Lepidoptera: Cossidae)
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Die Puppen der mittel- und westeuropäischen Holzbohrer (Lepidoptera: Cossidae) J. PatoCka PATOCKA, J„ 2000. THE PUPAE OF THE CENTRAL AND WESTERN EUROPEAN COSSIDS (LEPIDOPTERA: COSSIDAE). - ENT. BER. AMST. 60 (4): 61-68. Abstract. Six species from six genera of Central and Western European cossid-pupae are described and figured. A key for identification of the subfamilies and genera and some biological data are added. Keywords: Lepidoptera, Cossidae, pupae, taxonomy, bionomics. Institut für Waldökologie der SAW, Sturova 2, 960 53 Zvolen, Republik Slowakei. Die vorliegende Arbeit behandelt die zugäng¬ Auch Clypeus meist mit Kanten- (Abb. 1, 2, lichen Puppen der mittel- und westeuropäi¬ 23) , bzw. Zahnstrukturen (Abb. 9, 10, 33). schen Cossidae (Lepidoptera, sechs Gattun¬ Labium mit Palpi labiales vorhanden ( Abb. 3, gen, sechs Arten). Die Puppen aus dieser 24) . Maxillae deutlich. Ihre Lappen (Probos¬ Familie sind bisher lückenhaft, ihre Bionomie cis) sehr kurz (Abb. 28, 29, 33) und oft von¬ jedoch relativ gut bekannt, weil die meisten einander isoliert (Abb. 3, 9). Palpi maxillares Arten Schädlinge sind. Eine Charakteristik der meist unterscheidbar (Abb. 3, 22). Antennae Lepidopteren-Puppen und Bestimmungstabel¬ kurz, viel kürzer als die Vorderflügel und kür¬ le ihrer mitteleuropäischen Überfamilien und zer auch als die Mittelbeine. Vorder- und Familien anhand der Puppenmerkmale bringt Mittelbeine relativ kurz (Abb. 1, 33). Vorder¬ Patocka (1999). Das System und die Nomen¬ schenkel groß. Vorderhüften (nicht immer von klatur folgen Karsholt & Razowski (1996) und den Vorderschenkeln deutlich differenziert, Leraut (1997), die puppenmorphologische Abb. 33) und oft auch Mittel- und Hinterhüf¬ Terminologie Mosher (1916). Das untersuchte ten vorhanden (Abb. 1). Enden der Hinter¬ Material stammt aus der Sammlung des beine sichtbar, kurz (Abb. 1, 22). Vorderflügel Verfassers, aus dem Museum für Naturkunde grenzen meist aneinander an (Abb. 1, 33), sie Berlin und dem Naturhistorischen Museum sind breit mit stumpfen Spitzen. Hinterflügel Wien. auf der Dorsalseite der Puppe relativ breit und auch auf ihrer Ventralseite sichtbar. Rudimen¬ te der Bauchbeine der Raupe meist auf der Familie Cossidae Puppe unterscheidbar (Abb. 1, 2). Pronotum Mittelgroße bis große (das Weibchen meist groß, sein Kaudalrand geschwungen. Thora¬ deutlich größer als das Männchen), halbfreie kales Spiraculum ebenfalls groß und auffällig Puppen (pupae semiliberae), meist ziemlich (Abb. 14, 16). Metanotum relativ klein, sein gedrungen und walzenförmig, frontal und Frontaleinschnitt breit und mitteltief bis tief kaudal abgestumpft. Ihr Abdomenteil ist in (etwa zu 1/2-3/4 der Länge des Metanotum Ventralansicht relativ recht lang, das 4. und reichend, Abb. 5, 17, 31, 35). Abdominale nachfolgende Segmente sind ventral unver- Spiracula groß, auffällig, elliptisch, ihre deckt (Abb. 1, 2, 9, 15, 28, 33), 3.-8., beim Rahmen dick und oft erhaben (Abb. 2, 4). Die Weibchen 3.-7. Segment ist beweglich. Bor¬ abdominalen Segmente dorsal mit Dornquer¬ sten deutlich. Kopf oft mit einem einfachen reihen; am 1. Segment oft nur eine undeutliche (Abb. 1,2, 15, 23, 30, 34) oder mehrfachen oder schwach angedeutete Reihe oder die (Abb. 9, 10) Fortsatz (Kokondurchbrecher). Dornen nicht unterscheidbar. Meist am 2. oder 62 Ent. Ber., Amst. 60 (2000) Abb. 1-14. 1-8, Cossus cossus; 9-14, Lamellocossus terebra. 1, 9, Puppe ventral; 2, Puppe lateral; 3, Kopf ventral (linke Hälfte); 4, Spiraculum, Basal- und Kaudalreihe der Domen am 5. Abdominalsegment; 5, Metanotum, Abdomenbasis (linke Hälfte); 6, 13, Abdomenende ventral; 7, lateral; 8, dorsal; 10, Kopffortsatz, Clypeus, Labrum, Mandibulae und Labium; 11, Kopfumriß, lateral; 12, Domen der Basal- und kaudalreihe am 5. Abdominalsegment; 14, Pronotum (linke Hälfte). Abkürzungen: A = Antenna; Ab = Abdominalbein; Af = Analfeld; An = Analnaht; As = abdominales Spiracu¬ lum; Bre = Basalreihe der Domen; CI = Clypeus; Clk = Clypealkamm; F = Frons; Ff = Frontalfortsatz; G = Gena; Gn = Genitalnaht; Hb = Hinterbein; HO = Hinterflügel; Hh = Hinterhüfte; Kre = Kaudalreihe der Dornen; Lb = Labium; Lbr = Labrum; Md = Mandibula; Mh = Mittelhüfte; Msn = Mesonotum; Mtn = Metanotum; Mx = Maxilla; O = Oculus; Pel = Postclypeus; Plb = Palpus labialis; Pmx = Palpus maxillaris; Pn = Pronotum; Ts = thorakales Spiraculum; V = Vertex; Vb = Vorderbein; Vfl = Vorderflügel; Vh = Vorderhüfte; Vs = Vorderschenkel; 1-10 = 1.-10. Abdominalsegment. 63 Ent. Ber.. Amst. 60 (2000) 3.-7. (bei den Weibchen) oder 2, bzw. 3.-8. am Abdomenende stumpf (Abb. 20). Parcihypopta (bei den Männchen) Segment zwei Dom¬ reihen vorhanden (Abb. 2, 4). Die letzten 2-3 - Kaudalreihe der Domen an mittleren Segmente nur mit je einer Domreihe, seltener Abdominalsegmenten (Abb. 4, 25) und die domlos (Abb. 2, 20). Domen der Basalreihe Dornen am Abdomenende spitz (Abb. 8, reichen weiter ventral, sogar ventral der Spiracula, frontal dieser sind sie oft verklei¬ 4 Puppe über 30 mm lang. Basalreihe der nert (Abb. 4). Am 10. Segment oft die Dornen Dornen an mittleren Abdominalsegmenten auch (oder nur) ventral vorhanden (Abb. 6, 13, mit bogigen Zwischenräumen (Abb. 4) . Cossus 19, 37). Kein Kremaster ist entwickelt, Anal¬ naht reicht ventral zum oder nahezu zum Ab¬ - Puppe unter 20 mm lang. Basalreihe der Dornen an mittleren Abdominalsegmenten domenende (Abb. 1, 9, 28). Raupen sind eury- oder stenophag. Sie le¬ mit spitzen Zwischenräumen (Abb. 25) . Dyspessa ben endophag in Zweigen, bzw. Stämmen der Laub- zufällig auch Nadelhölzer, manche Ar¬ 5 Puppe mit einem stark hervortretenden ten in der Zwiebel, im Wurzelstock und Schaft Kopffortsatz und einem Zahn am Clypeus oder im Halm der Kräuter, bzw. Gräser, über¬ (Abb. 33, 34). Vorderbeine von den Anten¬ winternd, nicht selten mehrmals. Verpuppung nae isoliert (Abb. 33). Zeuzera entweder am Fraßort, im Endteil des Ganges - Puppe mit einem kurzen, basal breiten (ohne Kokon oder ihr Kokon mit Holzspänen Kopffortsatz (Abb. 28, 30). Am Clypeus bedeckt), oder im Boden in einem Erdkokon. nur eine feine Querkante. Vorderbeine Puppenruhe relativ kurz. In Mittel- und West¬ grenzen lang an die Antennae an (Abb. 28) . Phragmataecia europa zwei Unterfamilien und acht Gattun¬ gen, sechs konnten untersucht werden. Unterfamilie Cossinae Bestimmungstabelle der Unterfamilien und Antennae länger als (Abb. 1, 15, 22), seltener Gattungen: etwa gleichlang wie die Vorderbeine (Abb. 9). 1 Antennae nicht kürzer, meist länger als die Lappen der Maxillae meist nicht länger als das Vorderbeine (Abb. 1, 9, 22). Lappen der Labium mit Palpi labiales (Abb. 3). 9. Abdo¬ maxillae (Proboscis) voneinander meist minalsegment dorsal mit einer Domreihe isoliert (Abb. 3). Abdomenende, lateral und (Abb. 2, 20, 27). Abdomenende ventral dom¬ frontal des Analfeldes mit höchstens einer los (Abb. 26), mit Einzeldornen (Abb. 19) Domquerreihe (Abb. 6, 13, 19, 26). oder nur einer Dornreihe (Abb. 13). (Cossinae) 2 - Antennae kürzer als die Vorderbeine. Gattung Cossus Linnaeus Lappen der maxillae (Proboscis) grenzen meist aneinander (Abb. 29, 33). Abdome¬ Recht große Puppen. Frontalfortsatz relativ nende lateral und frontal des Analfeldes oft kurz, einfach (Abb. 1-3). Clypeus mit einer mit zwei Domquerreihen (Abb. 31a, 37) Querkante, sonst quergefurcht. Palpi maxilla- . (Zeuzerinae) 5 res vorhanden (Abb. 3). Dornreihen an mitt¬ 2 Frontalfortsatz dreizähnig. Clypeus mit leren Abdominalsegmenten dorsal charak¬ zwei stark gezähnten Querkämmen (Abb. teristisch: die der Basalreihe mit anfangs 95 io). Lamellocossus parallelen Seiten und drei Ecken am Ende, Zwischenräume bogenförmig. Die der Kau¬ - Frontalfortsatz eher stumpf, nicht spitz dreizähnig. Clypeus höchstens mit einem dalreihe kleiner, spitz dreieckig (Abb. 4). 10. Abdominalsegment dorsal mit einigen Dor¬ Querkamm (Abb. 1,3, 15, 22) . 3 3 Kaudalreihe der Dornen an mittleren Abdo¬ nen, die Seitendornen dort wenig vergrößert, minalsegmenten (Abb. 18) und die Dornen spitz (Abb. 8). 64 Ent. Ber., Amst. 60 (2000) Raupen euryphag in Laubhölzern, sie über¬ unter der Rinde, dann in Gängen (Querschnitt wintern 2-3 X. In Mittel- und Westeuropa nur oval, Essiggeruch!). Verpuppung entweder im eine Art. Endteil des Ganges oder im Boden, Kokon fest, mit Holzspänen, bzw. Erdteilchen unter¬ mengt. Verbreitet, nicht selten. Zuweilen ein Cossus cossus Linnaeus Schädling der Wald-, Zier- und Obstbäume. (Abb. 1-8) Untersuchtes Material: 5 <3, 5 9, Slowakei, Gattung Lamellocossus Daniel Böhmen. Puppe 40,0-55,5 x 10,0-14,3 mm, dunkel rotbraun, die Spitzen der Ausläufer Puppen groß, Frontalfortsatz sehr groß, drei¬ (Frontalfortsatz, Dornen am Abdomen) fast spitzig. Am Clypeus zwei stark gezähnten schwarz, die schwächer skierotisierten Stellen Querkanten (Abb. 9-11). An mittleren Abdomi¬ hellbraun. Skulptur mittelfein, am Notum mit¬ nalsegmenten dorsal die Domen der Basalreihe telgrob, gerunzelt, am Abdomen chagriniert. groß, spitz, ihre Zwischenräume bogig, die der Borsten relativ klein. Kopffortsatz mittelkurz, Kaudalreihe kleiner, spitz dreieckig (Abb. 12). einfach, in Ventralansicht am Ende etwas wel¬ Domen am 9. Segment relativ groß, am 10. lig begrenzt, Spitze frontoventral gerichtet. Segment lateral des Analfeldes je eine Dom¬ Clypeus scharf begrenzt, quergefurcht mit ei¬ reihe aus großen, spitzen Domen (Abb. 13). ner starken Querkante, welche im Mittelteil Raupe stenophag in Populus spp. schwach, abgerundet ausläuft. Labrum trapez¬ förmig. Mandibulae ziemlich lang und Lamellocossus terebra (Fabricius) schmal. Palpi maxillares deutlich. Labium (Abb. 9-14) klein, gegenüber Palpi