Masarykova univerzita Filozofická fakulta

Ústav germanistiky, nordistiky a nederlandistiky

Německý jazyk a literatura

Bakalářská diplomová práce

Maria Stona als heimatverbundene Schriftstellerin

Autor: Jana Murasová Vedoucí práce: PhDr. Zdeněk Mareček, Ph.D. Rok: 2013

Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Diplomarbeit selbstständig ausgearbeitet habe und dass ich nur die angeführte Literatur verwendet habe.

In Brünn, den 18. April 2013

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Ich halte es für meine angenehme Pflicht, mich bei meinem Arbeitsleiter PhDr. Zdeněk Mareček, Ph.D., für seine Geduld und Hilfsbereitschaft zu bedanken. An dieser Stelle möchte ich mich auch bei meiner Familie bedanken, die mich unterstützt und bei der Suche nach zugänglichen Materialien sehr geholfen haben. Ein großes Dankeschön gehört auch meiner Gastfamilie für die Korrekturen der sprachlichen Mittel der Arbeit.

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OBSAH

EINLEITUNG ...... 6

1 STAND DER UNTERSUCHUNG ...... 8 1.1 LEBENSLAUF...... 8 1.2 DIE SEKUNDÄRLITERATUR ...... 9 1.2.1 ThDr. Josef Marcel Svoboda ...... 10 1.2.2 Alois Prokop ...... 11 1.2.3 Ilja Hurník ...... 11 1.2.4 Fritz Eichler ...... 12 1.3 SCHLOSS ALS KULTURELLES ZENTRUM ...... 13 1.4 FAZIT ...... 15 2 DER BEGRIFF ‚HEIMATVERBUNDENHEIT‘ ...... 17 2.1 DIE DEFINITION NACH LEXIKA ...... 17 2.2 HEIMATLITERATUR ...... 17 3 REISEBILDER ...... 19 3.1 VON PRAG IN DIE PROVENCE ...... 19 3.2 DAS SCHÖNE SPANIEN ...... 22 3.3 EINE FAHRT NACH KARPATHORUßLAND ...... 23 4 DORFGESTALTEN AUS DEM VORFELD VON GROß-OSTRAU ...... 25

5 FEUILLETONS UND KURZE SKIZZEN ...... 28 5.1 FEUILLETONS UND SKIZZEN 1879-1905...... 28 5.2 FEUILLETONS UND SKIZZEN ÜBER AUSLAND 1922-1929 ...... 30 5.3 FEUILLETONS UND SKIZZEN ÜBER HEIMAT 1922-1929 ...... 34 6 DER BAND ‚MEINE GEDICHTE 24. NOV. 1934-1937‘ ...... 37

7 ZUSAMMENFASSUNG ...... 41

DAS ERGEBNIS ...... 42

BIBLIOGRAFIE ...... 44

DER BILDANHANG ...... 51

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„Schön ist es, im Buch der Welt zu lesen, in Städten zu blättern wie in den Blättern der Geschichte. Jede Reise vervielfacht den Tag und damit das Leben.“

M. Stona

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Einleitung

Maria Stona - ein Name, der noch um die Jahrhundertwende zu den geläufigen in den literarischen Kreisen im deutschsprachigen Gebiet gehörte, der heutzutage kaum noch in den tschechischen und nur vereinzelt in deutschen Literaturlexika zu finden ist; ein Name, der einer deutschsprachigen Schriftstellerin gehört, die auf dem Schloss Strebowitz in Märisch- Ostrau lebte. Zwar unternahm sie sehr oft Auslandsreisen, lud internationale Gäste ein, dennoch wurde sie aber von Fritz Eichler, einem Schriftsteller, Verleger und Heimatforscher aus Schlesien1, als heimatverbundene Schriftstellerin bezeichnet2.

In meiner Arbeit werde ich mich mit der Frage befassen, wie Maria Stona literarisch sozialisiert wurde, an welche Vorbilder, Verlage, Zeitschriften und Lesekreise sie sich orientierte und inwieweit also die Bezeichnung eine heimatverbundene Schriftstellerin auf sie zutrifft, bzw. ob sie nicht aus kulturpolitischen Gründen als Heimatautorin bezeichnet wurde. Ein literarischer Text ist nach dem Literaturwissenschaftler Wolfgang Iser nur eine „Spielregel“, an die sich die Konkretisierung durch den Leser zu halten hat.3 Die Projektionen des Lesers, der im Text sein Gefühl der Heimatliebe oder in ihm nur eine Instrumentalisierung eines heimatverbundenen Stoffes bestätigt findet, sind meistens nicht belegt. Die Literaturhistoriker können nur den literarischen Kontext rekonstruieren, Vorgaben für eine bestimmte Lesart im literarischen Text feststellen und über ihre Anknüpfung an literarische Erfahrungen und das außerliterarische Leben des Publikum nur mutmaßen.

Die vorliegende Untersuchung von Reisebüchern, kurzen Skizzen, die sowohl in tschechischen als auch deutschen und österreichischen Zeitungen und Zeitschriften erschienen, stützt sich auf vorhandene Sekundärliteratur wie biographische Lexika und zeitgenössische Aufzeichnungen der Menschen, die mit Stona in Kontakt kamen.

Da diese in Schlesien geborene Schriftstellerin angeblich von Hitler in den Adelsstand erhoben und oft mit dem Nationalsozialismus verbunden wurde, ist ihre Berühmtheit bis heute überschattet. Heutzutage hat man nur wenig Material aus dem Nachlass von Stona zur

1 Kulturportal West-Ost: Fritz Eichler. Online Publikation: http://kulturportal-west-ost.eu/biographies/eichler- fritz-2/. 10.3.2013, 14:20 2 EICHLER, Fritz: Dorfgestalten aus dem Vorfeld von Groß-Ostrau. Heidelberg: Odertor-Verlag für Schrifttum aus dem Ostsudetenland, 1962. S. 181 3 GRAUSE, Karsten: Möglichkeiten des kreativen Literaturunterrichts anhand E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann“. GRIN Verlag GbR, 2010. S. 47

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Verfügung, das Schloss Strebowitz wurde nach dem zweiten Weltkrieg abgerissen, deswegen werde ich am Anfang kurz Stonas Lebenslauf vorstellen und folgende Untersuchung auf der Basis von Stücken führen, die für gewöhnliche Leser nicht in den Bibliotheken in der Tschechischen Republik verfügbar sind, sondern sich in den Archiven befinden. Die Rekonstruktion stützt sich auf die Aufzeichnungen der Zeitgenossen von Maria Stona und verfolgt die Frage, wer eigentlich diese Gutsbesitzerin und angeblich „heimatverbundene“ Schriftstellerin war.

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1 Stand der Untersuchung

1.1 Lebenslauf

Marie Scholz, geboren Stonawski, mit dem Künstlernamen Maria Stona, wurde am 1. Dezember 1961 in Strebowitz (heutzutage ein Teil der Statutarstadt Ostrava) in Schlesien als Tochter eines Guts- und Fabrikbesitzers Josef Stonawski und seiner Frau Marie Prymusová geboren4. Das Schloss Strebowitz kaufte ihr Vater im Jahre 1858 und seit 19105, als sie die Herrschaft des Schlosses übernahm, lud Stona viele bedeutende Persönlichkeiten zu sich ein.

Im Jahr 1881 heiratete sie Dr. jur. Albert Scholz, Sohn eines Verwalters der Zuckerfabrik in Chropin6, von dem sie im Jahre 1899 geschieden wurde7. Aus dieser Ehe stammt der Sohn Albert und am 16. August 1882 wurde in Chropin die Tochter Helena Železná Scholzová, eine berühmte Bildhauerin, geboren. Diese studierte in Berlin und Brüssel, im Jahre 1922 zog sie mit ihrem Mann Jan Železný nach Rom, wo sie am 18. Februar 1974 starb8.

In ihrer Jugend hatte Maria Stona eine deutsche Erzieherin, die sie mehrere europäische Sprachen lehrte. Was ihre literarische Fähigkeiten betrifft, entdeckte sie der österreichische Schriftsteller und Redakteur Karl Erasmus Kleinert (* 14. März 1857 in Wien, † 17. Februar 1933 in Wien)9, der Stona in die literarische Welt einführte, über den sie ein Gedenkbuch im Jahr 192910 geschrieben und im Jahr 193311 herausgegeben hat und der später mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ihr zweiter Mann wurde. Als Stona nämlich eine Studie über den

4 PROKOP, Alois: Vzpomínka na spisovatelku Marii Stonu. Archiv města Ostrava: karton: 19, inv.č. 245, sign. IX. 5 PROKOP, Alois: Z třebovské kroniky: k čtyřstému výročí povýšení Třebovic na městys. Třebovice: Místní osvětová komise, 1932. S. 27 6 FRÜHWIRT, J.: Výpisky z archivního materiálu a periodik týkající se kulturních drobností z Ostravy a severomoravského regionu. Archiv města Ostrava: karton: 13, inv.č. 852-855 7 Österreichisches Biographisches Lexikon und biographische Dokumentation. Online Publikation: http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_s/Scholz_Marie_1861_1944.xml. 19.2.2013, 10:43 8 PAVLIŇÁK, Petr: Helena Salichová. Ostrava: Výtvarné centrum Chagall, 2009. S. 20 9 Österreichisches Biographisches Lexikon und biographische Dokumentation. Online Publikation: http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_K/Kleinert_Karl-Erasmus_1857_1933.xml. 19.2.2013, 11:46 10 Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950: Karl Erasmus Kleinert, Online Publikation: http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_K/Kleinert_Karl-Erasmus_1857_1933.xml, 23.3.2013, 21:38 11 Google Books: Ein Alt-Österreicher, Karl Erasmus Kleinert: sein Leben und seine Werke, Online Publikation: http://books.google.de/books/about/Ein_Alt_%C3%96sterreicher_Karl_Erasmus_Klein.html?id=j6UwAAAAIA AJ&redir_esc=y, 23.3.2013, 21:40

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österreichischen Philosoph Bartholomäus von Carneri an Kleinerts Grazer Zeitung schickte, lernte Kleinert sie kennen und besuchte sie oft auf dem Schloss Strebowitz.12

Bis ins fortgeschrittene Alter machte Stona zahlreiche Auslandsreisen und die Erlebnisse und Eindrücke von fremden Ländern verarbeitete sie in ihren Reisebüchern. Neben diesen schrieb sie Romane, Erzählungen, kurze Skizzen sowie Gedichte und Feuilletons. Zu den Hauptthemen, denen die Schriftstellerin sich widmete, zählen Beschreibungen der Natur, Erzählungen von dem Dorfleben, Gedenkschriften für damals bekannte Künstler, Berichte von Reisen und damit verbundene Erlebnisse mit Menschen, denen sie unterwegs begegnete, die Geschichte von Völkern und Städten, die sie besuchte und ihre Gefühle während der Reise und nach der Heimkehr.

Vor ihrem Ableben hatte die Künstlerin sowohl physische Gebrechen als auch psychische Leiden. Das Ende des zweiten Weltkrieges erlebte sie nicht. Die Erlösung von Schmerzen und der Zwiespältigkeit von Ereignisse des damaligen Regimes fand Maria Stona am 30. März 1944 in ihrem Tod. Sie wurde in der Familiengruft in Strebowitz begraben13.

1.2 Die Sekundärliteratur

Über Maria Stona wurde nicht viel geschrieben. Es gibt wenige glaubhafte Quellen in Form von Büchern, die den Stoff über diese deutschsprachige Schriftstellerin verarbeiten. Man könnte eine vage Vorstellung haben, dass viele Materialien wegen Stonas mit dem Nationalsozialismus verbundener Reputation nach dem zweiten Weltkrieg oder sogar von der Schriftstellerin selbst vernichtet wurden, weil sie auf der einen Seite die antifaschistischen und jüdischen Künstler auf ihr Schloss einlud und mit ihnen Freundschaft hielt (siehe Kapitel 1.3), auf der anderen Seite oft mit den Vertreten des Nationalsozialismus in Kontakt stand14.

12 PROKOP, Alois: Vzpomínka na spisovatelku Marii Stonu. Archiv města Ostrava: karton: 19, inv.č. 245, sign. IX. 13 PROKOP, Alois: Vzpomínka na spisovatelku Marii Stonu. Archiv města Ostrava: karton: 19, inv.č. 245, sign. IX. 14 Zum Beispiel die Korrespondenz mit dem Direktor des Reichsgaumuseums Werner Kudlich: Zemský archiv v Opavě: Říšské župní muzeum (1894) 1938-1954. Inventarnummer: 84, Karton Nr. 2

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Im Internet kann man auf einige Artikel stoßen; wie zuverlässig sie sind, ist fraglich. Sowohl das Österreichische Biographische Lexikon15 als auch das Deutsche Literatur- Lexikon16 widmen sich kurz Maria Stona; im Biographischen Lexikon Schlesien und Nordmähren17 findet man über diese dort gebürtige Schriftstellerin aber keine Spur. Auf Wikipedia, einer freien Enzyklopädie, kann man mehrere Informationen über Stona in der deutschen, englischen und tschechischen Version finden. Ansonsten muss man in Archiven und literarischen Gedenkstätten forschen.

1.2.1 ThDr. Josef Marcel Svoboda

Im Archiv der Stadt Ostrava befindet sich eine Schachtel mit dem Nachlass von Maria Stona, in der man zwei Aufzeichnungen von Zeitzeugen Stonas findet. Der erste, ThDr. Josef Marcel Svoboda, beschrieb Stona als stark deutsch denkende Besitzerin des Schlosses Strebowitz, die kein Verständnis für Tschechen hatte, höchstens für Künstler und Literaten.

Ihre Neigung zum Nationalsozialismus und Faschismus, die wahrscheinlich Stonas damalige Berühmtheit überschattete, bezeichnete Svoboda jedoch als unwahr. Diese oft erwähnte ‚Wirklichkeit‘ begründete er mit dem Vorfall, dass zwei deutsche Offiziere während des Krieges auf dem Schloss Unterkunft nahmen und Stona das nicht verhindern konnte. Nach dem Krieg wurde ihr diese Tat postmortal oft vorgeworfen (Stona starb im Jahre 1944).

Nach dem Tod von Maria Stona kam ihre Tochter Helena, die in der Zeit in Rom lebte, zur Beerdigung und vor der Abreise sagte sie angeblich: „Gott sei Dank!“; die Lebensweise ihrer Mutter gefiel ihr überhaupt nicht.18

15 Österreichische Akademie der Wissenschaften: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 Online- Edition. Online Publikation: http://www.biographien.ac.at/oebl?frames=yes, 22.2.2013, 11:54 16 KOSCH, Wilhelm; LANG, Carl-Ludwig; HAGESTEDT, Lutz: Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert. Biographisch-bibliographisches Handbuch. Berlin, Boston: De Gruyter Saur, 1999. S. 379-380 17 DOKOUPIL, Lumír; MYŠKA, Milan: Biografický slovník Slezska a severní Moravy. Nakl. Optys 18 FRÜHWIRT, J.: Výpisky z archivního materiálu a periodik týkající se kulturních drobností z Ostravy a severomoravského regionu. Archiv města Ostrava: karton: 13, inv.č. 852-855

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1.2.2 Alois Prokop

Die zweite Aufzeichnung kommt von Alois Prokop, einem Schriftsteller, der sich vor allem dem Thema Třebovice (auf Deutsch Strebowitz) widmete und mehrere Bücher zu dieser Gemeinde schrieb.

Zur Stonas Beziehung zum tschechischen und deutschen Volk äußerte er sich nicht; womit er aber mit Svoboda übereinstimmt, war eben ihre oft zu Unrecht zugeschriebene Neigung zum Nationalsozialismus. Prokop zufolge wurde Maria Stona von der Strömung der Ereignisse mitgerissen, unter dem Einfluss von zwei Beamten geriet sie bei der Besetzung in eine kritische Situation und als die Kommission, die über die zukünftigen Grenzen der Tschechischen Republik entscheiden sollte, nach Opava kam, nahm Stona als eine sprachbegabte Person die Rolle der Gastgeberin an, wobei diese Tat ihre Reputation in der Gemeinde noch mehr verschlechterte. Auch die Tatsache, dass sie während der Besatzung die Intellektuellen gegen Verfolgung schützte, hat nicht geholfen.19 Nach dem zweiten Weltkrieg wurde nicht nur das Schloss Strebowitz zerstört, sondern auch der gute Ruf von Maria Stona, der bis heute nicht wieder hergestellt wurde.

1.2.3 Ilja Hurník

Gegenteilig äußerte sich über die Schriftstellerin der tschechische Komponist, Pianist und Schriftsteller Ilja Hurník, dessen Mäzenatin eben Maria Stona war (siehe 1.3). Hurník schrieb ein Buch mit Erinnerungen an seine Kindheit in Schlesien, in dem er auch ein Kapitel seiner Förderin widmete. Er beschrieb seinen ersten Besuch auf dem Schloss Strebowitz, seine Auftritte vor dem Publikum, das aus den geladenen Künstlern und Freunden der Schlossfrau gebildet wurde, und ihr freundliches, nichtsdestoweniger propagandistisches Verhalten. Im Unterschied zu Svoboda und Prokop schilderte er Stona als kleine, pausbäckige Frau, die im Jahre 1938 angeblich einem SS-Mann zu Füßen fiel und seine Schuhe küsste.

„Sie könnte eine reizende nette Frau sein, die alles tat, was sie den Künstler an den Augen ablesen konnte, die Junge schob sie in die Welt, Wir gewöhnten dank ihrer vor dem

19 PROKOP, Alois: Vzpomínka na spisovatelku Marii Stonu. Archiv města Ostrava: karton: 19, inv.č. 245, sign. IX.

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Publikum zu spielen, Wir erlebten sogar solche weltberühmte Künstler, wie zum Beispiel Poldi Mildner.

Maria Stona bleibt jedoch im Gedächtnis, wie sie bei den SS-Mann-Schuhen im Angesicht des zum Tode verängstigten Dorfes lag.“20

Wie viel Wahrheit in diesen Worten verborgen ist, kann man heutzutage nur schwer sagen; sogar Hurník selbst gestand, dass er (bzw. sein Vater) von manchen Schlussfolgerungen nur dem Vernehmen nach wusste.21

1.2.4 Fritz Eichler

Mehr der Erzähl- und Dichtkunst von Maria Stona widmete sich Fritz Eichler, ein Heimatforscher, Schriftsteller und Verleger aus Schlesien22, der in seinem Buch ‚Dorfgestalten aus dem Vorfeld von Groß-Ostrau‘ einige Erzählungen und Gedichte dieser Autorin sammelte und sich darum bemühte, den Ruf von Stona wieder ans Tageslicht zwischen berühmte und wohlgelittene Schriftsteller zu bringen. Er stützte sich auf das Literaturschaffen, das sich mit dem Thema des Dorflebens befasst und beabsichtigte die Stücke auf die Ebene der Heimatverbundenheit zu erheben.

„Sie galt ja als überragende Vertreterin der Lyrik des Donauraumes und ihr von tiefer Empfindung getragenes poetisches Werk verdiente es, aus dem Dunkel der Vergessenheit erneut ans Tageslicht gerückt zu werden.“23

Gerade Fritz Eichler bezeichnete in diesem Band Maria Stona als heimatverbundene Schriftstellerin. Er wies ständig auf dieses Merkmal hin, zuerst bei den Erzählungen, später fügte er einige Gedichte hinzu. Aufgrund der Tatsache, dass das Buch erst im Jahr 1962 herausgegeben wurde, kann man den Eindruck bekommen, dass Eichler eine Entlastung des

20 Übersetzt aus: HURNÍK, Ilja: Dětství ve Slezsku. Praha: Československý spisovatel, 1979. S. 194-195. Originaltext: „Mohla to být roztomilá a hodná paní, která dělala umělcům pomyšlení, mladé postrkávala do světa, díky ní jsme se ostříleli v hraní před společností, slyšeli jsme tam hrát i tak světovou umělkyni, jakou byla kdysi Poldi Mildnerová. Ale Maria Stonazůstane v paměti, jak leží u těch lesáckých bot před tváří k smrti sklíčené české vesnice.“ 21 HURNÍK, Ilja: Dětství ve Slezsku. Praha: Československý spisovatel, 1979. S. 185-195 22 Kulturportal West-Ost: Fritz Eichler. Online Publikation: http://kulturportal-west-ost.eu/biographies/eichler- fritz-2/. 8.3.2013, 9:44 23 EICHLER, Fritz: Dorfgestalten aus dem Vorfeld von Groß-Ostrau. Heidelberg: Odertor-Verlag für Schrifttum aus dem Ostsudetenland, 1962. S. 181

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Namens von Stona anstrebte und sie als Volksdichterin, die sich für ihre eigene Heimat sehr interessiert und ihr in Gedichte und Erzählungen gewidmet hatte, darstellte. Diesem wird später ein Kapitel gewidmet werden (siehe Kapitel 3).

1.3 Schloss als kulturelles Zentrum

Zu den wesentlichen Merkmalen der Lebensweise von Maria Stona gehört zweifellos Schloss Strebowitz, in dem die Schriftstellerin einen großen Teil ihres Lebens verbrachte und das durch ihr gesellschaftliches Wirken die Benennung „Schlesisches Weimar“ verdiente24/25.

Das Kaufdatum von Schloss Strebowitz kann man nicht eindeutig feststellen. Die Quellen darüber, wann das Schloss von dem Fabrikbesitzer Josef Stonawski (dem Vater von Maria Stona) angekauft wurde und wann Stona die Herrschaft übernahm, stimmen nicht überein. In der Strebowitz-Chronik, die als Online-Publikation26 zugänglich ist, wird das Jahr 1858 als Kaufjahr und 1910 als Jahr der Übernahme angegeben. Die anderen Quellen führen die Jahre 1865 und 191527 (das Jahr 1915 stellt die Übernahme des Schlosses erst fünf Jahre nach dem Tod des Vaters von M. Stona dar) an.

Was man aber mit Sicherheit weiß ist, dass das Schloss einen wichtigen gesellschaftlichen Mittelpunkt darstellt. Maria Stona lebte ein sehr mannigfaltiges Leben, sie besuchte Konzerte, Ausstellungen, Theater. Sie stand gerne im Mittelpunkt der Gesellschaft, mochte die Kultur und dasselbe versuchte sie in der Umgebung ihres Zuhauses zu schaffen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Stona viele wichtige Künstler auf ihr Schloss einlud, die nicht nur literarisch tätig waren, sondern sich auch in Politik, Musik, Geschichte oder Malerei und Bildhauerkunst engagierten. Über alle Besucher führte sie ein Gästebuch.28 Von der großen Zahl der Künstler, die das Schloss Strebowitz besuchten, kann man folgende nennen:

24 Revue událostí, zajímavostírozhovorů, aktualit a kritických postřehů z Moravy a Slezska: Třebovický ateliér. Online Publikation: http://www.ceskatelevize.cz/porady/1183619616/, 24.3.2013, 10:27 25 UHLÍŘ, Aleš: Slezský Výmar na třebovickém zámku aneb Kulturní tradice v ostravském pojetí. Online Publikation: http://blisty.cz/art/56729.html, 24.3.2013, 10:30 26 Online Portal Ostrava Třebovice: Historie. Online Publikation: http://www.treboviceveslezsku.cz/cs/o- trebovicich/hitorie, 19.2.2013, 17:16 27 PAVLIŇÁK, Petr: Helena Salichová. Ostrava: Výtvarné centrum Chagall, 2009. S. 19 28 FRÜHWIRT, J.: Výpisky z archivního materiálu a periodik týkající se kulturních drobností z Ostravy a severomoravského regionu. Archiv města Ostrava: karton: 13, inv.č. 852-855

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- Österreichische Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach

- Österreichisch-ungarischer jüdischer Journalist und Sionist Theodor Herzl

- Österreichische Schriftstellerin Bertha von Suttner, die mit der Gründung der Friedensgesellschaft den Anstoß zur Entstehung des Nobelpreises gab29

- Bedeutender französischer Politiker Georges Clemenceau, der an der Verhandlung über den Versailler Vertrag teil nahm

- Dänischer Ästhetiker, Kritiker und Literaturhistoriker Georg Brandes

- Österreichischer Maler, Grafiker und Schriftsteller des Expressionismus und der Wiener Moderne Oskar Kokoschka

- Österreichischer Prosaiker, humanistischer Pazifist und Antifaschist

- Englischer Ägyptologe und Archäologe Sir Flinders Petrle

- Deutsche Maler: Adolf Zdrazilu, Reimund Mosler, Helmut Krommer

- Tschechische Maler: Valentin Držkovic, Arnošt Hrabal, Helena Salichová

und weiteren…30/31

Maria Stona diente nicht nur als Gastgeberin der internationalen Gesellschaft und Intellektuellen, sondern auch als Mäzenatin junger Künstler, die sie reichlich förderte. Zu diesen gehörte zum Beispiel auch Ilja Hurník32 (siehe Kapitel 1.2.3), ein tschechischer Komponist, Pianist, Musikpädagoge und Schriftsteller. Stona unterstützte ihn und ermöglichte öffentliche Auftritte vor kulturellem Publikum, das sich auf Schloss Strebowitz traf. Ihre Gutherzigkeit war bekannt, sie lebte gerne im künstlerischen Milieu und bemühte sich daher, ein lebendiges, vielfältiges und kulturelles Leben auf dem Schloss zu schaffen.

29 Österreichische Friedensgesellschaft: Bertha von Suttner. Online Publikation: http://www.friedensgesellschaft.at/html/lebenslauf.html, 22.2.2013, 9:40 30 Österreichisches Biographisches Lexikon und biographische Dokumentation, Online Publikation: http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_s/Scholz_Marie_1861_1944.xml, 22.2.2013, 9:34 31 PAVLIŇÁK, Petr: Helena Salichová. Ostrava: Výtvarné centrum Chagall, 2009. S. 20 32 Mehrere Informationen und eigene Erlebnisse von Ilja Hurník in: HURNÍK, Ilja: Dětství ve Slezsku. Praha: Československý spisovatel, 1979. S. 185-195

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1.4 Fazit

Von dem oben genannten sieht man die kulturelle und internationale Identität von Maria Stona, ihr Verlangen nach der künstlerischen und gesellschaftlichen Umgebung und ihre Gutherzigkeit, mit der sie junge Künstler förderte und half ihnen die Tore in die Welt zu öffnen. Da Stona auf der einen Seite gerne nach Hause zurück kehrte und das ganze Leben auf dem Schloss wohnte, auf der anderen Seite interkulturelle Neigungen aufwies und Auslandsreisen unternimm, kann man dieses Verhalten als Merkmal der Verbindung der Internationalität mit heimatlichem Milieu verstehen, die die Schriftstellerin strebte auf dem Schloss zu schaffen.

Damit die Forschung über das Thema dieser Bachelorarbeit durchgeführt werden kann, muss man eine genaue Vorstellung haben, was der Gegenstand der Forschung sein soll und dafür drei Fragen stellen. Der wichtigste Schwerpunkt, dem man sich als erstes widmen sollte, ist: „Was versteht man unter dem Begriff ‚Heimatverbundenheit‘?“ Diesen Ausdruck werde ich mit ein paar anderen Synonymen abgrenzen.

Man würde sagen, dass die Bezeichnung ‚heimatverbundene‘ sich mit der internationalen Inklination Stonas widerspricht; das heißt, dass die Schriftstellerin entweder als heimatverbunden betrachtet werden kann oder die Bezeichnung versehentlich verdiente. Nach dem Studium aller zugänglichen Materialien könnte man jedoch feststellen, dass sowohl in der Heimatliebe als auch in der Begeisterung für Reisen und in der künstlerischen Vorliebe ein Körnchen Wahrheit steckt. Ich habe die Aufgabe, festzustellen, wie groß dieser Wahrheitsanteil ist und in wie weit Maria Stona beabsichtigte in ihren Gedichten die Heimatverbundenheit darzustellen.

Der „Spielregel“ von Wolfgang Iser nach (siehe Einleitung) kann die Identität von der Schriftstellerin nicht eindeutig begrenzt werden, denn der Leser findet seine eigene Projektion im literarischen Text selbst; die Untersuchung kann dann auf die Merkmale der bestimmten literarischen Zeitperiode gestützt werden. Daher lautet die zweite Frage folgendermaßen: „Besitzt Maria Stona nur Verlangen nach mannigfaltigem Leben auf ihrem Schloss weshalb sie die für Leser deutlichen Merkmale der heimatlichen Umgebung in ihren Gedichten benutzte oder war sie tatsächlich eine Schriftstellerin, die sich mit dem heimatverbundenen Stoff in der Zeit, in der man gegen Naturalismus, Avantgarde und Industrialisierung durch

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Heimatliteratur kämpfte, beschäftigte?“ Zur Beantwortung wird die oben erwähnte Definition von ‚Heimatverbundenheit‘ benutzt werden.

Das Ergebnis der Verbindung der beiden ersten Fragen erzeugt den dritten Punkt: „Wie und warum kam man darauf, dass Maria Stona als heimatverbundene Schriftstellerin bezeichnet wurde?“.

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2 Der Begriff ‚Heimatverbundenheit‘

2.1 Die Definition nach Lexika

Die Definition der für diese Arbeit wichtigen Ausdrücke ‚Heimatverbundenheit, heimatverbunden‘ lassen sich sowohl in gedruckten als auch in online Lexika nur schwer finden. Die online Seite des Lexikons Duden (www.duden.de) gibt als Bedeutung nur die Wortverbindung „seiner Heimat verbunden“ an. Und ähnlich sieht es mit anderen Wörterbüchern aus, in denen man nur auf Ein-Wort-, bzw. Ein-Satz-Definition stößt, meistens ohne sinnverwandte Begriffe.

Was man jedoch leichter finden kann, sind die Wörter mit der sinngleichen Bedeutung selbst. Als Synonyme zur ‚Heimatverbundenheit‘ können beispielweise die Begriffe gelten, wie zum Beispiel: Vaterlandsliebe, Heimatliebe oder Nationalgefühl. Zu ‚heimatverbunden‘ dann folgende: heimattreu, vaterlandsliebend oder sogar bodenständig und heimisch.33/34

Alle diese oben erwähnten Ausdrücke weisen auf die emotionale Beziehung zur Heimat hin, wobei es bei dem Literaturschaffen bedeuten könnte, über die Geschichte, Natur, das Milieu gemeinsam mit Charakteren der Menschen des Geburtslandes des Schriftstellers gefühlsbedingt zu schreiben. Damit man gewiss behaupten dürfte, dass diese Art und Weise des Schreibens als ‚Heimatliteratur‘ bezeichnet werden kann, muss man zuerst die Definition dieses Ausdruckes feststellen.

2.2 Heimatliteratur

„Die Heimatkunstbewegung um 1900 war eine gegenmoderne, völkisch-nationalistische, z.T. antiklerikale Kulturströmung. (…) Sie trat reaktiv auf, das heißt, sie antwortete auf die

33 Woxikon- Synonyme, Fremdwörter und Antonyme (Gegenteile, Gegensatz), Online Thesaurus Datenbank. Online Publikation: http://synonyme.woxikon.de/synonyme/heimatverbunden.php. 8.3.2013, 11:09 34 Online Publikation des Wörterbuches Wahrig: Synonymwörterbuch auf der Seite: http://www.wissen.de/synonym/heimatverbunden, 8.3.2013, 11:57

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politischen, sozialen und geistigen Entwicklungen, mit denen die Moderne die überkommenen Lebenswelten veränderte.“35

Als Reaktion auf die politische und soziale Situation, auf die Industrialisierung und auf die technischen Veränderungen- solcherweise hält der Universitätsprofessor Karlheinz Rossbacher36 die Heimatkunstbewegung um die Jahrhundertwende (am Ende des 19. Jahrhunderts). Die Heimatliteratur steht der Großstadt-Literatur, Avantgarde und dem Naturalismus gegenüber. Die Schriftsteller beabsichtigten mit dem Heimatstoff eine Kritik der Verstädterung und des Modernisierungsprozesses; als Pedant standen die reinen Charaktere der Dorfleute mit ihren Bräuchen sowie die Aktivitäten aus dem Alltagsleben in einer umgebenen mit purer Natur.

Eine Definition ohne Bestimmung des literarischen Zeitraumes, nur mit inhaltsbezogenen Eigenschaften geben die online Portale und Lexika:

„Sammelbezeichnung für literarische Texte, in denen eine Schilderung des heimatlichen, meist ländlichen Lebens unter Betonung der regionalen Eigenart stattfindet (…)“37

Dergestalt grenzt das Wissensportal wissen.de den Begriff ‚Heimatliteratur‘ ab. Dieser Definition nach sollte sich also Maria Stona in ihren Werken mit dem typischen, alltäglichen Leben der Menschen in Schlesien befassen, denen Eigenschaften, Tätigkeiten und Tathandlungen durch die landschaftlichen Gewohnheiten betont werden.

Um sich mit der Heimatkunst befassen zu können, braucht der Schriftsteller eine herzliche Beziehung zur Heimat und Gefühle wie Heimatliebe oder Heimweh zu seinem Heimatland. Das heißt, dass die Synonyme zur ‚Heimatverbundenheit‘ mit der Definition der Heimatliteratur sich gegenseitig vervollständigen; man kann also die heimatverbundene Schriftsteller der Heimatliteratur zuordnen.

35 ROSSBACHER, Kalrheinz: Die Literatur der Heimatkunstbewegung um 1900. Online Publikation: http://magyar-irodalom.elte.hu/palimpszeszt/09_szam/10.htm, 25.3.2013, 10:38 36 Universität Salzburg: Karlheinz Rossbacher. Online Publikation: http://www.uni- salzburg.at/portal/page?_pageid=180,366509&_dad=portal&_schema=PORTAL, 25.3.2013, 10:25 37 Wissenportal wissen.de: Heimatliteratur. Online Publikation: http://www.wissen.de/lexikon/heimatliteratur, 8.3.2013, 11:47

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3 Reisebilder

3.1 Von Prag in die Provence

Die Entdeckungsreise zur Erkundung der Wahrheit über Stonas ‚heimatverbundene‘ Literatur zu erkunden, sollte man bei den Reisebildern ‚Von Prag in die Provence über Strassburg, Verdun- Reims‘38 beginnen, da das Verhältnis von Stona zur Geschichte, Landschaft und den deutsch-französischen Beziehungen an den Beschreibungen der böhmischen, deutschen, französischen und am Ende auch schweizerischen Städten sehr schön betrachtet werden kann. Das Buch wurde im Jahr 1922 herausgegeben, es enthält nicht nur Schilderungen der Reise und Städte, sondern beinhaltet auch über einige Gedichte und Bilder, die Stona in der Zeit des Aufenthaltes im Ausland schaffte.

Wer noch nie Prag besuchte, wird bestimmt nach dem Lesen der Reisebilder sofort dahin fahren. Die wunderschönen Schilderungen der Hauptstadt Prag (amtlich benannt am 1.1.1922) 39 wirken wie ein Magnet, den man ununterbrochen weiter lesen muss und man bekommt das Gefühl als ob man dort mit der Autorin spazieren ginge und alle die Sehenswürdigkeiten sähe. Stona beschäftigte sich auch viel mit der Geschichte der böhmischen Länder und hob die Bedeutung des Slawentums hervor. Trotzdem hat man den Eindruck, dass sie als deutsche Schriftstellerin auftritt.

„Es wird von uns oft vergessen, welche starke Bedeutung das Slaventum im Mittelalter hatte. (…) Prag hat die große Vergangenheit, auf der eine große Zukunft sich aufbauen kann.“40

Bei der Beschreibung von Pilsen erwähnte Stona das Ausmaß des Hasses von Pilsner Einwohner gegen alles, was deutsch ist. Sie schien froh zu sein, wenn sie in der Stadt die Aufschriften und Kärtchen in beiden Sprachen sah; Ihre Einstellung zur Abneigung der Pilsener Bevölkerung zu allem deutschen bleibt aber emotionslos, z.B. bei der Beschreibung

38 STONA, Maria: Von Prag in die Provence über Strassburg, Verdun- Reims. Reisebilder von Maria Stona. Wien und Lepizig: Anzengruber-Verlag Brüder Suschitzky, 1922. S. 118 39 Wikipedia- Die freie Enzyklopädie: Velká Praha. Online Publikation: http://cs.wikipedia.org/wiki/Velk%C3%A1_Praha. 28.2.2013, 11:17 40 STONA, Maria: Von Prag in die Provence über Strassburg, Verdun- Reims. Reisebilder von Maria Stona. Wien und Lepizig: Anzengruber-Verlag Brüder Suschitzky, 1922. S. 7

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des Ereignises, bei dem ein Bahnbediensteter ihren Pass wegen der deutschen Sprache zerreißen wollte.41

Bei der Schilderung von Stuttgart benutzte Stona wenige Beschreibungen der Umgebung und Natur und ging mehr auf die deutsche Geschichte ein. Sie befasste sich mit Sehenswürdigkeiten, deutschen Kaisern, sie betonte den in der Nähe von Stuttgart (genauer in Marbach) geborenen Schriftsteller Friedrich Schiller und sein Standbild, als wollte sie seine deutsche Nationalität und Gewichtigkeit in der deutschen Literatur hervorheben.

„Das Standbild eines Dichters, der, die Leyer in den Händen, in begeistertem Schwunge das lorbeergekrönte Haupt hebt, trägt keinen Namen, nur die Worte: „Geboren 1759- Gestorben 1805- Errichtet 1832.“- Jedes Kind muß in aller Zukunft Zeiten Essen, daß dies Schiller ist- sein Schiller, des Volkes Schiller.“42

Weiter sprach sie über die ordentliche und mit Arbeit beschäftigte Bevölkerung, die sogenannten Schwaben, über die wichtige Verlagsanstalt in Stuttgart usw. Sie beschrieb die Stuttgarter und zum deutschen Volkstum gehörigen Wahrzeichen ausführlicher als ihre eigenen Gefühle während des Besuches der Stadt.

Gleichermaßen ging Stona auch mit den Sehenswürdigkeiten von Straßburg um. Das am Anfang ausführlich beschriebene Straßburger Münster (französisch Cathédrale Notre-Dame de Strasbourg) wirkte auf die Leser, als ob es für Stona ein unvergessliches Erlebnis wäre, die Kathedrale besuchen zu können. Dann tauchte sie aber in ihre eigenen Gedanken über die Stellung der Straßburger Einwohner zu allem deutschen ein und man bekommt den Eindruck, dass sie das Münster daher erwähnte, weil es zur deutschen Geschichte gehört, und damit sie ein weiteres Symbol des Deutschtums betonte.

„Fast 200 Jahre französischer Herrschaft haben der Stadt mehr französisches Wesen zugetragen, als die 50 Jahre deutscher Liebe abzustreifen vermochten. Nur der Münster und viele alte Häuser sind Deutschland treu geblieben und werden niemals die deutsche Art verleugnen, wie es die Menschen tun.“43

41 STONA, Maria: Von Prag in die Provence über Strassburg, Verdun- Reims. Reisebilder von Maria Stona. Wien und Lepizig: Anzengruber-Verlag Brüder Suschitzky, 1922. S. 9 42 STONA, Maria: Von Prag in die Provence über Strassburg, Verdun- Reims. Reisebilder von Maria Stona. Wien und Lepizig: Anzengruber-Verlag Brüder Suschitzky, 1922. S. 10 43 STONA, Maria: Von Prag in die Provence über Strassburg, Verdun- Reims. Reisebilder von Maria Stona. Wien und Lepizig: Anzengruber-Verlag Brüder Suschitzky, 1922. S. 17

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Die erste Erwähnung des Heimatlandes von Maria Stona, und zwar die Tschechoslowakei, und ihre Beziehung dazu kommt erst auf Seite 33, als sie den Besuch von Nancy, einer französischen Stadt, beschrieb. Sie wurde mehrmals gefragt, woher sie kommt, und als sie als Antwort ‚aus der Tschechoslowakei‘ gab, wusste fast niemand, was das bedeutet. Einige stellten sich Russland vor, die anderen Serbien, Großbritannien und sogar die Vereinigten Staaten von Amerika oder Japan! Stona fügte noch eine bittere Bemerkung hinzu, mit der man den Eindruck bekommt, das Heimatland hat auch seinen Platz in Stonas Herz:

„Zu meinem Schmerze fand ich die Tschechoslovakei in keinem französischen Blatte erwähnt, außer im Temps. Polen dagegen ist Liebkind in der französischen Presse. (…) In flammenden Worten wurden ihre Siege gefeiert und nur tadelnd sagte einmal eine Zeitung, daß die Tschechoslovakei den armen Polen feindselig gegenüberstände. Von der Feindseligkeit der Polen gegenüber den Tschechen aber wußte man in Frankreich nichts.“44

Über die Presse in Frankreich schrieb Stona später noch einmal und zwar mit dem gleichen Ergebnis. Die Tschechoslowakei wurde im Zusammenhang mit der Feindschaft zu Polen beschrieben, sonst gab es über Stonas Heimat in den französischen Zeitungen keine Erwähnung mehr. Demgegenüber wurde Deutschland oft von den Franzosen oft erwähnt, da die Erinnerung an die Taten der Deutschen im ersten Weltkrieg den Franzosen noch schwer im Magen lag.

Die sonstige Schilderung der Reise durch Frankreich und die Schweiz bleibt ohne weiteren wesentlichen Vergleich mit allem deutschen und tschechischen. Die Autorin durchwob die Schilderung von Sehenswürdigkeiten mit der deutsch-französischen Geschichte, die Umgebung von Städten beschrieb sie sachlich und um mehrere Handlungen zu haben, erzählte Stona über Menschen, die sie während des Reisens kennen lernte.

Die einzige Beschreibung, die gefühlvoll anmutete, ist die erste über Prag und die letzte über Daheim. Maria Stona durchreiste ein Stück der Welt, traf viele neue mehr oder weniger bedeutende Menschen, besuchte eine große Anzahl von wunderschönen Städten, doch blieb bei ihr immer das Gefühl der Heimatliebe und des Heimwehs. Auf der anderen Seite kommt noch die Tatsache hinzu, dass obwohl das Heimatland in ihrem Herz seinen eigenen Platz hatte, sie sich selbst als deutsche Frau, für die das Deutschtum eine wichtige Rolle spielte, hielt.

44 STONA, Maria: Von Prag in die Provence über Strassburg, Verdun- Reims. Reisebilder von Maria Stona. Wien und Lepizig: Anzengruber-Verlag Brüder Suschitzky, 1922. S. 33-34

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„Wie schön wir es auch in der Welt finden, wir möchten doch in keinem anderen Lande lieber leben als im eigenen, wie wir auch unsere Seele gegen keine zweite eintauschen wollten. Nichts kommt der Freude gleich, mit der wir in die Heimat zurückkehren, in der wir wurzeln, aus der wir wachsen, die allein uns mit Kraft und Frieden segnet.“45

3.2 Das schöne Spanien

Ganz andere Perspektive zum Thema gibt uns das Buch ‚Das schöne Spanien‘, eine Reisebeschreibung, die zwar ohne das Erscheinungsjahr steht, doch kann man vermuten, dass es im Zeitraum um etwa 1941 - 1943 herausgegeben wurde:

„Schon vor 10 Jahren zogen sich schwarze Wolken über Spaniens Himmel zusammen, im April 1931 brach die Revolution aus…“46

Im Vorwort lobte Stona Francisco Franco, den Führer Spaniens, und setzte ihn mit Hitler und Mussolini gleich. Während der Reise beschäftigte sie sich wieder mit der Geschichte nicht nur Spaniens, sondern auch des ganzen Europas, beschrieb die Umgebung von Städten, die Sehenswürdigkeiten, erzählte über Menschen, die sie während der Fahrt kennenlernte. Als Zielpublikum sollten die Leser gelten, die noch nie Spanien besuchten und für die eine detaillierte Schilderung des Landes für eventuelle Auslandsreisen ein lohnenswertes Reisehandbuch darstellt. Die Erzählung ist mit ihren eigenen Gedichten durchsetzt, wobei es sich meistens um Naturbeschreibung handelte. Von Zeit zu Zeit erwähnte sie ihre Heimat oder etwas, was mit Deutschland verbunden ist, doch am Ende schien das alles unwesentlich.

Die Poesie in diesem Buch erhält keine Spuren von Heimatverbundenheit. Obwohl Maria Stona auf der Reise nicht immer angenehme Situationen erlebte, war sie von Spanien wie gebannt.

„Wie Spanien einst Amerika entdeckt hat, so müssen wir jetzt Spanien entdecken. Spanien ist Europas Perle, ein Königreich, das jeder sich in seinem Sinne erobern muß.“47

45 STONA, Maria: Von Prag in die Provence über Strassburg, Verdun- Reims. Reisebilder von Maria Stona. Wien und Lepizig: Anzengruber-Verlag Brüder Suschitzky, 1922. S. 118 46 STONA, Maria: Das schöne Spanien, eine Reise von Maria Stona mit 51 Bildern. Berlin: AGV Verlag Richard Pape. S. 5 47 STONA, Maria: Das schöne Spanien, eine Reise von Maria Stona mit 51 Bildern. Berlin: AGV Verlag Richard Pape. S. 131

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Wenn man sich also nur mit der Reisebeschreibung ‚Das schöne Spanien‘ befasst, ist die Behauptung Stonas „Unabhängigkeit von ihrer Heimat“ angemessen. Das könnte man aufgrund des oberflächlichen Sinngehalts der Wörter verstehen, nicht jedoch wenn man die tiefergehende Bedeutung und die Gefühle der Beschreibung betrachtet. Obwohl sie sich zu ihrem Vaterland in diesem Buch nicht äußerte, bedeutet es nicht notwendigerweise, dass sie über keine heimatverbundenen Gefühle verfügt. Nach der Heimkehr war sie zwar begeistert und dankbar, dass sie diese schöne Reise nach Spanien unternehmen konnte, doch sprach sie nur über eine Bereicherung der Seele durch die Reiseerlebnisse, nicht aber über die Liebe und tiefsten Gefühlen zum Land Spanien.

„Nun geht es der geliebten Heimat zu. – Wie bin ich dem Himmel dafür dankbar, daß ich den bezauberndsten und heroischsten Teil der romantischen Welt und ihre Wunder gesehen habe. Bereichert bin ich heimgekehrt, das Herz erfüllt von dem Segen des Schönen, das ich jubelnd in mich aufgenommen. Meine Seele ist ein einziges Schrei: Spanien!“48

3.3 Eine Fahrt nach Karpathorußland

„Ich reise, als ob ich Ost-Schlesien zum ersten Male sähe.“49

Eine andere Reisebeschreibung wurde im Jahr 1936 von Adolf Drechsler Verlag in Opava (auf Deutsch Troppau)50/51 herausgegeben. Die Fahrt von Oderberg/Bohumín nach Kaschau/Košice, die Stona am Anfang ihrer Reise nach Karpathorußland beschrieb, hinterlässt bei den Lesern das Gefühl der Bezauberung von der Natur Ost-Schlesiens, die auf die Autorin wirkte; doch kann man den ersten Abschnitt dieser Reisebeschreibung nicht dem Begriff ‚heimatverbunden‘ zuordnen. Es enthält keine Merkmale von Heimatliebe oder Heimweh, Stona schilderte die Natur wie jede andere in der Welt.

48 STONA, Maria: Das schöne Spanien, eine Reise von Maria Stona mit 51 Bildern. Berlin: AGV Verlag Richard Pape. S. 143 49 STONA, Maria: Eine Fahrt nach Karpathorußland, mit 21 Bildern. Troppau: Adolf Drechsler Verlag, 1936. S. 1 50 Google Books: Eine Fahrt nach Karpathorußland. Online Publikation: http://books.google.de/books/about/Eine_Fahrt_nach_Karpathoru%C3%9Fland.html?id=18w1NAEACAAJ&red ir_esc=y, 25.3.2013, 12:03 51 STONA, Maria: Eine Fahrt nach Karpathorußland, mit 21 Bildern. Troppau: Adolf Drechsler Verlag, 1936. S. 51

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Was die Sprache bei den Schildern an den Bahnhöfen betrifft, benutzte die Autorin sowohl die deutsche als auch die tschechische Bezeichnung. Bis zum Ende der Reise kam dann keine eindeutige Erwähnung über die Heimat der Autorin. Dieses Buch kann man also genauso wie ‚Das schöne Spanien‘ als weltoffenes (ohne heimatverbundene Merkmale) bezeichnen.

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4 Dorfgestalten aus dem Vorfeld von Groß-Ostrau

Maria Stona, zu ihrer Zeit eine berühmte Schriftstellerin und Mäzenatin, deren Einladung zum Besuch des Schlosses Strebowitz viele internationale Künstler und Politiker annahmen; nach dem zweiten Weltkrieg eine nahezu unbekannte Figur, deren Bücher selten in Bibliotheken vorkommen. Eine wahrscheinliche Begründung, warum diese gebürtige Schlesierin aus der literarischen Welt fast verschwand, wurde am Anfang dieser Arbeit erwähnt: ihre angebliche Zuneigung zum Nationalsozialismus verursachte, dass Stona nach dem Krieg auf der Liste der unerwünschten Persönlichkeiten zugeordnet wurde. Im Jahr 1962 wurde das Buch ‚Dorfgestalten aus dem Vorfeld von Groß-Ostrau‘ herausgegeben, ein Band von ausgewählten Erzählungen und Gedichten mit dem Vorwort von dem Autor, dem Heimatforscher und schlesischen Schriftsteller Fritz Eichler selbst (siehe Kapitel 1.2.4). „Die heute längst vergriffenen Arbeiten Maria Stonas verdienen es, der Vergessenheit entrissen zu werden, denn sie haben in ihrer sozialkritischen Einstellung wie in der reizvollen Schilderung der Kontraste ebenso wenig ihre Gültigkeit verloren wie die Lyrik der Dichterin.“52 Schon bei diesen Worten scheint es, dass die Hauptaufgabe des Bandes sein sollte, den Namen von Maria Stona zu entlasten und die Autorin wieder zwischen die nationalen Vertreter der Heimatliteratur einzureihen. Dazu sollten die Merkmale der Heimatverbundenheit in den Stücken dienen. Die gewählten Erzählungen werden meistens nach den Namen der Menschen betitelt, deren Leben in der Geschichte beschrieben wird (z.B. Jan und Juska, Der alte Kubanek, Marikas Rache usw.). Es handelt sich vor allem um Bergmänner, Arbeiter, Lehrlinge, die mit alltäglichen Problemen des Lebens auf dem Dorf kämpfen, wie z.B. schwere Arbeit im Bergwerk, Alkoholprobleme, die Untreue, die Vorbereitungen für verschiedene Feier usw. Was die heimatverbundenen Merkmale betrifft, ist schon bei der Benennung der Erzählungen auffällig, dass die Autorin für ihre Helden die tschechischen Namen benutzte; das könnte also als gutes Indiz dafür dienen, dass die Handlung sich in Schlesien oder allgemein in Tschechien abspielt. Der Inhalt der gewählten Stücke, ob in der Einpassung der

52 EICHLER, Fritz: Dorfgestalten aus dem Vorfeld von Groß-Ostrau. Heidelberg: Odertor-Verlag für Schrifttum aus dem Ostsudetenland, 1962. S. 6

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Handlung in die ländliche Umgebung oder mit den Tätigkeiten des durch die Industrie betroffenen Lebens der tschechisch benannten Helden, stimmt also mit der Definition der Heimatliteratur überein.

Als Hauptthema der Dichtung dienen vor allem die Beschreibungen der Natur, betont werden die Motive wie Bergmänner, ihre alltägliche Arbeit, Liebe oder Lebensweisheit. Im Gedicht ‚Gedanken über die Kunst‘ wird erwähnt, dass die Dichtkunst die erlebte Realität darstellt. Am Ende bemerkte sie bitter, dass „Die Dichter werden von den Frauen vergöttert. Vor den Dichterinnen aber laufen die Männer davon.“53 In anderen Gedichten wie zum Beispiel ‚Liebe und Ehe‘ und ‚Einfälle‘ beschäftigt sich die Schriftstellerin mit tiefen Gedanken zu den ordinären Dingen wie Liebe, Freundschaft und Glücksgefühl; sie bemühte sich darum, die Weisheit des Lebens hervorzuheben. Das alles zeigt, dass Stona diese tugendhaften Eigenschaften achtete.

„Vier Worte gibt es, keinen gleich, Und jedes erschließt dir ein herrliches Reich, Mutter, Vater, Sprache, Land, Umschlingst du je zwei mit innigem Band, Dann winken dir mit treuer Hand: Muttersprache – Vaterland.“54

‚Vier Worte‘ gehört mit seiner inneren Bedeutung wahrscheinlich zu den umstrittensten Gedichten des Bandes, da Stonas Idee von ‚Vaterland‘ und ‚Muttersprache‘ nicht ganz einfach zu beurteilen ist. Beim Vaterland ist doch noch wahrscheinlicher, dass dieser Begriff Schlesien darstellt, bei der Muttersprache aber kann man kaum annehmen, dass es um Tschechisch geht. Maria Stona sprach zwar gut tschechisch, sogar meistens umgangssprachlich55; ihre Schreib- und alltägliche Sprache war jedoch Deutsch.

53 EICHLER, Fritz: Dorfgestalten aus dem Vorfeld von Groß-Ostrau. Heidelberg: Odertor-Verlag für Schrifttum aus dem Ostsudetenland, 1962. S. 189 54 EICHLER, Fritz: Dorfgestalten aus dem Vorfeld von Groß-Ostrau. Heidelberg: Odertor-Verlag für Schrifttum aus dem Ostsudetenland, 1962. S. 188 55 Zu dieser Fähigkeit von Maria Stona äußerte sich Ilja Hurník in seinem Buch Dětství ve Slezsku: HURNÍK, Ilja: Dětství ve Slezsku. Praha: Československý spisovatel, 1979. S. 192

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Aller Voraussicht nach ist ‚Heimattreue‘ das Schlüsselgedicht der Sammlung. Mit der Hilfe von Metaphern über die Natur drückte Stona die Beziehung und Treue aus, die jeder Mensch zu seinem Vaterland haben sollte.

Nach der Untersuchung des Bandes ‚Dorfgestalten‘ kann man behaupten, dass der Versuch von Fritz Eichler, Maria Stona als heimatverbundene Schriftstellerin darzustellen, wohlgeraten ist. Die Merkmale der Heimatverbundenheit stimmen mit der Definition der Heimatliteratur überein; man kann mutmaßen, dass der Leser während des Lesens ins Dorf versetzt wird, die Geschichte mit den Hauptfiguren miterlebt und die Natur genauso wie die Autorin bewundert. Nichtsdestoweniger ist die Frage, inwieweit es mit diesem Band gelang, den Namen von Stona zu entlasten, denn es geriet nicht wohl, die Schriftstellerin zu den Vertretern der tschechischen, bzw. schlesischen Nationalliteratur zuzuordnen. Man muss nicht weit fahnden um festzustellen, dass man weder in Schlesien noch in Stonas Geburtsstadt Ostrava auf vielen Erwähnungen über die gebürtige Schlesierin stoßen kann. In den Bibliotheken in Ostrava stehen insgesamt vier Bücher von Stona zur Verfügung, im Archiv weitere vier; im Biographischen Lexikon Schlesien und Nordmähren wird dieser schlesischen Autorin jedoch keine Anmerkung gewidmet. Maria Stona wird also trotz aller Strebens nach wie vor von den Tschechen als deutsche Schriftstellerin betrachtet.

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5 Feuilletons und kurze Skizzen

Neben den Reisebeschreibungen und Erzählungen gehören zu dem umfangreichen Literaturschaffen von Maria Stona auch ihre Feuilletons, kurze Skizzen, Reisebilder, Erinnerungsblätter sowie Nachrufe auf andere, von ihr geschätzte Künstler. Diese erschienen sowohl in den tschechischen als auch in den deutschen und österreichischen Zeitungen und Zeitschriften.

In der Petr Bezruč- Gedenkstätte in Opava befinden sich zwei Schachteln mit Archivalien wie Zeitungsausschnitte aus den Jahren von 1879 bis 1905, dann von 1922 bis 1929, ein Band mit Gedichten von 1934 bis 1937, Notizen und Skizzen satirischer Spiele von der Schriftstellerin selbst. In dem folgenden Teil der Arbeit werden vor allem die Zeitungsartikel untersucht werden.

5.1 Feuilletons und Skizzen 1879-1905

„Ich reise für mein Leben gern. Da sich mir aber nicht häufig genug Gelegenheit zu kleinen Weltumseglungen bietet, gehe ich meinem Vergnügen oft auf die harmloseste Weise in der lieben Heimath nach.“56

Der Themenwahl und Aussage von Maria Stona in dem oben erwähnten Zitat nach vermutet man, dass die Schriftstellerin sich dem Reisen in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg nicht viel widmete, denn sie hatte nicht oft Gelegenheit ins Ausland ausreisen zu können. Daher besuchte sie die umliegende Städte und Dörfer, benutzte den Stoff für ihre Feuilletons und durch ihre kurzen Aufsätze in Zeitungen zollte sie gestorbenen oder Jubiläen feiernden Künstlern Achtung.

Im Jahr 189057 beschrieb sie in der Freien Schlesischen Presse feuilletonistisch ihren Besuch der in der Nähe von Ostrau liegenden Stadt Troppau. Im Jahre 190158 erschien in der

56 STONA, Maria: Die Reise nach Troppau. Erschien in Freie Schlesische Presse, 1890. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Novinové výstřižky fejetónů a krátkých zpráv M. Stony z let 1879-1905, III. Band.

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Münchner Zeitung Die Lese eine Erinnerung an Ludwig Jacobowski, an einen Publizist und Schriftsteller, mit dem Stona eine Freundschaft unterhielt und dank dem sie die Möglichkeit hatte, Rudolf Steiner, einen österreichischen Philosoph und Esoteriker59, kennenlernen zu können60.

Am 6. April 1904 wurde in der Wiener Landwirtschaftlichen Zeitung ein Artikel dem Gutsbesitzer Josef Stonawski gewidmet, zu dem seine Tochter einen Aufsatz schrieb. Dies erschien zu dem 50. Jahrestag der Übernahme des Schlosses Strebowitz von Stonawski. Maria Stona schrieb über ihren Vater mit voller Hochachtung, sie beschrieb seine Kindheit und erklärte, warum er nicht studieren gehen konnte, sondern in die Fußstapfen seines Vaters treten musste, wie er seine zukünftige Frau nach Hause brachte und wie sie zusammen durch das Leben gingen.

Zu den wesentlichen Künstlern, auf den Stona in ihren literarischen Werken zu sprechen kam, gehört auch Charles van der Stappen, ein belgischer Bildhauer und Künstler61, bei dem die Tochter von Maria Stona, die berühmte Bildhauerin Helena Železná-Scholz, in den Jahren von 1898 bis 1901 in die Lehre ging.62 Der Zeitungsartikel erschien am 1. Juli 1905 in der Wiener Zeitung Neue Freie Presse63/64. Die Autorin beschrieb sein Leben, sein Werk und

57 STONA, Maria: Die Reise nach Troppau. Erschien in Freie Schlesische Presse, 1890. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Novinové výstřižky fejetónů a krátkých zpráv M. Stony z let 1879-1905, III. Band. 58 STONA, Maria: Zur Erinnerung an Jacobowski. Erschien in Die Lese, München, 1901. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Novinové výstřižky fejetónů a krátkých zpráv M. Stony z let 1879-1905, III. Band. 59 Archiv výtvarného umění, o.s.: Rudolf Steiner. Online Publikation: http://abart- full.artarchiv.cz/osoby.php?i=34&Fmistoumrti=&Fprijmeni=steiner&Fjmeno=&FnarozDen=&FnarozMes=&Fn arozRok=&FumrtiDen=&FumrtiMes=&FumrtiRok=&Fmisto=&Fobor=, 20.3.2013, 10:56 60 STONA, Maria: Rudolf Steiner. Ein Erinnerungsblatt. Erschien in Österreichische Blätter für freies Geistesleben, 1926. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band. 61 Wikipedia- Die freie Enzyklopädie: Charles van der Stappen. Online Publikation: http://en.wikipedia.org/wiki/Charles_van_der_Stappen, 20.3.2013, 11:35 62 Archiv výtvarného umění, o.s.: Charles van der Stappen. Online Publikation: http://abart- full.artarchiv.cz/osoby.php?Fvazba=profesor&i=&Fmistoumrti=&Fprijmeni=stappen&Fjmeno=&FnarozDen=& FnarozMes=&FnarozRok=&FumrtiDen=&FumrtiMes=&FumrtiRok=&Fmisto=&Fobor=, 20.3.2013, 11:39 63 STONA, Maria: Charles van der Stappen. Erschien in Neue Freie Presse, 1905. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Novinové výstřižky fejetónů a krátkých zpráv M. Stony z let 1879-1905, III. Band. 64 Österreichische Nationalbibliothek: ANNO Historische österreichische Zeitungen und Zeitschriften: Neue Freie Presse. Online Publikation: http://anno.onb.ac.at/cgi- content/anno?aid=nfp&datum=19050701&seite=20&zoom=33, 26.3.2013, 13:19

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zum Schluss widmete sie sich seiner Lehre, dass nicht die Einzelheiten, sondern der Blick ins Große, die ganze Vision die Hauptsache der Kunst ist.65

Was die Wahl der Zeitungsverlage betrifft, gab Stona in den Jahren von 1879 bis 1905 ihre Feuilletons und Zeitungsartikel vor allem in der Neuen Freien Presse heraus. Diese Zeitung wandelte sich nach dem Gründerkrach, dem sogenannten Börsenkrach des Jahres 1873 in Wien, zum Liberalismus, sie wurde um wirtschaftliche und kulturelle Themen ausgeweitet und den Ruhm dieser Presse versorgten dann die neu ausgestalteten Feuilletons.66

Unter anderen schrieb sie für die (Freie) Schlesische Presse in Troppau, Die Gesellschaft in Berlin und ein Artikel erschien auch im literarischen Beiblatt zum Mährisch-schlesischer Correspondent, der in Brünn herausgegeben wurde.

5.2 Feuilletons und Skizzen über Ausland 1922-1929

„Reisen heißt Leben- zehnfach leben.“67

Weimar, Berlin, Wien, Polen, Spanien, Griechenland- dies sind nur ein Bruchteil der Länder und Städte, die Maria Stona besuchte. Das Reisen schätzte die Schriftstellerin sehr, sie unternahm häufig Auslandsreisen und dieses Thema wurde auch sehr oft in ihren Gedichten, Erzählungen und Feuilletons verarbeitet.

Am 11. Mai 192568 erschien ihre Skizze ‚Vom Reisen‘, in der sie die Bedeutung des Reisens betonte. Die Menschen verglich sie mit Zugvögeln- die reisenden Leute haben Augen, damit sie dadurch geführt werden können, sie haben Beine, die sie gehorchen, sie haben Arme, mit denen sie Barrieren auf dem Weg entfernen können. Sie behauptete, dass es

65 STONA, Maria: Charles van der Stappen. Erschien in Neue Freie Presse, 1905. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Novinové výstřižky fejetónů a krátkých zpráv M. Stony z let 1879-1905, III. Band. 66 Die Presse: Geschichte: Die Neue Freie Presse. Online Publikation: http://diepresse.com/unternehmen/geschichte/9835/, 26.3.2013, 18:45 67 STONA, Maria: Vom Reisen. Erschien in Europa auf Reisen, 1925. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band. 68 STONA, Maria: Vom Reisen. Erschien in Europa auf Reisen, 1925. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band.

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einfach von der Natur derart festgelegt wird, dass die Vögel, bzw. Menschen einen Platz nicht ständig bewohnen, sondern die Flügel in die ganze Welt ausbreiten und die Freiheit annehmen. Auf der anderen Seite führen andere ein sehr häusliches Leben, sie haben die Augen nur um in die kurze Entfernung zu schauen, Beine zum Sitzen und Arme zum Schreiben. Stona fügte hinzu, dass es dann sehr schade ist, die Ecken der Welt nicht zu durchsuchen.

Am 13. Mai 192269 wurde in der Morgenzeitung in Mährisch-Ostrau (Hrsg. Heinrich Mercy70) das Feuilleton ‚Mein Besuch in Weimar‘ herausgegeben. Der größte Teil wurde Johann Wolfgang von Goethe gewidmet, seiner Anwesenheit, die mehr als die von Schiller in der Stadt überall spürbar war, seiner Beziehung zur Frau von Stein, die anschließend von Christiane Vulpius, Goethes zukünftiger Ehefrau, ersetzt wurde. Der Aufsatz wurde mit der folgenden Aussage von Stona beendet:

„Ich habe Heimweh nach Weimar. Dort in der Fürstengruft liegt die deutsche Seele begraben.“71

Was Stona mit den Worten ‚Heimweh nach Weimar‘ meinte, kann aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden. Erstens ist bekannt, dass die Gebeine von Friedrich Schiller am 16. Dezember 1827 und von Johann Wolfgang Goethe am 26. März 1832 in die Fürstengruft in Weimar überführt wurden72. Stonas Vorliebe für Kultur und Kunst könnte also mit zwei großen deutschen Schriftstellern, deren Anwesenheit aus allen Ecken der Stadt auf sie hauchte, verbunden sein. Zweitens liegt die Tatsache vor, dass Stona zwar Schlesien als ihre Heimat bezeichnete, gleichwohl aber sich selbst als Deutsche präsentierte. Die Sehnsucht nach Deutschtum, als Auslandsdeutsche zu Deutschland zu gehören, ist dann angemessen.

69 STONA, Maria: Feuilleton. Mein Besuch in Weimar. Erschien in Morgenzeitung Mährisch-Ostrau, 1922. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band. 70 Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950: Heinrich Mercy. Online Publikation: http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_M/Mercy_Heinrich_1826_1912.xml, 26.3.2013, 21:43 71 STONA, Maria: Feuilleton. Mein Besuch in Weimar. Erschien in Morgenzeitung Mährisch-Ostrau, 1922. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band. 72 Klassik Stiftung Weimar: Fürstengruft. Online Publikation: http://www.klassik- stiftung.de/einrichtungen/schloesser-und-gaerten/fuerstengruft/, 5.4.2013, 12:55

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Mehr mit der Naturbeschreibung beschäftigte sich Stona bei dem Feuilleton ‚Reisebilder aus Polen‘, das am 1. Oktober 1927 im Neuen Wiener Tagblatt erschien.73 In die Schilderung des belebten polnischen Marktes und der durch Krieg zerstörten Landschaft wurde eine Abwechslung gebracht, und zwar die Erzählung über eine lustige, redselige Frau, mit der die Autorin im Zug reiste.

Sieben Monate vorher, genauer am 10. März 192774, verfasste Stona ein Feuilleton, das mehr künstlerisch orientiert war. In ‚Tage im Reich‘ (erschien auch im Neuen Wiener Tagblatt) schrieb sie über Veranstaltungen, die sie in drei bedeutenden Städten besuchte. In Dresden sah sie die berühmte russische Ballett-Tänzerin Anna Pawlowa, von deren Bewegungen Stona beeindruckt war. Die Töne der Jazzoper in Leipzig fand die Schriftstellerin wie aus dem alltäglichen Verkehr. Die Großstadt Berlin beschrieb sie als arbeitswillig; ihr fehlte die Lebhaftigkeit einer Stadt, die Vergnügungsangebote, die zum Beispiel Wien mit seinen Salons und Kaffeehäusern bot. Wenn sie doch auf eine kulturelle Veranstaltung stieß, bereicherte sie die Schilderung mit der deutschen Geschichte und hiesig tätigen berühmten Künstlern. Als kleine Erinnerung an den ersten Weltkrieg beschrieb Stona die Kriegsveteranen mit ihren Hunden, die auf der Straße um Almosen betteln, und sprach über ein Theaterstück, das mehr als allerlei diplomatische Verhandlungen den Annäherungsversuch der Nachkriegszeit zwischen Deutschland und Frankreich darstellte.

Ein Stück über die Beschreibung der großen Reise nach Olympia und Delphi erschien unter dem Namen ‚Olympia‘ am 20. November 1925 in der Tageszeitung Deutsche Post75, die in Troppau herausgegeben wurde. In dem Zeitungsausschnitt beschrieb sie ihre Ankunft in Olympia, versank in Gedanken über die Geschichte der Olympischen Spiele und damit verbundene Rituale der Unterweisung der Sportler und der nachfolgenden Verehrung der Sieger. Es ist wahrscheinlich, dass die Reisebilder etappenweise in der Zeitung erschienen; dazu hat man aber leider keinen Beweis.

73 STONA, Maria: Feuilleton. Reisebilder aus Polen. Erschien in Neues Wiener Tagblatt, 1927. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band. 74 STONA, Maria: Feuilleton. Tage im Reich. Erschien in Neues Wiener Tagblatt, 1927. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band. 75 STONA, Maria: Olympia. Erschien in Deutsche Post, 1925. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band.

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Die ursprüngliche und vollständige Auflage der Reisebilder ‚Olympia und Delphoi‘ wurde am 21. Juni 192576 herausgegeben. Leider weißt man nicht, welche Zeitung die Ausgabe übernahm, weil als Ort der Veröffentlichung in den Aufzeichnungen in der Petr Bezruč-Gedenkstätte einfach nur ‚Kultur‘ angegeben wird. Man kann dann nur vermuten, dass es sich um eine kulturelle Beilage einer Zeitschrift handelte.

Was die Beschreibung Griechenlands betrifft, durchwob die Autorin die Schilderung wiederum mit der Geschichte und ihren eigenen Erlebnissen während der Reise. An einem Abend traf sie im Café eine Gruppe deutscher Touristen. Sie stellte sich als Deutsche vor, aber die Gesellschaft begegnete ihr gegenüber nur mit Gleichgültigkeit, was die Schriftstellerin sehr überraschte. Ihre Enttäuschung wurde jedoch gemildert, als ein Grieche zu ihr kam und über Deutschland redete, dass „Deutschland ist der Erzieher der Welt (…)“77, da man überall auf der Welt die Spuren des Schaffens von Deutschen sehen kann.

Kein Wunder, dass Stona von Griechenland, von der Landschaft und Kultur ganz verzückt war, denn genau durch dieses Land mit seiner reichen Kunstgeschichte wurde ihre kulturelle Seele gestreichelt.

Der Mode widmete sich Stona im Artikel ‚Die Wienerin‘, der am 30. August 1925 in der deutschen Zeitschrift Fürs Haus erschien78. Sie bewertete den Kleidungsstil der Wiener Frauen mit ihrer Anmut und Fähigkeit der Kombination positiv. Dazu fügte sie hinzu, dass auch die Kleidung dem Fortschritt der Gesellschaft unterlag, somit die Frauen nicht nur mit dem Wahlrecht beschenkt wurden, sondern auch mit der Befreiung der Beine- mit der Möglichkeit die Hosen wie Männer zu tragen.

76 STONA, Maria: Olympia und Delphoi. Erschien in Kultur, 1925. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band. 77 STONA, Maria: Olympia und Delphoi. Erschien in Kultur, 1925. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band. 78 STONA, Maria: Die Wienerin. Erschien in Fürs Haus, 1925. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band.

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5.3 Feuilletons und Skizzen über Heimat 1922-1929

Die in die Praxis umgewandelte Definition der Heimatliteratur kommt in der Schilderung ‚Sudetendorf in Schnee‘ zur Geltung, die am 25. Dezember 192379 in der Zeitschrift Höhenfeuer erschien. Die mit dem Schnee bedeckte Landschaft, allgegenwärtige Ruhe und Frieden, die Darstellung des Hochzeitsschlittens- das alles beweist die Anwesenheit der Heimatverbundenheit und es sieht so aus, als ob es um eine Beschreibung einer Illustration aus einem Kinderbuch ginge.

Wenig lyrisch scheint die Beschreibung ‚Das alte Ostrau‘ aus dem Jahr 1926 in der Deutschen Post in Troppau80. Die Autorin schrieb, wie das Aussehen von Ostrava sich im Vergleich zu der Zeit von Stonas Kindheit änderte, wie klein die Stadt vormals war und wie sie sich ausbreitete. Sehr bedeutungsvoll war das Merkt am Ostrauer Platz, wo sich die Geschäftsleute trafen und „(…)hier sprachen die Deutschen aus Höflichkeit tschechisch und die Tschechen aus Höflichkeit deutsch.“81

Der Fleiß der Schüler und die Geduld der Lehrer hob Stona im Aufsatz ‚Schulausstellungen in Königsberg und Poruba‘ hervor, der am 28. Juli 1924 in der Ostrauer Zeitung erschien82. Die Schriftstellerin lobte sowohl die Geschicklichkeit der Kinder, ihre Phantasie und ihr Können als auch den Einsatz und das hohe Niveau der Pädagogen, ihren „Fleiß (…), ihre unermüdliche Beharrlichkeit, aus dem oft spröden Material des trotzigen, oft vielleicht sogar lernunwilligen Kindes das feinste Kunstwerk zu formen: den eifrigen Schüler.83“ Sie betonte, wie wichtig die künstlerische Betätigung der zwei tschechischen Schulen für das weitere Leben der Schüler ist:

79 STONA, Maria: Sudetendorf in Schnee. Erschien in Höhenfeuer, 1923. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band. 80 STONA, Maria: Das alte Ostrau. Erschien in Deutsche Post, Troppau, 1926. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band. 81 STONA, Maria: Das alte Ostrau. Erschien in Deutsche Post, Troppau, 1926. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band. 82 STONA, Maria: Schulausstellung in Königsberg und Poruba. Erschien in Ostrauer Zeitung, 1924. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band. 83 STONA, Maria: Schulausstellung in Königsberg und Poruba. Erschien in Ostrauer Zeitung, 1924. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band.

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„(…) und es gebührt den leitenden Herren und Damen aufrichtiger Dank für die außerordentlich tüchtige Heranziehung der Jugend zu den großen Aufgaben des Lebens. Der sichere Blick, die rasche Hand und das kluge Denken wird hier geweckt und gepflegt.“84

In den Jahren von 1922 bis 1929 erschienen die Feuilletons, kurzen Skizzen und Erzählungen von Stona vorwiegend in folgenden Zeitschriften, Zeitungen und Wochenschriften: Neues Wiener Tagblatt, Neue Freie Presse, Ostrauer Zeitung und Deutsche Post in Troppau.

Neues Wiener Tagblatt (mit Titelzusatz „Zeitung für Unterhaltung und Wissen“85) war ursprünglich deutschliberal und antimarxistisch eingestellt, in der Zeit der Ersten Republik dann unterstützte die Blattlinie der Zeitung die Heimwehren und die Politik der Christlisch- sozialen Partei86.

Neue Freie Presse war ebenso liberal und deutsch orientiert (siehe Kapitel 5.1).

Zu den anderen Verlagen gehören zum Beispiel Brünner Tagesbote, Morgenzeitung in Mährisch-Ostrau oder die Zeitung Das Volk, die in Jägerndorf herausgegeben und katholisch orientiert war87; die Zeitung wurde sogar wegen der angeblichen Feindseligkeit zu der Tschechoslowakischen Republik abermalig konfisziert88.

Einmalig erschienen Artikel von Stona in Höhenfeuer, Österreichische Blätter für freies Geistesleben, Reclam’s Universum oder Muskete, einer humoristischen Zeitschrift, in der es zuerst um die satirische Behandlung der Beamten und des Militärs ging, später wandelte sie sich zu einem Vorläufer des Männermagazins89. Eine Reisebeschreibung erschien in der

84 STONA, Maria: Schulausstellung in Königsberg und Poruba. Erschien in Ostrauer Zeitung, 1924. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band. 85 Österreichische Nationalbibliothek: ANNO Historische österreichische Zeitungen und Zeitschriften: Neues Wiener Tagblatt. Online Publikation: http://anno.onb.ac.at/info/nwt_info.htm, 28.3.2013, 12:09 86 Wikipedia- Die freie Enzyklopädie: Neues Wiener Tagblatt. Online Publikation: http://de.wikipedia.org/wiki/Neues_Wiener_Tagblatt, 28.3.2013, 12:10 87 Wikipedia- Die freie Enzyklopädie: Paul Heider: Probst von Troppau. Online Publikation: http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Heider, 28.3.2013, 12:30 88 Poslanecká sněmovna Parlamentu České republiky: Digitální repozitář. Online Publikation: http://www.psp.cz/eknih/1920ns/ps/tisky/t2087_00.htm, 28.3.2013, 12:36 89 Wikipedia- Die freie Enzyklopädie: Die Muskete. Online Publikation: http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Muskete, 28.3.2013, 14:16

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Leitmeritzer Zeitung, deren ursprünglicher Herausgeben Karl Picker90, ein deutsch orientierter Politiker und Redakteur war91.

90 Österreichische Nationalbibliothek: ANNO Historische österreichische Zeitungen und Zeitschriften: Leitmeritzer Zeitung. Online Publikation: http://anno.onb.ac.at/info/lmz_info.htm, 28.3.2013, 22:06 91 Litoměřice-Info: Karl Picker. Online Publikation: http://www.litomerice-info.cz/cz/mesto- litomerice/vyznamni-rodaci/tiskari-vydavatele/karl-picker/, 28.3.2013, 22:15

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6 Der Band ‚Meine Gedichte 24. Nov. 1934-1937‘

Die letzte Schachtel vom Nachlass von Maria Stona in der Petr Bezruč- Gedenkstätte in Opava verbirgt ein Buch mit Zeitungausschnitten von Gedichten aus den Jahren 1934 bis 1937. Was schon auf dem ersten Blick auffällig erscheint, ist die Tatsache, dass kaum ein Aufsatz ohne Überschrift wie „Aus der Heimat“ oder „Nachrichten aus der engeren Heimat“ vorkommt.

Das erste Gedicht in dem Band mit dem Namen ‚Frau Musika‘ trägt das Datum 24. November 193492. Es handelt sich um eine Festschrift der Troppauer Akademie, eines gemischten Chores, dessen Aufschwung der katholische Priester Johann Eichler veranlasste93.

Am 12. Mai 1935 erschien im Neuen Tagblatt das Gedicht ‚Der Mutter Wort‘ mit der Überschrift ‚Aus der Heimat Troppau‘. Stona beschrieb gefühlvoll, wie Vorwürfe und Ratschläge von einer Mutter noch nach ein paar Jahren auf das Kind wirken.

Nachfolgende drei Gedichte wurden in der Zeitschrift Deutsche Heimat im Mai 1935 herausgegeben. Das erste trägt den Namen ‚Heimattreue‘, das später von Fritz Eichler in dem Buch ‚Dorfgestalten‘ erwähnt wurde (Siehe Kapitel 4). Das zweite wurde ‚Gruss‘ benannt und beschreibt die Gedanken einer Person an eine andere; eine gewisse Liebeserklärung mit der Verwendung von charakteristischen Merkmalen der Tagesteile. Das letzte Gedicht ‚Sappho‘ behandelt „das Weib von Urbeginn, die schon sechstauend Jahre alt ist, die nie stirbt“94. Die Interpretation der Bedeutung ist die Frage jedes Lesers. Wegen der mehrmals erwähnten Vorliebe für Kultur und Kunst von Maria Stona kann man vermuten, den Zusammenhang zum Beginn der Gründung der altertümlichen Kulturen finden zu können, der gerade vor 4 000 Jahren vor Christus, also das sogenannte „6 000 Jahre alte Weib“, sein

92 STONA, Maria: Frau Musika. Festschrift der Troppauer Singakademie. 1934. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 1, 41/77/4-20, Korespondence, strojopisy, otisky. Meine Gedichte 24. November 1934-1937. 93 VANĚK, Roman: Historie a současnost Základní umělecké školy v Opavě. Bakalářská diplomová práce, 2009. Online Publikation: is.muni.cz/th/.../ff.../DIPLOMOVA_PRACE_-_nejnovejsi_verze2.doc, 5.4.2013, 16:15 94 STONA, Maria: Gedichte von Maria Stona: Sappho. Erschien in Neues Tagblatt, Mai 1935. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 1, 41/77/4-20, Korespondence, strojopisy, otisky. Meine Gedichte 24. November 1934-1937.

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Anfang findet95. Der Name des Gedichtes weist auf die altgriechische Dichterin Sappho hin, die auf der Insel Lesbos lebte und sich dort ihrem literarischen Schaffen widmete, das vor allem aus der Liebeslyrik bestand und oft mit der homosexuellen Neigung verbunden wurde. Eine weitere vage Interpretation kann man auf die Bewunderung von Griechenland durch die Autorin aufbauen. So wie bei der Reisebeschreibung ‚Olympia und Delphoi‘ (siehe Kapitel 5.2), in der die Schriftstellerin ganz enthusiastisch über die griechische Kultur, Geschichte und Landschaft schrieb, findet man auch hier die Ergriffenheit von der griechischen Geschichte, auf das man auch bei Goethe stoßen kann.

„Goethe hat die alten Griechen uneingeschränkt bewundert. Er sah sie fast immer groß, groß im Geiste wie in der körperlichen Gestalt.“96

Das am 7. September 1935 in der Deutschen Rundschau erschienene Gedicht ‚Ein Warten…‘ trägt so wie die oben erwähnten ein Titel mit der Anspielung auf die Heimatliteratur, und zwar „Nachrichten aus der engeren Heimat“97. Zu Stonas Schaffen der zarten Lyrik in der Zwischenkriegszeit kommt noch die Tatsache, dass die Deutsche Rundschau bis zu der Zeit des zweiten Weltkrieges als Zeitschrift für Jungkonservative und später für Gegner des Nationalsozialismus diente98. Das widerlegt teilweise also die Behauptung, dass die Schriftstellerin zu den Bewunderern des NS-Regimes gehörte.

In dem Jahr 1935 schickte Stona ihre persönliche Beglückwünschung zu dem 10. Jahrestag der Zeitschrift Frauenfreude-Mädchenglück, Nummer 509, in der sie die Arbeit der Herausgeber hochachtete und ihren Dank für den Beitrag für die Frauenwelt ausdrückte. Höchstwahrscheinlich legte sie ihr Gedicht ‚Heimattreue‘ bei.99 Die Wochenschrift Frauenfreude-Mädchenglück wurde in dem Verlag Stella in Prag und seit dem Jahr 1933 mit dem Untertitel „Der älteste größte Blatt der deutschen Frau in der Tschechoslowakischen

95 Wikipedia- Die freie Enzyklopädie: Altertum. Online Publikation: https://de.wikipedia.org/wiki/Altertum, 7.4.2013, 13:59 96 HOMANN, Ursula: Goethe und das Griechentum. Online Publikation: http://www.ursulahomann.de/GoetheUndDasGriechentum/komplett.html, 8.4.2013, 12:27 97 STONA, Maria: Nachrichten aus der engeren Heimat: Ein Warten… Erschien in Deutsche Rundschau 1935. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 1, 41/77/4-20, Korespondence, strojopisy, otisky. Meine Gedichte 24. November 1934-1937. 98 Wikipedia- Die freie Enzyklopädie: Deutsche Rundschau. Online Publikation: http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Rundschau, 8.4.2013, 22:39 99 STONA, Maria: Beglückwünschung für die Zeitschrift Frauenfreude-Madchenglück, Nummer 509, Jahrgang 1935. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 1, 41/77/4-20, Korespondence, strojopisy, otisky. Meine Gedichte 24. November 1934-1937. Die Beglückwünschung und das Gedicht Heimattreue werden auf einer Seite des Bandes ‚Meine Gedichte‘ aufgeklebt; mann könnte also vermuten, dass das Gedicht als Beilage zur Gratulation in der Zeitschrift herausgegeben wurde.

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Republik“ herausgegeben. Es erschien auch in Deutschland, Österreich, Polen, Jugoslawien, Frankreich, Ungarn und Russland und berichtete über Mode, Haushalt und gesellschaftlichen Veranstaltungen.100

Am 30. Oktober 1936 wurde im Abendblatt ein ‚Andenken an Paul Stonawski‘ veröffentlicht, der am 27. Oktober desselben Jahres starb. Es gelang mir leider nicht festzustellen, im welchen Verwandtschaftsverhältnis sich diese Person zu Maria Stona befand. Ein halbes Jahr später, am 20. Februar 1937, erschien in der Deutschen Rundschau ein Gedicht mit dem Namen ‚Mein Vater‘, in dem die Schriftstellerin den bevorstehenden Tod ihres Vaters behandelt.

Das letzte Blatt, das in dem Band vorkommt, ist die autobiographische Skizze ‚Von Maria Stonas Leben und Wirken‘. Die Autorin beschrieb zusammengefasst und geistvoll ihr eigenes Leben, betonte die wichtige Rolle, die für sie die Kunst spielte und ihre Einstellung zur Ehe mit Dr. Albert Scholz.

„Obwohl ich lieber Malerin oder Schauspielerin geworden wäre, wurde ich die Frau des Dr. jur. Alb. Scholz zu Chropin in Mähren und geriet so in die große Retorte der Ehe, in der die Geister zerkocht, zermalmt, versteinert oder geformt werden. Mir glückte das letztere.“101

Die autobiographische Skizze wurde im Eigenbrödler-Verlag in Berlin herausgegeben, der im Jahre 1919 von Willy Stuhlfeld, einem Berliner Fabrikantensohn und ausgebildeten Sänger, gegründet wurde und der vor allem schöne Literatur, großformatige und reich bebilderte Sitten- und Kulturgeschichten publizierte102.

Nicht nur der Inhalt des Bandes, sondern auch die Verlage und Zeitschriften, in denen Stona ihre Gedichte veröffentlichte, wirken im Hinblick auf die historischen Zusammenhänge der damaligen Zeit unerwartet. Die Themen, Beschreibungen von Natur und schlussendlich die ganzen Handlungen der Gedichten wirken im Gegensatz zu der damalig populären Blut- und-Boden-Dichtung ganz ‚harmlos‘, sowie die Titel mit der Verwendung des Wortes ‚Heimat‘.

100 BŘEZINOVÁ, Ivana: Reflexe „ženské otázky“ v časopise Die sudetendeutsche Frau. Bakalářská diplomová práce 2009. Online Publikation: is.muni.cz/th/181050/ff_b/bc_hist.doc, 9.4.2013, 11:45 101 STONA, Maria: Von Maria Stonas Leben und Wirken. Erschien in Eigenbrödler-Verlag A.-G., Berlin-Zürich. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 1, 41/77/4-20, Korespondence, strojopisy, otisky. Meine Gedichte 24. November 1934-1937.

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Zur Bestimmung der Identität von Maria Stona in der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg diente sowohl der Band ‚Meine Gedichte 24. Nov. 1934-1937‘ als auch das Buch ‚Der liebe Gewalt‘, das in dem Jahr 1938 in Troppau herausgegeben wurde und in dem die Schriftstellerin sich selbst als Sudetendeutsche bezeichnete. In dem Vorwort auf dem Buchumschlag betonte der Verleger die Beschreibungen der Natur, mit denen Maria Stona sich sehr oft in ihren Gedichten beschäftigte. Er bemerkte, dass sie oft Auslandreisen unternahm, doch „kehrte sie immer zu ihrer geliebten Scholle zurück“103.

Sowohl bei Reisebeschreibungen, Feuilletons und kurzen Skizzen als auch bei Gedichten, sowohl am Anfang des literarischen Schaffens als auch im vorgeschrittenen Alter tragen die Werke von Maria Stona gefühlvolle und geistvolle Züge. Mit Humor beschrieb sie das alltägliche Leben der Menschen in Schlesien, ihre eigene Erlebnisse im Ausland und auch ihr Leben, das ganz mit Kunst und Kultur umgeben wurde.

„Bis nun habe ich 23 Bücher geschrieben. In jedem liegt ein Stück meines Lebens… Der Humor ist meine Lust. Er ist mein bester Freund und ich hoffe, daß er mich nie verläßt.“104

102 GRAF, Rüdiger: Die Zukunft der Weimarer Republik. Krisen und Zukunftsaneignungen in Deutschland 1918-1933. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH., 2008. S. 67 103 STONA, Maria: Der liebe Gewalt. Neue Gedichte. Troppau: Druck Heinz&Comp., 1938 104 STONA, Maria: Von Maria Stonas Leben und Wirken. Erschien in Eigenbrödler-Verlag A.-G., Berlin-Zürich. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 1, 41/77/4-20, Korespondence, strojopisy, otisky. Meine Gedichte 24. November 1934-1937.

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7 Zusammenfassung

Aus dem Nachlass von Maria Stona ist nicht viel erhalten; höchstwahrscheinlich wegen ihrer angeblichen Inklination zum Nationalsozialismus, die von einigen Zeitgenossen behauptet und von anderen dementiert wurde, und die die Vernichtung der Werke Stonas von der Anhänger des Regimes oder sogar von der Schriftstellerin selbst zur Folge haben konnte. Das Streben von dem Heimatforscher und Schriftsteller Fritz Eichler, Maria Stona im Buch ‚Dorfgestalten aus dem Vorfeld von Groß-Ostrau‘ als heimatverbundene Schriftstellerin darzustellen, war wohlgeraten; nichtsdestoweniger der Versuch, sie zu den wohlgelittenen Volksdichtern Schlesiens zuzuordnen und aus Lethes Schatten hinauszuführen, ist nicht gelungen. Zu den wichtigsten Teilen des Lebens von Maria Stona gehört unbestritten das Schloss Strebowitz. Die Schriftstellerin lud berühmte Persönlichkeiten der damaligen Zeit zu sich ein, auf dem Schloss trafen sich also verschiedene Politiker, Journalisten, Schriftsteller, Kritiker, Archäologen, Maler und weitere. Stona wurde auch wichtige Mäzenatin der jungen Künstler, die sie nicht nur finanziell unterstützte, sondern ihnen auch öffentliche Auftritte vor Publikum auf dem Schloss ermöglichte und damit half, die Türe der Kunstwelt zu öffnen. Was ihr literarisches Schaffen betrifft, umfasste ihr Werk Feuilletons, kurze Skizzen, Novellen, Reisebilder, kurze Romane und Gedichte. Die Schriftstellerin unternahm gerne Auslandsreisen und ihre mit Geschichte bereicherten Erlebnisse verarbeitete sie in den Reisebeschreibungen und Feuilletons. Sie bewunderte fremde Länder, ihre Bräuche und Landschaften, beschrieb Begegnungen mit Menschen, mit sie auf ihren Reisen traf und ihre eigene Gefühle nach der Rückkehr. Wenn sie nicht die Möglichkeit hatte, ins Ausland fahren zu können, reiste sie in der Umgebung ihrer Heimat. Stonas kurze Romane und Novellen, die zugleich in ‚Dorfgestalten‘ erschienen, behandeln die Geschichte aus der Umgebung Schlesiens, das Leben und die alltägliche Probleme der Dorfleute und Bergarbeiter und die wunderschöne und reine Natur, die sich in der Heimat der Schriftstellerin befindet. Sowohl Erlebnisse aus Auslandsreisen als auch aus der Heimat waren ein häufiges Thema der kurzen Skizzen und Feuilletons, die in den Zeitschriften und Zeitungen nicht nur in Mähren und Schlesien, sondern auch in Deutschland und Österreich herausgegeben wurden. Die Verlage waren deutschliberal orientiert, sie publizierten auslandsdeutsche Themen und später arbeiten sie teilweise auch gegen den Nationalsozialismus.

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Das Ergebnis

Maria Stona, eine deutschsprachige Schriftstellerin und Besitzerin des Schlosses Strebowitz in Schlesien, die sehr oft ins Ausland reiste, die nach der Rückkehr den Stoff literarisch bearbeitete und sich immer durch die neuen Erlebnisse bereichert fühlte, doch das ganze Leben auf dem Schloss in Mährisch-Ostrau verbrachte und oft mit den heimatverbundenen Merkmalen in ihren Werken arbeitete, verdient meiner Meinung nach, vor dem Vergessen bewahrt und ins Bewusstsein der Menschen zurückgeholt zu werden, was mir hoffentlich mit dieser Bachelorarbeit zumindest im Kreis meiner Verwandtschaft und dem Bekanntenkreis gelang.

Am Anfang wurden drei Fragen gestellt, die im Verlauf der Arbeit nach und nach beantwortet werden sollten. Als erste wurde der Begriff der ‚Heimatverbundenheit‘ mit der Hilfe von Synonymen und der Bedeutung des Wortes „Heimatliteratur“ festgesetzt.

Als nächstes kann man behaupten, dass Maria Stona nicht grundlos als heimatverbundene Schriftstellerin bezeichnet wurde, doch ob die Absicht von Fritz Eichler war, nur den Namen zu entlasten und die Schriftstellerin zu den Schriftstellern der Heimatliteratur zuzuordnen, oder ob die Bezeichnung ganz ohne Nebenbedeutung vorkommt, kann man nur individuell mutmaßen.

Auf jeden Fall können der Inhalt und die Themen, die Stona für ihre Werke wählte, nach der Definition der Heimatverbundenheit teilweise der Heimatliteratur zugeordnet werden. Dessen ungeachtet brennte sie vor Neugierde, sie sehnte sich nach Weltoffenheit und belebtem, kulturellem Leben. Die literarische Identität von Maria Stona kann man also nicht eindeutig festlegen, denn sie ändert sich im Laufe des Lebens, unter den politischen und sozialen Umständen und dem Maß der Sehnsucht nach Auslandsreisen, Heimat oder Zugehörigkeit als Auslandsdeutsche zu Deutschland.

Was die nationale Identität betrifft, ist auch dies eine Frage der Veränderlichkeit. Von den Deutschen wurde Stona als schlesische Schriftstellerin betrachtet, von den Tschechen als deutschsprachige Künstlerin und Schlossbesitzerin. Selbst stellte sie sich als Deutsche vor, nach dem Jahr 1938 dann als Sudetendeutsche. Als Europäerin fühlte sie sich während Reisens, bei den Erzählungen und bei den Überlegungen über die Geschichte Europas, die sie in ihren Werken oft erwähnte.

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Das Ergebnis dieser Bachelorarbeit stützt die Behauptung, dass Maria Stona teilweise als heimatverbundene Schriftstellerin bezeichnet werden kann, doch nicht in der ganzen Breite ihres literarischen Schaffens. Als Parallele könnte das Leben auf dem Schloss Strebowitz dienen: von außen geht es nur um das Schloss, das in der von der wunderschönen Natur umgegebenen Heimat Strebowitz liegt; doch der Innenraum des Schlosses ist belebt, vielfältig, international und kulturell- so wie die Seele von der Schriftstellerin Maria Stona.

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Bibliografie

Die Primärliteratur:

 Druckausgaben:

- STONA, Maria: Das schöne Spanien, eine Reise von Maria Stona mit 51 Bildern. Berlin: AGV Verlag Richard Pape

- STONA, Maria: Der liebe Gewalt. Neue Gedichte. Troppau: Druck Heinz&Comp., 1938

- STONA, Maria: Eine Fahrt nach Karpathorußland, mit 21 Bildern. Troppau: Adolf Drechsler Verlag

- STONA, Maria: Von Prag in die Provence über Strassburg, Verdun- Reims. Reisebilder von Maria Stona. Wien und Lepizig: Anzengruber-Verlag Brüder Suschitzky, 1922

 Druckausgaben in den Archiven:

- STONA, Maria: Beglückwünschung für die Zeitschrift Frauenfreude-Madchenglück, Nummer 509, Jahrgang 1935. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 1, 41/77/4-20, Korespondence, strojopisy, otisky. Meine Gedichte 24. November 1934-1937

- STONA, Maria: Charles van der Stappen. Erschien in Neue Freie Presse, 1905. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Novinové výstřižky fejetónů a krátkých zpráv M. Stony z let 1879-1905, III. Band

- STONA, Maria: Das alte Ostrau. Erschien in Deutsche Post, Troppau, 1926. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band

- STONA, Maria: Die Reise nach Troppau. Erschien in Freie Schlesische Presse, 1890. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Novinové výstřižky fejetónů a krátkých zpráv M. Stony z let 1879-1905, III. Band

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- STONA, Maria: Die Wienerin. Erschien in Fürs Haus, 1925. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band

- STONA, Maria: Feuilleton. Mein Besuch in Weimar. Erschien in Morgenzeitung Mährisch-Ostrau, 1922. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band

- STONA, Maria: Feuilleton. Reisebilder aus Polen. Erschien in Neues Wiener Tagblatt, 1927. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band

- STONA, Maria: Feuilleton. Tage im Reich. Erschien in Neues Wiener Tagblatt, 1927. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band

- STONA, Maria: Frau Musika. Festschrift der Troppauer Singakademie. 1934. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 1, 41/77/4-20, Korespondence, strojopisy, otisky. Meine Gedichte 24. November 1934- 1937

- STONA, Maria: Gedichte von Maria Stona: Sappho. Erschien in Neues Tagblatt, Mai 1935. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 1, 41/77/4-20, Korespondence, strojopisy, otisky. Meine Gedichte 24. November 1934-1937

- STONA, Maria: Nachrichten aus der engeren Heimat: Ein Warten… Erschien in Deutsche Rundschau 1935. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 1, 41/77/4-20, Korespondence, strojopisy, otisky. Meine Gedichte 24. November 1934-1937

- STONA, Maria: Olympia. Erschien in Deutsche Post, 1925. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band

- STONA, Maria: Olympia und Delphoi. Erschien in Kultur, 1925. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band

- STONA, Maria: Rudolf Steiner. Ein Erinnerungsblatt. Erschien in Österreichische Blätter für freies Geistesleben, 1926. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in

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Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band

- STONA, Maria: Schulausstellung in Königsberg und Poruba. Erschien in Ostrauer Zeitung, 1924. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band

- STONA, Maria: Sudetendorf in Schnee. Erschien in Höhenfeuer, 1923. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band

- STONA, Maria: Vom Reisen. Erschien in Europa auf Reisen, 1925. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Feuilletons und kurze Skizzen 1922-1929, III. Band

- STONA, Maria: Von Maria Stonas Leben und Wirken. Erschien in Eigenbrödler- Verlag A.-G., Berlin-Zürich. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 1, 41/77/4-20, Korespondence, strojopisy, otisky. Meine Gedichte 24. November 1934-1937

- STONA, Maria: Zur Erinnerung an Jacobowski. Erschien in Die Lese, München, 1901. Archiviert in: Petr Bezruč- Gedankenstätte in Opava, Literární fond č. 46a, Karton: 2, 41/77/213, Novinové výstřižky fejetónů a krátkých zpráv M. Stony z let 1879-1905, III. Band

 Online Publikationen:

- Google Books: Eine Fahrt nach Karpathorußland. Online Publikation: http://books.google.de/books/about/Eine_Fahrt_nach_Karpathoru%C3%9Fland.html? id=18w1NAEACAAJ&redir_esc=y

Die Sekundärliteratur:

 Druckausgaben:

- DOKOUPIL, Lumír; MYŠKA, Milan: Biografický slovník Slezska a severní Moravy. Nakl. Optys

- EICHLER, Fritz: Dorfgestalten aus dem Vorfeld von Groß-Ostrau. Heidelberg: Odertor-Verlag für Schrifttum aus dem Ostsudetenland, 1962

46

- FRÜHWIRT, J.: Výpisky z archivního materiálu a periodik týkající se kulturních drobností z Ostravy a severomoravského regionu. Archiv města Ostrava: karton: 13, inv.č. 852-855

- GRAF, Rüdiger: Die Zukunft der Weimarer Republik. Krisen und Zukunftsaneignungen in Deutschland 1918-1933. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH., 2008

- GRAUSE, Karsten: Möglichkeiten des kreativen Literaturunterrichts anhand E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann“. GRIN Verlag GbR, 2010. S. 47

- HURNÍK, Ilja: Dětství ve Slezsku. Praha: Československý spisovatel, 1979

- KOSCH, Wilhelm; LANG, Carl-Ludwig; HAGESTEDT, Lutz: Deutsches Literatur- Lexikon. Das 20. Jahrhundert. Biographisch-bibliographisches Handbuch. Berlin, Boston: De Gruyter Saur, 1999

- PAVLIŇÁK, Petr: Helena Salichová. Ostrava: Výtvarné centrum Chagall, 2009

- PROKOP, Alois: Vzpomínka na spisovatelku Marii Stonu. Archiv města Ostrava: karton: 19, inv.č. 245, sign. IX.

- PROKOP, Alois: Z třebovské kroniky: k čtyřstému výročí povýšení Třebovic na městys. Třebovice: Místní osvětová komise, 1932

- Die Korrespondenz mit dem Direktor des Reichsgaumuseums Werner Kudlich: Zemský archiv v Opavě: Říšské župní muzeum Opava (1894) 1938-1954. Inventarnummer: 84, Karton Nr. 2

 Online Publikationen:

- Archiv výtvarného umění, o.s.: Charles van der Stappen. Online Publikation: http://abart- full.artarchiv.cz/osoby.php?Fvazba=profesor&i=&Fmistoumrti=&Fprijmeni=stappen &Fjmeno=&FnarozDen=&FnarozMes=&FnarozRok=&FumrtiDen=&FumrtiMes=&F umrtiRok=&Fmisto=&Fobor=

- Archiv výtvarného umění, o.s.: Rudolf Steiner. Online Publikation: http://abart- full.artarchiv.cz/osoby.php?i=34&Fmistoumrti=&Fprijmeni=steiner&Fjmeno=&Fnar ozDen=&FnarozMes=&FnarozRok=&FumrtiDen=&FumrtiMes=&FumrtiRok=&Fmi sto=&Fobor=

47

- BŘEZINOVÁ, Ivana: Reflexe „ženské otázky“ v časopise Die sudetendeutsche Frau. Bakalářská diplomová práce 2009. Online Publikation: is.muni.cz/th/181050/ff_b/bc_hist.doc

- Die Presse: Geschichte: Die Neue Freie Presse. Online Publikation: http://diepresse.com/unternehmen/geschichte/9835/

- Google Books: Ein Alt-Österreicher, Karl Erasmus Kleinert: sein Leben und seine Werke, Online Publikation: http://books.google.de/books/about/Ein_Alt_%C3%96sterreicher_Karl_Erasmus_Klei n.html?id=j6UwAAAAIAAJ&redir_esc=y

- HOMANN, Ursula: Goethe und das Griechentum. Online Publikation: http://www.ursulahomann.de/GoetheUndDasGriechentum/komplett.html

- Klassik Stiftung Weimar: Fürstengruft. Online Publikation: http://www.klassik- stiftung.de/einrichtungen/schloesser-und-gaerten/fuerstengruft/

- Kulturportal West-Ost: Fritz Eichler. Online Publikation: http://kulturportal-west- ost.eu/biographies/eichler-fritz-2/

- Litoměřice-Info: Karl Picker. Online Publikation: http://www.litomerice- info.cz/cz/mesto-litomerice/vyznamni-rodaci/tiskari-vydavatele/karl-picker/

- Online Portal Ostrava Třebovice: Historie. Online Publikation: http://www.treboviceveslezsku.cz/cs/o-trebovicich/hitorie

- Online Publikation des Wörterbuches Wahrig: Synonymwörterbuch auf der Seite: http://www.wissen.de/synonym/heimatverbunden

- Österreichische Akademie der Wissenschaften: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 Online-Edition. Online Publikation: http://www.biographien.ac.at/oebl?frames=yes

- Österreichische Friedensgesellschaft: Bertha von Suttner. Online Publikation: http://www.friedensgesellschaft.at/html/lebenslauf.html

- Österreichische Nationalbibliothek: ANNO Historische österreichische Zeitungen und Zeitschriften: Leitmeritzer Zeitung. Online Publikation: http://anno.onb.ac.at/info/lmz_info.htm

- Österreichische Nationalbibliothek: ANNO Historische österreichische Zeitungen und Zeitschriften: Neue Freie Presse. Online Publikation: http://anno.onb.ac.at/cgi- content/anno?aid=nfp&datum=19050701&seite=20&zoom=33

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- Österreichische Nationalbibliothek: ANNO Historische österreichische Zeitungen und Zeitschriften: Neues Wiener Tagblatt. Online Publikation: http://anno.onb.ac.at/info/nwt_info.htm

- Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950: Heinrich Mercy. Online Publikation: http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_M/Mercy_Heinrich_1826_1912.xml

- Österreichisches Biographisches Lexikon und biographische Dokumentation. Online Publikation: http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_K/Kleinert_Karl- Erasmus_1857_1933.xml

- Österreichisches Biographisches Lexikon und biographische Dokumentation. Online Publikation: http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_s/Scholz_Marie_1861_1944.xml

- Poslanecká sněmovna Parlamentu České republiky: Digitální repozitář. Online Publikation: http://www.psp.cz/eknih/1920ns/ps/tisky/t2087_00.htm

- Revue událostí, zajímavostírozhovorů, aktualit a kritických postřehů z Moravy a Slezska: Třebovický ateliér. Online Publikation: http://www.ceskatelevize.cz/porady/1183619616/

- ROSSBACHER, Kalrheinz: Die Literatur der Heimatkunstbewegung um 1900. Online Publikation: http://magyar-irodalom.elte.hu/palimpszeszt/09_szam/10.htm

- UHLÍŘ, Aleš: Slezský Výmar na třebovickém zámku aneb Kulturní tradice v ostravském pojetí. Online Publikation: http://blisty.cz/art/56729.html

- Universität Salzburg: Karlheinz Rossbacher. Online Publikation: http://www.uni- salzburg.at/portal/page?_pageid=180,366509&_dad=portal&_schema=PORTAL

- VANĚK, Roman: Historie a současnost Základní umělecké školy v Opavě. Bakalářská diplomová práce, 2009. Online Publikation: is.muni.cz/th/.../ff.../DIPLOMOVA_PRACE_-_nejnovejsi_verze2.doc

- Wikipedia- Die freie Enzyklopädie: Altertum. Online Publikation: https://de.wikipedia.org/wiki/Altertum

- Wikipedia- Die freie Enzyklopädie: Charles van der Stappen. Online Publikation: http://en.wikipedia.org/wiki/Charles_van_der_Stappen

- Wikipedia- Die freie Enzyklopädie: Deutsche Rundschau. Online Publikation: http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Rundschau

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- Wikipedia- Die freie Enzyklopädie: Die Muskete. Online Publikation: http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Muskete

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- Wikipedia- Die freie Enzyklopädie: Paul Heider: Probst von Troppau. Online Publikation: http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Heider

- Wikipedia- Die freie Enzyklopädie: Velká Praha. Online Publikation: http://cs.wikipedia.org/wiki/Velk%C3%A1_Praha

- Wissenportal wissen.de: Heimatliteratur. Online Publikation: http://www.wissen.de/lexikon/heimatliteratur

- Woxikon- Synonyme, Fremdwörter und Antonyme (Gegenteile, Gegensatz), Online Thesaurus Datenbank. Online Publikation: http://synonyme.woxikon.de/synonyme/heimatverbunden.php

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Der Bildanhang

1. Maria Stona

2. Maria Stona und ihre Unterschrift

3. Josef Stonawski, der Gutbesitzer des Schlosses Strebowitz und Vater von Maria Stona

4. Das Schloss Strebowitz

5. Maria Stona und ihre Gäste

6. Die Familiengruft in Ostrava-Třebovice

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