Nikita Teryoshin
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Michael Friedel Fulvio Bugani Fulvio Franck Bohbot Franck Christopher de Béthune Christopher 06 Nikita Nikita Teryoshin 907 808 8 D 19088 F D 9190 D 8,90 € A 9,90 € L 10,10 € I 10,20 € CHF 15,60 41 LEICA FOTOGRAFIE INTERNATIONAL 6.2020 AUGUST | SEPTEMBER LEICA FOTOGRAFIE INTERNATIONAL 6.2020 LEITZ AUCTION N37 21. Nov. 2020 WIEN Mehr Informationen zu Einlieferungen unter WWW.LEITZ-AUCTION.COM LFI 6. 2020 PORTFOLIO F/STOP LIGHTBOX 94 | LFI.GALERIE 76 | LEICA M10-R Über 30 000 Fotografen präsen- Leica erweitert die M-Familie tieren in der LFI-Galerie mehr durch die M10-R mit hochauf- als 700 000 Bilder. In dieser Aus- lösendem 40,89-Megapixel-Sen- gabe u. a. mit dabei: ein gewag- sor. Die Kamera basiert auf der ter Pony, eine magische Parkland- M10-P und verfügt über deren be- schaft und Sebastião Salgado sonders leisen Verschluss PHOTO 82 | SL2-MULTISHOT Leica hat das erste große Firm- ware-Update für die SL2 veröf- 104 | BÜCHER fentlicht. Das herausragende Neue Publikationen von neue Feature ist die Multishot- Frank Herfort, Samuel Fosso Funktion auf Basis des beweglich Franck Bohbot: aus der Serie Forever Young (2018) und Stéphane Lavoué. Plus: aufgehängten SL2-Sensors The Journey. New Positions in African Photography 86 | LEICA WELT 106 | AUSSTELLUNGEN Der Schweizer Designer Alfredo Lee Miller, Zürich; Roger Melis, Häberli hat mit seiner Leica X2 Nikita Teryoshin Falkensee; Peter Lindbergh, auf einer 6000-Kilometer-Reise 6 | BACKYARD DIARIES Hamburg; About Us, München; durch Argentinien alte Autos fo- Die City – Das Land, Salzburg tografiert: frühere Design-Ikonen S-Fotografie einmal anders: Der Berliner aus der Sicht des Kenners Fotograf hat die verborgene Welt der urbanen 108 | LEICA GALERIEN Straßenkatzen für sich entdeckt Das Programm der Leica Gale- rien weltweit. Unter anderem dabei: Phil Hill in Wien und Christopher de Béthune die Leica Women Foto Project 26 | SALAD DAYS Exhibition in Boston 65 Tage zu zweit in der eigenen Wohnung 110 | INTERVIEW gefangen – de Béthune entlockte dem Lockdown seine Stéphanie Retière-Secret und romantischen und poetischen Seiten Auguste Coudray über das Äußerlich von der M10 Fotofestival von La Gacilly in kaum zu unterscheiden: die der Bretagne neue Leica M10-R Fulvio Bugani 36 | GUAJIRO 114 | MEIN BILD Bugani, Großstädter, aber auch geprägt durch Ökonomisch war es kein gutes Erinnerungen an die Großeltern auf dem Lande, fand in Jahr für Nathanaël Fournier, tiefster kubanischer Provinz sein privates Paradies aber seiner Leidenschaft für die Street Photography konnte Franck Bohbot er dennoch nachgehen 52 | FOREVER YOUNG 114 | IMPRESSUM Eine Welt in Pastell: Sommerliche Tage in einem futuristisch anmutenden Spaßbad wecken Erinnerungen an die eigene Jugend Michael Friedel 64 | LEICA KLASSIKER Mit 21 schon ein Spiegel-Cover – Friedel war COVER: Nikita Teryoshin, in den frühen Jahrzehnten der Bundesrepublik einer Straßenkatze aus seiner Serie der gefragtesten Magazinfotografen Backyard Diaries LFI | 3 ALFREDO HÄBERLI LEICA WELT Design und Kameratechnik gehören bei Leica zusammen und es überrascht nicht, dass auch Designer gern zur Leica greifen. So auch Alfredo Häberli, der ein ungewöhnliches Portfolio fotogra- fierte: alte Autos aus der Sicht des Connaisseurs. Was fotografiert einer der Häberli, in Argentinien ge- und zeitlos zugleich. Ma- lich ein Geschenk für meine erfolgreichsten Schweizer boren und als 14-Jähriger terialität, Form und nicht Mutter zum 80. Geburtstag, Designer unserer Zeit auf mit seinen Eltern in die zuletzt Farbe sind die ent- die Idee kam von meinem einer Reise quer durch Ar- Schweiz gekommen, hat sich scheidenden Faktoren sei- Sohn. Es war eine wichtige gentinien, das Land seiner nach dem Studium an der ner Entwicklungen. Dass er Reise, auch in Erinnerung Kindheit? Vor allem Autos Höheren Schule für Gestal- auch auf einer Familienrei- an meinen Vater und meinen – nicht etwa schicke Neu- tung in Zürich schnell als se seinen speziellen Blick Onkel. Beide waren Auto- wagen oder extravagante einer der renommiertesten für Design und Geschichte narren und als Kinder nah- Sondermodelle, sondern Produkt- und Industriede- nicht vergisst und mit seiner men sie uns immer zu den Alfredo Häberli nahm alte signer international durch- Leica das perfekte Werkzeug Rallyes mit. Später hatten Rostlauben und Modelle gesetzt. 2014 zeichnete ihn für ein visuelles Skizzen- meine Eltern ein Restau- mit deutlichen Gebrauchs- das Schweizer Bundesamt buch dabeihatte, zeigen die rant in der Nähe eines Au- spuren in den Blick, die aber für Kultur mit den prestige- hier gezeigten Motive aus todroms und daher spielten immer noch als Designiko- trächtigen Swiss Grand dem Pintura Muerta betitel- Autos für mich immer eine nen erkennbar sind. Mit sei- Prix of Design aus. Ob BMW, tem Portfolio. Im Interview wichtige Rolle, bis heute. ner Leica X2 entstand vor Camper, Iittala, Luceplan spricht Häberli über seine Auf der Reise habe ich diese drei Jahren auf der rund oder Vitra – seine Kunden- Arbeit, seine Liebe zum Au- Pintura Muerta, Stillleben 6000 Kilometer langen Rei- liste ist lang, seine gestal- tomobil und die Rolle der mit Autos, entdeckt. se eine Bildserie, die durch terische Handschrift bleibt Fotografie in seinem Leben. Konzept, Stringenz und Ent- trotz der Vielfalt der Ob- LFI: Eine Matchbox- deckerfreude besticht. Vor jekte immer erkennbar. Ob LFI: Wie sind diese Auf- Sammlung besaßen Sie allem die Farbe – in unter- Trinkgläser, Möbel, Lam- nahmen entstanden? schon als Kind … schiedlichen Intensitäten pen oder gleich eine ganze Alfredo Häberli: Ich bin in Alfredo Häberli: Ja, als wir und Erhaltungszuständen Hotelausstattung – all diese Argentinien geboren, habe in die Schweiz gingen, sagte – ließ den Designer immer Objekte lassen seine spezi- noch starke Beziehungen zu meine Mutter, dass wir nur wieder anhalten, um neue fische Mischung aus Tradi- dem Land und fahre immer eine Schuhschachtel mit per- Exemplare für seine Bilder- tion und Innovation erken- wieder dorthin. Die Reise im sönlichen Dingen mitneh- sammlung aufzunehmen. nen, alles wirkt modern Februar 2015 war eigent- men dürfen, weil wir → 86 | LFI Alfredo Häberli, 1964 in Buenos Aires geboren, zählt international zur ersten Liga der Produkt- und Industriedesigner. Im Jahr 1991 gründete er sein Atelier Design Development in Zürich Foto: Andreas Houmann/Georg Jensen (DK) Houmann/Georg Andreas Foto: LFI | 87 Oben ein Fiat 128, unten links ein Peugeot 404, bis 1982 in Argen- tinien gebaut. Daneben ein Jeep IKA Renault, ca. 1971, aus argentinischer Produktion (IKA = Industries Kaiser Argentinia) 88 | LFI Oben ein Jeep Estanciera IKA Renault, Tricolore, gebaut von 1957–1965 und ein IKA Renault 4L (4 latas = vier Bleche); unten ein Chevrolet Chevy Coupé, Serie 2, aus dem Jahr 1978 Fotos: Alfredo Alfredo Häberli Fotos: LFI | 89 Fundstück am Straßenrand: Ein Objekt wird zur Ikone, wenn man die besondere Eigenständigkeit erkennt – auch noch im desolaten Zustand wie dieses Fiat 850 Sport Coupés von 1968 90 | LFI „MENSCHEN KOM- Alfredo Häberli: Ja, das MEN IN DIESER ist richtig. Es sind charakter- SERIE KAUM VOR, starke Autos. Form, Silhou- DENN ICH WOLLTE ette, Proportion ist in die- sen Modellen erkennbar. KONZEPTIONELL Es sind ikonische Momente. DIE AUTOS IN Heute vermisse ich den DEN MITTELPUNKT emotionalen Moment; was STELLEN, EINFACH mir widerstrebt ist die heu- DOKUMENTARISCH tige Schnelligkeit in der Au- BETRACHTET.“ toentwicklung. LFI: Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben? Alfredo Häberli: Stil war für mich immer eine Hand- schrift, die man sofort er- kennt, aber eher geht es mir um eine Denkweise. Ästhe- ja wiederkommen wollten. tik und Schönheit inter- Ich habe zwar nicht mehr essieren mich, ebenso wie damit gespielt, aber es war Künstler und Architekten, eben meine erste eigene Kol- die sich nicht wiederholen. lektion und die nahm ich mit. Zwar beobachte ich Mode, Ich habe sie heute noch. Farbe, Struktur als Konzep- tion, aber nicht, um einem LFI: Ihre Aufnahmen wir- Trend zu folgen. Letztlich ken sehr überlegt – war die merke ich an meinen Pro- Idee von Anfang an da? dukten, dass sie schon seit Alfredo Häberli: Wenn ich Jahrzehnten in der Herstel- reise, dann arbeite ich eher lung sind. Sie sind zeitgenös- dokumentarisch, aber auch sisch, folgen aber keinem konzeptionell. Ich beschäf- Trend. Wenn das mein Stil tige mich oft mit Strukturen ist, dann darf er es sein. und Farbe und so kam es zu dieser Serie. Das sind Autos, LFI: Diese Verbindung die zwar fahren, jedenfalls von Innovation und Tradi- die meisten, aber sie sehen tion scheint Ihr Interesse doch eher schäbig aus. Fas- an Leica zu erklären. zinierend ist die Farbe, der Alfredo Häberli: Mich fas- immer wieder erneuerte ziniert das instrumentartige oder reparierte Erstlack. Es der Kameras, die eben auch gibt eine ganz bestimmte sehr funktional sind. Mich Ästhetik, wenn man genau begeistert Leicas Eigenstän- hinschaut. Mir ging es nicht digkeit. Minimale Verände- darum, einfach schöne Auf- rungen, aber sich über einen nahmen zu machen, son- langen Zeitraum, auch den dern die Farbe ist das The- der Digitalisierung, zu → ma. Den Überblick hatte ich dann erst zu Hause. LFI: Gibt es auch Wehmut beim Betrachten, schließ- lich sind die Modelle deut- lich individueller als das De- sign der Autos heute? LFI | 91 halten und weiterhin Faszi- nation auszulösen, das muss man erst einmal schaffen, da habe ich großen Respekt. LFI: Für die Serie haben Sie eine X2 verwendet. Alfredo Häberli: Ja, die Paul Smith Edition der Lei- ca X2 habe ich mir gekauft, weil sie auch von mir hät-