleute 7.2.36u.30.11.36.APM.Zu WiesbadenerWohnungaufgefunden.SeineTochterBarbara deutscheArbeitsgemeinschaftfürVorgeschichte derjüngerenSteinzeiterwecktwird.IchbitteSie denstaatl.eingesetztenMu- LevingerstirbtzweiTagespäteram10.12.1944imKranken- gründetsich,der31Heimat-undAltertumsvereine daher,sichauchallmählichfinanziellmitdemGe- seumspflegernundihrenAuf- haus,indassieam8.12.eingeliefertwurde.Todesursachewie –vonAugsburgüberBuchau,bisKirchheim/Teck dankenvertrautzumachen,daßdieseHäuserim gabenbeider„Neuordnung“ beiihremVater:Vergiftung.Eshandeltesichwohlumeinen undHeidelbergmitinsgesamt4.000Mitgliedern– Laufedeskommenden,spätestensaberimWinter derMuseenvgl.Roth1990, kollektivenSelbstmord.AuskunftStadtarchivWiesbaden.Vgl. 98 ff. hierzuBurgeretal.1984,NationalsozialismusinÜberlingen, beitreten.NichtdaruntersindzahlreicheInstitu- 1937/38erneuertwerdenmüssen.“ 124 ff.u.154.DieAngabenBurgerszumSelbstmordLevingers tionenundVereineausWürttembergundBaden, 13 vgl.Jahresbericht sindzukorrigieren. diealsMitgliederderSüddeutschenAltertums- Pfahlbauverein1936,APM.

10 11 LanglehntimAntwortschreibenfürdaskommen- Nachrufheißt,einenbodenständigenMenschen AnstellevonProf. Reinerth,derverhindertist,hält deJahrab,daderVerein,geradevondenSchulden mitHumorundBegeisterungsfähigkeitfüralles Dr. StröbelausBerlineinenLichtbildervortrag heruntergekommen,nichtschonwiederneueKre- Schöne undAlte(Abb.5).16 über:„DesdeutschenVolkesWerdeninfünfJahr- diteaufnehmenwolle.„...Wennsichaber1937so tausenden“.DerSeeboteausÜberlingenberichtet: anließewie1936,ständeeinemNeubaufür1938 Am16. Januar1937schicktderVereindasGra- „...MansahdenAufbruchnordischerScharenaus nichtsimWege.“ 14 bungsgesuchfürHagnauandasBadischeBezirks- dennordischenGebietenindasNeckartalzum amtnachÜberlingenundanProf.Dr.GeorgKraft Bodensee,indieSchweizundnachOberitalien– 14ReinerthanLangv.30.11.36undzürückv.29.12.36,APM. DieVorstandssitzungvom18.DezemberimBe- inFreiburg,deralsSchülerR. R. Schmidtsundals derenVordrängenanderDonauüberBayernin 15 zirksamtÜberlingen,anderSulger,Lang,Mezger, HelferbeimAufbau1922inUnteruhldingengut dasAlpenlandnachTirolundweiterindieGebiete SulgeranBadischesBezirksamtvom19.12.33,APM. Prof. W. Deecke,Freiburg,anBad.LandesmuseumKarlsruhev. Maier,MeissundWinterhalterteilnehmen,erörtert bekanntist.SulgerbeabsichtigteineSpezialme- ÖsterreichsbisweitindieDonauländer.“und: 29.1.33u.KultusministeriumanBad.BezirksamtÜberlingenv. unteranderemeinAusgrabungsvorhaben.Sulger thodeanzuwenden.DieSchürfungensollenvon „...erfuhrmanausVortragundBildern,daßdieser 3.2.1933.GLAKA235/48166.AufAnratenDeeckes,derdie hatteschon1933beiderBezirksbehördeumeine einemFloßausmiteinemhierzugeeignetenRechen AufbruchdesnordischenVolkstumsdenGrund- AusgrabungenSulgerseinschränkenunddieEinflußmöglich- Verlängerungseinerseit1920bestehendenGra- odereinerHandbaggerschaufelvorgenommenwer- stocklegtezudemspäterenvölkischenLebenauch keitendesLandesmuseumsimBodenseeraumstärkenmöchte, bungserlaubnisindenPfahlbautendesÜberlinger den.DerAushubsollaufdemFloßuntersuchtund aufsüddeutschemBoden.“ wirddieGenehmigungSulgersab1933aufdieGemarkung Unteruhldingenbeschränkt. Seesgebeten,umneueHölzerundFundstückefür angleicherStellewiederindenSeegeworfenwer- dieAusstellunggewinnenzukönnenundhierfür den,sodaßkeinegrößerenVertiefungen(Grabungs- DieGrüßevonReichsministerDarréüberbringt 16NachrufVictorMezger,SchriftenVer.Gesch.Bodensee,63, denPfahlbauHagnauinsAugegefasst.DieAntwort löcher)amSeebodenentstehen.DieGenehmigung HermannWillevomStabsamtdesReichsbauern- 1936,5 ff. warfürihnjedochnichtzufriedenstellendausge- füreinesolcheTiefwasseruntersuchungwirdauch führers.SulgerdanktfürdieUnterstützung,die 17KraftanVereinv.4.2.37.GarschaanVereinv.23.4.37.APM. fallen.SeineGrabungsgenehmigungwurdeaufUn- fürUnteruhldingenbeantragt.WährenddasBa- dieserschonvorderMachtübernahmedemPfahl- Seit1935hatdasBadischeLandesmuseumKarlsruheunter 15 GarschadieBetreuungvonBodenseeundHegauinne.Nach- teruhldingeneingeschränkt. Deshalbundauch discheBezirksamtÜberlingendenAntragwiebe- bauvereinentgegenbrachthabe. richtenblattfürDeutscheVorzeit1937,19. „...weilsichdieSammlungausderBronzezeitim sprochenbefürwortendweiterleitet,rätKraftvon 18 MuseumgegendieSteinzeitsospärlichausnimmt.“ diesemPlanab.Dr. Garschaerteiltalszuständiger Am11. ApriltrifftwiejedesFrühjahrPräparator VondiesenFundenbefindetsicheinGrabinderPrivat- sammlungF. Sulger,Unteruhldingen.Dieanderen,indenOrts- berätderVorstandandiesemTageineneueEin- DenkmalpflegerfürdenbadischenBodenseeund MurrausBerlinzurÜberholungderPfahlbauten aktendesLandesdenkmalamtesBad.-Württ.,Tübingen,ange- gabeandasMinisterium.Erbeschließt,imFrühjahr denHegauam23. April1937derbeabsichtigten undzurReinigungundInstandsetzungderGefäße führtenUrnengräbersindverschollen.vgl.Schöbel1989,40. 20 einenentsprechendenAntragzustellen.Landrat FloßgrabungausdenkmalpflegerischenBedenken undBronzeninUnteruhldingenein. Diezweite 19SeeboteÜberlingen23.3.37,APM. Dr. Maiererklärtsichbereit,wievorihmLandrat herauseineAbsage.17 AuflagedesFührers,vondermanetwa1500Stück 20 Levinger,dieEingabezuunterstützen. proJahrzuverkaufengedenkt,wirdbeimVerlag SchneideranSulgerv.30.3.37,APM. DiesersprichtaberindiesemZusammenhangim Matthes,Stuttgart,inAuftraggegeben.DasMuse- 21BodenseegeschichtsvereinanVerein22.3.37,Leineran 4Tagespäter,am22.Dezember1936,stirbtuner- Winter1937inUnteruhldingenanläßlichdes umrüstetsichfürdieneueSaison.AufVorschlag Verein12.4.37,APM. wartetimAltervon70JahrenVictorMezgerin StraßenbauszuTagegetreteneUrnengräberder desBodenseegeschichtsvereinswirdanstelledes 22ButtleranSulgerv.2.2,8.2.u.5.3.37mitderBitteumFund- Überlingen.DerPfahlbauvereinverliertmitihm Bronzezeitan,umderenrascheÜbersendunger, verstorbenenVictorMezger,Dr. BrunoLeiner, fotografienderGrabungSipplingen.APM.ButtleristReferent einewertvolleStützeund,wieesinseinem soweitessichumBronzenundScherbenhandelt, derLeiterdesKonstanzerRosgartenmuseums,in fürDenkmalpflegeimErziehungsminsteriumRustundSS- 21 Führer.Kater,128.EristabWinter1936/37Mitorganisator bittet.Erschlägtvor,dochdiesesUrnenfeldaus- denBeiratdesVereinsaufgenommen. Während einerSammlungsbewegungunterdenVorgeschichtswissen- zugrabenunddamiteinenerstenAnfangfürdie indenSchreibendesVereinsallesruhigerscheint, Abb. 5: schaftlerngegendenReichsamtsleiterfürVorgeschichteim schlechtausgestattetebronzezeitlicheAbteilung AnfragenvonWissenschaftlernwiedievonDr. AmtRosenberg,HansReinerth,undseinemitallenMittelnver- Victor Mezger desMuseumszuschaffen.GeorgSulgerantwortet Buttler,Berlin,nachFundenausSipplingenwiege- folgtenGleichschaltungsbemühungen.DieGegnerdesAmtes (1866–1936) kurzangebundenundsichtlichenttäuscht,daßdie wohntzumwissenschaftlichenLeiterweitergeleitet RosenbergsammelnsichauchimBereichderVorgeschichte 22 unterdemSchutzederSS.Diesessiehtsichjetztwieschonauf BruchstückederGräberbereitsvonPräparator werden undlediglichdernahende70-jährigeGe- anderenFeldernderKulturpolitikmindestenszweiKontra- MurrzuProf. ReinerthzurRestaurierungnachBer- burtstagGeorgSulgersfüreinwenigAufregung henten,demReichserziehungsministeriumundderWissen- linmitgenommenwordenseien.18 sorgt,geschiehtBeachtenswertesimHintergrund. schaftsorganisationderSS,dem„Ahnenerbe“gegenüber.Vgl. Bollmus1970,162 ff.,178,199 ff.GleichläufigistdieEnt- Die15.Mitgliederversammlungam21. März1937 Das„Ahnenerbe“derSS,einam1.Juli1935unter wicklunginderVolkskundevgl.etwaLutz1983,162 ff.oder Emmerich1971,114 ffsowieScharfe1984,105 ff. imGasthofKronehörtvonPlanungen,die1938 demPräsidentenHeinrichHimmlergegründeter 23 zurGenehmigungvorgelegtwerdenwürden.Georg Vereinmit„kulturpolitischerZielsetzung“,23 plantdie Kater1974,27 f.,37 ff.,455 ff.Kaiser1939,2 ff. SulgerkündigtUm-undErweiterungsbautender ÜbernahmederUnteruhldingerPfahlbauten.24 Seinem 24Kater1974,122u.Anm.9.Katervertritt,daßderVorschlag Pfahlbautenan,dieunterEinsatzvonEigenmitteln, PräsidiumgehörenimFrühjahr1937dieinUnteruhl- ursprünglichaufReischlezurückging(BAK,Best.NS21/314, allmählichzurErstellungeinesvollständigenPfahl- dingenbekanntenDr. WilhelmKinkelin,Dr.Her- ReischleanHimmlerv.27.4.37)unddannvonSieversanGalke 19 herangetragenwurde(BAKSieversanGalkev.16.6.37)und baudorfesführenkönnten. mannReischleundErwinMetznerausdemUm- amwissenschaftlichenPatronderPfahlbauten,Prof.Reinerth, felddesReichsbauernführersan.Seitdem1.2.1937 scheiterte.

12 13 25 Dr. WilhelmKinkelin,geb. istProf. Dr. WaltherWüstvonderUniversität Am11.Mai1937überweistderChefdespersön- 25.6.96,Pfullingen,Arzt,ist MünchenKuratorundWolframSieversReichsge- lichenStabesdesReichsführersSS,Wolff,in 1936SS-Standartenführerim Rasse-undSiedlungshaupt- schäftsführerdieserVereinigung,diesichdurch AuftragHimmlerszurFörderungderArbeitdes amt.Dr. HermannReischle, ihreAnsprücheaufdemGebietderVor-undFrüh- PfahlbauvereinsRM1.000,–.Am13.Maibesucht geb.22.9.98,Göppingen, geschichtewieaufanderenFeldernbewußtindie HeinrichHimmlersBruder,ErnstH.Himmler, Volkswirt,SS-Brigadeführer KonkurrenzzurDienststelleRosenbergbegibt,die Dipl.-Ing.,ausBerlindiePfahlbautenundträgt ebfs.RuSHA.WolframSievers, aufdiesemGebietschonlängertätigist.25 Diese sichimBesucherbuchein.29 MitDatumdes22.Mai Verlagskaufmann,geb. 10.7.05,Hildesheim,1931 VereinigungkannsichinzwischenaufdieHilfe kündigtderLeiterderBauernschuleIttendorf, LeiterKampfbundStuttgart, einigerFachwissenschaftlerstützen,diesichvon Dr. Rohrbacher,eineBesichtigungsfahrtvonzwan- 1936SS-Untersturmführer derSSeinenmächtigenBündnispartnergegen zigMitarbeiterndesReichsbauernführersfürden RuSHa,1937pers.Stab HansReinerthunddessenmitallenMitteln 26. Maian.Gleichfallsam22. MaischreibtSS- RFSS.Prof. Dr. phil. Walther verfolgtenZielederGleichschaltungundderGrün- OberführerGottlobBerger,ReferentimWürttem- Wüst,SS-Sturmbannführer, geb.7.5.1901,Kaiserslautern, dungeinesReichsinstitutesfürdeutscheVorge- bergischenKultusministeriuminStuttgart,an 26 UniversitätMünchen.Zur schichteerhoffen. BürgermeisterSulgerundmöchtesich:„einenkla- EntwicklungdesAhnenerbes renÜberblicküberdieVerhältnisseinUnteruhl- vgl.Kater1974,38 ff. BereitsEndeOktober1936hatteW. Sieversdie dingenverschaffen.“Erverweistdarauf:„...daß dieKuratoriumsmitgliedschaftSulgersbegrüßt,die ZurKontroverseStaatlicheAltertumssammlungStuttgart/ Urge- Abb. 6 (links): 26Bollmus1970,167.Ab ProfessorenW. WüstundR. R. Schmidt,denMit- diesnachdembekanntenStreitzwischenProf. VerleihungderEhrendoktorwürdeaberablehnt, schichtlichesForschungsinstitutTübingen/Schmidt/Reinerthin 18. August 1937. 1935sammelnsichunterdem begründerderPfahlbauten,ineinerAngelegenheit Dr. R. R. SchmidtundDr. HansReinerthnichtein- daSulgerimGegensatzzuTeudtbislangkeineselb- WürttembergwährendderZwanzigerundDreißigerJahrevgl. Die Mitarbeiter des SchutzederSSdieGegner „DenkschriftReinerth“getroffenundmitihnenMa- fachsei.“Erkündigtan:„...daßsie(erg.dasKul- ständigewissenschaftlicheVeröffentlichungher- auchdiekaumbeachteteKorrespondenzProf.Hennig1927–1934 Pfahlbaumuseums er - desAmtesRosenberg.So AVT,UntersuchungsberichtStollu.Stolte1933,AUT126/602 auchKater1974,81.Siebe- terialienpersönlicherundwissenschaftlicherArt tusministerium)einbesonderesInteressedaran ausgebrachthabe.Weiterführteran,daßeineähn- sowiediePersonenaktenReinerthimBestandBDC,Ahnenerbe. warten den Besuch von gabensichunterHimmlers gegendenLeiterdesReichsbundeszusammenge- hätten,dieBauteninUnteruhldingenbaldnachden licheAnfrageimübrigenseinerzeit(1936)bereits Reichsminister Frick. 28ReischleanHimmler27.4.37.BAKNS21.ZuderVer- Schutz,nachdemReinerths stellt.DieseSchriftwirdmitweiterenMaterialien, neuestenForschungenausführenzulassenund durchdieProfessorenHansReinerthundWolf- einigungWilhelmTeudts,Detmold,unddieÜbernahmedes Machenschaftennichtnach- diederDirektorsderstaatlichenAltertumssammlung bittetinsgesamtumdieBeantwortungvon15Fragen gangSchultzanihnherangetragenwordenseiund „Externsteine-Heiligtums“fürdieZweckeeiner„neu-germani- Abb. 7 (rechts): ließen.ÜberdieseAuseinan- Stuttgart,Dr. Veeckgesammelthatte,am21.und inBälde.“IhninteressierendiegeistigenUrheber nachPrüfungderFachgutachten–vonProf. R. R. schenReligion“umdiesichsowohlRosenbergalsauchHimmler 18. August 1937. dersetzungzuletzt:Kapff 27 bemühten,vgl.Kater1974,55 ff.Nachdemdie„Externsteine- 1992,275 ff. 22.Januar1937demReichsführerSSübersandt. derBauten,dieBauausführenden,dieGeldgeber Schmidt,Tübingen,Dr. Leiner,Konstanzsowie Reichsminister Frick unddieBesitzer.30 Prof. Dr. Zeiss,München–leiderzukeinereinheit- vereinigung“umTeudt1934demReichsbundbeigetretenwar besucht die Pfahl- 27HimmlerplantdenAusbau nahmdasAhnenerbesieimHerbst1936demReichsbundwie- Am27.AprilschreibtReischleanHimmler:„...Ich lichenStellungnahmederFakultät,d.h.zurAb- derab.SoBollmus1970,177. bauten. derAbt.IIIbimRasse-und 33 SiedlungshauptamtSSzum nehmean,daßIhnendieUnteruhldingerPfahlbauten DiesesvonSchatzmeisterLangals„sonderlich“ lehnungdesAntrages,geführthabe. Erschlägt 29DasBesucherbuchdesPfahlbauvereinsderJahre1931–1944 Generalstabfürdasgesamte unddasaußerordentlichverdienstvolleWirken eingestufteSchreiben,das„vorsichtig“beantwortet vor,dochdieVerdienstlichkeitSulgersdurchirgend- wurdeunsindankenswerterWeisevonFrauMüller,Unter- GebietderVorgeschichteund desBauernSulgerbekanntist.DerReichsbauern- werdensollte,wirdam22. MaianReinerthweiter- eineorganisatorischeEhrungauszuzeichnen.Am uhldingen,1993überlassen.DerVergleichderUnterschriftmit willinnerhalbvonzweiJahren führerhatseitJahrendieBestrebungenSulgers geleitet.Bergerwirddavonam15.JuniinKennt- 2.JulibesuchtStaatssekretärBackevomReichs- zweihandschriftlichenZeugnissenvonErnstHermannHimmler erreichen,daßindiestaatli- besondersunterstütztundhatauspropagandistischen nisgesetzt.31 Fürden16. JuniberuftderPfahlbau- nährstand,derDarré1942imAmtefolgensollte,die (geb.23.12.1905,Diplomingenieur)imBestandNachlaßHein- chenStellen,welchebisdahin 34 richHimmler(N1126/Himmler/35undN1126/Himmler/13) dieKontrolleüberdiedeutsche GründendiePfahlbautenmehrfachoffiziellbe- vereineineVorstandssitzungimBezirksamtÜber- Pfahlbauten. NachdemBesuchvonErnstHimmler, imBAKoblenzbestätigtdieLesartdesEintrags. Vorgeschichteausüben,SS- suchtsowiezudenJahrestagungendesFörderver- lingenein.GrundistderplötzlicheTodPhilipp MitteMai,findensichbisAnfangJuli1937auffäl- Männereingesetztwerden. einsjeweilseinenVertreter(Dr. Kinkelin,Archi- Langs,deram30. MaianeinemSchlaganfallver- ligvielePersonenausdenÄmternDarrésund 30BergeranVerein22.5.37.APM.ZuGottlobBerger,vor1933 EntwurfR.Höhne,gez.K.M. tektWille)entsandt.Ichglaube,daßessehrver- stirbt,unddiedadurchneuzubesetzendeSchatz- HimmlersimBesucherbuchdesPfahlbauvereins. HauptlehrerinWankheimbeiTübingen,SA-Oberführer,dann 1933SonderkommissarfürdieOberämterTübingen,Esslingen, Weisthoru.A.Langsdorffv. dienstlichwäre,wennSie,Reichsführer,diePfahl- meisterstelle.Bürgermeistera.D.Dallet,Mühlhofen, 18.9.1935,APM. Sieversan Stuttgart,derbiszumSS-ObergruppenführerundChefdesSS- Himmlerv.21.u.22.1.37,BDC, bautendurchdas„Ahnenerbe“inPflegenehmen erklärtsichzurÜbernahmedieserAufgabebereit. Am18. AugustbesuchtReichsinnenministerFrick, Hauptamtesaufstiegvgl.Schönhagen1991,128,351. Ahnenerbe,ReinerthBuchau ließenundSulgerindasKuratoriumberiefen.Viel- WeitereGesprächspunktesindnichtüberliefert. derkurzzuvorHimmlerimMachtkampfumdie 31VereinanReinerth25.5.37,VereinanBerger15.6.37,APM. 1937.AufVeranlassungvon leichtkönntediesinfeierlicherFormanläßlich LeitungderPolizeiunterlegenwar,inBegleitung 32 Prof. Dr. Langsdorffgehtdie IhresBesuchesinUnteruhldingengeschehen.Ohne Am27.MaihattesichderChefdespersönlichen vonReichsstatthalterWagnerimRahmeneiner WolffanGalke27.5.37,BAKNS/21.„...DerReichsführer kenntSulgergutundglaubt,daßerdenEhrendoktorverdienthat.“ DenkschriftR.anDr.Buttler. FragekommtdemLebenswerkedesBauernSulger Stabes,SSGruppenführerWolff,inBerlinanSS BesichtigungsreisedurchBadendiePfahlbauten BrigadeführerDr.Reischle 33WüstanSievers21.6.37,BAKNS/21.Wüstbeziehtsichauf erhältdasMaterialdurch dieselbeBedeutungzuwieetwademTeudts.Ma- SturmbannführerGalkegewandtundimAuftrag (Abb.6.u.7.).DieörtlicheZeitungberichtetvon AnfragenReinerthsanProf. Dr. Wirz,München,vom25.11.35 Dr.Kinkelin,derbeim terielldürfteeinesolchePflegestättefürdas„Ahnen- vonHimmlergebeten,anProfessorWüst,denPrä- demGroßereignis:„...DieGemeindehattezurEhre u.2.4.36,dieanihnalsDekanweitergeleitetwurden.Schultz TreffenvonSieversundProf. erbe“keineerheblicheBelastungbedeuten,dadie sidentendesSS„Ahnenerbes“heranzutretenund derGästereichenFlaggenschmuckangelegtund hattesichfür,Schmidt,LeinerundZeissgegendieEhrenpro- Schmidt imOktober1936 PfahlbautenalljährlicheinengroßenBesuchauf- ihnzufragen,obernichtveranlassenkönnte,daß begrüßtesiebeimEintreffenmitBöllerschüßen. motionausgesprochen.AUMO-N-11b.Ehrenpromotion. zugegenwar.Sieversan weisenundsicherlichauseinemVerkaufgeschickt derBauerSulgerdenEhrendoktorbekommt.32 NachderBegrüßungdurchGeorgSulgerwurdeden Sicherheits-HauptamtSS 34ZuHerbertBackevgl.Lehmann1993,1ff.u.Frank1988,247ff. v.16.2.37,BDC,Ahnenerbe, aufgemachterSchriftennochmancheEinnahme Sieverserhältam21. JuniAntwortvonWüst,der GästeneineeingehendeFührungzuTeil–undwurde DerAgrarideologeBackebleibtbisKriegsendeLandwirtschafts- 28 Reinerth. erzieltwerdenkönnte.“ diebeabsichtigteÜbernahmederPfahlbautenund FrickzuallerFreudeMitgliedimPfahlbauverein. minister.

14 15 VorherhattederStaatsgastGeorgSulgernochzu erstenbeidenTageFachvorträgeundeinBesuch Abb. 10 (links): seinemLebenswerkbeglückwünscht.Nach einer imFederseemuseum.DieVorträgefindenjedoch 15. Okt. 1937. Ausgrabung Wasserburg Buchau, kurzenBesichtigungdesNaturschutzgebietesging wieauseineminternenBerichtzuerfahrenist,vor Parzelle Staudacher, Hebung eines Einbaums. esfürdieGästeweiternachSchloßHeiligenberg.“ 35 nuretwa35Hörernstatt.36 AllewichtigenBerufs- 35Verbov.18.8.1937, archäologenWürttembergsundBadensfehlen.Die StadtarchivÜberlingen.Am Zwischendem13.und15.OktoberfindetinBuch- ZieledesReichsbundes,eineGleichschaltungder 27.9.37gehenRM100,–als audie1.JahrestagungderSüddeutschenArbeits- Vor-undFrühgeschichteunddieGründungeines einmaligeSpendeundzu- gleichMitgliedsbeitragvom gemeinschaftdesReichsbundesfürdeutscheVor- ReichsinstitutesunterProf.Reinerth,werden– Reichs-undPreußischen geschichteundzugleich1.GautagungfürVorge- wieunschwerzuerkennenist–imSüdwestenvon Innenministerein.ZuFrick schichtedesGauesWürttemberg/Hohenzollernder denArchäologennichtunterstützt.Höhepunktist vgl.Neliba1993,80 ff. NSDAPstatt.AufdemProgrammstehenfürdie wiebereits1936am15.Oktobereinepolitische GroßkundgebungundeineBesichtigungderBefes- tigungsanlagenderWasserburgBuchaumitbeson- dersinszenierterEinbaumbergungimBeiseinvon ReichsleiterAlfredRosenberg(Abb.8–10).An diesemTagsinddiemaßgeblichenFachwissen- schaftlerdesSüdwestenszugegen.ZumAbschluß derTagungsteht–wiebereitseinJahrzuvor– RosenbergbesuchtamMorgendes16. Oktobersin eineFahrtzudenPfahlbautennachUnteruhldingen BegleitungvonReinerthundKreisleiterMensch, aufdemProgramm. Überlingen,dasFreilichtmuseuminUnteruhldingen (Abb.11).DasschonvomBesuchdesReichsinnen- ministersFrickbekannteZeremoniellläuftab.Der VerboBote,ab1937einZusammenschlußmehrer BlätterausderGegendvonÜberlingenundStock- ach,darunterauchderinzwischengleichgeschalte- teSeebote,berichtetvondembesonderenEreignis imLinzgau:37 „...UnteruhldingenhattezuEhrensei- nesGastesfestlichbeflaggt.DieJugendderBe- wegungausUnteruhldingenundUmgebungwar zurSpalierbildungangetreten.Zuihnengesellten sichdiepolitischenLeiterderGemeindeundweitere BesucherdesfreundlichenOrtes...AlsderReichs- leiterum11Uhreintraf,grüßtenihnFanfarenklänge. 36 Abb. 8 (oben): NachAbschreitenderFrontderJugendformationen BerichtProf. Gieseler,Tübingen,AktenVerfahrenReinerth, Abb. 11 (oben): OberstesParteigerichtMünchen1944,Bd.II,Bl.154,APM. Die Grabungsfläche 1937 im Bereich des Nord ost t - erfolgtedieBesichtigungderPfahlbausiedlungen... Gieselerbezeichnetden14.10.mitdenVorträgenvonEberl, 16. Okt. 1937. Besuch ores. Rechts innerhalb der Palisade ist ein Einbaum NacheinerBegrüßungsredeGeorgSulgerserfolgte Kinkelin,Gieseler,Rieth,Pressmar,Hell,Steche,Sprater,an Rosenberg in den Pfahl - in Fundlage zu erkennen. eineFührungdurchHansReinerth.Abschließend denennur35Personenteilnahmen,alseinen„absoluten bauten vor Unteruhl - brachtedieserzumAusdruck,daßdieSiedlungder Reinfall“.DiebeabsichtigteGründungsversammlungeiner dingen. Abb. 9 (rechts): SteinzeiteineUmgestaltungimSinnederneuesten ArbeitsgemeinschaftfürVorgeschichtefindetnichtstatt. DagegenistervomAblaufdes15.10,„derreindasBildeiner Okt. 1937 Ausgrabung Wasserburg Buchau 1937, Forschungerfahrenwerde.NachdemÜberreichen politischenVersammlungbot“–mitAusnahmedesVortrages Abb. 12 (unten): Parzelle Staudacher. Skizze zu den Holzarten im vonBlumensträußenundeinemMittagesseninder Reinerth,derseinerAnsichtnach„dieForschungvergewaltigte, 16. Okt. 1937. Der Bereich der Toreinfahrt. GastwirtschaftKronereisteRosenbergweiternach allesaberauchallesistnordisch“.begeistert.DieserBericht Staat besuch Rosenberg Die Kiefernpalisade (K) weist in diesem Bereich Freiburg(Abb. 12).“ wirdmitweiterenam19.OktobervonDr. Veeck,Stuttgart, auf dem Weg in das einen Durchlass auf, der mit Eichenpfählen Dr. Buttler(ReferentimErziehungsministeriumRust)inBerlin Gasthaus Krone in übersandt.Bd.II,Bl.145. verstärkt, vom Ausgräber als Toranlage angespro- GeorgSulgerfliegtnochamAbendvonFried- Unteruhldingen. 37 chen wird. richshafenausinBegleitungHansReinerthsmit Verbovom18.10.1937,StadtarchivÜberlingen.Berichtüber demFlugzeugnachElbingandieOstsee,aufdie denBesuchRosenbergsinÜberlingenam15.10.37mitfeierli- cherÜberreichungeinesOriginalabgußesdesgroßenStadt- 4.ReichstagungfürDeutscheVorgeschichte.Dort siegelsvon1579unddemanschließendenBesucham16.10.37 erhälteralsAnerkennungseinerVerdiensteumdie inUnteruhldingen.

16 17 PfahlbauforschungdenEhrenringdesReichsbundes, Dieserverpflichtetsich,denAusbauvonFreilicht- Beachtenswertist,daßdie1922unterderLeitung dessenhöchsteAuszeichnungnachdemKossinna- museumundModellwerkstattimSinnedesGründers R. R. SchmidtserrichtetenHäuserwieauchdieKel- Preis.38 DamitwardieEntscheidunginderAusein- GeorgSulgervoranzutreiben.ImFallederAuflö- lerscheWasserpfahlbauplattformaufdieserPlan- andersetzungumdasFreilichtmuseumzugunsten sungdesFreilichtmuseumssollendasBargeldund skizze verschwundensind.AnLandistein„alt- desReichsbundesgefallen.Reinerthhatteaufgrund dieSachwerteandieGemeindefallen.DasStrand- schwäbischerHofderLandnahmezeit“verzeichnet, seinerpolitischenVerbindungendieÜbernahme badistvondieserVereinbarungausgenommenund dernachHansReinerth:„alsBeispielältesterger- desFreilichtmuseumsindas„SS-Ahnenerbe“ver- sollweitervomPfahlbauvereininEigenregiebe- manischerBauernkulturamBodensee“zurAbrun- hindertundgleichzeitigdieÜbernahmeinden triebenwerden. dungderPräsentation,aberauch:„...zurVeranschau- ReichsbundfürdeutscheVorgeschichteerreicht. lichungdergermanischenWurzelndesRaumes“ InderGeneralversammlungam16.Januar1938 errichtetwerdensoll. EineBesprechunginBuchauzwischendem bestätigendieMitgliedereinstimmigdieÜbergabe PfahlbaubürgermeisterundReinerthhattehierfür andenReichsbund.HansReinerthstelltineinem SulgermerktzudiesemPlanan,daßesgünstiger denWeggeebnet.AuseinemSchreibenGeorg LichtbildervortragdieneuenAusbauplanungenvor sei,dieneuensteinzeitlichenHäusernichtim Abb. 13: SulgersanProf. KraftinFreiburgerfahrenwir,daß (Abb.13).ReichsernährungsministerDarréläßt SüdenRichtungsondernimNordender Die Erweiterungs - hierbeidasvorgerückteAlterSulgersund:„...die durchseinenVertreterKinkelinmitteilen,daßer Buchtzuerrichten,wieesseinerAnsichtnach planung 1937 im Annahme,daßeinFortbestehenderBautennurdann denVereinauchnachderVeränderungunterstützt.41 auchfrüherinderPfahlbauzeitderFallwar.Damit Freilichtmuseum. (beieinerÜbergabe)gewährleistetseinwerde.“ 70.880Besucher,davon41.303Einzelbesucher sprichterdielandwärtigereLagederSteinzeit- Beachtenswert ist die ...dieEntscheidungdesVereins:„...mitbestimmte.“ 39 und29.577TeilnehmervonSchulungskursenfür dörfergegenüberdenenderBronzezeitamheutigen Vergrößerung des BiszumJahreswechselsinddieVertragsentwürfe dasJahr1937sindwiederneuerRekord. Bodenseean,eineLage,diejedochmehrmitden Abb. 14: Bronzezeitdorfes und fertig.VereinsführerSulgererhältsieAnfangJa- SeespiegelschwankungenzwischendenJahrtausen- Die Modellwerkstatt des Reichsbundes für deut- die Lageplanung des nuarzurPrüfungausBerlingesandt.40 DerVertrag DasFreilichtmuseumundderPfahlbauvereinwer- den alsmitderUferentfernunginvorgeschichtli- sche Vorge schichte im ehemaligen Torkel von Steinzeitdorfes, das in wirdam14.JanuarvonSulger,Reinerthunddem denaufdieserVersammlungjuristischvoneinander cherZeitinZusammenhangzubringensind. Unteruhldingen (von l. n. r. Leo Rims berger, dieser Skizze im Ge - BürgermeistervonUnteruhldingen,Winterhalter, getrennt.DerBeiratdesnunals„Freilichtmuseum „...DannkönnedasStrandbadauchnachSüden, Christian Murr, Josef Maier) beim Aufbau des gen satz zur späteren gezeichnet.DiewesentlichenVereinbarungenbe- DeutscherVorzeit“bezeichnetenPfahlbaumuseum RichtungMeersburg,verlegtwerden.“ 43 Hofes von Vehlow, Mark Bran den burg, im Ausführung nur eine steheninderÜbergabedesFreilichtmuseumsund setztsichjetztaus12Personen,darunterSulgerals Maßstab 1:10. Landpalisade zeigt. bestimmterVermögensteileandenReichsbund. 1.EhrenvorsitzenderundVereinsführersowieVer- Am3.FebruarbedanktsichderVereinbeiReichs- treternderRegionundReinerthals2.Vorsitzenden ministerFrickfüreinegroßzügigeSpendeinHöhe 38 undLeiterdesFreilichtmuseums,zusammen.42 Vor vonRM30,–.MitteAprilwirdeinBildvonFrick Reinerth1941,Geleitwort. OrtnimmtChristianMurralsGeschäftsführerdes nebendieAusgangstüredesMuseumsgehängt. 39SulgeranKraft28.2.38.OrtsaktendesLandesdenkmalamt MuseumsundLeiterderModellwerkstattdieAr- PolitischeLeitsprücheausderSpruchkarteiProfessor Baden-Württemberg,AußenstelleTübingen. beitauf(Abb.14). ReinerthsundpräzisierteBeschriftungenwerden 40SulgeranReinerth8.1.1938.SulgeristmitderUmgestaltung imMuseumsraumangebracht.DieGeschäftsräume einverstanden. DerAusbauplan(Abb.13)zeigt erhalteneinenneuenAnstrich.GeorgSulgerküm- 41ZwischenDarréundHimmlerkommtesimFebruar1938zum einBronzezeitdorfmit17Häusern mertsichumdieBeschaffungderHölzerfürdie Bruch.Darrédanktam8.2.1938imSS-Rasse-undSiedlungs- aufeinerangeschüttetenInsel.Es ErrichtungdersteinzeitlichenHäuser. HansReinerth hauptamtab.DanachscheidenauchMetznerundKinkelinaus beziehtdasbestehendeBronze- undChristianMurrstellenimMärzdenBauantrag dem„Ahnenerbe“aus.Kater1974,457.DieUnterstützungdes PfahlbauvereinsmußvordiesemHintergrundgesehenwerden. zeitdorfmitein,besitzteineein- mitdenGrundrißplänenfürdiebeidenDörferzu- 42 fachePalisadeundentspricht sammen.Einrichtungspläneentstehen.44 vgl.hierzudieDatenimAnhang. damitdemKernderRekonstruk- 43SulgeranReinerth18.1.38,APM. tionderälterenSiedlungderWas- AnfangMaibeginntdieModellwerkstattdesReichs- 44Plansatzv.6.3.39.ZurRekonstruktionsbasisvgl.Schöbel serburgBuchau.Südlichdavonist bundes,dievonBerlinnachUnteruhldingenumgezo- 1994a. einsteinzeitlichesDorfmitein- genist,imörtlichenGemeindetorkelunterderLeitung 45BürgermeisteramtBuchauanMurrv.2.5.38.DieEhefrau facherLandpalisadevorgesehen, vonChristianMurrihreArbeit.ZudieserZeitsind KönigsseieineAnhängerindesschwarzenPfarrhofs,sieseien das–wieunschwerzuerkennen imFreilichtmuseumfürdenBesucherbetriebundden inkeinerGliederungderParteiorganisiertundhättennichtsfürs ist–nachdemVorbildderAus- AusbaunebenMurrsechsundinderModellwerkstatt Winterhilfswerkübrig.ManverstehedieEinstellungMurrs grabungsergebnisse1929/30in zweiMitarbeiterbeschäftigt.AnderBeschäftigung nicht,daßesseinerAnsichtnachnurdaraufankäme,daßKönig etwaskönne.MurranBürgermeisteramtv.18.5.38:Bittewen- SipplingenundunterdemEin- desMitarbeitersKönigdurchMurrhattedasBür- denSiesichandasAmtRosenberginBerlin.Esistnichtnot- flußderAusgrabungenimFe- germeisteramtausBadBuchaudenunziatorisch„aus wendig,daßdieEinstellungvonArbeitskräftenvonBuchauer derseemoorentwickeltwurde. politischenGründen“scharfe Kritikgeübt.45 Bürgernabhängiggemachtwird.

18 19 Abb. 15: AufderHalbinselMettnaubeiRadolfzellentsteht derjüngerenSteinzeitgesetzt.Beabsichtigtistdie Eröffnung des Frei licht - abMitteMaiinwenigenWocheneinneues VeranschaulichungderÜberlegenheit„...unddes museums auf der „FreilichtmuseumdeutscherVorzeit“,dasam immerwiederkehrendenSiegesdesNordensüber Halbinsel Mett nau am 10.Juli1938imBeiseinvonBürgermeisterJöhle denSüden“.48 Dadurchwerdenaufunzulässige 10. Juli 38, Eröff nungs - undReichsstathaltersWagner,Baden,feierlich WeiseElementedervölkischenIdeologiemitdem rede Prof. Reinerth. eröffnetwird(Abb.15).46 EsumfaßteineSiedlung archäologischenBefundverquicktundinderpoli- dermittlerenSteinzeitmitvierzehnHüttennach tischerwünschtenMischungdargestellt.Das„Füh- denAusgrabungsergebnissenamTannstockbei rerhaus“desMoordorfesAichbühl,vormalsHerren- BuchauimFederseemoor–eineGrabung,diedas haus,oderdas„nordischeBauerngehöft“,findet UrgeschichtlicheInstitutTübingenunterder seineVorformaufderMettnauineinergeräumigen LeitungHansReinerthsvon1928–1930ausführte „Führerhütte“derMittelsteinzeit,dieallemAnschein –sowieeinenBauernhofderjüngerenSteinzeit nachauszweiGrundrissenzusammengezeichnet nachVorbildernderAusgrabungeninAichbühl, undmiteinembreitenVordachrekonstruiertwurde Federseemoor.DasFreilichtmuseumaufderMett- (Abb.16u.17).49 AuchamÜberlingerSeewechseln nausollwiedievonUnteruhldingen,vonOerling- diegroßenHäusermitderÜbernahmedurchden hausenoderdasvordemLübeckerStadtwall ein ReichsbundihreNamen.Das„Herrenhaus“der Abb. 16: „völkischstimmigesGeschichtsbild“vermitteln.47 BronzezeitderDorfanlagevon1931inUnteruhl- Das mittelsteinzeitliche NichtderprimitiveVorfahre,dasheißtder dingenwirdab1938zum„Führerhaus“–und „Dorf“ im Freilicht - kitschigdargestellteGermaneoderderlebensfroh nachdemKriegezum„HausdesDorfoberhauptes“ museum Mettnau, gezeichnetePfahlbauer,der„artfremdeundinsula- (Abb.18).50 Radolfzell. In der Bild - nerhafte“sondernder„urindogermanischeVoll- mitte, hinten, die bauer“undder„nordischeErobererundKultur- DasSS-AhnenerbehatteseineAktivitätenimBo- „Führer hütte“ mit bringer“sollenindiesemwieauchindenanderen denseerauminzwischenaufandereFelderverlegt. Vordach. FreilichtmuseenihreDarstellungfinden.Aufder DerKuratordesAhnenerbesProf. Wüstbesucht MettnauwerdenhierzueinfacheReisighüttenaus aufWeisungHimmlersdenBodenseeschriftsteller derZeitderJägerundSammlerderMittelsteinzeit LudwigFinckhinGaienhofen,derindiesemJahr nebenein„großesnordischesBauerngehöft“aus eineAbhandlungüberdasFreilichtmuseumaufder Mettnauverfaßthatte 51 undbesprichtmitihmdie Abb. 17: AngelegenheitdesHegaubergesHohenstoffeln,den Lageplan des Frei licht - HimmlerzumNaturschutzgebieterklärenmöchte. museums Mettnau, WüstschlägtHimmlervor,einGesuchandieoberste Museumsführer 1938. Naturschutzbehörde,Göring,zurichten. ImRasse- undSiedlungshauptamtistmanaufWunschdes 46Benecke1938,246ff.DievonderStadtRadolfzellfinanzierte AnlagesolltenachJöhlespätestensbisEndeApril,AnfangMai ReichsführersSSseitApril1937,imRahmeneiner 1939fertigsein,damitdieEröffnungzeitgleichzurEinweihung ArbeitüberdieältestenKircheninDeutschland,an derörtlichenSS-Kaserne,dievonHimmlervorgenommenwer- derAbteikircheaufderReichenauinteressiert.53 densollte,stattfinde.JöhleanReinerthv.31.12.38u.v.3.1.39. MurrbeginntmitderVorbereitungundeinerProbegrabung 48Reinerth1936,54.NachdemGrabungsplanhandeltessich einschließlichProfilaufnahmeabererstam4.5.39. beiderRekonstruktionaufderMettnauumdieaus14Hütten MesolithischeGeräte,die1929inderNähegefundenwurden, bestehendeältereSiedlungTannstock.Die„Führerhütte“ist sinddabeinichtzuTagegetreten,NotizMurr,APM. nachdemEntwurfsplanvom22.4.38ausdennebeneinanderlie- 47ZudenFreilichtmuseendesReichsbundesvgl.Ströbel1939, gendenGrundrissen17und18zusammengefaßtunderhältin 42 ff.ZudenbeidenFreilichtmuseenamBodenseeStemmer- Abb. 18: derRekonstruktioneinübergreifendesVordach.Diekorrekte Darstellunghätte,wiebeidendavorliegendenGrundrissen36, mann1939,48 ff.u.46:NachderForderungdesBundesleiters Die Rekonstruktion von Hütte 16 der „Wasserburg desReichsbundes,Prof.Reinerth,solltejederGauentsprechend 37,30,getrennterfolgenmüssen. Buchau“ im Freilichtmuseum Unteruhldingen und derEigenartseinerVorzeiteinFreilichtmuseumnachderArt 49vgl.Schöbel1994 a,24.Schöbel1994 b. desUnteruhldingerPfahlbaumuseumsbekommen.Zuden ihre Bezeichnung in den Museumsführern im 50 „FreilichtmuseendeutscherVorzeit“vgl.Ahrens1990,17 ff. Laufe der Zeit. (1. Aufl. 1931, 3. Aufl. 1938, Finckh1938 DerSekundanerClausAhrenswarimSommer1940alsBe- 9. Aufl. 1951) 52WüstanHimmlerv.20.10.38,B 319,WaltherWüst,BDC. sucherführerimFreilichtmuseumtätig.ZitateEröffnungsrede 53 Prof.Reinerthv.10.7.38,Benecke1938,251 f. MinisteriumRustanBadischesKultusministerium v.21.4.1937,GLA235,48166.

20 21 Abb. 19: Bereitsam8.November1938,fünfMannarbei- Abb. 22: Einsetzen der First - tenamAusbau,sind:„...dieerstenbeidenHäuser Erweiterungsplanung pfähle für das erste imBelag,samtdenganzenHauspfostenund vom 6.3.1939 mit den Haus im neuen Firstträgernfertiggestellt.“SobalddasHolzaus Dörfern der Stein- und Stein zeitdorf, BodmanperSchiffeingetroffenist,kannmitdem Bronzezeit. Die alten September 1938. FlechtenderWändebegonnenwerden(Abb.23). Häuser von 1922 sind auf diesem Plan nicht AuchderBohlenwegamEingangdesDorfesist mehr verzeichnet, ihr inzwischenvollständiggelegt.DerBerichtMurrs Abriß ist vorgesehen. Abb. 20 (unten): andiewissenschaftlicheLeitungenthältdenVer- Der Hüttenboden des merk,daßdasjetztnochvorhandeneHolzaus- „Führerhauses“/ „Haus AnfangSeptemberbeginneninUnteruhldingendie reicht,umdenHolzrostunddieWandpfosten des Dorfober hauptes“/ ArbeitenfürdasneueSteinzeitdorf.DieTragpfähle fürdasdritteHausaufzurichtenunddasAus- „Haus des Fischers“ im fürdasersteHaus,das„Führerhaus“ausSipplingen, steckendesdrittenHausesam8.oder9.November steinzeitlichen Dorf, werdenbeigünstigemWasserstandeingerammt stattfindet.WährendderBauarbeitenbesuchtein Anlage zum Bauantrag (Abb.19).Murrsendetam23.SeptemberdenAntrag SchulungslehrgangfürVorgeschichte,derin 6.3.1939 / 5.7.1939. aufBaugenehmigungunddieerstenPläneandas GaienhofenamBodenseetagt,dieModellwerk- BadischeBezirksamtnachÜberlingen.(Abb.20–22). stattunddasFreilichtmuseuminUnteruhldingen.54

SchwierigkeitengibtesindiesenTagenbeiden Abb. 23: GrundstücksverhandlungenfürdasSteinzeitliche Spätherbst 1938, DorfzwischenderGeschäftsführungdesFreilicht- die ersten beiden museumsundHerrnFridolinSulgerausUnteruhl- Häuser des Steinzeit- dingen.Dieserbeschwertsich,daßseinGrund- dorfes sind im Rohbau stückseitdemFrühjahrbeanspruchtwerdeund fertiggestellt. manganzwillkürlichüberesverfüge,ohnedaß mansichüberdenKaufpreiseinigsei.Erschlägt 40PfennigproQuadratmetervor.55

WeitereProblemetretenbeiderLieferungdesBau- materials,dasjaingroßenMengenherbeigeschafft werdenmuß,auf.Am14.Novemberfehltesan WeidenrutenfürdieWände.HierbekommtMurr kurzfristigeinenLastwagenzumSelbstkostenpreis vonderStadtRadolfzellgeliefert.WeitereWeiden könnenausBodmanundEspasingenbesorgtwer- den.AnfangDezember,derBauantragistnunge- PfahlröstenamRandedesSeesundvermitteln 54H. Gropengießer,SchulungslehrgangfürVorgeschichtein Abb. 21 (rechts): nehmigt,stocktunerwartetdieLieferungvonSchilf heuteschoneinenüberausanschaulichenEin- GaienhofenamBodensee,veranstaltetvonderGauverwaltung Schnitt durch das fürdieHauseindeckung.ErstnachlängerenVer- druckvondem,wasandieserStelleeinstzurBe- BadendesNationalsozialistischenLehrerbundes,VolkundVor- „Führerhaus“ im stein- handlungenkanngeeignetesSchilf,dasgebündelt lehrungundErbauungvonGenerationen–als zeit1/1939,31 ff.DieBesichtigungsfahrtenderGauschulungs- zeitlichen Dorf. Die inausreichenderMengevorhandenseinmuß,er- einelebendigeBrückeausvorgeschichtlicherZeit burgd.NSDAPKressbronna.B.kommenabMärz1939voll- Wohnböden sind auf satzweiseausderbenachbartenMauracherBucht inGegenwartundZukunftstehenwird.“ 56 Einer ständigzumErliegen,ebensodieBesuchederDeutschen Arbeitsfront(KdF),dievorherregelmäßiganreisten. Pegel 5,60 m Konstanz geliefertwerden. kurzenRedeChristianMurrsfolgtderRichtspruch eingestellt. durchdenjüngstenZimmermannundeinImbiss 55F. SulgeranVereinv.1.9.38,MurranReinerthv.8.11.38, dieVerhandlungmitHerrnF. Sulgeristkompliziert.Ende DasRichtfestfürdieerstendreiHäuserfindetam imMainaublick. NovemberwirddasGrundstückzu40PfennigproQuadrat- Samstagden10.Dezember1938statt.DerVerbo meteraußerhalbundzu20PfenniginnerhalbdesWassers berichtet:„...DiedreierstenHäuser,dasFührer- gekauft.ReinerthanMurrv.22.11.38,APM. haus,dasTöpferhausunddasHausdesWebers 56Verbovom12.12.38,StadtarchivÜberlingen. stehenvollständigeingedecktaufihrensicheren

22 23 DiePlanungenfürdieInneneinrichtungschreiten MuseumsleitunghatganzandereSorgen.Das zügigvoran.Alleinfürdas„Führerhaus“sind149 HolzfürdieSteinzeitsiedlungisttrotzgroßer NachbildungeninderModellwerkstattzufertigen AnstrengungenindererforderlichenMengenicht (Abb.25u.26). beizubringen.AlleinfürdieUnterzüge,Belag-, Wand-undFirstpfostensind800Eichenstangen MitgroßerEnttäuschungwirdnachJahrender nötig,dazukommenEichen-oderEschenhölzer Steigerungumjeweils30bis40%amJahresende fürSparrenWandundFirstpfetten.Zudemwerden derRückgangderBesucherzahlenvon70.880im 4.300EichenstangenfürdiePalisadendringend Jahre1937auf59.880imJahre1938zurKenntnis gesucht.DieForstämterSalem,Überlingenund genommen.BeiderMitgliederzahlimPfahlbau- Meersburghabenbereitsabgesagt.Vorallem vereinisteineähnlicheTendenz,eineAbnahmevon Eichenhölzerfehlenundkönneninderbenötigten 141auf118Mitglieder,zuerkennen.Überden ArtundMengenichtgeliefertwerden.Lediglich GrunddieserEntwicklungkannaufgrundfehlender dasGräflicheForstamtinBodmankanneinkleine- Unterlagennurspekuliertwerden. resKontingentinAussichtstellen.Murrmeldet am21.Februar1939daherniedergeschlagennach ImJanuar1939verlangtdieDeutscheReichsbahn Berlin,daßerimFrühjahrentgegenderPlanungen zumerstenMalPachtfürdasdemFreilichtmu- keineweiterenBautenbeginnenkann.Erwillver- seumüberlasseneGelände,aucherhebtdasFinanz- suchen,wenigstenseinenTeilderPalisadefertig- Abb. 24: Am19.DezembersetztMurrdemMaurermeister amtÜberlingenerstmalsGrundsteuer.Bürger- zustellen,welcheralsLaufstegzurBronzezeitsied- Luftaufnahme des SchwarzausUhldingeneineletzteFristfürden meisterJöhleausRadolfzellbeschwertsicham lungunbedingterforderlichist.Augenblicklich Museumsgeländes AbbruchdesaltenStrandbades,dasdenAusbau- 27.Januar,daßderReichsbundtrotzZusagenoch hättensiedenEingangsturmzursteinzeitlichenSied- vom 15.9.1938. Am arbeitenimWegeist.DasneueStrandbadistseit immerkeineAusstellungmitOriginalfundenim lung–denTorturm–derimBaugesuchvomFrüh- EinweitererVersuchzurBeschaffungvonEichen- Abb. 27: linken Bildrand ist MittedesJahreserstelltundaufdemLuftbilddeut- ScheffelmuseumalsErgänzungzumFreilichtmu- jahrnochnichtenthaltenistunddereigentlichfür rundhölzernund-stangenerfolgtimMärz.Gesucht Christian Murr, Planer das alte Strandbad im lichrechtsderPfahlbautenzuerkennen(Abb.24). seumaufderMettnaueingerichtethabe.57 Dochdie dieBronzezeitanlagevorgesehenwar–inArbeit. werden:„...1.400Stückmit8–10cmDurchmesser, des Steinzeit dorfes und Abbruch und der DerstarkeNachtfrostverhindertdasVerputzender 5,50mlang.2.200StückdergleichenStärke,4,50m Geschäfts führer des erste Teil der Land - Flechtwände. lang.30Stück14–18cmstarkund6,5 mlangso- Freilicht museums palisade für das stein - wie120Stückvon14–18cmStärkeundbiszu12m Unter uhldingen, zeitliche Dorf zu er - Länge.“AuchdieForstämterundDo- Frühjahr 1939. kennen, rechts das Führerhaus naueschingenkönnennichtliefern.Radolfzellund neue Strandbad. BodmanbietennocheinmalkleinereMengenan. Fenster PfullendorfkannkeineEichen,dafüraber700Tan-

ic Brennholz Tisch nenliefern.AufEmpfehlungdesÜberlingerForst- Vorräte Wandbrett Geschirrschrank amtesrichtetMurr(Abb.27)schließlicham29.März Tontrommel einSchreibenandenDeutschenForst-undHolz- Arbeitstisch wirtschaftsverbandinStuttgartundfrägtnach1.000 mit Bohr- Backofen StückTannenstangen.Eswerdenihm60Festmeter und Säge - Bank „Nadelderbstangen“genehmigt. apparat und Fell - bearbeitung Waffen Abb. 26: Fischereigeräte Seile Die Inneneinrichtung zweirädriger Karren einer steinzeitlichen Webgeräte Pflug Geräte Küche, maßstäbliches Bett Modell Heimatmuseum Kleider Kleider Schlafpritsche Webstuhl Abb. 25: Regentonne Rohrschach, 1936. Skizze der Innenein - richtung des „Führer - Fenster Fenster hauses“ im Dorf der 57JöhleanReichsbund Steinzeit. Zwischenboden mit Schlafbänken v.27.1.1939,APM.

24 25 DamitistdieFortsetzungderAufbau- Vordergrundgestandenhaben.Dafürsprichtnicht Abb. 31: arbeitenvorläufiggesichert–undfür nurdienachträglichePlanänderungzwischendem Steinzeitdorf Sipplingen. unsheutedielangeunbeantwortete BaugesuchundderabschließendenBauausführung „Versuch einer Wieder -er - FragenachdemZustandekommender sondernauchderWandelinderarchäologischen stel lung.“ Rekonstruk - Nadelholzpalisadefürdassteinzeitli- DarstellungdesSipplingerundBuchauerDorfes, tionszeichnung Blümel cheDorfinUnteruhldingen,anstelle derzwischen1928und1938aufBuchtitelnundin 1938 nach Reinerth. einerLaubholzpalisadewieinSipp- derGrabungsdokumentationaugenfälligist(Abb. lingenergraben,geklärt. 31–33).ErführtvoneinemPfahlbauidyll,dem DorfderPfahlbauern,zudemderPfahlbaukrieger. DieToranlage,dieeindeutigdem DasBildeineswehrhaftenDorfesgehorchtauch VorbilddesNordosttoresderGrabung1937 deninzwischeninallenLehrplänenundMuseenver- aufderParzelleStaudacherinderWasserburgBuch- ankertenGrundforderungennationalsozialistischer auentspringt(Abb.8,9,30)undimAufbaueindeu- Wertevermittlung,nichtallerdingsdemAusgra- Abb. 28: tigeAnalogienzudenToranlagenderpolnischen bungsbefundinSipplingen,dereinenschwächeren Umschlagsgestaltung AusgrabunginBiskupinzeigt,diespäterunterder PalisadenzaunohneTürmeaufweist.59 Entsprech- der Erstausgabe von Bezeichnung„SS-GrabungUrstätt/ Warthegau“ endeRichtlinienfürdenGeschichtsunterricht,der Keller-Tarnuzzer „Die aktenkundigwird 58,erfährtvordiesemHintergrund Darstellungdes„heldischenGedankens“unddes Inselleute am Boden - desHolzmangelsallerdingskeinebefriedigende „Führergedankens“, derenVermittlungunmittelbar see“, im Thienemanns- Erklärung.BeiderRekonstruktionmit„Wehr- zur„heldischenWeltanschaung“führensollte, Verlag Stuttgart, 1935. türmen“dürftedieForderungnachderDarstellung warenvonReichsinnenministerFrickbereitsam Bemerkenswert sind die der„Wehrhaftigkeit“derSteinzeitmenschenim 9.Mai1933aufeinerMinisterkonferenzheraus- hochsitzähnlichen gegebenundnachfolgendindieLehrpläneeingear- Abb. 33: Wachtürme der Rekon - beitetworden.SiesahendenMuseumsbesuch,den Rekonstruktions - struktionszeichnung, WandertagzuDenkmälernunddenpraktischen zeich nung der Wasser - Abb. 32: die sich auf Befunde Unterrichtvor(Abb.34).60 DieLehrveranstaltungen burg Buchau, Umschlagsgestaltung der Ausgrabung in der indenHeimat-undFreilichtmuseen,dieNachbil- jüngere Sied lung, „Das Pfahldorf Sipplingen“, Wasserburg Buchau dungvonSteinbeilenundSiedlungenimUnterricht nach Reinerth 1936. 2. Auflage 1938. Das Titelbild der (1927) zurückführen odergardieplanmäßigeAusgrabungmitdemKlas- Erstauflage ist in Plattform 2/1993, lassen. senlehrerstellten:„...höchstmodernepädagogische Abb. 34: auf S. 19 abgedruckt. Programmedar,derenInhaltjedochäußerstreaktio- Das Modell der Wasser - närwar.“ 61 SierekonstruiertendurcheinenRück- burg Buchau und seine 62 griffauf„germanische“UrväterfalscheIdentitäten. Erbauer, 1938. 58AkteHansSchleif,BriefeundBerichteandasSS-Ahnenerbe, BDCB288.ZurpolnischenGrabunginBiskupinvon1934bis 1939,die1940–1942vonderAbteilungAusgrabungendes Ahnenerbesfortgesetztwurde,bevorsienachdemII.Weltkrieg Abb. 29 (links): wiederdurchpolnischeArchäologenübernommenwerden konnte.Vgl.dieGrabungsgeschichtein:Popular, Umschlagsbild Falt - May1984,5,11sowieKater1974,292. blatt, des Archäolo - 59 gischen Freilichtmu - Reinerth1932,28 ff. seums Biskupin, Polen, 60ErlaßIII3120/22.6.NachrichtenblattfürdeutscheVorzeit, 1991. 1933,81 ff.GrundlageisteinRusterlaßv.17.3.33,derder deutschenVorgeschichteerhöhteAufmerksamkeitinallen Schulenzusicherte.DievonHansReinerthalsFachbeauftragter Abb. 30 (rechts): imNS-LehrerbundebenfallsvertretenenInhalteführtenzur Planskizze Hans IdeologisierungdesGeschichtsunterrichtsbisüber1945hinaus. Reinerths vom Früh jahr ZurUmsetzungindenLehrplänenvgl.Gschwendt1934, 1939 mit dem Torturm Schneider1988,129,Zeiß1927,176 fu.fürdieHeimatmuseen Roth1990,87 ff. der Landseite, aus den Bauunterlagen des 61Roth1990,89. Steinzeitdorfes. 62Roth1990,147.

26 27 AnfangApril1939beabsichtigtGeorgSulgermit –wiesiespäter1942beieinerAusgrabungan Zwischendem26.Juniund5.JulifindeteinLehr- hatten,nehmenam2.NovemberdieArbeitamBau ChristianMurrunterZuhilfenahmeeinesschiff- gleicherStellegefertigtwerden–suchtmanver- gangvonStudentendesInstitutesfürVorgeschichte wiederauf.EinweiteresVerbindungsstückander barenneukonstruiertenAusgrabungskasten,der geblich.DieNotiz:„...DieKastengrabungin derUniversitätBerlininUnteruhldingenstatt.Sie PalisadeundderBelagfürdenWehrgangentsteht. sichanscheinendschonamhannoverschenDüm- UnteruhldingenistnichtzurvollenZufriedenheit erhaltenUnterrichtinderAnfertigungvonvorge- DasDeckenholzfürdasWeberhausistbestellt.Im merseebewährthat,eineAusgrabungvorUnter- ausgefallen.“läßtlediglichdenunplanmäßigen schichtlichenNachbildungeninderModellwerk- Dezemberliegenweitere800PfählefürdiePali- Abb. 38: uhldingen(Abb.35).EineVermessungsgrundlinie Ausgangerahnen.64 stattundindenBautendesFreilichtmuseums.Im sadebereit.Bezugscheine–wieetwafürNägel– Das „Oseberg-Schiff“ wirdinland-seewärtigerRichtungdurchdenobe- AugustwerdenausMaurach170BundSchilfzum werdenausBerlinübersandt.68 InderModellwerk- im Garten der Modell - renPfahlbauvonUnteruhldingengelegt.Eine Die17.ordentlicheMitgliederversammlungdes Bundpreisvon80PfennigfürdieDachdeckungge- statt arbeitendieModellbauerFrohweinundKönig werkstatt in Unter - FlächengrabungnachSchichtenmitProfilaufnahme Pfahlbauvereinsam11.Juni1939imGasthof liefert.InderWerkstattwirdeinModelldesOse- sowiederHolzbildhauerLang. uhldingen. istgeplant.63 IneinemArtikelmitderÜberschrift KronehörtdenJahresberichtGeorgSulgers,einen bergschiffsfürdiegeplanteAusstellung„Frauund „DiePfahlbauzeitwirderforscht“berichtetdieBo- KassenberichtHerrnDalletsunddenGeschäfts- Mutter,LebensquelldesVolkes“,gefertigt(Abb.38). denseerundschauetwasspäterüberdasneueAus- berichtProf. Dr. Reinerths,dertrotzdesBesucher- Esistvorgesehen,diesesSchiffderKöniginOsa grabungsgerät:„...DerKastenwirdvonzwei rückgangsalszufriedenstellendbezeichnetwird. aufdemReichsparteitaginNürnberg,derdenTitel Pontonsgetragen,diebeiBedarfgeflutetwerden Dr. WernerHüllesprichtbeigroßersommerlicher „ParteitagdesFriedens“tragensoll,zuzeigen.Die können.ZumAuspumpendes4 x4mfassenden, Hitzeüberdie:„GermanischeBauernkulturam AbsagedesReichsparteitagesaufgrunddeseinset- 2 mhohen,schiffbarenAusgrabungskastenisteine SchwäbischenMeer“.AnschließendgehteszuFuß zendenZweitenWeltkriegesimSeptember1939 Schlammpumpemit2 PSvorhanden.“Weitere insFreilichtmuseum.Ab14.30Uhrwerdendie führtjedochzurAbsagederAusstellunginNürn- Untersuchungenmitdieserhochinteressanten,mo- dreineuerrichtetenPfahlbautenderSteinzeit,zwei bergundzumAufbauderAusstellungseinheitim Abb. 35: bilenundnachBeliebenabsenkbarenGrabungs- davonsindvollständigeingerichtet,einTorturm BerlinerKaiser-Friedrich-Museum.66 Christian Murr beim einheitsindvorSipplingengeplant.EinVermes- undeinTeilderLandpalisadebesichtigt.Landes- Zusammenbau des sungsplan,eineZeitungsnotiz,einBild,eineTrans- kommissärWöhrleundLandratDr. Maierhalten DurchdieEinberufungdesWerkstattleitersund schiffbaren Ausgra - port-undeineWirtshausrechnungausSipplingen Ansprachen.Prof. Dr. Reinerthführtdurchdie GeschäftsführersMurrübernimmtabEndeSeptem- bungs kastens, Frühjahr sindalleswasvondieserUntersuchungerhalten fertiggestellteTeilanlagedesSteinzeitdorfes berHerrBruggervertretungsweisedieGeschäfts- 1939. ist.Funde,ProfilpläneodereinGrabungstagebuch (Abb.36,37).65 leitungunddieBerichterstattungnachBerlin.Aus einemSchreibenvom5.Oktober1939istzuerfah- ren,daßbereitseingroßerTeilderPalisadeund desWehrgangssteht,dasvorhandeneHolzaber Abb. 39: baldwiederaufgebrauchtseinwird.DieHolzze- Georg Sulger (1866– mentarbeitenamWeberhaus,dasgeradeinArbeit 1939) ist,sindabgeschloßenundderLehmüberstrich in seinen Pfahlbauten. derbeidenimFrühjahrerrichtetenHäuserwirdin Kürzeerfolgen.

Am30.Oktober1939stirbtunerwartetGeorg SulgerimAltervon73Jahren.DiePfahlbauten 63 verlierenmitihmihrenGründer,PatronundErfin- AntragaufAusgrabungs- genehmigung:Reinerthan der.EinerfülltesLeben,dasmehrals60Jahreim BadischenKultusminister DienstederPfahlbauforschungstandundvomFun- Wackerv.8.2.39;Geneh- desammelninderKindheit,demAusgrabenund der migungdurchGarscha VermittlungderFundstellenkenntnisandieWissen- 27.2.39;durchKultusminis- schaftlerbishinzurErstellungvonPfahlbaudörfern terium6.3.39,GLAKA 235/48166. fürdieFörderungdesFremdenverkehrsseines OrtesunddamitderanschaulichenVermittlungdes 64HülleanReinerth Abb. 36 (rechts oben): Abb. 37 (rechts unten): Pfahlbaulebensführte,istzuEnde(Abb.39).67 v.18.4.39,APM. Die Eröffnung des Steinzeitdorfes am 11.6.1939 20.7.1939. Das Dorf der 65JahresberichtdesPfahl- (von links nach rechts: Prof. Reinerth, Besucher - Steinzeit ist zur Hälfte NachderBeerdigungdesAltbürgermeistersgehen bauvereins1938–40. führer Brugger, Landrat Dr. Maier, Alt-Bürger - Reinerth1973,32. fertiggestellt. Die Gelän - dieArbeitenamsteinzeitlichenDorfundinder meister Dallet, Alt-Bürgermeister Sulger). 66 derstangen am Land - Modellwerkstattweiter.DieHilfsarbeiterMaierund Hülle1940,57 ff. steg werden eingesetzt. Scheidegg,diewegenErntearbeitenausgesetzt 67Sulger1941.

28 29 Diealten,1922errichtetenSteinzeitbautenhaben VomAusbaudesInseldorfes„WasserburgBuchau“ undkurzdaraufu.k.gestelltwird,mietetbeiKarl BOllMUS 1970 •r. Bollmus, DasAmtRosenbergundseine imHerbstdesJahresausgedientundwerdenseit undderErrichtungeinesfrühalamannischenHofes SernatingerimGasthausMainaublickeineGarage Gegner,StudienzurZeitgeschichte,Stuttgart1970. derEröffnungderdreiNeubautennurnochalsLa- anLandsprichtjedochniemandmehr.Offensicht- undrichtetsichdortbisMitteSeptembereinepro- BOllMUS 1990 •r.Bollmus, AlfredRosenberg–„Chef- gerhäuserfürBaumaterialienundFundegenutzt. lichsinddieSchwierigkeitenbeiderBeschaffung visorischeWerkstattein.ImFreilichtmuseumkön- ideologe“ desNationalsozialismus,R. Smelser/R.Zitelmann Siesollenabgerissenwerden.Etwasverfrühtberich- vonBaumaterialundArbeitskräften.Allegroßen nenbisEndeOktober1940diePalisaden,Türme (Hrsg.),DiebrauneElite:22BiographischeSkizzen,223ff., tetP. H. Stemmermann,derkommisarischeDozent PlänewerdendaheraufdieZeitnachdemKriege undWohnbauten,zumindestvonderAußenseite 2. Aufl.Darmstadt1990. fürVorgeschichteanderHochschulefürLehrer- verschoben.DieKassiererinwirdausGründendes her,vollendetwerden.DreiHäuser,dasHausdes bildung,KarlsruheinderzweitenJahreshälfteschon Besuchermangelszum31.12.1939entlassen.Alt- Steinhauers,dasHausdesHolzschnitzersunddas BUrGer eT Al. 1984 •O. Burger, W. Bux, W. Hutter, vomVollzugdieserMaßnahme.69 Postkartenund bürgermeisterDalletausMülhofenübernimmt Versammlungshaus,wartenzudiesemZeitpunkt H. Kley, G. Zipf, NationalsozialismusinÜberlingenund PlakatemitdereinretuschiertenGroßplanungdes ehrenamtlichdieAufgabeanderMuseumskasse. nochaufdieFertigstellungihrerInneneinrichtung.71 Umgebung,GeschichteamSee,hrsg.vomKreisarchiv FreilichtmuseumssindbereitsimUmlauf(Abb.40). Mit16.390BesuchernwurdeimJahre1940,kriegs- Bodenseekreis,Friedrichshafen1984. MitteJanuar1940arbeitetdieBelegschaftunter bedingt,nurnochetwaeinViertelderBesucher- COrNI 1990 •G. Corni, RichardWaltherDarré–Der„Blut BruggeranderLandseitederPalisade,mitderSee- zahlendervorangegangenenJahreerreicht. undBoden“-Ideologe,R. Smelser/R. Zitelmann(Hrsg.), seitesollnochgewartet,mitdemHausdesStein- DiebrauneElite:22BiographischeSkizzen,15 ff.,2. Aufl. hauersunverzüglichbegonnenwerden.70 DieLie- Darmstadt1990. ferung von250BundmittelstarkemSchilfaus AnschriftdesVerfassers: Wahlwies(Bundumfang1.00 m)erfolgtimApril. eGGerS 1974 •H. J.eggers, EinführungindieVorgeschichte, Dr.GunterSchöbel München,2.Aufl.1974. DieGeneralversammlungdesPfahlbauvereinsam Pfahlbaumuseum eMMerICH 1971 •W. emmerich, ZurKritikderVolkstums- 7.April1940,unterVorsitzdesstellvertretenden Strandpromenade6 ideologie,Frankfurt1971. VereinsführersDr. Maier,erklärt,nachVorschlag D-88690Unteruhldingen durchdenReichsbund,denSohnGeorgSulgers, FINCKH 1938 •l.Finckh, KleineStadtamBodensee, Friedrich,zumneuenVereinsführer.EinVortrag Bühl1938. vonDr. StröbelausBerlinüber:„Leibesübungund FrANK 1988 •C. Frank, DerReichsnährstandundseineUr- Sportinvor-undfrühgeschichtlicherZeit“erheitert sprünge,Struktur,FunktionundideologischeKonzeption, undbelehrtdieAnwesenden.DiesistderZeitung Literatur: DissertationUniversitätHamburg1988. zuentnehmen.EndeAprilübernimmtFrl. Dr. Gerta SchneideranstelledeseingezogenenChristianMurr ACKerMANN 1990 •J.Ackermann, HeinrichHimmler– GSCHWeNDT 1934 •F. Gschwendt, Handbuchfürden Abb. 40: dieMuseumsleitunginUnteruhldingen. ReichsführerSS,R.Smelser/R.Zitelmann(Hrsg.), UnterrichtderdeutschenVorgeschichteinOstdeutschland, Postkarte von Unter - DiebrauneElite:22BiographischeSkizzen,115ff., Breslau1934. uhldingen 1939. Unerwartetfälltdannam30.AprildieModellwerk- 2. Aufl.Darmstadt1990. HANSel 1991 •B. 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32 33 8.Benz,Erich Überlingen 57.Kuttruff Konstanz 106.Sander Offenburg 1938 - 1940 9.Bilger Ulm 58.Klaeber Berlin 107.Sülzle Stuttgart 10.Bodensee-Zeitung Überlingen 59.Lang Unteruhldingen 108.Sparkasse Heiligenberg Am16.Januar1938übergibtderPfahlbauvereindasFreilicht- 11.Bauder,H. Überlingen 60.Levinger Wiesbaden 109.Sayer Oberuhldingen museumdemReichsbundfürdeutscheVorgeschichte,Berlin 12.Brennlin,K. Friedrichshafen 61.Landw.Wintersch. Salem 110.Saile Unteruhldingen 13.Bommer Überlingen 62.Dr.Lobes Düsseldorf 111.Sick Unteruhdlingen 1938 14.Balzer St.Gallen 63.Lampe Unteruhldingen 112.Schlegel Überlingen Besucher Pfahlbauten: 59.880 15.Christ,Leo Düsseldorf 64.Löffelholz Unteruhldingen 113.Schmaus Oberhof Mitglieder: 118 16.Delliehausen,Th. Frankfurta.Main 65.Lehmann Unteruhldingen 114.Schneider,Frl. Unteruhldingen 17.Delliehausen Frankfurta.Main 66.Lehmann,Frau Unteruhldingen 115.Schneider,M. Oberuhldingen 1939 18.Dietrich,Emil Unteruhldingen 67.Mezger Überlingen 116.Schumacher Konstanz Besucher Pfahlbauten: 58.672 19.Dörr,Direktor Überlingen 68.vonMerkaz Stuttgart 117.Dr.Schneider,Frau Stuttgart Mitglieder: 124 20.Dallet Mühlhofen 69.Maucher,Karl Unteruhldingen 118.Schnetzler Heidelberg 21.Dierenbach,Prof. Freiburg 70.Martin,O. Unteruhldingen 119.Schneider,Dr. Stuttgart 1940 22.Darré Berlin 71.Meiß Salem 120.Scherrer St.Gallen Besucher Pfahlbauten : 16.390 23.Detmer Stuttgart 72.Maier,H. Deisendorf 121.Strobel Unteruhldingen Mitglieder: 125 24.Dahmen,Apotheker Meersburg 73.Martin Karlsruhe 122.Steinhart Ettenheim 25.Dahmen,Frau Meersburg 74.Mühlhäuser Unteruhldngen 123.Udry Unteruhldingen Vorstand: 26.Dahmen,Fräulein Meersburg 75.Maier,Johann Oberuhldingen 124.Uhl Oberuhldingen 1.Ehrenvorsitzender:AltbürgermeisterGeorgSulger, 27.Dreher, Oberuhldingen 76.Maier,W. Oberuhldingen 125.Vahle Hagnau Unteruhldingen. 28.Eckert München 77.Moser Unteruhldingen 126.Wenk Seefelden 2.Vorsitzender:Prof. Dr. HansReinerth,Berlin. 29.Ehrler Oberuhldingen 78.Mansolf Frankfürta.Main 127.Winterhalter Unteruhldingen LeiterdesFreilichtmuseums. 30.Eckhard Potsdam 79.Münch Unteruhldingen 128.Wagner Oberuhldingen 3.Beiräte: 31.Fuchs,Dr. Stuttgart 80.Mattes Stuttgart 129.Waag,Pfarrer Meersburg AltbürgermeisterDallet,Unteruhldingen. 32.Feyel Überlingen 81.Matschoß Berlin 130.Willibald Überlingen ReichsbauernführerReichsministerR. WalterDarré,Berlin 33.Fuchs Unteruhldingen 82.Metzner Berlin 131.Waldschütz Überlingen (ständigvertretendurchLandwirtschaftsratDr.Dethgen,Berlin). 34.Geiger,Andreas Unteruhldingen 83.Maier,Landrat Überlingen 132.WenkI. Unteruhldingen Dr. BrunoLeiner,Konstanz,LeiterdesRosgartenmuseums. 35.Geiger,Johann Unteruhldingen 84.Maier,Dr. München 133.Wildhagen Kitzinger KreisleiterMensch,Überlingen. 36.Gasser,Emil Unteruhldingen 85.Netter Frankfurta.Main 134.Walter Überlingen LandratDr. Maier,Überlingen. 37.Gocht,Frl. Unteruhldingen 86.Nell Mimmenhausen 135.Weigt Mannheim OberforstratMeiß,Salem. 38.Gruler,H. Maurach 87.Obser Meersburg 136.Walter,Pfarrer Seefelden OrtsgruppenleiterA. Rinkenburger,Unteruhldingen. 39.Gruler,E. Maurach 88.Dr.Ruoff,Frl. Unteruhldingen 137.Weiß Stuttgart Prof. Dr. Schmid,St. Gallen,PräsidentdesBodenseegeschichts- 40.Groß,jun. Reutlingen 89.Reuberling Unteruhldingen 138.Zimmermann,Dr. Meersburg vereins. 41.Große-Allem Köln 90.Reinerth,Hans,Prof. Berlin 139.Groß,E. Dr. P. Stemmermann,Karlsruhe,LandesleiterBadendes 42.Gemeinde Oberuhldingen 91.Ritter Unteruhldingen 140.Knauß Unteruhldingen ReichsbundesfürDeutscheVorgeschichte. 43.Hofmann Oberuhldingen 92.Rohrbacher Ittendorf 141.Rimmele,Georg Unteruhldingen BürgermeisterHermannWinterhalter,Unteruhldingen. 44.Hoerr,sen.Heisestr. Oberuhldingen 93.Sulger,Georg Unteruhldingen 142.Huck,Frau Unteruhldingen GeschäftsführerdesFreilichtmuseums: 45.Häußler,Frau Unteruhldingen 94.Sulger,Friedrichsen. Unteruhldingen 143.Löhle Überlingen PräparatorChristianMurr,Unteruhldingen. 46.Hillemannn Unteruhldingen 95.Sulger,Friedrichjr. Unteruhldingen Vereinsführerab1940:FritzSulger,Unteruhldingen. 47.Hofmann,Frl. Essen 96.Sulger,Carl Unteruhldingen 48.Hans,Pfarrer Heidelberg 97.Sulger,Heinrich Unteruhldingen 1 9 3 7 49.Himmler München 98. Sulger,Josef Unteruhldingen Bildquellennachweis: 50.Holch Unteruhldingen 99.Sernatinger,Karl Unteruhldingen Vorstand: 51.Kur-u.Verkehrsverein Überlingen 100.Sernatinger,H. Unteruhldingen AltbürgermeisterDallet,Mühlhofenübernimmtdie Abb.3,11: S. Lauterwasser,Überlingen 52.Klemm,A. Überlingen 101.Sernatinger,D. Zizenhausen SchatzmeisterstelledesverstorbenenPhilippLang Abb.5: SchriftendesVereinsfürGeschichte 53.Klemm,Dr. Überlingen 102.Sernatinger,Frau Zizenhausen Besucher Pfahlbauten 1937: 70.880 desBodensees1936,S.4 54.Klingenstein Oberuhldingen 103.Seeber Mannheim Besucher Strandbad 1937: unbekannt Abb.34: nachGermanenerbe1938,S.23 55.Keßler München 104.Souchay Meersburg Mitglieder 1937: 141 andere: APM 56.Kreß Unteruhldingen 105.Speck,Fabrikant Mühlhofen

34 35 Der besondere Brief Ein bronzezeitlicher Strand bei Ludwigshafen Anlaß: Eine Antwort auf die Einladung zur Jahreshauptversammlung (Bodenseekreis, Überlinger See) des Pfahlbauvereins am 15. März 1936 Wolfgang Ostendorp, Christiane Froböse

Wiesbaden,10.Maerz1936 1. Einleitung Thelemannstrasse5

MeinlieberHerrBürgermeister! Bei der erforschung der zirkumalpinen Seeufer- und Moorsiedlungen spielte von Anbeginn an die Frage WennichmichnichtmeinersonstigenGewohnheitzuwidersofortfürdie eine rolle, ob die Häuser auf trockenem Untergrund freundlicheEinladungzurHauptversammlungdesPfahlbauvereinsbedankt gebaut waren, oder sich auf Pfählen über den habe,soistdaswederNachlässigkeitnochUndankbarkeit.ImGegenteil.Ich Wasserspiegel erhoben (zuletzt Smolla 1981, warnochniesodankbarfürdieEinladung,wiediesesJahr,indemmichdie Strahm 1983, Schlichtherle 1985). AuswirkungenderinnerenpolitischenVerhältnissesoschwerundharttreffen. EineganzeAnzahlvonVereineninStadtundBezirkÜberlingens,denenich Welches mögen die Gründe gewesen sein, daß im seithermitgroßerLiebealsMitgliedoderineinerEhrenstellungangehört 40. Jahr hundert v.Chr. neolithische Bauern ihre hatteunddieichteilweisemitzugründengeholfenoderangeregthatte,haben Sied lungen unmittelbar am Ufer errichteten, wel-

michstillschweigendinihrenListengestrichen.DaßderPfahlbauvereindies ches waren die Ursachen dafür, daß die 500 m nochnichtgetanhat,bezw.derZwangeszutun,nochnichtanihnherangetre- Seeufersiedlungsweise im 9. Jahrhundert BC tenist,wirktwahlhafttröstlichaufmich,undwirdmiraucheinTrostsein,wenn plötzlich abbrach? Die Ver mutung liegt nahe, Hermann Levinger (1867 – 1944) dieseNotwendigkeiteinmalandenVerein,oderanmichherantretensollte. daß Seespiegeländerungen hierbei eine rolle Abb. 1: Altlandrat von Überlingen, Gründungsmitglied des gespielt haben könnten. Ludwigshafener Glazifluvialtal Pfahlbauvereins (1. von rechts, sitzend), hier mit Magesaberkommen,wieeswill,odermuß,derVereinwirdmirimmerlieb mit Lage der Profilsäulen LHP-1 u. LHP-2 (LHP), Großherzogin Luise von Baden (der Witwe von undtreubleibenunddasBewußtseinmitIhnenzusammendieIdeeeinerPfahl- DieUntersuchungderPegelchronologieistdaher einer jungneolithischen Fundstreuung Friedrich I. von Baden), bei einem Lazarett be - baurekonstruktioninUnteruhldingenausgehecktzuhaben,einederschönsten einwichtigesElementbeiderRekonstruktionder (JN, Schlichtherle, mündl. Mitt.), suches in St. Leonhard, Überlingen (ca. 1917). ErinnerungenanmeineeinstigeWirksamkeit!MitFreudehabeichebenim natürlichenLebensbedingungenderneolithischen den Stationen Ludwigshafen-Seehalde (LD) (Foto: S. Lauterwasser, Überlingen) „Seebote“gelesen,wiepraechtigunser„Sorgenkind“sichentwickelthatund undbronzezeitlichenBevölkerungsgruppen.Die mit frühbronzezeitlichen Kulturschichten, und wiegesundesheutedastehtundwiegetrostesindieZukunftschauendarf. RekonstruktionfrühererSeespiegelständestütztsich Ludwigshafen-Holzplatz (LU) mit frühbronzezeit- HoffentlichhatesauchdaGlück,Sie,lieberHerrBürgermeister,nochrecht aufsedimentologische undufermorphologische lichen Streufunden, sowie der Position römischer langealsväterlichenFührerundtreuestenBeraterundimverehrtenHerrn Zeugnisse,diemitdemdamaligenSeespiegelbzw. (VR –Villa Rustica, Z – Streuung von Ziegeln) und LangdietreusorgendeMutterzubesitzenundzuverehren.GrüßenSieLetz- mitderformendenKraftderBrandung,ineinem alamannischer (AG – alamannisches Grab) Funde. teren,bitte,rechtherzlichvonmir! bestimmtenZusammenhangstehen.Könnendie Nach Angaben aus Stather (1993), Garscha (1970), betreffendenSchichtenmitmodernenMethoden Ortsakten des Landes denkmalamtes Bad.-Württ., MitFreudegedenkeichauchdernettenStunde,dieichimletztenSommermit datiertwerden,soerhältmaneinSeespiegeldatum, Außenstelle Hemmenhofen, sowie mündlichen IhnenBeidenundmitdenliebenBürgermeisternDalletundHofmannverbrin- alsoeinenZeitpunkt,andemeinbestimmter Auskünften von H. Schlichtherle. gendurfte.ObmirwohlnocheinmaleinWiedersehenamschönenSeever- (Mittel-) Wasserstandvorgeherrschthat.Abererst Höhen in m NN. Kartengrundlage: gönntseinwird?IchwilleshoffentrotzallerBedenken. eineumfangreicheSerievonSeespiegeldatenläßt Orohydrographische Karte 1:50 000. sich zueinerJahrtausendeüberstreichendenPegel- InzwischenlebenSierechtwohl,lieberalter chronologieverbinden. FreundSulger,grüßenSiedieliebenIhrigen undseienSieselbstgegrüßtundnochmals Strandablagerungen,dieimunmittelbarenBran- herzlichbedanktvon dungsbereichgebildetwurden,oderWechsel zwi- schenseebürtigen(limnischen)undlandbürtigen (terrestrischen)Ablagerungensindvonbesonderer Ihremalten AussageschärfehinsichtlichderRekonstruktion Levinger einesfrüherenMittelwasserstandes(MMW).Eine Georg Sulger (1866 – 1939) solcheSituationwurdeineinerBaugrubein Pfahlbauforscher und Bürgermeister in Unter uhl - LudwigshafenamNW-EndedesÜberlingerSees dingen. Erster Vorsitzender des Pfahl bau vereins. (Bodensee)angetroffenunduntersucht. (Foto: J. Udry, Unteruhldingen)

37 36 2. Lage der untersuchten breitenGlazialtalsderGletscherstände7und8,das Abb. 3b: Profilsäulen heutenurnochvomMühlbachdurchflossenwird Lithostratigraphische (Abb.1). Gliederung der Profilsäulen LHP-1 und InderunmittelbarenUmgebungderProfilposition LHP-2. führtdasGießbächlevorbei,dasanderNW-Flanke Die Einheiten der litho- desSchnabelberges(ca.520mNN)entspringt,und stratigraphischen durcheinenTobelamöstlichenOrtsrandundamGe- Grobgliederung (LE 1, wann„Immengarten“vorbeidemSeezufließt.Der 2 u. 3) der beiden Kiesige geologischeUntergrunddesTalausgangesbesteht Profilsäulen entspre- Schwemmsande aussandigenAbschlämmassen,diedurchHangero- chen einander. (keineSeewasser- sionderumgebendenHänge(UntereSüßwasser- Höhenangaben in bedeckung) molassemitz.T.geringerMoränenüberdeckung, m NN n.S. Erb&al.1961)entstandensind.

DerjährlicheWasserspiegelgangdesBodensees wirdwesentlichdurchdenZuflußausdemAlpen- gebietbestimmt(79,7%desAbflußanteils),so daßderSeeseinenHochwasserscheitelnormaler- Sandiges weiseimJuni/Julierreicht(mittl.Hochwasserim Anmoor Zeitraum1937/87:396,45mNN),wennhochalpine Abb. 2: ImMai1991wurdeinderParkstraßeinLudwigs- SchneeschmelzeundNiederschlagsmaximaimVor- Bergung der Profilsäule hafen(Lkrs.Konstanz,Gem.Bodman-Ludwigs- alpengebietzusammenfallen.DieNiedrigwasser- LHP-1. hafen,Top.Karte1:25000(TK25)8120Stockach, ständeliegenimWinterhalbjahr,wenndiehochal- r=35.04,495,h=52.97,475)eineBaugrubegeöffnet, pinenNiederschlägealsSchneefestgelegtwerden indereineinteressanteSchichtabfolgeauslimni- (mittl.Niedrigwasser1937/87:394,53mNN)Der schenundterrestrischenAblagerungenzutagetrat. MMW-Standbeträgt395,28 mNN(Luft&al. Seesedimente UnterschwierigenVerhältnissenwurdenzwei 1990).GleichzeitigistdasWinterhalbjahrdieZeit (Seewasser- Profilsäulen,LHP-1u.LHP-2,geborgen,von stärkster bedeckung) denenabernurdieerstgenanntesedimentologisch untersuchtwurde(Abb.2).EineAufnahmeder Wind-undWellenaktivität(Mühleisen1977), Profilwanderfolgtenicht.DieErgebnissederProfil- wobeidieUferbeiLudwigshafenwenigStark- säuleLHP-1 werdenhiervorgestellt. windeerhalten,dasieringsumdurchhoheBerg- rückenabgeschattetsind.DieHauptwindrichtung, DieEntnahmepositionliegtinca.50mEntfernung unddamitauchdieRichtungdesuferparallelenSedi- vomheutigenSeeuferamAusgangeinesknapp1km menttransportesistWbisSW.

Abb. 3a: carbonat- carbonat- Steine Kies reicherSand reicherSilt Skizze der untersuchten Profilwand mit der Lage der Profilsäulen LHP-1 carbonat- carbonat- Anmoor Holzkohlen und LHP-2 sowie der angespülten armerSand armerSilt Baumstämme Alnus-1 und Alnus-2; 15 cmm Höhenangaben in m NN n.S. Holz Rinde Mollusken Schill

38 39 3. Untersuchungsmethoden AufdieEntnahme-,Präparations-undAufberei- tungstechniksowieaufdiechemischeAnalytik unddieMethodikderPartikelanalysekannandie- DieumweltgeschichtlicheRekonstruktionstützt serStellenichteingegangenwerden;eineausführ- sichimwesentlichenaufdiegeochemischeAna- licheDarstellungfindetsichbeiOstendorp(1995). lyseunddieUntersuchungdespartikulärenInhalts derunterschiedenenSchichtkörper,diealsLE (lithologischeEinheit)abgekürztwerden.Dabei spieltdieHerkunftderschichtbildendenMateri- 4. Ergebnisse alieneinegroßeRolle.Vereinfachendkönnen (a) limnigene (imSeeentstandene), (b) telmatisch-sedentäre (annassenOrtenent- DieindenProfilsäulenLHP-1undLHP-2ange- standene,nichttransportierteundunterFeucht- troffeneSchichtabfolgeläßtsich,vonuntenbegin- bedingungenabgelagertePartikel), nend,grobindreiGruppengliedern(Abb.3au.b): (c) terrigene (aufLandoberflächenentstandene) Partikelverteilung: Ostracoden- Characeen-Oogonien: Mollusken-Schalen: oderfluvial (durchBächeundFlüsse)trans- (1) limnigene Carbonatsedimente angegeben ist die Kon - Schalenhälften: wurden im Siebrück - Schneckengehäuse und portierte,und (lithologischeEinheiten1.1.1bis1.5.2) zentration der Partikel wurden im Sieb rück stand stand 0,20 – 0,63 mm Muschelschalenhälften; im dekadisch logarith- 0,20 – 0,63 mm gezählt, gezählt, alle and. Partikel (d) anthropogene (durchdenMenschenerzeugte) (2) sandiges Anmoor (LE2) mischen Maßstab alle and. Partikel in in den Fraktionen Sedimentbestandteile (3) kiesige Schwemmsande (LE3.1bis3.5) [lg (Partikelzahl den Fraktionen 0,63 –20,0 mm; unterschiedenwerden(zurInterpretationdersedi- kg-1 TS)]; 0,63 –20,0 mm; mentologischenParametervgl.Ostendorp1990). DienachfolgendenBeschreibungenbeziehensich Telmatisch-sedentäreKomponentenfehleninder aufdieVerhältnisseinLHP-1,dadiezweiteProfil- dersichbeispielsweiseringsumZweige, Abb. 4: ProfilsäuleLHP-1.JenachÜberwiegendereinen säulezwargeöffnetundstratifiziert,abernichtse- StengelundWurzelnvonGehölzen, Ergebnisse der sedi- oderderanderenKomponentesindSedimenttrans- dimentologischuntersuchtwurde. Gräsernusw.niederschlägt.Bildungsort mentologischen Anal - portund-ablagerungunterlimnischenoderunter sindkleineBächeundSickerwasseraus- yse der Profilsäule terrestrischen/fluvialenBedingungenvonstatten DielimnigenenCarbonatsedimentestellenUfer- tritteimHinterland,aberauchamBoden- LHP-1. gegangen. ablagerungendar,dieunterWelleneinflußingerin- see-Uferselbst.ImKernLHP-1deutensie germittlererWassertiefeentstandensind.Siesetzen aufdieNäheeinerBachmündunghin. sichüberwiegendausbioge- nenCarbonaten,klastischen DielaminiertenCarbonatederSchichtab- Carbonatenundsilikatischen folgele 1.1.1 bis 1.2.2 repräsentieren Anteilenzusammen.Der wahrscheinlichzweiStarkwindereignisse, Gesamt-Carbonatgehaltistmit wobeizunächstbeistarkerBrandungdie 450bis647 mgg -1 fürSee- jeweilsimLiegendenbefindlichenSchich- kreide-Sedimenterechtgering, tensuspendiertundausgewaschenwur- währendtypischseebürtige den,sodaßsichdiegrobenundschweren Partikel,z.B.Muschel-und Partikelanreicherten(LE1.1.1bzw.1.2.1). Schneckenschalenreste,Fort- BeinachlassendemWellengangkamendie Kristallingesteine: anthropogene Partikel: terrigene Partikel: Quarzite und Summe aus Holz kohlen, Summe aus Struktur - pflanzungskörpervonArm- feinenFraktionensowiedieleichteren silikatische Gesteine verkohltem Grob- und detritus, Holz, Moos- leuchteralgen(Characeen- organischenPartikelzumAbsatz.DieAb- Struktur detritus, Fisch - Resten, Rinden- Oogonien)undSchalenklappen lagerungdiesesinsgesamt16 cmmächtigen wirbeln u. schuppen, Stücken und Ästchen. Knochen splittern, dermeistunter2mm kleinen Schichtpaketesdürfterelativschnell,vielleichtnur Silex-Splittern und Muschelkrebschen(Ostra- währendzweierHerbststurmzyklenvorsichgegan- Haus lehmfragmenten; coden)reichlichvertretensind gensein.FürdenMittelwasserstandwirdeineKote (Abb.4).Demgegegenüberfällt zwischen396und397 mNNangenommen.Aus Hauptkomponenten: Mg/Carbonate: Korngrößenverteilung: 14 1 schwarz – org. Subst. angegeben ist das schwarz – Kies dieAbundanzvonQuarziten derLE1.2.2liegteine C-Datierung vor,dieje- Dienachobenfolgendenle 1.3.1 bis 1.5.1 sind punktiert – Ges.-Carbonat, molare Verhältnis von (> 2,0 mm Korndurch messer), undsilikatischenGesteinskör- docheinbedeutendjüngeresDatumliefertealsvier nichtlaminiertundenthaltendeutlichmehrterrigene weiß – Ges.-Silikat Mg zur Summe der punktiert – Sand nerndeutlichab.Bemerkens- weitereDatierungenimHangenden(s.u.).Wirgehen PartikelundHolzkohlen(Abb.4).Diesdeutet 1 (als Differenz auf 1000 mg/g TS) Erdalkali-Ionen [mol (0,063 - 2,0 mm), Lab.-Nr.Ua-4154, mol-1] weiß – Silt + Ton wertsinddiehäufigenWurzel- daherdavonaus,daßdasDatumausGründen,die aufeinenweitergesunkenenWasserstandhin. Univ.Uppsala,Holzkohle, (0,002 – 0,063 mm bzw. < 0,002 mm) krusten.SiebestehenausKalk, sichnichtmehrrekonstruierenlassen,falschist. AndererseitssindGesamt-Carbonatgehalt(bei 14C-Alter670±85BP

40 41 abnehmendemAnteilklastischerCarbonate,aus- trumanpflanzlichenGroßresten4 stütztdiese Inter- dererAussageschärfesindSituationenmiteinem BodenseewieauchananderenSeenkeineUfer- gedrücktdurchdasmolareVerhältnisMg/Carbo- pretation,obwohldasArteninventarfüreinegesi- stratigraphischenWechselvonlimnischerundter- siedlungennachweisenließen(vgl.z.B.Schlicht- nate),sowiedieHäufigkeitvonOstracoden-Schalen cherteStandortanalysezugeringist.DieSchicht- restrischerSedimentation,sowieesauchbeidem herle,imDruck).BisherwurdenSeespiegelan- gestiegen,sodaßletztendlichkeinesichereAus- dickenimmtvon7 cminLHP-1auf30cmin hiervorgestelltenProfilderFallist. stiege fürdielandeinwärtigeVerschiebungder sagemöglichist. LHP-2zu,wobeidieUnterkanteinRichtungSee Dörferverantwortlichgemacht(Gaillard1985, von396,4auf396,2 mabfällt.DasAlteristnicht AnderBasisderProfilsäuleLHP-1stehenlimni- S.164–165).DieseHypothesekanndurchdiehier Dasschwachlaminierte,feinkörnigeCarbonatsedi- datiert,jedochwirdangenommen,daßdieBildung scheSedimente,dienichtsicherdatiertwerden vorgelegtenBefundenichtgestütztwerden. mentle 1.5.2 amTopderSeekreidesequenzist einigeZeitnachdemAbsinkendesWasserstandes konnten.IhreAblagerungfälltaberindieZeitvor gekennzeichnetdurchgeringeGesamt-Carbonatge- begannundlängereZeitandauerte. dem14. JhBC,alsowahrscheinlichindasmittlere AnschließendkameszurBildungeinesanmoorigen halte,wobeidieCarbonatkomponenteähnlich Subboreal.AberaucheindeutlichhöheresAlter Bodens,dernachAusweisseinerpartikulärenZu- Mg-reichist,wiediederSchwemmsandeLE3. DieAnmoor-Schichtwirdvonleichthumosen,kie- kannnichtausgeschlossenwerden.Derseinerzeitige sammensetzungnichtnennenswertdurchSeeein- Nebentypischterrigenenbzw.anthropogenen sigenSchwemmsandenüberdeckt(le 3).Eshan- mittlereSeespiegeldürftezwischen396und397m schwemmungenbeeinflußtwurde.Dagegenkam PartikelnenthältdasGemengeauchhoheKonzen- deltsichinsgesamtumAblagerungen, diedurch gelegenhaben.ZurBildungderSedimentetrugen esvonderLandseiteherzugeringfügigenÜber- trationenanOstracoden-SchalenundCharaceen- BodenerosionundfluvialenTransportandieProfil- sowohlSeekreide-Einschwemmungenalsauch schwemmungendurcheinennahenBach(Vor- Oogonien.OffensichtlichwurdenhierSchwemm- positiongetragenwurden.Füreinenfluvialen Delta-Sandebei,dieentwederdirektvondenum- gängerdesheutigenGießbächles).Imübrigen lehme,dievonderLandseiteherandenStrand TransportsprechenauchdieingeringerMengevor- liegendenHängen,oderaberdurchUfererosion aus wardieBildungdiesesBodenseinehydrologisch transportiertwurden,vomWellenschlagaufge- kommendenDeckelderWasserschnecke Bithynia. demScheitelbereichdeseigentlichenMühlbach- eherruhigePeriodemitMittelwasserständenum nommen,mitSeeablagerungenvermengtundin SeekreidebänderoderlimnigenePartikel fehlen, DeltaseinigehundertMeterweiterwestlichheran- 395mNNoderdarunter,diebiszumBeginndes einembrandungsfreienMilieu,etwahintereinem worausgeschlossenwerdenkann,daßsichdie transportiertwurden. Hochmittelaltersanhielt. Strömungshindernis,abgelagert. SchichtenoberhalbdesSeespiegels,etwaalssuba- erischeDelta-Schichtenabgelagerthaben.Der DieinfastallenSchichtenreichlichvorhandene IndiesenZeitabschnittfälltdierömischeBesied- DieEntstehungderSchichtle 1.5.1 stehtwahr- Kies-AnteilistanderBasis(le 3.1)deutlichhöher HolzkohlensplittersindeinBelegdafür,daßder lungderUmgebung,diedurchResteeinerVilla scheinlichmitderAblagerungzweierErlenstämme alsindennachfolgendenSchichten,sodaßwirvon UferabschnittzujenerZeitvomMenschenbesie- rusticaamnördlichenOrtsrandnachgewiesenist inZusammenhang.Dieetwa30cmdickenStämme einersehrplötzlicheinsetzendenundlangsamab- deltwar.SosindinderStationLudwigshafen-See- (Abb.1).KnapphundertMeterseewärtsderProfil- lagenparallelzumUferaufStrandsedimentender klingendenerosivenAktivitätausgehen.Mitder halde,etwa300möstlichderProfilposition,zwei positionbefandsichbeieinerKotevonca.393,5 m ebenbeschriebenenArt.SieragtenweitindieLE le 3.5 setztmöglicherweiseeineneuestarkkiesige KulturschichtenderFrühbronzezeit(19./20.Jh.so- NNeineFundstellevonrömischenHohl-und 2,derStammAlnus 1auchindieLE3hinein.Wir Sequenzein,derenTopallerdingsnichtmehrin wie17. Jh.BC)nachgewiesenworden(Schlicht- Flachziegeln,hinterdereinrömerzeitliches(Hafen-?) nehmenan,daßdieHölzerdenWechselvonder derProfilsäuleenthaltenist.AlleSchichtenenthal- herle1992)(vgl.Abb.1). Bauwerkvermutetwird(Stather1993).Dieala- SeekreidezumAnmoorLE2datieren.Siewurden tengewisseMengenanHolzkohlen,Rindenstück- mannischeGründungdesDorfesSernatingen,wie 14Cdatiertundergabeneinmittlereskalibriertes chen,SamenundFrüchten,vereinzeltauchstark Im14./12.Jh.BCmußdermittl.Seespiegelauf LudwigshafenvorseinerUmbenennungimJahre 2 Lab.-Nr.HD14447-14303, Altervon1377BC 2 (2σ-Spannweite1427/1314BC) zerfalleneKeramik-bzw.Hauslehmreste,dieeine Wertevonca.396 moderdarunterabgesunkensein. 1826hieß,dürfteindieersteLandnahme-Periode Univ.Heidelberg, (Alnus 1,vgl.Abb.3)bzw.1101BC 3 (2σ-Spann- BesiedlungdernäherenUmgebungbelegen. DieletztenÜberschwemmungsereignissespülten (4./5.Jh.bisAnfang7.Jh.n.Chr.)fallen(Tesdorpf 14 C-Alter3095±21BP weite1219/1000BC)(Alnus 2). dieAlnus-Stämmean,hinterdenensichfeinsandige 1972).WahrscheinlichwurdennurdieHanglagen, 3 Lab.-Nr.HD14448-14337, DieHolzkohlenderle 3.2 ergabeneinmittleres Seesedimenteablagernkonnten(LE1.5.2),dieauch nichtaberdiefeuchteDelta-Niederunglandwirt- Alnusimmer Univ.Heidelberg, DassandigeAnmoor(le 2)istdieunterste,nicht kalibriertesAltervon997AD5 (2σ-Spannweite späternichtmehrerodiertwurden.Dadiebeiden schaftlichbewirtschaftet,sodaßdieerodierteBoden- kursiv? 14C-Alter2900±35BP mehrdurchdenSeegebildeteSchicht,daallety- 872/1164AD).DieSchichtle 3.5 istmit1062AD6 Hölzeraltersmäßigumca.200Jahrediffererieren, oberschichtennochweitlandeinwärtsderProfil- 4 auseinerProbevon562g pischlimnigenenPartikelunterderNachweisgrenze (2σ-Spannweite750/1315AD)nichtsignifkant dasältereHolzlandeinwärts,unddasjüngeresee- positionzurAblagerungkamen. TSbestimmteFrauDr.U. liegen.DieCarbonatkomponenteistinsgesamtge- jünger,dasichdie2σ-Vertrauensbereichedermittl. wärtsliegt,nehmenwiran,daßdieStrandlinielän- Maier,Landesdenkmalamt Hemmenhofen:Alnus gluti- ring,undüberdiessehrMg-haltig,sodaßanzuneh- kalibriertenAltervölligüberlappen.Auchdies gereZeitaktivblieb,wobeiderWasserstandin Im10/11.Jh.,alsoeinigeZeitnachdenUngarn- nosa (9Zapfen-Reste)und menist,daßessichüberwiegendumklastische sprichtfüreinerascheAblagerungderLE3. kurzerZeitsoweitabsank,daßdieBrandungden Einfällenvon926n. Chr.,dievermutlichauchdie Sambucus nigra (8Samen- Karbonateausterrestrischerbzw.fluvialerEin- Alnus 1-Stammnichtmehrwegbewegenkonnte. UmgebungvonSernatingen/Ludwigshafenberührt Reste),sowiejeeinSamevon schwemmunghandelt.Fürgelegentlichefluviale DieseSeespiegelabsenkungfolgtzeitlichder haben(Anonymuso. Dat.,S.9–10;Feger,1975: Cornus sanguinea, Rubus ida- ÜberschichtungsprechendiedünnenSilikatsand- 5. Umwelt- und seengeschichtliche S.185–1987),setztenunvermitteltstarkeÜber- eus, Ranunculus repens u. Viola reichenbachiana-Typ bänder,dieindieseSchichteingelagertsind. Interpretation Löbben-Schwankung(ca.1900–1400BC),des schwemmungenvonderLandseiteherein,wobei AllerdingsfehlenÜberrestevonWurzelkrusten. erstenklimatischkühlenund/oderfeuchtenAb- dieProfilpositiondurchfluvialeSedimenteüber- 5 Lab.-Nr.Ua-4155, Univ.Uppsala,Holzkohle, SedimentprofilsäulenausdemUferbereichvon schnittesnachdenwärmezeitlichenVerhältnissen decktwurde.SiedeutenaufeineNeuaufnahmebzw. 14C-Alter1035±65BP DerhoheGehaltanStrukturdetritusundRinden- Seen,wiediehiervorgestellteSäuleLHP-1aus desSubboreals(Patzelt1972,Patzelt&Borten- IntensivierungderLandnahmehin,wobeimögli- stückchensprichtfüreineEntstehunginsitu,etwa demDeltafrontbereichvorLudwigshafen,liefern schlager1973).Bemerkenswerterweisefälltdie cherweiseauchdieNiederungsgebieteeinbezogen 6 Lab.-Nr.Ua-4156, Univ.Uppsala,Holzkohle, alsBodenineinemAuewald,undErhaltungunter sedimentologischeSignale,hinterdenenumwelt- SeespiegelabsenkungindiemittlereBronzezeit wurden.EinereinklimatischeVerursachung,etwa 14C-Alter940±90BP grundwassernahenBedingungen.AuchdasSpek- geschichtlicheVeränderungenstehen.Vonbeson- („Hügelgräber-Bronzezeit“)fürdiesichbisheram durcheineZunahmederStarkregenereignissen,ist

42 43 Schriften des Pfahlbaumuseums

eherunwahrscheinlich,dennderfraglicheZeitraum suchungenimAlpenvorland“)durchgeführt. MUHleISeN 1977 •r. Mühleisen, Starkwindeanundauf Führer durch das Museum fälltindashochmittelalterlicheKlimaoptimum demBodensee.Meteorol.Rundschau30:15–22. SchriftenreihedesPfahlbaumuseums (Holzhauser1985).Imübrigenistdasnordwestli- AnschriftderAutoren: UnteruhldingenBand1 OSTeNDOrP 1990 •W. Ostendorp, ZurStratigraphieund cheBodensee-Gebietweitwenigerhäufigvon ISSN-Nr.0946-0519,DM7,– Sediment-PetrographiederStationAllensbach-Strandbad: StarkregenbetroffenalsandereGebietedesdeut- Dr. WolfgangOstendorp ProfilsäuleE6.In:SiedlungsarchäologieimAlpenvorlandII. schenAlpenvorlandes(Hartke&Ruppert1959). FakultätfürBiologie,UniversitätKonstanz Seit 1994 bietet dieser reich bebilderte und ver- Forsch.Ber.Vor-u.Frühgesch.Bad.-Württ.37:75–89.Stuttgart DieÜberdeckungehemaligerBodenoberflächen Postfach5560 ständlich geschriebene Führer durch das Museum eine Fülle an Informationen über das durchSchwemmbödenistinderLudwigshafener D-78434Konstanz OSTeNDOrP (im Druck) •W. Ostendorp, Hemmenhofener Pfahlbaumuseum, die Pfahlbauarchäologie und die Niederungoffenbarhäufigeranzutreffen.Sofand Methoden–SedimentologischeundpaläolimnologischeMe- lebenszusammenhänge in Stein- und Bronzezeit. Neben der Geschichte des Schlichtherle(mündl.Mitt.)inderBaugrube Dipl.Biol. ChristianeFroböse thodeninderSiedlungsarchäologie.In:Siedlungsarchäologie im Museums und der Beschreibung der einzelnen Häuser werden auch die wichtigsten und MühlbachstraßeNr.27einen(nochundatierten) SedimentologischesLabor AlpenvorlandVI.Forsch.Ber.Vor-u.Frühgesch.Bad.-Württ. häufigsten Fragen der Besucher zum leben in Stein- und Bronzezeit ausführlich beant- KulturhorizontmitPfostenlöchernundvereinzel- LandesdenkmalamtBaden-Württemberg (imDruck). wortet. tenHolzkohlenuntereinem1,60mmächtigenKol- Fischersteig9 PATZelT 1972 •G. Patzelt, DiespätglazialenStadienund luviumvonderArtderLE3inderProfilsäule 78343Gaienhofen-Hemmenhofen Lernort Pfahlbauten postglazialenSchwankungenvonOstalpengletschern. LHP-1.Sodürfenwirannehmen,daßdieRodung SchriftenreihedesPfahlbaumuseums Ber.dt.bot.Ges.85:47–57. vonWäldernoderBuschlandzurGewinnung UnteruhldingenBand2 neuerAckerbauflächenursächlichfürdieverstärk- PATZelT & BOrTeNSCHlAGer 1973 •G. Patzelt & S. ISSN-Nr.0946-0519,DM19,90 teBodenerosionverantwortlichwar.Wenigspäter Borten schlager, DiepostglazialenGletscher-undKlimaschwan- findetSernatingenalsbereitsbedeutendesDorfmit Literatur: kungen inderVenedigergruppe(HoheTauern,Ostalpen).Z. Seit 1990 bietet das Pfahlbaumuseum eigenemOrtsadelErwähnunginderKaiserurkunde Geomorph. N.F.Suppl.16:25–72. Unteruhldingen außer den Führungen durch die rekonstruierten Häuser der Jungsteinzeit und vom27. November1155(Rüpplin1899). Anonymus (o.Dat., 1939?) • SernatingerChronik. rUPPlIN 1899 •A. rüpplin, ZurGeschichtedesOrtesundder Bronzezeit im Herbst auch Projektarbeit mit AusderHeimatgeschichtevonLudwigshafenamBodensee. PfarreiLudwigshafena.B.o.O.,S.143–195. Schülern in zwei entsprechend eingerichteten SostellenSedimentkerneundBodenprofilewichti- Karlsruhe,111S.+Taf.i.A. Pfahlbau häusern an. In der „originalen“ Atmo - geZeugenderseen-undumweltgeschichtlichen SCHlICHTHerle 1985 •H. Schlichtherle, Prähistorische sphäre ermöglicht der motivierende und zu EntwicklungeinerLandschaftdar,indieseitdem erB eT Al. 1961 •l. erb, H.A. Haus & e. rutte, Geologische UfersiedlungenamBodensee.EineEinführunginnaturräumli- neuen Fragen anregende Arbeitsunterricht ein handwerkli- ches, entdeckendes „er-Fassen“ von Vorgeschichte. Diese 1994 erschiene- NeolithikumzunehmendderMenscheingegriffen KartevonBaden-Württemberg1:25000,Erläuterungenzu cheGegebenheitenundarchäologischeQuellen.In:Berichtezu ne Material sammlung beinhaltet interessantes Hinter grundwissen zu diesem Projekt – hat.WieimvorliegendenFalleenthaltensiejedoch Blatt8120Stockach.Hg.GeologischesLandesamtBad.-Württ., Ufer-undMoorsiedlungenSüdwestdeutschlands.2.-Materialh. vom leben in der Jungsteinzeit bis zu den modernen Methoden der oftnurzeitlichsehrbegrenzteAbschnitte,unter- Stuttgart,140S.+Ktn.i.A. Vor-u.Frühgesch.Bad.-Württ.7:9–42. Pfahlbauforschung. brochendurchSchichtlücken(Hiaten),dieerstan- FeGer 1975 •O. Feger, GeschichtedesBodenseeraumes. SCHlICHTHerle 1992 •H. Schlichtherle, Taucharchäo- handweitererProbennahmenüberbrücktwerden Plattform Bd.1,AnfängeundfrüheGröße.4.Aufl.,Sigmaringen,270S. logischeUntersuchungeninderUfersiedlungLudwigshafen- können.AuchdashiervorgestellteSeespiegeldatum ZeitschriftdesVereinsfür Seehalde,GemeindeBodman-Ludwigshafen,KreisKonstanz. „14.-12. Jh.BC/≤396 mNN“istnureinGliedin GAIllArD 1985 •M.-J.Gaillard, Postglacialpalaeoclimatic Pfahlbau-undHeimatkundee.V. Arch.Ausgr.Bad.-Württ.Jg.1991:65–69. einerKette,diezueinervollständigenPegelchrono- changesinandcentralEurope.Atentativecorrela- ISSN-Nr.0942-685X logiedesBodenseeszusammengesetztwerdensoll. tionbasedonstudiesoflakelevelfluctuations.Ecol.Mediterr.11: SCHlICHTHerle (Im Druck) •H. Schlichtherle, Plattform1/1992:DM12,– 159–175. BemerkungenzurSiedlungsstrukturderFeuchtbodensiedlungen Plattform2/1993:DM15,– 6. Danksagungen imsüdwestdeutschenAlpenvorland.AttiSimposioLazise- Plattform3/1994:DM15,– GArSCHA 1970 •F. Garscha, DieAlamanneninSüdbaden. Verona1992.–MemorieMuseoCivicoStoriaNaturaledi KatalogderGrabfunde.Berlin Verona,SezioneScienzedell’Uomo,3. Diese, seit 1992 regelmäßig erscheinende WirbedankenunsbeiM.MainbergerundH.Schlicht- HArTKe, rUPPerT 1959 •W. Hartke, K. ruppert, Zeitschrift beinhaltet, in leicht verständlicher SMOllA 1981 •G. Smolla, UmweltproblemederPfahlbau- Form geschrieben, Artikel von namhaften herle,dieunsaufdieFundstelleaufmerksamge- DieergiebigenStark-undDauerregeninSüddeutschland forschung.Arch.Korrespondenzbl.11:15–19. Fachwissenschaftlern zu verschiedenen Themen der machthaben,sowiebeiR. VogtfürdieMithilfebei nördlichderAlpen.Remagen(Bundesanstaltf.Landeskunde), Pfahlbauarchäologie und ihrer Nachbar wissenschaften. derBergungderProben.DieBestimmungderbei- 37S.+Ktn.i.A. STATHer 1993 •H. Stather, DerrömischeHegau. Grabungsberichte aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und denHölzerwurdefreundlicherweisevonA.Billam- Hegau-Bibliothek89:1–193.Konstanz Frank reich bieten Aktuelles aus der archäologischen Forschung. Berichte HOlZHAUSer 1985 • H. Holzhauser, NeueErgebnisse bozübernommen.J.LechterbeckführteimRahmen aus aller Welt, Vereins nachrichten und Neues aus dem Pfahlbaumuseum zurGletscher-undKlimageschichtedesSpätmittelaltersund STrAHM 1983 •Chr.Strahm, DasPfahlbauproblem.Einewis- Unteruhldingen runden das Bild dieser Zeitschrift ab. einesPraktikumseinenTeilderchemischenAna- derNeuzeit.Geogr.Helv.40:168–185 senschaftlicheKontroversealsFolgefalscherFragestellung. lysendurch,U. MaierverdankenwirdieBestim- Germania61:352–360. mungeinigerbotanischerMakroreste.J. Odermatt, lUFT, VAN DeN eerTWeGH &VIeSer 1990 • AlleVeröffentlichungensindimPfahlbaumuseumUnteruhldingen Ludwigshafenwarunsmitseinerdetaillierten G. luft, G. van den eertwegh & H. J.Vieser, Veränderungder TeSDOrPF 1972 •J. C. Tesdorpf, DieEntstehungderKultur- oderüberdieGeschäftsstelledesVereinserhältlich. Ortskenntnisbehilflich.DieArbeitenwurdenim Bodensee-Wasserständevon1887bis1987.Handbuch landschaftamwestlichenBodensee.Veröff.Komm.Geschichtl. (Bestellformulars.S.80) RahmendesDFG-Projektes„Paläolimnologie HydrologieBad.-Württ.Teil6.2,Karlsruhe,77S.+Anl. Landeskde.Bad.-Württ.B,72:V+270S.+Ktn.i.A.,Stuttgart. Bodensee“(SPP„SiedlungsarchäologischeUnter-

44 Exotische Feuersteingeräte am Bodensee Helmut Schlichtherle

DennochhattebereitsR. Ströbel(1939)einzelne Die Geschiebe und Schotter des rheingletschers ent- EssinddiesdiebislangeinzigenPlattensilexfunde, Abb. 2: fremdartigeFeuersteingeräte–nordischeFeuerstein- halten im Bodenseegebiet und in Ober schwa ben nur diemirvonMineralbodenfundstellendesBoden- Vorder- und Rückseite beileundDolcheauswestfranzösischemPressigny- vereinzelt aus dem Alpenmassiv antransportierte seeumlandesbekanntsind.Esisteinfeingebänder- der Kratzer aus Feuerstein,vorallemaberObjekteausPlattensilex– Feuersteinknollen. Sie liefern zwar rote und grüne ter,weiß-grauerFeuerstein(Abb.2),dessenHer- Plattensilex von amBodenseefestgestelltunddarausaufFerntrans- Gerölle aus radiolarit sowie dichte Quarzite in kunftsgebietimFränkischenJuraumKelheimzu Radolfzell-Am Sibach portgeschlossen.DieFragederHerkunftfremder größerer Zahl, doch ist dieses Ma te - suchenist.DieStückefindenimRohmaterial- (M 1:1). FeuersteineistseitdemamBodenseenurvereinzelt r ial zur Her stellung von Steingeräten nicht besonders spektrumdesdortbefindlichenSilexabbaugebietes aufgegriffenwordenundharrteinereingehenden, geeignet und wurde von vorgeschichtlichen Siedlern vonAbensbergeineguteEntsprechung.Inden systematischenBearbeitung.Imfolgendenweiseich nur we nig verwendet. spätpaläolithischenFreilandfundplätzendesFeder- aufexotischeStückehin,diemirzufälligbeider sees,z.B.inderFundstelleFe 87undinderAich- AufnahmevonprivatenundöffentlichenSamm- DieweitausüberwiegendeMengeangeeigneten bühlerBucht(Eberhardtu.a.1987,40),tauchtdie- lungenindieHändekamen,alsAnregungfüreine FeuersteinengewannmanfürdieBodenseesied- sesMaterialhäufigerauf. weitereBeschäftigungundalsBeispieldafür,wel- lungenausdenBereichenderbenachbartenSchwä- cheAspektesichausderIdentifizierungderartiger bischenAlb,vorallemvonihrensüdlichenAus- Exotenergebenkönnen. läufernder„Hegau-Alb“unddem„Schaffhauser Tafeljura(Randen-Reiat)“.Dortkommtin10–30km ImMagazindesPfahlbaumuseumsUnteruhldingen EntfernungvomwestlichenBodenseeWeißjura- liegen65FeuersteinedesFundplatzesBo 11 hornsteinundderqualitätvollereJaspis,abervor (Reinerth1930,93),dieH. DürramSibachbei allemderdurchEiseninfiltrationkräftiggelbbraun Radolfzell(KreisKonstanz)aufeinemAckerbei undrotgefärbteBohnerzjaspisvor.AusAufschlüs- 406 mü. NN,alsoinhöhererLagealsbeidenübli- senoderfreigespültinFlußtälchenmüssendie chenmesolithischenFundstellenaufsammelte. FeuersteinknolleningroßerZahlgewonnenundals DieFundebildeneinkleines,aberaußergewöhnlich RohknollenoderbereitsinAbschlägeundKlingen geschlossenwirkendesInventar(14Geräte,5Klingen, zerlegtindieSiedlungenumdenBodenseege- 33Abschläge,3Flips,4Trümmer,6Kerne),dasdem 1.1 1.2 1.3 brachtwordensein.TausendevonHornstein-und Spätpaläolithikum–ca.10000-8000Jahrev.Chr.– Jaspisabschlägen,meistinbuntenFarbenvonbrau- zugewiesenwerden nen,gelben,fleischfarbenenbisroten,aberauchin kann(Abb.1).Das grauenundweißenTönen,sindbereitsaufspät- Inventarumfaßtvor Abb. 1: paläolithischen,mesolithischenundneolithischen allemregionale Spätpaläolithische Feuersteingeräte vom Fundplatz Fundplätzenaufgesammeltworden,diehöhere Rohmaterialien,dabei Bo11 am Sibach bei Radolfzell . UferliniendesBodenseesum400 mü. NNsäumen. auchKerneaus 1.1–6: Kratzer, H. Reinerth(1930)hattediePlätzeseit1929ent- Jurahornstein-und 1.7–12: Stichel, deckt,undihreZahlistvorallemdurchdieSuche Jaspisvarietäten. 1.4 1.13–14: fragmentarische Bohrer oder Spitzen. seinesMitarbeitersH. Dürrauf76gestiegen Danebenliegenjedoch Die Kratzer 1.1 und 1.2 sind aus Plattensilex (Reinerth1953).ZigtausendeweitererFundstücke zweiStückeaus gefertigt. Pfahlbaumuseum Unteruhldingen. ausdiesenregionalgewonnenenRohmaterialien Plattensilexvor. 1.5 1.6 liegenausdenjungsteinzeitlichenPfahlbausied- 5 cm lungenvor,diesichinderheutigenFlachwasser- zoneum393–396 mü. NNbefinden.Hiersindsie durchLagerungindensauerstoffarmenSeesedi- mentenmeistinderFärbungreduziert;siesind grauundgrünlichgefärbt,aberauchschwarzund rostrotpatiniert,wennsielängereZeitdemSpiel derWellenausgesetztwaren.FremdartigeRoh- materialiensindunterdenFundenselten,aufgrund derPatinierungindenUfersiedlungenoftauch nichtmitSicherheitauszumachen. 1.7 1.8 1.9 1.10 1.11 1.12 1.13 1.14

46 47 DieStückevonRadolfzelldürftemeinemnatürli- DieFundstelleBo69beiFischbach,(Bodenseekreis) DieFeuersteininventare Abb. 4: chenVerkehrswegvonderDonauüberdenFeder- 400 mü. NNgelegen(Reinerth1953,32;Schlicht- alt-undmittelneolithischer Der Dreiecksmikrolith seeunddasSchussentalfolgendzumBodensee herleimDruck),lieferteineinemSpektrumfrüh- Siedlungen(5400–3500v. von Fischbach-Hub - gebrachtwordensein.ObeinzelneJägeroderGrup- undspätmesolithischerMikrolithen(Abb.5)ein Chr.)imHinterlanddes stöcke im Vergleich zu pendieDistanzvon250 kmzwischenRohmateri- gleichschenkligesDreieckausvölligungewohntem westlichenBodensees einem Rohmaterial - alvorkommenundFundortselbstzurücklegten, Rohmaterial.EsisteinbraunerFeuersteinmiteinem (Hegau)sindüberwiegend stück aus Muschel- oderobhierZwischenstationen–wieetwader FarbstichinsLila,dergroße,weißlich-transparen- ausdemregionalen kalkhornstein, gefunden Federsee–existierten,andenendasRohmaterial te,rundeEinschlüsseenthält(Abb.4).Identisches Bohnerzjaspis,daneben im Trigonodus dolomit inandereHändeüberging,bleibtvorerstoffen.Die RohmaterialistausdemTrigonodusdolomitdes ausJurahornsteingefer- des Dinkel berges. FundstückevonRadolfzellweisenjedenfallsauf Dinkelbergesbekannt(Rieser1979,66).DieMu- tigt.Auchhiersindver- weitreichendeBeziehungenspätpaläolithischerJäger schelkalkhornsteinediesesRaumessindnachweis- einzeltTrigonodus- zumFederseegebietundindenDonauraumhin. lichabdemMittelpaläolithikumamHoch-und Hornsteinefestgestellt OberrheininVerwendung(Deecke1933,Gersbach worden(Neubauer- Saurer DaßdasSchussentalbereitsfürdiejägerischenWild- 1969)unddortauchimMesolithikumzuMikro- 1993),vondessenQuellen beutereinewichtigeVerbindungnachNordendar- lithenverarbeitetworden(Unser1983,14).Im18.Jh. manimHegauetwa80 stellte–undnichterstfürdiebesserbekanntenKul- bestanddorteinFeuerstein-AbbauzurHerstellung kmentferntwar.Als turenderJungsteinzeit(Schlichtherle1989)–scheint vonFlintensteinen(Rothmund1989).DieEntfer- Importeausgrößerer Abb. 3: sichauchindenRohmaterialspektrenvorallem nungvomDinkelbergzurFundstelleinFischbach Entfernungliegenwenige Rohmaterialspektren mesolithischerOberflächenfundplätzedesBoden- beträgt120 km.Esistdieseinaufschlußreicher Kreidefeuersteinevor. mit Prozentangaben 5 cm seeumlandesanzudeuten.Hierspielenamwestlichen HinweisaufdieAusdehnungderSchweifgebiete 5 cm von mesolithischen und BodenseediekräftiggefärbtenBohnerzjaspisvari- mittelsteinzeitlicherJägervomBodenseeentlang Indenjung-undendneo- spätpaläolithischen antendesSchaffhausenerTafeljuraeinewichtige desHochrheinsbiszumOberrhein.Einweiteres lithischenPfahlbausied- Oberflächen fund plät zen Rolle(Abb.3).AmöstlichenBodensee,imBereich Stück,einKernausähnlichemRohmaterial,ist lungensindFremdmaterialienhäufiger.Hiersind kurzemistaufdemSchweizerJurabeiLampenberg um den Boden see. derSchussenmündung,gibtesjedochStationenmit mirvoneinerOberflächenfundstellezwischenSat- zunächstdieFeuersteinbeilevomTypGlis-Weisweil (Kt.Basel-Land)einFeuersteinabbaugebietmitRoh- Die Numerierung be - nurgeringemBohnerzjaspis-Anteil.Vorallemist tenbeurenundAichbühlamFedersee(Fundstelle (benanntnachGrabfundenimOberwallisundin lingendiesesBeiltypsnachgewiesen(Ewaldu.Sedl- zieht sich auf die Fund - hierderJaspiswenigerstarkundunheinheitlichge- ReinerthFe 87)bekannt,dieeinvorwiegendspät- Südbaden)zunennen.Essinddiesgeschlagene,in meier1994).EinsystematischerVergleichdes platzlisten von Reinerth färbt,eineEigenschaft,derwirindenFeuerstein- paläolitischesTypenspektrumlieferte(Wall1961, derRegelnichtüberschliffeneBeilemiteinergeo- eintönigenRohmaterialsdieserLokalitätmitden (1930; 1953) inventarenOberschwabenshäufigerbegegnen.Es 300).DieLuftliniezurRohmaterialquellebeträgt graphischenVerbreitungvorallemimschweizeri- FundendesBeiltypsvomBodenseehatnochnicht Bo 6, 11, 26, 54, 69, 70: istsomitwahrscheinlich,daßimMesolithikumauch bereits150km,derWegdürftevomHochrheinüber schenMittellandundamOberrhein(Speck1988). stattgefunden.AufgrundeinererstenDurchsicht Pfahlbaumuseum Unter - FeuersteineausdemRaumdermittlerenSchwä- denBodenseeunddasSchussentalgeführthaben. IhreHerkunftwarlangeZeitunbekannt,seit kannaberfestgestelltwerden,daßhiereineweitere uhldingen; bischenAlbüberdasSchussentalbisandenBoden- Bo 50: Slg. I. Göpfrich; Abb. 5: seekamen. Bo 68: Slg. H. Gieß; 5 cm Früh- und spätmeso - Bo 41,42: Slg. P.Weber; lithische Mikrolithen Bo 73: LDA. vom Fundplatz Bo 69, Gewann Hubstöcke bei Fischbach. Der Dreiecksmikrolith 5.1 ist aus Muschel - kalkhornstein gefertigt. Pfahlbaumuseum 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 Unteruhldingen.

5.6 5.7 5.8 5.9 5.10 5.11 5.12

48 49 RohmaterialquellemitjaspisartigerBänderungeine Alleshausen-Hartöschle1992eineSpitzklingeaus benerTönung(Abb.10.4–5),derzunächstalswesti- Rollegespielthabenmuß,denndieBeilfundevon gleichemRohmaterialausgegrabenworden,die scherKreidefeuersteinangesehenwurde(Schlicht- Nußdorf-Seehalde(Abb.6)undKonstanz-Rauen- dortderSchussenriederKultur(4040v. Chr.)zuzu- herle;ImDruck).DasRohmaterialgleichtjedoch eggsindlebhaftgebändert.Vielleichtsindausden ordnenist(Bofinger/Strobel1992,82).Eineähnli- dennorditalienischenFeuersteinvorkommender gebändertenJaspisknollendesjungsteinzeitlichen cheKlingemitvergleichbarerRauheitdesRohma- LessinischenAlpen(nördlichVerona)inhohem SilexbergbausbeiKleinkemsamOberrhein,100km terials,auseinem–vielleichtdurchPatinabedingt– Maße,sodaßeinHandelüberdieAlpenkettehin- westlichdesBodensees,solchespitznackigenBeil- etwasbräunlicherenKreidefeuersteinkommtals weginErwägung zuziehenist.KeramischeFundein Abb 6: klingenhergestelltundandenBodenseegebracht AltfundausderUfersiedlungWangen-Hinterhorn denSiedlungen deroberschwäbischenRegional- Beilklinge vom Typ worden.Dieser,inHornstaad-Hörnleum3900v.Chr. (Abb.7.2).DieFundstückevonBodmanund gruppe,nierenförmigeWebgewichteundeinTon- Glis-Weisweil aus stark zudatierendeBeiltyp,zeigtkulturelleVerbindungen WangendürftenderälterenPfynerKulturzuzuord- stempelvommediterranenTypstützendiese gebändertem Jaspis, wiederumrheinabwärtsbisinsElsaß,vorallem nensein.DievonderMaasbisandenBodensee Vermutung(Köninger/Schlichtherle1993,64f.). gefunden in der Pfahl - aberinsüdwestlicheRichtung,indenRaumder verbreiteteMichelsbergerKultur,diesichhiermit bausiedlung Nußdorf- frühenCortaillodkultur. derPfynerKulturvermischt,kommtalsTrägerdes WieunsdietaucharchäologischenUntersuchungen Seehalde. Slg. K. Huhn SilexhandelsinBetracht.Zwischenstationenwaren inSipplingenzeigen(Kolb1993,281ff.),spielenin vermutlichdiegroßenErdwerkederMichelsberger derfolgendenHorgenerKultur(3350–2800v.Chr.) KulturamunterenNeckar. Plattenfeuersteineoffenbarnurnocheinegeringe Rolle.DanebentauchennunweitereFremdma- ErheblichgrößeristdieZahlanimportiertenGeräten terialienauf,derenHerkunftnochnichtgeklärtist. ausPlattensilexdesFränkischenJura.Auchsie kommenausbekanntenjungsteinzeitlichenBergbau- AndersverhältessichmitdenSpandolchender sindu.a.indenUfersiedlungenWangen-Hinterhorn, Abb. 8: arealen.IhredurchwegschwacheBänderungund nachfolgendenschnurkeramischenKultur(2700– Wallhausen-Ziegelhütte,Litzelstetten-Ebnewiesen Herkunftsorte hellgraueFärbungläßtamehesteneinenVergleich 2400v. Chr.),dieamBodenseeingrößererZahl und-Insel(Hardmeyer1983,78) exotischer Feuerstein - mitdemAbbaugebietvonBayersdorfbeiKelheim, vorliegenundderenHerkunftbekanntist.Siesind belegt(Abb.9). funde am Bodensee: 250 kmnordwestlichdesBodenseeszu.Essindam überwiegendausGrand-Pressigny-Feuersteingear- 1 Muschelkalkhorn stein 5 cm Bodenseemehrals60Bruchstücke,Dolcheund beitet.DiesisteinhonigfarbenesRohmaterial,das DiePaletteexotischerFeuersteineausdenBoden- vom Dinkelberg, Sicheleinsätze,aberauchunbearbeiteteRohplatten vonAbbaustellenundAtelierszurkunstvollen seeufersiedlungenistdamitnochlängstnichtabge- 2 Jaspis vom Isteiner EineSpitzklingemitdorsalerFlächenretuscheund ausdiesemMaterialauszumachen(Ströbel1939, FertigungdergroßenKlingeninWestfrankreich deckt.VielefremdartigeStückeinöffentlichenund Klotz, ventralerLackglanzpatinaausderUfersiedlung 154ff.Schlichtherle1992,33).NurwenigeBeispiele bisweitnachMitteleuropahineinverhandeltwurde privatenSammlungensindnachKulturzugehörig- 3 Plattensilex der Bodman-WeilerstellteinweiteresImportstückdar kommenhierzurAbbildung(Abb.10.1–3).Meh- (Pape1986). DieEntfernungzurQuellebeträgtam keitundRohmaterialherkunftnochnichtgenaufaß- Fränkischen Alb, (Abb.7.1).DieseoffenbarineinemErntemesser rereStückediesesMaterialssindinSiedlungender Bodensee550 km.SpandolcheausdiesemMaterial bar.Hierzuzählenu.a.zweikleineKlingenaus 4 Rijkholt-Feuerstein, verwendeteKlingeistauskörnigem,grauem,mit Pfyn-AltheimerGruppeOberschwabensvertreten 5 Pressigny-Feuerstein hellerenSchlierendurchzogenemKreidefeuerstein, (Ödenahlen,Schreckensee,Musbach)unddortauch 6 Feuerstein der deralsRijkholt-Feuersteinidentifiziertwerdenkann. dendrochronologischdatiert(3750 – 3650v. Chr.), Lessinischen Alpen. ErkommtausbekanntenneolithischenBergbau- amBodenseesinddieFundeaustypologischen revierenanderMaas(Niederlande),400 kmvom GründenmitderPfynerKulturzuverknüpfen.Die Bodenseeentfernt.AmFederseeistinderSiedlung HerkunftsgebieteliegeninderAltheimerKultur Abb. 9: Bayerns.DieFeuersteinimportezeichnendenaus Spandolche aus Pres - Abb 7: KeramikanalysenbereitsbekanntenWandelkultu- signy-Feuerstein, ge - Spitzklingen aus rellerEinflüssenach:MitdenKontaktenzur funden in den Pfahl bau - Rijkholt-Feuerstein aus MichelsbergerKulturkamenzunächsteinzelne siedlungen Litzel stetten- den Pfahlbau siedlungen KlingendesRijkholt-Feuersteins,mitdenzuneh- Ebne wiesen (9.1), Bodman-Weiler (7.1) mendenKontaktenzurAltheimerKulturBayerns Wallhausen-Ziegel hütte und Wangen-Hinterhorn kamendanndiePlattenfeuersteinedesFränkischen (9.2) und Wangen- (7.2). JuraingrößererZahlindenBodenseeraum. Hinterhorn (9.3). Lackglanz gerastert. Lackglanz gerastert. 7.1: Slg. H. Hertlein, IndenMoorsiedlungenÖdenahlen,Olzreuteund 9.1: Slg. K. Kiefer, 7.2: Mus. Altenessen. Musbach,diederPfyn-AltheimerGruppeOber- 7.1 9.2: Slg. H. Hertlein, schwabenszuzurechnensind,begegnenuns 9.3: Mus. Altenessen. Sicheleinsätzeauseinemsehrdichten,transparen- 5 cm 7.2 tenImportfeuersteingelblicherbisrötlich-lilafar- 9.1 9.2 5 cm 9.3

50 51 undurchsichtigem,grauemKreidefeuerstein(?)von AnschriftdesVerfassers: PAPe 1986 • W.Pape, Pressigny-FeuersteinundParallelretusche. Bodman-Weiler(Abb.10.6–7),einretuschierter Arch.Nachr.ausBaden37,1986,3–11. Abschlag,mehrereKlingenundeinequerschneidi- Dr.H.Schlichtherle gePfeilspitzevomwesteuropäischenTypaustrans- LandesdenkmalamtBaden-Württemberg reINerTH 1930 • H. reinerth, DieBesiedlungdesBodensees parentemKreidefeuerstein(?)vonNußdorf-Strand- Fischersteig9 zurMittlerenSteinzeit.Schumacher-Festschrift1930,91–95. bad (Abb.10.8–11),einegraue transparenteKlinge D-78343Hemmenhofen vonUnteruhldingen(Abb.10.10,10.12)undeine reINerTH 1953 • H. reinerth, DieMittlereSteinzeitam vielleichtbronzezeitlichePfeilspitze vonUnteruhl- Bodensee.VorzeitamBodensee1953,1–32. dingen-Holzplatz,ausgrauem,transparentemFeuer- Literaturangaben: steinmitweissenPunkten(Abb. 10,13). rIeSer 1979 • A. rieser, Geologie,MorphologieundHydro- 10.2 10.3 BOFINGer/STrOBel 1992 • Jörg Bofinger und M.Strobel, geologiedesBuchswaldesbeiGrenzach.In:DerBuchswaldbei UntersuchungeninderSchussenriederSiedlungAlleshausen- Grenzach.Natur-undLandschaftsgebieteBaden-Württemberg,9 Bemerkungen HartöschleimnördlichenFederseeried,Kr.Biberach.Archäo- (Karlsruhe1979)64 ff. logischeAusgrabungeninBaden-Württemberg1992,79–83. 10.1 DieZeitangabenzudenjungsteinzeitlichenKul- rOTHMUND 1989 • P. rothmund (Hrsg.), Feuerstein-Abbau turenbeziehensichaufdendrochronologischeDa- DeeCKe 1933 • W. Deecke, DiemitteleuropäischenSilices aufdemDinkelberg1787–1788.Heimatgesch.Reihe tierungensowieaufkalibrierteRadiokarbondaten. (Jena1933). Rheinfelden-Dinkelberg,Heft2(Rheinfelden1989). Dr. G. SchöbeldankeichfürdieEinsichtindie 5 cm SammlungsbeständedesPfahlbaumuseumsUnter- eBerHArDT U.A. 1987 • H.eberhardt, e.Keefer, C.Kind, SCHlICHTHerle 1989 • H. Schlichtherle, DieSteinzeit. uhldingen;FrauK. WeinerfürdieUnterstützung H. Rensch,H. Ziegler,Jungpaläolithischeundmesolithische In:LangenargenerGeschichte(n)4(Langenargen1989),5–12. beiderMaterialaufnahme:FrauDr. Ch. Grümpler FundstellenausderAichbühlerBucht.Fundber.Bad.-Württ.12, ermöglichte,T.SternbetreutedieMaterialaufnahme 1987,1–52. SCHlICHTHerle 1992 • H. Schlichtherle, Jungsteinzeitliche 10.4 10.5 imMuseumAltenessen,Essen.HerrA. Gutöffnete ErntegeräteamBodensee.Plattform1,1992,24–44. mirdieBeständederSammlungForschnerimMu- eWAlD/SeDlMeIer 1994 • J.ewald und J.Sedlmeier, seumBiberach.DenSammlernH.Gieß,I.Göpfrich, NeueForschungenzumNeolithikumimKantonBasel-Landschaft. SCHlICHTHerle (IM DrUCK) • H. Schlichtherle, Ödenah- H. Hertlein,K.u.P. Huhn.K. Kiefer,H.-J. Kraß, Jahrb.Schweiz.Ges.Ur.undFrühgesch.77,1994,130–134. len–einejungneolithischeSiedlungder„Pfyn-Altheimer E. LangundH. MaierverdankeichdieKenntnis GruppeOberschwabens“imnördlichenFederseeried. weitererFunde,HerrnG. WeberAuskünftezur GerSBACH 1969 • e. Gersbach, UrgeschichtedesHochrheins. ArchäologischeUntersuchungen1981-1986. SammlungseinesVatersP.Weber.FrauDr.S.Karg Bad.Fundber.Sonderh.11(Freiburg1969). SiedlungsarchäologieimAlpenvorlandIII (Stuttgart,imDruck). undDr. D. Neugebauer-Saurerhalfenmirbeider SuchenachSilexrohmaterialienamDinkelberg. HArDMeyer 1983 • B. Hardmeyer, Eschenz,InselWerd.I. SCHlICHTHerle (IN VOrBereITUNG) • DieZeichnungenfertigtenA.Kalkowskiund DieschnurkeramischeSiedlungsschicht.ZürcherStudienzur H. Schlichtherle, ArchäologischeFundevonderSteinzeitbiszur H. Gruschkus. Archäologie1(Zürich1983). Merowingerzeit. In:Immenstaad,GeschichteeinerSeegemeinde 10.6 10.7 10.8 (Konstanz,imDruck). Abb 10 KOlB 1993 • M. Kolb, DieHorgenerSiedlungeninSipplingen. Feuersteingeräte aus Fränkischem Platten silex ErgebnissetaucharchäologischerUntersuchungenimSipplinger SPeCK 1988 • J.Speck, SpitznackigeFeuersteinbeileausder (10.1–3), möglicherweise nord italienischem Osthafen1982–1987.Ungedr.Diss.Freiburg1993. Zentralschweiz.ArchäologiederSchweiz,1988,11.Jahrg. Feuerstein (10.4–5) und aus Kreidefeuer steinen (?) Heft2,53–57. unbekannter Herkunft (10.6–13). KONINGer/SCHlICHTHerle 1993 • J.Köninger, 10.13 H. Schlichtherle, ZumStanddertaucharchäologischenUnter- STrOBel 1939 • r. Ströbel, DieFeuersteingerätederPfahl- suchungenimSteegerSeebeiAulendorf,KreisRavensburg. baukultur.Mannus-Bücherei66(Leipzig1939). 10.1: Wangen-Hinter horn (Mus. Altenessen), Arch.Ausgr.inBad.-Württ.1993(1994),61–66. 10.2: Hornstaad-Hörnle I (Slg. E. Lang), UNSer 1983 • S. Unser, DieFeuerstein-Technologieder 10.3: Ludwigshafen-Seehalde (Slg. H.Maier), NeUBAUer-SAUrer 1993 • D.Neubauer-Saurer, Steinzeit (Freiburgi. Br.1983). 10.9 10.10 10.4: Musbach-See wiesen (LDA), RohstoffversorgungundSilextechnologieimFrühneolithikum 10.5: Alleshausen-Öden ahlen (LDA), SüdwestdeutschlandsamBeispielderSiedlungenHilzingen, 10.6–7: Sipplingen-Ost hafen (Slg. H.Hertlein), Scharmenseewadel,GrießenundMühlhausen. 10.8–11: Nußdorf-See halde (Slg. P. Huhn), Ungedr.Diss.(Freiburg1993). 10.12: Unteruhldingen-Bayenwiesen (?) (Slg. Forschner, Biberach), 10.11 10.12 10.13: Ludwigs hafen-Seehalde (Slg. H. Hertlein).

52 53 Aktuelles aus der Archäologie

ZwischendenPfählenliegenstellenweisegehäuft größereflacheSteinplatten.Untereinerdieser PlattenragteinPfahlbeinahewaagerechthervor, Neue Forschungen im AndereAnalysendatiertenPfähleindasMittel- untereineranderenfandsichHolzkohle. Keutschacher See/Kärnten alter,dasauchKeramiklieferte.Diejungneolithi- scheKeramikgehörtderKanzianiberg-Lasinja AufderKuppederUntiefestehtandenRändern DerPfahlbauimKeutschacherSeeistseit1864 Gruppean. einigerseichterGrubendichtunterderoberfläch- bekannt.ErnimmtnichtnurwegenseinerLageauf lichenSchlammschichteinewenigecmdickeSchicht einerUntiefemittenimSee,sondernauchdurch Umzuretten,wasnochzurettenwar,abervorallem ausdunklemorganischemMaterialan,derstellen- seinhohesC-14Alter,dasihnalsältestenbisherbe- ermutigtdurchdenUmstand,daßbeider1951/52 weiseAnhäufungenvonSchneckengehäusenauf- Abb. 1: kanntenPfahlbauÖsterreichsausweist,unddurch durchgeführtenxylotomischenUntersuchungder lagern.EineUntersuchungdieserGehäusereste Lage des Keutschacher dasVorkommenvonEichenholzeineSonderstel- Eichenpfählenachgewiesenwordenwaren,dieeine durchC. FrankergabeinereinaquatischeFauna Sees in Österreich. lungein.(Abb.1) dendrochronologischeDatierungermöglichen desmittlerenbisjüngerenHolozäns.EineSchlämm- könnten,wurdeneuerlicheineUntersuchung,dies- probederorganischenSchichtsollklären,obes mal desgesamtenPfahlfeldes,inAngriffgenommen. sichdabeiumeinenjüngerenWurzelhorizontvon ImRahmendesPfahlbauprojektesderPrähisto- WasserpflanzenoderumdieÜberresteeinerKultur- rischenAbteilungdesNaturhistorischenMuseums schichthandelt. WienunterLeitungvonFrauDr.E. Ruttkaywur- denimAugust1993Vermessungsarbeitenund ImgesamtenPfahlfeldistüberallHolzkohleim AnschriftdesVerfassers: 10 m ÖSTERREICH Probeentnahmendurchgeführt.DasVorhabenwurde Oberflächenschlammenthalten.AuchgrößereHolz- vomFondszurFörderungderwissenschaftlichen stücke,dienuroberflächlichangebranntsind, Dr.OttoCichocki Abb. 2: ForschungfinanziertundvonGemeindeund wurdengeborgen.VoneinigenPfählenund InstitutfürUr-undFrühgeschichte Pfahlbau Keutschacher Wörther See Klagenfurt WasserrettungKeutschachtatkräftigunterstützt. StämmenwurdenProbenfürdendrochronologische Franz-Klein-Gasse1 See: Vermessungsplan (Abb.2) undweitereC-14-Untersuchungenentnommen. A-1190Wien der Pfähle und liegen- Keutschacher See DieHölzerbesitzenjenachHolzart(undwohlauch Österreich den Stämme (Stand InderfünfwöchigenKampagnewaresmöglich, Alter)unterschiedlicheFestigkeit.Eichenpfähle Oktober 1993, SLOWENIEN etwa3/4derderzeitmitPfählenbestehenden lassendeutlichKernundSplintunterscheidenund Planzeichnung Flächezuvermessen.UmderenUmrißerkennen besitzenoftnochdieWaldkante.DasKernholz C. Mlynar) zukönnen,wurdeninderfehlendenFläche(imPlan vorallemdergroßenliegendenStämmeisttief Literatur: EineersteeingehendeUntersuchung,diesichaller- NWderMeßpunkteK-E-A-D)dieaußenbegren- schwarzverfärbt.KeinerderbeprobtenPfähleoder dingsaufdenseichterenunddamitSchnorcheltau- zendenPfähleeingemessen.DasPfahlfelderstreckt StämmezeigtSchwundrisse,sodaßdieHölzerseit MOSSler 1954 • G. Mossler, Neueszumvorgeschichtlichen Abb. 3: chernzugänglichenTeildesPfahlfeldesbeschränkte, sichelliptischNO-SW65mmal20–27müber eine ihrerDeponierungmitWasserbedecktgewesen PfahlbauimKeutschacherSee.CarinthiaI,144,1954,76–109. Querschnitt durch einen führteG. Mossler(1954)indenJahren1951/52 Untiefe(zurZeitderVermessung-1,5 m) undistso- seinmüssen.DieserUmstandweistaufeinenPfahl- Eichenpfahl durch.AußerderVermessungwurdenxylotomische mitwesentlichgrößeralsdievonG.Mossler1951/52 bauimSeichtwasserhin. OFFeNBerGer 1982 • J.Offenberger, DerPfahlbauim mit dunkel ver - undpalynologischeUntersuchungensowieSee- vermesseneFläche.Dertiefstederbisherca.800 KeutschacherseeinKärnten.FundberichteausÖsterreich,21, färbtem Kernholz. wasseranalysendurchgeführt.AuchwurdederPfahl- eingemessenenPfählestehtimNordenin6,30 m DieOberflächedergesamtenUntiefeistauffallend 1982,133–141. bauunterDenkmalschutzgestellt.Dieskonnte Wassertiefe.SonstverläuftdiePfahlgrenzebeica. fundarm(sieheauchJ. Offenberger,1981).Die abernichtverhindern,daßwieauchschoninfrühe- -5 m,nurimSOziehtsiebisaufunter-2 mherauf. wenigenFundekleinstückigerKeramik-undKno- OFFeNBerGer 1986 • renJahrenseitderEntdeckung,Taucherweiter ImPfahlfeldliegeneinigegrößereEichenstämme. chenfragmentewurdeneingemessen.Ausgrößerer J.Offenberger, Pfahlbauten, nachFundensuchten,sodaßJ. Offenberger(1986) TiefekonnteneinigeStreufundegeborgenwerden, Feuchtbodensiedlungenund dieSiedlungals„vollständigausgeplündertund DiePfählestehenoftzuzweitoderzudrittdicht vondeneneinesmitjeeinemvonG. Mosslerund Packwerke.Bodendenkmale zerstört“bezeichnete. beisammen.VielesindschrägnachNO-N-NWge- einemvonJ.OffenbergergeborgenenStückzueinem ineinermodernenUmwelt. neigt.IhreSpitzensindjenachHolzartundAb- Gefäßzusammengehört.DieKeramik-,Knochen- ArchaeologiaAustriaca,70, FrühereC-14-Analysen(J. Offenberger1982)erga- baugradspitzbisstumpfkegeligabgemodert.Manche undGeweihfundefrühererUntersuchungendes 1986,205–236. benfolgendeDatierung: Pfählesindschweraufzufinden,dasieebenmitdem BundesdenkmalamtesbefindensichimKärntner VrI 439 Keutschacher See I: BodenabgebrochenunddieStümpfemitSchlamm LandesmuseuminKlagenfurt,einigewenigeinder STUIVer u. reIMer 1993 • aBP4900±100=cal.BC3780–3630 bedecktsind.UnterdenliegendenHölzernüber- Prähistorischenbzw.ZoologischenAbteilungdes M. Stuiver u. P. J.reimer, VrI 440 Keutschacher See II: wiegenabgebrochenePfahlspitzenoderausgerissene NaturhistorischenMuseumsWien. RadiocarbonCalibration aBP5170±150=cal.BC4220–3790 Pfähle.DerzeitsindkeineklarenGebäudegrundrisse ProgramRev.3.0.Radio- (cal.nachStuiverundReimer1993). erkennbar.(Abb.3) carbon,35,1993,215–230.

54 55 Neue Grabungen in der Seeufer - BächeausdemSt. GallerHinterlandnachundnach bisanhindielokalenJahrringsequenzennochnicht restenvonGeflechtenbe- Abb. 1: siedlung /TG Bleiche 3 aufgeschüttetwordenist. gesichertabsolut-chronologischdatiertwerden. legenauchzweiAnsamm- Lageplan Arbon lungenvonWebgewichten Bleiche TG Wegen geplanter Bauvorhaben mußte das kantonale DieFundstelleArbonBleiche3wurde1944anläß- DankdesimmerfeuchtenBodenmilieussindzahl- dieTextilherstellung. (nach: Hochuli 1994) Amt für Archäologie von Juli bis September 1993 in lichdersogenannten„AnbauschlachtWahlen“ reicheorganischeWerkstoffeundSpeisereste Punktiert: Arbon/TG, im sogenannten „Bleiche Areal“ eine währenddes2.WeltkriegsbeiDrainagearbeitenvon konserviertworden.Sofandensichunzähligebota- Dankzahlreichercharakte- Lage der Siedlungen in größere rettungsgrabung durchführen.1 Die Flur O.Meyer-Boulenazentdeckt.1983konntedieunge- nischeMakrorestewieTannennadeln,Zapfen, ristischerFundeläßtsich der Bleiche; „Bleiche“ liegt im Bereich einer heutzutage stark fähreAusdehnungdesDorfesdurchmehrereSondier- Blätter,Moose,Pilze,Getreidekörner,Apfelkerne, auchmindestenseineStein- Schraffiert: verlandeten Seebucht, die sich zwischen Steinach/ schnitteabgeklärtwerden(Winiger/Hasenfratz1985). Haselnüsse,Brombeersamenusw.sowiezahl- beilwerkstattinderSiedlung Grabungsfläche 1993 SG und Arbon/TG er streckt. WährendderGrabungskampagnevon1993wur- reicheKnochenvonHirsch,Rind,Haus-resp.Wild- fassen.VonGrüngestein- denüber440 m2 dieser schwein,Fisch,Schaf/Ziege,Hund,Fuchs,Ur, blöckenmitSägeschnitt, Siedlungfreigelegtund BärundBiber.ÜberrestevonHunde-undZiegen- zahlreichenSteinsägenund dokumentiert(Abb.2). kotbelegen,daßHaustiereimDorfbereichge- SchleifplattenausMolasse- haltenwordensind. sandstein,Grüngesteinab- Untereiner1–2m schlägen,Rippensteinen dicken,sterilenSand- ImGegensatzzumrestlichenFundmaterialistdie biszudenFertigprodukten schichtliegtdie5–40cm Keramikleideroftsehrschlechterhalten,und undzerbrochenenWerk- mächtigearchäologische ganzeGefäßesindselten (Abb.3).AnFormen stückenfandensichsämt- Schicht.Siesetztsich überwiegendickwandigeKochtöpfemiteiner licheGliederderProduk- ausorganischenBän- schwachS-profilierten,mehrheitlichnicht tionskette.Große,voll- dern(fumierslacustres), geschlicktenWand,gerademBodensowievierbis ständigüberschliffene Holzkohlekonzentra- fünfKnubbenimunterenRandbereich.Vereinzelt Beilemitrechteckigem tionensowieausz.T. tretenFlaschen,BechersowieMiniaturgefäßeauf. Querschnitt dominieren. großflächigenLehm- DieGefäßeweisenformalnochindiespätePfyner DieseltenenKnie-und packungenzusammen. Kultur,gewisseZierelemente,wieEinstichreihen, Flügelholmezeugenvon ImLiegendenfolgen nehmenaberschonBezugaufdieHorgenerKultur. einerDirektschäftungder 505 cm m mehrereMetermächti- EinflüssederHorgenerKultursindauchdurchdie Steinbeile. ge, gebänderteSee-und zahlreichenflachenresp.konischenSpinnwirtelaus Abb. 2: Beckenablagerungen(Silt,Feinsand).Dasichdie Keramikbelegt,indenenoftnochRestederhöl- Hirschgeweih-undKnochenartefaktesindsehr Abb. 4: Arbon Bleiche 3, KulturschichtweitgehendimGrundwasserbereich zernenSpindelstecken.NebenzweiverbranntenÜber- zahlreichundaußerordentlichguterhalten.Meissel Arbon Bleiche 3, Grabungsfläche 1993. befand,warendieErhaltungsbedingungenfürorga- undSpitzenherrschenvor.Charakteristischfürdie Hirschgeweihhacke mit nischesMaterialausgezeichnet. Siedlungsindmehrerez.T.geschäfteteHirschgeweih- Schaft aus Eschenholz, hackenmitschaftparallelenSchneiden(Abb.4). Maßstab 1:5, Insgesamtkonnten729Holzpfähleundüber350 ZwischenfutterausHirschgeweihfehlenvollstän- Sondiergrabung 1983. liegendeHölzerausWeißtanne,Esche,Erle,Eiche dig.BemerkenswertsinddievielenZahnanhänger undWeidegeborgenwerden.EindeutigePfahlreihen, vonCarnivoren(Bär,Marder,Wildkatze,Fuchs). LehmpackungenundHüttenlehmkonzentrationen SolcheSchmuckanhängersindvorallemfürdie weisenschonjetztaufuferparalleleHäuserzeilen HorgenerKulturcharakteristisch(Kolb1993).In hin.EbenerdigeBodenkonstruktionensowieFeuer- zweiKnochen(Rippe,Schulterblatt)stecktennoch stellenkonntennichtbeobachtetwerden.Dadie kleineSilexsplitter,dieevtl.vonPfeilspitzenstammen. ErstearchäologischeUntersuchungeninder„Bleiche“ FundschichtzudemeindeutlichesGefällebesitzt fandenschon1885unterderLeitungdesAltertums- undsekundäreSchichtsetzungenausgeologischer DasRohmaterialderSiliceswurdewohlmehrheit- forscherJ. MessikomerundimJahre1945unter Sichteherauszuschließensind,mußwahrscheinlich lichausderRegionvonSchaffhausenimportiert. KarlKeller-Tarnuzzerstatt.Bisjetztkonntensieben mitabgehobenenBödengerechnetwerden.Die NurRadiolaritundÖlquarzitkommenlokalvor. prähistorischeStationennachgewiesenwerden. laufendeAuswertungwirddiese„Kardinalfrage“ BesondersbekanntistdasfrühbronzezeitlicheDorf hoffentlichnochzufriedenstellendklären.Erste Abb. 3: ArbonBleiche2(Fischer1971;Hochuli1994; dendrochronologischeErgebnissezeigen,daßdie Arbon Bleiche 3, 1 AndieserStellemöchteich Dr. A. Hasenfratzherzlich Abb.1).DieeinzelnenSiedlungenlagenursprüng- MehrheitderbisjetztuntersuchtenPfählealleim Keramikgefäß fürdieDurchsichtdesManu- lichwohlunmittelbarimUferbereichderflachen gleichenWinterhalbjahrgeschlagenwordensind Maßstab 1:5, skriptsdanken. Bucht,welcheimLaufederZeitdurchdievielen (T. Sormaz,DendrolaborZürich).Leiderkönnen Sondiergrabung 1983.

56 57 NebenKlingenmitSichelglanz(Erntemesser)fin- ImSommer1994isteineweitereGrabungskam- Feuerstelle eines endneolithischen ImVerlaufderBenutzungzogmandanndieLehm- densichKratzer,PfeilspitzenmitkonkaverBasis, pagnegeplant,diehoffentlichweitereErkenntnisse Langhauses am Federsee lagenüberdeneigentlichenHerdbereichhinaus sehrwenigeBohrer,retuschierteAbschlägesowie überdieDorfstruktur,dieUmwelt,dieWirtschafts- undschafftedamiteineetwa2 m2 großeEstrich- relativviele„ausgesplitterteStücke“.Restevon weiseunddieLebensbedingungenderdamaligen Bereitsinderletzten„Plattform“(2,1993,60f) platte.WahrscheinlichwardieseineArtArbeits- BirkenteerbelegenindirektSchäftungengewisser Dorfbewohnerliefernwird. wurdeüberdieAufdeckungeines15x5mgroßen, plattformaufdemansonstenoffenen, Steinwerkzeuge. endneolithischenMoorbausindenStockwiesen nichtlehmverschmiertenHausfußboden. (nördlichesFederseeried)berichtet.DieFortsetzung Zudenaußergewöhnlichen AnschriftdesVerfassers: derAusgrabungendurchdasLandesdenkmalamt Dasgroße,um Fundenzähleneinige Baden-WürttembergführteimSommer1993zur 2900v. Chr.zudatie- Holzgefäße,daruntereine UrsLeuzinger UntersuchungderzentralenFeuerstelledieses rendeLanghaus des vollständigerhaltene AmtfürArchäologiedesKantons Hauses.DermittlereBereichderFeuerstellewar Endneolithikumsist SchöpfkelleausKernobst- Schlossmühlestrasse15A durcheinenEntwässerungsgrabenbereitszerstört. somitweitgehender- holz,welche1983bei CH-8500/TG Esließensichjedochbeidseitsnochmehrfacherneu- forscht. Dieuntenste- SondierungenzumVor- Schweiz erteLehmestrichpaketenachweisen,diedreigrund- hendeRekonstruktion scheinkam(Abb.5),zwei legendeErneuerungendesFeuerplatzesundweite- gibteinenBlickvon Korbfragmente(Abb.6) rekleineErhaltungsmaßnahmendokumentieren. Ostenundgestatteteinen sowiezweiKämmeaus Einblickaufdiezentrale gebündeltenZweigchen. UrsprünglichwarderinetwarechteckigeFeuer- Feuerstelle.DasHaus stellenbereichaufeinerFlächevon2,3x1,5mim laganeinerbefestigtenDorfstraße,anderweitere Abb 1: Abb. 5: Literatur: Holzfußbodenausgespartundziemlichgenauzwi- Gebäudeaufgereihtstanden.IneinemAbstandvon Freigelegter Unterbau Arbon Bleiche 3, schenzweiPfostenderFirstpfostenreihedesHauses 2 mkonntebereitsdasNachbarhausinSondagen der zentralen Feuer- Schöpfkelle aus FISCHer 1971•F. Fischer, DiefrühbronzezeitlicheAnsied- eingepaßtworden.DieUnterzügedesFußbodens erfaßtwerde. stelle in einer Aus - Kernobstholz, lunginderBleichebeiArbonTG,SchriftenzurUr-und sindimBereichderFeuerstellebesondersdichtge- sparung des Holz fuß - Maßstab 1:4, FrühgeschichtederSchweiz,Basel1971. legtundbildeteneinenRost,aufdemeinedichte bodens. Sondiergrabung 1983. RindenlageunddaraufersteLehmestricheaufge- AnschriftdesVerfassers: HOCHUlI eT Al. 1994•S.Hochuli et al., Arbon-Bleiche,die brachtwaren.Merkwürdigerweisebefindetsich neolithischen undbronzezeitlichenSeeufersiedlungen,Ausgra- unterdieserKonstruktioneinedickeLagevonun- Dr.H. Schlichtherle bungen1985–1991,ArchäologieimThurgau2,Frauenfeld1994. regelmäßiggelegtenHölzern,großenSteinenund LandesdenkmalamtBaden-Württemberg Lehm,sodaßdieserUnterbaubereitsinstalliert Fischersteig9 KOlB 1986 •M. Kolb, TaucharchäologischeUntersuchungen wordenseinmuß,nochbevorderFußbodenmit D-78343Hemmenhofen anderendneolithischenStratigraphieimOsthafenvonSipplingen, seinenUnterzügengelegtwurde.Eslassensichalso Abb. 6: Bodenseekreis.Arch.Ausgr.Bad.-Württ.11,1986,40–42. dieEtappendesHausbauesfolgendermaßenre- Arbon Bleiche 3, konstruieren: Korbgeflecht in situ, KOlB 1993 •M. Kolb, unpubl.DissertationüberdieStation Literatur: Grabung 1993. Sipplingen/D-Osthafen,UniversitätFreiburg,1993. 1. ErrichtungdesPfostengerüstes, 2. AnlagedesUnterbausderHauptfeuerstelle, SCHlICHTHerle 1993 •H. Schlichtherle, Fortsetzungder DieStationArbonBleiche3liegtmitgroßerWahr- WINIGer/HASeNFrATZ •J.Winigeru. A.Hasenfratz, 3. VerlegenderGrundschwellen, SondageninderendneolithischenMoorsiedlungSeekirch- scheinlichkeitimÜbergangsbereichvonderPfyner Ufersiedlungenam Bodensee.ArchäologischeUntersuchungenim QuerschwellenundUnterzügedes Stockwiesen,KreisBiberach,ArchäologischeAusgrabungenin zurHorgenerKultur.Leiderliegtnochkeinabsolu- KanthonThurgau1981–1983.Antiqua10,Basel1985. FußbodenssowiedesFußbodensselbst, Baden-Württemberg1993. tesDendrodatumvor.DiechronologischeZuwei- 4. BauderFeuerstelleundderAußen- sungdesarchäologischenMaterialsberuhtbisjetzt undZwischenwändedesHauses, auftypologischenKriterien.DieindenÜbergang dieaufdenBodenhölzern Abb. 2: vonHorgenerzurPfynerKulturdatierendeSchicht11 aufsitzen. Rekonstruktion des Hauses vonSipplingen/DOsthafenlieferteeinengver- 1 von Seekirch- wandtesFundgut(Kolb1986,40–42;1993).Da Stockwiesen (Zeichnung: ausderÜbergangszeitdieserbeidenEpochennur A. Kalkowski). sehrwenigeStationenbekanntsind,werdendie FundeundBefundederSiedlungArbonBleiche3 mithelfen,dieForschungslückezwischenderPfyner undHorgenerKulturzuschließen.

58 59 Die Tauchsondagen 1991 bis 1994 mannschaftunddenTauchernwurdedurchden ImGegensatzzugrößerenGewässernliegenden NebendenPfynerFormenstammtausder im Steeger See EinsatzeinesUnterwassertelephonsgelöst.Wieauch PegelschwankungendesSteegerSeesvermutlich KulturschichteinfürdiePfyn/AltheimerKeramik (Aulendorf, Kr. Ravensburg) amBodenseebleibendieNachforschungenunter keinemikroklimatischenVeränderungenzugrunde, typischesdoppelkonischesTopffragment. WasseraufdieWintermonatebeschränkt. vielmehrsindörtlicheFaktorenhierfürverantwort- lichzumachen.AnersterStelledürftendiePegel- EinekonischeHenkeltasseistsicheraufAltheimer Im Jahre 1990 entdeckten Kinder und Jugend liche AmnördlichenRandderSiedlungkonnteeinbis verhältnisseimSteegerSeevomNiveaudernahen Einflüssezurückzuführen.DasPfyn/Altheimer beim Muscheltauchen eine bis dahin un bekannte zu1mmächtigesKulturschichtpaketangeschnitten Schussenabhängiggewesensein. KeramikensemblevomSteegerSeebesitztnachvor- jungsteinzeitliche Fundstelle im SteegerSee, dem werden.ImunterenBereichderDetrituslagen läufigerDurchsichtbesteParallelenindenPfyn/ öffentlichen Freibad der Gemeinde Au lendorf. Der (PflanzlicheAbfälle)innerhalbderKulturschicht DasmittlerweilereichhaltigeFundmaterialbietet AltheimerFundkomplexenvonReute-Schorren- Aufmerksamkeit der Stadt be hör de Aulendorf ist es streuendieFundederSchussenriederKultur,wäh- einganzesSpektrumjungsteinzeitlicherKulturen. ried,ÖdenahlenundMusbach-Seewiesen.ImFund- zu verdanken, daß diese wichtige Fundstelle unver- rendimoberenBereichKeramikderPfyn/Altheimer spektrumneusindaufderGefäßwandaufgesetzte, züglich dem landes denk mal - Gruppeanzutreffenist.Dazwischenliegteinesteri- ÜberraschendwarenzunächstverzierteScherben getupfteLeistenanTöpfen(Abb.2).Bisherwar amt bekannt geworden ist. ein erster Tauch gang leMuddeschicht,inwelcheMuschelschalen undan- desMittelneolithikums,diesichderStichbandke- nureineScherbemitglatterLeisteaufeinemGefäß- durch das landesdenk mal amt Baden-Württem berg gewitterteHölzereingelagertsind(Abb.1).Ver- ramikzuweisenlassen.Diewenigenunstratifizier- körperausMusbach-Seewiesenbekanntgeworden. im Sommer 1990 ließ keinen Zwei fel daran, daß es einzeltsindPfähleinderMuddeschichtaltabgefault. tenScherbenausdemSteegerSeereichennochnicht sich um eine der wenigen Feucht boden siedlungen SiegehörendemnachzurSchussenriederSiedlung, ausummitSicherheiteineganzeSiedlungsanlage Abb. 1: in einem Moorge wässer handelt, die bis auf den dieimunterenSchichtabschnittrepräsentiertwird. annehmenzukönnen.Siebelegenaberzumindest Aulendorf-Steeger See. heutigen Tag im freien Wasser erhalten geblieben dieAnwesenheitvonbäuerlichenSiedlerninder Westprofil des Sondier - sind. Die lage der Fund stelle im Be reich eines DiemuddigeTrennschichtzwischendenanthropo- erstenHälftedes5.Jt.v.Chr. schnittes. Die im Profil öffentlichen Freibades veran laßte das lDA zur genenAblagerungensowiediefaulschlammartige angeschnittenen Pfähle systematischen Sondage der Fund stelle. MuddeanderSchichtbasisdesKulturschichtpakets DerGroßteilderFundegehörtinsJungneolithikum sind deutlich nach müssenaufgrundihrerKonsistenzimFlachwasser undwirddurchKeramikderSchussenriederKultur Osten verkippt. DieäußerstschlechtenSichtverhältnisseindem abgelagertwordensein.ImlandwärtigenAbschnitt undderPfyn/AltheimerGruppeOberschwabens trübenunddunkelgefärbtenMoorgewässer,soge- derKulturschichtfehlenderartigeSedimente,so beherrscht. a: Pfyn/Altheimer nanntemSchwarzwasser,erfordertendenEinsatz daßhierehervonbodenfeuchtenSedimentations- Schichtabschnitt, besonderertechnischerGeräte.Erstmalswurdezur verhältnissenauszugehenist.Hierliegendiebeiden DieSchussenriederKeramikistdurchritzverzierte b: Subfossiler EinmessungderSchnitteeinendlosverlegbares Schichtabschnittedirektaufeinander.IndenKultur- ScherbenundKrugfragmentevertreten.Topfränder Faulschlamm, MeßrahmensystemausPlastikrohrenverwendet, schichtenselberfehlenHinweiseaufeineEntstehung mitleichterVerdickungunterdemRand,flaschen- c: Schussenrieder welchessichnahezublindinstallierenläßt. inderFlachwasserzone.Siedürftendaherebenfalls förmigeTöpfeundSchalenmitsenkrechterRandlippe Schichtabschnitt. inbodenfeuchtesMilieuabgelagertwordensein. charakterisierendasstratifizierteFormenspektrum, Abb. 2: ImGegensatzzumBodenseebestehtimSteeger demeineganzeReiheScherbenundGefäßfrag- Aulendorf-Steeger See. (Höhenangabe in SeeaufGrundderLagederStationinüber2 m Demzufolgemüssen,wennauchgeringfügig, menteausderOberflächeangeschlossenwerden Leistenverziertes Gefäß Metern unter dem TiefeundderTrübedesGewässerskeinSichtkon- SchwankungendesSeepegelsangenommenwer- können.SchlickgerauhteOberflächensindselten, aus der Pfyn/ Altheimer Seepegel des Steeger taktzwischenBootsmannschaftundTauchern.Das den.DerbesiedlungszeitlicheSeepegeldürfteim wobeidieAusführungderSchlickrauhungsehrfein- Kultur schicht. Sees entsprechend ProblemdereingeschränktenKommunikations- VerhältniszumheutigenWasserstanddesSteeger körnigunddünnist. Gefäßhöhe: ca. 30 cm ca. 541, 70 m Ü. NN). möglichkeitenzwischenBegleit-undSicherungs- Seesetwa2 mtiefergelegenhaben. DieMichelsbergerKeramikelementegehörenwahr- DiePfyn/AltheimerKeramikistimVerhältniszur scheinlichindenSchussenriederKontext,wieeine SchussenriederTonwaredickwandigerundvon rundbodigeScherbeausdiesemKulturschichtab- durchschnittlichgröbererTonqualität. 1 Sand schnittnahelegt. 2 Steine EineeingehendereSichtungderKnochen,Silex- 3 Holzkohle NebenderKeramikstammenausderSchussen- undFelsgesteinsgerätestehtnochaus.Vereinzelt 4 Holz riederKulturschichtvierGeweihzwischenfutter, befindensichimSilexinventarnebenPfeilspitzen 5 Rinde sogenannteTüllenfassungen. mitgeraderBasisauchPlattensilexfragmente. 6 Lehm SicheleinsätzeausPlattensilexsindimKontextder 7 Lehm, verziegelt AusdemPfyn/AltheimerKulturschichtabschnitt Pfyn/AltheimerGruppeOberschwabensgeläufig, 8 Kulturschicht stammenunverzierteodermitArkadenrandverzierte dasRohmaterialdürfteausniederbayerischenVor- 9 Mollusken/Schnecken S-profilierteTöpfe.Diesedurchschnittlichgröbere, kommenstammenundvondortnachOberschwaben 10 Kalkmudde dickwandigereWareistmeistpastosschlickgerauht. gelangtsein.

60 61 AufzweiFundstückeausdemPfyn/Altheimer DerTonstempelvonVrbovéstammtauseinem istderZeichnungnichtzuentnehmen.DieArme Schichtabschnittundaufeinenunstratifizierten KeramikkomplexderBoleraz-Gruppe,derauch der„Bombe“vomSteegerseekönnenausholzana- FundsollihrerbesonderenBedeutungwegenim ZierformenBadenerKeramikenthält.Weitere tomischenGründenjedenfallsanihremabgewitter- Folgendennähereingegangenwerden. TonstempelmitgeometrischerMusterungstammen tenEndeinkeinemzweitenHolzkörpergeendet vonKärntenundOberitalien.Siegehöreninden haben.WeitereunstratifizierteVergleichsfundesind IngutstratifizierterPosi- KontextderboccaquadrataKulturbzw.inKärnten vonMörigen(Westschweiz)undvomMondsee tion,eingerahmtvon ineinenjungneolithischenHorizont,deramkera- (Oberösterreich)bekannt. ScherbenderPfyn/Alt- mischenFundstoffEinflüssederboccaquadrata heimerGruppe,lagein undderLagozzaKulturerkennenläßt.Pintaderas DieeigentlicheFunktiondesHolzgerätesbleibträt- vollständigerTonstempel, gelangtenoffenkundigausdemBalkangebiet,von selhaft,Abnutzungsspuren,dieaufdieVerwendung einsogenannter„Pinta- derOstküstederAdria,nachOberitalien.IhreAus- desGerätesRückschlüssezuließen,konntennicht dera“(Abb.3).DerTon- breitungsetztsichüberdieAlpenhinwegbisnach festgestelltwerden. stempelwurdemitgroßer OberschwabenundindieWestslowakeifort. SicherheitvorOrtgefer- AusderOberflächeschließlichwurdeinderjüng- tigt.VonProf. H. Hagnin DieTatsache,daßderTonstempelvorOrtgefertigt stenTauchsondageimWinter94einverziertes, Münchendankenswerter- wurde(s.o.),stütztdieThese,daßessichnicht ca.5 cmlangesKnochenplättchengeborgen.Die weisedurchgeführteAna- primärumdieVerbreitungeinesWerkzeugsgehan- Knochenplatteistzentralgelochtundsoweitdies abdiesemAbschnittdesJungneolithikumsin Abb. 4: lysenanTonprobenvon delthabenmuß,sonderndaßdieTonstempelauf- beiihremErhaltungszustandbeurteiltwerdenkann, Südwestdeutschlandszurechnen.(Abb.5) Aulendorf-Steeger See. stratifiziertenPfyn/Alt- grundderVerbreitungeiner„Idee“gefertigtwurden. flächigüberschliffen.SymetrischzurMittelachse Rätselhaftes Holzgerät heimGefäßenvomSteeger AllerdingsbleibtbislangimDunkelnwaszuwel- derSchmalseitebefindensichaufbeidenSeitender MitderKampagne93konntedieAnwesenheitdes aus Buche. SeeunddesStempels chemZweckgestempeltwurde,d.h.welche„Idee“ LochungvierwohleingebohrteGrübchen.Die MenschenamSteegerSeeauchinjüngerenprähi- Länge: ca. 1 m. ließenkeineUnterschiede letztendlichdahinterzusuchenist. GrübchenbildeneinanderMittelachsegetrenntes storischenEpochennachgewiesenwerden.Inden imverwendetenTonma- Kreuz.ÄhnlicheKnochenscheibenmitzentraler SchlickschichtenüberderPfyn/AltheimerAbla- 5 cm terialerkennen. WenigerweitläufigistdieVerbreitungeinesweite- Lochung,odermitdoppelterDurchbohrungsind gerungfandsicheinSteinmeißelausEdelserpentin. renFundobjektsdemunserebesondereAufmerk- vomSinckelosebuck/Altenburg–Grab2und5– SoweitsichdiesbeimjetzigenForschungsstand Abb. 3: ImzentralenMitteleuropawarenbisheute„Pin- samkeitgilt.DasHolzobjektstammtebenfallsaus bekannt.DieFundevomSinckelosebuckstehen beurteilenläßt,wurdediesesRohmaterialinSüd- Aulendorf-Steeger See. taderas“ausneolithischemZusammenhangnicht derPfyn/AltheimerFundschicht.Eshandeltsich durchihreVergesellschaftungmitKalkröhrenperlen deutschlanderstindererstenHälftedes3.vor- Tonstempel. bekannt.LediglichähnlicheTonobjekteausdem umeinensorgfältigbebeiltenkegelförmigenHolz- derHornstaaderGruppeamBodenseenaheund christlichenJahrtausendszurBeilherstellungver- jüngerenAbschnittderFrühbronzezeit,sogenannte körperovalenQuerschnittsvonca.25 cmDurch- könnendamitmitderSchussenriederKulturinOber- wendet.InOberschwabentauchenSteinmeißelaus Brotlaibidole,liegeningeringerZahlausderZone messerausBuchenholzanwelchemsichaufeiner schwabeninZusammenhanggebrachtwerden. EdelserpentininSiedlungenderGruppeGoldbergIII, nordwärtsderAlpenvor. SeitezweiparallelausgerichtetebrettförmigeFort- amBodenseeimKontextderspätenHorgenerKul- sätzebefinden(Abb.4).DiealtabgefaultenFort- AllerdingsstammenausAltheimerKontextvon turauf. DieVerbreitungderneolithischenTonstempel sätzesindaufetwa50und70 cmLängeerhalten, Ergolding-FischergasseinNiederbayernebenfalls reichtvonderÄgäisüberdasBalkangebietbisnach siegehenam„bombenförmigen“KopfdesObjekts eingelochtesKnochenplättchenmitgrübchenge- OsteuropaundNorditalien.InMusterundForm vomflach,brettförmigeninrundeQuerschnitte säumtemRandundeinebensoverzierterGürtel- mitdemPintaderavomSteegerSeeübereinstim- über.AndieserStellebefindensichaneinerSeite hakenausHirsch-oderElchgeweih.Vom mendeVergleichsstückeliegenvonSpilamberto, dieResteeinereinfachgedrehtenSchnur.Das sindfernerpunktverzierteKalksteinknöpfebe- einerFundstelleausdersüdlichdesPogelegenen HolzgerätstammtausdemVerzweigungsbereich kannt,diemitgroßerSicherheitindenKontextder „EmiliaRomagna“undvonVrbovéinderWest- einesBaumstammes.EinidentischesObjektmit gleichnamigenGruppegehören.VomKarlsteinin slowakeivor. etwasgrößerenAusmaßenunddasFragmenteiner OberbayernstammteinegelochteKnochenscheibe, solchen„Holzbombe“stammenvonReute-Schorren- dieebenfallsGrübchenbohrungeninKreuzform DasnorditalienischeExemplargehörtindenKon- riedausderdortigenPfyn/AltheimerKulturschicht. besitzt. DerkulturelleZusammenhangdieses textdersogenanntenbocca-quadrataKulturund Fundstückesistjedochunklar.Dergeographischen wirddendortigenChronologievorstellungenzufol- AusPfynerZusammenhangwurdebereitsum1863 NähezumHochrheinsowiedersichbesserentspre- Abb. 5: geineinespätePhasediesermittel-bisjungneolithi- vonderStationNiederwilinderNordostschweiz chendenFormderStückevomSinckelosebuck Aulendorf-Steeger See. schenKulturerscheinunggestellt.DasObjektvon einvergleichbaresHolzgerätpubliziert,welches wegenistmangeneigt,dienichtstratifizierteKno- Zentral gelochte Spilambertoscheintjedochnichtstratifiziertzusein. allerdingsanbeidenEndender„Arme“einenHolz- chenscheibevomSteegerSeedemSchussenrieder Knochenplatte mit körperbesitzt.Inwiefernessichumeinenicht Kontextzuzuschreiben.Damitistmitgrübchenver- Grübchenzier. ganzsachgerechteErgänzungdesObjektshandelt, ziertemKnochenschmuckmöglicherweiseschon Länge: 4,5 cm

62 63 EbenfallsausdenSchlammschichtenüberdemjung- Nußdorf-Strandbad – Abb. 1: neolithischenKulturschichtpaketstammteineMetall- Leistenverzierte Keramik Profil A, Ostprofil des pfeilspitzemitRestendesPfeilschaftes(Abb.6). der älteren Horgener Kultur 1992 und 1993 gegra- Siedatiertindiefrühebismittlere aus der Ufer siedlung benen Sondierschnittes Abb. 6: Bronzezeit. westlich der Liebesinsel mit dem Aulendorf-Steeger See. a: Horgener Schicht Bronzepfeilspitze mit Inden1864entdecktenPfahlbaustationenvonNuß- paket und Resten des Holz - dorfführtedasLandesdenkmalamtimAnschlußan b: der darunterliegen- schaftes. dieSondagen1981und1982indenJahren1992 den, durch ein dün- und1993Tauchsondagendurch.Indeninsgesamt nes Seekreideband Dieden- 7,5 m2 umfassendenSondierschnnittenwurdeein getrennten verspül- drochronologischge- durchschnittlich50cmmächtigesKulturschichtpaket DiereichlichinPrivatsammlungenundunterden verbreiteten ChamerKulturundderbenachbarten ten Kulturschicht . messenenEichenaus angeschnitten,welchesderHorgenerKulturange- AltfundbeständenausNußdorfvorhandene,cha- GruppeGoldbergIIIeinewichtigeRolle. demPfahlfeldvomSteeger hört.EineweitereStratebefindetsich,durchweni- rakteristischverzierteHorgenerKeramikkannaus 1 Sand SeeliefertenabsoluteDatenum geZentimeterSeekreidegetrenntdarunter,ihre diesemGrundedemstratifiziertenFundmaterial KontaktezurWartberggruppeHessensoderaber 2 Steine 3730v. Chr.DieDatenbewegensichimabsoluten kulturelleZugehörigkeitistunklar. angeschlossenwerden. nachMitteldeutschlandzurKugelamphorenkultur 3 Holzkohlen, 1cm DatenrasterderPfyn/AltheimerGruppeOber- lassensichmöglicherweiseaneinergehenkelten Brandschicht schwabens,allerdingsstehtdiezweifelsfreieVer- DasHorgenerSchichtpaketistdurchmehrereDe- AnkeramischenSonderformenliegteineSerie Schüssel(Abb.4)mitgekerbterSchulterundan 4 Feuchtholz knüpfungderabsolutenDatenmitdemPfyn/ trituslagenunterschiedlicherKonsistenzundzwei flacherSpinnwirtelvor(Abb.3). einemleistenverziertenTopfmitabgesetzterSchulter (Pfähle, liegende AltheimerSchichtabschnittnochaus. Brandschichtengegliedert(Abb.1). festmachen(Abb.2.1). Hölzer und Ästchen) VergleichbarverzierteKeramikfindetsichverein- 5 Rinden AusderOberflächeunddemHorgenerSchicht- zeltimmittlerenAbschnittderbenachbartgelegenen Erste,imarchäodendrologischenLaborinHemmen- 6 Lehm unverziegelt AnschriftdesVerfassers: paketstammteinreichhaltiges,rechteinheitliches endneolithischenStratigraphievonSipplingen-Ost- hofenerarbeiteteDendrodatenausdemPfahlfeld 7 Lehm verziegelt Keramikensemble.RandständigeLeistenzier,die hafen.SiespieltimdortigenKeramikspektrum je- vonNußdorf-Strandbadzw.3166und3127v. Chr. 8 Detritus Dr.JoachimKöninger oftinKombinationmitEinstichreihenoderKanne- docheineuntergeordneteRolle.BesteParallelen liegenbereitsvor.DerNachweis,daßdamitdie 9 Schnecken und LandesdenkmalamtBaden-Württemberg lurenauftritt,undinnengetupfteBödencharakteri- liegendemgegenübervomFederseeausderMoor- HorgenerKulturschichtdatiertwird,mußerstnoch Mollusken AußenstelleHemmenhofen sierendasZierspektrumderKeramik.DerFormen- siedlungDullenried,aberauchvomGoldbergbei erbrachtwerden. 10 Seekreide Fischersteig9 schatzistwenigvariabelundbleibtimGroßen GoldbergshausenimNörtlingerRiedvor.DerNuß- D-78343Hemmenhofen undGanzenaufschwachprofilierteTöpfebeschränkt dorferKeramikkommtsomitfürdieSonderstellung AnschriftdesVerfassers: (Abb.2).DiesetypischenKeramikelementesind dieserjüngerenPhasederälterenHorgenerKultur bisaufdenDetritusanderSchichtbasisdesHorgener imSüdwestdeutschenRaumbesondereBedeutung Dr.JoachimKöninger Literatur: Schichtpaketesanzutreffen,einedurchgreifende zu.HierwirdeineLokalgruppemitKerbleistenver- LandesdenkmalamtBaden-Württemberg VeränderungimKeramikspektrumvonNußdorf zierter Waresichtbar,dievomÜberlingerSeebis AußenstelleHemmenhofen BAGOlINI •B. Bagolini, IlNeoliticoel’EtàdelRame. währendderAblagerungdesHorgenerSchicht- nachOberschwabenverbreitetist.Offensichtlich Fischersteig9 RicceraaSpilambertoeS.Cesario1977-1980. paketskanndaherausgeschlossenwerden. spielenhierEinflüssederimbayerischenRaum D-78343Hemmenhofen GerSBACH 1969 •e.Gersbach, UrgeschichtedesHochrheins. Bad.Fundber.Sonderh.11,Freiburg1969. Abb. 3: KONINGer/SCHlICHTHerle 1991•J.Köninger u. Spinnwirtel aus der H. Schlichtherle, JungsteinzeitlicheSiedlungenimSteegerSee Horgener Kulturschicht beiAulendorf,Kr.Ravensburg.Arch.Ausgr.inBaden- Württemberg1991,S.56ff.

KONINGer/SCHlICHTHerle 1992•J.Köninger u. H. Schlichtherle, JungsteinzeitlicheSiedlungenimSteegerSee 10 cm beiAulendorf,Kr.Ravensburg.Heimatk.Aulendorf,Beil.zu Aulendorfaktuell,36/10,1992. Abb. 2: MeMeJCOVA-PAVUKOVA 1979 •V. Memejcová-Pavúková Nußdorf-Strandbad, Leisten- und Abb. 4: •FundederBoleráz-GruppeausVrbové. Fingertupfenverzierte Keramik aus Schüssel mit gekerbtem Umbruch und Ösen - Arch.Rozhl.31,1979,S.385ff;Taf.I-V. 2.1 der Horgener Kulturschicht. henkel aus der Horgener Kulturschicht.

64 65 Vereinsnachrichten

Protokoll der Mitgliederversammlung vom BeschäftigtedesPfahlbaumuseumshabenAnfang DieBibliothekumfaßtinzwischen14.250Titel. tungenentscheidetsichdieVersammlungfürdie 18. September 1993 auf der Insel reichenau SeptemberaufdemGeländedesMuseumsdasmit EinKatalogwurdeerstellt,derdiebessereNutzung Veröffentlichung. vielEngagementeinstudierteTheaterstück„Heimat“ derSchriftenermöglicht. 5. ImEinladungsschreibenwarenzweiSatzungs - aufgeführt.DiebeidenVorstellungenhabeneine VonvielenweiterenAktivitätenkonnteDr.Schöbel änderungen angekündigtworden.Im§7„Vorstand“ guteResonanzgefunden. berichten,z.B.Tauchgängen,Baustellenbeobach- sollnachdemerstenAbsatzfolgenderSatzeinge- 1. HerrWende,derVorsitzende,begrüßtdieanwe- GestiegeneKostenundderniedrigeMitgliedsbei- tungenimAuftragdesLandesdenkmalamtes,Vor- fügtwerden: sendenMitgliederundGäste.Essind63Mitglieder tragvonDM15,–proJahrzwingenuns,künftig trägen,wissenschaftlichenVeröffentlichungen, „Dem Vorstand dürfen nicht mehr als drei erschienen,2weiteresinddurchVollmachtenver- vonTagungsteilnehmer,dienichtMitglieddesVer- Besucherführerschulung,Schülerprojekte,Sonder- Beschäftigte des Pfahlbaumuseums angehören.“ treten.DamitistdieVersammlunglautSatzungbe- einssind,einenkleinenUnkostenbeitragfür führungen,Schwerpunktprojekte. Dadurchsollegewährleistetwerden,daßderVor- schlußfähig.DerVereinzähltgegenwärtig564Mit- Fahrten,EintritteundFührungenzuverlangen. standauchkünftigmehrheitlichausunabhängigen, glieder.38Mitgliedersindneueingetreten,7haben ImBerichtszeitraumhattedasPfahlbaumuseum ehrenamtlichenMitgliedernbesteht,begründet denVereinverlassen.Außerdemsind14Mitglieder ZumAbschlußseinesBerichtesdanktHerrWende 50Beschäftigte:11Festangestellte,29Saisonkräfte HerrWende. durchTodausgeschieden.AmstärkstenhatdenVer- allenMitarbeiterndesPfahlbaumuseumsfürihre und10freieMitarbeiter. einunddasMuseumderfrüheTodderGeschäfts- EinsatzbereitschaftundguteArbeit.Erhebtbeson- DaniemandgeheimeAbstimmungverlangt,wird ZumSchlußspracherdieHoffnungaus,daßder führerin,FrauWaltraudGrünewald,getroffen. dersdieLeistungenderBesucherführerhervor; perHandzeichenabgestimmt.Ergebnis:DieÄnde- Museumsneubau1995eröffnetwerdenkönnezum denndieEintrittsgeldersicherndasMuseumfinan- rungwirdohneGegenstimmen,bei7Enthaltungen, 2.1. HerrWendebeginntseinenTätigkeitsbericht NutzenallerBesucher,derMitarbeiterundder ziellab. angenommen. mitdemStandderArbeitenzumNeubaudesMu- Wissenschaft. seums.NebendenArchitektenhabenHerrGrüne- 2.2. AusHerrnDr.SchöbelsBerichtüberdasFrei- DiezweiteSatzungsänderungwirdvomFinanzamt 2.3. DiebeidenTätigkeitsberichte warensoaus- waldalsBeraterunddieAngestelltendesMuseums lichtmuseumkannmanentnehmen,daßimJahre gewünscht,damitdemVereinauchkünftigdieGe- führlich,daßsichinderanschließendenAussprache vielZeitindasProjektinvestiert.DieBaugeneh- 1992diemeistenBesucherinderbisherigenGe- meinnützigkeiterhaltenbleibenkann.Im§1,Abs.2, niemandzuWortmeldete. migungwurdeam2. Juni1993erteilt,dieBaufrei- schichtedesMuseumsgezähltwurden,undzwar sollendieBegriffe„HeimatkundeundHeimatliebe“ gabe(RoterPunkt)sollnochindiesemJahrerfolgen. 259.484Personen.Diesseivorallemaufdiegün- 3. DenKassenbericht fürdasJahr1992trugHerr gestrichenunddafürdie„Volksbildung“aufge- stigeWitterungdesvergangenenJahreszurückzu- FritzFörsteranstellederverstorbenenGeschäfts- nommenwerden.DieserAbsatzlautetdann: DasGeländedesPfahlbaumuseumsUnteruhldingen führen.AuffallendseidabeidiestarkeZunahmean führerin,FrauGrünewald,vor. „Zweck des Vereins ist die Förderung der wissen- gehörtderDeutschenBundesbahn.Dergegenwär- FamilienundKurgästen,währenddieZahlder schaftlichen Erforschung der Vor- und Früh ge - tigePachtvertragläuftzum31.12.2000aus.Durch 3.1.DerKassenbestanddesVereinsbetrugEnde EinzelbesucherundSchülerzurückgegeangensei. schichte, vor allem der vorgeschichtlichen Pfahl - einenNachtragwirdeinneuerVertragbiszum 1992DM13.000,—. bauten und Siedlungen im Voralpenraum, beson- Jahr2015inAussichtgestelltmitderOptionauf DergleicheTrendzeichnesichauchfürdaslaufende 3.2. DiegrößereBesucherzahlließimJahre1992 ders des Bodenseegebietes, die Volksbildung sowie eineweitereVerlängerung.Evtl.isteineUmwand- Jahrab.Dr. SchöbeldanktdemPersonalfürseinen dieEinnahmendesPfahlbaumuseumsleicht die Verbreitung vorgeschichtlicher Kenntnisse.“ lungineinenErbpachtvertragmöglich. unermüdlichenEinsatz;dennesseinichtleicht,den ansteigen.Gleichzeitigerhöhtensichaberauch AuchdieseSatzungsänderungwirdohne biszu2.000BesuchernproTagmitgleicherFreund- EsistnichtallenMitgliedernbekannt,daßdemVer- dieAusgaben. Gegenstimme,bei2Enthaltungen,angenommen. lichkeitzubegegnen. einzum1.1.1975dieGemeinnützigkeitentzogen 3.3. ImKassenprüfungsbericht vonHerrnKöpple 6. DerPostendesKassenwarts istdurchdenTod wurde.Grunddafürwarenvorallemdiehohenfinan- ImhandwerklichenBereichsindReparaturenin wirdderKassenführungfürdiekorrekteBuch- vonFrauGrünewaldfreigeworden.Dadienächste ziellenRücklagen,dieunterProf.ReinerthzumBau großerZahlandenPfahlbauten,Plattformen,Stegen führung gedankt,diekeinenAnlaßzuBeanstan- WahldesVorstandesturnusgemäßerst1995ansteht, einesalemannischenBauernhofesgebildetwurden. undamMuseumselbstdurchgeführtworden. Ferner dungengab. bittetHerrWendeimNamendesVorstandesumdie DurchlangwierigeVerhandlungenmitdemFinanz- wurdenverstärktNachbildungenvorgeschicht- NachwahleinesKassenwartsundschlägtdazuHerrn amtistesgelungen,diegeforderteSteuernach- licherFundeausHolz,SteinundTonangefertigt. 3.4. NachdemKassenprüfungsberichtwurden FritzFörster,SteuerberaterinÜberlingen,vor. zahlungbiseinschließlich1992erlassenzubekom- Vostand und Geschäftsführung einstimmig, bei ImsteinzeitlichenVersuchsgartenkonntendie HerrFörsterwirdvonderVersammlungeinstimmig, men.EinerweiterenSteuerfreiheitüber1992hinaus enthaltung der Betroffenen, entlastet. ersten670Pflanzengesetztwerden.Bis1995sol- beieigenerEnthaltung,zumKassenwartgewählt. willdasFinanzamtnurzustimmen,wennderVer- lendortdieArbeitenabgeschlossenwerden. 4. DasProtokollderletztenMitgliederversamm- einsichmehrder„Volksbildung“widmetunddies 7. BeiderNeuwahl eines Geschäftsführers schlägt lungbrauchtenichtverlesenzuwerden,daesin auchinderSatzungstärkerzumAusdruckbringt. MangelndeRäumlichkeitengestaltendieErfas- HerrWendevor,ausKostengründendiesePosition derZeitschrift„Plattform“veröffentlichtwurde. DaherwirdunterPunkt5derTagesordnungeine sungsarbeitenindenArchivendesMuseumssehr nichtmehrhauptamtlichzubesetzen.HerrFörster HerrWendeläßtabstimmen,obdasProtokollauch Satzungsänderungvorgeschlagen.HerrWendever- schwierig.HierlagernFunde,Fotos,Dias,Filme könneehrenamtlicherGeschäftsführerwerden,der künftiginder„Plattform“abgedrucktwerdensolle, liesthierzudenBriefeinesMitgliedes,worinzurge- undDokumente.ErstmitdemMuseumsneubau währendderGeschäftszeitenvonFrauSchöbelver- denneswerdedadurchauchNichtmitgliedernzu- plantenSatzungsänderungStellunggenommenwird. werdendienötigenRäumevorhandensein. tretenwird. gänglich.BeieinerGegenstimmeund3Enthal-

66 67 DiesemVorschlagstimmtedieVersammlungohne Jahrestagung des Vereins für UnterFührungvonDr. A. ZettlervomInstitutfür Gegenstimmen,bei5Enthaltungen,zu. Pfahlbau und Heimatkunde e.V. LandesgeschichteinFreiburgi.Br.gingmanauch 18. und 19. September 1993 hinauszum„Kräutergärtle“,indemschonderAbt 8. DiePlanung für 1994 wurdevonHerrnDr. undDichtermönchWalahfriedStrabo(Abtvon838 Schöbel vorgestellt.DaseinzigeGroßprojektwerde DieJahrestagung1993fandam18./19.September bis849n. Chr.)seine23Kräuter-undHeilpflan- dieMuseumserweiterungsein.Danebenwerdendie aufderInselReichenaustatt.Dieteilnehmenden zenartenzüchtete. imTätigkeitsberichtaufgezähltenArbeitenfortge- 63MitgliederundeineReiheGästekonntenerfah- führt.DieVersammlungstimmtederPlanungohne ren,daßdiesegrößteInseldesBodenseesnicht AmSpätnachmittagfandimHotel„Kaiserpfalz“ Gegenstimmen,bei2Enthaltungen,zu. nurdurchGemüseanbauundTourismusbekannt- dieMitgliederversammlungstatt,indernebenden 9. DenHaushaltsvoranschlag für1994hatteHerr gewordenist,sondernvorallemdurchihregroße RegularienzweiSatzungsänderungengebilligt FörsterbereitsimAnschlußanseinenKassenbe- AnzahlkulturgeschichtlichbedeutsamerKunst- wurdenundHerrFritzFörsterausMühlhofenzum richtvorgelesen.ErsiehtEinnahmenundAusgaben schätze. neuenKassenwartundGeschäftsführergewählt inHöhevonjeweils1,3MillionenDMvor.Beider wurde.AlsTagungsortfür1994wurdederSüd- AbstimmungwirderohneGegenstimmen,bei randderSchwäbischenAlb(Blaubeuren)mitsei- Die Geschichte die ser Kirche schilderte uns Herr einerEnthaltung,akzeptiert. nenaltsteinzeitlichenFundstellenfestgelegt. Prälat Dr. Füssinger in höchst unterhaltsamer Weise, untermalt von vielen Anekdoten. 10. HerrWendeschlägtvor,daßinZukunftdie TeilnehmerderPfahlbautagungendieZimmerbe- NachdemMittagessenhießesAbschiednehmen stellungenselbervornehmen.DenEinladungs- vonder„reichenAue“.MitdemMotorschifffuh- schreibensollenUnterkunftsverzeichnissebeigelegt renwirbeiherrlichemWetterzurücknachUnter- werden.DieMehrheitstimmtfürdiesenVorschlag, uhldingen,nichtohneunsnochinKonstanzeinen 12Mitgliedersinddagegenund9enthaltensich kurzenAufenthaltzugönnen. derStimme.AlsOrtderJahrestagung1994bringt HerrJabsfolgendeAlternativenzurAbstimmung: a)dasBodenseegebiet(Dingelsdorf,dasbeider Unter sachkundiger Führung von Rektor a.D. Abstimmungvon1992derReichenaunurknapp Bühler besichtigten wir am Samstagvormittag die unterlegenwar,oderSipplingen), St.Georgskirche in Reichenau-Oberzell, eine kleine b)densüdlichenAlbrand(Blaubeuren)mitseinen dreischiffige Basilika aus der Zeit um 900 n.Chr. vorgeschichtlichenFundstellen. Sie ist durch ihre eindrucksvollen Wand bilder aus Für das Bodenseegebiet stimmen nur 11 Mit glieder, der Ottonischen Zeit berühmt geworden. Den Abschluß des ersten Tages bildete ein Licht - die Mehrheit ist für Blaubeuren. bilder vortrag von Dr. A. Zettler über die frühen AlsZeitpunktwerdender10./11.sowieder24./25. BeiderRundfahrtamNachmittagbekamman Reichenauer Klosterbauten. September1994vorgeschlagen.DerBodensee- einenEindruckvonderökonomischenBedeutung Geschichtsvereintagtam17./18.September1994, derInselunderfuhrInteressantesüberdenGe- DerSonntagbegannmiteinerWanderungnach sodaßdieserTerminfürunsereTagungnichtin müsebau,denWeinbauunddieFischerei.ZuFuß Reichenau-Niederzell,wowirdieKircheSt. Peter Fragekommt. stiegenwiraufdenHochwart,diehöchsteErhe- undPaulbesuchten.HierhatteEgino,Bischofvon Bei17Gegenstimmenund3Enthaltungenvotiert bungderReichenau.Vondortobenhattenwireine Verona,799dieersteKircheerbaut.Derheutige WirsindvollerErwartung,welcheErlebnissedie dieMehrheitfürden10./11. Sep tember 1994. herrlicheAussichtüberdieganzeInsel,denUnter- Baustammtausdem12. Jahrhundertundwurdeim nächsteJahrestagungam10.und11.September seeunddieihnumgebendenBergebishineininden 18. JahrhundertimInnernumgestaltet(Rokoko). 1994inBlaubeurenbringenwird. Hegau.ImaltenRathaus,heuteHeimatmuseum, DerromanischeChorbliebimOriginalerhalten konntenwireineSonderausstellungübermittelal- undenthältFreskeninstrengbyzantinischem Überlingen,den25.September1993 terlicheBuchkunstbesichtigen. StilausderZeitvor1134,dieletztenWerkeder D.Ecker,Schriftführer,H.-E.Wende,1.Vorsitzender ReichenauerMalermönche. DiebekanntesteSehenswürdigkeitderReichenau istdasMarienmünsterinMittelzell.Esgehörtezum 724vomHl. PirminiusgegründetenBenediktiner- klosterundwareinigeJahrhundertelangdiebedeu- tendsteReichsabteinördlichderAlpen.Inihrfin- detmanu.a.denSchreinmitdenGebeinendes Hl. MarkusundeineHeilig-Blut-Reliquie.

68 69 Auszug aus dem Protokoll der überdasMuseum,derimFebruar1994inS3 Pfahlbautagung 1994 Mit glieder ver sammlung gesendetwurde. in Blaubeuren der 59. Jahres tagung des Vereins EinführungeinerFoto-undVideoerlaubnis. für Pfahlbau- und Heimatkunde e.V. NeubeschilderungderFußwegezumMuseum. ZumerstenmalinihrerGeschichtehattensichdie am 10. und 11. Sep tember 1994, MitgliederdesPfahlbauvereins,umihrejährliche Forschungsinstitut: in Blaubeuren. Pfahlbautagungdurchzuführen,über100 kmvom Baustellenbeobachtungen,Kartierungrömischer Bodenseeentfernt.SiehattenimJahrzuvorBlau- DerVereinfürPfahlbau-undHeimatkundeum- undalemanischerFundstellen,Vorträge. beurenimSüdostenderSchwäbischenAlbalsTa- faßtezumZeitpunktderTagung578Mitglieder, ErstelleneinesZeitschriftenkatalogesderBibliothek. gungsortausgewählt,umdabeidieberühmtenstein- 67Personensindneueingetreten,48Abgängesind FortsetzungderInventarisierungimFundmagazin. Prof. Dr. Hahn, zeitlichenFundorteindenHöhlenderUmgebung zuverzeichnen.DieVerstorbenenwurdenineiner RestaurierungvonFundgegenständen. Tübingen, am „Hohle inAugenscheinzunehmen. Gedenkminutegeehrt.DieTagungwarmit66Teil- ErstellenvonKarteienderDias,BildernundModelle. Fels“. nehmern,58Mitgliederanwesend,zusätzlich8 AnkaufdesfotografischenNachlassesUdry. VonhierstammenjadieältestenKunstwerkeder FrauScheerM.A.emp- StimmabtretungendurchVollmachteneinschließ- DurchführungdesalljährlichenSchülerprojektes. Menschheit.DieseFigurenundSchmuckstückeaus fingdieTeilnehmerin lichdesVorstandes,beschlußfähig. EinarbeitungderBesucherführer. Elfenbein,einbemalterSteinistauchdarunter, derBrillenhöhle.Dort ÜberarbeitungderHäuserinventare. Tätigkeitsbericht 1993/94 sindteilweiseüber30 000Jahrealt,alsoälterals fandmanbeiAus- Verein: Wirtschaftlicher Teil: dieHöhlenmalereienvonAltamiraoder. grabungendieÜberreste DasRichtfestfürdenNeubaukonnteam19.8.94 DerPachtvertragmitderDeutschenBundesbahn vonvierMenschen,um gefeiertwerden. wurdebis2019verlängert,mitderOptionauf eineFeuerstelleliegend, Vertragsverlängerungaufweitere15Jahre. sowiedieResteeines DerBeschluß,denMitgliedsbeitragvonDM15.– hüttenartigenEinbausin aufDM25.–ab1995zuerhöhenwurdebei3 HerrFörsterhatseinenRücktrittsalsGeschäfts- einemWinkelderrecht Gegenstimmenund2Enthaltungenangenommen. führererklärt,eristallerdingsbereit,weiterhinals zugigenHöhle,deren Kassenwartzufungieren.Abstimmungsergebnis: AlsZeitpunktfürdienächsteJahrestagungwurde zweiÖffnungeninder 64JaStimmen,1Enthaltung,0Gegenstimmen. der3./4.September1995,alsOrtHagnauam DeckezuihrerNamensgebungführten.Amspäten Bodenseefestgelegt. HerrDr.SchöbelwurdealsInhabereinerDoppel- NachmittagversammeltemansichimSaaldes funktionalsGeschäftsführerundwissenschaftlicher „HotelLöwen“zurMitgliederversammlung,in DiegroßzügigeSchenkungderFamilieGrünewald, LeiterfürdieDauereinesJahresvorgeschlagen. derenVerlaufHerrDr.SchöbeleinenLichtbilder- undzwardasGrundstückdesSteinzeitdorfessowie Abstimmungsergebnis:52JaStimmen,keine Am Samstagvormittag besichtigte man das Ur ge - vortragüberdenVerlaufdesMuseumsneubauesin dasUrheberrechtundderwissenschaftlicheNach- Enthaltung,14Gegenstimmen. schichtliche Museum im alten Heilig-Geist-Spital. Unteruhldingenhielt.EineAnzahlBürgerausder laßProfessorReinerthswurdegewürdigt. NebenOriginalfundenausdenHöhlenderUmge- UmgebunggeselltesichdannamAbendzuden Kassenbericht Museum laut BWA HerrnWendewurdenGlückwünschezum70.Ge- bungsinddortNachbildungenvonWerkzeugenso- „Pfahlbauern“,umdemDiavortragvonProf. Dr. (Betriebswirtschaftliche Auswertung 1993): burtstagüberbracht.FrauThrienundFrauLöbsack wieModellezusehen,darunteraucheineNeander- HahnzumThema„EiszeitlicheJägeraufder Einnahmen: 1.386.000DM wurdenfürihreBetriebsjubiläengeehrt. talerinmitKindinnatürlicherGröße.DenBesu- SchwäbischenAlb“beizuwohnen.Einweiterer Ausgaben: 960.000DM chernwirdinsehranschaulicherWeisedieEntwick- HöhepunktfolgteamSonntagvormittag:Frau Pfahlbaumuseum: Vorstand,KassenführerundGeschäftsführerwur- lungsgeschichtederSchwäbischenAlbinGeologie, MüllervomFremdenverkehrsamtBlaubeurenbe- ImBerichtszeitraumkonnteeineSteigerungderBe- deneinstimmigentlastet. Flora,FaunaundmenschlicherBesiedlungdarge- gannihreStadtführungmitdemBesuchderhistori- sucherzahlenum446auf259.930festgestelltwerden, DerVorschlag,demVorstandeineGeneralvoll- boten.MuseumsleiterinA. ScheerM.A.konnte schenHammerschmiede.DasWasserdesnahen davon103.577Schüler. machtzumKaufdesGrundstückesderDeutschen einesogroßeAnzahlvonMitgliedernundAnge- BlautopfeswartrotztrübenWettersleuchtendblau FolgendeTätigkeitenwurdenimBerichtszeitraum BahndurchKreditezuerteilen,wurdemehrheitlich hörigenbegrüßen,daßfürdieFührungdurchdas gefärbt.DerBlautopfist21 mtiefundeineder durchgeführt: abgelehnt.DieMehrheitstimmtezu,indiesem MuseumzweiGruppengebildetwerdenmußten. größtenQuellenDeutschlands.1985legtederHöh- Publikationen: speziellenFall,dieEinberufungeineraußerordent- lenforscherHasenmayerbeieinemTauchgangim HerausgabederLehrerhandreichung lichenMitgliederversammlungohneEinhaltung AmNachmittagfuhrmanmitdemBuszurBesich- BlautopfeineStreckevon1250 mzurück.Dort HerausgabedesneuenMuseumsführers dersatzungsmäßigenFristenzuzulassen. tigungzweierHöhlen.Prof. Dr. I. Hahn,Tübingen, erzählteFrauMüllerauchdie„Sagevonderschö- HerausgabederPlattform1993 berichteteim„HohleFels“überdiedortseit1977 nenLau“.UnweitdesBlautopfesbefindetsichdas DerHaushaltsvorschlag1995wurdeohneGe- laufendenAusgrabungen.Beeindruckendwardie 1085gegründeteBenediktinerkloster.Seinejetz- Öffentlichkeitsarbeit: genstimmen,beieinerEnthaltungangenommen. GrößederHaupthalle,mit500 m2 einedergrößten igeFormerhieltesim15.Jahrhundert.Esbirgt 8Fernseh-,5Rundfunk-und27Pressetermine inderSchwäbischenAlb. einzigartigeKunstschätze.DerspätgotischeHoch- wurdenwahrgenommen.Besonderszuerwähnen Überlingen,den15.November1994 altarunddasChorgestühlvon1493/94haben istein30-minütigerFernsehfilm„PfähleimSee“ D.Ecker,Schriftführer,H.-E.Wende,1.Vorsitzender

70 71 Pfahlbau-Sommertheater 1993 Mitarbeiter des Pfahlbaumuseums spielten „Heimat“ von F.X.Kroetz

aufwunderbareWeiseKriegswirrenund Frau A. löbsack konnte1994aufeine20-jährige DieBretter,diedieWeltbedeuten,warendies-mal Reformationüberdauert.Diegesamte TätigkeitalsBesucherführerinzurückblicken. derfestgestampfteBodenzwischenderBaum- AnlagebestehtausvielenGebäudenund gruppe amZugangsstegzumSteinzeitdorfim wurdevor wenigenJahrenrenoviert.Inder EinaußerordentlicherDankdesPfahlbauvereins PfahlbaumuseumUnteruhldingen.AufdieserNa- Altstadtmitihren historischenFachwerk- unddesPfahlbaumuseumsgebührtHerrnC. Grüne - turbühnespielte dieTheatergruppedesPfahl- bautenendetedieFührung. wald undseinerFamilie,fürdiegroßzügigeÜber- baumuseumsFranzXaverKroetz’StückHeimat! schreibungdesGrundstückesdesSteinzeitdorfes, AmNachmittaggabesdannnochGele- desUrheberrechtesunddesNachlassesReinerth. DerZweiakter,SpieldauerzweiStunden,behan- genheit,den„TagderoffenenHöhle“am Familie Grünewald hatdamitderEigenständigkeit delteinaktuellesThema,dieEntfremdungund Geißenklösterlemitzuerleben.Neben desMuseumsundderWissenschafteinenun- KonfliktedreierGenerationen.DasStück,1976 Höhlenführungenwurden„Steinzeit- schätzbarenDiensterwiesen. entstanden,erwiessichnachMeinungder„Süd- spiele“angeboten.Mankonntemitdem kurier“KritikerinalsrichtigeWahl:„Zueinem Bogenschießen,denSchleuderspeer Frau Udry seifürdieweitereÜberlassungvon Zeitpunkt,andemKroetznichtmehralsMode- erprobenoderhandwerklicheTätigkeiten NegativenundFotografienbesondersgedankt. artikelgehandeltwird,könnenseineberühmt- ausüben. berüchtigtenSzenenamRandderErträglichkeit Herrn F. Förster istderVereinfürdieehrenamt- fehlen,umsomehrwiegendiePassagenstummen Der Blautopf in licheÜbernahmederGeschäftsführung1993/94 AusdrucksundverlangennachVortragskunst“ Blaubeuren. D. Ecker,Schriftführer zusehrgroßemDankverpflichtet. (KatrinDiehl,Südkuriervom12.9.93).

DerFördervereindesPfahlbaumuseumsundder DiekleineNathalie(UtavonRensen),unehelich VereinfürPfahlbau-undHeimatkundee.V.durften geboren,wurdevonihrerMutter(ErikaPanke) Sach-undGeldspendenvonprivatenundöffentli- zumOpa(JürgenHummler)abgeschoben.Eine Der Verein bedankt sich: chenSpenderninEmpfangnehmen.DieseMittel Haßliebeverbindetdassensible,verhaltensge- warenbeiderErfüllungderVereinssatzungenund störteKindmitdemAlten,demnurGeldwichtig DerVereinfürPfahlbau-undHeimatkundee.V. derFörderungderPfahlbauforschungeinewichtige zuseinscheint.AlserseineArbeitverliert,ver- freutsich,Ehrungenbekanntzugebenundbedankt Unterstützung. lierterauchNathalie.NachdemderGroßvatersie sichbeifolgendenPersonen: verprügelthatte,wirdsieinsKinderheimge- Wirbedankenunsbei: bracht,reißtausundwirdvonderPolizei(Albrecht Herr H.-e. Wende wurdefürseinelangjährige Sommer,MathiasKrauß)wiederabgeholtund ehrenamtlicheTätigkeitals1.Vorsitzenderund Fam.Bergmann,Eriskirch insHeimzurückgebracht.JederderHauptpersonen VereinsmitgliedzumEhrenmitglieddesVereins HerrM. Fränkel,Friedrichshafen istaufderSuchenachseinemkleinenGlück,aber fürPfahlbau-undHeimatkundee.V.erklärtund HerrO. Knoblauch,Unteruhldingen unfähig,esfürsichzufinden.SoresümiertOpa dafürmitderEhrennadelinSilbergeehrt. FrauH. Michel,Darmstadt amEndedesStückesresigniert:Glückistselten. FörderungdesSüdwestfunksBaden-Badenmit Herrn Dr.A. Paul wurdeinAnerkennungseiner UnterstützungdesRegierungspräsidiumsTübingen UnterderbehutsamenRegievonAlbrechtSommer DieTheatergruppedanktallen,diezumGelingen langjährigenehrenamtlichenTätigkeitauchals ausMittelnderWerbung überzeugtendieSchauspielernachAnsichtderZu- beitrugen,besondersBurkhartWidenhornundRolf 1.VorsitzenderundVereinsmitgliedzumEhren- HerrDr. K. Schelle,Stuttgart schauervorallemindentextarmenSzenen. AuerfürdenBühnenaufbau,MarianneSommerals vorstanddesVereinsfürPfahlbau-undHeimat- Maskenbildnerin,sowieAnnelieseHüsecken,die kundee.V.erklärtunderhieltdieEhrennadelinGold. GedanktseiauchdenvielenMitgliederndesVer- DreiVorstellungenwarenangesetztundimmer alsSouffleuseundDirkPurgold,deralsBühnen- einsfürPfahlbau-undHeimatkunde,dieeineGeld- ausverkauft.TrotzkühlerTemperaturenhieltenalle technikerzuständigwaren. Herr C.Grünewald wurdefürseineintensivenund spendemitdemMitgliedsbeitragüberwiesenhaben. der300Zuschauerdurch. ehrenamtlichenTätigkeitenimZugederNeubau- DieTheatergruppeplantfürdienächstenJahre planung,sowiederäußerstgroßzügigenÜberschrei- BesondererDankgiltauchallen,dieehrenamtlich weitereProjekte. bungdeswissenschaftlichenNachlassesProf. Hans fürdasMuseum,seineProjekteundden ReinerthsmitderEhrennadelinGoldgeehrt. Pfahlbauvereintätigwaren. Folgende Jubiläen konnten 1994 gefeiert werden: Frau Ch. Thrien konnteIhr35-jährigesDienstju- biläumimPfahlbaumuseumUnteruhldingenfeiern. DerVorstand

72 73 Mit Freude und Erfolg Wie lange stand für Verein und Museum ein Pfahlbauhaus? Zum 70. Geburtstag des 1. Vorsitzenden des Pfahlbauvereins Hans-Erwin Wende

Dies und vieles mehr erfahren Sie im Pfahlbauverein. Am8.JunidiesesJahres deramtierendeVorstandsvorsitzendeDr.Pauldiese ImMittelpunktderArbeitdesVereinsfürPfahlbau-undHeimatkundee.V. konnteHerrHans-Erwin FrageunterHinweisaufseinhohesAlterfürseine stehtdasFreilichtmuseuminUnteruhldingenmitseinenrekonstruierten Wendedas7.Lebens- Personverneinthatte,dieMitgliederabereinen DorfanlagenderStein-undBronzezeit.Siestellenanschaulichdar,wiedie jahrzehntvollenden. PersonalvorschlagvomVorstanderwarteten,stand MenschenamBodenseegewohnt,gelebtundgearbeitethaben. HerrWendeaufunderklärtesichdazubereit.1989 DerVorstandhatihm inKonstanzwurdeHans-ErwinWendevonderMit- ZudiesemMuseumzähltaberauchdieArbeithinterdenKulissenim imNamendesVereins gliederversammlungzum1.Vorsitzendengewählt. Forschungsinstitut,inderVerwaltungundimtechnischenBereich,die rechtherzlichgratuliert zusammengenommendenMuseumsbetrieberstermöglichen. undinAnerkennnung NebendiesemAmtmußteHerrWendesichauch seinerVerdienstezum umdienotwendiggewordenenNeuerungenim AlsnichtstaatlicheEinrichtunginderTrägerschafteinesVereinsfinanziert Ehrenmitgliedernannt. BereichdesPfahlbaumuseumskümmern.Dies sichdasMuseumausschließlichausMitgliedsbeiträgen,Spendensowie MitdemBodenseege- bedeuteteeinenZeitaufwand,der etwaeinerhaupt- Eintrittsgeldernundwirdnicht,wieandereEinrichtungen,vonderöffentli- bietunddemPfahlbau- beruflichenTätigkeitentsprach.ZwarhatteseinVor- chenHandgefördert.DiesesMuseumbenötigtdaherdieHilfederer,dieent- vereinsindHerrundFrauWendeschonseitetwa gängerDr.PaulbereitsvielesindieWegegeleitet, wederalspassivesoderaktivesMitglieddieArbeitdesVereinsfürPfahlbau- 30Jahrenfreundschaftlichverbunden.Am derendgültigeAbschlußerfolgteaberinden undHeimatkundee.V.Unteruhldingenunterstützen. BeginndieserFreundschaftstandeinBesuchin meistenFällendurchHerrnWende,davieleAn- denPfahlbautenimJahre1964.EinAntragauf gelegenheiteneinenlängerenZeitrauminAnspruch WerdenSiedaherMitgliedundwerbenSiefürdieseseinzigartigeMuseum! Mitgliedschaftwurdegestellt,deram16.11.1964 nahmen,z.B.dieAusarbeitung,DiskussionundVer- SieerhaltenkostenlosdannfreienEintrittundVeröffentlichungendes vomVorstandbestätigtwurde.Indenfolgenden abschiedungeinerneuenVereinssatzungundauch Vereinskostenlos. JahrenbesuchteFamilieWendedieMitgliederver- diePachtverhandlungenmitderDeutschenBundes- sammlungendesPfahlbauvereinsunderwarbso bahn.HerrWendemußteoftseineneigenenBetrieb KontenPfahlbauverein: fundierteKenntnisseüberdieVorgeschichte des zugunstendesVereinsundPfahlbaumuseumszu- BodenseeraumesundderangrenzendenGebiete. rückstellen.MitderEinstellungeinesneuenwissen- SparkasseSalem-Heiligenberg Kto.3001757(BLZ690 517 25) schaftlichenLeiters,HerrnDr.Schöbel,fürVerein PostscheckamtCHFrauenfeld Kto.85-2747-0 DasfreundlicheundhilfsbereiteAuftretenHans- undPfahlbaumuseumimJahr1990wurdeder1.Vor- ErwinWendesfandsehrbaldAnerkennungbei sitzendehinsichtlichseinesArbeitsaufwandesent- denVereinsmitgliedernundbeimVorstand,der lastet,abereskamaucheinegroßeneueAufgabe auchfeststellte,daßHerrWendebereitwarehren- hinzu:derBaueinesneuenMuseumsgebäudes.Daß amtlichfürdenVereintätigzuwerden.Nachder dieserBauzurZeitdurchgeführtwerdenkann,ist schwerenErkrankungdesVorstandsmitglieds inhohemMaßedasVerdienstHans-ErwinWendes. HerrmannSchielewarHans-ErwinWende,auf WunschProf.Reinerths,beidenTagungendes AuchdiedirekteVerantwortungfürdenkaufmän- VorstandesalsGastanwesend.AufderMitglieder- nischenBereichdesPfahlbaumuseumsundeinen versammlungimJahr1984inEngenwurdeerals großenTeilderdamitverbundenenArbeit,mußte BeisitzerindenVorstandgewählt. HerrWendeimFrühjahr1993nachdemallzu frühenTodderbeliebtenGeschäftsführerinFrau DurchdieErkrankungProf.Reinerthswurdeder Grünewaldübernehmen.MitderWahleinesehren- Vorstand,unddamitauchHerrWende,fürdieLei- amtlichenGeschäftsführers,HerrnFörster,im tungdesPfahlbaumuseumsimmerstärkerindie SeptemberdesgleichenJahreswurdeHerrnWende Pflichtgenommen.HerrWendeübernahmdieWer- dieseBürdewiederabgenommen. bungfürdasMuseumundgabFrauGrünewald HilfestellungbeiderGeschäftsführung.Aufder DerPfahlbauvereinwünschtHerrnHans-Erwin MitgliederversammlunginLenzburg(Schweiz) im WendeallesGutefürdieweiterenLebensjahreund Jahr1988wurdeausdemKreisderMitgliederdie hofft,daßerdemVereinnochlangeals1.Vorsitzen- Fragegestellt,werbeiderturnusgemäßenVor- dererhaltenbleibt. standswahlimfolgendenJahrbereitwärefürdas Amtdes1. Vorsitzendenzukandidieren.Nachdem UweJabs,2. VorsitzenderdesPfahlbauvereins

74 75 Die Erweiterung des Pfahlbaumuseums in Unteruhldingen

NachdemdieMitgliederversammlunginMeers- Gerät,Nachbildungen RaummangelimMuseum,fehlendeEntwicklungs- NacheinemAbrißprovisorischerHüttenbauwerke burgam12.September1992dieüberarbeitete vonGeweihhackenaus möglichkeitenundeinekonservatorischbedenkliche imUferhag,diebisdahinderUnterbringungvon EntwurfsplanunggenehmigtundderBeauftragung SipplingenundUnter- LagerungssituationfürFunde,BücherundArchi- MuseumsmaterialgedienthattenundderAuslage- derArchitektenzugestimmthatte,fandenzunächst uhldingen,vorgenom- valien–zumTeilindenPfahlbauhäusern–ließen runginandereRäumlichkeiten,konnteaufder BodenuntersuchungenaufdemvorgesehenenBau- men(Abb.3). ab1990denPlanreifen,einneuesMuseumin MitgliederversammlunginZüricham2.9.1990von grundstatt.DieFachingenieurekamennachTief- Unteruhldingenzubauen.AlsTeileinerNeukon- einerBauvoranfrageandasLandratsamtberichtet bohrungenundeinerseismischenUntersuchung ImMärzundAprildes zeption,diedieneuenForschungsergebnissewie- werden.EinTerminmitVertreternderGemeinde, schnellzudemSchluß,daßdasGebäudenicht Jahresentstandenzu- derverstärktindieMuseumsdarstellungeinfließen desLandratsamtes,desRegierungspräsidiums,des wievorgesehenandasbestehendeMuseumange- nächstdasauseiner lassenwollte,wurdeimJanuar1990miteiner Landesdenkmalamtes,desVerpächtersDeutsche bautwerdenkönneunddiebeabsichtigteGrün- massivenBodenplatte BestandsaufnahmeundeinerErfassungdesRaum- Bundesbahn,desNaturschutzesundderLandes- dungstiefedesNeubausnichteinzuhaltensei.Der bestehendeFundament, bedarfsbegonnen.ImAprilerfolgteeineEin- stellefürdieBetreuungnichtstaatlicherMuseener- imUferbereichvorliegendeschlechteUntergrund danndieWändedes messungdesgepachtetenGeländes,aufdemder brachteam26.10.1990eineeinstimmigeUnter- erlaubekeine4 mtiefeUnterkellerungwiebeab- Untergeschossesfürdie Erweiterungsbaugeplantwerdensollte. stützungfürdenPlaneinerMuseumserweiterung. sichtigt,dadasfesteSedimentnur3,50 mbetrage. zukünftigenMagazinräume,denAusstellungs- Abb. 3: DerBausollteca.1 müberGrundangehobenwer- bereichunddasfestinstallierte,7auf2,5 mgroße, Der erste Spatenstich Abb. 1: ImNovemberwurdemitderBauentwicklungs- den,wennmannichtinfolgederdarunterliegenden AquariumbeckenfürdieTaucharchäologie.Der am 1. Februar 1994. Architektenwettbewerb planungundderGrundlagenerarbeitungfürdieAus- Seesedimente30 mlangeBetonpfähleodernicht BaudesErdgeschossesmitEingangsbereich,Vor- Bildmitte rechts: 1992. schreibungeinesArchitektenwettbewerbsbegon- nochlängereAnkerfüreineschwimmendeWannen- tragsraumundAusstellungsflächefolgteimMai das Architektenpaar nen.NachderVorstellungdesVorhabensimGe- gründungdesGebäudesansetzenwollte.Ausdiesem (Abb.4).BisEndeJuniwarendasObergeschoß, Ellensohn. meinderatvonUhldingen-MühlhofenimMai GrundwurdeauseinemebenerdiggeplantenMuse- fürdieVerwaltungs-undForschungsräumlich- Abb. 2: desJahres1991undderzustimmendenBeschluß- um dochnocheinBaumitabgehobenenFußböden keiteneinschließlichBibliothekimRohbaufertig- Ansicht Süd und An - fassung,konntedieMitgliederversammlungam –undwennmansowill,einmodernerPfahlbau. gestellt. sicht West des neuen 8.9.1991inBuchaudieErrichtungeinesNeubaus Pfahlbaumuseums. ausdenseit1950fürdiesenZweckangesparten BesucheinMuseendesLandes,aberauchdesbe- Abb. 4: Planzeichnung M. und Mittelnbeschließen.UnterderfreundlichenMit- nachbartenAuslandeshalfenindenfolgenden Die Seitenwände des H. Ellensohn. hilfevonHerrnGrünewaldundVertreternder Monatenmit,PlanungsfehlernochvorBaubeginn Erdgeschosses Architektenkammerentstandenindennächsten auszuschließenundsicheinBildvonweniger werden betoniert. MonatendieAusschreibungsunterlagenfür gelungenenundgelungenenLösungenmachenzu einenArchitekturmodellwettbewerb,zudessen können.EinbesondererSchwerpunktlagin AusrichtungnebenVertreternderBauherrschaft AnbetrachtderSammlungsunterbringungbeider unddesMuseumswesensnamhafteFachleute Prüfungderklimatischenundkonservatorischen gewonnenwerdenkonnten.Dipl. Ing. Prof. Peter AnforderungenaneinGebäude.Nichtweniger Faller,Dipl. Ing. Prof. DieterHermannund warendieAspektederSicherheitundWegeführung Dipl. Ing. Prof. Dr. ManfredLehmbruckaus oderderEignungfürSchülergruppenoderBehin- StuttgartundDipl.Ing.KarlFriedrichBaueraus dertefürunsvonInteresse. KarlsruhebildetendasFachpreisgericht(Abb.1). AnsichtWest Am14.Juni1993teiltedasLandratsamtBoden- Abb. 5: Am25. April1992warnacheinerlangenNacht- seekreisdemPfahlbauvereindieBaugenehmigung Die Ministerin für sitzungdieSiegerinunterinsgesamt38Archi- mit.DieWerkplanungunddieAusarbeitungder Familie, Frauen, tektenentwürfenermittelt.DererstePreisfielauf Ausschreibungs-undBauunterlagenfanddasganze Weiterbildung und dieEinlieferungdesArchitekturbürosM. undH. JahrüberinständigemAustauschzwischenden Kunst, Frau Brigitte EllensohnausFriedrichshafen(Abb.2).Das Architekten,denFachingenieurenundderBauherr- Unger-Soyka beim PreisgerichtempfahldenBauherreneinstimmig: schaftstatt. Rundgang durch das „dieweitereBearbeitungdiesesEntwurfes,der Pfahlbaumuseum. unterErhaltdesgesamtenBau-undBaumbe- DerersteSpatenstichfürdasneueMuseumfiel standessowohldiefunktionalenErfordernissedes aufden1.Februar1994undwurdedemMuseum MuseumsalsauchdiesensibleSituationimUfer- entsprechend,mitnachgebildetemsteinzeitlichem AnsichtSüd bereichambestenvertritt.“

76 77 Beitrittserklärung

Abb. 6: denHerrnLandtagsabgeordnetenMüllerundZeller Der Richtspruch am 19. undVertreternderGemeinde,desLandkreises und August 1994. derRegiongefeiertwerdenkonnte(Abb.5).

DemAbschlußderDachdeckungfolgengegenwär- Anden tigdieDachbegrünungsarbeiten.BiszumJahres- VereinfürPfahlbau-undHeimatkundee.V. wechselsolldieAussenhülledesneuenMuseums Strandpromenade6 fertiggestelltsein.DieInnenarbeitenfindenvor- 88690Unteruhldingen aussichtlichimLaufedeskommendenJahres1995 Abb. 7: ihrenAbschluß.SoferndievorhandenenMitteles Der Erweiterungsbau unseremsubventionsfreienMuseumgestatten,ist im September 1994. dieEröffnungdesErweiterungsbausfürdasFrühjahr 1996vorgesehen. UmdenAusbaudesFreilichtmuseumszufördernundumdieweitereErforschungderVorgeschichteim MitdemAufbringen Bodenseeraum,insbesonderederPfahlbauarchäologie,zuunterstützen,treteichhiermitdemVereinfür desDachgerüstesschuf- DerErweiterungsbauwirddannfolgendeFlächen Pfahlbau-undHeimatkundee.V.alsMitgliedbei. endieZimmerleutebis beinhalten: AugustdieVorausset- 1.305m2fürwissenschaftlicheLaboreinrichtungen zungenfürdasRichtfest undMagazinräume (Abb.6),dasam19.8. 2.280m2zusätzlicheAusstellungsflächefürdie IchverpflichtemichzurZahlungdesvonderMitgliederversammlungbestimmtenJahresbeitrages imBeiseinvonFrau PfahlbauarchäologieunddieRegionalgeschichte (1995:DM25,–) BrigitteUngerSoyka, 3.106m2 füreinenVortragssaalderauchfür MinisterinfürFamilie, Wechselausstellungengenutztwerdenkann sowieeinerjährlichenSpendevonDM:...... Frauen,Weiterbildung 4.56m2 füreineöffentlicheBibliothek undKunstinBaden- Württemberg,sowie Dr. G. Schöbel AlsMitgliedhabeichwährendderBesuchszeitenfreienZutrittzumFreilichtmuseum. Abb. 8: IcherhaltebestimmteVeröffentlichungendesVereinskostenlos. Grundriß Erweite- MitderAbbuchungdesMitgliedsbeitragesvonmeinemKontobinicheinverstanden. r ungs bau Pfahlbau - museum Erdgeschoß, Baugesuchsplanung 1993. Vorname...... Name ......

Beruf......

Anschrift...... Postleitzahl/Wohnort StraßeundHausnummer

MeinKonto,vondemderJahresbeitragbisaufWiderrufabgebuchtwerdenkann:

...... Konto-Nr. Kreditinstitut Bankleitzahl

...... ,am...... 19...... Unterschrift ¢

78 79 Bestellformular

Anden VereinfürPfahlbau-undHeimatkundee.V. Strandpromenade6 Tel. 0 75 56/85 43 88690Unteruhldingen Fax 0 75 56/58 86

HiermitbestelleichfolgendePublikationendesPfahlbaumuseumsUnteruhldingen:

...... Exemplare Führer durch das Museum SchriftenreihedesPfahlbaumuseumsUnteruhldingenBand1 ISSN-Nr.0946-0519,DM7,–

...... Exemplare Lernort Pfahlbauten SchriftenreihedesPfahlbaumuseumsUnteruhldingenBand2 ISSN-Nr.0946-0519,DM19,90

Plattform ZeitschriftdesVereinsfür Pfahlbau-undHeimatkundee.V. ISSN-Nr.0942-685X

...... Exemplare Plattform1/1992:DM12,–

...... Exemplare Plattform2/1993:DM15,–

...... Exemplare Plattform3/1994:DM15,–

Vorname...... Name ......

Anschrift......

DenBetragzuzüglichDM3,50Versandkosten

K legeichalsScheckbei.

K habeichaufdasKontodesPfahlbaumuseumsNr.2017507beiderSparkasseSalem-Heiligenberg (BLZ69051725)überwiesen.

...... ,am...... 19...... Bittehierabtrennen...paßtinFensterumschlag.

Unterschrift ¢ Impressum

Zeitschrift des Vereins für Pfahlbau und Heimatkunde e.V. Unteruhldingen

Herausgeber: PfahlbaumuseumUnteruhldingen Strandpromenade6 88690Unteruhldingen Tel: 0 75 56/85 43 Fax:0 75 56/58 86 Redaktion: Dr. GunterSchöbel,KarinWeiner,M.A. Titelbild: DasSteinzeitlicheDorfvonUnteruhldingenentsteht. PhotosundPlanvon1938und1939(PM). Layout,DTP: Impulse. S.Brockschläger,Überlingen Druck: SchaeferOffsetKG,Überlingen gedrucktaufchlorfreigebleichtemPapier

©Unteruhldingen1994 FürdenInhaltderEinzelartikelsinddieVerfasserverantwortlich. ISSN-Nr.:0942-685X

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