Deutsche Eisenbahnen Lokomotiven, Züge Und Bahnhöfe Aus 175 Jahren
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01-42_Kap1_175 Jahre eisenbahn_MD_175 Jahre Eisenbahn 07.06.10 12:10 Seite 1 Deutsche Eisenbahnen Lokomotiven, Züge und Bahnhöfe aus 175 Jahren 01-42_Kap1_175 Jahre eisenbahn_MD_175 Jahre Eisenbahn 07.06.10 12:10 Seite 2 01-42_Kap1_175 Jahre eisenbahn_MD_175 Jahre Eisenbahn 07.06.10 12:10 Seite 3 Michael Dörflinger Deutsche Eisenbahnen Lokomotiven, Züge und Bahnhöfe aus 175 Jahren 01-42_Kap1_175 Jahre eisenbahn_MD.qxd #103_175 Jahre Eisenbahn 30.08.11 14:19 Seite 4 ISBN: 978-3-8094-2849-7 © 2011 by Bassermann Verlag, einem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH, 81673 München Die Verwertung der Texte und Bilder, auch auszugsweise, ist ohne die Zustimmung des Verlags urheberrechts- widrig und strafbar. Dies gilt auch für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmung und für die Verarbei- tung mit elektronischen Systemen. Projektleitung: Dr. Iris Hahner Konzeption, Layout und Producing: JUNG MEDIENPARTNER GmbH, Limburg/Lahn Beratung und Bildredaktion: Karl Kammerlander, Bad Camberg Lektorat: Azurmedia, Augsburg Umschlaggestaltung: JUNG MEDIENPARTNER GmbH, Limburg/Lahn Umschlagfotos: Vorderseite: oben links und oben Mitte Josef Jung; oben rechts Sebastian Terfloth, creative commons; unten Dieter Schütz, Pixelio.de; Rückseite: 1. Reihe links und rechts: Rabensteiner, public Domain; Mitte: GEME creative commons. 2. Reihe links M. F. Mehnert, creative commons; Mitte: J. Jung, Limburg; rechts R. Engelhardt, creative commons. 3. Reihe links Nicolas Scheuer, creative commons; rechts Hans-Peter Scholz, creative commons. Die Informationen in diesem Buch sind von Autor und Verlag sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Per- sonen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen. Verlagsgruppe Random House FSC®-DEU-0100 Das für dieses Buch verwendete FSC®-zertifizierte Papier Profimatt liefert die Firma Sappi, Ehingen. Druck und Bindung: Neografia, Martin Printed in Slovakia 180090110X817 2635 4453 6271 01-42_Kap1_175 Jahre eisenbahn_MD_175 Jahre Eisenbahn 07.06.10 12:10 Seite 5 Inhalt: Vorwort des Autors . 8 Die Historie in der Übersicht . 9 Die frühen Jahre . 10 Die Länderbahnzeit . 13 Die Deutsche Reichsbahn . 20 Die Deutsche Bundesbahn . 29 Die Reichsbahn der DDR . 34 Die Bahn ab 1990 . 39 Lokomotiven, Wagen und Bahnanlagen aus 175 Jahren . 43 1835 bis 1870 . 44 1871 bis 1918 . 63 1919 bis 1945 . 96 1946 bis 1989 . 138 1990 bis 2010 . 182 Museumsbahnen und Eisenbahnmuseen in Deutschland . 196 Register . 222 Bildnachweis . 224 01-42_Kap1_175 Jahre eisenbahn_MD_175 Jahre Eisenbahn 07.06.10 12:10 Seite 6 01-42_Kap1_175 Jahre eisenbahn_MD_175 Jahre Eisenbahn 07.06.10 12:10 Seite 7 01-42_Kap1_175 Jahre eisenbahn_MD_175 Jahre Eisenbahn 07.06.10 12:10 Seite 8 Vorwort des Autors Vorwort des Autors Vor 175 Jahren fuhr die erste deutsche Eisenbahn Auch wenn die Eisenbahn längst ihre Rolle als wichtigstes Beförderungsmittel verloren hat: Als Massenverkehrsmittel hat sie ihre Schlüsselrolle im deutschen Verkehrsmix behalten und darf sich angesichts der kritischen Entwicklung unserer klimatischen Bedingungen und dem dro- henden Verkehrsinfarkt auf unseren Straßen sicherlich in Zukunft auf wachsende Beförde- rungszahlen bei Passagieren und ein steigendes Aufkommen im Gütertransport freuen. 175 Jahre ist es her, dass die erste Dampfeisenbahn in Deutschland fuhr. Die Strecke von Nürn- berg nach Fürth ist längst Geschichte, doch nichts fasziniert mehr als ein Blick zurück! Dieses Buch erinnert an wichtige Ereignisse in eindreiviertel Jahrhunderten technischer, gesellschaft- licher und politischer Entwicklung. Es stellt die schönsten Lokomotiven vor, spektakuläre Via- dukte und eindrucksvolle Bahnhofsbauten. Vom „Adler“ bis zum ICE sind die wichtigsten Schienenfahrzeuge vertreten – Legenden, die einst das pulsierende Leben bedeuteten, heute aber noch oft als Museumsfahrzeuge eine zweite, geruhsamere Existenz führen. Doch Eisenbahn war nicht nur ein idyllischer Zug, der durch Täler und Tunnel fährt. Die Ar- beit als Schienenleger oder Heizer war ein harter Knochenjob. Unfälle geschahen, bei denen viel zu oft Opfer zu beklagen waren. Auch in mehreren Kriegen hatte die Eisenbahn zu funk- tionieren. Wie viel erfreulicher sind nicht nur die vielen Rekorde, die die deutsche Eisenbahn einheimsen konnte. Dieses Buch zeigt auch die schnellsten und erfolgreichsten Lokomotiven. Es ist nicht möglich, alle Facetten der deutschen Eisenbahn seit 1835 zu zeigen. Aus diesem Grund war es nötig, entscheidende Stationen darzustellen. Vollständig kann ein derartiger Versuch nie sein. Dazu ist die fast unübersehbare Eisenbahnliteratur da, die dem interessierten Leser zusätzliche Informationen bieten kann. Eisenbahn heute heißt leider oft nur Effizienz und Schnelligkeit. Schallschutzwände schaffen ei- nen trüben Tunnelblick. Das Schöne bleibt oft auf der Strecke. So ist die Eisenbahn ein echtes Spiegelbild unserer Zeit. Möge sie – und wir – wieder mehr Gemeinschaftssinn lernen und erkennen, dass das wahre Paradies jenseits von Aktienbergen und Geldflüssen liegt. Mein be- sonderer Dank geht an Gerhard Meissner und seine äußerst fachkundige Hilfe. Augsburg, im Januar 2010 Michael Dörflinger 8 01-42_Kap1_175 Jahre eisenbahn_MD_175 Jahre Eisenbahn 07.06.10 12:10 Seite 9 Die Historie in der Übersicht 9 01-42_Kap1_175 Jahre eisenbahn_MD_175 Jahre Eisenbahn 07.06.10 12:10 Seite 10 Die Historie in der Übersicht Die Historie in der Übersicht Von der „Rocket” zum „Adler” Die ersten Jahre der Eisenbahn in Deutschland Das Jahr 1835 neigte sich schon seinem Ende zu, als in einer Gegend Deutschlands, die seit der Zeit der Meistersinger in den weltgeschichtlichen Dornröschenschlaf gefallen war, der Weckruf in eine neue Zeit ertönte. Zwischen den beiden fränkischen Städten Nürnberg und Fürth hatte die erste Eisenbahnlinie in Deutschland ihren Betrieb aufgenommen. Die Lokomotive „Adler“, gekauft von der britischen Firma Stephenson und gefahren vom Schotten William Wilson, beförderte die ersten Fahrgäste der deutschen Geschichte. Doch wie so oft hinkten die Deutschen der Die Firma Borsig in Berlin wurde bald zu einem George Stephenson ist der Erbauer der ersten historischen Entwicklung hinterher. Der der wichtigsten deutschen Lokomotivenbauer. Eisenbahnlinie Stockton–Darlington. Erste, der die Dampfkraft zum Fahren be- nutzte, war der Franzose Nicholas Cugnot, der bereits 1769 eine kleine Maschine ge- baut hatte. Ein größeres Gefährt, mit dem lerdings leider nicht einmal die Straßen die Idee der Dampftraktion erst einmal im er Kanonen ziehen wollte, stellte er im Jahr von Paris, sondern rammte eine Mauer der historischen Kuriositätenkabinett gelandet. darauf fertig. Kaserne, in der Cugnot das Vehikel mon- Erst in Cugnots Todesjahr 1804 gelang ein Dieser berühmt gewordene „Fardier“, das tiert hatte. Sein großes Problem war die neuer Anlauf. Der Engländer Trevithick heißt soviel wie Lastwagen, erreichte al- Lenkung gewesen. Mit diesem Unfall war stellte die erste funktionsfähige Dampflo- komotive vor. Richard Trevithick stammte aus dem Bergwerkswesen. Mit seiner Lok wollte er den Transport von Roheisen oder Kohle erleichtern. Leider blieb seine Erfin- dung letztlich erfolglos. Doch das lag nicht etwa an der mangelhaften Leistung seiner Lokomotiven, sondern daran, dass sie für die damals verwendeten Schienen zu schwer waren. 1770 steuerte Cugnot diesen als „Fardier“ be- zeichneten Dampfwagen gegen eine Wand. Nachbau einer Legende: So sah die Lok aus, die 1829 das Eisenbahnrennen von Rainhill gewann. 10 01-42_Kap1_175 Jahre eisenbahn_MD_175 Jahre Eisenbahn 07.06.10 12:10 Seite 11 Die frühen Jahre So sahen Richard Trevithicks erste Dampfloks aus. Die Treibräder wurden über Zahnräder angetrie- Die Pferdeeisenbahn von Linz nach Budweis ben. Einsatzgebiete dieser Lokomotiven waren Kohlezechen. wurde bereits 1828 eröffnet. Die Fabrik von Friedrich Harkort auf Burg Wetter. Der Industrielle hatte sich mit Joseph von Baader Friedrich List gilt als geistiger Vater des Zoll- und Friedrich List für den Aufbau eines deutschen Eisenbahnwesens eingesetzt. vereins und der deutschen Eisenbahn. Schienen gab es im Bergbau spätestens seit Stockton und Darlington die Dampfloko- Deutschland hatte sich nach den napoleo- Anfang des 16. Jahrhunderts. Sie wurden motive des Ingenieurs George Stephenson nischen Kriegen und dem Wiener Kon- verwendet, um die Wagen, mit denen das angeheizt wurde, waren sich alle darüber gress als Deutscher Bund wiedergefunden, Metall oder die Kohle gefördert wurden, im Klaren, dass sich an diesem Tag eine einem lockeren Staatenbund verschiede- leichter ans Tageslicht zu schaffen und Fahrt von weltgeschichtlicher Bedeutung ner Könige, Städte und Duodezfürsten. dann leichter abtransportieren zu können. ereignen würde. Erstmals verband ein Zug Der Wunsch nach einem einheitlichen Diese Schienen waren zunächst aus Holz, zwei Städte. Die Geschichte der Eisenbahn Staat wurde vor allem bei den Ökonomen sehr viel später kam man darauf, sie aus Ei- hatte begonnen. laut, die sahen, wie Zölle und Grenzen den sen zu gießen. Doch für diese Technik wa- 1830 wurde die Strecke Manchester– Handel lähmten. ren die neuen Lokomotiven zu schwer. Liverpool eröffnet, 1835 zogen Belgien Einer dieser wichtigen Impulsgeber war Deshalb kam man auf die Idee, die Gleise und Deutschland mit ihren ersten Linien der Reutlinger Friedrich List, der Vater der aus Stahl zu walzen. Jetzt konnte der Sie- nach. Frankreich, Österreich und Russland Zollunion von 1837. Er hatte in einer geszug der Lokomotiven beginnen.