Regionalpolitische Positionen 2019-2024 Der IHK Chemnitz
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Regionalpolitische Positionen 2019-2024 der IHK Chemnitz GemeinsamWirtschaftStärken m Regionalpolitische Positionen 2019-2024 der IHK Chemnitz 1 Impressum Herausgeber Industrie- und Handelskammer Chemnitz Straße der Nationen 25 D-09111 Chemnitz Telefon: +49 371 6900-0 Fax: +49 371 6900-191565 [email protected] www.chemnitz.ihk24.de Autor Martin Witschaß Druck Limbacher Druck GmbH Fotonachweis Titel: Fotolia S.6: www.digitale.offensive.sachsen.de S.10: Statistisches Landesamt, S.13: Statistisches Landesamt 2018 Redaktionsschluss: März 2019 Zur besseren Lesbarkeit wird in der gesamten Broschüre das generische Maskulinum verwendet. Sofern nicht ausdrücklich auf ein Geschlecht Bezug genommen wird, beziehen sich alle Angaben stets auf alle Geschlechter. 2 Inhalt Regionale Infrastruktur verbessern ............................................................................................ 6 Breitbandausbau beschleunigen, Funklöcher stopfen ..................................................... 7 ÖPNV bedarfsgerecht weiterentwickeln ............................................................................. 8 Luftverkehrsanbindung erhalten und verbessern ............................................................. 8 Radwegenetz ausbauen ........................................................................................................... 8 Bildungsinfrastruktur zukunftsfähig gestalten ................................................................. 8 Stadt- und Standortmarketing ................................................................................................. 10 Gemeinsames Standortmarketing für die Region Chemnitz entwickeln ................ 11 Konsequent regionale Wirtschaftsförderung stärken................................................... 11 Attraktive Innenstädte schaffen und erhalten ............................................................... 11 Zukunftsfähige Gewerbeflächen bereitstellen ............................................................... 12 Rohstoffsicherung für die Zukunft .................................................................................... 12 Wirtschaftsfreundliche Verwaltung ........................................................................................ 13 Verwaltungsvorgänge digitalisieren .................................................................................. 14 Dienstleistungsgedanken verankern, Ermessensspielräume nutzen......................... 14 Interkommunale Kooperationen stärken.......................................................................... 14 Wettbewerbsfähige Gewerbesteuern umsetzen ............................................................ 15 Grundsteuer und Gebühren wettbewerbsfähig gestalten ........................................... 15 Tourismusabgaben mit den Betroffenen entwickeln .................................................... 15 Begrenzung kommunaler Wirtschaftstätigkeit .............................................................. 15 Stadt Chemnitz ............................................................................................................................. 16 Erzgebirgskreis .............................................................................................................................. 19 Kreis Mittelsachsen ..................................................................................................................... 22 Vogtlandkreis ................................................................................................................................. 25 Kreis Zwickau ................................................................................................................................ 28 Ihre Ansprechpartner vor Ort .................................................................................................... 31 3 Vorwort Die Stadt Chemnitz, der Vogtlandkreis, der Erzgebirgskreis sowie die Kreise Zwickau und Mittelsachsen entwickeln sich weiterhin positiv. Die Wirtschaftskraft der Region Chemnitz ist heute doppelt so hoch wie 1991. Nach einem gewaltigen teils schmerzhaften Transformationsprozess präsentiert sie sich in den letzten Jahren wieder als ein bedeutender Wirtschaftsstandort in Deutschland. Angesichts zunehmender Herausforderungen müssen jetzt Politik, Wirtschaft und Gesellschaft neue Impulse für die regionale Entwicklung setzten. Denn gerade hier sind die negativen Auswirkungen des demographischen Wandels, Fachkräfte- engpässe und Defizite in der öffentlichen Daseinsvorsorge stark spürbar. Besonders der notwendige Bürokratieabbau in Behörden und Verwaltungen ist ein zentraler Ansatzpunkt, um die kleinteilige regionale Wirtschaft zu stärken. Eine gelebte Wirtschaftsfreundlichkeit und attraktive Rahmenbedingungen verstärken die Bindung zur Region und ermöglichen Gründungen, Erweiterungen und Neuansiedelungen von Unternehmen. Attraktive Lebensräume tragen zudem wesentlich zur Fachkräftesicherung bei. Die Qualität einer Region oder Kommune als Wirtschafts- und Lebensraum beeinflusst damit maßgeblich deren langfristigen Wohlstand. Defizite bei der Standortattraktivität können durch interkommunale Kooperationen ausgeglichen werden. Anlässlich der sächsischen Kommunalwahlen möchten wir mit den nachfolgenden Forderungen und Erwartungen für einen wirtschaftsfreundlichen Standort zur positiven Entwicklung der Wirtschaftsregion Chemnitz beitragen. Die kommunalen Entscheidungsträger sollen so die Möglichkeit bekommen, den anstehenden Herausforderungen aktiv zu begegnen und die Region mit ihren unterschiedlichen Facetten nachhaltig zu stärken. Dr. h. c. Dieter Pfortner Gunnar Bertram Präsident IHK Chemnitz Präsident Regionalkammer Chemnitz Gert Bauer Thomas Kolbe Präsident Regionalkammer Erzgebirge Präsident Regionalkammer Mittelsachsen Hagen Sczepanski Ronald Gerschewski Präsident Regionalkammer Plauen Vizepräsident Regionalkammer Zwickau 5 Regionale Infrastruktur verbessern Wie es ist: In der Region Chemnitz existieren zum Teil erhebliche infrastrukturelle Defizite. So weisen insbesondere im ländlichen Raum die Breitbandversorgung, das Mobilfunknetz, die Straßenanbindung, der öffentliche Personennah- und Fernverkehr sowie die ärztliche Versorgung viele Lücken auf. Diese Defizite in der öffentlichen Daseinsvorsorge stellen für die Wirtschaft und die Bevölkerung und damit potentiellen Fachkräften in den betreffenden Gebieten einen gravierenden Wettbewerbs- und Standortnachteil dar. Die Versorgung des ländlichen Raums mit Glasfaserbreitband ist trotz der Vielzahl laufender Projekte und Maßnahmen noch unzureichend. Das behindert neue Geschäftsmodelle und führt zur Abwanderung der Bevölkerung in die Schwarmstädte. Breitbandverfügbarkeit ≥ 50 Mbit/s der Haushalte je Landkreis (Stand Mitte 2018) 47 % 80 % 68 % % 60 % 58 % Quelle: www.digitale.offensive.sachsen.de, eigene Darstellung 6 Breitbandausbau beschleunigen, Funklöcher stopfen Das Breitbandnetz ist umfassend durch Glasfaserverbindungen auszubauen. Ziel muss eine flächendeckende Breitbandversorgung für Gewerbestandorte mit deutlich über 1 Gbit/s sein. Mit Unterstützung des Freistaates Sachsen koordinieren die Landkreise den Breitbandausbau in den Kommunen. Alle existierenden Funklöcher müssen schnellstens geschlossen werden. Perspektivisch muss ein flächendeckender Ausbau des 5G-Netzes erfolgen, damit alle Unternehmen und deren Kunden an den Möglichkeiten der modernen digitalen Kommunikation (Industrie 4.0) teilhaben können. Anbindung an Ober- und Mittelzentren verbessern Die Verbindung des ländlichen Raums mit den Ober- und Mittelzentren muss verbessert werden. Die Fahrzeit zur nächsten Autobahnanschlussstelle sollte von jeder Kommune Sachsens max. 40 Minuten betragen, zum nächsten Ober- oder Mittelzentrum 20 Minuten. Die im Bundesverkehrswegeplan enthaltenen regionalen Projekte im vordringlichen Bedarf (VB) sind bis 2030 umzusetzen und die im weiteren Bedarf mit Planungsrecht (WB*) vorzubereiten. Der Erhalt der Staatsstraßen im Freistaat ist durch die kontinuierliche und bedarfsgerechte Anpassung der Ausbau- und Erhaltungsstrategie Staatsstraßen 2030 zu gewährleisten. Punktuelle Infrastrukturdefizite müssen auch im sogenannten sonstigen S-Straßennetz (S3) weiterhin zu beseitigen sein. Die Erschließung des ländlichen Raumes muss neben Bundes- und Staatsstraßen auch durch ein qualitativ hochwertiges Kreis- und Kommunalstraßennetz dauerhaft gesichert werden. Die Baulastträger Landkreis und Kommunen sollten bei knapper werdenden Ressourcen Kreis- und Kommunalstraßen mit hoher Verkehrsbedeutung vorrangig betrachten. Region an Schienenfernverkehr anbinden Die Region Chemnitz muss schnellstens an den schnellen Schienenfernverkehr angeschlossen werden. Die durchgehende Elektrifizierung der Sachsen-Franken- Magistrale zwischen Hof und Nürnberg, der elektrifizierte Ausbau der Mitte- Deutschland-Schienenverbindung zwischen Glauchau und Weimar sowie vor allem die Elektrifizierung der Strecke zwischen Chemnitz und Leipzig über Bad Lausick sind dafür umzusetzen. Die Kommunalpolitik muss dies unterstützen. Weiterhin ist die Elstertal-Bahnstrecke zwischen Bad Brambach – Weischlitz – Gera als attraktive Zubringerverbindung aus dem Vogtland an die künftig elektrifizierte Mitte- Deutschland-Verbindung „Gößnitz – Gera – Jena – Weimar“ und somit an den bedeutenden ICE-Knoten Erfurt weiter zu modernisieren und zu elektrifizieren. Der Ausbau und die Elektrifizierung der Bahnstrecke Plauen – Cheb als zusätzliche grenzüberschreitende Zugverbindung für den Personen- und Güterverkehr zwischen Deutschland/Sachsen