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•- 4 r R/i Dezember 1986 41. Jahrgang |gtg™• A' aA*' - ■ . Ist die Bezeichnung Radio- und Fernseh: * .•» techniker noch zükunftssicher ? % ;■

-■ Digitale optische Speicherplatten ■? -~ -4' der dritten Generation *• -> • V i \i 'Photokina im Wandei der Zeiten ^ . V Unsichere Fernseh-Zukunft. «■ ■ ,Lf -3? 1 ' ! Mit D2-MAC zu HD1> . v h *'N JV«. Vor^ptärker-IC für jiutlKadio^

f Leistungsfähiger TiefJJaß •;* A • * mit Schalferfiitern ,realisiö® Vk

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Bereichs-Umsetzer

BK 145/42-U 8ete9e/$te// FTZ-Nr. 25/379 SK

Für alle Fernsehgeräte (schwarz/weiß oder Farbe) ohne Sonderkanaltuner können mit diesem beson­ v ^ < - Kßnsu ders preisgünstigen Bereichsumsetzer alle Sonder­ kanäle störungsfrei in den UHF-Bereich umgesetzt werden. Beide Sonderkanalbereiche (USB: S 4 .. .S 10; OSB: S 11 .. S 20) werden ge­ trennt und kanaldeckungsgleich in den UHF-Be­ reich 607 ... 670 MHz (K 38 ... K 45) umgesetzt. Durch diese Umschaltung werden für alle 16 Son­ derkanäle nur 9 Vorwahltasten belegt. Im Pilotprojekt Ludwigshafen mit 22 TV- und 24 UKW-Programmen (die zur Zeit größtmögliche Be­ legung) wurde der Bereichsumsetzer in der Praxis getestet und erhielt die Betriebsgenehmigung der Bundespost: FTZ-Nr. 25/379 SK. Das Gerät kann nur in BK-Anlagen eingesetzt wer­ den. Durch eine elektronische „Stummschaltung“ wird ein Einsatz in einer Antennenempfangsanlage verhindert. Dieser Umsetzer ist nicht indentisch mit unserem Block-Konverter (Blockumsetzer) Pa 140/121 N. Block-Konverter sind für einen Be­ trieb in der Bundesrepublik nicht zugelassen. Eine störungsfreie Umsetzung ist nur für einige wenige Sonderkanäle möglich. Bei einer Nachbarkanalbe­ legung versagt diese Blockumsetzung. Mit hohen Kanalbelegungen ist aber in der Zukunft bei allen BK-Anlagen zu rechnen. Für den Export: Ohne Stummschaltung Typ: CATV 145/32 U

• 16 Sonderkanäle S 4 ... S 20 • doppelt-schutzisoliert • nachbarkanal-tauglich • Kunststoffgehäuse 14x10x3 cm • Schirmungsmaß > 75 dB • auch bei Bereichserweiterung bis 440 MHz störungsfreie Umsetzung • Stecksystem nach DIN 45325 • durch Bereichsumschaltung für 16 Programme nur 9 Vorwahltasten

POLYTRON-VERTRIEB GMBH Für den RUNDFUNK- UND FERNSEH-EMPFANGSTECHNIK Groß- und Einzelhandel Polytron Für den EWG-Raum: Für den EFTA-Raum: Katalog Polytron-Vertrieb GmbH Firma Oe Vrleze & Co. Polytrona AG HEIRU-WERKE und Postfach 123 • D 7547 Wildbad Gen. Slingeneyerlaan 76 - 78 Ausserleld 6 Einwanggasse 48 . J Telefon (07081) 2011 -12-13 B - 2100 Deume CH - 6362 Stansstad A -1141 Wien Netto­ BTX:070812011 Telefon (031) 247747 Telefon (041) 614747 Telefon 926691 preislisten! FABRIKATION ELEKTRISCHER GERÄTE FuiMk.. TECHNIK ISSN 0016-2825 Gegründet von Curt Rint Dezember 1986 12 —a

: Titelbild: In diesem Heft: Mit der winterlichen Ansicht des Grund­ netzsenders des Bayerischen Rundfunks «kor und Rad«- und FiixM'itcc'inikfr auf dem Grünten im Allgäu verabschieden wir uns von unseren Lesern, wünschen al­ Ist die Bezeichnung Radio- und len Freunden und Mitarbeitern frohe und Fernsehtechniker noch zukunftssicher? Seite 493 besinnliche Festtage und eine gesundes •lÄv-..... • und erfolgreiches Neues Jahr. Verlag und Redaktion Mitteilungen aus dem ZVEH ! Herbstsitzung der ... -- J«ta Bundesfachgruppe R+F Seite 495 .1 r- Ti.'.r VtiMvfc-.r£Za,;."t. Verdienstkreuz für Karl Stickel Seite 496 /*- : .vc lujßm ^ Digitale optische Speicherplatten der Bundeswehr soll Rücksicht auf >, ;c£ Lr'JdBü :.;j v.**‘ dritten Generation Handwerker nehmen Seite 496 Der bekannteste, aber nicht der einzige * ' W* Fernmeldeanl.-Gesetz geändert Seite 496 v optische Speicher ist die CD-Schallplatte. Protest gegen EG-Vorschlag Seite 496 Sie wird, wenn sie keine Musik-, sondern Auch Nichtinnungsmitglieder andere Informationen gespeichert hat, müssen Lehrlingsgebühr bezahlen Seite 496 auch als CD-ROM bezeichnet. Jetzt wur­ Inhalt einer Gebrauchsanleitung Seite 496 „test" prüft AGB Seite 497 den solche Platten vorgestellt, die man Nachwuchssorgen im Handwerk Seite 497 auch löschen und neu besprechen kann. Neue Btx-Nummern im Handwerk Seite 497 Über diese interaktiven Speicherplatten berichten wir hier. I Aus der Praxis - Für die Praxis Defekter SECAM-Detektor tm Seite 501 IMTER/1CTI[/E verursacht Farbfehler Seite 498 Gealterte Schalter verursachen Rotstich Seite 499 Unsichere Fernseh-Zukunft. Mit D2- Einfache Phasenmessung bei MAC zu HDTV? Zweikanal-Bandmaschinen Seite 500 Kein Fachmann bezweifelt, daß unser vor­ Erschwingliche Satelliten- handenes Fernsehsystem eine Anhäufung Empfangsanlage Seite 500 Neue SHF-Umsetzer Seite 500 von (teil faulen) Kompromissen ist und Aufschwung für ASICs Seite 500 daß der Schritt ins Satellitenzeitalter die Chance bietet, diese Kompromisse über Photokina im Wandel der Zeiten Seite 504 Bord zu werfen. Kaum war man aber so Schaltungen nach Maß Seite 517 richtig froh über diese Zukunftsaussicht, da muß man schon wieder darum ban­ Manipulationen zwischen gen. Unser Autor berichtet hier, wieso. Wiedergabekanälen Seite 526 i Leistungsfähiger Tiefpaß mit Seite 509 Schaltfilter realisiert Seite 531 ! Kurzbeiträge Vorverstärker-IC für Autoradios Gute Fernsehbilder bei niedrigen i Moderne Autoradios sollen trotz hohen Übertragungsraten Seite 503 Bedienungskomforts nicht in einer Viel­ Verkehrsfunk wird erweitert Seite 508 Dialog in Bildschirmtext Seite 517 zahl mechanischer Steilelemente „erstik- Fahrzeugortung mit ken". Deshalb ersetzt man diese durch Koppelnavigation und elektronische Steller. Der Beitrag stellt ei­ elektronischer Landkarte Seite 524 nen integrierten Baustein vor, der elektro­ Mehr Reichweite für das nische Steller für Lautstärke, Baß- und Privatfernsehen Seite 530 Höhen, Ballance und Faser enthält und Europäische Forschungsprojekte mit fünf Tastenpaaren gesteuert wird, von der Halbleitertechnik Seite 532 denen drei ohnehin für andere Funktionen erforderlich sind. FT-Aktuell Seite 488 + 534

Impressum Seite 539 Seite 518 llllllllil«l*i«l*««l wmMHmmmmHM Hiithig PUBLIKATION

Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 487 i :WXWtt>>v«v.v,v.v.

Lieber Leser,

mit dem vorliegenden Heft stellt die Zeitschrift Wir danken Ihnen, lieber Leser, für die jahre­ „Funk-Technik“ ihr Erscheinen ein. Sie können lange Treue, die Sie uns mit Ihrem Abonnement versichert sein, daß uns diese Entscheidung bewiesen haben, und bitten Sie um Verständnis nicht leicht gefallen ist. für unsere Entscheidung. Wirtschaftliche Überlegungen waren der Grund Verlag und Redaktion dafür, diesen Schritt zu tun. Trotz intensiver Bemühungen war es uns nicht gelungen, in die­ Wir empfehlen Ihnen als künftiges Informa­ sem speziellen Fachbereich eine ausreichende tionsorgan die Zeitschrift „de“ - „der elektro- Zahl von Abonnenten für die „Funk -Technik“ zu meister + deutsches elektrohandwerk“ aus gewinnen. dem Hüthig & Pflaum Verlag. Die „de“ bringt Wir bedauern dies um so mehr, als es auch mit regelmäßig eine Fülle von interessanten und teilweiser Unterstützung der Verbände nicht nützlichen Beiträgen für den Radio- und Fern­ möglich war, die „Funk-Technik“ als Abonne­ sehtechniker. Außerdem steht Ihnen „net“ - die mentzeitschrift stärker in der Branche zu veran­ ZeitschriftfürangewandteTelekommunikation - kern. aus dem R. v. Decker’s Verlag zur Verfügung.

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gerate der Luxusklasse mit deokonferenz-Räume heute bund einbezogen werden. Kurzberichte Stereoton und Videotext. bereits bieten. Damit nutzt PKI das von der über Unternehmen Sämtliche Geräte werden erst­ Wie der Vorstandsvorsitzende Post zur Verfügung gestellte mals mit einem von Loewe der Philips Kommunikations Breitbandnetz zur multinatio­ mmmmm entwickelten, volldigitalisierten Industrie AG (PKI), Dr. Markus nalen Konzern-Kommunika­ Chassis ausgerüstet. Rauh, ausführte, sollen in ab­ tion. Mitsubishi und Loewe sehbarer Zeit die Standorte schließen Köln, Siegen und Eindhoven in Kooperationsabkommen Videokonferenz-Studios diesen Videokonferenz-Ver­ BBC-Senderfür Wie mancher schon aus der in Nürnberg und Jordanien Tagespresse erfahren hat, ha­ Hamburg Vom Ministry of Information ben die Loewe Opta GmbH, Philips hat letzthin zwei fir­ des Königreichs Jordanien er­ Kronach, und die Mitsubishi meneigene Videokonferenz- hielt die Brown, Boveri & Cie GmbH ein Lieferabkommen Studios in Nürnberg und Ham­ AG (BBC), einen Großauftrag auf dem Gebiet von TV-Gerä- burg in Betrieb genommen. zur Lieferung, Montage und ten geschlossen. Die Studios kommunizieren Inbetriebsetzung je einer Danach liefert Loewe 1987 zu­ miteinander über das öffentli­ Lang- und Mittelwellensende­ nächst 25000 Farbfernsehge- che, digitale Netz der Deut­ anlage sowie mehrerer Kurz­ räte. Für die folgenden Jahre schen Bundespost (Bild 1). wellensender. Sie sind für die liegt eine Option mit leicht Als Anbieter von Videokonfe­ Rundfunkstation Qasr Khera- steigenden Stückzahlen vor. renz-Einrichtungen will das nae bestimmt, die in einem Bei den für Mitsubishi herge­ Unternehmen diesen Dienst Wüstengebiet rund 50 km öst­ stellten Geräten handelt es selbst nutzen und Interessen­ Bild 1: Videokonferenzraum bei lich der Landeshauptstadt sich um sogenannte Tisch- ten zeigen, welche Vorteile Vi- Philips Amman entsteht.

488 Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 Das Rundfunkzentrum wird Paralleltonverfahren bringt de eines Kunststoffleiters so sich über eine Fläche von etwa Siemens noch den G 3250 auf geformt, daß die planen Lei­ Meßgeräte und 4 km2 erstrecken. Zwei abge­ den Markt, in dessen Tonkanal terenden in zylindrische Ver­ Meßverfahren spannte Masten mit je 280 m im Gegensatz zum G 3206 die tiefungen geschoben werden Höhe bilden den Kern der Bildträgerfrequenz (38,9 MHz) können und dort bündig an Langwellen-Richtantenne. Die übertragen wird. Die Durch­ der optoaktiven Innenfläche MHHMI Mittelwellen-Richtantenne be­ gangsdämpfung konnte je­ anliegen. Optischer steht aus vier je 50 m hohen doch von 24 auf 17 dB (Bildka­ Bei allen bisherigen Anwen­ Leistungsmesser freistehenden Stahlgittertür­ nal) und von 30 auf 20 dB dungen ist die Plastikfaser mit Das Hand-Power-Meter men mit Überwurfreusen. Ins­ (Tonkanal) reduziert werden 1,0 mm Durchmesser zwi­ TQ 8210 von ADVANTEST ist gesamt 13 Vorhangantennen (typ. Werte). Ansonsten sind schen den beiden Enden für den gesamten Wellenlän­ dienen zur weltweiten Aus­ beide Bausteine im gleichen gleichmäßig durchlaufend, genbereich von 400 nm bis strahlung der Kurzwellenpro­ Gehäuse (DIP 10) unterge­ von einem Schutzmantel (Au­ 1600 nm einsetzbar. Eine in­ gramme des Landes und wei­ bracht. ßendurchmesser 2,3 mm) um­ terne Fehlerkorrekturkurve sen in alle Himmelsrichtungen. geben. kompensiert automatisch die Eine neue Antennen-/Sender- Inzwischen wird als aussichts­ Sensorcharakteristik, Hier- kombination ermöglicht die ARD-Fernsehen mit reicher Vorschlag diskutiert, durch wird bei jeder gewählten den Lichtleiter nicht nur als Verdoppelung der Sendeener­ Stereoton Wellenlänge die Meßgenauig­ passiven Übertrager, sondern gie in ausgewählte Zielge­ Bei zwei weiteren Sendern für keit verbessert (Bild 1). auch als aktiven Sensor einzu­ biete. das 1. Fernsehprogramm der setzen. ARD hat der Bayerische Rund­ Dazu wird der Lichtleiter an ei­ funk die Ausstrahlung von ner beliebigen Stelle abge- Tecliiigsche Zweikanalton aufgenommen. mantelt und in eine kegelige Die Sender, Grünten (Kanal 2) Neuerungen oder prismatische Formge­ und Hühnerberg (Kanal 60) so­ bung übergeführt, die das wie die angeschlossenen Füll­ vXvXvXvXvXvIvX’XvIvIvXvXvX* Licht im Inneren des Kunst­ sender strahlen jetzt bei ent­ Bildträger im Tonkanal stoffleiters reflektiert. sprechenden Programmen unterdrückt Der Grad der Reflektion ist den Zweikanal- oder Stereo­ Bei mehreren Herstellern rei­ durch das Medium bestimmt, ton aus. Nach dem Großsen­ welches den Lichtleiter an die­ fen gegenwärtig Konzepte für der Wendelstein (Kanal 10) TV-Geräte mit „Quasi-Parallel­ ser Stelle umgibt. sind damit drei Sender des ton“ heran, in denen die Bild­ Je stärker die Brechungsindi­ Bayerischen Rundfunks in der trägerreferenz für die Tonauf­ zes von Lichtleiter und Umge­ Lage, das Gemeinschaftspro­ bung differieren, desto stärker bereitung aus der ZF-Stufe gramm der ARD mit zwei Ton­ des Bildkanals ausgekoppelt ist die Reflektion, desto mehr kanälen zu senden. Licht gelangt ans Ende des wird. Ziel der Anstrengungen: Weitere Sender sind technisch Mit weniger Bauteilen eine Leiters. bereits auf das erweiterte Ton­ Ein umgebendes Medium deutlich erhöhte Tonqualität. angebot vorbereitet und wer­ kann zum Beispiel die Säure Den zugehörigen OFW-Filter den den Zweikanaltonbetrieb hat Siemens entwickelt; Der einer Kfz-Batterie sein. Deren Bild 1: Handliches Meßgerät aufnehmen, sobald von der zum Messen der Strahlungslei­ Dichte schwankt zwischen G3206 dämpft im Tonkanal Deutschen Bundespost die stung von Lichtquellen 1,15 g/cm3 (entladen) und bei 38,9 MHz mit 45 dB. entsprechenden Zuführungs­ (Rohde & Schwarz-Pressebild) Die neuen Quasi-Parallelton­ 1,285 g/cm3 (geladen). Dieser leitungen bereitgestellt konzepte arbeiten mit ge­ Dichtehub ist ausreichend, um werden. trennten Bild- und Tonkanä­ als Maß für den Ladezustand Das Gerät hat einen Dynamik­ len. Mit 45 dB bei 38,9 MHz an der kegeligen oder prisma­ bereich von -60 ... +17 dBm sorgt der OFW-Baustein G tischen Stelle des Lichtleiters mit automatischer und manu­ 3206 dafür, daß die Bildträger­ Lichtleiter ermitteln erfaßt zu werden. Wenn sich eller Meßbereichsumschal­ signale im Tonkanal nicht Ladezustand die Säuredichte dem unteren tung. Die Leistungsanzeige er­ übertragen werden. Als typi­ Der neueste Vorschlag für die Wert nähert, wird der Unter­ folgt in dBm oder mW sowie sche Durchgangsdämpfungs­ Anwendung von Lichtwellen­ schied der Brechungsindizes als Relativmessung in dB. werte werden 23 dB für den leitern kommt aus dem Hause von Lichtleiter und Säure ver­ Mittelwertbildung mit 2 bis 20 Bildkanal und 26 dB für den Siemens. Danach kann man größert. Der Lichtdurchlaß Mittelungen, Maximalwert­ Tonkanal angegeben. Ausge­ sie zur optischen Säuredichte­ steigt also mit zunehmender speicherung (MAX HOLD), au­ legt ist der G 3206 für den messung für den Ladezustand Entladung und läßt sich - mit tomatischer Nullabgleich so­ B/G-Standard Westeuropas einer Kfz-Starterbatterie be­ optischer oder elektronischer wie Fehlermeldung bei Fehl­ (ausgenommen Frankreich nutzen. Verstärkung - als warnendes bedienung und Bereichsüber­ und England). Siemens hat die zugehörigen Signal für den Fahrer aufbe­ schreitung erleichtern die Für das herkömmliche Quasi- Dioden am Anfang und am En- reiten. Handhabung.

Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 489 mmmmmmmmmmFT-Akiueil llÄÄlMÄllllilillllilltl

Meßplatz für den U Die Deutsche Bundespost nem angeschlossenen Oszil­ Funktelefondienst Netz C ^ wird in Zusammenarbeit mit loskop fortlaufend oder einge­ Schlumberger Meßgeräte Sj der französischen Postverwal- froren ein lineares Augendia­ GmbH stellt ein Meßsystem ■ tung an den gelieferten Test- gramm einer vorhandenen Vi­ für Messungen an Funktele­ ^ Systemen Messungen durch- deotextzeile darzustellen. Alle fongeräten des Netzes C vor ^ führen und vor allem die Stör­ Meßparameter sind mit je ei­ (Bild 1). Das Meßsystem wird festigkeit des Verfahrens unter nem unteren und einem obe­ von der Deutschen Bundes­ Berücksichtigung der Ausbrei­ ren, frei einstellbaren Grenz­ post zur Typenprüfung und bei tungseigenschaften prüfen. wert üben/vachbar. Bei auto­ den Funkstörungsmeßstellen matischem Betrieb ist eine zur Abnahmeprüfung einge­ Fernmessung und Protokollie­ setzt. Es besteht aus den Digitaler Videotext- rung der Ergebnisse über IEC- Analyzer Komponenten Stabilock 4040 Bus- oder RS 232 C-Schnitt- und Radiocode Analyser 4922 Hohe Ansprüche an die Über­ stelle möglich. sowie einer Prüfadaptierung tragungsqualität der Datensi­ speziell für den Anschluß der gnale stellt der neue Fernseh­ Netz-C-Funktelefone. Bild 1: Digital-Multimeter, nicht dienst Videotext. Mit dem Di­ IEC-Bus-steuerbarer viel größer als eine Scheckkarte gital Analyzer ATF -Wahlschalter (Rosenkranz-Pressebild) bietet Rohde & Schwarz nun Der Video-Wahlschalter VSF ein vielseitiges Gerät zum von Rohde & Schwarz dient in lieh. Die 5 Widerstandsmeß- Auswerten, Messen und Über­ Fernsehstudios, Fernsehsen­ bereiche sind 200 Q, 2000 Q, wachen von Videotextsigna- dern, Prüffeldern oder Ent­ 20 kQ, 200 kQ und 2000 kQ. len. Insgesamt sieben Video- wicklungslabors zur Videosi­ Weitere technische Daten textparameter - wie etwa Au- gnalüberwachung und Um­ sind: Überspannungsschutz, genhöhe, Augenweite, Video­ schaltung von Breitbandsi­ automatische Polaritätsum- text-Amplitude usw. - sowie gnalquellen bis 10 MHz. Mit Schaltung, Batterieladezu- einige andere Größen können ihm lassen sich über IEC-Bus Bild 1: Meßplatz für Funktele­ Standsanzeige und eingebau- ferngesteuert zur automati- fone (Schlumberger-Pressebild) per Rechner mehrere dieser ter Durchgangsprüfer sehen Qualitätskontrolle wäh­ Signalquellen mit geringstem Der Einsatz des Meßsystems (Summer). rend des laufenden Pro- Qualitätsverlust anwählen. In im Service ermöglicht rasche gramms oder handbetrieben Verbindung mit dem Video- und präzise Fehlerdiagnose in Labor und Service erfaßt Analysator UVF sind verschie­ und gewährleistet die Über­ Endgerate der werden (bhcj i>. dene Meßpunkte, z.B. an ei­ einstimmung der Meßmetho­ nem Fernseh-Doppelsender de im Service und bei der Ab­ Kommunikation überwachbar. Erweitert durch nahmeprüfung. den Video-Störspannungs­ Neben dem Komplettsystem mmmmm stääiä: messer UPSF2 ist die zusätz­ ist für bereits im Einsatz be­ Digitales Mobilfunk- jeder der 625 Fernsehzeilen liche Erfassung von Störspan­ findliche Meßplätze der Typen Versuchssystem S900 D bietet. Die langsame Videoab­ nungsparametern möglich, et­ Stabilock 4040/4039 und/oder übergeben tastung ermöglicht es, auf ei- wa bei der Überprüfung und Radiocode Analyser 4922 ein In nur einem Jahr nach Auf­ beim Abgleich von Videore­ Nachrüstsatz lieferbar. tragserhalt hat das Konsor­ cordern. Statt über IEC-Bus tium ANT Nachrichtentechnik kann der Video-Wahlschalter GmbH/Robert Bosch GmbH auch über eine parallele Noch einTaschen- (Federführung ANT) das digi­ • » Schnittstelle ferngesteuert Multimeter tale Mobilfunk-Versuchssy- Jv werden. Das 31/2stellige Digitalmulti­ stem S900D entwickelt und 1 A -Z- meter „Pocket Personal DMM die Geräte der Deutschen Modell 3000/3010“ von Soar Bundespost übergeben. Be­ (Vertrieb Rosenkranz Elektro­ kanntlich hat die Deutsche nik) hat ebenfalls die Abmes­ Bundespost Mitte letzten Jah­ sungen 56 mm x 108 mm x res an zwei Industriekonsor­ 10 mm und wiegt 80 g (Bild 1). tien jeweils einen Auftrag über Mit ihm lassen sich Spannun­ die Entwicklung solcher Sy­ 0 p. gen zwischen 2 mV und 400 V steme erteilt. Sie plant, zu Be­ Bild 1: Sieben Fernsehtext-Pa­ mit einer Abweichung von ginn der 90er Jahre die beste­ rameter und noch andere Grö­ Bild 1: Video-Wahlschalter VSF ±1,3% bzw. ±2 Digit mes­ henden Autotelefonnetze ßen kann der Digital Teletext zur Videosignalüberwachung sen. Wechselspannungsmes­ durch ein solches, im 900 Analyzer ATF messen, überwa­ und Umschaltung von Breit­ sungen ebenfalls in 4 Meßbe­ MHz-Bereich arbeitendes Mo­ chen und auswerten bandsignalquellen reichen sind ebenfalls mög- bilfunknetz zu ersetzen. (Rohde & Schwarz-Pressebild) (Rohde & Schwarz-Pressebild)

490 Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 ::::::::::!:x":’x:x’x’>x:>x"x":'>x’x’>x'x:x’x":’&"xv:':\::::’:':':x:':xvx:x:x:x:.'i FT-Aktuell WmfflfflUfflfflfflmfflm

Modem für auf; der Übernahmepunkt Schaltung zu synchronisieren. phasenmodulierte 3. Ordnung (IP.3) liegt bei In diese werden die relevanten Signalübertragung -15 dBm Eingangspegel. Daten eingelesen und deco­ Das monolithisch integrierte Der Demodulator NE/SA 604 diert. Die „Datenausgabe" Modem TSG7515 von Thom­ besteht aus einem 90 dB-ZF- stellt aus den fünf VPS-Wör- son Semiconducteurs wird in Verstärker mit Begrenzer­ tern in Zeile 16 ein komplettes einer modernen CMOS-Tech- eigenschaften und einem Datentelegramm mit 40 bit zu­ nologie mit zwei Polysilizium- Quadraturdetektor. Als Zu­ sammen, das über den l2C- Schichten gefertigt. Senden Bild 1: Portabler Schutz vor sta­ satzfunktionen sind eine Bus („Inter Circuit") ausgele­ und Empfang phasenmodu­ tischer Aufladung Muteschaltung und die Span­ sen werden kann. lierter Signale kann der (SIMCO-Pressebild) nungsquelle für eine logarith- Dem Decoder SDA 5640 TSG7515 mit 1200 oder mische Feldstärkeanzeige (DIP 14) vorgeschaltet ist der 600 bit/s ausführen. Bei fre­ Handgelenkband. Die Matte, enthalten. Dataslicer SDA 5232 im 28po- quenzmodulierten Informatio­ die mit einem 3 m Spiralkabel Die Schaltungen sind im DIL 8 ligen-DIP-Gehäuse. Dieser nen kann die Datenrate bis zu geerdet ist, leitet von irgendei­ bzw. DIL 16 sowie im SO-8/ Baustein bietet quarzgenaue 300 bit/s betragen. nem leitenden Gegenstand, SO-16 Miniaturgehäuse lie­ Datentaktregeneration bis zu Das Modem kann in Volldu­ der auf der Mitte plaziert ist, ferbar. 2,5 MBit/s, trennt ab und re­ plex-Betrieb in einer der fol­ Aufladungen sicher ab. Zwei generiert die VPS-Daten, stellt genden Normen betrieben 27 x 27 cm Taschen können Dataslicer und Decoder die Empfindlichkeit wahlweise werden; CCITT V.22 A oder B, für die Aufbewahrung von für VPS auf 1 V oder 2,5 V ein, und ver­ Bell 212 A, Bell 103. elektrostatisch empfindlichen VPS nutzt Zeile 16 der soge­ koppelt Takt- und Eingangssi­ Sämtliche für die Erzeugung Karten während dem Trans­ nannten Bildaustastlücke, in gnale phasenrichtig. Die Daten des Trägersignals nötigen Fil­ port vom und zum Arbeitsplatz welcher der zeilenweise Auf­ und Taktsignale werden terfunktionen, die Unterdrük- verwendet werden. bau der einzelnen Fernsehbil­ schließlich über Treiberstufen kung des Rauschens außer­ Das Handgelenkband wird mit der jedesmal neu begonnen ausgegeben. halb des Übertragungsbandes einem 1,8 m Spiralkabel gelie­ wird. Der VPS-Code enthält und die Demodulatorstufen fert. Es wird in das Verbin­ die Startzeit, Programmquelle sind mit Hilfe von Schaltfiltern dungsstück der Matte einge­ (Sender), Länderkennzeichen „Beam-Lead“-PIN- in den Chip integriert worden. steckt und leitet statische Auf­ sowie das Datum und wird Dioden für Im phasenmodulierten Betrieb ladungen des Trägers ab und während der Übertragung ei­ phasengesteuerte übernimmt das Modem außer­ verhindert statische Aufla­ ner Sendung ständig unverän­ Antennen dem die Entstör- und Spei­ dung. dert zusammen mit dem Fern­ Die „Beam-Lead"-PIN-Dioden cherfunktionen, wie dies von Die Arbeits-Ausrüstung ist sehsignal ausgestrahlt. HPND-4028 und HPND-4038 der synchronen Bit-Übertra­ nicht schwer und mißt in gefal­ Zum Ausrüsten von Fernseh­ von Hewlett-Packard sind gung und der asynchronen tetem Zustand ungefähr empfängern fertigt Siemens zum schnellen Schalten im Mi­ Zeichenübertragung gefordert 15 x 30 x 2 cm und paßt gut in den VPS-Decoder Typ krowellenbereich optimiert. wird. Angeboten wird es im eine Werkzeugtasche. SDA 5640. Sein Chip umfaßt Sie wurden für den Einsatz in 28-poligen DIL-Gehäuse in drei Funktionsblöcke. „Tim­ Streifenleitungen, koplanaren Plastik oder Keramik. ing" erkennt aus den TV-Si- Hohlleitern und Mikrostrip­ gnalen die Zeile 16, die „Da­ schaltungen entwickelt.

Neue Bauelemente tenerfassung" sucht nach dem Durch das garantierte Kapazi­ Startbit, um die Decodier- tätsfenster und die damit ver­ Hilfsmittel und llllilliiilll bundene Phasenschieber-Fä­ Empfänger-IC higkeit eignen sich diese Di­ Zubehör für Mobilfunk oden besonders für phasen­ Mobilfunk-Anwendungen wie gesteuerte Radar-Antennen­ :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Autotelefon, Personensuch­ anordnungen (phased arrays). Schutz vor statischen einrichtungen (pager), Sprech­ Aufladungen funkgeräte und schnurlose Te­ SIMCO’s neue statisch-ablei- lefone verlangen gute elektri­ Präzisionsdraht­ tende Arbeits-Ausrüstung sche Daten bei niedriger Lei­ widerstände - kleiner als schützt statisch-empfindliche stungsaufnahme. Diese For­ ein Chip Teile vor Beschädigungen, die derungen erfüllen die FM- Der typische Einsatzbereich durch elektrostatische Entla­ Empfängerschaltungen von von Präzisionsdrahtwiderstän­ dungen während dem Service Valvo. den von Seiferth liegt überall verursacht werden (Bild 1). Der NE/SA 602 ist ein doppelt da, wo alle Widerstandspara­ Diese Ausrüstung besteht aus symmetrischer Mischer mit meter zugleich gefordert wer­ einer 60 x 60 cm statisch-ab- HF-Oszillator. Er arbeitet bis Bild 1: Integrierte Bausteine für den. Sie sind hochstabil, her­ leitenden, geerdeten Arbeits­ zu 200 MHz und weist eine VPS-Decoder metisch dicht, impuls- und kli­ matte und einem leitenden Mischverstärkung von 18 dB (Siemens-Pressebild) mafest und dabei kleiner als

Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 491 M^MWMH—MMHFT-AktuellHMWWWWWWliMWW

Für den Betrieb in Grafiksyste­ wird. Der Versorgungsspan­ Passiv-Infrarotmelder mit men sehr hoher Leistung ver­ nungsbereich ist aufgrund der moderner Sensortechnik fügen beide Bauelemente internen Spannungsstabilisie­ Eine neue Generation von In­ über TTL- und ECL-Ausgänge rung sehr groß. frarotmeldern stellt Zettler un­ mit TTL/ECL-Pegelumsetzung Die wesentlichen Merkmale ter der Bezeichnung PID Z14 auf dem Chip. des U 450 B sind: und PID Z15 vor. Alle zur Er­ Die neuen Video-Schieberegi­ - Erzeugung einer 3-Ton-Fol- fassung des Wärmebildes not­ ster sind unabhängig ver­ ge im Frequenzverhältnis wendigen Elemente sind in ei­ wendbare Teile eines Chipsat­ 1:1,33:1,66 nem hermetisch dichten Sen­ zes, der derzeit bei National - Grundfrequenz und Folge­ sor-Modul untergebracht Semiconductor für Hochlei­ frequenz unabhängig von­ (Bild 1). stungs-Videografik- und Druk- einander durch externe RC- Bild 1: Drahtwiderstände als ker-Anwendungen entwickelt Glieder variierbar MELF, LHIP, SMD oder mit wird. Er eignet sich für Auflö­ - Triggerung ZCTTLCC» Draht (Seiferth-Pressebild) sungen bis zu 16384 x 16384 - Gegentaktausgangsstufe Pixel mit einer praktisch unbe­ - Temperaturkompensierte

ein Chip (Bild 1). Die Baugrö­ grenzten Zahl von Farbebe- Referenzspannung ver­ ZGTTUiR ßenreduzierung und die ver­ nen, die von einem einzigen fügbar V • besserten Klima- und Tempe­ Raster-Grafik-Prozessor ge­ s MD X 11 raturwerte konnten durch kon­ steuert werden. »IO i M sequentes Anwenden von Neuheiten für die neuen Keramikwerkstoffen er­ reicht werden. Tonruf-Schaltung im Optoelektronik Bild 1: Passiver Infrarotmelder Die Langzeitstabilität des Wi­ Multi-Klang-Gong spricht auf Körperwärme an derstandes reicht bis unter Der Typ U 450 B ist eine viel­ (Zettler-Pressebild) 10 ppm/Jahr, der Temperatur­ seitige integrierte Schaltung, Opto-Speicherlaufwerk koeffizient bis unter 1 ppm/°C. die nicht nur für den Einsatz in mit SCSI-Schnittstelle Der Überwachungsbereich hat Gezielte Temperaturkoeffi- elektronischen Tonruf-Einrich­ Optotech ist in der Bundesre­ eine Länge von mehr als 12 m. zienten von 0 ... 6000 ppm/°C tungen (ETE) der Fernsprech­ publik Deutschland durch In zwei Ebenen befinden sich sind in Stufen von 50 ppm/°C technik, sondern auch als Si­ Agora vertreten. op­ mehrere aktive Zonen mit un­ herstellbar. Der Temperatur­ gnalgeber im Kfz-Bereich, tische Disklaufwerk für 5W'- terschiedlicher Empfindlich­ bereich erstreckt sich von Haushalt und Spielzeug geeig­ Speicherplatten mit Write- keit. Dadurch entsteht ein sehr i -55°C ... +155°C. Wider­ net ist (Bild 1). once-Technologie wurde jetzt dichter Überwachungsfächer, standstoleranzen bis unter Die ETE-Tonfolge deutscher von optotech vorgestellt. Es der nicht überwunden werden 5 • 10"6 werden garantiert. Telefonapparate ist 800-1067- unterstützt die SCSI-Schnitt­ kann. Sämtliche Widerstandswerte 1333 Hz und beginnt nach stelle (Small Computer Sy­ sind auch in SMT und MIL- Triggerung bei 800 Hz, wobei stems Interface), setzt sich STD lieferbar. die integrierte Schaltung mit aus einem Laufwerk mit einer Am Rande notiert der vom Amt gelieferten Ruf­ Aufzeichnungskapazität von wechselspannung betrieben 200 MByte je Seite, einem 16-bit-Bipolar/CMOS- Controller und entsprechen­ Schuricht ist umgezogen Video-Schieberegister den Software-Tools zusam­ Die Stuttgarter Niederlassung Unter der Typenbezeichnung men und bildet die leistungs­ der Dietrich Schuricht GmbH DP8515 und DP1816 bietet fähigste SCSI-lmplementie- & Co. KG, mit Sitz in Bremen, National Semiconductor rung in einem optischen Spei­ hat am 1.10.86 eigene neue Schieberegister an, die mit chersystem. Büro- und Lagerräume be­ Taktfrequenzen von 225 MHz Durch direktes Lesen während zogen. arbeiten und für Hochge- des Schreibens werden etwai­ Auf einer Fläche von ca. schwindigkeits-Raster-Video- ge Fehler umgehend erkannt 2000 m2 wird das komplette Systeme geeignet sind. Bei und ausmaskiert. Durch Aus­ Schuricht Katalogprogramm den Bausteinen handelt es wechselbarkeit der Disk-Car- bevorratet. Es umfaßt rund sich um 16-bit-Schieberegister tridges können Daten zwi­ 3500 aktive, passive und me­ mit parallelen Daten-Ein- schen verschiedenen Compu­ chanische Bauteile für den ge­ gangslatches/Flipflops, die tern ausgetauscht werden. samten Elektronikbereich. außerdem ein 4 bit tiefes FIFO Einmal gespeicherte Daten Die neue Anschrift lautet: mit Wortbreite besitzen, die können nicht mehr manipu­ Schuricht Elektronik GmbH, sich mit Hilfe entsprechender liert, im Bedarfsfall aber pro­ Wilhelm-Stähle-Str. 11, Post­ Programmierung der An­ Bild 1: Dreikiang aus Silizium - blemlos mit sogenannten fach 2044, 7012 Fellbach- schlußstifte vor den Schiebe­ die Tonruf Schaltung „Post-fields“ aktualisiert wer­ Schmiden, Tel. (0711) 51835-0, registern betreiben lassen. (Telefunken electronic-Pressebild) den. Tx.: 722632.

492 Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 IfSÄIÄlIfllsiÄlilillAus dem R+F-Handwerk^^^^^^*

Gerhard Bielstein11 Nichts ist beständiger als der Wandel. Dieser Satz gilt beson­ ders, wenn man von Technik - insbesondere von Elektronik spricht. Heute ist damit das gesamte Radio- und Fernseh­ techniker-Handwerk angesprochen. Bei ihm bestehen seit einiger Zeit Zweifel, ob seine Berufsbezeichnung den Tätig­ keitsbereich noch klar und umfassend bezeichnet und auch die neuen Techniken für die Bürger mit erkennen läßt. Dieser Beitrag will Denkanstöße geben und vielleicht auch eine rege Diskussion in den Betrieben und Innungen anregen.

die Bezeichnung

dio» und

Fernsehtechniker noch zukunftssicher?

Ausgangspunkt dieser Überlegungen ist funk“. Darunter verstand man hauptsäch­ zen. Das Wort „Radio“ steht nun wieder die Tatsache, daß die Bundespost ihre lich die drahtlose Übertragung und den für Empfänger für ausschließlichen Hör­ jetzige Fernmeldeordnung in eine Tele­ Empfang von Hörfunk. Aber auch der so­ funkempfang. Mit zunehmender Qualität kommunikationsordnung (TKO) umbe­ genannte Drahtfunk gehörte dazu. Das des Radios bürgerte sich der aus dem an­ nennen wird. Diese Behörde ist der Mei­ Empfangsgerät für den Hörfunk hieß da­ gelsächsischen übernommene Begriff nung, daß den neuen Diensten wie Te- mals „Radio“. Es gab dann Fachgeschäf­ „High-Fidelity“ abgekürzt „Hi-Fi“ ein. Da­ mex, Teletex, Telefax, Breitbandkommu­ te, die sich nur mit dieser Materie be­ mit verschwand das Wort „Radio“. Es nikation und der Datenübertragung Rech­ schäftigten. Diese nahmen meistens den wurde zur „Hi-Fi-Anlage“. Unabhängig nung zu tragen sei, da für den Laien Begriff „Radio“ in ihren Firmennamen mit von dieser Entwicklung hat sich der Be­ „Fernmelde“ gleich „Telefon“ heißt. So auf. So wurde das Wort „Radio“ zum fe­ griff „Rundfunk“ bei der Deutschen Bun­ konnte es auch oft Vorkommen, daß gan­ sten Begriff. despost gehalten. Hier steht er für die ze Orte oder Stadtteile mit einem Breit­ Im „Dritten Reich“ wurde dann auch das Rundfunk- und Fernsehübertragung wo­ bandnetz ausgerüstet waren, ohne daß Wort „Radio“ ein Opfer der Säuberungs­ bei man hier mit „Rundfunk“ „Hörfunk“ Verwaltung oder Bürgervertretung von welle fremder ausländischer Worte - wie meint. Andererseits spricht die Bundes­ der Sache wußten. Dabei war für die Ka­ es damals hieß - in der deutschen Spra­ post von Fernmelde- bzw. Rundfunksa­ belverlegung jeweils ein Planfeststel­ che. So hieß dann auch der Handwerker telliten. Dort steht dann der Begriff „Rund­ lungsverfahren erforderlich und auch in diesem Gewerk nicht mehr Radiome­ funk“ für Hörfunk und Fernsehen. durchgeführt. Dies aber unter der Über­ chaniker sondern Rundfunkmechaniker. Das Arbeitsgebiet des Radio- und Fern­ schrift „Fernmelde-Ausbau“. Nach 1945 wurde aus dieser Berufsbe­ sehtechnikermeisters umfaßt auch Gerä­ Angefangen hat das Zeitalter der drahtlo­ zeichnung dann wieder der Radiomecha­ te, die nicht in der Berufsbezeichnung sen Übertragung mit dem Begriff „Rund­ niker. 1956, mit Beginn des Fernsehens enthalten sind, wie Plattenspieler, Video- mußte dieser Begriff erweitert werden, und Audiorecorder, Computer, Diktierge­ und es gelang nun, aus dem Wort „Radio­ räte. Sie wurden bisher im Bewußtsein 1) Landesfachgruppenleiter Radio- und Fern­ mechaniker“ die Berufsbezeichnung „Ra­ der Laien immer noch dem Beruf des Ra­ sehtechnik für Niedersachsen/Bremen. dio- und Fernsehtechniker“ durchzuset- dio- und Fernsehtechnikers zugeordnet.

Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 493 ^■^^■llllllAus dem R+F-Handwerk^^^ÄlÄi^l®

Denkt der Bürger aber bei neuen Medien techniker-Berufes ist damit zweifellos un- man dabei allerdings nicht, daß die beste- wie Btx, BK-Netz-Installation, Lichtwel­ vermeidlich. Eine Berufsbezeichnung sagt hende Berufsbezeichnung sehr gut im lentechnik, Satellitenempfang oder Te- nun nicht unbedingt alles über die ausfüh­ Markt eingeführt ist. Jede Änderung be­ mex auch noch an die Radio- und Fern­ renden Tätigkeiten aus. Aber ganz außer nötigt aber eine mehr oder weniger lange sehtechniker-Werkstatt? acht lassen kann man die Zusammenhän­ Anlaufzeit. Die Fachgruppe Fernmeldemechanik im ge auch nicht. Man muß natürlich auch ZVEH hat die Zusammenfassung und berücksichtigen, daß in Zukunft Über­ Und wie ist die Meinung des Funk-Tech- Umbenennung der Femmeldeordnung schneidungen der Arbeitsgebiete durch nik-Lesers zu einer eventuellen Änderung zum Anlaß genommen, den Antrag zu das starke Zusammenlaufen der Dienste der Berufsbezeichnung des Radio- und stellen, ihre alte Bezeichnung abzulegen zwangsläufig sind. Fernsehtechnikers? Berufsbezeichnun­ und sich in Anlehnung an die neuen Post­ Von den gewählten Vertretern des Hand­ gen wie „Medien-Elektroniker" oder dienste Tele-Kommunikations-Elektroni- werks wird mit Recht erwartet, daß sie „Kommunikations-Elektroniker“ stehen ker zu nennen. Wie auch immer „Elektro­ den Fortbestand der Geschäftsgrundla­ derzeit zur Debatte. nik" definiert werden kann, eine Über­ gen ihrer Fachgruppe sichern, Fortschritt Schreiben sie Ihre Meinung an die Bun­ schneidung mit den Tätigkeitsmerkmalen und Wandel erkennen und den Kollegen desfachgruppe Radio- und Fernsehtech­ und -bereichen des Radio- und Femseh- zur Diskussion stellen. Vergessen sollte nik im ZVEH.

Meinungen zur Änderung der Berufsbezeichnung Kunden zu tun, die uns unter diesem Be­ griff kennen. Das Dümmste, was uns ein­ „Radio- und Fernseh-Techniker“ fallen könnte, wäre unsere Kunden durch neue Begriffe zu verwirren. Aus diesem Gieselher Allexi, Beauftragter der Bun­ vertretungsansprüche stellen, um die Ra­ Grunde halte ich von .einer anderen Be­ desfachgruppe Radio- und Fernseh- dio- und Fernsehtechniker von der Belie­ rufsbezeichnung überhaupt nichts. In der Technik für die rft-Leistungsgemeinschaft ferung von Ersatzteilen durch die Indu­ Werbung erscheinen wir unter Radio und „Es muß schon eine umfassende Na­ strie auszuschließen, ist, wie die Vergan­ Fernsehen. Kein Mensch würde uns unter mensänderung geschaffen werden, wo­ genheit gezeigt hat, eben groß.“ Medientechnik suchen. Daß andere Be­ bei ich eigentlich im Inneren dem zustim­ rufsgruppen auf unseren Markt drängen, Hans Müller, Obermeister der Radio- me, was die Fernmeldemechaniker ma­ können wir sowieso nicht verhindern, ob und Fernsehtechniker-Innung der Pfalz chen. Da wir unsere Elektronik sehr stark nun mit der bestehenden oder einer ande­ „Man muß sich dazu etwas einfallen las­ mit derjenigen des Auslandes verknüpft ren Berufsbezeichnung. Bestand werden sen. Die bisherigen Vorschläge und die haben, können wir auch unsere Nachbarn wir nur dadurch haben, daß wir eben bes­ Diskussionen darüber sind absolut unbe­ nicht einfach ignorieren. So heißt es bei­ ser sind, schneller reagieren und über­ friedigend. Man sollte sie auch nicht über­ spielsweise im Französischen bei allem, haupt ein besseres Image haben, als die bewerten, wenngleich sie schon eine ge­ was irgendwie mit der Post zu tun hat .Te­ anderen.“ wisse Rolle spielt, die Berufsbezeich­ lekommunikation*. Also ist logischerweise nung.“ Karl-Heinz Bähr, Landesinnungsmeister der Techniker, der damit zu tun hat, der Radio- und Fernsehtechnikerinnung der Telekommunikationstechniker, oder Rolf Finger, Obermeister der Innung für des Saarlandes -elektroniker." Radio- und Fernsehtechnik Hamburg „Ich beobachte die Bestrebungen der be­ „Ich persönlich möchte dazu sagen, daß Erich Schulze, Vorsitzender der Landes­ nachbarten Handwerke, in die Elektronik ich - mindestens zu diesem Zeitpunkt - einzudringen, ebenfalls seit einiger Zeit. fachgruppe Radio- und Fernsehtechnik nicht für eine Änderung bin. Wenn die Be­ Dabei sagt die Berufsbezeichnung .Elek­ beim Fachverband Elektrotechnische rufsbezeichnung geändert würde, wäre troniker1 ja gar nichts aus. Wir im Saarland Handwerke Nordrhein-Westfalen die Bezeichnung .Techniker* passe. Letzt­ bleiben deshalb bei Radio- und Fernseh­ „Ich bin der Meinung, daß man die Be­ lich kommt es auch garnicht so sehr auf techniker. Dieser Meinung sind jedenfalls rufsbezeichnung Techniker in dieser Form die Berufsbezeichnung an, sondern dar­ die Inhaber reiner Radio- und Fernsehbe­ nicht halten kann, wenn man an der Be­ auf mit was man sich wirklich beschäftigt. triebe. Die Inhaber von Mischbetrieben rufsbezeichnung Radio- und Fernseh­ Die derzeitige Diskussion halte ich sowie­ sind da nicht so festgelegt. Wenn wir wer­ techniker in irgendeiner Form dreht. Wenn so mehr für eine Kampfmaßnahme, um ben, dann unter der Berufsbezeichnung man also diese markante Bezeichnung, die Bestrebungen anderer Handwerke .Radio- und Fernsehtechnik'. Anders ist die im Volk doch einen gewissen Begriff nach Namensänderung abzuwehren.“ darstellt, wenn man diese .aktualisieren* das bei größeren Betrieben mit langfristi­ möchte, dann ist der Techniker verloren. Uwe Christiansen, Landesfachgruppen­ gen Wartungsverträgen bei Industrie und Wir sollten auf jeden Fall den Techniker leiter für Radio- und Fernsehtechnik beim Behörden. Dort bringt eine moderne Be­ behalten, nur sollten damit nicht irgend­ Landesinnungsverband des Elektrohand- rufsbezeichnung sicher Gewinn. Aber der welche Abgrenzungen geschaffen wer­ werks Schleswig-Holstein Kleinbetrieb, der seine Kundschaft im Pri­ den. Die Gefahr, daß die Büro- und Infor­ „Ich bin der Meinung, daß die Bezeich­ vatbereich suchen muß, hat gar keine an­ mationselektroniker sowie Femmelde- nung .Radio- und Fernsehtechniker* dere Wahl, als den Radio- und Fernseh­ und Kommunikationselektroniker Allein­ schon die richtige ist. Wir haben es mit techniker beizubehalten.“

494 Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 ^^^^^^^MMitteilungen aus dem ZVEH ■«■■■■»»

Willy Krienke, Landesfachgruppenleiter vorn herein unterbunden werden. Der „Die vorgeschlagene neue Berufsbe­ für Radio- und Fernsehtechnik im Lan­ Nachteil, bei einer Änderung der Berufs­ zeichnung „Medien-Techniker" habe ich desinnungsverband der Elektrotechni­ bezeichnung den Techniker zu verlieren hier meinen Kollegen vorgestellt. Also schen Handwerke Rheinland-Pfalz wiegt schwerer als die Vorteile, die man ehrlich gesagt, einen Bumentopf kann „Die Frage der neuen Berufsbezeichnung sich evtl, einhandeln würde. Im übrigen ist man damit nicht gewinnen. Man möchte ist ein Kapitel für sich. Ich bin der Mei­ die Technik gerade auf diesem Gebiet keine Änderung der Berufsbezeichnung, nung, daß man die Berufsbezeichnung derart im Fluß, daß man die neue Berufs­ jedenfalls im Augenblick nicht. Ich bin .Radio- und Fernseh-Techniker' nicht än­ bezeichnung, ganz gleich wie sie auch aber persönlich der Ansicht, daß irgend­ dern sollte; und meine Kollegen hier sind lauten mag, garantiert in fünf Jahren wie­ wann eine Änderung unumgänglich sein der gleichen Meinung. Sicherstellen muß der ändern müßte." wird. Und warum dann nicht in ,Medien- man aber, daß Ausschließlichkeitsansprü­ Werner Köhler, Obermeister der Radio- Techniker'? Zur Zeit ist es dafür aber che der anderen Handwerkszweige von und Fernsehtechniker-Innung Berlin noch zu früh".

fertetsitzurig der Bundesfachgruppe Radio- und Fernsehtechnik Die Tagung in Münster wurde mit einer gend Zeit bleiben. drängungsversuch gegen das Handwerk Sitzung des Beirats durch Bundesfach­ Zum Thema Umbenennung der Bundes­ führen. Staatssekretär Rawe vom BPM gruppenleiter Rudolf Haselmaier er­ fachgruppe Fernmeldemechanik wurde stellte sich für eine Stunde den drängen­ öffnet. beschlossen, daß die Beiräte beider den Fragen der Bundesfachgruppe und Dabei wurde Landesfachgruppenleiter Fachgruppen so schnell wie möglich versprach, den angesprochenen Proble­ Max Renninger in seiner Funktion als Vor- nochmals beraten sollen. men soweit wie möglich Rechnung zu tra­ standsmitlgied des ZVEH zum ständigen Die neue Satzung der rft-Leistungsge- gen (Bild 1). Er dementierte, daß die re­ Sachberater des Beirats gewählt. Weitere meinschaft wurde als „Übergangslösung gionalen Kabelservice-Gesellschaften Schwerpunkte waren der Stand der be­ für 1987" akzeptiert, sie muß aber noch an (RKS) den Auftrag hätten, Endgeräte zu ruflichen Neuordnung, die künftige Strate­ einigen Stellen überarbeitet werden. Ins­ verkaufen und verlangte präzise Angaben gie der rft-Leistungsgemeinschaft, eine besondere ist noch eine Geschäftsord­ über derartige Entgleisungen untergeord­ Vorschau auf die Funkausstellung im nung für die Organe zu erarbeiten. Zu­ neter Behörden. Im übrigen liegen sehr nächsten Jahr sowie Überlegungen zum gleich stellte Giselher Allexi die neuesten viele Kabelanschlüsse, die verkauft wer­ Erhalt der „Funk-Technik". Dazu gab es Werbemittel vor. den müßten, entweder mit Hilfe des einige Vorschläge an die als Gäste anwe­ Die Politik des Bundespostministeriums Handwerks oder der RKS. senden Vertreter des Verlages. in Sachen Verkabelung (Dachgesellschaft Auch ZDH-Präsident Schnitker sicherte Die anschließende 1 Zz tägige Sitzung der TKS und Regionalgesellschaften RKS) während eines Besuches seine Unterstüt­ Bundesfachgruppe machte deutlich, daß wurde ausdrücklich mißbilligt. Eigenen zung in diesen existentiellen Fragen zu die vorgesehene Zeit für die Diskussion handwerklichen Aktivitäten sei der Vorzug (Bild 2 + 3). der anstehenden Probleme wieder einmal zu geben. Die bisherige Arbeit des Hand­ Daß die Bundesfachgruppe gerade auch nicht ausreichend war. Für die nächste werks habe auch - entgegen den Be­ in der Satelliten-Technik eine lohnende Sitzung - im Frühjahr ’87 in Goslar - ist hauptungen aus dem BPM - zu durchaus Aufgabe für jeden Betrieb sieht, machte daher die Anreise bereits am Samstag befriedigenden Ergebnissen geführt. (Me- ein Besucn Dei der Fa. Holtstiege in Ha­ vorgesehen. Damit wird dann auch für die dien-)politischer Druck auf das Ministe­ vixbeck deutlich, wo eine Vielzahl von Sa- Klärung landesspezifischer Fragen genü- rium dürfe nicht zu einem erneuten Ver- telliten-Programmen vorgeführt wurden.

Bild 2: ZDH-Präsident Schnitker besuchte Bild 1: Harte Diskussion mit Staatssekretär die Radio- und Fernsehtechniker (von links: Bild 3: Präsident Schnitker mit Rudolf Ha- Rawe (mitte) vom Bundespostministerium Erich Schulze, Schnitker, Gerhard Bielstein) selmaier (Fotos: Starke)

Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 495 HmHHMHMitteilungen aus dem ZVE

Verdienstkreuz 1. Klesse nalen Belan9e der Handwerksbetriebe zu auch nicht die erklärte Absicht des Euro­ berücksichtigen. Gerade für kleinere Be­ päischen Rates, der die kleinen und mitt­ für Karl Stickel triebe sollen gelockerte Zurückstellungs­ leren Unternehmen von unnötigen Zwän­ und Unabkömmlichkeitsvorschriften gel- gen und Belastungen freihalten wolle. Mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse hat ten und die Einberufungstermine sollten Deshalb solle, fordern der ZVEH und die Bundesarbeitsminister Dr. Norbert Blüm rechtzeitig bekanntgegeben werden. Exi- anderen Handwerksverbände, die EG- das frühere Vorstandsmitglied des ZVEH, stenzgründer sollen nach den Vorstellun- Kommission den Vorschlag zurück­ Karl Stickel ausgezeichnet. Stickel, der gen des Handwerks in den ersten drei nehmen. zugleich Beiratsmitglied der Bundesfach- Jahren der Selbständigkeit nicht einberu- gruppe Radio- und Fernsehtechnik sowie fen werden. Präsident der Handwerkskammer Dort- Schließlich solle sich - und da wird die Das interessante Urteil mund ist, erhielt die Auszeichnung für Handschrift des ZVEH deutlich - die Bun- sein besonderes ehrenamtliches Engage- deswehr bei der Einberufung von Reservi- Auch ment im Bereich des Handwerks. sten nicht allzusehr auf technische Berufe NichfmiH|§!iöf|SD@fc konzentrieren, da aufgrund der demogra­ phischen Entwicklung in den 90er Jahren müssra Lehrlings- Facharbeitermangel im Handwerk herr­ betMemisiitiiw schen werde. bezahlen Die Zulässigkeit einer sogenannten Lehr­

Fernmeldeanlagen- lingsbetreuungsgebühr war wiederholt Gesetz (FAG) geändert Gegenstand von Rechtsstreitigkeiten vor den Verwaltungsgerichten. Mit Urteil vom Nach der Veröffentlichung im Bundesge­ 27.1.1986 (Az.: 8 OVG A 57/82) hat auch setzblatt wurde das FAG durch die Auf­ das OVG Lüneburg die Zulässigkeit der nahme des „Gesetzes zur Verhinderung Erhebung von Lehrlingsbetreuungsge­ des Mißbrauchs von Sendeanlagen“ ge­ bühren bei Nichtinnungsmitgliedern be­ ändert. Mit diesem Gesetz soll vor allem stätigt. Das Gericht vertritt die Auffas­ dem Gebrauch von sog. „Minispionen“ sung, daß die Handwerksinnung gemäß ein Riegel vorgeschoben werden. Gleich­ §73 Abs. 2 HwO i.V.m. §§55 Abs. 1 und Bild 1: Karl Stickel zeitig sind aber alle Arten von Funkanla­ 2, 61 Abs. 2 Nr. HwO berechtigt ist, durch gen betroffen, die bisher, z.B. über Anzei­ die Innungssatzung und Gebührensat­ gen, mit der Kennzeichnung „ohne FTZ- zung eine sogenannte Lehrlingsbetreu­ Bundeswehr soll Nr., nur für Export“ verkauft werden. Nach ungsgebühr für Nichtinnungsmitglieder zu dem neuen Gesetz haftet bei Mißbrauch erheben. Rücksicht auf Handwerk bereits der Händler, der das Gerät ver­ Das Gericht stellt jedoch fest, daß die Ge­ nehmen kauft hat. bührenforderung nur begründet sei, wenn das Nichtinnungsmitglied bzw. dessen Mit einem Wunschkatalog von acht Punk­ Lehrlinge, die von der Innung bereitgehal­ ten hat sich der Zentralverband des Deut­ tenen Einrichtungen auch tatsächlich be­ schen Handwerks an Bundesverteidi­ Protest gegen nutzen. gungsminister Dr. Manfred Wörner ge­ EG-Richtlinien-Vorschlag wandt. Hintergrund ist das Reservisten­ konzept der Bundeswehr für die 90er Jah- Auch der Zentralverband der Deutschen re. Das deutsche Handwerk befürchtet Elektrohandwerke wendet sich, wie die Inhalt einer zusätzliche Belastungen kleinerer und anderen Handwerksorganisationen, ent- Gebrauchsanleitung mittlerer Unternehmen durch die verstärk- schieden gegen den Richtlinienvorschlag te Einberufung von Reservisten. der EG-Kommission, nach dem auch für Daß auch eine mangelhafte Gebrauchs­ In diesem Punkt deckt sich die Auffas- die GmbH & Co KG die strengen Publizi- anleitung zu einer Haftung des Herstellers sung des Zentralverbandes des Deut- täts- und Prüfungspflichten des Bilanz- der Ware führen kann, hat der Bundesge­ schen Handwerks mit der des ZVEH. Viele richtliniengesetzes gelten sollen. richtshof erneut durch sein Urteil vom Anregungen der deutschen Elektrohand- In keinem anderen Land der EG, außer 4.2.1986 - VI ZR 179/84 - bestätigt. werke, die insbesondere vom früheren der Bundesrepublik, habe diese Gesell- Schon bisher hat die Rechtsprechung ZVEH-Vorstandsmitglied Karl Stickel schaftsform eine so große Bedeutung, verlangt, daß die Warenhersteller in den engagiert vertreten wurden, haben in den Deshalb sei vor allem die internationale ihren Produkten beigegebenen Ge­ Wunschkatalog des ZdH Eingang ge- Konkurrenz, die durch eine so weitgehen- brauchsanweisungen den späteren Pro­ funden. de Offenlegung selbst nicht betroffen sei, duktverwendern unter klarer Bezeichnung Unter anderem fordert der ZdH, bei Ein­ Nutznießer dieser Vorschrift. Die EG- der spezifischen Gefahren und ihrer Fol­ berufungen die betrieblichen und saiso- Kommission befolge mit dem Vorschlag gen einen eindeutigen, sinnvollen und un-

496 Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 iiilÜÄiiiiiÄÜMi Mitteilungen aus dem ZVEH

mißverständlichen Hinweis auf den vollen - solange nicht der Empfänger dieser Ab­ Nach Abschluß des wettbewerbsrechtli­ Umfang des Risikos bzw. von Produktne­ mahnung eine Unterlassungserklärung chen Prüfungsverfahrens im Bundeskar­ benwirkungen geben. Dies kann aber im abgibt. Im Falle der Nichtabgabe wird tellamt wird der ZVEH neue Anwendungs­ allgemeinen von dem Hersteller nur dann zwar in der Regel eine Klage vor Gericht empfehlungen aussprechen und neuge­ verlangt werden, wenn er damit rechnen angedroht; ob diese jedoch tatsächlich druckte AGB-Texte anbieten. muß, daß seine Produkte in die Hand von erhoben wird - und wie das Urteil im Ein­ Personen gelangen, die mit den Produkt­ zelfall dann ausfallen wird - ist völlig gefahren nicht vertraut sind, da die In­ offen. struktionspflicht grundsätzlich nur im In vielen der 190 Fällen wird es jedoch Nachwuchssorgen Rahmen der Verbrauchererwartung be­ ratsam gewesen sein, die Unterlassungs­ im Handwerk steht. erklärung schnellstmöglich abzugeben, Was dagegen auf dem Gebiet allgemei­ weil vermutlich immer noch sehr häufig Nach jahrelangen Klagen über fehlende nen Erfahrungswissens der in Betracht AGB-Texte vorgelegt werden, die nach Lehrstellen machen sich die seit dem so­ kommenden Abnehmerkreise liegt, heutiger Rechtslage eine Vielzahl unzu­ genannten „Pillenknick“ kleiner geworde­ braucht nicht zum Inhalt einer Gebrauchs­ lässige Klauseln von vor dem 1. 4. 1977 nen Jahrgangsstärken langsam auch auf anleitung oder Warnung gemacht zu wer­ enthalten. dem Lehrstellenmarkt bemerkbar. So wird den. Das gilt nicht nur für Anleitungen Zu den beanstandeten Klauseln ist fol­ befürchtet, daß in diesem Jahr bis zu zum Gebrauch von Geräten und sonsti­ gendes anzumerken: Nur eine Klausel ist 15000 Lehrstellen nicht besetzt werden gen Arbeitsmitteln, sondern auch für (in leicht abgewandelter Form) in den können. eventuelle Montageanweisungen. Was AGB-Texten enthalten. Es handelt sich Vor allem im gewerblich-technischen Be­ zum normalen technischen Fachwissen dabei um die Formulierung: reich, im Bau- und Ausbaugewerbe neh­ der Monteure gehört, muß nicht zusätz­ „Kann ein gewährleistungspflichtiger men die Nachwuchssorgen zu, weil sich lich als besonderer Hinweis des Herstel­ Mangel mit verfügbaren Ersatzteilen nicht das Interesse der schulisch zunehmend lers in den Montageanleitungen enthalten innerhalb von sechs Wochen beseitigt höher vorgebildeten Lehrlinge ( etwa der sein. Für den Monteur von Sicherheitsein­ werden oder lehnt der Verkäufer die Abiturienten) auf Berufe im gesundheits­ richtungen muß im übrigen ohnehin klar Nachbesserung ab oder verzögert er sie technischen Handwerk oder auf das sein, daß diese ihre Funktion grundsätz­ unzumutbar, so kann der Kunde Ersatzlie­ Gold- bzw. Silberschmiede- sowie das lich nur vollkommen erfüllen können, ferung verlangen bzw. falls diese in ange­ Tischlerhandwerk konzentriert. wenn sie ordnungsgemäß eingebaut wer­ messener Frist nicht möglich ist, Herab­ Mittelfristig wird man sich daher auch in den, und daß die für die Benutzer ange­ setzung des Kaufpreises (Minderung) den klassischen Metall- und Elektrohand- strebte Sicherheit dann nicht gewährlei­ oder Rückgängigmachung des Kaufver­ werken auf einen zunehmenden Lehr­ stet werden kann, wenn die Anleitungen trages (Wandlung).“ lingsmangel einzustellen haben. für den An- bzw. Einbau nicht beachtet • Die anderen beanstandeten Klauseln Nutznießer dieser Entwicklung könnten werden. stellen auch aus unserer Sicht größ­ Mädchen und - langfristig gesehen - Einer Belehrung über die einer Konstruk­ tenteils Formulierungen dar, die zwei­ möglicherweise auch ausländische Ju­ tion beispielsweise zugrunde liegenden felsfrei unangemessen sind und si­ gendliche sein, die in den gewerblich­ statischen Berechnungen oder Prinzipien cherlich einer richterlichen Überprü­ technischen Handwerken bislang eine bedarf es in Montageanleitungen, die für fung nicht standhalten. Ausnahme geblieben sind. Mit dem Ein­ Fachhandwerker bestimmt sind, in aller • Sowohl zum Thema „Kostenvoran­ zug modernster Technik und Elektronik Regel nicht. Etwas anderes könnte nur schläge“ als auch zum Thema „Ge­ nimmt der Anteil körperlich schwerer Ar­ dann gelten, wenn die Gefahr einer Fehl­ währleistungsausschluß“ hatten wir beit auch in diesen Handwerkszweigen montage zu befürchten ist, die - für den vor längerer Zeit Stellungnahmen ab­ ab. Damit entfallen gerade für Mädchen Monteur überraschend - schwere Schä­ gegeben, die selbstverständlich in den wesentliche Beschäftigungshemmnisse. den bei anderen Personen auslösen kann. AGB-Texten Berücksichtigung fanden. Dr. — tt — Der ZVEH hat bereits während der ver­ gangen Jahre seine AGB-Texte überar­ beitet. Das war aufgrund höchstrichterli­ Neue Btx-Nummern „test“ prüft AGB cher Rechtsprechung notwendig gewor­ im Handwerk den, nachdem bislang übliche Klauseln In der Ausgabe Nr. 10/86 der Zeitschrift letztinstanzlich als unzulässig ausgewie­ Der Fachverband Elektrotechnische „test“ wurden eine Anzahl von AGB-Klau- sen wurden. Handwerke Nordrhein-Westfalen und die seln aus dem Bereich „Elektrohandel und Sie liegen auch für das Radio- und Fern­ Elektroinnung Münster veröffentlichen un­ -handwerk“ im Wortlaut genannt und sehr sehtechniker-Handwerk in den Textfas­ ter den Btx-Seiten *924422852# Seminar­ deutlich „verrissen“. sungen aus den Jahren 1977-84 vor. termine, Innungsunterlagen des Bezirks Allerdings ist die Angabe „ungefähr Nachdem auch noch die zusätzliche Stel­ 19. Die Ersatzteil-Bestellseiten findet man 190mal hat der Verbraucherschutz in Ber­ lungnahme eines Fachjuristen eingeholt unter der Nummer *924422855#. Damit lin ... abgemahnt" in ihrer Bedeutung wurde, beginnt nun das offizielle Anhö­ können sich interessierte Firmen mit einer stark zu relativieren: Der Versand einer rungsverfahren nach Maßgabe des §38 zweistelligen Zusatznummer in die Be­ Abmahnung hat keine bindende Wirkung Abs. 2 Nr. 3 GWB. stellseiten eintragen lassen. E. Schulze

Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 497 MMMMMMMMIAus der Praxis - Für die PraxteNHHHHHHR

Fehlersuche

Defekter SECAM-Detektor verursacht Farbfehler ■ Ein VHS-Videorecorder wurde in der Videorecordern aber von der Ablaufsteue­ Werkstatt mit der Fehlerangabe: „zeitwei­ Chroma vom Bond rung überwacht wird, und das Gerät sonst 6.27 kHz 1. 443 MHz se keine Farbe“ abgegeben. Da der Fehler Mischer in allen Funktionen einwandfrei arbeitete, nicht ständig auftrat, wurde das Gerät ei­ wurde eine Unterbrechung in der Leitung 5.06 MHz nem Probelauf in der Funktion „Wiederga­ zur Farbsignalverarbeitung vermutet. be“ mit einer fremdbespielten Cassette 2 4 435 vom Weiterhin wurden aber die Spannungszu­ Mischer Oszillator unterzogen. Nach einiger Zeit zeigte sich stände am Transistor Q 201 überprüft. Die der Fehler als Farbflackern auf dem Bild­ Aufgabe dieses Transistors besteht darin, H-Sync schirm. _TLn_ 4-Phasen­ die 4-Phasenumschaltung bei Empfang Die erste Diagnose lautete: „Fehler tritt Kopf umschatt-___ umschaltung eines SECAM-Signales abzuschalten, impuls l schon bei Wiedergabe einer fremdbe­ denn bei SECAM-Betrieb ist eine Über­ Q 201 spielten Cassette auf". sprechkompensation des Farbsignales VCO Nach dem Studium der Serviceunterlagen 625kHz und somit eine 4-Phasenumschaltung wurde der Farbteil meßtechnisch unter­ nicht erforderlich. sucht. Hierbei wurde nach folgender Rei­ von SECAM Die Spannungsmessung an Q201 ergab, Detektor henfolge gemessen: SECAM H daß der Transistor ständig eingeschaltet 1. Überprüfen der genauen Frequenz der PAL L war und den Kopfumschaltimpuls sperrte. beiden Hilfsoszillatoren. Dieser Transistor wird direkt vom 2. Funktionsprüfung der automatischen Bild 1: Prinzip der Chromasignal-Verarbei- SECAM-Detektor angesteuert, woraus Phasenkorrekturschaltungen AFC und tung eines VHS-Recorders die Diagnose abgeleitet wurde, daß der APC. Diese Überprüfung konnte leicht Defekt im SECAM-Detektor lag. durch Abgleich der Schaltung nach Nun wurde der SECAM-Detektor unter- der Abgleichanleitung vorgenommen Fehlern in der Farbsynchronisation, die sucht. Hierzu war es jedoch erforderlich, werden. sich als Farbflackern auf dem Bildschirm sich zuerst mit der Arbeitsweise des Oszillatoren, AFC- und APC-Schaltung bemerkbar machen. Zur genauen Pha- SECAM-Detektors vertraut zu machen, arbeiteten jedoch einwandfrei. senumschaltung ist ein zeilenfrequenter Die Funktion des SECAM-Detektors geht Als nächstes wurde die 4-Phasenum- Impuls und der Kopfumschaltimpuls er- aus Bild 2 und dem dazugehörigen Im­ schaltung in der Farbsignalverarbeitung forderlich. pulsverlauf in Bild 3 hervor. überprüft. Die 4-Phasenumschaltung wird Das Vorhandensein beider Impulse wurde Im Gegensatz zum PAL-System wird bei VHS-Videorecordem zur Übersprech­ an dem entsprechenden IC überprüft beim SECAM-System während einer Zeile kompensation der konvertierten Farbin­ (Bild 1). Der zeilenfrequente Impuls war jeweils nur eine Farbinformation übertra- formation verwendet. Wird die 4-Phasen- vorhanden, aber der Kopfumschaltimpuls gen. Diese Übertragung erfolgt derart, umschaltung nicht in einer bestimmten fehlte. Hier lag die Ursache für das Färb- daß zuerst eine Zeile mit der Rot-Informa- Reihenfolge ausgeführt, kommt es zu flackern. Da der Kopfumschaltimpuls bei tion und einer Farbträgerfrequenz von

i SECAM- Signa! PAL - Signal 1/2 fH Eingang Burst- o) TTTTW Begrenzer YirmY Austastimpuls Id) r- 4.41MHz 4.25MHz 4.433619 MHz Ausgang Komp.1 Komp. 2 Burst - b) I l I I Austastung + 4 tH-4 Burst- u ltl Be-l•» Aus­ grenzet - - tastung Ausgang Filter M/2Fh » I I II II 3 7 8 12__ (14______C -i t—I i 1 , 1 Ausgang pH-, ■^Reference potential (c) (b) (0 (f) d) Resonanz- = I l'i i l/l 1 i / verst. 4.5MHz I Gleich- ej __ J j_____j J___ j I ^Reference potential Filter ^ echter OV

Bild 2: Blockschaltbild des SECAM-Detektors mit dem Glockenfilter Bild 3: Impulsverlauf am SECAM-Detektor, links bei SECAM-Signal rechts bei PAL-Signal

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4,41 MHz und anschließend in der näch­ ker steuert. Der Arbeitswiderstand des zuführen. Folglich bleiben auch die bei­ sten Zeile die Blau-Information mit einer Resonanzverstärkers besteht aus einem den Komparatoren im Ruhestand. Farbträgerfrequenz von 4,25 MHz gesen­ auf die halbe Zeilenfrequenz abgestimm­ Die weitere Fehlersuche gestaltete sich det wird. Die Burst-Frequenzen wechseln ten Schwingkreis. Durch jedes gleichge­ nun recht einfach. Eine Spannungsmes­ ebenfalls von Zeile zu Zeile zwischen richtete Burst-Signal wird dieser sung an den Anschlüssen des SECAM- 4,41 MHz und 4,25 MHz. Schwingkreis angestoßen und führt eine Detektors zeigte, daß der Ausgang des Liegt ein SECAM-Signal am Eingang Schwingung aus (Bild 3d). Eine Kompara­ ersten Komparators bei einem PAL-Ein- Pin 1 des SECAM-Detektors an (Bild 3a), torschaltung wandelt diese Schwingung gangssignal H-Pegel hatte. Bevor jedoch so entsteht am Ausgang der Burst-Aus- in ein Rechtecksignal um (Bild 3e). Eine das IC als Fehlerquelle verdächtigt wurde, taststufe ein zeilenalternierendes Burst- zweite Gleichrichterschaltung integriert wurden zuerst die umliegenden Bauteile Signal von 4,41 MHz und 4,25 MHz dieses Rechtecksignal (Bild 3f) und führt überprüft. Eine leichte Drehung des Po­ (Bild 3b). Dieses Signal führt über ein so­ es zu einem weiteren Komparator. Hier tentiometers an Pin 8 ließ den Fehler ver­ genanntes Glockenfilter mit der in Bild 2 wird das logische Umschaltsignal für schwinden. Das Potentiometer, das den gezeigten Charakteristik. Das 4,41 MHz PAL- oder SECAM-Empfang gewonnen Referenzwert des ersten Komparators Burst-Signal passiert das Filter ohne (Bild 3g). festlegt, war offensichtlich nicht richtig Dämpfung, das 4,25 MHz Signal wird je­ Liegt am Eingang des SECAM-Detektors abgeglichen. Ein Neuabgleich der SE- doch schon um -20 dB abgesenkt ein PAL-Signal an, so entsteht am Ein­ CAM-Schaltschwelle nach Werksangabe (Bild 3c). Eine nachfolgende Gleichrich­ gang des ersten Gleichrichters infolge der brachte dann auch den gewünschten Er- terschaltung wandelt die 4,41 MHz Burst- Filtercharakteristik bei jeder Zeile ein folg. Claus Biaesch-Wiebke Schwingung in eine Gleichspannung um, Burst-Signal. Der Resonanzverstärker hat die anschließend einen Resonanzverstär­ keine Möglichkeit eine Schwingung aus­

Reparatur-Praxis Gealterte Schalter verursachen Rotstich

Bei dem ca. 12 Jahre alten Farbfernsehgerät beanstandete der Kunde einen zeitweisen Rotstich, bei dem die Helligkeit stark zurückginge. Da sich der Fehler beim ersten Einschalten nicht sofort zeigte, nahm ich das Schaltbild zur Hand. Ich bemerkte erst nach einiger Zeit der Betrachtung, daß die Erzeugung der Schirmgitter-Spannungen Besonderheiten aufwies. Um einen korrekten Farbreinheitsabgleich durchzuführen, benö­ tigt man gewöhnlicherweise einen Farbgenerator, mit der Mög­ lichkeit ein vollkommen rotes Bild einzublenden. Um dies zu umgehen, wurden bei diesem Gerät zwei Schalter in die Schirmgitterzuleitungen Grün und Blau eingebaut. Mit ihnen besteht die Möglichkeit, die Schirmgitter auf Masse zu legen. In Verbindung mit der Serviceschalterstellung „Farbreinheit“ ist dadurch ein gleichmäßig roter Bildschirm herzustellen. Bei Auftreten des Fehlers maß ich zuerst die Katodenpotentiale der Bildröhre. Diese lagen mit +150 V auf einem gewöhnlichen Wert. Eine Messung der Schirmgitter-Spannungen brachte mich weiter. Mit +270 V für Grün und +180 V für Blau waren diese zu gering. Am Rot-Schirmgitter war eine Spannung von + 560 V zu messen. Da die laut Schaltbild am gemeinsamen Fußpunktwiderstand R 548 gemessene Spannung mit + 300 V richtig war, kamen nur noch die Potentiometer für den Schwarzabgleich, die Fußpunkt- Kondensatoren C 524, C 525, C 526 und die erwähnten Schalter in Frage (Bild 1). Der Verdacht, die Potentiometer wären defekt, wurde durch einen Tausch dieser untereinander widerlegt. Durch kurzzeitiges Überbrücken der Schalter konnten dann diese als Fehlerquelle festgestellt werden. Die Schalter hatten meßtechnisch nach­ weisbar einen Feinschluß nach Masse. Ein Austausch gegen neuwertige brachte dann auch den gewünschten Erfolg. Karlheinz Züfle Bild 1: Schaltungsauszug des Videoteils

Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 499 ■■■^■■Aus der Praxis - Für die Praxis ÜI1IÜMÜIH

Wartungs-Tips

Einfache Phasenmessung bei Zweikanal-Bandmaschinen

Die Spaltlage eines Zweispurkopfes be­ spielen des Bezugsbandes beide Kanäle einflußt bekanntlich sowohl die Wiederga­ exakt die gleichen Ausgangsspannungen be hoher Frequenzen als auch die Pha­ aufweisen. Andernfalls sind die meist vor­ senlage zwischen den Kanälen. Zur Spalt­ handenen separaten Pegelsteller entspre­ justierung kann demzufolge die Phasen­ chend zu justieren. Bei Dreikopfgeräten messung herangezogen werden, insbe­ kann - nach dieser Hörkopfspaltjustage - sondere, weil sie ein wesentliches schär­ auch die Stellung des Aufsprechkopfes feres Kriterium als die Justierung nach über Band nachgetrimmt werden. Die Be­ ( Pegelmaximum darstellt. stimmung des Summenpegels Ps erfolgt Eine derartige Phasenmessung kann, an­ durch Messung der gleichphasig in Serie stelle des üblicherweise dazu verwende- 15° [>0] geschalteten Ausgänge der Wiedergabe­ ten Oszilloskopen, auch mit elektroni­ 0 verstärker. Dabei dürfen beim Durchstim­ schem Spannungsmesser durchgeführt Bild 1: Phasenwinkelunterschied zwischen men des an die Eingänge geschalteten werden. Diese liefert dabei sogar exakt beiden Kanälen (gemessen aus Differenz Tongenerators (z.B. von 1 bis 10 kHz) am den Winkelunterschied. Dazu wird der zwischen gleich- und gegenphasigem Aus- Instrument keine Nullstellen auftreten. Spannungsunterschied zwischen gleich- gangspegel eines Zweikanal-Bandgerätes) Die Bestimmung des Differenzpegels Pd phasiger und gegenphasiger Zusam­ geschieht durch Messung der gegenpha- menschaltung der Ausgänge beider Ka- sammenschaltung ein scharfes Phasen- sig in Serien geschalteten Ausgänge. Aus näle ausgewertet. Dieser Spannungsun- Minimum zu erhalten, soll die Meßfre- dem Unterschied zwischen Summen- und terschied ist am größten, wenn die Ton- quenz möglichst höher als 6 kHz gewählt Differenzpegel (AP = Ps - Pd) läßt sich mit kopfspalte genau senkrecht (zur Band- werden. Hilfe des Diagramms in Bild 1 der verblei­ kante) steht. Um bei gegenphasiger Zu- Zunächst ist zu kontrollieren, ob beim Ab- bende Phasenwinkel direkt ablesen. H.-se.

(Bild 1) und vor allem durch besonders

Erschwingliche gute Rauschmaß-Werte: Beim Typ Aufschwung für ASICs Satelliten- UAS 25 beträgt das Rauschmaß 2,3 dB Mit einem Umsatzwachstum von 20% im und bei der Ausführung UAS 25 S liegt es Vorjahr fiel ein Segment völlig aus dem Empfangsanlage sogar unter 2 dB. Dabei können die Sy­ Rahmen der schweren Halbleiter-Rezes­ steme, die mit den neuen SHF-Umsetzern Der finnische Hersteller Salora stellte in sion: die ASICs (anwendungsspezifische ausgerüstet sind, trotz Leistungsverbes­ integrierte Schaltungen). Hamburg eine Satelliten-Empfangsanlage serung zu günstigeren Preisen als bisher für den privaten Bereich vor. Dazu gehören Gate Arrays ebenso wie geliefert werden. Standardzellen, programmierbare Logik­ Das Unternehmen befaßt sich schon seit Mit diesen neuen Umsetzern ist es ferner Anfang der 70er Jahre mit der Entwick­ elemente. möglich, dort wo es beengte Platzverhält­ Diese Entwicklung bestätigte freilich nur lung und Produktion von Satelliten-Emp- nisse oder komplizierte Dachanbringun­ fangsanlagen und ist heute einer der den Trend der letzten Jahre, in denen sich gen erfordern, statt des 1,8 m Spiegel ei­ die ASICs vom exotischen Außenseiter zu größten europäischen Anbieter. nen solchen von 1,5 m Durchmesser zu Der Preis für eine komplette Anlage, ein­ einem bedeutenden Faktor der Halbleiter­ verwenden. Er führt bei Kathrein die Be­ industrie hochdienten. schließlich Parabolspiegel und Satelliten- zeichnung SatAn CAS15. Empfänger beträgt nur noch ca. Sie standen deshalb auch auf der electro- 5000,- DM. Zu empfangen sind die Fern­ nica 86 im Mittelpunkt der Anwender- meldesatelliten wie Eutelsat 1-F1 (ge­ Interessen. Mit ASICs werden Lösungen nannt ECS) und Intelsat. möglich, die schwer nachzubauen sind und die mit Standard-IC nicht zu einem wirtschaftlich vernünftigen Preis herstell­ bar wären.

Neue SHF-Umsetzer Zudem bieten ASICs Vorteile wie stärkere Sämtliche Kathrein-Empfangsanlagen Miniaturisierung, hohe Zuverlässigkeit, zum Empfang von Fernmeldesatelliten gute Testbarkeit, geringere Systemkosten werden mit neuen SHF-Umsetzern gelie­ sowie reduzierte Bestückungs- und Mon­ fert. Gegenüber der bisherign Ausführung tage-Aufwendungen. unterscheiden sich die neuen Converter Bild 1: Neuer Converter für Satellitenemp­ durch eine kleinere, kompakte Bauform fangsantennen (Kathrein-Pressebild)

500 Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 Kommunikations-Technik ■■MHHHHHi

Prof. Dr.-Ing. Claus Reuber Der bekannteste optische Speicher ist die CD-Platte. Auf ihr ist eine Stunde Musik unlöschbar gespeichert. Jetzt wurden unter der Bezeichnung CD-I solche Platten vorgestellt, die zur Aufnahme und Wiedergabe geeignet sind. Auf diesen ste­ hen 600 Megabyte Speicherkapazität zum Aussuchen für eine Stunde CD-Musik oder 16 Stunden Sprache oder über 1000 Videobilder oder 60000 Grafiken oder bis zu 300000 Seiten Schreibmaschinentext zur Verfügung.

itale optisohe

eicherplatten

r dritten ©eneration

Schon 1969 begann ein Forschungspro­ vornherein so angelegt, daß sie sowohl jekt bei den niederländischen Philips-La­ die Informationen als auch ihr Betriebs­ boratorien, das sich mit Vorarbeiten für programm selbst trägt. Damit ist für Com­ optische Speicherplatten zur Aufnahme puter kein Sekundärmedium wie Floppy- von Video, Audio und Daten befaßte. Am Disc erforderlich. Außerdem ist die CD-I 5. September 1972 wurde der internatio­ derart kompatibel, daß sich mit einem nalen Presse in Eindhoven als erstes Re­ CD-I-Spieler auch das CD-Rom und die sultat die Video-Langspiel-Platte VLP mit CD-Audio problemlos abspielen lassen 30 cm Durchmesser und analoger Auf­ tm (Bild 1). zeichnung für 40 Spielminuten vorgeführt. iivTER/lmyE Es folgte ein wenig veröffentlichtes Audio- Ungeahnte Möglichkeiten Langspielsystem für Vierkanal-Stereo und Bruno denkt vor allen Dingen an fünf gro­ eine Stunde Spielzeit, für das Polygram Bild 1: An dieser Marke erkennt man die auf- ße Anwendungsbereiche: Im Auto, für 1973 die ersten Musterplatten produzier­ nehmbare (interaktive) CD-Platte Ausbildung und Training, zur Unterhal­ te. Die Compact Disc von heute mit 12 cm tung, bei kreativen Freizeittätigkeiten und Durchmesser für eine Stunde Stereo in für Arbeiten daheim sowie unterwegs Super-HiFi-Qualität mit digitaler Aufzeich­ Über CD-Rom zur CD-I (Bild 2). CD-I im Auto kann digital gespei­ nung war dann im Frühjahr 1979 für eine Als zweite Generation digital-optischer cherte Straßenkarten wiedergeben und Pressepräsentation fertig. Speicherplatten mit 12 cm Durchmesser mit ihnen auch zum Teil eines elektroni­ Aus der VLP von 1972 wurde die in Euro­ ist das CD-Rom zu betrachten, das für die schen Navigationssystems werden. Au­ pa nicht gerade erfolgreiche Laservision- Datentechnik einen Festspeicher mit rund ßerdem kann man sich die CD-I als elek­ Technik, die aber - nach Aussage von 600 MByte Kapazität bietet. Die dritte Ge­ tronischen Reiseführer mit touristischen Philips - in Japan immerhin 50% am Bild­ neration präsentierte jetzt Philips gemein­ Informationen und für zusätzliche Unter­ plattenmarkt hält, mit den anderen 50% sam mit Sony in Form der interaktiven haltung vorstellen. Schließlich könnte die für das kapazitive VHD-System (VHD = Vi­ Compact Disc oder die CD-I für Audio, CD-I eine ausführliche Benutzungsanlei­ deo High Density). Das Compact Disc Video und Daten. Auch ihre Speicherka­ tung und Hinweise für schnelle Pannenhil­ Verfahren wurde von Philips nach der er­ pazität kommt insgesamt auf 600 MByte, fe bieten. Im zweiten Bereich (Ausbildung sten Präsentation gemeinsam mit Sony doch läßt sie sich in Echtzeit gemischt für und Training) ist nicht nur an Do-it-your- weiterentwickelt und 1980 von dem inter­ alle drei Informationsarten verwenden. self-Platten und „Lernen daheim“ ge- national bedeutenden „Japanese Digital Dazu betont Dr. R. Bruno als zuständiger Audio Disc Committee“ akzeptiert. Philips-Manager, man habe die CD-I1* von 1) I steht hier für interaktiv.

Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 501 Mmmmmams Kommunikations-Technik mmm*****

dacht, sondern auch an sprechende Bü­ acht Monokanäle. Noch einmal doppelt cher, Alben, Fachbücher jeder Art und Konsumelektronikmarkt so viel - für Mono, also bis zu 16 x 70 min vielbändige Lexika, in denen sich elektro­ - bringt die dem AM-Rundfunk angepaß­ nisch blättern läßt. Audio Echtzeit Spiele. te Sprachqualität. Hier denken die Ent­ Aus diesen Anwendungen kann man dann Traditionel­ Bildung wickler z.B. an Platten mit bis zu 16 ver­ le Konsurr Interaktiv verschiedene Qualitätsanforderungen für mit elektronik Unter - schiedenen Sprachen, die sich einzeln Audio und Video ableiten. Außer der CD- Daten holtung V anwählen lassen. Für die oben schon er­ Super-HiFi-Qualität scheinen vier Audio- wähnte Sprache in Telefonqualität wird Qualitätsstufen vernünftig: HiFi wie von Traditionel­ CD-I nicht mehr mit ADPCM sondern mit Daten le Verlogs einer Langspielplatte, Stereo wie vom Vorrat einfacher phonetischer Codierung arbei­ hauser FM-Rundfunk, Mono wie vom AM-Rund- ten, die gespeicherten Informationen also funk und schließlich Sprache etwas bes­ in „künstlicher Sprache“ wiedergeben. ser als vom Telefon. Bei Video denken die Professioneller Markt Entwickler an zwei verschiedene Auflö­ sungen: eine hohe, die der zukünftigen Bild 2: Praktische Möglichkeiten der inter­ Codiervarianten für Video und Text Femsehtechnik etwa entspricht, und eine aktiven CD-Platte Als normale Video-Qualität gilt bei der für normale Fernsehgeräte. Außerdem CD-I eine Auflösung des Bildes in kann die Farbinformation unterschiedlich 384 x 280 Pixel, als hohe Auflösung das verarbeitet werden, je nachdem ob natür­ Audio effektiver codieren als mit 16 bit Vierfache, also 786 x 560 Bildelemente. liche Bilder oder Grafiken wiedergegeben PCM2). Allerdings ist für optimale Wieder­ Die Codierung ist vom Farbstandard (Pal, werden sollen. gabequalität bei der ADPCM auch ein hö­ NTSC oder SECAM) unabhängig. Norma­ Bei einer ganzen Reihe von Anwendun­ herer Elektronik-Aufwand im Coder und lerweise wird mit progressiver Abtastung, gen werden zeitliche Zusammenhänge im Decoder erforderlich. also ohne Zeilensprung gearbeitet. Doch zwischen Audio, Video und Daten zu be­ In dieser Technik nennt der CD-I-Stan- ist es im Prinzip auch möglich, Video mit rücksichtigen sein. Das verlangt einerseits dard vier Qualitätsstufen und die ihnen Zeilensprung zu speichern. eine geschickte Verschachtelung der In­ zugeordneten „Kanalzahlen“ (Tabelle 1). Das für CD-I gewählte System ist eine formationen auf der CD-I mit einer Verar­ Dabei entspricht ein Kanal einer Abspiel­ Komponenten-Codierung, die je norma­ beitung, bei der zeitliche Verschiebungen zeit von maximal 70 min wie bei der CD- lem Bild bei progressiver Abtastung ausgeglichen werden können, und ande­ Audio. Die Verlängerung von Spielzeiten 325 kByte verbraucht und mit Zeilen­ rerseits spezielle Betriebscodes. ergibt sich durch mehrere parallele Kanä­ sprung auf das Doppelte kommt. So sind Außerdem werden zu den verschiedenen le derselben Länge, was zu einer Um­ also bei voller Ausnutzung für Video von Informationsarten angepaßte Codes ge­ schaltzeit von 1 bis 3 s Dauer zwischen der CD-I über 1000 normale Fernsehbilder hören; denn Audio und Video sind von ge­ den einzelnen Abschnitten führt. wiedergebbar. Der Speicherbedarf je Bild ringfügigen Bitfehlern weniger abhängig Für die CD-Audio-Qualität bleibt auch im läßt sich ohne merkliche Qualitätseinbuße und verlangen dafür maximale Bandbrei­ CD-I-Konzept die 16-bit-PCM ungeän- auf 108 kByte reduzieren. te, während für Text, Daten und hoch- dert, und das bedeutet dann eine Kapazi­ Als erste Grafik-Betriebsart wird eine Rot- komprimierte Grafikinformationen die Bit­ tät von einem Kanal (maximal 70 min) Ste­ Grün-Blau-Codierung in natürlichen Far­ fehler-Erkennung und deren Korrektur reo. Bei HiFi entsprechend einer normalen ben und hoher Bildschärfe mit 15 oder Priorität haben. Codierte „Titel" und „Un­ Langspielplatte sind über die ADPCM 8 bit geboten. In einer zweiten Grafik-Be­ tertitel“ in den Datenblöcken müssen zwei Kanäle Stereo oder vier Kanäle Mo­ triebsart werden die Farben mit 8 bit aus beim Abspielen für die jeweils angepaßte no verfügbar. Die FM-Rundfunk-Qualität einem Farbvorrat von 24 bit gewählt (256 Verarbeitung der Signale sorgen. Übri­ nennt Dr. Bruno „Mid-Fi-Music-Mode“. verfügbare aus rund 16 Mio.), was je Bild gens waren auch schon für das CD-Rom Die CD-I bietet damit vier Stereo- oder 108 kByte Speicherraum erfordert. Aller­ zwei unterschiedliche Betriebsarten in be­ dings lassen sich solche Grafiken auf rund 10 kByte komprimieren. Dann hat ei­ zug auf Erkennung und Korrektur von Bit­ Tabelle 1: Audioeigenschaften der CD-I fehlem vorgesehen. Sie konnten für CD-I, ne CD-I für rund 60 000 Grafiken Platz. Text und Daten ergeben einen unter­ schon aus Rücksicht auf die angestrebte Codierung Stereo/ Kanäle Kompatibilität der drei 12-cm-Speicher- Mono schiedlichen Speicheraufwand, je nach­ platten, übernommen werden. dem ob man die Zeichen als Einzelbit für CD-Digital Audio unterschiedliche Farben oder in einem Audio mit Qualität nach Wunsch (PCM) S 1 Zeichencode speichert. Bei einzelnen Bit Während die CD-Audio bekanntlich mit braucht man rund 5 byte je Zeichen, die einer 16-bit-Pulscode-Modulation arbei­ HiFi Musik S 2 dann in 16 Farben und einer 8 x 10-Matrix (ADPCM) M 4 tet, wird Audio für die CD-I mit einer dargestellt werden können. Der Zeichen­ code für normale Textdarstellung kommt, adaptiven Differenz-Pulscode-Modulation Mid. Fi Musik 4 S und das ist eigentlich selbstverständlich, (ADPCM = Adaptive Delta Pulse Code (ADPCM) M 8 Modulation) und 8 oder 4 bit verarbeitet. mit 1 byte je Zeichen aus, was bei einer Mit der adaptiven Delta-PCM läßt sich Sprache S 8 nur dafür genutzten CD-I zu 600 Mio. (ADPCM) M 16 Buchstaben oder 300 000 Seiten Schreib­ 2) Siehe auch FT 5/86, Seite 189. maschinentext zu je 2000 Zeichen führt.

502 Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 IlflillllllilllÄlllÄll Kommunikations-Technik MNHHMNHi

Die Elektronik dazu erste Spur enthält auch ein besonders rung des CD-Rom. Geschäftlich hält er sie Zu den Verabredungen im CD-I-Standard ausführliches Inhaltsverzeichnis „Super aber eher für eine logische Entwicklung gehört die Festlegung auf die Mikropro­ TOC“ (von Super Table Of Contents), das der CD-Audio. Jedenfalls sei CD-I sowohl zessor-Familie „Motorola 68000“ sowie nach CD-I-Betriebsart abgespielt und für den Konsumentenmarkt wie für pro­ das Echtzeitbetriebs-System CD-RTOS wiedergegeben wird. fessionelle Anwendungen interessant. In (Real Time Operating System), das mit Bei jeder CD-I hat der Spieler dafür zu Erinnerung an die analog arbeitende La­ dem bekannten Echtzeitbetriebs-System sorgen, daß deren unterschiedliche Da­ servision-Platte erwartet Geest durch die OS 9 verwandt ist. Für universelle Kompa­ tenblöcke je nach Inhalt der Video-, CD-I ein Zusammenwachsen der digitalen tibilität der Platten und der Abspielgeräte Audio- oder Daten-Verarbeitung zuge­ und der analogen optischen Speicher­ sind definierte Schnittstellen erforderlich. führt werden. Dabei geht es dann auch techniken. Dazu gehören Spezial-IC für die Video- um die zeitlich richtige Zuordnung der Für die Zukunft sind Spieler zu erwarten, und Audio-Verarbeitung sowie für die verschiedenen Informationen aus den ein­ die sich für alle Arten optischer Speicher­ Echtzeit-Datenübertragung über eine CD- zelnen Blöcken. Sie wird einerseits durch platten eignen; einer für CD-Audio und Rom-Schnittstelle. Wie bei der CD-Audio die Verschachtelung auf der Platte und Laservision wurde ja schon vor einiger sollen entsprechende IC für die Geräte­ andererseits durch Daten gesteuerte Un­ Zeit aus Japan vorgestellt. Die Weiterent­ hersteller verfügbar werden. terbrechungen möglich. wicklung der optischen Speicherplatten Eine CD-I darf mit dem CD-I-Symbol verfolgt nun noch zwei Wege: die Platte schon dann versehen sein, wenn sie min­ Von der dritten zu weiteren zum einmaligen Selbstbeschreiben und destens eine Spur nach CD-I-Standard Generationen die immer wieder löschbare Speicherplat­ trägt und im übrigen als CD-Audio ge­ Für D. C. Geest, Senior Managing Direc- te. Die erste ist als professionelles und nutzt wird. Dann erkennt der CD-I-Spieler tor and Chairman Philips International entsprechend aufwendiges Speichersy­ aus der Startspur, was für Informationen B.V. Corporate Group Home Interactive stem bereits bekannt und im Einsatz, an folgen, und kann die nach CD-Audio-Me- Systems, ist die CD-I vom technischen der zweiten wird in vielen Laboratorien in­ thode verarbeiten und wiedergeben. Die Standpunkt aus eine logische Erweite- tensiv gearbeitet.

Gute Fernsehbilder bei niedrigen Ubertragungsraten Die Forschungslaboratorien der Siemens bemerkt den Bildaufbau kaum; bei ge­ AG haben ein Verfahren entwickelt, mit nauerem Beobachten erkennt man nach dem Fernsehbilder für Videokonferenzen einer starken Bildänderung kurzzeitig eine mit nur 2 Mbit/s ohne merkliche Beein­ leichte Unschärfe. trächtigung der Bildqualität übertragen Durch dieses Verfahren kann die zur werden können. Diese gegenüber der Übertragung von Fernsehbildern erforder­ normalen Fernsehübertragung auf ein liche Datenrate drastisch gesenkt wer­ Siebzigstel reduzierte Datenrate kommt den. Bei 2 Mbit/s erhält man selbst bei besonders der Bildübertragung in ISDN- sich sehr schnell änderndem Bildinhalt Netzen entgegen. sehr gute Resultate. Derzeit wird an einer Grundlagenarbeiten für Übertragungen weiteren Reduktion auf 384 kbit/s gear­ bei 384 kbit/s bzw. 64 kbit/s sind im Bild 1: Übertragung einer Videokonferenz beitet. Endziel ist die Übertragung Gang. mit 2 Mbit/s. Der unbewegte Hintergrund brauchbarer Fernsehbilder bei 64 kbit/s. Um ein Fernsehbild digital zu übertragen, wird nicht übertragen (Siemens-Pressebild) Bei diesen kleinen Datenraten können die ist bei normaler Codierung eine Datenrate Bilder nicht mehr in ihrer vollen Auflösung von ca. 140 Mbit/s erforderlich. Für eine ne Datenreduktion als die Intensitäten der übertragen werden. Es findet sowohl bei 2 Mbit/s-Übertragung muß die Datenrate einzelnen Bildpunkte. der Anzahl der Bildpunkte je Bild, aber um den Faktor 70 und bei 64 kbit/s gar Im nächsten Schritt werden die Koeffi­ auch bei der Anzahl der übertragenen Bil­ um den Faktor 2200 reduziert werden. zienten auf Veränderungen gegenüber der je Sekunde eine Begrenzung statt. Die Bei dem von Siemens mit Unterstützung dem letzten Bild überprüft und die Stärke Auflösung beträgt z.B. statt 540x575 des BMFT entwickelten Verfahren geht der Änderung festgestellt. Ergibt die Ana­ Bildpunkte nur noch 360 x 288 Bildpunk­ man daher einen neuen Weg: Das gesam­ lyse, daß die Änderungen insgesamt nur te und statt 25 Bilder/s nur noch 8,33 Bil- te Fernsehbild wird zunächst in Blöcke geringfügig waren, werden alle Unter­ der/s. Um zu vermeiden, daß die Bewe- von 16 x 16 Bildelementen zerlegt. Den schiede gegenüber dem letzten Bild über­ gOngsabläufe ruckartig wie in einem einzelnen Blöcken werden durch ein ma­ tragen. Sind die Änderungen jedoch sehr Stummfilm erscheinen, werden die feh­ thematisches Verfahren Koeffizienten zu­ weitgreifend, wie z.B. bei einer heftigen lenden Bilder mit Hilfe eines Rechners geordnet, die den Bildinhalt im Prinzip ex­ Bewegung, werden - begrenzt durch die durch Interpolation aus den übertragenen akt beschreiben (diskrete Kosinus-Trans­ Datenrate - zunächst nur die wichtigsten Bildern erzeugt und für den Beobachter formation DCT). Aufgrund ihrer Wahr­ Unterschiede übertragen. Die feineren eingeschoben. Erste Versuche bei scheinlichkeitsverteilung eignen sich die­ Details folgen bei den anschließenden 384 Kbit/s zeigen, daß dieses Verfahren se Koeffizienten wesentlich besser für ei- Bildwechseln. Der flüchtige Betrachter recht brauchbare Ergebnisse liefert.

Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 503 Messebericht —i

Im letzten Bericht über die Photokina 84 meinten wir, daß man spätestens in zwei Jahren sehen werde, ob das 8 mm Videoformat sich durchsetzen werde oder nicht. Und wir haben es gesehen: Das 8-mm-Videoformat hat gezeigt, daß es ernst zu nehmen ist. Aber auch das VHS-C-Lager war nicht untätig und wartete mit einer Reihe neuer Entwicklungen auf. Ob sich beide Systeme im Markt behaupten werden, wird die Zukunft zei­ gen. Mancher Anbieter ist vorsichtig und bietet Camcorder sowohl für VHS-C als auch für 8 mm an.

Photokina im

Wandel der Zeiten

Die neuen Modelle sind ausgereift und und PHILIPS vorgestellt wurden, von mit Autofocus; enthält einen 1/2-Zoll-Bild­ haben Features, die bisher nur den Gerä­ JVC. wandler; 1/2-Zoll elektronischen Sucher, ten für den professionellen Einsatz Vorbe­ Die Verkaufspreise der Camcorder beider der als Mini-Monitor fungiert, um die Auf­ halten waren. Videobandformate liegen etwa zwischen nahmen sofort kontrollieren zu können; So stellen verschiedenartigste Überblen­ DM 3600,- und DM 4400,- je nach Aus­ Weißabgleich vollautomatisch. Im Recor­ dungsmöglichkeiten, eingebaute Schrift­ führung und Zubehör. derteil geschieht die Bild- und Tonauf­ generatoren für Titel, Datum- und Zeitein­ zeichnung mit Frequenzmodulation durch blendungen in die Aufnahmen sowie 8 mm Camcorder rotierende Köpfe; Videosignal im PAL- Schnittfunktionen heute kein Problem Der Camcorder „VCC 816 AF" von BAU­ Farbsystem entsprechend der CCIR- dar. Durch modernste CCD-Bildsensoren ER/BOSCH, vergleichbar der Type „Me- Norm mit einem Rauschverhältnis von und einer speziell entwickelten Elektronik cavision 9628" von METZ, ist ein kompak­ mindestens 43 dB. Der Tonfrequenzum­ ist die Bildqualität trotz des kleinen Band­ tes Aufnahmegerät (mit dem auch wieder­ fang ist mit 80 Hz bis 10 kHz angegeben formates überraschend gut und mit grö­ gegeben werden kann), mit geringen Ab­ bei einer Dynamik von mindestens 55 dB; ßeren Systemen absolut vergleichbar. messungen (120 x 135 x 250 mm) und Ge­ sichtbarer Bild-Vor- und Rücklauf mit 5fa- Auch die Tonqualität ist verbessert wor­ wicht (1,4 kg) vom Hersteller Matsushita cher Normalgeschwindigkeit; störzonen­ den und erreicht durch die digitale Auf­ (Bild 1). Die Kamera hat ein lichtstarkes freie Standbildwiedergabe; Einzelbildfort­ zeichnungstechnik Hifi-Qualität. 6fach-Motor-Zoom-Objektiv F = 1,2; 9-54 schaltung; Insert-Schnittmöglichkeit; Auf- Camcorder für das 8 mm Videoformat nahme-Wiedergabe-Kapazität 90 min. wurden auf der Photokina von insgesamt Bei Blaupunkt wird dieser Camcorder un­ 10 Ausstellern vorgestellt. Vielen sah man ter der der Typenbezeichnung CR 8000 allerdings an, daß sie „Brüder" waren, al­ angeboten. Daneben sollen bei BLAU­ so von einem gemeinsamen Hersteller ge­ PUNKT weiterhin Aktivitäten bzgl. eines fertigt wurden. So stellt z.B. HITACHI die Camcorders des VHS-C-Systems beste­ Camcorder für MINOLTA, PENTAX und hen, der im Frühjahr 1987 auf den Markt für YASHIKA her. Die Geräte von MAT­ gebracht werden soll. SUSHITA werden von BOSCH-BAUER, Mit dem Modell „Handycam SSD-M 10 E" METZ und OLYMPUS vertrieben. SONY stellte SONY den kleinsten und leichte­ beliefert AIWA und FUJI und nur CANON sten Camcorder überhaupt vor. Gewicht zeigt eine eigene Entwicklung. etwa 1,0 kg; Abmessungen etwa 110 x 180 Auch bei den VHS-C-Camcordern gibt es mm; optischer Sucher; wie bei allen Ka­ „Brüder“, die sich zum Verwechseln ähn­ meras geschieht auch hier die Bildaufnah­ lich sehen, aber unter verschiedenen Na­ me mit CCD-Bildwandler; Bild- und Ton­ men auftreten. So stammen die Camcor­ Bild 1:8-mm-Video-Camcorder von BAUER/ aufzeichnung durch rotierende Köpfe. der, die von BOSCH/BAUER, GRUNDIG BOSCH Ebenso winzig ist der dazu passende

504 Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 l«*^^**^*Messebericht MHHHHHHN1M1

Player, Typ „EV-P 10E“, von SONY; er weitenbereich von 9,2 mm bis 138 mm wiegt auch nur 1,0 kg und hat die Maße ausgestattet; der CCD-Bildwandler ist 180 x 72 x 176 mm. Er kann an einen auswechselbar zur Verwendung in Film­ Fernsehempfänger angeschlossen wer­ kameras, Filmschneidetischen und sog. den, um die Aufnahmen abzuspielen Videotransferprojektoren; eine externe (Bild 2). Synchronisation für Mehrfachkamerabe­ Vergleichbar mit dem Typ „CCD-M 10 E“ trieb ist möglich usw. ist das Modell „Fujix - 8P100", das aber Handycam BEAULIEU zeigte auf der Photokina Va- bisher nur in der NTSC-Ausführung ange- rio-Objektive für BEAULIEU-8-mm- und boten wird. 16-mm-Kameras, die einen eingebauten Das Modell „CCD-V 100 E" von SONY ist CCD-Bildwandler enthalten, so daß damit zweifellos verwandt mit dem Typ die Möglichkeit gegeben ist, mit der glei­ „8Z600AF“ von FUJI. Aus der Fülle der chen Kamera gleichzeitig sowohl auf Film Features dieser Camcorder seien hier ge­ als auch auf Videoband aufzunehmen. Für nannt: Autofocus; Weißabgleich und Be­ die Videofilmaufnahme ist der Anschluß lichtung vollautomatisch oder manuell; eines Recorders erforderlich. eingebauter Schriftgenerator zur Einblen­ Wie in Fachkreisen zu vernehmen, will dung von Titel, Datum und Zeit; Aus- und auch LOEWE einen 8-mm-Video-Cam- Einblenden des Bildes bei der Aufnahme; corder auf den Markt bringen. Angeblich Trickblende; 6-fach-Motorzoom-Objektiv soll das Gerät, wie bei MINOLTA und mit Makrofunktion; Einblendungen von PENTAX, ebenfalls von HITACHI Betriebsdaten im Sucher; Einzelbildauf­ kommen. nahme und Zeitrafferfunktion elektroni­ scher Sucher; automatische Einstellung auf die Farbtemperatur der Beleuchtung. Bild 2: Kleinster 8-mm-Video-Camcorder Das VHS-C-System Diese wenigen Angaben lassen erkennen, „Handycam“ von SONY mit dazugehörigem Für das VHS-C-Format wurden auf der daß beide Camcorder schon semiprofes­ kleinstem Player Photokina zwei Camcorder gezeigt, die sionell zu nennende Eigenschaften auf­ aus dem Hause JVC kommen sollen: Von weisen. GRUNDIG der „VS-C 50 Video Reporter“ Der Camcorder „KR-8000 E AF“ von MI­ und von PHILIPS der VHS-C mini movie NOLTA und der „PV-C 800 E" von PEN­ „VKR 6830“. Die „Familienähnlichkeit“ ist TAX kamen aus dem selben Werk, näm­ auch hier unverkennbar (Bild 5). Trotz lich von HITACHI: Sie sehen sich auch kleiner Abmessungen (120 x 160 x zum Verwechseln ähnlich (Bild 3). Auch 220 mm und des geringen Gewichtes (1,7 diese Geräte kann man zur Spitzenklasse kg) hat der Camcorder alles, was man zählen. Das Bild wird mit einem neu ent­ sich so wünscht: 6-fach-Motorzoom-Ob- wickelten MOS-Chip mit 350000 Pixels jektiv mit Makroeinstellung; Autofocus; aufgenommen. Die Ausstattungsmerkma­ automatischer Weißabgleich, der die Ka­ le sind 6-fach-Motorzoom-Objektiv mit mera automatisch an unterschiedliche Makrofunktion F = 1,2; 15 bis 69 mm; In­ Beleuchtungsstärken anpaßt; Longplay- Bild 3: 8-mm-Video-Camcorder „R-8000E Betrieb ist möglich, mit Adapter ist die frarot-Autofocussystem ; automatische AF“ von MINOLTA und manuelle Blendensteuerung; auto­ Cassette voll VHS-kompatibel. Zu den matischer Weißabgleich; elektronischer Lauffunktionen gehören auch Assemble- Sucher; Funktionsanzeigen im Sucher. Schnitt, Standbild, Bildsuchlauf vor- und Der Sucher kann zur Kontrolle der Auf­ rückwärts sowie schneller Vor- und Rück­ nahmen als Minimonitor verwendet wer­ lauf. Über den elektronischen Suchermo­ den. Durch einen eingebauten elektroni­ nitor oder ein angeschlossenes normales schen Kalender kann jederzeit das Datum Fernsehgerät können die Aufnahmen in die Aufnahme eingeblendet werden. kontrolliert werden. Tonaufzeichnung erzielt man in HiFi-Qua- Der neue Camcorder „Movie CR-3000S lität durch rotierenden Kopf. Der Bereich AF“, der von MINOLTA vorgestellt wurde, der Beleuchtungsstärke geht von 10 Lux soll angeblich von MATSUSHITA stam­ bis 100000 Lux; Videosignal entspre­ men. Er ist vorläufig nur in der NTSC-Ver- chend der PAL-Norm usw. sion in den USA zu haben. Hier einige Interessant war bei BEAULIEU der Cam­ Features: 6-fach-Motorzoom mit Makro­ einstellung; TTL-Infrarot-Autofocus, corder „CV/15x“, ein modular aufgebau­ Bild 4: Super-8-mm-Filmkamera „7008“ von tes Gerät, bei dem Objekt, Kamera und BEAULIEU, ausgerüstet mit einem CCD- Schärfe auch manuell einstellbar; Blen­ Recorder auch einzeln verwendbar sind Bildwandler. Die Kamera ist für die gleich­ densteuerung automatisch oder manuell; (Bild 4). Der Camcorder ist mit einem An- zeitige Aufnahme auf Film und Video zu ver­ Bildaufnahme durch Vz-Zoll High Band- genieux-Zoom-Objekt mit einem Brenn­ wenden Röhre SATICON™; automatischer Weiß-

Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 505 Bild 5: Camcorder für das VHS-C-Format Bild 6: Camcorder für das Standard-VHS- Bild 7: Standbild-Videokamera „ES-2P“ mit von PHILIPS Format „NV-M 5 EG" von PANASONIC dazugehöriger Diskette von FUJI

abgleich; elektronischer Sucher mit ein­ nen, die bei den Computern verwendet einstellung; Sucher TTL-Penta-Prisma geblendeten Betriebsanzeigen; eingebau­ werden, vorgenommen. Die Disketten (Spiegelreflex); Belichtungsmessung mit­ ter Zeichengenerator für Titel-Einblen­ können in einem Abspielgerät wiederge- tenbetont; Schlitzverschluß mit Belich- dung usw.; Aufnahmezeit 20 min oder 60 geben und die Bilder dann in einem Fern- tungszeiten von 1/1000 bis 1/15 s; es kön- min; Bildsuchlauf vor- und rückwärts usw. sehempfänger oder Monitor betrachtet nen bis zu 15 Bilder/s aufgenommen wer- PHILIPS brachte als Nachfolger des Typs werden. Ebenso können sie in einem den; im Bild können Jahr, Monat, Tag, „VKR 6810“ nun das Modell „VKR 6820" Drucker, auch Printer genannt, als Stunde, Minute und Sekunde eingespei- heraus. Es ist ein Camcorder für das Schwarz/Weiß- oder Farbbild ausge- chert werden; Stromversorgung durch Standard-VHS-Videosystem mit 6-fach- druckt werden. Ferner ist es möglich, die aufladbare NiCd-Sammler; Maße 130 x Motorzoom; CCD-Bildwandler; Empfind­ Bilder als elektrische Signale über Postlei- 115 x 150 mm; Gewicht ohne Batterien lichkeit ab 10 Lux; Autofocus; automati­ tungen zu einem entfernten Empfänger zu 1,0 kg. Der CCD-Bildwandler ist 8,8 x scher Weißabgleich; Blendenautomatik; übertragen. Dort können sie entweder auf 6,6 mm groß und enthält 380000 Bild- leichte unproblematische Handhabung. dem Bildschirm betrachtet oder als Bild punkte (Pixel); die Auflösung ist mit hori- Mit dem Camcorder ist die Nachbearbei­ ausgedruckt werden. zontal 450 Zeilen und vertikal 400 Zeilen tung von Videofilmen kein Problem. Er Der große Vorteil des Standbild-Videover- angegeben; die Empfindlichkeit ent- enthält einen AV-Eingang. Weiterhin As- fahrens liegt zweifellos in der sofortigen spricht ISO 200. semble-Schnittmöglichkeit; Bildsuchlauf Verfügbarkeit. Jede Filmentwicklung und FUJI liefert dazu ein Standbild-Video­ und Standbild; eine Taste für die automa­ fotografische Vergrößerung, also jeder Printsystem, mit dem die auf der Diskette tische Rückblende der letzten Aufnahme zeitraubende chemische Prozeß, entfällt, der Standbild-Videokamera aufgenom- usw. Gesagt werden muß aber auch, daß das menen Bilder ausgedruckt werden kön- PANASONIC will ab Oktober 1986 den Video-Standbild noch keineswegs die nen (Bild 8). VHS-Standard-Camcorder „NV-M 5 EG" Qualität der fotografischen Aufnahme er- KONICA brachte ein komplettes Stand­ auf den Markt bringen, der in ähnlicher reicht. Ein Vergleich der über 15 bis 18 bild-Video-System heraus, das aus einer Version bereits seit einiger Zeit von vielen Mio. Bildpunkte eines fotografischen Kamera mit KONICA-Diskette, einem Ab- anderen Herstellern angeboten wird Kleinbildfilmes mit den „nur“ 300 000 bis spielgerät und einem Printer besteht. Die (Bild 6). 400000 Bildpunkten eines CCD-Bild- Kamera hat ein Zoomobjektiv mit einer Wandlers in der Videokamera sagt eigent- Brennweite von 12 mm bis 36 mm, das Standbild-Videokameras lieh genug aus. Das Standbild-Videosy- entspricht 47 mm bis 141 mm beim foto- Auf der Photokina wurden eine Reihe von stem kann schon deshalb nicht als Kon- grafischen Kleinbildformat; die Lichtstär- Standbild-Videokameras vorgestellt, kurrenz zur Fotografie betrachtet werden, ke beträgt 1:1,4; Spiegelreflexsucher mit auch Still Video Cameras oder Still Video sondern nur als Ergänzung. Auch bei der Mikroprismenmattscheibe; programmier­ System genannt. Die meisten sind Lizenz­ geringeren Auflösung hat das elektroni- bare Belichtungsautomatik; Zeitvorwahl- nehmer von Panasonic. Diese Kameras sche Bild in bestimmten Anwendungsge- automatik; Blendenvorwahlautomatik, sind den fotografischen Kameras äußer­ bieten sicher seine Vorteile. Immer dort, aber auch manuelle Einstellung möglich; lich sehr ähnlich, sie arbeiten auch mit wo die Aufnahme sofort betrachtet wer- Schlitzverschluß mit Belichtungszeiten fast gleichen Objektiven, Verschlußzeiten den muß. 1/1000 s bis 1,0 s; Aufnahmegeschwindig- und sind z.T. mit eingebauten Blitzlicht­ Sehen wir uns einige der vorgestellten keit bis 8 Bilder/s; in einem LCD-Display lampen, Autofocus und Belichtungsauto­ Modelle an. werden Aufnahmespur-Nr., Aufnahme- matik ausgerüstet. Die Handhabung ist FUJI zeigte das Modell „ES-2 P", eine Modus, Belichtung, Datum und Uhrzeit fast gleich. Die Bildaufnahme geschieht kompakte Standbild-Videokamera, die angezeigt; im Sucher werden durch LED’s aber wie bei der herkömmlichen Video­ der vom Electronic Still Camera Standar- Aufnahmebereitschaft, Unterbelichtungs- aufnahme mit einem CCD-Bildwandler. dization Committee erlassenen Industrie- Warnung, Batteriezustand und Blitzbereit­ Die Bildaufzeichnung, die Bildspeiche­ norm entspricht (Bild 7). Das Objektiv der schaft angezeigt. Stromversorgung durch rung, wird mit einer Diskette ähnlich de- Kamera ist ein 3-fach-Zoom mit Makro- NiCd-Batterien; Abmessungen 177 x 107

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Bild 8: ◄ Standbild-Vi- 160; Bildfolge maximal 8 Bilder/s; Strom­ deo-Printanlage von versorgung durch aufladbaren Sammler; FUJI Abmessungen 143 x 80 x 63 mm; Ge­ wicht 580 g. Als Rückwand für seine Spiegelreflexka­ meras AF 7000 und 9000 bietet Minolta einen Still-Video-Zusatz an. Sie wird an­ stelle der normalen Rückwand angesetzt und verwandelt diese Kameras in elektro­ nische (Bild 10).

Video-Zubehör SONY stellte einen neuen Video 8-Recor- Bild 9: T Standbild-Vi­ der vor, der nicht nur für die Wiedergabe deokamera mit Disket­ te von PANASONIC von Video-8-Filmen, sondern auch für die reine Tonaufnahme und -Wiedergabe in­ x 108 mm; Gewicht 0,9 kg; angepaßtes teressant ist. Die Tonmodulation wird Elektronenblitzgerät mit der Leitzahl 24. beim 8-mm-Videoformat durch rotierende Zur Bildwiedergabe dient das Abspielge­ Köpfe digital aufgezeichnet. Es hat durch rät „SV-R30" von KONICA, mit dem nicht dieses Verfahren eine ausgezeichnete nur die Disketten der Standbild-Videoka­ Qualität. So beträgt allein die Dynamik meras wiedergegeben werden können, mehr als 88 dB. Wird dieser Recorder, sondern auch Aufzeichnungen von ande­ Typ „EV-S 600 ES“ nur für die Tonaufnah­ ren Videosignalquellen durchgeführt wer­ me genutzt, so stehen dafür auf dem Vi­ den. Für die Bildwiedergabe wird ein Mo­ deoband 6 getrennte Tonkanäle zur Ver­ nitor angeschlossen. fügung, die nacheinander gespielt werden Für die Herstellung von Papierbildern von können. Dabei hat jede Tonspur eine den Standbildaufnahmen dient der Farb- Laufzeit von drei Stunden. Das ergibt ins­ Videoprinter „VP-1000“ von KONICA. Ne­ gesamt 18 h Spielzeit auf einer Cassette, ben den Aufnahmen von der Standbildka­ objektiv 1:1,7/10 mm und ein Teleobjektiv die nicht viel größer ist, als die bekannte mera, abgespielt vom Player „SV-R30“ 1:4/25 mm, das entspricht einer Brenn­ Audio-Compact-Cassette. kann der Printer auch Papierbilder von weite von 40 mm und 100 mm bei Wer seine 8-mm-Videofilme „unterwegs“ anderen Videosignalquellen hersteilen, Kleinbildfoto. Verschlußzeiten 1/250 s bis in Bild und Ton vorführen will, für den hat z.B. von einer Videokamera,einem Video­ 1/30 s; Leuchtrahmensucher; Infrarot- SONY die Monitor-Recorder-Player-Ein- recorder, einer Bildplatte, einer Fernseh­ Autofocussystem; TTL-Belichtungsmes- heit geschaffen, den „Video 8-Combo". übertragung, von Videosignalen über sung; eingebauten Elektronenblitz, Leit­ Das Gerät enthält einen 9-Zoll-Monitor Postleitungen oder von einem Computer. zahl 15; CCD-Bildwandler mit 300000 (Bildschirmdiagonale 21 cm) mit einem Auch NIKON brachte eine Standbild-Vi­ Bildpunkten (Pixels); die Bildauflösung ist eingebauten Video-8-Recorder/Player. deokamera heraus, eine Spiegelreflexka­ angegeben mit horizontal 350 Zeilen und Das Gerät ist kompakt (274 x 242 x 327 mera an der mittels Adapter die NIKON F- vertikal mit mehr als 400 Zeilen; die Emp­ mm) und wiegt 8 kg. Batterien, Netzteil mount-Objektive verwendet werden kön­ findlichkeit der Kamera entspricht ISO mit Ladegerät sind integriert und machen nen. Das kameraeigene Objektiv ist ein es unabhängig. An dieses Gerät kann Zoom mit der Lichtstärke 1:1,4 und der auch eine Videokamera für die Bild- und Brennweite 10 mm bis 40 mm; eine Be­ Tonaufzeichnung angeschlossen werden. lichtungsautomatik kann abgeschaltet Dadurch ergeben sich noch größere An­ werden; Verschlußzeiten von 1/2000 s bis wendungsmöglichkeiten. 1/15 s; Synchronisation eines Elektronen­ Für die Überspielung von Videofilmen von blitzes bei 1/250 s oder länger; der CCD- einem Videorecorder zu einem anderen Bildwandler hat 300000 Bildpunkte (Pi­ wurde von BAUER-BOSCH der „Video- xels); die Auflösung ist angegeben mit ho­ Editor VED 200“ konstruiert (Bild 11). Das rizontal 600 Zeilen und vertikal 500 Zeilen; Gerät wird in die Überspielleitung ge­ max. Bildfolge 25 Bilder/s; die Empfind­ schaltet und ermöglicht es, die Farbe, die lichkeit entspricht ISO 200. Helligkeit, den Kontrast, die Bildschärfe Nachdem PANASONIC vor zwei Jahren und die Tonwiedergabe so zu beeinflus­ den Prototyp einer Standbild-Videokame­ sen, daß ein normalerweise beim Über­ ra vorgestellt hatte, zeigte die Firma jetzt spielen entstehender Qualitätsverlust ver­ eine Neuentwicklung, die noch kompakter mieden wird. Es soll sogar möglich sein, und amateurgerechter geworden ist. qualitativ weniger gute Originale durch Äußerlich gleicht sie einer fotografischen Bild 10: Still-Video-Rückwand für Spiegelre- eine Überspielung zu verbessern. Kleinbildkamera. Sie hat ein Weitwinkel- flexkameras (Minolta-Pressebild) Schließlich kann das Bild, abweichend

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vom Original, in der Farbsättigung, in der Start-Stop-Taste ist leicht zu bedienen. Helligkeit und im Kontrast nach eigenen Mit einer speziellen Weitwinkeloptik wird Vorstellungen verändert werden. - Wäh­ ein Aufnahmewinkel von 94° erreicht. Für rend des Überspielvorganges läßt sich Nahaufnahmen kann eine Nahlinse einge­ durch variable Bildteilung über einen spe­ A...... : 1 setzt werden. Auch Tonaufnahmen kön­ ziellen Monitorausgang auf nur einem Mo­ 7 nen dabei mit dem Kameramikrofon ge­ nitorbildschirm die Bildqualität des Origi­ J' macht werden. Nicht nur unter Wasser, nals laufend mit dem korrigierten Bild ver- auch über Wasser, z.B. in sehr feuchter vergleichen. Die beiden Teilbilder auf dem V Umgebung, können mit dem Gehäuse Et Monitorbildschirm können gleichzeitig Aufnahmen gemacht werden. tn beobachtet werden, wobei die Bildtei­ L L lungslinie beliebig nach rechts oder links verschoben werden kann. Es können gleichzeitig bis zu drei Videorecorder an­ geschlossen werden. Für die Nachbearbeitung von Videofilmen Bild 11: „Video-Editor VED 200“ von BAUER/ ist auch der Titelgenerator „VTG1000 Stu­ BOSCH zur Qualitätsverbesserung von Vi­ dio“ von BAUER-BOSCH geschaffen. Er deofilmen bei der Überspielung Verkehrsfunk wird kann an alle Videokameras, Videorecor­ erweitert der, Camcorder, die nach der PAL-Norm arbeiten, angeschlossen werden. Er eig­ Die Intendanten der ARD haben be­ net sich auch für die Überspielung von schlossen, im April 1988 eine Erweiterung System zu System. Dazu gehören: Video- des jetzigen ARI-Verkehrsfunks einzufüh­ 8, VHS, VHS-C, Betamax und System ren. Das neue Radio-Daten-System RDS, 2000. Mit dem Gerät lassen sich die Vi­ das wie ARI vom Autoradiohersteller deofilme nachträglich kreativ gestalten, Blaupunkt konzipiert wurde, soll erstmals indem man sie mit Schriften, Daten und öffentlich im Herbst 1987 auf der Interna­ Titeln versieht. Auch Wisch- und Fenster­ tionalen Funkausstellung in Berlin vorge­ blenden kann man einbringen. Ferner führt werden. Etwa zur selben Zeit wird kann man damit Szenen datieren und be­ RDS auch in der Schweiz eingeführt, zu­ schriften, die Uhrzeit oder eine Stoppuhr erst im Raum Zürich. einblenden, 20 Titelseiten und 40 oft be­ Werden im ARI-Verkehrsfunksystem le­ nutzte Wörter in vier Schriftgrößen ein- f-- diglich Signale gesendet, die entspre­ speichem. Die Schriftfarbe ist weiß. Eine chend vorbereitete Autoradios vor Ver­ Kombination mit dem oben beschriebe­ kehrsdurchsagen ein- oder um- bzw. nen Editor VED 200 eröffnet bei der nach­ nach der Durchsage in den vorigen Zu­ träglichen Videofilm-Bearbeitung zusätz­ Bild 12: Flexibles Unterwassergehäuse für stand zurückschalten, wird in der ersten Camcorder von HAMA lich die Möglichkeit der Bild- und Tonver­ Ausbaustufe des RDS zusätzlich die Ken­ besserung. nung der jeweiligen Sendeanstalt und die Die Firma ELMO bietet das sog. Transvi­ Videokameras und Camcorder an. Es gibt Frequenzen der Sender ausgestrahlt, die deo-System an. Es sind Projektoren für sie praktisch für alle bekannten Video-8- dasselbe Programm übertragen. Das ver­ 16-mm-Film, Super-8-Film und 5x5 cm- mm- und VHS-C-Camcorder. Die Gehäu­ einfacht nicht nur das Auffinden ge­ Dias, die mit Spezialobjektiven ausgestat­ se bestehen aus starker, flexibler, trans­ wünschter Verkehrssender. Das Autora­ tet sind und ein CCD-Bildwandlersystem parenter PVC-Doppelfolie mit einer ver­ dio kann sich darüber hinaus bei schlech­ enthalten. Damit stehen neben den Pro­ schraubbaren Profilschiene als Verschluß, ten Empfangsverhältnissen automatisch jektionsbildern die Video- und Tonsignale rostfrei und seewasserfest. Es hat eine auf andere Sender umschalten, um stets an entsprechenden Ausgangsbuchsen fest eingebaute, optisch neutrale Plan­ den bestmöglichen Empfang zu gewähr­ zur Verfügung. Jetzt können Bild und Ton glasscheibe vor dem Sucher und dem leisten. über einen Fernsehempfänger vorgeführt Objektiv der Kamera. Die Bedienung der In der zweiten Ausbaustufe werden den oder in einem Videorecorder aufgezeich­ Kamerafunktionen geschieht problemlos RDS-Signalen auch Programmart-Ken­ net werden. Bei vielen Film- und Dia- von außen. Damit können Unterwasser­ nungen hinzugefügt, so daß der Fahrer Amateuren besteht der Wunsch, die Filme aufnahmen bis zu 10 m Wassertiefe dem Autoradio z.B. nur noch den Wunsch oder Diaserien einmal schnell einem klei­ durchgeführt werden (Bild 12). nach Musik-, Informationsprogrammen nen Kreis von Interessenten vorführen zu Die kanadische Firma AQUA VISION Sy­ und anderem eingeben muß. Damit wird können, ohne einen langen Geräte- und stems zeigte das Unterwassergehäuse zugleich das automatische Umschalten Bildwandaufbau durchführen zu müssen. „Capsule 8“ für den SONY-Camcorder der Aussteuerung für Musik oder Sprache Dafür ist der, wenn auch kleine, Fernseh­ „Handcam“. Hierbei handelt es sich um möglich. In dieser Weise gewährleistet bildschirm gut geeignet. ein stabiles Gehäuse aus einer gegosse­ das RDS-System jederzeit die optimale Die Firma HAMA bietet sehr interessante nen Aluminiumlegierung. Es ist für Was­ Wiedergabe der empfangenen Program- und brauchbare Unterwassergehäuse für sertiefen bis zu 75 m konstruiert. Die me. Walter Baier

508 Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 [ IllIlllllIl^ÄlM^Systeme und Konzep\eW®mmmMmmm^ = I

Rainer Bücken Unser Fernsehsystem ist, wenn man so will, in die Jahre gekommen. Die Ideen, nach denen die Geräte im Studio und bei den Teilnehmern funktionieren, stammen aus den 30er und 40er Jahren. 1952 entschieden sich schließlich neun westeuropäische Staaten für den CCIR-Fernsehstandard mit seinen 625 Zeilen und 50 Halbbildern pro Sekunde, natürlich mit Zeilensprung und nur schwarzweiß. Später wurde die Farbe hinzugenommen sowie Videotext und Zweikanalton. Mit einem Wort - das „Volksfernsehen“ der 50er Jahre wurde immer weiter beladen, die Tragfähigkeit des Systems scheint jetzt am Ende.

Unsichere

Psipnseh-Zukunft

Mil D2-MAC zu HDTV?

Aufbruch zu neuen Qualitäten Bildqualität auch im Interesse der Zu­ cherlich sehen das nicht alle so. Für priva­ Platz für weitere Verbesserungen gibt es - schauer liegen. Deren Ansprüche sind te Anbieter sind beispielsweise die neuen zumindest in den engen Grenzen des insgesamt gestiegen, was sich auch im Entwicklungen zumeist nur „technische PAL-Systems - kaum noch. Deshalb wird Kaufverhalten bei CD-Geräten, HiFi-Vi­ Hürden", für viele Zuschauer gleicherma­ ein neues Fernsehsystem angestrebt. Alle deorecordern usw. widerspiegelt. ßen. Daß es da gerade in der Anfangspha­ Beteiligten haben sich schon mehrfach Erstaunlich ist dagegen, daß von der all­ se zu einer Verteuerung der Produktion, dafür ausgesprochen, so die Rundfunk­ abendlichen Fernsehgemeinde kaum Be­ der Übertragung und vor allem auch der anstalten als Programmacher, die Post schwerden über die Bildqualität kommen. Endgeräte kommt, ist unstrittig. Eine Ein­ als für die Übertragung zuständige Fern­ Fernsehen ist offensichtlich Gewohn­ schränkung der Verbreitungsmöglichkei­ meldebehörde, die Geräteindustrie und heitssache, man glaubt zu wissen, es ten läßt sich in diesem Stadium wohl schließlich auch der Handel und Konsu­ geht nicht anders. Dabei ginge es schon. ebenfalls kaum vermeiden. Trotzdem - menten. Jeder hat gute Gründe für sein Wer sich die Bilder ansieht, die im Studio langfristig sind auch die „Privaten" an Engagement: Fernsehanstalten sehen die produziert werden und mit denen ver­ besserer Bild- und Tonqualität interes­ Möglichkeit, mit einem neuen Standard gleicht, die zu Hause ankommen bzw. siert. Unklar ist eben noch, wie es gehen bessere Möglichkeiten für den internatio­ wiedergegeben werden, kann sich nur kann und wie Teilnehmern Appetit auf nalen Programmaustausch und für „multi­ wundern. Was da unterwegs und in den bessere Bilder gemacht werden kann. mediale Versorgung", die Post sucht ein Endgeräten einfach „verschwindet“, ist Verfahren, das zumindest zu einem ein­ enorm. Die Übertragungsstrecken - und Die Macken von heute heitlichen europäischen Übertragungs­ vor allem die Kabel - dämpfen das Signal, Vor zwei Jahren wurde zwischen den Re­ standard führen könnte. Die Industrie der und die Heimgeräte kommen an die Lei­ gierungen der Bundesrepublik und Frank­ Unterhaltungselektronik könnte mal wie­ stungen der Studiomonitore nicht heran. reich ein neuer Fernsehübertragungsstan­ der einen kräftigen Nachfrageimpuls ver­ Gerade durch neue Dienste wie Btx, Vi­ dard vereinbart, der vor allem in Hinblick tragen, die Haushaltssättigung ist schon deotext, Computernutzung, Stereo- und auf die Direktsatelliten TV-Sat und TDF sehr weit fortgeschritten. Schließlich dürf­ eventuell gar digitalen Hj-Fi-Ton sind entwickelt wurde. Da sich das französi­ te ein besseres Fernsehbild mit höherer neue Produktions- und Übertragungs­ sche SECAM-Verfahren - wegen des am- Bildwechselfrequenz und einer besseren und Empfangstandards erforderlich. Si­ plituden-modulierten Tones - nicht so oh-

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ne weiteres für eine Ausstrahlung über Di- wendete Intercarrierverfahren (Zwi­ Das D2-MAC-Verfahren ist in der Funk- rektempfangs-Satelliten eignet, wurde schenträger) Brummstörungen verur­ Technik wiederholt beschrieben worden nach einem neuen System Ausschau ge­ sacht. [1-5]. Hier zur Erinnerung ein kurzer Ab­ halten, das wohlmöglich gar europaweit Ein neues, qualitativ besseres Fernsehsy­ riß. D2 steht für duobinäre Codierung di­ eingesetzt werden könnte und das - zu­ stem, das all diese Nachteile vermeidet gitaler Ton- und sonstiger Daten, MAC für mindest perspektivisch - eine bessere und mit dem vor allem auch größere Bil­ „Multiplexed Analogue Components", Bild- und Tonqualität ermöglicht. der in Kinoqualität wiedergegeben wer­ was für die analoge (Zeit-)Multiplexart der Weltweit gibt es 10 wichtige Femsehnor- den können, ist nötig. Videokomponenten Helligkeit und Farbe men. In Verbindung mit den Farbübertra­ steht. Zunächst werden bei D2-MAC Ton gungsverfahren NTSC, PAL und SECAM und Daten in digitaler Form übertragen, kommt man auf 14 Fernsehübertragungs­ Neuer Übertragungsstandard: dann folgen - von Zeile zu Zeile alternie­ systeme, von diversen „Untersystemen" D2-MAC rend - die komprimierten Farbdifferenzsi- ganz zu schweigen. Auch für die Tonüber­ Um ein komplettes Fernsehsignal zu gnale U bzw. V(U = B- YundV = R- Y) tragung gibt es nochmals mindestens vier übertragen, sind vor allem drei Hauptsi­ sowie das komprimierte Helligkeitssignal Systeme, weitere sind in Vorbereitung. gnale nötig, nämlich Helligkeit, Farbe und Y in analoger Form. Außerdem müssen Überall wird nach internationalem Pro­ Ton. Außerdem noch Zusatzinformatio­ diese Informationen komprimiert werden: grammaustausch gerufen, doch techni­ nen, so für die Synchronisierung, Video­ Während bei PAL alle drei Bildkomponen­ sche und politische Bedingungen machen text, VPS (Video-Programm-System) und ten in jeder Zeile gleichzeitig übertragen hier oft einen Strich durch. So gesehen weitere Daten, mit denen beispielsweise werden, geht das bei MAC - wie erwähnt wäre ein weltweiter, zumindest aber euro­ die Übertragungsstrecken automatisch - nacheinander: 52 Mikrosekunden der paweiter einheitlicher Standard eine nütz­ geprüft werden. 64 ps dauernden Zeile sind aktiv, können liche Sache. Doch Europa ist trotz EG und Eine Verbesserung von Bild und Ton ist also für Bildinformationen genutzt wer­ EUREKA keineswegs einheitlich zu se­ nur möglich, wenn die drei Komponenten den. Nun müssen Farbe und Helligkeit so hen. Unterschiedlichste Interessen zwin­ Helligkeit, Farbe und Ton zeitlich getrennt „gepreßt" werden, daß sie eben innerhalb gen nicht nur zur medienpolitischen, son­ zum Teilnehmer kommen und dort auch der Zeile übertragen werden: Die 52 ps dern auch zur medientechnologischen getrennt verarbeitet werden, erst dann des Helligkeitssignals werden auf ca. Kleinstaaterei. kann es auch kein Übersprechen mehr 35 ps, und die Chrominanzteile auf je­ Industrieunternehmen spielen da recht geben. weils etwa 17 ps gestaucht. Die restlichen kontroverse Rollen. Auch Rundfunk und Verschiedene Verfahren wurden in dieser 11 ps werden für die Übertragung der digi­ Femmeldeverwaltungen arbeiten nicht Richtung entwickelt, so unter anderem an talen Ton- und Datensignale verwendet. immer nur miteinander. Dabei täte Einig­ der Universität Braunschweig unter Pro­ Für die Übertragung der komprimierten keit gut, denn unser derzeitiges Fernse­ fessor Helmut Schönfelder („Timeplex“, Signale wurde eine Bandbreite von hen hat nämlich überall so seine - tech­ seit 1973) und bei der britischen IBA (Inde­ 8,4 MHz vereinbart. nisch bedingten - Macken. Die „Negativ­ pendent Broadcasting Authority, um Damit lassen sich bis zu acht digitale Ton­ liste" ist allenthalben bekannt und läßt 1981). kanäle übertragen. Sie können zu einzel­ sich beinahe beliebig verlängern: Die Fernmeldeverwaltungen der Bundes­ nen Paketen zusammengefaßt werden, - störendes 50-Hertz-Großflächenflim- republik und Frankreich schlugen dann - was dem Verfahren auch den Beinamen mern, vor allem bei großer Bildhelligkeit gestützt auf entsprechende Arbeiten die­ Paket-Verfahren gab. Mit ihm ist eine gro­ und großem Betrachtungswinkel; 50 Hz ser und anderer Forschungsinstitute so­ ße Vielfalt an verschiedenen Betriebsarten sind hier deutlich schlechter als 60 Hz; wie der Industrie - ihren Regierungen das für die Ton- und Datenübertragung mög­ - 25-Hz-Flackern an horizontalen Kan- D2-MAC-System als neuen Übertra­ lich. Die Tonqualität hängt wiederum von ten; gungsstandard vor, auch wenn es euro­ der Zahl der übertragenen Tonkanäle ab. - mäßige Detailauflösung; paweit noch andere Vorschläge gibt, so In „High Quality“ (20 bis 15000 Hz) sind - Übersprechen zwischen Farbe und eben A-, B-, C-, D-, D2- und E-MAC. Die vier völlig rausch- und brummfreie Mono­ Helligkeit, was sich nicht nur beim grau Experten sind sich noch nicht einig, wel­ kanäle oder zwei Stereokanäle möglich. karierten Anzug des Moderators be­ ches Verfahren jeweils bevorzugt werden Schließlich können 8 Monokanäle in mitt­ merkbar macht; soll. Die Verwandtschaft jedenfalls ist zu­ lerer Qualität mit 7 kHz Bandbreite als so­ - Moire-Störungen bei vertikalen Bewe­ mindest deutlich sichtbar, und D2-MAC genannte Kommentatorkanäle, übertra­ gungen; ist immerhin so etwas wie eine Untermen­ gen werden. Der Programmanbieter kann - unnatürlicher Bildeindruck durch eine ge aus C-MAC. Zahl und Qualität der Tonkanäle jeweils Überbetonung horizontaler und vertika­ Entwickelt wurde D2-MAC übrigens von selbst festlegen. Der „Schlüssel" zum De­ ler Konturen, die den Eindruck von CCETT in Frankreich, und zwar ausge­ codieren wird gleich mit übertragen. So Bildschärfe hervorrufen soll; hend von C-MAC. Diese Entwicklung könnte ein Fußballspiel mit einem HQ- - keine Möglichkeit, das Bild entspre­ wurde den deutschen Behörden und der Monokanal als Kulisse und sechs Kom­ chend vergrößert wiederzugeben, ohne Industrie kostenlos zur Verfügung gestellt, mentatorkanäle in sechs verschiedenen daß eine Zeilenstruktur auftritt, was bei nachdem die deutschen Rundfunkanstal­ Sprachen ausgestrahlt werden. Die Fern­ 525 Zeilen wiederum noch störender ist ten, die Deutsche Bundespost und die sehdienste VPS und Videotext sind eben­ als bei 625; Telediffusion de France (TDF) beschlos­ falls übertragbar, doch scheint hier der - maximal zwei Tonkanäle, wobei echter sen hatten, dieses Verfahren für DBS-Sa- Aufwand auch ein wenig höher als bei un­ HiFi-Ton nicht möglich ist, weil das ver- telliten einzusetzen. serer jetzigen Technik.

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D2-MAC für Pay-TV und Kabel wärtig 4:3 auf 5:3 erweitert wird. Die Das künftige Übertragungsverfahren eig­ Bildwechselfrequenz wird in den Endge­ net sich recht gut zur verschlüsselten räten von 50 Halbbildern pro Sekunde auf Übertragung von Programmen. Wer eine 100 erhöht, ohne jedoch die Zeilenzahl zu Sendung bezahlt oder ein entsprechen­ verändern. Bei Valvo liegt die Entwicklung des Programm abonniert hat, kann die in puncto D2-MAC derzeit auf Eis. Wegen codierte Information entschlüsseln. Ent­ der noch ungeklärten Situation mit der i weder wird nur Farbkomponente zerstük- □ MAC Kompatilitätsforderung für 50 und 60-Hz kelt („Single-Cut Line Rotation“) oder zu­ hält sich das Unternehmen noch bedeckt. sätzlich noch die Helligkeitskomponente Außerdem wird daran gedacht, nicht („Double-Cut Line Rotation“). Im System mehr mit Zeilensprung (interlaced scan- ist auch eine Tonverschlüsselung vorge­ ning), sondern ohne (progressiv) abzuta­ sehen. sten, zumindest aber wiederzugeben. Die Hauptvorteile von D2-MAC liegen Auch sollen Monitore oder Großbildpro­ aber in der verbesserten Tonqualität, der jektoren entwickelt werden, die mit D2- höheren Zahl der Tonkanäle sowie der MAC - bzw. E-D2-MAC (E steht für en- sauberen Trennung von Farbe und Hellig­ hanced = erhöht) - eine deutlich bessere keit und der doppelten Auflösung in hori­ Auflösung ermöglichen. So zeigte bereits Bild 1: D2-MAC-Decoder im Labor der Deut­ zontaler Richtung. Nachteilig ist indes die die britische IBA innerhalb einer Ausstel­ schen Thomson-Brandt: Jetzt gibt es von um den Faktor 4 reduzierte Auflösung in Intermetall die Schaltung „auf Silizium“ lung („The Viewer’s Choice“) auf dem In­ vertikaler Richtung, zumindest im Ver­ (Foto: DTB) ternationalen Fernsehsymposium in Mon­ gleich gegenüber HDTV mit progressiver treux im vergangenen Jahr wie „En- Abtastung und 100 Hz Bildwechselfre­ hanced C-MAC“ aussehen kann - und quenz. europäische Industrie pokert hoch, sie demonstrierte damit wohl auch gleichzei­ Umstritten ist die Kabeltauglichkeit des verspricht, mit D2-MAC den Weg in die tig die Grenzen des Systems. Wenn D2-MAC-Signals. Sicherlich kann es HDTV-Zukunft zu ebnen. Dafür stehen bei selbst die IBA von „Higher Definition Tele­ durch das normale BK-Netz verteilt wer­ EUREKA immerhin 500 Mio. zur Verfü­ vision“ in „near cinema quality“ spricht, so den, aber auf Kosten der Bildschärfe. Für gung. Wie aus D2-MAC eben HQTV oder wird deutlich, daß Filmqualität damit eben optimale Bildqualität müßte der Kanal zumindest Quasi-HDTV gemacht werden nicht erreicht wird. Eine zuvor im Haupt­ 8,4 MHz breit sein. So etwas geht nur im kann, wissen nur einige Dutzend Labor­ quartier der IBA in Crawley Court (Win­ Hyperbandbereich, also von 300 bis spezialisten, hauptsächlich bei Thomson, chester) gezeigte Großbildprojektion (1,42 440 MHz. Philips, Bosch und Thorn-EMI sowie dem x 0,85 m) war zwar beeindruckend, doch Empfangsgeräte für D2-MAC-Signale französischen Superlabor C.C.E.T.T. in an HDTV kommt diese Qualität nicht her­ stehen erst als Prototypen zur Verfügung Rennes, bei dem Post und Rundfunk for­ an. So ist „Higher Definition“ eben keines­ (Bild 1 und 2). Am D2-MAC-Paket-Deco- schen lassen. Es wird von „Quasi-HDTV“ wegs die Steigerung von „High Defini­ der arbeitet vor allem Intermetall mit Voll­ gesprochen, was heißt, daß unter ande­ tion“. dampf: Die Preisangaben stehen freilich rem das Bildseitenverhältnis von gegen- Der Unterschied zwischen C-MAC und auf wackligen Beinen - von 250 bis 500 Enhanced C-MAC liegt vor allem im grö­ DM ist die Rede. Es wird außer D2-MAC- ßeren Bildformat (5:3) und in der zeilen­ Empfängern („Satelliten-Fernsehtuner“) sprungfreien Wiedergabe im Empfänger. auch Beistelldecoder geben, die über den Es kommt jedenfalls zu einer nochmaligen Euro-AV-Anschluß mit dem Fernsehgerät Auflösungserhöhung in horizontaler Rich­ verbunden werden. Verfügt ein Empfän­ tung. ger nicht über einen derartigen RGB-Ein- Ob das Konzept von Enhanced-MAC gang, steht der Weg über die Antennen­ schlüssig ist und aufgeht, ist eine der gro­ buchse frei - allerdings gehen alle Vorteile ßen Fragen unserer Zeit. Immerhin müß­ der D2-MAC-Übertragung verloren, es sei ten noch einige kräftige Schritte in Rich­ denn, der Ton wird in die HiFi-Anlage ge­ tung Qualitätsverbesserung folgen, bis führt. Die Post will in der Übergangszeit wir ein echtes Hochzeilenfernsehen von einigen Jahren das D2-MAC-Signal haben. für ihr BK-Netz und für GGA-Anlagen Möglich scheint auch eine Entwicklung auch zentral decodieren und als normales des Systems in eine andere Richtung. An­ PAL-Signal übertragen. Allerdings verliert stelle von analogen Komponenten kön­ man dabei sämtliche Vorteile. Schließlich nen digitale verwendet werden. In den wird das D2-MAC zunächst mit einem Studios wird die Digitaltechnik schließlich zunehmend auch in Form digitaler Kom­ Präzisionsdecoder aus dem PAL-Signal Bild 2: Links Ton und Daten, dann die Farbe ponenten eingeführt. Da bietet sich eine gewonnen. Erst wenn die Studios durch­ und schließlich die Helligkeit - in dieser zeit­ gängig umgerüstet sind, wird das besser. lichen Folge kommen künftig D2-MAC-Si- durchgängige Übertragung förmlich an. Welche Potenzen im D2-MAC-System lie­ gnale beim Empfänger an, und der macht Dabei kann durch Signalverarbeitung di­ gen, ist noch weitgehend Spekulation. Die dann die gute Qualität (Foto: DTB) rekt im Studio das D2-MAC/Paket-Signal

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in ein „Enhanced Quality TV“ verwandelt Im nächsten Jahr soll die gerätetechni­ nicht zuletzt auch auf der EXPO ’85 in werden. Doch dessen Qualität ist, so ge­ sche Alternative zum derzeitigen japani­ Tsukuba, der photokina ’84 sowie der In­ ben Kritiker zu bedenken, nichts im Ver­ schen HDTV-Vorschlag in verbesserter ternationalen Funkausstellung in Berlin gleich zu echtem High Definition Televi­ Form öffentlich präsentiert werden. 1985. Allein in diesem Jahr wurde HDTV sion. Die europäischen Forschungsinsti­ Ob nun HD-MAC mit „echtem" HDTV zu auf der „telematica" in Stuttgart und auf tute und Labors der UE-Industrie sind ge­ vergleichen ist, bedarf der gründlichen der photokina ’86 in Köln erfolgreich de­ fordert. Philips demonstrierte am 21. Sep­ Untersuchung. Bei Bewegungen jeden­ monstriert (Bild 3). tember auf der International Broadcasting falls treten hier Bewegungsdetektoren in Natürlich hat NHK mehr als nur nationale Convention in Brighton, wie aus D2-MAC Kraft, die an der partiellen Unschärfe Interessen - eine „International Promoting eben HD-MAC gemacht werden könnte, nichts ändern. Association for Exchange Broadcasting nämlich High Definition MAC. Das basiert Der Antwort auf die Frage, wie nämlich Engineering“ wurde etabliert, und alles in auf einer Bildwechselfrequenz von 50 Hz, „richtiges" HDTV erreichbar, kommt man Bewegung gesetzt, Partner zu finden, die denn mit dieser Frequenz haben 75% der damit jedenfalls nicht näher. Das Thema sich für den japanischen Standard-Vor­ Weltbevölkerung zu tun. Fest steht aber, ist ähnlich brisant, wie die vor 20 Jahren schlag aussprechen. Dieser enthält fol­ daß diese Frequenz zu niedrig ist. Eine gestellte Frage nach der Farbnorm NTSC, gende Festlegungen: elegante Lösung soll ein EUREKA-Projekt PAL oder SECAM. Die europäische Indu­ - Zeilenzahl: 1125, davon 1035 aktiv schaffen. Dabei soll in drei Stufen das strie will sich HDTV stückweise nähern, - Bildseitenverhältnis 16:9 (= 5,33:3) HD-MAC bzw. ein „europäisches" HDTV Rundfunk will es in seinen Studios aber - optimaler Betrachtungsabstand 3 • H entwickelt werden. Mit dem MAC-Deco- sofort starten. - Zeilensprung 2:1 der der ersten Generation - er ist inzwi­ - Bildwechselfrequenz 60 Hz schen bei Intermetall als Prototyp fertig HDTV auf evolutionärem oder - Bandbreite für Luminanz 20 MHz; für gestellt - wird die MAC-Welt erschlossen. revolutionärem Weg? Chrominanz Cw: 7,0 MHz, CN: 5,5 MHz. Zumindest ist der Empfang von den Di­ Es mangelt weltweit nicht an Versuchen, Die NHK geht davon aus, daß der jetzt rektsatelliten TV-Sat und TDF möglich. die Femseh-Bildqualität deutlich zu ver­ gefundene Vorschlag ein Optimum des­ Mit der zweiten Version - darüber wird bei bessern. In Japan begann vor fast 20 Jah­ sen ist, was derzeit technisch realisiert Valvo gerade nachgedacht - wird bereits ren die nationale Fernsehanstalt NHK werden kann. So sei es nicht nötig, die die Kompatibilität zu HDTV erreicht und (steht für „Nippon Hoso Kyokai") mit er­ Bildwechselfrequenz über 60 Hz zu erhö­ die dritte Generation schließlich bringt sten Untersuchungen. Nach umfangrei­ hen, und auch die Zeilenzahl von 1125 sei HDTV-Empfang. Mit MAC - bzw. der ent­ chen physiologischen Tests wurde ein völlig ausreichend, heißt es. Schwierigkei­ sprechenden Weiterentwicklung - zeich­ provisorischer Standard festgelegt, und ten freilich gibt es noch genug - so ist net sich ein gemeinsamer „Umbrella- auf dessen Basis begann die japanische derzeit noch nicht endgültig geklärt, wie Standard“ ab, ein Format, das sowohl für Industrie mit großem Engagement Geräte das HDTV-Signal künftig im Kabel über­ 50 Hz als auch 60 Hz Bildwechselfre­ für „High Definition “ zu entwik- tragen werden kann. Im Labor von NHK quenz geeignet ist. keln. Vorgeführt wurden sie anfang der wurde zwar das Bandbreite-reduzierte Und noch eine Entwicklung zeichnet sich 80er auf großen nationalen und internatio­ MUSE-System entwickelt, doch halten ab. Während beim bisherigen PAL-Sy- nalen Ausstellungen, sei es auf den Experten die damit erreichte Qualität stem die Auflösung nur 120000 Bildpunk­ SMPTE-Konferenzen, den Internationalen noch nicht für optimal. MUSE steht für te beträgt, sind es bei MAC 180000 bis TV-Symposien in Montreux, der General­ „Multiple Sub-Nyquist Sampling Encod­ 220000. Mit einem HDTV-Empfänger versammlung der „European Broadca­ ing“ und ist ein bewegungsadaptives Sy­ könnten es bis zu 480000 bei einem Bild­ sting Union“ (EBU), der „Asia-Pacific stem, das die Bildinformationen verzögert seitenverhältnis von 5,33:3 werden. Das Broadcasting Union" (ABU), dem „Ad­ - und komprimiert - sendet. Vier Halb­ ergibt dann die 920 Bildpunkte in horizon­ vanced Television Systems Committee" bildspeicher von 10 Mbit Kapazität sorgen taler und 520 in vertikaler Richtung. Die (ATSC, USA) und vielen anderen Gremien, im Empfänger dafür, daß die Bilder ge­ Erhöhung der Auflösung von 700 horizon­ speichert und dann ausgelesen werden. tal auf 920 muß durch eine höhere Kom­ Als Übertragungsbandbreite sollen pression (von 3:2 auf 5:4) erreicht 8,1 MHz ausreichen. HDTV-Empfängerfür werden. das MUSE-System wurden bereits vor Durch den kompatiblen MAC-Weg zu HD- zwei Jahren in Japan gezeigt, ganz mas­ MAC bleiben die bisherigen Studio-, siv jedoch auf der EXPO ’85, wo HDTV Übertragungs- und Empfangseinrichtun­ schon so etwas wie ein Leitthema war. gen auf Jahre, wohlmöglich gar Jahrzehn­ Fernsehen wie im Kino ist die Devise bei te, nutzbar, und zwar gleichgültig, ob C-, HDTV. Entsprechend groß soll das Bild D- oder D2-MAC verwendet wird. Noch dann auch werden. Gezeigt wird dann sind erst wenige Qualitäts-Parameter für nicht mehr nur ein Ausschnitt aus einer HD-MAC festgeschrieben, aber bis April Szene, sondern die ganze Szene. Der Zu­ 1987 sollen die Ergebnisse des Eureka- schauer soll sich in der Szene fühlen und Projekts vorliegen. Wichtig ist für die In­ nicht nur als deren Beobachter. Entspre­ dustrie, daß HD-MAC eben mit „norma­ Bild 3: Fernsehen wie im Kino: So könnte - chend gering soll der Betrachtungsab­ len“ MAC-Empfängern gesehen werden nach NHK - HDTV einmal in der Praxis aus- stand sein, nämlich nicht fünfmal Bildhö­ kann, freilich in „normaler“ MAC-Qualität. sehen (Repro: Hans Beyer) he, sondern nur drei-, besser gar nur

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zweimal. So dicht vor dem Bild zu sitzen n . Studios einen großen Vorteil. Das Pro­ bringt aber Probleme. Die Zeilen würden grammmaterial ist austauschbar, so wie sichtbar, zumindest wenn ein Bild mit der beim 35-mm-Film. Eine aufwendige 625-Zeilen-Norm projiziert würde. Des­ Normwandlung ist nicht erforderlich. halb wollen die „technischen Entwick­ Auf der XVI. Plenarversammlung des lungshelfer des Fernsehens" die Zahl der CCIR im jugoslawischen Dubrovnik vom Zeilen drastisch erhöhen, mindestens gar 12. bis 23. Mai 1986 konnte jedenfalls f verdoppeln. Und das Bild muß ein Vielfa­ noch kein Standard verabschiedet wer­ i ches an Auflösungsreserven haben. Mit den (CCIR = International Radio Consul- * der heutigen schlechten Detailauflösung tative Committee). Man vertagte sich um und der deutlich sichtbaren Zeilenstruktur J => II weitere zwei Jahre und versprach weiter geht das nicht. Derzeitige Großbildprojek­ zu forschen, um weltweit einheitliche tionssysteme lassen sich aus diesem Bild 4: Ein HDTV-Monitor mit dem Seiten- Standards zu bekommen. Ob und wie Verhältnis von 5:3 (Foto: Barco) Grund auch nicht für HDTV nutzen. daran Standards für die Übertragung und Die auf Ausstellungen immer wieder zu die Empfangsgeräte angekoppelt sein sehenden HDTV-Monitore sind eigentlich können, wird ebenfalls zu untersuchen nicht für den Konsumentenmarkt gedacht gen Kanälen und Anbietern Vorbehalten: sein. Hier jedoch könnte die normative (Bild 4). Die eher an Waschmaschinen Außer der NHK gibt es nämlich in Japan Kraft des Faktischen gewinnen. - Japan erinnerende Gebilde mit einer Bilddiago­ nur private Anbieter - und die bestreiten hat derzeit mal wieder die besseren nale von einem Meter (= 40 Zoll) wurden den größten Teil der Programme. Das Karten. bei NHK entwickelt, freilich unterstützt Henne-Ei-Problem wird rasch zu lösen von Matsushita, Mitsubishi, Toshiba und sein: In HDTV werden auch die privaten Europa will evolutionäre Asahi-Glass. Solche Monstren mit einem TV-Anbieter dann investieren, wenn es Entwicklung Gewicht von 170 kg (!) sollen nicht in Woh­ dafür Märkte gibt - für Programme, Aus­ Europa ist aufgewacht! Diesen Eindruck nungen, sondern in Labors und Ausstel­ strahlung und Werbung. muß man bekommen, wenn man die lungen laufen. Wer jedoch die Mentalität plötzlich einsetzenden Aktivitäten der der Japaner kennt, wird sich unschwer Viele Fragen bleiben europäischen Industrie betrachtet. Si­ vorstellen, daß dort auch HDTV-Fernseh- Nicht endgültig geklärt ist das Übertra­ cherlich hängt das auch mit einem 200- geräte ihre begeisterten Käufer finden, die gungsproblem. Solange entsprechend Millionen-ECU-Projekt - entsprechend schlichtweg nur der neuen Norm entspre­ breitbandige Kanäle wie Glasfaserstrek- 1500 Mannjahre - zusammen, mit dem In­ chen, aber nicht der Größe, die für HDTV ken und Satelliten im 22- oder 40-GHz- dustrie und Wissenschaft bedacht wer­ eigentlich nötig wäre. Die Zielprojektion Bereich nicht zur Verfügung stehen, ist den. So werden europaweit bis 1988 ver­ sieht jedenfalls einfach aus - doppelte auch an andere Bildträger gedacht - bei­ schiedene Projekte gefördert, allein Bonn Zeilenzahl, doppelter Preis. Die NHK be­ spielsweise an Bildplatten und Videokas­ spendiert 60 Mio. Für die europäischen ginnt bereits im nächsten Jahr mit regel­ setten. Fernmeldeverwaltungen - und nicht zu­ mäßigen Versuchsausstrahlungen. Das MUSE-Verfahren eignet sich nämlich letzt für die Industrie - sind es vor allem Den japanischen Fernsehgeräteherstel­ nicht nur für Kabel- und Satellitenübertra­ die erwähnten technischen Fragen, die lern geht es aber ums Ganze. Sie wollen gung, sondern auch für die Speicherung. hier eine weitere Studienperiode erzwin­ ein neues Fernsehsystem, gewisserma­ Dafür entwickelte Videorecorder sowie gen. Das sollte bei aller Polemik nicht ver­ ßen einen Totalaustausch anstelle der Laser-Bildplattengeräte waren bereits im gessen werden. Runderneuerung. In Japan wird das revo­ vergangenen Jahr in Tsukuba und in Und das sind die Punkte, an denen sich lutionär gehandhabt, und es wird klappen. Montreux zu sehen. die Kritik der europäischen Industrie ent­ In spätestens 15 Jahren - so die NHK - Ein Hersteller macht inzwischen mit zündet: werden vermutlich schon mehr HDTV- HDVS - steht für „High Definition Video - 60 Hz Bildwechselfrequenz reicht nicht, Empfänger verkauft als konventionelle. System" - erste Geschäfte, und auch an­ es müßten 80 oder 100 sein, um ein in Dann ist es wohl nur eine Frage der Zeit, dere Unternehmen haben verschiedenes jeder Beziehung flimmerfreies Bild zu wann völlig umgeschaltet wird. Mit HDTV serienreif. Mit diesen Geräten ließe sich bekommen und außerdem auch die wird man sich in die Welt der Zuschauer schon ein komplettes Studio betreiben, Bewegungsauflösung deutlich zu erhö­ nicht einschleichen können, so wie da­ freilich mit einer Bildwechselfrequenz von hen sowie eine bessere Konvertierung mals bei der Einführung der Farbe. HDTV 60 Hz und 1125 Zeilen. Wie sich ein derar­ in den bisherigen 50-Hz-Standard zu wird schlagartig da sein müssen und das tiger Produktionsstandard in unser ermöglichen; Interesse auch zumindest in Japan. Auf 50-Hz-System einbinden läßt, ist aller­ - der Zeilensprung (Interlace) muß aus­ Jahre heißt es zwar, sich mit zwei ge­ dings noch ungeklärt. NHK hat zwar einen geschaltet werden, sonst ist keine hö­ trennten Systemen abzufinden, aber auch Standardkonverter für HDTV/PAL entwik- here Vertikal-Auflösung als etwa 600 da gibt es bereits so etwas wie eine Ein­ kelt, aber damit sind eben noch nicht alle bis 700 Zeilen möglich. führungsstrategie: In HDTV-Qualität sol­ Probleme gelöst. Immerhin übernahm die Ob diese Punkte stimmig sind, muß ge­ len in den ersten Jahren nur aufwendige UER schon weitgehend den japanischen prüft werden. Wie ein „Altemativ-Stan- kulturelle und sportliche Beiträge laufen: HDTV-Vorschlag, aber nur als Empfeh­ dard" aussehen könnte, haben europäi­ Oper, Konzert, Ballett, Fußball, Golf. Ta­ lung. Ein weltweit einheitlicher Produk­ sche Unternehmen in einem „Blauen gesaktuelle Berichte bleiben den derzeiti- tionsstandard hat für Film- und Fernseh- Buch" festgehalten. Auch die britische ln-

Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 513 Systeme und Konzepte /;v;v>>;v;v!v;v;v;,;v!,;,x,!v;v;v;i;v;';vx'xv;X;!vXv’x';'

dependent Broadcasting Authority (IBA) könnte und ein helles und detailreiches hat sich da angeschlossen. Bild auf die weiße Wand werfen soll. Auch Die europäische Industrie möchte das der Bayerische Rundfunk spielt eine tech­ derzeitige TV-System immer weiter „auf- nische Vorreiterrolle in Sachen HDTV. So bohren“ und gewissermaßen über ein wurden 1985 verschiedene Sendungen in „enhanced" zu einem „extended defin- HDTV aufgezeichnet. Die Aufnahmen ent­ ition" TV-System kommen. Erst dann wä­ standen u.a. auf dem Münchner Marien­ re der Weg zu HDTV geebnet. Das wäre platz, dem Volksfest in Warngau und dem ein evolutionärer, ein einschleichender Tegernsee. Damit sollte gezeigt werden, Prozeß, der gut und gerne 50 Jahre dau­ wie sich elektronisch produzierte „Filme“ ern könnte. Dabei gehen Thomson und weiterverarbeiten und multimedial ver­ Philips unterschiedliche Wege: werten lassen (Bild 6). Die Übertragungs­ So plädiert Erich Geiger, Geschäftsführer probleme tangieren den Rundfunk zur der Deutschen Thomson-Brandt, für Voll­ Zeit weiter nicht: Es werde in absehbarer bildabtastung, also ohne Zeilensprung Zeit weder terrestrische Sendernetze (progressives Scanning). Außerdem käme noch Satellitenkanäle mit den erforderli­ digitale Komponentenübertragung zum chen Bandbreiten geben, und ob eines Einsatz, also kein D2-MAC, sondern so Tages entsprechende Datenreduktions­ etwas wie „MDC“, was eben „Multiplexed verfahren - ähnlich MUSE - nutzbar sein Digital Components“ heißt. Im Wiederga­ werden, ist fraglich. Schließlich sollte alles begerät könnte die Bildwechselfrequenz in ein 50-Hz-Umfeld, möglichst gar in D2- auf 100 Hz angehoben weden. Bei alle­ MAC, passen. Und ein Glasfasernetz, mit dem bleibt die Kompatibilität gewährlei­ dem HDTV zu übertragen wäre, ist zwar stet - jeder Empfänger holt sich aus dem technisch bald realisierbar, doch noch Gesamtsignal die Anteile, die verarbeitet lange nicht zu bezahlen. In diesem Jahr­ werden können. Ob auf diesem „evolutio­ tausend wird es jedenfalls kein entspre­ nären Weg“ echte HDTV-Qualtität und chendes flächendeckendes Netz geben. damit ein neues Fernseh-Erlebnis erreicht Schließlich kann der Rundfunk konstatie­ wird, ist umstritten. ren, daß es noch keine HDTV-Empfangs- Philips schlägt einen „Umbrella-Stan- geräte gibt. Wann damit zu rechnen sein dard" mit 100 Hz Halbbildfrequenz vor, wird und mit welchen Einführungsstrate­ der gewissermaßen alle derzeitigen Nor­ gien sie in die Haushalte gebracht werden men umschließen könnte. sollen, weiß auch noch keiner. Ohne Pro­ Die EG will diese Vorschläge studieren gramm wird es jedenfalls keinen Bedarf und machte sie zu einem EUREKA-Pro- geben und ohne Geräte keinen Übertra­ jekt. Industrie und wissenschaftliche Ein­ gungsbedarf, das ist sicher. richtungen haben damit Zeit, daran weiter Bild 5: Bosch - jetzt BTS - lieferte für For­ Wann sich diese buntschillernden Träume zu arbeiten. Auch im Rahmen von COST schungsinstitute die ersten HDTV-Kameras. realisieren lassen, bleibt abzuwarten. und RACE wird jetzt europaweit für HDTV Sie arbeiten entweder im 1125/60- oder Schade nur, daß die Funk-Technik diese geforscht. 1249/50-,,Standard“ (umbaubar). Das Bild Entwicklung voraussichtlich nicht mehr Die ersten Ergebnisse stellte - wie er­ zeigt die zugehörige Kamerakontrolleinheit begleiten kann. wähnt - Philips nun auf der IBC in Brigh­ (Foto: R. Bücken) ton vor. Literatur Ob sich derartige Bemühungen mit den [1] Reuber, Claus: Rundfunk für Europa - japanischen HDTV-Vorstellungen ä la Pressekolloquium Rundfunktechnik während NHK harmonisieren lassen, bleibt abzu­ der IFA 83. Funk-Technik 38 (1983), H. 12, warten. Schon jetzt entwickelt BTS S. 494. Broadcast Television Systems in Darm­ [2] Kroll, Günter: Digitaltechnik in der Unterhal­ tungselektronik. Funk-Technik 39 (1984) H. 1, stadt - ein Gemeinschaftsunternehmen S. 65. von Bosch und Philips - nach dem 1125/ [3] Reuber, Claus: Zeitmultiplex analoger Si­ 60-System Kameras, Mischer und Recor­ gnal-Komponenten für das Satelliten-Fernse- der. Man will, im Falle eines Falles, nicht hen. Funk-Technik 39 (1984) H. 6, S. 228. von der Entwicklung abgekoppelt sein [4] C-MAC oder D2-MAC oder E-MAC beim und auch auf dem Weltmarkt mit tech­ Satelliten-Fernsehen? Funk-Technik 39 (1984) nisch ausgereiften Produkten konkurrenz­ H. 9, S. 362. fähig bleiben (Bild 5). Beim Heinrich- [5] Warum neue Fernsehnorm D2MAC? Funk- Hertz-Institut für Nachrichtentechnik in Technik 40 (1985), H. 11, S. 454. [6] D2-MAC und die Folgen. Funkschau 18/ Berlin ist man mit einem HDTV-Projektor Bild 6: Dieses HDVS-System ist bereits im 1985. beschäftigt, der - so die Zielidee - eines Markt. Wer elektronisch produzieren möch­ Tages unter der Zimmerdecke hängen te, kann es damit (Foto: Sony)

514 Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 Neue Entwicklungen

Roland Dreyer Man will es fast nicht glauben: für den eigenen Bedarf maß­ geschneiderte IC’s, bis vor kurzem noch teurer Luxus für Großserien, wird es bald wie Fotokopien in Kleinstauflage günstig aus dem Shop um die Ecke geben. Ein neuartiges Verfahren, vorgefertigte Siliziumscheiben mit vorgegebenen Transistorstrukturen („Wafer“) zu personalisieren, und die schlüsselfertige Produktionsstätte in Containern machen es möglich.

Fortschrine bei der IC-Fertigung

Beinahe grenzenlos scheinen die Integra­ laufen werden, setzt man bei den halb­ nologie meist zwei oder drei Transistor­ tionsmöglichkeiten elektronischer Bau­ kundenspezifischen Schaltungen Mas­ paare enthalten; dazwischen verlaufen elemente zu sein. Während Design und kensätze ein, die bereits vorhanden oder Verdrahtungskanäle konstanter Breite. Herstellung scheinbar leichtfüßig mit einer vorentworfen sind. Nur die letzten Mas­ Um diese Kernmatrix herum liegen die sich jährlich nahezu verdoppelnden Kom­ kierungen - die Verdrahtungsmasken - „Padzellen": Anschlußflecken, die die An­ ponentenzahl pro IC von der „Small werden auftragsbezogen entworfen und kopplung an die Umwelt übernehmen. Je Scale“ zur „Very Large Scale Integration" sorgen für die gewünschten Funktions­ nach Verbindungsaufbau in den Verdrah­ voranstürmen, kommt der Bereich „Prü­ eigenschaften. tungskanälen entstehen aus diesem „Ma­ fung" zunehmend in Atemnot: Die Dut- Ganz neu am Markt sind Gate Arrays, die ster“ in der Entwurfsphase logische zendfüßler der VLSI-Generation lassen sich mittels Laserstrahl auf die gewünsch­ Grundelemente: zunächst verbindet die sich kaum noch testen. Im folgenden sei te Funktion trimmen lassen. Diese ASIC’s individuelle Verdrahtung die Transistoren ein Überblick über die gängigen Metho­ (anwenderspezifische IC’s) sollen bereits mehrerer benachbarter Grundzellen zu den der Chipfertigung gegeben, ehe der ab einer Auflage von 20 Exemplaren wirt­ Zellgruppen mit bestimmten logischen neueste Stand dieses sich rasant entwik- schaftlich zu fertigen sein (Bild 1). Auf Funktionen (Gatter, Flip-Flops u.ä.). Diese kelnden Marktes dargestellt wird. dieses „Lasarray"-Verfahren kommen wir durch Variation der Intrazellenverdrah­ noch zurück. tung personalisierten Zellen nennt man Gate Arrays und Standardzellen: Die Bausteine der Semi-Custom-Technik auch Makros. Durch die anschließende Die vierte Revolution - Gate Arrays und Standard-Zellen - wer­ Interzellenverdrahtung werden die Logik- Die Welt des Chip-Entwurfs läßt sich in den zuweilen als die Vertreter der vierten und die Padzellen zur vollständigen zwei Hälften teilen: Auf der einen Hemi­ Bauelemente-Revolution ausgegeben. Schaltung verbunden. Während die Intra­ sphäre stehen die Semi-Kunden- (oder Gate Arrays sind matrixförmig angeord­ zellenverdrahtung der Logikzellen aus Bi­ Semi-Custom)-ICs, auf der anderen die nete Transistorzellen, die in CMOS-Tech- bliotheken des Entwurfssystems abgeru­ voll kundenspezifischen (Full-Custom)- fen werden kann, resultiert die Interzellen­ ICs. Während die letzteren mit Transisto­ verdrahtung aus dem Stromlaufplan der ren als Basiselementen maßgeschneidert zu realisierenden Schaltung in Zusam­ werden und wegen des hohen Entwurfs­ menarbeit mit einem Entflechtungspro­ aufwands nur für hohe Stückzahlen und gramm. Physikalisch erfolgt die Verdrah­ anspruchsvolle Anwendungen in Betracht tung durch Metallisierungs- und Kontakt­ kommen, arbeitet das Semi-Custom- lochmasken auf dem Master. Konzept mit Grundschaltungen, die ein­ Der Nachteil der Gate Arrays, die bis auf mal entworfen, optimiert und getestet die Verdrahtungsmasken vorfabriziert wurden und dann als feste Zellen zur be­ werden können und somit eine rasche liebigen Wiederverwendung in einer „Bi­ Prototypenlieferung ermöglichen, liegt vor bliothek" in der Datenbank des Entwurfs­ allem in der schlechten Ausnützung der systems gespeichert werden. Während Bild 1: Das Lasarray-Verfahren erlaubt es, Chipfläche aufgrund des fest vorgegebe­ beim Full-Custom-IC alle Prozeßschritte Gate Arrays kurzfristig und auch in kleinen nen Verdrahtungsbereichs und in gewis­ mit kundenspezifischen Masken durch­ Stückzahlen wirtschaftlich herzustellen sen funktionellen Beschränkungen.

Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 515 Entwicklungen

Bei den Standardzellen handelt es sich („Re-design") verursacht horrende Ko­ „Electronic Design Interchange Format" - dagegen um höher differenzierte layout­ sten. Zudem können vorher vom Entwick­ in greifbare Nähe gerückt zu sein, das von optimierte Zellen. Sie haben eine kon­ ler kaum absehbare Gegebenheiten in der sieben Unternehmen gemeinsam erarbei­ stante Höhe, aber je nach Komplexität ei­ Fertigung, wie etwa Verdrahtungskapazi­ tet wurde (Daisy Systems, International ne unterschiedliche Breite; Anschlüsse täten und Laufzeitprobleme die Funk­ Computers Ltd., Mentor Graphics, Moto­ sind nur auf zwei Seiten vorgesehen. Der tionsfähigkeit eines IC soweit beeinflus­ rola, National Semiconductor, Tektronix Verdrahtungsraum zwischen den Zellen­ sen, daß der zunächst fehlerfrei scheinen­ und Texas Instruments). reihen wird in seiner Breite dem tatsäch­ de Entwurf in der Praxis versagt. Wie aber Die Version 1.0 dieses speziell für den lich anfallenden Bedarf angepaßt. Da­ lassen sich solche Fallen erkennen, wenn Austausch elektronischer Entwicklungs­ durch ergibt sich gegenüber den Gate Ar- man das Lehrgeld nach dem „trial-and- daten konzipierten Formats wurde im Juni rays eine bessere Ausnützung der Chip­ error“-Verfahren über mißratene Prototy­ 1985 vorgestellt. Sie bietet ein Standard­ fläche; auf der anderen Seite ist eine teil­ pen vermeiden will? interface zwischen verschiedenen Soft­ weise Vorfertigung nicht möglich, da alle Die Lösung liegt in einer Integration aller waretypen, die zum Entwurf, zum Test so­ Maskenebenen schaltungsabhängig sind. Computerwerkzeuge, die in Teilbereichen wie zur Herstellung elektronischer Schal­ Dem höheren Entwicklungsaufwand bei schon seit geraumer Zeit verfügbar sind. tungen, einschließlich Gate Arrays, Stan­ der Standardzellentechnik stehen die Automatische Testversuche eröffneten dardzellen, Makrozellen, voll kundenspe­ dank der guten Chipausnützung niedrige­ den Automatisierungsreigen schon in den zifischer ICs und gedruckter Schaltungen ren Fertigungskosten gegenüber. Daraus sechziger Jahren. Nach CAT (Computer dienen. Mit einer Syntax, die der von LISP läßt sich eine recht grobe Abschätzung Aided Testing) kam CAD: Auch das De­ ähnlich ist, können mit EDIF in einem ein­ der wirtschaftlichen Anfangsstückzahl ab­ sign verlagerte sich vom Zeichenbrett auf zigen logischen File (Datei, Datenord­ leiten: Beim klassischen Gate Array De­ den Bildschirm (CAM - Computer Aided nung) sämtliche Entwurfsdaten ein­ sign sollten es 1000, beim Standardzel­ Manufacturing). Und erst in den letzten schließlich der für die verschiedenen lenentwurf dagegen schon etwa 10000 Jahren finden sich integrierte Lösungen, Technologien eingesetzten Zellbibliothe­ Stück sein. Der absolute Zahlenwert mag die alle Computerhilfen sinnvoll und intel­ ken übermittelt werden. mit der Verfügbarkeit preisgünstigerer ligent miteinander verknüpfen - für sie So kann sich der Entwicklungsingenieur Entwurfssysteme künftig noch fallen. steht das Akronym CAE (Computer Aided voll auf die Umsetzung seiner Schaltungs­ An der Schwelle zur Kundenschaltung lie­ Engineering). idee in einen ausgereiften und fehlerfreien gen schließlich die Allgemeinen Zellen Konstruktionsentwurf konzentrieren und (Makrozellen, Megazellen): rechteckige EDIF: Schnittstelle zwischen muß sich nicht mit den Besonderheiten Einheiten beliebiger Größe mit Anschlüs­ Entwurf und Fertigung des Herstellungsprozesses belasten. An sen an allen vier Seiten, die sich frei pla­ Der herkömmliche Chip-Entwurf läßt sich die Stelle des Layoutentwurfs tritt der zieren und individuell verdrahten lassen. in zwei Phasen einteilen: funktionelle Bausteinentwurf einer gut Hier entfallen die Beschränkungen des - Der eigentliche Entwurf, d.h. der Um­ strukturierten, regulären und leicht test­ Standardzellenkonzepts, und der Ver­ setzung des Stromlaufplans in ein reali­ baren Schaltung. drahtungsraum, der bei komplexen sierbares Funktionsschaltbild, und Schaltungen mehr als 50% der Chipflä­ - die Umsetzung dieser Vorgabe in eine An der Schwelle zur Design che beansprucht, kann reduziert werden. Lösung auf Silizium beim Halbleiterher­ Automation steller. Am Anfang der Entwurfsphase einer Stan­ CAE-Einsatz ist unverzichtbar Für die 1. Phase ist das Know-how des dardzellen- oder Gate-Array-Schaltung Der Entwurfsprozeß weist bei beiden Ver­ Entwicklungsingenieurs maßgebend, der steht die Umsetzung der Idee in ein fahren ähnliche Züge auf: aus den Basis­ weiß, was seine Schaltung letztlich zu lei­ Schaltungskonzept. Dazu wird zunächst elementen einer Zellenbibliothek werden sten hat. Phase 2 geht dagegen den Halb­ der Stromlaufplan in den Computer ein­ Maskenlayouts bzw. Verdrahtungssche­ leiterhersteller an, der seinen Fertigungs­ gegeben, wobei bereits mit den Schalt­ men abgerufen, modifiziert und zusam­ prozeß kennt und beherrscht. Diese Zwei­ symbolen der Zellenbibliothek des Ent­ mengestellt. Eine klassische Anwen­ teilung des Entwurfsprozesses, die in der wurfssystems gearbeitet wird. Aus dem dungsmöglichkeit also für computerge­ Regel auch mit einer räumlichen Tren­ Stromlaufplan erzeugt der Rechner die stütztes Entwerfen, Konstruieren und Fer­ nung einhergeht, wird für den Anwender Netzliste, in der Signale und Schaltungs­ tigen. Im Maschinen- und Anlagenbau ist erst dann sinnvoll, wenn zwischen beiden knoten einander zugeordnet werden. beispielsweise die Variantenkonstruktion Phasen eine einheitliche und hersteller­ Dieser „Bottom-Up"-Entwurf, der vom am Bildschirm schon lange ein unver­ neutrale Schnittstelle, gewissermaßen als Detailplan ausgeht, versagt allerdings bei zichtbares Werkzeug des Konstrukteurs: Brücke zwischen Hersteller und Kunden, den überaus komplexen Schaltungen der eine gegebene Grundform wird durch die existiert. VLSI-Technik mit zigtausenden Transisto­ Vorgabe entsprechender Parameter an ei­ Derartige Schnittstellenformate gab es ren auf einem Chip. Moderne Entwurfssy­ ne Konstruktionsaufgabe angepaßt. bisher allenfalls in Ansätzen, oft herstel­ steme erlauben hier den umgekehrten Beim Entwerfen hochintegrierter Chips lerspezifisch, begrenzt in der Anwendung, Weg: zuerst wird die Systemarchitektur liegen die Verhältnisse indessen ein wenig schwierig zu implementieren und kaum aus groben Funktionsblöcken entworfen, komplizierter: Fehler im Entwurf können ausbaufähig. Die lang erhoffte Kompatibi­ um dann durch allmähliche Verfeinerung sich erst recht spät (im praktischen Ein­ lität zwischen den verschiedenen CAE- und Detailspezifikation zum Schaltbild auf satz) bemerkbar machen, eine dann not­ Systemen von Kunden und Halbleiterher­ Transistorebene zu kommen. Man be­ wendig werdende Entwurfskorrektur stellern scheint nun mit dem EDIF - dem zeichnet dieses Vorgehen als Top-Down-

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Entwurf. Entsprechende Entwurfssyste­ weiteren Schritte des Entwicklungspro­ me, verbunden mit Begriffen wie Hard­ zesses wie die Simulation, die Testpro­ ware- oder Silicon-Compiler und Chipge­ grammgenerierung, die Plazierung und nerator, sind in der Entwicklung. Der erste die Verdrahtung der Komponenten sowie Schritt zur „Design Automation" ist der die Layout-Erstellung existiert nur ein Chipgenerator: er erzeugt aus dem Block­ „Master-Dokument“: das in die Maschi­ schaltbild automatisch Layout, Simula­ nensprache übersetzte MODEL-Pro- tionsmodell, Prüfprogramm und Doku­ gramm. Es stellt die Datenbasis für die mentation. Am (vorläufigen) Ende dieser Dokumentation und alle weiteren Ände­ Entwicklung steht der Silicon Compiler. rungen dar. Ähnlich wie ein Software Compiler aus ei­ In der Simulation wird die logische Kor­ ner leicht handhabbaren höheren Pro­ rektheit der Funktionsbeschreibung und grammiersprache komplexe Programme das vorhergesagte Zeitverhalten unter­ auf der Maschinensprachebene erstellt, sucht. Dies kann manuell oder automa­ genügt dem Hardware Compiler die funk­ tisch erfolgen, wobei jeweils die Eingänge tioneile Beschreibung des Chips für die Bild 2: Grafisch dargestelltes Simulationser­ mit einer Kombination von Signalen be­ Erzeugung des physikalischen Layouts gebnis beim Design von Gate Arrays legt und das resultierende Verhalten der (Bild 2). Ausgänge beobachtet wird. Die Simula­ Solche Systeme hat man eigentlich erst in tionsdaten, die sich der Designer in ver­ zwei Jahren erwartet, doch die Wirklich­ Angaben zum Zeitverhalten. Mit der struk­ schiedenen Formen darstellen lassen keit übertraf mal wieder alle Erwartungen. turierten Hardware-Beschreibungsspra­ kann, bilden auch die Grundlage für das Ein Schweizer Unternehmen, die Lasarray che MODEL wird die Schaltung in Pro­ Programm zum Testen der fertigen Gate Holding in Thundorf, bietet jetzt nicht nur grammform abgebildet. Selbst eine grafi­ Arrays. diesen Hardware Compiler für den Ent­ sche Schaltplanerfassung ist auf den Erst in der letzten Phase der CAD-ge- wurf eigener Gate Arrays, es verkauft auf ebenfalls angebotenen Workstations stützten Vorbereitung der Chipproduktion Wunsch auch gleich die komplette Ferti­ möglich. wird entschieden, auf welcher Siliziumba­ gungsstätte in drei großen Blechcontai­ Ziel der Programmerstellung ist es, die sis der Schaltungsentwurf untergebracht nern, in der vorgefertigte Lagerwafer per­ Schaltung so in Blöcke („Parts") zu zerle­ wird. Zur Wahl stehen vorgefertigte Stan­ sonalisiert werden können (Bild 3). gen, daß die Anzahl der Verbindungen dardwafer, neue Basischips, die erst noch zwischen ihnen möglichst gering ist. Die personalisiert werden müssen, oder ein Der Silicon Compiler im Lasarray CAD-Software kann sie unabhängig von­ kompletter Maskensatz für ein vollkun­ Design System einander testen und verbindet sie dann zu denspezifisches Cell-Array in hoher Auf­ Das Lasarray Design System beruht auf höherrangigen Komponenten. Für alle lage. dem erstmals kommerziell lieferbaren Sili­ Die Hardware des Lasarray-Design-Sy- con Compiler „Chipsmith“ von Lattice stems besteht aus einem Computersy­ Logic. Es sei das einzige CAD-System, stem der DEC VAX Familie oder ab Mitte das jedem Elektroniker erlaubt, Gate Ar­ 1986 aus dem IBM PC AT. Das komplette rays ohne besondere Ausbildung zu kon­ CAD-System beinhaltet kommerziell er­ struieren. So jedenfalls verspricht es der hältliche Peripheriegeräte und kann von Hersteller. Gleichzeitig lassen sich mit bis zu 16 Benutzern bedient werden. dem Silicon Compiler auch optimalisierte Gate Arrays und Standard Cell Designs IC-Fabrik im Container durchführen. Eine große Zahl von TTL- Eine Grundlage des Lasarray-Konzepts kompatiblen Makros vereinfacht die Ar­ bildet eine vollständige Fertigungsstätte, beit erheblich und ermöglicht die Ent­ die aus drei vollklimatisierten Reinraum- wicklung von Geräten schneller, sicherer Containern mit den Maßen 7,5 x 9 x 3,6 m und kostengünstiger mit Hilfe von Gate besteht. Sie enthält die gesamte Infra­ Arrays als mit Standard-IC’s und Leiter­ struktur, die für eine Gate-Array-Produk- platten. tion benötigt wird. Zum Betreiben der Fa­ Der Silicon Compiler ist ein Software-Pa­ brik werden fünf bis sechs Personen be­ ket, unter dessen Kontrolle eine Kunden­ nötigt, die, so der Anbieter, „kein speziel­ schaltung eingegeben, analysiert und am les Halbleiterwissen benötigen“; mehrwö­ Ende auf zwei Magnetbänder überführt chige Kurse sollen zur Einarbeitung aus­ wird. Das eine enthält die Maskensteuer­ reichen (Bild 4). daten, das andere birgt die aufbereiteten Das Herzstück der Fabrik bildet eine La­ Daten für Simulation und Test. serkanone, die die vorstrukturierten Stan­ Die Schaltungsbeschreibung für den Sili­ Bild 3: Der Laser-Pattern-Generator perso­ dardwafer mit einem 2 Mikrometer freien con Compiler kann in vielfältiger Form nalisiert die vorgefertigte Metallgitterstruk­ blauen Laserstrahl bei einer Geschwin­ vorliegen: üblicherweise existiert ein tur durch Belichten und anschließendes digkeit von 300 mm/s personalisiert. Die Schaltbild mit Impulsdiagrammen und Ätzen Lagerwafer werden nach einem 4-pm-

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für die Technologiebereiche analog/bipo­ lar, ECL und Gallium-Arsenid in Vorberei­ tung. Ab Mitte 1986 wird eine neue Lagerwafer- Familie in Gatterkomplexitäten von 200 bis 2400 verfügbar sein. Bei Kanalabmes­ sungen von nur 2 pm werden diese Bau­ steine eine typische Gate-Verzögerungs­ zeit von 1,5 ns aufweisen. Das Lasarray-Verfahren ist besonders für die Fertigung von Mengen zwischen 20 und 10000 Stück ausgelegt. Bei größeren Stückzahlen, etwa bei Folgeaufträgen, kann man problemlos auf einen photome­ chanischen Maskenprozeß umsteigen, bei dem der Laserstrahl eine Chrommas­ ke belichtet.

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Dialog in BildseSairaitext Bild 4: In den Reinräumen der Container-Fabrik des Lasarray-Systems können pro Tag mehr Von April 1986 an können die Teilnehmer als 1000 Gate Arrays bei einer Ausbeute von 35% hergestellt werden des französischen Bildschirmtext-Dien­ stes „Teletel“ schriftliche Verbindung mit­ HCMOS-Prozeß hergestellt und enthalten einander aufnehmen. Die Verbindungen als wesentliche Elemente die P- und N- verlaufen über die Konzentratoren des MOSFET-Transistoren mit Polysilizium­ PWffo o o o „elektronischen Telefonbuchs“, das den gates. Darüber befindet sich eine gitterar­ Besitzern von „Minitel“-Endgeräten des tige Aluminiumleiterschicht, die in regel­ : j:;i;jaoooo Btx-Dienstes die bequeme Suche nach mäßigen Abständen mit den Polyleitern Rufnummern selbst nur ungefähr bekann­ verbunden ist. Der Laserstrahl des „Laser ! Ja Jmo,oo o o ter Teilnehmer erlaubt. Pattern Generators" belichtet nun einfach Das Angebot der französischen Post er­ die Fotoresistschicht über die in der je­ oooooooo1 fordert einen Umweg. Besitzer eines „Mi- weiligen Applikation nicht benötigten Ver­ o o o o o o o"o nitel" wählen zuerst die Nummer bindungen, die im sich anschließenden 36189111 (in Frankreich sind seit dem Ätzprozeß entfernt werden (Bild 5). o o o"o o o o o letzten Oktober alle Fernsprechnummern Gesteuert wird der Laserstrahl von den im achtstellig), und dann die Rufnummer des Layout-Prozeß erstellten Daten. Ein opti­ gewünschten Teilnehmers. Ist die Verbin­ sches, ebenfalls mit Laserlicht arbeiten­ dung hergestellt, erscheinen getippte Mit­ des Regelsystem garantiert dabei die teilungen auf dem Bildschirm des eigenen Landegenauigkeit des Brennstrahls. Auf r • "v. Minitel und dem des angerufenen Teilneh­ dem selben Wafer können dabei bis zu ; f f mers. Ungeachtet der Entfernung berech­ vier Designs gleichzeitig realisiert werden net die Post eine Gebühreneinheit für je­ („wafer sharing“). Der gesamte Bearbei­ OOO weils 45 s Verbindungsdauer. tungsprozeß dauert dabei etwa zwei ' O Der neue Dienst unterliegt indes Ein­ Stunden pro Wafer. Das ergibt bei einem schränkungen: Während der Verbindung Wafer-Durchmesser von vier bis fünf Zoll O l kann nicht von der schriftlichen zur t bis zu 600ASIC’s; die Prozeßausbeute Sprachübermittlung übergegangen wer­ ) soll mehr als 90% betragen. o o /■ . den. Auch ist es nicht möglich, Nachrich­ ; Im Augenblick lassen sich mit dem Lasar­ ten vor der Verbindung zu tippen, um sie

ray-Verfahren Gate-Array-Komplexitäten o o danach automatisch abzusenden. Mög­ von 200, 500 und 800 Doppeleingangs- lich ist nur die Übermittlung direkt einge­ Gattern in HCMOS Si-Gate-Technologie tippter Zeichen. Die Vorbereitung zu ver­ mit Kanalabmessungen von 4 Mikrome­ Bild 5: Prinzip der Personalisierung einer sendender Texte ist lediglich im Dienst tern herstellen. Da das Konzept für die Metallebene: durch Herausätzen entstehen „Minitel Dialogue" möglich, der vor allem Halbleitertechnologie transparent ist, sind Verbindungen zwischen den Anschlußpunk- Hörbehinderten angeboten wird, weitere semikundenspezifische Produkte ten der Siliziumgatter Walter Baier

518 Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 Applikationen

E. A. Kilian, U. Schillhof, Die Käufer von Autoradios erwarten heute schon von Geräten H. Zierau1’ der mittleren Preisklasse maximale Empfangsstärke, hohe Klangqualität, und großen Bedienungskomfort. Automobil­ hersteller, die ihre Wagen ab Werk mit Radios ausstatten, stellen weitere Anforderungen an Ausstattung und Design. Diese Situation und der enorme Preisdruck, der durch die weltweite Konkurrenz gegeben ist, stellen große Herausfor­ derung für die Autoradio-Gerätehersteller dar. Mit möglichst geringen Entwicklungs-, Mechanisierungs- und Herstel­ lungskosten müssen ganze Gerätefamilien entstehen und Sonderwünschen schnell entsprochen werden. Das führt zur weiteren Ablösung mechanischer Funktionen durch neue elektronische Konzepte und Bauelemente, so wie man sie beispielsweise im Typ Berlin IQR85 von Blaupunkt findet.

X- Verstärker-IC für Autoradios Ein großer Schritt führt über feine Stufen

Neue Bauelemente werden dem erheblichen Platzbedarf sowohl der Stellers ist in Bild 3 dargestellt. Die aktive benötigt Bauelemente im Gerät wie auch der Be­ Basisbaugruppe ist ein Operationsver­ dienungsknöpfe auf der Frontplatte ergibt stärker. Das besondere an diesem Ver­ Betrachtet man den NF-Teil, so stellt der sich eine erhebliche Einschränkung in der stärker ist, daß er nicht nur einen, sondern vermehrte Einsatz von Boosterverstär­ Design-Freiheit für die Bedienfront. mehrere Differenzeingänge hat. In unse­ kern, die neue Programmquelle Compact Dies führte seitens der Geräteindustrie zu rem Beispiel hat er vier, die mit +1 bis + 4 Disc, und der Einsatz von Dolby B/C im dem Wunsch nach einer hochintegrierten bzw. -1 bis -4 gekennzeichnet sind. Cassettenteil höhere Anforderungen an Lösung, die ein Minimum an Peripherie Durch eine elektronische Steuerung, die Signal/Rauschabstände und Klirrfaktor­ erfordert und sich direkt von einem Mikro­ hier als SWITCH bezeichnet ist, wird je­ werte. Auch getrennte Höhen- und computer steuern läßt (Bussteuerung). weils nur ein Differenzeingang einge­ Tiefeneinsteller gehören schon zum ge­ Die Bedienung über flexibel zu gestalten­ schaltet. Alle anderen Eingänge sind dann wünschten Standard. Eine wesentliche de und preiswert herzustellende Tippta­ völlig unwirksam. Klangverbesserung wird im Auto durch sten wird dadurch gegeben und die Da im Signalweg (TDA6300) elf dieser den Einbau von vier Lautsprechereinhei­ Raumprobleme werden gemildert. Verstärker hintereinander geschaltet sind, ten erreicht. Hierzu gehören folgerichtig Die integrierten Schaltungen TEA6310T müssen an die elektrischen Daten sehr vier Endstufen und damit die Balance- und TEA6300, deren Blockschaltungen in hohe Anforderungen gestellt werden. Ne­ Einstellmöglichkeit vorne/hinten, die auch den Bildern 1 und 2 gegeben sind, wur­ ben hoher Aussteuerbarkeit sind kleine als Fader-Funktion bezeichnet wird. den für die oben genannten Anforderun­ Werte für Rauschspannungen und Klirr­ Werden derartige Konzepte mit her­ gen entwickelt. faktor selbstverständlich. Besondere Be­ kömmlicher Schaltungstechnik realisiert, achtung bei der Entwicklung dieser spe­ so sind neben einer Vielzahl von aktiven Durch neue Schaltungstechniken ziellen Operationsverstärker fand außer­ und passiven Komponenten, acht bis zu neuen Konzepten dem die Stabilität, die Unterdrückung von zehn Potentiometerschleifbahnen mit ins­ Um die oben aufgezählten Anforderungen Störspannungen auf der Versorgungslei­ gesamt fünf Achsen erforderlich. Neben in einem Konzept vereinen und zu einer tung und die Minimierung von Offset­ ökonomischen monolithischen Lösung spannungen. Weiterhin muß gewährlei­ 1) E. A. Kilian, U. Schillhof und H. Zierau sind umsetzen zu können, mußten erst neue stet sein, daß Absolutpegel wie auch Dif­ Mitarbeiter bei Valvo UB-Bauelemente der Phi­ Schaltungsprinzipien entwickelt werden. ferenzspannungen an den nicht einge­ lips GmbH, Hamburg. Das Grundprinzip des elektronischen schalteten Eingängen weder auf den Si-

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7 6 5 13 14 \L 7 6 5 BIO Bll TL QSL INL INC BLO Bll TL TEA 6310T TEA 6300 QLF 4 QLF 4 8. INLA r?M> QLR 3 10 INLB QLR 3 14 INL 12 INLC I *^-*uref 7^ 7^ ! i i I 21INRA I I ORF 25 I I 19 INRB I I i ORF 25 I 17 INRC 15 INR ORR 26 quellen- Loutst. Boss/ Höhen/ scholter Bolonce Contour Contour l QRR 26 ^uREF vj>- Loutst Boss/ Hohen/ 27 UCC L RSF : Bolonce Contour Contour Foder/Stumm Strom­ I2C-Bus 11 ELFI Foder/Stumm L versorgung Logik 27 UCC IUrEF IgnO QRS INRtaCLBQiuGNDB BRO BR1 TR Strom­ I2 C-Bus FOAFN 9 120 |18 Il6 15 128 ll |2 I22 I23 24 11 ELFI versorgung Logik

UREF GNP BRO BR1 TR SCL sryv DNDB 20 18 22 23 24 28 1 2 ▲ Bild 2: Blockschaltbild des TEA 6300 ◄ Bild 1: Blockschaltbild des TEA 6310T

gnalweg wirken noch die angeschlosse­ den Zwischenstufen entspricht der Di- te liegen wie die des hinteren Verstärkers, nen Widerstandsketten belasten. mensionierung der Widerstände R1 bis sind die Werte der Verstärkung des vor­ R4. deren Teils identisch mit denen der Steller für Lautstärke, Balance Bei dem rechten Operationsverstärker Dämpfung im hinteren Teil (komplementä- und Fader ohne Peripherie sind alle invertierenden Eingänge mit dem re Anhebung bzw. Absenkung des Pe- Denkt man sich in Bild 3 die Kondensato­ Ausgang verbunden. Der Verstärker für gels). Diese vorteilhafte Eigenschaft wird ren weg, so ist das Beispiel für einen sich genommen hat deshalb in allen für die Klangsteller ausgenutzt. Lautstärkesteller gegeben. Der linke Teil Schaltpositionen die Verstärkung 1 (0 dB). Für die Lautstärkesteller kann man auch hat je nach Stellung von SWITCH I Ver­ Da aber die nicht invertierenden Eingänge Verstärkungs- und Dämpfungssteller un- stärkungswerte größer oder gleich 1. In + 2 bis +4 mit den Angriffen der Wider- abhängig voneinander benutzen, indem der gezeichneten Stellung ist die maxima­ standsteilerkette verbunden sind, ergibt man jedem Verstärker eine eigene Kette le Verstärkung gewählt, die sich aus dem sich nur in der Position 1 die Verstärkung zuordnet oder bei der gemeinsamen Kette Verhältnis der Widerstandssumme von 1, während sich die Dämpfung in den unterschiedliche Abgriffe verwendet. R1 bis R 3 zu R 4 ergibt. Schaltpositionen 2 bis 4 stufenweise er- Auch die Anzahl der Differenzeingänge Eine Betätigung des Schalters nach unten höht und in der Position 4 maximal wird, der Operationsverstärker kann unter- bewirkt eine Verringerung der Verstär­ Da bei dem in Bild 3 gewählten Beispiel schiedlich gewählt werden. Weiterhin kung, bis in der Position 4 der Wert 1 die Eingänge des vorderen Verstärkers an können verschiedene Stelleinheiten mit (OdB) erreicht wird. Die Verstärkung in denselben Abgriffen der Widerstandsket- unterschiedlicher Schrittweite kaskadiert werden. Als Beispiel sei ein erster Opera­ tionsverstärker mit den Stufen 0 dB, -2 dB, -4 dB und -6 dB und ein zweiter mit den Stufen 0 dB, -8 dB, -16 dB und -24 dB angenommen, so ergibt sich bei Hintereinanderschaltung und entspre­ chender Ansteuerung der Schaltstufen ein Stellbereich von 0 dB bis -30 dB in Stufen von 2 dB. Diese Anordnung wurde für die Fader-Abschwächer verwendet.

Klangsteller mit nur einem Kondensator Die Überführung des frequenzunabhängi­ gen Stellers in einen Klangsteller ist sehr einfach möglich. Ist in der Stelleranord­ nung nach Bild 3 der mit „BASS-C“ be- zeichnete Kondensator vorhanden, so sind die Widerstände R1 bis R3 für hohe Frequenzen kurzgeschlossen und damit Bild 3: Grundprinzip des elektronischen Stellers wird allen mit den Abgriffen verbundenen

520 Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 W«X«W.NY.Y.NV.Y.Y.!.V. I Applikationen fflfflmMKfflfflfflm

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Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 521 Applikationen

Eingängen der gleiche Pegel zugeführt. radio vorhandenen Signalquellen wie AM- Stellbereich von 86 dB zur Verfügung. Da D.h., daß die Verstärkung für hohe Fre­ Empfänger, FM-Empfänger, Cassettenre- die Lautstärke für beide Kanäle getrennt quenzen abhängig von der Kombination corder, sowie in Zukunft CD-Spieler. Die gesteuert wird, kann auf einen separaten der gewählten Schaltstufen immer 0 dB Ausgänge des Signalquellenschalters Balancesteller verzichtet werden. Funk­ ist. Betrachtet man extrem tiefe Frequen­ sind herausgeführt, um externe Funk­ tion und Stellbereich für die Balance sind zen, so ist die Wirkung des Kondensators tionseinheiten wie z.B. Rauschunterdrük- vom Anwender per Software frei wählbar. „BASS-C“ praktisch nicht mehr vorhan­ kungssysteme, einschleifen zu können. Der Stellbereich wird in Stufen von 2 dB den und es ergibt sich die volle Wirkung Der Signalquellenschalter besitzt eine in­ durchlaufen. Diese Abstufung ist fein ge­ der Anhebung durch den linken Teil und terne Verstärkung von Vu = 0 dB. Um hör­ nug, um hörbare Lautstärkesprünge zu Abschwächung durch den rechten Teil bare Umschaltgeräusche zu vermeiden, vermeiden. der Schaltung. Damit ist ein Baßsteller mit sind alle Eingänge offset-kompensiert. Auch bei der besonders kritischen Ba­ den gewünschten Eigenschaften reali­ Das Ausgangssignal des Signalquellen­ lanceeinstellung ist die schrittweise Ver­ siert. An Peripherie (nicht integrierbare schalters oder der externen Funktionsein­ änderung um 2 dB voll ausreichend, wo­ Bauteile) ist nur ein einziger Kondensator heit wird dem Eingang des folgenden mit sich für beide Funktionen der Ein­ erforderlich, der zugleich für die Anhe­ Lautstärkestellers über Koppelkondensa­ druck eines kontinuierlichen Verlaufes bung wie auch für die Absenkung wirkt. toren zugeführt (Bild 4). des Stellvorganges ergibt. Der große Ähnlich einfach ist die Anordnung als Hö­ Der Lautstärkesteller hat eine interne Ver­ Stellbereich des Lautstärkestellers ist be­ hensteller. Für diese Funktion ist der im stärkung von Vu = 20 dB. Diese Verstär­ sonders auf die Erfordernisse der Autora­ Bild 3 als „TREBLE-C" bezeichnete Kon­ kung ist nötig, um einen möglichst hohen dio-Applikation hin ausgelegt. Im allge­ densator erforderlich. Natürlich darf dann Signal-Rauschabstand zu erhalten. Der meinen kann mit Stellereingangsspan­ der untere Anschluß von R4 nicht an Nutzpegel wird entsprechend angehoben nungen von etwa 50 mV bis 2 V gerechnet Masse liegen und der Kondensator und liegt damit um den Faktor der Ver­ werden. Die Minimal- und Maximalpegel „BASS-C“ darf in diesem Fall auch nicht stärkung über dem Grundrauschen der der unterschiedlichen Quellen sind in der vorhanden sein. Betrachtet man nun zu­ nachfolgenden Stufen. Der Gewinn an Tabelle 1 aufgeführt. Diese Eingangs­ nächst wieder hohe Frequenzen, so er­ Störabstand entspricht in weiten Teilen spannungsdynamik wurde bei dem zu setzt der Kondensator „TREBLE-C“ den der Stellerkennlinie dem Verstärkungsfak­ realisierenden Stellbereich berücksichtigt. Kurzschluß des unteren Endes von R4 tor. Wie in diskreten Vorverstärkern üb­ Außerdem sei daran erinnert, daß die Ent­ nach Masse. Also im Bereich hoher Fre­ lich, gehört der Lautstärkesteller aus wicklung auf der Leistungsseite bei zu­ quenzen ist die volle Anhebung der linken Gründen der Eingangssignalverträglich­ künftigen Konzepten eindeutig zu höhe­ Stufe und die volle Absenkung der rech­ keit an den Eingang eines Vorverstärkers. ren Ausgangsleistungen vorgezeichnet ten Stufe wirksam. Im Bereich tiefer Fre­ Wie später gezeigt wird, hat diese Anord­ ist, gleichzeitig aber auch sogenannte quenzen wird die Wirkung von „TREBLE- nung und Auslegung des Konzeptes aus­ Equalizer Bestandteil des NF-Konzeptes C“ vemachlässigbar. Der Widerstand R 4 schließlich Vorteile zu bieten. Alle inte­ werden. Damit führen die dem Vorverstär­ hängt dann mit dem unteren Anschluß „in grierten Steller aus dem Valvo-Programm ker nachgeschalteten Baugruppen zu ei­ der Luft“ und über die Widerstandskette sind nach diesem bewährten Konzept ner Erhöhung der Gesamtverstärkung, die fließt kein Signalstrom. Das bedeutet, daß aufgebaut und bieten dem Geräteent­ zusätzlich beim Stellumfang im Bereich bei tiefen Frequenzen (wie beim Baßstel­ wickler einen allen internationalen Nor­ großer Dämpfungen berücksichtigt wer­ ler bei hohen Frequenzen) an den Wider­ men entsprechenden Eingangsspan­ den muß. Um den Signalweg auch völlig ständen R1 bis R3 kein Spannungsabfall nungsbereich, ohne eine interne Über­ sperren zu können, wird bei der letzten auftritt. Deshalb hat die Schaltung dann steuerung befürchten zu müssen. Gleich­ Stufe stummgesteuert. Diese Stumm­ unabhängig von der Stellerposition die zeitig kann mit niedrigen Versorgungs­ schaltung läßt sich auch über ein beson­ Verstärkung 1 (0 dB). In der Mittenposi­ spannungen gearbeitet werden. deres Steuerbit unabhängig von der Posi­ tion der Klangsteller (SWITCH I auf 4 und Für die Lautstärkeeinstellung steht ein tion der Lautstärke bedienen und für wei- SWITCH II auf 1) arbeiten die Verstärker als frequenzunabhängige Spannungsfol­ Tabelle 1: Signalquellen-Pegel ger und die frequenzabhängig beschalte- te Widerstandskette stellt nur eine Last für Pegel FM-Ausg. AM-Ausg. Cass-Rec. CD-Ausg. den linken Verstärker dar. Damit ergibt Umin (mV) 50 50 50 sich der Vorteil, daß der Frequenzgang in der Mittenstellung absolut linear und un­ Unom(mV) 250 250 250 250 abhängig von Streuungen ist. Umax (mV) 560 1550 16501110 Kompletter Vorverstärker auf einem Chip FM: Umin bei einem Frequenzhub Af = ± 4,5 kHz Die in Bild 1 und 2 dargestellten Block­ Unom bei einem Frequenzhub Af = ± 22,5 kHz schaltbilder zeigen die in den integrierten Umax bei einem Frequenzhub Af = ± 100,0 kHz Schaltungen TEA 6310T/TEA 6300 vor­ handenen Funktionsblöcke. AM: Umin beim = 0,11 Cass.-Rec.: Umax = Aussteuerreserve Unom bei m = 0,56 Der Signalquellenschalter (gilt nur für CD: Umax bei Vollaussteuerung ist CD-Normpegel —1,7 dB Umax bei m = 1,25 TEA 6300) dient zur Auswahl der im Auto­

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tere Zwecke wie z.B. Senderwechsel oder Der Faderblock besitzt also vier Ausgän­ ten üblich, sind zwischen den Signalquel­ Suchlauf nutzen. Außerdem wird dieses ge, von denen zwei für die vordere und len und den Eingängen des TEA 6300 Bit automatisch während der Ein- und zwei für die hintere Beschallung vorgese­ Koppelkondensatoren erforderlich, die es Ausschaltphase gesetzt. So werden Stör­ hen sind. Im Gegensatz zum TEA6300 heute mit der nötigen Leckstromspezifi­ geräusche, die in den vorgeschalteten Si­ besitzt der TEA 6310T einen zusätzlichen kation gibt. Bei der Berechnung der Ka­ gnalquellen auftreten, wirksam unter­ Steuereingang, mit dem die Faderfunktion pazität sollte der Minimalwert der Ein­ drückt. unabhängig von der Softwaresteuerung gangsimpedanz (Zj = 20 kQ) beachtet Die beim Einsatz von Equalizern und End­ außer Betrieb gesetzt werden kann. Das werden. Bei einem Wert von C = 1 pF er­ stufen hoher Ausgangsleistung vorhande­ Steuersignal läßt sich auf einfache Weise gibt sich eine untere Grenzfrequenz ne große Nachverstärkung hebt außer­ an den Lautsprecherausgängen gewin­ (-1 dB) von < 20 Hz. dem die im Vorverstärker entstehende nen (siehe Signal FOFN in Bild 4). Dann ist Da Fehlströme am Eingang des Lautstär­ Rauschspannung an, womit deutlich wird, je nach Anschluß der Lautsprecher auto­ kestellers zu Offsetspannungen führen daß herkömmliche elektronische Steller­ matisch die richtige Betriebsart des Fa- (Schaltklicks), müssen hier Folienkonden­ konzepte nach dem Prinzip der Stromver­ ders gegeben. Dies ist wichtig bei Betrieb satoren verwendet werden. Der Minimal­ teilung wegen ihres hohen Eigenrau­ der Endstufen in Brückenschaltung. Bei wert der Eingangsimpedanz des Lautstär­ schens nicht mehr tauglich sind. dem TEA 6300 erfolgt diese Steuerung kestellers ist Zj = 35 kQ. Mit einem Kop­ Der dem Lautstärkesteller nachgeschalte­ nicht direkt, sondern über den Datenbus pelkondensator von C = 330 nF tritt bei te Tonstellerblock besteht aus zwei Bau­ (Mikrocomputer). Die Schaltung 20 Hz ein Abfall von 2 dB auf. Mit dieser gruppen, dem Baßsteller und dem Hö­ TEA 6300 wird im DIL 28- und die Schal­ die Hi-Fi-Anforderungen bereits übertref­ hensteller. Der Baßsteller ist so ausgelegt, tung TEA 6310T wird im SO 28-Gehäuse fenden unteren Grenzfrequenz wird si­ daß eine Anhebung von 15 dB in 5 Stufen geliefert. chergestellt, daß der Vorverstärker einen von je 3 dB und eine Absenkung von linearen Frequenzgang aufweist. So kön­ 12 dB in 4 Stufen von je 3 dB verfügbar Der Pegelplan ist wichtig nen bei entsprechend ausgelegter End­ ist. Der Höhensteller hat einen symmetri­ Die Tabelle 1 zeigt eine Zusammenstel­ stufe und Lautsprechersystemen die dem schen Stellbereich von ±12 dB in Stufen lung der im Autoradio üblichen Dynamik­ TEA 6300 mitgegebenen Spezifikationen von je 3 dB. bereiche der Signalquellenpegel. Die ma­ für den Baßbereich und damit auch für die Durch zusätzliche Steuerung des Baßstel­ ximale Verstärkung des Systems ergibt Contour voll ausgenutzt werden. lers (und eventuell des Höhenstellers) ab­ sich aus der Anforderung der Geräteher­ Die Beschaltung des Baß- und Höhen­ hängig von der Position der Lautstärke steller, daß im FM-Betrieb bei einem Fre­ stellers besteht aus je einem Kondensator kann über die Software die Contourfunk- quenzhub von 4 bis 5 kHz P max erreicht pro Funktion und Kanal. Der Wert des tion verwirklicht werden. wird (Vmin). Weiterhin darf bei Umschal­ BASS-C (C 8, C13) ist 33 nF und der Kon­ Die Eckfrequenzen der Tonsteller sind tung der Quellen kein hörbarer Sprung der densator für den Höhensteller (C9, C14) durch entsprechende Auslegung der ex­ mittleren Lautstärke auftreten (Vnom). Die ist 5,6 nF. ternen Kondensatoren nach den Erforder­ Maximalpege| ergeben sich aus der Mög­ Die Bilder 5 und 6 zeigen die Stellcharak­ nissen frei wählbar. lichkeit der Übermodulation der Sender teristika und Frequenzgänge der Tonstel­ Als nächste Baugruppe im Signalweg bzw. Aussteuerreserve bei Cassettenre- ler. Wie bereits erwähnt, ist der Baßstell­ folgt der Fader mit der Stummfunktion. cordern und der erhöhten Dynamik bei bereich unsymmetrisch. So kann die auf Mit dem Fader läßt sich beim Betrieb mit Compact Disc und müssen verzerrungs­ 15 dB erweiterte Baßanhebung für die vier Endstufen die Schallverteilung vorn/ frei wiedergegeben werden (Vmax). Contour gut genutzt werden. Der bei hinten im Fahrzeug den Bedürfnissen ent­ Bei einer internen Verstärkung von 20 Hz feststellbare leichte Abfall ist auf sprechend einstellen. Für diese Funktion, Vu = 20 dB ergibt sich mit einer Signal­ das Hochpaßverhalten der Koppelele­ die von zunehmendem Interesse ist, wur­ eingangsspannung Vj = 50 mV eine Aus­ mente zurückzuführen. Die dargestellten den bisher teure diskrete Lösungen in gangsspannung von V0 = 500 mV. Die Tonstellerkurven zeigen deutlich, daß eine Form von aufwendigen mechanischen Endstufen müssen also bei einem Ein­ eingestellte Anhebung um einen definier­ Potentiometern benutzt, die u.U. noch gangspegel von 500 mV gerade Vollaus­ ten Wert bei der Absenkung exakt spie­ wegen der Anordnung im Signalweg hin­ steuerung erreichen. Dies ist bei den in gelbildlich erfolgt. Bei bisher verfügbaren ter den Endstufen einen Teil der Aus­ Bild 4 angegebenen Endstufen vom Typ Stellern, seien es mechanische oder elek­ gangsleistung verbrauchten. Andere elek­ TDA 1516 der Fall. Werden andere End­ tronische, war ein derartiges Verhalten tronische Lösungen in Form von entspre­ stufen mit höherer Empfindlichkeit einge­ kaum erreichbar. chenden integrierten Stellern sind jedoch setzt, so muß eine Pegelanpassung (Wi­ Für die Siebmittel sind im Stromversor­ bei der absehbaren Entwicklung wegen derstandsteil er) erfolgen. gungsblick zwei Elektrolytkondensatoren ihres hohen Eigenrauschens kaum noch von C10 = 100 pF und Cu = 22 pF erfor­ brauchbar. Der Fader gestattet einen kon­ Peripherie - nur noch ein paar derlich. Damit ist bereits die gesamte Pe­ tinuierlichen Stellumfang, wie schon er­ Kondensatoren ripherie des Bausteines TEA 6300 be­ wähnt, von 0 dB bis -30 dB in Schritten Der Aufbau eines kompletten NF-Teils schrieben. Bei Verwendung des von 2 dB. Zusätzlich befindet sich im Fa­ nach Bild 4 mit dem Typ TEA 6300 und TEA 6310T entfallen sechs Koppelkon­ derblock die schon erwähnte Stummfunk­ den Endstufen 2 TDA 1516 wurde speziell densatoren, da hier der Signalquellen­ tion. Damit läßt sich auch zur Erweiterung auf die zukünftigen Anforderungen eines schalter nicht vorhanden ist. des Faderbereiches die Stummschaltung Autoradios der Mittel- bis Oberklasse ab­ Die vier Ausgänge des TEA 6300 bzw. eines Kanalpaares erreichen. gestimmt. Wie auch bei diskreten Aufbau- des TEA 6310T gehen folgerichtig an vier

Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 523 Bild 5: Stellbereich des BaBstellers Bild 6: Stellbereich des Höhenstellers

Endstufeneingänge. Die hier gewählten auch auf den optimierten internen Pegel- Software prägt den Charakter Bausteine TDA1516 enthalten je zwei plan zurückzuführen. Wie schon früher beschrieben, sind nicht Endstufen mit Ausgangsleistungen von Das Bild 7 zeigt den Verlauf des Signal- alle Stellparameter in den integrierten 6 W. Die Verstärkung ist intern auf 20 dB Rauschabstandes als Funktion der Aus- Schaltungen fixiert, sondern können über festgelegt. So läßt sich bei einer gangsleistung. Die Bewertung des Rau- den l2C-Bus variiert werden. Damit hän- Eingangsspannung am TEA 6300/ schens erfolgte hier nach den strengen gen sie von der Programmierung des TEA 6310T von 50 mV eine Ausgangslei- Anforderungen der internationalen Norm steuernden Mikrocomputers ab (Soft- stung von 4 x 6 W erreichen. Bei entspre- CCIR 468-2, in Quasi-Spitze-Werten ge- wäre). Das gilt hauptsächlich für die Ba- chender Wahl der Lautsprecherausgänge messen. Mit einer Signaleingangsspan- lance- und Contourfunktion. (BU 3 und BU 6 in Bild 4) ist die Brücken- nung von 500 mV ergibt sich bei Vollaus- Nicht weniger wichtig sind auch die Aus­ schaltung wirksam und es ist eine Aus- Steuerung der Endstufen ein Signal- führungen der Bedienungsfunktionen (Be- gangsleistung von 2 x 22 W verfügbar. Rauschabstand von etwa 85 dB und hat nutzerschnittsteile). Diese müssen ein- damit einen Dynamikumfang wie er bei fach und selbsterklärend sein. CD-Heimgeräten erreicht wird. Im beson- Die Hauptfunktion ist die Lautstärkeein- Daten können sich sehen lassen ders wichtigen 1-Watt-Bereich werden Stellung. Sie kann mit zwei Tipptasten Die Steller können an Versorgungsspan- noch etwa 78 dB erzielt, (plus für lauter und minus für leiser), einer nungen im Bereich 7,0 V bis 13,2 Vbetrie- Ein weiterer wichtiger Wert des Rausch- Wippe oder auch mit einem Drehknopf ben werden. Die Spezifikation und die Verhaltens ist die Grundrauschleistung (Inkrementalgeber oder Codierschalter) Meßwerte beziehen sich auf eine Be- bei geschlossenem Lautstärkesteller erfolgen. Der Drehknopf bietet eine ra- triebsspannung von 8,5 V. (Stumm-Position). Diese liegt, auf die sehe und gezielte Einstellung, ist jedoch Der typische Wert der Verzerrungen liegt Lautsprecherklemmen bezogen, bei etwa ein relativ kompliziertes und teures Bau- im Frequenzbereich f = 20 Hz bis 1 nW! Zu beachten ist, daß bei allen An- element. Die Tipptasten sind die preis- 12,5 kHz bei Kges = 0,05%. Die Eingangs- gaben für das Rauschverhalten das Ei- werteste Lösung und bieten auch eine Signalverträglichkeit ist V* max = 1,65 V. genrauschen der Endstufe nicht berück- komfortable Bedienungsmöglichkeit bei Damit können die Signalpegel aller Quel- sichtigt wurde. entsprechender Software. So sollte das len nach Tabelle 1 ohne Übersteuerung Schließlich haben die integrierten Steller Gerät bei Betätigung einer Taste unmittel­ verarbeitet werden. Bei dem vorgeschla- TEA6300/TEA6310T wegen ihres niedri- bar mit einem Lautstärkeschritt reagieren, genen Pegelplan bleibt bei Vollaussteue- gen Eigenrauschens die Freigabe für Wird die Taste nicht gleich wieder losge- rung der Endstufen eine Übersteuerungs- DOLBY B- und DOLBY C-Anwendungen lassen, so muß vor dem zweiten Schritt reserve von 6 dB (Clipping-Einsatz des bekommen. eine kleine Pause (0,5 s haben sich gut Stellers bei V0 = 1000 mV). bewährt) wirksam sein. Bei weiter andau­ Im Frequenzbereich von 250 Hz bis ernder Betätigung müssen nächste 10 kHz beträgt die Kanaltrennung 70 dB. Schritte dann wieder in schnellerer Folge Störspannungen auf der Betriebsspan­ kommen (200 ... 300 ms). nung werden mit 70 dB unterdrückt. Die Gleichzeitiges Betätigen beider Tasten Übersprechdämpfung zwischen den Bus- setzt die Lautstärke sofort auf einen mitt­ Eingängen und den Signalausgängen ist leren Wert. Dieser Wert kann vom Geräte­ -110 dB. Dieser Wert garantiert, daß Bus­ benutzer programmiert werden. Er wählt übertragungen auch bei kritischen Passa­ die Lautstärke seinem Geschmack ent­ gen oder ohne Modulation nicht mehr sprechend. Danach werden beide Tasten wahrnehmbar sind. gleichzeitig gedrückt und für eine be- Das niedrige Eigenrauschen und der ge- stimmte Minimalzeit, z.B. 2 s, festgehal- ringe Klirrfaktor der Steller sind zum einen ten. Nun ist dieser Wert bis zur nächsten auf das neue Prinzip (geschaltete Opera- Bild 7: Signal/Rauschabstand in Abhängig- Änderung durch den Gerätebenutzer dau­ tionsverstärker), und zum anderen aber keit von der Ausgangsleistung erhaft gespeichert. Auf die gleiche Weise

524 Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 Applikationen

ist auch eine dem Wellenbereich zugehö­ nach einer Zeit der Nichtbedienung von Viele Leistungsmerkmale auf rige Wunschlautstärke möglich. Befindet z.B. 5 s. Eine sofortige Rücksetzung ist kleinstem Raum man sich im Verkehrsfunk-Mode, so wird auch durch Betätigung einer beliebigen Mit den integrierten Schaltungen auf die gleiche Weise die Durchsagelaut­ Taste zur Senderabstimmung möglich. TEA 6300 und TEA 6310T stehen moder­ stärke vorgewählt und unabhängig Selbstverständlich sind dann auch für ne, hochintegrierte Bauelemente zur Ver­ von den anderen benutzerdefinierten diese Funktionen die Speicherung und fügung, die den steigenden Anforderun­ Wunschlautstärken gespeichert. Wahl von Wunsch- oder Normwerten ge­ gen an heutige Autoradios gerecht wer­ Für die Funktionen Balance, Fader, Hö­ geben. Das (zeitweise) Selektieren einer den. Die Verwirklichung des gesamten hen und Tiefen wäre die gleiche Bedie­ einzelnen Analogfunktion ermöglicht die NV-Vorverstärker vom Signalquellen­ nung denkbar; jedoch würde dies acht Indikation der gewählten Funktion im Fre­ schalter bis zum vierkanaligen Faderaus­ weitere Tasten erfordern. Eine bessere quenzdisplay und die Darstellung des nu­ gang auf nur einem Chip mit extrem we­ Lösung mit nur vier zusätzlichen Tasten merischen Wertes für die augenblickliche nig Peripherie führt zu ökonomischen Lö­ ergibt sich, wenn über Vorwahltasten die Position des Stellers. Damit ist auch ein sungen mit geringem Platzbedarf. Das Funktion des Tastenpaares für Lautstärke exaktes Wiederfinden der Mittenstellun­ neue geschaltete Stellerprinzip kombi­ (plus bzw. minus) wahlweise auf die Funk­ gen einfach möglich (z.B. zum Speichern). niert sehr gute elektrische Daten mit der tionen Balance, Fader, Höhen oder Tiefen Nach dem Zurückspringen auf Lautstärke direkten elektronischen Steuerbarkeit umgeschaltet werden kann. Die Rückset­ wird automatisch wieder die Abstimmfre­ durch einen Mikrocomputer. zung auf Lautstärke erfolgt automatisch quenz angezeigt.

FahrzeipAing mit Koppelnavigation und elektronischer Landkarts Wer mit Landkarte und Kompaß vertraut reits 1983 seinen „Elektronischen Ver­ die Auswertung der Signale von beiden ist, kann sich eigentlich auch in einem Ge­ kehrslotsen für Autofahrer“ EVA mit Kop­ gibt auch die Richtung, genauer: die Win­ biet ohne Straßen- und Ortsschilder nicht pelnavigation und elektronisch gespei­ kel von Richtungsänderungen. Die Fach­ verlaufen, wenn er beim Wandern sorgfäl­ chertem Stadtplan vorgeführt, der sich leute sprechen von einem „korrelations­ tig auf Strecken und Richtungen achtet. seitdem in Versuchsfahrzeugen über viele optischen Verfahren“ und der „Ortsfre­ Zählt er die Schritte und beobachtet dabei tausend Kilometer bewährt hat. Signale quenzfilterung". Am OKE-Versuchsfahr- die Richtungen der durchwanderten Ab­ für Streckenlängen und Richtungsände­ zeug bestehen die Sensoren aus je neun­ schnitte, so ist er schon bei der Koppel­ rungen werden bei EVA von Radsensoren zehn Fotodioden-Paaren. navigation; denn er koppelt die Wegstük- geliefert, wie sie auch für das Antiblok- Für die elektronische OKE-Straßenkarte ke in Länge und Richtung aneinander. Auf kiersystem ABS nötig sind. Der Speicher haben sich die Entwickler am Bosch-For­ der Karte kann er dann verfolgen, wo sein für die elektronische Straßenkarte mußte schungsinstitut Berlin eine raffinierte Ra­ Weg lang geht und wohin der führt. Die­ dabei allerdings recht groß sein. sterdarstellung mit zwanzig Meter Kan­ ses Verfahren ist jedem Segler bekannt. Am Bosch-Forschungsinstitut Berlin ist tenlänge der Rasterquadrate ausgedacht. Ihm gegenüber hat der Wanderer den nun ein weiteres System von Koppelnavi­ Damit brauchen sie für das Versuchsge­ Vorteil, daß seine Karte Straßen und We­ gation und elektronischer Landkarte ent­ biet Berlin (West) nur noch eine Speicher­ ge enthält, durch die er kleine Fehler in standen, das besonders zur Ortung von kapazität von rund 1,6 Mio. Bit. Das ist seinen Wegbeobachtungen an markanten Kraftfahrzeugen zur Einsatzlenkung ge­ kaum ein Achtel des bei anderen Digitali­ Punkten ab und zu korrigieren kann. Der dacht ist. Es heißt OKE und kann sowohl sierungsverfahren für einen Stadtplan Spezialist nennt das „Stützung“ der Kop­ der Polizei den Einsatz der Funkwagen entstehenden Datenumfanges. Der elek­ pelnavigation an der Landkarte. wie einem Fuhrunternehmen die Über­ tronisch-digitale OKE-Stadtplan von Ber­ Für den Autofahrer müssen die Längen sicht über die Fahrzeugflotte wesentlich lin soll noch im Laufe dieses Jahres fertig und Richtungen der Wegstücke elektro­ erleichtern. Das OKE-System nutzt für die werden. Auch auf längeren OKE-Ver- nisch gemessen werden. Das führt zur Koppelnavigation und den elektronischen suchsfahrten waren die Ortungsfehler elektronischen Koppelnavigation. Zu ihr Stadtplan neuartige Methoden. nicht größer als die Kantenlänge des gehört dann auch die elektronische Land­ Zum Bestimmen der Streckenlängen und Stadtplan-Rasters. karte. Die Strecken könnte sich die Elek­ -richtungen wird die Bewegung des Fahr­ Dieses Navigationsverfahren ist ein wich­ tronik vom Kilometerzähler besorgen, die zeugs relativ zur Straßenoberfläche aus­ tiger Beitrag für das vom Bundesfor­ Winkel der Richtungsänderungen vom gewertet. Dabei werden die immer vor­ schungsministerium geförderte Projekt Einschlag des Lenkrades. Das wäre aber handenen Unregelmäßigkeiten der Stra­ Prometheus (Program for European traffic nicht genau genug. Auch ein elektroni­ ßendecke optisch beobachtet und dann with highest efficiency and unprece- scher Kompaß im Auto bringt typische elektronisch verarbeitet. Das geschieht dented safety), das irgendwann einmal Probleme; denn das Magnetfeld der Erde mit zwei Streifen aus lichtempfindlichen zu einem vollautomatischen „Auto-Mobil wird vom Stahl des Autos und von äuße­ Sensoren, die rechtwinklig zueinander an­ führen soll, das dann seinen Weg durch ren Einflüssen gestört. Aber es gibt noch geordnet sind. Ein solcher Streifen würde das Verkehrschaos selbsttätig finden andere Lösungen. So hat Blaupunkt be­ nur Signale für die Streckenlängen liefern; wird.

Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 525 Schaltungen zur gegenseiti­ gen Beeinflussung der Si­ gnalübertragungen in beiden Manipula Stereokanälen sind sowohl bei HiFi- als auch Fernsehge­ tionen räten derzeit mal wieder recht aktuell. Was man mit ihnen akustisch erreichen zwischen will und worauf die techni­ schen Effekte beruhen, zeigt folgender Beitrag. Wiedergabe Kanälen

Schon in den ersten Jahren der Stereo- se mittlerer und hoher Frequenzen, pha- nicht orten lassen, erfolgt die Parallel- Schallplattenwiedergabe und später auch sengleich zusammengeschaltet werden. Schaltung nach kanalweise angeordneten nach Einführung der HF-Stereofonie zeig- Da sich die tiefen Frequenzen sowieso Hochpaßfiltern (Bild 1). te sich, daß sich durch eine bestimmte Im Gegensatz dazu verbreitert sich die und wohldosierte schaltungstechnische Basis, wenn den beiden Kanälen gegen- Verknüpfung der beiden Kanalspannun­ phasige Anteile zugeführt werden. Das ist gen L und R zwei besondere Wirkungen R’ der übliche Fall, wenn - z. B. bei schmalen erzielen lassen: l> HPF Stereo-Portables - ein besserer Stereo- 1. eine Variation der Basisbreite und effekt erreicht werden soll. Das Schal­ 2. eine Verbesserung des Raumklanges. tungsprinzip zeigt Bild 2, das sich prak­ Wie sich bald herausstellte, lassen sich R> HPF tisch sehr einfach realisieren läßt (Bild 3). beide Maßnahmen funktionsmäßig auch L* Ist z.B. R1 gleich R3 und R2 gleich R4, kombinieren und führten dann schon in liegt am Ausgang A das verstärkte Signal C“ den 60er Jahren zu einer ganzen Reihe m -L, am Ausgang B das Signal -R. recht interessanter NF- und Steuerschal- Durch Verkopplung der Emitter über den tungen. Diese erleben in modernisierter Bild 1: Steigerung des Mitten-Effektes durch Widerstand R 5 (wobei R 5 = R1 = R 2 ge- Version derzeit durch das stärker werden- gegenseitiges Zumischen frequenzabhängi- wählt ist), liegt am Emitter des Transistors de Interesse nach Fernsehgeräten mit 9er« gleichphasiger Kanalanteile T1 auch R/2 und am Emitter von T 2 der Stereo/Zweitontechnik eine gewisse Neu­ Betrag L/2. Da bei Emittereinspeisung belebung. oc Variation der Basisbreite L > <1 D> ♦ Werden Signalanteile vom linken in den rechten, bzw. umgekehrt vom rechten in < I den linken Übertragungskanal geleitet, |A/=180°| R<[] ändert sich unter bestimmten Bedingun­ A*-L+y B = -R+ y gen die virtuelle (scheinbare) Basis der c Schallabstrahlung zwischen den beiden Lautsprechern. Der Extremfall wäre die i> 14^=180° I frequenzunabhängige phasengleiche Par­ Rs allelschaltung, mit der damit verbundenen x Konzentration des Klanggeschehens in R > der Mitte, sofern man sich in einem be­ t> stimmten Abstand auf der Mittelsenk­ CD rechten zwischen beiden Lautsprechern befindet. Praktisch kann man also den Bild 2: Vergrößerung der Basisbreite durch Bild 3: Detailliertes Schaltungsprinzip zum Mitteneindruck einer Stereowiedergabe gegenseitiges Zumischen gegenphasiger Verfahren nach Bild 2 erhöhen, wenn Pegelanteile, vorzugswei- Kanalanteile

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keine Phasendrehung zum Kollektoraus­ gang erfolgt, stehen diese Beträge jeweils

auch an den Ausgängen A und B. ««■10V Während man bei einfachen Geräten le­ diglich einen Umschalter, z.B. mit den Be­ ioon ^ 3.3wn 22/jF zeichnungen „Stereo-Normal" und „Ste­ l> 5 reo-Extrem“, vorsieht, bauen bei aufwen­ BC 308 8 digeren Geräten die meisten Hersteller ein Potentiometer oder einen Flachbahnstel­ *1 LEO ler ein, mit dem der Höreindruck kontinu­ TDA 1195 ierlich zwischen Mono (Basis Mitte) und i D B Stereo (maximale Basisbreite) variiert TCA 4500 A werden kann. 11 Das Bild 4 zeigt eine noch aus vier Transi­ R+L’ ^)BC238B R> storen konventionell aufgebaute Matrix­ 3 schaltung, mit der die optimal getrennten R 3,3 un Stereosignale L und R über die Verände­ Bosisver- 3,3 kn breiterung rung der Schleiferstellung des Potentio­ iookn Basisbreite 0 7 + log meters P kontinuierlich in das Monosignal (L + R) überführt werden können. Je nach Dimensionierung der Zeitkonstanten der Bild 5: Prinzip der Basisverbreiterung in FS- RC-Kombinationen erfolgt die Basisbrei- Geräten der Super Color Serie von Grundig ten-Variation frequenzabhängig. Typisch sind Übergangsfrequenzen zwischen in einer besonderen NF-Stufe so über ei- Bild 6: Schaltung zur kontinuierlichen Basis- 200 Hz und 400 Hz. ne RC-Kombination miteinander verkop- breiteneinstellung mit gleichzeitiger Hellig- Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von pelt, daß der eine Kanal 60% gegenphasi- keitsänderung der Stereoanzeige integrierten Bausteinen, die den ferti- gen Anteil vom anderen Kanal erhält. Hier gungstechnischen Aufwand für derartige liegt die Grenzfrequenz bei 300 Hz. das Bild 6. Hier ist durch eine variable Zusatzschaltungen in Grenzen halten und Eine Schaltung zur kontinuierlichen Basis- Steuerspannung am Pin 7 ein gleitender daher zunehmend mit eingebaut werden, breitenveränderung, mit gleichzeitiger Mono-Stereo-Übergang möglich, wobei Ein Beispiel mit dem Typ TDA 1195 findet analoger Helligkeitsänderung der Stereo- die Helligkeit der LED kontinuierlich von man in der Super-Color-Serie von Grün- anzeige in Verbindung mit dem integrier- dunkel (Mono) in hell (Stereo) übergeht, dig (Bild 5). Beide Stereosignale sind hier ten PLL-Stereodecoder TCA 4500A, zeigt Es gab Vorschläge, mit einem derartig ge­ bildeten Steuersignal, anstelle der einzel­ nen LED eine ganze LED-Zeile anzusteu­ ern, deren Leuchtband dann einen Hin­ weis auf die eingestellte und evtl, noch zur Verfügung stehende Basisbreite geben ö könne. L> Bei hochwertigen HiFi-Anlagen hat man L L+R /—> L+R den Aufwand zur Basisbreiten-Variation K werden, bevor die verschiedenen Anteile ■C3 ii*1 C=> nach unterschiedlicher Phasenverschie­ «A bung in bestimmten Pegelanteilen wieder 9 zusammengemischt auf die beiden Aus­ gangskanäle L' und R' verteilt werden. So oC A = L + R fl: A -( L+R) + { L-R) » 2L kann - ohne Einengung der Frequenz­ B » L+R B *(R-L) + (L+R)a 2R bandbreite und bei minimalen Klangver­ fälschungen - der Klangbildwinkel gegen- Blld 4: Matrixschaltung zur kontinuierlichen Einstellung eines Übergangs vom Mono- zum über der geometrischen Anordnung er- Stereo-Höreindruck (und umgekehrt) heblich vergrößert werden.

Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 527 Applikationen

i R sogenannten Dual-Dimension-Sound­ y Verfahren, das demodulierte einkanalige Tonsignal über eine recht aufwendige Zu­ n satzschaltung (Bild 8) in zwei Tonkanäle r mit unterschiedlichen Frequenzgängen BPF BPF BPF BPF BPF BPF BPF BPF aufgespalten (Bild 9). Diese spektrale Aufspaltung des zugeführten Mono- Signals erfolgt durch ein RC-Doppel-T- Ar Ar’ Ar* Af“ AT Af Af* Ar“ Netzwerk. Der praktisch zueinander kom­ plementäre Frequenzgang beider Kanäle entsteht durch die schaltungstechnische R8 "■pp pp inj PO"J i-pp op dp io Kombination eines invertierenden mit ei- nem nichtinvertierenden OP-Verstärker (Bild 10). Das Filternetzwerk bildet am Eingang des ersten OP-Verstärkers den mit K1 bezeichneten Frequenzgang. Mit der gewählten Beschaltung der beiden Eingänge des Differenzverstärkers ergibt L sich im Kanal 2 der gegenläufige Fre­ quenzgang K2, wobei der gleichphasige Differenzanteil in der Amplitude und damit I I die akustische Balance mit dem Steller P A B variiert werden kann. Der Filterverlauf ist nach Auskunft des Entwicklers so festge­ Bild 7: Eine sehr aufwendige Einrichtung zur Aufweitung des stereofonen Klangbildes bei legt, daß nicht vorrangig breitbandige Mu­ HiFi-Wiedergabeanlagen sikübertragungen „verstereofonisiert“ werden, sondern Musik- und Gesangs­ Von Mono zur Pseudo-Stereofonie ne Wiedergabe-Apparaturen angeboten, darbietungen mit überwiegenden Ener­ Es ist unbestritten, daß die Natürlichkeit bei denen diese Aufspaltung (manchmal gieanteilen zwischen 90 und 1200 Hz. Da einer elektroakustischen Übertragung mit wahlweise) in zwei synthetische Wieder­ in der Mitte dieses Bereiches auch die ty­ der Anzahl der Übertragungskanäle zu- gabekanäle angeboten wird. Dabei wird pischen Spektralanteile der menschlichen nimmt. Diese Erkenntnis führte über die z.B. nach einer RCA-Applikation für den Stimme liegen, strahlen beide Lautspre­ Stereofonie bis zur Quadrofonie. Tonteil eines Fernsehgerätes, mit einem cher hier gleichphasig mit etwa gleicher Nachdem man schon vor der Einführung______Intensität ab, wodurch bei Sprachsen­ der NF-Stereofonie bei der Wiedergabe 1> Entsprechende apparative Techniken wur- dungen der Mitteneindruck erhalten bleibt einkanaliger Signalquellen durch Aufspal- den in Deutschland unter den Bezeichnungen und die Stimme sich wunschgemäß nicht tung in zwei Kanäle einen räumlichen Ein- 3D und 4R bekannt, vom Bild löst. druck suggerieren wollte und dabei im wesentlichen die gegenseitige Phasenla­ Potentiometer Range:. ÄP^dB Rectifien. Lower Lim. Froq:. 40. Hz. Wr. Speed- mm/sco Pi 50 r ge und Abstrahlrichtung manipulierte1), werden jetzt wieder zunehmend monofo-

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0L.0 10 20 Hz 50100 200 . 500 1 kHz 10 20 Bild 8: Zusatzplatine zur Verbesserung des Mulliply Frequency Scalo by_ Zero Level: (1612/2112) Klangeindrucks bei monofonen Fernsehge­ räten (Bild: RCA) Bild 9: Frequenzgänge der Schaltungsanordnung nach Bild 8 und 10

528 Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 Applikationen MlMHMM

R-(i) Rh =r^F 330kH R 2.4 kn 1.8 kCl I i e 9.1 kn i n I 2.2 0 250/jF II——II I 220 n 0.22/jF InF InF I D 27n I I Kl Kopfhörer 820n 4.7k n 4,7 kn 33kO 33kn 5600 U, 1 4ÄJ 1 0.47/iF 2.2 nF InF 10/jF VF r® 0fnax# J#Qmm 1 i 5.6 n s»^r),f Li i V2q>H ß 14 i 2200 250/jF K2 I 3 0 ♦21,5V !27n ■II—C3 l Lh I^F llkf1 0Mn Ouol . Oime’ns.ön'*NormQl L >-«'<• ison 50on 330kn —1— Sound 0- Q LM1877 VF 5 Ly

Bild 10: Stromlaufplan der RCA-Zusatzschaltung für FS-Geräte ohne Zweikanal-Tonteil Bild 11: Möglichkeit zur Anschaltung von Zusatzlautsprechem an Stereoverstärkem Auch in der Stereotechnik werden nun im­ phasig (Quadrosound) betrieben werden. zur Quadrosound-Wiedergabe mer wieder Geräte angeboten, mit denen Das akustische Ergebnis entsprach je­ eine weitere Verbesserung der Raum­ doch nicht den Erwartungen, sofern die­ droverstärker nun auch nutzen zu können, klangwirkung erzielt werden soll. Hier läßt ses zusätzliche Angebot an den Stereo­ wurden Hilfsschaltungen eingebaut, die sich die Intensivierung des Raumein­ verstärkern überhaupt genutzt wurde. eine Verteilung der Stereo-Informationen drucks durch eine größere räumliche Um die seinerzeit etwas voreilig auf den auf diese vier Kanäle schon im Vorstufen­ Trennung des oder der Zusatzlautspre­ Markt gebrachten echten Vierkanal-Qua- bereich Vornahmen (Bild 12). Ziel war es cher besser erreichen als durch reine Schaltungsmaßnahmen, Bekanntlich kann bei separater Abstrahlung des Ste­ reo-Differenzsignals L-R der Raumschall­ anteil einer Aufzeichnung im Wiedergabe­ ö ö raum besonders dann realistisch nachge­ L > bildet werden, wenn der Zusatzlautspre­ L cher quer zur Abstrahlrichtung der Haupt­ # a Oy lautsprecher angeordnet wird. An Vor­ schlägen, wie man diesen Zusatzlaut­ L sprecher im Abhörraum aufstellen sollte, s Normal Lv = L fehlte es nicht. Doch kamen sie beim Pu­ L-R Rv = R blikum aus verschiedenen Gründen nicht 1 'SÄg h I an, genauso wenig, wie etwas später die I | Stereo| T -R -L+R R-L • * echte Quadrofonie, die ja zwei weitere, I seitlich oder im Rückraum des Hörers t Extrem Lv » l + ( l*R) postierte Lautsprecherboxen erforderte. R > Rv » R + (R-L) Weil es dann auch an echten und einheit­ lich codierten Quadro-Quellen mangelte, a fl. s < Ry boten die Stereogeräte-Hersteller die < Rh Möglichkeit einer sogenannten „Quadro- ! sound"-Wiedergabe. Sie ließ sich im ein­ fachsten Fall durch Anschaltung zwei in i I Quadro-Sound I l Reihe, aber gegenphasig zwischen die Oh I beiden Stereokanäle L und R geklemmten Lautsprecher erreichen. Diese konnten, y meist über einen eigenen Sound-Schalter (Bild 11), wahlweise abgeschaltet, mit Bild 12: Aufteilung der beiden Stereokanäle in einer NF-Vorstufe zur Signalverteilung auf die vermindertem Stereopegel oder gegen­ vier Wiedergabekanäle eines Quadroverstärkers

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i-\[ E> Bild 14: Der Surround-Prozessor AS-P302 o mit integrierter Leistungsendstufe I (2 x 25 W/Sinus) für die Rückraumkanäle -o (Bild: Akai) f Bild 13: Der Einsatz elektronischer Bau­ gruppen zur Basisbreitenerweiterung und ten. Der schaltungstechnische Aufwand Raumklang-Simulation belastet die Her­ und der entsprechende Kostenanteil sind stellkosten nur geringfügig, bewirkt jedoch dabei recht unterschiedlich. Für Radiore­ Bild 15: Die Ambience-Schaltung von Tech- eine erhebliche Klangverbesserung bei Por- corder- und TV-Portables begnügt man nics zur Raumschall-Erzeugung bei Radio- tables (Bild: Technics) sich mit einer unveränderbaren L/R- recordern und FS-Empfängern Signalvermischung zum Zweck der Basis- jedoch immer, die in den Stereo-Kanälen Verbreiterung mit zusätzlichem Rauman- Quadro-Anordnung in den Ecken des enthaltene Rauminformation zu separie- teil. Für eine entsprechende Manipulation Wiedergaberaumes aufgestellt werden, ren und gesondert - bzw. den Stereo-Ori- in HiFi-Stereoanlagen, in denen z.B. zwei Dieses Verfahren ist auch für monofone ginalkanälen wieder hinzugemischt - ab- weitere Rückkanäle (Quadrosound) Quellen nutzbar gemacht worden, weil in zustrahlen. Da sich die Pegel in den gebil- künstlich gebildet und über zusätzliche dieser Betriebsart das einkanalige Signal deten vier Kanälen getrennt dosieren lie- Lautsprecher abgestrahlt werden, wird zunächst in einer Stereo-Simulations- ßen, war eine Anpassung an die gegebe- wesentlich mehr investiert. So kommt Schaltung so aufbereitet wird, daß eben- nen Raumverhältnisse und den individuel- man bei Technics für die Ambience- falls ein (Quasi)Differenzsignal für die len Geschmack weitgehend möglich. Schaltung mit einem Standard-IC mit nachfolgende Surround-Schaltung ent- sechs integrierten OP-Verstärkern und steht. Alte Technik neu auf poliert einigen externen Kondensatoren aus Der separate Surround-Prozessor für AV- Nachdem diese schaltungstechnischen (Bild 15), um den gewünschten Effekt zu Anlagen (AS-P302) nach Bild 14 ist als Manipulationen zwischenzeitlich fast in erzielen. Für höhere Ansprüche wurde im Schnittstelle in AV-Anlagen sogar draht- Vergessenheit geraten sind, tauchen sie gleichen Hause für den HiFi-Bereich eine los fernbedienbar und läßt sich zwischen nun aus dem fernen Osten, mit neuem Surround-Schaltung entwickelt (Bild 16), Dolby-Surround (Decoder) und hauseige- Namen versehen, wieder auf. Derzeit wer- in der durch Differenzsignalbildung der in nem Matrix-Surround umschalten. Zur den die dazu erforderlichen Schaltungen den zugeführten Stereokanälen enthalte- Leistungsverstärkung der synthetisch ge- entweder direkt gleich in die AV-Geräte ne Raumanteil hervorgehoben und - un- bildeten Raumschall-Kanäle ist ein 2 x integriert (Bild 13) oder als eigenständige, terschiedlich in Pegel und Phasenlage- 25 Watt (Sinus)-Verstärker eingebaut. in den Ubertragungsweg zusätzlich ein- auf insgesamt vier Kanäle verteilt wird, Hans-Joachim Haase geführte Prozessoren (Bild 14) angebo- Die vier Lautsprecher sollen in der alten

Mehr Reichweite für das Privatfernsehen

Die von der deutschen Bundespost ermit­ biet empfangbar. Die Post rechnet mit Daten über Reichweite und Attraktivität telten 77 Frequenzen für Fernsehsender rund 7 Mio. Haushalten mit etwa 16 Mio. der neuen Programme geweckt werden. mit geringer Reichweite können die wirt­ Zuschauern. Die Zahl der technisch erreichbaren schaftlichen Perspektiven privater Fern­ Zu übertriebenem Optimismus bestehe Haushalte könnte durch die Nutzung ter- sehveranstalter erheblich verbessern, jedoch kein Anlaß. Die Errichtung der er- restrischer Fernsehfrequenzen zwar er­ stellt der Bundesverband der Deutschen forderlichen Sendeanlagen brauche Zeit heblich steigen, die eigentliche Bewäh- Industrie (BDI) in seinem Informations­ und dürfte erst innerhalb der nächsten rungsprobe im Konkurrenzkampf mit den dienst „Informationen + Meinungen“ fest. zwei bis drei Jahre vollendet sein. Fernsehangeboten der öffentlich-rechtli- Die über diese Stationen ausgestrahlten Die Bereitschaft der werbungtreibenden chen Rundfunkanstalten um die Ein­ Programme seien ohne technischen wirtschaft, bei den Privaten in steigen- schaltquoten hätten die privaten Fernseh- Mehraufwand mit der normalen Dachan­ dem Umfang Werbespots zu schalten, Veranstalter allerdings noch vor sich, tenne von jedem Haushalt im Sendege­ können nur durch überzeugende Media­

530 Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 Applikationen

Michael Arnoldt Diese Arbeit beschreibt ein NF-Tiefpaßfilter auf Schalterfil­ terbasis, dessen Grenzfrequenz, wie bei Schalterfiltern üblich, durch Veränderung einer Taktfrequenz in weiten Grenzen variabel ist. Dabei bleibt die Filtercharakteristik erhalten. Die Flankensteilheit liegt bei 100 dB/Oktave.

Leistungsfähiger

Tiefpaß mit

Scttaltfiltern realisiert

Kernstück der Schaltung nach Bild 1 sind mit dem Faktor 50 zwischen Takt- und Der Eingang „Level Shift“ (LSh) legt fest, 3 preiswerte Filter-IC vom Typ MF6-100 Durchlaßfrequenz. mit welchem Pegel ein externer Takt ein- (National Semiconductor). Diese IC tragen Der einstellbare Grenzfrequenzbereich gespeist werden kann. Auch hinsichtlich auf einem Chip ein SC-Butterworth-Tief- des Filters geht von 0,1 Hz bis 10 kHz. Die der internen Taktversorgung gibt es meh- paßfilter 6. Ordnung (SC = Switched Ca- maximale Taktfrequenz beträgt dann rere Möglichkeiten. Genauere Hinweise pacitor). Das Bild 2 zeigt das Innenleben 1 MHz. Die Verstärkung ist bei niedrigen findet man im Datenblatt [2]. und die Anschlußbelegung des ICs. Man Frequenzen etwa 1, daher können, wie in erkennt außer dem Filter den Taktgenera- dieser Beschreibung geschehen, leicht tor und zwei Operationsverstärker. mehrere Filter-IC zur Erhöhung der Flan­ kensteilheit kaskadiert werden, ohne daß Das integrierte Tießpaßfilter die folgenden Filter übersteuert würden. Das IC kann wahlweise mit einer einfa- I Zum SC-Filter, dessen grundsätzliche TP 6.0. Funktion aus der Spezialliteratur hervor- chen Spannung zwischen 5 und 14 V oder (Butter­ worth) geht [1], sei hier angemerkt, daß sich die mit dualen Spannungen zwischen ± 2,5 V 7iÜ2i-T t AGND Filtergrenzfrequenz f proportional zur und ± 7 V versorgt werden. Im ersten Fall 7|ÄÖJ Taktfrequenz fT verhält. Für das IC MF6- ist der Anschluß AGND (Analog Ground) 100 gilt fT = 100 - f bzw. f = fT/100. Eine auf die halbe Betriebsspannung (Span­ CIK Taktgener. andere Version dieses ICs ist das MF6-50 nungsteiler) zu legen und abzublocken. 9J INCTI I I______JCLKR Ist; 11 12 IC1 a) z.B.CA 3160 MF6-100

( E2 + E2- ( A2 El- ) ( AF LSh ) ( Al CIK R ) 1% 10kn lOktl ( AGND -uB ) 1 390pF 7'JnF cl ^ »• ✓ ( CLK IK ) . RVT T lOOkn C UOSA0J EF ) (680pF) „r b)

Bild 1: Gesamtschaltung des SC-Fiters Bild 2: a) Innenleben des SC-Filter-ICs MF6- 100, b) Anschlußschema

Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 531 flHMHHNHMHB Applikationen

Der Taktgenerator «/dB gen über die Eingänge Uos ADJ (7) mit Jedes dieser IC verfügt über einen Takt­ o einer von 0 V (AGND) abweichenden generator, gebildet durch einen Schmitt- -10 TV>! Spannung. Trigger-Oszillator und einer RC-Kombina- -20 Am Ausgang der Schaltung liegt schließ­ tion. In der Schaltung nach Bild 1 versorgt -30 lich ein Tiefpaßfilter, das die dem Nutzsi­ IC2 alle Filter-IC mit einem gemeinsamen -40 gnal überlagerte Taktrestspannung unter­ Taktsignal. Die Frequenz wird mit dem -50 drückt. Wegen des großen Frequenzab­ 100-kQ-Potentiometer R2 variiert. Ge­ -60 stands zwischen Takt- und Nutzfrequenz messen wurden folgende Filtereckfre­ -70 (Faktor 100) reicht ein einfacher Tiefpaß fT = 400 _700kHz quenzen: -80 aus. Auch hier empfiehlt sich wegen der 1 23456789w 10 11 R1 =1 kQ,R2 = 0...100kQ, C = 680pF, ------f in kHz IC-internen Kopplung die Verwendung ei­ nes getrennten Operationsverstärkers. f = 75 Hz...4 kHz, Bild 3: Übertragungsverhalten der gesam­ Das Bild 3 zeigt das Dämpfungsverhalten R1 = 1 kQ, R 2 = 0... 100 kQ, C = 200 pF, ten Filterschaltung des gesamten Filters in Abhängigkeit von f = 250 Hz... 6,5 kHz. der eingestellten Taktfrequenz. Das Aus­ messen der Asymptoten läßt im Sperrbe­ Die Filterschaltung eine wirksame Bandbegrenzung ab der reich eine Flankensteilheit von etwa Am Eingang der Gesamtschaltung liegt halben Taktfrequenz ergeben muß. We­ 100 dB/Oktave erkennen. Das Abknicken ein 3poliges Tschebyscheff-Tiefpaßfilter gen der im IC auftretenden Kopplung zwi­ der Kurven zu einem flacheren Verlauf ist IC1 mit 1 dB Welligkeit im Durchlaßbe­ schen dem Taktgenerator und den Ope­ unterhalb von etwa 60 ... 70 dB auf uner­ reich. Die Grenzfrequenz beträgt etwa rationsverstärkern eignen sich diese nicht wünschte Kopplungen in der Schaltung 10 kHz. Zu deren Änderung sind alle Ka­ als Filter und vermeiden die Faltung nicht. zurückzuführen. Bei hinreichend guter pazitäten oder Widerstände im gleichen Daher wurde hier ein getrennter Opera­ Abschirmung zwischen Eingang und Aus­ Maßstab zu variieren. Das Aktivfilter hat tionsverstärker verwendet. gang sowie der einzelnen Stufen unterein­ die Aufgabe, höherfrequente (NF-)Signale Besondere Aufmerksamkeit ist beim Fil­ ander könnte der Maximalwert von etwa von den Schaltfiltern fernzuhalten. Die tern der UKW-Rundfunk-NF-Signale den 35 dB/Stufe erreicht werden. Notwendigkeit hierzu ergibt sich aus der Stereoträgern bei 19 kHz und 57 kHz zu Wird das Filter in Funkempfängern oder Tatsache, daß in den Schalterfiltern ein widmen. deren Nähe betrieben, ist eine gute Ab­ Abtastprozeß stattfindet, der im nach­ Auf das Eingangsfilter folgt ein Verstärker schirmung vorzusehen, da die Taktfre­ richtentechnischen Sinne als Frequenzmi­ und danach die SC-Filterkette. Die kapa­ quenz und ihre Oberwellen Empfangsstö­ schung (Faltung, aliasing) wirkt. Ein­ zitive Kopplung der einzelnen IC soll eine rungen hervorrufen können. gangssignale, die in die Nähe der Taktfre­ unzulässig hohe Summierung der einzel­ quenz kommen (Frequenzabstand Af), nen Offsetspannungen verhindern. Ob auf Literatur werden in eine niedrige Frequenzlage her­ sie verzichtet werden kann, muß von Fall [1] Arnoldt, M.: Digitale Schalterfilter, Franzis- untergemischt und äußern sich als Störtö­ zu Fall anhand der verwendeten IC ent­ Verlag, ISBN 3-7723-7461-1. ne der Frequenz Af. Generell gilt, daß das schieden werden. Eine weitere Möglich­ [2] National Semiconductor GmbH, München, vorgeschaltete Filter (anti-aliasing-filter) keit ist der Abgleich der Offsetspannun- Datenblatt MF6-100

Europäische Forschungsprojekte der Halbleitertechnik

Im Juni dieses Jahres haben in Grenoble schritten wird. Nach den Worten des Val- JESSI soll der europäischen Halbleiterin­ Konsortien der deutschen, französischen vochefs Dr. M. Schmidt müssen mit neu­ dustrie die Technologie für Chips der und holländischen Halbleiterfirmen unter en Lithographieverfahren wie z.B. Rönt­ 64 Mbit Komplexitätsebene verfügbar Beteiligung der größten westeuropäi­ genlithographie (Synchrotronstrahlung) machen. schen Hersteller Philips/Valvo, Siemens, oder Elektronenstrahllithographie eine Eine enge Zusammenarbeit mit den teil­ Thomson und SGS-Ates mit einem „Me­ neue Welt der Halbleitertechnologie be­ nehmenden europäischen Firmen und be­ morandum of Understanding“ die Kon­ treten werden. Ein Konsortium deutscher stehenden nationalen Forschungsinstitu­ zeptionsphase für eine „Joint European Halbleiterfirmen zusammen mit dem Insti­ ten wird angestrebt. Silicon Submicron Initiative (JESSI)“ ein­ tut für Mikrostrukturtechnik und Bessy in Die Kosten für JESSI werden bis 1995 auf geleitet. Berlin arbeitet an einem solchen Röntgen­ rund 5 Mrd. DM geschätzt. Die Gesprä­ JESSI zielt auf den Aufbau eines gemein­ lithographieverfahren. Dieser Forschung che allerdings sind noch in einem sehr samen Forschungsinstituts für die Ent­ wird weltweit eine führende Position zu­ frühen Stadium. Endgültige Entscheidun­ wicklung der 0,3-pm-Submikrontechno- gemessen. gen über Zielsetzung, Organisation, Ko­ logie bis 1995. Nach heutiger Kenntnis Auch an Reinsträume für die 0,3-|im- sten und Förderung im Rahmen von müssen für eine 0,3-Mm-Technologie bis­ Technologie werden Anforderungen ge­ EUREKA sind nicht vor Anfang 1987 zu her verwendete lichtoptische Verfahren stellt, die sich mit den bisher bekannten erwarten. verlassen werden, weil die Grenze op­ und angewandten Fertigungsverfahren tisch-physikalischer Möglichkeiten über- nicht realisieren lassen.

532 Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 Wfflfflfflfflfflfflmfäfflm FT-Aktuell WKmfflMfflmKMMm

eingebaute Dolby-Prozessor tionen. Mit automatischer Hinweise auf holt aus dem linken und rech­ Wiedergabe bei Einlegen der neue Produkte ten Kanal die darin verschlüs­ Cassette ist der AG-500 auch selt enthaltene Rauminforma­ für den Einsatz durch Nicht- tion für die hinteren Kanäle Techniker geeignet und von heraus und gibt sie über eine Rundfunk- und Fernsehge­ Verzögerungsleitung entweder bühren befreit. Reagiert auf Anruf an die eingebaute 2 x 20 Watt Über einen angeschlossenen Der neuartige Cassettenrecor- Endstufe oder abrufbereit an 2 Schriftgenerator lassen sich der nach Bild 1 zeichnet alles Bild 1: Mischpult für semipro­ Cinch-Buchsen weiter. Ein während des Rückspulens fessionelle Anwendung aus seiner Umgebung auf. Mit (Revox-Pressebild) eingebauter 5-Band-Equalizer Textinformationen auf den einem Akustikschalter bietet sowie die Anschlußmöglich­ Bildschirm bringen. er vielfältige Verwendungs­ Besitzer von großen Heim-Hi- keit für externe Prozessoren möglichkeiten. Beispielsweise Fi-Anlagen anvisiert (Bild 1). wie z.B. PCM-Decoder ma­ ist er in der Lage, als stummer Es stehen sechs asymmetri­ chen den Sansui AV-C10 zu VHS-HiFi-Stereo- Wächter Überwachungsauf­ sche Stereo- oder sechs sym­ einem universellen Baustein in Recorder gaben zu übernehmen oder metrische Monoeingänge Audio/Video-Anlagen. Mit dem VS 340 HiFi bietet sich als bandsparendes Auf­ (Line oder Mikrofon) zur Verfü­ Grundig einen neuen, kom­ zeichnungsgerät während ei­ gung. Ein Stereomaster liefert plett ausgestatteten HiFi-Vi­ nes Vortrages einsetzen zu je zwei symmetrische und Portabler Farbmonitor deorecorder im mittleren asymmetrische Ausgänge. mit integriertem Preisklassenbereich an. Er VCA-Technologie und Schie­ VHS-Player verfügt über Stereo-Schräg­ besteller mit besonders lan­ Mit dem Modell AG-500 prä­ spuraufzeichnung in HiFi-Qua- gem Weg (100 mm) unterstrei­ sentierte Panasonic zur pho- lität, die mit der Tonqualität chen den professionellen Cha­ tokina einen professionellen der CD vergleichbar ist rakter des C279 ebenso, wie Farbmonitor mit eingebautem (Bild 1). die als Option verfügbare dbx- VHS-Player. Mit 39 x 28,8 Rauschunterdrückung und Fa- x 34 cm und 11,6 kg Gewicht derstart-Elektronik. ist diese mobile Abspieleinheit problemlos zu transportieren und empfiehlt sich deshalb für Audio/Video Control eine Fülle von Einsatzmöglich­ Center keiten, ob in Werbung und Mit dem AV-C10 bringt Sansui Verkaufsförderung, für Aus- ein neues Audio/Video Con­ und Weiterbildung, im Verleih trol-Center auf den deutschen oder überall in einem Unter­ Markt. Es fungiert einmal als nehmen wo ein mobiles, varia­ Bild 1: Sprachgesteuert ist der Video-Umschaltzentrale und bles Videosystem auf engstem Radiorecorder MI790F besitzt Anschlüsse für drei Vi­ Raum benötigt wird (Bild 1). (Sanyo-Pressebild) Bild 1: HiFi-Stereo-Video-Re- deorecorder und einen Bild­ Der 11-Zoll-Monitor mit 90°- corder (Grundig-Pressebild) lassen. Macht der Redner eine plattenspieler mit voller Über­ Ablenkung und einer Auflö­ längere Pause, schaltet der spielmöglichkeit. Seine Haupt­ sung von über 300 Linien hori­ Die Programmierung automa­ Recorder ab und nimmt seine aufgabe besteht in der Deco­ zontal sowie der VHS-Player tischer Aufnahmen erfolgt Tätigkeit erst bei Fortsetzung dierung von HiFi-Stereo-Vi- mit Drei-Kopf-Technik garan­ nach dem sog. Intelligenten- wieder auf. Daneben verfügt deoaufnahmen, die mit dem tieren klare, störungsfreie Bild­ Programmier-System (IPS) mit der MI790F noch über ein Dolby-Surround-Verfahren qualität auch bei Sonderfunk- Hilfe der Zehner-Tastatur. Das MW/UKW-Teil zum Empfang aufgezeichnet wurden. Der von Grundig entwickelte ATTS von Rundfunk-Programmen. - (auto-tape-time-select)-Sy- stem identifiziert automatisch die eingelegte Normcassette Mischpult von Revox und zeigt die Cassettenkapa- Erstmals bringt Revox ein zität sowie die abgelaufene Mischpult auf den Markt. Da­ Spielzeit an. Mit dieser Benut­ bei wurde vom umfassenden zerfreundlichkeit setzt Grundig Know-how der professionellen Maßstäbe für einfache und Studer-Mischpultentwicklung übersichtliche Videorecorder- Bedienung. Der VS 340 HiFi in reichem Maße profitiert. Als Bild 1: Überspielen verschiede­ Benutzer sind sowohl Ama­ ner Video- und Audio-Quellen Bild 1: VHS-Abspielgerät mit verfügt außerdem serienmäßig teur- und Profi-Musikgruppen ist mit dem Control-Center vielen Möglichkeiten über die perfekte VPS-taug- wie auch Diskotheken oder möglich (all akustik-Pressebild) (Panasonic-Pressebild) lichkeit.

Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 533 FT-Aktuell

Neue Monitore Bildpunkte beträgt bei diesem Elac 170-4tt- ; Sinnvolle Ausstattung und Modell 129000. Standmonitor sachlich funktionelles Design Beide Monitore sind mit breit­ Als schlanke Standbox mit zu­ kennzeichnen diese neuen Vi­ bandigen RG B-Verstärkern sätzlichen technischen Lek- deobausteine von ITT. Beide ausgestattet, die auf ihre spe­ kerbissen und 170 W Sinuslei­ sind „reinrassige“ 14"-Monito- ziellen Verwendungszwecke stung präsentiert sich die re mit Euro-AV-Anschluß und zugeschnitten sind. Die Se­ Elac-Box 170-4n.

mit Black-Matrix-Röhren für rienausstattung mit PAL-De- Der geschlossene 3-Wege- «• ■ universellen Einsatz bestückt coder kann durch ein Steck­ Lautsprecher ist mit dem pa­ (Bild 1). modul einfach für PAL-Se- tentierten Rundbändchen, das MON1402 wird bevorzugt mit cam-Betrieb erweitert werden. ab 4000 Hz arbeitet, bestückt. Homecomputern und Video- Werden sie mit Video-Recor­ Da der Wirkungsgrad des 4n- Recordern oder in Überwa­ dern kombiniert, können sie Strahlers bei 83 dB/W/m liegt, chungsanlagen eingesetzt. auch als „normale“ Fernseh­ ist es erforderlich, die Span­ Die zweckmäßige Röhrenaus­ geräte eingesetzt werden, nungsempfindlichkeit des Mit- * Uv stattung für diese Einsatzbe­ da ein 3-Watt-Ton Verstärker teltöners und der beiden Tief­ reiche ist der Typ A 37-591X plus Breitbandlautsprecher- töner entsprechend anzupas­ mit 0,63 mm DOT-Abstand. System mit zur Ausstattung sen. Durch Computersimula­ Bild 3: Standmonitor mit Abdek- kung Hiermit läßt sich eine maxima­ gehören. tionen wurden die physikali­ le und in diesen Anwendungs­ schen Parameter der Mittel/ und ein relativ hoher Wir­ fällen vollauf genügende Auf­ Tieftonchassis in Abhängigkeit kungsgrad erreicht werden lösung von 444 x 262 Bild­ Neues von den konstruktiven Eigen­ (Bild 1). punkten, entsprechend 86625 Lautsprecherprogramm schaften aufeinander abge­ Im Mitteltonbereich arbeitet darstellbaren Bildpunkten Revox bringt vier neue Passiv­ stimmt. So konnten Span­ eine 37-mm-Gewebekalotte, oder 60 Zeichen in 25 Reihen boxen auf den Markt, davon je nungsempfindlichkeiten von die mit Spezialdämpfungslack erzielen. zwei Stand- und Regalboxen. Mittel- und Tieftönern dem mehrfach behandelt wurde. Alle wurden im eigenen Laut­ 4n-Strahler angepaßt werden Eine Besonderheit stellen die sprecherwerk entwickelt und zwei Tieftöner dar. Spezielle werden auch dort gebaut. Be­ Sandwich-Wabenmembranen sonderer Wert wurde auf ho­ (200 mm 0) mit Weichalumi­ hen Wirkungsgrad gepaart mit nium-Kalotten, 4lagig gewik- hoher Belastbarkeit gelegt. Als kelte Spulen mit 16 Q Gleich­ Bauart wurde das Dreiweg­ stromwiderstand mit einer Ein­ prinzip mit Baßreflex gewählt. bauresonanzfrequenz von Alle Lautsprecher zeichnen 38 Hz und einem totalen sich durch handwerklich per­ Q-Faktor (in der Box) von 0,9 fekte Echtholzgehäuse mit erzielen eine außergewöhnlich Edelholzfurnier in dunkel ge­ präzise Tieftonwiedergabe beiztem Nußbaum aus. (Bild 2). Die Standboxen Atrium MKII und Symbol Mkll sind mit 180 bzw. 300 W Musikleistung be­ Antennen für das C-Netz lastbar, die kleineren Regalbo­ Für das neue Mobilfunknetz xen Plenum Mkll und Forum der Deutschen Bundespost, Bild 1: Universell verwendbarer Mkll mit 170 bzw. 150 W. Be­ das sog. C-Netz, hat Hirsch­ Video-Monitor (ITT-Pressebild) sondere Erwähnung verdienen mann zwei hochwertige Spe­ die geschützten Hochtöner zialantennen entwickelt. Be­ MON 1441 kann seine Lei­ mit Titankalotte. sonders ins Auge springt die stungsfähigkeit besonders an Kotflügelantenne mit einer Personalcomputern bzw. in Länge von nur 99 cm. Durch Bildschirmtext-Terminals be­ den Einbau einer gleichfalls weisen, da er über eine mittel­ lieferbaren Anpaßweiche ist hochauflösende Röhre E 8134 über diese Antenne auch Hör­ verfügt. Mit einem deutlich funkempfang möglich. Für das kleineren DOT-Abstand von C-Netz steht ferner eine Dach­ 0,42 mm ist eine gestochen antenne zur Verfügung. Beide scharfe Auflösung (666 x 262 Antennen haben eine FTZ- Bildpunkte) entsprechend 80 Bild 1: Passivboxen für Spitzen­ Bild 2: Die Sandwichwaben­ Nummer und erfüllen voll die Zeichen in 25 Reihen erzielbar. leistungen zwischen 150 und membran mit Weichaluminium- strengen Vorschriften der Die Anzahl der darstellbaren 300 W (Revox-Pressebild) kalotte (Elac-Pressebild) Bundespost.

534 Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 ! FT-Aktuell mfflmfflfflmfflMfflfflm

Satellit-TV-Receiver lieferbar Der Farbfernseh-Portable despost 479,5 MHz zum Stan­ Für den Direktempfang der fügt über je einen Antennen- P 40-145 Btx hat übrigens ne­ dard für die zweite Zwischen­ Programme von Fernmeldesa­ Eingang für vertikal und hori­ ben seiner Btx-Tauglichkeit frequenz bei kommerziellen telliten (z.B. ECS1F1, Intelsat zontal polarisierte Signale. Alle weitere „multifunktionale" Ei­ Satelliten-Empfangsanlagen V, Telecom 1 B) liefert Grundig charakteristischen Merkmale genschaften als mobiles erklärt hat, brachte Siemens den Satellit-TV-Receiver der zu empfangenden TV-Sa- Zweitgerät mit Anschlußmög­ für diese Frequenz drei Bau­ STR 200 „made in Germany" telliten können individuell ab­ lichkeiten für Videorecorder steine auf den Markt: Das Fil­ zum Preis von etwa 1300 DM. gespeichert werden. sowie Heim- und Spielecom­ ter Y 6950 im 10poligen Pla­ Fernsehteilnehmer, die in ab­ Das Gerät arbeitet mit einem puter. stikgehäuse für kommerzielle sehbarer Zeit nicht an das modernen PLL-Abstimm-Sy- Anwendungen und die Filter B Breitbandkabel der Post ange­ stem für 29 Programme und 526 und B 527 im TO-8-Ge- schlossen werden, können mit 100 Kanäle. Im Werk werden OFW-Filter für neue häuse aus Metall für pro­ dem STR 200 die internationa­ bereits die Empfangsdaten für Bereiche fessionelle Anwendungen le Programmvielfalt der Fern­ 23 Programme der vier wich­ Ende der 70er Jahre waren (Bild 1). meldesatelliten in Verbindung tigsten Satelliten für den Kun­ von Siemens erstmals OFW- Die Filter Y 6950 und B 527 mit mit einer entsprechenden Pa­ den gespeichert. Filter für die Fernsehtechnik einer Bandbreite von 27 MHz, rabolantenne direkt empfan­ Der Empfänger läßt sich direkt angeboten worden. Bei diesen (gemessen bei 3 dB Amplitu- gen (Bild 1). oder fernbedienen. Der Down- Filtern werden in reproduzier­ denabsenkung) sind in erster barer Weise photolithogra­ Linie für den Empfang von TV- phisch auf ein Lithiumniobat- Sat-Signalen geeignet. Das Substrat von ca. 0,5 cm2 Filter B 526 hat eine 3-dB- kammartige Elektrodenstruk­ Bandbreite von 36 MHz und e\Yite/} turen aus Aluminium aufge­ wurde für ECS-Aufbereitungs- bracht. Die Branche hatte seit anlagen entwickelt. Jahren an solchen Filterbau­ Der Plastiktyp Y 6950 ist vor steinen gearbeitet, die ohne allem für „Indoor units" konzi­ Spulen und Kondensatoren piert, die als Zusatz zum Fern­ auskommen. sehgerät den Empfang von Als Substratmaterial war ur­ Satellitenprogrammen ermög­ sprünglich piezoelektrische lichen: Die Metalltypen bieten Keramik in Betracht gezogen erhöhten Schutz gegen klima­ worden, doch führte diese tische Umwelteinflüsse und Entwicklung wegen der elektromagnetische Stö- schlechten Konstanz der Ma­ rungen. Bild 1: Der Satelliten-Empfänger STR 200 mit Fernbedienung terialeigenschaften in eine (Grundig-Pressebild) Sackgasse. Oberflächenwel­ len auf einkristalline Substra­ Videokamera- Zwei EURO-AV-, ein DIN-AV- Converter („Outdoor-Unit") der ten gewannen die Oberhand. Tragetaschen und ein UHF-Antennen-Aus- angeschlossenen Parabolan- OFW-Bausteine mit Quarz und Den Größenverhältnissen der gang machen den Grundig tenne wird vom STR 200 bei Lithiumniobat sind inzwischen Video-Aufnahmegeräte aus STR 200 zu einem universellen Bedarf mit der erforderlichen auch wichtige Komponenten jüngster Produktion angepaßt Empfänger. Betriebsspannung versorgt. für die professionelle Nach­ sind die Kamera-Trageta­ Der Satellit-TV-Receiver ver- richtentechnik. schen, die Rowi zur photokina Nachdem die Deutsche Bun- '86 vorstellte (Bild 1). Zwei Ausführungen - beide aus be­ Preisgünstige Btx-Lösung währtem Kodra-Nylon mit Im Zusammenhang mit der günstige Btx-Lösung in ihrem hochwirksamer Integral­ Gebühreneinführung am 1. Juli Programm hat, die jedem Ver- Schaumpolsterung und Nylon- 1986 für die etwas mehr als gleich standhält. Der Fernseh- Innenfutter - stehen zur Verfü­ 48000 bundesweit gezählten Portable P 40-145 Btx kostet gung. Btx-Anschlüsse - das sind mit eingebautem Decoder Mit einem Innenraum von rund 10000 mehr als zu Jah- nämlich nur etwa 450,-DM 360 mm Breite, 135 mm Tiefe resbeginn ist auch die mehr als ein ansonsten gleich und 200 m Höhe sowie mit Diskussion der Hardware-Ko- ausgestattetes Parallel-Modell entsprechender Inneneintei­ sten wieder in Gang gekom- ohne Decoder (z.B. P 40-245 lung ist diese Tasche für men. Angesichts spektakulä- CTI). Bei dieser Rechnung ist 8-mm-, VHS- und VHS-C-Ka- rer Preissenkungsmeldungen der Preis der zum Lieferum- mera-Recorder geeignet. Sie weist die Grundig AG, Fürth, fang des Btx-Portables gehö- Bild 1: Blick in das Innere eines wird durch einen regenun­ darauf hin, daß sie seit gerau- renden Tastatur PT01 berück- Oberflächenwellen-Filters durchlässigen Klappdeckel mer Zeit bereits eine kosten- sichtigt. (Siemens-Pressebild) mit zwei Schnellverschlüssen

Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 535 eil:

High Grade Klasse. Das Vier­ Schaltkreisen stellt, lassen be­ schicht-Band verfügt über ei- reits in absehbarer Zeit Gren­ ne Aufzeichnungs-Lebens- zen der Möglichkeiten dieses dauer, die im Vergleich zu her­ Materials erkennen. An einer kömmlichen Cassetten um Lösung des Problems wird das Zehnfache verlängert seit langem gearbeitet; wobei wurde. die Experten neben alternati­ Daneben bringt 3M ab sofort ven IC-Technologien vor allem eine neue Generation von Bild 1: HiFi-Plattenspieler mit in­ einen anderen Halbleiterwerk­ Bild 1: Tragetasche für Kamcor- 8-mm-Videocassetten auf den teressanten Konstruktions­ stoff anstelle des Silizium - der (Rowi-Pressebild) Markt. Bei der Scotch P5-60 merkmalen (Dual-Pressebild) nämlich das Gallium-Arsenid und der Scotch P5-90 handelt (GaAs) - als am erfolgverspre­ sowie integriertem Tragegriff es sich um ein mit reinem Me­ aktuellen und großen Archiv­ chendsten ansehen. Chips, abgedeckt. Der Trageriemen tallpulver beschichtetes Band repertoire weiter schöpfen die auf GaAS aufgebaut sind, ist mit einer Neigung von 15° (Bild 2). wollen. übertreffen Silizium-Bauele­ angesetzt und mit einer dick Die beiden neuen Modelle mente hinsichtlich ihrer Aus­ gepolsterten Schulterauflage Dual CS 2215 (Fully Automa­ führungsgeschwindigkeit be­ versehen. tic) und CS 2210 (Semi Auto­ trächtlich. Außerdem arbeiten matic - Autoreturn) bieten in GaAs-ICs in größeren Tempe­ dieser Preisklasse ein Höchst­ raturbereichen (von -200 bis Videocassetten für S Scotcli o maß an Abtastfähigkeit be­ + 200 °C und darüber), sie ver­ VHS-C und 8-mm U MT dingt durch die ULM-Tonarm- brauchen weniger Leistung Mit der neuen Scotch EC-30 PS-90 , konzeption. Das kardanische und sind - was in manchen EXG bietet 3M jetzt eine Com- Tonarmlager ist mit einem 4- Anwendungen durchaus wich­ pact-Videocassette im VHS- Punkt-Spitzenlager gewohnter tig ist - widerstandsfähiger C-Format an. Sie ist zum Ein­ t Dual-Präzision ausgestattet gegen Strahlung. So ist es satz in allen Recordern und O und in allen Bewegungsebe­ nicht weiter verwunderlich, Kamerarecordern mit dem nen ausbalanciert (Bild 1). Zur daß auf der electronica 86 (vom 11. bis 15. November VHS-C-Zeichen geeignet. Da­ Bild 2: Cassette für 8-mm-Vi- bewährten High-Torque Belt mit trägt 3M der Tatsache deo-Camcorder (3M-Pressebild) Drive-Antriebstechnik gehört 1986 in München) zahlreiche Rechnung, daß sich im VHS- ein Gleichstrommotor mit Fre­ neue Bauelemente auf Gal- Format neben Camcordern Je nach Aufzeichnungssystem quenzgenerator und elektroni­ lium-Arsenid-Basis vorgestellt mit Normalcassette auch die sind damit Spielzeiten von 60 scher Drehzahlregelung. wurden. kleineren C-Format-Camcor- bis 180 min möglich, denn im Auch bei diesen beiden front­ Warum aber wird, angesichts der im Markt durchgesetzt ha­ Vergleich zu normalen Halb­ bedienbaren Modellen ist die der vielen Vorteile, Gallium- ben (Bild 1). zoll-Videobändern ist die Auf­ bewährte Chassistechnik Arsenid nicht noch stärker ein­ Die Laufzeit der Cassette be­ zeichnungsdichte bei dem le­ (Subchassis mit vier Shockab- gesetzt? Nun, erstens ist Gal­ trägt 30 min, bei halbierter Ge­ diglich 8 mm breiten Magnet­ sorberfüßen zur Unterdrük- lium (im Gegensatz zu Sili­ schwindigkeit 60 min. Ver­ band fast doppelt so hoch. kung von Störungen durch zium) selten; und Arsen be­ wendet wird das Spitzenma­ Wie bei allen neuen Scotch Vi­ Trittschall und akustische kanntlich sehr giftig. Die Her­ gnetband Scotch EXG, ein deobändern sorgt auch bei Rückkopplung) beibehalten stellung von GaAs-Wafern mit Qualitätsmaßstab in der Extra den Typen P5-60 und P5-90 worden. 3"-Durchmesser ist schwieri­ das neuartige Laser Control- Der Anti-Resonance-Belag auf ger (und fünfzehnmal teurer) System für optimale Be­ dem Plattenteller aus Alumi­ als die von 6"-Si-Wafern. Pro schichtung und ultraglatte nium-Druckguß verhindert die Wafer ist die Ausbeute funk­ Bandoberfläche. Übertragung von Störreso­ tionsfähiger Chips gering, das nanzen auf die Platte. Testen dieser ultraschnellen Dual hat bei diesen Platten­ IC aufwendig und kostspielig. Viel Technik spieler-Modellen alle Anstren­ Derzeit lassen sich in GaAs- im HiFi-Plattenspieler gungen unternommen, um Gate-Arrays erst 3000 bis Seit der Einführung der Com­ das Preis-/Leistungsverhältnis 4000 Transistoren pro Chip in­ pact disc ist der Analogspieler zu optimieren. tegrieren - das reicht für mit keineswegs zur Bedeutungs­ Silizium vergleichbare Anwen­ losigkeit zurückgedrängt wor­ dungen bei weitem nicht aus. den. Spitzentechnik, so hat GaAs-Schaltkreise In Japan soll ein erstes 16-KB- der Dual CS 5000 erst kürzlich schneller und robuster SRAM mit 100000 Transisto­ durch erstklassige Tests be­ Die Anforderungen, die die ren entwickelt worden sein - wiesen, hält immer noch eine moderne Mikroelektronik vor doch bis dessen Vermarktung Bild 1: Cassette für VHS-C- lebendige Nachfrage bei den allem an die Geschwindigkeit ist noch ein mühsamer, langer Camcorder (3M-Pressebild) Kunden aufrecht, die aus dem von integrierten Silizium- Weg.

536 Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 FT-Aktuell

Händen nehmen. Detailliert ser sieht sich bereits heute mit der Autor im Vorwort. - Alle Besprechungen berichtet es über Stationen einem immer breiter werden­ Programme sind in der Pro­ neuer Bücher und Empfangsbedingungen den Spektrum von Kommuni­ grammiersprache BASIC ge­ im Tropenband, aus Arabien, kationssatellitensystemen wie schrieben, die leicht zu erler­ mmmism Afrika und Lateinamerika. INTELSAT, EUTELSAT, DFS- nen ist und sich in der Anwen­ Auswahl und Einsatz lokaler Auch der MW-DXer kommt KOPERNIKUS, TELECOM dung bewährt hat. Netzwerke von Ulf Gollub; dabei nicht zu kurz, findet er usw. konfrontiert. Dieses Werk Das programlisting ist in der Dieter Ahlers. 1985, 115 S., doch ein eigenes Kapitel über verschafft einen Überblick Sinclaireigenen Form von 32 kart. DM 34,-, ISBN 3-7785- den MW-Empfang und seine über das gesamte Themenge­ Schreibstellen dargestellt und 1089-4. Dr. Alfred Hüthig Ver­ Besonderheiten. biet. Die Autoren legten bei kann von Z81-Besitzern direkt lag, 6900 Heidelberg. Wenn auch die Mehrheit der der Bearbeitung auf Verständ­ abgeschrieben werden. In vielen Großbetrieben wer­ KW-DXer mit Amateurfunk nis, Praxisbezug und theoreti­ Der ernsthafte Leser lernt da- den Netzwerke (LANs) instal­ nicht viel im Sinne hat, durch sche Untermauerung großen bei aber auch, funktionierende liert, die in ein paar Jahren ei­ dieses Buch können sie auf Wert und wenden sich mit Programme selbst zu erarbei­ ne vollständige Integration al­ den Geschmack kommen. dem Buch an Studenten ten. tn ler betrieblichen Funktionen Wie komme ich zur QSL-Karte ebenso wie an Fachleute in In­ gewährleisten können. Ein von Afus? Wie verstehe ich die dustrie und Behörden. Kommunikationsnetz wird Da­ Abkürzungen? Auf alle diese Es kann auch dem Radio- und tenbänke für viele Benutzer Fragen gibt das Buch eine Fernsehtechniker empfohlen Computer-Abenteuer von zugänglich machen und damit Antwort. werden, obgleich über die Di­ Thomas Tai. Das Adventure- ihre Produktivität erhöhen. Wer sich eine aufwendige An­ rektempfangssatelliten sehr buch für den C-64. 1985, 135 Die Frage der Aufbauorgani­ lage für den Funkfernschreib­ wenig enthalten ist. Durch die S., kart. 29,- DM, ISBN sation blieb bei diesen Planun­ empfang (RTTY) leisten kann, allgemein gültige Darstellung, 3-7785-1132-7, Dr. Alfred Hü­ gen bisher unangetastet. Da­ findet auch dafür Hinweise, die Erläuterung wichtiger thig Verlag, 6900 Heidelberg. bei werden schon aus groben bis hin zu der Warnung, daß Fachbegriffe und spezieller Dieses Buch soll helfen, ein Informationsflußanalysen aber RTTY-Empfang in Deutsch­ Abkürzungen aus dem Be­ System in die Lösung von Computerabenteuer-Spielen folgende Tendenzen be­ land verboten ist? Aber man reich des Satellitenfunks wird merkbar. darf ja z.B. Volmet und die es auch für Praktiker interes­ (Adventures) zu bringen und diese somit um einiges zu er­ 1. Es herrscht eine große Re- Zeitzeichensender empfan­ sant. leichtern. dunanz. gen. Da ist man nicht so klein­ Zu diesem Zweck werden alle 2. Nur zwischen wenigen Teil­ lich. Wer sich schließlich auf wichtigen Gesichtspunkte, die nehmern werden viele In­ die Jagd nach Diplomen BASIC-SPIELE selbst er­ bei der Lösung von Adven­ formationen ausgetauscht. macht und an Hobbytreffs der dacht auf dem Sinclair ZX 81 tures zu beachten sind, aufge­ 3. Viele Datentransfers sind DXer teilnehmen möchte, fin­ von Rolf Baltus und Lothar zählt und ausführlich erläutert. bei anderer Organisation det aktuelle Informationen. Für Schüssler; 156 Seiten mit 43 Die abgebildeten Entwurfs­ überflüssig. den bescheidenen Preis wird Abbildungen; erschienen als blätter, deren Gebrauch eben­ Aus diesen Überlegungen hier viel und ohne überflüssi­ Topp-Band 392 im frech-ver- falls erklärt wird, erleichtern wurde das System „Autono­ gen Ballast geboten. S. B. lag Stuttgart; ISBN 3-7724- das Überwinden von Schwie­ mer Informationsinseln“ abge­ 5392-9; Preis DM 25,60. rigkeiten, machen die Proble­ leitet, die ein Unternehmen in Satellitensysteme für Kom­ Es ist wohl der Normalfall, daß me überschaubar und geben Subsysteme auflöst. Das sind munikation, Fernsehen und der Besitzer eines Heimcom­ so die optimale Vorausset­ Know how-lnseln, die alle Da­ Rundfunk, Theorie und Tech­ puters in puncto Software, al­ zung für eine vollständige Lö­ ten und Verarbeitungssysteme nologie, von Hans Dodel und so der Programme, auf das sung solcher Spiele. Zur Ver­ nach ihren eigenen Wünschen Michael Baumgart 1986, Angebot der einschlägigen anschaulichung dienen die Lö­ aufbereiten. Auf diese fort­ 213 S., 103 Abb., geb. Hersteller angewiesen ist. sungen von drei populären schrittlichen Netzwerke gehen DM 56,-, ISBN 3-7785-1163-7, Aber es besteht bei vielen An­ Grafikadventures. die Autoren hier ein. Dr. Alfred Hüthig Verlag, wendern doch der Wunsch, Der letzte Teil des Buches be­ 6900 Heidelberg. sich selbst ein Programm zu faßt sich mit der Bedienung Hobby Kurzwelle - Die Spe­ Seit den sechziger Jahren be­ erstellen; sei es, daß die ange­ und Ratschläge für besonders zialgebiete des Weltemp­ gann man, Satelliten auch für botene Software zu teuer ist, komplexe und außergewöhnli­ fangs, von Wolf Siebei, Siebei Nachrichtenübertragungen oder daß man beweisen che Adventures. Verlag, Wachtberg-Pech, 1986 einzusetzen. Das vorliegende möchte, daß man sich auch al­ Alle Programme, die in diesem 3. Auflage, 120 S., zahlreiche Buch stellt vor allem unter Sy­ lein zurechtfinden kann. Hier Buch erwähnt werden, laufen Abbildungen, geb., ISBN stemgesichtspunkten Satelli­ will der Autor helfen, und er auf dem C-64. 3-922221-18-1, DM 19,80. tensysteme für Kommunika­ hilft! „Es werden hier zahlrei­ Trotzdem ist dieses Buch für Wer sein Shack schon mit den tion, Fernsehen und Rundfunk che Programme in ihrem Auf­ alle geeignet, die Spaß an der bekannten KW- und MW-Sta- vor. Benachbarte Themenkrei­ bau, der Arbeitsweise und in Lösung von Abenteuerspielen tionen schmücken kann, sollte se, wie mobiler Satellitenfunk der Programmierung ab­ haben, egal welchen Compu­ sich Wolf Siebeis Buch zu werden mitbehandelt. Der Le- schreibefähig vorgestellt“, so ter sie besitzen.

Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 537 FT-Aktuell

Einführung in die Technolo­ Das Buch wendet sich an AMPS, TACS, NMT oder C- gie der Elektrotechnik/Elek­ Fach- und Hochschüler der Firmen- Netz, Selektivruf und Daten­ tronik von Hans Eigier; Wolf­ Fachrichtungen: Technologie, Druckschriften funk, das Rechnerkonzept in gang Beyer. 2., stark verän­ Automatisierungstechnik, der Sprechfunkmeßtechnik, derte Auflage 1986, 343 S., Elektrotechnik und Elektronik. IlÄÄlllllli Modulationsanalyse, Lei- 184 Abb., 37 Tab., geb. DM stungs- und Anpassungsmeß­ 48,-, ISBN 3-7785-1123-8, Werbemittel-Katalog über ECS-Satelliten- technik, Signalgeneratoren für Dr. Alfred Hüthig Verlag, PL/I, von Georg Smolek; Mar­ empfangssysteme Zwei- und Mehr-Sender-Mes- 6900 Heidelberg. tin Weissenböck. 1985, 150 Die Medienzukunft hat begon­ sungen und automatische Wenn auch zahlreiche Ferti­ S., kart., DM 42 ISBN nen - über den Fernmelde-Sa­ Meßplätze für Labor- und Ab­ gungsverfahren des Maschi­ 3-7785-1102-5, Dr. Alfred Hü­ telliten sind bereits heute viele nahmemessungen. In einer nenbaus in der Elektronik eine thig Verlag, 6900 Heidelberg. zusätzliche und interessante speziellen Rubrik berichten Rolle spielen, so gibt es hier PL ist die Abkürzung von Programme zu empfangen. Anwender über ihre Erfahrun­ doch einige Besonderheiten, (engl.) Programming Lan- Hirschmann bietet dem Fach­ gen mit Meßgeräten für die die es zu berücksichtigen gilt. guage = Programmiersprache, handel und den Fach-Installa­ Funkgeräte-Meßtechnik. Fragen der Werkstoffbeschaf­ hier also Programmiersprache teuren mit einem speziellen fenheit werden unter anderen I. Sie ist in manchen EDV-Be- Werbemittel-Service die Mög­ Gesichtspunkten betrachtet. reichen eine der wichtigsten. lichkeit, diesen Markt aktiv zu AC/DC-und Hinzu kommen spezielle Ver­ Im vorliegenden Buch werden bearbeiten und sich als „Profi DC/DC-Wandler/ fahren in der Halbleiterferti­ die Grundgedanken des Pro- für Satelliten-Fernsehen“ zu Ein 20seitiger Katalog zeigt gung und bei der Herstellung grammierens mit dieser Spra­ profilieren. das Programm an AC/DC- und integrierter Schaltkreise. che behandelt. Besonderes DC/DC-Wandlern der noch Dieses Lehrbuch behandelt Augenmerk wurde dem Prin­ jungen Firma tebis, München. die verschiedenen Fertigungs­ zip der strukturierten Pro­ Sonderschrift AC/DC-Wandler werden als verfahren der Elektrotechnik/ grammierung geschenkt, das „Funkgeräte- Ein- oder Dreifach-Geräte an- Elektronik. Sie sind im Teil zu in allen angeführten Beispielen Meßtechnik“ geboten. Die Leistungsstufen Gruppen: strikt eingehalten wird. Die unter dem Titel „Funkgerä­ reichen von 15 W bis 150 W 1. Verfahren auf physikali­ Der Programmaufbau wird an­ te-Meßtechnik“ erschienene und die Ausgangsspannungen scher Grundlage; hand von verständlichen Bei­ Firmenzeitschrift „Neues von von 2 V bis 24 V. Geliefert 2. Verfahren auf chemischer spielen erläutert und die damit Rohde & Schwarz" behandelt werden drei verschiedene elektronischer und elektro­ verbundenen EDV-Probleme alles über die Sprechfunkge- kompakte Bauformen: Prints, physikalischer Grundlage; erklärt. Am Beginn jedes Kapi­ räte-Meßtechnik Wissenswer­ offene Ausführungen (Open 3. Technologische Verfahren tels befindet sich ein kurzer te: Aufbau und Wirkungsweise Frame) und Netzteile in Ge­ auf physikalisch-mechani­ Überblick zum Inhalt. Unwe- der Sprechfunkgeräte-Meß- häusen. scher Grundlage; sentliche Ergänzungen sind in plätze, Genehmigungsbestim­ Der kostenlose Katalog zeigt zusammengefaßt dargestellt. kleiner Schrift angefügt. Zu mungen und einschlägige Vor­ Schaltungsvorschläge, Maße Der Teil II geht auf den Ferti­ den Aufgaben am Ende jedes schriften, Cellular Radio, Mes­ und Belegungspläne und gungsprozeß, seine Gestal- Kapitels finden sich im An- sungen an Funkgeräten für nennt auch Preise. tung und Organisation ein. hang Lösungsvorschläge. zellulare Funknetze wie

Veriagskonten: Vertrieb und Anzeigen Postgiroämter und Bankinstitute eine vier­ Postgiro Karlsruhe 48545-753 Dr. Alfred Hüthig Verlag GmbH teljährliche Abbuchung möglich ist. FuiMk Deutsche Bank Heidelberg Im Weiher 10, Postfach 102869 Bestellung: TECHNlk 0265041, BLZ 67270003 6900 Heidelberg Beim Verlag oder beim Buchhandel. Das Telefon (06221) 489-0 Abonnement läuft auf Widerruf, sofern die Redaktion Telex 4-61727 hueh d Lieferung nicht ausdrücklich für einen be­ Fachzeitschrift Lindensteige 61 Telefax (06221) 489-279 stimmten Zeitraum bestellt war. für Funk-Elektroniker und D-7992 Tettnang (Bodensee) 1 Der Abonnent kann seine Bestellung inner­ Radio-Femseh-Techniker Vertriebsleitung: Telefon: (07542) 8879 Ruth Biller halb von 7 Tagen schriftlich durch Mittei­ Gegründet von Curt Rint Chefredakteur lung an den Dr. Alfred Hüthig Verlag GmbH, Offizielles Mitteilungsblatt Dipl.-Ing. Lothar Starke Anzeigenleitung: Im Weiher 10,6900 Heidelberg, widerrufen. der Bundesfachgruppe Karl M. Dietzow Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Ressort-Redakteur Absendung des Widerrufs (Datum des Radio- und Femsehtechnik Curt Rint Gültige Anzeigenpreisliste Poststempels). Ständige freie Mitarbeiter Nr. 15 vom 1.10. 1985 Das Abonnement verlängert sich zu den je­ H.-J. Haase weils gültigen Bestimmungen um ein Jahr, Verlag und Herausgeber Gerd Tollmien Erscheinungsweise: monatlich wenn es nicht zwei Monate vor Jahresende Dr. Alfred Hüthig Verlag GmbH Alfred Schmidt Bezugspreis: schriftlich gekündigt wird. Im Weiher 10. Postfach 102869 Roland Dreyer Jahresabonnement: Inland DM 98,- ein­ Bei Nichterscheinen aus technischen Grün­ 6900 Heidelberg Wissenschaftlicher Berater schließlich MWSt, zuzüglich DM 21,60 Ver­ den oder höherer Gewalt besteht kein An­ Telefon (06221) 489-0 Prof. Dr.-Ing. Claus Reuber, Berlin sandspesen; Ausland: DM 98,- zuzüglich spruch auf Ersatz vorausbezahlter Bezugs­ DM 38,40 Versandspesen. Telex 4-61 727 hueh d Produktion: Gunter Sokollek gebühren. Btx: * 51851 # Einzelheft: DM 9,-einschließlich MWSt, zu­ Für unverlangt eingesandte Manuskripte züglich Versandspesen. Satz und Druck Verleger Dipl.-Kfm. Holger Hüthig wird keine Gewähr übernommen. Nach­ Die Abonnementgelder werden jährlich im Mitterweger Werksatz GmbH Carl-Benz-Str. 20 Geschäftsführer druck ist nur mit Genehmigung der Redak­ voraus berechnet, wobei bei Teilnahme am Heinz Melcher (Zeitschriften) tion gestattet. Lastschriftabbuchungsverfahren über die 6830 Schwetzingen

538 Funk-Technik 41 (1986), Heft 12 MUTER BMR 44

Wer rechnet, braucht Ihn Jeden Tag ... zum Geldverdienen

Jahibuch für Elektro­ maschinen­ BMR 44, Halbautomat mit CRCU-Steuereinheit. Regeneriert alle Bildröhren und beseitigt Schlüsse bau + G1-K. Verbrauchte Bildröhren strahlen wieder. Re­ generiert und mißt aber auch Kamera-, Radar­ Elektronik schirm-, Oszillographen- u. Projektor-Röhren. Neue Technik. Ihr Gewinn. Sofort ausprobieren. Rundfunk- und Mit Zubehör u.MwSt...... nur DM769.50 Femseh- Katalog kostenlos Empfangstechnik Mittag Ulrich MOtar, Knkedillweg 38 4353 Oer-Erkenschwick. Telefon (02368) 2053

1000 Begriffe für den Praktiker Rundfunk- und Handbuch der Fernsehempfangstechnik Jahrbuch für das Elektrohandwerk 87 Elektro-Installation Etwa 450 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Tabellen. Diagramme und von Klaus-Peter Scholz und Schaltungsbeispiele. Taschenbuchformat, flexibler Kunststoffeinband. Edmund Stelnke DM 16,80 (Fortsetzungspreis DM 12.80; siehe unten), zuzüglich 1985,242 S„ zahlr. Abb., geb., Versandkosten DM 24.80 Das seit vielen Jahren bekannte und bewährte Taschenbuch für die tägli­ ISBN 3-7785-0840-7 che Berufspraxis soll auch in der Ausgabe 1987 dem Elektrofachmann in Handwerk. Industrie und Gewerbe wieder ein treuer Begleiter sein. Selbstverständlich wurde in der Neubearbeitung der letzte Stand der Technik und Bestimmungen berücksichtigt. Somit kann das Fachwissen entsprechend aufgefrischt werden. Jedem Kapitel sind Angaben über Ep Hüthig Fachliteratur vorangestellt Das Kalendarium bietet genügend Raum für Notizen h III! Dr. Alfred Hüthig Verlag Jahrbuch für Elektromaschinenbau + Elektronik 87 Im Weiher 10 Etwa 400 Seiten Mit vielen Schaltbildern. Wickeltabellen, Diagrammen. Taschenbuchformat, flexibler Kunststoffeinband. DM 16,80 (Fortset­ 6900 Heidelberg 1 zungspreis DM 12,80; siehe unten), zuzüglich Versandkosten. Das „Jahrbuch für Elektromaschinenbau * Elektronik" enthält alle wich­ tigen Unterlagen für Elektromaschinenbau und Elektronik, die man in Werkstatt und Betrieb laufend zur Hand haben muß. Die neue Ausgabe Handbuch der Elektro­ 1986 erfüllt wieder alle Ansprüche an einen modernen, praxisbezogenen installation Fachkalender. Unterflur-, Wand-, Brüstungs­ Fortsetzungspreis systeme Für unsere Jahrbücher bieten wir einen Vorzugspreis an. wenn Sie zur Fortsetzung bestellen. (Dann wird die Bestellung also für 1988 ff. vorge­ von Kart-Heinz Hoffmann und merkt.) Wir gewähren dann einen Preisnachlaß auf den jeweils gültigen F@rasl5i normalen Verkaufspreis. Im Falle der Ausgabe 87 also statt DM 16,80 / Günther Knier Fortsetzungspreis DM 12,80. Der Fortsetzungsauftrag kann jährlich bis Tabellen! 2., stark überarb. Aufl. 1985, 361 S., spätestens 30. 6. für das folgende Jahr gekündigt werden. 253 Abb., zahlr. Tab., geb.. Eine Bestellung zum Fortsetzungspreis kann schriftlich durch Mitteilung Fachkunde DM 78,— an den Hüthig & Pflaum Verlag, Postfach 10 28 69,6900 Heidelberg 1, in­ ISBN 3-7785-0870-9 nerhalb von 10 Tagen widerrufen werden. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs (Datum des Poststempels). Ep Hüthig

Hüthig £Pflaum Verlag Dr. Alfred Hüthig Verlag >4 Im Weiher 10 6900 Heidelberg 1 Bestellschein □ Jahrbuch für das Elektrohandwerk 1987, DM 16,80 □ Jahrbuch für das Elektrohandwerk 1987, Fortsetzungspreis DM 12,80 □ Jahrbuch für Elektromaschinenbau + Elektronik 1987, DM 16,80 KOSTENLOS □ Jahrbuch für das Elektromaschinenbau + Elektronik 1987, DM 12,80 Formeln, Tabellen, erhalten Sie unseren 200 Seiten starken Katalog Vor- und Zuname Fachkunde - Elektrotechnik /Elektronik mit über 10000 Artikeln

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Hüthia FACHBUCHTIP:

Optische Nachrichtentechnik

von Hans-Georg Unger

Band I: Optische Wellenleiter

1984, XVIII, 360 S.. kart., DM 64, ISBN 3-7785-0810-5

Band II: Komponenten, Systeme und Meßtechnik

1984, XVI, 717 S., kart., DM 72, ISBN 3-7785-0961-6 Reihe Eltex Elektrotechnische Studientexte

Zur optischen Nachrichtenüber­ tragung dienen Laser und LED als Sender, Glasfasern als Leitungen und Photodioden als Empfänger Das Buch bringt die physikali­ schen Grundlagen dieser Kompo­ nenten, ihre Bau- und Wirkungs­ weise sowie ihre Anwendung in optischen Nachrichtensystemen, Optische ebenso wie die Meßtechnik dafür. Nachrichten-Systeme Darüber hinaus wird aber auch die Übertragung optischer Strahlen Telefonieren über Glas Eigenschaften und Projektierung im freien Raum und in der Atmo­ sphäre dargestellt, und es werden von Dieter Stoll von Peter Faßhauer die planaren optischen Wellenlei­ Grundlagen der 1986, 80 S.. kart., DM 19,80 1983, 206 S.. kart., DM 54, ter sowie optische Schaltungen Impulstechnik ISBN 3-7785-1092-4 ISBN 3-7785-0873-3 und die integrierte Optik behan­ delt. Die Vorteile der neuen Glasfaser­ von Hermann Schunk und Die optische Nachrichtentechnik Damit führt das Buch nicht nur technik gegenüber dem bisheri­ Werner Engel ist in das Stadium der Anwendung gründlich und umfassend in die gen Übertragungsmedium Kupfer 2. Auflage 1983, 206 S.. 185 Abb., getreten. Nach mehr als zehnjäh­ gegenwärtige optische Nachricht­ kart.. DM 52,— bei der Fernübertragung von riger Entwicklung sind die einzel­ entechnik und ihre neue Entwick­ ISBN 3-7785-0921-7 Nachrichten werden am Beispiel nen Komponenten soweit ausge­ lungen ein, sondern vermittelt der Telefonie aufgezeigt. reift, daß komplexe optische auch die Grundlagen für zukünfti­ Die Impulstechnik hat besonders in In leicht faßlicher Form erfährt der Nachrichtensysteme zur Übertra­ ge Entwicklungen dieses Gebie- den letzten zehn Jahren sehr an Leser durch Text und Bilder, wie gung von Ton-, Bild- und Datensi­ tes. Bedeutung gewonnen, so daß ein Fernsprecher im Prinzip funk­ gnalen aufgebaut werden. Damit Das Buch wendet sich an Studie­ grundlegende Kenntnisse der Zu­ tioniert, wie sich Strom und Licht steht die Nachrichtentechnik vor rende und Fachleute der Nach­ gegenseitig ineinander umwan­ i sammenhänge bei Impulsvorgän­ einem neuen einschneidenden richten- und Hochfrequenztechnik deln lassen und wieso bestimmte gen und entsprechendes Wissen Abschnitt, der auch zu einem oder der Physik und Elektronik, über den Entwurf und die Dimen­ Glasfasern das Licht um die Ecke Wandel in der Denkweise planen­ die sich in die optische Nachricht­ sionierung von Impulsschaltungen leiten können. Die verschiedenen der Techniker und Ingenieure entechnik einarbeiten wollen. Vor­ Fasertypen werden erklärt und in für jeden Elektrotechniker/Elek­ zwingt. ausgesetzt werden die allgemei­ ihren Übertragungseigenschaften troniker von größter Bedeutung Wie in der klassischen Nachrich­ nen Grundlagen der Physik, Elek­ geworden sind. verglichen. Es wird erläutert, tentechnik steht auch bei einem tronik und Hochfrequenztechnik. wieso Glasfasern sich besonders Es werden u. a. die Darstellung von optischen System die Beeinflus­ Die sorgfältige didaktische Aufbe­ periodischen und einmaligen Vor­ für digitale Signale eignen und wie sung der übertragenen Signale reitung sowie zahlreiche Übungs­ man viele Gespräche gleichzeitig gängen im Zeit- und Frequenzbe­ durch die verschiedenen Kompo­ aufgaben mit Lösungen zu allen über dieselbe Verbindung führen reich sowie die Verformung von nenten und der damit verbunde­ Teilgebieten fördern das Ver­ Impulsen durch passive Elemente kann. nen Grenzen im Vordergrund der ständnis beim Gebrauch als Lehr­ Es wird am Rande auch auf andere behandelt. Außerdem wird ein kur­ Überlegungen. Aus diesem Aspekt buch auch zum Selbststudium. Fernmeldedienste eingegangen, zer theoretischer Abriß über die heraus wurde im vorliegenden die zum Komplex der modernen Pulscodemodulation, die eine sehr Buch der Schwerpunkt auf eine Kommunikationstechnik gehören. große Bedeutung in der Nachrich­ nachrichtentechnische Darstei­ Auch politische Aspekte, insbe­ tentechnik gewonnen hat, gege­ lung der optischen Signalübertra- sondere das „Verkabelungspro­ ben. gung gelegt. blem" werden angeschnitten. Die Schaltungstechnik beinhaltet Ziel des Buches ist es, Grundlagen Beispiele für die Erzeugung und und Methodik zu vermitteln, die Verarbeitung verschiedener For­ zur Projektierung schmalbandiger men von Impulsen und Impulssi- und breitbandiger optischer Nach­ ghalen. Grundschaltungen der Im­ richtensysteme erforderlich sind. pulstechnik werden ausführlich be­ An konkreten, zahlenmäßig durch­ schrieben und die wesentlichen gerechneten Beispielen wird die Gesichtspunkte für den Entwurf Anwendung für analoge und digi­ und die Dimensionierung darge­ tale Signalübertragung aufgezeigt. legt. Darüber hinaus werden allge­ meine Beziehungen zur Berech­ nung von Impulszeiten beschrie­ ben, die eine rasche und problem­ lose Bestimmung z. B. der Impuls­ dauer von Rechteckimpulsen bei Schaltungen mit Transistoren, OP oder Digitalbausteinen gestatten. Im Anhang sind einige Funktions­ verläufe und Korrespondenztabel­ len zur Laplace-Transformation udn eine Aufgabensammlung mit den entsprechenden Lösungen zu­ sammengestellt.