S TSCHI 2014 DEUTSCHES OLYMPISCHES JUGENDLAGER

XXII. Olympische Winterspiele vom 7. bis 23. Februar 2014 Dokumentation www.dosb.de

www.doa-info.de

www.dsj.de

www.olympisches- jugendlager.de/dojl www.facebook.de/DOAInfo

www.twitter.de/DeuOA Inhaltsverzeichnis

Gruß­- und Vorworte. 5 Grußwort von Alfons Hörmann. 6 Vorwort von Gudrun Doll-Tepper und Ingo Weiss. 7 Ein Blick zurück von Rosi Mittermaier-­Neureuther und André­ Lange. 8 Herzlichen Dank von Tobias Knoch. 10

Grundsätzliches­ ...... 13 Ziele von Deutschen Olympischen Jugendlagern...... 14 Tradition und Geschichte. 14 Deutsche Olympische Akademie und Deutsche Sportjugend . 15

Tagesberichte­ . 17

Programmbausteine . 37 Bericht des Leitungsteams. 38 Das Sportprogramm. 40 Das Kulturprogramm. 41 Das Seminarprogramm . 43 Öffentlichkeitsarbeit während des Deutschen Olympischen Jugendlagers. 44 Begegnungen mit der Deutschen Olympiamannschaft. 47 Die Logistik . 49 Partnerstädte in olympischer Mission. 51

Teilneh­mer/innen & Betreuer/innen...... 53 Porträts der Teilnehmer/innen . 54 Porträts der Betreuer/innen. 62 Eine wunderbare, unvergessliche Zeit: Das Jugendlager aus Sicht einer Teilnehmerin. 64 Anstrengend, aber genial: Das Jugendlager aus Sicht einer Betreuerin. 66

Perspektiven...... 69

Anhang...... 73 Programm. 74 Mediaanalyse. 76 Presseclipping. 79 Visuelles Erscheinungsbild. 96 Förderer . 98

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GRUSS­- UND V RWORTE Gruß - und Vorworte

Alfons Hörmann Präsident Deutscher Olympischer Sportbund

Grußwort

Gern blicke ich zurück auf die XXII Olympischen Win- habe ich gern aufgenommen und werde sie in unsere terspiele in Sotschi 2014, wo wir große Siege und bittere tägliche Arbeit einfließen lassen Denn Ihr seid die Zu- Enttäuschungen hautnah miterleben durften Wir ha- kunft des Sports – ob als künftige Top-Athleten oder im ben mit den Athletinnen und Athleten gejubelt, gezit- Ehren- oder Hauptamt in Vereinen und Verbänden Ich tert, gelitten und gefeiert Russland und vor allem die bin froh, dass wir so engagierte junge Leute in unseren Stadt Sotschi haben sich dabei – trotz aller Kritik vor Reihen haben den Spielen – als sehr gute Gastgeber erwiesen Es würde mich freuen, Euch bei zukünftigen Olympi- Bei meinen ersten Olympischen Winterspielen als Prä- schen Spielen wiederzusehen – möglicherweise greifen sident des Deutschen Olympischen Sportbundes waren einige dann bereits aktiv in das olympische Gesche- mir die Begegnungen mit Euch jungen Athletinnen und hen ein und vertreten die deutschen Farben in Rio de Athleten ein besonderes Anliegen Ich bin beeindruckt, Janeiro oder in Pyeongchang mit wie viel Freude und Engagement Ihr Euch für den Sport einbringt Ihr trainiert diszipliniert oder engagiert Bis dahin wünsche ich noch viele schöne und emoti- Euch ehrenamtlich und leistet damit einen wertvollen onale Momente im Sport – bleibt so engagiert und Beitrag für unsere Sportfamilie Vor allem aber gestal- motiviert, wie Ihr seid tet Ihr „Euren“ Sport aktiv mit Euer Wir haben uns im Deutschen Haus, an den Wettkampf- stätten und bei Eurem Abschlussabend auf der MS Louis Olympia getroffen, den Ihr auf sehr unterhalt- same Weise gestaltet habt Eure bei diesen Gelegenhei- ten geäußerten Gedanken, Wünsche und Anregungen Alfons Hörmann

„ Ihr seid die Zukunft des Sports – ob als künftige Top- Athleten oder im Ehren- oder Hauptamt in Vereinen und Verbänden “

6 Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper DOSB Vizepräsidentin Bildung Ingo Weiss und Olympische Erziehung Vorsitzender der Vorsitzende der Deutschen Deutschen Sportjugend Olympischen Akademie

Vorwort

Hot. Cool. Yours. So lautete das Motto der diesjährigen Baden-Baden wurden die Jugendlichen über wichtige Olympischen Winterspiele und so könnte auch das Aspekte aus der russischen Geschichte und Kultur infor- Fazit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Deut- miert und ermutigt, sich ein eigenes Bild von der Lage schen Olympischen Jugendlagers Sotschi 2014 lauten vor Ort zu machen Durch das Deutsche Olympische Für die Jugendlichen waren die knapp zwei Wochen in Jugendlager haben die Jugendlichen einen unverfälsch- Russland ein wohl unvergessliches Erlebnis Vor allem ten und direkten Eindruck von Russland bekommen, der aber haben sie das Deutsche Olympische Jugendlager vor allem durch die vielen glücklichen, neugierigen und zu ihrem eigenen gemacht: Hot Cool Ours weltoffenen Menschen vor Ort geprägt wurde

Die Maßnahme, die unter dem Dach des Deutschen Allen Partnern und Unterstützern möchten wir an die- Olympischen Sportbundes (DOSB) abwechselnd unter ser Stelle dafür danken, dass sie zum Gelingen unserer der Federführung von Deutscher Olympischer Akade- Arbeit beigetragen haben Insbesondere den beiden mie (DOA) und Deutscher Sportjugend (dsj) ausgerich- Leitern des Deutschen Olympischen Jugendlagers, dem tet wird, bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Direktor der Deutschen Olympischen Akademie, Tobias auch im Jahr 2014 ein vielfältiges Programm Dazu Knoch, und dem 2 Vorsitzenden der Deutschen Sportju- zählten neben dem Besuch der Wettkämpfe ein buntes gend, Jan Holze, gilt unser Dank Den Organisatoren und Kultur- und Seminarprogramm sowie die Möglichkeit dem DOSB danken wir dafür, dass so viele Begegnungen zum Austausch und Gespräch mit zahlreichen Persön- und Erfahrungen vor Ort möglich waren Gleichermaßen lichkeiten aus Sport, Politik und öffentlichem Leben richtet sich unser Dank an die Sportlerinnen und Sportler, Funktionärinnen und Funktionäre sowie Politikerinnen Die Jugendlichen besuchten Wettkämpfe in den Eisare- und Politiker, dass sie sich die Zeit genommen haben, nen an der Küste und bevölkerten die Loipen, Pisten und das Olympische Jugendlager zu besuchen und sich mit Schanzen in den Bergen, erkundeten das Olympische den Jugendlichen auseinanderzusetzen Für uns ist auch Dorf und den Olympiapark ebenso wie das Zentrum diese Bereitschaft ein Beleg dafür, dass das Deutsche und die nahe Umgebung Sotschis Sie überzeugten bei Olympische Jugendlager während der Olympischen ihrem Auftreten mit ihrem Teamgeist und ihrer positiven Spiele inzwischen einen hohen Stellenwert genießt Den Stimmung beim Anfeuern Im Mittelpunkt standen das Betreuerinnen und Betreuern, die mit großem Enga- gemeinsame Erleben vor Ort und die persönliche Begeg- gement das Programm gestaltet haben, möchten wir nung Die jungen Sportlerinnen und Sportler haben das unseren Dank übermitteln, ebenso wie natürlich den friedliche Miteinander der verschiedenen Nationen und Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die dem Deutschen die integrative Kraft des Sports erlebt Erfolgreich konn- Olympischen Jugendlager ein Gesicht gegeben haben ten auch bei diesem Olympischen Jugendlager Werte Sie haben sich ihre Teilnahme durch ihren herausragen- wie Respekt und Toleranz vermittelt werden Dabei ka- den Einsatz im Sport verdient Wir wünschen uns, dass men der Spaß und die Motivation rund um die Olympi- sie sich auch weiterhin engagieren und so zu wichtigen sche Idee sicher nicht zu kurz Viele Teilnehmerinnen und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren werden Sie ha- Teilnehmer sind nun noch motivierter und wollen sich ben das Jugendlager zu dem gemacht, was es ist: Eine weiterhin sportlich, aber auch sozial engagieren Begegnung anlässlich der Olympischen Spiele, die den olympischen Gedanken reflektiert und lebt Anlass zu Diskussionen und Beschäftigung mit poli- tischen Themen bot der diesjährige Ausrichter der Olympischen Spiele Für die DOA und die dsj war das Ansprechen der Menschenrechtssituation in Russland von zentraler Bedeutung Beim Vorbereitungstreffen in Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper Ingo Weiss

7 Gruß­- und Vorworte

Rosi Mittermaier-­ ­André Lange Neureuther vierfacher Olympiasieger zweifache Olympia­ 2002 – 2010 (Bob) siegerin 1976 (Ski alpin)

Ein Blick zurück

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer, gionsgrenzen hinweg. Ihr als Teilnehmerinnen und Teil- nehmer des Deutschen Olympischen Jugendlagers habt das Deutsche Olympische Jugendlager in Sotschi ist diese Einzigartigkeit der Olympischen Idee hautnah auch uns in ganz besonderer Erinnerung geblieben. erfahren und gelebt. Tragt diese Erfahrungen weiter! Sie Immer noch denken wir gern an die tollen Tage an haben uns in unserem Handeln und unserer Einstellung der Schwarzmeerküste in dieser bunt gemischten und geprägt. Wir sind zuversichtlich, dass auch Ihr der Olym- sympathischen Gruppe zurück. Der gemeinsame Aus- pischen Bewegung und dem Sport so verbunden bleibt. tausch mit Euch Jugendlichen hat uns einen spannen- den Einblick in die Interessen und Wünsche der Jugend An dieser Stelle wollen wir uns beim Organisationsteam in Deutschland ermöglicht. Eure Verbundenheit zum der Deutschen Olympischen Akademie und der Deut- Sport und zu Euren Zielen hat uns nachhaltig begeis- schen Sportjugend bedanken. Durch das Engagement tert. Als Olympiasieger wissen wir, welche Unwägbar- der hauptberuflichen und ehrenamtlichen Helferinnen keiten auf dem Weg zur Goldmedaille lauern können. und Helfer wurde den Jugendlichen eine einmalige Wir sind uns sicher, dass Eure Teilnahme am Deutschen Möglichkeit gegeben, die Idee der Olympischen Spiele Olympischen Jugendlager Euch in der Erfüllung Eurer vor Ort zu erfahren. Der Ansatz des Deutschen Olympi- Zukunftspläne bestärkt hat. schen Jugendlagers mit seiner Verbindung von Sport, Bildung und Kultur ist und bleibt ungemein wertvoll. Für Denn wie es bei Antoine de Saint-Exupéry heißt: „Wenn uns war es eine große Freude, ein Teil dieser Maßnahme Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Leute zu- zu sein. sammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzube- reiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, So blicken wir zurück auf tolle Zeiten an den Wettkampf- sondern wecke in ihnen die Sehnsucht nach dem endlo- stätten, im Deutschen Haus und natürlich auf Eurem sen, weiten Meer.“ Die Begeisterung für die Olympische Schiff. Der Wunsch nach einer aktiven Teilnahme an Idee ist bei Euch, das habt Ihr immer wieder bewiesen, Olympischen Spielen und/oder einem weiteren Enga- (mehr als) angekommen. gement im Sport wurde bei jedem Einzelnen von Euch verstärkt. Wir wünschen Euch in Eurer weiteren Ent- Aller Umstände und politischen Hintergründe der dies- wicklung alles Gute und freuen uns schon jetzt auf ein jährigen Spiele zum Trotz, hat die Olympische Bewegung Wiedersehen bei zukünftigen Olympischen Spielen. auch in Sotschi gezeigt, dass sie das verbindende Glied für Generationen von Sportlern, Funktionären und Zu- Eure Paten schauern sein kann. Die gemeinsame Begeisterung für den Sport eint Menschen über Landes-, Kultur- und Reli- Rosi Mittermaier-Neureuther & André Lange

8 9 Gruß - und Vorworte

Tobias Knoch Leiter des Deutschen Olympischen Jugendlagers Sotschi 2014 Direktor der Deutschen Olympischen Akademie

Herzlichen Dank!

Die Olympischen Spiele sind ein herausragendes Ereig- Mein besonderer Dank gilt dabei nis unserer Zeit, das wie kein zweites Menschen aus al- ler Welt zusammenführt und verbindet Das Megaevent • dem Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbun- des Sports steht nicht nur für Siege und Rekorde, son- des (DOSB), unter dessen Dach die DOA gemeinsam mit dern auch für Fairness im Wettkampf, für den Respekt der dsj das Deutsche Olympische Jugend lager orga- der eigenen Würde und der des Gegners sowie den nisiert und durchgeführt hat, namentlich den vor Ort Austausch zwischen den Kulturen Anwesenden Alfons Hörmann, Prof Dr Gudrun Doll- Tepper, Ingo Weiss, Walter Schneeloch und Christa Thiel, Gerade aufgrund dieser dem Sport innewohnenden • den Vorständen von DOA und dsj, Ideale sind olympische Erfahrungen für alle Beteiligten • unseren Paten Rosi Mittermaier-Neureuther und weit über das Ereignis hinaus bedeutsam Dies versu- André Lange, chen die Verantwortlichen der Deutschen Olympischen • unseren Förderern Adidas, Audi sowie Olympic Solidarity, Akademie (DOA) und der Deutschen Sportjugend (dsj) • den zahlreichen Athletinnen und Athleten der Deut- aufzugreifen und im Rahmen der Deutschen Olympi- schen Olympiamannschaft, die wir nicht nur während schen Jugendlager den Teilnehmerinnen und Teilneh- der Wettkämpfe anfeuern, sondern auch persönlich mern zu vermitteln treffen durften, stellvertretend Jenny Wolf, Denise Roth, Tanja Kolbe, Sascha Benecken, Monique Anger müller, Vom 7 bis 23 Februar 2014 machten die Olympischen Peter Liebers, Daniel und , Nailya Zhi- Winterspiele erstmals Station in Russland Das mit gro- ganshina und Alexander Gazsi sowie die ehemaligen ßer Vorfreude angereiste Deutsche Olympische Jugend- Athleten Andreas Dittmer und Magdalena Neuner, lager hat während der zwei Wochen in Sotschi vielfältige • zahlreichen Funktionsträgerinnen und Funktionsträ- Eindrücke sammeln dürfen und besondere olympische gern aus Sport und Politik, die sich viel Zeit genom- Momente erlebt Sicherlich galt es dabei auch, die im men haben, um unseren jungen Athletinnen und Ath- Vorfeld geäußerte, an manchen Stellen berechtigte Kritik leten Rede und Antwort zu stehen und einen regen an den Gastgebern ernst zu nehmen und sich vor Ort Austausch zu ermöglichen Hier sind insbesondere das ein eigenes Bild zu machen Neben der kritischen Aus- Treffen mit Bundesinnenminister Thomas de Maizière einandersetzung werden vor allem viele fantastische zu erwähnen sowie weitere Treffen mit Michaela Ein drücke und Erlebnisse für immer im Gedächtnis blei- Engel meier-Heite (SPD) und Katrin Kunert (Die LINKE), ben und als Ansporn für die eigene leistungssportliche als Vertreterinnen des Sportausschusses im Deutschen Karriere oder ein künftiges Engagement in der Jugend- Bundestag, mit Jean-Michel Brun, dem Generalsekre- arbeit im Sport dienen tär des französischen NOK (CNOSF), mit den Vertretern des Landes Berlin Andreas Statz kowski, Staatssekre- Die intensive Vorbereitungsphase sowie die Umset- tär in der Senatsverwaltung für Inneres und Sport und zung des Deutschen Olympischen Jugendlagers in Dr Herbert Dierker, Abteilungsleiter Sport beim Sena- Sotschi erforderten viel Arbeit, Kreativität und Einsatz tor für Inneres sowie dem ehemaligen Schweizer Bun- In vielerlei Hinsicht haben zahlreiche Menschen und despräsidenten Adolf Ogi, Institutionen zum Gelingen beigetragen und dieses • dem evangelischen Olympiapfarrer Thomas Weber, einmalige und prägende Erlebnis überhaupt erst er- Dominic Müser von der Nationalen Anti Doping Agen- möglicht Daher gilt an dieser Stelle mein Dank allen, tur und Claus Lufen von der ARD, die in verschiedener Form am diesjährigen Deutschen • den Kolleginnen und Kollegen des Deutschen Olym- Olympischen Jugendlager mitgewirkt haben und ohne piateams: Dr Michael Vesper, Bernhard Schwank, die diese Maßnahme nicht so erfolgreich hätte durch- Thomas Arnold, Sabine Krapf, Frank Kaiser, Christian geführt werden können Klaue, Michael Schirp, Katrin Grafarend, Jens Behler,

10 Vanessa Büldt, Ortrun Jambor, Olav Spahl, Jörg Strat- • dem Betreuerteam, das sehr viel Zeit, Ideen und Ener- mann, Nadine Koch, Patrizia Wittich und Sabine Zöll gie in die Planung, Organisation und Umsetzung ge- sowie besonders dem leitenden Mannschaftsarzt der steckt hat und das immer voller Engagement im Ein- Deutschen Olympiamannschaft Dr. Bernd Wolfarth, satz war. Sehr gerne möchte ich mich persönlich ganz • den Kolleginnen und Kollegen der Geschäftsstellen von herzlich bei Jan Holze, Moritz Belmann, Tobias Bürger, DOA, dsj und DOSB: Claudia Brill, Angela Klemens, Anna Wencke Hölig, Stephan Höller, Ronja Kieslich, Boris Papadopoulos, Markus Wehenkel, Hans-Jürgen Burk- ­Köwing, Katrin Mattscherodt und Stephanie Primus hardt, Jörg Becker, Gisela Nüssler, Elena Lamby, Melanie für ihren tollen Einsatz bedanken, Schöppner, Simone Franke-Mittrenga, Sandra Loge- • und zuletzt natürlich unseren Teilnehmerinnen und mann, Ines Kirchner, Rabea Haag und Agnes Schwartz, Teilnehmern – ich hoffe, dass Euch unsere gemein- • den Kolleginnen und Kollegen der Deutschen Sport- same Zeit in Russland immer als Motivation dienen marketing GmbH, stellvertretend Axel Achten, Jana wird, um Eure Karriere und Euer Engagement fortzu­ Bernhardt, Simone Müller, Florian Wisniowski und al- führen. len Mitarbeitern des Deutschen Hauses, • den Mitarbeitern von DERTOUR, Isabelle Keisers, Euer Carsten Hüfner und Ernst Büchner, von DB Schenker, Dorothee Reinschütz und Christian Schultze sowie der VisumCentrale, • Christian Strangl von der Himmelseher Sportversi- cherung, Tobias Knoch

„ In vielerlei Hinsicht haben zahlreiche Menschen und Institutionen zum Gelingen beigetragen und dieses einmalige und prägende Erlebnis überhaupt erst ermöglicht. “

11 DOSB l Sport bewegt!

OLYMPIC YOUTH CAMP GERMANY Deutsches Olympisches Jugendlager SOTSCHI GRUND­­ SÄTZLICHES Grundsätzliches

Ziele von Deutschen Olympischen Jugendlagern • Kennenlernen des jeweiligen Gastgeberlandes, seiner Menschen, seiner Kultur und seiner Geschichte; Im Sinne der Olympischen Erziehung soll über die Er- • Integration von Sportlerinnen und Sportlern mit kör- lebnisse und Erfahrungen bei Olympischen Spielen ein perlicher Behinderung; Beitrag dazu geleistet werden, glaubwürdige und aktive • Integration von Sportlerinnen und Sportlern mit Mig- Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für ein Engage- rationshintergrund. ment im Sport zu gewinnen sowie junge Sportlerinnen und Sportler für ihre sportliche Laufbahn zu motivieren. Dabei geht es sowohl um die Vermittlung von Werten wie Fairplay, Frieden und Völkerverständigung als auch Konkret werden dabei folgende Ziele verfolgt: um den Leistungsgedanken. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Jugendlager sollen in Zukunft glaub- • Festigung der Motivation zur Bindung an den organi- hafte und aktive Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sierten Sport, insbesondere den Leistungssport; für die Verbreitung olympischer Werte sein und sich be- • Schaffung von Anreizen für sportliche, organisatori- reits vor ihrer Auswahl als angehende Vorbilder im Sport sche und soziale Aktivitäten und die Übernahme von durch überdurchschnittliches Engagement im Sport Aufgaben in Sportvereinen und -verbänden (Engage- ausgezeichnet haben. Die Teilnehmerinnen und Teilneh- mentförderung); mer sollen nicht nur durch leistungsorientierten Sport, • Stärkung des Bewusstseins für die Wahrnehmung der sondern durch ihr Engagement bzw. ihre Leistung im Funktion einer Repräsentantin/eines Repräsentanten künstlerischen, organisatorischen oder sozialen Bereich Deutschlands; aufgefallen sein. • Sensibilisierung für geschlechtliche Gleichberechtigung und deren Förderung (Gender Mainstreaming); • aktive Auseinandersetzung mit dem Fairplay-Gedan- Tradition und Geschichte ken, insbesondere mit Themen wie Doping, Manipula- tion, Korruption etc. im Sport; Seit 1912 wurden fast ununterbrochen von dem jewei- • Förderung des Friedensgedankens durch kulturellen ligen Organisationskomitee der Olympischen Spiele Austausch; internationale Jugendlager durchgeführt. Damit folgte • Förderung des gegenseitigen Verstehens durch ge- man auch einer nachdrücklichen Empfehlung des Inter- meinschaftliches Erleben sowie durch internationale nationalen Olympischen Komitees (IOC), das in seiner sportliche und gesellschaftliche Begegnungen; Charta auf die Einrichtung Olympischer Jugendlager

14 unter der Verantwortung der Organisationskomitees Die Programmgestaltung während des Aufenthalts in hinweist (Olympic Charter § 50). Dieser Tradition konnte der jeweiligen Olympiastadt richtet sich in erster Linie gerade in neuerer Zeit nicht immer entsprochen wer- nach den vereinbarten Zielsetzungen für Deutsche den. Auch die Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilneh- Olympische Jugendlager. Den methodisch-didakti- mer pro Nation wurde von Spielen zu Spielen verrin- schen Ansätzen von DOA und dsj entsprechend sollten gert. Das Nationale Olympische Komitee für Deutsch- folgen­de Aspekte bei der inhaltlichen Gestaltung Be- land (NOK) förderte – z. T. in Zusammenarbeit und mit rücksichtigung finden: Unterstützung der Deutschen Sportjugend (dsj) – die Beteiligung an diesen Jugendlagern mit sorgfältig aus- • Besuch olympischer Wettkämpfe und olympischer gewählten und gut vorbereiteten Teilnehmerinnen und Zeremonien wie Siegerehrungen, Teilnehmern. • Besuch des Olympischen Dorfes und des Deutschen Hauses, Dass 1984 in Los Angeles und 1996 in Atlanta keine • sportliche Aktivitäten, internationalen Olympischen Jugendlager veranstaltet • Seminare und Diskussionsveranstaltungen insbeson- wurden, nahmen die dsj (1984) und die Sportjugend dere zu olympischen Werten, Nordrhein-Westfalen (1996) zum Anlass, eigene Jugend- • Unternehmungen zur Geschichte und Kultur des Gast- lager anzubieten. Da zu den Olympischen Winterspielen geberlandes, 2002 in Salt Lake City ebenfalls kein internationales • Begegnungen mit Jugendlichen des Gastgeberlandes, Jugendlager angeboten wurde, beschloss das Nationale • Austausch mit Funktionsträgerinnen und Funktions- Olympische Komitee für Deutschland, dort ein eigenes trägern aus Politik und Gesellschaft sowie Sportlerin- nationales Jugendlager durchzuführen. Die positiven nen und Sportlern vor Ort bei Olympischen Spielen. Erfahrungen, die mit diesem Projekt in Salt Lake City 2002 gewonnen werden konnten, ermöglichten die Eta- Die Erfahrungen bei allen Jugendlagern waren bisher blierung der Olympischen Jugendlager in den folgenden durchweg positiv, ebenso wie die Rückmeldungen von Jahren, wie Athen 2004, Turin 2006, Vancouver 2010 und Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Sport, die London 2012. Daran nahmen jeweils 50 bis 60 Sportle- Kontakt zu den Jugendlichen hatten. Die Ziele, die mit rinnen und Sportler aus Deutschland teil. der Durchführung von Jugendlagern verbunden sind, konnten zum großen Teil erreicht werden, wobei den Erfreulich ist auch, dass Mitgliedsorganisationen der dsj Jugendlichen im Sinne der Zielsetzung wichtige Erfah- das Format der Olympischen Jugendlager aufgegriffen rungen und Einstellungen vermittelt wurden. Deshalb haben und eigene Angebote unterbreiten. Anlässlich der ist die Durchführung Olympischer Jugendlager unter Paralympics in Sotschi veranstaltete die Deutsche Behin- dem Dach des DOSB auch bei zukünftigen Olympischen dertensportjugend auch 2014 ein inklusives Jugend­lager Spielen nachdrücklich zu befürworten. Bewährt hat sich für Sportlerinnen und Sportler mit und ohne Behinderung. dabei die Übertragung der Durchführung auf DOA und dsj. Diese Regelung sollte ebenfalls beibehalten wer- den. Deutsche Olympische Jugendlager sollten inner- Deutsche Olympische Akademie halb der Olympischen Spiele ihren festen Platz haben. und Deutsche Sportjugend

Deutsche Olympische Jugendlager werden auf der Grund- lage eines Präsidiumsbeschlusses unter dem Dach des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) durch die Deutsche Sportjugend (dsj) und die Deutsche Olympische Akademie (DOA) zu den Olympischen Spielen durch- geführt. dsj und DOA arbeiten hierbei eng zusammen. Die Federführung für die Durchführung der Jugendlager anlässlich von Winterspielen liegt bei der DOA, von Som- merspielen bei der dsj.

Die konzeptionellen Rahmenbedingungen werden durch ein paritätisch besetztes Kuratorium unter Lei- tung der jeweils federführenden Institution gesetzt. Eine Steuerungsgruppe (differenziert nach Sommer- und Winterspielen) übernimmt die inhaltliche und or- ganisatorische Umsetzung der Konzeption. Hierzu ge- hört auch die Auswahl der Betreuerinnen und Betreuer für die Gestaltung des Aufenthaltes vor Ort, die sich u. a. an der Besetzung verschiedener Funktionsbereiche orientiert. Personalvorschläge aus den Mitgliedsorga- nisationen von DOSB/dsj werden dabei einbezogen.

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TAGES-­ BERICHTE Tagesberichte

5. – 7. Februar 2014 Alle an Bord – Deutsches Olympisches Jugendlager in Sotschi gelandet

Das Warten hatte ein Ende. Am Mittwoch, den 5. Feb­ Szenerie hat mich überwältigt“, beschrieb die Langläu- ruar startete das Deutsche Olympische Jugendlager ferin Lea Lieberich den Anblick. (DOJL) des Deutschen Olympischen Sportbundes. Im Landessportbund Hessen fanden die letzten Vorberei- Schon am Mittag wartete ein wichtiger Programmpunkt tungen für die Reise ans Schwarze Meer statt. Neben auf die Jugendlichen. In einer „Börse“ konnten sie ihre der Einkleidung erhielten die Jugendlichen noch einmal Tickets für die bevorstehenden Wettkämpfe ergattern. wichtige Informationen vor dem Besuch des russischen Insgesamt sechs Eintrittskarten pro Person waren vor- Badeorts. Aber es wurden auch noch inhaltliche Ak- gesehen, die die jungen Sportlerinnen und Sportler aus zente, beispielsweise mit einem Workshop zum Thema einer großen Auswahl wählen konnten. „Wir konnten „Prävention sexualisierte Gewalt“ gesetzt. den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in diesem Jahr hochklassige Tickets mit Medaillenentscheidungen aus Am 6. Februar ging es dann richtig los: Transfer zum fast allen Sportarten anbieten“, freute sich DOA-Direktor Flughafen, Check-in am Gate und ab in die Maschine Tobias Knoch. Waren es der Massenstart im Biathlon, nach Kiew, von dort flog die Gruppe dann weiter nach Team-Skispringen oder Snowboard Slopestyle – alle Adler. Nach der achtstündigen Reise wurden die ju- freuten sich auf die bevorstehenden Highlights. gendlichen Sportlerinnen und Sportler von den drei Betreuern Tobias Knoch, Boris Köwing und Anna Miller, Zum Abschluss des Abends stand die Eröffnungsfeier im die schon seit Anfang der Woche vor Ort waren, am Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Zusammen verfolgte die Flughafen begrüßt. Busse brachten die Teilnehmerin- Gruppe die gut dreistündige, farbenfrohe Zeremonie. Dabei nen und Teilnehmer zur Imeretinskaya Bay, wo die wuchs bereits die Aufregung vor den ersten Wettkampf­ Jugendlichen erstmalig ihre Unterkunft in Augenschein besuchen am Folgetag. Der Höhepunkt: die Entzündung nehmen konnten. In der Dämmerung des neuen Tages des Olympischen Feuers und das anschließende Feuerwerk, bezogen die müden, aber glücklichen Teilnehmer ihre das alle gemeinsam vom obersten Deck der MS Louis Kabinen auf der MS Louis Olympia. „Als ich das Schiff Olympia live verfolgen konnten. Was für ein Auftakt für gesehen habe, war ich total beeindruckt. Die ganze das Deutsche Olympische Jugendlager Sotschi 2014!

18 8. Februar 2014 Zum ersten Mal olympische Wettkämpfe hautnah erleben

Schon einen Tag nach der imposanten Eröffnungsfeier, Zum ersten Mal hoch hinaus in die verschneiten Berge welche die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Deut- ging es für den zweiten Teil der Gruppe. Mit der Bahn schen Olympischen Jugendlagers in Kinoatmosphäre fuhr sie ins Bergdorf Krasnaja Poljana und von dort aus im großen Saal des Schiffes genossen, standen die zum Biathlon- und Langlaufstadion „Laura“. Bei milden ersten Wettkampfbesuche auf dem Programm. Beim Temperaturen unterstützten die Jugendlichen laut- Eisschnelllaufwettbewerb über 5.000 Meter und beim stark die deutschen Aktiven. Auch wenn es unter dem Biathlon-Sprint der Männer feuerten die jungen Sport- Strich nicht für einen deutschen Platz unter den Top Ten lerinnen und Sportler die deutschen Athleten an. „Ich reichte, stand für die Gruppe das Erlebnis des ersten bin mal gespannt, ob ich morgen noch Stimme habe“, olympischen Wettkampfs im Mittelpunkt. sagte Manuel Leitner. Der Eiskunstläufer besuchte den Wettbewerb im Eisschnelllauf und war begeistert von „An der Strecke haben wir Wolfgang Pichler, den russi- der Größe des Olympiaparks. Neben dem Fisht-Dome, schen Trainer der Biathleten, getroffen. Er hat einen Arti- der ausschließlich für die Eröffnungs- und Schlussfeier kel über mich in unserer Lokalzeitung gelesen und mich gebaut worden ist, befanden sich auf dem Gelände angesprochen. Vor, während und nach dem Rennen ha- am Schwarzen Meer die Hallen für die Wettkämpfe im ben wir uns ausgetauscht. Das war echt toll“, freute sich Eishockey, Eiskunstlauf, Eisschnelllauf, Curling und Short Johanna Weißenbacher. Die Ski-Fahrerin aus Grassau Track sowie die Olympische Flamme. Diese war schon in der Nähe von Ruhpolding bestaunte zusammen mit jetzt ein begehrtes Fotomotiv. den anderen Zuschauern die Leistung des norwegischen Altmeisters Ole Einar Björndalen, der sich die Goldme- daille sicherte.

„Unfassbare Momente, tolle Gruppe, geniale Unterkunft, traumhafte Spiele! Es war einfach eine geile Zeit!“ Jan Feldker

Leitner und die 29 anderen Jugendlichen feierten den achten Platz von Patrick Beckert, der ebenso eine Top- Ten-Platzierung erreichte wie Moritz Geisreiter mit Rang zehn. Riesige Freude brach in der Halle bei den nieder- ländischen Fans aus. Sie bejubelten Gold, Silber und Bronze für ihre Landsleute. „Die Niederländer haben un- glaublich gejubelt und La-Ola-Wellen gestartet. Das war überwältigend“, zeigte sich Carla Dahlem beeindruckt.

19 Tagesberichte

Intensiver sportpolitischer Austausch im Deutschen Haus

Auch in Sotschi erfreute sich das Deutsche Olympische Jugendlager der Besuche von Vertretern aus der Politik. Bei Gesprächen in zwangloser Atmosphäre sind es aber nicht nur die Jugendlichen, die sich mit vielen Fragen an die Politiker wenden.

Voller Neugier und interessiert an den Erfahrungen der Nachwuchssportler zeigten sich Michaela Engelmeier- Heite (SPD) und Katrin Kunert (Die LINKE), die sich als Vertreterinnen und Vertreter aus dem Sportausschuss des Deutschen Bundestages mit einer Teilnehmer- gruppe im Deutschen Haus am 8. Februar trafen. Beide hatten sich trotz einiger kritischer Stimmen auf den Weg in den Kaukasus gemacht, um vor Ort in den Aus- tausch mit ansässigen Vertretern aus Politik und Kultur zu treten. „Es war uns einfach wichtig, dass wir uns ein eigenes Bild von den Gegebenheiten vor Ort machen können. Diese Chance wollten wir uns nicht entgehen lassen“, sagte Engelmeier-Heite.

Mosaiksteine dieses Gesamteindrucks sind auch die Schilderungen der Jugendlichen, die mit leuchtenden Augen von ihren „olympischen“ Erfahrungen berich- teten. Zur Sprache kamen aber auch solche Themen, die im Vorfeld und während der Spiele die Berichter- stattung geprägt haben. „Natürlich spielen Menschen- rechte und Umweltschutz auch bei unserem Besuch eine wichtige Rolle. Diese werden wir in Gesprächen „So viele Eindrücke in so kurzer Zeit mit einfließen lassen, dafür wollen wir sensibilisieren“, sammeln zu dürfen, war einzigartig. ergänzte Kunert. Sotschi war einfach klasse!“ Max Brosche

20 ERLEBNISBERICHT

Große Emotionen an der Reihe war, wurde klar, dass wir gegen die mit russischen Landsleuten gefüllten Ränge, die mit beim Eisschnelllauf Leibeskräften ihr Land unterstützen, kaum ankom- von Saskia Langer men konnten Und trotzdem gaben wir nicht auf und feuerten auch unser Team bis zum Schluss an Die Niederländer setzten sich schlussendlich, wie viele erwartet hatten, durch und überzeugten auch ugen auf Kurz die Gedanken ordnen Den bei der „Flower Ceremony“ mit bodenständigem Traum verbannen und den kommenden Tag und menschlichem Verhalten, zeigten Emotionen A hineinlassen Augenblicke Vorstellungen und ließen sich von ihrer Fangemeinde gebührend Erwartungen Vorfreude Noch kurz strecken und feiern Sieger Sven Kramer schenkte seine gerade recken erhaltenen Blumen seiner Freundin Naomi van As, die selbst 2012 in London Gold im Hockey gewann Lang schon war ich nicht mehr so hungrig auf den Sogar König Willem-Alexander und seine Máxima neuen Tag Nachdem die ersten Tage hier im Ju- erwiesen den holländischen Athleten die Ehre und gendlager in Sotschi durch die aufregende Anreise, zeigten damit auch die Liebe zu ihrem Land erste Entdeckungen an Bord und in der Umgebung sowie die Eröffnungsfeier, dem anschließenden Feuerwerk und schönen Momenten in der Gruppe schon mehr als gut angelaufen waren, sollte es jetzt an die ersten Wettkämpfe gehen, die wir bestaunen dürfen Unter den Optionen vom Eis- schnelllauf der Herren über 5 000 Meter und dem Sprint-Rennen der Biathleten über die 10-Kilome- ter-Distanz entschied ich mich für den ersten der beiden Wettkämpfe, der im Adler-Stadion, somit direkt neben dem Olympischen Feuer und inmitten des Olympic Parks ausgetragen wurde

Nach dem 20-minütigen Fußmarsch zur nächstge- legenen Metro-Station, einem Blick auf die Stadt, der noch mehr Hunger auf mehr gemacht hat und kurzer Hinfahrt, haben wir sie endlich groß vor uns gesehen: die Olympischen Ringe DAS Symbol für die Einheit der Kontinente, der Nationen, die zu den Spielen zusammenkommen, fair gegeneinander antreten und jedem zeigen sollten, dass wir tat- Nach dem Verlassen des Stadions trennte sich die sächlich „Teil davon“ sind Zahllose Fotos und Videos Gruppe Ich blieb mit einigen anderen noch eine später (wir posierten gefühlte Stunden) machten wir Weile im Olympic Park und erlebte die „Medal Cere- nun endlich den Olympic Park unsicher mony“ mit Die Medaillengewinnerinnen im Biath- lon über die 7,5-Kilometer-Distanz sowie die Herren Die Olympischen Spiele 2018 in Pyeongchang wur- in der erstmalig im olympischen Programm enthal- den vorgestellt, reichlich Sponsoren vermarkteten tenen Disziplin Snowboard Slopestyle wurden ge- ihre Produkte und auch die russische Kultur kam auf ehrt Auch dies war eine sehr emotionale Erfahrung, den Showbühnen nicht zu kurz Ab 15 30 Uhr Orts- die mir mit Nationalhymnen, heftigem Applaus, Ju- zeit wartete dann der Eisschnelllauf-Wettkampf belrufen und dem breiten Grinsen der Athleten ein der Herren Die Halle, anfangs noch überschaubar ums andere mal einen Schauer über den Rücken gefüllt, platzte kurz nach dem Start der ersten von jagte Die etwas längere Heimreise, die uns wieder dreizehn Paaren fast aus allen Nähten Deutsch- einen atemberaubenden Blick auf Sotschi bot, ist landfahnen wurden ausgegeben, schwarz-rot-gol- jetzt vorbei, die Gespräche mit den Mannschafts- dene Schminke und Aufkleber auf den Gesichtern mitgliedern beendet, die Kamera weggepackt Die verteilt Die Stimmung in unserer Gruppe war super letzten Erfahrungen werden noch verarbeitet und und wurde so manches Mal auch durch Videos und die Gedanken und Hoffnungen an den nächsten Fotos gewürdigt Als der erste einheimische Athlet Tag füllen bald wieder meinen Kopf

21 Tagesberichte

9. Februar 2014 Jugendlager bejubelt erstes deutsches Gold

Am späten Abend Ortszeit war es soweit. An der Rodel- des Jugendlagers für gute Stimmung. Begleitet von bahn in den kaukasischen Bergen fuhr Felix Loch zum Patin Rosi Mittermaier-Neureuther und ihrem Mann ersten deutschen Gold bei den diesjährigen Olympi- Christian Neureuther, verfolgten die Jugendlichen schen Spielen. Mit einer Deutschlandfahne bestückt fei- das Rennen begeistert. „Rosi und Christian sind echte erte der Doppelolympiasieger seinen Triumph auf dem Vorbilder. Sie sind nett und aufgeschlossen und inte- Siegertreppchen. Mit ihm jubelten auch Jugendliche ressieren sich für uns und unsere Träume“, freute sich des Deutschen Olympischen Jugendlagers. Gemeinsam Pia Schmitt. hatten sie die deutschen Rodler im dritten und vierten Lauf an der Strecke unterstützt. Bereits vor dem Rennen trafen die Jugendlichen wich- tige Personen des Sports. DOSB-Präsident Alfons Hör- „Das war für mich ein ganz besonderes Erlebnis, hier mann begrüßte die Gruppe vor dem Eingang. Adolf den olympischen Wettbewerb miterleben zu können“, Ogi, der ehemalige Sportbeauftragte der Vereinten sagte Christian Paffe. Für den Rodler, der vor wenigen Nationen und Schweizer Bundespräsident von 1993 Wochen Zweiter bei den Juniorenweltmeisterschaften bis 2000, kam mit den Jugendlichen ins Gespräch. So wurde und bei den ersten Olympischen Jugendspielen erlebten die jungen Sportlerinnen und Sportler nicht in Innsbruck 2012 die Goldmedaille gewann, ist der neue nur den olympischen Wettbewerb, sondern lernten und alte Olympiasieger Loch ein Vorbild. „Die Leistun- auch einen Teil der olympischen Familie hautnah gen von Felix Loch sind natürlich ein Ansporn für meine kennen. eigene sportliche Karriere“, erklärte Paffe. Für die ande- ren Jugendlichen war vor allem das rasante Tempo in Hohe Sprünge und beeindruckende Stunts sahen die der Eisrinne faszinierend. Zuschauer beim Snowboard Slopestyle. Auch die Teil- nehmerinnen und Teilnehmer waren begeistert. „Der Hohe Geschwindigkeiten erzielten auch die Ski-Al- Wettbewerb war unglaublich spektakulär. So etwas pinen bei der Abfahrt der Männer. Selbst wenn kein habe ich noch nicht gesehen. Es war ein rundum po- deutscher Start mit dabei war, sorgte eine Gruppe sitives Erlebnis“, erzählte Valentin Wunderlich. Dabei

22 nahmen die Jugendlichen Kontakt zum deutschen 10. Februar 2014 Athleten Johannes Höpfl auf. Der Passauer, der zum ersten Mal an den Olympischen Spielen teilnahm, Sotschi entdeckt und spannende kam auf die Gruppe zu und erklärte ihnen seine Sportart. Einblicke im Talk gewonnen

Nach zwei erfolgreichen Wettkampftagen stand am Montag die Kultur des Gastgeberlandes im Vorder- „Einmal Olympia zu erleben, war ein grund. Nach einer gut halbstündigen Busfahrt erreich- ten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Deutschen Riesengeschenk. Die Olympischen Olympischen Jugendlagers das Stadtzentrum von Spiele mit dieser Gruppe erleben zu Sotschi. Dort besichtigte die Gruppe zuerst den „Baum der Freundschaft“ in einem idyllischen Park. Das Ge- dürfen, hat alle meine Erwartungen wächs hat eine lange Tradition und trägt 45 verschie- übertroffen.“ dene Zitrusfrüchte. Was seinerzeit als wissenschaftliche Spielerei begann, entwickelte sich seit den 1950er-Jahren Carla Dahlem zu einem Symbol der Völkerverständigung. Bedeu- tende Persönlichkeiten aus mittlerweile 167 Ländern verewigten sich mit Plaketten und beteiligten sich mit Einen weiteren stimmungsvollen Höhepunkt erlebten einer Pfropfung an der Spezialzüchtung. Die zahlreichen einige Nachwuchssportlerinnen und Nachwuchssportler Gastgeschenke der Besucher füllen sogar ein eigenes beim Eishockey der Damen. Beim Auftakt des deutschen Museum. Danach ging es weiter zu Fuß durch die Stadt. Teams gegen Russland feierten die Jugendlichen die Die sympathische Fremdenführerin hatte Anekdoten zu zwischenzeitliche 1:0-Führung des Außenseiters. Auch den zahlreichen Gärten parat. „Durch die vielen Parks wenn es am Ende nicht zum Sieg reichte, war es ein wirkt die Innenstadt total grün. Und es ist schon ver- beeindruckendes Erlebnis. „Die Stimmung in der Halle rückt, wenn man hinter Palmen in der Ferne die schnee- war überwältigend. Die russischen Fans haben ihr Team bedeckten Berge sieht“, sagte Aaron Appelhans. Sicht- unglaublich unterstützt“, beschrieb Fabienne Baum- lich genoss der 18-jährige Skilangläufer aus dem Sauer- gärtner die Emotionen in der Halle. land die Sonne und die frühlingshaften Temperaturen.

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Einen runden Abschluss bildete der Besuch des 2010 eröffneten „Museum of Sochi Sport Honour“. Verschie- dene Exponate gewährten den Jugendlichen einen „Ich bin froh, die ganzen Menschen Einblick in die russische Sportgeschichte. Zahlreiche kennengelernt zu haben.“ Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten außerdem Valentin Wunderlich die Chance, sich dort mit einer Olympischen Fackel abzulichten. Danach stürzten sie sich in das Getüm- mel der Uferpromenade und ergatterten „olympische“ Andenken in den Souvenirshops. Olympiasiegerin und Betreuerin Katrin Mattscherodt von ihren olympischen Erlebnissen. „Olympia ist immer Am Abend erhielt das DOJL prominenten Besuch auf etwas Besonderes. Am Samstag wieder in einer olym- der MS Louis Olympia. Claus Lufen, Moderator der ARD pischen Eishalle zu stehen, aber auf den Rängen Platz und in Sotschi zuständig für die Berichterstattung in zu nehmen, war ein merkwürdiges Gefühl. Aber es war den Sportarten Rodeln und Bob, stand den Jugendli- schön, so viele bekannte Gesichter wiederzusehen“, chen in einer Talkrunde Rede und Antwort. Mit ihm be- beschrieb die ehemalige Eisschnellläuferin ihre Emo­ richteten Olympiasieger und Pate André Lange sowie tionen.

24 11. Februar 2014 „Um all diese Eindrücke verarbeiten Doppelter Jugendlager- zu können, werde ich lange brauchen – aber dann werde ich dieses Erlebnis Jubel an der Rodelbahn nie mehr vergessen!“ Gleich zweifachen Grund zum Jubeln hatten die Teil- Viola Eberle nehmerinnen und Teilnehmer des Deutschen Olym- pischen Jugendlagers am vierten Wettkampftag der Olympischen Spiele in Sotschi. Natalie Geisenberger und Tatjana Hüfner holten auf der Rodelbahn Gold Nach drei Teilnahmen muss sich auch Lange noch daran und Silber in der Einzelkonkurrenz. Die beiden Deut- gewöhnen, als Zuschauer Olympische Spiele zu erleben. schen wurden im Ziel von den Jugendlichen frenetisch „Vor allem tun mir meine Füße weh. Als Athlet wartet begrüßt und bejubelt. „Die Überlegenheit von Geisen- überall ein Shuttle und man ist in einem gewissen Tun- berger und Hüfner war beeindruckend. Sie haben mal nel. Als Zuschauer bekommt man das ganze Umfeld wieder bewiesen, dass Deutschland im Rodeln eine mit“, sagte Lange. Für Lufen sind die Olympischen Spiele Vorreiterrolle einnimmt“, analysierte Julia Taubitz. Die vor allem Arbeit. „Ich arbeite hier gut 14 Stunden am Tag. Rodlerin, die kurz vor der Reise nach Sotschi Dritte bei Aber das ist eben Olympia, und Olympia ist eben beson- der Weltmeisterschaft der Juniorinnen wurde, zeigte ders“, erklärte Lufen. sich auch von der Atmosphäre an der Strecke begeis- tert. „Die Zielkonstruktion ist toll. Durch die Nähe zur Diskutiert wurde auch über die Wechselbeziehung zwi- Bahn kommt eine tolle Stimmung auf“, beschrieb Julia. schen Journalisten und Athleten. „André hat uns zwi- schen den Läufen nie Interviews gegeben. Das war für Zu dieser einzigartigen Atmosphäre trug die Gruppe uns natürlich katastrophal. Auch wenn ich das sportlich des Deutschen Olympischen Jugendlagers maßgeblich natürlich nachvollziehen konnte“, blickte der Modera- bei. Immer wieder wurden die Jugendlichen mit ihren tor zurück. „Dafür habe ich auch wirklich mit keinem Fahnen und anderen Accessoires auf der Großleinwand Pressevertreter gesprochen und das durchgezogen. gezeigt. Auch innerhalb der Deutschen Olympiamann- Das ist sehr wichtig“, ergänzte der erfolgreichste Bob- schaft hatte sich das Jugendlager schon einen Namen pilot der olympischen Geschichte. Insgesamt war es ein gemacht. Immer wieder wurden die Nachwuchssport­ einmaliger Einblick in die Lebenswelt von erfolgreichen lerinnen und Nachwuchssportler an den Wettkampf- Sportlern und Journalisten für die jungen Nachwuchs- stätten auf die Maßnahme und ihre tolle Unterstüt- athleten. zung angesprochen.

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Auf eine Medaille hoffte auch die andere Gruppe des Tages Bei den Rennen im Langlauf-Sprintwettbewerb feuerten die Jugendlichen das deutsche Team um De- nise Hermann und Tim Tscharnke auf der rund 1,5 Kilo- meter langen Strecke lautstark an „Der Sprint ist immer spektakulär Da kann alles passieren“, erklärte Aaron Appelhans Der Langläufer aus dem Sauerland freute sich besonders, seine Sportart bei den Olympi- schen Spielen erleben zu dürfen

Auch wenn es unter dem Strich nicht für eine deutsche Medaille reichte, freuten sich die Jugendlichen bis zum Schluss über spannende Rennen und enge Entschei- dungen „Das war für mich heute ein ganz besonderes Erlebnis“, fasste Aaron den Tag im Langlauf- und Bi- athlonstadion „Laura“ zusammen

Zum Abschluss des Tages hatten die Jugendlichen zu- „Die Spiele waren einfach der Hammer dem die Möglichkeit, das Deutsche Haus zu besuchen Im Begegnungszentrum des deutschen Sports in Kras- Es war echt atemberaubend, die Spiele naja Poljana knüpften die Jugendlichen Kontakt mit so hautnah mitzuerleben “ Personen aus dem Sport und trafen Athletinnen und Athleten der Deutschen Olympiamannschaft Ein per- Johanna Weissenbacher fekter Abschluss für einen erneut goldenen Tag!

ERLEBNISBERICHT

Ein unvergesslicher Tag an der Rodelbahn von Julia Taubitz

eute waren wir beim Rodeln der Frauen – der Der Start in den Entscheidungstag war schon su- Wettkampf, worauf ich mich mit Abstand am per, da wir uns einen Platz am Zielauslauf ergat- Hmeisten gefreut habe Natürlich ist die Me- tern konnten und so die ganze Action hautnah daillenentscheidung in „meiner“ Sportart für mich miterleben konnten Die Stimmung in unserer etwas ganz Besonderes! Gruppe war wieder bombastisch, wir verbreite- ten überall gute Laune Und zur Krönung verlief Am Vortag hatten die Rodlerinnen schon ihre ers- das Rennen so, wie ich es mir erhofft hatte Dop- ten zwei Läufe absolviert und Natalie Geisenber- pelsieg Deutschland! Dieses Gefühl ist irgendwie ger führte danach schon mit einem Vorsprung von unbeschreiblich: Man sieht so viele Menschen, die sieben Zehntelsekunden Ich war deshalb schon sich richtig freuen, fast Tränen vergießen – und wir voller Hoffnung auf Gold, als wir die Bahn erreich- mittendrin Der Doppelsieg hat mir schon leichte ten Tatjana Hüfner lag auf dem zweiten Platz, Gänsehaut und ein fettes Strahlen ins Gesicht also konnte man schon von einem Doppelsieg gezaubert Dadurch, dass ich die meisten Leute träumen Aber die Abstände zu den anderen wa- kenne, war es einfach atemberaubend Ein unver- ren sehr eng gessliches Erlebnis!

26 12. Februar 2014 Zu Gold kombiniert: Jugendlager begeistert von Eric Frenzel

Gold für Deutschland und wieder jubelt das Deutsche sichtsreich auf dem zweiten Platz. Doch zwei Fehler in Olympische Jugendlager. Eric Frenzel wurde im Einzel- der Kür ließen die Träume von Gold platzen. Unter dem wettbewerb der Nordischen Kombination seiner Favo- Strich blieben ein dritter Platz und eine weitere Medaille ritenrolle gerecht und holte den Olympiasieg. „Ich habe für Deutschland. Diese feierten die Teilnehmerinnen und von Anfang an daran geglaubt, dass Eric gewinnt. Er Teilnehmer des Jugendlagers in der Eiskunsthalle und hatte enormen Druck. Ich bin beeindruckt, wie er damit zeigten sich von den Leistungen der Sieger begeistert. umgegangen ist“, sagte Laura Bückle. Für die Langläu- „Die russischen Paare waren grandios. Vor allem die ferin war es der erste Besuch bei einem Wettkampf der Sprünge waren der Wahnsinn. Einen olympischen Wett- Nordischen Kombination. Die Teilnehmerin war von bewerb in meiner Sportart zu sehen, war sehr schön. Ich dem gesamten Wettbewerb fasziniert. „Ich werde mir kann das noch gar nicht richtig fassen und beschreiben“, auf jeden Fall noch einmal in Deutschland einen Wett- sagte Anna-Lisa Sturm. kampf angucken“, sagte Laura. Die dritte Gruppe des Jugendlagers nahm im großen Eis- Hoffnung auf Gold hatte auch die Gruppe, die am Nach- hockey-Dome des Olympic Parks Platz. In der Gruppe C mittag zur Entscheidung im Paarlauf gegangen ist. trafen mit der tschechischen und der schwedischen Nati- Immerhin lag das Eiskunstlauf-Duo onalmannschaft gleich zwei europäische Topmannschaf- und nach dem Kurzprogramm aus- ten aufeinander. Für die Jugendlichen ein besonderes Erlebnis. „Ich fand es super interessant. Vor allem der schnelle Richtungswechsel der Spieler hat mich beein- druckt. So etwas habe ich noch nie gesehen“, erklärte „So etwas Beeindruckendes wie die Magdalena Nellessen ihre Faszination. Die Leichtathletin drückte die Daumen für Schweden und freute sich am Olympischen Spiele erleben zu dürfen, Ende über einen 4:2-Sieg der Skandinavier. ist echt der Wahnsinn. Ich kann nur Begleitet wurde die Gruppe vom dreifachen Olympia- hoffen, selbst einmal als Sportler dabei sieger Andreas Dittmer. Der Kanute war als Vertreter zu sein.“ des Deutschen Sparkassen- und Giroverband e. V. in Sotschi und nahm sich viel Zeit für den Austausch mit Christian Paffe den Jugendlichen. Für diese war es ein tolles Erlebnis, einen so erfolgreichen Sommersportler zu treffen.

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Nach einer langen (sonnigen) Pause ging der Wett- Eric Superstar! kampf dann mit „meiner“ Sportart, dem Langlauf, weiter Während des Rennens wurden wir sogar von Laura Bückle von einem deutschen Reporter für das Radio in- terviewt Immer wieder fragte er uns, ob Eric den Sieg schaffen würde Wir haben die ganze Zeit da- ran geglaubt, auch wenn es am Ende noch einmal ch wusste, dass es ein toller und spannender Tag spannend wurde GOLD! werden würde Schon das Frühstück schmeckte Iheute besonders lecker! Und direkt danach ging Nach diesem ereignisreichen Wettbewerb und ei- es endlich zum heiß ersehnten Wettkampf: die Nor- nigen Fotosessions mit anderen Fans durften wir dische Kombination der Herren, mit einem Deut- den Abend noch im Deutschen Haus verbringen, schen, nämlich Eric Frenzel, als Favorit! wo auch Eric Frenzel empfangen wurde Die tolle Atmosphäre, die vielen Bilder und gesammelten Wieder einmal war das Wetter ganz auf unserer Autogramme waren die Krönung des „goldenen“ Seite Und wir konnten uns so postieren, dass wir in Tages! der Sonne das Springen und Langlaufen der Sport- ler genossen Als einige der wenigen Deutschen vor Ort haben wir abermals kräftig für Stimmung ge- sorgt Und es schien zu helfen: Eric Frenzel sicherte sich schon nach der ersten Disziplin, dem Sprung von der Schanze, die Spitzenposition

28 13. Februar 2014 Berliner Sportpolitik und ein „Perspektivwechsel“

Nach zwei erfolgreichen und spannenden Wettkampf- tagen erhielten die Jugendlichen am 13. Februar einen Einblick in die Sportpolitik Berlins. Andreas Statzkowski, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Inneres und Sport, sowie Dr. Herbert Dierker, Abteilungsleiter Sport beim Senator für Inneres und Sport, standen den Teilnehmern des Deutschen Olympischen Jugendlagers Rede und Antwort. Dabei sprachen die Politiker und jungen Athletinnen und Athleten auch über die Men- schenrechtssituation in Russland. „Ich mache immer auf diese Themen aufmerksam. Ich habe mich bewusst für den Besuch entschieden. Es ist auch ein Zeichen für unsere olympischen Athleten“, erklärte Statzkowski zu Beginn des Besuchs. Außerdem sprachen die beiden Landespolitiker über Sportförderung und den Ausbau von Sportstätten in der Bundeshauptstadt.

Natürlich stand auch das Thema Olympiabewerbung in Deutschland und Berlin im Raum. Dabei verwies Statzkowski auf die Vielzahl der internationalen Sportveranstaltungen, die in den kommenden Jahren in Berlin stattfinden werden. „Es war schön, dass sich die Politiker für uns Zeit genommen haben. In ihren Ausführungen haben sie viele verschiedene Punkte angesprochen und uns damit einen Einblick in ihre Auf- gabenfelder geben können“, sagte Vera Biastoch nach dem Gespräch.

Bei Sonnenschein erlebten die Jugendlichen am Nach- „Diese zwei Wochen waren die aufre- mittag einen ganz neuen Blickwinkel. Unter dem Motto „Perspektivwechsel“ organisierte der sehbehinderte gendsten seit langem, da nicht nur die Teilnehmer Vincent Hettrich einen Lauf-Hindernispar- Wettkämpfe, sondern auch die ande- cours sowie kleine Spiele im Basketball und Tischtennis auf dem Deck der MS Louis Olympia. Die Schwierigkeit: ren Teilnehmer der Hammer waren.“ Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie Betreuerin- Tobias Thiesing nen und Betreuer trugen Brillen, die das Sichtfeld um 80 Prozent reduzierten.

Für alle war dies eine ganz neue, ungewohnte Erfah- rung. Vorsichtig tasteten sie sich an Stühlen vorbei oder hangelten sich an der Reling entlang. Aber alle hatten Spaß und von überall schallte lautes Geläch- ter über das Schiff. Aber vor allem zollten sie Vincent den allergrößten Respekt, wie bravourös er das Le- ben unter diesen Bedingungen meistert. Und Vincent selbst? Er war begeistert von den Lernfortschritten der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Aber das eine oder andere Mal konnte er sich das Lachen nicht verkneifen, wenn der Tischtennisschläger wieder ins Leere schlug …

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14. Februar 2014 Das Jugendlager zwischen Bildung und Natur

Am Ende der ersten Woche in Sotschi stand das Semi­ ten aus dem Leben des ehemaligen russischen Diktators. nar- und Kulturprogramm im Fokus des Deutschen So wollte seine Mutter, dass er lieber Priester als Politiker Olympischen Jugendlagers. Am Morgen erhielten die werden sollte. Nach dem Besuch auf der Datscha wan- Jugendlichen interessante Informationen zu den The- derten die Teilnehmer durch den Wald zu einem Wasser- menfeldern Engagementförderung, interkulturelle Kom- fall. Begleitet wurden sie dabei von den Eisschnellläufe- munikation und Doping-Prävention. Die Betreuer sowie rinnen Denise Roth und Jenny Wolf. Die beiden Olympi- Dominic ­Müser, der als Leiter der Abteilung Prävention oniken genossen den Spaziergang und den Austausch der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) den Work- mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. „Das war eine shop zum Thema Doping-Prävention ergänzte, leiteten tolle Möglichkeit zum Gespräch. Jenny hat viele ihrer Er- die Seminare. fahrungen weitergegeben. Dadurch ist meine Motivation weiter gestiegen. Jetzt möchte ich zu Hause unbedingt Lea Lieberich arbeitet schon länger im Ehrenamt. Als mehr trainieren“, sagte Langläufer Jonas König über das Jugendtrainerin und Jugendsprecherin übernimmt die Gespräch mit der Sprint-Weltmeisterin. Langläuferin im Kinder- und Jugendzirkus Bellissima ­Polaris wichtige Aufgaben. „Für mich ist Engagement eine freiwillige Arbeit, die einfach Spaß macht“, sagte Lea. Im Workshop lernte sie vor allem neue Möglich- „Es war ein sehr tolles Erlebnis und ich keiten kennen. Der Schwerpunkt lag dabei auf den vielen Facetten des Ehrenamts innerhalb der Deut- hoffe, 2018 als Athletin dabei zu sein.“ schen Sportjugend (dsj). „Ich war mir der Möglichkeiten Annabelle Prölß innerhalb der dsj, aber auch in den Fachverbänden gar nicht bewusst. Vor allem die Junior-Teams hören sich interessant an“, fasste Lea den Workshop zusammen. Zum Abschluss ging es hoch hinaus. Auf dem höchsten Nach dem informativen Vormittag machten sich die Ju- Berg im Stadtgebiet von Sotschi hatten die Jugendlichen gendlichen auf den Weg ins Grüne. Südlich der Innenstadt einen unglaublichen Blick vom Schwarzen Meer bis in den von Sotschi befindet sich die ehemalige Datscha von Westkaukasus. Dabei erblickten sie auch die olympischen Josef Stalin. Das komplett in Grün gestrichene Haus ist Stätten in Adler und die russisch-georgische Grenze. „Vor heute ein Sanatorium und bietet einen beeindruckenden der Reise habe ich eine solche Natur nicht erwartet. Die Blick auf das Meer. Reiseführerin Olga erzählte Anekdo- Aussicht war überragend!“, freute sich König.

30 15. Februar 2014 Was für ein Tag! „Danke für alle Wettkämpfe, Erfah- rungen und die neuen Menschen Die Olympischen Spiele 2010 in Vancouver waren ihre beziehungsweise Freunde, die wir Spiele. Magdalena Neuner gewann in Kanada zwei Goldmedaillen und drückte den Rennen in Whistler hier gefunden haben. Die Zeit, die ihren Stempel auf. Mittlerweile hat die erfolgreiche wir verbracht haben, ist unvergesslich Biathletin ihre Karriere beendet. Trotzdem war sie in Sotschi mit dabei und genoss ihre wettkampffreie Zeit und einmalig.“ im Zeichen der Ringe. Als Designerin hatte sie für Adi- Josephine Neustadt das eine Mütze der offiziellen Olympiaeinkleidung der deutschen Mannschaft kreiert.

Im Deutschen Haus traf Neuner eine Gruppe des Deut- schen Olympischen Jugendlagers. Die Doppelolympia- siegerin stand den jungen Athletinnen und Athleten Rede und Antwort. Dabei sprach sie über ihre Karriere, ihre Erfolge und ihr Karriereende. „Mich hat überrascht, dass sie den Biathlonsport gar nicht vermisst. Ich hatte eigentlich gedacht, dass jetzt hier in Sotschi das Feuer wieder da sein müsste. Aber das ist bei Neuner nicht der Fall“, erklärte Sven Holländer. Der Zehnkämpfer war nichtsdestotrotz begeistert von der Möglichkeit, die ehemalige Spitzensportlerin zu treffen. „Es war sehr interessant, mit Magdalena Neuner über ihre Karriere und ihr Karriereende zu reden“, bilanzierte Sven.

Neben dem Gespräch mit der dreifachen Sportlerin des Jahres standen außerdem Besuche mehrerer Wettkämpfe auf dem Programm. Dabei bejubelten

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die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Morgen die nister Thomas de Maizière und DOSB-Präsident Alfons Silbermedaille von Maria Höfl-Riesch im Super-G. Hörmann kennen. Die beiden wichtigen Funktionsträger „Medaillen für Deutschland zu sehen, ist immer cool! besuchten den Skispring-Wettkampf und tauschten sich Maria hat sich gefreut und wir haben sie gefeiert“, währenddessen mit den Jugendlichen aus. Diese waren berichtet Sven Holländer. Auch wenn beim Skispringen begeistert, wie offen und interessiert sich de Maizière und der große Jubel ausblieb, war der Sprung von Severin Hörmann für ihre Belange, Wünsche und Pläne zeigten. Freund auf den vierten Platz ein tolles Erlebnis für die jungen Sportlerinnen und Sportler. „Die Stimmung Eine besondere Atmosphäre erlebten die Gruppen beim war richtig gut. Immerhin hatten drei Deutsche ja den Short Track und Skeleton. In beiden Wettbewerben Sprung ins Finale geschafft. Auch wenn es natürlich siegten russische Sportler. Bei Gänsehautatmosphäre schade war, dass Severin Freund die Medaille knapp feierten die einheimischen Fans ihre Olympiasieger und verpasst hat. Wir haben ihn bis zum Schluss unter- Medaillengewinner. „Die Russen leben den Sport. Das stützt“, sagte Antonina Hamann. merkt man. Die Stimmung war unglaublich. Das kann ich alles noch gar nicht fassen“, sagte Nico Müller. Der Zusammen mit den anderen Teilnehmerinnen und Teil- Ski-Alpin-Fahrer war zum ersten Mal bei einem Skele- nehmern lernte die Langläuferin auch Bundesinnenmi- ton-Wettbewerb.

32 16. Februar 2014 Jugendlager zu Gast bei Botschaf- terempfang im ­Deutschen Haus

Politik und Sport trafen sich am Sonntag im Deutschen Haus in Krasnaja Poljana. Der Ständige Vertreter der Deutschen Botschaft in Russland, Dr. Georg Birgelen, hatte geladen und viele Sportlerinnen und Sportler sowie Funktionärinnen und Funktionäre waren seiner Einladung gefolgt. Mit dabei sein durften auch die Teil- nehmerinnen und Teilnehmer des Deutschen Olympi- schen Jugendlagers. Sie nutzten die Zeit im Deutschen Haus, um mit ihren Idolen in Kontakt zu treten und schöne Erinnerungsfotos zu ergattern.

„Es war toll, so viele Sportlerinnen und Sportler hautnah erleben zu können. Ich habe viele Unterschriften und Fo- tos gesammelt“, freute sich Pia Schmitt. Die junge Sport- lerin war von der Offenheit der Athletinnen und Athleten begeistert. „Alle haben sich Zeit genommen und uns ihre Erfahrungen weitergegeben. Das war super“, sagte Pia. Außerdem wohnten noch weitere wichtige Gäste aus Po- litik und Sport dem Botschafterempfang bei. Bundesin- nenminister Dr. Thomas de Maizière begrüßte die Gäste und stellte in seiner Rede die außerordentliche Leistung der deutschen Sportlerinnen und Sportler heraus.

Währenddessen bog das Deutsche Olympische Jugend- lager langsam auf die Zielgerade ein. Schon während „Durch die einzigartige ­Atmosphäre des Tages übten die Jugendlichen fleißig ihre Perfor- der Spiele und der ständigen Nähe mance für den Abschlussabend. „Ich bin gespannt, was sich die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein- wurden neue Freundschaften geknüpft fallen lassen. Das wird bestimmt ein toller Abend“, sagte und mit diesen Freunden teilt man Sven Holländer. Der Leichtathlet freute sich auf seinen letzten Wettkampfbesuch. „Es ist unglaublich, wie unvergessliche Momente.“ schnell die Zeit verging. Die Finalläufe im Bob werde ich Jessica Füssinger genießen. Dort möchte ich die olympische Atmosphäre noch einmal aufsaugen und mitnehmen“, so Sven.

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17. Februar 2014 Ebenfalls kein Glück hatten die deutschen Zweier- bobs. In der Eisrinne von Krasnaja Poljana blieben Letzter Jubel in Sotschi die deutschen Teams hinter den Erwartungen zurück. Dennoch war es auch für die Gruppe am Sliding Center Abschiedsstimmung bei den Teilnehmerinnen und Sanki ein tolles olympisches Erlebnis. Beim Sieg des Teilnehmern des Deutschen Olympischen Jugendla- russischen Duos erlebten sie noch einmal eine atem- gers: Am vorletzten Tag der Reise ging es noch einmal beraubende Atmosphäre. Die Einheimischen feierten zu den Wettkampfstätten in Krasnaja Poljana und im den Olympiasieg ihres Piloten und verwandelten die Olympiapark. Tribünen an der Bahn zu einem Tollhaus. „Es ist immer beeindruckend, wie die russischen Fans ihre Athletin- Eine knappe Entscheidung erlebten dabei die jungen nen und Athleten feiern“, beschrieb Julia Taubitz die Sportlerinnen und Sportler beim Massenstart der Biath- Atmosphäre an der Bahn. letinnen. „Es war spannend bis zum Schluss. Schade, dass die deutschen Biathletinnen ohne Medaille geblieben Etwas ruhiger ging es im Ice Cube Curling Center im sind“, sagte Fabian Müller. Trotzdem feierte die Gruppe Olympiapark in Adler zur Sache. In den letzten Vorrun- die Leistung der Deutschen und genoss den letzten Tag denspielen lieferten die Damenmannschaften inter- an der Loipe. essante und spannende Duelle. Dabei waren die Teil- nehmerinnen und Teilnehmer von der Sportart Curling überrascht. „Ich habe mich vor den Spielen kaum mit der Sportart auseinandergesetzt. Es ist wirklich faszi- „Danke noch einmal für alles! Die nierend, wie die Spielerinnen die Steine gespielt haben Zeit in Sotschi wird immer in unseren und Züge ihrer Gegnerinnen vorhergesehen haben“, schilderte Maximilian Brosche seine Eindrücke aus Gedanken verankert sein, sodass wir dem Curling Center. immer positiv zurückblicken können.“ Anna Baumgärtel

34 18. Februar 2014 Abschied aus Sotschi

Es war eine große Ehre für die Jugendlichen des Deut- schen Olympischen Jugendlagers. Beim Abschlussabend auf der MS Louis Olympia nahmen nicht nur zahlreiche Sportlerinnen und Sportler aus der Olympiamannschaft, sondern mit Alfons Hörmann auch der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes teil. Dieser be- dankte sich bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihre tolle Unterstützung während der Wettkämpfe. „Ihr wart immer präsent und habt die deutschen Farben in die Stadien gebracht“, sagte Hörmann. In dieses Lob stimmten auch die ebenfalls anwesenden Mitglieder des DOSB-Präsidiums Walter Schneeloch, Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper sowie Ingo Weiss mit ein.

Die jungen Sportlerinnen und Sportler bedankten sich im Rahmen des Social Evenings bei ihren Unterstützern. In einer bunten und abwechslungsreichen Show zeigten sie ihre Talente abseits des Sports und blickten auf die „So tolle Erfahrungen habe ich noch vergangenen Tage in Sotschi zurück. Nach der anschlie- ßenden ausgelassenen Feier stand noch in der Nacht der nie bei Wettkämpfen gesammelt. Es Weg zum Flughafen nach Adler an. Im Flugzeug blickte hat einfach Spaß gemacht.“ man in müde, aber überglückliche Gesichter, in denen sich die Begeisterung über zwölf Tage voller Highlights Julia Haasis an der Schwarzmeerküste widerspiegelte.

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PR GRAMM- BAUSTEINE Programmbausteine

Bericht des Leitungsteams Einen ersten Eindruck vom Austragungsort hatten sich die Verantwortlichen bereits bei einem Vorbesuch im März von Tobias Knoch und Jan Holze 2013 verschafft. Nach langer und aufwendiger Suche wurde als Quartier das Schiff MS Louis Olympia im Das Deutsche Olympische Jugendlager Sotschi, ein Hafen von Adler gewählt. Die sehr gute Lage in unmit- gemeinsames Projekt der Deutschen Olympischen telbarer Nähe des Olympic Parks bot ideale Vorausset- Akademie (DOA) und der Deutschen Sportjugend (dsj) zungen für die Anreise zu den Wettkampfstätten. Reise unter dem Dach des Deutschen Olympischen Sport- und Tickets wurden, wie bereits bei den Olympischen bundes (DOSB), fand vom 5. – 19. Februar 2014 statt. Spielen in London, in Zusammenarbeit mit dem Rei- Deutschland war erneut die einzige Nation, die ein seunternehmen und Olympiapartner DERTOUR orga- nationales Jugendlager im Rahmen der Olympischen nisiert. Hinsichtlich des Transportes vor Ort wurde vor Spiele – und auch der Paralympischen Spiele – durch- allem auf den öffentlichen Nahverkehr zurückgegriffen, geführt hat. Dies unterstreicht den hohen Stellenwert der während der gesamten Olympischen Spiele kosten- Olympischer Erziehung im deutschen Sport und be- los genutzt werden konnte. Nur zu den Ausflügen nach deutet ein Alleinstellungsmerkmal in der Olympischen Sotschi und ins Umland wurde über einen regionalen Bewegung. Anbieter ein Reisebus angemietet.

Unter dem Motto „Wir für Deutschland“ feuerten insge- Das Jugendlager trat in eigenem Design nach außen samt 40 junge Athletinnen und Athleten im Alter zwi- auf und war in die Kampagne „Wir für Deutschland“ schen 14 und 21 Jahren als Botschafter des deutschen eingebunden. Auch in Bezug auf die Einkleidung wurde Sports die Deutsche Olympiamannschaft an. Die 24 jun- die Nähe zur Olympiamannschaft bewusst gesucht. So gen Frauen und 16 jungen Männer kamen aus zehn Bun- erhielten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Aus- desländern und repräsentierten 14 Mitgliedsverbände wahl an Kleidungsstücken aus der offiziellen Einkleidung des DOSB. Unter den Jugendlichen befanden sich sowohl und präsentierten damit auch optisch den deutschen erfolgreiche Athletinnen und Athleten als auch junge Sport. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde ein Engagierte der Sportjugenden. vielfältiges Programm mit sportlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Aspekten geboten. Die Bestandteile Wie bei den Olympischen Winterspielen üblich, lag die sollen an dieser Stelle nur kurz skizziert werden. Eine aus- organisatorische Leitung des Jugendlagers bei der DOA. führlichere Darstellung bieten die folgenden Berichte der Begleitet wurden die Jugendlichen von zehn erfahre- jeweiligen Verantwortlichen der Programmpunkte. nen Betreuerinnen und Betreuern unter der Leitung von Tobias Knoch (Direktor der DOA) sowie Jan Holze Die Jugendlichen erhielten Tickets für den Besuch von (2. Vorsitzender der dsj). Das Betreuerteam wurde nach sechs Wettkämpfen. Diese deckten ein breites Spektrum Kompetenzen ausgewählt, die für die einzelnen Auf- an Sportarten und Disziplinen ab. Somit konnten die Ju- gabengebiete relevant waren, darunter Medien und gendlichen viele deutsche Erfolge hautnah erleben. Die Kommunikation, Sicherheit und Logistik, Gestaltung von Gruppen wohnten zudem den Medaillenzeremonien im Sport-, Seminar- und Kulturprogramm sowie russische Olympic Park bei. Begleitet wurden die Teilnehmerinnen Sprachkenntnisse. In jeweiligen Vorbereitungstreffen und Teilnehmer an mehreren Tagen von ehemaligen wurden die Betreuerinnen und Betreuer (1. – 3. Novem- Sportlern wie André Lange und Rosi Mittermaier-Neu- ber 2013 in Frankfurt am Main) bzw. die Teilnehmerin- reuther, den Paten des Deutschen Olympischen Jugend­ nen und Teilnehmer (22. – 24. November 2013 in Baden-­ lagers, oder dem dreifachen Kanu-Olympiasieger And- Baden) auf die Reise nach Russland vorbereitet. reas Dittmer.

38 Einen weiteren Schwerpunkt des Programms bildeten Erlebnisparcours und verschiedene Ballspiele, die unter Treffen mit Delegationen aus Politik und Sport. Innen- dem Motto „Perspektivwechsel“ von einem sehbehin- minister Thomas de Maizière stattete der Gruppe im derten Teilnehmer organisiert wurden. Zum Abschluss Rahmen des Skisprung-Wettbewerbs einen Besuch ab. des Deutschen Olympischen Jugendlagers wurde von Mehrfach nahmen sich DOSB-Präsident Alfons Hörmann den Jugendlichen ein gemeinsamer Abend vorbereitet und Generaldirektor Dr. Michael Vesper Zeit für Gesprä- und durchgeführt. Den vielen kreativen und hochwer- che mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Im Deut- tigen Beiträgen wohnten u. a. DOSB-Präsident Alfons schen Haus luden Vertreterinnen des Sportausschusses Hörmann, Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, Ingo Weiss und des Deutschen Bundestages zum kritischen Gespräch Walter Schneeloch als Mitglieder des DOSB-Präsidiums ein. Auf der MS Louis Olympia suchten im Rahmen von sowie Athletinnen und Athleten aus der Deutschen offiziellen Terminen Vertreter des Landes Berlin den Olympiamannschaft, darunter auch frühere Teilnehmer Austausch mit den Jugendlichen. Auch der Generalsekre- an Jugendlagern, bei. tär des Comité National Olympique et Sportif Français verschaffte sich bei einem Besuch einen Eindruck vom Ein solch umfangreiches Programm mit einer solch ho- Deutschen Olympischen Jugendlager. Darüber hinaus hen Teilnehmerzahl ist nur möglich mit entsprechenden gab eine Podiumsdiskussion den Jugendlichen Einblicke finanziellen Mitteln. Diese setzten sich hauptsächlich in das Leben als Journalist bzw. Leistungssportler. Auf aus Eigenmitteln von DOSB, DOA und dsj zusammen, Einladung von Adidas fand im Deutschen Haus eine dem Eigenanteil der Teilnehmenden und der Förderung Gesprächsrunde mit Magdalena Neuner statt. Neben durch Olympic Solidarity. Die Einkleidung erfolgte durch verschiedenen Besuchen im Deutschen Haus nahm das die Firma Adidas; Audi stellte dem Jugendlager freund- Deutsche Olympische Jugendlager außerdem auf Einla- licherweise ein Fahrzeug zur Verfügung. dung am Empfang des deutschen Botschafters teil. Die Verantwortlichen des Deutschen Olympischen Neben den Besuchen der Wettkämpfe und den Treffen Jugendlagers Sotschi 2014 blicken auf erfolgreiche mit Persönlichkeiten aus Sport und Politik, hat traditi- zwei Wochen zurück. Die Rückmeldungen – sowohl onell das Kulturprogramm einen hohen Stellenwert in aus den Reihen der Jugendlichen und der Betreuerin- den jeweiligen Programmen der Jugendlager. So unter- nen und Betreuer sowie von Gästen und Sportlern – nahm die Gruppe zwei Ausflüge nach Sotschi bzw. in waren überaus positiv. Im Rückblick kann konstatiert das Umland, bei denen Sehenswürdigkeiten der Stadt werden, dass sich die Kooperation zwischen DOA und besichtigt wurden. Einen weiteren Schwerpunkt bildet dsj in Form einer wechselseitigen Federführung bei das begleitende Seminarprogramm. Bereits während Winter- bzw. Sommerspielen auch in Sotschi bewährt des Vorbereitungstreffens in Baden-Baden wurden in hat. Sowohl die Organisation im Vorfeld als auch die Referaten und Gruppendiskussionen die Geschichte, Durchführung vor Ort durch die benannten Betreu- Politik und Kultur des Gastgeberlandes, aber auch erinnen und Betreuer zeugen von der guten Zusam- die Situation der Menschenrechte behandelt. Vor Ort menarbeit. widmeten sich jeweils ein Workshop der Engagement- förderung, der interkulturellen Kommunikation sowie Besonderes Merkmal des Deutschen Olympischen der Dopingprävention. Zudem hielt der evangelische Jugendlagers Sotschi 2014 war der enge Kontakt zur Olympia-Pfarrer Thomas Weber eine Andacht für das Deutschen Olympiamannschaft. Die Gespräche mit dem Jugendlager auf der MS Louis Olympia. DOSB-Präsidenten und weiteren Mitgliedern des Prä- sidiums sowie den Athletinnen und Athleten waren für Neben der inhaltlichen Beschäftigung mit Sport be- die Jugendlichen stets „Highlights“. Zum ersten Mal im stand zudem die Möglichkeit, selbst Sport zu treiben. Rahmen eines Olympischen Jugendlagers konnte – in In Ergänzung zum täglichen Training fand an Bord des enger Abstimmung mit dem DOSB-Mannschaftsbüro – Schiffes ein gemeinsamer Sporttag statt, an dem sich allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern das einmalige die Teilnehmerinnen und Teilnehmer u. a. im Tischtennis Erlebnis ermöglicht werden, die Olympischen Dörfer zu und Basketball messen konnten. Höhepunkte waren ein besuchen.

39 Programmbausteine

Mit dem Olympischen Jugendlager werden verschie- an der Strandpromenade der Schwarzmeerküste. Dies dene Ziele verfolgt. Zum einen erhalten jugendliche fühlte sich schon etwas kurios an, wenn man anschlie- Sportler und Sportlerinnen die Möglichkeit, die Atmo- ßend zu den Winterwettbewerben in die Berge startete. sphäre der Olympischen Spiele zu erleben. Zum anderen sollen sie an die Strukturen des organisierten Jugend- In der zweiten Woche konnten die Teilnehmer einen sports herangeführt und für die eigene leistungssport- neuen sportlichen Blickwinkel bei Sonnenschein an liche Karriere motiviert werden. In diesem Zusammen- Bord der MS Louis Olympia erleben. Unter dem Motto hang stehen die Olympischen Jugendlager nicht als „Perspektivwechsel“ zeigte Vincent Hettrich, der als singuläre Ereignisse da, sondern reihen sich in vielfältige Sehbehinderter im Langlauf und Biathlon trainiert, der Maßnahmen und Projekte von DOA und dsj ein. gesamten Gruppe, wie er die Welt wahrnimmt. Dabei kamen beim gemeinsamen Sporttreiben spezielle Den teilnehmenden Jugendlichen des Jugendlagers in Brillen zum Einsatz, die das Sichtfeld um 80 Prozent Sotschi wünschen wir, dass sie neben der Freude und reduzieren. Auf dem Programm standen ein Lauf-Hin- Ausgelassenheit während der Tage in Russland auch dernisparcours sowie kleine Spiele im Basketball und Eindrücke und Erfahrungen mit nach Hause nehmen Tischtennis, an denen sich auch Patin Rosi Mittermaier- konnten, die sie auf dem weiteren Lebensweg positiv Neureuther und ihr Mann Christian Neureuther mit beeinflussen und ihnen eine dauerhafte Freude am Freude beteiligten. Nach vorsichtigem Beginn hatten Sporttreiben und am Engagement im und für den Sport sich alle sehr gut auf die Spezialbrillen eingestellt. vermitteln. Zusammenfassend gilt dem DOSB sowie al- len Unterstützern, die zum Gelingen des Jugendlagers „Es war eine tolle Möglichkeit für mich, die anderen beigetragen haben, ein besonderer Dank. Nun richtet darüber zu informieren, wie ich mein Leben lebe. Viele sich der Blick auf Rio de Janeiro 2016, wo angesichts des Menschen haben davon überhaupt gar keine Vorstel- Erfolgs von Sotschi die Hoffnung auf eine gleicherma- lung“, sagte Vincent. „Sehr wichtig“ sei ihm, dass die Teil- ßen erfolgreiche Fortsetzung des Deutschen Olympi- nehmer dieses Erlebnis nun weitergeben und damit zur schen Jugendlagers mehr als nur begründet erscheint. Information über Sehbehinderungen beitragen können.

Das Sportprogramm von Wencke Hölig

Unsere 40 jungen Nachwuchssportlerinnen und Nach- wuchssportler zählen zu den besten im deutschen Sport. Unter ihnen befinden sich viele erfolgreiche Athletinnen und Athleten: Juniorenweltmeister, Gold- und Silbermedail- lengewinner bei den Youth Olympic Games, Topplatzierte bei Junioren-Weltcups und Deutschen Meisterschaften. Zusammen kommen sie aus vier Wintersport- und zehn Sommersportdisziplinen. Von daher sollte auch das aktive Sporttreiben während der 14 Tage nicht zu kurz kommen.

Schon am Abreisetag konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre sportlichen Ambitionen in der Turnhalle des Landessportbundes Hessen in Frankfurt bei Staffel- spielen und Zweifelderball unter Beweis stellen. Natürlich bot sich hierbei auch die willkommene Gelegenheit, sich untereinander in verschiedenen Teams vor der großen Reise noch besser kennenzulernen. An Bord der MS Louis Olympia wurden in der wenigen freien Zeit der gut aus- gestattete Fitnessraum und das Basketballfeld regelmä- ßig frequentiert. Außerdem gab es auch an Deck viele Möglichkeiten, sich zu bewegen und sportlich zu betäti- gen. So trainierte dort unser Eiskunstlaufpaar Annabelle Prölß und zu jeder Gelegenheit ihre Hebefiguren. Betreuerin Katrin Mattscherodt, selbst Olympiasiegerin im Eisschnelllauf 2010 in Vancouver, zeigte einigen Sportlerinnen, wie die Eisschnelllauf-Tech- nik funktioniert. Ein ganz besonderes Highlight für die Frühaufsteher waren die morgendlichen Joggingrunden

40 Das Kulturprogramm lag dabei auf der russischen Kultur und der facettenrei- chen Stadt Sotschi, die zu den Olympischen Winterspie- von Anna Miller len in neuem Glanz erstrahlte.

Scheinbar endlos blaues Meer, die südtropische Sonne, Der erste Tagesausflug führte die Jugendlichen auf eine heilsame Schwefelwasserstoff-Quellen und frische Ge- von deutschsprachigen Reiseleitern organisierte Tour birgsluft: Das alles macht Sotschi, die Austragungsstätte rund um Sotschi. Hierbei galt es, die olympische Region der Olympischen Winterspiele 2014 direkt am Schwarzen kulturell kennenzulernen. Die erste Station galt dem Meer, zu einem ganz besonderen Ort. Die Kultur des sogenannten Freundschaftsbaum, der sich in Sotschis Ortes und damit einen Teil des Landes zu erkunden, das Zitruspark befindet. Mitte des vorigen Jahrhunderts sollte Aufgabe des Kulturprogramms des Deutschen hatte dort der Züchter Fjodor Sorin einen Zitronenbaum Olympischen Jugendlagers 2014 sein. Die Konzentration gepflanzt. Nachdem der Baum gewachsen war, fügten prominente Gäste, die sich in umliegenden Kurorten aufhielten, durch Pfropfungen weitere Sorten hinzu. So pflegte man bald 45 „Bäume“ unter einer Krone. Unter den „Schöpfern“ dieses Symbols befanden sich der erste Kosmonaut Juri Gagarin, die erste Kosmonautin Valen- tina Tereschkowa und der Arktis-Forscher Otto Schmidt.

Im Laufe der Zeit machten Vertreterinnen und Vertreter vieler Völker auf ihren Reisen in Sotschi Halt und fügten weitere Zitrusarten aus ihren Ländern dem Baum hinzu. Langsam entwickelte sich der Baum so zu einem Sym- bol der internationalen Verständigung. Daneben gibt es auch ein Museum, dessen Ausstellungsstücke Ge- schenke sind, die Menschen aus aller Welt zum Freund- schaftsbaum gebracht haben. Einen solchen Beitrag leistete auch das Deutsche Olympische Jugendlager, mit vielen Grüßen und Wünschen im Gästebuch.

Anschließend brachen die Teilnehmerinnen und Teil- nehmer auf, um die „olympische Stadt“ Sotschi zu erforschen. Erster Anhaltspunkt war hierbei das atem- beraubende Wintertheater, welches, 1937 von dem Architekten KN Chernopyatova erbaut, 88 korinthische Säulen zieren. Nach dem Bau wurde es als ein Bau- denkmal von nationaler Bedeutung sofort unter staat- lichen Schutz gestellt. Viele russische und internatio- nale Künstlerinnen und Künstler traten in den letzten Jahren auf dieser Bühne auf.

Sotschi zeichnet sich vor allem durch die frische Seeluft aus, deswegen ist es auch einer der beliebtesten Bade- und Kurorte Russlands. Die Umgebung der Stadt wird häufig als „(russische) Riviera des Schwarzen Meeres“ bezeichnet. Passend dazu peilten wir als nächstes Ziel den Rivierapark an. Die Jugendlichen wurden von den

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Reiseführern durch den Park begleitet, den zahlreiche historische Aussichtsturm diente den Tscherkessen einst Denkmäler und Skulpturen schmücken. Große russische zur Wacht. Bei dem sonnigen Wetter war dieser Ausblick Persönlichkeiten finden so im Park ihren Platz und ein besonderes Erlebnis und füllte viele Speicherkarten auch geschichtliche sowie politische Ereignisse sind der Fotokameras. eindrucksvoll dargestellt. Die 32 Meter hohe Säule, die den Erzengel Michael trägt, gilt als wichtiges Symbol Neben den Ausflügen bot das offizielle kulturelle Be- Sotschis. Hier sind russische Soldaten beigesetzt, die gleitprogramm der Olympischen Spiele vielseitige während der Verteidigung des Forts Alexandrija, des traditionelle Tänze, Workshops und Theateraufführun- heutigen Sotschi, ums Leben kamen. gen im Olympiapark. Dieser wurde auch von unseren Teilnehmerinnen und Teilnehmern in regelmäßigen Den Abschluss des Tagesausflugs bildete das Olympi- Abständen besucht. sche Museum, welches sich im Herzen der Stadt befin- det. Die vor kurzem eröffnete Einrichtung schmückt ihre Im Kulturprogramm des Deutschen Olympischen Ju- Ausstellung vor allem mit Requisiten aus der jüngeren gendlagers ging es darum, die Jugendlichen für ein russischen Sportgeschichte, z. B. von den Olympischen Land zu sensibilisieren, das in den Medien kritisch hin- Spielen 1980 in Moskau. Als Highlight des Tages durften terfragt wird. Durch kulturelle und soziokulturelle An- sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit der Olym- nährung sollten sich die Nachwuchssportlerinnen und pischen Fackel der aktuellen Winterspiele fotografieren Nachwuchssportler ein unmittelbares Bild des Gastge- lassen. berlandes machen und sich ihre eigene Meinung auf Basis von konstruktiver Reflexion bilden. Ein weiterer Tag wurde der atemberaubenden Natur Sotschis gewidmet, angefangen mit einem geschichts- trächtigen Ort: der Datscha Josef Stalins. Stalin lernte Sotschi als Kurort sehr zu schätzen und ließ sich dort ein Domizil bauen, das er in den Sommermonaten genoss. Das Gelände liegt versteckt in einem Wäldchen, daher wird die Datscha auch als „Grüner Hain“ bezeichnet. Das dort eingerichtete Museum ist mit der Originaleinrich- tung und persönlichen Gegenständen des sowjetischen Diktators versehen. Eine kritische Aufarbeitung von seiner Biografie suchte man dort leider vergebens.

Anschließend fuhr die Gruppe mit dem Bus weiter in die Natur hinaus zu den Agura-Wasserfällen. Die drei Wasserfälle befinden sich in der malerischen Schlucht an einem Fluss und sind von unberührter Natur gekenn- zeichnet. Die kurze Wanderung durch den sommerlich riechenden Wald zu den Wasserfällen stellte für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine willkommene Abwechslung dar. Der Weg führte uns direkt zu der Wasserfallstätte, die jeden Einzelnen staunen ließ: Ein schöner, von der Sonne erleuchteter Wasserfall bot uns einen unvergesslichen Anblick. Mit dem Bus ging es von da aus weiter zum Berg Achun. Der Aufstieg auf den ca. 660 Meter hohen Gipfel ermöglichte uns einen herrlichen Ausblick auf die Schwarzmeerküste, die Berg- massive und den Hauptgebirgszug des Kaukasus. Der

42 Das Seminarprogramm von Stephan Höller und Ronja Kieslich

Das Deutsche Olympische Jugendlager versteht sich nicht als touristische Olympia-Reise, sondern ist dem Selbstverständnis von DOA und dsj verpflichtet, Bil- dungs- und Jugendarbeit zu leisten. Der Bildungsbegriff wird hier ganzheitlich verstanden und beinhaltet As- pekte formalen, non-formalen und informellen Lernens. Das Ziel, Kindern und Jugendlichen die Erweiterung der persönlichen und fachlichen Kompetenzen zu ermögli- chen, sollte dementsprechend auch während des Deut- schen Olympischen Jugendlagers 2014 umgesetzt wer- den. Das Ergebnis war ein vielseitiges Programm, das in Ergänzung zu Sport- und Kulturprogramm den Teilneh- menden die Gelegenheit gab, sich mit neuen Themen auseinanderzusetzen, Erlebnisse zu reflektieren und im gemeinsamen Austausch zu diskutieren. Selbstver- ständlich kam dabei trotz konzentrierter Arbeit bei den Seminaren auch der Spaß nicht zu kurz.

Eine Frage der Perspektive Der Mehrwert ganzheitlicher Impulse, also nicht einsei- tig und theoriebeladen, sondern durch Selbsterfahrung zu lernen, gilt auch und ganz besonders für den Bereich der Inklusion. Bereits die Ausschreibung richtete sich an Interessierte mit und ohne Behinderung und dank der Zusammenarbeit mit dem Deutschen Behinderten- sportverband konnte auch ein sehbehinderter Athlet unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern begrüßt werden. Vincent meisterte die Herausforderung dieser Reise hervorragend und konnte mit seiner unkompli- zierten Art die anderen Jugendlichen für dieses Thema sensibilisieren und für eine neue Perspektive gewinnen. Sie waren gezwungen, diese sogar selbst einmal einzu- nehmen: Highlights waren ein Lauf-Hindernisparcours und andere Sport-Spiele, wie Tischtennis und Basketball, mit einer speziellen Simulationsbrille, die das Sichtfeld reduziert und so allen das Gefühl einer anderen Pers- pektive vermitteln konnte.

Nicht den Blick verschließen wollten und sollten die Teilnehmenden auch vor den äußeren Begebenheiten. Das Interesse und die Offenheit für die Umgebung und das Gastgeberland sollten geweckt werden. So gehörte die Beschäftigung mit Russland, seiner Geschichte und Kultur, seiner Sprache und den Menschen bereits beim Vorbereitungstreffen zum Programm und konnte vor Ort noch einmal mit der Realität abgeglichen werden. Dabei kamen natürlich auch aktuelle Themen wie die Lage der Menschenrechte sowie die politischen und gesellschaftli- chen Herausforderungen in Russland zur Sprache.

Workshop-Vormittag Die Aspekte Interkulturellen Lernens waren auch der Inhalt eines der Workshops, die an einem speziellen Workshop-Vormittag angeboten wurden. Mit Fallsimu- lationen und Beispielen näherten sich die Teilnehmerin- nen und Teilnehmer dem Begriff der Kultur und setzten

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sich mit Stereotypen und Vorurteilen sowie dem richti- nur bei dieser Diskussion, sondern auch am Rande der gen Umgang damit auseinander. Wettkämpfe und bei zahlreichen weiteren Möglichkei- ten setzten sich die Jugendlichen mit der Olympischen Eine weitere Gruppe, für die sich die Jugendlichen je nach Idee und ihren Werten, den aktuellen Entwicklungen Interesse frei entscheiden konnten, beschäftigte sich mit und auch kritischen Aspekten auseinander. dem Thema Dopingprävention. Neben einer einführen- den Erklärung durch Dominic Müser von der Nationalen Zu den interessanten und interessierten Gesprächs- Anti Doping Agentur (NADA), konnten auch einige Teil- partnern gehörten in diesem Sinne auch der deutsche nehmerinnen und Teilnehmer von ihren eigenen Erfah- Olympia-Pfarrer Thomas Weber, der Staatssekretär in rungen mit Dopingkontrollen und Meldeverfahren be- der Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport, richten. In lebhaften Diskussionen beschäftigte sich die Andreas Statzkowski, Vertreterinnen des Deutschen Gruppe mit möglichen Doping-Motiven, Auswirkungen Sportausschusses, der Generalsekretär des französi- und wirksamen Präventions- und Kontrollmaßnahmen. schen NOK sowie zahlreiche aktuelle und ehemalige Olympiateilnehmerinnen und -teilnehmer. Mit allen Eine dritte Gruppe schließlich widmete sich den Enga- konnten die Jugendlichen ihre Erfahrungen austau- gementmöglichkeiten in den deutschen Sportorgani- schen, Fragen stellen, in Austausch kommen und somit sationen. In Anwesenheit von dsj-Vorstandsmitglied eine Unmenge an persönlichen Eindrücken mit nach Ronja Kieslich wurden die Strukturen des deutschen Hause nehmen, die für ihre weitere Entwicklung sport- Sportsystems erklärt, die dsj vorgestellt und den Jugend- lich und persönlich sicher sehr wertvoll sein werden. lichen verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, wie sie sich weiterhin einbringen und engagieren könnten. Dies führte bei einigen gleich zum spontanen Vorsatz, sich baldmöglichst auch oder noch stärker ehrenamtlich zu Öffentlichkeitsarbeit während des engagieren. Deutschen Olympischen Jugendlagers Interessante Gesprächspartner von Moritz Belmann aus Sport und Politik Die Präsentation der vielfältigen deutschen Sport- Frei nach dem Motto vieler PR-Agenturen „Mach etwas organisationen, ihrer Mitwirkenden, Aufgaben, Ziele Gutes und rede darüber“ war die Berichterstattung und und Möglichkeiten war ein grundsätzliches Anliegen, Öffentlichkeitsarbeit über das Deutsche Olympische das sowohl beim Vorbereitungstreffen als auch vor Jugendlager ein fester Bestandteil im vielschichtigen Ort immer wieder Gesprächsstoff bot. Als Partner in Planungskonstrukt. Dabei orientierte sich das Konzept verschiedenen Diskussions- und Expertenrunden stan- für die Winterspiele von Sotschi an der Herangehens- den Bundesinnenminister Thomas de Maizière und weise für das Jugendlager in London 2012. DOSB-Präsident Alfons Hörmann ebenso zur Verfügung wie Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, Vorsitzende der DOA, Anders als in Vancouver oder London musste sich die und Ingo Weiss, dsj-Vorsitzender. Weitere Höhepunkte Berichterstattung konzeptionell und inhaltlich mit den für die jungen Sportlerinnen und Sportler waren der politischen Implikationen der Spiele auseinandersetzen. Austausch mit der ehemaligen Biathletin Magdalena Vor allem vor dem Beginn der Wettkämpfe war das Me- Neuner, die sich sehr viel Zeit für die verschiedenen dienecho in Deutschland sehr negativ. Die Teilnehmerin- Fragen nahm, und eine Podiumsdiskussion mit dem nen und Teilnehmer wurden beim Vorbereitungstreffen Sportmoderator Claus Lufen zum Spannungsfeld von in Baden-Baden auf Interviewsituationen und kritische Olympischen Spielen und Medienberichterstattung. Fragen von Journalisten vorbereitet. Dabei war es der Weitere Teilnehmer an der Diskussion waren die ehe- DOA, der dsj und dem DOSB wichtig, dass die Jugendli- maligen Olympiasieger Katrin Mattscherodt und André chen ihre eigene Position erarbeiten und vertreten. Durch Lange, der neben Rosi Mittermaier-Neureuther für das die konzeptionelle Vorbereitung erhielten die jungen Deutsche Olympische Jugendlager Pate stand. Nicht Sportlerinnen und Sportler wichtige Tipps zum Umgang

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mit Pressevertretern. Glücklicherweise erlebten wir in Generell fand die Maßnahme in der deutschen Medien- Sotschi eine positive Grundstimmung bei Interviews. landschaft großen Anklang. Fast alle Teilnehmerinnen Dabei war es legitim, dass auch die Jugendlichen zu der und Teilnehmer platzierten Berichte in lokalen Zeitun- Gesamtsituation gefragt wurden. Die Herangehensweise gen. Auch Radiostationen freuten sich über Erzählun- entsprach dabei aber durchweg den Regeln der journa- gen der Sportlerinnen und Sportler aus Sotschi. Mehr listischen Sorgfaltspflicht. als 100 Beiträge in Printmedien und Rundfunk wurden veröffentlicht – eine beeindruckende Zahl. Die Jugend- Das Fundament der Arbeit bildeten die Internetplatt- lichen zeigten hierbei überdurchschnittliches Engage- formen der Deutschen Olympischen Akademie (DOA). ment und trugen somit aktiv zur Bekanntmachung des Auf der Website der Akademie wurde eine eigene Jugendlagers in Deutschland bei. Kategorie für das Jugendlager angelegt. Diese war und ist unter der offiziell kommunizierten Domain Eine außergewöhnliche mediale Aufmerksamkeit ge- www.olympisches-jugendlager.de/dojl erreichbar. Auf noss das Jugendlager im deutschen Fernsehen. Fast dieser Seite wurden primär die Tages- und Erlebnis- immer wurden Teilnehmergruppen bei den Besuchen berichte vom Vorbereitungstreffen in Baden-Baden der Wettkämpfe gefilmt. So meldeten sich während und aus Sotschi veröffentlicht. Grafisch wurde die Seite der Zeit in Sotschi viele Eltern, Familienangehörige, von der DOA-Geschäftsstelle entworfen und betreut. Freunde und Klassenkameraden aus Deutschland Verbunden wurden die Inhalte mit der DOA-Fanpage und der ganzen Welt. Dabei war der Satz: „Ich habe im sozialen Netzwerk facebook. Hier wurden vor allem dich im Fernsehen gesehen!“ fester Bestandteil der Fotostrecken publiziert und aktiv auf die ausführliche Kommunikation. Außerhalb der Wettkämpfe erhielten Berichterstattung auf der Website hingewiesen. Als einige junge Sportlerinnen und Sportler die Möglich- dritte Plattform fungierte der Twitterkanal der DOA. keit, im Morgenmagazin der ARD aufzutreten. In einer Ausgewählte Fotos und Kurznachrichten wurden so an Live-Schaltung berichteten sie vom Jugendlager und andere Verbände und Personen kommuniziert. Positiv transportierten dessen Inhalte gen Heimat. Gleich eine hervorzuheben ist vor allem die Interaktion mit dem Stunde saßen Annabelle Prölß und Ruben Blommaert offiziellen Kanal der Deutschen Olympiamannschaft. vor der Kamera. Bei einer Talkshow des Senders N24 standen das Eiskunstlauf-Paar Rede und Antwort. Für Neben den Plattformen der DOA wurden auch die Web- die Teilnehmer war der Auftritt im Rundfunk ein be- sites der Deutschen Sportjugend (dsj) und des Deutschen sonderes Erlebnis und gutes Training für kommende Olympischen Sportbundes (DOSB) bespielt. Auf diesen mediale Aufgaben. Zudem profitierte das Deutsche Seiten wurden vor und während der Maßnahme in Sot- Olympische Jugendlager dadurch von eine besonderen schi zusammenfassende Meldungen veröffentlicht, z. B. öffentlichen Wahrnehmung. die Berichterstattung über die Vorbereitungstreffen (der Betreuerinnen und Betreuer sowie der Teilnehmerinnen Einen tiefen Einblick in die Berichterstattung der großen und Teilnehmer), die Bekanntgabe der offiziellen Paten deutschen Sendeanstalten erhielten die Teilnehmer des Jugendlagers und zahlreiche Tagesberichte. beim Besuch von Claus Lufen. Der Sportjournalist des Westdeutschen Rundfunks beschrieb in einer Podi- Neben der reinen Veröffentlichung von Beiträgen umsdiskussion seine Arbeitsabläufe bei Olympischen wurden in diesem Jahr die Partnerorganisationen wie Spielen. Gespannt lauschten die Jugendlichen Lufens Landessportbünde, Fachverbände, Sportjugenden und Erzählungen von früheren Veranstaltungen sowie ei- Landesverbände direkt angeschrieben. Den Pressestel- genwilligen Sportlern und Funktionären. len der jeweiligen Verbände wurde die Tageszusam- menfassung direkt aus Sotschi zugeschickt. Durch die- Insgesamt belegen nicht nur die hier genannten „nack- sen unmittelbaren und regelmäßigen Kontakt konnte ten Zahlen“, sondern auch die vielen positiven Rückmel- die Quantität der Berichterstattung über das Deutsche dungen, dass die Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Olympische Jugendlager in den deutschen Sportorga- Olympischen Jugendlagers einen weiteren Schritt nach nisationen deutlich gesteigert werden. vorne gemacht hat.

46 Begegnungen mit der Deutschen und nahmen sich Zeit, unsere Fragen ausführlich zu Olympiamannschaft beantworten, Fotos zu machen und Autogramme zu geben. von Katrin Mattscherodt

Neben Seminar- und Kulturprogramm stellten die Begegnungen mit Mitgliedern der Deutschen Olym- „Es war toll, so viele Sportler hautnah piamannschaft einen wichtigen Bestandteil des Deut- erleben zu können. Ich habe viele schen Olympischen Jugendlagers Sotschi 2014 dar. An zahlreichen Wettkampfstätten vertraten wir die deut- Unterschriften und Fotos gesam- schen Fan-Farben und sorgten für lautstarke Unter- melt (…) alle Sportler haben sich Zeit stützung unserer Athletinnen und Athleten. Anfangs wurden wir noch neugierig beäugt und ausgefragt, wer genommen und uns ihre Erfahrungen wir denn seien und was wir hier in Sotschi so machten. weitergegeben. Das war super.“ Doch das änderte sich schon nach wenigen Tagen. Pia Schmitt Schnell hieß es „Ihr seid doch die vom Jugendlager?“ oder „Da sind ja die vom Jugendlager!“ So kam es be- reits an den Wettkampfstätten zu ersten (Blick-)Kon- takten mit der Deutschen Olympiamannschaft. Einige Obwohl sie nicht mehr aktiv ist, wird uns in diesem Athletinnen und Athleten wiesen uns sogar persönlich Zusammenhang unsere Begegnung mit Magdalena in die Geheimnisse ihrer Sportart ein. So kam beispiels- Neuner ganz besonders in Erinnerung bleiben. Als weise Johannes Höpfl (Snowboard Slopestyle) auf uns Designerin für Adidas hat sie eine Mütze kreiert, die als zu und erklärte uns seine Sportart. Bestandteil der offiziellen Einkleidung der Deutschen Olympiamannschaft Teil unserer Ausstattung war. Die ehemalige Vorzeigeathletin stand unserer Gruppe in einer 45-minütigen Gesprächsrunde Rede und Antwort. „Die Gespräche mit Johannes waren Dabei berichtete sie über ihre Karriere, ihre Erfolge und super. Es war ein netter Austausch.“ auch über ihre Pläne nach dem Leistungssport. Valentin Wunderlich „Es war sehr interessant, mit Magda- Nach dem Besuch von Wettkämpfen in den Bergen lena Neuner über ihre Karriere und hatten wir auch mehrmals die Möglichkeit, das Deut- sche Haus zu besuchen. Eine besondere Ehre waren ihr Karriereende zu reden. Mich hat Abendveranstaltungen, zu denen das Jugendlager ex- überrascht, dass sie den Biathlonsport tra eingeladen wurde. Hierzu zählten zum Beispiel der Empfang des deutschen Botschafters und die Einla- gar nicht vermisst Ich hatte eigentlich dung unserer Teilnehmer von den Berliner Eliteschulen gedacht, dass jetzt hier in Sotschi das des Sports zum Berliner Abend. Ob nun bei förmlichen Empfängen oder eher gemütlich im Kufenstüberl bei Feuer wieder da sein müsste Aber das bayerischen Spezialitäten, begegneten uns die Athle- ist bei Neuner nicht der Fall.“ tinnen und Athleten, Trainer und Offizielle stets offen Sven Holländer

Ein weiteres Highlight für die Jugendlichen war der Besuch in einem der Olympischen Dörfer. Freundliche Volunteers führten uns in kleinen Gruppen durch die vorübergehende Heimat der Athleten. Neben dem ob- ligatorischen Foto vor oder sogar in den Olympischen Ringen und dem gemeinsamen Essen in der Mensa des Dorfes wurde auch der ein oder andere (internationale) Star gesichtet. Um mit einem Vorurteil aufzuräumen: Ja, es gibt tatsächlich einen McDonald‘s in der Mensa und man kann so viel essen, wie man möchte. Aber die meisten Athletinnen und Athleten ernähren sich dann doch von den gesünderen Köstlichkeiten des interna- tionalen Buffets – zumindest vor den Wettkämpfen. An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal herzlich

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beim Mannschaftsbüro des DOSB und den Volunteers Dass der Austausch zwischen den Teilnehmerinnen und bedanken, ohne die wir diese einmalige Erfahrung nicht Teilnehmern des Jugendlagers und Mitgliedern der hätten machen können. Olympiamannschaft für beide Seiten interessant war, ist nicht zuletzt daran zu erkennen, dass zahlreiche Doch auch abseits der offiziellen „Olympic venues“ Athletinnen und Athleten unserer Einladung zum Ab- (unter diesem Begriff werden die Veranstaltungsorte, schlussabend gefolgt sind. Dabei waren aufgrund der also Unterkünfte, Wettkampfstätten, Pressezentren etc. örtlichen Nähe unserer Unterkunft zum Coastal Village zusammengefasst) konnten wir mit Mitgliedern der natürlich die Eissportler in der Überzahl. Aber auch der Olympiamannschaft in Kontakt treten. So begleiteten Rodler Sascha Benecken, der in Sotschi erstmalig als uns beispielsweise die beiden Eisschnellläuferinnen Athlet dabei war, ließ es sich nicht nehmen, dem Ab- Denise Roth und Jenny Wolf bei einem Ausflug im Rah- schlussabend beizuwohnen. Dabei konnte er auf die men des Kulturprogrammes. Für die beiden war es eine Erfahrungen seiner eigenen Teilnahme am Deutschen gute Möglichkeit, auch einmal etwas von der Umge- Olympischen Jugendlager 2010 in Vancouver zurück- bung Sotschis kennenzulernen, da solche Ausflüge für greifen. Für die Teilnehmer sollte das Motivation genug die Sportlerinnen und Sportler nicht offiziell organisiert sein – vielleicht (oder hoffentlich) ist ja in Rio de Janeiro werden. Die beiden genossen den Ausflug daher sehr (2016), Pyeongchang (2018) oder Tokio (2020) auch und gaben uns bereitwillig Auskunft über alles, was wir eine oder einer aus der sympathischen Gruppe dieses von ihnen wissen wollten. Jugend­lagers als Athletin oder Athlet am Start?

„Das war eine tolle Möglichkeit zum Gespräch. Jenny hat viele ihrer Erfah- rungen weitergegeben. Dadurch ist meine Motivation weiter gestiegen. Jetzt möchte ich zu Hause unbedingt mehr trainieren.“ Jonas König

48 Die Logistik merinnen und Teilnehmer zusammengestellt, in Reise­ taschen verpackt und anschließend nach Frankfurt von Boris Köwing transportiert.

Die Durchführung Olympischer Jugendlager stellt die Akkreditierung/Tickets Organisatoren vor einige logistische Herausforderun- Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Jugend­ gen. Vorrangiges Ziel war die Bereitstellung aller für lagers wurden eigene namentliche Akkreditierungen mit die Vorbereitung und Durchführung des Jugendlagers Foto und allen wichtigen Erreichbarkeiten entsprechend notwendiger Materialien sowie die Gewährleistung dem Corporate Design des Jugendlagers erstellt. Im Rah- eines reibungslosen Ablaufes aller Programmpunkte. men des Vorbereitungstreffens wurden dafür von allen Die Logistik für das Jugendlager umfasste im Wesent- Teilnehmerinnen und Teilnehmern Fotos angefertigt. Da- lichen die Bereiche Einkleidung, Akkreditierung/Tickets, rüber hinaus mussten DOSB-Lanyards, Kartenhüllen und Sicherheit, Transport, Unterkunft und sonstige Logistik. Hüllen für die Aufbewahrung der Tickets beschafft wer- den. Zudem wurden für die gesamte Gruppe namentli- Einkleidung che Gepäckanhänger hergestellt. Erstmalig benötigte in Für ein einheitliches und repräsentatives Auftreten Sotschi jeder Zuschauer eine eigene Zuschauer-Akkredi- wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Ju- tierung, den „Spectator-Pass“. Dieser wurde ebenso wie gendlagers mit Teilen der Ausstattung der Deutschen die über 300 Tickets bereits frühzeitig vor den Spielen Olympiamannschaft eingekleidet. Die jeweils 20 Klei- beantragt bzw. gekauft. dungs- und Ausrüstungsstücke umfassten Bestandteile der offiziellen „Village Wear“ sowie die von Magdalena Sicherheit Neuner anlässlich der Olympischen Spiele in Sotschi Bereits in der Vorberichterstattung zu den Olympischen entworfenen Mützen ihrer eigenen Kollektion. Die Spielen wurden immer wieder die Spannungen in der Einkleidung wurde bereits einen Monat vor Beginn der Kaukasus-Region und im russisch-georgischen Grenz- Spiele in einer Turnhalle des Fliegerhorstes Erding, in gebiet thematisiert, was sowohl in den Medien als der auch alle Mitglieder der Deutschen Olympiamann- auch in der Öffentlichkeit in Deutschland zu teilweise schaft eingekleidet wurden, möglichst entsprechend heftigen Spekulationen über die Sicherheitslage wäh- der im Vorfeld angegebenen Größen für alle Teilneh- rend der Spiele geführt hat. Das Sicherheitskonzept

49 Programmbausteine

Olympic Youth Camp Germany Sochi l February 5th – February 19th

Sven HOLLÄNDER Teilnehmer

des Jugendlagers hatte daher für die Spiele in Sotschi weiteren Transporte, beispielsweise im Rahmen des einen besonders hohen Stellenwert. Neben einer per- Kulturprogramms, wurden Reisebusse gemietet. manenten Beobachtung der Ereignisse in den Medien wurden zudem fortlaufend die Reisehinweise des Aus- Unterkunft wärtigen Amtes und der Deutschen Botschaft in Russ- Gemäß dem Konzept des Jugendlagers wurden in der land sowie weitere öffentliche Quellen ausgewertet. In Unterkunft an Bord der MS Louis Olympia ein Organi- Vorbereitung des Jugendlagers wurde ein Konzept zur sationsbüro und ein Materiallager eingerichtet. Darüber Krisenkommunikation entwickelt. Vor und während der hinaus wurden die Unterkunftskabinen und Büros mit Reise wurde zudem ein enger Kontakt zur Deutschen Namensschildern entsprechend dem eigenen Corpo- Olympiamannschaft und deren Sicherheitsbeauftrag- rate Design versehen, um die Orientierung an Bord des ten gehalten, um auf etwaige Ereignisse unverzüglich Schiffes zu erleichtern. Um das Jugendlager auch nach reagieren zu können. außen hin als solches erkennbar zu gestalten, wurden die genutzten Aufenthaltsräume sowohl mit Deutsch- Transport landflaggen als auch mit russischen und Olympia­ Mit der Errichtung der Sportstätten und der Vorberei- flaggen sowie Bannern des Jugendlagers „gebrandet“. tung auf die Olympischen Spiele wurde in der Region ein Die Wiederherstellung des Originalzustandes gehörte, völlig neues Netz aus Regionalbahnen geschaffen, die ebenso wie die Übernahme und Übergabe der Räum- durch Busse mit einem extra eingerichteten Liniennetz lichkeiten von und an die Crew der MS Louis Olympia ergänzt wurden. Im Mountain Cluster ermöglichten und den Reiseveranstalter, die Schlüsselverwaltung und Gondelbahnen den Transport direkt an die Wettkampf- die Überprüfung der Kabinen auf eventuelle Schäden stätten. Durch Sicherheitskontrollen vor den Bahnhöfen ebenfalls zur Logistik des Jugendlagers. der Regionalbahnen und ein teilweise ausgeklügeltes Wegesystem mit direktem Anschluss zu den weiteren Sonstige Logistik Bus- und Gondelbahn-Verbindungen bzw. direkt zu den Der Bereich Logistik umfasste weiterhin die Bereitstel- Sportstätten war es so möglich, mit nur einer Sicher- lung, Beschaffung, Aufstellung und Verwaltung von heitskontrolle sicher transportiert zu werden und direkt Büro- und Organisationsmaterial, Material zur Herstel- ins Stadion zu gelangen. lung von Akkreditierungen, Sportgeräten und Bällen, Reise-Steckeradaptern, Fanartikeln, Medikamenten und Das Konzept des Jugendlagers für den Transport der allen sonstigen, für die Durchführung eines Jugendla- Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu und von den Wett- gers relevanten Materialien. kampfstätten wurde daher vorrangig auf die Nutzung der für Besucher der Olympischen Spiele vorgesehenen öffentlichen Nahverkehrsmittel ausgerichtet. Für alle

50 Partnerstädte in olympischer Mission Vorbereitungstreffen des Deutschen Olympischen Jugendlagers Sotschi 2014 in Baden-Baden von Moritz Belmann und Tobias Bürger

Knapp 2.500 Kilometer Luftlinie trennen Baden-Baden von seiner Partnerstadt Sotschi, dem Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2014. Vom 22. bis zum 24. November 2013 bereiteten sich im badischen Kurort 40 junge Nachwuchssportlerinnen und Nachwuchs- sportler sowie zehn Betreuerinnen und Betreuer auf ihre Reise in den Kaukasus vor. Dabei stand die Einstim- mung der Jugendlichen auf die Wettkämpfe in den Sta- dien und an den Strecken sowie auf die russische Kultur und den Austausch mit den Einheimischen im Fokus.

Gut zehn Wochen vor Beginn der Reise erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Jugendher- berge „Werner Dietz“ bei optimalen Bedingungen die letzten wichtigen Informationen. Neben den orga- nisatorischen Rahmenbedingungen beinhaltete das Programm des Vorbereitungstreffens verschiedene inhaltliche Schwerpunkte, darunter einen Workshop zur Olympischen Idee sowie Vorträge zur Kultur, Geschichte und Sprache des Gastgeberlandes. Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper gab den Jugendlichen Einblicke in ihre Ar- beit als DOSB-Vizepräsidentin (Bildung und Olympische Erziehung) und DOA-Vorsitzende. In einem Referat mit anschließender Diskussionsrunde berichtete Benjamin Folkmann (dsj-Vorstandsmitglied) außerdem über die Lage der Menschenrechte in Russland. Verschiedene gemeinsame Spiele und Gruppenarbeiten ermöglichten es allen, sich aktiv vor der großen Reise schon kennen- zulernen.

Schließlich lernten die Jugendlichen in einer abendli- chen Stadtführung Baden-Baden kennen, das seit 1997 das Gütesiegel „Olympische Stadt“ trägt. Oberbürger- meister Wolfgang Gerstner ließ es sich nicht nehmen, die 16 bis 19-jährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer persönlich zu begrüßen. In seiner Verabschiedung be- tonte er die lange olympische Tradition der Stadt und wünschte den Jugendlichen eine besondere Zeit und unvergessliche Erlebnisse im Rahmen der Olympischen Winterspiele 2014. Es konnte also losgehen …

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TEILNEH­MER/INNEN & BETREUER/INNEN PORTRÄTS DER TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

AARON MILENA APPELHANS BAUER SPORTART SPORTART • Skilanglauf • Kunst- und Einrad GEBURTSJAHR fahren • 1995 GEBURTSJAHR HOBBYS • 1996 • Laufen, Fußball und Tennis spielen HOBBYS • Backen, Babysitten, Tanzen, Lesen Junior-Team-Mitglied im Skiclub Hagen-­ Wildewiese e. V. Deutsche Meisterin im 4er-Einrad 2013

ANNA FABIENNE BAUMGÄRTEL BAUMGÄRTNER SPORTART SPORTART • Eiskunstlauf • Ski Alpin GEBURTSJAHR GEBURTSJAHR • 1997 • 1994 HOBBYS HOBBYS • Leichtathletik, Modedesign, Nähen, Lesen • Tennis und Golf spielen, mit Kindern arbeiten Deutsche Vize-Meisterin Junioren 2011 FSJ an der Uni Frauenklinik Tübingen und Trainerin im SC Steinlach

VERA RUBEN BIASTOCH BLOMMAERT SPORTART SPORTART • Skilanglauf • Eiskunstlauf GEBURTSJAHR GEBURTSJAHR • 1995 • 1992 HOBBYS HOBBYS • Reisen, verschiedene Sportarten • Mountainbike fahren, Wassersport und andere Sportarten Gründung und Organisation einer Skilanglauf- Mädchenmannschaft für Schulen und in einem Deutscher Meister im Paarlauf 2013 Skiclub

54 MAXIMILIAN LAURA BROSCHE BÜCKLE SPORTART SPORTART • Rudern • Skilanglauf GEBURTSJAHR GEBURTSJAHR • 1995 • 1997 HOBBYS HOBBYS • Fußball spielen, Schwimmen • Skigymnastik, Kanu fahren, Geige spielen Junioren-Weltmeister im Achter 2013 Trainerausbildung im Skilanglauf und Violinistin in einem Orchester

CARLA VIOLA DAHLEM EBERLE SPORTART SPORTART • Ski Alpin • Triathlon GEBURTSJAHR GEBURTSJAHR • 1997 • 1996 HOBBYS HOBBYS • Querflöte und Theater spielen, Arbeit in der • Freunde treffen, Ski fahren ­Kirche, Mountainbike fahren Rheinland-Pfalz-Meisterin 2012 und Streitschlich- Gestaltung von Gottesdiensten und Organisation terin in der Schule eines Kurzfilmfestivals

LARA FRANZISKA FALKSON SPORTART • Bogenschießen GEBURTSJAHR • 1996 HOBBYS • Lesen, Musik hören, Zeichnen Zweifache Deutsche Meisterin S ief OTSC br H k I c 2 JAN ROBIN e 0 1 t FELDKER 4 S

SPORTART

• Handball D GEBURTSJAHR e r u e • 1995 t g s a HOBBYS c l h d • Handball spielen, Freunde treffen, Kart fahren e n s ge Spieler in der Jugend-Handballbundesliga Ol u ympisc hes J

55 MAXIMILIAN JESSICA FROMM FÜSSINGER SPORTART SPORTART • (Beach-)Volleyball • Eiskunstlauf GEBURTSJAHR GEBURTSJAHR • 1996 • 1995 HOBBYS HOBBYS • Lesen, Mathematik • Schwimmen, Reiten, fremde Kulturen und ­Sprachen Mehrfacher Landesmeister, Schülersprecher und Teilnehmer am neunten International Pierre de 4. Platz Deutsche Meisterschaft 2011 Coubertin Youthforum

PAUL JULIA GEBAUER HAASIS SPORTART SPORTART • Rudern • Ski Alpin GEBURTSJAHR GEBURTSJAHR • 1996 • 1998 HOBBYS HOBBYS • Freunde treffen, Kino, Ausflüge mit meiner • Klettern, Mountainbike fahren, Theater spielen Familie­ Leiterin der Kletter-AG und Kinderbetreuerin in Junioren-Weltmeister im Achter 2013 der Kirche

ANTONINA VINCENT HAMANN HETTRICH SPORTART SPORTART • Skilanglauf • Skilanglauf und GEBURTSJAHR Biathlon (Paralym- • 1999 pics) HOBBYS GEBURTSJAHR • Singen, Klavier spielen, Musicals • 1998 HOBBYS Berliner Landesmeisterin und Mitarbeit beim • Saxophon, Fußball und Basketball spielen ­Naturschutzbund sowie der Berliner Tiertafel Engagement für Behinderte in der Schule und Teilnahme am Training des Olympia-Stützpunkts Freiburg

56 SVEN JONAS HOLLÄNDER KÖNIG SPORTART SPORTART • Leichtathletik • Skilanglauf GEBURTSJAHR GEBURTSJAHR • 1996 • 1997 HOBBYS HOBBYS • Städtereisen, Mountainbike und Ski fahren • Ausdauersport, Krafttraining Deutscher Vize-Meister (Achtkampf-Mannschaft) Gruppenleiter bei den Messdienern, Trainer-C-Ausbil- dung im Nordic Walking und Nordic Skiing classic

SASKIA LANGER SPORTART • Rennrodeln GEBURTSJAHR • 1995 HOBBYS • Literatur, Psychologie und Philosophie Zwei Mal Silber bei den Olympischen Jugend­ spielen Innsbruck 2012

S ief OTSC MANUEL br H k I LEITNER c 2 e 0 SPORTART 1 t • Eiskunstlauf 4 S GEBURTSJAHR • 1997

D HOBBYS e r • Rad fahren, Laufen, Schwimmen u e t g s a 12. Platz beim European Youth Olympic Festival c l Brasov 2013 h d es en Ol ug ympisc hes J

57 LEA FABIAN LIEBERICH MÜLLER SPORTART SPORTART • Skilanglauf • Ski Alpin GEBURTSJAHR GEBURTSJAHR • 1997 • 1995 HOBBYS HOBBYS • Klavier spielen, Akrobatik und Zirkus • Tennis spielen, Musik hören, Freunde treffen Ausbildung zur Skitrainerin und zur Jugend­ Baden-Württembergischer Meister im Riesen­ trainerin im Zirkus Bellissima Polaris slalom J16

NICO MAGDALENA MÜLLER NELLESSEN SPORTART SPORTART • Ski Alpin • Leichtathletik GEBURTSJAHR GEBURTSJAHR • 1997 • 1997 HOBBYS HOBBYS • Tennis und Fußball spielen, Besuch der Kultur- • Klavier spielen, Schwedisch lernen, Biathlon tage des Stadt Albstadt Jugendsprecherin Alemannia Aachen Kampfrichter im Ski Alpin

JOSEPHINE CHRISTIAN NEUSTADT PAFFE SPORTART SPORTART • Kanu-Rennsport • Rennrodeln GEBURTSJAHR GEBURTSJAHR • 1997 • 1994 HOBBYS HOBBYS • Klavier spielen, Lesen, Freunde treffen • Ski und Rad fahren 3. Platz K2 Mixed Internationale Sprintregatta Goldmedaille bei den Olympischen Jugend­ Hof spielen Innsbruck 2012

58 JULIA SASCHA PFRENGLE PLOTNIKOV SPORTART SPORTART • Eiskunstlauf • Eiskunstlauf GEBURTSJAHR GEBURTSJAHR • 1995 • 1995 HOBBYS HOBBYS • Ski und Snowboard fahren, Tanzen, Musik hören • Hockey, Videos machen, Lesen 10. Platz Juniorenweltmeisterschaften 2010 Mehrfacher Hessischer Meister und Leiter einer ­Tanz-AG

ANNABELLE PRÖLSS SPORTART • Eiskunstlauf GEBURTSJAHR • 1999 HOBBYS • Training auf und neben dem Eis Deutsche Meisterin im Paarlauf 2013

S ief OTSC PIA br H k I SCHMITT c 2 e 0 SPORTART 1 t • Ski Alpin 4 S GEBURTSJAHR • 1994

D HOBBYS e r • Tennis spielen, Fotografieren, Joggen u e t g s a Westdeutsche Meisterin im Super-G 2013 c l h d es en Ol ug ympisc hes J

59 NINA SEIBERT SPORTART • Trampolin GEBURTSJAHR • 1997 HOBBYS • Fotografieren, Ski und Snowboard fahren, Handball spielen Deutsche Meisterin Trampolinturnen Synchron 2012

ANNA-LISA JULIA STURM TAUBITZ SPORTART SPORTART • Eiskunstlauf • Rennrodeln GEBURTSJAHR GEBURTSJAHR • 1996 • 1996 HOBBYS HOBBYS • Internationale Jugendarbeit, Joggen, Freunde • Schwimmen, Snowboard fahren, Lesen treffen Bronze bei der Junioren-WM 2014 5. Platz Deutsche Jugendmeisterschaft 2012

TOBIAS LUISA THIESING WEBER SPORTART SPORTART • Tischtennis • Eiskunstlauf GEBURTSJAHR GEBURTSJAHR • 1995 • 1995 HOBBYS HOBBYS • Saxophon spielen, Tischtennis • Tennis spielen, Tanzen, Freunde treffen, Mode Mitglied im Vorstand der Hamburger Sport­ju­ Deutsche Juniorenmeisterin 2010 gend, Trainer im Tischtennis, Juniorteam-Mitglied

JOHANNA WEISSEN­ VALENTIN BACHER WUNDERLICH SPORTART SPORTART • Ski Alpin • Eiskunstlauf GEBURTSJAHR GEBURTSJAHR • 1996 • 1996 HOBBYS HOBBYS • Klarinette spielen, Slackline, Mitarbeit im Trach- • Wasserski fahren, Step-Tanz, Basketball spielen tenverein Bayerischer Meister im Eistanzen Nachwuchs 3. Platz Deutschlandpokal-Gesamtwertung der U18 2012/2013

60 61 Porträts der Teilneh­mer/innen & Betreuer/innen PORTRÄTS DER BETREUERINNEN UND BETREUER

LEITUNG LEITUNG TOBIAS KNOCH JAN HOLZE GEBURTSJAHR GEBURTSJAHR • 1977 • 1981 ORGANISATION/ ORGANISATION/ INSTITUTION INSTITUTION • Deutsche Olympische • Deutsche Sportjugend Akademie BERUF BERUF • Jurist (Wiss. Mitarbeiter Uni • Direktor (DOA) Münster) HOBBYS HOBBYS • Reisen, Mountainbiken, Besuch von Sport- und • Sport, Ehrenamt Kulturveranstaltungen

LOGISTIK UND KULTUR- UND BEGEGNUNGS- SICHERHEIT PROGRAMM BORIS KÖWING ANNA MILLER GEBURTSJAHR GEBURTSJAHR • 1983 • 1986 ORGANISATION/ ORGANISATION/ INSTITUTION INSTITUTION • Deutsche Sportjugend • Deutsche Olympische • Deutsche Turnerjugend Akademie­ BERUF BERUF • Kriminalkommissar • Lehramtsanwärterin für Realschulen HOBBYS HOBBYS • Tauchen, Ski, alpin, Windsurfen • Tanzen, Fitness, Lesen, Reisen, Laufen, Musik

SEMINARPROGRAMM SEMINARPROGRAMM STEPHAN HÖLLER RONJA KIESLICH GEBURTSJAHR GEBURTSJAHR • 1984 • 1989 ORGANISATION/ ORGANISATION/ INSTITUTION INSTITUTION • Deutsche Sportjugend • Deutsche Sportjugend BERUF BERUF • Referent für Internationale • Kriminalkommissarin Jugendarbeit­ (dsj) HOBBYS HOBBYS • Ehrenamt, Lesen, Sport • Sport und Internationales, Laufen, Bergsteigen, Skifahren, Lesen

62 INTERNE UND EXTERNE ATHLETENKOMMUNIKATION­ ­KOMMUNIKATION KATRIN STEPHANIE MATTSCHERODT PRIMUS GEBURTSJAHR GEBURTSJAHR • 1981 • 1980 ORGANISATION/ ORGANISATION/ INSTITUTION INSTITUTION • Deutscher Olympischer • Deutscher Olympischer Sportbund Sportbund BERUF BERUF • Referentin im Ressort „Olympiastützpunkte, • Leiterin Büro des Präsidenten (DOSB) Nachwuchsleistungssport“ (DOSB) HOBBYS HOBBYS • Rudern, Fußball, Kochen, Lesen • Sport, Lesen, Freunde treffen

MEDIEN- UND ÖFFENTLICH- MEDIEN- UND ÖFFENTLICH- KEITSARBEIT KEITSARBEIT TOBIAS BÜRGER MORITZ BELMANN GEBURTSJAHR GEBURTSJAHR • 1986 • 1991 ORGANISATION/ ORGANISATION/ INSTITUTION INSTITUTION • Deutsche Olympische • Deutsche ­Olympische Akademie­ Akademie­ BERUF • Deutscher ­Judobund • Referent (DOA) BERUF HOBBYS • Volontär im Öffentlichkeitsressort (adh) • Radfahren, Reisen, aktuelles Sportgeschehen, HOBBYS Geschichte, Politik, Familie und Freunde • Judo, Joggen, Ehrenamt, Rudern, Freunde treffen

SPORTPROGRAMM WENCKE HÖLIG GEBURTSJAHR • 1979 ORGANISATION/ INSTITUTION • Deutsche Sportjugend • Deutscher Skiverband BERUF • Jugendsekretärin (DSV) HOBBYS • Wintersport, Mountainbiken, Laufen, Reisen, Freunde und Familie treffen

63 Teilneh­mer/innen & Betreuer/innen

Eine wunderbare, Stadt Sotschi besucht. Während der gesamten Zeit unvergessliche Zeit wohnten wir auf dem Kreuzfahrtschiff MS Louis Olym- pia. Das Schiff war so riesig, dass ich auch am letzten Das Deutsche Olympische Jugendlager aus Tag noch Orientierungsschwierigkeiten hatte. Sicht der Teilnehmerin Anna-Lisa Sturm Da wir gegen Mitternacht ankamen, konnte ich noch Die Olympischen Spiele sind heutzutage noch immer nicht allzu viel vom Olympic Park erkennen. Aber das, eine besondere und herausragende Veranstaltung. was ich sah, war überwältigend. Ich fühlte mich wie in Welche Sportlerin und welcher Sportler träumt nicht einem Traum, aus dem ich nicht aufwachen wollte. Für davon, bei diesem Event dabei zu sein? die nächsten zwei Wochen sollte nun ein umfangreiches und aufregendes Programm vor uns liegen. Im Februar dieses Jahres hatte ich die Möglichkeit, mit dem Deutschen Olympischen Jugendlager die Winter- Zu den beeindruckendsten Erlebnissen gehörte für mich spiele von Sotschi hautnah mitzuerleben. Wir haben der Besuch des Eishockey-Spiels der Frauen zwischen spannende Wettkämpfe, das Olympische Dorf und die Deutschland und dem Gastgeber Russland. Es war toll,

64 „ Es war ein einzigartiges Gefühl, bei den Olympischen Spielen dabei zu sein. Dies kann keiner nachempfinden, wenn er es nicht selbst miterleben durfte. “ wie wir uns in der großen Arena bemerkbar gemacht Erinnerungen wieder und zaubern mir ein Lächeln aufs haben. Deutschland lag in Führung, doch als Russland Gesicht. Es war eine wunderbare Zeit in Sotschi, die ich noch vier Tore schoss, bebte die Halle und ich bekam nie vergessen werde. eine Gänsehaut. Das war der Wahnsinn! So etwas habe ich bis dahin noch nicht erlebt. Schon seit dem Kindergartenalter stehe ich jeden Tag auf dem Eis. Der Traum, an Olympischen Spielen als Aber auch die anderen Entscheidungen waren nicht Sportlerin teilzunehmen, wird sich trotz meiner gro- weniger interessant. Im Gegenteil: Jeder Wettkampfbe- ßen Anstrengungen nicht erfüllen. Somit war dieses such war ein Höhepunkt für sich und das Gefühl wäh- Jugendlager eine einmalige Gelegenheit, bei Winter- renddessen unglaublich. spielen dabei sein zu dürfen und den olympischen Gedanken hautnah zu erleben. Ich konnte unvergess- Großartig fand ich auch, dass sich Mitglieder der liche Erfahrungen sammeln, andere Sportlerinnen und Olympiamannschaft und ehemalige Sportlerinnen Sportler kennenlernen, Freundschaften schließen und und Sportler wie Magdalena Neuner die Zeit nahmen, mehr über das Land und die Menschen, die in Sotschi um mit uns im Deutschen Haus ins Gespräch zu kom- leben, erfahren. Meine Erwartungen an diese Reise men. Unsere prominenten Betreuer André Lange, Rosi wurden bei Weitem übertroffen. Mittermaier-Neureuther und Christian Neureuther begleiteten uns während des gesamten Aufenthaltes Es war für mich eine große Ehre, Teilnehmerin des in Sotschi und nahmen sich viel Zeit, um unsere zahl- Olympischen Jugendlagers sein und unser Land vor reichen Fragen zu beantworten. Die Atmosphäre war Ort bei den Olympischen Winterspielen repräsentieren stets geprägt von Herzlichkeit und Wärme. zu dürfen.

Es brauchte ein wenig Zeit, die unglaublich spannen- den Dinge, die ich in Sotschi erlebt habe, zu verarbei- ten. Jedes Mal, wenn nun im Radio Lieder wie „Happy“ oder „Heart To Heart“ gespielt werden, kommen alle

65 Teilneh­mer/innen & Betreuer/innen

Anstrengend, aber genial Leistungen erlebten wir beim Abschlussabend, bei dem sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst prä- Das Deutsche Olympische Jugendlager sentierten. Aber auch zuvor in zahlreichen Gesprächen, aus Sicht der Betreuerin Anna Miller die wir in kleinen Gruppen durchführten, zeigte sich, wie reflektiert und engagiert die meisten von ihnen sind. Wer Sport treibt oder sich im Sport engagiert, gilt im Allgemeinen als unkompliziert, fair und gruppentaug- Sie nutzen neben dem Besuch der Wettkämpfe und der lich. So war es auch bei diesem Olympischen Jugendla- Wettkampfstätten, wo sie die deutsche Mannschaft, ger. Viele der Jugendlichen, die sich sportlich oder sozial aber auch andere Sportlerinnen und Sportler lautstark engagieren, sind trotz und wegen ihres Sports, den sie unterstützten, Gespräche und Exkursionen dazu, um teilweise leistungssportlich betreiben, nicht nur Individu- sich selbst ein Bild zu machen, von Land und Leuten, alisten, sondern auch sozial und kooperationsbereit. von Russland allgemein und Sotschi im Besonderen. Von der Politik allgemein und der Sportpolitik im Beson- Das Ereignis Olympische Spiele und erst recht das Erleb- deren. Sie schienen niemals müde zu werden und push- nis „Deutsches Olympisches Jugendlager“ hat uns ver- ten sich gegenseitig. Sie unterstützten sich und wuchsen bunden und zusammengeschweißt. Der Abstand zwi- zu einem Team zusammen. Sie genossen den kleinen schen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Deut- Luxus, auf dem Schiff, der MS Louis Olympia, unter sich schen Olympischen Jugendlager Sotschi 2014 und einigen zu sein und mit anderen jungen Menschen aus ande- Betreuerinnen und Betreuern war – wie z. B. bei mir – in ren Ländern Kontakt zu haben. Sie wurden tatsächlich Jahren gemessen nicht allzu groß. Sozial, emotional und zu Botschaftern der Olympischen Idee und brauchten gruppendynamisch waren wir ohnehin auf einer Wellen- uns, die Betreuerinnen und Betreuer, immer weniger für länge. Denn die allermeisten von uns waren einfach nur organisatorische Fragen. glücklich, dass sie dieses erleben durften, und mit viel Euphorie und Teamgeist von Anfang an dabei. Und so treffen viele Aussagen, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer getroffen haben, mit dem Tenor, es war Was dann auf uns zukam, die Wettkämpfe, die Begeg- eine unvergessliche, eine geniale Zeit, auch für uns Be- nung mit Athletinnen und Athleten, mit Politikerinnen treuerinnen und Betreuer zu. Mit dem Unterschied, dass und Politikern, mit hohen Vertretern des internationalen wir möglicherweise noch länger auf den Beinen waren, Sports, mit der Kultur und der ganz besonderen Land- um etwas zu organisieren, um Vor- oder Nachbespre- schaft um Sotschi herum, das alles sorgte dafür, dass chungen zu halten, Vorbereitungen zu treffen, Treffen zu die gute Stimmung niemals abriss und der Akku immer vereinbaren, uns auf neue Gegebenheiten einzustellen wieder aufs Neue aufgeladen wurde. Wir, die Betreuerin- und spontane Angebote, wie zum Beispiel das Olym- nen und Betreuer, waren schon sehr angetan von dem pische Dorf zu besuchen, zu nutzen. Und dennoch, das Engagement unserer Jugendlichen in ihrem Alltag. Das Schlafdefizit hat sich gelohnt. Wir waren hautnah dabei, Jugendlager schien aber noch mal besondere Kräfte wenn es darum ging, anzufeuern, zu diskutieren, sich zu freizusetzen. Den Höhepunkt der eigenen sportlichen orientieren, eine eigene Meinung zu bilden, aber auch

66 „ Besonders gefreut hat es mich als gebürtige Russin, wie schnell – nach anfänglicher Skepsis – meine Lands- leute in Kontakt mit „unseren“ Jugendlichen traten. “ die Transfers zu organisieren, das Programm für die Unvergesslich wird für mich das Erlebnis der Eröff- Folgetage auf die Beine zu stellen und stets flexibel auf nungsfeier bleiben. Kaum zuvor hat mich ein Ereignis kurzfristige Termine zu reagieren. so emotional berührt, als gebürtige Russin aber auch mit Stolz über die tollen Choreographien und Darbie- Auch wir haben wieder viel gelernt, z. B. wie eine Großver- tungen erfüllt. Ungemein hat es mich außerdem ge- anstaltung funktioniert, wo es klemmt, wie Sicherheits- freut, wie schnell nach anfänglicher Vorsicht, vielleicht bedenken aus dem Weg geräumt werden, wie Politike- auch Skepsis, meine Landsleute in Kontakt mit „unse- rinnen und Politiker reagieren, wie junge Sportlerinnen ren“ Jugendlichen traten. Nach fast zwei Wochen wa- und Sportler und junge Engagierte ticken. Es war einfach ren einander Fremde zu einer großen internationalen eine Freude dabei zu sein, und zu sehen, wie sich unsere Gemeinschaft geworden, die zusammen sich und die Jungs und Mädchen über die Strickmütze von Magda- „Faszination Olympia“ feierte. lena Neuner und den Sieg von Felix Loch freuen, wie sie dem deutschen Botschafter begegnen und mit den „Hot. Cool. Yours.“ Das war unser Olympisches Jugend- Vertreterinnen und Vertretern aus der Politik diskutieren, lager in Sotschi 2014. Ich danke allen Mitwirkenden, die wie sie die Stalin-Villa bestaunen und ihre Geschichts- dieses möglich gemacht haben. kenntnisse reaktivieren und schließlich noch mehr Moti- vation gewinnen, sei es für ihr eigenes Engagement oder ihr sportliches Weiterkommen, vielleicht sogar bis zu den nächsten Olympischen Spielen.

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PERSPEKTIVEN­ Perspektiven

Zukünftige Olympische Jugendlager Nachbereitung im Programm der Deutschen Olympi- schen Jugendlager verstärkt berücksichtigt. Die Sensi- von Tobias Knoch und Stephan Höller bilisierung der teilnehmenden Jugendlichen für diese Thematiken ist den Veranstaltern besonders wichtig. Die Erfahrungen der zuletzt in Sotschi und London durchgeführten Deutschen Olympischen Jugendlager Mit Blick auf die Planungen künftiger Deutscher Olym- bestätigen, dass sich die zugrunde liegende Konzep- pischer Jugendlager und die aktuellen Diskussionen tion bewährt hat und das Jugendlager als Bestandteil gilt es, dies fortzusetzen. Ebenfalls wird ein noch stär- im Gesamtauftritt der Deutschen Olympiamannschaft kerer Austausch der Teilnehmenden mit Jugendlichen positiv wahrgenommen wird. Dies bezeugen auch die vor Ort angestrebt. Auch das Zusammentreffen mit Rückmeldungen der jeweils verantwortlich handelnden Teilnehmerinnen und Teilnehmern von Jugendlagern Personen, wie des Präsidenten des Deutschen Olym- anderer Nationen – sofern durchgeführt – sollte an- pischen Sportbundes, der Vorsitzenden der Deutschen gestrebt bzw. über mögliche Kooperationen beraten Olympischen Akademie und des Vorsitzenden der werden. Das eigene Sporttreiben bzw. Training der Deutschen Sportjugend sowie des jeweiligen Chef de Jugendlichen wird ein wichtiger Bestandteil des Pro- Mission. gramms bleiben. Die Nähe zur Olympiamannschaft hat sich gerade beim Olympischen Jugendlager in Die beiden ausrichtenden Organisationen Deutsche Sotschi als sehr wertvoll gezeigt und sollte in Zukunft Olympische Akademie und Deutsche Sportjugend weiter verstärkt werden. haben die Struktur für die Durchführung der Deut- schen Olympischen Jugendlager in den letzten Jahren Die Mischung aus sportlichen und sozialen Talenten, weiterentwickelt und optimiert. Sie können selbst auf die Begegnung mit der Kultur eines fremden Landes, schwierige Voraussetzungen, wie in Sotschi und in das Erlebnis des gemeinsamen Sporttreibens und der Rio de Janeiro, angemessen reagieren und vielfältige Austausch mit Themen, die über das reine Sporttrei- Erfahrungswerte einbringen. Inhaltliche Diskussionen ben hinausgehen, geben den Deutschen Olympischen über politische und kulturelle Rahmenbedingungen der Jugendlagern ein Alleinstellungsmerkmal und motivie- jeweiligen Austragungsstadt bzw. allgemeine Debatten ren Betreuerinnen und Betreuer sowie Teilnehmerinnen innerhalb der Olympischen Bewegung werden sowohl und Teilnehmer gleichermaßen für ein weiteres Enga- im Vorfeld als auch während der Spiele und in der gement in den Strukturen des Sports.

70 Diese Mischung gilt ganz besonders auch für das Deut- sche Olympische Jugendlager 2016 zu den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro, für das die Vorbe- reitungen bereits angelaufen sind. Turnusgemäß wird dabei wieder die Deutsche Sportjugend die organisato- rische Federführung übernehmen.

Erstmals finden die Spiele auf dem südamerikanischen Kontinent statt, so dass nach den einmaligen Eindrü- cken auf der Britischen Insel sowie im Kaukasus erneut ein besonderes Erlebnis zu erwarten ist. Dies wird auch zu neuen Herausforderungen sowohl im Hinblick auf die Entfernung als auch auf geografische, klimatische und politische Rahmenbedingungen führen. Diese Herausforderungen sehen wir als Chance, auch 2016 die Tradition der Deutschen Olympischen Jugendlager fortzuführen und die Zielsetzung der Olympischen Jugendlager zu erfüllen: Im Sinne der Bedeutung von internationalen Jugendmaßnahmen soll den Teilneh- merinnen und Teilnehmern ein unvergessliches Erlebnis geboten werden, das für sie und ihren persönlichen Entwicklungsweg einen wichtigen Mehrwert darstellt.

71

ANHANG Anhang

Programm Deutsches Olympisches Jugendlager Sotschi 2014

Mittwoch, 05. Februar 2014 Dienstag, 11. Februar 2014

• Anreise der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum • Besuch von Wettkämpfen: Langlauf, Rodeln Landessportbund­ Hessen • Besuch des Deutschen Hauses • Begrüßung, Einkleidung, „Kleiderbörse“ • Besuch des Olympischen Dorfes (Kleingruppe) • Gemeinsames Sporttreiben

Mittwoch, 12. Februar 2014 Donnerstag, 06. Februar 2014 • Besuch von Wettkämpfen: Nordische Kombination, • „Sex. Sex! Sex? Wo hört der Spaß auf?“, Workshop zum Eishockey, Eiskunstlauf Thema Prävention sexualisierter Gewalt • Besuch des Olympischen Dorfes (Kleingruppe) • Flug von Frankfurt am Main über Kiew nach Sotschi • Interview einer Gruppe im ARD-Morgenmagazin • Check-in und Bezug der Kabinen auf der MS Louis • Gesprächsrunde mit Jean-Michel Brun (Generalsekretär Olympia CNOSF) und Ingo Weiss (dsj-Vorsitzender) • Treffen mit Andreas Dittmer im Olympic Park

Freitag, 07. Februar 2014 Donnerstag, 13. Februar 2014 • Begrüßung und Vorstellung des Programms • Ticketbörse • Gespräch mit Andreas Statzkowski und Dr. Herbert • Eröffnungsfeier der XXII. Olympischen Winterspiele: Dierker (Berliner Senat) Live-Übertragung auf der MS Louis Olympia • Besuch des Olympischen Dorfes (Kleingruppe) • Sportprogramm • „Paralympischer Perspektivwechsel“: Laufparcours und Samstag, 08. Februar 2014 Sportspiele • Teilnahme am „Berliner Abend“ im Deutschen Haus • Besuch von Wettkämpfen: Eisschnelllauf und Biathlon (Kleingruppe) • Gespräch mit Vertreterinnen aus dem Sportausschuss des Deutschen Bundestages im Deutschen Haus Freitag, 14. Februar 2014

Sonntag, 09. Februar 2014 • Seminarprogramm • Besuch des Olympischen Dorfes (Kleingruppe) • Besuch von Wettkämpfen: Snowboard Slopestyle, Ski • Besichtigung der Datscha Josef Stalins und des ange- Alpin (Abfahrt), Rodeln, Eishockey schlossenen Museums • Besichtigung von Rosa Khutor • Fahrt zu den Agura-Wasserfällen • Besuch der Medal Ceremonies im Olympic Park • Fahrt auf den Berg Achun

Montag, 10. Februar 2014 Samstag, 15. Februar 2014

• Besichtigung des „Baumes der Freundschaft“ und des • Besuch von Wettkämpfen: Ski Alpin (Super-G), Short angeschlossenen Museums Track, Skeleton, Skispringen • Stadtbesichtigung in Sotschi • Besuch des Olympischen Dorfes (Kleingruppe) • Besuch des Museums of Sochi Sport Honour • Adidas-Talkrunde mit Magdalena Neuner im Deut- • Talkrunde mit Claus Lufen, André Lange und Katrin schen Haus Mattscherodt • Besuch der Medal Ceremonies im Olympic Park • Zusammentreffen mit Innenminister Thomas de ­Maizière und DOSB-Präsident Alfons Hörmann

74 Sonntag, 16. Februar 2014

• Besuch des Olympischen Dorfes (Kleingruppe) • Andacht mit dem evangelischen Olympiapfarrer ­Thomas Weber • Empfang des deutschen Botschafters im Deutschen Haus

Montag, 17. Februar 2014

• Gesprächsrunde mit Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper (DOA- Vorsitzende) • Besuch von Wettkämpfen: Curling, Biathlon, Bob • Besuch des Olympischen Dorfes (Kleingruppe) • Fahrt zum Olympic Park • Vorbereitung des Social Evenings

Dienstag 18. Februar 2014

• Fahrt zum Olympic Park • Social Evening in Anwesenheit des DOSB-Präsidiums und zahlreicher Sportlerinnen und Sportler aus der Deutschen Olympiamannschaft • anschließend gemeinsamer Ausklang, Check-out der Kabinen

Mittwoch, 19. Februar 2014

• Rückreise: Flug von Sotschi über Kiew nach Frankfurt am Main

75 Anhang

Mediaanalyse Deutsches Olympisches Jugendlager Sotschi 2014

Die Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Olympischen Jugend- lagers Sotschi 2014 fand vor allem auf drei Medienkanälen statt:

1) Die offizielle Website www.olympi- sches-jugendlager.de/dojl diente als Fundament für die Berichterstat- tung. Dort wurden die Tagesberichte veröffentlicht und Bilder in Galerien zur Verfügung gestellt. Fast 18.000 Zugriffe wurden auf der Website registriert.

Der Deutsche Olympische Sportbund berichtete mehrmals in ausführlichen Artikeln über die Aktivitäten des Ju- gendlagers. Zudem wurden auf der Website der Deutschen Sportjugend die Neuigkeiten aus dem Jugendla- ger stets aktuell veröffentlicht.

76 DATUM DER TITEL DES BEITRAGS ZUGRIFFE VERÖFFENTLICHUNG

23.08.2013 Ausschreibung: Deutsches Olympisches Jugendlager Sotschi 2014 3.129

05.11.2013 Road to Sochi 1.680

26.11.2013 Partnerstädte in olympischer Mission 1.903

28.11.2013 Video: Vorbereitungstreffen 357

20.01.2014 Prominente Paten für das Jugendlager 1.344

04.02.2014 Die Reise beginnt 1.738

08.02.2014 Alle an Bord – DOJL in Sotschi gelandet 572

08.02.2014 Zum ersten Mal olympische Wettkämpfe hautnah erleben 465

09.02.2014 DOJL bejubelt erstes deutsches Gold 362

10.02.2014 Sotschi entdeckt und spannende Einblicke im Talk gewonnen 484

11.02.2014 Doppelter DOJL-Jubel an der Rodelbahn 505

12.02.2014 Zu Gold kombiniert: DOJL begeistert von Eric Frenzel 494

13.02.2014 Jugendliche erleben Sportpolitik 485

13.02.2014 „Perspektivwechsel“: Gelebte Inklusion im Jugendlager 519

14.02.2014 DOJL zwischen Bildung und Natur 514

15.02.2014 Was ein Tag: DOJL trifft Magdalena Neuner und Innenminister de Maizière 1.012

16.02.2014 DOJL bei Botschafterempfang im Deutschen Haus 531

18.02.2014 Impressionen des DOJL 394

21.02.2014 DOJL verabschiedet sich aus Sotschi 852

24.02.2014 Letzter Jubel in Sotschi 494

GESAMT 17.834

Stand: 09. Juli 2014

2) Auf der Facebook-Seite der Deut- schen Olympischen Akademie wur- den Fotoalben veröffentlicht und der Netzgemeinschaft zeitnah präsen- tiert. Hierbei agierten vor allem die Jugendlichen als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren.

Statistiken über die Beitragsreich- weite und die „Gefällt-mir-Angaben“ verdeutlichen, dass insbesondere im Zeitraum des Deutschen Olym- pischen Jugendlagers die Inhalte weit verbreitet wurden und diese die Nutzerinnen und Nutzer verstärkt zu Interaktionen mit der DOA-Face- book-Seite motivierten.

77 Anhang

Als besonderer Multiplikator fun- gierte der Facebook-Auftritt der Deutschen Olympiamannschaft Dort wurden mehrere Beiträge mit Fotos der Jugendlichen illustriert, so dass dem Jugendlager in den Social Media eine verstärkte Auf- merksamkeit zukam

3) Hinzu kam die Berichterstattung über das Deutsche Olympische Jugendlager in deutschen Print- und Onlinemedien Diese wurde zum einen von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern durch Eigeninitiative (Anfragen bei Zeitungen, Kontakte zu lokalen Radiosendern) angesto- ßen, zum anderen wandten sich Ver- treterinnen und Vertreter der Presse direkt an die Verantwortlichen des Betreuerteams oder die Jugendli- chen selbst Insgesamt entstanden so mehr als 100 verschiedene Artikel, die ein buntes Bild von den persön- lichen Erlebnissen und Erfahrungen der Jugendlichen wiedergeben

Auf den folgenden Seiten werden einige Beispiele von Berichten in lokalen Print- und Onlinemedien exemplarisch dargestellt

78 Presseclipping Deutsches Olympisches Jugendlager Sotschi 2014

Badische Zeitung, 18. Februar 2014

79 Anhang

Südwest Presse, 5. Februar 2014

80 WAZ, 21. Februar 2014

81 Anhang

Traunsteiner Tagblatt, 8. Mai 2014

82 Hohenzollerische Zeitung, 22. Februar 2014

83 Anhang

Zollern-Alb-Kurier, 18. Februar 2014

84 merkur-online.de, 4. Februar 2014

85 Anhang

Freie Presse, 22. Februar 2014

86 Rheinische Turnzeitung, 4/2014

87 Anhang

Die Rheinpfalz, 5. Februar 2014

Kölnische Rundschau, 6. März 2014

88 Aachener Nachrichten, 28. Januar 2014

Badische Neueste Nachrichten, 29. November 2013

89 Anhang

[ intern] DSJ-SPEZIAL:Deutsches Olympisches Jugendlager Sotschi 2014

Liebe Leserinnen, liebe Leser, Olympische Spiele zwischen Palmen und Bergen es war einfach eine un- Die Kulisse, vor der die Olympischen Winterspiele und diskutierten Fragen der Engagementförderung. glaubliche, eine legen- 2014 stattfanden, war beeindruckend. Im Olympic „Ich war mir der Möglichkeiten, sich innerhalb der däre, eine unvergessliche Park von Adler lag das Schwarze Meer meist ruhig Deutschen Sportjugend, aber auch in den Fachver- Zeit, so lautet das Fazit vor den Besuchern. An den Wettkampfstätten in der bänden einzubringen, gar nicht bewusst. Vor allem der Teilnehmerinnen und Nähe von Krasnaja Poljana erhoben sich die mächti- die Juniorteams hören sich interessant an“, be- Teilnehmer des Deut- gen Gipfel des Kaukasus. Diese Eindrücke sammel- schrieb Lea Lieberich ihre Erkenntnisse im Seminar schen Olympischen Ju- ten auch 40 junge Sportlerinnen und Sportler aus Engagement und Ehrenamt. Durch das Deutsche gendlagers Sotschi 2014. Deutschland. Als Teilnehmer/-innen des Deutschen Olympische Jugendlager wurden ihr weitere Mög- Für sie waren die knapp Olympischen Jugendlagers (DOJL) in der russi- lichkeiten für ihr Engagement aufgezeigt. zwei Wochen in Russland schen Stadt Sotschi erlebten sie die Faszination der ein bleibendes Erlebnis, Olympischen Spiele hautnah. Anlass zu Diskussionen und Beschäftigung mit wie die folgenden Berichte eindrucksvoll beweisen. politischen Th emen bot auch der diesjährige Aus- Vor allem bei den Wettkämpfen machten sich die richter der Olympischen Spiele. Für die Deutsche Die Jugendlichen besuchten Wettkämpfe in den Eis- Jugendlichen lautstark bemerkbar. Am Rande der Olympische Akademie (DOA) und die Deutsche arenen an der Küste, auf Loipen, Pisten und Schan- zen in den Bergen, erkundeten das Olympische Dorf und den Olympiapark ebenso wie das Zentrum und die nahe Umgebung Sotschis.

Zum Programm des Deutschen Olympischen Jugend- lagers, das unter dem Dach des Deutschen Olympi- schen Sportbundes (DOSB) abwechselnd unter der Federführung von Deutscher Sportjugend (dsj) und Deutscher Olympischer Akademie (DOA) ausgerich- tet wird, zählten neben dem Besuch der Wettkämpfe Foto: DOA Einige Teilnehmer/-innen des Deutschen Olympischen Jugendlagers mit Jan Holze, Ronja Kieslich (dsj-Vorstand), ein buntes Kultur- und Seminarprogramm sowie die Jean-Michel Brun (Generalsekretär des CNOSF) und Ingo Weiss Möglichkeit zum Austausch und Gespräch mit zahl- reichen Persönlichkeiten aus Sport, Politik und öff ent- Strecken, Loipen und in den Sportarenen feuerten Sportjugend (dsj), welche das Deutsche Olympische lichem Leben. sie die deutschen Aktiven an. „So etwas Beein- Jugendlager unter dem Dach des Deutschen Olym- druckendes wie die Olympischen Spiele erleben zu pischen Sportbundes gemeinsam durchführten, war Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer überzeugten dürfen, ist echt der Wahnsinn. Ich kann nur hof- das Ansprechen der Menschenrechtssituation in bei ihrem Auftreten mit ihrem Teamgeist und ihrer fen, selbst einmal als Sportler dabei zu sein“, fasste Russland von zentraler Bedeutung. Beim Vorberei- positiven Stimmung beim Anfeuern. Im Mittel- Christian Paff e am Ende der Reise zusammen. Für tungstreff en in Baden-Baden wurden die Teilneh- punkt standen das gemeinsame Erleben vor Ort und den Rodler, der bei den Olympischen Jugendspielen merinnen und Teilnehmer über wichtige Punkte die persönliche Begegnung. 2012 in Innsbruck die Goldmedaille und in diesem informiert und ermutigt, sich ein eigenes Bild von Werte wie Respekt und Toleranz oder die Olympi- Jahr den Vize-Weltmeistertitel bei den Junioren ge- der Lage vor Ort zu machen. „Durch das Deutsche sche Idee sowie der Spaß und die Motivation, sich wonnen hat, war die Teilnahme am DOJL eine gro- Olympische Jugendlager haben die Jugendlichen weiter sportlich zu engagieren, konnten erfolgreich ße Motivation, seinen Weg Richtung Olympische einen unverfälschten und direkten Eindruck von vermittelt werden. Allen Betreuerinnen und Be- Spiele weiter zu beschreiten. Am Abschlussabend Russland bekommen. Durch ihre Erfahrungen und treuern, Partnern und Unterstützern möchte ich an lobte auch DOSB-Präsident Alfons Hörmann die Eindrücke können sie die Geschehnisse vor Ort nun dieser Stelle ganz herzlich dafür danken, hier einen Jugendlichen für ihr Auftreten an den Wettkampf- besser einschätzen“, sagte Tobias Knoch. Der Direk- Beitrag zum Gelingen unserer Arbeit zu leisten. stätten. „Ihr wart immer präsent und habt die deut- tor der Deutschen Olympischen Akademie leitete schen Farben in die Stadien gebracht“, erklärte Hör- zusammen mit Jan Holze, dem stellvertretenden Die Berichte können Sie hier verfolgen – viel Spaß mann. Vorsitzenden der dsj, das Jugendlager. beim Lesen! Neben dem Besuch der Wettkämpfe gehörte auch Das Deutsche Olympische Jugendlager war für die Ihr Ingo Weiss ein breitangelegtes Kultur- und Seminarprogramm Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein einmaliges Er- zum Deutschen Olympischen Jugendlager. So er- lebnis. Nach der Reise blickten alle Sportler/-innen hielten die Jugendlichen einen Einblick in die in- beeindruckt und fasziniert auf zwei tolle Wochen ternationale Zusammenarbeit im Sport und die Be- zurück. „Die Zeit, die Erfahrungen, die Menschen – deutung der Doping-Prävention. In den Seminaren alles Sachen, die ich nicht vergessen werde!“, erklärte sprachen sie über ihre Vorstellungen von Beteiligung Paul Gebauer.

In die Zukunft der Jugend investieren – durch Sport dsj-intern

90 Die Rheinpfalz, 20. Februar 2014

91 Anhang

Schönefelder Gemeindeanzeiger, März 2014

92 Freie Presse, 5. Februar 2014

93 Anhang

Stadtspiegel Hattingen, 4. Februar 2014

94 Zollern-Alb-Kurier, 11. Februar 2014

95 Anhang

Visuelles Erscheinungsbild Deutsches Olympisches Jugendlager Sotschi 2014

DOSB l Sport bewegt!

OLYMPIC YOUTH CAMP GERMANY Deutsches Olympisches Jugendlager SOTSCHI

96 Das deutsche Nachwuchsteam grüßt vom Deutschen Olympischen Jugendlager Sotschi

l URKUNDE l

hat am DEUTSCHEN OLYMPISCHEN JUGENDLAGER in Sotschi im Rahmen der XXll. Olympischen Winterspiele teilgenommen.

Ingo-Rolf Weiss Prof. Dr. Dr. h. c. Gudrun Doll-Tepper Vorsitzender der Deutschen Sportjugend Vorsitzende der Deutschen Olympischen Akademie Vizepräsidentin für Bildung und Olympische Erziehung des DOSB

Frankfurt am Main, 23. Februar 2014

97 Anhang

Herzlichen Dank den Förderern für die Unterstützung des Deutschen Olympischen Jugendlagers Sotschi 2014

98 Impressum Titel: Deutsches Olympisches Jugendlager Sotschi 2014 – Dokumentation Herausgeber: Deutsche Olympische Akademie Willi Daume e. V. · Otto-Fleck-Schneise 12 · 60528 Frankfurt am Main T +49 69 6700-232 · F +49 69 6700-1232 · [email protected] · www.doa-info.de Redaktion: Tobias Bürger · Moritz Belmann · Stephan Höller · Tobias Knoch · Gisela Nüssler Bildnachweise: Archiv dsj (Seite 7), Archiv Neureuther (Seite 8, 45), dpa Picture-Alliance (Seite 6), dpa Picture-Alliance/Gladys Chai von der Laage (Seite 4), IOC (Seite 8), alle weiteren Fotos: Archiv DOA Gestaltung/Layout: INKA Medialine, Frankfurt am Main Produktion: KESSLER Druck + Medien GmbH & Co. KG, Bobingen 1. Auflage: 750 Stück · Juli 2014 Deutscher Olympischer Sportbund · Otto-Fleck-Schneise 12 · 60528 Frankfurt am Main T +49 69 6700-0 · F +49 69 674906 · [email protected] · www.dosb.de