34/Titel-Krug (Page 184)

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34/Titel-Krug (Page 184) Titel Mann ist Manne Zonen-Marlon-Brando, DDR-Dissident, Tatort-Kommissar, Kiez-Anwalt und Telekom-Werber – der Schauspieler Manfred Krug ist vielleicht der einzige Star, der Osten und Westen gleichermaßen repräsentiert. Erst recht nach seinem Schlaganfall, der die Öffentlichkeit schockte. er Tod ist groß“, schrieb der Dich- Jetzt, dem Tod gerade noch einmal von Künstlers: Der Weg vom halbstarken Zo- ter Rainer Maria Rilke, „wir sind der Schippe gesprungen, hat der interview- nen-Marlon-Brando zum DDR-Dissiden- Ddie Seinen, lachenden Munds.“ Das und pressescheue Großschauspieler mit ten, vom beliebten Trucker-Rauhbein im mag einer dieser poetischen Sprüche sein. dem spiegel als erstem und einzigem Me- Westen zur Skandalnudel in der Boule- Aber seltsam ist es schon. dium über seine Krankheit gesprochen. vardpresse, vom geschäftstüchtigen Rekla- Da räkelt sich Manfred Krug in der Und, gottlob, er ist wieder voll da, der zähe mehelden zum Meister der im Fernsehen TV-Rolle des Anwalts Liebling – die Zi- Frechdachs voller Galgenhumor, der nach- seltenen Kunst geschliffener Selbstironie garre qualmt wie immer – bei der Gelieb- denkliche Beobachter, der Charmebolzen spiegelt deutsch-deutsche Kulturgeschich- ten auf dem Sofa und kommt ganz ent- mit dem scharfen Verstand. te wider.Wie aus dem Ossi Krug nicht nur spannt im Hier und Jetzt ins Philosophie- Die Lebensgeschichte von Krug ist mehr der „Liebling Kreuzberg“, sondern auch ren über die Gebresten des Alters: Er als die Biographie eines erfolgreichen der Liebling der geeinten Nation werden konnte, ist ein spannender Prozeß, eine Kette von Niederlagen und Siegen, wech- selnden Stimmungen, persönlicher Ener- gie. Der Star Krug signalisiert: Es ist etwas zusammengewachsen – und der Weg war lang. 1951 zog der Junge Manfred zu seinem Vater, einem Eisenhütten-Ingenieur, vom Westen in die „Zone“, wie man damals sagte. Da war das Scheidungskind aus Duisburg schon 14. Ein Kulturschock war der Umzug nicht. Der von häufigen Schul- wechseln geplagte Junge packte das Abitur, die DDR-typische Durchlässigkeit des Bil- dungssystems machte es möglich. In Bran- denburg absolvierte er eine Lehre im Stahl- KÖVESDI und Walzwerk, nach Feierabend besuchte „Liebling Kreuzberg“-Star Krug, Plattencover (1971): Es ist etwas zusammengewachsen er die Abendschule. spüre seine Knochen, seinen unregel- mäßigen Herzrhythmus und überhaupt: „Ich war früher frischer.“ Doch, wie im- mer in dieser wunderbar heiteren Serie, gerät die Szene nicht zum Lamento: Gott, sagt Liebling, schicke nicht nur Plagen, „sondern dazu auch die Langmut, sie zu ertragen“. Die Szene entstammt der fünften und vorerst letzten Staffel der Anwaltsserie, die von Oktober an im Ersten läuft, und sie rührt an: Als Jurek Becker diese Dia- logsätze schrieb, wußte er von seiner Krebserkrankung. 14 Tage nachdem er das letzte der 18 Drehbücher abgeliefert hatte, starb der Dichter. Und Krug, der in diesem TV-Meister- werk diese Szene wie die meisten anderen auch locker, heiter und natürlich herüber- bringt, stand während der Dreharbeiten unter dem Druck der verzweifelten Sorge um den todkranken Freund. In der Nacht zum 1. Juli brach der 60jährige, für den Zu- schauer ein Ausbund von Lebensenergie, nach einem Schlaganfall zusammen – die / STERN C. MEFFERT Nation war geschockt. Emigrant Krug (bei der Übersiedlung 1977): Ich bleibe nicht, ich kann nicht anders 184 der spiegel 34/1997 Dieser 1,90-Meter-Hüne schien der Typ zu sein, wie ihn sich die DDR-Propagan- disten für die neue sozialistische Elite wünschten: Der Vater gehörte zu den „Ak- tivisten der ersten Stunde“. Die Ausbil- dung bei den Stahlwerkern versprach einen gefestigten proletarischen Klassenstand- punkt. Und in der Tat: Von der Maloche an den Schmelzöfen blieb Krug nicht nur die heute noch sichtbare Narbe auf der Stirn, sondern auch die Nähe zum Denken und Fühlen schwer arbeitender Menschen. Doch gerade diese Nähe machte den for- schen jungen Mann immun gegen ideolo- gische und intellektuelle Höhenflüge. Er trat nicht in die SED ein, weil der Unbe- queme wohl ahnte, wie es ihm dort erge- hen würde. Ein Leben im zermürbenden Einsatz für die ewig marode Industrie, wie es sein Vater führte, erschien ihm als Aus- beutung: „Der hat“, erinnert sich Krug- Sohn, „zwölf Stunden am Tag gearbeitet, auch am Heiligen Abend, auch an Silvester, und der mußte nachts aus dem Bett, wenn im Werk was los war.“ Der Junge vom Schmelzofen wollte, was in der DDR das Schwerste war, arbeiten, um zu leben, und nicht umgekehrt. Das 1954 begonnene Studium an der Staatli- chen Schauspielschule in Berlin mußte er „wegen disziplinarischer Schwierigkeiten“ abbrechen. Als Eleve am Berliner Ensem- ble schaffte er zwar die Bühnenreifeprü- fung, aber der große Meister Bertolt Brecht, unter dessen Regie er einen Pan- zerleutnant in Johannes R. Bechers „Win- terschlacht“ spielen durfte, zog ihn nicht in seinen Bann – aus Krug ließ sich einfach kein ernster Mime machen, der mit ideo- logischem Ingrimm auf der Baustelle der Erziehung zum Kommunismus arbeitet. Statt dessen wurde der pausbäckige Lu- latsch ein freischaffender Künstler – und kümmerte sich um das, was auch den so- zialistischen Menschen freute: die Unter- haltung. In 40 Defa-Filmen und 20 Fern- sehspielen wirkte er mit, und Krug hatte nichts dagegen, als Kleinganove, Husar und Märchenonkel ebenso aufzutreten wie als optimistischer Parteifunktionär und als Kampfgruppenmitglied. Zugleich begann der Jungmime zu sin- gen, zunächst gegen den Rat seiner Ge- sangslehrerin, die seine Stimme mit einem großen, aber häßlichen Gebäude verglich. Am liebsten verlegte er sich auf den Jazz. Das war in den mittleren Jahren der DDR nicht eben leicht. Ein hoher Kulturfunk- tionär, das Staatsratsmitglied Hans Roden- berg, konnte auf einer Defa-Versammlung seinen Abscheu gegen Musiker wie Louis Armstrong äußern und dessen Gesang mit dem Geräusch einer abfließenden Bade- wanne vergleichen. Bei „Manne“, wie die Kumpel, aber bald auch die immer zahlreicher werdenden Fans zu ihm sagten, stieß die dümmliche M. ZUCHT / DER SPIEGEL Ignoranz des Funktionärs auf Empörung. Es Genesender Krug, Ehefrau (auf der Terrasse seiner Wohnung): Zäher Frechdachs gelang Krug, mit einem Tonbandgerät vol- der spiegel 34/1997 185 Titel ler Jazz-Nummern ins Staatsratsgebäude Krugs Verhältnis zum SED-Staat aber erst während des Mauerbaus in die DDR vorzudringen, um dem eseligen Funktionär zehn Jahre später, als die DDR in einer zurückgekehrt. Hatte er verloren, oder hat- Nachhilfe in moderner Musik zu geben. Es Nacht-und-Nebel-Aktion den Sänger Wolf te er gesiegt? Auf jeden Fall gekämpft. nutzte nichts. Der Parteigott, erinnert sich Biermann ausbürgerte. Wie viele seiner Die im Tagebuch geschilderten Gesprä- Krug, nahm ihn nicht ernst. „Der hat sich Künstlerfreunde unterschrieb der promi- che mit dem Chef der ZK-Abteilung Agi- damals so’n Schauspielpinscher kommen nente Volksschauspieler eine Resolution, tation und Propaganda, Werner Lamberz, und ihn ein bißchen bellen lassen.“ welche die Rücknahme des Rausschmisses lesen sich wie Duelle: Manne gegen den Doch die knurrenden Hundeführer der forderte – und Krug schließlich dazu Politdrachen, der ihn zum Bleiben bewegen Partei ließen den Maulkorb in der Tasche. zwang, einen Ausreiseantrag zu stellen. will, bald droht, bald lockt. Sie zeigen Krug, Krug konnte sich als Sänger entfalten, weil Die Zeit nach dem Biermann-Protest, die Kodderschnauze, in lutherischem Fu- er die politischen Begrenzungen beachte- während der anschließenden beruflichen ror. Ich bleibe nicht, ich kann nicht anders. te. „Wer in der DDR der sechziger und siebziger Jahre nicht taub war“, schrieb ein Kenner in der woche, „konnte dem rauhen Ba- riton des Autodidakten nicht ent- rinnen. Ob Jazz-Klassiker, Ever- greens,Arbeiterlied, Schlager, gar Oper – der nationalpreisgekrönte Schauspieler lieferte den Sound- track für das Leben im sozialisti- schen Deutschland. Seine hem- mungslos charmanten Lieder über Liebe in möblierten Zimmern und verlegene Blicke in der Straßen- bahn wecken im Osten noch heu- te wehmütige Erinnerungen.“ Im Gegensatz zum Westen: Als unlängst eine CD mit alten Krug- Songs recycelt wurde, die der In- terpret unter dem Pseudonym Clemens Kerber selbst betextet hatte, mokierte sich die taz: „Die Musik ist gnadenlos verkunstet.“ Doch typisch für das Biotop des deutschen Teilstaats: Um „künst- lerisches Weltniveau“ zu erfüllen, reichten die Maßstäbe der DDR. BILDARCHIV ENGELMEIER Das bewahrte vor dem vom We- Defa-Filmstar Krug in „Spur der Steine“ (1966): In den Giftschrank gesperrt sten ausgehenden Modernisie- rungsdruck in der U-Musik. Krug konnte Isolierung, das Ringen mit der Staatsmacht Der Westen nimmt Krug auf seine Art sich als flotter Hirsch am Mikrofon prä- und die Trauer über feige Freunde haben auf: Das Interesse an seinem Dissidenten- sentieren und gnadenlos reimen: „Reizend Krug geprägt. Sie war eine Wende, aus tum ist schnell erlahmt, die Volkstümlich- war der Abend, so erfrischend und so Manne wurde ein Mann. Es dauerte 19 Jah- keit des Kahlschädels den Menschen der labend.“ re, ehe Krug unter dem Titel „Abgehauen“ Bonner Republik kein Begriff. „Ist sein Krug wurde, was die DDR-Oberen gern das Tagebuch aus jenen bitteren Tagen ver- Typ hier überhaupt gefragt?“ fragt besorgt hatten: ein beim Volk beliebter Volks- öffentlichte, das der spiegel 1996 per Vor- die faz. künstler in der Nische hinter der Mauer. abdruck dem Publikum vorstellte. Die 265 Nicht besonders. Im ersten halben Jahr „Wir brauchen viele Krüge“, soll Erich Seiten gehören zum Glaubhaftesten und hat
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