62: 59 – 102 29 Dec 2016 © Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, 2016. 11. Nautiliden 11. Nautilids Markus Wilmsen Senckenberg Naturhistorische Sammlungen Dresden, Museum für Mineralogie und Geologie, Sektion Paläozoologie, Königsbrücker Land- straße 159, 01109 Dresden, Deutschland;
[email protected] Revision accepted 18 July 2016. Published online at www.senckenberg.de/geologica-saxonica on 29 December 2016. Kurzfassung Nautiliden sind in der sächsischen Kreide (Elbtal-Gruppe, untere Oberkreide) in der Pläner- und Mergelfazies nicht selten. Allerdings handelt es sich bei den Funden zumeist um mehr oder weniger stark verdrückte Steinkerne, die in der Regel schwierig zu bestimmen sind. Diese taphonomische Komplikation führte in Verbindung mit der oft unklaren systematischen Stellung kreidezeitlicher Nautiliden und dem Fehlen moderner Revisionsarbeiten zu einer beträchtlichen Unklarheit über die Taxonomie und Diversität der Gruppe in der sächsischen Kreide. Anhand der systematischen Revision der bedeutenden Sammlungsbestände der Sektion Paläozoologie im Museum für Mineralo- gie und Geologie der Senckenberg Naturhistorische Sammlungen Dresden konnten für den Zeitraum des späten Cenomaniums bis späten Turoniums acht Nautilidenarten in vier Gattungen nachgewiesen werden: Eutrephoceras sublaevigatum (d’Orbigny, 1850), E. sphaericum (Forbes, 1845), E. justum (Blanford, 1861), Angulithes fleuriausianus (d’Orbigny, 1840), Cymatoceras elegans (J. Sowerby, 1816), Delto- cymatoceras rugatum (Fritsch, 1872), D. galea (Fritsch, 1872) und D. leiotropis? (Schlüter, 1876). Vertreter der weitgehend skulpturlosen Gattungen Eutrephoceras und Angulithes kommen bevorzugt in der offenmarinen Pläner- und Mergelfazies vor, wohingegen die berippten Formen der Gattungen Cymatoceras und Deltocymatoceras auch in der küstennahen Sandfazies gefunden werden. Abstract Nautilids are not rare in the Saxonian Cretaceous (lower Upper Cretaceous Elbtal Group), especially in the Pläner and marl facies.