Freitag, 25. Oktober 2019 Nummer 43 / 61. Jahrgang Nummer 43 2 Freitag, 25. Oktober 2019 Mitteilungen
Häusern, Weiler mit 269 Parzellen und 15 Häusern. Die vor Ort Achtung! aufgenommenen Messdaten mussten feinsäuberlich auf Flurkarten im Maßstab 1:2500, auf Einheitskarten, die im Quadrat 45,83 x 45,83 cm maßen, übertragen werden. Nach Archivunterlagen, die Vorverlegter Redaktionsschluss sich im Rathaus befinden, hatte die Gemeinde dafür bestimmte Vorleistungen zu erbringen. „Dem Josef Weber aus Neuler wur- Für die Ausgabe des Mitteilungsblattes in der KW 44 den für 260 Stück Marksteine 16 Gulden und 10 Kreuzer bezahlt, (28.10. bis 2.11.2019) wird der Redaktionsschluss wegen Josef Hahn und Christian Schmid haben im Jahre 1828/29 am des Feiertags Allerheiligen auf Steinbruch Marksteine hergerichtet, haben hierfür 55 Gulden erhalten, der Wagner Alois Deeg hat dem Feldmesser Namens Herrn Hofherr 28 Stangen zur Aussteckung der Linien gemacht, Montag, 28. Oktober 2019, wofür er 1 Gulden und 24 Kreuzer bekommen hat.“ Die Urkarte der Gemeinde Dalkingen/Weiler weist an der nord- 10.00 Uhr, westlichen Markungsgrenze die Messlinien Nr. 1 und 2 aus, so vorverlegt. dürfte die Vermessung 1829 im Gewann Aspenfeld begonnen Krieger-Verlag, Blaufelden haben. Nach einem Gemeinderatsbeschluss vom 21. Dezember 1860 hat Dalkingen 17 solcher Flurkarten angeschafft, die die Gemarkung Dalkingen mit Weiler abdecken. Sie liegen heute noch im Rathausarchiv auf. Allerdings muss hierzu bedacht werden, dass die Urkarten von 1829 bezüglich der Parzellennummerie- rung nicht identisch mit den 1860 angeschafften Karten sind, sie Amtliche Bekanntmachungen wurden bei der Anlegung der Güterbücher umgeschrieben. Ob- wohl die Landesvermessung noch nicht abgeschlossen war, wurden schon 1832 und 1836 die Städte und Gemeinden durch eine Ministerialverfügung aufgefordert, ein neues Güterbuch an- zulegen, wohl aber nach einem vorgegebenen Muster. Bücher von unschätzbarem Wert kehren Gemeinderats-Protokoll vom 22. November 1841: „Da der Buchhalter Kiefer aus Hirschau da hier erschienen und ange- nach 160 Jahren wieder in die Heimat zurück zeigt hat, dass er wirklich entschlossen wäre das Güterbuch in Bei der Neuordnung des Gemeindearchivs Westhausen durch hiesiger Schultheißerei anzulegen. Als schon am 16. Nov. 1841, den Lauchheimer Altbürgermeister Werner Kowarsch wurden von auf einen königlichen Oberamtsgerichts-Beschluss der Gemein- ihm zwei große Folianten entdeckt, die zunächst aus unbekannten derat aufgefordert worden sei, einen Beschluss zu fassen, ob Gründen dort bei den lokalen historischen Akten gelagert waren: sie die Anlegung eines Güterbuchs demselben jetzt schon über- Es handelt sich um die „Concept-Güter-Bücher von 1841/42“ tragen wolle? Der Gemeinderat hat sich darüber ausgesprochen der ehemaligen Teilgemeinden Dalkingen und Weiler. und erklärt, ein Jahr später auszuschreiben, weil es aber doch Im Jahre 1818 wurde durch König Wilhelm I. eine Landesvermes- geschehen solle, ob ein halb Jahr später oder früher geschehe sung des gesamten Königreiches Württemberg angeordnet, die sei nicht viel daran gelegen, so wurde beschlossen, dem Buch- im Jahre 1840 mit einem Kostenaufwand von 3 820 000 Gulden halter Kiefer mit Genehmigung des königlichen Oberamtsgerich- ihren Abschluss fand. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, tes dies Geschäft zu übertragen.“ dass es zu dieser Zeit noch keine einheitlichen Maßeinheiten gab. Der Jagst-Kreis-Oberamts-Gerichts-Bezirk Ellwangen stimmte Gebräuchlich waren damals als Längenmaße Schuh, Fuß, Elle, diesem Beschluss wohl zu. Infolgedessen legte Kiefer ein detail- Zoll und als Flächenmaße dienten Morgen, Tagwerk, Beet, liertes Angebot der Gemeindeverwaltung vor. Er benötige einen Ruthen, Jauchert, oftmals noch mit dem Zusatz „Das ist ein klei- Zeitaufwand von 352 Arbeitstagen, was einen Kostenaufwand von ner oder großer Morgen, ein kleines oder großes Tagwerk“. Letzt- 675 Gulden betrage. Die Papierkosten übernehme die Gemeinde. endlich wurde dieser Wirrwarr aber erst 1875 beseitigt. Die Mar- Schon zwei Tage nach der Abgabe seines Angebots begann der kung Dalkingen/Weiler wurde 1829 von den Geometern Hofherr Amtsschreiber am 24. November 1841 mit seiner Arbeit. Allerdings und Mettenleiter vermessen, Dalkingen mit 1849 Parzellen und 59 schienen die Gesamtkosten von 675 Gulden der Gemeindever-
Amt Zimmer Mitarbeiter Tel.-Nr. Gemeindeverwaltung Rainau IBAN DE17614500500110600534 Zentrale / Sekretariat 7 Frau Köppel 9002-0 Tel. 0 79 61/90 02–0, Fax 0 79 61/90 02–22 BIC OASPDE6AXXX Standesamt E-Mail: [email protected] Raiffeisenbank Westhausen Einwohnermeldeamt, Passamt, 6 Frau Deininger 9002-12 Internet: www.rainau.de Sozialamt, Ortsbehörde (Rentenwesen) IBAN DE91600695440006282008 BIC GENODES1RWN Hauptamt/Ordnungsamt 5 Herr Rieger 9002-21 Öffnungszeiten Rathaus Schwabsberg Ortsbauamt 4 Herr Ernsperger 9002-17 Volksbank-Raiffeisenbank Ellwangen Montag 8.00 bis 12.00 Uhr 4 Frau Sachsenmaier 9002-18 IBAN DE30614910100040249000 Dienstag 8.00 bis 12.00 Uhr Finanzverwaltung 3 Frau Basch 9002-16 und 13.30 bis 18.00 Uhr BIC GENODES1ELL Gemeindekasse 1 Frau Proks 9002-15 Mittwoch 8.00 bis 12.00 Uhr und 13.30 bis 17.00 Uhr Herausgegeben Steueramt 2 Frau Egler 9002-14 Donnerstag 8.00 bis 12.00 Uhr vom Bürgermeisteramt Rainau Projektstelle KoMobil 11 Frau Maile 9002-19 Freitag 8.00 bis 12.00 Uhr Vereinsgeschäftsstelle Verantwortlich für den amtlichen Inhalt: Haustechnik, EDV Herr Maier 9002-20 Bürgermeister Christoph Konle Bauhof Herr Beerhalter 51614 Außenstelle Dalkingen oder sein Vertreter im Amt Tel. 0 79 61/90 02–25 Herr Walzhauer Herr Merz Druck und Verlag: Öffnungszeiten Außenstelle Dalkingen Herr Abele Krieger-Verlag GmbH Donnerstag 15.00 bis 18.00 Uhr Herr Martorino Postfach 11 03, 74568 Blaufelden Herr Lapke Bankverbindungen: Tel. (0 79 53) 98 01–0 Kläranlage Herr A. Bühler 51916 Kreissparkasse Ostalb Fax (0 79 53) 98 01–90 Turnhalle Dalkingen Herr Weber 52444 Jagsttalhalle Schwabsberg Herr Maier 566234 Nummer 43 Mitteilungen Freitag, 25. Oktober 2019 3 waltung doch etwas zu hoch gegriffen. Denn den Steuerzahlern meister Werner Kowarsch aussprechen, dass dieses historisch wurde bewusst gemacht, dass der gesamte Kostenaufwand für wertvolle Kulturgut nach 160 Jahren wieder in die Heimat zurück- die Neuanlegung des Güterbuches nicht wie üblich von der Ge- gekehrt ist. Leider ist es dem Verfasser (Erich Ebert) noch nicht meindekasse übernommen werde, sondern ausschließlich nach gelungen, Weiteres über den Güterbuchschreiber Kiefer, der auch dem aktuellen Steuerschlüssel auf sie, auf die Steuerzahler von die Güterbücher von Schwabsberg, Buch, Saverwang und Dalkingen und Weiler, umgelegt werde. Schwenningen erstellt hat, in Erfahrung zu bringen. Am 14. Mai 1842 legte Kiefer eine neue Berechnung seiner Erich Ebert, Bernhard Wettemann Kosten vor: „Nachdem ich im Geschäft schon weiter voran- gerückt und Erfahrung gemacht habe, dass es der Anstand, welcher täglich sich mehre, es unmöglich die Herstellung des Güterbuchs für Dalkingen und Weiler einschließlich der Ferti- Dalkingen und Weiler in der Geschichte gung der zwei Gebäude - Katasterbücher und der so vieler un- gleichen Steuer-Anschläge, so wie die Kartierung der 316 neu- „Das ganze vermischte Dorf“ en Parzellen, nicht billiger als um die Summe von 600 Gulden, Das Buch von Erich Ebert und Bernhard Wettemann ist im im Zeitraum von ca. 320 Tage übernehmen kann. Das Druck- Rathaus Schwabsberg und Dalkingen zum Preis von 10 Euro papier schafft natürlich die Gemeinde an, alle übrigen Materia- wieder erhältlich. lien will ich auf mich übernehmen. Die Beleuchtung mitgerech- net, die mich im letzten Winter über so manche Kreuzer gekostet hat. Dabei darf wohl auch der Anschlag kommen, dass ich auch für die Logiekosten im Wirtshaus, dem einzigen in Dalkingen, (Gasthaus Traube) täglich 6 Kreuzer bezahle, welche Bürgerrufauto der mit in den Akkord eingerechnet sind, so, dass die Gemeinde nichts weiter als eine Kopie hierzu zu leisten hat.“ Gemeinde Rainau Am 1. Oktober 1842 verlegte Kiefer seinen Wohnsitz nach Ell- wangen, obwohl er mit der Erstellung des Güterbuchs für Dalkin- Rainauer fahren für Rainauer gen und Weiler noch nicht fertig war. Zum Jahresende, am 19. Die ehrenamtlichen Fahrer/innen Dezember 1842, legte er seine Heizkostenrechnung (vom 1. Ok- fahren nach der Fahrtbuchung auf tober bis zum 15. November 1842) für seine Ellwanger Schreib- dem Rathaus Bürgerinnen und Bür- stube dem Dalkinger Gemeinderat vor, mit dem Wortlaut: „Ob ger der Gemeinde Rainau Montag – Schreibstube in Dalkingen oder in Ellwangen, die Heizkosten Freitag in der Zeit von 8.00 Uhr bis seien wohl immer die Selben.“ Der Rechnungsbetrag für Holz, 18.00 Uhr innerhalb 20 km von Rai- wie auch für das Sägen und Spalten betrage 16 Gulden und 54 nau. Kreuzer. Zu den geforderten Heizkosten bezog Dalkingen eine Ziele für eine Fahrt mit dem Bürgerrufauto können ganz klare Haltung. Die Abmachung beruhe einhellig nur auf eine sein: Dalkinger Schreibstube, es werde keine auswärtige unterstützt, somit sei für Dalkingen das Thema erledigt. Ein weiteres Protokoll Lebensmittelmarkt, Bäcker, Metzger, Wochenmarkt, Senio- belegt eindeutig, dass die gesamten Güterbuchkosten, die wohl rentreffen, Friseur, Arzt, Apotheke, Sport, Bank, Post, Be- mehr als 600 Gulden betrugen, nach dem aktuellen Steuerschlüs- hörden, Geburtstagsfeier und vieles mehr. sel auf die Bürger von Dalkingen und Weiler umgelegt wurden. Wer kann das Bürgerrufauto nutzen: Von großer Bedeutung ist auch das sogenannte Beilagen-Buch, Grundsätzlich ist das Bürgerrufauto für alle Bürgerinnen in dem der Schreiber einerseits seine Quellen und Erkenntnisse, andererseits seine Begründungen dargelegt hat. Schon aus alten und Bürger ab dem 60. Lebensjahr sowie für alle mobilitäts- Archivalien ist immer wieder zu entnehmen, dass man stets be- eingeschränkten Personen der Gemeinde Rainau gedacht. dacht war, wertvolles Archivmaterial gut, sorgfältig und sicher auf- Haben Sie Interesse an einer Fahrt oder weitere Fragen? zubewahren. Am 1. Februar 1843 fasste die Gemeindeverwaltung folglich den Beschluss einen entsprechenden Schrank zu be- Dann melden Sie sich bitte im Rathaus der Gemeinde schaffen. Begründet wurde dieser Beschluss wie folgt: Wenn Rainau, Tel. 07961/9002-12, oder per E-Mail an mobil@ Dalkingen auch nicht zu den größeren Gemeinden gehöre, so rainau.de. Die Fahrtwünsche werden am Vortag bis solle dennoch ein geeigneter Kasten (Schrank) zur besseren Auf- spätestens 16.00 Uhr und am Freitag (für Montag) bis bewahrung von Messurkunden, Ergänzungsbänden, Rissen, spätestens 11.00 Uhr entgegengenommen. Primär-Kataster-Büchern und vieles mehr angeschafft werden. Der Kostenaufwand dafür betrug 9 Gulden 10 Kreuzer. Scheinbar waren die neuen Güterbücher, die ja fast den Wert eines Bauernhofes darstellen, nicht sicher genug im Dalkinger Rathaus verwahrt. Am 21. Dezember 1859 fasste man den Be- Bauarbeiten - Erschließung des ehema- schluss, die neu angeschafften „Concept-Güterbücher von ligen MOB-Stützpunkts Dalkingen und Weiler“ zur gegenseitigen Aufbewahrung nach Westhausen zu geben. Der Westhausener Bürgermeister Bosch Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Rainau, nahm diese mit eigenhändiger Unterschrift am 22. Dezember in den kommenden Wochen werden ergänzende Erschlie- 1859 in Empfang. Die gegenseitige Aufbewahrung wird auch da- ßungsarbeiten zu dem Objekt ehem. MOB-Stützpunkt durch- durch bestätigt. Mitte der 1980iger-Jahre gab der damalige Rai- geführt. nauer Bürgermeister Roland Gauermann Bücher der Teilgemein- Im Rahmen der Erschließungsarbeiten wird die Kreisstraße de Jagsthausen, die im Rathausarchiv Dalkingen gelagert waren, K 3319 mittels einer Spülbohrung unterquert, anschließend an das Rathaus Westhausen zurück. Welchen historischen Wert wird ein Graben entlang des Waldtraufs in Richtung Süden/ die zurückgekehrten Güterbücher von Dalkingen und Weiler dar- Westen hergestellt. Im weiteren Verlauf wird die Bundesstra- stellen, lässt sich zunächst nur erahnen (A3 und in der Stärke 10 ße B 290 sowie die Jagst unterquert und ein Anschluss zur und 3 cm). Erst wenn man sich mit der Thematik der einzelnen Kläranlage Schwabsberg hergestellt. Bauernhöfe beschäftigt, wird ersichtlich, welches Kulturgut sich Im Rahmen dieser Arbeiten kann es auf dem Wald- und Feld- hier verbirgt. Denn die genannten Güterbücher spiegeln als Infor- wegenetz zu Beeinträchtigungen kommen, da die einzelnen mationsquelle genau jene Übergangszeit wider, in der der Bauer Grundstücke nicht jederzeit von jeder Seite her erreichbar sich langsam von der jahrhundertealten Rolle als höriger Untertan sind. lösen konnte und am Ende zum Eigentümer seines Hofes wurde. Die Bürgerschaft und vor allem die betroffenen Angrenzer So kann man seitens des Rathausarchivs Dalkingen nur besten werden bereits jetzt schon um Verständnis gebeten. Dank an das Rathaus Westhausen wie auch an den Altbürger- Nummer 43 4 Freitag, 25. Oktober 2019 Mitteilungen
Die Winterzeit beginnt In der Nacht von Samstag auf Sonntag (26./27. Oktober 2019) wird die Uhr um eine Stunde von 3.00 auf 2.00 Uhr zurückgestellt.