Gemeinsam mit unseren Partnern – Nationale Anti Doping Agentur Deutschland (Hrsg.) Für sauberen und fairen Sport BEISPIELLISTE ZULÄSSIGER MEDIKAMENTE 2013 POLIZEISPORT Das Online-Magazin des Deutschen Polizeisportkuratoriums Ausgabe 03.2013 Depesche

Deutsches Polizeisportkuratorium

Gemeinsam mit unseren Partnern – Nationale Anti Doping Agentur Deutschland (Hrsg.) Für sauberen und fairen Sport BEISPIELLISTE Premium Partner ZULÄSSIGER MEDIKAMENTE 2013 Bronze, Silber und Gold: Partner Polizeisportler national und international erfolgreich

Willkommen und Abschied: Personelle Wechsel Institutionellein Gremien und Verbänden Partner Premium Partner Leise rieselt der Schnee: Partner Vor Sotschi 2014 Institutionelle Partner

SPORT MINISTER USPE KONFERENZ Magazine 1/2011 Immer in Bewegung.

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SPORT MINISTER KONFERENZ Immer in Bewegung.

POLICE SPORT EUROPE Inhalt

Editorial 08 Grußwort des Bundesvorsitzenden des BDK André Schulz Seite 04 Auf meinem Schreibtisch Seite 05

Gremienarbeit 120. Tagung des Deutschen Polizeisportkuratoriums Seite 08 Führungskräfteseminar im Ostseebad Damp Seite 09 Neues aus den Verbänden: Olympiabewerbung Münchens für 2022 mehrheitlich abgelehnt Seite 10 20 Deutschland vernachlässigt seine Sportstätten Seite 10 9. DOSB-Mitgliederversammlung: Hörmann neuer Präsident Seite 11 Was für einen Sport wollen wir uns in Deutschland leisten? 3. Sportkonferenz des Deutschlandfunks Seite 12

Dienstsport in Bund und Ländern „Tag des Polizeisports“ der Polizei Nordrhein-Westfalen in Wuppertal Seite 13 12. Polizeimeisterschaft des Bundes im Fußball ausgetragen Seite 14

23 Kolumne Neues von Achim Achilles: Schwippnichten-Alarm Seite 16

Wettkampf- und Spitzensport Ausgewählte Highlights im Sportjahr 2013: September bis Dezember Seite 18 Medaillenflut am Dnepr XIV. Europäische Polizeimeisterschaften im Schwimmen 2013 in Dnepropetrowsk (Ukraine) Seite 20 Bronzemedaille für deutsche Polizeiauswahl der Frauen II. Europäische Polizeimeisterschaft im Volleyball der Frauen 2013 in Prag Seite 23 Bundespolizei räumt ab: Erfolgreichstes Aufgebot bei den 34. Deutsche Polizeimeisterschaften der Leichtathleten in Lübeck Seite 26 26 Deutsche Polizeimeisterschaften als Highlight einer Sportlerkarriere Leichtathletin Jana Hartmann über die DPM aus Aktivensicht Seite 28 Gelungene Integration in den Münchner Stadtmarathon 5. Deutsche Polizeimeisterschaften im Marathon 2013 in München Seite 30 Ju-Jutsuka küren zum zehnten Mal ihre deutschen Polizeimeister Seite 32 Silbernes Lorbeerblatt für World Games-Goldstaffel Seite 34 Polizisten bei Deutschen Meisterschaften im Sportschießen gut dabei Seite 35 Goldader in der Kiesgrube 40. Kanurennsport-Weltmeisterschaften 2013 in Duisburg, Gesamt-Weltcup für Seite 36 Einmal Gold und dreimal Silber im Gepäck 34 43. Ruder-Weltmeisterschaften im südkoreanischen Chungju Seite 37 Nächste Station Sotschi Eine Vorschau auf die XXII. Olympischen Winterspiele 2014 aus der Sicht der Bundespolizeisportschule Bad Endorf Seite 38 Bloß nichts verpassen! Unser Zeitplan für die Olympiatage 2014 hilft, die Auftritte von Friedrich, Pechstein & Co. nicht zu versäumen Seite 40 Wettkampf- und Veranstaltungskalender des DPSK Seite 53

02 POLIZEISPORT Depesche 3.2013

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37 38 44

46 Wissenswertes Entwicklungshilfeprojekt „Judo for Ethiopians“ schreitet voran Seite 44 Leistung ist planbar Eine Betrachtung der Leistungsfähigkeit von Polizeibeamten unter dem Einfluss der Körperschutzausstattung Seite 46 Verabschiedung von Olaf Becker (Bundespolizei) Fachwart Volleyball im Deutschen Polizeisportkuratorium von 2003 bis 2013 Seite 48 Neuer Fachwart Volleyball im Deutschen Polizeisportkuratorium Seite 49 Verabschiedung von Jürgen Hartmann (Polizei Hessen) Fachwart Schießen im Deutschen Polizeisportkuratorium von 2008 bis 2013 Seite 50 Verabschiedung von Peter Barnack (Polizei Hessen) Fachwart Gesundheits- und Präventionssport im Deutschen Polizeisportkuratorium 2011 bis 2013 Seite 51 48 Neuer Fachwart Schießen im Deutschen Polizeisportkuratorium Seite 52 Neuer Fachwart Gesundheits- und Präventionssport im Deutschen Polizeisportkuratorium Seite 54 In eigener Sache Seite 55 Neuer Polizeisportbeauftragter in Nordrhein-Westfalen Seite 56 Aus ärztlicher Sicht: Was folgt den Thüringer Notfalltagen? Suchtprävention und -krankenhilfe in der Thüringer Polizei Seite 57 Gut und günstig essen? Gesunde Ernährung zum Selbermachen! Seite 58 Im Rückblick: Skilangläufer Dieter Meinel Seite 60 60 Einst und heute: Was schrieb das DPSK vor 50 bzw. 25 Jahren? Seite 62

Auf dem Titel: Bobpilot Thomas Florschütz (Polizei Thüringen) mit seinem Anschieber Kevin Kuske in der Eisrinne in Königssee beim Weltcup-Rennen 2013 (Foto: BSD).

Impressum Herausgeber: Deutsches Polizeisportkuratorium, bei der Polizeidirektion Dresden, Stauffenbergallee 18, 01099 Dresden Redaktion: Uwe Kilz (verantwortlich), Bernd Künzelmann, Tino Bonk, Sven Fischer, Oliver Wurdak, Ricky Kokel sowie siehe Einzelnachweis Fotos: DPSK sowie siehe Einzelnachweis Layout/Satz: Ricky Kokel Redaktionsschluss: 20. Dezember 2013

3.2013 POLIZEISPORT Depesche 03

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Grußwort des Bundesvorsitzenden des BDK André Schulz Sport stärkt Körper und Geist

Der Beruf des Polizeibeamten stellt hohe Anforderungen an die geistige und kör- perliche Leistungsfähigkeit jeder Kollegin und jedes Kollegen. In einer immer stärker technologisierten Arbeitswelt, durch oft stundenlanges Sitzen am Schreibtisch oder im Streifenwagen und der – aufgrund ständig neu hinzukommender polizeilicher Aufga- ben, bei einem parallel immer kleiner werdenden Personalkörper – stetig steigenden Arbeitsbelastung gilt der Grundsatz „Sport stärkt Körper und Geist“ mehr denn je. Denn eine gute körperliche Verfassung ist die Voraussetzung für jedes professionelle poli- zeiliche Handeln. Sport ist die beste Möglichkeit, um einen Ausgleich zur täglichen Belastung zu schaffen. Aber gerade durch diese hohe Belastung im Alltag finden immer weniger von uns die notwendige Zeit für eine sportliche Betätigung. Der Erhalt der körperlichen Fitness gehört mit zu den Beamtenpflichten und auch die Bürgerinnen und Bürger er- warten zu Recht eine leistungsstarke Polizei. Beamtenpflicht heißt im Umkehrschluss aber auch, dass der Dienstherr den Sport in der Polizei im Wissen um die herausge- hobene Bedeutung der körperlichen Leistungsfähigkeit für den Polizeivollzugsdienst nicht nur zu fordern, sondern auch zu fördern hat. Selbst wenn jede Polizeibeamtin und jeder Polizeibeamte einen eigenen Beitrag für die persönliche körperliche Fitness zu leisten hat, passt es nicht ins Bild, wenn wir uns jedes Jahr gegen Budgetkürzungen im Dienstsportbereich und gegen mahnende Rechnungshöfe zur Wehr setzen müs- sen. Dienstsport ist in unserem Beruf eine Priorität, die nunmal ihren Preis hat. Und das Geld ist gut angelegt, denn jeder für den Dienstsport ausgegebene Cent ist eine Investition in die Zukunft und in die Arbeitsfähigkeit der Polizei in Deutschland. Die Be- deutung des Dienstsportes gilt dabei aber natürlich nicht nur für die Beamtinnen und Beamten, sondern auch für die Tarifbeschäftigten innerhalb der Polizei, auch wenn die Materie geprägt durch das arbeitsrechtliche Verhältnis eine andere ist. Dem Deutschen Polizeisportkuratorium (DPSK) als der Dachorganisation des Po- lizeisports in Deutschland kommt eine entscheidende Schlüsselrolle zu. Das DPSK fördert den Spitzensport, veranstaltet Deutsche Polizeimeisterschaften, nominiert André Schulz, Sportlerinnen und Sportler sowie Mannschaften für Europäische Polizeimeisterschaf- Bundesvorsitzender ten und nimmt an entsprechenden Tagungen teil oder führt diese durch. Ein weiterer des Bund Deutscher Kriminalbeamter Schwerpunkt des DPSK ist aber gerade die Beratung des Bundes und der Länder in Sachen Dienstsport, wo das DPSK ganz entscheidend auch den Fokus auf den Gesundheits- und Präventionssport lenkt, der im polizeilichen Alltag eine so große und wichtige Rolle spielt. Und hier gibt es weiterhin viel zu tun. Der derzeitig in einigen Län- dern beabsichtigte Weg, den Dienstsport weiter drastisch zu reduzieren und oftmals nur noch das polizeiliche Einsatztraining als Dienstsport anzuerkennen, ist falsch und ein Holzweg. Hier gilt es, schnell wieder umzudenken! Der Bund Deutscher Kriminalbeamter unterstützt das Deutsche Polizeisportkurato- rium bei seiner wichtigen Arbeit für die Kolleginnen und Kollegen und dankt all denen, die sich um den Sport in der Polizei nach Kräften – und oftmals ehrenamtlich – bemü- hen.

Mit kollegialen Grüßen

André Schulz Bundesvorsitzender des Bund Deutscher Kriminalbeamter

04 POLIZEISPORT Depesche 3.2013

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Auf meinem Schreibtisch

iebe Kolleginnen und Kollegen – Athleten, Funktionäre der Arbeits- Lund Führungsebene, meine Damen und Herren,

das erste Jahr der Vorstandschaft der Polizei des Freistaates Sachsen für das DPSK ist mit Erscheinen der dritten PO- LIZEISPORT-Depesche unter sächsischer Ägide gleich Geschichte und der Autor und seine Mannschaft fragen sich nicht selten, wo die Zeit geblieben ist!

Rückblick auf das Kalenderjahr Selbige verging im Handumdrehen, dafür sorgte schon der volle Polizeisportkalen- der 2013, die intensive Gremienarbeit, die Repräsentanz und das Standing in den für den Polizeisport relevanten Gremien und Organisationen und nicht zuletzt in vielen polizeisportlichen Begegnungen bei Bund und Ländern ohne die eigene physische Fitness zu vernachlässigen. Das DPSK hat 2013 acht Deutsche Polizeimeisterschaften bei Bund und Län­ Polizeidirektor Uwe Kilz, Vorsitzender des Deutschen Polizeisportkuratoriums dern begleitet und im Rahmen der Mit- gliedschaft in der USPE fünf Europäische Sport und nicht zuletzt Spitzensport eine Dank der unermüdlichen Unterstüt- Polizeimeisterschaften auf der Liste geha- Baustelle, auf der es noch viel zu tun gibt! zung von Holger Böttcher (Schleswig-Hol- bt, wovon vier von jeweils deutschen Ka- Häufig blicken wir mit Stolz auf die stein) und dem Bundesfachwart GPS Pe- dern besucht und eine, nämlich die 9. EPM durch die 192. Tagung der IMK 2011 be- ter Barnack als auch dem Engagement im Volleyball der Herren, in Deutschland stätigten Grundpositionen des DPSK zum des Vorstandes des DPSK gelang es, die ausgerichtet wurde. Dienst- und Wettkampfsport zurück, müs- Wiederauflage mit neuen Inhalten und Er- Die Ergebnisse können sich sehen sen jedoch feststellen, dass ökonomische kenntnissen auszurichten, einen illustren lassen – in Les Diablerets (Schweiz) wur- Zwänge und demografische Realitäten Teilnehmerkreis zu akquirieren (immer- den wir Mannschaftseuropameister in diesen relativ aktuellen Leitsätzen davon hin mehr als 20 gelistete Teilnehmer von den verschiedenen Disziplinen neben vie- galoppieren. Dem hat sich das Gremium Bund und Ländern) und das Bewusstsein len hervorragenden Einzelplatzierungen, des DPSK konsequent zu stellen. und die Verantwortung von Vorgesetzten im Vol­ley­ball der Herren in Frankfurt am Eines sei an dieser Stelle jedoch er- in Spitzenämtern für den Polizeisport in ei- Main wurde das Gesetz der Serie durch- wähnt – ohne die leidenschaftliche Mit- genen Beritt zu schärfen. brochen, und Deutschland wurde in einem arbeit vieler Polizeisportbeauftragter von Der Volksmund sagt nicht umsonst: Herzschlagfinale nach den Bulgaren Vize- Bund und Ländern und nicht zuletzt der „Fisch stinkt immer am Kopf zuerst!“ Euro­pameister, bei der EPM Schwimmen zuständigen Sportabteilung SP5 des BMI, Vorgesetzte, die begriffen haben, wel- in Dnepropetrowsk (Ukraine) reichte es namentlich des Kollegen Werner Stein- che Effekte beim eigenen Personalbe- um den Abstand einer Goldmedaille zur hoff, wäre die heutige Bilanz und der er- stand durch regelmäßige Teilnahme am Ukraine ebenfalls zum Vize-Europameister reichte Stand im deutschen Polizeisport Dienstsport erreicht werden können und in der Mannschaftswertung und auch die nicht annähernd denkbar. Mein ausdrück- die mit Beispiel vorangehen, haben die Bronzemedaille der Frauen im Volleyball in licher Dank geht an alle genannten und strategische Relevanz der Aussage, dass Prag war alles andere als ein Selbstläufer! nicht genannten Protagonisten. Fitness und Polizeiberuf einander bedin- Also – eine durchweg positive Bilanz Aber der Reihe nach – was geschah gen und dass der Bürger bei Umsetzung im Wettkampfsport der deutschen Polizei! im Berichtszeitraum? seines Sicherheitsgefühls zu Recht auf fit- Ist damit „alles in Butter“ im deutschen Po- te Polizeibeamte setzt, verstanden. lizeisport? Seminar „Führung und Fitness“ Auch deshalb hat das Gremium in der Ich denke NEIN! Aus der Sicht der Vom 24. bis 26. September 2013 gab es Folge beschlossen, 2014 ein solches Se- Vorstandschaft bleibt der Polizeisport mit in Damp/Schleswig-Holstein die achte minar zu planen und die langjährige Tradi- seinen wesentlichen Facetten Dienstsport, Wiederauflage des Seminares „Führung tion fortzusetzen. Gleichwohl wird selbiges Gesundheits- und Präventionssport als und Fitness“ für ausgewählte Führungs- nicht länger in Damp realisiert werden Bestandteil desselben, außerdienstlicher kräfte von Bund und Ländern. können. Zum Einen geht der langjährige

3.2013 POLIZEISPORT Depesche 05

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Die Geschäftsstelle des DPSK auf Dienstreise Der Vorsitzende des Gremiums und der für die II. EPM Volleyball der Frauen 2013 zu- ständige Mitarbeiter des DPSK PHK Tino Bonk besuchten am 10. Oktober 2013 das deutsche Nationalteam der Damen beim Abschluss-Vorbereitungslehrgang bei der Bundespolizei in Blumberg, übergaben die beschaffte einheitliche Sportbekleidung und wünschten dem Team, dem Fachwart und Betreuern alles Gute, was mit dem Gewinn der Bronzemedaille in Prag auch entsprechend umgesetzt werden konnte, um im Anschluss bei der Bundespolizei Kienbaum zur Sportlerehrung des BMI und der anschließenden Würdigung von Spit- Das deutsche Aufgebot für die II. Europäischen Polizeimeisterschaften im Volleyball der Frauen 2013 zensportlern des Bundes teilzunehmen. vor der Abreise nach Prag. Auf der Rückreise eine Woche später hatten die Mädels Bronzemedaillen Am Rande der Veranstaltung gab es zahl- im Gepäck. reiche Kontakte mit Polizeisportlern, Funk- tionären und nicht zuletzt mit dem Leiter Initiator und Impulsgeber Holger Böttcher rimsvorsitzenden des DOSB Dr. Michael des Leistungsstützpunktes Herrn EPHK in Pension (DANKE HOLGER – DIR AL- Vesper statt. Die Spitzenverbände bzw. Jochen Maron (Bundespolizei) mit der LES GUTE!), zum Anderen hat mit Jochen auch Verbände mit besonderen Aufgaben Zielstellung, das Thema Spitzensportför- Borchert (Rheinland-Pfalz) ein neuer Pro- waren vertreten, u.a. das DPSK als einer derung für Bund und Länder noch stärker tagonist die GPS-Bühne als Bundesfach- der mitgliederstärksten Verbände votierten als bisher unter dem Dach des Gremiums wart betreten und wird im engen Zusam- für die Olympia-Bewerbung, gleichwohl zu bündeln. menwirken mit der Vorstandschaft einen gelang es den Verantwortungsträgern aus neuen Jahrgang des betreffenden Semi- Sport, Politik und Kommunen nicht, der 120. Jahrestagung des DPSK nars generieren. bayerischen Bevölkerung die olympische Vom 28. bis 29. Oktober 2013 fand im Da passt es dann auch ziemlich gut, Idee schmackhaft zu machen, auch wegen wunderschönen Potsdam die 120. Jahres- dass das Gremium die Befassung einer der zu erwartenden Kosten und der nicht tagung des DPSK statt. PD Heinz Ließke Arbeitsgruppe unter meiner Leitung zum unerheblichen Eingriffe in Natur und mani- als langjähriger Polizeisportbeauftragter Thema GPS-Dienstsport sanktioniert hat. festierte Abläufe. Brandenburg und dienstältester Polizeis- Im gesellschaftlichen Bewusstsein ist portbeauftragter im Gremium hatte in Fol- Gescheitertes Projekt „München 2022“ die olympische Idee, möglicherweise auch ge seiner bevorstehenden Pensionierung Am 30. September 2013 fand in München unter dem Eindruck der Übernahme des betreffende Tagung im Benehmen mit der eine international beachtete DOSB-Kon- IOC durch den vormaligen DOSB-Präsi- Geschäftsstelle perfekt vorbereitet und ferenz zum Thema „Olympia-Bewerbung denten Dr. Thomas Bach wieder auf eine mit durchgeführt. Winterspiele 2022 in München, Landkreis Basis zurückzuführen, die nicht Kommerz Neben der Verabschiedung der Poli- Garmisch-Partenkirchen und Landkreis in den Vordergrund stellt, sondern den zeisportbeauftragten aus Nordrhein-West- Inzell“ unter Leitung des damaligen Inte- Sport. Es wäre zu wünschen! falen, Brandenburg und dem Saarland und

Gruppenbild der Teilnehmer der 120. Jahrestagung des DPSK in Potsdam.

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5. USPE-Polizeisportkonferenz Vom 15. bis 18. November 2013 fand in Eger (Ungarn) die 5. USPE-Polizeisport- konferenz statt. Als Vertreter des DPSK nahmen der Vorstand an betreffender Veranstaltung teil, wobei DirBP Thomas Mürder einen Vortrag zum Thema, wie eine EPM zu organisieren und durchzufüh- ren ist, am Beispiel der 14. EPM Handball 2012 in Göppingen, hielt. Schwerpunkt der Konferenz bildete darüber hinaus die Workshoptätigkeit zur Organisation/Durchführung einer profes- sionellen EPM und die Vorstellung des neuen EPLA sowie die Implementierung in den Mitgliedsländern der USPE.

Treffen zur Abstimmung aktueller Auf- gaben und strategischer Überlegungen Auf der 5. USPE-Polizeisportkonferenz in Eger. Last but not least: Vom 10. bis 11. De- zember traf sich die sächsische Ge- der Begrüßung von deren Nachfolgern Judo und ggf. Ringen, auch um eine Ent- schäftsstelle des DPSK unter Leitung (LPD Küpper, POR Merten, PR Schmitz) scheidung des Gremiums herbeizuführen, des Geschäftsführers mit den zukünftigen wurden auch langjährige Fachwarte im welche Wettkampfsportarten das DPSK Vorsitzländern und deren Polizeisportbe- Fachausschuss, nämlich der Fachwart zukünftig betreibt. auftragten Sachsen-Anhalt LPD Rigo Kla- Volleyball Olaf Becker (Bundespolizei), pa und Niedersachsen LPD Jörg Müller in der Fachwart Schießen Jürgen Hartmann 9. DOSB-Jahresmitgliederversammlung der vormaligen Geschäftsstelle des DPSK (Hessen) und der Fachwart GPS Peter Der stellv. Vorsitzende LPD Rigo Klapa in Berlin, um aktuelle Aufgaben und stra- Barnack (Hessen) in teilweise sehr emoti- (Sachsen-Anhalt) und die Gleichstellungs- tegische Überlegungen für das DPSK und onalen Momenten verabschiedet. Den nun beauftragte des DPSK KORin Jenny Feist seine Tätigkeit zu diskutieren und eine berufenen Fachwarten PD Edgar Dom- (Hessen) nahmen mit Mandat des Vor- „road map“ für den Polizeisport der Folge- mermuth (Bundespolizei) für das Schie- standes an der 9. DOSB-Jahresmitglieder- jahre zu skizzieren. ßen, KHK Achim Genetsch (Saarland) versammlung in Wiesbaden als Verband – Volleyball und PHK Jochen Borchert mit besonderen Aufgaben (VmbA) teil. Alles im allen ein bewegtes Jahr – ich (Rheinland-Pfalz) – GPS wurden durch Leitthema war die Wahl des neuen habe nicht gespürt, wie die Zeit vergangen den Vorsitzenden die Berufungsurkunden DOSB-Präsidenten. Mit 94,6 % der abge- ist, auch deshalb nicht, weil keine Zeit war, überreicht und ihnen Fortune gewünscht gebenen 459 Stimmen wurde der Allgäuer in die Retrospektive zu schauen! Jetzt ste- für die Aufgaben im Fachausschuss und Alfons Hörmann (53 Jahre) zum Nachfol- hen wir unmittelbar vor dem Jahreswech- mit den jeweiligen Nationalteams. ger des DOSB-Gründungspräsidenten Dr. sel, und es sollte gelingen in dieser be- Ein dominierendes Merkmal der 120. Thomas Bach gewählt. Dr. Thomas Bach, sinnlichen Jahreszeit „durchzuschnaufen“, Jahrestagung war einmal mehr der Be- der am 10. September 2013 zum ersten Dinge und Sachverhalte setzen zu lassen reich der konzeptionellen Arbeit. Das deutschen IOC-Präsidenten gewählt wor- und nach vorn zu schauen, in die Perspek- Gremium fasste den Beschluss, die Ar- den war, wurde mit einstimmigem Be- tiven des neuen Jahres 2014! beitsgruppe „Leitfaden 290 – SPORT IN schluss der Mitgliederversammlung zum Ich jedenfalls wünsche Ihnen ein DER POLIZEI“ unter Leitung des stellv. Ehrenpräsidenten des DOSB ernannt. frohes Fest und ein gesundes und erfolg- Vorsitzenden DirBP Thomas Mürder (Ba- Die DOSB-Mitgliederversammlung äu- reiches Neues Jahr! den-Württemberg) und die Arbeitsgruppe ßerte außerdem ihr Bedauern über die ab- „Präsenz des GPS innerhalb des Dienst- gelehnte Olympiabewerbung Münchens, sportes“ unter Leitung des Vorsitzenden war jedoch sehr deutlich in der Aussage, DPSK PD Uwe Kilz (Sachsen) einzurich- dass Olympische Spiele in Deutschland ten. Beide Arbeitsgruppen korrespondie- weiterhin ein Thema bleiben. ren mit den Beschlüssen der 119. Tagung Nach intensiven Verhandlungen der von Selm (Nordrhein-Westfalen) aus dem Delegierten des DPSK mit dem Direk- Mit sportlichen Grüßen Jahr 2012, wo beschlossen wurde, sich tor Leistungssport des DOSB Bernhard mit dem Thema „Physisches Anforde- Schwank konnte zudem erreicht werden, Ihr rungsprofil an einen Polizeivollzugsbeam- dass auch die Landespolizeien mit in das ten“ auseinander zu setzen. neue Stützpunktkonzept des DOSB zu- Als Resultat der Vorstellung der Er- künftig eingebunden werden. So ist aus gebnisse der UAG Wettkampfsport durch hiesiger Sicht eine noch engere Zusam- den Leiter DirBP Mürder gab es einen menarbeit mit dem jeweiligen Olympia- Folgeauftrag des Gremiums speziell zum stützpunkt im Rahmen der Spitzensport- Uwe Kilz Thema der Kampfsportarten Ju-Jutsu/ förderung möglich. Vorsitzender DPSK

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Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 37 08.01.2014 16:51:24 Gremienarbeit

120. Tagung des Deutschen Polizeisportkuratoriums

Kampfsportarten und die damit einher ge- hende mögliche Fortentwicklung des Wett- kampfkalenders des DPSK musste vertagt und eine Fortsetzung der AG-Tätigkeit un- ter Führung des DirBP Thomas Mürder in Auftrag gegeben werden. Im Weiteren musste das Gremium da- rüber befinden, welcher deutsche Kandidat sich beim USPE-Kongress 2014 in der Türkei der Wahl für die Technische Kom- mission (TK) stellen darf. Die Sportbeauf- tragten von Bund und Ländern entschieden sich für POR Jörn Durst aus Thüringen. Auf dem o. g. Kongress wird sich au- ßerdem der amtierende USPE-General- sekretär, POR Fred Kusserow (Berlin), zur Wiederwahl stellen. Außerdem wurde im Gremium bekannt gegeben, dass in jüngster Vergangenheit sowohl in die medizinische Kommission Heinz Ließke (links) wurde im Rahmen der 120. Tagung des DPSK vom Vorsitzenden Uwe Kilz als auch in die Berufungskommission der feierlich verabschiedet. USPE deutsche Kandidaten gewählt wur- den. So ist nun Frau Petra Ehrig (Branden- m 28. und 29. Oktober 2013 tagte eine weitere, insgesamt sieben Mitarbeiter burg) Mitglied in der Berufungskommission das Deutsche Polizeisportkurato- umfassende Arbeitsgruppe beschlossen. und Dr. Peter Munske (Sachsen) Mitglied Arium zum bereits 120sten Mal. In Auch das Seminar „Gesundheits- und der medizinischen Kommission. diesem Jahr war das Bundesland Branden- Präventionssport für Führungskräfte“ sowie Ebenfalls wurde beschlossen, auch in burg der Ausrichter und ließ die Tagung in die jährliche Tagung der Fachwarte GPS 2014 durch das DPSK eine Ehrung von der Landeshauptstadt Potsdam stattfinden. aus Bund und Ländern soll in 2014 jeweils erfolgreichen Polizeisportlern/-innen des Der Vorstand hatte sich mit zwölf Ta- eine Fortführung erfahren. Jahres 2013 vorzunehmen. So wird am 3. gesordnungspunkten und 26 Unterpunk- Gleichwohl gab es keine abschließende April nächsten Jahres im UNESCO-Welter- ten für diese zweitägige Veranstaltung eine Entscheidung in Sachen Finanzierung bzw. be „Zeche Zollverein Essen“ in Verantwor- recht umfangreiche Tagesordnung gege- standortmäßiger Verortung des GPS-Semi- tung des Landes Nordrhein-Westfalen die ben. Darum galt es im wahrsten Sinne des nars für Führungskräfte. Hier wird nachbe- Polizeisportlerehrung des DPSK stattfin- Wortes sportlich an die Abarbeitung der Ta- richtet. den. gesordnung heranzugehen. Nach diesen Beschlüssen senkte sich Schließlich wurden drei Polizeisportbe- Um es vorweg zu nehmen, es gelang die Nacht über Potsdam und das Gremium auftragte aus dem Gremium verabschiedet das Arbeitspensum in der gegebenen Zeit vertagte sich auf den nächsten Morgen. und ihre Nachfolger begrüßt. Außerdem zu bewältigen. Die Polizeisportbeauftragten Im Anschluss war eine abendliche Stadt- schieden drei Fachwarte aus dem Fach- des Bundes und der Länder hatten dabei rundfahrt durch Potsdam organisiert, wel- ausschuss und deren Nachfolger wurden in manche weittragende Entscheidung zu che durch einen Kollegen der Potsdamer ihre Ämter berufen. Die scheidenden Kolle- treffen. Nicht abschließend seien nun eini- Verhandlungsgruppe als sehr kompetenter gen bedankten sich mit teils sehr emotio- ge Beschlüsse genannt. Stadtführer geleitet wurde. Den Abschluss nalen Redebeiträgen. So wurde die Einsetzung einer Arbeits- dieses arbeits- und eindrucksreichen er- Zum Schluss soll nicht unerwähnt blei- gruppe zur Überarbeitung des Leitfadens sten Tagungstages bildete ein gemein- ben, dass mit dem Polizeisportbeauftragten 290 – Sport in der Polizei – (von 1997!) sames Abendessen in einer urigen Potsda- von Brandenburg PD Heinz Ließke zum beschlossen. Unter Leitung des stellvertre- mer Gaststätte. Jahresende einerseits der Organisator der tenden Vorsitzenden DirBP Thomas Mürder Der folgende Dienstag stand an Ar- Tagung und andererseits der mit 18 Jah- (Baden-Württemberg) werden noch sechs beitspensum und Brisanz dem Mon- ren derzeit dienstälteste Polizeisportbeauf- weitere Mitarbeiter aus den Ländern sich tag nicht nach. So legte die UAG Wett- tragte aus dem Gremium scheidet. Er hat- dieses Themas annehmen. kampfsport ihre Arbeitsergebnisse vor. Per te die Tagung an passendem Ort und mit Um die Repräsentanz und Verortung Beschluss wurden die von ihr entwickelten ansprechendem Rahmen organisiert und des Dienstsports innerhalb des DPSK kla- Kriterien für die Aufnahme einer Sportart damit gleichzeitig sein Meisterstück für das rer zu akzentuieren, wurde unter Leitung in das Wettkampfprogramm angenom- DPSK abgeliefert. Dafür sei ihm an dieser des Vorsitzenden PD Uwe Kilz (Sachsen) men. Die diesbezügliche Betrachtung der Stelle nochmals herzlich gedankt.

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Führungskräfteseminar im Ostseebad Damp

Gruppenbild der Teilnehmer des 8. GPS-Seminars für Führungskräfte

um nunmehr achten Mal fand vom jeweiligen dienstlichen Bereichen an. Das 24. bis 26. September 2013 im Ost- frühmorgendliche Nordic-Walking entlang Zseebad Damp (Schleswig-Holstein) der Ostseeküste, die Möglichkeiten für In- das Bundesseminar für Führungskräfte teraktionen und zum Gedankenaustausch statt. Es waren hochkarätige Führungskräf- zwischen den Führungskräften als auch te aus fast der gesamten Bundesrepublik das Angebot des persönlichen Medizin- angereist, um in anspruchsvollen drei Ta- checks beim polizeiärztlichen Dienst der gen mehr Informationen, Innovationen und Polizei SH erweiterten das Spektrum für Impulse zum Thema Dienstsport/Gesund- jeden Seminarteilnehmer. heits- und Präventionssport zu erhalten. Am Ende der drei Tage waren sich Das bewährte Konzept wurde insge- alle Anwesenden einig, dass das ange- samt außerordentlich gut angenommen. botene Seminar einer Fortsetzung bedarf So konnten neben fachlich fundierten und weiterhin durch das DPSK organisiert Vorträgen zu Themen wie „Macht Arbeit werden sollte. krank?“, „Was ist ein gesunder Lebensstil“ Schlüsselqualifikationen für den Po- oder „Möglichkeiten von Verhaltensände- lizeiberuf, wie die körperliche Leistungs- rungen im Alltag“ auch verschiedene prak- fähigkeit der Beamtinnen und Beamten, tische Anwendungen erfahren werden. die in diesem Zusammenhang bestehen- Das angebotene Aquajogging wie auch de Verantwortung und Vorbildwirkung der die propriozeptive Rückenschule traf auf Vorgesetzten wurden erkannt und sollen interessierte und leistungswillige Kursteil- in den nächsten Wochen Einfluss in den Die Organisatoren der Veranstaltung (von nehmer und regte sowohl zur persönlichen Alltag der Dienststellen und Einrichtungen links): Peter Barnack (Hessen), Holger Bött- Fortführung als auch zum Einsatz in den finden bzw. neu belebt werden. cher (Schleswig-Holstein),­ Uwe Kilz (Sachsen).

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Neues aus den Verbänden

Olympiabewerbung Münchens für 2022 müssen. Gäbe es auch dafür einen Wett- die Landessportbünde NRW, Hessen, Ba- mehrheitlich abgelehnt bewerb, wäre es ein Erfolg mit Weltrekord den-Württemberg und Bayern, als Vertreter In der DOSB-Presse Nr. 46 vom 12. No- gewesen. Olympische Winterspiele, das zei- von 27,8 Millionen Mitgliedschaften auf der vember 2013 war folgender interessanter gen die vielen Bewerber, wird es weiterhin FSB mit einem Stand und einem Fachpro- Kommentar von Jörg Stratmann enthalten, geben. München 2022 aber hätte der Welt gramm vertreten. der zum Thema der gescheiterten Olympi- zeigen können, wie man solche Spiele auch Das Thema ist auch für den Polizeisport abewerbung Münchens für die Winterspiele nachhaltig veranstalten kann. Diese Chance bzw. die Polizeisportlerinnen und -sportler 2022 passt und daher im Folgenden wie- ist leider nicht gewährt worden. interessant, ist dieser bzw. sind diese doch dergegeben wird. Der Sport hält sich natürlich an die gerade in der Linienorganisation zumeist auf Spielregeln. Aber auch diese gilt: Wer das das Angebot öffentlicher Sportstätten an- Demokratische Entscheidung Spielfeld verlässt, anstatt weiter mitzuma- gewiesen. Deren Zustand ist dann natürlich An diesem Donnerstag wird das Internatio- chen, der kann nicht mehr gewinnen. Des- mitentscheidend für Qualität, Ausgestaltung nale Olympische Komitee auf eine ansehn- halb muss der Sport diese Diskussion in den und Sicherheit der sportlichen Betätigung. liche Gruppe von Städten blicken können, kommenden Monaten führen: Wie stehen Der DOSB-Newsletter-Inhalt wird im Fol- die sich um die Olympischen Winterspiele wir zu großen Sportveranstaltungen und genden wiedergegeben: 2022 bewerben. Almaty in Kasachstan, großen Sportprojekten? „Deutschland verfügt über 231 441 Lwiw (das frühere Lemberg) in der Ukraine, Wir dürfen sicher sein: Der Sportbe- Sportstätten und 366 795 km Sportanla- Norwegens Hauptstadt Oslo (mit Lilleham- geisterung in Deutschland wird das Ergebnis gen in Linienform, z. B. Loipen. Zu diesem mer), Schwedens Hauptstadt Stockholm, vom Sonntag keinen Abbruch tun. Nicht nur Ergebnis kam jüngst eine Studie des Bun- dazu wohl Peking (mit Zhangjiakou) in China der Fußball ruft sie hervor, sondern auch Er- deswirtschaftsministeriums unter dem Titel und eine kombinierte polnisch-slowakische eignisse wie kürzlich die Kanu-Weltmeister- ‚Wirtschaftsfaktor Sport in Deutschland‘. An- Bewerbung mit Krakau an der Spitze. schaften, die Biathlon-Weltmeisterschaften lässlich der am morgigen Dienstag (22. Okto- München ist nicht mehr dabei. Das ha­ in Ruhpolding oder die Leichtathletik-WM in ber) in Köln beginnenden FSB-Messe (Frei- ben die Menschen in der bayerischen Lan­ Berlin. Das galt auch für die Alpin-Ski-Welt- raum, Sport- und Bäderanlagen) weist der deshauptstadt, der Marktgemeinde Gar­ meisterschaften in Garmisch-Partenkirchen, DOSB nochmals darauf hin, dass an diesen misch-Partenkirchen und in den Landkreisen an deren Ende ein finanzieller Gewinn stand, Sportstätten ein Sanierungsstau von mehr als Traunstein und Berchtesgaden abgelehnt. der wieder in den Sport floss. 42 Milliarden Euro besteht, der allein in die- Selbstverständlich hat der Sport das Eine Olympiabewerbung wäre indes ein sem Jahr durch das Hochwasser um knapp Ergebnis dieser demokratischen Entschei- umfassendes Konjunkturprogramm für den 90 Millionen Euro angewachsen ist. dung, die er selbst zur Voraussetzung einer deutschen Sport bis hinunter in Schulen ‚Deutschland vernachlässigt seine Sport­ Bewerbung gemacht hat, akzeptiert. Aber an und Vereine gewesen – das wurde verpasst. stätten. Alle reden davon, Straßen und Brü- der Enttäuschung ändert das wenig. Denn Schade. cken zu sanieren, aber auch im Sport besteht fest steht auch: Eine große Chance für den dringender Handlungsbedarf, wenn wir nicht Sport ist dahin. Deutschland vernachlässigt eines Tages vom Sportstätten-Weltmeister Repräsentative Umfragen haben gezeigt, seine Sportstätten zum Qualifikanten werden wollen‘, sagt der für dass mehr als 70 Prozent der Deutschen Im DOSB-Newsletter 68/2013 vom 21. Ok- Breitensport/Sportentwicklung zuständige eine Olympiabewerbung befürwortet hät- tober 2013 war ein interessanter Beitrag DOSB-Vizepräsident Walter Schneeloch. Er ten. Aber die Menschen wollten es nicht vor über den Zustand von deutschen Sport- appelliert an Bund, Länder und Ge­meinden, der eigenen Haustür. Nicht der Gedanke an stätten bzw. den Umgang Deutschlands mit die Sportstätten-Förderung kon­sequent in die Chancen hat die Meinungsäußerungen diesen enthalten. Hintergrund war die vom den Blick zu nehmen und nachhaltig zur Be- bei den Bürgerentscheiden bestimmt, son- 22. bis 25. Oktober 2013 in Köln stattge- seitigung des Sanierungsstaus beizutragen. dern Unwohlsein angesichts eines weiteren fundene FSB-Messe, die internationale Laut DIFU-Studie der kommunalen Ver- Großprojekts. Mit Argumenten, seien sie Leitmesse des Sportraumbereichs. Sie ist bände herrscht in Deutschland bis 2020 auch noch so gut und sachlich, ließ sich die- von Walter Schneeloch und der NRW-Sport- ein kommunaler Investitionsbedarf z. B. für se Stimmung nicht drehen. ministerin Ute Schäfer eröffnet worden. Im Straßen- und Schulbau von insgesamt rund Das war keine Entscheidung gegen Vorgriff auf den Eröffnungstermin war der 704 Milliarden Euro. In der Rangliste der In- das Konzept, das viel Zustimmung fand. Nur DOSB-Vize Schneeloch entsprechend zi- frastrukturbereiche mit dem höchsten Inve- rund ein Prozent der nötigen Sportanlagen tiert worden. Der Deutsche Olympische stitionsbedarf nehmen die Sportstätten mit hätte neu und dauerhaft gebaut werden Sportbund (DOSB) war, unterstützt durch Platz sechs einen der vorderen Ränge ein. Derweil müssen immer mehr der 91 000 deutschen Sportvereine in ihren Kommunen A.d.R.: Die Ergebnisse des Bürgerentscheids zu „München 2022“ Nutzungsgebühren für ihre Sportstätten München (Wahlbeteiligung: 28,90 %): Ja: 47,90 % – Nein: 52,10 % zahlen. Laut aktuellem Sportentwicklungs- Landkreis Traunstein (Wahlbeteiligung: 39,98 %): Ja: 40,33 % – Nein: 59,67 % bericht betrifft dies 32,6 Prozent der Ver- Berchtesgadener Land (Wahlbeteiligung: 38,25 %): Ja: 45,98 % – Nein: 54,02 % eine – Tendenz steigend. Hintergrund ist die Garmisch-Partenkirchen (Wahlbeteiligung: 55,80 %): Ja: 48,44 % – Nein: 51,56 % angespannte Lage der kommunalen Haus- halte. ‚Dies erhöht den Finanzdruck für un-

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aber deutlich in der Aussage, dass Olym- pische Spiele in Deutschland weiterhin ein Thema bleiben. Weiterhin verfügt der DOSB künftig auch über einen Ethik-Code, den die De- legierten einstimmig verabschiedeten. Die DOSB-Führungsakademie und Transparen- cy International hatten an der Ausarbeitung des Ethik-Codes mitgewirkt. Einen weiteren wichtigen Tagesord- nungspunkt stellte der Anti-Doping-An- trag von DOSB-Präsidium und Deutschem Tischtennis-Bund dar. Das DPSK verfolgte als NADA-Mitglied und vor dem Hinter- grund, dass die Polizeisportler hauptberuf- lich Angehörige der Exekutive sind, gerade dieses Thema mit großem Interesse. Der An- trag wurde mit überwältigender Mehrheit an- genommen und erklärt die Bereitschaft des Sports, seinen Beitrag zur Finanzierung der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) von zwei Millionen Euro für das kommen- Alfons Hörmann (mitte) ist neuer DOSB-Präsident. Vorgänger IOC-Präsident Dr. Thomas Bach (rechts) de Jahr „deutlich zu erhöhen“. Er begrüßt und Interimspräsident Hans-Peter Krämer übergeben ihm symbolisch das Steuerrad. zudem die beschlossene Verschärfung des Foto: picture-alliance/Frank May WADA-Codes ab 2015 und spricht sich für weitergehende strafrechtliche Regelungen sere Sportvereine‘, erklärt Schneeloch, auch positionen und Aufsichtsratsgremien tra- einschließlich der Kronzeugenregelung aus. Präsident des Landessportbundes NRW. ditioneller Mittelständler habe ich wertvolle Daneben spricht sich der Antrag deutlich Auf der anderen Seite verfügen mittlerweile Erfahrungen in den Themen Strategie, Füh- für die Sicherung der Integrität des sport- 46,9 Prozent der Sportvereine über eigene rung und Organisation gesammelt.“ Gerade lichen Wettbewerbs und die konsequente Anlagen – Tendenz ebenfalls steigend. Wal- solche Themen wie soziale Kompetenzen Bekämpfung des Doping- und Wettkampf- ter Schneeloch: ‚Hier zeigt sich, dass die Ver- und das teamorientierte Meistern von Höhen betrugs aus. „Das ist ein deutliches Signal“, eine zunehmend eigene Verantwortung für und Tiefen neben wirtschaftlichen Erfolgen sagte Michael Vesper, Generaldirektor des ihre Sporträume übernehmen.‘“ seien es, die in diesem Umfeld erlernt wür- DOSB. „Es zeigt, der Sport schöpft alle Mög- den. Als langjähriger Präsident des Deut- lichkeiten aus, die rechtlich tragbar sind und 9. DOSB Mitgliederversammlung: schen Ski-Verbandes kennt Hörmann die die Sportgerichtsbarkeit nicht aushebeln.“ Hörmann neuer Präsident Strukturen im Nachwuchsbereich, genauso Nach intensiven Verhandlungen der Am 7. Dezember 2013 fand in Wiesbaden wie den Spitzensport: „Gerade deshalb bin Delegierten des DPSK mit dem Direktor die 9. Mitgliederversammlung des DOSB ich überzeugt, dass nur über professionelle Leistungssport, Bernhard Schwank, konnte statt. Das DPSK, als Verband mit besonde- Nachwuchsarbeit an unseren Stützpunkten zudem erreicht werden, dass auch die Lan- ren Aufgaben (VmbA) Mitglied des DOSB, auch künftig Spitzensport erfolgreich mög- despolizeien mit in das neue Stützpunkt- war durch seinen stellvertretenden Vorsitzen- lich wird. Und ohne Breitensport wird es die konzept des DOSB eingebunden sind. So den Rigo Klapa (Sachsen-Anhalt) und seine erfolgreiche Leistungsspitze ebenfalls nicht ist eine noch engere Zusammenarbeit mit Gleichstellungsbeauftragte Jenny Feist geben. Deshalb gilt es, um Verbesserungen den Olympiastützpunkten im Rahmen der (Hes­sen) vertreten. in Themen wie Schule und Sport auch künf- Spitzensportförderung möglich. Ebenfalls Leitthema war die Wahl des neuen tig hart zu kämpfen.“ wurde eine neue Fördersystematik für den DOSB-Präsidenten. Mit 94,6 Prozent der Dr. Thomas Bach, der am 10. Septem- nichtolympischen Spitzensport und ein abgegebenen 459 Stimmen wurde der All- ber 2013 zum ersten deutschen IOC-Prä- „Nachwuchsleistungssportkonzept 2020“ gäuer Alfons Hörmann (53) zum Nachfol- sidenten gewählt worden war, wurde mit ver­abschiedet. ger des DOSB-Gründungspräsidenten Dr. einstimmigem Beschluss der Mitglieder- Bundesinnenminister Friedrich deutete Thomas Bach gewählt. Er nahm das Votum versammlung zum Ehrenpräsidenten des jedoch intensiven Diskussionsbedarf, insbe- mit einem „Vergelt’s Gott“ an und erklärte, DOSB ernannt. Er freute sich „riesig über sondere im Hinblick auf die Leistungssport- er fühle sich gestärkt, mit einem starken diese große Zustimmung“ und bedankte förderung, an. Er forderte den Sport zum Präsidium „den Marathon“ anzugehen. Mit sich bei seinen ehemaligen Präsidiumskol- Maßhalten auf. „Es kann nicht sein, dass aus diesem Bild wollte Hörmann zeigen, dass er leginnen und -kollegen für die langjährige höher, schneller, weiter ein höher, schnel- gewillt sei, dieses Amt auch über das Ende Loyalität. „Der DOSB war, ist und bleibt ein ler, weiter teurer wird“, sagte er. „Wenn der dieser Legislaturperiode in einem Jahr für Teil meines sportlichen Lebens. Danke für Topf leer ist, ist er leer. In keinem Bereich weitere vier Jahre anzugehen. Gut präpa- die sieben Jahre.“, sagte Bach nach der Er- des Bundeshaushalts wachsen die Bäume riert für die neuen Herausforderungen fühlt nennung. in den Himmel. Zig-Millionen-Wunschzettel sich Hörmann unter anderem durch seine Die DOSB-Mitgliederversammlung äu- werden nicht weiterhelfen. Wir müssen uns langjährigen beruflichen Erfahrungen. „In ßerte außerdem ihr Bedauern über die ab- konzentrieren.“ Damit sind die Hausaufga- den vergangenen 30 Jahren in Führungs- gelehnte Olympiabewerbung Münchens, war ben für den DOSB vorgegeben.

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Was für einen Sport wollen wir uns in Deutschland leisten?

Mit dieser Frage ging der Deutschlandfunk (DLF) von Ende September bis Anfang Okto- arten am Maßstab des zeitgemäßen Interes- ber 2013 in insgesamt vier Diskussionsrunden, welche in ihrer Gesamtheit die 3. Sport- ses notwendig, was speziell an die Adresse konferenz des DLF darstellten. Dabei diskutierten Athleten, Sportfunktionäre, Wissen- des IOC gehe. Außerdem war man sich einig, schaftler sowie Politiker miteinander und versuchten Antworten zu finden. dass kommerzielle Auswüchse und damit oft zusammenhängend Doping und Wettbetrug eine Riesengefahr für den Sport seien. ie erste Diskussionsrunde versuchte Sportler fließen, die sich dem Leistungssport In der letzten Diskussionsrunde ging es einen Standpunkt zum Teilaspekt verschreiben – Stichwort Sporthilfe. Denn um den Teilaspekt, dass der Sport seine ei- D„Anerkennung und Wertschätzung für den Leistungssport braucht Deutschland, genen Werte hochhalten muss. Dabei dürfe den Sport in Deutschland“ zu finden. Dabei weil von ihm eine große Vorbildfunktion aus- aber kein Neidfaktor in seinem Verhältnis zur wurde festgestellt, dass die Attraktivität des geht. Die Sporthilfe allein ist jedoch nicht das Kultur aufgebaut werden. Auch sollten Po- Sports zum Großteil auch von der Attrakti- Allheilmittel. Vielmehr sei die duale Karriere litik, Gesellschaft und Medien nicht nur die vität der Sportanlagen abhänge. Um diese die Chance schlechthin. Gute Leistungen Sieger wertschätzen, sondern auch z. B. den auf das entsprechende Niveau zu heben im Sport parallel zu einem Studium erhöh- Sechstplatzierten, der sich auf die Entschei- bzw. dort zu halten sei es sehr wichtig, dass ten später auch die Chancen auf dem Ar- dung schließlich genau so hart vorbereitet die Sportstättennutzungsgebühren auch für beitsmarkt. Außerdem sei die duale Karriere, hat. Weiterhin sei wichtig, dass sich unse- die Sportstättensanierung und nicht für die wenn sie konsequent geplant werde, zu- re Gesellschaft den Sport nicht nur leisten allgemeine Sanierung kommunaler Haus- gleich auch eine hervorragende Prophylaxe solle, weil man damit Einsparungen bei halte genutzt würden. Auch müsse die Zu- gegenüber allen Doping-Gefahren. Krankenkosten erzielen könne. Seine Werte sammenarbeit zwischen Sportvereinen und Welchen Sport Fans, TV-Zuschauer, seien vielmehr gerade für junge Menschen Schulen bei der Gestaltung des offenen Sponsoren und Medien haben wollen, war unersetzlich. Außerdem stellten erfolgreiche Ganztagsschulangebots (OGS) verbessert schließlich Gegenstand der dritten Diskussi- Sportler wiederum großartige Repräsentan- werden, denn das OGS-Angebot dürfe nicht onsrunde. So wurde gefordert, dem Sport in ten für unser Land dar. Einig war man sich dazu führen, dass den Sportvereinen der seiner Gesamtheit einen höheren Stellenwert auch um die Wichtigkeit des Kampfes ge- Nachwuchs ausbleibe. Außerdem seien die in der Gesellschaft zu geben. Dabei müsse gen Doping. Dabei müssten Sport und Staat Schulen auf die Sportvereine insofern ange- letztlich durch die Medien auch bspw. dem zusammenarbeiten. Ob hier ein eigenes An- wiesen, als dass jedes dritte OGS-Angebot Schulsport die notwendige Aufmerksamkeit ti-Doping-Gesetz helfen könne, wurde kon- zwar Sport bezogen, aber vor allem in Grund- entgegengebracht werden. Außerdem müs- trovers gesehen. Denn der Sport könne bei schulen ein hoher Prozentsatz der Lehrer se die Teilnahme am Sport als Zuschauer für Anwendung seiner Regelwerke wesentlich ohne eine sportspezifische pädagogische die breite Masse der Bevölkerung bezahlbar schneller sanktionieren als der Staat. Ausbildung sei. Außerdem wurde beklagt, bleiben. Um den Sport auch echt abbilden zu Man kann dieser 3. Sportkonferenz des dass die gesellschaftspolitische Arbeit des können, sei zudem eine kritische Überprü- DLF entnehmen, dass der Sport, der Um- Sports nicht zufriedenstellend von der Poli- fung der Bandbreite der olympischen Sport- gang mit ihm, seine Darstellung und Wahr- tik und den Medien wahrgenommen werde. nahme, aber auch seine Notwendigkeit und Würden in einem kommunalen Haushalt die Ausgestaltung eines ständigen Überdenken Mittel für die Kultur gekürzt, gebe es einen und Anpassen an die aktuellen Gegeben- medialen Aufschrei. Bei Sportmittelkür- heiten und Anforderungen bedarf. Zudem ist zungen sei dies nicht der Fall. zur Aufrechterhaltung der Wahrhaftigkeit des In der zweiten Diskussionsrunde ging Sport der Kampf gegen negative Begleiter- es um die Voraussetzungen für eine erfolg- scheinungen wie bspw. Doping, Wettbetrug reiche Leistungssportkarriere. Dabei wurden und Neid gegen andere gesellschaftspoli- zunächst die Trainer betrachtet, die letztlich tische Felder eine gesamtgesellschaftliche die medaillenträchtigen Leistungssportler Aufgabe, wobei alle Beteiligten an einem hervorbringen sollen. Hier wurde zwar die Strang ziehen müssen. Nicht zuletzt wurde Trainer-Offensive des DOSB „ohne Trainer wieder einmal festgestellt, dass die duale keine Medaillen“ begrüßt, aber auch fest- Karriere, wie sie bspw. die Bundespolizei gestellt, dass Trainer in Deutschland häufig und fast alle Länderpolizeien anbieten, in schlecht bezahlt würden und ihre arbeits- der heutigen Zeit eine große Chance dar- rechtliche Situation oft sehr schwach sei. stellt, unter sehr guten Bedingungen eine Deshalb müssten zum einen ausreichende Leistungssportkarriere mit der finanziellen Mittel fließen, zum anderen aber auch mehr Absicherung im Leben nach dem Leistungs- Anerkennung gerade den vielen Jugendt- sport zu verbinden. rainern gezollt werden, die für kleines Geld, aber mit viel Leidenschaft arbeiteten. Aus- Das Deutschlandfunk-Gebäude in Köln Quelle inhaltlich: DOSB Presse Nr. 41 reichende Mittel müssten aber auch an die Foto: Elke Wetzig 8. Oktober 2013, Seite 21

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Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 48 08.01.2014 16:52:50 Dienstsport in Bund und Ländern

„Tag des Polizeisports“ der Polizei Nordrhein-Westfalen in Wuppertal

as Polizeipräsidium Wuppertal rich- tete Ende Mai 2013 den Landes- Dsporttag der Polizei NRW aus. Die Zielgruppe dieser Sportveranstaltung sind die Führungskräfte der Polizei NRW, wel- che dabei ihrer Vorbildfunktion und Verant- wortung für den Dienstsport nachkommen. Der Einladung von Innenminister Ralf Jäger folgten dann auch 134 Sportlerinnen und Sportler aus dem höheren Dienst sowie Sportbeauftragte und Personalräte. Nach der Begrüßung durch Innenmini- ster Ralf Jäger und die Wuppertaler Poli- zeipräsidentin Birgitta Radermacher trai- nierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam auf dem Sportplatz Buschland für das Deutsche Sportabzeichen. Der Innenminister und zahlreiche Gä- ste liefen trotz Regen die 3 000 Meter und nahmen auch die weiteren Angebote wie Bogenschießen, Aquajogging, Badminton, Krafttraining, Leichtathletik, Mountain- biking, Nordic Walking, Rückenschule oder Thai Chi rege in Anspruch. Neben der Ab- nahme der unterschiedlichen Disziplinen

Der Thai-Chi-Kurs wurde rege genutzt. Fotos: Jochen Tack

des Sportabzeichens bestand somit auch Mönchengladbach eingeladen. Anfang Mai die Gelegenheit neue Sportarten ken- 2011 trainierte er dort erstmals gemeinsam nenzulernen. Informationsangebote (z. B. mit rund 160 Teilnehmerinnen und Teilneh- Messungen der Körperzusammensetzung), mern für das Deutsche Sportabzeichen. Informationsstände des Stadtsportbundes, Das ganzheitliche Konzept des Ge- des Polizeisportvereins und Vorführungen sundheitsmanagements der Polizei NRW von Eingriffstechniken rundeten das Pro- vereint Sport mit einem umfangreichen gramm ab. Unterstützt wurde der mit viel Vorsorge- und Beratungsangebot. Die Ge- Engagement organisierte Sporttag von sundheitsförderung dient der Erhaltung zahlreichen Kolleginnen und Kollegen. Sie von Leistungsfähigkeit und Motivation der standen den Sportlerinnen und Sportlern Polizistinnen und Polizisten für die beson- an den einzelnen Sportstätten und an den deren Erfordernisse des Polizeidienstes Verpflegungsständen mit Rat und Tat zur und bietet die Möglichkeit, die Gesundheit Seite. und Fitness möglichst lange zu erhalten. Es ist Verpflichtung aller Vorgesetzten, auf die Gesundheitskonzept erforderliche Leistungsfähigkeit der Poli- fördert Leistung und Motivation zistinnen und Polizisten hinzuwirken und Beim Start der Initiative zum Thema Ge- ihre Motivation zu sportlicher Betätigung sundheitsmanagement hatte Innenminister zu erhalten. Der Vorbildfunktion von Vorge- Ralf Jäger Ende Oktober 2010 die Poli- setzten kommt dabei eine besondere Be- zeipräsidentinnen und Polizeipräsidenten, deutung zu. Der regelmäßig stattfindende Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Landräte und weiteren Führungskräfte der Landessporttag bietet eine Möglichkeit, Jäger (vorn) auf seinem 3000 m-Lauf. Polizei NRW zum Landessporttag nach dieser nachzukommen.

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Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 25 08.01.2014 16:48:36 Dienstsport in Bund und Ländern

12. Polizeimeisterschaft des Bundes im Fußball ausgetragen

Die Spiele in Uelzen und Westerweyhe waren hart umkämpft.

ach der Durchführung der Polizeimei- sterschaft des Bundes im Crosslauf Nin Swisstal Anfang des Jahres 2013 und der Ausrichtung und Durchführung der Deutschen Polizeimeisterschaften in der Leichtathletik in Lübeck im September 2013 wurde bei typischem Oktober-Fuß- ballwetter vom 14. bis 18. Oktober 2013 in Uelzen die Polizeimeisterschaft des Bundes im Fußball für Männer und Frauen als Klein- feldturnier ausgespielt. Nachdem am Montag über 220 Fuß- ballerinnen und Fußballer aus allen Direk- tionen, der Bundespolizeiakademie, dem Bundespolizeipräsidium und dem Bunde- skriminalamt in Uelzen angereist waren, konnten am Dienstagvormittag, nach einer Begrüßung und feierlichen Eröffnung durch den Präsidenten der Direktion Bundes- bereitschaftspolizei Friedrich Eichele, den Der SC Kirch-/Westerweyhe stellte nicht nur seine beiden Fußballplätze zur Verfügung, sondern sorgte Bürgermeister der Stadt Uelzen, Otto Lu- vor Ort auch für eine perfekte Logistik rund um die Spiele. kat und den Polizeisportbeauftragten des

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Bundes Polizeidirektor Jan Hohendorf vom men zu haben. Das Orga- Bundespolizeipräsidium Potsdam, die Spiele nisationsteam der Bun­ beginnen. An zwei Tagen wurden in jeweils despolizeiabteilung Uelzen zwei Männer- und Frauengruppen die Grup- hatte ganze Arbeit gelei- pensieger und Platzierten ermittelt, welche stet und hervorragende dann in einer Finalrunde die Platzierten und Rahmenbedingungen Sieger ausspielten. Die 42 Vorrundenspiele ge­schaffen! Dafür, dass wurden sowohl auf dem Sportplatz der BPO- diese Titelkämpfe regel- LABT Uelzen als auch auf zwei Sportplätzen gerecht abgelaufen­ sind, der Nachbargemeinde Westerweyhe ausge- haben die zehn Schieds- tragen. Dankenswerterweise hatte der dort richter der Bundespolizei beheimatete SC Kirch-/Westerweyhe nicht mit einer ebenfalls hervor- nur seine beiden Fußballplätze für die Spiele ragenden und souveränen zur Verfügung gestellt, sondern vor Ort auch Leistung gesorgt. für eine perfekte Logistik rund um die Spiele Der anwesende Fach- gesorgt. wart Fußball des Bundes Der Präsident der Direktion der Bundesbereitschaftspolizei Fried- Nicht ganz unerwartet setzten sich in sowie die Trainer der Po- rich Eichele eröffnet das Turnier. beiden hochklassigen Finals die Teams der lizeiauswahlmannschaf- Direktion Bundesbereitschaftspolizei durch. ten des Bundes haben die Meisterschaft runde der Deutschen Polizeimeisterschaft Alle Sportlerinnen und Sportler, Trainer gleichzeitig zur Sichtung für die Polizeiaus- (DPM) Fußball gegen die Polizeiauswahl- und Betreuer waren sich einig, an einer wahlmannschaften des Bundes im Fußball mannschaften der Länder Sachsen-Anhalt, rundum gelungenen Meisterschaft – sowohl genutzt, da sich die Männerauswahlmann- Mecklenburg-Vorpommern und Branden- sportlich als auch logistisch – teilgenom- schaft bereits im Frühjahr 2014 in der Vor- burg für die DPM-Endrunde qualifizieren will. Zur besten Spielerin dieser Meister- schaft wurde Verena Baier von der BPOLD BP und zum besten Spieler Marco Weigl (BPOLD PIR) gewählt. Die „Torjägerka- nonen“ gingen an Daniela Gatz von der BPOLD B (vier Treffer) und Stefan Möhn vom BPOLP (elf Treffer). Gemäß dem Wettkampfsportkalender der Bundespolizei werden Meisterschaften in den Individualsportarten Leichtathletik, Schwimmen & Retten, Crosslauf und Tri- athlon sowie in den Mannschaftssportarten Handball, Fußball und Volleyball alle vier Jah- re durchgeführt. Fußball wäre dann wieder 2017 dran! Im Jahr 2014 wird die Bundes- polizei für das Deutsche Polizeisportkurato- rium die Deutschen Polizeimeisterschaften im Schwimmen & Retten ausrichten und die Polizeimeisterschaften des Bundes im Triathlon und Volleyball organisieren und durchführen. PHK Jan König Auch die Frauen gingen mit vollem Einsatz zur Sache. BPOLP, Ref. 72 AuF

Die Direktion der Bundesbereitschaftspolizei avanciert zum Doppelsieger: Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen stellt sie das Siegerteam.

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Alle zwei Wochen Tipps und Tricks auf www.dpsk.de

Neues von

Achim Achilles Fotos: Beatrice Behrens

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Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 26 08.01.2014 16:49:23 Kolumne

Schwippnichten-Alarm

Achim Achilles bekommt Besuch: Seine Nichte Anna, die fortan in Berlin wohnt, hef- Barbie-Haus. Mit einem Vorschlaghammer tet sich an die Fersen des Wunderläufers. Sie will nützliches Läuferwissen von ihrem und etwas TNT lässt sich da design-mäßig Onkel abgreifen. Der ist nur mäßig von ihren Ambitionen angetan – und markiert den noch nachhelfen. Oberchecker. Die gute Nachricht: Anna ist nicht vegan. Sie macht weder Yoga noch ist sie kenianisch mager. Sie trinkt sogar Wein, wenn auch in besorgniserregender Lang- samkeit. Meinen Auftakt-Jägermeister zur allgemeinen Lockerung hat sie ver- schmäht. Dabei habe ich extra generati- onenadäquates Red Bull hineingeträufelt. An ihrer sportgerechten Ernährung werden wir arbeiten müssen. Sieht man von den lila Schuhen mal ab, hat sie sogar Geschmack, denn sie schätzt meine Expertise. Schwer zu sagen, ob sie Talent hat; Hauptsache, sie findet mich toll und akzeptiert die be- währte Rollenverteilung: Ich bin der Che- cker, der Schnellere und der Anführer. Sie hört anmutig zu, nickt, guckt bewundernd, aber nicht aus Unterwürfigkeit, sondern aus echter Überzeugung, so wie sich das gehört im aufgeklärten Feminismus. Dann und wann stellt sie Fragen, aber nur solche, die ich mit Weisheit und Esprit beantwor-

Foto: Christine Scholz ten kann. Young provincial amateur meets middle-age urban professional – YOPA emüseläden machen mir Angst. was soll das bedeuten: Sie braucht meine trifft MUP. So sieht´s aus. Ich leide an Mangold-Allergie. Der Tipps? Klingt spannend. Eigentlich laufen Meine Laufkompetenz habe ich be- GGeruch von Fenchel macht mich junge Frauen ja nie, wegen ihrer komischen reits vor der Nachspeise aufblitzen lassen. depressiv. Insofern muss ich es als un- Schuhe. Und aus Angst um die Frisur. Jun- Anna wollte wissen, welche Laufschuhe freundlichen Akt verstehen, wenn mei- ge Frauen tragen Matten spazieren. Die denn die richtigen seien. Sie wolle erst mal ne Frau mir per SMS eine Einkaufsliste machen Yoga und gucken vorwurfsvoll eine Laufbandanalyse machen. Haha, habe schickt, die allenfalls einem Hasen Appe- auf ältere Herren, einfach so. Wehe, diese ich entgegnet, da könne sie genauso gut tit macht. „Wir bekommen Besuch“, hatte Anna sagt ein einziges Mal „Onkel“ zu mir. einen kirgisischen Schamanen um eine Mona erklärt, „von Anna.“ Anna? Welche Dann erwürge ich sie mit dem Gurt ihres Ferndiagnose bitten: Ob totgedämpft oder Anna? Anna Loos? Wäre okay. Anna Kour- Getränkehalfters, das sie zweifellos beim barfuß – am Ende sehen wir uns doch alle nikova? Sehr gern. Aber nein, es handelt Laufen trägt. Wahrscheinlich in Pink. Ich bei der Physiotherapie. sich um Anna, eine entfernte Verwandte freue mich schon auf unseren Besuch im Sie habe das was am Knie, erklärte aus der Schwippnichtenklasse. Irgendwas Anna mit dem anfängertypischen Leidens- zwischen Tante und Kusine, wahrscheinlich blick. „Pass mal auf, Kleene...“, dachte ich Zur Person: verrüscht, verhärmt, vegan und aus dem bei mir, „wer ohne Kniescherzen losrennt, Achim Achilles ist Deutschlands bekanntes- Westerwald. Ich bin ja nicht so der Fami- ter und mittelmäßigster Freizeitläufer. Der der ist gar kein richtiger Läufer. Knie ist lientyp, seit Mona mir ihren Messi auf den End-Vierziger lebt verheiratet mit einer ver- kein Handicap, sondern Bedingung.“ Aber Hals gehetzt hat. Wahrscheinlich ist diese ständnisvollen Frau in Berlin, läuft aber überall, Mona trat mir auf den Fuß. Daher sagte ich Anna eine alleinstehende Drahtbürste, die wo es wehtut. Motto des Wunderathleten und nur: „Liebe Anna, ein starker Fuß hat sich uns nur besuchen kommt, um unseren Spiegel-Online-Kolumnisten: „Qualität kommt noch jeden Schuh passend gelaufen.“ Sie ungesunden Lebensstil zu kritisieren. Ich von Qual.“ Dabei ist es dem Vater eines lauf- sah mich an, aber nicht ganz so bewun- werde Sie aus einer dichten Zigarrenwolke faulen Jungen egal, dass er trotz intensiven dernd, wie ich mir das erhofft hatte. Dem- begrüßen. Trainings kaum von der Stelle kommt. Für ihn nächst zeige ich ihr den Grunewald. Wollen „Anna wohnt jetzt in Berlin“, sagte ist der Weg das Ziel. doch mal sehen, wie belastbar unsere Fa- Seine Lieblingsfeinde Mona, „sie möchte sich mit ihrem Onkel milienbande sind. auf dem Weg zum Ziel und ihrer Tante vernetzen. Und weil sie sind Walker und ande- joggen will, braucht sie deine Tipps.“ Aha. re Pseudosportler. Früher hätte man sich einfach so getrof- Annas Abenteuer auch auf Facebook: fen. Aber diese jungen Leute müssen ja http://www.facebook.com/pages/Anna- immer gleich was mit Internet machen. Und www.achim-achilles.de Achilles/610870488951191?fref=ts

Achim Achilles: „Keine Gnade für die Wade – Neues vom Wunderläufer“ Heyne-Verlag, 8,99 Euro 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 17

Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 27 08.01.2014 16:49:24 Wettkampf- und Spitzensport

Ausgewählte Highlights im Sportjahr 2014 Januar bis April

Januar Skispringen: Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen (1. Januar), Innsbruck (4. Januar) und Bischofshofen (6. Januar) Eisschnelllauf: EM in Hamar/Norwegen (11. bis 12. Januar) Sprint-WM in Nagano (11. bis 12. Januar) Handball: EM der Männer in Dänemark (12. bis 26. Januar) Eiskunstlauf: EM in Budapest (13. bis 19. Januar) Shorttrack: EM in Dresden (16. bis 18. Januar) Radsport: Bahnrad-Weltcup-Finale in Guadalajara/Mexiko (17. bis 19. Januar) Bobsport: EM in Königssee/Deutschland, zugleich Weltcup-Finale (21. bis 26. Januar) Skeleton: EM in Königssee/Deutschland, zugleich Weltcup-Finale (21. bis 26. Januar) Rennrodeln: EM in Sigulda/Lettland, zugleich Weltcupfinale (25. bis 26. Januar)

Februar XXII. Olympische Winterspiele in Sotschi (7. bis 23. Februar) Radsport: Bahnrad-WM in Cali/Kolumbien (26. Februar bis 2. März) Biathlon: Junioren-WM in City Presque Isle/USA (26. Februar bis 7. März) Sportschießen: EM in Gewehr, Pistole und laufende Scheibe in Moskau (26. Februar bis 6. März)

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Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 30 08.01.2014 16:50:11 Wettkampf- und Spitzensport

März XI. Winter-Paralympics in Sotschi (7. bis 16. März) Leichtathletik: Hallen-WM in Sopot/Polen (7. bis 9. März) Snowboard: Weltcupfinale in La Molina/Spanien (7. bis 9. März) Ski Alpin: Weltcup-Finale in Lenzerheide/Schweiz (12. bis 16. März) Eisschnelllauf: Junioren-WM in Bjugn/Norwegen (7. bis 9. März) Weltcup-Finale in Heerenveen/Niederlande (14. bis 16. März) WM in Heerenveen/Niederlande (22. bis 23. März) Shorttrack: WM in Montreal (14. bis 16. März) Skispringen: Skiflug-WM in Harrachov (14. bis 16. März) Continentalcup-Finale der Damen in Ruhpolding/Deutschland (15. bis 16. März) Continentalcup-Finale der Männer in Nischni Tagil/Russland (15. bis 16. März) Weltcup-Finale in Planica/Slowenien (21. bis 23. März) Skilanglauf: Weltcup-Finale in Falun/Schweden (14. bis 16. März) Nordische Kombination: Weltcup-Finale in Falun/Schweden (15. bis 16. März) Biathlon: Weltcup-Finale in Oslo (20. bis 23. März) Freestyle-Ski: Weltcup-Finale in La Plagne/Frankreich (21. bis 23. März) Eiskunstlauf: WM in Saitama/Japan (24. bis 30. März) Taekwondo: EM in Davos/Schweiz (29. bis 30. März)

April Ringen: EM in Vantaa/Finnland (1. bis 6. April) Badminton: EM in Kasan/Russland (23. bis 27. April) Kanuslalom: Junioren- & U23-WM in Penrith/Australen (23. bis 27. April) Judo: EM in Montpellier (24. bis 27. April) Tischtennis: Team-WM in Tokio (28. April bis 5. Mai) Foto: Sascha Krotow

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Medaillenflut am Dnepr XIV. Europäische Polizeimeisterschaften im Schwimmen vom 11. bis 13. September 2013 in Dnepropetrowsk (Ukraine)

Das deutsche Aufgebot vor dem Abflug in die Ukraine

itte September war Dneprope­ der Ukraine und Frankreich an den Start trowsk in der Ukraine Schauplatz und konnte erste Erfolge einfahren. Bei Mder 14. Europäischen Polizeimei­ den Frauen siegte in der Gesamtwertung sterschaften im Schwimmen. Mit einem Annika Mehlhorn vor Anke Palm, bei den farbenfrohen und abwechslungsreichen Männern verfehlte Denés Schröder nur Programm wurden alle 14 teilnehmenden knapp das goldene Metall, freute sich aber Nationen in der Schwimmhalle des Sport­ mit Oliver Wenzel über Silber und Bron­ komplexes METEOR durch den Innen­ ze. Somit war mit der Siegerehrung auch staatssekretär der Ukraine begrüßt. dem Einspruch der deutschen Mannschaft Als zahlenmäßig stärkstes Team sollte beim Wettkampfbericht stattgeben worden, die deutsche Polizeiauswahl eine gewich­ welches vorher den Bronzemedaillenge­ tige Rolle bei der Medaillenvergabe spielen. winner noch disqualifiziert hatte. Exzellent vorbereitet und zusätzlich ausge­ Die in die Mannschaftswertung ein­ stattet mit „Arbeitskampfmitteln“ der GdP fließende Staffel konnten die beiden deut­ ging das deutsche Auswahlteam in die Eu­ schen Teams ebenfalls gewinnen. Dabei ropäischen Meisterschaften. schwamm Tobias Hollaus mit den beiden Medaillengewinnern bei den Männern ei­ Erster Wettkampftag nen ungefährdeten Sieg heraus. Richtig Am ersten Wettkampftag standen die Ret­ spannend war es bei den Frauen. Neben tungsmehrkämpfer im Mittelpunkt. Das den zuvor geehrten Damen ging Stephanie deutsche Team ging neben den zum Fa­ Kasperski mit an den Start und übergab an voritenkreis zählenden Schwimmern aus Willkommen im Sportkomplex METEOR! zweiter Stelle liegend. Erst auf den letzten

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fünf der in Summe 150 m konnte Anke Palm ihre Konkurrentin stellen und schlug kaum sichtbar als Erste an der elektro­ nischen Zeitnahme an. Mit ebenfalls sehr guten Leistungen waren Britta Winkler (trotz vorheriger Dis­ qualifikation) und Matthias Faber im ukrai­ nischen Wasser unterwegs und trugen so zum Gesamterfolg bei.

Zweiter Wettkampftag Nachdem am ersten Tag die deutsche Po­ lizeiauswahl im Rettungsmehrkampf neben sehr guten Einzelergebnissen auch die jeweilige Mannschaftswertung gewonnen hatte, folgten am 12. September 2013 die ersten Entscheidungen im Schwimmen. Strahlende Gesichter schon am ersten Wettkampftag: Gemeinsam mit Trainer Jörg Neumüller Es galt, in zwölf Disziplinen die best­ (mitte) freuen sich Denes Schröder (links) über Silber und Oliver Wenzel über Bronze in der möglichen Platzierungen zu erreichen und Gesamteinzelwertung im Rettungsmehrkampf. so im Kampf um die Spitze in der Gesamt­ mannschaftswertung beste Grundlagen zu Konkurrenten auf der Nebenbahn gleich vier bronzenen Medaillen waren unsere legen. Dementsprechend motiviert konnten und erkämpfte leidenschaftlich die erste Schwimmer äußerst erfolgreich. So er­ mit einer Ausnahme alle Schwimmerinnen Einzelgoldmedaille an diesem Tag für das schwamm sich Christoph Fildebrandt über und Schwimmer die am Nachmittag ausge­ deutsche Team. 100 m Freistil den Titel, Marco di Carli tragenen Finals erreichen und in den Kampf In den anschließenden Staffelentschei­ belegte genau wie Jaana Ehmcke über um das begehrte Edelmetall eingreifen. dungen über 4 x 100 m Freistil konnte die die gleiche Strecke den dritten Platz. Über In zwei furiosen Rennen errangen über deutsche Auswahl überzeugend die Siege die gleiche Länge im Rückenschwimmen 50 m Freistil Anke Palm Bronze und Chris­ einschwimmen und freute sich insgesamt konnte Felix Wolf seiner Favoritenstellung toph Fildebrandt Silber. Die gleiche Vertei­ über 16mal Edelmetall an diesem Tag. genauso wie Jenny Mensing gerecht wer­ lung gelang dem deutschen Team bei den den, beide schlugen als Erste an der Zeit­ 100 m Brust: Platz drei für Annika Mehlhorn Dritter Wettkampftag tafel an. Marco di Carli komplettierte seine und Platz zwei für Johannes Neumann. Auch am 13. September, dem dritten und Medaillensammlung mit dem zweiten Platz Gleich jeweils zweimal Edelmetall letzten Tag der Polizeischwimmeuropamei­ in diesem Rennen. fischten die Schmetterlingsschwimmer aus sterschaften in Dnepropetrowsk, konnte Ganze vier Medaillen fischten sich die dem Becken. So belegte Jaana Ehmcke vor sich die deutsche Auswahl erfolgreich Schmetterlingschwimmer aus dem Be­ Franziska Skrubel den zweiten Platz über präsentieren und neben einer Vielzahl von cken. Jeweils Platz zwei und drei erreich­ die 100 m-Distanz, bei den Männern freute Medaillen auch viele Sympathiepunkte bei ten Oliver Wenzel und Johannes Dietrich sich Michel Ziemann mit Johannes Dietrich den Zuschauern und dem Veranstalter ein­ bei den Männern sowie Anke Palm und ebenfalls über die Plätze zwei und drei. sammeln. Franziska Skrubel über die 50 m auf der Die leider erkrankte Fenja Enders sah Bei den Entscheidungen kam es wie Kurzdistanz. Noch erfolgreicher waren die mit den gut 350 ukrainischen Polizeischü­ am Vortag zu einem Duell zwischen den Langstreckler über 400 m Freistil. Jaana lern und leider wenigen zivilen Zuschauern ukrainischen und den deutschen Startern. Ehmcke und Michel Ziemann können sich über ihre Schwimmstrecke – die 50 m Rü­ Mit sechs goldenen, sechs silbernen und nach ihren Rennen Polizeieuropameister cken – Jenny Mensing als Zweite anschla­ nennen. Manuel „Blacky“ Schwarz sicherte gen. Bei den Männern konnten Marco di sich in einem starken Schlussspurt Silber. Carli und Felix Wolf bei der Siegerehrung Der Abschluss der Meisterschaften war auf dem linken und rechten Platz des Po­ den Lagenstaffeln über 4 x 100 m und der destes ihre Silber- bzw. Bronzemedaille in Mixed-Staffel über 4 x 50 m Freistil vorbe­ Empfang nehmen. halten. Bei den Männern konnte sich die Vor den abschließenden Staffeln stan­ deutsche Auswahl durchsetzen, die Frauen den noch die 200 m Lagen auf dem Wett­ mussten sich lediglich der Ukraine ge­ kampfplan. Hier mussten die sehr guten schlagen geben. Um die Mannschaftswer­ deutschen Schwimmerinnen erneut der tung noch zu gewinnen, musste die letzte noch besseren ukrainischen Vertretung Entscheidung – die erstmals durchgeführte den Vortritt lassen und belegten mit Juliane Mixed-Staffel – gewonnen werden. Aus Reinhold und Annika Mehlhorn die Plät­ deutscher Sicht gelang dies leider nicht. ze zwei und drei. Das bei aller Spannung Die Ukraine gewann das letzte Rennen und und stetig vorhandener Gänsehaut beste belegte somit genau so wie in der Gesamt­ Rennen lieferte an diesem Abend Michel wertung den ersten Platz vor der deutschen Ziemann ab. Ebenfalls über 200 m Lagen Mannschaft. Insgesamt gewann die deut­ zog er mit einer Körperlänge Rückstand Stolze Medaillengewinnerin in der Ukraine: sche Mannschaft 12 Goldmedaillen, 15 zehn Meter vor dem Anschlag mit seinem Juliane Reinhold Silber- und 11 Bronzemedaillen.

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Außergewöhnlich positiv nahmen die Zuschauer nach dem Ende der Wettkämpfe den Blumengruß der deutschen Medaillen­ gewinner auf, die ihre gewonnenen Sträuße den anwesenden Polizeischülern zuwarfen. Das abgebildete Banner der deutschen Mannschaft wird sich ebenso wie die von der GdP finanzierte „Fanklatsche“ in dem ukrainischen Museum für Polizeigeschichte wiederfinden.

Über 100 m Freistil der Männer siegte Christoph Fildebrandt (mitte), Marco di Carli sicherte sich Bronze.

Zu nennen sind hier die Entschei­ Jan König von der Bundespolizei, der wie dungsträger vom BVA, die den monetären immer der Geschäftsstelle des DPSK zur Jaana Ehmcke sichert sich den Titel über Rahmen z. B. dieser Reise sicherstellen. Seite stand und den organisatorischen 400 m Freistil. Gemeint sind aber auch die Sachbear­ Aufwand der Meisterschaften durch seine beiter in den Ministerien, die den nicht Arbeit begrenzen konnte. Dank an alle Helfer und Unterstützer geringen Verwaltungsaufwand hinsicht­ Nicht zuletzt gilt dieser Dank natürlich Das DPSK möchte sich auch an dieser lich Entsendungen, Freistellungen, Rei­ auch allen Kolleginnen und Kollegen, die Stelle ausdrücklich bei den sogenannten seabrechnungen etc. bewältigen und den die dienstlichen Fehlzeiten der Auswahl­ „stillen Helden“ aus der zweiten, dritten Aktiven auf dieser Ebene den Rücken sportler auf den verschiedenen Dienststel­ Reihe für ihren Einsatz und die gewährlei­ freihalten. Die Ausrichter des Deutschen len ausgeglichen haben und eben auch so stete Unterstützung bedanken. Damit sind Polizeicups im Juni 2013 und die Bereit­ Teil des Mannschafterfolges der deutschen Kollegen gemeint, die die Teilnahme einer schaftspolizeiabteilung in Eichstätt mit der Polizei sind. deutschen Polizeimannschaft an einer Eu­ Umsetzung des Vorbereitungslagers An­ Auch die aktiv mit der Mannschaft ar­ ropäischen Polizeimeisterschaft erst er­ fang September 2013 reihen sich ebenso beitenden Trainern, Herrn Jörg Neumüller möglichen. in die Liste der Unterstützer ein wie Herr aus Bayern und Herrn Kai Ditzel aus Bre­ men ist ein überaus hohes Engagement zu bescheinigen und so haben sie gleichfalls ihren Anteil am Medaillenregen der deut­ schen Mannschaft. Der nicht nur in Dnipro­ petrowsk unter Dauerbelastung stehende Sportbetreuer aus Bayern, Herr Armin Hofberger muss aufgrund seiner intensiven physiotherapeutischen Betreuung des deutschen Teams ebenfalls ausdrücklich genannt und hervorgehoben werden. Insgesamt belegte die deutsche Mann­ schaft hinter den Gastgebern den zweiten Platz in der Nationenwertung. Zu diesem äußerst erfolgreichen Abschneiden trugen in erster Linie natürlich die Athleten bei, die in spannenden Wettkämpfen in der noch jungen Schwimmsaison an ihre Grenzen gingen und auch außerhalb des Beckens durch ihr Auftreten Sympathiepunkte bei den Zuschauern und Veranstaltern sammelten. Für diesen Einsatz bedankt sich das DPSK bei allen Schwimmerin­ nen und Schwimmern ausdrücklich und Die Bereitschaftspolizei Eichstätt bot im Vorfeld der Meisterschaften optimale Bedingunen, um sich auf die Wettkämpfe vorbereiten zu können: Stefan Kronenberg (links), Hauptsportwart wünscht weiterhin viel Erfolg und Spaß im DPSK, und Delegationsleiter Jörg Müller (rechts) bedanken sich bei Volker Brand, stellvertre­ sportlichen, aber auch im beruflichen und tender Abteilungsleiter der Bereitschaftspolizei Eichstätt. persönlichen Bereich.

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Bronzemedaille für deutsche Polizeiauswahl der Frauen II. Europäische Polizeimeisterschaft im Volleyball der Frauen vom 14. bis 21. Oktober 2013 in Prag

Bronze für die deutschen Mädels nach einem packenden Turnier – aus den Händen von USPE-Präsident Luc Smeyers.

achdem die DPM im Volleyball der Auftakt geglückt: 3:0 gegen Österreich „weißes Ballett“ aufgelaufene deutsche Damen im nordrhein-westfälischen Der Start in die kontinentalen Titelkämpfe Mannschaft bewies Moral und kämpfte NSelm und die darauf folgende No- gestaltete sich erfolgreich: Gegen unsere sich Punkt für Punkt wieder heran: Sechs minierung des deutschen Damenteams Nachbarinnen aus Österreich gab es am Satzbälle wurden pariert und der Auftakt- durch Bundesfachwart Olaf Becker der ersten Spieltag zum Auftakt ein klares satz noch mit 27:25 gewonnen! Vergangenheit angehörten, wurde es für 3:0. Mannschaftlich geschlossen war das Mit dem psychologischen Vorteil, den unsere Auswahl Zeit in die intensive Pha- deutsche Team in allen Bereichen dem ersten Satz gedreht zu haben, began- se der Vorbereitung einzutauchen. Aus Gegner aus der Alpenrepublik überlegen nen unsere Damen souverän den zweiten diesem Grund rief der Bundesfachwart die und manifestierte damit seine Medail- Durchgang und gingen deutlich mit 8:3 in besten Spielerinnen aus den Ländern und lenambitionen als Titelverteidiger gegen- Führung. Allerdings bauten sie mit individu- des Bundes zu zwei Vorbereitungslehr- über der europäischen Gegnerschaft. ellen Nachlässigkeiten den Gegner wieder gängen. Erfolgte im ersten Lehrgang in auf und hatten dieses Mal selbst mit 25:27 Hannover noch recht viel Grundlagentrai- Krimi gegen die Niederlande das Nachsehen. ning, so wurde im zweiten Vorbereitungs- Nach der souveränen Vorstellung unserer Überlegen konnte die deutsche Poli- lehrgang in Blumberg der Schwerpunkt deutschen Polizeiauswahl beim Sieg ge- zeiauswahl den dritten Satz gestalten, ging auf Taktik und Feinabstimmung der deut- gen Österreich galt es im zweiten Spiel der wiederum frühzeitig mit 8:3 in Front und schen Mannschaft gelegt. EPM, den Grundstein für den Einzug in die verteidigte diesen Vorsprung bis zum 25:20 Gut gerüstet – allerdings mit dem Wer- Vorschlussrunde zu legen. Dazu musste das und der damit verbundenen 2:1-Führung mutstropfen mit Kim Behrens aus NRW Team aus dem benachbarten Königreich nach Sätzen. und Jennifer Eckhardt vom Bund zwei geschlagen werden, das nach der Niederla- Aber die Niederländerinnen gaben sich arrivierte Spielerinnen verletzungsbedingt ge gegen die Tschechische Republik schon noch nicht geschlagen: Sie wehrten sich ersetzen zu müssen – reiste das deutsche in Zugzwang geraten war. agressiv gegen die drohende Niederlage und Team am 14. Oktober in die tschechische Schnell machten die Niederländerinnen bestimmten zunächst Durchgang Nummer Hauptstadt. Dort galt es in der Vorrunden- ihre Ambitionen deutlich und dominerten vier. Beim Stand von 4:8 und 9:16 sah sich gruppe 1 mit den Mannschaften aus Ös- den ersten Satz – beim Stand von 24:19 Bundesfachwart Olaf Becker gezwungen, terreich, Holland und Tschechien um die schien der sprichwörtliche Käse auch be- mit je einer Auszeit die flüssigen Aktionen begehrten Semifinalplätze zu ringen. reits gegessen. Doch die dieses Mal als des Kontrahenten zu unterbrechen und das

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recht nervös. Mit zunehmender Spieldauer fanden die Tschechinnen jedoch zu ihrer Stärke aus den ersten beiden Turnierspie- len (jeweils 3:0 gegen die Niederlande und Österreich) zurück, während im Gegensatz dazu die deutsche Polizeiauswahl als ein Schatten ihrer selbst agierte: Fast jede Angabe führte durch Annahmefehler zu direktem Punktgewinn für den Bronzeme- daillengewinner von 2009. Am Ende stand ein ernüchterndes 10:25 an der Anzeige- tafel der Sporthalle Aero in Odolena Voda. Auch den zweiten Durchgang begann Tschechien konzentriert und gab keine leichten Punkte ab. Das deutsche Team kämpfte aufopferungsvoll, scheiterte je- doch immer häufiger am hervorragend stehenden und auch körperlich deutlich überlegenen Block des Gegners. Auch die Unsicherheiten in der Abwehr konnten nicht abgestellt werden, sodass es wie im ersten Satz lediglich zu zehn gewonnenen Punkten reichte. Leider konnte auch in diesem Satz David dem übermächtigen Goliath keine Paroli bieten. Für den dritten Satz hatten sich die wie- der in weiß spielenden Deutschen Wieder- gutmachung vorgenommen – nach einem Gesa Kuna (links) und Romy Munz (Nummer 9) blocken einen österreichischen Angriff – zum engagierten Start gingen sie auch verdient Auftakt der EPM gab es ein souveränes 3:0 gegen die Alpenrepublik. mit 3:0 in Führung. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Match, in dem Deutsch- Spiel seiner Schützlinge umzustellen. Diese bekommen, droht dem Verlierer doch Mitfa- land bis zum 12:10 leichte Vorteile für sich Maßnahmen zahlten sich aus und brachten vorit Russland als Halbfinalgegner, das nach verbuchen konnte. Es gelang jedoch nicht, kurz vor Satzende den Ausgleich zum 23:23. der Slowakischen Republik auch Finnland den Widersacher vollends aus dem Spiel zu Was sich in den Minuten danach abspielte, mit 3:0 aus der Halle geschickt und Platz 1 nehmen. Stattdessen gingen die Hausher- war Dramatik pur: Satzball Deutschland in der Gruppe B fest im Blick hatte. rinnen mit 14:15 in Front. Eine beim Stand beim Stand von 24:23 – abgewehrt! Die Zu Beginn des ersten Satzes schien von 18:20 von Bundesfachwart Olaf Be- Niederlande gewinnen die nächsten­ beiden es ein Duell auf Augenhöhe zu werden. cker beantragte Auszeit sollte die letzten Ballwechsel zum 24:25 und haben ihren er- Beide Mannschaften starteten allerdings Kräfte für die Wende und den Satzgewinn sten Satzball – abgewehrt! 26:25, Satzball Deutschland – abgewehrt! 26:27, Satzball Niederlande – abgewehrt! Auch wenn die deutschen Damen weitere drei Satzbälle benötigen, sie zeigten sich nervenstark und buchten mit dem Punkt zum 31:29 nicht nur das Match, sondern auch das Semifinale! Bundesfachwart Olaf Becker nach dem Spiel sichtlich erleichtert: „Unser Team hat heute über den Kampf zum Spiel gefunden, wenn auch denkbar knapp mit 3:1 gegen starke Niederländerinnen gewonnen. Aber den Halbfinaleinzug haben wir uns verdient!“

Gegen die Gastgeber um den Gruppensieg Am dritten und letzten Gruppenspieltag kam es zum Abschluss nun zum großen Duell gegen den bestens vorbereiteten Gastgeber, der seinerseits mit einem 3:0 über Österreich das Ticket für die nächste Runde bereits in der Tasche hatte. Dennoch Das Foto spiegelt wider, wie eng es gegen die Niederlande zuging: Mit vereinten Kräften stellen hatte die Partie entscheidenden Charakter sich Romy Munz, Gesa Kuna und Katharina Mühlfeld (in weiß von links) der Konkurrenz entgegen.

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den ersten Satz ungefährdet mit 25:16. Finnland versuchte gegenzuhalten und er- höhte den Druck in Durchgang zwei und ließ es lange Zeit nicht zu, dass ihr Kontra- hent sich deutlich absetzen konnte. Trotz der Gegenwehr blieben die Deutschen cool und behaupteten die Führung bis zum Satzgewinn mit 25:19. Man spürte nun re- gelrecht, welcher Druck von den wieder in weiß spielenden Mädels nach den letzten beiden, nicht zu ihrer Zufriedenheit verlau- fenen Partien gewichen war – endlich war die Spielfreude ins deutsche Team zurück- gekehrt! Wie im Rausch spielten sie im letzten Satz die Nordlichter an die Wand und setzten sich klar mit 25:13 durch.

Gold bleibt in Tschechien Im Endspiel standen sich anschließend die beiden einzigen Mannschaften gegenüber, Opfer der eigenen Nervosität: Russland lässt dem deutschen Team im Halbfinale keine Luft, hier die im gesamten Turnierverlauf noch kei- verpassen Nadine Gerbert (Nummer 2) und Pamela Blazek (Nummer 6). nen einzigen Satz abgeben mussten und bereits vom ersten Tag an als die beiden mobilisieren. Das Vorhaben misslang: Das 19 gewonnenen Punkten. Auch den Start Favoriten genannt wurden: Gastgeber 21:25 besiegelte die erste Niederlage der in den dritten Durchgang gestalteten unse- Tschechien und Russland. Letztlich ero- deutschen Equipe im Verlauf der Meister- re Damen ausgeglichen, brachten sich aber berten die Tschechinnen, 2009 noch selbst schaft. Kapitänin Nadine Gerbert resü- mit individuellen Fehlern – insbesondere im mit Bronze geehrt, den Thron und revan- mierte nach dem Spiel: „Leider haben wir in Abwehrverhalten – um den verdienten Lohn chierten sich mit dem 3:0 (25:16, 25:8, den ersten beiden Sätzen nicht zu unserem ihrer Arbeit und mussten auch den dritten 25:13) überraschend deutlich für die vor Spiel gefunden, haben aber im dritten Satz Satz mit 25:16 an die Russinnen abgeben. vier Jahren erlittene Halbfinal-Niederlage. mit gutem Aufschlagspiel gezeigt, dass wir Der wahre Co-Trainer Uwe Lessmann zum Den Russinnen blieb wiederholt nur Silber. einem derart körperlich überlegenen Geg- Spiel seiner Mannschaft: „Unsere Mädels Im Rahmen der Siegerehrung wurde ner wie der Spitzenmannschaft aus Tsche- haben heute eine starke kämpferische Gesa Kuna von der niedersächsischen Poli- chien durchaus Paroli bieten können. Der Leistung gezeigt, haben im Angriffsspiel zei mit dem Titel der besten Mittelblockerin letzte Satz hat unserer Mannschaft in Vor- gut kombiniert, konnten aber ihre Anspan- des Turniers ausgezeichnet, bevor das deut- bereitung auf den Halbfinalkracher gegen nung im gesamten Spiel nicht ablegen. Die sche Team aus den Händen von Luc Sme- Russland sicher gut getan.“ starken Russinnen waren heute durchaus yers, Präsident der USPE, die verdienten schlagbar. Leider haben wir diese Chance Bronzemedaillen umgehängt bekam. Chancenlos gegen Russland nicht beim Schopfe packen können.“ Nach der deutlichen Vorrundenniederlage gegen die Auswahl Tschechiens, galt es für Bronze als Lohn für starke Trotzreaktion unsere Damen schnell für das Halbfinale Der Finaltag der EPM im Volleyball der gegen Mitfavoriten Russland den Kopf frei Frauen begann traditionsgemäß mit den zu bekommen. Nach leicht verschlafenem Platzierungsspielen der Teams, welche Start ins Match kamen unsere Damen lang- nicht den Sprung ins Halbfinale geschafft sam in Schwung und glichen zum 7:7 aus. hatten und ihre Endplatzierung über eine Um den in der Folge stärker werdenden Trostrunde ausspielten. Im ersten Spiel Russinnen den Rhythmus zu nehmen, des Tages sicherte sich die Mannschaft nahm Bundesfachwart Olaf Becker beim aus Frankreich mit einem knappen 3:2 Stand von 8:7 und 11:7 für den Gegner Rang 7 gegen die Slowakische Republik. jeweils eine Auszeit. Dennoch ging trotz Im Match um Platz 5 behielten die Hollän- großer kämpferischer Leistung – nicht zu- derinnen gegen das Team aus Österreich letzt auch durch zahlreiche ungezwungene mit 3:1 die Oberhand. Annahmefehler – der erste Satz mit 25:19 Durchgängig konzentriert gingen die- verloren. ses Mal unsere Mädels um Kaptitänin Leider konnten die deutschen Damen Nadine Gerbert zu Werke und zeigten auch im zweiten Durchgang ihre Nervosität den Finninnen deutlich ihre Absicht, die nicht ablegen: Nach einem wiederum zu- Bronzemedaillen in die eigenen Koffer versichtlich stimmenden Beginn, erkämpf- packen zu wollen. Von Anfang an be- ten sich die Russinnen erneut einen Vorteil, herrschten sie die Szene, minimierten im den sie auch bis zum Ende nicht mehr aus Vergleich zu ihren beiden vergangenen Beste Mittelblockerin des Turniers: Gesa der Hand gaben: Erneut reichte es nur zu Spielen ihre Fehlerquote und gewannen Kuna (Polizei Niedersachsen).

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Bundespolizei räumt ab: Erfolgreichstes Aufgebot bei den 34. Deutsche Polizeimeisterschaften der Leichtathleten in Lübeck

Die Leichtathleten fanden im Lübecker Buniamshof, dem größten Leichtathletik-Stadion Schleswig-Holsteins, optimale Wettkampfbedingungen vor.

m 4. und 5. September rief die Bun- Zuschauer fassenden Buniamshof, eröff- dass die Polizeiauswahl des Bundes mit 14 despolizeiakademie in Lübeck zu den nete. Den größten Applaus heimste jedoch Gold-, 6 Silber- und zwei Bronzemedaillen A34. Deutschen Polizeimeisterschaf- der frischgebackene Kugelstoß-Weltmeister mit großem Abstand erneut die erfolgreichs- ten der Leichtathleten. Rund 270 Athleten PMA David Storl für sein Grußwort ein, der te Mannschaft stellte. Aus dieser ist PMAin aller Polizeien aus Bund und Ländern kamen es sich überdies nicht nehmen ließ, am zwei- Cindy Roleder hervorzuheben, die sich fünf in den Nordosten Schleswig-Holsteins und ten Wettkampftag – wenngleich außer Kon- Meistertitel sichern konnte und somit zur er- suchten in 30 Einzel-, zwei Mehrkampf- und kurrenz – selbst aktiv zur Kugel zu greifen. folgreichsten Sportlerin der DPM avancierte. sechs Staffelwettbewerben ihre Besten. Neben den Sportlerinnen und Sportlern, Der offizielle Abschluss fand am Abend Nach einem Empfang im Rathaus der die ohne besondere Spitzensportförderung des 5. September im Drägerforum statt. Hansestadt, zu dem die Stadtpräsidentin ihren Sport auch unter den Belastungen Nach den Siegerehrungen in den Staffel- Gabriele Schopenhauer eine Delegation der des täglichen Polizeivollzugsdienstes ab- wettbewerben erklärte PD Jan Hohendorf Polizeien aus Bund und Ländern willkom- solvieren, waren auch eine Reihe von Ath- (Foto rechts) die Titelkämpfe offiziell für men hieß, begrüssten in einer feierlichen letinnen und Athleten der nationalen und beendet und bedankte sich im Namen des Auftaktveranstaltung der Vizepräsident des internationalen Spitzenklasse am Start, die DPSK und des Bundespolizeipräsidiums bei Bundespolizeipräsidiums Potsdam Dr. Franz durch ihr Mitwirken die Gewähr dafür bo- der Bundespolizeiakademie für die aus sei- Palm, der Präsident der Bundespolizeiaka- ten, dass sportlich zum Teil herausragende ner Sicht überaus gelungene Durchführung demie Bernd Brämer und der Erste stellver- Leistungen erzielt wurden, auch wenn die der 34. Deutschen Polizeimeisterschaften in tretende Stadtpräsident Klaus Puschaddel Leichathletiksaison unmittelbar vor ihrem der Leichathletik. Aktive, Gäste und Zuschauer, bevor PD Jan Abschluss steht. Seitens der Bundespolizei- Ein großes Lob sprachen auch alle Hohendorf, der Delegierte des DPSK, die sportschule Kienbaum waren insgesamt elf übrigen Beteiligten der Bundespolizeia- Titelkämpfe im grössten Leichtathletiksta- Spitzenathletinnen und -athleten am Start, kademie aus, die in jeglicher Hinsicht für dion Schleswig-Holsteins, dem gut 8 500 dass es schlussendlich nicht verwundert, hervorragende Bedingungen und einen

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reibungslosen Ablauf sorgte. Zum sehr po- sitiven Gesamtbild haben nicht zuletzt auch die eingesetzten Kampfrichter beigetragen, die in professioneller, ruhiger und fachlich fundierter Art und Weise die Wettkämpfe betreuten. Darüber hinaus sei auch die er- freulich intensive Berichterstattung durch Presse, Funk und Fernsehen erwähnt, die mit ihrer Arbeit eine wertvolle Unterstützung für den Wettkampfsport in der Polizei gelei- stet haben.

DPM als Gradmesser in der Vorberei- tungsphase zur EPM 2014 in Russland Auch Jörn Durst, Fachwart Leichtathletik im DPSK, war vom nationalen Kräftemessen angetan: „Ich habe die 34. Deutschen Polizeimei- sterschaften aufmerksam verfolgt und mir Der frischgebackene Kugelstoß-Weltmeister PMA David Storl wuchtete – außer Konkurrenz – die ein erstes Bild über den Leistungsstand Kugel in Lübeck auf 20,27 m. der Athletinnen und Athleten im Vorjahr der EPM einholen können. rinnen gezeigt, die bei einem guten Saison- breitete. Jede/r Einzelne hat mit größtem Im Resümee der beiden Wettkampftage verlauf im nächsten Jahr das EPM-Team Engagement für sein persönlich bestes Er- habe ich ansprechende Leistungen gese- verstärken können. gebnis alles gegeben, teilweise bis zur völ- hen, die in Vorbereitung auf die Europäische In den nächsten Wochen werde ich mich ligen Erschöpfung. Meisterschaft in Russland 2014 ausbaufä- mit dem erweiterten Kaderkreis für die EPM Als Dienststellenleiter kann ich ein- hig sind. in Russland befassen und diesen den Fach- schätzen, dass es diese Einstellungen un- Besonders freut es mich, dass auch ei- warten der Länder bekannt geben. Entspre- serer Kolleginnen und Kollegen sind, die po- nige junge Athletinnen und Athleten nach- chend dem Reglement im DPSK sind die lizeiliche Arbeit überhaupt derart erfolgreich wachsen, die mit beachtenswerten Leistun- Ergebnisse der DPM ein erster Gradmesser. bewältigen lassen. Hierfür, liebe Kolleginnen gen Aufmerksamkeit erweckten. Im Sprint-, Je nach der Terminlage der EPM werden die und Kollegen, meinen ganzen Respekt und Mittel und Langstreckenbereich der Männer Saisonergebnisse 2014 letztendlich über die herzlichen Dank! haben wir einige Sportler, die sich als mög- Qualifikation entscheiden. Ich wünsche allen, dass sie gesund und liche Kandidaten für die EPM präsentierten. Beachtlich waren allerdings nicht nur die mit gleichem Leistungswillen im nächsten In den technischen Disziplinen sieht es ähn- Leistungen von Spitzensportlern oder zumin- Jahr ihre Leidenschaft Sport weiterleben lich komfortabel aus, wenngleich man in der dest teilweise geförderten Sportlerinnen und können und freue mich auf den einen oder nächsten Saison beobachten muss, ob alle Sportlern. Es war für mich wirklich toll zu be- anderen im Team der EPM oder auch in zwei gesund bleiben und wie sich die Leistungs- obachten und zu erleben, wie sich die Stim- Jahren bei der DPM. Vielen Dank auch der kurven gestalten. Bei den Frauen war die mung während der Meisterschaft gestaltete Bundespolizei und insbesondere dem Team Leistungsdichte in der Spitze nicht in dem und wie der Sport seine häufig verkannte der Organisatoren und Kampfrichter, die Maße wie bei den Männern zu beobachten Wirkung auf Motivation, Leistungswillen und eine – nicht nur sportfachlich – erlebens- aber auch hier haben sich einige Sportle- Kameradschaft über die Veranstaltung aus- werte Meisterschaft bereiteten.“

PMAin Cindy Roleder (mitte) auf dem Weg zu ihrem Triumph über 100 m Hürden – einer ihrer insgesamt fünf Titel.

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Deutsche Polizeimeisterschaften als Highlight einer Sportlerkarriere Leichtathletin Jana Hartmann über die DPM aus Aktivensicht

achdem ich 1999 als 400 m-Läuferin mei- ne Ausbildung bei der Bundespolizei in der NSportfördergruppe begann, fanden meine ersten Deutschen Polizeimeisterschaften in der Leichtathletik 2001 in Erfurt statt. Dieser Wettkampf war für mich nicht nur erfolg- reich. Auch war ich von der Atmosphäre unter den Sportlern überaus begeistert. Ich habe in meinem Leben schon an zahlreichen Sportveranstaltungen teilgenommen, jedoch noch nie so einen tollen Mannschaftszusammenhalt erlebt. Nicht nur bei meiner Mannschaft, der Bundespolizei, auch bei den anderen Teams wurde wirklich jeder angefeuert. Bei den Laufdisziplinen standen die Mannschafts- mitglieder ­gar auf den äußeren Laufbahnen, um ihre Läufer und Läuferinnen noch näher und lautstärker anzufeuern. Das beflügelte den ein oder anderen Läufer zu einer neuen Bestzeit! Ich war fasziniert! Seitdem war für mich klar: Die Deutschen Po- lizeimeisterschaften sollten nicht mehr ohne mich stattfinden! Ab Erfurt habe ich an jeder Meister- schaft, die aller zwei Jahre stattfindet, teilgenom- men, und jede war ein Highlight für sich. Ob Fulda, Rostock, Immenhausen, Königsbrunn, Hannover oder Lübeck – sie waren alle geil! Ich kann nicht einmal sagen, welche die Schönste war, denn je- der Ausrichter hatte versucht, den Sportlern und Sportlerinnen eine tolle Meis­terschaft zu bieten. Insgesamt erkämpfte ich mir bei meinen sieben Teilnahmen 18 Titel und drei Silbermedaillen. Ein- mal bekam ich auch eine Auszeichnung für die er- folgreichste Teilnehmerin der Meisterschaft. Beim Deutschen Leichtathletikverband feier­ te ich als 800 m-Läuferin meine größten Erfolge: mehrfache Deutsche Meisterin­ und zahlreiche Ein­sätze im Nationaltrikot, u. a. bei Europa- und Welt­meisterschaften. Durch die Förderung der Bun­despolizei kann ich nun auf eine erfolgreiche Lauf­bahn zurückblicken, welche ich nach 20 Jah- ren Leistungssport im Februar 2013 endgültig beendete. Die diesjährige DPM in Lübeck war für mich aber noch einmal ein Grund die Spikes zu schnüren, da ich mich ohnehin in einer Abtrai- ningsphase befinde und die Meisterschaft von der Bundespolizei ausgetragen wurde. Ich konnte noch dreimal Gold gewinnen! Für mich wird es bestimmt nicht die letzte DPM gewesen sein, denn Sport wird weiter mein Leben bestimmen – nicht nur der Gesundheit zu liebe. Allerdings muss ich mich damit abfinden, dass ich frühere Erfolge wohl nicht mehr erreichen kann, Jana Hartmann auf der Bahn. Foto: Jonp denn jetzt ist die jüngere Generation dran.

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Jana Hartmann

• geboren 1981 in Dresden • 1999 bis 2012 Mitglied der Sportfördergruppe der Bundespolizei 2001 Deutsche Vizemeisterin über 4 x 400 m 2002 Deutsche Vizemeisterin über 4 x 400 m 2003 3. Platz Deutsche Meisterschaften über 4 x 400 m 2004 Deutsche Vizemeisterin über 4 x 400 m 2005 Deutsche Meisterin über 3 x 800 Meter 2006 6. Platz Hallen-Europacup (Schwedenstaffel), Deutsche Hallen-Vizemeisterin über 800 m 2007 Deutsche Hallen-Meisterin über 800 m, Teilnahme Hallen-Europameisterschaften (800 m) 2008 3. Platz Deutsche Hallen-Meisterschaften über 800 m, Deutsche Meisterin über 800 m 2009 WM-Teilnahme in Berlin über 800 m, Team-Europameisterin (6. Platz 800 m) 2010 Deutsche Hallen- und Freiluft-Meisterin über 800 m 2011 Deutsche Hallen- und Freiluft-Meisterin über 800 m, Deutsche Meisterin über 3 x 800 m, 8. Platz Hallen-Europameisterschaften über 800 m, Vize-Team-Europameisterin (6. Platz 800 m) 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 29

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Gelungene Integration in den Münchner Stadtmarathon 5. Deutsche Polizeimeisterschaften im Marathon am 13. Oktober 2013 in München

Der Marathon führte quer durchs Herz der bayrischen Metropole, hier auf der Ludwigstraße mit der Feldherrnhalle.

m Tag nach der Veranstaltung waren Etwa 19.000 Sportler machen beim Bereits zu Beginn des Rennens machte folgende Sätze in der Süddeutschen 28. Münchner Marathon mit, 7 857 laufen der Favorit Marcel Bräutigam (Polizei Thü- Azeitung zu lesen – bestbeschreibend die komplette Strecke. Der Startschuss für ringen) deutlich, dass er diesen Marathon das Stimmungsbild dieses wirklich toll orga- die 42-Kilometer-Läufer fällt am Sonntag- gewinnen wollte. Mit einem überlegen ge- nisierten Marathons: vormittag um 10 Uhr im Olympiapark – am führten Start-Ziel-Sieg sicherte er sich in „Es ist der Münchner Moment der Ende werden hier die Deutschen Meister neuer Bestzeit von 2:20:49 h den Titel des Momente. Die Überwältigung pur. Zahl- gekürt. Etwa 80 000 Zuschauer stehen am Deutschen Polizeimeisters reiche Läuferinnen und Läufer versinken Rande der Strecke und feuern die Teilneh- Dahinter entbrannte ein erbitterter emotionsgeschüttelt in einem Meer von mer mit Klatschen, Pfeifen und Johlen an“. Kampf um die Podiumsplätze. Waren es Freudentränen, wenn sie nach 42,195 Mit dabei waren 61 Polizisten und 32 bei 21,1 km noch sechs Läufer, die diese km zurückgelegter Strecke in den Mara- Polizistinnen aus allen Bundesländern sowie Halbmarathonmarke in Zeiten von 1:16 h thontunnel des Olympiastadions eintau- von der Bundespolizei, die in einer separa- bis 1:18 h passierten, so lichtete sich diese chen, dort von Disco-Nebel, Lichtorgeln ten Wertung den Titel des Deutschen Poli- Gruppe im Verlauf der Strecke zusehends. und bewegter Musik empfangen werden, zeimeisters bzw. der Meisterin küren. Bei Kilometer 30 konnten sich Moritz 70 Meter später in das Stadion einlaufen Bei Idealtemperaturen von 5 bis 15 ° C Lange (Polizei Hessen) und Robert Ruf und schließlich die Ziellinie überqueren. (Start/Ziel), nur wenig Wind und später so- (Polizei Bayern) leicht von ihren Verfolgern Für kein Geld der Welt ist dieses auf- gar wolkenlosem Himmel, wurden alle Ak- absetzen und erreichten in dieser Reihenfol- wühlende Seelenerlebnis zu erstehen! teure von Münchens Sportbürgermeister­ im ge als Zweit- bzw. Drittplatzierte das Ziel im Denn es ist hart erarbeitet – zahllose Trai- Olympiagelände auf die exakt vermessene Münchner Olympiastadion. ningskilometer zuerst und dann der Mara- Strecke durch die Innenstadt Münchens Der anschließende O-Ton des Siegers: thon selbst. Jeder, der an diesem Tag das geschickt, die sich begeistert vom Strecken- „Ein toller Lauf, tolle Bedingen, tolle Bestzeit Ziel erreichte, durfte sich als großer Sieger verlauf zeigten, der an allen Sehenswürdig- – ich bin einfach nur glücklich, den Titel ge- fühlen. keiten Münchens vorbeiführte. wonnen zu haben.“

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sich Sabine Schmitt noch deutlich von ihrer Verfolgerin absetzen und diesen Vorsprung bis ins Ziel halten. Mit der Zeit von 2:59:11 h hieß die Deut- sche Polizeimeisterin 2013 Sabine Schmitt aus Rheinland-Pfalz. Ca. drei Minuten spä- ter, in der Zeit von 3:02:19 h, erreichte die Zweitplatzierte Rike Westermann das Ziel. Den dritten Platz sicherte sich in einem gleichmäßig gelaufenen Tempo Nadine Fromm aus Baden-Württemberg. In der Mannschaftswertung der Frauen siegte das Team von Niedersachen mit den Läuferinnen Astrid Kleemann, Katharina Voigt und Eva-Carine Narloch in der Zeit von 9:46:50 h vor der Mannschaft aus Ba- yern (Brand, Appelt, Eber) in der Zeit von 9:49:55 h. Dritte wurden die Läuferinnen aus Nordrhein-Westfalen in der Zeit von Daumen hoch: Der Thüringer Marcel Bräuti- 9:54:02 h. gam siegte nicht nur bei den Polizisten, son- Abschließend ist festzuhalten, dass sich dern holte sich mit seiner Leistung auch Silber die Integration „unserer deutschen Poli- im Rahmen der Deutschen Meisterschaften. zei-Marathonmeisterschaft“ in bestehende Erschöpft im Ziel: Rike Westermann belohnt deutsche Meisterschaften bzw. das interna- Probleme in „seinen Lauf“ integriert hat. sich mit dem zweiten Platz. tional besetzte Marathonevent voll und ganz Abschließend möchte ich mich persön- bewährt hat. lich bei den Herren Johann Peter Holzner, Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass Unsere Polizeiläufer/innen sind in den Lothar Roser, PI Augsburgs und Paul Arndt, in der Gesamtwertung des Münchner Ma- jeweiligen Gesamtergebnislisten ganz vorne den Hauptorganisatoren dieser Meister- rathons und der offenen deutschen Mei- vertreten und brauchen daher den internati- schaft, bedanken. sterschaftswertung Marcel Bräutigam den onalen Vergleich nicht zu scheuen. Ohne ihren unermüdlichen und kompe- Deutschen Vizemeistertitel erreichte und Unser besonderer Dank gilt dem Aus- tenten Einsatz in der gesamten Vorbereitung ihm daher sogar der Sprung auf das Sieges­ richter dieser Deutschen Polizeimeister- und Durchführung dieser Meisterschaften podest gelang, wo er gesondert vom Deut- schaften, dem Freistaat Bayern, dem Ba- hätten nicht alle Teilnehmer so zufrieden die schen Leichtathletikverband geehrt wurde. yerischen Polizeisportkuratorium und dem Heimreise antreten können. Die Mannschaftswertung war in die- Polizeipräsidium München. Weiterhin gilt Also nochmals besten Dank für diese sem Jahr eine spannende Angelegenheit un­ser Dank dem Veranstaltungs-Chef des rundum gelungene Veranstaltung! der schnellen Läufer aus Hessen. In der München Marathons Gernot Weigl von der PHM Jörg Müller, Besetzung Moritz Lange, Lars Siegmund runabout München Marathon GmbH, der Bundesfachwart und Daniel Asare siegten sie mit nur knap- unsere Meisterschaften bestens und ohne für Cross- und Straßenlauf im DPSK pen drei Minuten Vorsprung vor dem Team aus Nordrhein-Westfalen mit Götz Kreisel, Thorben Kirchner und Roland Schmitz. Den dritten Platz belegten die Titelverteidiger aus Bayern. Genauso spannend gestaltete sich das Rennen der Frauen um den Titel Deutsche Polizeimeisterin. Vom Startschuss weg wollte sich die Titelverteidigerin und als Mitfavoritin gehan- delte Läuferin Rike Westermann aus Nord­ rhein-Westfalen von ihren Vorfolgerinnen absetzen. Sabine Schmitt (Rheinland-Pfalz) hielt jedoch dagegen und konnte ihrem Tempo folgen. Nach Kilometer 10 (41:29 min) hatten beide Läuferinnen bereits ei- nen komfortablen Vorsprung auf ihre di- rekten Verfolgerinnen, Nadine Fromm (Ba- den-Würrtemberg) und Rita Brand (Bayern) herausgelaufen. Bis Kilometer 30 (in 2:07 h) sollte sich Die drei Ersten der Frauenkonkurrenz unter sich: Siegerin Sabine Schmidt (Polizei Rheinland-Pfalz), an dieser Reihenfolge nichts ändern. Nach flankiert von der „silbernen“ Rike Westermann (Polizei Nordrhein-Westfalen, links) und Nadine Fromm einer kurzen Tempoverschärfung konnte aus Baden-Württemberg.

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Ju-Jutsuka küren zum zehnten Mal ihre deutschen Polizeimeister

Heike Raab (links), Staatssekretärin im Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur des Bundeslandes Rheinland-Pfalz, und Polizeidirektor Franz-Dieter Ankner (rechts), Sportbeauftragter der Polizei Rheinland-Pfalz, mit den in der Mannschaftswertung siegreichen Niedersachsen. Fotos: BPD RP, 12. BPH, Bedo

m 16. und 17. Oktober 2013 stand In der Klasse bis 62 kg bei den Männern te sich Schell gegen Frank Müller im Finale Mainz ganz im Fokus des Ju-Jutsu- konnte sich Michael Hötzel aus Sachsen durchsetzen. ASports. In der rheinland-pfälzischen überlegen den Meistertitel sichern. Hötzel Bei den Frauen wurde am ersten Wett- Landeshauptstadt wurden bei der Bereit- bezwang im Finale seinen Kontrahenten kampftag in der leichtesten Gewichtsklasse schaftspolizei im Stadtteil Hechtsheim die Ian Peters aus Hessen. Der 29-jährige Chri- (bis 55 kg) gekämpft. Hier setzte sich Anne 10. Deutschen Polizeimeisterschaften im stoph Garbrands aus Niedersachsen be- Dörner (Sachsen) gegen Christin Schön aus Ju-Jutsu im Auftrag des Deutschen Polizei- herrschte seine Gegner in der Gewichtsklas- Brandenburg durch. Aufgrund der besseren sportkuratoriums (DPSK) durchgeführt. se bis 69 kg. So gewann er gegen Johannes Punktezahl im direkten Vergleich gegen 13 Bundesländer und eine Mannschaft Aumüller, einem jungen 21-jährigen Bereit- Heike Wester (Nordrhein-Westfalen) hatte des Bundes/Bundeskriminalamtes hatten schaftspolzisten aus Bayern, überlegen den sich Schön für das Finale qualifiziert. Dort zu diesen Titelkämpfen gemeldet. 113 weib- Endkampf und stand zum wiederholten Male zeigten die beiden kampferfahrenen Ju-Jut- liche und männliche Ju-Jutsuka mit ihren auf dem obersten Podestplatz einer DPM im suka einen ausgeglichenen Kampf, den am Betreuern hatten sich auf den Weg nach Ju-Jutsu. Ende Anne Dörner mit 11:5 Punkten für sich Mainz gemacht, um sich auf der Matte un- Michael Höflich (Niedersachsen) be- entscheiden konnte. tereinander zu messen. siegte in der Finalbegegnung bis 77 kg Drei Gewichtsklassen bei den Frauen Rundherum waren die 10. Deutschen sein Gegenüber Pascal Moortz aus Bayern und zwei bei den Männern standen am Polizeimeisterschaften ein voller Erfolg. knapp mit 11:10 Punkten. Zwar hatte Moortz zweiten Wettkampftag auf dem Programm. Das Organisationsteam unter der Leitung immer wieder Möglichkeiten den Kampf für Bettina Scherrens aus Niedersachsen be- von PHK Jochen Borchert präsentierte den sich zu entscheiden, verlor aber durch teil- siegte im Finale bis 62 kg ihre Gegnerin Co- Teilnehmerinnen und Teilnehmern perfekte weise aussichtlose Bodenaktionen viel Zeit. rina Endele aus Baden-Württemberg. Durch Titelkämpfe mit kurzen Wegen. Aus Hessen kam der spätere Sieger Tho- Punktegewinne im Part 1 (Schlagtechniken) Am ersten Wettkampftag wurden die mas Schell. Dieser beherrschte in seinen vier verschaffte sich Bettina Scherrens einen Begegnungen in den Gewichtsklassen Kämpfen seine Gegner und war der heraus- deutlichen Vorsprung und gewann am Ende männlich bis 62 kg, bis 69 kg, bis 77 kg und ragende Kämpfer der Mittelgewichtsklasse mit 10:3 Punkten. Zu einem überlegenen bis 85 kg ausgetragen. bis 85 kg. Verdient mit 15:10 Punkten konn- Sieg mit 18:8 Punkten kam auch Veronika

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Fritz in der Klasse bis 70 kg. Hier stand sie in ihrem letzten Kampf Leena-Navina Behrla aus Bayern gegenüber. Fritz erzielte – ge- nauso wie im vorherigen Finale Scherrens – in Part 1 sehr viele zählbare Treffer, die Behrla mit ihren Punkten in Part 3 (Boden- techniken) nicht mehr ausgleichen konnte. In der Klasse über 70 kg stand Claudia Kock- meyer (Hessen) mit Astrid Garmeier aus Bayern die Titelverteidigerin von 2011 ge- genüber. Nach ihrem überstandenen Kreuz- bandriss zeigte sich Garmeier in Kampflaune und beendete die Finalbegegnung bereits nach 1:40 Minuten zu ihren Gunsten. Bei den Männern bis 94 kg hatten sich Nico Patschke – Sieger der Hamburg Open – aus Sachsen-Anhalt und der ehe- malige Ju-Jutsu-Weltmeister von 2004 so- wie DPM-Sieger von 2009 und 2011 Uwe Steinmetz aus Berlin fürs Finale qualifiziert. Leider verletzte sich Nico Patschke bei einem Wurfansatz ohne Verschulden seines Gegners, sodass Uwe Steinmetz nach zwei Minuten zum Sieger erklärt wurde. Zuvor Siegerehrung Technik weiblich: Staatssekretärin Heike Raab (mitte) und Polizeidirektor gab es einen ausgeglichenen Kampf, bei Franz-Dieter Ankner mit der bayrischen Ju-Jutsuka Astrid Garmeier. dem Steinmetz mit 7:5 Punkten geführt hatte. Nach knappen vier Minuten war der Techniken aus vielen anderen Kampfsport- übernommen wurden, kann in vielen Fällen Finalkampf im Schwergewicht über 94 kg arten in sich vereint und weiterentwickelt, auf den Einsatz von Hilfsmitteln oder gar beendet. Mit Ippons in allen drei Parts be- so nah am Polizeidienst und den dafür ge- Waffen verzichtet werden. siegte Erik Höft aus Niedersachsen sein stalteten Rahmenbedingungen ist, wie kei- So konnte die Staatssekretärin im rhein- Gegenüber, Rado Mollenhauer aus Hessen. ne andere. Denn immer dann, wenn es gilt, land-pfälzischen Ministerium des Innern, für Der 26-jährige Höft hatte bereits 2011 bei polizeiliche Maßnahmen durchzusetzen und Sport und Infrastruktur Heike Raab mit Stolz der DPM in Ankum den 3. Platz in dieser Ge- dafür unmittelbaren Zwang anzuwenden, feststellen, dass es der Bereitschaftspolizei wichtsklasse belegt. kommt dem Grundsatz der Verhältnismäßig- Rheinland-Pfalz unter der Leitung des Di- Zwei Tage toller Wettkampfsport auf keit und dabei der Wahl des mildesten Mit- rektors der Bereitschaftspolizei Klaus Werz sehr hohem Niveau faszinierten auch die tels für die Rechtmäßigkeit der Maßnahme gelungen ist, diese sportliche Großveranstal- Nichtkenner dieser Sportart. erhebliche Bedeutung zu. Mit den erlernten tung erfolgreich durchzuführen. Die Wettkämpferinnen und Wettkämpfer und trainierten Techniken der „einfachen Bei ihrer Abschlussrede übermittelte stellten eindrucksvoll unter Beweis, dass ge- körperlichen Gewalt“, von denen viele Ele- sie den Dank und die Gratulation des rhein- rade diese Selbstverteidigungssportart, die mente in das polizeiliche Einsatztraining land-pfälzischen Ministers des Innern, für Sport und Infrastruktur Roger Lewentz an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Sie be- tonte die Wichtigkeit dieser besonders po- lizeirelevanten Sportart und zeigte sich auf- grund der gezeigten Leistungen sehr erfreut. Bei den abschließenden Ehrungen, wel- che sie gemeinsam mit dem Delegierten des DPSK und Sportbeauftragten der Polizei Rheinland-Pfalz Polizeidirektor Franz-Dieter Ankner vornahm, konnte sie der Mannschaft aus Niedersachsen den Teamtitel dieser 10. Deutschen Polizeimeisterschaften über- reichen. Weiterhin wurden Astrid Garmeier (Bayern) und Christoph Garbrands (Nie- dersachsen) mit den Technikerpreisen weib- lich und männlich ausgezeichnet.

Günther Neureuther, Fachwart Selbstverteidigung im DPSK; Jochen Borchert, Siegerehrung Technik männlich: Staatssekretärin Heike Raab (links) und Polizeidirektor Geschäftsstelle des Polizeisportbeauftragten Franz-Dieter Ankner (rechts) ehren Ju-Jutsuka Christoph Garbrands aus Niedersachsen. Rheinland-Pfalz

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Silbernes Lorbeerblatt für World Games-Goldstaffel

Strahlende Gesichter im Schloss Bellevue nach der Auszeichnung durch das Staatsoberhaupt: Laura Ernicke, Stephanie Kasperski, Bundespräsident Joachim Gauck, Anke Palm und Julia Schatz (v. l.) Foto: Sebastian Bolesch

aura Ernicke (DLRG Luckenwal- nommen. Nur bei besonderen Anlässen 28. Juli als 4 x 25 m-Rettungsstaffel an de), Stephanie Kasperski (Polizei überreicht der Bundespräsident persön- den Start gegangen und hatten mit neu- LHessen), Anke Palm (Polizei Sach- lich das Lorbeerblatt. em World Games-Rekord vor dem favori- sen-Anhalt) und Julia Schatz (Polizei Ber- An jenem Freitag war ein solcher be- sierten Quartett aus Belgien den ersten lin) erhielten am 25. Oktober 2013 im sonderer Anlass. Neben den vier Rettungs- Platz belegt. Die World Games sind die Schloss Bellevue in Berlin aus den Hän- schwimmerinnen waren weitere 84 Sport- Weltspiele der nichtolympischen Sportar- den von Bundespräsident Joachim Gauck lerinnen und Sportler aus ganz Deutschland ten, stehen unter der Schirmherrschaft jeweils das silberne Lorbeerblatt. in die Berliner Residenz des Bundespräsi- des IOC und wurden seit ihrer Erstaufla- Diese Auszeichnung stellt bekanntlich denten eingeladen. ge 1981 mit Cali erstmals in Südamerika die höchste sportliche Ehrung in Deutsch- Nach der Feierstunde zur Verleihung ausgetragen. Deutschland war mit Karls- land dar. Sie wird nur denjenigen Sportle- des silbernen Lorbeerblatts gab es ei- ruhe (1989) und Duisburg (2005) bereits rinnen und Sportlern zu Teil, die zum einen nen Empfang, bei dem auch persönliche zweimal Gastgeber. 2009 folgte Kaohsi- Höchstleistungen in ihrem Sport erbracht Gespräche mit dem Bundespräsidenten ung (Taiwan), 2017 finden die Spiele im haben und zum anderen durch diese Leis- möglich waren. Eine Schlossführung run- polnischen Wrocław statt. tungen auch eine vorbildliche menschliche dete schließlich diesen beeindruckenden Die Redaktion gratuliert den ausge- und charakterliche Haltung widerspiegeln. Tag ab. zeichneten Polizeisportlerinnen und wünscht In der Regel wird diese Ehrung von den Die vier Deutschen waren bei den IX. auch weiterhin das Ausbleiben von Verlet- jeweiligen Bundesinnenministern vorge- World Games 2013 in Cali (Kolumbien) am zungen sowie sportliche Erfolge.

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Polizisten bei Deutschen Meisterschaften im Sportschießen gut dabei

uf der Olympia-Schießanlage in Gar­ Auch in der Disziplin „Standartpisto- reichten Podestplätze, sowohl in der Einzel- ching-Hochbrück nahe München le“ wurde Christian Reitz Deutscher Mei- als auch in der Mannschaftswertung. Afan­den vom 23. August bis 2. Sep- ster, Aaron Sauter belegte hier „nur“ den Deutsche Meister dürfen sich nennen tember 2013 die Deutschen Meisterschaf- 19. Platz. Allerdings reichte dies wieder, Hubert Bichler (KK 3 x 20 Herren-Al- ten im Sportschießen statt. um mit der Mannschaft vom SV Kriftel den tersklasse) und Philipp Grimm (Freie Pistole). Um sich für die Deutsche Meisterschaft 1. Platz zu erringen. Deutsche Vizemeister wurden Hubert Bich- zu qualifizieren, mussten die Sportschützin/ Selbst in der Disziplin „Zentralfeuer- ler (KK Liegendkampf Herren-Altersklasse), der Sportschütze bei den jeweiligen Lan- pistole 30/38“ wiederholte sich die Ein- Andreas Geuther (Luftgewehr), Ralf Hehn desmeisterschaften oder einem höherwer- zel-Platzierung Reitz 1., Sauter 4. Platz. (Olympische Schnellfeuerpistole Junioren- tigeren Wettkampf ein bestimmtes Limit/ Diesmal reichte es in der Mannschaftswer- klasse A), Michael Janker (KK 3 x 40) und eine bestimmte Norm erreicht haben. tung allerdings „nur“ für den Vizemeistertitel. Nicolas Schallenberger (KK 3 x 20). Jeweils Von der Thüringer Polizei konnten acht Ein weiterer Deutscher Meistertitel für dritte Plätze in der Einzelwertung errangen Polizeibeamtinnen und -beamte ohne Spit- Christian Reitz in der Einzelwertung kom- Hubert Bichler (KK 100 m Herren-Al- zensportförderung das geforderte Limit plettierte das hessische Ergebnis, und zwar tersklasse sowie GK Liegendkampf) und über­treffen und somit an dieser Meister- mit der Luftpistole. Andreas Geuther (KK Liegendkampf). schaft teilnehmen. Den 2. Platz mit der Mannschaft (Priv. In fünf Disziplinen erreichten die Kol- Die herausragendsten Leistungen der SSG zu Dresden) in der Disziplin „Olym- legen aus dem südlichsten deutschen Polizeisportschützen erreichte Marco An- pische Schnellfeuerpistole“ errangen übri- Freistaat mit ihren Mannschaften Medail- germann-Günzel mit seinen Mannschafts- gens die beiden Angehörigen der Sportför- lenränge. So kamen Hubert Bichler und kameraden vom SV Geratal Elxleben 1957 dergruppe der sächsischen Polizei Philipp Hubert Schäffner in der Disziplin „KK Lie- in der Disziplin „Laufende Scheibe 50 m“. Im Wagenitz und Mathias Putzmann. Ersterer gendkampf Herren-Altersklasse“ mit der letzten Jahr noch Vizemeister, konnte die- erreichte in der entsprechenden Einzelwer- Kgl. priv. HSG München 1406 auf das ses Team 2013 den Deutschen Meistertitel tung Rang 8, letzterer Rang 11. Goldtreppchen und in der Disziplin „GK Lie- erringen. Die zweite Goldmedaille errang Abschließend wollen wir einen Blick auf gendkampf“ auf das Silbertreppchen. Mi- Marco Angermann-Günzel, ebenfalls mit das Abschneiden der Kollegen der baye- chael Janker und Nicolas Schallenberger der Mannschaft, in der Disziplin „Laufende rischen Polizei werfen. Diese rekrutierten erreichten mit der Mannschaft Donaugau Scheibe 50 m mix“. Hier verbesserte sich sich sowohl aus der Sportfördergruppe als Regensburg sowohl in der Disziplin „KK 3 sein Team vom gar vom 3. Platz des Vor- auch aus dem Einzeldienst bzw. der Bereit- x 20“ als auch in der Disziplin „KK 3 x 40“ jahres. schaftspolizei. Insgesamt waren elf Polizei- den Goldrang. Christian Huber wurde in der In der Disziplin „Olympische Schnellfeu- beamte in 18 verschiedenen Disziplinen am Disziplin „Freie Pistole Herren-Altersklas- erpistole“ belegte Torsten Berlet mit seiner Start. Aus Gründen der Übersichtlichkeit se“ mit der Mannschaft der SG 1354 Co- Mannschaft vom FV SSZ Suhl den 3. Platz beschränken wir uns folgend auf die er- burg Zweiter. und verteidigte somit das Vorjahresergebnis. Weitere fünf Sportler komplettierten mit hervorragenden 5. und 6. Plätzen in den Disziplinen „Freie Pistole“, „Olympische Schnellfeuerpistole“ und „Standardpistole“ im Einzel sowie in der Mannschaft die Er- gebnisse und unterstrichen wiederholt die guten Leistungen der thüringer Polizeis- portschützen. Auch hessische Polizeibeamte erzielten in Garching-Hochbrück sehr achtbare Er- folge. So fuhren die beiden Beamten Chri- stian Reitz und Aaron Sauter mit mehreren Medaillen, sowohl in der Einzel- als auch in der Mannschaftswertung nach Hause. In der Einzelwertung der Disziplin „KK Sport-Pistole“ wurde Christian Reitz Deut- scher Meister und Aaron Sauter Vierter. Zu- sammen belegten beide mit der Mannschaft (SV Kriftel) den 1. Platz. Sowohl in der Ein- zel- als auch in der Mannschaftswertung der Disziplin „Olympische Schnellfeuerpi- Mannschaft des SV Geratal Elxleben 1957 in der Disziplin „Laufende Scheibe 50 m“ (von links): Carsten stole“ wiederholten sich die o. g. Ergebnisse. Krauße, Marco Angermann-Günzel (Polizei Thüringen), Nils Poltermann.

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Goldader in der Kiesgrube 40. Kanurennsport-Weltmeisterschaften vom 27. August bis 1. September in Duisburg

om 27. August bis 1. September seinem „Vorgänger“ der Pekinger Festspiele Insgesamt sahen 17.500 Zuschauer 2013 stand für die Rennkanuten 2008 aus Ungarn. Lediglich der die 242 Rennen. Dazu kommen neben den Vmit den Weltmeisterschaften in Russe Ilja Schtokalow konnte den beiden zahllosen Mitfiebernden, die per Rundfunk Duisburg, das die Titelkämpfe nach 1979, bis ca. 200 m vor dem Ziel halbwegs Paroli und Fernsehen von über 200 Journalisten 1987, 1995 und 2007 zum fünften Mal an bieten, musste dann jedoch dem Tempo der aus 16 Ländern informiert wurden, allein der Wedau begrüßen konnte, der Saisonhö- Spitze Tribut zollen und fiel noch auf Rang 500.000 Nutzer des Livestreams im Internet. hepunkt an. Die deutschen Starter wussten 5 zurück. Den zweiten Titel des Tages mit ihren Heimvorteil zu nutzen und konnten Beteiligung von Polizeisportlern gewann am Ende der 44 Wettbewerbe mit acht der C4 der Männer über 1000 m, in dem WM-Titeln, sechs Silbermedaillen und zwei die Bundespolizisten Erik Rebstock, Peter dritten Plätzen als erfolgreichste Nation auf Kretschmer und gemeinsam mit die WM zurückblicken. Einmal mehr konn- auf dem letzten Streckenab- ten dabei die Polizeisportler der Bundespo- schnitt den bis dahin die Konkurrenz domi- lizei mit Erfolgsmeldungen glänzen. nierenden weißrussischen Vierer einfingen Bereits am ersten der beiden Finaltage und ihn im Ziel noch um fast 0,8 Sekunden sorgten sie mit vier Medaillen – darun- distanzieren konnten. ter zwei goldenen – für schwarz-rot-gol- Der zweite Finaltag der Titelkämpfe am denen Jubel an der Regattabahn: Auf der Niederrhein begann wie der erste endete: 1000 m-Strecke im Zweier-Kajak der Män- mit einer Goldmedaille! Sebastian Brendel ner ließ Bundespolizist Max Rendschmidt revanchierte sich auf der nichtolympischen mit seinem Partner Marcus Groß dank eines Langstrecke über 5000 m, erpaddelte sich leidenschaftlichen Endspurts die gesamte die erste Weltmeisterschaft seiner Karriere Konkurrenz hinter sich und verwies die und verwies Attila Vajda, dem er am Vortag Duos aus Weißrussland und Ungarn auf die noch unterlegen war, mit 6,285 Sekunden Auch 2013 in der Erfolgsspur: Bundespoli- Vorsprung auf Platz 2. Wie schon über die zist Sebastian Brendel 1000 m-Distanz fochten die beiden Kon- Fotos: Deutscher Kanu-Verband trahenten die Titelweihen letztlich im Duell aus: Bronzemedaillengewinner Mark Ol- Gesamt-Weltcup für Sebastian Brendel dershaw aus Kanada fehlten bereits über Wenige Tage nach den in Duisburg gekür- 26 Sekunden zum Sieger. ten Weltmeistern im Kanurennsport standen Ebenso auf das höchste Podesttrepp- auch die Gesamtsieger in der Weltcup-Wer- chen durfte Bundespolizist mit tung fest. Weltmeister und Olympiasieger seinem „Hintermann“ dank des Sebastian Brendel von der Bundespolizei ist Sieges im Canadier-Zweier über die 200 dabei ein Hattrick gelungen: Nach 2011 und m-Sprintstrecke klettern. Mit einem großar- 2012 steht er 2013 zum dritten Mal in Folge tigen Finish setzte sich das deutsche Boot an der Spitze der Wertung. noch an die Spitze und überließ Alexander Mit 38 Punkten setzte sich der gebür- Kowalenko/Nikolai Lipkin (Russland) und tige Schwedter vor dem Litauer Jewgeni Max Rendschmidt (rechts) von der Bundes- Dimitri Rabchanka/Alexander Wauchetzki Schuklin (32 Punkte) und Ivan Schtyl aus polizei nimmt Gratulationen für eine gelun- (Weißrussland) lediglich „Restmetall“. Russland (28 Punkte) durch und ist sich des gene WM entgegen. Erik Leue, frisch gebackener Weltmei- Stellenwertes des Triumphes durchaus be- ster im C4, heimstebr mit Bronze im Ei- wusst: „Ich freue mich sehr über den erneu- Plätze. Auch im Frauen-Rennen der glei- ner-Canadier über 500 m eine weitere Tro- ten Weltcup-Gesamtsieg, beweist er doch chen Disziplin gab es Edelmetall zu feiern: phäe ein. Hinter dem brasilianischen Sieger ein konstant hohes Leistungsniveau – und Bundespolizistin Carolin Leonhardt steuerte Isaquias Queiroz dos Santos und dem Usbe- das bereits zum dritten Mal! Es ist nur scha- gemeinsam mit Conny Waßmuth eine Sil- ken Wadim Menkow setzte er sich in einem de, dass diese Auszeichnung immer etwas bermedaille bei. Gegen das ungarische Duo engen Dreikampf gegen Ilja Schtokalow aus untergeht. Eine offizielle Ehrung, beispiels- Gabriella Szabó/Krisztina Fazekas, das mit Russland und den Weißrussen Janis Hara- weise im Rahmen der Weltmeisterschaft, zunehmender Distanz seinen Vorsprung auf za durch. Auch die beiden 2013 bereits mit wäre schon schön gewesen.“ letztlich mehr als 2,6 Sekunden ausbaute, WM-Titeln dekorierten Sebastian Brendel Auch in der Summe der Resultate in gab es an diesem Tag kein Gegenmittel. und Robert Nuck stockten ihre Ausbeute den olympischen Mannschaftsboot-Diszipli- Im prestigeträchtigen Duell der Olympi- noch auf: Mit dem Bundespolizisten Stefan nen sind die Athleten des Deutschen Ka- asieger im Einer-Canadier der Männer über Kiraj sowie Stefan Holtz gab es im Cana- nu-Verbandes Spitze: Mit 146 Punkten be- 1000 m holte der Olympiasieger von Lon- dier-Einer-Staffelwettbewerb über 4 x 200 legen sie Rang 1, knapp vor Russland (144 don 2012 Sebastian Brendel Silber hinter m hinter dem russischen Quartett Silber. Punkte) und Polen (122 Punkte).

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Einmal Gold und dreimal Silber im Gepäck 43. Ruder-Weltmeisterschaften im südkoreanischen Chungju

om 25. August bis 1. September fanden auf dem Tangeum-See im Vsüdkoreanischen Chungju die 43. Ruder-Weltmeisterschaften statt - erst zum zweiten Mal auf dem asiatischen Konti- nent. Von den acht Podestplätzen für die in 20 Booten angetretenen deutschen Starter entfielen genau die Hälfte auf Be- teiligungen von Sportlern der Polizeien aus Bund und Ländern – darunter auch der Weltmeistertitel des Doppelvierers der Frauen. Annekatrin Thiele und Britta Oppelt (beide Bundespolizei) wurden gemeinsam mit Julia Richter und Carina Bär im Dop- pelvierer klar ihrer Favoritenrolle gerecht und zeigten eine souveräne Vorstellung. Vom Start weg in Führung ließen sie der Konkurrenz keine Chance und hatten im Ziel über drei Sekunden Vorsprung vor dem kanadischen Boot, dem das polnische Quartett auf dem dritten Platz folgte. Dem zweiten Platz bei den Olympischen Spielen 2012 in London folgte nunmehr also der Weltmeistertitel. In umgekehrter Reihenfolge erging es dem männlichen Pendant mit dem Dres- Gold-Jubel beim Doppelvierer der Frauen. dner Bundespolizisten Karl Schulze. Im Quartett mit Paul Heinrich, Lauritz Schoof Ziel trennte das Trio lediglich etwas mehr Einen hervorragenden zweiten Platz und Tim Grohmann lieferte sich das Boot als eine Sekunde, nur gelang dem in der belegte auch der Zweier mit Steuermann, ein Jahr nach dem Olympiagold auf dem Londoner Besetzung angetretenen Riva- dem neben Steuermann Jonas Wiesen und Dorney Lake mit dem kroatischen Doppel- len aus Südost-Europa die Revanche für Paul Schröter auch Bundespolizist Bastian vierer erneut einen harten Kampf, den im den entgangenen Olympiasieg und er ver- Bechler angehörte. Hinter Italien, das un- Rennen das britische Boot als zweiter Ti- wies Deutschland sowie Großbritannien in angefochten und mit einem Vorsprung von telkandidat zusätzlich spannend machte. Im einem engen Finale auf die Plätze. über drei Sekunden den Sieg holte, gelang es dem Boot des DRV, die im Schlussdrittel noch einmal angreifenden Franzosen auf Distanz zu halten und auf Platz drei zu ver- weisen. Für den Achter der Männer schloss sich ein Kreis: War das olympische Fina- le von Peking vor fünf Jahren das bislang letzte Großereignis, bei dem die Deutschen nicht auf dem obersten Treppchen standen (8. Platz), musste das Boot mit Hannes Ocik von der Polizei Mecklenburg-Vorpom- mern in Südkorea um eine halbe Sekunde den Briten den Vortritt lassen. DRV-Chef- trainer Marcus Schwarzrock ordnete die Silbermedaille angesichts des vollzogenen Mannschaftsumbaus richtig ein: „Nach drei Weltmeistertiteln und einem Olympiasieg in Folge ist ein zweiter Platz bei einer Welt- Nach hartem Kampf gab es für den Deutschland-Achter Silber auf dem Tangeum-See. meisterschaft immer noch als Erfolg zu Fotos: Oliver Quickert / rudern.de werten.“

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Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 79 08.01.2014 17:04:09 Wettkampf- und Spitzensport

Nächste Station Sotschi Eine Vorschau auf die XXII. Olympischen Winterspiele 2014 aus der Sicht der Bundespolizeisportschule Bad Endorf

n wenigen Wochen steht das große Das Team der Männer, PM Felix Loch. Der junge Highlight des Sportwinters 2013/14, Vor einer Teilnahme an Olympischen Spie- Berchtesgadener ist zwar frei von Nomi- Idie XXII. Olympischen Winterspiele von len gilt es zuerst die gestrengen Normen nierungssorgen, hat aber mit dem wieder Sotschi auf dem Kalender und eine Sport- des Deutschen Olympischen Sportbundes erstarkten PHM David Möller schon einen schule der Bundespolizei fiebert nicht (DOSB), früher NOK, zu erfüllen. Diese harten Konkurrenten im eigenen Team. ohne Grund diesem sportlichen Event ent- verlangen in der Regel den Nachweis der Als absolute Medaillenkandidaten sind gegen – die Bundespolizeisportschule in Zugehörigkeit zur Weltklasse, zumeist auch die Miesbacher Weltmeisterin des Bad Endorf. durch eine Top-8-Platzierung oder zwei Vorjahres, PM`in Natalie Geisenberger, und Es sind schon die zehnten Winterspie- Ergebnisse unter den besten 15 oder 16 gleich zwei Doppelsitzer mit Bundespoli- le, an denen Polizeisportler des Bundes in Weltcupwettbewerben. Die Entschei- zeibeteiligung zu sehen. POM Tobias Arlt teilnehmen dürfen und dessen Sportle- dung, ob man die begehrte Olympiaein- und PM Sascha Benecken lieferten sich rinnen und Sportler aller Voraussicht nach kleidung erhält, fällt in diesem Winter am mit ihren Doppelpartnern von der Bundes- wieder ein gewichtiges Wörtchen bei der 18. Dezember und am 23. Januar durch wehr, Tobias Wendl und Toni Eggert, zu Medaillenvergabe werden mitreden kön- eine Nominierungskommission. An der Saisonbeginn ein packendes Duell um die nen. Zur Erinnerung: Bei den letzten Olym- Sportschule in Bad Endorf hofft man auf Weltspitze in ihrer Disziplin. Bleibt zu hof- pischen Winterspielen stammten von den 20 plus x Polizeisportler, welche die deut- fen, dass dies auch in wenigen Wochen in 153 deutschen Olympioniken nicht weni- schen Farben in Russland repräsentieren Sotschi der Fall sein wird. ger als 25 Athleten aus dem Kreise der dürfen. Gespannt ist man an der Sportschule Bundespolizeisportschule Bad Endorf und auch auf das Abschneiden unserer zwei- diese gewannen acht olympische Medail- Die Medaillenchancen ten Sportart im Eiskanal, dem Bobsport. len. Wie sehen nun die Aussichten für die- Angeführt werden dürfte das Winter-Olym- Große Hoffnungen verbinden sich mit dem se Einrichtung vier Jahre später aus, kurz piateam der Bundespolizei durch den am- Shootingstar des letzten Winters, unserem vor dem Ende der XXII. Winterolympiade? tierenden Olympiasieger im Rennrodeln jüngsten Weltmeister im Zweierbob, dem

Im Frühjahr besuchte der damalige Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich die Saisonabschlussfeier der Bundespolizeisportschule Bad Endorf. Vordere Reihe (v.l.): Isabella Laböck, Ulrike Gräßler, Amelie Kober, Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich, Carina Vogt, Natalie Geisenberger – Mittlere Reihe (v.l.): Sascha Benecken, Francesco Friedrich – Hintere Reihe (v.l.): Johannes Ludwig, Andreas Bredau, Felix Loch, Björn Kircheisen, Tobias Arlt, Marko Hübenbecker

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24-jährigen Bobpiloten PMA Francesco rin von 2009, PM`in Ulrike Gräßler, gleich Friedrich. Wird er den Heimvorteil der Rus- auf drei Weltklasseathletinnen zählen. sen auf einer neuen Anlage kompensieren Ebenso drei Bundespolizistinnen könn­ können? Eine ähnliche Frage wird sich ten in den Parallelwettbewerben bei den auch seine Mannschaftkollegin PHMin Snowboarderinnen in Sotschi an den Start Cathleen Martini stellen, die schon fast als gehen. Für POM`in Amelie Kober, der Sil- Routinier im Bobsport der Damen anzuse- bermedaillengewinnerin von Turin, wären es hen ist. Sie wird mit ihren deutschen Mit- schon die dritten Winterspiele. Die Überra- streiterinnen aber voraussichtlich schwere schungsweltmeisterin im Parallel-Riesensl- Konkurrenz von den nordamerikanischen alom von 2013, PM`in Isabella Laböck, hofft Schlitten bekommen, wenn es um die Me- auf Bestform in Sotschi und PM`in Anke daillenvergabe geht. Neben den Piloten Karstens zeigte in Vancouver 2010 als aus dem Team der Bundespolizei gehen Olympiafünfte, dass auch sie zu absoluten auch unsere Anschieber mit großen Er- Topleistungen imstande ist. wartungen in die in diesen Tagen begin- nende Weltcupsaison. Die baumlangen Fazit Bremser POM Marko Hübenbecker und Es ist zwar immer ein heikles Unterfangen POM Andreas Bredau sind sicherlich gut Medaillenprognosen abzugeben, insbe- vorbereitet für die Hatz im Eiskanal, aber sondere bei eigenen Sportlern. Zu sehr immer abhängig von ihrem Piloten und ist für den Athleten die berühmte Tages- dessen Gefühl an den Lenkseilen. form zur Stunde x und das Quäntchen In den Skisportarten erfreut man sich in Glück ausschlaggebend für Tränen der Bad Endorf an der Entwicklung der alpinen In der letzten Saison wurde Francesco Freude oder manchmal der Enttäuschung. Rennläuferin PMin Veronique Hronek. Die- Friedrich jüngster Zweierbob-Weltmeister Auf der anderen Seite gilt der olympische aller Zeiten. Tritt der Sachse in die Fußstap- se liefert im Skizirkus immer stabilere Leis- Spruch „Dabei sein ist alles!“ schon lange fen von André Lange? Foto: BSD tungen ab und könnte durchaus in die Fuß- nicht mehr. Deshalb wagen wir an dieser stapfen der legendären Martina Ertl treten. Stelle folgende Prognose: Nach elf Me- Ein großes Publikumsinteresse im Besonders gespannt kann man aus daillen in Turin 2006 und acht Medaillen Wintersport löst seit einigen Jahren der Sportschulsicht auch auf eine Olympiapre- in Vancouver 2010, könnten dieses Mal Biathlonsport aus, nicht zuletzt wegen des miere blicken, den Skisprungwettbewerben zehn Medaillen plus x drin sein – wenn der Spannungsbogens bei den Schießeinla- der Frauen. Hier können wir mit der PMA`in olympische Geist unserer Mannschaft am gen, der jeden Zuseher in seinen Bann Carina Vogt, PMA`in Svenja Würth und der Rande des Kaukasus wohl gesonnen sein zieht. Eine feste Größe in dieser Sportart ersten deutschen WM-Medaillengewinne- sollte, keine utopische Annahme. ist dabei unser Vorzeigeathlet PM Arnd Peiffer. Der Niedersachse hatte zwar im Vorjahr eine durchwachsene Saison, ist aber nach seinen jüngsten Leistungen wieder als ganz heißes Eisen sowohl in den Einzel- als auch in den Staffelwettbe- werben anzusehen. Die Teamwettkämpfe machen auch einen besonderen Reiz bei den Skilan- gläufen aus. Berechtigte Hoffnungen auf einen Einsatz in den deutschen Vierer- quartetten machen sich die beiden Allgäu- er Langläufer PHM`in Katrin Zeller und PM Hannes Dotzler sowie der Thüringer PM Franz Göring. Bei den Erwartungen kann man immer wieder auf den Uraltspruch verweisen, der da lautet: „Staffelwettbe- werbe haben ihre eigenen Gesetze!“ In der Nordischen Kombination bedeutet dieses Gesetz seit Jahrzehnten regelmäßige Me- daillengewinne durch das deutsche Team. Ob 2006 oder 2010, stets stand auch ein Kombinierer der Bundespolizei mit auf dem Siegerpodest: PM Björn Kircheisen. Der neunfache Olympia- und WM-Medail- lengewinner will auch in Sotschi wieder ei- nen Treppchenplatz ergattern, wenngleich es ihm auch die Konkurrenz aus dem ei- In Vancouver kam Natalie Geisenberger auf den Bronzerang. Auch in Sotschi zählt sie zu den genen Lager nicht einfach machen wird. ganz heißen Medaillenkandidaten. Foto: BSD

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Bloß nichts verpassen! Unser Zeitplan für die Olympiatage 2014 hilft, die Auftritte von Pechstein, Friedrich & Co. nicht zu versäumen

Am 8. Februar 2014 starten die XXII. Olympischen Winterspiele 15.30 - 17.20 Uhr Biathlon, 7,5 km Sprint, Damen in Sotschi. Die letzten Medaillen in insgesamt 98 Entscheidungen 15.30 - 19.05 Uhr Rodeln, Einsitzer, Männer - 3. /4. Lauf werden am 23. Februar 2014 übergeben, den Schlusspunkt setzt 16.00 - 19.10 Uhr Eiskunstlauf, Team - Eistanz, Kür traditionell das Eishockey-Finale der Männer. Im Folgenden wird der 18.30 - 20.15 Uhr Skispringen, Einzel/Normalschanze, Herren Zeitplan mit den Zeitangaben nach der mitteleuropäischen Zeit an- gegeben. In Sotschi ist es entsprechend drei Stunden später. Weitere Wettkämpfe 07.30 - 08.40 Uhr Snowboard, Slopestyle, Damen - Qualifikation 09.00 - 11.30 Uhr Eishockey, Frauen - Donnerstag, 6. Februar 2014 Gruppe B: Schweden - Japan 07.00 - 13.40 Uhr Snowboard, Slopestyle, Herren - Qualifikation 14.00 - 16.30 Uhr Eishockey, Frauen - 07.00 - 13.40 Uhr Snowboard, Slopestyle, Damen - Qualifikation Gruppe B: Russland - Deutschland 15.00 - 15.45 Uhr Ski-Freestyle, 16.00 - 19.10 Uhr Eiskunstlauf, Team - Herren, Kür Buckelpiste, Damen - Qualifikation 16.00 - 19.10 Uhr Eiskunstlauf, Team - Damen, Kür 16.30 - 19.55 Uhr Eiskunstlauf, Mannschaft - Herren, Kurzprogramm 16.30 - 19.55 Uhr Eiskunstlauf, Mannschaft - Paare, Kurzprogramm Montag, 10. Februar 2014

Entscheidungen Freitag, 7. Februar 2014 08.00 - 13.10 Uhr Ski alpin, Kombination, Damen 17.00 - 20.00 Uhr Eröffnungsfeier 10.45 - 13.35 Uhr Shorttrack, 1500 m, Herren 16.00 - 17.20 Uhr Biathlon, 12,5 km Verfolgung, Herren 17.00 - 17.25 Uhr Eisschnelllauf, 500 m, Herren Sonnabend, 8. Februar 2014 19.00 - 20.35 Uhr Ski-Freestyle, Buckelpiste, Herren

Entscheidungen Weitere Wettkämpfe 09.45 - 10.55 Uhr Snowboard, Slopestyle, Herren 06.00 - 09.00 Uhr Curling, Männer - Vorrunde 11.00 - 12.05 Uhr Ski nordisch, 10.45 - 13.35 Uhr Shorttrack, 500 m, Damen - Vorläufe Langlauf - Skiathlon 2 x 7,5 km, Damen 10.45 - 13.35 Uhr Shorttrack, 3000 m, Staffel, Damen - Vorläufe 12.30 - 15.25 Uhr Eisschnelllauf, 5000 m, Herren 11.00 - 13.30 Uhr Eishockey, Frauen - Gruppe A: USA - Schweiz 15.30 - 17.20 Uhr Biathlon, 10 km Sprint, Herren 11.00 - 14.00 Uhr Curling, Frauen - Vorrunde 19.00 - 20.35 Uhr Ski-Freestyle, Buckelpiste, Damen 15.00 - 16.20 Uhr Ski-Freestyle, Buckelpiste, Herren - Qualifikation 15.45 - 18.40 Uhr Rodeln, Einsitzer, Frauen - 1./2. Lauf Weitere Wettkämpfe 16.00 - 18.30 Uhr Eishockey, Frauen - 06.30 - 08.10 Uhr Snowboard, Slopestyle, Herren - Qualifikation Gruppe A: Finnland - Kanada 09.00 - 11.30 Uhr Eishockey, Frauen - Gruppe A: USA - Finnland 16.00 - 19.00 Uhr Curling, Männer - Vorrunde 14.00 - 16.30 Uhr Eishockey, Frauen - Gruppe A: Kanada - Schweiz 15.00 - 15.30 Uhr Ski-Freestyle, Buckelpiste, Damen - Qualifikation Dienstag, 11. Februar 2014 15.30 - 19.05 Uhr Rodeln, Einsitzer, Männer - 1./2. Lauf 15.30 - 20.05 Uhr Eiskunstlauf, Team - Eistanz, Kurzprogramm Entscheidungen 15.30 - 20.05 Uhr Eiskunstlauf, Team - Damen, Kurzprogramm 10.00 - 11.05 Uhr Ski-Freestyle, Slopestyle, Damen 15.30 - 20.05 Uhr Eiskunstlauf, Team - Paare, Kür 13.00 - 14.50 Uhr Ski nordisch, Langlauf - Sprint (Freistil), Herren 17.30 - 18.35 Uhr Skispringen, 13.00 - 14.50 Uhr Ski nordisch, Langlauf - Sprint (Freistil), Damen Einzel/Normalschanze, Herren - Qualifikation 13.45 - 17.00 Uhr Eisschnelllauf, 500 m, Damen 15.30 - 18.45 Uhr Rodeln, Einsitzer, Frauen - 3./4. Lauf 16.00 - 17.20 Uhr Biathlon, 10 km Verfolgung, Damen Sonntag, 9. Februar 2014 18.30 - 20.05 Uhr Skispringen, Einzel/Normalschanze, Damen 18.30 - 19.35 Uhr Snowboard, Halfpipe, Herren Entscheidungen 08.00 - 10.10 Uhr Ski alpin, Abfahrt, Herren Weitere Wettkämpfe 10.15 - 11.25 Uhr Snowboard, Slopestyle, Damen 06.00 - 09.00 Uhr Curling, Frauen - Vorrunde 11.00 - 12.45 Uhr Ski nordisch, 07.00 - 08.25 Uhr Ski-Freestyle, Slopestyle, Damen - Qualifikation Langlauf - Skiathlon 2 x 15 km, Herren 11.00 - 11.50 Uhr Ski nordisch, Langlauf - 12.30 - 14.35 Uhr Eisschnelllauf, 3000 m, Damen Sprint (Freistil), Herren - Qualifikation

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11.00 - 11.50 Uhr Ski nordisch, Langlauf - 15.00 - 16.40 Uhr Eisschnelllauf, 1000 m, Damen Sprint (Freistil), Damen - Qualifikation 15.00 - 17.20 Uhr Biathlon, 20 km, Herren 11.00 - 13.30 Uhr Eishockey, Frauen - 17.15 - 18.30 Uhr Rodeln, Staffel Gruppe B: Deutschland - Schweden 11.00 - 17.00 Uhr Snowboard, Halfpipe, Herren - Qualifikation Weitere Wettkämpfe 11.00 - 14.00 Uhr Curling, Männer - Vorrunde 06.00 - 09.00 Uhr Curling, Frauen - Vorrunde 16.00 - 19.25 Uhr Eiskunstlauf, Paare - Kurzprogramm 07.15 - 09.00 Uhr Ski-Freestyle, Slopestyle, Herren - Qualifikation 16.00 - 19.00 Uhr Curling, Frauen - Vorrunde 08.30 - 10.20 Uhr Skeleton, Frauen - 1./2. Lauf 16.00 - 18.30 Uhr Eishockey, Frauen - Gruppe B: Russland - Japan 09.00 - 11.30 Uhr Eishockey, Frauen - Gruppe B: Japan - Deutschland 09.00 - 11.30 Uhr Eishockey, Männer - Mittwoch, 12. Februar 2014 Gruppe B: Finnland - Österreich 11.00 - 13.30 Uhr Shorttrack, 1000 m, Herren - Vorläufe Entscheidungen 11.00 - 13.30 Uhr Shorttrack, 5000 m, Staffel, Herren - Vorläufe 08.00 - 10.10 Uhr Ski alpin, Abfahrt, Damen 11.00 - 14.00 Uhr Curling, Männer - Vorrunde 10.30 - 14.15 Uhr Ski nordisch, Kombination, 13.30 - 16.00 Uhr Eishockey, Männer - Männer, Einzel, Normalschanze /10 km Gruppe A: Russland - Slowenien 15.00 - 16.40 Uhr Eisschnelllauf, 1000 m, Herren 13.30 - 16.00 Uhr Eishockey, Männer - Gruppe A: Slowakei - USA 15.15 - 17.35 Uhr Rodeln, Doppelsitzer 16.00 - 20.30 Uhr Eiskunstlauf, Herren - Kurzprogramm 16.45 - 20.00 Uhr Eiskunstlauf, Paare - Kür 16.00 - 19.00 Uhr Curling, Frauen - Vorrunde 18.30 - 19.35 Uhr Snowboard, Halfpipe, Damen 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Männer - Gruppe B: Kanada - Norwegen Weitere Wettkämpfe 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Frauen - 06.00 - 09.00 Uhr Curling, Männer - Vorrunde Gruppe B: Schweden - Russland 09.00 - 11.30 Uhr Eishockey, Frauen - Gruppe A: Schweiz - Finnland 11.00 - 14.00 Uhr Curling, Frauen - Vorrunde Freitag, 14. Februar 2014 11.00 - 17.00 Uhr Snowboard, Halfpipe, Damen - Qualifikation 13.30 - 16.00 Uhr Eishockey, Frauen - Entscheidungen Gruppe A: Kanada - USA 08.00 - 13.40 Uhr Ski alpin, Kombination, Herren 16.00 - 19.00 Uhr Curling, Männer - Vorrunde 11.00 - 12.55 Uhr Ski nordisch, Langlauf - 15 km (klassisch), Herren 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Männer - 13.30 - 18.40 Uhr Skeleton, Frauen - 3./4. Lauf Gruppe C: Tschechien - Schweden 15.00 - 17.20 Uhr Biathlon, 15 km, Damen 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Männer - 16.00 - 20.25 Uhr Eiskunstlauf, Herren - Kür Gruppe C: Lettland - Schweiz 18.30 - 19.35 Uhr Ski-Freestyle, Sprung, Damen

Weitere Wettkämpfe Donnerstag, 13. Februar 2014 06.00 - 09.00 Uhr Curling, Männer - Vorrunde 09.00 - 11.30 Uhr Eishockey, Männer - Entscheidungen Gruppe C: Tschechien - Lettland 10.30 - 11.40 Uhr Ski-Freestyle, Slopestyle, Herren 11.00 - 14.00 Uhr Curling, Frauen - Vorrunde 11.00 - 12.40 Uhr Ski nordisch, Langlauf - 13.30 - 18.40 Uhr Skeleton, Männer - 1./2. Lauf 10 km (klassisch), Damen 13.30 - 16.00 Uhr Eishockey, Männer - 11.00 - 13.30 Uhr Shorttrack, 500 m, Damen Gruppe C: Schweden - Schweiz

Die Adler Arena hat eine Kapazität von 8 000 Zuschauern und bietet Platz für eine 400-Meter-Eisbahn, auf der im Februar die Eisschnelllauf-Wettbe- werbe ausgetragen werden. Nach den Spielen kann die Halle abgebaut und in einer anderen Stadt als Messehalle wiederaufgebaut werden. Foto: Sascha Krotow

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14.45 - 16.00 Uhr Ski-Freestyle, Sprung, Damen - Qualifikation Montag, 17. Februar 2014 16.00 - 19.00 Uhr Curling, Männer - Vorrunde 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Männer - Entscheidungen Gruppe B: Kanada - Österreich 10.30 - 11.30 Uhr Snowboard, Snowboard Cross, Herren 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Männer - 15.30 - 18.00 Uhr Bob, Zweierbob, Männer - 3./4. Lauf Gruppe B: Norwegen - Finnland 16.00 - 17.20 Uhr Biathlon, 12,5 km Massenstart, Damen 18.30 - 19.35 Uhr Skispringen, Einzel/Großschanze, 16.00 - 19.35 Uhr Eiskunstlauf, Eistanz - Kür Herren - Qualifikation 18.15 - 20.10 Uhr Skispringen, Mannschaft/Großschanze, Herren 18.30 - 19.35 Uhr Ski-Freestyle, Sprung, Herren

Sonnabend, 15. Februar 2014 Weitere Wettkämpfe 06.00 - 09.00 Uhr Curling, Frauen - Vorrunde Entscheidungen 08.00 - 09.30 Uhr Snowboard, Snowboard Cross, 08.00 - 10.10 Uhr Ski alpin, Super G, Damen Herren - Qualifikation 11.00 - 12.30 Uhr Ski nordisch, Langlauf - 4 x 5 km, Damen 11.00 - 14.00 Uhr Curling, Männer - Vorrunde 11.00 - 13.55 Uhr Shorttrack, 1000 m, Herren 13.30 - 16.00 Uhr Eishockey, Frauen, 1 Halbfinale 11.00 - 13.55 Uhr Shorttrack, 1500 m, Damen 14.45 - 16.00 Uhr Ski-Freestyle, Sprung, Herren - Qualifikation 14.30 - 16.25 Uhr Eisschnelllauf, 1500 m, Herren 16.00 - 19.00 Uhr Curling, Frauen - Vorrunde 15.45 - 18.05 Uhr Skeleton, Männer - 3. /4. Lauf 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Frauen, Halbfinale 18.30 - 20.15 Uhr Skispringen, Einzel/Großschanze, Herren

Weitere Wettkämpfe Dienstag, 18. Februar 2014 06.00 - 09.00 Uhr Curling, Frauen - Vorrunde 09.00 - 11.30 Uhr Eishockey, Frauen: 1 Viertelfinale Entscheidungen 09.00 - 11.30 Uhr Eishockey, Männer - 08.00 - 13.10 Uhr Ski alpin - Riesenslalom, Damen Gruppe A: Slowakei - Slowenien 10.30 - 13.45 Uhr Ski nordisch, Kombination, 11.00 - 14.00 Uhr Curling, Männer - Vorrunde Männer, Einzel, Großschanze/10 km 13.30 - 16.00 Uhr Eishockey, Frauen: 1 Viertelfinale 10.30 - 12.30 Uhr Shorttrack, 3000 m-Staffel, Damen 13.30 - 16.00 Uhr Eishockey, Männer - Gruppe A: USA - Russland 14.00 - 17.00 Uhr Eisschnelllauf, 10.000 m, Herren 16.00 - 19.00 Uhr Curling, Frauen - Vorrunde 18.30 - 19.35 Uhr Ski-Freestyle, Halfpipe, Herren 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Männer - Gruppe C: Schweiz - Tschechien Weitere Wettkämpfe 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Männer - 06.00 - 09.00 Uhr Curling, Männer, Gruppe C: Schweden - Lettland Entscheidungsspiele für Halbfinal-Qualifikation 06.00 - 09.00 Uhr Curling, Frauen, Entscheidungsspiele für Halbfinal-Qualifikation Sonntag, 16. Februar 2014 09.00 - 11.30 Uhr Eishockey, Männer: Viertelfinal-Qualifikation 09.00 - 11.30 Uhr Eishockey, Frauen, Spiel um Platz 7 Entscheidungen 10.30 - 12.30 Uhr Shorttrack, 500 m, Herren - Vorläufe 08.00 - 10.10 Uhr Ski alpin, Super G, Herren 10.30 - 12.30 Uhr Shorttrack, 1000 m, Damen - Vorläufe 10.15 - 11.05 Uhr Snowboard, Snowboard Cross, Damen 11.00 - 14.00 Uhr Curling, Männer, 11.00 - 13.30 Uhr Ski nordisch, Langlauf - 4 x 10 km, Herren Entscheidungsspiele für Halbfinal-Qualifikation 15.00 - 16.50 Uhr Eisschnelllauf, 1500 m, Damen 11.00 - 14.00 Uhr Curling, Frauen, 16.00 - 17.20 Uhr Biathlon, 15 km Massenstart, Herren Entscheidungsspiele für Halbfinal-Qualifikation 13.30 - 16.00 Uhr Eishockey, Männer, Viertelfinal-Qualifikation Weitere Wettkämpfe 13.30 - 16.00 Uhr Eishockey, Frauen, Spiel um Platz 5 06.00 - 09.00 Uhr Curling, Männer - Vorrunde 14.45 - 16.25 Uhr Ski-Freestyle, Halfpipe, Herren - Qualifikation 08.00 - 09.10 Uhr Snowboard, Snowboard Cross, 16.00 - 19.00 Uhr Curling, Männer, Damen - Qualifikation Entscheidungsspiele für Halbfinal-Qualifikation 09.00 - 11.30 Uhr Eishockey, Frauen: 1 Spiel um Plätze 5-8 16.00 - 19.00 Uhr Curling, Frauen, 09.00 - 11.30 Uhr Eishockey, Männer - Entscheidungsspiele für Halbfinal-Qualifikation Gruppe B: Österreich - Norwegen 16.15 - 18.10 Uhr Bob, Zweierbob, Frauen - 1./2. Lauf 11.00 - 14.00 Uhr Curling, Frauen - Vorrunde 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Männer, 13.30 - 16.00 Uhr Eishockey, Männer - Viertelfinal-Qualifikation (2 Spiele) Gruppe A: Russland - Slowakei 13.30 - 16.00 Uhr Eishockey, Männer - Gruppe A: Slowenien - USA 16.00 - 19.00 Uhr Curling, Männer - Vorrunde Mittwoch, 19. Februar 2014 16.00 - 19.45 Uhr Eiskunstlauf, Eistanz - Kurzprogramm 17.15 - 19.55 Uhr Bob, Zweierbob, Männer - 1. /2. Lauf Entscheidungen 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Männer - 08.00 - 13.10 Uhr Ski alpin - Riesenslalom, Herren Gruppe B: Finnland - Kanada 10.00 - 12.05 Uhr Snowboard, Parallel-Riesenslalom, Herren, 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Frauen: 1 Spiel um Plätze 5-8 10.00 - 12.05 Uhr Snowboard, Parallel-Riesenslalom, Damen

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Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 76 08.01.2014 17:17:51 Wettkampf- und Spitzensport

12.45 - 14.00 Uhr Ski nordisch, 13.00 - 15.30 Uhr Eishockey, Frauen, Spiel um Platz 3 Langlauf - Team-Sprint (klassisch), Herren 14.30 - 17.55 Uhr Curling, Frauen, Finale 12.45 - 14.00 Uhr Ski nordisch, 18.30 - 19.25 Uhr Ski-Freestyle, Halfpipe, Damen Langlauf - Team-Sprint (klassisch), Damen 16.00 - 20.10 Uhr Eiskunstlauf, Damen - Kür 14.30 - 16.20 Uhr Eisschnelllauf, 5000 m, Damen 18.00 - 21.00 Uhr Eishockey, Frauen, Finale 15.30 - 17.30 Uhr Biathlon, Mixed-Staffel, 2 x 6 plus 2 x 7,5 km 17.15 - 19.20 Uhr Bob, Zweierbob, Frauen - 3./4. Lauf Weitere Wettkämpfe 08.45 - 09.25 Uhr Ski-Freestyle, Ski Cross, Herren - Qualifikation Weitere Wettkämpfe 15.30 - 16.45 Uhr Ski-Freestyle, Halfpipe, Damen - Qualifikation 06.15 - 08.00 Uhr Snowboard, Parallel-Riesenslalom, Herren - Qualifikation 06.15 - 08.00 Uhr Snowboard, Freitag, 21. Februar 2014 Parallel-Riesenslalom, Damen - Qualifikation 09.00 - 11.30 Uhr Eishockey, Männer, Viertelfinale Entscheidungen 10.15 - 12.00 Uhr Ski nordisch, Langlauf - 09.30 - 12.30 Uhr Curling, Männer, Spiel um Platz 3 Team-Sprint (klassisch), Herren - Qualifikation 10.30 - 12.00 Uhr Ski-Freestyle, Ski Cross, Damen 10.15 - 12.00 Uhr Ski nordisch, Langlauf - 13.45 - 18.25 Uhr Ski alpin, Slalom, Damen Team-Sprint (klassisch), Damen - Qualifikation 14.30 - 17.55 Uhr Curling, Männer, Finale 11.00 - 14.00 Uhr Curling, Frauen - Halbfinale (1-4 / 2-3) 15.30 - 17.30 Uhr Biathlon, 4 x 6 km, Damen 13.30 - 16.00 Uhr Eishockey, Männer, Viertelfinale 17.30 - 20.15 Uhr Shorttrack, 500 m, Herren 16.00 - 20.30 Uhr Eiskunstlauf, Damen - Kurzprogramm 17.30 - 20.15 Uhr Shorttrack, 5000 m-Staffel, Herren 16.00 - 19.00 Uhr Curling, Männer - Halbfinale (1-4 / 2-3) 17.30 - 20.15 Uhr Shorttrack, 1000 m, Damen 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Männer, Viertelfinale (2 Spiele) Weitere Wettkämpfe 08.45 - 09.25 Uhr Ski-Freestyle, Ski Cross, Damen - Qualifikation 13.00 - 15.30 Uhr Eishockey, Männer, Halbfinale 14.30 - 16.25 Uhr Eisschnelllauf, Teamverfolgung, Herren - Quali 14.30 - 16.25 Uhr Eisschnelllauf, Teamverfolgung, Damen - Quali 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Männer, Halbfinale

Sonnabend, 22. Februar 2014

Entscheidungen 10.15 - 12.20 Uhr Snowboard, Parallel-Slalom, Herren 10.15 - 12.20 Uhr Snowboard, Parallel-Slalom, Damen 10.30 - 12.25 Uhr Ski nordisch, Langlauf - 30 km Massenstart (Freistil), Damen 13.45 - 18.50 Uhr Ski alpin, Slalom, Herren 14.30 - 17.05 Uhr Eisschnelllauf, Teamverfolgung, Herren 14.30 - 17.05 Uhr Eisschnelllauf, Teamverfolgung, Damen 15.30 - 17.40 Uhr Biathlon, 4 x 7,5 km, Herren 16.00 - 18.55 Uhr Eishockey, Männer, Spiel um Platz 3

Weitere Wettkämpfe 06.15 - 08.00 Uhr Snowboard, Parallel-Slalom, Herren - Qualifikation 06.15 - 08.00 Uhr Snowboard, Parallel-Slalom, Damen - Qualifikation 17.30 - 20.05 Uhr Bob, Viererbob - 1./2. Lauf Der Eisberg Eislaufpalast wurde 2012 fertiggestellt und hat eine Ka- 17.30 - 20.00 Uhr Eiskunstlauf, Schaulaufen pazität von 12 000 Plätzen. Auch diese Halle, in der Eiskunstlaufen und Shorttrack stattfinden werden, ist so konzipiert, dass sie nach Olympia an einen anderen Ort versetzt werden kann. Foto: Luu Sonntag, 23. Februar 2014

Donnerstag, 20. Februar 2014 Entscheidungen 08.00 - 10.55 Uhr Ski nordisch, Entscheidungen Langlauf - 50 km Massenstart (Freistil), Herren 09.00 - 09.50 Uhr Ski nordisch, Kombination, 10.30 - 13.05 Uhr Bob, Viererbob - 3./4. Lauf Männer, Team, Großschanze /4 x 5 km 13.00 - 15.55 Uhr Eishockey, Männer, Finale 09.30 - 12.30 Uhr Curling, Frauen, Spiel um Platz 3 10.30 - 12.00 Uhr Ski-Freestyle, Ski Cross, Herren 17.00 - 19.30 Uhr Abschlussfeier XXII. Olympische Winterspiele

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Entwicklungshilfeprojekt „Judo for Ethiopians“ schreitet voran

Symbolische Übergabe der in Deutschland gespendeten Judomatten und -anzüge auf dem Gelände der Deutschen Botschaft in Addis Abeba durch Patrick Wegner (im Vordergrund links), Kulturreferent der Deutschen Botschaft, an Mr. Girmaye (im Vordergrund rechts), Vertreter des äthiopischen Judoverbandes, am 22. November 2013. In zweiter Reihe Johannes (3. v. l.) und Regina Daxbacher (4. v. l.).

um mittlerweile fünften Mal war Jo­hannes Daxbacher, ehemaliger ZSpitzensportler der bayerischen Be- reitschaftspolizei, für das von Ihm 2010 eh- renamtlich ins Leben gerufene humanitäre Entwicklungshilfeprojekt „Judo for Ethiopi- ans“ im ostafrikanischen Äthiopien. Der Polizeihauptkommissar und zwei- fache Judo-Polizei-Europameister ist im Zivil­leben u. a. Vizepräsident des äthiopi­ schen Judoverbandes. Diesmal, vom 15. bis 24. November 2013, begleitete er seine Frau Regina, ebenfalls Judogroßmeisterin. Sie war durch das Auswärtige Amt und den DOSB als Judo-Expertin für ein Kurzzeit- projekt berufen worden. In dieser Funktion nahm sie u. a. an der symbolischen Über- gabe von in Deutschland gespendeten gebrauchten Judomatten und -anzügen in der Deutschen Botschaft in Addis Abeba an Mr. Girmaye vom äthiopischen Judover- band teil. Im Rahmen des Kurzzeitprojekts Übergabe einer äthiopischen Staatsflagge durch den Vorsitzenden des äthiopischen Judoverbandes als unterstützte das Auswärtige Amt bei den Zeichen der Freundschaft im Anschluss an das Großtraining in Addis Abeba am 16. November 2013. Transportkosten für das Spendenmaterial

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und übernahm die Reisekosten für ents- andte Judo-Expertin. Inhalt und Ziel des Entwicklungshilfe- projekts „Judo for Ethiopians“ ist es, Judo als Sport für jedermann sowie als olym- pische Sportart in Äthiopien zu etablieren und auf eine entsprechend breite Basis zu stellen. Dazu soll eine langfristig funk- tionierende Judo-Verbandsstruktur aufge- baut werden. Gleichzeitig sollen durch das Judotraining die dem Judo immanenten persönlichkeitsbildenden „Judo-Werte“ wie Respekt, Verantwortungsbewusstsein und Freundschaft nachhaltig entwickelt werden. Das Ehepaar Daxbacher nahm die Ge- legenheit des gemeinsamen Aufenthalts in Äthiopien wahr, um neben der Fortbil- dung angehendender Übungsleiter auch Johannes Daxbacher (rechts) bei Director Commissioner Asefa Abiyu, Chef der äthiopischen Bundes- mehrere große, bis zu 160 Teilnehmer um- polizei, in dessen Büro in Addis Abeba am 21. November 2013. fassende Judolehrgänge durchzuführen. Dabei waren sie u. a. auch an der italie- (BPSK) ist, erhielt er auch anlässlich seines aufgenommen und als zukunftsträchtig nischen und der deutschen Schule in Addis jüngsten Äthiopienbesuchs eine Einladung eingeschätzt. Insgesamt wird dem Entwick- Abeba, wobei sie die jeweilige Schulleitung der äthiopischen Polizei. Diesmal lud ihn lungshilfeprojekt „Judo for Ethiopians“ sei- überzeugen konnten, in Zukunft Judo als der oberste Polizeichef der äthiopischen tens des Auswertigen Amtes hohe Bedeu- festen Unterrichtsbestandteil durch äthio- Bundespolizei, Director Commissioner tung beigemessen, unterstützte es dieses pische Übungsleiter anzubieten. Selbst der Ase­fa Abiyu, persönlich ein. Dieser zeigte doch durch das diesjährige Kurzzeitprojekt Sportminister des Bundeslandes Amhara großes Interesse am Judo, bietet es doch nach 2012 bereits zum zweiten Mal. im Nordosten des Landes war nach einer gegenüber Schusswaffenanwendung oder Wir wünschen unserem Kollegen Dax- entsprechenden Judovorführung und vo- Schlägen und Tritten ein oft verhältnismä- bacher weiterhin gutes Gelingen bei seinem rangegangener diplomatischer Vorarbeit be- ßigeres Mittel zur Konfliktlösung. Auch am Engagement für das breite Bekanntma- geistert. Da er auf der Suche nach einer gut Aufbau der Polizeisportorganisationen in chen und die Etablierung des Judosports in strukturierten Sportart ist, wird er nun Judo Bayern (BPSK) bzw. Deutschland (DPSK) Äthiopien. Mögen auch seine Bemühungen in seinem Bundesland anbieten. zeigte er sich interessiert. Diese Gedanken sowie die seiner Mitstreiterinnen und Mit- Aufgrund der Tatsache, dass Johannes innerhalb der obersten äthiopischen Poli- streiter um das Einwerben von Judo-Sach- Daxbacher Polizeibeamter sowie Mitglied zeiführung wurden auch von der Deutschen spenden für Äthiopien weiterhin von Erfolg des Bayerischen Polizeisportkuratoriums Botschaft in Addis Abeba äußerst positiv gekrönt sein.

Nach dem Training in Gondar (Stadt mit 220 000 Einwohnern im Bundesland Amhara), welches durch den dortigen Ansprechpartner für den Judoaufbau orga- nisiert wurde. Dieser hatte auch Polizisten eingeladen.

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Leistung ist planbar Eine Betrachtung der Leistungsfähigkeit von Polizeibeamten unter dem Einfluss der Körperschutzausstattung

legten) Castor-Transport des Jahres 2008 heran zieht. Allein bei diesem einen Einsatz waren 9 757 Einsatzkräfte der Länderpo- lizeien sowie bundesweit mehr als 8 000 Einsatzkräfte der Bundespolizei beteiligt. Die große Zahl der eingesetzten Poli- zeibeamtinnen und -beamten allein am Bei- spiel dieses Castor-Transports und den da- mit einher gehenden Einsatzspezifika zeigt, dass eine große Anzahl von Beamtinnen und Beamten sicherlich von der Belastung durch das Tragen der KSA betroffen war und auch in Zukunft sein wird. „Interessant war in diesem Zusammen- hang, dass trotz der Tragweite des KSA-Ein- satzes bis zum Zeitpunkt meiner Arbeit noch keine Untersuchungen in Bezug auf die damit verbundenen Belastungen statt- gefunden hatten“, so Breuer. Im Rahmen der Diplomarbeit wurden insbesondere die physiologischen Abläufe und Prozesse im Körper des Beamten un- tersucht. Gerade diese sind von außen, als Beobachter oder Vorgesetzter, nur schwer zu erahnen und zu beurteilen. Besonderes Augenmerk wurde den Fragen gewidmet, in wie weit sich das Tragen der KSA auf die physiologische Leistungsfähigkeit des Beamten in Form Bundespolizisten beim Einsatztraining von realisierbaren Laufgeschwindigkeiten, der Laktatausschüttung als Indikator der iele Jahre bestimmte seine eigene Also war nach verschiedenen Überle- Ermüdung in der arbeitenden Muskulatur, körperliche Leistungsfähigkeit und gungen auch schnell ein Thema gefunden: den Flüssigkeitshaushalt und die damit ver- Vderen Optimierung jeden einzelnen „Der Einfluss der Körperschutzausstattung bundenen Veränderungen im Blut auswirkt. Tag. Als Mitglied der Bundespolizei-Sport- auf die Leistungsfähigkeit von Polizeivoll- Im Rahmen von drei durchgeführten schule Bad Endorf sowie als zweifacher zugsbeamten/-innen unter Einbeziehung Belastungsuntersuchungen (zwei Feldstuf- Olympiateilnehmer (1998, 2002) in der leistungsdiagnostischer Gesichtspunkte“. entests und ein Einsatz-Simulationstag) mit Sportart Eisschnelllauf gehörten physio- „Beinahe täglich befinden sich Polizei- Anwärtern des mittleren Dienstes wurden logische Abläufe sowie eine regelmäßige vollzugsbeamte der Länder und des Bundes Laktat-, Hämatokrit- und Hämoglobinwerte Leistungsdiagnostik zum Alltag von Chri- in schwierigen und belastenden Einsätzen, im Blut ermittelt sowie der Gewichtsverlust stian Breuer. die ihre körperlichen Fähigkeiten auf die durch Schweißbildung als physiologische Daher war es fast eine logische Kon- Probe stellen. Das ist eine Belastung, die Parameter bestimmt. sequenz, dass sich seine Diplomarbeit nach man leistungsdiagnostisch durchaus ver- Es zeigte sich unter anderem bei der Ende der leistungssportlichen Karriere im messen kann“, erklärt Breuer zu seiner The- Untersuchung, dass eine gute Ausdauerlei- Rahmen des Studiums an der Bundespoli- menauswahl. stungsfähigkeit der Polizeibeamten, gemes- zei-Akademie um die Betrachtung der kör- Das Tragen der Körperschutzausstat- sen ohne KSA, der Kompensation der Be- perlichen Leistungsfähigkeit von Polizeibe- tung (KSA) bedeutet eine erhöhte Belas­ lastung beim Tragen der KSA nachweislich amten drehen würde. tung der Beamten, die diese aufgrund der dient. Dieser Umstand mag zwar offensicht- Breuer: „Es lag auf der Hand, dass man jeweiligen Lage über mehrere Stunden am lich erscheinen, wurde bis dahin aber noch die Zeit im Leistungssport nicht ausblenden Körper behalten, da ein schnelles An- und nicht überprüft. kann und man ein Thema sucht, das viele Ablegen je nach Situation nicht möglich ist. Des Weiteren stellte die Untersuchung Facetten der eigenen Spezialisierung ver- Der Umfang dieser Belastung wird heraus, dass bei zunehmender Laufge- eint und das gesammelte Wissen aus zehn umso mehr deutlich, wenn man als Ver- schwindigkeit die Leistung während des Jahren verarbeitet werden kann.“ gleich den (der Diplomarbeit zugrundege- Tragens der KSA stärker abfällt als ohne die

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Christian Breuer

• Jahrgang 1976 • dienstlich bei der Bundespolizeiinspektion Flughafen Düsseldorf • 1996 bis 2006 als Eisschnellläufer (Mittelstrecke) Mitglied der Bundespolizei-Sportschule Bad Endorf • 1999 Weltrekordhalter im Vierkampf • Olympiateilnehmer Nagano 1998 und Salt Lake City 2002 • Karriereende nach der Olympiasaison 2005/06 – qualifiziert für Turin 2006, konnte er verletzungsbedingt nicht teilnehmen • 15-facher Deutscher Meister, Aufstellung 16 Deutscher Rekorde Ehrenamt: • Vorsitzender der Athletenkommission und Mitglied des Präsidiums des Deutschen Olympischen Sportbunds • Präsident der German Olympians (Gemeinschaft Deutscher Olympiateilnehmer) Christian Breuer

Belastung durch die KSA. Die Einschrän- „Leistung hat Grenzen, aber sie ist zu- kung durch die Schutzausstattung wird gleich mess- und planbar“ führt Christian demnach umso stärker, je höher die Lauf- Breuer aus. „Das Tragen der KSA ist eine geschwindigkeit ansteigt. hohe physiologische Belastung, die nicht Durch die Belastung der KSA ging die unterschätzt werden darf – diesen gesund- Energiebereitstellung des Organismus der heitlichen Einfluss hat meine Untersuchung nachweisen können. Eine regelmäßige Kontrolle der Ausdauer-Leistungsfähigkeit durch aussagekräftigere Testprotokolle als einen Cooper-Test, lassen ohne großen Auf- wand klare Aussagen über die Belastbarkeit zu. Zudem hilft diese Kontrolle in regelmä- ßigen Abständen jeder Einsatzkraft, ihre ei- gene Leistungsfähigkeit besser einzuschät- zen und beabsichtigtes Training zu steuern. Denn diese Grenzen lassen sich messen und Leistung dadurch planen“. Im Labor.

Polizeikräfte auf ganz anderem Niveau von statten, als im direkten Vergleich mit dem zu erwartenden polizeilichen Gegenüber, gegen das Maßnahmen getroffen werden sollen. Um überhaupt eine notwendige po- lizeiliche Maßnahme gegen das polizeiliche Gegenüber treffen zu können, also um an die Person zu gelangen, müssen sich die Einsatzkräfte an die Grenze ihrer Belastbar- keit bringen. Weiterhin wurden Veränderungen der Hämoglobin- und Hämatokritwerte ver- zeichnet, die den ebenfalls nachgewiese­ nen Flüssigkeitsverlust im Rahmen der Belastung belegen, aber noch zusätzlich auf eine nicht auszuschließende Gesundheits- belastung durch Dehydrierung im Einsatz schließen lassen. Ein Mangelzustand, dem entgegen gewirkt werden kann. Das Tragen der Körperschutzausstattung bedeutet eine erhöhte Belastung der Beamten.

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Verabschiedung von Olaf Becker (Bundespolizei) Fachwart Volleyball im Deutschen Polizeisportkuratorium von 2003 bis 2013

zehn DPM-Teilnahmen wurde er außerdem mehrfach als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet. Auch auf der europäischen Ebene des Polizeivolleyballs war Olaf Becker ein Mann der ersten Stunde. Beginnend mit der 1. EPM 1981 in Finnland – die Bundesre- publik wurde Vizeeuropameister – war er bis zur 6. EPM 2001 in Zypern (Deutsch- land wurde Vierter) als Spieler oder Spie- lertrainer für die DPSK-Auswahl mit dabei. So empfahl sich der 1959 in Kiel gebo- rene und mittlerweile im Rheintal ansässige Bundespolizist natürlich für das Amt des Fachwartes Volleyball im DPSK und wurde 2003 dazu auch berufen. In der folgenden Dekade erfüllte er die an seine sportliche Tätigkeit geknüpften Erwartungen. So führ­ te PHK Becker die Auswahlmannschaften der deutschen Polizei im Volleyball der Männer sowohl zur 7. EPM 2005 in Mona- co als auch zur 8. EPM 2009 in Bulgarien. Bei diesen Meisterschaften kam die deut- sche Polizeimannschaft jeweils auf dem guten, aber undankbaren vierten Platz ein. Mit der Auswahlmannschaft der Frau­ en sorgte Fachwart Becker gleich zu Be- ginn der EPM-Serie für einen Pauken- schlag. Denn bei der 1. EPM im Volleyball der Frauen, 2009 in Frankreich, errang Deutschland vor Russland und der Tsche- Mit Olaf Becker wurde ein ganz Großer des Volleyballsports verabschiedet. DPSK-Vorsitzender chischen Republik den Europameistertitel. Uwe Kilz bedankt sich bei ihm mit einem von seinen Volleyballfrauen signierten Ball. Diese hatte Krönender Abschluss der Bundesfach- Becker erst wenige Tage zuvor zu EM-Bronze geführt. wart- und Trainerkarriere für das DPSK war das Jahr 2013. Bei der 9. EPM im Volley- m Rahmen der 120. Sitzung des DPSK In seiner Zeit als aktiver Bundesligist – ball der Männer im heimischen Frankfurt am Ende Oktober 2013 wurde PHK Olaf Be- erste Bundesligasaison 1981/1982, letzte Main holte Olaf Becker mit der DPSK-Aus- Icker aus dem Fachausschuss des DPSK Bundesligasaison 2002/2003 – wurde wahl den Vizeeuropameistertitel und musste als Fachwart Volleyball verabschiedet. Er er nicht weniger als dreimal Deutscher sich nur knapp im Tiebreak der bulgarischen schied nach zehnjähriger erfolgreicher Meister (1989, 1994, 1997) und dreimal Auswahl geschlagen geben. Mit der Frau- Tätigkeit aus persönlichen Gründen aus Pokalsieger (1987, 1988, 1995). In die- enauswahlmannschaft wurde er bei deren diesem Gremium. Im Kreise der Fachwar- ser Zeit nahm er auch als aktiver Teil der 2. EPM im Oktober in Prag Dritter. te Volleyball von Bund und Ländern war er DVV-Auswahl an 60 Länderspielen für die Für diese Verdienste im und um den bereits in ehrenvoller Weise während der Bundesrepublik Deutschland teil. Volleyballsport als Fachwart im DPSK und EPM Volleyball Männer 2013 im Mai dieses Als 1982 begonnen wurde, deutsche damit für die deutsche Polizei sprach der Jahres in Frankfurt am Main verabschiedet Polizeimeisterschaften im Volleyball aus- DPSK-Vorsitzende Uwe Kilz Olaf Becker worden. zutragen, nahm Olaf Becker bis zum Jahr im Namen des Deutschen Polizeisportku- Dies war Anlass genug, um seinen vol- 2000 als Spielertrainer mit der Mannschaft ratoriums seinen herzlichen Dank aus und leyballsportlichen Werdegang noch einmal des Bundes an allen DPMen teil und wur- wünschte ihm für seinen weiteren Lebens- kurz Revue passieren zu lassen. Denn mit de dabei einmal Vierter (2000), einmal weg alles erdenklich Gute, vor allem Ge- Olaf Becker trat ein ganz Großer von der Dritter (1986) und achtmal Deutscher sundheit! Dem kann sich auch die Redakti- internationalen Volleyballbühne ab. Polizeimeister. Während dieser aktiven on nur anschließen.

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Neuer Fachwart Volleyball im Deutschen Polizeisportkuratorium

ein herausragendes Jahr. Schon Anfang des neuen Jahres beginnen die Vorbereitungen auf die nächste EPM der Frauen 2015 in Russland. Sonstige Ziele möchte ich zuerst mit den Landesfachwarten abstimmen und ihre Ideen und Anregungen in ein gemein- sames Konzept aufnehmen.

Werden Sie bzgl. Hinweisen und Tipps mit Ihrem Vorgänger im Amt, einem 60-fachen DVV-Nationalspieler, in Ver- bindung treten? Olaf Becker und ich kennen uns jetzt seit über 20 Jahren. Wir haben gegen- und miteinander viele Spiele bestritten und ich schätze ihn sowohl als Sportler als auch Menschen sehr. Ich werde natürlich mit ihm in Kontakt bleiben. Achim Genetsch erhält die Berufungsurkunde aus den Händen vom DPSK-Vorsitzenden Uwe Kilz. Was liegt ihnen in der Beziehung Volley­ ie Redaktion führte mit dem neu ge- nen Dinge, die ein Ereignis so herausragend ball – Polizei besonders am Herzen? wählten Fachwart Volleyball im DPSK machen und nicht unbedingt der Gewinn Volleyball ist eine Sportart, welche viele phy- DKHK Achim Genetsch (Saarland) einer Meisterschaft oder eines Titels. Gern sische und psychische Voraussetzungen an folgendes Interview. Der bisherige Fachwart erinnere ich mich da an meine erste DPM das polizeiliche Anforderungsprofil in sich PHK Olaf Becker (Bundespolizei) hatte sein 1990 in Hannover, bei der wir zwar das End- vereint. Zudem ist es eine Mannschaftssport- Amt aus persönlichen Gründen im Oktober spiel gegen die Auswahl des Bundes knapp art, bei der die unterschiedlichsten Spie­ 2013 niedergelegt. verloren, die anschließende Abschlussfeier lertypen und Charaktere sich in das Team aber mit Abstand gewannen. Ich pflege noch integrieren müssen, um erfolgreich zu sein. Herr Genetsch, Sie sind der neue Fach- heute sehr schöne Freundschaften und Kon- Volleyball eignet sich daher meiner Meinung wart Volleyball im DPSK. Bitte stellen takte zu Kollegen aus dieser Zeit. nach sehr gut, um einerseits den Kolleginnen Sie sich als Person kurz vor. und Kollegen den Spaß am Sport zu vermit- Ich wurde 1969 in Neunkirchen/Saar gebo- Was gab für Sie den Ausschlag, sich teln, die körperliche Leistungsfähigkeit­ zu ren, bin verheiratet und Vater zweier Kinder als neuer Fachwart Volleyball im DPSK erhalten und andererseits die Vorteile von im Alter von zwölf und 15 Jahren. Zu mei- zur Wahl zu stellen? Aktion und Reaktion im Team zu vermitteln. nen bevorzugten Freizeitaktivitäten zählen Den Ausschlag gaben persönliche Ge- Joggen, Saunieren und ein Treffen mit guten spräche mit meinem Vorgänger im Amt und Welchen Stellenwert hat aus ihrer Sicht Freunden in geselliger Runde. das mir entgegengebrachte Vertrauen der der Dienstsport generell in der Polizei Landesfachwarte Volleyball anlässlich der und welchen sollte er ggf. einnehmen? Waren oder sind Sie als Spieler oder EPM der Herren dieses Jahr in Frankfurt. Meiner Ansicht nach genießt der Dienstport Schiedsrichter selbst aktiv? Ich habe selbst von 1990 bis 2010 aktiv in der Polizei noch immer einen hohen Stel- Ich selbst spiele seit meinem zehnten Le- in der Polizeinationalmannschaft gespielt lenwert. Natürlich ist es in Zeiten knapper bensjahr Volleyball in den unterschiedlichs- und in diesem Zeitraum auch an jeder DPM Haushaltslagen und personeller Ressourcen ten Jugend- und Aktivenklassen. Als Trainer teilgenommen. Es ist für mich eine Ehre und oftmals schwierig, sowohl Führungskräfte als war ich unter anderem beim Saarländischen Freude, nun auch in anderer Funktion die auch Mitarbeiter von der Notwendigkeit des Volleyballverband und dem damaligen Frau­ weitere Entwicklung des Volleyballsports in Dienstsportes zu überzeugen. Dennoch sind en-Zweitligisten TBS Saarbrücken tätig. der Polizei begleiten zu dürfen. aber körperliche Fitness und die Anforde- Meine Kinder spielen ebenfalls Volleyball rungen an das Berufsbild des Polizeibeam- und meine Frau habe ich durch den Volley- Welche Ziele verbinden Sie mit ihrem ten sehr eng miteinander verknüpft. Persön- ballsport kennengelernt. neuen Amt? lich würde ich mir wünschen, dass gerade Ich möchte die erfolgreiche Arbeit meines Führungskräfte mit gutem Beispiel voran Was war Ihr herausragendstes sport- Vorgängers gerne fortsetzen und den Kon- gehen und ihre Mitarbeiter zu sportlicher liches Erlebnis? takt zu den Landesfachwarten intensivieren. Aktivität motivieren und die entsprechenden Das ist eine gute Frage und nach mittlerweile Im Wettkampfsport hatten wir mit der Silber- Rahmenbedingungen dazu schaffen. 34 aktiven Jahren im Volleyball nicht so ein- medaille der Herren und der Bronzemedaille fach zu beantworten. Oft sind es aber die klei- der Damen bei den jeweiligen EPMen 2013 Herr Genetsch, danke für das Interview.

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Verabschiedung von Jürgen Hartmann (Polizei Hessen) Fachwart Schießen im Deutschen Polizeisportkuratorium von 2008 bis 2013

Schießen kennen und lieben. Von nun an trainierte Jürgen Hartmann dienstlich und in der Freizeit. Seine dabei erzielten Er- gebnisse führten 1976 in den Landeska- der des Hessischen Schützenbundes und ab 1980 für acht Jahre in den Bundes- kader des Deutschen Schützenbundes. Seit 1977 nahm er – zunächst als Aktiver, später als Trainer – an allen Deutschen Meisterschaften teil und gewann über die Jahre acht Einzel- und 16 Mannschaftsti- tel. Neben seinem Engagement als aktiver Bundesligist wurde er 1990 auch Ho- norar-Landestrainer für den Hessischen Schützenbund. Als Teil der deutschen Nationalmann- schaft nahm Kollege Hartmann an Euro- pameisterschaften, Weltmeisterschaften und – als persönlicher Höhepunkt – 1984 an den Olympischen Sommerspielen in Los Angeles teil, wo er einen hervorra- genden vierten Platz belegte. Durch diese persönliche Vorprägung als National- und Bundesligasportschütze sowie Trainer und seine seit 2003 ausge- übte Tätigkeit als Fachwart Schießen im Polizeisportausschuss Hessen empfahl er sich im Herbst 2008 für das verant- wortungsvolle Fachwartamt im Fachaus- Jürgen Hartmann 2010 in Kuwait bei den Polizeiweltmeisterschaften im Schießen... schuss des DPSK. In den folgenden fünf Jahren erfüllte olizeihauptkommissar Jürgen Hart- Jürgen Hartmann die an seine sportliche mann wird im Laufe des Februar Tätigkeit geknüpften Erwartungen. So ge- P2014 sein Pensionsalter erreichen wann er bei der einzigen in seiner Amtszeit und daher mit Ablauf dieses Monats stattgefundenen EPM Schießen, 2011 in aus dem aktiven Polizeidienst scheiden. Vingsted/Dänemark, mit der DPSK-Aus- Darum endete mit Ablauf Oktober 2013 wahl fünf Gold- und sieben Bronzeme- auch sein Amt als Fachwart Schießen im daillen und führte Deutschland damit zum DPSK. Deshalb sollte er im Rahmen der Sieg in der Nationenwertung. 120. Sitzung des DPSK Ende Oktober Auf nationaler Ebene unterstützte er 2013 in Potsdam offiziell aus dem Fach- mit seinem Wissen und Können die deut- ausschuss des DPSK verabschiedet wer- schen Polizeimeisterschaften und wirkte den, war aber leider verhindert. Das Ende konstruktiv bei der Novellierung des Wett- seiner Bundesfachwarttätigkeit ist jedoch kampfsports im Bereich Schießen mit. eine willkommene Gelegenheit, auf die Für diese Verdienste im und um den vergangenen Jahre und das dabei von Schießsport als Fachwart im DPSK und Jürgen Hartmann für den deutschen Poli- damit für die deutsche Polizei gebührt ihm zeisport Geleistete noch einmal zurückzu- der herzliche Dank des Deutschen Polizei- blicken und Danke zu sagen. sportkuratoriums. Der DPSK-Vorsitzende, Bereits mit 16 Jahren trat er im Ok- Uwe Kilz und die Redaktion wünschen tober 1969 in die Reihen der hessischen Jürgen Hartmann alles erdenklich Gute Polizei. Durch die Ausbildung lernte er das ...und 1985 als Schütze mit Freier Pistole. für die Zukunft, vor allem Gesundheit!

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Verabschiedung von Peter Barnack (Polizei Hessen) Fachwart Gesundheits- und Präventionssport im Deutschen Polizeisportkuratorium von 2011 bis 2013

m Rahmen der 120. Sitzung des DPSK Ende Oktober 2013 wurde PHK Peter IBarnack aus dem Fachausschuss des DPSK als Fachwart Gesundheits- und Präventionssport (GPS) verabschiedet. Er schied nach dreijähriger Tätigkeit aus per- sönlichen Gründen aus diesem Gremium. Aus diesem Anlass heraus soll noch einmal kurz auf sein Wirken in den ver- gangenen Jahren zurückgeblickt und für das von ihm für den deutschen Polizeis- port Geleistete Danke gesagt werden. In seiner dreijährigen Tätigkeit als Bundesfachwart führte PHK Barnack mit seinen Amtskolleginnen und -kollegen alljährlich eine Fachwartetagung durch, um sich auszutauschen, insgesamt „am Ball zu bleiben“, den GPS in sämtlichen deutschen Polizeien voranzubringen sowie dabei einen annähernd gleichen Stand zu erreichen. Seinem Ziel der Weiterentwick- lung des GPS trug er auch durch seine aktive Mitarbeit in der AG GPS Rechnung, wobei Kollege Barnack an der Erarbeitung der „Konzeption GPS im Polizeivollzugs- dienst“ mitwirkte. Das DPSK und damit nicht zuletzt Peter Barnack weiß, wie wichtig die Vor- bildfunktion der Vorgesetzten in Füh- Nach seiner dreijährigen Tätigkeit wurde Peter Barnack im Rahmen der 120. Jahrestagung des DPSK von dessen Vorsitzenden Uwe Kilz als Fachwart Gesundheits- und Präventionssport verabschiedet.

rungspositionen sowie deren Wissen um um auch in Zukunft für Fachfragen zur Zweck, Inhalt und Umsetzung des GPS Verfügung. Außerdem ist sich die Redak- für dessen tatsächliche Durchführung ist. tion gewiss, dass er auch weiterhin für Darum wirkte er bei der Vorbereitung und den GPS in der Polizei – insbesondere Durchführung der GPS-Seminare für Füh- in seiner hessischen Heimat – arbeiten rungskräfte in Damp/Schleswig-Holstein wird. Denn nicht umsonst wird er von den von 2011 bis 2013 maßgeblich mit. dortigen Kolleginnen und Kollegen „Mister Durch seine stets enge Kontaktpflege Gesundheitssport“ genannt. und Zusammenarbeit mit den Fachwar- Für seine Verdienste im und um den ten GPS in Bund und Ländern konnte er Gesundheits- und Präventionssport als neue Ideen und Inhalte zielorientiert in Fachwart im DPSK und damit für die die Praxis überführen und damit für deren deutsche Polizei sprach der DPSK-Vor- Anwendung in allen deutschen Polizeien sitzende, Uwe Kilz, Peter Barnack im sorgen. Namen des Deutschen Polizeisportkura- Wenn Peter Barnack mit Ablauf Okto- toriums seinen herzlichen Dank aus und ber 2013 den Fachausschuss des DPSK wünschte ihm alles erdenklich Gute für Peter Barnack auf der Tagung der Fach- verlässt, so bedeutet das jedoch nicht, seine berufliche sowie private Zukunft, warte Gesundheits- und Präventionssport dass er dem DPSK „verloren geht“. Denn vor allem Gesundheit! Dem schließt sich in Selm im Juni 2013 wie man ihn kennt, steht er dem Gremi- auch die Redaktion an.

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Neuer Fachwart Schießen im Deutschen Polizeisportkuratorium Interview mit dem neu gewählten Fachwart Schießen im DPSK Polizeidirektor Edgar Dommermuth von der Bundespolizei

1,4 Millionen Mitglieder im deutschen Schützenbund, einem der mitgliederstärk- sten Sportverbände in Deutschland, sehen das anders. Wer ernsthaft daran zweifelt, sollte es mal selbst probieren. Er wird schnell merken, wo die eigenen Grenzen sind und welche sportlichen Anstren- gungen vor bzw. hinter einem Spitzener- gebnis stehen.

Was war Ihr herausragendstes sport- liches Erlebnis? Gerne erinnere ich mich an einen Einzel- start bei den hessischen Landesmeister- schaften mit der Freien Pistole, ich glaube es war 1992. Dort schoss ich im Wett- kampf eine neue persönliche Bestleistung. Es hat zwar nicht ganz zur Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft gereicht, aber das gute Gefühl, mal fast alles richtig ge- macht zu haben und dafür belohnt worden zu sein, hat lange angehalten.

Was gab für Sie den Ausschlag, sich als neuer Fachwart Schießen im Der Vorsitzemnde des Deutschen Polizeisportkuratoriums Uwe Kilz (rechts) überreicht Edgar Dommermuth die Berufungsurkunde. DPSK zur Wahl zu stellen? Der Vorschlag meines Vorgängers Jürgen ie Redaktion führte mit dem neu oder sind Sie als Sportschütze oder Hartmann, mich als seinen Nachfolger ins gewählten Fachwart Schießen im Schiedsrichter selbst aktiv? Gespräch zu bringen, fand bei einer Ta- DDPSK PD Edgar Dommermuth Ich habe 1984 mit dem Pistolenschießen gung der Fachwarte der Länder Anfang (Bundespolizei) folgendes Interview. Der begonnen. In den Disziplinen Luft-, Sport- 2013 uneingeschränkte Zustimmung. Die bisherige Fachwart PHK Jürgen Hart- und Freie Pistole habe ich viele Jahre an vielen Zusagen, mich in dem Amt zu unter- mann (Hessen) hatte sein Amt aufgrund Rundenwettkämpfen und Meisterschaften stützen, waren Anlass genug, mich in Ab- seiner anstehenden Pensionierung im Ok- bis hin zu Landesmeisterschaften teilge- sprache mit dem Bundespolizeipräsidium tober 2013 niedergelegt. nommen. und den unmittelbaren Vorgesetzten zur Seit 1986 gehöre ich der Auswahl- Wahl zu stellen. Herr Dommermuth, Sie sind der neue mannschaft Schießen der Bundespolizei Fachwart Schießen im DPSK. Bitte an. 2000 habe ich von meinem Lehrmei- Welche Ziele verbinden Sie mit ihrem stellen Sie sich als Person kurz vor. ster, der Pistolenikone Gerhard Beyer, die neuen Amt? Mein Name ist Edgar Dommermuth. Ich Leitung der Auswahlmannschaft, früher Nach den bereits vollzogenen und noch an- bin 52 Jahre, getrennt lebend, habe zwei Sportfördergruppe genannt, übernommen. stehenden Anpassungen im DPSK-Wett- erwachsene Söhne, bin seit 1997 in Ba- Seit 1989 habe ich an den Deutschen Po­ kampfsport ist es mein erstes Ziel, unter yern ansässig und wohne in Fürstenfeld- lizeimeisterschaften im Schießen als Mann- Einbindung der Fachwarte der Länder und bruck. Ich bin seit 1980 Angehöriger des schaftsführer des Bundes teilgenommen. des Bundes die Bedeutung des Schieß- BGS/der Bundespolizei und seit 2005 Derzeit schieße ich nicht mehr regel- sports als Wettkampfsport innerhalb der am Flughafen München tätig. Neben dem mäßig. Als Ersatzschütze nehme ich gele- Polizei zu festigen. Schießsport gehe ich als passionierter Jä- gentlich an Rundenwettkämpfen teil. Mit der DPM 2014 und der EPM 2015 ger zur Jagd im heimischen Revier. stehen sehr zeitnah wichtige Wettkämpfe Es gibt Menschen, die das Sport- an, bei denen ich dann erstmals in meiner Welche persönliche Beziehung ha- schießen nicht als Sport anerkennen. neuen Rolle gefordert bin. Nach dem groß- ben Sie zum Sportschießen? Waren Was halten Sie dem entgegen? artigen Abschneiden bei der EPM 2011 in

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Dänemark liegt die Messlatte sehr hoch, Das Ansehen des Schießsports ist in ganz und bei Nichterfüllung Konsequenzen zu und es ist meine Aufgabe, aus den vielen erheblichem Umfang belastet durch das treffen sind. herausragenden Schützinnen und Schüt- unentschuldbare Fehlverhalten Einzelner zen in der deutschen Polizei die Besten zu bei Amokläufen an Schulen und anderswo. Welchen Stellenwert hat aus ihrer einer Mannschaft zusammen zu schwei- Schlimmste Verbrechen mit legalen und/ Sicht der Dienstsport generell in der ßen. oder illegalen Waffen prägen die Diskus- Polizei und welchen sollte er ggf. ein- sion um das Waffenrecht und den Sinn nehmen? Werden Sie bzgl. Hinweisen und und Zweck des Schießens u. a. mit groß- Dienstsport ist elementarer und unverzicht- Tipps mit Ihrem Vorgänger im Amt in kalibrigen Waffen. Viele Polizistinnen und barer Bestandteil des Dienstes. Dienstsport Verbindung treten? Polizisten sind selbst aktive Sportschützen und der Sport außerhalb der Dienstzeit An dieser Stelle möchte ich mich ganz und in das Vereinsleben der Schützenver- dienen der Erhaltung und Förderung der persönlich bei Jürgen Hartmann, den ich eine integriert. Sie können als Vorbilder körperlichen Fähigkeiten der PVB/-innen. seit Ende der 1980er Jahre als heraus- wirken und den normenkonformen Um- Dienstsport dient nach meinem Verständ- ragenden Weltklasseschützen und über­ gang mit Schusswaffen beispielgebend nis nicht primär der Gesunderhaltung, dafür zeugten Streiter für den Schießsport in- fordern und fördern, um so der sportlichen gibt es Konzepte im Bereich Gesundheits- nerhalb und außerhalb der Polizei kenne, Seite des Schießens wieder mehr Raum zu und Präventionssport. Er ist erforderlich, herzlichst bedanken und ihm für den neuen verschaffen. Beamtinnen und Beamte körperlich fit zu Lebensabschnitt nach der Pensionierung machen und zu halten, damit sie Aufgaben alles Gute wünschen. Sein Einsatz war Welche Bedeutung hat aus Ihrer Sicht und Einsätze erfolgreich bewältigen kön- immer eine Herzensangelegenheit und das Schießen für den Polizeiberuf? nen. geprägt vom Willen etwas Gutes und Rich- Polizei und Schießen sind untrennbar mit- Leider sind die Möglichkeiten, Diensts- tiges für den Schießsport zu erreichen. einander verbunden. Der Bürger hat ei- port effektiv zu gestalten, in vielen Dienst- Der Kontakt zu ihm war nie unterbro- nen Anspruch darauf, dass die Polizei im stellen abhängig von der personellen Ver- chen und er hat – fast war es zu erwar- schlimmsten Fall als Ultima Ratio Schuss- fügbarkeit der Trainer oder der Teilnehmer ten – angeboten, auch nach der Pensio- waffen kompetent, rechtmäßig und effizi- sowie der Verfügbarkeit geeigneter Sportan- nierung bei Bedarf zu beraten. Ich werde ent einsetzt. lagen und den begrenzten finanziellen Res- ihn sicher um Rat fragen, wenn es bei der Das setzt eine hochwertige Ausstattung, sourcen. Dies erschwert es häufig, gerade­ Lösung eines Problems hilft. Ausbildung und regelmäßige Fortbildung vo- die Kolleginnen und Kollegen anzusprechen, raus. Dies erkennt man ja besonders deut- die den Dienstsport am nötigsten hätten. Was liegt ihnen in der Beziehung lich an dem Umstand, dass alle Behörden Sportschießen – Polizei besonders einen persönlichen Nachweis der Schiess- Herr Dommermuth, danke für das In- am Herzen? fertigkeiten durch die PVB/-innen fordern terview.

Wettkampf- und Veranstaltungskalender des DPSK

Januar 20. bis 24. Januar 2014 Sichtungslehrgang EPM Handball Frauen 2014 in Bad Bergzabern/RP

Februar 26. bis 27. Februar 2014 1. Vorstandstagung des DPSK 2014 in Dessau/ST

März 3. bis 7. März 2014 Vorbereitungslehrgang EPM Handball Frauen 2014 in Selm/NW 9. bis 14. März 2014 EPM Handball Frauen 2014 in Den Haag/Niederlande 31. März bis 4. April 2014 Sichtungslehrgang EPM Marathon 2014, vsl. Breisach/BW

April 3. April 2014 Sportlerehrung des DPSK 2014 in Essen/NW 22. bis 25. April 2014 Vorbereitungslehrgang EPM Fußball Männer 2014 in Duderstadt/NI

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Neuer Fachwart Gesundheits- und Präventionssport im Deutschen Polizeisportkuratorium

ie Redaktion führte mit dem neu ge- lizeifünfkampf, verursacht durch drei ungül- wählten Fachwart Gesundheits- und tige Versuche beim Weitsprung. Ansonsten DPräventionssport (GPS) im DPSK, hätte ich gute Aussichten auf die Teilnah- PHK Jochen Borchert (Rheinland-Pfalz), me gehabt. folgendes Interview. Der bisherige Fach- Besonders aber die sportlichen Ergeb- wart, PHK Peter Barnack (Hessen), hatte nisse und Erfolge unserer vier Kinder wa- sein Amt aus persönlichen Gründen im Ok- ren und sind für mich noch sehr besonders. tober 2013 niedergelegt. Zwei große Ereignisse habe ich aller- dings schon im Alter von 14 bzw. 16 Jahren Herr Borchert, Sie sind der neue Fach- erleben dürfen. Beide sind mir heute noch wart Gesundheits- und Präventions- nahezu ohne Lücken in Erinnerung: sport im DPSK. Bitte stellen Sie sich 1974 konnte ich meinen ersten Vier- als Person kurz vor. tausender, das Allalinhorn (4 027 m) im Vielen Dank für die Möglichkeit, dass ich Wallis besteigen. Die Krönung war aber mich vorstellen darf. Mein Name ist Jochen hier die Abfahrt im Tiefschnee bis nach Borchert. Ich bin 53 Jahre alt und verhei- Saas-Fee. 1976 war es dann eine geniale ratet. In unserer Patchwork-Familie haben Kletterei an der Delagokante an den Vajo- wir vier Kinder. Meine zwei eigenen Töchter lettürmen im Rosengarten (Dolomiten). sind 25 und 29 Jahre alt. Seit 19 Mona- ten bin ich Großvater und das ist eine tolle Der Gesundheits- und Präventions- Sache, die Kleine heranwachsen und sich sport ist keine „klassische“ Sportart Jochen Borchert beim Aquajogging. entwickeln zu sehen. wie bspw. Schwimmen oder Fußball Dienstlich bin ich 1978 bei der Polizei und es werden auch keine Wettkämpfe Rheinland-Pfalz eingestellt worden. Nach Schwimmverbandes Rheinland viele Stati- ausgetragen. Was macht ihn trotzdem Beendigung der Ausbildung war ich ein onen durchlaufen habe. interessant und betreibenswert? paar Jahre als Gruppenführer im Fernmel- Insbesondere die Tätigkeiten als Gesundheits- und Präventionssport ist kein dezug der Bereitschaftspolizei tätig, bevor Schwimmtrainer haben mir vor allem im Rehabilitationssport. Wir haben vielmehr ich ab 1986, erst sporadisch, dann immer Bereich des Athletiktrainings gezeigt, wie eine Chance, vor allem physisch stabiler öfter und ab 1993 fest im Sportbereich wichtig eine gute Ausbildung von jungen zu werden. Z. B. Wirbelsäulenentlastung der Bereitschaftspolizei meine dienstliche Sportlerinnen und Sportlern ist. Gut meine im Sport kennenzulernen und zu trainieren Verwendung fand. Seit 1986 bin ich mit ich wirklich in Bezug auf Güte von Bewe- bedeutet, dass wir auch im Alltag oder am der Aus- und Fortbildung von Sportü- gungsausführungen. Dazu kam, dass ich Arbeitsplatz ein rückengerechtes Verhal- bungsleiterinnen und -leitern der Polizei Probleme mit der Wirbelsäule bekam. Über ten an den Tag legen. Der GPS als Säule Rheinland-Pfalz befasst. Ab 2002 wurden diese beiden Aspekte, Güte in der Ausbil- des Dienstsports bietet uns sehr vielfältige wir auch in der Aus- und Fortbildung von dung und körperliche Einschränkungen, Möglichkeiten Sport zu erleben, um uns ge- Gesundheitstrainern (DOSB B-Lizenz Hal- verbunden mit der Rekonvaleszenz bei sund im Dienst, aber auch in der Freizeit, tung und Herz-Kreislauf) tätig. Seit 2007 Physiotherapeuten, stärkten sich in mir die bewegen zu können. Nicht zuletzt sollte die bin ich außerdem im Nebenamt der einzige Gedanken, sich mehr mit dem Bereich des eigene Gesundheit im Fokus stehen. Das Sachbearbeiter in der Geschäftsstelle des gesundheitsorientierten Sports zu beschäf- bedeutet nicht, dass GPS nicht anstren- rheinland-pfälzischen Polizeisportbeauf- tigen. gend ist. Vielmehr sind manch Sportbe- tragten. Mittlerweile weiß ich, dass bis in den geisterte nicht in der Lage sich gesund zu Hochleistungssport hinein der Gesund- bewegen. Wie sind Sie selbst zum Gesundheits- heits- und Präventionssport Einzug erhal- Hier ist genau der Ansatzpunkt. Gute und Präventionssport gekommen? ten hat. Würden wir im wettkampforien- Angebote mit hohem bzw. großem Trai- Ursprünglich komme ich aus dem tierten Sport die Aspekte Gesundheit und ningseffekt des Herz-Kreislauf-Systems Schwimmsport. Da ich als Aktiver weniger Prävention nicht beachten, so hätten wir sowie der Rumpfmuskulatur können Ga- sportlich erfolgreich war, bin ich bereits nur kurzfristige Erfolgsaussichten. ranten für eine lebenslängliche sportliche seit 1981, zuerst als Sportübungsleiter, Betätigung sein. Die persönliche Fitness später als Trainer im Leistungssport en- Was war Ihr herausragendstes sport- in unserem schweren Beruf ist letztendlich gagiert. 1985 begann dann auch meine liches Erlebnis? der Gradmesser für unser tägliches Han- „Funktionärslaufbahn“, auf der ich von der Da gibt es mehrere. Eigene, wie 1989 die deln. Gut wenn Körper und Geist gesund Abteilungsleitung bis hin zum Lehrwart des verpasste Qualifikation zu den EPM im Po- im Einklang trainiert sind.

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Was gab für Sie den Ausschlag, sich gilt mitzunehmen. Motivation, Überzeu- Fakt ist auch, dass sowohl unser Diens- als neuer Fachwart Gesundheits- und gungsarbeit, ein langer Atem und fachliche therr als auch die Berufsvertretungen ge- Präventionssport im DPSK zur Wahl zu Qualitäten werden uns diesem Ziel näher merkt haben, dass insbesondere durch stellen? bringen. Dienstsport die körperliche Fitness und die Mit dem Rücktritt meines Vorgängers, Teamfähigkeit unterstützt werden können. Peter Barnack aus Hessen, haben wir im Werden Sie bzgl. Hinweisen und Tipps Fakt ist aber auch, dass wir sehr viele Mitar- Fachwartekreis einen echten Experten im mit Ihrem Vorgänger im Amt in Verbin- beiterinnen und Mitarbeiter haben, die sich Gesundheits- und Präventionssport verlo- dung treten? mit dem Thema Dienstsport nicht oder nur ren. Nur gut, dass er als Landesfachwart Peter Barnack wird für mich immer ein unzureichend beschäftigen. Die verständ- weiterhin mit Rat und Tat zur Seite steht. wichtiger Ansprechpartner sein, nicht zu- licherweise zeitlich begrenzten Möglich- Ich war und bin auch in meinem Bun- letzt weil wir uns sehr schätzen und mögen. keiten, die uns der Dienstherr hierfür zur desland Fachwart für GPS, deshalb schon Verfügung stellt, sollten effektiv genutzt mal ein Aspekt für ein Interesse. Wich- Welche Bedeutung hat aus Ihrer Sicht werden. tiger für mich war aber, dass wir in Rhein- der Gesundheits- und Präventions- Vorgesetzte und Mitarbeiter sollten land-Pfalz mit recht guten Konzepten, die sport für den Polizeiberuf? erkennen, dass eine gute körperliche auch mehr als ansatzweise umgesetzt Er hat elementare Bedeutung, wie teilwei- Leistungsfähigkeit einen sehr wichtigen werden, im GPS erfolgreich sind. Dies will se oben schon dargestellt. Wenn GPS in Baustein in unserem Beruf darstellt. Effek- ich als Rückenwind mit in die Bundesarbeit alle Bereiche der körperlichen Betätigung tives Handeln hat natürlich mit fachlichen nehmen. Des Weiteren ist die tolle Zusam- integriert und gut dosiert ist, besteht die Qualitäten zu tun. Jedoch wird nur die- bzw. menarbeit im Gremium der Fachwarte GPS Aussicht auf ein erfolgreiches Berufs- und derjenige diese Kenntnisse optimal einset- des Bundes und der Länder ein zusätzlicher Privatleben, auf ein erfolgreiches Erleben zen können, wer eine gute bis sehr gute Punkt, um mich für dieses Amt zu bewer- der Altersgrenze sowie auf gute Aussicht Grundlagenausdauer besitzt. Das bedeutet ben. auf ein langes Leben. Bewegen im Ge- Training und natürlich zeitlicher Aufwand, sundheitssport ist die günstigste und beste nicht nur in der vom Dienstherren zur Ver- Welche Ziele verbinden Sie mit ihrem Medizin. fügung gestellten Zeit, sondern auch in der neuen Amt? Freizeit. Meine Ziele sind recht einfach: alle Kol- Welchen Stellenwert hat aus ihrer Nicht zuletzt aus den vielen oben ge- leginnen und Kollegen sollen erkennen Sicht der Dienstsport generell in der nannten Gründen sollte jede Polizeibeamtin können, wie wichtig gesundheitsorientierte Polizei und welchen sollte er ggf. ein- und jeder Polizeibeamte dieses kostenlose Sportangebote sind. Noch wichtiger ist es nehmen? Angebot zur Erhaltung und Steigerung der aber, dass jede Kollegin und jeder Kollege Die Frage ist sehr schwierig zu beant- körperlichen Leistungsfähigkeit annehmen. dies auch erfahren kann. Wir haben je- worten. Fakt ist, dass unser Beruf meines doch – im Vergleich zum Wettkampfsport Erachtens zu den schwierigsten Berufen Herr Borchert, vielen Dank für das In- gesehen – eine viel breitere Basis, die es überhaupt zählt. terview. In eigener Sache

Liebe Leser der Polizeisport-Depesche,

die Redaktion ist stets bemüht, die Depesche inhaltlich so breit wie möglich aufzustellen, um möglichst viele Aspekte des Polizeisports zu beleuchten. Aufgrund unserer fö- deralen Struktur passiert dabei natürlich viel in den Ländern bzw. im Bund selbst. Und gerade das kann sehr interessant, informativ oder nachahmenswert sein. Nur leider bleiben diese Ereignisse oder Informationen dem DPSK bzw. der Redaktion der Polizeisport-Depesche häufig unbekannt. Darum haben wir eine große Bitte an Euch: Gebt uns Bescheid und schreibt uns einfach einen Beitrag über solche Ereignisse, im besten Fall noch ein paar Bilder dazu. Eure Beiträge finden sich dann bestimmt unter den Rubriken „Dienstsport in Bund und Ländern“ oder „Wis- senswertes“ wieder. Nutzt dazu bitte unsere E-Mail-Adresse [email protected] unter dem Stichwort /Betreff „Beitrag Poli- zeisport-Depesche“. Damit unterstützt Ihr unsere Arbeit sehr und macht die Depesche noch attraktiver, denn sie wird ja für Euch und Oliver Wurdak freut sich auf Eure Beiträge und Ideen! nicht zum Selbstzweck gemacht.

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Neuer Polizeisportbeauftragter in Nordrhein-Westfalen Interview mit dem neuen nordrhein-westfälischen Polizeisportbeauftragten LPD Roland Küpper

Mein Sportprogramm umfasste in den letzten Jahren Schwimmen, Laufen und die regelmäßige Nutzung eines Sportcenters in der Nähe meines Wohnsitzes.

An welches sportliche Erlebnis erin- nern Sie sich am liebsten zurück? Ich glaube, dass das schönste Erlebnis von den Eindrücken im Wettkampfsport beim Rudern z. B. auf dem Baldeneysee in Essen geprägt ist. Hiermit meine ich nicht den Sieg, son- dern das Gefühl, alleine mit seinem Sport- gerät mitten auf dem See zu sein und auf das Startsignal zu warten. Man hört nichts, sieht nichts und besteht nur noch aus Ad- renalin. Wenn sich dann der „Knoten“ löst und es endlich losgeht… wirklich schwer zu beschreiben, die Eindrücke bleiben jedoch.

Was hat Sie bewogen, sich für das Amt des Polizeisportbeauftragten zu be­wer­ ben? Nun, das ist einfach. In Nordrhein-Westfa- len ist die Aufgabe des Polizeisportbeauf- tragten an den Referatsleiter gebunden. Mit der Übernahme der Funktion habe ich also Der neue Polizeisportbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen LPD Roland Küpper. gleichzeitig diese Funktion übernommen.

Welche Richtung werden Sie dem ie Redaktion führte mit dem seit Verwaltung als auch nach der Ausbildung Dienstsport in Nordrhein-Westfalen ver­ Oktober 2013 neu im Amt befind- an der Polizeiführungsakademie immer mal suchen zu geben? Dlichen Polizeisportbeauftragten von wieder in die großartige Stadt am Rhein zu- Wir haben in der letzten POLIZEI­SPORT- Nordrhein-Westfalen LPD Roland Küpper rück gezogen. Depesche schon die Bedeutung und Aus- folgendes Interview. Die Neubesetzung war Aktuell, nach einer mehrjährigen Ver- richtung des Dienstsportes in NRW vorge- durch den Wechsel von LPD Utz Schmidt wendung als Kriminalinspektionsleiter für stellt. Dieser Richtung kann ich mich nur zur Kreispolizeibehörde Wesel als Abtei- die Bekämpfung von Kapitalstraftaten, anschließen und hier die Vorbildfunktion lungsleiter Polizei bedingt. habe ich zum 1. Oktober 2013 die Funkti- der Führungskräfte nochmals betonen. on des Referatsleiters für Führung, Steu- (Dienst-)Sport ist mehr als etwas Ki- Herr Küpper, Sie sind der neue Poli- erung und Inspektionen beim Ministerium cken, sondern muss als Bestandteil des zeisportbeauftragte Nordrhein-Westfa- für Inneres und Kommunales des Landes Gesundheitsmanagements geeignet sein, lens. Bitte stellen Sie sich als Person Nordrhein-Westfalen übernommen. die Einsatzfähigkeit der Polizei unter den kurz vor. gegenwärtigen demografischen Herausfor- Ich habe nach dem Abitur 1981 im (damals Sind Sie selbst in einer oder mehreren derungen zu erhalten. noch) mittleren Dienst der Polizei NRW als Sportarten aktiv? Ziel muss es sein, die „Grauzone“, also Wachtmeister angefangen und wurde als Sport ist seit meiner Jugend nicht weg- jene Kolleginnen und Kollegen, die „eigent- gebürtiger Westfale ins Rheinland, konkret zudenken. Frühzeitig haben mich meine lich auch Sport machen könnten“, wieder nach Köln, versetzt, wo ich insgesamt 18 Eltern an Judo und Rudern herangeführt. an den Sport zu bringen und diesen zum Jahre im mittleren, gehobenen und hö- Allerdings endete meine Wettkampfteil- Bestandteil ihres Alltags zu machen, wie heren Dienst tätig war. nahme im Rudern mit der Versetzung nach den Gang zum Bäcker. Es hat mich sowohl nach dem Studi- Köln, obwohl hier sehr viele und gute Ver- um an der Fachhochschule für öffentliche eine am Rhein liegen. Herr Küpper, danke für das Interview.

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Aus ärztlicher Sicht: Was folgt den Thüringer Notfalltagen? Suchtprävention und -krankenhilfe in der Thüringer Polizei

emäß vielen Leitge- (BAG) – Suchtpräven- Fachaufsicht und soziale Verantwortung im danken innerhalb der tion in der Polizei – ist Zusammenhang mit Suchtmittelmissbrauch GPolizei heißt es, dass dieser Film inzwischen und Suchterkrankungen diskutieren. An- „der Polizeiberuf von der über 250 Mal abgeru- meldungen sind unter www.BAG-Sucht.de physischen Konstitution des fen worden und wird in möglich. Beamten abhängig ist“, „die allen Länderpolizeien, Erstmalig wird in diese Fachtagung der körperliche Leistungsfähig- dem BKA und der Bun- alle zwei Jahre stattfindende Gesundheits- keit eine Schlüsselqualifikati- despolizei als Lehr- und und Präventionstag der Thüringer Polizei on für die Funktionsfähigkeit Ausbildungsfilm einge- integriert. Tagungsteilnehmer können sich der Polizei darstellt“, „Sicher- setzt. Auch an der Poli- bei vielfältigen Angeboten aus dem Ge- heit auch Fitness braucht“. zeihochschule in Wien/ sundheitssport, der Beratung zur gesunden Aber um welche Leistungs- Österreich kommt er Ernährung und Lebensführung sowie Vor- fähigkeit und Fitness geht es zum Einsatz. trägen zu Erkrankungen informieren bzw. bei der Polizei eigentlich? Die BAG hat das selbst aktiv teilnehmen. Anlässlich der „Thürin- EPHK Karsten Reinhold Thüringer Innenministe­ Der Vorsitzende des Thüringer Polizeis- ger Notfalltage“ vom 19. bis rium gebeten 2014 portkuratoriums (TPSK), PD Gerd Lang und 21. September 2013 in Weimar wurde im ihre jährliche Fachtagung zu organisieren. der Leiter des Polizeiärztlichen Dienstes Rahmen eines Vortrages auch das System Diese findet vom 1. bis 5. Juni 2014 un- der Thüringer Polizei, LMD Dr. Straubel, un- der Suchtprävention und -krankenhilfe in ter dem Thema „Augen zu und durch oder terstützen diese Idee ausdrücklich, lassen der Thüringer Polizei vorgestellt. Diese ist Augen auf und darüber reden“ in Bad Blan- sich doch die Angebote der Fachtagung seit dem Jahr 2000 fester Bestandteil des kenburg/Thüringen statt. Suchtbeauftragte und die Möglichkeiten des Gesundheits- Bereiches Sozialmedizin im Polizeiärzt- und Polizeiärzte der Länderpolizeien, der und Präventionstages nahtlos unter die lichen Dienst der Thüringer Polizei. Der Bundespolizei und des BKA, werden dann Ziele Gesundheitsmanagement einordnen. zentrale Suchtbeauftragte (ZSB) ist für die- mit Vorgesetzten des höheren und geho- EPHK Karsten Reinhold, se Tätigkeit freigestellt und unter anderem benen Dienstes sowie Spezialisten über Zentraler Suchtbeauftragter für die Ausbildung, fachliche Anleitung und ihre Führungsverantwortung, Dienst- und der Thüringer Polizei Unterstützung von aktuell 21 Suchtbeauf- tragten im Nebenamt (SBN) – d. h. durch- schnittlich zwei SBN je Polizeibehörde – in den Dienststellen verantwortlich. Weiterhin übernimmt der ZSB die Ausbildung der Stu- denten an der Verwaltungsfachhochschule der Polizei in Meiningen zum Themenbe- reich „Suchtprävention – Verantwortung der Vorgesetzten“. Seit sechs Jahren wer- den dabei die zukünftigen Vorgesetzten im gehobenen Polizeivollzugsdienst in einem Tagesseminar auf ihre Verantwortung und ihre Pflichten vorbereitet. Im Zeitraum 2010/11 wurde mit Unter- stützung des Thüringer Ministeriums für So- ziales ein Filmprojekt verwirklicht, welches in vier Szenen aus dem polizeilichen Alltag Konfliktsituationen zu den Themen Alkohol- missbrauch, pathologisches Glücksspie­len, Medikamentenmissbrauch und Gesprächs­ führung eines Vorgesetzten im Kontext als Gesprächsimpuls darstellt. Dieser Film auf DVD war ursprünglich nur für den Gebrauch in der Thüringer Po- lizei geplant. Nach der Vorstellung auf der Tagung der Bundesarbeitsgemeinschaft Der Kurs zur Rückengymnastik war eines der vielen Angebote der „Thüringer Notfalltage“.

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Gut und günstig essen? Gesunde Ernährung zum Selbermachen!

Vernünftig zu essen und zu trinken ist die Grundlage dafür, den Körper fit zu halten. Gera- perliche Fitness verlangen oder deren Ar- de für Polizisten ist die richtige Ernährung ein ganz wichtiges Thema. Denn es gibt wenig beitszeiten dem Schichtdienst unterliegen, vergleichbare Berufe, in denen körperliche Fitness eine so dominierende Rolle spielt. Da- nachteilig bemerkbar. für existieren aber auch viele Möglichkeiten, sich selbst unter den ungünstigen Vorausset- Man sollte beachten, dass bei der En- zungen des Schichtdienstes trotzdem gut und gesundheitsbewusst zu ernähren. ergiezufuhr in Form von Nahrung nicht nur Im Folgenden gibt Stephan Walter Dillig Beispiele, wie das funktioniert und Rezepte, die Menge der Nahrung, sondern auch de- die leicht nachzumachen sind. Er selbst ist ausgebildeter Koch und studierte von 2008 ren Qualität eine wichtige Rolle spielt. Denn bis 2011 bei der Bundespolizei. Nun versieht der Polizeikommissar seit rund zwei Jahren Mahlzeit ist nicht gleich Mahlzeit. Sie sollte am Flughafen Frankfurt am Main seinen Dienst. Damit kennt er die Herausforderung beim aus vollwertigen und ausgewogenen Zu- Zusammenspiel von gesunder Ernährung und wechselnden Schichtzeiten aus seinem ei- taten bestehen. genen Alltag. So individuell wie jeder Mensch ist, so unterschiedlich sind auch seine Anforde- rungen an die Energie- und Nährstoffzu- fuhr. Hierfür gibt es entsprechende Re- ferenzwerte, die dabei helfen sollen, den persönlichen und täglichen Energiebedarf zu ermitteln und eine gezielte Auswahl an Lebensmitteln zu optimieren. Informationen dazu gib es bspw. im Internet auf der Seite http://www.ernaehrung.de/tipps/allgemeine _infos/ernaehr10.php. Damit der Körper arbeiten kann, be- nötigt er Energie, die er aus den täglichen Mahlzeiten gewinnt. Nur so lassen sich At- mung, Herzschlag, Bewegung, Verdauung, Wachstum und viele weitere Funktionen aufrechterhalten. Bei diesen Funktionen handelt es sich um die Grundfunktionen des Körpers. Der dafür benötigte Energie- bedarf heißt Grundumsatz. Die Nahrung lässt sich in fünf Haupt- gruppen einteilen: • Kohlenhydrate, • Fette, • Proteine, • Vitamine und • Mineralstoffe. Um nicht an einer Mangelernährung Damit der Körper arbeiten kann, benötigt er Energie – beispielsweise aus einem leckeren be- zu leiden, ist es wichtig, die Nahrungszu- legten Fladenbrot. Fotos: Christian Peters fuhr so zusammenzusetzen, dass man jede Hauptgruppe ausreichend berücksichtigt örperliche Leistungsfähigkeit ist die spiel auch den unregelmäßigen Arbeits- und nicht zu viel oder zu wenig von ihr zu unverzichtbare Grundvoraussetzung zeiten geschuldet sein. Dabei ist auch in sich nimmt. Generell spricht man von einer Kdafür, dass Polizeivollzugsbeamte dieser beruflichen Situation ein abwechs- Verteilung von 50 bis 55 Prozent Kohlenhy- die ihnen gesetzlich übertragenen Auf- lungsreicher und kalorienarmer Speiseplan drate, 30 Prozent Fette und 15 bis 20 Pro- gaben erfüllen können. Ein sportlich ge- durchaus möglich. zent Eiweiße. bauter Körper und Fitness signalisieren Wenn es um die Ernährung geht, dann Dabei geht es nicht darum, beim Essen die Leistungsfähigkeit des Beamten und ist der menschliche Organismus relativ an- penibel mit der Briefwaage die Einhaltung fördern damit das Vertrauen der Bürger in passungsfähig. Ernährt der Mensch sich der Referenzwerte zu überprüfen. Oft genü- die Handlungsfähigkeit der Polizei. über einen kurzen Zeitraum falsch, so gen ein paar kleine Kniffe, die individuellen Ein Großteil der Kolleginnen und Kol- hat das keine unmittelbaren Folgen. Eine Lieblingsgerichte leicht abzuändern oder legen frönt sehr intensiv dem sportlichen langfristige Fehlernährung führt jedoch zu einfache, leckere und gesunde Gerichte zu Aspekt, eine wirklich gesunde Ernährung einer starken Belastung des Organismus. zaubern. Wenn dann dabei auch noch Geld kommt aber häufig zu kurz. Die Gründe Das macht sich zum Beispiel besonders gespart werden kann, dann schlägt man dafür sind vielfältig und können zum Bei- bei Personen, deren Arbeitsumstände kör- gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Denn

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die Ergebnisse der selbst zubereiteten Spei­ sen sind nicht nur leckerer, sondern bei der richtigen Auswahl an Lebensmitteln auch durchaus günstiger und gesünder. Hier nun ein paar einfache Rezepte, die schnell für den Dienst vorbereitet und zum Teil nach kurzem Erwärmen genossen wer- den können:

Frühstück gibt es – je nach Arbeitszeit – entweder zu Hause oder bei der Arbeit. Der Fokus liegt bei diesem Rezept auf leichter Kost.

Magerquarkmüsli Zutaten: 250 g Magerquark, 50 ml fettarme Milch oder 100 g Joghurt, 100 g Haferflocken/ Cornflakes/Mischmüsli, 2 TL Marmelade (Samtmarmelade, Geschmacksrichtung je Natürlich darf es auch mal Fleisch sein – wie zum Beispiel ein mediterranes Hähnchen. nach Belieben), Früchte oder andere Ge- schmackskomponenten nach Vorliebe. Wenn es mittags schnell gehen muss, aber 4. Gemüse in Form legen, würzen, 2 EL Oli- trotzdem schmecken soll, bietet sich fol- venöl darüber geben Zubereitung: gendes an: 5. Kartoffeln drauf verteilen, danach die 1. Magerquark glatt rühren, unter Beigabe Hähnchenschenkel (mit Haut nach oben) von Milch und/oder Joghurt Belegtes Fladenbrot auf die Kartoffelwürfel legen 2. Für den Geschmack und ein wenig Süße Zutaten: 6. 50 bis 60 Minuten im auf 200 °C vor- etwas Marmelade einrühren Packung Schafs-/Ziegenkäse (Fetakäse, geheizten Backofen erhitzen (bei Umluft, 3. Kohlenhydratanteil einrühren in Form von je nach Geschmack), 2 Tomaten, 1 Zwie- auf mittlerer Schiene) Haferflocken/Cornflakes/Mischmüsli bel, Gewürze und vielleicht Crema di Bal- 7. Aus dem Backofen nehmen, anrichten 4. Nach Wunsch mit saisonalen Früchten samico und servieren verfeinern Zubereitung: Wenn zwischendurch der Hunger kommt, 1. Schafskäse und Tomaten in Scheiben ist gegen etwas Süßes nichts einzuwenden, schneiden, Tomaten würzen aber erfrischend und gesund: 2. Fladenbrot in Stücke schneiden, mit Käse füllen Quarkjoghurt mit Honig, 3. 8 bis 10 Minuten im Backofen bei 180 °C Früchten und Nüssen erhitzen (bei Umluft, auf mittlerer Schie- Zutaten: ne) Wie beim Frühstück, jedoch anstatt Marme- 4. Herausnehmen, Tomaten hineinlegen, lade Honig verwenden und zusätzlich mit wür­zen, fertig Nüssen verfeinern. Dieses Gericht ist übrigens auch kalt gut genießbar. Zubereitung: 1. Quark mit Joghurt/Milch glatt rühren Natürlich darf es auch mal Fleisch sein. Ge- 2. Gewünschte Früchte in mundgerechte flügel bietet sich hier an. Stücke schneiden 3. Quarkmasse geschichtet mit Honig und Mediterranes Hähnchen Früchten einfüllen Zutaten: 4. Nüsse darüber streuen, fertig 4 Hähnchenschenkel, 2-3 Zucchini, 1 Zwie­bel, 2 Knoblauchzehen, 300 g Kartof- Liebe Leser, haben Sie Fragen zu den an- feln, 1-2 Paprika, 250 g Pilze, Kräuter der gegebenen Ernährungstipps oder zu Ihrer Provence, Salz, Pfeffer, Olivenöl persönlichen Ernährung, bei deren Beant- wortung Stephan Walter Dillig behilflich Zubereitung: sein könnte? Dann schreiben Sie bitte 1. 2 bis 4 Hähnchenschenkel nach Belie- diese Fragen an [email protected]. Wir vermit- ben leicht panieren, würzen teln gern den Kontakt bzw. die Antworten. 2. Gemüse in gleich große Stücke schnei- Vielleicht sind diese ja auch von generellem den (Walnussgröße) Interesse und können – selbstverständlich Quarkjoghurt mit Honig, Früchten und 3. Kartoffeln waschen und in Würfel schnei- anonymisiert – Gegenstand eines eigen- Nüssen – erfrischend und gesund! den (auch mit Schale möglich) ständigen Folgeartikels sein.

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Im Rückblick: Skilangläufer Dieter Meinel

Mit dem vormaligen Skilangläufer Dieter Meinel wird nun der dritte ehemalige Leistungs- 1974 gelang Ihnen als Teil der 4x10 sportler vorgestellt. Bis 2009 versah er seinen Dienst bei der sächsischen Polizei. km Herrenstaffel der DDR bei den Die Redaktion erneuert an dieser Stelle ihren Aufruf an alle Leserinnen und Leser der XXX. Nordischen – Ski-Weltmeister- Polizeisport-Depesche, ihr geeignete Kandidaten (ehemalige Leistungssportlerinnen oder schaften ein historischer Erfolg. Denn Leistungssportler, welche entweder Polizisten waren und sich nun im Ruhestand befin- der damalige Sieg ist der erste und den oder aber noch aktiven Dienst versehen, aber ihre internationale sportliche Karriere bislang einzige WM-Titel einer deut- bereits beendet haben) zuzuarbeiten, im besten Fall bereits mit etwas Hintergrundwissen schen Männerstaffel im Skilanglauf. und einer telefonischen Erreichbarkeit der oder des Betreffenden. Nutzt dazu bitte unsere Gab es für Sie persönlich noch wei- E-Mail-Adresse [email protected] mit dem Betreff „Ehemalige Polizeisportler“. Damit unter- tere bedeutende sportliche Ereignisse stützt Ihr unsere Arbeit sehr und macht die Depesche ein weiteres Stück interessanter in Ihrer Karriere? Welches war das für und informativer. Sie bedeutendste? Der Weltmeistertitel ist zwar mein größter Erfolg, aber auch für mich zählt – wie für in meinem gewohnten Umfeld fühle ich so viele andere Sportler auch – die Olym- mich am wohlsten. Meine Frau und ich piateilnahme mehr. Dass ich bei den Olym- haben ein Haus mit Grundstück, Enkel- pischen Winterspielen von Innsbruck dann kinder und viele Tiere, u. a. drei Hunde. nicht ganz so erfolgreich war, steht auf Da kommt keine Langeweile auf. einem anderen Blatt. Doch auch dafür gibt es Gründe. Haben Sie mit dem Polizeileben abge- schlossen oder halten Sie immer noch Gab es in Ihrer sportlichen Karriere ei- Verbindung zu Ihren Plauener Kolle- nen Tiefpunkt, an den Sie sich heute gen? noch erinnern? Ich habe noch Verbindung zur Polizei, Rückblickend muss ich sagen, dass die da ich in der sächsischen Sicherheits- Knieverletzung, die ich mir bei der Olympi- wacht tätig bin. So fühle ich mich immer avorbereitung im Dezember 1975 auf der noch gebraucht und habe Kontakt zur Taupitzalm zuzog, mein persönlicher Tief- Außenwelt. Außerdem ist meine Frau punkt war. Denn letztlich hat sie mich nicht derzeit noch im Streifendienst tätig, da nur bei meiner Olympiateilnahme behindert fällt schon mal ein Wort über die Polizei. sondern sogar mein Karriereende in sport- licher Hinsicht bedingt. Was verbindet Sie heute noch mit dem Skisport? Ich interessiere mich nach wie vor für den Sport insgesamt und sehe mir des- halb auch die meisten Sportsendungen an, vor allem natürlich über den Winter- sport. Zum Glück haben wir ja in Klin- genthal jetzt eine schöne Schanze. Dort trifft man dann ab und zu alte Sport- freunde und kann so Erinnerungen austauschen. Dieter Meinel in seiner vogtländischen Heimat – mit den Brettern, die für ihn die Welt bedeuten. Herr Meinel, wie sind Sie eigentlich zur Wintersportdisziplin Langlauf gekom- ie Redaktion hat mit Dieter Meinel men und war dies ein direkter Weg im Herbst 2013 folgendes Interview oder lief er über Umwege? Dgeführt: Aufgewachsen in der Wintersporthochburg Klingenthal erlernte ich mit ca. vier Jahren Hallo, Herr Meinel! Wie geht es Ihnen das Skifahren. Dann kam ich zum Skisprin- heute, vier Jahre nach Ihrer Pensionie- gen. Aber im Laufe der Jahre wurden mir die rung? Schanzen zu groß. Mir fehlte der Mut und so Wie den meisten Kollegen nach so vielen wechselte ich zum Skilanglauf. Gefördert Bei den Weltmeisterschaften 1974 im schwe- dischen Falun ging Dieter Meinel als zweiter Dienstjahren in der Polizei geht es auch mir, wurde ich dabei ab der 6. Klasse in der Kin- Läufer der 4 x 10 km-Staffel der triumphie- d. h. zu Hause im Kreise meiner Familie und der- und Jugendsportschule Klingenthal. renden DDR in die Loipe.

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Sie mussten sich in Ihrer aktiven Zeit in der Nationalmannschaft der DDR (1968 bis 1976) gegen starke Konkur- renz aus den eigenen Reihen durch- setzen, um bei den verschiedenen Rennen an den Start gehen zu dürfen? Dies gelang nicht immer. Wie schaff- ten Sie es trotzdem, sich immer wieder zu motivieren und nicht aufzugeben? Ich hatte ein sehr gutes Trainingskollek- tiv und Trainerteam unter der Leitung von Erich Ast. Dieser schaffte es immer, auch wenn es einmal nicht so lief, mich zu moti- vieren. Desweiteren standen meine Eltern/ Familie hinter mir und gaben mir immer wieder Kraft und Zuversicht weiter zu ma- chen.

Gibt es heute noch Kontakte zu ehe- maligen Vereinskameraden bzw. aus- ländischen Langläufern? Leider nicht. Wie ich bereits beschrieb ist Nach dem WM-Titel 1974 in Falun war die DDR-Staffel auch den Medien der Gastgeber ein gefragter Gesprächspartner (im Bild von links: Gert-Dietmar Klause, Gerhard Grimmer, Gerd Heßler, Dieter Meinel). mein Leben sehr ausgefüllt. Mit meiner Frau fahre ich ab und zu noch durch die verschneite Landschaft. Das ist sehr schön Steckbrief Dieter Meinel und entspannend. Als Sportler und Polizist in zwei deut- schen Staaten können Sie sicherlich Jahrgang 1949, wohnt in Theuma (Vogtland) eine Einschätzung geben, welche Un- Internationale sportliche Karriere: terschiede und Gemeinsamkeiten es in > 1969 bei den II. Nordischen Ski-Weltmeisterschaften der Junioren im schwedischen Bollnäs Bezug auf die Spitzensportförderung 17. Platz im 10 km Langlauf sowie 10. Platz mit der 3 x 10 km-Staffel damals und heute gibt. Wie fällt diese > 1974 bei den XXX. Nordischen Ski-Weltmeisterschaften im schwedischen Falun Welt- aus? meister mit der 4 x 10 km-Staffel der Herren (Gerd Heßler / Dieter Meinel / Gerhard Grim- In der DDR wurden alle Sportler durch den mer / Gert-Dietmar Klause) (9,46 Sekunden vor der Staffel der UdSSR) sowie 8. Platz über Staat gefördert. Es bestand für jeden die 30 km Langlauf Möglichkeit Sport zu treiben. Heute ist es > 1976 bei den XII. Olympischen Winterspielen im österreichischen Innsbruck jeweils 33. Platz leider so, dass sich die Sportler selbst um über 30 km im Langlauf der Herren und über 50 km im Langlauf der Herren die Förderung kümmern müssen und es Nationale sportliche Karriere: ohne Sponsoren leider nicht mehr geht, > 1970 und 1973 DDR-Vizemeister mit der 4x10 km-Herrenstaffel des SC Dynamo Klingenthal wenn man als Sportler Erfolge erzielen > 1974 und 1975 DDR-Meister mit der 4x10 km-Herrenstaffel des SC Dynamo Klingenthal möchte. Trotzdem muss man feststellen, > 1975 jeweils 3. Platz bei den DDR-Meisterschaften im 15 km Langlauf der Herren und im dass viele Sachen aus DDR-Zeiten über- 30 km Langlauf der Herren für den SC Dynamo Klingenthal nommen wurden.

Dienstliche Laufbahn: Aus heutiger Sicht: Wie hat Ihre sport- > 1967 Eintritt in die Deutsche Volkspolizei als Anwärter der VP, zugleich (1966 bis 1976) liche Laufbahn Ihren beruflichen Wer- Leistungssportler des SC Dynamo Klingenthal degang beeinflusst? Kamen Sie über > 1974 bis 1978 Fernstudium an der Polizeifachschule des Ministeriums des Innern in Aschers- den Sport zur Polizei oder umgekehrt? leben, zugleich (1976 bis 1978) Internatserzieher in der Kinder- und Jugendsportschule Klin- genthal Ich kam über den Sport zur Polizei, da der > 1978 bis 1984 stellvertretender Leiter rückwärtige Dienste und Leiter Innendienst des SC Sportclub Dynamo Klingenthal ein Polizei- Dynamo Klingenthal, zunächst als Leutnant der VP sportclub war. Aus heutiger Sicht kann ich > 1984 Wechsel ins Volkspolizeikreisamt Klingenthal als Diensthabender mit dem Dienstgrad sagen, da wir Skilangläufer meistens Ein- Hauptmann der VP (vergleichbar Polizeihauptkommissar) zelkämpfer waren, musste ich frühzeitig > mit der politischen Wende 1989/1990 Zurückstufung vom Hauptmann der VP/Polizeihaupt- sehr selbstständig werden. Das tägliche kommissar zum Polizeiobermeister und Übernahme in den Streifendienst des Polizeireviers Training war hart, verlangte Disziplin und Klingenthal der sächsischen Polizei formte einen natürlich auch entsprechend. > 1994 Wechsel ins Polizeirevier Plauen, als Polizeiobermeister tätig im Streifendienst Das kam mir bei der Polizei zugute. > 1999 Wechsel innerhalb des Polizeireviers Plauen zum Ermittlungsdienst, später zur Kriminal- polizei Plauen > 2000 Beförderung zum Polizeihauptmeister Herr Meinel, wir danken Ihnen für das > 31. Dezember 2009 Versetzung in den Vorruhestand Gespräch und wünschen Ihnen alles Gute für Ihr weiteres Leben.

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Einst und heute Was schrieb das DPSK vor 50 bzw. 25 Jahren?

Im Folgenden sollen wieder die historisch interessierten Leserinnen und Leser auf ihre Kos­ ner Gemeinschaftsaufgabe zuerkennt. … ten kommen. So hat die Redaktion erneut im Archiv gekramt und – wie wir hoffen – ein paar In nur wenigen Industrienationen wird der interessante Textpassagen gefunden, die wir nun noch einmal zur Kenntnis bringen wollen. Breitensport so unterbewertet, ja gering geschätzt, wie in unserer Bundesrepublik. Die sportliche Betätigung gilt in unserem 1963: Mit der Kamera beobachtet Die Bayerischen Polizei-Leichtathle- Land weniger als die geistige und die kör- Unter der Überschrift Mit der Kamera be- tik-Meisterschaften waren ein voller Erfolg. perliche Arbeit …‘ In einem ähnlichen Zu- obachtet schrieb Lothar Behr in der Zeit- Es wurden sowohl ausgezeichnete Spit- sammenhang führte der Vorsitzende eines schrift Deutscher Polizeisport, September zenleistungen erzielt als auch eindeutige regionalen Sportvereins pointiert aus: ‚An- 1963, auf Seite 19 folgenden Artikel: Beweise der Breitenarbeit gezeigt. Dies stelle von ist „Von den Bayerischen Leichtathletik- brachten alle Ehrengäste des Sportfestes heute getreten. diese Bildernachlese. beamten aus Bayern imponiert. Und sie Auf den ersten Blick scheinen die Die Bayerischen Polizei-Leichtathle­ hätten bestimmt nichts dagegen, zu einer Vorwürfe für die Polizei nicht zu gelten, ist tik-­Meisterschaften sind zu Ende. Die Polizeiveranstaltung wieder nach Coburg doch hier die sportliche Betätigung essenti- Wettkämpfe wurden bei bestem Wetter zu kommen.“ elle Voraussetzung für die Berufsausübung im VfB-Stadion von Coburg ausgetragen, schlechthin. Folgt man im übrigen den einer Stadt, die nur wenige Kilometer 1988: Die Komponenten offi­ziellen Verlautbarungen, erstreckt sich von der Zonengrenze entfernt ist. Wäh- des Polizeisportes seine Bedeutung auf alle Lebensalter und rend die Polizei-Sportler auf den moder- Unter der Überschrift Die rechtlichen, pä- Laufbahngruppen; er fördert Lebensfreude, nen Kampfstätten des Stadions um den dagogischen und funktionalen Kompo- Selbstbewußtsein sowie Spannkraft und Siegerlorbeer rangen, thronte über der nenten des Polizeisportes schrieb Bernd gilt als unabdingbarer Ausgleich für die Sportstätte in majestätischer Schönheit Walter im polizeisportkurier 6/88 auf den nervliche und geistige Beanspruchung im die Feste Coburg, das Wahrzeichen des Sei­ten 127/128 folgenden Artikel, der täglichen Dienst. früheren Herzogtums. 1920 entschieden auszugsweise wiedergegeben wird: Und in der Realität? Die systematische sich die Coburger Bürger dafür, sich dem „Anläßlich der Eröffnung der Fern- Erforschung der berufstypischen Krankhei­ Land Bayern anzuschließen. Diesem Um- seh-Olympialotterie am 26. 4. 1970 führte ten verdeutlicht, daß Polizeivollzugsbeamte­ stand verdankt Coburg das Glück, die Luft der damalige Bundespräsident in Düssel- jenseits der 30 in zunehmendem Maß an der Freiheit atmen zu dürfen. Hätten sich dorf u. a. aus: ‚Der Sport kann in einer sich Kreislaufstörungen, Übergewicht und Stre- die Coburger für Thüringen entschieden, schnell wandelnden Gesellschaft die ihm ßerscheinungen leiden. dann müßten sie sich heute als Bewohner vorgezeichneten Ziele nur dann erreichen, Auch dem Deutschen Polizeisportkura­ der ‚Zone‘ mit ihrem Schicksal abfinden. wenn ihm unser ganzes Volk den Rang ei- torium (DPSK) scheinen bestimmte kon-

„Aufmarsch der Teilnehmer bei den Bayerischen Leichtathletik-Meisterschaften“ – Deutscher Polizeisport, Ausgabe September 1963

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traproduktive Entwicklungen im deutschen Polizeisport nicht verborgen geblieben zu sein, fordert es doch in seinem Perspektiv­ plan den Abbau vorhandener Mängel. So soll der Dienstsport nicht als lästige Pflicht, sondern als unverzichtbarer Be- standteil der Berufsausübung und als An­spruch verstanden werden. Zur besse- ren Motivation der Adressaten sollen der Fitnessgedanke und der Gesundheitswert stärker betont werden. Die Teilnahme am Dienstsport soll einer Leistungsbewertung unterzogen und für Beurteilungen ausge- wertet werden. Dabei geht man von der trivialen, aber wirkungsvollen Erkenntnis aus, daß Leistungsanreize die persönliche Leistungsbereitschaft fördern. […] Sport in der Polizei hat eine recht- liche, eine pädagogische und eine funktio- nale Komponente. Zunächst zur rechtlichen Komponen- te. Alle Polizeivollzugsbeamtengesetze re­geln die besonderen gesundheitlichen An­forderungen des Polizeivollzugsdiens- tes. Diese gesetzlichen Sonderregelungen rechtfertigen sich aus den Besonderheiten und Anforderungen des Polizeivollzugs- dienstes. Ein Beamter genügt diesen be- sonderen gesundheitlichen Anforderungen grundsätzlich nur dann, wenn seine gei- stige, kör­perliche und seelische Belastbar- Passend zum bevorstehenden Weihnachtsfest und dem Olympiajahr von Sotschi: Dieser „Weihnachts- keit die jederzeitige und uneingeschränkte wunsch“ erschien in der Zeitschrift Deutscher Polizeisport, Ausgabe Dezember 1963 Ver­wendung im Außen- und Schichtdienst gestattet und den körperlichen Einsatz ge- rung der Sportausbildung, die Verwendung einmal im Einsatzanzug betrieben werden gen Rechtsbrecher, die Anwendung unmit- hauptamtlicher Sportausbilder. Solange kann. telbaren Zwangs sowie den Gebrauch von man meint, wie bisher die Sportausbildung […] Das System der polizeilichen Sport­ Schusswaffen uneingeschränkt zulässt. mit der linken Hand nebenamtlich – und ausbildung verdient sowohl unter pädago- […] damit unprofessionell – betreiben zu kön- gischen als auch unter funktionalen Ge­ Hinsichtlich seiner pädagogischen Be- nen, wird sich an den gegenwärtigen Ver- sichtspunkten mehr Beachtung als bisher.“ deutung ist der Sport ein die ganze Erzie- hältnissen nicht viel ändern. hung des Menschen integrierender Faktor Funktional muß der Polizeisport dazu von eigener Gesetzmäßigkeit und Bedeu- beitragen, daß zumindest der Polizeivoll- tung. Ein pädagogisch orientierter Sport zugsbeamte im Außendienst physisch und kann in seiner Ausübung nur sportliche psychisch leistungsfähig ist; die Verbesse- Formen und Methoden zum Inhalt haben; rung der körperlichen Leistungsfähigkeit ist er ist also vorrangig um seiner selbst willen nicht Nebenprodukt, sondern vorrangiges zu betreiben. Er soll im Idealfall eine hohe Ziel der Sportausbildung. […] Motivation erzeugen, die eine freiwillige Der bereits erwähnte Perspektivplan Hinwendung zur persönlichen Leistungs- definiert Dienstsport als jede dienstlich bereitschaft bewirkt und letztlich in lebens- organisierte oder veranlaßte sportliche Be­ lang freiwillig betriebenen Sport einmündet. tätigung von Polizeivollzugsbeamten, die Mit anderen Worten: Die Sportausbildung während der Dienstzeit stattfindet oder als in der Polizei sollte bewirken, daß die Ziele Dienstzeit angerechnet wird. Das Einsatz- und Werte des Sportes erkannt und bejaht training wird vom Perspektivplan nicht er- werden und der Sport als lebensbegleiten- faßt; Einsatztraining darf vielmehr nicht zu des Element auch außerhalb des Dienstes Lasten des Dienstsports gehen. […] Ein- und über die Dienstzeit hinaus betrieben satzausbildung kann aber kein Ersatz für wird. Mit der Beweisführung muß aber die den Sport sein, sondern sollte im Idealfall Forderung verknüpft werden, dem Sport bei auf den Ergebnissen des Sports aufbauen. der Ausbildungsplanung und -durchführung Das schließt im Übrigen nicht aus, daß der einen adäquaten Rang einzuräumen. […] Sport unter Beachtung der methodischen Dies aber bedingt eine Professionalisie- Grundsätze der Sportausbildung auch Der polizeisportkurier, Ausgabe 6/88

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Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 59 08.01.2014 16:55:30 Deutsches Polizeisportkuratorium

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