Neues Jahrbuch Für Mineralogie, Geologie and Paläontologie
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Diverse Berichte : Referate. A. Mineralogie. F. J. P. van Oalker: Universalprojectionsapparat zur objectiven Darstellung der mikroskopischen Bilder von Gesteinsdünnschliffen ohne und mit Polarisation, der Erscheinungen dicker und dünner Krystall- platten im parallelen und couvergenten polarisirten Licht, von Spannungs- erscheinungen , des Unterschiedes gerader und schiefer Auslöschung, der Erscheinungen des Pleochroismus und mikroskopischer Eeactionen. (Zeitschr. f. Kryst. 1886. 12. 55—58.) Verf. gieht an, wie man sich durch Combination von Apparaten, die wohl in jedem mineralogischen Institute vorhanden sein dürften, resp. durch leichte Abänderungen an den Apparaten einen Universalprojectionsapparat zusammenstellen kann, der die in dem Titel genannten Erscheinungen ob- jectiv darzustellen gestattet. B. Hecht. A. Schrauf: Die thermischen Constanten des Schwe- if eis. (Zeitschr. f. Kryst. 1887. 12. 321—376.) Aus dem reichen Beobachtungsmaterial und den daran geknüpften Berechnungen seien nur folgende Daten hervorgehoben. Durch Beobachtungen der Winkeländerungen eines Schwefelkrystalles von Truskawice in Galizien und eines künstlichen, aus Schwefelkohlenstoff- lösung erhaltenen Krystalles ergaben sich für die Mitteltemperatur von 21,25^ folgende Ausdehnungscoefficienten = 0,000071384 = 0,000086089 = 0,000021441 0,000059621" Ij. war durch directe mikroskopische Messung bestimmt worden. Aus Beobachtungen, deren Mitteltemperatur bei 17,96^ lag, folgte: N. Jahrbuch f. Mineralogie etc. 1888. Bd. I. 1 : 162 — = 0,00006698165 0,00007803127 I„ 0,00001982486 Ij^^ = 0,00005494593 Combiiiirt man diese Werthe mit den vorhin angeführten, so er- giebt sich ji7^96 ^ _^ 0,019964986 (t" — 17^,96)] ji7^96 ^ j--^ j_ 0^031173230 (t^ — 17^,96)] ^17^96 ^ _,_ o^Q24763332 (t« _ 170,96)] Diese Gleichungen gelten indessen nur für das Intervall t = 10 *^ bis t = 32". Das Verhältniss der Axeneinheiten für 12 ^ ist: a : b : c = 0,42703526 : 0,52464020 : 1. Die mit diesen Welchen und den daraus für die verschiedenen Be- obachtungstemperaturen abgeleiteten Werthen berechneten Winkel stimmen mit den gemessenen sehr gut überein. Das Abweichen der Winkel der künstlichen Krystalle von denen der natürlichen ist durch die Art des AufAvachsens zu erklären. Während bei letzteren die c-Axe meist vertical steht, liegt bei ersteren meist eine Py- ramidenfläche p horizontal. Zum Schluss wird noch im Zusammenhange alles zusammengestellt, was über die Beziehungen zwischen den optischen, thermi- schen und krystallographischen Constanten durch frühere Arbeiten des Verf., über Avelche [dies. Jahrb. 1887. II. -3, 341 -] referirt wurde, bekannt sreworden ist. B. Hecht. W. Ramsay: Methode zur Bestimmung der Brechungs- exponenten in Prismen mit grossen brechenden Winkeln. (Zeitschr. f. Kryst. 1886. 12. 209—221.) Um natürliche Prismen, welche wegen der Grösse ihres Winkels die Bestimmung der Brechungsexponenten durch Messung der Ablenkung des Lichtes in Luft nicht gestatten, doch zu einer solchen Bestimmung benutzen zu können, hatte W. C. Brögger vorgeschlagen, dieselben in einem plan- parallelen, mit einer stark lichtbrechenden Flüssigkeit gefüllten Troge zur Messung der Ablenkung zu benutzen. Die Wände dieses Troges müssen dann senkrecht zur Richtung des einfallenden Lichtes stehen. Verf. schlägt nun vor, dem Troge die Form eines H o h 1 p r i s m a s zu geben. Er misst dann die Minirhalablenkung , welche durch die in dem Prisma enthaltene Flüssigkeit hervorgebracht wird, und die Minimalablenkung des Lichtes von dieser Richtung durch das in die Flüssigkeit getauchte Krystallprisma. Diese beiden Messungen gestatten die Brechungsexponenten der Flüssigkeit und des Prismas in gewissen Richtungen zu bestimmen. Diese Methode — 163 — macht bei prismatisch ausgebildeten Kiystallen das Schleifen von Prismen überflüssig- und ist auch bei Substanzen anwendbar, die nur schlecht Politur annehmen oder matte natüiiiche Flächen besitzen. Nach denselben sind folgende Messungen ausgeführt: 1. Topas vom Ural. Brechender Winkel des Krystallprismas A = 92° 42'. Der grösste mögliche Winkel des Prismas für Messung in Luft = 16" 15' 14". Der Winkel des Hohlprismas B = 59» 57' 30". Die Flüssigkeit F = Mohnöl (mit dem Index 1.475). Für Na-Licht: « = 1,60973 1,61953. 2. Angle Sit vom Monte Poni. A = 76^' 17'. B = 59" 57' 30", F = Mohnöl. Für Xa-Licht: a 1,87731 ,5 = 1,88254. 103" 43', 50» 13', THOULET'sche Lösung. .. A = B = F . Für Na-Licht: a = 1,87747 - =- 1,89399. 3. Zinkblende aus Spanien. A = 60^ 0' 30", B = 50» 13', ¥ = Kaliumquecksilberjodidlösung. Für Li-Licht: n 2,34165 A' 50° 30' 10" Jsa-Licht: n 2,36923 A' = 49« 55' 48" 49^4' 18". ,. Th-Licht: n 2,40069 A' 4. Harstigit von Pajsberg. A = 89^' 17', B = 59^ 57' 30", F = Mohnöl. Für Xa-Licht : = 1.6782 r = 1,68308. B. Hecht. A. Schrauf: Über die Azimutdifferenz doppeltgebrocher n e r Strahlen. Beobachtungen am C a 1 c i t. (Zeitschr. f. Kryst. 1886. 11. 5—22.1 ' Verf. hat mit Benutzung zweier genau orientirter Kalkspath- prismen die Polarisationsverhältnisse der beiden zu einem einfallenden Strahl gehörigen gebrochenen Strahlen experimentell bestimmt. Die Berech- nung der Vibrationsrichtungen findet nach Formeln statt, die sich aus fol- gendem Satze ergeben: Bezeichnet man die auf der Fortpllanzungsrichtung Sienkrechte Ebene, in welcher die Lichtschwingungen erfolgen, mit Trans-^ versalebene, so erfolgen die Vibrationen für den ausserordentlichen Strahl parallel, für den ordentlichen Strahl senkrecht zu jeuer Linie in der Trans- versalebene, welche der Projection der Hauptaxe auf die jeweilige Trans- versalebene entspricht. Die so ermittelten Schwingungsrichtuugeu stimmen mit den von F. E. Neumann (Pogg. Ann. 42 . 1) benutzten uniradialen .Schwingungsrichtungen überein. Da ferner die Beobachtungen mit den berechneten Werthen innerhalb der Fehlergrenzen übereinstimmen . so ist die Eichtigkeit jenes Satzes bewiesen. Der Unterschied der Azimutdiiferenz von 90° (welcher in ein- zelnen Fällen bis 2" beträgt) entspricht in erster Annäherung dem Unter- schiede der inneren Brechungswinkel für ordinäre und extraordinäre Strahlen. Anhangsweise werden die Bestimmungen der Hauptbr echungs- 1* — — 164 ^ indices des Kalkspathes für verschiedene Fraunhofer" sehe Li- nien mitgetheilt, welche sich durch folgende Formeln darstellen lassen: /"^ w = 0,00024954 )} + 1,637698 + 0,00720696 /."^ — 0,0000054196 + 0,00000005802 /-® f = 1,476851 + 0.0272305 )r- In einem zweiten Anhange wird die Differenz der Ablesungen für die Deviationen hei effectivem und theoretischem Mini- mum besprochen. Für Substanzen mit starker Doppelbrechung z. B. Kalk- spath kann dieselbe eine Minute betragen. In dem durchgefühi'ten Bei- spiel beträgt der Fehler des Brechungsexponenten, wenn man theoretisches und effectives Minimum verwechselt, eine Einheit in der dritten Decimale. [Berechnet man den Brechungsexponenten aus dem effectiven Minimum der A -4- D A Ablenkung nach der gebräuchlichen Formel: n = sin ^— : sin-^, so beträgt die Differenz der Brechungsexponenten nur 4 Einheiten in der vierten Dezimale. D. Kef.] B. Hecht. E. Ketteier: Ein bemerkenswerther Grenzfall derKry- Stallreflexion; eine Untersuchung mittelst des vervoll- ständigten Kohlrausch' sehen Totalreflektometers. (Wiedem. Ann. 1886, 28, 230-244.) — Nachtrag zur Totalreflexion von Krj'stallen. (Wie- , dem. Ann. 1886, 28, 520—524.) In der zweiten Arbeit werden für beliebig orientirte spiegelnde Flä- chen eines einaxigen Krystalles für die ausserordentlichen Strahlen der Grenzwinkel der Totalreflexion e' , das zugehörige Polarisationsazimut des reflektirten Strahles und die Neigung S der schiefen Grenze gegen die Normale der Beflexionsebene abgeleitet. Bezeichnet man die Hauptbrechungsindices des Krystalles mit Uj und n,, den Brechungsindex des umgebenden Mediums mit N, die Neigung der ,w optischen Axe OA gegen die Normale OZ der Grenzebene mit , den Winkel der Einfallsebene gegen die Ebene AOZ mit y\ den Winkel der gebrochenen AVellennormale gegen Z mit r und gegen A mit / , den Winkel zwischen der gebrochenen Wellenormale und dem gebrochenen Strahl mit 6 und das Polarisationsazimut des gebrochenen Strahles mit (9^. so ergeben sich folgende Gleichungen : w.^ — (n^^—n^') cos- ,w = Ug'^. (I) 1/sin^ e' = (N^n^^) sin^ -f (N^/n^'^) cos^ cotg r = (ng^—Uj^) sin ^ cos ,a cos y' : n^'^ cos y = \s.^ cos r : (n./—n^^) cos ^ tg 6 — (n^^— Uj 2) sin ;^ cos / : (aV^ sin- y-\-\i^^ cos'^ y) cos = cotg r cotg d sin (r— e') sin 0^ (II) tg ©j, _ — Ctj, ^.^ ^ _ ^ ^ — ^ ^.^2 ^ — 165 — (ni) tg- S = sin /' cos cos e'. j^,-^ ff, ( x' (^-l)sm^/ + (j^-l) cos-^/ Die Formeln I [und III d. Ref.] stimmen mit den von Liebisch (dies. Jahrb. 1885, II, 206 und 1886, II, 56) abgeleiteten überein. Die Formel II ist auch schon in dem ersten Aufsatz allgemein aus den üblichen Grenz- gleichungen und den Grenzgleichungen der Strahlattribute abgeleitet; im Übrigen ist in demselben nur der spezielle Fall behandelt, in welchem die Grenzebene mit einem optischen Hauptschnitt (auch bei zweiaxigen Kry- stallen) zusammenfällt. Für diesen Fall ist in obigen Formeln nur = 90*^, T = 90° zu setzen. Es ergiebt sich dann = ®d ~ ^^'^ ^^^^ (1 a) I sin- e' = (N7n'2) sin- / + (N-'n,-) cos^ x- (II a) tg G = tg & = — cos e' : tg cf = cotg E. ^ ( sin cos sin e' e' tg (III a) tg S = W — 2) / / tg = E. Aus Gleichung (IIa) ist zu ersehen, dass es ein von Null verschie- denes uniradiales Azimut des einfallenden und reflektirten polarisirten Lichtes giebt, für welches die zugehörige gebrochene Schwingung in der Einfallsebene polarisirt ist. B. Hecht. Henri Becquerel : Sur T a b s r p