Arbeitsmarktprogramm 2018 des Jobcenters Landkreis

Erfolgreich zu sein setzt zwei Dinge voraus: Klare Ziele und den brennenden Wunsch, sie zu erreichen. Johann Wolfgang von Goethe

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Öffentlich Zukunft gestalten geförderte statt verwalten Beschäftigung

Beendigung der Hilfebedürftigkeit

Work Beschäftigungsorientiert First Beraten und Vermitteln

Impressum

Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2018 Herausgeber: Jobcenter Landkreis Kronach -Geschäftsführung- Langer Steig 10 96317 Kronach Tel. 09261/5044-201 Mail: [email protected]

Der Verfasser bekennt sich zu den Prinzipien des Gender Mainstreamings. Bei der Verwen- dung von geschlechtsbezogenen Artikeln und Substantiven sind stets beide Geschlechter gemeint; lediglich aus Gründen der sprachlichen Vereinfachung und des Textflusses wird im Arbeitsmarktprogramm 2018 des Jobcenters Landkreis Kronach nur die männliche Sprachform verwendet.

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Inhaltsverzeichnis Seite

1. Vorbemerkungen und Rückblick auf das Geschäftsjahr 2017 4

2. Rahmenbedingungen im Landkreis Kronach 7

2.1 Bundesweite Konjunkturentwicklung 2018 7 2.2 Der Kronacher Arbeitsmarkt 8 2.3 Die Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften und der erwerbsfähigen 15 Leistungsberechtigten im Landkreis Kronach 2.4 Kundenstruktur 17

3. Strategische Ausrichtung und Zielgruppen 2018 18

Geschäftspolitische Handlungsfelder 1) Zusammenarbeit mit Arbeitgebern ausbauen; Forcierung der bewerberori- 20 entierten Vermittlung; Fachkräftepotential erhöhen 2) Langzeitleistungsbezug + Langzeitarbeitslosigkeit beenden; „Hartz-IV- 22 Karrieren vermeiden- Teilhabe von Menschen mit Behinderung verbessern 3) Beschäftigungschancen für Frauen und Alleinerziehende erhöhen 27 4) Jugendliche in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integrieren 29 5) Beschäftigungs- und Integrationschancen für Flüchtlinge erhöhen 31 6) Ergänzer/innen stärker in den vermittlerischen Fokus nehmen 35 7) Wiedereinstieg älterer Arbeitsuchender fördern 34 8) Integrationschancen für Alleinstehende bzw. Single-BG´s verbessern 39 9) Interne Potentiale zur Verbesserung der Ergebnisse nutzen 40

4. Ressourcen 43

4.1 Personalressourcen 43 4.2 Budget 44 4.2.1 Verwaltungskostenbudget 44 4.2.2 Eingliederungstitel 45

5. Steuerung über Ziele 47

5.1 Interne Ziele des Jobcenters Landkreis Kronach 48 5.2 Ziele 2018 49

6. Kommunale Leistungen für Bildung und Teilhabe 50

7. Kooperation und Netzwerke 50

7.1 Angebote nach §16a SGB II 50 7.2 Sonstige Netzwerke 51

8. Schlussbemerkung 54

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1. Vorbemerkungen und Rückblick auf das Geschäftsjahr 2017

Das Jobcenter ist im Landkreis Kronach der Arbeitsmarktdienstleister für die Betreuung, Ak- tivierung, Qualifizierung und berufliche Integration der erwerbsfähigen Leistungsbe- rechtigten nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II).

Mit diesem Arbeitsmarktprogramm legt das Jobcenter Landkreis Kronach seine geschäfts- politischen Ziele und Schwerpunkte für das Jahr 2018 fest. Das Arbeitsmarktprogramm ist zugleich Informations- und Orientierungshilfe für die Beteiligten des regionalen Arbeitsmark- tes und die Mitarbeiter des Jobcenters Landkreis Kronach. Es wird im Internetangebot des Jobcenters (http://www.jobcenter-kronach.de/) veröffentlicht und ist damit allen Interessier- ten, insbesondere Kunden, Arbeitgebern und den weiteren Akteuren des örtlichen Arbeits- marktes zugänglich.

Das Arbeitsmarktprogramm beschreibt den Rahmen innerhalb dessen der Auftrag des Ge- setzgebers und der Träger des Jobcenters umgesetzt werden soll. Gleichwohl wird es, wie auch in den Vorjahren, erforderlich sein, bei Bedarf flexibel zu reagieren und das Arbeits- marktprogramm an die neuen Anforderungen und Entwicklungen anzupassen. Unverändert ist das gesamte Handeln des Jobcenters Landkreis Kronach darauf ausgerich- tet dazu beizutragen, dass die Leistungsberechtigten ihren Lebensunterhalt in möglichst ho- hem Umfang unabhängig von den Leistungen der Grundsicherung aus eigenen Kräften und Mitteln bestreiten können.

Rückblick auf 2017

Das Jobcenter Landkreis Kronach blickt auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2017 zu- rück. Eine vorausschauende und zielorientierte Finanzplanung, motivierte und engagierte Mitarbeiter, gute Netzwerkstrukturen und die gute wirtschaftliche Entwicklung im Landkreis Kronach haben bei allen Zielen für ein erneut überdurchschnittliches Ergebnis gesorgt.

 Die Arbeitslosenquote im Landkreis Kronach ist im Jahresverlauf kontinuierlich ge- sunken und beträgt zum Jahresende 2,6 %. Dies gilt insbesondere auch für die Quo- te im SGB II. Mit 1,1 % zum Jahresende erreichen wir unseren bisher niedrigsten Wert überhaupt.  Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften hat sich im Jahresdurchschnitt gegenüber dem Vorjahr um ca. 5,0 % Prozent verringert, die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbe-

4 rechtigten um ca. 4,4 %. Erstmals ist die Zahl der Bedarfsgemeinschaften mit 962 un- ter die 1.000er Grenze gefallen.  Mit 436 Integrationen in Beschäftigung oder Ausbildung, davon 138 Integrationen von Leistungsberechtigten im Langzeitleistungsbezug, hat das Jobcenter Landkreis Kro- nach zum Jahresende eine Integrationsquote von 34,3 % erreicht. Dies ist eine der höchsten Integrationsquoten im Cluster Ie und wir erreichen damit Platz 3 im Ver- gleich. 87 Integrationen in Beschäftigung oder Ausbildung wurden für Menschen mit Fluchthintergrund erreicht (Integrationsquote 40,1 %).  Die Zahl der Langzeitleistungsbezieher konnte im Vorjahresvergleich um 4,6 % (Jah- resdurchschnittswert) reduziert werden. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen konnte von 185 auf 140 (-24,3 %) zurückgeführt werden.  Die Summe der Leistungen zum Lebensunterhalt blieb um 576.000 €, bzw.11,2 % unter dem angestrebten Soll-Wert.

Die gute Entwicklung ist erfreulich, war jedoch nur auf Basis eines prosperierenden und auf- nahmefähigen Arbeitsmarktes möglich. Die weitere Reduzierung der Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende ist 2018 eine herausfordernde Aufgabe. Hinzu kommt der wachsende Bedarf an Fachkräften, die demographische Entwicklung, so- wie der besondere Unterstützungsbedarf von bestimmten Personengruppen und immer knapper werdende Haushaltsmittel. Dies sind Herausforderungen, die nur gemeinsam be- wältigt werden können. Ein abgestimmtes, gemeinsames Handeln der relevanten Akteure eröffnet die Chance, die- sen Risiken erfolgreich zu begegnen. Dabei kann das Jobcenter Landkreis Kronach auf ein funktionierendes Netzwerk zurückgreifen, das sich aus Trägern der beruflichen Weiterbil- dung, der Wohlfahrtspflege, Vertretern der Arbeitgeberverbände und Kammern, der Bunde- sagentur für Arbeit, dem Landkreis Kronach, Städten und Gemeinden und weiteren Akteuren am örtlichen Arbeitsmarkt zusammensetzt.

Der zur Verfügung stehende Eingliederungstitel wurde, ebenso wie die Haushaltsmittel für Verwaltung und Personal wieder vollständig in Anspruch genommen. Auf der Grundlage des Arbeitsmarktprogrammes wurden die Haushaltsmittel in nachhaltige und zielgruppen- spezifische Maßnahmen umgewandelt. Im Vordergrund stand und wird auch weiterhin die Integration in den Arbeitsmarkt stehen.

Das Jobcenter Landkreis Kronach hat es sich zur Aufgabe gemacht, den unterschiedlichen Zielgruppen gerecht zu werden. Unser Ziel ist es, den Kunden dabei zu helfen, beruflich Fuß zu fassen. Diese verantwortungsvolle Aufgabe kann nur gelingen, wenn im Jobcenter alle Mechanismen ineinandergreifen. Unerlässlich ist dabei eine enge Kooperation mit der Agen-

5 tur für Arbeit -, dem Landkreis Kronach, den Arbeitgebern im Landkreis und allen Netzwerkpartnern des Jobcenters. Das Jobcenter stellt sich seiner Herausforderung für das Jahr 2018 und freut sich auf eine gute Zusammenarbeit.

6 2. Rahmenbedingungen im Landkreis Kronach

2.1 Bundesweite Konjunkturentwicklung 2018

Dem Boomjahr folgt der nächste Boom

Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem stetigen und breit angelegten Aufschwung mit einem soliden binnenwirtschaftlichen Fundament. Die Kapazitäten sind gut ausgelastet, die Beschäftigung steigt weiter und die Verbraucherpreise sind stabil. In ihrer Herbstprojektion geht die Bundesregierung für das laufende Jahr von einem Anstieg des Bruttoinlandspro- dukts von 2,0 % aus. Für das Jahr 2018 wird ein Zuwachs von 2,5 % erwartet.

Die Aussichten für den deutschen Arbeitsmarkt sind auch für das kommende Jahr positiv. Die Arbeitslosenzahl wird 2018 erstmals seit der Wiedervereinigung unter die Marke von 2,5 Millionen fallen (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung – IAB). Der Jobboom der ver- gangenen Monate wird sich demnach im kommenden Jahr jedoch leicht abschwächen. Im Jahresschnitt 2018 werde die Arbeitslosigkeit nur noch um rund 60.000 auf 2,44 Millionen sinken.

Die hohe Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen wirke weiter als Jobmaschine: Nach der IAB-Prognose dürften im kommenden Jahr 545.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Die Zahl der Erwerbstätigen würde damit auf 44,83 Millionen steigen - ein neuer Rekordwert.

7 Auch bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung erwartet das IAB neue Rekord- zahlen. Hier geht die Prognose von einem Zuwachs um mehr als 600.000 von 32,22 Millio- nen in diesem Jahr auf 32,83 Millionen im nächsten Jahr aus. Grundlage für die Prognose ist das erwartete Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 2,0 % in diesem Jahr und 2,5% im Jahr 2018. Risiken, die die erwartete Entwicklung ins Wanken bringen könnten, sehen die Forscher allerdings im Brexit und in der US-Wirtschaftspolitik.

Fazit Die vorliegende Prognose zeigt gute Aussichten für Konjunktur und Arbeitsmarkt. Die Er- werbstätigkeit steigt kräftig, die Arbeitslosigkeit sinkt selbst zu Zeiten, in denen hunderttau- sende Flüchtlinge in Beschäftigung integriert werden müssen. Der Arbeitskräftebedarf ist nach wie vor hoch. Das Potential für weitere Beschäftigungszunahmen ist mittelfristig aller- dings begrenzt, weil Arbeitskräfte zunehmend knapper werden.

2.2 Der Kronacher Arbeitsmarkt 2018

 Konjunkturprognose für den Landkreis Kronach 2018 Die Wirtschaft im Landkreis Kronach zeigt sich weiter robust. So lautet das Ergebnis der ak- tuellen Konjunkturumfrage der IHK. „Die Unternehmen können sich auf ihren Märkten durch- setzen, die Arbeitslosenquote ist auf einem neuen Tiefstand und die Beschäftigtenzahlen steigen stetig.“ Gute Aussichten also für den Landkreis Kronach. Optimismus überwiegt beim Blick auf die Konjunkturerwartungen in den kommenden 12 Mo- naten. Insgesamt rechnen 26 % der befragten Betriebe mit einer weiteren Verbesserung. Nur 9 % kalkulieren hingegen mit schlechteren Geschäften. Im Saldo ein Ergebnis, das es in die- ser positiven Ausprägung seit drei Jahren nicht mehr gegeben hat. Dabei setzt die Wirtschaft auf anhaltend gute Geschäfte im Inland, die gemäßigte Zuwächse beim Geschäftsvolumen ermöglichen sollen. Und auch im Ausland erwarten die Unternehmen im Landkreis Kronach ein solides Wachstum. Die gute wirtschaftliche Situation der Betriebe führt zu gleichbleibend hohen Investitionspla- nungen. Die Planungen hinsichtlich der Beschäftigtenentwicklung sehen sogar einen weite- ren Zuwachs vor: Im Saldo wollen mehr Unternehmen ihren Personalbestand steigern als senken. Die Unternehmen möchten weitere Mitarbeiter einstellen. Ein immer ernsteres Prob- lem ist aber der zunehmende Fachkräftemangel.

8  Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung: Seit Dezember 2014 steigt die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Landkreis Kronach wieder an. Im Vorjahresvergleich konnte bei der Veränderung des Bestandes an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort ein Zuwachs von 2,0 % bzw. 502 Personen verzeichnet werden.

Veränderung des Bestandes an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohn- ort Landkreis Kronach gegenüber dem Vorjahr in Prozent (Stand 31.03.2017)

4,0 3,0

2,0 1,0 0,0 -1,0

-2,0 -3,0 -4,0 -5,0

JC Kronach SGBII Typ Ie ø Bayern Deutschland

Veränderung gegenüber den Vorjahresstichtagen 31.März 2017 31.Dez. 2016 30. Sep. 2016 Personengruppe Regionen 31.März 31.März 31.März 2016 2015 2014

1 2 3 4 5 6 JC Kronach 25.305 25.301 25.555 2,0 3,9 4,1 sozialversiche- SGBII Typ Ie ø 32.179 32.183 32.469 1,7 3,3 4,4 rungspflichtig Beschäftigte Bayern 5.406.175 5.374.631 5.412.870 2,8 5,5 7,9 Deutschland 31.931.291 31.848.915 32.009.204 2,4 4,6 6,7

Den stärksten Zuwachs gab es mit 389 beim verarbeitenden Gewerbe: Im Vergleich dazu fällt die Veränderung im Dienstleistungssektor mit 113 eher gering aus. Seit einigen Jahren nimmt die Nachfrage nach Arbeitskräften im Gesundheitswesen und im Bereich der Heime zu. Auch im Juni 2017 ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort Kronach um weitere 278 auf nunmehr 25.583 gestiegen.

9 Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nach Wirtschaftsbereichen Veränderung gegenüber dem Vorjahresquartal absolut, absteigend sortiert Ende März 2017

Verarbeitendes Gewerbe +389 Herstellung von Vorleistungsgütern +301

Metall-, Elektro- und Stahlindustrie +115

Heime u. Sozialwesen +80

Verkehr u. Lagerei +56 Erziehung u. Unterricht +51 sonst. wirtschaftl. Dienstleist. (o. ANÜ) +35 Wasser, Abwasser, Abfall +32 Gesundheitswesen +23 Energieversorgung Land- u. Forstwirtschaft, Fischerei - 1 Bergbau, Gewinnung Steine u. Erden - 1 Handel, Instandhaltung/Reparatur Kfz - 3

Gastgewerbe -4

Öff.Verwaltung, Verteidigung, SV, ext. Org. -4 Baugewerbe -11 sonst. Dienstl. u. private Haushalte -11 Information u. Kommunikation -21 Immobilien, freiber./wiss./techn. Dienstl. -26 Herst. überw. häusl. konsumierter Güter -27 Finanz- u. Versicherungs-Dienstleist. -35

Arbeitnehmerüberlassung (ANÜ) -47

1) Das Verarbeitende Gewerbe untergliedert sich in drei Teilbereiche; diese sind im Diagramm hellgrau hinterlegt.

Die nachfolgenden Indikatoren und Strukturdaten setzen die wirtschaftliche Entwicklung im Landkreis Kronach in Relation zu den Zahlen des Freistaates Bayern (Stand 12/2016).

LKR Kronach Bayern Beschäftigungsquote (insgesamt) 62,5 60,6 Beschäftigungsquote der Frauen 60,0 56,9 Entwicklung der Beschäftigung seit 2005 7,5 23,3 Tertiarisierungsgrad (Anteil DL-Sektor) 45,9 66,6 Einpendlerquote (Arbeitsort) 26,4 6,7 Auspendlerquote (Wohnort) 34,1 5,3 Sozialvers.pfl. Beschäftigte im unteren Entgeltb 29,4 18,1 Beschäftigten mit hochkomplexen Tätigkeiten 17,5 26,8

Die Entwicklung der Beschäftigung seit 2005 hat sich im Landkreis Kronach mit 7,5 % weiter verbessert, bleibt aber immer noch deutlich hinter den bayerischen Zahlen (23,3 %) zurück. Erfreulich ist die hohe Beschäftigungsquote der Frauen, die auch 2016 wieder zugenommen

10 hat. Der Tertiarisierungsgrad (45,9 %) liegt unverändert weit hinter dem Anteil Bayerns. Ein hoher Tertiarisierungsgrad zeigt auf, dass der Sektorenwandel hin zur Dienstleistungsgesell- schaft weit fortgeschritten ist. Regionen, in denen der Dienstleistungssektor dominiert, sind von den Herausforderungen der Digitalisierung weniger betroffen als Regionen mit einer Dominanz des Verarbeitenden Gewerbes. Der Landkreis hat immer noch einen hohen Pend- lersaldo von – 2.931 Personen. Dies ist u.a. dem geringen Anteil der Beschäftigten mit hoch- komplexen Tätigkeiten (17,5 %) und dem hohen Prozentsatz an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im unteren Entgeltbereich (29,4 %) geschuldet.

Demographische Entwicklung (Stand: 31.12.2015) :

Schrumpfung, Alterung und Internationalisierung sind die drei Säulen des demographischen Wandels. Bundesweit hat die konstant niedrige Fertilität seit Mitte der 1970er-Jahre zu einem demographischen Übergang von einem Geburtenplus hin zu einem Sterbefallüberschuss geführt, der insbesondere in ländlicheren Gebieten nicht mehr durch positive Wanderungs- salden ausgeglichen werden kann. Eine Bürgerschaft mit hoher Regionsverbundenheit und Eigeninitiative, intakte soziale Gefü- ge und eine ausgeprägte Familien- und Generationenfreundlichkeit sind durch  einen negativen Geburtensaldo,  den Wegzug junger, leistungsfähiger und z.T. höher qualifizierter „Bildungsauswan- derer“ und  eine (in Summe) unausgewogene Bevölkerungsstruktur gefährdet.

Dies trifft – trotz der Zunahme der Migranten – auch auf den Landkreis Kronach zu: Der Ausländeranteil ist bedingt durch den Zuzug von EU-Bürgern und einer deutlichen Zu- nahme im Asylbewerberbereich von 3,1 % auf 3,8 % gestiegen. In der Summe ist die Zahl von 2.061 (2014) auf 2.613 (2015) gestiegen. Für 2017 wird eine weitere deutliche Zunahme erwartet. Dadurch hat sich der Bevölkerungsrückgang insgesamt deutlich verringert. Im Vor- jahresvergleich hat der Landkreis nur noch 82 Einwohner (2014: 67.998 / 2015: 67.916) ver- loren. Dies ist noch keine Trendwende, aber ein kleines Hoffnungszeichen. Ob sich dies 2017 fortsetzt bleibt abzuwarten. Trotz seines Potentials ist der Landkreis Kronach durch die aktuellen Bevölkerungsprogno- sen zufolge einem demographisch wie strukturell bedingten Schrumpfungsprozess ausge- setzt (prognostizierter Bevölkerungsverlust bis 2030: 13,6%). Auffallend ist, dass alle Bevöl- kerungsgruppen bis zum 64. Lebensjahr rückgängig sind. Nur die Altersgruppen ab dem 65. Lebensjahr werden zunehmen.

11 Dieser Alterungsprozess hat auch großen Einfluss auf den Arbeitsmarkt. In der Folge wird die Zahl der Erwerbspersonen deutlich schrumpfen,

Die demographische Entwicklung und die absehbare Alterung der Bevölkerung setzen die Kommunen im Landkreis unter einen starken Anpassungsdruck. Die Städte und Gemeinden müssen sich mit einer Reihe von Herausforderungen auseinandersetzen. Diese reichen von der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze, der Anpas- sung der Infrastruktur, der Sicherung der Daseinsvorsorge, der Erhaltung der Lebensqualität bis zur Unterbringung und Integration von Migranten und Flüchtlingen.

Angesichts der Veränderung der Altersstruktur im Landkreis Kronach ist hier ein schnelles Handeln erforderlich.

 Der Arbeitsmarkt im Landkreis Kronach Für den Arbeitsmarkt des Landkreises Kronach wird für 2018 eine ähnlich gute Entwicklung wie im vergangenen Jahr erwartet. Wir rechnen mit einer weiterhin guten konjunkturellen Lage bei hoher Arbeitskräftenachfrage. Seit 2014 ist die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis im Jahresdurchschnitt um 31,1 % gesunken. Im laufenden Jahr 2017 ist die Zahl der Arbeits-

12 losen im Jahresdurchschnitt um 31,1 % gesunken. Im laufenden Jahr 2017 hatten wir im Jahresdurchschnitt 1.179 Arbeitslose. Das gute Vorjahresergebnis von 1.358 arbeitslosen Menschen konnten wir um weitere 13,2 % bzw. 179 Personen unterbieten. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt hat sich damit – trotz der Zugänge durch die Flüchtlinge – erheblich verbessert. Die Richtung stimmt und die gewählten Maßnahmen und Konzepte zeigen Wirkung.

Für das kommende Jahr sollte sich der positive Trend auf dem Kronacher Arbeitsmarkt – allerdings etwas moderater – weiter fortsetzen. Die Zahl der freien Stellen steigt, die Arbeits- kräftenachfrage ist hoch und der Arbeitsmarkt nimmt auch Menschen mit geringer Qualifika- tion auf. Es gab im November 2017 insgesamt 872 Arbeitsplatzangebote im Bestand. Dies entspricht einem Plus von 193 Stellen bzw. 28,4 % gegenüber 2016. Für den Landkreis Kronach rechnen wir 2018 mit ca. 1.100 Arbeitslosen im Jahresschnitt. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von ca. 2,9 % und würde Vollbeschäftigung bedeu- ten. Die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt ist teilweise demographisch bedingt und natürlich auf die positiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Landkreis Kronach zurückzuführen. Einen nicht zu unterschätzenden Anteil haben aber auch die engagierten vermittlerischen und arbeitsmarktpolitischen Aktivitäten der Mitarbeiter des Jobcenters Landkreis Kronach.

13  Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit im SGB II-Bereich (Jobcenter) Die Arbeitslosenzahlen im Bereich des Jobcenters Landkreis Kronach haben sich 2017 sehr erfreulich entwickelt. Mit 428 Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt haben wir den niedrigen Vorjahreswert von 2016 nochmals um 107 unterboten. Dies entspricht einem Rückgang von 20 % und stellt den nied- rigsten Stand seit Einführung des SGB II dar. Für 2018 erwarten wir einen weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit im SGB II. Im Jahres- durchschnitt sollte die Zahl unter 400 (U400) liegen.

Jahresdurchschnitt der Arbeitslosen im SGB II

1.800 1.625 1.600 1.295 1.400 1.200 956 949 1.000 803 852 731 695 699 800 653 643 535 600 428 400 200 0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Highlight des Jahres 2017

Sehr erfolgreich hat sich im Laufe des Jahres 2017 die Integrationsquote für unsere aner- kannten Flüchtlinge entwickelt. Das Jobcenter verfolgt bei der Integration der Flüchtlinge den „Work-first“ Ansatz. Das wesentliche Ziel dieses Ansatzes ist die schnelle Integration in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis. Fördern und Fordern lautet die De- vise. Was vordergründig nach Strenge und Sanktion klingt, beruht auf der Erkenntnis, dass bloßes Warten auf exakt passende Arbeitsangebote die Aussicht auf eine dauerhafte Ein- gliederung in den Arbeitsmarkt schmälert und dass die berufliche Wunschtätigkeit eher aus einem Arbeitsverhältnis als aus der Arbeitslosigkeit zu realisieren ist. Im Jahresverlauf haben wir sehr gute Ergebnisse erzielt: Die Quote von 41,7 % beweist, dass die Strategie sinnvoll war und wir auf dem richtigen Wege sind.

14 Integrationsquote Asyl/Flucht

Jahresfortschrittswerte Dez. 2016 - Nov 2017 Jobcenter Kronach Berichtsmonat November 2017

Region Ist (GJW)

JC Kronach 41,7

JC 38,8

JC 14,5

JC Coburg, Stadt 39,4

JC Coburg 25,6

JC Bamberg, Stadt 23,5

JC Bamberg 23,8

JC im Fichtelgebirge 12,9

JC 30,3

JC , Stadt 15,8

JC Hof 18,9

JC , Stadt 27,9

2.3 Die Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften und der erwerbsfähigen Leistungsbe- rechtigten im Landkreis Kronach

Für die Arbeit des Jobcenters ist die Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften bzw. der er- werbsfähigen Leistungsberechtigten maßgeblicher als die alleinige Betrachtung der Arbeits- losigkeit, die nicht alle Facetten der Hilfebedürftigkeit abbildet. Das soziokulturelle Existenz- minimum ergibt sich aus den Vorschriften des SGB II zur Bemessung des mit ALG II, Sozial- geld und den Kosten der Unterkunft zu sichernden Bedarfs. In § 1 Abs. 2 SGB II wird der gesetzliche Auftrag umschrieben. Demnach soll die Grundsi- cherung für Arbeitsuchende die Eigenverantwortung von erwerbsfähigen Leistungsberechtig- ten stärken und dazu beitragen, dass sie ihren Lebensunterhalt unabhängig von der Grund- sicherung aus eigenen Mitteln und Kräften bestreiten können. An der Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften und der Summe der ausgezahlten Leistun- gen kann man folglich ablesen, wie erfolgreich wir unseren gesetzlichen Auftrag erfüllen und wie wir einen nachhaltigen Beitrag zur Bekämpfung der Armut im Landkreis Kronach leisten. LU in € ohne 15 2017 konnten wir für deutlich mehr Menschen Teilhabe am Arbeitsmarkt anbieten und somit der Ausgrenzung entgegenwirken.

Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften ist im Vergleich zum Vorjahr weiter rückläufig. Mit 1.002 Bedarfsgemeinschaften im Jahresdurchschnitt haben wir den Vorjahreswert deutlich unter- boten. In den Monaten Oktober 2017 – Dezember 2017 hatten wir auch erstmal unter 1.000 Bedarfsgemeinschaften im Leistungsbezug. Ziel ist es für 2018 den Rückgang der Bedarfs- gemeinschaften weiter zu forcieren. Der Jahresdurchschnitt sollte deutlich unter 1.000 Be- darfsgemeinschaften liegen. Damit hätten wir die Hilfebedürftigkeit in Relation zu den Jahren 2005 und 2006 halbiert.

Einen ähnlichen Verlauf nimmt auch die Entwicklung der erwerbsfähigen Leistungsberechtig- ten (eLB) im Jobcenter. In unserem Cluster haben wir im Vorjahresvergleich mit -13,1 % den höchsten Rückgang aller Jobcenter. Unsere Maßnahmen und Konzepte greifen. Das Armutsrisiko für die Landkreisbevölkerung sinkt. Zum Ausdruck kommt dies auch bei der eLB-Quote, die wir 2017 erstmals unter 3,0 % drücken konnten.

16 Bestand eLB ohne Asyl/Flucht im Jobcenter Landkreis Kronach Jahresdurchschnittswert Stand November 2017

Ist-Ist VJ in % 1.LS Ist -7,8 TYP Ie (14 JC) 26.414 JC Kronach -13,1 1.055 JC Kulmbach -11,1 1.529 JC -10,6 1.509 JC Hof -10,3 1.898 JC Lichtenfels -9,5 1.287 JC -7,9 1.301 JC -7,8 1.717 JC Hildburghausen -7,6 1.550 JC Waldeck-Frankenberg -7,1 4.365 JC Wartburgkreis -6,9 3.620 JC Rhein-Hunsrück-Kreis -6,8 2.449 JC Cochem-Zell -4,7 1.290 JC Rhön-Grabfeld -4,5 1.147 JC Coburg -4,2 1.697

2.4 Kundenstruktur

Grundsätzlich lassen sich die 1.269 erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in vier Status- gruppen einteilen (Stand: 21.12.2017):

1.269 eLb´s stehen dem Arbeitsmarkt derzeit nicht 388 zur Verfügung (v.a. §10 SGB II z.B. Mutter mit 30,6 % erziehend Kind unter 3 J., Schüler, Lehrling…)

239 mit EK aus abh. sozialversicherungspflichtiger 18,8 % oder selbständiger Erwerbstätigkeit

283 Teilnahme an arbeitsmarktpolitischen 22,3 % Eingliederungsmaßnahmen, arbeitsunfähig

Status arbeitslos

359 28,3 %

17 Ein Blick auf die Veränderungen in der Struktur der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten zeigt:  Vielen Personen reicht das Erwerbseinkommen nicht zum Lebensunterhalt; sie müs- sen ergänzende Leistungen der Grundsicherung beantragen; 2015 lag der Anteil bei 15,6 %, mittlerweile ist er auf 18,8 % gestiegen.  Die Gruppe der Arbeitslosen wird immer kleiner (2010 noch 50,4 %; 2017 nur noch 28,3 %). Im Vorjahresvergleich ist die Zahl von 528 auf 359 zurückgegangen (-32 %).  Die Gruppe der Personen, welche dem Arbeitsmarkt aktuell nicht zur Verfügung steht, nimmt in den letzten Jahren sukzessive zu: 2015 lag der Anteilswert noch bei 23,6 % Punkte, zwei Jahre später bei 30,6 %.  Die Zahl der Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen oder öffentlich ge- förderter Beschäftigung ist im letzten Jahr leicht angestiegen (2015: 18,9 %).  Tendenziell wird das Jobcenter für immer mehr „nicht-arbeitslose“ Kunden tätig. Eine Zunahme ist insbesondere bei Personen mit längerfristigen Erkrankungen und der sogenannten fehlenden Verfügbarkeit (wiederholte Pflichtverletzung, stationärer Auf- enthalt, Entzug, fehlende Mitwirkung) feststellbar. Auf diese Veränderung der Struktur unserer Kunden müssen wir uns zukünftig einstellen und die notwendigen Maßnah- men treffen.

3. Strategische Ausrichtung, operative Schwerpunkte und Zielgruppen 2018

- Geschäftspolitische Handlungsfelder und Umsetzungsstrategien -

Die dargestellten Einschätzungen des Arbeitsmarktes und des Kundenpotentials im SGB II ist Basis für die strategische Ausrichtung des Jobcenters Landkreis Kronach. Alle Schwer- punkte und Maßnahmen werden auch 2018 darauf ausgerichtet, Hilfebedürftigkeit zu been- den bzw. zu reduzieren, Menschen in Arbeit zu bringen und den Langzeitleistungsbezug nachhaltig zu verringern. Im Fokus steht ein ganzheitlicher Integrationsansatz. Die Bedarfs- gemeinschaft/Familie ist als Ganzes zu betrachten und zu stärken. Wir möchten – im Rah- men unserer finanziellen Möglichkeiten - Aspekte wie, Ausbildung und Qualifizierung (Bil- dung und Teilhabe), den Übergang Schule – Beruf (Jugendberufsagentur), aber auch eine angemessene Wohnraumversorgung in unsere Arbeit mit einbeziehen. Über einen deutlichen Abbau der Arbeitslosigkeit (U 400) wollen wir auch 2018 versuchen durch stabile und nachhaltige Integrationen Einfluss zu nehmen auf die Entwicklung der Langzeitarbeitslosen. Wir werden den Langzeitleistungsbezug weiter eindämmen, bzw. nicht weiter ansteigen lassen und möchten damit einen Beitrag zur Beseitigung von sozialen Pro-

18 plemlagen leisten. Letztendlich streben wir einen weiteren Rückgang bei den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten und den Bedarfsgemeinschaften (U 1000) an. Den Erfolg der strategischen Ausrichtung im Jobcenter Landkreis Kronach messen wir am Rückgang der passiven Leistungen, den wir 2018 wieder in den Fokus nehmen (§ 1 Abs. 2 Satz 1 SGB II).

Konkret sind folgende operative Schwerpunkte und Maßnahmen vorgesehen:

Handlungsfeld 1: Handlungsfeld 2:

Nah am Markt sein; Langzeitleistungsbezug und Zusammenarbeit mit Arbeit- Langzeitarbeitslosigkeit beenden /

gebern ausbauen; „Hartz-IV-Karrieren vermeiden Forcierung der bewerberorientier- ten Vermittlung; Teilhabe von Menschen mit Behin- Fachkräftepotential erhöhen derung verbessern

Handlungsfeld 3: Handlungsfeld 4:

Beschäftigungschancen für Frau- Jugendliche in den Ausbildungs-

en und Alleinerziehende erhöhen und Arbeitsmarkt integrieren

Handlungsfeld 5: Handlungsfeld 6: Beschäftigungs- und Integra- Ergänzerinnen und Ergänzer stärker tionschancen für Migrantinnen und Migranten (Flüchtlinge) er- in den vermittlerischen Fokus neh- men höhen

Handlungsfeld 7: Handlungsfeld 8:

Wiedereinstieg älterer Arbeit- Integrationschancen für Allein- suchender fördern, speziell Hilfe- stehende bzw. Single-BG´s verbes- suchende über 55 Jahre sern

Handlungsfeld 9:

Interne Potentiale zur Verbesse- rung der Ereignisse nutzen

19

Handlungsfeld 1: Nah am Markt sein; Zusammenarbeit mit Arbeitgebern ausbauen;

Forcierung der bewerberorientierten Vermittlung; Fachkräftepotential erhöhen;

Die Fachkräftesicherung ist ein wesentlicher Schwerpunkt unseres Arbeitsmarktprogramms. Der demographische Wandel, die hohe Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen und die gute Beschäftigungsentwicklung in Deutschland haben den Blick verstärkt auf die Fach- kräftesituation gelenkt. Einerseits signalisieren Arbeitgeber im Landkreis Kronach, dass die Besetzung offener Stellen zunehmend schwerer fällt. Andererseits sind in Deutschland rund 2,5 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet. Diese Diskrepanz gilt es aufzulösen. In einigen Branchen fehlen landkreisweit bereits gut ausgebildete Kräfte. Am stärksten nachgefragt werden Verkehrs- und Logistikberufe, Verkaufspersonal und fast alle technischen Berufe. Engpässe bestehen für medizinische Gesundheitsberufe (z.B. Al- tenpfleger/-innen).

Deutschland, so scheint es, hat den Boom gepachtet. Seit acht Jahren expandiert die Wirt- schaft, sinkt die Arbeitslosigkeit, steigen die Einkommen, wachsen die Steuereinnahmen. Die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt wirkt sich auch auf den Landkreis Kronach aus. 2018 sollen die guten Ergebnisse des Vorjahres wieder erreicht werden. Wir streben eine Integrationsquote von über 33 % an und möchten insbesondere die lokalen Möglichkeiten nutzen, um auch Kunden mit schlechten Arbeitsmarktchancen nachhaltig und existenzsichernd zu integrieren.

Mit folgenden Maßnahmen möchten wir neue Marktchancen bei Arbeitgebern erschließen:

 Gemeinsamer Arbeitgeberservice Das Jobcenter Landkreis Kronach und die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg betreiben einen gemeinsamen Arbeitgeber-Service. Zu den Aufgaben des gemeinsamen AGS ge- hören u.a. die Akquise, die Aufnahme und Veröffentlichung von Stellenangeboten, die Vermittlung von Bewerber/-innen an Unternehmer oder die Beratung von Betrieben bei der Fachkräftegewinnung. Das Jobcenter Landkreis Kronach stellt derzeit einen Mitarbei- ter im gemeinsamen AGS.

20  Eingliederungszuschüsse (EGZ) Die Förderung der Arbeitsaufnahme über Eingliederungszuschüsse an Arbeitgeber ist ein wichtiges und effektives Mittel zur Erreichung von Integrationen in den ersten Arbeitsmarkt. Vorhandene fachliche Defizite sollen damit ausgeglichen werden. Hier wollen wir 2018 wieder den Schwerpunkt der Integrationsarbeit setzen. Im vergangenen Jahr konnten wir die geförderten Integrationen mit insgesamt 145 auf dem Vorjahresstand halten. Die finanziellen Investitionen beim EGZ sind 2017 auf 271.000 € angewachsen (2016 noch 155.000 €). Den Eingliederungszuschuss möchten wir 2018 wieder offensiv anbieten und wenn möglich die Zahl der geförderten Integrationen auf dem Vorjahresergebnis stabilisieren bzw. leicht steigern. Die Marktchancen bei Arbeitgebern werden wir auch über Maßnahmen bei Arbeitgebern (MAG) nach § 45 SGB III verbessern. Die betriebliche Erprobung bietet den Kunden die Möglichkeit den Arbeitgeber von den eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten zur über- zeugen. Für 2018 haben wir ca. 120 MAG´s eingegeplant.

Ausgabemittel Anteil an EGL EGZ – Jahresfortschrittswerte Jan. 2017 – Nov. 2017

Berichtsmonat November 2017

Ist

12,7 TYP Ie (14 JC) JC Kronach 43,0 JC Tirschenreuth 21,0 JC Kulmbach 20,2 JC Lichtenfels 20,0 JC Sonneberg 15,0 JC Wartburgkreis 12,4 JC Coburg 12,2 JC Waldeck-Frankenberg 12,0 JC Bad Kissingen 8,4 JC Rhein-Hunsrück-Kreis 7,3 JC Rhön-Grabfeld 7,3 JC Hildburghausen 7,3 JC Hof 4,9 JC Cochem-Zell 0,0

Der Anteil der Aufwendungen für den Eingliederungszuschuss liegt mit 43,0 % unseres Eingliederungstitels deutlich über den Investitionen der anderen oberfränkischen Jobcenter. Auch 2018 wird der Schwerpunkt auf integrationsorientierten Maßnahmen liegen.

21  ESF-Bundesprogramm zum Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit Das Jobcenter Landkreis Kronach hat sich erfolgreich für die Teilnahme am Programm beworben. 62 Maßnahmeplätze wurden 2015 bewilligt. Bis Ende 2017 konnten alle Plätze besetzt werden. Die Gesamtförderung beträgt ca. 1.862.000 € Ziel des neuen ESF-Programms ist die Schaffung von Perspektiven für arbeitsmarktferne langzeitarbeitslose Leistungsbezieher im SGB II. Damit möchte das Jobcenter auch einen nachhaltigen Beitrag zum Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit leisten. Die Maßnahme läuft noch bis Ende 2018.

 Stärkung der bewerberorientierten Integrationsarbeit Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass neue Wege bei der Integrationsarbeit einge- schlagen werden müssen. Die klassischen Instrumente wie Qualifizierung oder Aktivierung in Gruppenmaßnahmen sind oft nicht zielführend. Zukünftig sind individuelle Lösungen anzubieten, die Stärken des Kunden zu erkennen und auf diesen aufzubauen. Über eine persönliche Betreuung mit einer engen Kontaktdichte möchten wir dies erreichen. Die vorhandenen Stellenpotentiale des gemeinsamen Arbeitgeber-Service wollen wir für eine gezielte bewerberorientierte Integrationsarbeit nutzen.

Handlungsfeld 2:

Langzeitleistungsbezug + Langzeitarbeitslosigkeit beenden/ „Hartz-IV-Karrieren vermeiden

Teilhabe von Menschen mit Behinderung verbessern

 Langzeitleistungsbezieher (LZB)

Als Langzeitleistungsbezieher werden erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in den ver- gangenen 24 Monaten mindestens 21 Monate hilfebedürftig waren, bezeichnet.

Im Landkreis Kronach stellt sich im August 2017 der Abbau des Langzeitleistungsbezuges wie folgt dar:

22

Langzeitleistungsbezieher (LZB) und Langzeitarbeitslose im Rechtskreis SGB II Jobcenter Kronach August 2016 - Daten nach einer Wartezeit von 3 Monaten

10

5

0

-5

-10 -15 Bayern: LZB JC Kronach: LZB

-20

-25 Februar 2010 Februar 2011 Februar 2012 Februar 2013 Februar 2014 Februar 2015 Februar 2016 Februar 2017 August August August August August August August August

2017 ist es dem Jobcenter wiederum gelungen den Anteil um 4,6 % zu senken. Im August 2017 lag die absolute Zahl bei 686 und damit um 33 niedriger als im Vorjahr. Wir liegen damit auch deutlich vor dem bayerischen Durchschnitt (- 0,5%). Unsere erfolgrei- che Integrationsarbeit und das zielorientiert eingesetzte Maßnahmepaket 2017 tragen hier Früchte. Die Zielgruppe der Langzeitleistungsbezieher ist heterogen. Alle speziellen Zielgruppen, die in diesem Arbeitsmarktprogramm erwähnt werden, finden sich in diesem Kundenkreis wie- der. Es können deshalb grundsätzlich alle Strategien und Maßnahmen für den Kundenkreis eingesetzt werden.

 Langzeitarbeitslose (Nur noch 126 LZA !)

Als Langzeitarbeitslose gelten alle Personen, die ein Jahr und länger arbeitslos gemeldet waren. Im Landkreis Kronach gab es im Dezember 2017 noch 207 Langzeitarbeitslose, 126 davon sind Kunden des Jobcenters. Im Vorjahresvergleich konnten wir die Zahl um 81 bzw. 39,1 % senken. Dies ist wiederum ein außergewöhnlich gutes Ergebnis. Auch hier greift unser Maßnahmepaket und wir werden auch 2018 daran festhalten. Erfreulich ist auch, dass alle Personengruppen vom Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit profitieren.

23 Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit (LZA) 727 AA Bamberg- Coburg

Berichtsmonat Dezember 2017

Delta Bezirk Dez 14 Dez 15 Dez 16 Dez 17 VJ Ist abs. Delta in %

JC Coburg Stadt 284 269 269 251 269 251 -18 -6,7% ●

JC Coburg Land 361 351 351 274 351 274 -77 -21,9% ●

JC Kronach 255 207 207 126 207 126 -81 -39,1% ●

JC Lichtenfels 307 316 316 219 316 219 -97 -30,7% ●

JC Bamberg Stadt 387 422 422 352 422 352 -70 -16,6% ●

JC Bamberg Lkr. 349 308 308 228 308 228 -80 -26,0% ●

JC Forchheim 269 257 257 246 257 246 -11 -4,3% ●

Das Jobcenter vertraut auch 2018 auf das bewährte Maßnahmepaket zum weiteren Abbau der LZB’s und LZA:

 Professionelle Beratung und Betreuung Eine professionelle Beratung ist der Schlüssel zur Integration von Kunden mit kom- plexen Handlungsbedarfen. Alle Integrationsfachkräfte des Jobcenters haben 2017 an der Qualifizierung zum beschäftigungsorientierten Fallmanagement teilgenom- men. Damit soll der Beratungs- und Integrationsprozess neu strukturiert und gestaltet werden. Der Grundgedanke ist der ganzheitliche Ansatz, die Kundenbetreuung un- abhängig von der Anzahl oder Schwere der Vermittlungshemmnisse als zu steuern- den Prozess zu definieren: „Jeder Kunde ist ein Fall“. Die Qualifizierung wird Mitte 2018 abgeschlossen sein.  Über eine verstärkte Aktivierung (Arbeitsgelegenheiten, Instrumentenmix, kommunale Eingliederungsmaßnahmen) soll durch individuelle Beratungs- und Betreuungs- leistungen eine Stabilisierung und Motivierung der LZB´s und LZA´s erreicht werden und die Beschäftigungsfähigkeit deutlich verbessert werden. Eine enge Begleitung der Arbeitslosen während der Maßnahme und häufiges Feedback über den Leis- tungsstand sind notwendig, damit die LZB´s und LZA´s durch die Förderung profitie- ren.

24  Öffentlich geförderte Beschäftigung Die Wirtschaft brummt. Trotzdem finden viele Kunden seit Jahren keine Arbeit. Ge- sucht werden Fachkräfte und im Helferbereich sehr leistungsfähige und flexible Mit- arbeiter. Menschen mit geringer Qualifikation und gesundheitlichen Einschränkungen haben da nur geringe Chancen. Sozial ist, was gesellschaftliche Teilhabe schafft – das ist seit Jahren unser Auf- trag und unser Selbstverständnis. Für Teilhabe in unserer Gesellschaft steht vorran- gig: Arbeit,- Erwerbsarbeit-. Ich werde gebraucht, ich bringe mich ein, ich bekomme etwas zurück. Für viele Menschen, die sich seit Jahren im Hartz-IV-System befinden, ob arbeitslos oder unterbeschäftigt, ist dies unter dem Druck sich stetig und teilweise rasant verändernder Arbeitswelten ein Versprechen mit geringer Aussicht auf Einlö- sung. Langzeitarbeitslose verfügen über Ressourcen und Entwicklungspotentiale, die es über individuelle und sozial ausgerichtete Angebote zu nutzen gilt. Soziale Teilhabe gehört auch in das familiäre Umfeld der Betroffenen. Vor allem Kinder aus "Arbeitslo- sen"-Haushalten bedürfen besonderer Hilfen, soll die Langzeitarbeitslosigkeit nicht an nachfolgende Generationen vererbt werden („Hartz-IV-Karrieren“ vermeiden). Des- halb werden wir auch 2018 die öffentlich geförderte Beschäftigung wieder in den Fo- kus nehmen. 2018 werden wir ca. 780.000 € in die öffentlich geförderte Beschäftigung investieren. Allein 700.000 € stammen aus dem Bundesprogramm „Soziale Teilhabe am Arbeits- markt“.

Quote der Eintritte in öffentlich geförderte Beschäftigung Stand November 2017 Jahresfortschrittswerte Ist-Ist VJ Region Ist VJ Ist abs. in %

JC Kronach 12,2 11,5 -0,8 -6,2 JC Forchheim 3,0 - - - JC Coburg 2,2 3,6 1,4 61,1 JC Bamberg, Stadt 2,9 2,8 -0,1 -2,6 JC Bamberg - - - - JC Lichtenfels 5,0 - - - JC Coburg, Stadt 7,9 5,2 -2,6 -33,7

25 2017 hatten wir 11,5 % unserer erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (138 eLB) im Bereich der öffentlich geförderten Beschäftigung integriert. Im Bereich der Arbeitsgelegenheiten sind für 2018 Haushaltsmittel bis zu einer Höhe von rund 80.000 € eingeplant. Damit sollen rund 80 „Stellen“ bei Kommunen bzw. freien Trägern finanziert werden. Das Jobcenter setzt hier auch zukünftig einen Schwerpunkt und möchte für die marktfernen, mit multiplen Vermittlungshemmnissen belasteten Kunden eine sinnstiftende, am Markt orientierte und im öffentlichen Inte- resse liegende Arbeit organisieren. Eine mögliche Zielgruppe sollen 2018 auch lang- zeitarbeitslose Migranten werden.

 Teilnahme am Programm „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ Soziale Teilhabe entsteht insbesondere durch die aktive Teilnahme am Erwerbsle- ben. Deshalb hat das BMAS ein Programm für öffentlich geförderte Beschäftigung für besonders arbeitsmarktferne Langzeitleistungsbezieher aufgelegt, die keine direkte Chance auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt haben. Primäres Ziel des Programms soll sein, soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Leistungsberechtigte, die wegen gesundheitlicher Einschränkungen besonderer Förderung bedürfen. Zweiter Schwerpunkt sollen Menschen sein, die mit Kindern in einer Bedarfsgemeinschaft leben. Die Förderung erreicht hier nicht nur die Langzeit- arbeitslosen selbst, die eine Perspektive erhalten und Struktur im Alltag gewinnen, sondern zugleich die im Haushalt lebenden Kinder, die erfahren und vorgelebt be- kommen, dass Beschäftigung eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielt (Vermeidung von Sozialhilfekarrieren). Eltern, die Geld verdienen und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, vermitteln Kindern am ehesten das Vertrauen, die Zukunft zu meistern. Denn Kinder leiden nicht unter berufstätigen Eltern, Kinder leiden unter Ar- mut. Das Bundesprogramm läuft mit 50 Teilnahmeplätzen noch bis Ende 2018.

Teilhabe von Menschen mit Behinderung Im Jobcenter Landkreis Kronach werden aktuell 54 arbeitslose schwerbehinderte Menschen betreut. Dies sind 10 % weniger als 2016. Erfreulicherweise konnten wir auch 2017 wieder 19 schwerbehinderte Kunden in eine Erwerbstätigkeit am 1. Arbeitsmarkt vermitteln.

Im Fokus steht für 2018 , alle Möglichkeiten zur Nutzung des Fachkräftepotentials von Reha - bilitanden und schwerbehinderten Menschen in enger Zusammenarbeit mit der Arbeitsagen- tur auszuschöpfen. Die zur Verfügung stehenden Instrumente sind frühzeitig und wirksam einzusetzen.

26 Durch die Qualifizierung unserer Vermittlungsfachkräfte im Bereich Fallmanagement er- hoffen wir uns eine weitere Verbesserung der Betreuung.

Beibehalten werden wir die überdurchschnittliche Förderung von Menschen mit Behinde- rungen bei Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik (Schwerpunkt Arbeitgeberförderung; erweiterter Eingliederungszuschuss…). Die Zusammenarbeit mit den regionalen Netzwerken (Reha-Team der Agentur für Arbeit, Reha-Träger, Selbsthilfeeinrichtungen…) werden wir beibehalten und im Bedarfsfall intensivieren.

Handlungsfeld 3

Beschäftigungschancen für Frauen und Alleinerziehende erhöhen

Die Beauftragte für Chancengleichheit (BCA) wird bei der Planung des Arbeitsmarktpro- grammes beratend eingebunden. Ein Aufgabenschwerpunkt ist die Mitwirkung bei der Ent- wicklung von geschäftspolitischen Konzepten des Jobcenters zur Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt. Die BCA unterstützt in den Fragen zum Wiedereinstieg in den Beruf, zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, zum Thema Frauenförderung und insbe- sondere zur Unterstützung Alleinerziehender. Die BCA kooperiert als Netzwerkpartner mit verschiedenen externen Partnern wie Frauen- gruppen, kirchlichen Trägern, psychosozialen Einrichtungen, Frauenberatungsstellen und sonstigen Beratungsstellen. Ziel ist es, die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Män- nern am Erwerbsleben sicherzustellen. Ein Schwerpunkt im Jahr 2018 betrifft das Prinzip der Gleichstellung von Frauen und Män- nern in der Grundsicherung für Arbeitsuchende. Ein besonderes Gewicht wird auf die gleich- berechtigte Förderung und Integration von Frauen und Männern, insbesondere als Alleiner- ziehende oder Erziehende in Partner-Bedarfsgemeinschaften gelegt. Die Beauftragte für Chancengleichheit unterstützt bei der Planung und Umsetzung.

 Integration von geflüchteten Frauen und Mädchen Ein weiteres Schwerpunktthema der BCA-Arbeit im kommenden Jahr wird die Unterstützung bei der Integration von geflüchteten Frauen und Mädchen. Gerade für diese Zielgruppe gibt es zu wenig Kinderbetreuungsmöglichkeiten und Angebote, um z.B. ein frühzeitiges Erlernen der deutschen Sprache oder die Teilnahme an Qualifizierungsangeboten zu ermöglichen.

27 Erwerbstätigenquote geflüchteter Frauen in den Herkunftsländern (2016)

In vielen Herkunftsländern ist die Erwerbstätigenquote der geflüchteten Frauen niedrig. Sie ist geprägt durch eine traditionelle Geschlechterrolle. Hier gilt es anzusetzten und Überzeugungsarbeit zu leisten.

Ursprünglich war die Zuwanderung überwiegend männlich geprägt: Die große Mehrheit der- jenigen, die im Jahr 2015 einen Erstantrag auf Asyl in Deutschland gestellt haben, waren Männer (69 %). Mädchen und Frauen sind mit einem Anteil von knapp einem Drittel (31 %) in der Minderheit. Allerdings hat sich dieses Bild durch den Familiennachzug mittlerweile verändert. Diese Frauen in Arbeit zu bringen, verlangt Ausdauer, Geduld und enge individu- elle Begleitung. Die Integration in den Arbeitsmarkt hängt zudem maßgeblich von Bildungsstand und Qualifi- kation ab. Hier zeigt sich bei den geflüchteten Frauen ein sehr differenziertes Bild je nach Herkunftsland.

Schulbildung: Vergleich geflüchteter Männer- Frauen (2016)

28 Zusammen mit unserer bewerberorientierten Vermittlerin für den Bereich Flucht gilt es hier anzusetzen. Wir wollen 2018 die vorhandenen Potentiale nutzen und unter Berücksichtigung der individuellen Lebenslagen der geflüchteten Frauen den Integrationsprozess voran- bringen. Priorität hat die Teilnahme aller Frauen und Mädchen an den BAMF-Sprachkursen.

Handlungsfeld 4: Jugendliche in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integrieren

Erfolgreich hat sich 2017 die Arbeit mit den im Jobcenter betreuten Jugendlichen gestaltet. Insgesamt werden im Jobcenter noch 206 Jugendliche (U25) betreut. Der größte Teil geht zur Schule, macht Ausbildungen, nimmt an Sprachkursen teil, absolviert Maßnahmen oder Qualifizierungen. 21 Jugendliche sind zum Ende des Jahres 2017 noch arbeitslos. Auch wenn sich die Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt deutlich entspannt hat und sich in den nächsten Jahren aufgrund demographischer Faktoren weiter verbessern wird, kann hier keinesfalls Entwarnung gegeben werden. Jugendliche in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu integrieren, wird auch 2018 ein Schwerpunkt unserer arbeitsmarktlichen Bemühungen sein. Besondere Brisanz gewinnt dieses Handlungsfeld durch den Wechsel von 76 jugendlichen Flüchtlingen in die Zuständigkeit des Jobcenters im abgelaufenen Jahr. Hinzu kommen noch 134 Kinder aus Migrantenfamilien für die der Übergang Schule – Beruf friktionslos organisiert werden muss.

Konkret planen wir:

 Konsequente und verbindliche Beratungs- und Integrationsarbeit Alle Jugendlichen, die für eine Ausbildung in Frage kommen, werden in enger Abstim- mung mit der Berufsberatung einem qualifizierten Beratungsangebot zugeführt. Dieser Anspruch beinhaltet auch die Durchführung rechtskreisübergreifender Fallbesprechungen zur Erschließung der vorhandenen Möglichkeiten und Umsetzung der abgestimmten In- tegrationsstrategie. Die Vernetzung der Akteure im Sinne einer „Jugendberufsagentur“ zwischen Jobcenter, Berufsberatung der Arbeitsagentur, Schulen und Jugendamt wird in- tensiv fortgesetzt und steht auch 2018 im Fokus. Durch regelmäßige Koordinierungsge- spräche und gemeinsame Projekte soll zeitnah die Zusammenarbeit mit dem Team U25 der Arbeitsagentur verbessert werden. Ziel ist es, bei Jugendlichen Vermittlungshemm- nisse und Schwierigkeiten beim Übergang Schule-Beruf zu beseitigen, die Übergangs-

29 quote in Erstausbildung bzw. in Arbeit zu steigern und nach abgeschlossener Ausbildung eine nachhaltige Integration in den ersten Arbeitsmarkt sicherzustellen. „Jeder Jugendli- che bekommt ein passendes Angebot“ ist auch 2018 unsere Maxime.

 Ausbildung im Fokus und „Hartz-IV-Karrieren“ vermeiden

Im Fokus steht 2018 die Qualifizierung bzw. Integration in Ausbildung, um einen langfristigen Leistungsbezug nachhaltig zu vermeiden. Damit möchten wir erreichen, dass sich die individuelle Lebenssituation dieser jungen Menschen kontinuierlich verbes- sert und auch ein Beitrag zur Senkung des Fachkräftebedarfs geleistet wird. Die frühzei- tige Unterstützung (auch durch Leistungen von „Bildung und Teilhabe“) soll dazu beitra- gen, soziale Ungleichheiten zu verringern sowie langfristige Abhängigkeiten von sozialen Unterstützungsleistungen zu vermeiden. Aktuelle betriebliche Ausbildungsmöglichkeiten für bisher ungelernte Jugendliche möch- ten wir weiterhin nutzen („2. Chance“). Sollte es mit der Aufnahme eines Ausbildungsplatzes nicht klappen und sich heraus- stellen, dass die Jugendlichen den Anforderungen einer betrieblichen Ausbildung noch nicht gerecht werden, haben sie die Möglichkeit über eine außerbetriebliche Ausbildung (BaE), einen Berufsabschluss zu erwerben. Einige Ausbildungsplätze werden hier vorge- halten. Ergänzt wird dieses Angebot noch durch die Teilnahme an Einstiegsqualifizie- rungen (EQ) bzw. ausbildungsbegleitenden Hilfen.

 Erfolgreicher Schulabschluss

Wir möchten auch 2018 sicherstellen, dass möglichst alle Schüler/-innen einen Schulab- schluss erwerben, um damit die optimalen Voraussetzungen für die Einmündung in eine berufliche Ausbildung (Ausbildungsreife) zu haben. Der Anteil der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss im Landkreis ist seit Jahren rückläufig und liegt mit 3,1 % deutlich unter dem Bayerndurchschnitt mit 5,1 %. Wir werden unsere Möglichkeiten (BvB, Ein- stiegsqualifizierung, Bildung und Teilhabe…) weiterhin zielgerichtet nutzen, um den An- teil weiter zu senken.

 Guter Ausbildungsmarkt im Landkreis Kronach

Der sich abzeichnende demographische Wandel und die seit einigen Jahren anhaltend positive konjunkturelle Entwicklung haben dazu geführt, dass die Arbeitgeber mehr aus- bilden. Die Chancen für einen jungen Menschen, über eine betriebliche Ausbildung in das Arbeitsleben einzusteigen, sind so günstig wie noch nie.

30 Die Fachkräfteausbildung in den technischen Berufen, im Handwerk und in den Gesund- heits- und Pflegeberufen muss forciert werden, aber nicht jeder Jugendliche erfüllt die Voraussetzungen für eine Ausbildung in den Mangelberufen. Die Wirtschaft benötigt bei guter Auftragslage (aus)-bildungsfähige, flexible und sozial kompetente Mitarbeiter. Für Bewerber mit diesen Merkmalen gelingt eine Arbeitsvermittlung mit wenig Aufwand. Für Bewerber mit Vermittlungshemmnissen besteht im Landkreis Kronach trotz hoher Subventionen nur wenig Nachfrage. Die Erwartung der Unternehmen ist, dass diese Be- werber mit überbetrieblichen Maßnahmen und Umschulungen auf die Anforderungen der Wirtschaft vorbereitet werden. Entsprechende Maßnahmeangebote (BVJ-Klassen, BvB, BaE…) stehen grundsätzlich zur Verfügung. Mit etwas Flexibilität und guter Vorbereitung sollte der Sprung in die Arbeitswelt gelingen. Denn rein rechnerisch standen im letzten Beratungsjahr 143 gemeldete Ausbildungsstel- len 100 jungen Berufswählern gegenüber. Die Entwicklung vom Stellen- zum Bewerber- markt hält unvermindert an. Für unsere Jugendlichen sollte dies aber auch Chancen bie- ten.

Handlungsfeld 5:

Beschäftigungs- und Integrationschancen für Migrantinnen und Migranten (Flüchtlinge) erhöhen

Das Jobcenter Landkreis Kronach hat sich zum Ziel gesetzt, dem Zugang von Menschen mit Migrationshintergrund gegenüber aufgeschlossen zu sein und ihnen mit einer Willkommens- kultur zu begegnen. Die Integrationsarbeit mit Flüchtlingen ist im Jahr 2017 erfolgreich gelau- fen. Auch 2018 stellt diese Aufgabe eine Herausforderung dar. Menschen mit Migrationshintergrund stellen seit Jahren einen signifikant hohen Anteil an den Leistungsberechtigten im Jobcenter dar. 335 unserer 1.282 erwerbsfähigen Leistungsbe- rechtigten haben einen Migrationshintergrund (26,1 %). Von den 335 haben 227 (68 %) ei- nen Fluchthintergrund. Die 227 anerkannten Asylbewerber verteilen sich auf 138 Bedarfsgemeinschaften, in den noch 134 Kinder unter 15 Jahren betreut werden. Davon ausgehend, dass die Nachfrage an Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt in den nächs- ten Jahren anhalten bzw. sich verstärken wird, ist es unerlässlich, Personen mit Migrations- hintergrund intensiv zu fördern und ihre Potentiale für den deutschen Arbeitsmarkt zu er- schließen.

31 Neben der rechtssicheren und zeitnahen Zahlbarmachung der SGB II-Leistungen wird es Hauptaufgabe des Jobcenters Landkreis Kronach sein, schlüssig und möglichst ohne zeitliche Verzögerung mit der Integrationsarbeit in den Arbeitsmarkt zu beginnen.

„Work first“-Ansatz im Landkreis Kronach

Die schnelle Integration in Arbeit trägt wesentlich zur gesellschaftlichen Integration bei. Jeder Tag, den die Flüchtlinge in einem Zustand der Ungewissheit verbringen, ist ein verlorener Tag, und wenn sich die Tage zu Monaten, zu Jahren summieren, werden sie zu einer Integ- rationsblockade. Hier findet ein Wettlauf mit der Zeit statt und diesen Wettlauf sollten wir – wenn möglich – gewinnen. Das wesentliche Ziel des “Work first“-Ansatzes ist die schnelle Integration in ein sozialversi- cherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis. Fördern und Fordern lautet die Devise. Was vordergründig nach Strenge und Sanktion klingt, beruht auf der Erkenntnis, dass bloßes Warten auf exakt passende Arbeitsangebote die Aussicht auf eine dauerhafte Eingliederung in den Arbeitsmarkt schmälert und dass die berufliche Wunschtätigkeit eher aus einem Ar- beitsverhältnis als aus der Arbeitslosigkeit zu realisieren ist. Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – das Jobcenter Landkreis Kronach trägt einen Teil dieser Verantwortung und versucht über eine bewerberorientierte und assis- tierte Vermittlungsstrategie dieser Verantwortung gerecht zu werden.

Verbleib im Landkreis Kronach (Wohnortzuweisung)

Entscheidend für das Verbleiben der Migranten in der Region ist neben der gesellschaftli- chen Akzeptanz, die Integration in den hiesigen Arbeitsmarkt. Die Aufnahme einer regulär bezahlten Tätigkeit, von deren Ertrag der Betreffende leben und womöglich seine Familie unterhalten kann, ist die wichtigste Voraussetzung von Integration. Am Arbeitsplatz ent- stehen die intensivsten Kontakte zu den Menschen in der Region, hier lernt man sich kennen und schätzen, macht positive Erfahrungen und baut Vorurteile ab. Bayern hat 2017 von der Wohnortzuweisung Gebrauch gemacht. Jeder Flüchtling soll dem- nach für drei Jahre dort leben, wo sein Asylverfahren abgeschlossen wurde. Die Regierun- gen setzen diese Regelung mittlerweile flächendeckend um. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die Unterstützung bei der Wohnungssuche. Nur wenn der Migrant überzeugt ist, dass er im Landkreis eine Perspektive erhält, nimmt er vom Umzug in die großen Städte Abstand. Das mittlerweile in Kraft getretene Integrationsgesetz und die Regelungen zur Wohnsitzzu- weisung in Bayern flankieren unsere Bemühungen.

32 Sprachkompetenz ist der Schlüssel zur Integration Als erster Schritt in eine nachhaltige Integration müssen die Sprachdefizite beseitigt werden. Dies geschieht in der Regel über die vom BAMF geförderten Integrationskurse. Die Teilnahme wird über die Eingliederungsvereinbarung vereinbart und ist verpflichtend. Sobald ein Mindestmaß an Sprachkompetenz vorhanden ist, stehen Flüchtlingen bzw. Migranten alle persönlich geeigneten arbeitsmarktlichen Maßnahmen offen. Aktuell wird versucht die Kursangebote bedarfsgerechter auf das Kundenpotential abzustimmen. Wartezeiten sollen verkürzt bzw. sinnvoll mit Angeboten der Arbeitsmarktförderung überbrückt werden. Neben dem sprachlichen Schulungsbedarf und der beruflichen Anpassungsqualifikation wird sich sicher die Bedarfslage nach einem Sozialen Arbeitsmarkt noch verstärken. Dies gilt insbesondere für Flüchtlinge, die aufgrund ihrer Marktferne erst mittelfristig über niederschwellige Angebote (AGH), verbunden mit arbeitsbezogenem Sprachtraining, in den Arbeitsmarkt integriert werden können.

Hemmnisse für die Beschäftigung von Flüchtlingen Rund 86 Prozent der Unternehmen sehen mangelnde Deutschkenntnisse als größtes Hin- dernis, Flüchtlinge einzustellen.

Oft fehlen den Flüchtlingen aber auch die nötigen Fachkenntnisse – für fast zwei Drittel der Unternehmen ist dies eine relevante Hürde. Und selbst wenn die Zuwanderer einen Ab- schluss mitbringen, hilft das vielen Firmen nicht – mehr als 60 Prozent können diese Qualifi- kationen nur schwer einschätzen. Hinzu kommt für gut sechs von zehn Unternehmen der hohe bürokratische Aufwand, der mit der Einstellung von Flüchtlingen verbunden ist. Trotz dieser Hemmnisse wollen sich viele Betriebe künftig noch stärker engagieren: Rund ein Drit- tel aller Unternehmen plant in diesem Jahr Flüchtlinge einzustellen.

33 Integration von Flüchtlingen Zahlreiche Arbeitgeber im Landkreis Kronach haben ihre grundsätzliche Bereitschaft signali- siert geeignete anerkannte Flüchtlinge als Auszubildende oder Arbeitnehmer einzustellen. Hier möchte das Jobcenter Landkreis Kronach ansetzen und mit schnellen und möglichst passgenauen Angeboten Hilfestellung bieten. Durch unsere bewerberorientierte und assistierte Vermittlung möchten wir zwei wichtige Bereiche abdecken:  die Stellenakquise in den Betrieben   Wichtigste Aufgabe ist es für die Arbeitgeber im Landkreis ein kompetenter Ansprech- partner in Bezug auf Flüchtlingsfragen zu sein. Unsere bewerberorientierte Vermittlerin bietet Unterstützung bei Fragen zum Arbeitsmarkt, zu Projekten, der Vermittlung und Qualifizierung von Flüchtlingen sowie zu rechtlichen Aspekten an. Sie weiß, welche Kun- den wann und wo zur Verfügung stehen. Zum Aufgabenbereich soll auch die Beratung von Kunden mit Flüchtlingsstatus im Hin- blick auf eine mögliche Arbeitsmarktintegration gehören. Ziel wäre es, durch eine gezielte Akquise den richtigen Kunden auf die freie Stelle zu bringen. Wir begleiten den Übergang vom Sprachkurs in eine Arbeitsstelle/Ausbildungsplatz. Gut vernetzt mit verschiedenen Partnern vor Ort werden die Möglichkeiten für die Arbeit mit Flüchtlingen gebündelt.  assistierte Vermittlung   Der Landkreis Kronach ist ein Flächenlandkreis. Die Asylbewerber und anerkannten Flüchtlinge sind auf alle Gemeinden des Landkreises verteilt. Allerdings ist die Mobilität – mangels Führerschein - stark eingeschränkt. Verstärkt wird dies noch durch erhebliche Sprachdefizite. Ein erfolgversprechender Integrationsprozess kann nur durch eine assis- tierte Vermittlung erfolgen. Dies bedeutet unsere Vermittlerin begleitet den anerkannten Asylbewerber zum Vorstellungsgespräch, erläutert unsere Fördermöglichkeiten und steht jederzeit als Ansprechpartnerin für Fragen aller Art zur Verfügung. Durch einen ganzheitlichen Betreuungsansatz, ausgerichtet auf die individuellen Bedürf- nisse des Kunden und einer engmaschigen intensiven Begleitung, soll das nachhaltige Integrationsziel erreicht werden. Zum Abbau der Vermittlungshemmnisse soll der Kunde auch zu anderen Behörden, Beratungsstellen und der arbeitsplatznahen Wohnungssu- che begleitet werden. Unterstützung soll bei der Erstellung von Bewerbungen geleistet werden. Unsere bewerberorientierte Vermittlerin steht im ständigen Austausch mit dem zuständigen Hauptbetreuer, dem AGS und den am Integrationsprozess beteiligten Mitar- beitern/innen. Persönliche Kontakte und Netzwerkpflege spielen bei der Stellenbeset- zung eine wichtige Rolle. Diese gilt es zu pflegen.

34 Weitere operative Maßnahmen  Enge Netzwerkarbeit mit den Akteuren vor Ort. („runde Tische“)  Kooperationsvereinbarung für ein abgestimmtes Verwaltungsverfahren für den Übergang SGB XII – SGB II (Schnittstellen verringern, lückenloser Übergang…)  Gemeinsame Schulungsveranstaltung mit SGB XII und Ausländerverwaltung  Unterstützung bei der Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse anbieten  Erwerbsbeteiligung von weiblichen Flüchtlingen verbessern 2018 möchten wir im Bereich „Flucht“ über 100 Migranten in den 1. Arbeitsmarkt integrieren.

Handlungsfeld 6: Ergänzerinnen und Ergänzer stärker in den vermittlerischen Fokus nehmen

Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat festgestellt, dass Ergänzer relativ konstant und lange im Leistungsbezug verharren. Die Studie belegt zudem, dass höhere Bildungsabschlüsse, weniger Kinder und mehr erwerbsfähige Personen im Haushalt einer Bedarfsgemeinschaft den Ausstieg aus dem Leistungsbezug begünstigen. Demgegenüber sind mangelnde berufliche Qualifikationen sowie schwere gesundheitliche Einschränkungen. Faktoren, die einen Ausstieg aus dem Leistungsbezug erschweren. Im November 2017 waren von 1.282 erwerbsfähigen Leistungsberechtigten 308 erwerbstätig (24 %). Dies stellt eine durchaus relevante Zielgruppe dar.

Erwerbsfähige Leistungsberechtigte mit Einkommen aus Erwerbsarbeit Berichtsmonat November 2017

Ist-Ist VJ in % 1.LS Ist

JC Coburg, Stadt -2,7 597 JC Bamberg 5,2 547 JC Coburg 2,8 537 JC Bamberg, Stadt 2,2 779 JC Lichtenfels -0,8 384 JC Forchheim -4,0 532

JC Kronach -12,6 308

35 In Vollzeitbeschäftigung sind 61 Kunden tätig. Dies sind 8 weniger als im Vorjahr. Erfreulich ist der Rückgang bei der sozialversicherungsfreien Beschäftigung auf nunmehr 95. Hier greift unser Ansatz „Raus aus dem Minijob“. Vor fünf Jahren hatten wir noch mehr als 220 Minijob- ber. Das Jobcenter Landkreis Kronach wird die bewährte Strategie fortsetzten und den Fo- kus auf den Ausstieg aus dem Minijob legen. Verfolgt wird 2018 weiterhin folgende Strategie zur Verringerung bzw. Beendigung des Leistungsbezuges ggfs. auch unter Einbeziehung der gesamten Bedarfsgemeinschaft: • Prüfung der Möglichkeiten zur Ausweitung der Arbeitszeiten; • Förderung der Aufstiegsmobilität z.B. Qualifizierung von Ungelernten zu Fachkräften • Prüfung der Möglichkeit zur Erhöhung des Stundenlohnes – Beachtung Mindestlohn • Im Bedarfsfall Zuweisung in eine Arbeitsgelegenheit

Ziel ist es atypische bzw. prekäre Arbeitsverhältnisse zu beenden. Als prekär werden unge- schützte und unsichere Beschäftigungsverhältnisse und ständig wiederkehrende Arbeitslo- sigkeit beschrieben. Sie sind gekennzeichnet durch:

 nicht existenzsicherndes Einkommen

 Beschäftigungsrisiken (u. a. fehlende Arbeitsplatzsicherheit)

 fehlende (kurz- und langfristige) soziale Sicherung

 geringe Chancen/Aussichten auf ein existenzsicherndes Beschäftigungsverhältnis.

Wir haben diese Zielgruppe seit Jahren im Fokus. An der folgenden Folie sieht man, dass sich im Laufe der Jahre Erfolge eingestellt haben. Mit 36,9 % haben wir unter den Jobcen- tern des Agenturbezirkes den höchsten Anteil an erwerbsfähigen Leistungsberechtigten mit Erwerbseinkommen über 850 €. Gleichzeitig haben wir mit 24,2 % den niedrigsten Anteil an Kunden mit Einkommen aus sozialversicherungsfreier Beschäftigung bis 450 €.

Anteil eLB mit Erwerb über 850 Euro an eLB mit Erwerb gesamt Berichtsmonat November

Ist

JC Coburg, Stadt 27,6 JC Kronach 36,9 JC Forchheim 36,5 JC Bamberg 30,3 JC Coburg 29,3 JC Lichtenfels 28,7 JC Bamberg, Stadt 25,9

36

Handlungsfeld 7:

Wiedereinstieg älterer Arbeitsuchender fördern, speziell Hilfesuchende über 55 Jahre

Auch Ältere haben Anspruch auf Teilnahme und Teilhabe am Arbeitsleben. Und die Erfah- rungen und Kompetenzen älterer Arbeitnehmer werden benötigt, um auch in Zukunft in Deutschland erfolgreich wirtschaften zu können. Stärker als bisher muss das Alter als pro- duktive Lebensphase anerkannt werden. Es liegt im Interesse der Unternehmen, die Be- schäftigungsfähigkeit älterer Menschen zu erhalten, um mit älter werdenden Belegschaften im Wettbewerb zu bestehen.

Das Jobcenter Landkreis Kronach möchte deshalb folgende Zielsetzungen erreichen:

 Wir wollen die Erwerbsbeteiligung älterer Arbeitnehmer weiter erhöhen.  Wir wollen das oft zu frühe Ausscheiden der 55-Jährigen und Älteren aus dem Be- rufsleben deutlich reduzieren und damit einen aktiven Beitrag zur Fachkräftesiche- rung leisten  Wir wollen eine bessere Wiedereingliederung älterer Arbeitsloser. Hierzu sollen flexi- bel gestaltete Eingliederungszuschüsse beitragen.

Dass dies nötig ist zeigt folgende Tabelle. Mit 23,1 % haben wir den höchsten Anteil an Kun- den über dem 55. Lebensjahr im Leistungsbezug.

Anteil Bestand eLB Ü55 an Bestand eLB gesamt ohne Asyl/Flucht Berichtsmonat November

Ist

JC Coburg, Stadt 22,8 JC Kronach 23,1 JC Lichtenfels 22,1 JC Bamberg 21,6 JC Bamberg, Stadt 21,3 JC Coburg 21,2 JC Forchheim 18,9

37 Die Zahlen sind bei den Ü 55 in den letzten Jahren angestiegen. Aktuell haben wir 244 Kun- den über 55 Jahre im Bestand. Alle anderen Personengruppen sind rückläufig bzw. haben sich mehr als halbiert. Nach der Beendigung des Bundesprogramms „50 plus“ (2015) müs- sen wir hier neue Ansätze finden bzw. die erfolgreichen Maßnahmen ins Regelgeschäft übernehmen:

 Beschäftigungschancen für Ältere erschließen Der Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung nimmt fortwährend zu. Aktuell ist ca. ein Drittel (32 %) der Leistungsberechtigten im Jobcenter Landkreis Kronach älter als 50 Jahre (399 Kunden). Die Spezifika dieses Personenkreises erfordern eigene Handlungs- ansätze. Ziel ist es möglichst viele Personen im Alter zwischen 50 und dem Rentenein- trittsalter zu erreichen, sie zu aktivieren und ihre Hilfebedürftigkeit durch Eingliederung in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung dauerhaft zu beenden. Das Jobcenter Landkreis Kronach sieht es auch als seine Aufgabe an, Personen mit mul- tiplen Vermittlungshemmnissen eine würdige Teilhabe an der Gesellschaft zu ermög- lichen. Wir werden deshalb auch 2018 die zur Verfügung stehenden Mittel zur Schaffung von öffentlich geförderter Beschäftigung vollumfänglich nutzen. Alternativ bietet sich die Sicherstellung sozialer Teilhabe auch über eine Arbeitsgelegen- heit an. Verbunden mit einem begleitenden Sozialcoaching kann hiermit eine Brücke in den regulären Arbeitsmarkt gebaut werden.

 Feststellung der Erwerbsfähigkeit Im Jobcenter Landkreis Kronach werden ca. 100 Personen betreut, die in ihrer Leistungs- fähigkeit derart eingeschränkt sind, dass eine Integration in den Arbeitsmarkt nicht mehr in Betracht kommt. Hier stellt sich die grundsätzliche Frage nach der Erwerbsfähigkeit. bzw. die Prüfung vorrangiger Ansprüche. Dabei geht es dem Jobcenter Landkreis Kronach nicht um die Eröffnung von „Verschie- bebahnhöfen“, sondern vielmehr darum, den betroffenen Kunden die passgenaue Hilfe zukommen zu lassen. Hierauf hat der Kunde grundsätzlich einen Rechtsanspruch. Ziel ist es, das Verfahren zur Feststellung der Erwerbsfähigkeit konsequent zu nutzen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum rechtssicheren Umgang mit Fragen der Erwerbs- fähigkeit zu befähigen. Wir werden 2018 die Handlungsanweisungen zum Thema „vorrangige Ansprüche“ fertig- stellen, allen Mitarbeitern zur Verfügung stellen und die Durchführung praxisnah umset- zen.

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Handlungsfeld 8:

Integrationschancen für Alleinstehende bzw. Single-BG´s verbessern

Single Anteil an BG (MW) Insgesamt

Ist Ist-Ist in % Ist (in %)

TYP Ie 13.657 -0,7 55,6

JC Hildburghausen 767 -8,7 57,3

JC Sonneberg 762 -14,0 55,4

JC Wartburgkreis 1.770 -4,3 57,4

JC Waldeck-Frankenberg 2.461 9,0 55,2

JC Rhein-Hunsrück-Kreis 1.207 6,8 52,2

JC Cochem-Zell 603 5,1 51,2

JC Hof 943 -0,6 56,8

JC Kulmbach 818 -4,8 58,6

JC Coburg 792 -3,1 53,3

JC Kronach 588 -6,8 58,1

JC Lichtenfels 681 -1,9 56,3

JC Bad Kissingen 929 -2,8 55,6

JC Rhön-Grabfeld 602 6,5 54,7

JC Tirschenreuth 734 -1,2 58,0

62,2 % unserer Bedarfsgemeinschaften im Jobcenter Landkreis Kronach sind sogenannte Single-BG’s, die dem Grunde nach identisch sind mit BG’s mit einer Person. Im Vorjahresvergleich (631) hat dieser BG-Typus um 43 Kunden abgenommen. Dies liegt aber auch am allgemeinen Rückgang der Bedarfsgemeinschaften. Der Anteil der Single- BG‘s am gesamten Bestand hat um 3 % zugelegt und ist mit 58,1 % vergleichsweise hoch. Auffallend ist, dass viele Kunden aus Single-BG’s im sozialversicherungsfreien Bereich er- werbstätig sind. Hier gilt es anzusetzen (vgl. Handlungsfeld 6). Wir werden uns auch 2018 intensiv mit den Single-Bedarfsgemeinschaften beschäftigen und den Kundenstamm analysieren (Berufsabschlüsse, Vermittlungshemmnisse, Leistungsfähig- keit…).

39 Konkret planen wir:  Intensive Vermittlungstätigkeit Für den Personenkreis wird durch unsere Arbeitsvermittlung eine intensive Betreuung nach dem Grundsatz des Förderns und Forderns sichergestellt. Eine hohe Kontaktdichte sowie konsequentes Handeln in der Vermittlungstätigkeit werden gewährleistet. Die In- tegrationsarbeit richtet sich dabei an den Stärken und Potentialen eines jeden Einzelnen aus. Durch die Qualifizierung unserer Vermittlungsfachkräfte zum zertifizierten Fallmana- ger erhoffen wir uns in der täglichen Arbeit eine nachhaltige Verbesserung.  Intensive Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeberservice Unser Arbeitgeberservice wird eng in die Vermittlungstätigkeit mit eingebunden. Der Fo- kus kann auch auf überregionale Vermittlungsangebote gelegt werden.  Berufliche Neuorientierung und Teilnahme an „Sozialer Teilhabe“ Viele „Singles“ haben einen Berufsabschluss, der aber aus unterschiedlichen Gründen (gesundheitliche Einschränkungen, lange Jahre nicht gearbeitet…).nicht mehr verwertbar ist. Eine berufliche Neuorientierung sollte Bestandteil der Vermittlungsarbeit werden. Be- rufsfeldspezifische Eignungsfeststellungen/Erprobungen werden angeboten. Die Soft Ski- lls der einzelnen Personen werden ermittelt (wer ist motiviert; wer möchte sich verändern; welche Tätigkeiten passen noch zu einer Person; wer ist emotional stabil;….) und die be- rufliche Neuorientierung wird entsprechend abgestimmt. Der Personenkreis erfüllt in vielen Fällen die Zugangsvoraussetzungen für die „Soziale Teilhabe“. Wir werden die Single-BG’s bei der Besetzung verstärkt in den Fokus nehmen.

Handlungsfeld 9:

Interne Potentiale zur Verbesserung der Ergebnisse nutzen

„Wir arbeiten kompetent, gemeinsam und mit Leidenschaft an der besten Dienstleistung für unsere Kunden“

Das Jobcenter Landkreis Kronach hat 2015 seine Rahmenbedingungen analysiert und die Ergebnisse wurden einem systematischen Organisationsentwicklungsprozess zugrunde gelegt. Ziel war es die Akzeptanz beim Kunden (Steigerung der Kundenzufriedenheit) zu verbessern und bei den Mitarbeitern/innen eine stärkere Identifikation mit dem Jobcenter zu erreichen. Die neue Organisationsform ist eine Möglichkeit, Wege zu verkürzen, Zusammen- arbeit zu erleichtern und Entscheidungen zu vereinfachen

40

Handlungsfelder wurden in folgenden Bereichen identifiziert:

 Das Jobcenter will weiterhin eine hohe Dienstleistungsqualität anbieten.  Ein fachlich strukturierter Austausch soll im Einzelfall erfolgen.  Eine optimierte Nutzung des breiten Fachwissens soll erreicht werden.  Die Hintergrundinformationen zu den einzelnen BG´s (ländlicher Raum), sollen bes- ser genutzt werden.  Die ganzheitliche Integration steht im Fokus. Das System Familie/BG ist als Ganzes zu betrachten. Spezialisierungen sollen reduziert werden.  Integrationswirksame Handlungsstrategien sollen entwickelt werden. Die Integration in den Arbeitsmarkt steht im Fokus (work first).  Zielorientierte Lösungsansätze sollen auf ähnlich gelagerte Fälle (Klassifikation) über- tragen werden.  Durch gezielte Qualifizierungen sollen die Mitarbeiter weiter gefördert werden.  Das Verständnis für die Arbeit des anderen Fachbereichs und die Zusammenarbeit soll verbessert werden.  Endergebnis: Eine deutliche Qualitätsverbesserung wird angestrebt!

Prozesse: Die Prozesse und Abläufe im Jobcenter sollen einfacher und transparenter organisiert, Informationsverluste reduziert und Schnittstellen vermieden bw. verbessert werden. Großer Wert wurde darauf gelegt, die Kommunikation der einzelnen Akteure zu verbessern. Eine ganzheitliche Fallbetrachtung auf operativer Ebene wurde umgesetzt und die Spezialisierung (U25 und Fallmanagement) aufgelöst. Die operativen Bereiche „Leistung“ und „Markt und Integration“ wurden zu zwei Teams räumlich zusammengelegt. Der Info-Austausch wird forciert und Schnittstellen minimiert. 2016 wurde ein Leitbild und 2017 eine Homepage von den Mitarbeitern erstellt. Die Beratung unserer Kunden und die Öffentlichkeitsarbeit des Jobcenters sollen damit nachhaltig verbessert werden. Die Steigerung der Kundenzufriedenheit iwar hier das erklärte Ziel.

41 Kundenzufriedenheit – Gleitender Jahreswert Dez. 16 – Nov. 17

Ist Vorjahr Ist

Index aus Kundenzufriedenheit in Noten *1 2,63 2,34

Beratung in Noten *1 2,76 2,32

Vermittlung in Noten *1 2,87 2,45

Geldleistungen in Noten *1 2,81 2,43

Mitarbeiter in Noten *1 2,62 2,33

Rahmenbedingungen in Noten *1 2,21 2,17

Die Kundenzufriedenheit hat sich im Jahresvergleich in allen Bereichen deutlich verbessert. Die beste Entwicklung hat der Bereich Beratung gemacht (-15,9 %). Nach zwei Jahren ist der angestrebte Effekt eingetreten und eine Qualitätsverbesserung ist feststellbar. Wir sind hier auf dem richtigen Weg, das Ergebnis ist aber noch verbesserungsfähig.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Die guten Erfahrungen der Einbindung der Mitarbeiter/innen bei den Arbeitskreisen (Neuor- ganisation, Personalentwicklungs- und Qualifizierungskonzept, Erstellung Leitbild und Homepage, Arbeitszeitregelung…), der Prozessoptimierung und der monatlichen Budgetpla- nung wird auch 2018 fortgeführt. Fluktuation und längere Erkrankungen führten immer wie- der zu Bearbeitungsrückständen (speziell im Leistungsbereich). Im Vergleich mit anderen Jobcentern sind unsere Rückstände prozentual hoch. Wir werden 2018 unseren Zugangsbereich neu strukturieren und versuchen die Bearbei- tungszeit von der erstmaligen Vorsprache bis zum Erstbescheid zu verkürzen. Weiterhin werden die Vollzugshinweise zu den vorrangigen Leistungen/Rente umgesetzt. Die Qualifizierung der Mitarbeiter/innen in allen Fachbereichen steht auch 2018 wieder im Fokus des Jobcenters. Geplant sind neben den üblichen fachlichen Einarbeitungs- und An- passungsfortbildungen:  Abschluss der Qualifizierung (Hausarbeit/Zertifizierung) unserer Vermittlungsfachkräf- te zum Case Manager/in über die Deutsche Akademie für Fallmanagement  Leistungsberatung SGB II für den Eingangsbereich und die Leistungsabteilung  Forcierung der Personalentwicklung, auch für kommunale Mitarbeiter/innen

42 4. Ressourcen

Die Umsetzung der Strategien kann nur über engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfolgen. Die Zahl der Mitarbeiter und ihre Arbeitsbelastung in den Fachteams ist ein entscheidender Faktor, der bei der Wirkungsplanung stärker mit einzubeziehen ist. Grundsätzlich sind für 2018 keine Veränderungen geplant.

4.1 Personalressourcen

Vollzeitäquivalente BA Kommune Gesamt Stand 01.01.2018

Leistung 6,10 5,90 12,00

Markt und Integration 9,62 2,28 11,90

Sonstiges Personal 2,95 2,14 5,09

Weiteres Personal 1,00 1,00 2,00

19,67 11,32 30,99

Anteil kommunale 36,53 Mitarbeiter/innen

Anteil BA Mitarbeiter/innen 63,47

Die Personalstruktur ist für 2018 – trotz sinkender Mittelzuweisungen - stabil. Die Betreu- ungsschlüssel für das Jobcenter Landkreis Kronach stellen sich auf der Grundlage des Be- richtsmonats September 2017 wie folgt dar:

Leistung (ø 1.039) 1 : 85

Markt & Integration (ø 1.210) 1 : 119

Weiteres Personal 18,3 %

Orientiert man die Personalstärke am Vorgehensmodell zur Standortbestimmung der Perso- nalausstattung der gemeinsamen Einrichtungen, so sieht es ähnlich aus. Der bisherige Be- treuungsschlüssel (1: 115) wird durch die Bandbreite zwischen dem ersten und dritten Quar- tal im Vergleichstyp ersetzt. Im SGB II Typ I e liegt die Bandbreite für die Leistung zwischen 80 und 94. Mit 85 liegen wir in der Nähe des Median. Im Bereich Markt und Integration liegen wir mit 119 sogar über den Wert des dritten Quartals (117).

43 Eine Veränderung der Personalstärke steht deshalb für 2018 nicht im Fokus. Aus der mittelfristigen Entwicklung des Kundenpotentials ist zwar eine stabile rückläufige Tendenz erkennbar, der Personalabbau soll aber personalplanerisch (altersbedingtes Aus- scheiden, Auslaufen befristeter Verträge ….) erfolgen.

4.2 Budget

Dem Jobcenter Landkreis Kronach stehen für das Haushaltsjahr 2018 nach der Schätzwert- berechnung des BMAS insgesamt 8,30 % weniger Haushaltsmittel im Gesamtbudget zur Verfügung als 2017. Für unsere Planungen bedeutet dies, dass wir 2018 mit 220.027 € we- niger auskommen müssen. Speziell im Eingliederungstitel werden unsere Möglichkeiten durch die Reduzierung der Haushaltsmittel um 13,65 % bzw. von 144.601 € erheblich einge- schränkt.

Schätzwerte auf einen Blick:

2017 2018

Eingliederungsbudget 1.059.351 € 914.760 €

Verwaltungskosten 1.590.390 € 1.514.954 €

Gesamt 2.649.741 € 2.429.714 €

Umschichtung 390.000 € 488.000 €

Durch die drastischen Mittelkürzungen war die Erhöhung des Umschichtungsbetrages auf nunmehr 488.000 € nicht vermeidbar. Der Umschichtungsbetrag erreicht nun 53,3 % des Eingliederungstitels. Ein zielgerichtetes Arbeiten ist mit diesem Budget kaum noch möglich.

4.2.1 Verwaltungskostenbudget

Im Verwaltungshaushalt stehen grundsätzlich ca. 75.435 € weniger als im Vorjahr zur Verfü- gung. Hinzu kommen Lohnsteigerungen, Änderungen der Eingruppierungen und Dienstal- tersstufen in Höhe von ca. 50.000 €. Der Ausgleich im Verwaltungshaushalt ist deshalb nur durch die Einsparung verschiedener Dienstleistungen und über eine Erhöhung des Um- schichtungsbetrages auf 488.000 € machbar. Von Personalreduzierungen möchten wir 2018 Abstand nehmen, um die angestrebten Ziele, insbesondere die Zahl der Integrationen nicht zu gefährden. Auch die pünktliche und rechtmäßige Leistungserbringung möchten wir damit

44 sicherstellen und es soll auch eine gute Beratungs- und Dienstleistungsqualität gegenüber den uns anvertrauten Menschen erbracht werden.

4.2.2 Eingliederungstitel

Für 2018 erhält das JC Landkreis Kronach voraussichtlich eine Zuteilung von 914.760 €. Dies ist unser bisher niedrigster Eingliederungstitel.

Zuteilung Eingliederung: 914.760 € ./. Vorbindungen Vorjahre 130.000 € ./. Umschichtungsbetrag 488.000 € Freie Haushaltsmittel 2018 296.760 € ======

2017 beliefen sich die frei verfügbaren Mittel auf 469.000 €. Für das Haushaltsjahr 2018 ste- hen somit 172.000 € weniger zur Verfügung. Der Umschichtungsbetrag ist mit 488.000 € grundsätzlich zu hoch. Die aktive Arbeitsförderung kommt hier zu kurz. Um diesen Trend zu stoppen muss im SGB II genügend Geld für Personal- und Arbeitsförderung zur Verfügung gestellt werden. Dies ist aktuell nicht der Fall

Die verbleibenden Haushaltsmittel verteilen sich 2018 wie folgt:

Integrationsorientierte Spezielle Maßnahmen für Maßnahmen Jüngere

310.000 € 31.000 € 72,64 % 7,26 %

Öffentliche Sonstige Beschäftigung Förderleistungen

80.000 € 5.760 € 18,75 % 1,35 %

45 Der Schwerpunkt wird 2018 bei den integrationsorientierten Instrumenten liegen. Speziell für den Eingliederungszuschuss haben wir 224.000 € vorgesehen. Die Förderung der berufli- chen Weiterbildung und die Aktivierung treten –mangels entsprechender Haushaltsmittel- in den Hintergrund. Die Finanzierung unserer arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen ist nicht ausreichend. Defizite bestehen bei der ausreichenden Betreuung der Langzeitarbeitslosen, der Flüchtlinge und den Mitteln für Qualifizierung und Fortbildung unserer Kunden. Wenn wir erfolgreich für den Zusammenhalt der Gesellschaft und gegen die Langzeitarbeitslosigkeit arbeiten wollen, dann brauchen wir mehr Geld.

Neben dem Eingliederungstitel stehen dem Jobcenter Landkreis Kronach

 für das ESF-Bundesprogramm zur 347.675 € Eingliederung langzeitarbeitsloser Leistungsberechtigter für 2018 und

 für das Bundesprogramm 701.730 € „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ für 2018

zur Verfügung.

„Tu was Du kannst, mit dem Bisschen was Du hast, wo immer Du bist“

Theodore Roosevelt

46 5. Steuerung über Ziele

Diese folgende Abbildung soll das Gesamtsystem aus Qualitätssicherung, Ziele und Schwerpunkte nochmals im Zusammenspiel visualisieren.

Ziele 2018 Zielvereinbarung des Jobcenters Landkreis Kronach mit

der Agentur für Arbeit dem Landkreis Kronach (Bundesziele) (kommunale Ziele)

- Verringerung der Hilfebedürftigkeit - Verbesserung der Integrationen in -Verringerung der Hilfebedürftigkeit Erwerbstätigkeit - Vermeidung von langfristigem (Summe der Kosten der Unterkunft) Leistungsbezug

Zwei Programmschwerpunkte und sieben Zielgruppen

Nah am Markt sein, Zusammenarbeit mit Langzeitleistungsbezug

Arbeitgebern ausbauen, und Forcierung der bewerber orientierten Langzeitarbeitslosigkeit beenden/ „Hartz-IV-Karrieren vermeiden Vermittlung, Fachkräftepotential erhöhen

Migranten Alleiner- Jugendliche Erwerbs- Menschen Ältere Single-BG und ziehende (unter 25 tätige mit Be- Arbeit - Allein- Flüchtlinge und Frauen Jahren) Leistungs- hinderung suchende stehende bezieher (über 55 Jahre)

 Pünktliche und rechtmäßige Leistungserbringung  Potentiale der eAkte nutzen  Gute Beratungs- u. Dienstleistungsqualität gegenüber unseren Kunden

47 5.1 Interne Ziele des Jobcenters

Wir haben in den vergangenen Jahren Vieles auf den Weg gebracht. Wir haben außerge- wöhnliche Erfolge bei der Reduzierung der Arbeitslosigkeit erzielt. Der Landkreis Kronach hat heute die niedrigste Arbeitslosenquote seit der Wiedervereinigung (Stand November 2017 Vollbeschäftigung mit 2,6 %). Die Zahlen sinken in fast allen Bereichen und nach Jah- ren der Stagnation sind auch die passiven Leistungen wieder rückläufig.

Summe der LLU in € - Berichtsmonat November 2017

Jahresfortschrittswerte Ist-Ist VJ Region Ist VJ Ist abs. in %

JC Kronach 4.306.345 4.277.451 -28.894 -0,7 JC Bamberg 5.778.772 6.618.336 839.564 14,5 JC Bamberg, Stadt 8.487.664 9.294.082 806.419 9,5 JC Forchheim 6.461.535 7.405.075 943.540 14,6 JC Lichtenfels 5.065.112 5.219.015 153.903 3,0 JC Coburg 6.085.124 6.356.010 270.886 4,5 JC Coburg, Stadt 6.149.607 6.408.179 258.572 4,2

Aufruf-ID im FIS-Portal: Werkzeugkoffer

Um weiter voran zu kommen setzen wir uns 2018 wieder einige interne Ziele, die uns bei der Steuerung helfen sollen:

Ü 100: 2018 möchten wir über 100 Integrationen im Bereich Flucht. U 400: Die Zahl der SGB II-Arbeitslosen soll sich im Laufe des Jahres dauerhaft unter 400 einpendeln. U 900: Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften soll 2018 erstmals unter 900 sinken.

Wenn uns dies gelingt, so werden wir auch unsere ambitionierten Zielvereinbarungen mit der Bundesagentur bzw. dem Landkreis Kronach erfolgreich umsetzen können.

48 5.2 Ziele 2018

Das Jobcenter Landkreis Kronach hat sich in enger Abstimmung mit seinen beiden Trägern konkrete Ziele gesetzt, an denen wir uns 2018 messen lassen werden. Dabei sind für die beiden Bundesziele  Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit  Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug die nachfolgenden Werte festgelegt worden:

Die zentrale Planung 2018 umfasst die Ziele „Verbesserung der Integration in Erwerbstätig- keit (Zielindikator Integrationsquote)“ und „Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug (Zielindikator Veränderung des Bestands an Langzeitleistungsbeziehern)“. Primäres Ziel des Jobcenters Landkreis Kronach für 2018 bleibt die Vermeidung bzw. Been- digung der Hilfebedürftigkeit durch die nachhaltige, möglichst ungeförderte Integration in den ersten Arbeitsmarkt. Vor dem Hintergrund, sowohl die Bundesmittel als auch die kommunalen Mittel wirtschaftlich und wirksam einzusetzen, vereinbaren wir mit dem jeweiligen Träger folgende Zielwerte für 2018:

Zielwerte 2018 (ohne Flucht)

Verbesserung der Integration Steigerung der Integrationsquote in Erwerbstätigkeit (ohne Flucht) um 0,4 %, IQ = 33,1 %

(Integrationsquote) zum Vorjahr (33,0%)

Vermeidung von langfristigem Anstieg des Bestandes an Leistungsbezug Langzeitleistungsbeziehern um (Veränderung des Bestandes maximal 1,0 % auf 705 LZB der Langzeitleistungsbezieher) zum Vorjahr (698) Lokales Ziel: Erreichen des Vorjahresergebnis- Verringerung der Summe ses +/- 0,0 % der Kosten der Unterkunft

Die Verringerung der Hilfebedürftigkeit ist aus Sicht der Bund-Länder-Arbeitsgruppe Steue- rung SGB II ein wichtiges Ziel der Grundsicherung. Dieses Ziel wird gesteuert, indem die Kennzahl „Veränderung der Summe der Leistungen zum Lebensunterhalt“ in ihrem Verlauf im Rahmen eines Monitorings beobachtet und gegebenenfalls mit der prognostizierten Ent- wicklung verglichen wird. Auf die Vereinbarung quantifizierter Zielwerte wird verzichtet. Im Fokus steht die Entwicklung zum IST des Vorjahres.

49 6. Kommunale Leistungen für Bildung und Teilhabe

Die kommunalen Leistungen für Bildung und Teilhabe richten sich in erster Linie an Kinder und Jugendliche. Kurzfristig und unmittelbar dienen sie nicht der Integration in den Arbeits- markt. Mittel- und langfristig sollen auch diese Leistungen dazu beitragen, dass sich die Chancen der jungen Menschen beim Übergang von der Schule in den Beruf verbessern. Von besonderer Bedeutung sind dabei die ergänzenden Lernförderangebote („Nachhilfe“). Erst durch diese Leistungen wird bei anspruchsberechtigten Schülerinnen und Schülern das Erreichen des Klassenziels und damit letztlich Schulabschlüsse und ein besserer Übergang von der Schule in den Beruf ermöglicht. Insgesamt sind im Haushalt des Jobcenters 2018 für Bildungs- und Teilhabeleistungen ca. 80.000 € eingeplant.

7. Kooperation und Netzwerke

7.1 Angebote nach §16a SGB II

Die fehlende bzw. nicht ausreichende Qualifikation unserer Kunden ist ein wesentliches Vermittlungshemmnis. Daneben gibt es aber noch weitere Problemlagen, die in der Person selbst oder im persönlichen Umfeld unserer Kunden liegen. Hierzu zählen:

- fehlende Kinderbetreuung, - häusliche Pflege von Angehörigen, - psychosoziale Probleme, - Schulden- und - Suchtproblematiken, die eine Arbeitsaufnahme hemmen. Effektive und nachhaltige Vermittlungsarbeit kann aber nur gelingen, wenn auch die persönliche, soziale und gesundheitliche Situation unserer Kun- den stabil ist. Um hier individuelle Hilfe leisten zu können, benötigt das Jobcenter die profes- sionelle Unterstützung durch Netzwerkpartner vor Ort. Für die Beseitigung o.g. Vermittlungshemmnisse ist die Kommune nach § 16a SGB II zu- ständig. Organisatorisch erfolgt die Umsetzung der sogenannten kommunalen Eingliede- rungsleistungen mit den zuständigen Fachämtern des Landkreises Kronach bzw. mit beauf- tragten Dritten.

50 Leistungen Erbracht von Betreuung minderjähriger Kinder Jugendamt Häusliche Pflege Amt für soziale Angelegenheiten Schuldnerberatung Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Coburg e.V. Suchtberatung Diakonisches Werk Coburg e. V. Psychosoziale Betreuung Sozialpsychiatrischer Dienst der Arbeiterwohlfahrt

Maßgebend für die operative Umsetzung ist, dass - ausreichend Angebote kommunaler Eingliederungsleistungen für unsere Kunden vorhanden sind, - diese Leistungen zeitnah und passgenau erbracht werden, - die erbrachten Leistungen geeignet sind, die bestehenden Hemmnisse zu beseitigen bzw. abzubauen und - die Kommunikation und Kooperation mit den jeweiligen Erbringern der Leistungen effizient und partnerschaftlich möglich ist.

Aus Sicht des Jobcenters werden die o.g. qualitativen und quantitativen Anforderungen ak- tuell erfüllt.

7.2 Sonstige Netzwerke

Allein kann das Jobcenter Landkreis Kronach seinen Auftrag nicht erfüllen. Dazu bedarf es – wie auch in den Vorjahren – funktionierender lokaler Netzwerke und einer partnerschaft- lichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit aller lokalen und regionalen Akteure des Ar- beitsmarkts. Diese lang erprobte Zusammenarbeit gilt es fortzusetzen und bedarfsgerecht weiter zu entwickeln, gerade auch mit Fokus auf die Arbeitgeberseite. In Kronach hat die gute Zusammenarbeit in der Region mit den Trägern des Jobcenters und mit der Arbeitsagentur Bamberg-Coburg Tradition. Über den Beirat des Jobcenters Landkreis Kronach erfolgt eine weitere Vernetzung nicht nur mit den Akteuren des regionalen Arbeits- markts, sondern auch eine Einbeziehung der Kommunalpolitik.

Weitere Netzwerkpartner sind:

● Arbeitgeberservice (AGS) der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg Auch 2018 werden die bisherige effektive Zusammenarbeit und der gemeinsame Marktauf- tritt mit dem Arbeitgeberservice der Agentur fortgeführt.

51 Das Jobcenter stellt einen Arbeitsvermittler, der vollständig in das Team des AGS integriert ist. Zwischen dem AGS und den Vermittlungsfachkräften des Jobcenters findet regelmäßig ein Informationsaustausch zur Optimierung der Integrationsbemühungen statt.

● Ausbildungsstellenvermittlung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg Die Vermittlung von Ausbildungsstellen für unsere jugendlichen Kunden wird von der Agen- tur für Arbeit wahrgenommen. Zwischen unseren Vermittlern und der Berufsberatung der Agentur erfolgt ein ständiger Informationsaustausch.

● Förderung der Teilhabe am Arbeitsleben (berufliche Reha) Die berufliche Reha umfasst alle Maßnahmen und Hilfen, die erforderlich sind, die dauerhaf- te Eingliederung behinderter Menschen in Arbeit, Beruf und Gesellschaft zu erreichen. Die Förderung der Teilhabe am Arbeitsleben wird entsprechend den gesetzlichen Vorgaben im SGB II durch das Jobcenter in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg geleistet.

● Frauenhaus Coburg Im Frauenhaus Coburg finden physisch oder psychisch misshandelte Frauen und deren Kin- der Schutz und Unterkunft. Die Abrechnung erfolgt direkt mit Jobcenter Coburg Stadt.

● Caritas Die allgemeine soziale Beratungsstelle der Caritas ist ein Partner für die Überwindung von sozialen Schwierigkeiten. Für viele Kunden bieten sich hier Beschäftigungsmöglichkeiten im Sinne des §16 SGB II (AGH) an. Vielfältige Berührungspunkte gibt es auch im Bereich „Klei- derkammer, Sozialladen (Lädla) und der Suppenküche“.

● Diakonisches Werk Kronach- Zu den Einrichtungen und Beratungsstellen des Diakonischen Werkes besteht ein enger Kontakt. Unterstützung erhalten wir speziell von der Migrations- und Asylberatungsstelle, der Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit und dem Gebrauchtwarenmarkt.

● Weitere Partner Das Jobcenter Landkreis Kronach ist Partner beim „Mehrgenerationenhaus“, dem Familien- freudigen Landkreis und der KoKi (Kooperationsvereinbarung zum Kinderschutz). Entspre- chende Kontakte zu Schulen, Jugendamt und Berufsberatung wurden aufgenommen. Weitere Partnerschaften bezugnehmend auf die Chancengleichheit am Arbeitsmarkt und die Integration von Frauen befinden sich im Aufbau. Hierzu zählen die Absprachen mit dem

52 Muki-Treff im Hinblick auf außerplanmäßige Kinderbetreuung. Die Diakonie als Treffpunkt alleinerziehender Elternteile wie auch der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. zur be- gleitenden Unterstützung bei Frage- und Problemstellungen. Mit der Volkshochschule, dem Landkreis Kronach und der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg soll die Reihe „Frauen auf dem Sprung“ auch 2018 wieder stattfinden.

Im Bereich des Fallmanagements wurde das bisherige Netzwerk weiter ausgebaut. Ein Fallmanager vertritt das Jobcenter Kronach in der psychosozialen Arbeitsgemeinschaft (PSAG) und wird künftig an der Arbeitsgruppe Sozialpsychiatrie mitwirken. Zudem finden weiterhin regelmäßige Treffen der Fallmanager des Agenturbezirks Bamberg-Coburg und Suhl zum fachlichen Austausch statt, an denen auch immer wieder externe Netzwerkpartner teilnehmen. Mit dem sozialpsychiatrischen Dienst Kronach werden im Einzelfall Maßnahmen abgestimmt. Nach der Qualifizierung unserer Vermittlungsfachkräfte zum Fallmanager und der erfolgten Zertifizierung werden wir die Netzwerkarbeit als wesentlichen Bestandteil des Fallmanagement weiter forcieren.

53 8. Resümee Die Weiterentwicklung des Jobcenters Landkreis Kronach, seiner Strategien und Ausrichtung wird auch in den kommenden Jahren ein entscheidender Erfolgsaspekt sein. Es bedarf dafür einer Vielzahl neuer Ideen und Gedanken – neuer Ansätze um die Men- schen dem Arbeitsmarkt wieder nahe zu bringen. Die Mitarbeiter des Jobcenters Landkreis Kronach werden mit der Umsetzung des vorliegen- den Arbeitsmarktprogramms ihren persönlichen Beitrag dafür leisten. Sie werden alles daran setzen, um auch 2018 im Landkreis Kronach mit einem auf die Bedarfe der Leistungsberech- tigten und den Erfordernissen des regionalen Arbeitsmarkt abgestimmten Instrumentenmix einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung der Hilfebedürftigkeit der SGB II- Leistungsberechtigten und zu deren gesellschaftlicher Integration, insbesondere zur Einglie- derung in den ersten Arbeitsmarkt zu leisten. Die Geschäftsführung bedankt sich dafür bei allen Akteuren, die am Planungsprozess des Arbeitsmarktprogrammes 2018 beteiligt waren, ganz herzlich.

Kronach, 24.01.2018

Cornelia Thron, Vorsitzende des örtlichen Beirats

Stefan Löffler, GF Jobcenter Landkreis Kronach

Jochen Wich-Herrlein, TL Markt und Integration

Nadine Detsch, Beauftragte für Chancengleichheit

Claudia, Wisnewski, Beauftragte für den Haushalt

„Erfolg ist etwas, um das du dich täglich kümmern musst.“

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„In 10 Jahren werden Roboter und intelligente Maschinen den größten Teil der notwendigen körperlichen Arbeit erledigen.“ Das sagen 65 Prozent der befragten Unternehmen der Bitkom-Studie „Neue Arbeit – wie die Digitalisierung unsere Jobs verändert (2016)“.

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