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Liebe Freunde der Fußballkultur,

die Feiern der Aufsteiger sind vorbei, die Trä- nen der Absteiger getrocknet und der Durst wurde auf Mallorca gelöscht. Längst wird wieder geschwitzt, denn: Die neue Saison steht vor der Tür. Gerade die ersten Partien müssen auch mal bei 30 Grad und mehr absolviert werden. Für Fußballer in den hie- sigen Breitengraden ist das ein Grund zum Stöhnen. Für die Fußballer in Andalusien ist das dagegen fast schon kühl. Die Region im Süden Spaniens macht den Auftakt unserer neuen Serie „Fußball in anderen Ländern“. 40 Grad und mehr sind dort im Sommer kei- ne Seltenheit. Rasenplätze gibt es deshalb kaum. Dennis Liedschulte hat weitere Un- terschiede, aber auch Parallelen zum deut- schen Fußball festgestellt. Mit Fußball Geld zu verdienen, das hätte Heiko Schäfer nie geschafft. Deshalb bewarb sich der Kreisliga-Fußballer von Adler Frintrop 5 bei „Wer wird Millionär“ – und schaffte es zu Günther Jauch auf den Stuhl. Dort gewann er nicht nur viel Geld, sondern auch das Herz des Moderators. Jan Schulte berichtet, über welches Geburts- sam? Sie alle unterstützen ihren aktuellen ihnen richtige Liebe. Und das, obwohl er tagsgeschenk seine Schwester Karolin sich oder ehemaligen Klub. Als Sponsor. In einer Spieler und sie Schiedsrichterin ist. Beide in anschließend freuen durfte. Zeit, in der Fußballer für gewöhnlich eher der gleichen Liga. Alexander Füten hat sich Duschen und umziehen, dafür wurden die Hand aufhalten als dass sie investieren, mit dem etwas anderen Sportler-Pärchen Kabinen gemacht. Tatsächlich sind Kabinen bilden sie absolute Ausnahmen. Elmar unterhalten. für Fußballer aber so viel mehr. Hier sind Neveling hat sie nach den Gründen für ihr Männer noch unter sich, hier schmeckt das finanzielles Engagement gefragt. Bier noch besser als woanders und hier Fußballer und Schiedsrichter verbin- Viel Spaß beim Lesen wünscht die kann Mann auch mal die Zeit vergessen. det so eine Art Hassliebe. Mit den Schiris Marcel Kling ist dem „Phänomen Kabine“ auf können Kicker oft nicht, ohne sie geht es WIR HELDEN Redaktion WINNING IS den Grund gegangen. aber ebenfalls nicht. Auch Sebastian Was haben André Dohm, Dimitrios Kal- Westerhoff und Nadine Matthes können SWEET! Foto: Christoph Rücker pakidis und Christoph Metzelder gemein- nicht ohne einander. Allerdings ist es bei

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Teilnahme unter 18 Jahren nicht erlaubt. Spielen kann süchtig machen. Infos unter www.bzga.de. WIR HELDEN 3 Inhalt

6 Rudelbildung und Rote 48 „Team-Shooting“ 14 Karten Fußballer im Fokus der Kamera Wenn aus Ehrgeiz Aggressivität wird 28 50 Partnervorstellung 10 Aufstiegshelden „Team-Shooting“ FSV Gevelsberg II, Brinkhoff’s No. 1 & LINDA AG Eintracht Grumme, SV Zweckel 54 Pechvogel Patrick P. 14 TITELSTORY Wenn der Körper streikt Der Fußballer und die Schiedsrichterin 58 Bunt gemischter Haufen 20 Der dealende Stürmer Das Team der Kinder- und Seyhan „Korki“ Korzkmaz Jugendhilfe Westuffeln

22 44 Tore in der Bezirksliga 60 Gemischtes Oliver Adler schießt Brackel zum Aufstieg 62 Traditionsverein Rot-Weiß Lüdenscheid 24 MEHR ALS 90 MINUTEN Wenn Spieler sich im Verein 66 Mit Faxen zum Erfolg engagieren Marcel Ranft und die Aufstiegs- prämie 28 BEI JAUCH AUF DEM STUHL Heiko Schäfer sahnt ab 68 Fußball in anderen Ländern Andalusien 30 Über die Grenzen hinweg VVV Venlo sucht Fans in 72 Quizhelden 24 Deutschland 74 106 KILOMETER ZUM TRAINING 74 32 Der Verband im Verband Die drei Pendler aus Bochum Freizeitligen im Ruhrgebiet 76 Das Mädchen für alles 36 Der Traum vom Kunstrasen Mike Ehrhoff von Markania Bochum Rumelner TV geht neue Wege 80 Auf eine Damhus-Currywurst mit 38 Wo Mann noch Mann ist …Karsten Link Das Phänomen Kabine 82 Das Allerletzte & Impressum 42 Vereinstreue Christian Sander und sein Rot-Weiß Rüggeberg

44 Die Männer mit dem Mikro Dirk Oberschulte-Beckmann und Knut Kaiser

WIR HELDEN 5 Fußball könnte so schön sein…

Ja, könnte. 90 Minuten lang geht es um Punkte, da darf die Freundschaft dann auch mal ruhen. Danach jedoch, die beiden Sportkameraden auf dem Foto machen es vor, gibt man sich friedlich die Hand oder nimmt sich sogar in die Arme. Leider ist das allerdings nicht die Regel. Immer wieder führt übertriebener sportlicher Ehrgeiz zu Auseinandersetzungen auf und neben dem Platz. Unser liebstes Hobby, der Fußball, wird dadurch in ein schlechtes Licht gerückt. Die Frage ist: Muss das sein?

6 WIR HELDEN WIR HELDEN 7 Das Spiel musste zwischenzeitlich wegen Tumulten unterbrochen werden.

Von Marcel Kling

iesen Aufstieg wird die ÖSG Viktoria Dortmund nicht so losen Leistung, behielt aber den Überblick. Die Folge: 15 Minuten D schnell vergessen. Allerdings werden die Erinnerungen mussten nachgespielt werden. So kam es, dass Kontrahent nicht nur positiver Natur sein. Dafür sorgten die Umstände im Lünen sein Spiel bereits gewonnen hatte, während die Partie alles entscheidenden letzten Saisonspiel bei Vatanspor Derne. in Derne noch lief. Die letzten Minuten dieser hektischen Partie Sportlich war die Brisanz schon riesig: Die ÖSG musste unbe- waren wie ein Krimi. dingt gewinnen, um den ersten Platz vor dem VfB Lünen zu ver- In der 98. Minute markierte ÖSG-Spielertrainer Andre Gor- teidigen. Vatanspor benötigte gleichzeitig einen Sieg, um nicht don das erlösende 1:0 für die Viktoria. Ein Aufreger sollte in der abzusteigen. Und dann war da noch die menschliche Tragödie: 13. Minute der Nachspielzeit aber noch folgen: Vatanspor hatte Ein Spieler der Hausherren erfuhr kurz vor dem Anpfiff auf dem den Ball aufgrund einer Verletzung ins Aus geschossen und sollte Platz, dass sein Vater verstorben war. Das war offenbar zu viel den Ball nun zurückbekommen. Doch ein eingewechselter A- für alle Beteiligten. Jugendspieler erlief den Pass, ging aufs Tor zu, legte quer und Die Frage, die gestellt werden muss: War es wirklich nötig, Samet Kaya markierte das 2:0. „Das war super peinlich“, gesteht die Partie unbedingt auszutragen? „Da hatten wir keine andere Krause. Spätestens jetzt war das Fass übergelaufen, Dernes Chance“, sagt Staffelleiter Klaus Kosziol. „Am Mittwoch darauf Schlussmann Deniz Erkan sah für eine Tätlichkeit die Rote Karte. begann ja schon die Relegation. Eine Verlegung hätte die ganzen Die Viktoria musste ihre Aufstiegsfeier nach Spielschluss ver- Pläne umgeworfen.“ Während der Saison, so Kosziol, hätte er tagen, die ÖSG-Spieler und -Verantwortlichen waren keine gern einer Verlegung zugestimmt. Nun aber konnte er den geschock- gesehenen Gäste mehr in Derne. „Unter diesen Umständen hätte ten Spielern lediglich etwas Zeit einräumen. Die Partie begann sich unser Jubel dort auch nicht gut gemacht“, so Krause. Wir sind bereit. Du auch? eine halbe Stunde später – und hatte es in sich. Die Bilanz der Partie aus Vatanspor-Sicht: Abstieg, Geld- „Es war schon übertrieben hektisch, aber das war der Situ- strafe und zwei Spieler wurden lange gesperrt (vier bzw. sechs Dann hol’ Dir jetzt die neue Sky Flatrate mit allen Spielen live und nur bei Sky. ation geschuldet“, sagt Dirk Krause, damals noch Sportlicher Monate). Die ÖSG Viktoria Dortmund kam mit einer Geldstrafe Leiter bei der ÖSG. Die Hektik, gesteht er, sei von Zuschauern davon, durfte sich aber mit dem Aufstieg trösten. Sky Flatrate für die . beider Seiten auf das Geschehen übertragen worden. Nach Fußball könnte so schön sein. Manchmal jedoch übertreiben etwas mehr als einer Stunde kam es nach einem harmlosen es die Akteure auf dem Platz. Die sportliche Brisanz war in die- Fußball Bundesliga Paket Schnell sein lohnt sich: Foul zu einer Rudelbildung, an der auch Ordner und Zuschauer sem Fall schon hoch genug. Vielleicht wäre es doch besser Fotos: Mustafa Balci Sichere Dir einen von beteiligt waren. Der Schiedsrichter, übrigens mit einer tadel- gewesen, die Partie zu verschieben. Sky Welt Paket 1000 Fan-Receivern 90 HD-Leihreceiver Deines Wunschvereins € 29,mtl.* HD für 12 Monate gratis mit Kennwort „Fußball Kombi“.** Abbildungsbeispiel statt € 34,90 mtl. 24 Monate lang

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an stelle sich vor, man wird Herbstmeister in der Kreisliga B. Zum ersten Spiel der Rückrunde bekam der FSV II nicht einmal eine Von Marcel Kling M Mit einer jungen Truppe hat man die Hinrunde dominiert und Mannschaft aufs Feld. Als dann aber so mancher „Oldie“ die Ban- steht auf Tabellenplatz eins. Ein schönes Gefühl für die Verantwort- dagen aus dem Schrank und die Schuhe vom Nagel geholt hatte, abei sah es nach der Vorrunde noch nicht ganz so gut aus. lichen des FSV Gevelsberg II. Aufstieg angepeilt. Junge, talentierte ging es weiter bei den Gevelsbergern. Und nachdem die halbe Liga D Grumme kassierte vier Pleiten und lag drei Zähler hinter Tür- Spieler aus der eigenen Jugend als Stützen im Kader. Ja, so kann der anfangs noch schief lächelte, sorgten die FSV-„Oldstars“ mit ihrer kiyemspor II zurück. Eine kleine Verletztenmisere und Pech, so Unterbau der in der Bezirksliga kickenden ersten Mannschaft aus- Altersspanne von 19 bis 55 Jahren schnell für Erstaunen. Denn Brüggestrath, zeichneten dafür verantwortlich. „In der Rückrunde sehen. statt um den Klassenerhalt zu kämpfen, spielte die FSV-Reserve aber haben wir die Liga dominiert.“ Maßgeblichen Anteil daran hatte Was aber, wenn sich in der Winterpause beinahe die gesamte auch weiterhin ganz oben mit, siegte sich von Spiel zu Spiel – und Dennis Gerstemeier mit sage und schreibe 46 Treffern. Außerdem Mannschaft abmeldet? Wenn auf einmal 16 Spieler plus Trainer nicht fuhr am Ende den verdienten, nie erwarteten, deswegen umso kurio- ließ Libero Abibow So in der Defensive nichts anbrennen. Ausge- mehr da sind, weil es im Verein große Unstimmigkeiten gegeben seren „Titel“ in der Kreisliga B ein. Aufsteiger mit einer Not-Truppe, rechnet im Spitzenspiel gegen Türkiyemspor wurde der Aufstieg hat? „Wir standen da und wussten, dass es irgendwie weitergehen bestehend zu einem Großteil aus Fußball-Rentnern. Patrick Kirsch- am vorletzten Spieltag perfekt gemacht. Nicht ohne es spannend muss“, sagt Patrick Kirschhofer. „Kirsche“ ist ein echter Gevelsber- hofer ist stolz „wie Bolle“ auf seine Männer. „Deswegen haben wir zu machen. Doch aus dem 0:1 zur Pause machte die Eintracht noch ger Junge. Deswegen war für ihn auch klar, dass er als Trainer der uns auch diese T-Shirts machen lassen“, sagt „Kirsche“ lachend, einen 3:1-Sieg. „Danach sind bei uns alle Dämme gebrochen. Das

Zweiten einspringen würde. „Ich habe sämtliche ehemaligen Spieler „denn genau so war es: Erst belächelt. Dann bekämpft. Hinterher Fotos: Patrick Kirschhofer Feiern haben sich die Jungs im Fernsehen abgeschaut, ich bin auch zurückgeholt.“ Viele befanden sich längst im fußballerischen Ruhe- bewundert.“ durch die Luft geflogen“, erinnert sich der Trainer. stand, kickten noch gelegentlich bei den Alten Herren. „Wir haben uns Was folgte, war ein Partymarathon. Am letzten Spieltag ging dann gesagt, dass wir zumindest noch die Klasse halten wollen.“ es mit dem Trecker durch einige Bochumer Stadtteile zurück zum heimischen Sportplatz und in Richtung Kreisliga A. Unterwegs wurde die Belohnung für den Aufstieg abgeholt: „Ein 50 Liter-Fass vom ortsansässigen Wirt“, so Brüggestrath. „Das haben wir noch am gleichen Abend leer gemacht.“ Am nächsten Mittag ging es dann mit dem Flieger für vier Tage zum Ballermann. „In meinem Alter reichen aber eigentlich zwei Nächte“, sagt Brüggestrath mit einem Augen-

Fotos: Eintracht Grumme zwinkern.

10 WIR HELDEN WIR HELDEN 11 | Aufstiegshelden |

Kleiner Geldbeutel, großer Ertrag

Der SV Zweckel hat den Durchmarsch aus der Landesliga in die Oberliga perfekt gemacht. Nur aufgrund der Ligenreform durften die Gladbecker als Dritter der Vorsaison überhaupt in der Westfalenliga starten. Dort erarbeitete sich das Team von Trainer Günter Appelt schnell Respekt. Den Oberliga-Aufstieg, den hatten sich allerdings andere, fi nanzstärkere Teams auf die Fahnen geschrieben. Etwa der FC Brünninghausen oder der ASC 09 Dortmund. Doch die Favoriten schauten in die Röhre. Es war der Underdog, von vielen lange Zeit nicht so richtig ernst genommen, der am Ende feierte.

Von Marcel Kling

Wir haben die Top-Teams ja alle geschlagen, deshalb sind aber Appelt selbst, dass der SV Zweckel den Motor in der Rückrunde wir verdient aufgestiegen“, bilanziert Appelt. Unvergessen so richtig anwarf und sich noch den Aufstieg sicherte. „Der Schlüssel ist das 5:4 beim ASC Dortmund, wo Zweckel trotz 0:2- und 2:3-Rück- zum Erfolg war unser Teamgeist. Vom Etat und von der Qualität her stand die Oberhand behielt. Und auch der FC Brünninghausen wurde waren andere Vereine besser“, so der Meistertrainer. mit 1:0 besiegt. Der Top-Favorit aus Dortmund lag nach der Hinrunde Die Meisterschaft wurde ausgelassen gefeiert, erst im Vereins- noch vier Punkte vor dem SVZ auf Rang eins. Am Ende musste sich heim, später in Willingen. Bei einem kühlen Getränk wurde dort der FCB um einen Punkt geschlagen geben. gewiss schon darüber philosophiert, wie man den eigentlich über- „Ich habe mir auch nach der Hinrunde noch Hoff nung gemacht“, mächtigen Teams in der Oberliga Paroli bieten kann. Denn Appelt

erinnert sich Appelt. Er war stets von seiner Mannschaft überzeugt. weiß: „Wir können uns auch jetzt keine Hochkaräter leisten.“ Foto: Dirk Bauer / WAZ FotoPool So überraschte es zwar den einen oder anderen Konkurrenten, nicht

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Nur ein Jahr nach dem Aufstieg in die Westfalenliga hatte der SV Zweckel niveamen.de WIR HELDEN schon wieder12 Grund zum Feiern. Der Durchmarsch in die Oberliga ist perfekt. | Titelstory |

Von Alexander Füten

Die erste Frage natürlich: Wie habt ihr euch kennen gelernt? Auf dem Fußballplatz? (werfen sich Blicke zu und grinsen) Westerhoff: Das erste Mal wahrgenommen habe ich sie beim Cran- ger Kirmes-Cup in Herne. Da war sie an der Linie. Sie hat mich aber nicht bemerkt. Ich habe dann später über Facebook Kontakt aufge- nommen. Matthes: (lacht) Ja komm, jetzt erzähl‘ mal die richtige Geschichte hier. Westerhoff: Na ja, ich habe damals im ersten Meisterschaftsspiel in der 92. Minute eine Rote Karte bekommen und der Schiedsrich- ter hat ein Foto bei Facebook gepostet, wie er mir die Karte zeigt. Klare Auf dem Foto sah es so aus, als würde er schweben, das sah halt komisch aus und deshalb hat er es wohl gepostet. Nadine hat dann das Foto kommentiert, woraufhin ich geschrieben habe, dass das ja gar nicht so witzig sei. Danach haben wir halt intensiveren Kontakt über Facebook gehabt, haben uns immer öfter geschrieben und uns Regeln dann so richtig kennen gelernt. Hast du ein Spiel von Sebastians Mannschaft denn vorher schon mal gepfiffen in der Oberliga? Matthes: (überlegt) – auf und Westerhoff:Nein, da könnte ich mich auf jeden Fall dran erinnern. Matthes: (lacht) Ja, ja, ja, ist klar! neben Wie ist es denn heute? Hier der Spieler, dort die Schiedsrichterin: Ist Fußball Thema Nummer eins bei euch? Westerhoff: Ja, das kann man so sagen. Fußball nimmt schon sehr viel Platz ein. Ich trainiere vier Mal in der Woche, gegen Ende einer dem Platz Saison wird es etwas weniger, aber sonntags ist auch noch das Spiel. Da bleibt nicht viel Zeit. Matthes: Schiedsrichter sind ja eher Einzelgänger und trainieren meist für sich. Wir haben uns mit einigen Schiedsrichtern mal zum Er spielt. Sie pfeift. Beide in der Oberliga West. Laufen getroffen, aber das ist wieder eingeschlafen. Ich gehe für Beide erfolgreich. Sebastian Westerhoff mich alleine laufen und ins Fitnessstudio. Aber klar, zu Hause reden und Nadine Matthes verbindet vor allem eines: wir sehr viel über Fußball. die Liebe. Zum Fußball und zum jeweils Wie tauscht ihr euch dann aus? Du kennst ja andere Schiedsrichter: anderen. Westerhoff und Matthes sind ein Kannst du dann zum Beispiel vor einem Spiel Tipps geben? Matthes: Die Schiedsrichter kenne ich natürlich, aber selbst wenn Paar. Wie das funktioniert, wer zu Hause nach ich ihm etwas sage: Er hätte ja keinen Vorteil dadurch. Früher war wessen Pfeife tanzt und wieso Meckerköpfe er ein richtiger Hitzkopf, das habe ich ihm schon etwas austreiben können. blöd sind, erzählen Sie im gemeinsamen Interview. Ist das so? Westerhoff: (grinst) Ja, das auf jeden Fall. Ich kann manche Dinger mittlerweile besser einschätzen. Das liegt sicher auch an ihr. Ich bin aber auch älter geworden und habe einiges erlebt. Ich bin schon ruhiger geworden auf dem Platz.

Sebastian spielt mindestens einmal am Sonntag, wie häufig bist Du als Schiedsrichterin im Einsatz? Matthes: In der abgelaufenen Saison hatte ich nur drei Einsätze in der Oberliga der Männer. Mein Fokus liegt aber eh ganz klar bei >>

14 WIR HELDEN WIR HELDEN 15 | Titelstory |

den Frauen, die ich bis zur zweiten Bundesliga pfeife und in der Rufst du dann auch Sachen rein, wenn du ihn spielen siehst? Rich- ersten Liga an der Linie stehe. Dazu kommen noch die B-Juniorin- tung Schiedsrichter zum Beispiel? nen, die samstags spielen. Ich komme meist auf zwei Einsätze pro Matthes: Ja, das ist mir mal passiert, aber da wurde mir auch direkt Woche. gesagt, ich sollte das besser lassen.

Und das dann deutschlandweit? Es ist aber schwierig, wenn du ihn spielen siehst? Matthes: Genau, ich bin meist mit dem Zug unterwegs. Wenn es Matthes: Ja. Das ist nicht so einfach für mich, aber so bin ich und so weiter weg ist, auch schon mal mit dem Flugzeug. Oder eben mit werde ich immer sein. Es ist aber schon besser geworden – und so dem Auto. oft sehe ich ihn ja auch nicht spielen.

Da bleibt am Wochenende keine Zeit mehr… Gibt es nach dem Spiel direkt Feedback? Matthes: Das stimmt. Ein wirkliches Wochenende haben wir nicht Westerhoff: Wenn sie zuguckt, ich vom Platz gehe, an der Tartan- zusammen. bahn vorbeikomme und sie dann schon da steht, genügt ein Blick Westerhoff: Ich muss samstags eh bis 16 Uhr arbeiten. Wenn sie und ich weiß direkt, wie sie mich gesehen hat. Das reicht dann dann zum Beispiel in Essen oder hier in der Nähe pfeift, geht’s schon. (lacht) eigentlich. Dann ist sie etwas später zu Hause als ich. Matthes: Dann darf er auch mal Essen kochen. (lacht) Nadine, wie kommst du als Schiedsrichterin mit Meckerköpfen klar? Matthes: Ich war ja früher, als ich selbst noch gespielt habe, auch Das wollte ich ohnehin noch fragen: Wer hat denn zu Hause die einer. Ich bin da gelassener geworden und brülle dann auch mal zu- Hosen an? rück. Generell mag ich die Spielertypen aber nicht, die die ganze Zeit neben einem rumlaufen und alles kommentieren. Ich ignoriere das dann auch teilweise.

Gab es denn die eine krasse Erfahrung mit Spielern? Sebastian Westerhoff Matthes: Ich hatte ehrlich gesagt noch keine schlimme Erfahrung. Ich wurde nie wirklich beschimpft. Die Männer halten sich aber >> begann schon mit drei Jahren beim SC Obersprockhövel mit dem Fußballspielen. Mit der B-Jugend des FC Schalke 04 wurde er Deutscher Meister und bei der U17-EM in Israel spielte er unter anderem mit Mario Gomez, Lukas Podolskiund René Adler. Nach der A-Jugend wechselte er zu den Amateuren des VfL Bochum, Nadine Matthes ehe er bei der SpVgg Erkenschwick anheuerte. Nach einem pfeift im Frauenbereich bis in die 2. Bundesliga und steht in Gastspiel bei SW Wattenscheid 08 ging er zurück nach Erken- der 1. Liga an der Linie. Die 30-jährige Reiseverkehrskauffrau schwick, wo der heute 27-Jährige Stammkraft im offensiven pfeift zudem im Männerbereich bis zur Oberliga. Gemeldet ist Mittelfeld ist. sie beim Castroper Verein FC Frohlinde.

Matthes: Er. (gucken sich an und lachen) lungen, da bekommen wir alle Regeländerungen mit. Früher durfte Westerhoff: Was heißt „er“, das ist schon alles auf einer Höhe! Wir man sich zum Beispiel am Stutzen abtapen, dann nur noch mit einer bevormunden uns nicht gegenseitig. Breite von zwei Zentimetern und heute nur noch in der Farbe des Matthes: Ja, stimmt schon, wir teilen uns zum Beispiel auch die Stutzens. So etwas weiß Sebastian dann teilweise eher als andere. Hausarbeit. Ist es Thema in der Mannschaft, dass deine Freundin Schiedsrich- Dann frage ich anders: Wer tanzt eher nach wessen Pfeife? terin ist? Matthes: (überlegt und grinst) Er nach meiner, er tut zumindest Westerhoff: In meiner Mannschaft weiß das jeder. Das ist kein Thema dann so… bei uns. Ich gebe natürlich einige Regelaspekte weiter. Aber Nadine ist Westerhoff: (grinst nur) eine Freundin wie bei jedem anderen in der Mannschaft auch.

Anderes Thema: Gibt es zu Hause denn Regelkunde für den Wenn du mal nicht pfeifst und ein Spiel von Sebastian sehen kannst: Fußballer? Wie sieht das dann während des Spiels aus? Matthes: Die kriegt er. Westerhoff: Jetzt bin ich ja mal gespannt! (lacht) Westerhoff: Bei komplizierten Dingen stutze ich immer. Da sind Matthes: Da bin ich Fan und bin auch lauter. Das Ding ist: Man guckt als Sachen bei, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Schiedsrichter Fußball anders als andere, man achtet auf ganz andere Matthes: Wir haben ja vor der Saison immer die Schiedsrichter-Schu- Dinge: Wenn ich bei Sebastian gucke, bin ich aber einfach nur Fan.

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Sebastian Westerhoff (r.) in ungewohnter Rolle. Als Zuschauer beim Spiel seiner Freundin.

Nadine Matthes bei einem ihrer Schiedsrichtereinsätze. Die Männer tanzen dann nach ihrer Pfeife.

auch eher zurück. Wahrscheinlich weil ich eine Frau bin. Vielleicht Westerhoff:Ich mag arrogante oder lautstarke Schiedsrichter nicht, bilde ich mir das nur ein. Die Frauen sind da auf jeden Fall anders: Die die sich mit Sprüchen Respekt verschaffen wollen. Das klappt viel- sind auch schnell mal zickig und wollen gleich alles ausdiskutieren. leicht bei Jüngeren, für mich ist das aber immer schwierig. Ich kann ja auch nicht alles zu ihm sagen, dann sollte er das auch nicht ma- Sebastian, guckst du denn ab und zu auch bei ihr zu? chen. Matthes: Ein Spiel war super, oder? (lacht) Westerhoff: Das ist zeitlich immer schwierig. Ich habe aber bisher Wie geht es denn weiter bei euch: Geht nach oben noch etwas? zwei Spiele gesehen, einmal Frauen-Kreispokal und ein Freund- Matthes: Theoretisch klar, ich werde ja immer beobachtet und be- schaftsspiel der Männer. Das Kreispokalspiel der Frauen war wertet. Wenn die Noten stimmen, werde ich auch noch aufsteigen. schlimm. Ich glaube Bismarck gegen VfL Bochum. Bochum hat 12:0 oder so gewonnen. Und wie sieht‘s bei dir aus, Sebastian? Matthes: (muss die ganze Zeit lachen) Das war ganz am Anfang un- Westerhoff: Ja, Bock hätte ich auf jeden Fall. serer Beziehung und ich fand es so toll, dass er da mitgefahren ist Matthes: (ruft dazwischen) Anrufen, anrufen, wer will anrufen?! und sich das antut. Westerhoff: Nein, im Ernst: Ich werde jetzt 28, habe immer Oberliga Westerhoff: (lacht) Erstmal war der Unterschied zwischen den gespielt und immer oben mitgespielt. Klar hat man da Lust auf mehr Mannschaften so riesig. Und der VfL war immer noch nicht gut. Es ist und würde das gerne machen. Man muss schauen. halt schon schwierig für mich, sich so etwas anzugucken. Bevor es sportlich in ungeahnte Höhen geht, steht eines schon fest: Hast du denn schon schlimme Erfahrung mit Schiedsrichtern Sebastian Westerhoff und Nadine Matthes werden heiraten. Der

gemacht? genaue Termin? „Steht noch nicht fest“, sagen beide unisono. Verlo- Fotos: Christoph Rücker, RSH Westerhoff: (überlegt) Die eine schlimme Erfahrung gibt es da nicht. bungsringe sind aber schon getauscht. Matthes (lacht die ganze Zeit) www.VfL-BOCHUM.de 18 WIR HELDEN Korki der dealende Stürmer Während einer Fußballerlaufbahn trifft man Spieler, die hinterlassen einen so prägenden Eindruck, die vergisst man nicht mehr. Manche fallen negativ auf, viele positiv. Und andere wiederum weiß man gar nicht zu beschreiben. Zu letzter Kategorie gehört Seyhan Korkmaz.

Von Marcel Kling

eim Blick auf seine Stationen wäre es naheliegend gewesen, B Seyhan Korkmaz in der Rubrik „Wandervogel“ unterzubringen. Das würde ihm jedoch nicht gerecht, sagt Korkmaz. Klar habe er häufig den Verein gewechselt, allerdings nie, weil es Stunk gegeben »Woher? Aus einer hätte. „Ich habe halt immer gute Angebote bekommen. Die anderen geheimen Quelle.« wollten mich haben“, sagt Korkmaz. Ob die Verantwortlichen bei seiner Verpflichtung jeweils wussten – und das ist nicht negativ gemeint – welches Ei sie sich da ins Nest legten? Korkmaz spricht über sich selbst gerne in der dritten Person. sia Dortmund. Stolz zeigt er auf einen Zeitungsartikel aus dem Jahr Dank Stefan Kobsch, von dem er beim FSV Vohwinkel trainiert wur- 2007, in dem er auf einem Foto BVB-Stürmer Nelson Valdez gegen- de, nennen ihn alle nur „Korki.“ Er selbst sich übrigens auch: „Korki übergestellt wurde. Es war ein Quiz, das die Frage beinhaltete, wel- ist schon ein verrückter Vogel. Aber immer sachlich.“ Ah ja. Wander- cher Stürmer in der Vorsaison häufiger traf. Die Antwort: Korkmaz. vogel nein. Vogel ja. Dann wäre das damit auch geklärt. Während er 18 Mal für den TSV ins Schwarze traf, markierte Valdez nur ein Tor. „So einen Artikel hat noch kein Stürmer in Witten gehabt“, In Wuppertal groß geworden meint Korkmaz.

Eigentlich stammt Korkmaz aus Wuppertal. Als Jugendfußballer Spülmittel für alle wurde er beim ASV Wuppertal groß, es folgten die Stationen Türki- yemspor Wuppertal, FSV Vohwinkel und SC Somborn. Überall machte Obendrein hat sich Korkmaz einen Ruf als „Dealer“ erarbeitet. Aller- der Stürmer mit seinen Toren auf sich aufmerksam. Und gewiss auch dings dealt er glücklicherweise nicht mit Drogen, sondern mit Spül- mit seiner Art. Als es „Korki“ der Liebe wegen nach Witten zog, war maschinentabs, Wasch- und Spülmittel. Alles zu einem super Kurs, dort der Landesligist SV Herbede seine erste Station. Hier wurde er versteht sich. Woher? „Aus einer geheimen Quelle“, sagt Korkmaz. gleich zu einer Art Kultfigur. Warum? Abseits des Platzes ist „Korki“ Egal. Aktuelle und ehemalige Mitspieler werden regelmäßig von ihm für jeden Spaß zu haben und auf dem Platz ist er mithin so ehrgei- beliefert. So haben auch die Frauen etwas vom Hobby ihres Mannes. zig, dass er im Training ein Tor gerne mal so feiert, als hätte er sein „Korki versorgt alle.“ Team gerade zur Weltmeisterschaft geschossen. Außerdem gibt er Zur nächsten Saison steht mal wieder ein Vereinswechsel zu allem und jedem seinen Senf dazu: „Ich bin viel am labern. Aber bevor. Korkmaz zieht es zurück zum Türkischen SV Witten. „Ich immer positiv.“ Richtig glücklich wurde „Korki“ beim SVH aber nicht, bin jetzt 31 Jahre alt, aber fit wie ein Turnschuh. Ich habe den Kopf weshalb es ihn schnell weiter zog. „Als Neuer habe ich mich schwer wieder frei“, sagt der Torjäger, der nach einer nicht zufriedenstel- getan, mich einzufinden“, so der Stürmer. lenden Saison in Langendreer noch einmal richtig angreifen und an Türkischer SV Witten, FSV Witten, DJK TuS Ruhrtal, SpVgg seine besten Tage anknüpfen will. „Früher hat man Korki das Kopf- Witten und BV Langendreer 07 hießen seine weiteren Stationen. ballungeheuer genannt.“ Tatsächlich kommt Korkmaz mit einer für Beim Türkischen SV hatte er mit 18 Treffern in der Bezirksliga sei- die Kreisliga A herausragenden Qualität im Kopfballspiel daher. Von ne erfolgreichste Zeit. Das Gastspiel beim FSV Witten war dagegen dieser soll der TSV in der kommenden Saison wieder profitieren. nur von kurzer Dauer, hielt aber ein besonderes Highlight parat: Mit Dabei will „Korki“ erneut einen guten Eindruck hinterlassen. „Ich bin

Foto: Christoph Rücker dem FSV absolvierte Korkmaz ein Freundschaftsspiel gegen Borus- überall in guter Erinnerung geblieben.“

20 WIR HELDEN WIR HELDEN 21 Mit Kuchendoping zum Torrausch

Die Saison 2012/13 ist zwar längst Geschichte, doch für Oliver Adler vom SV Brackel 06 dürfte sie noch lange maske von meinem alten Kumpel Kevin Groß- Von einer Profikarriere á la Großkreutz träum- in Erinnerung bleiben. Der Stürmer beeindruckte mit derartiger Trefferkonstanz, dass er nicht nur entscheidenden kreutz ausgeliehen, der sie im letzten Jahr te einst auch der Stürmer, doch „es gibt ein- Anteil am Aufstieg seines Teams besitzt, sondern sich auch Dortmunds derzeit erfolgreichster Torschütze getragen hatte. Das Ding hat zwar gedrückt, fach so viele Jungs, die gut kicken können nennen darf. da es individuell auf Kevin angepasst war, – und zudem muss man auch das Glück aber ein Tor geschossen habe ich dennoch!“ haben, entdeckt zu werden“, stellt Adler ohne Mit dem BVB-Profi hält Adler noch heute Kon- Groll fest. So freut er sich nun auf die Spiele Von Elmar Neveling takt, nachdem sie einst in der A-Jugend-Bun- mit dem SV Brackel in der Landesliga, für die desliga gegeneinander spielten – Adler für das Ziel eindeutig festgelegt ist: „Klassener- ein, Eingewöhnungszeit benötigte Ad- kollege stellte den Kontakt zu go physio ich auch Leistung, unabhängig von der Liga. Wattenscheid und Großkreutz für Ahlen. Zu- halt – denn auch wenn die Liga für uns Neu- Nler wahrlich nicht. Erst im letzten Jahr her, einer Praxis für Physiotherapie im Dort- Und wohlgefühlt habe ich mich sowohl beim dem war Großkreutz als Jugendtrainer beim land ist, so haben wir doch eine gute Truppe.“ vom ASC 09 Dortmund zum SV Brackel 06 munder Süden, bei der dieser damals in Be- ASC als auch jetzt in Brackel.“ Und Leistung, Dortmunder Stadtteilverein Phönix Eving als Wie so viele Fußballer verfügt auch gewechselt, startete der heute 26-Jährige handlung war. Adler wusste zu überzeugen die hat Adler in der Tat gebracht: Dank seiner Jugendtrainer tätig, während Adler damals Adler über eine kräftige Portion Aberglau- gleich voll durch: Seine stolzen 44 Tore in und ist seit August 2012 bei go physio an- 44 Saisontreffer gewann er den Ruhr Nach- für die erste Mannschaft der Evinger kickte ben. So wird der Tapeverband auf die immer 33 Liga-Spielen sicherten Brackel den um- gestellt. richten-Torjägerpokal 2012/13 für den ligen- – auch dort mit beachtlichem Erfolg und gleiche Art und Weise angelegt, selbst wenn jubelten Aufstieg in die Landesliga, der im Dabei vermittelt er nicht nur Fitness, übergreifend torgefährlichsten Dortmunder satten 60 Toren binnen zwei Jahren. Der medizinisch nicht immer notwendig. Doch Vorjahr noch knapp verpasst worden war. sondern lebt sie auch selbst vor: Neben Fußballer. Dabei wurde jedes seiner Tore Bezirksliga-Abstieg seines früheren Clubs, eigentlich darf sich Mutter Adler den Erfolg Mitglied der Landesliga – ein Kunststück, den üblichen Trainingszeiten betreibt Adler in der Bezirksliga lediglich mit dem Faktor besiegelt erst in den Schlussminuten der ihres Sohnes auf die Fahnen schreiben: das dem Verein aus dem Dortmunder Osten dreimal die Woche Krafttraining. „Auch 0,6 gewertet – zukünftig in der Landesliga letzten Saison, ist es auch, der Adlers eigene „Denn seitdem sie an den Spieltagen immer in den letzten dreißig Jahren erst zum zwei- wegen meiner Rückenbeschwerden, die immerhin mit 0,8. Eine besondere Stärke Aufstiegsfreude ein wenig trübte. Zumal er einen Kuchen backt, habe ich fast ständig Der Sporttherapeut an seinem Arbeitsplatz: In der Praxis für Physiotherapie lässt Adler seine Kunden kräftig schwitzen.

ten Mal gelang. Adlers Wechsel 2012 kam ich seit meiner Kindheit und einem schnel- Adlers liegt in seiner Vielseitigkeit, traf er doch Fotos: Christoph Rücker weiterhin in Eving wohnt. getroffen.“ überraschend, bedeutete er doch auf den len Wachstumsschub habe.“ Für seinen im abgelaufenen Spieljahr mit rechtem wie ersten Blick einen sportlichen Rückschritt weiteren Berufsweg hat Adler eine klare linkem Fuß, per Kopf sowie bei Standards. vom Westfalenligisten Aplerbeck zum Be- Vorstellung: „Ich will mich in der Neurologie zirksligisten Brackel. weiterbilden, um zum Beispiel Schlaganfall- Mit Gesichtsmaske patienten behandeln zu können.“ von Kumpel Großkreutz Sport gleichermaßen Auch sportlich läuft es für den 1,93 Me- auf Torejagd Hobby wie Beruf ter großen Torjäger rund, nicht allein wegen des Aufstiegs mit seinem neuen Verein. Denn Adler ließ sich auch von Widrigkeiten wie FUSSBALLSCHUHE AGILITY 500 Für den Angreifer war jedoch weniger die dass Adler mit seinem ehemaligen Club ASC einem Nasenbeinbruch im Frühjahr nicht Diese Schuhe wurden zusammen mit Spielern Ligazugehörigkeit, sondern vielmehr die noch höherklassiger spielte, dem trauert er aufhalten: „Damals habe ich mir die Gesichts- berufliche Perspektive wichtig: „In Brackel nicht nach: „Das Wichtigste für mich ist, dass aus der ersten französischen Liga entwickelt und stellte man mir einen Job beim sportmedi- ich mich im Verein wohlfühle. Dann bringe unter höchster Beanspruchung getestet. zinischen Institut in Aussicht“, erinnert sich Adler. Für den staatlich geprüften Gymnas- tiklehrer, der sich nach einer Fortbildung zu- €90 dem Sporttherapeut nennen darf, ein über- zeugendes Argument. Zwar zerschlug sich der Job bereits nach einer Woche, doch die Entscheidung für Brackel erwies sich den- 39 noch als richtig – auch beruflich: Ein Team-

Oliver Adler zeigt’s an: Fantastische 44 Treffer gelangen ihm in der abgelaufenen Saison.

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Vereinsidentifikation – im Profifußball oft nur ein leeres Wort. Schnell wird das Clubwappen beim Torjubel ge- Trikotsponsor hatte sich die wirtschaft- küsst, noch schneller ist der Spieler zum nächsten Arbeitgeber entschwunden. Doch es gibt auch andere Bei- liche Lage noch verschlechtert. „Ich habe spiele – vor allem im Amateurfußball, in dem noch die Begeisterung für das Spiel und die Gemeinschaft im Verein dann nach der Mindestsumme gefragt, die im Vordergrund stehen. Drei Beispiele von Spielern, die sich für ihren Verein auch außerhalb der neunzig Minuten Westfalia zum Überleben benötigte“, erklärt leidenschaftlich einsetzen – darunter ein früherer Vize-Weltmeister mit besonderem Bezug zu seinem Heimatclub. Dohm – und griff seinem Heimatclub unter die Arme: Die erst Ende 2012 gegründete Firma Green IT, bei der Dohm als Mitgesell- schafter beteiligt ist, engagierte sich mit Von Elmar Neveling einem mittleren vierstelligen Betrag als Trikotsponsor – zunächst bis zum 30. Juni ndré Dohm st ein echtes Herner Eigen- acht Jahre bei den Senioren: von 1997 bis hatte der Verein zu jener Zeit nicht. Das war dieses Jahres einschließlich Option auf eine A gewächs: Hier geboren und schon in 2001 sowie von 2003 bis 2007. Doch Dohm schon recht ungewöhnlich, wenn ich mit weitere Saison. Diese Option wurde inzwi- der Jugend vier Jahre lang für die heimische begnügte sich nicht mit seiner Rolle als den Spielern erst im Büro verhandelt und schen von Green IT gezogen. Westfalia am Ball. Es folgten insgesamt Spieler, sondern war auch neben dem Platz später dann mit ihnen gemeinsam auf dem Die Firma mit Sitz in Dortmund ist laut aktiv: „Noch als Spieler war ich bei Westfalia Platz gestanden habe“, erinnert sich der Selbstbeschreibung „ein inhabergeführtes, zugleich als sportlicher Leiter tätig und in frühere Mittelfeldspieler. Damit nicht genug: herstellerunabhängiges Systemhaus, das Absprache mit unserem damaligen Trainer Ab der Saison 2006/07 übernahm Dohm in sich mit nachhaltigen, energieeffizienten Frank Schulz für die Verpflichtung von Neu- Personalunion auch noch den Co-Trainer- und ökonomischen IT- und Druckkonzepten zugängen verantwortlich – einen Manager Posten. Da sage noch einer, Männer seien grün positioniert“. „Die Förderung des loka- Hielt auch während seiner Profikarriere die Verbindung nicht multitaskingfähig… len Sports, insbesondere des Nachwuch- zum TuS Haltern aufrecht: Christoph Metzelder ses, liegt uns sehr am Herzen“, so Dohm. Wacklige Westfalia dank Für das Team der Green IT ist es wichtig, Dohm wieder auf Kurs Sportvereine langfristig und nachhaltig zu unterstützen sowie die Entwicklung von mens und steigern so die Bekanntheit von sondern auch bei Auswärtsspielen in Bad Als sportlicher Leiter baute Dohm viele Kon- Kindern und Jugendlichen zu fördern. Dabei Green IT in der Region.“ Eine klassische Win- Oeynhausen oder Maaslingen unterstützt. takte auf, die er bis heute für den Verein nut- ist das Unternehmen schon fast zu einer win-Situation also – so wie auch zwischen Nur wer ,Auswärtsfahrer’ ist, kann auch zen kann: „Im letzten Jahr rief mich Sascha kleinen „Filiale“ von Westfalia geworden, dem TuS Haltern und seinem prominenten den Titel ,Hardcore-Fan’ für sich in Anspruch Loch, der 1. Vorsitzende von Westfalia, an, beschäftigt es doch mit Jörg Haak, einem Förderer Christoph Metzelder: nehmen“, ist Metzelder überzeugt. und fragte, ob ich dem Verein helfen kön- Herner Urgestein mit mehr als fünfzehnjäh- Doch woher genau rührt die enge Bin- ne. Westfalia befand sich damals in großen riger Vereinszugehörigkeit, sowie Dino De- Christoph Metzelder dung von „Metze“ zum TuS? Schließlich ist wirtschaftliche Schwierigkeiten.“ Vor einem genhard (von 2004 bis 2006) zwei weitere als „Hardcore-Fan“ es knapp zwei Jahrzehnte her, dass der Ver- halben Jahr wurde eine außerordentliche ehemalige Westfalia-Spieler. des TuS Haltern teidiger das Trikot der Halterner trug. „Dem Mitgliederversammlung einberufen, ohne Zurück zur Sponsoringvereinbarung: Westfalen sagt man ja ein besonderes Ver- Woher rührt Dohms enge Bindung zum Ver- Erst vor wenigen Monaten beendete der frü- hältnis zu seiner Heimat nach. Über meine ein? „Ich spüre eine große Verbundenheit here Profikicker seine eindrucksvolle Karri- ersten Jahre als Fußballer bin ich meinem zur Stadt. Ich wurde nicht nur hier geboren, ere. Ungeachtet Metzelders großer Erfolge Heimatverein ganz besonders verbunden. sondern wohne nach zehn Jahren in Cast- als deutscher und spanischer Meister sowie Noch heute sind im Umfeld dieselben Leu- rop-Rauxel seit 2011, nachdem wir mein El- DFB-Pokalsieger vergaß er auch während te tätig, die mich schon als Kind begleitet ternhaus umgebaut haben, wieder in Herne. seiner Laufbahn nie die sportliche Herkunft. haben“, erklärt Metzelder die besondere Außerdem habe ich immer engen Kontakt Der Vize-Weltmeister von 2002 ist nicht nur Identifikation. Eine Identifikation, die sich zum Verein gehalten und spiele heute noch in Haltern geboren, sondern bezeichnet sich auch in konkretem Engagement zeigt: Ne- in der Ü40 von Westfalia.“ Abgesehen davon selbst als „Hardcore-Fan“ des heimischen ben seiner finanziellen Unterstützung ist war dieser Schritt auch aus Sicht von Green TuS, für den in seiner Jugend mehrere Jahre es ihm wichtig, „inhaltlichen Input zu ge- IT mit einem Mehrwert verbunden, wie spielte. „Ich bin von Herzen Mitglied und Fan ben“. Bei diesem „Strauß von Maßnahmen“ Dohm erläutert: „Wir profitieren ebenfalls des TuS Haltern und habe die Senioren- und gehe es im Kern darum, „meine Erfahrungen von diesem Deal, denn über das Sponsoring Jugendmannschaften in den letzten Jahren und Kontakte aus dem Profibereich zur Ver- stärken wir die Präsenz unseres Unterneh- nicht nur bei Hallenstadtmeisterschaften, fügung zu stellen und auf den Amateur- >> Mit vollem Einsatz für seinen Herzensklub Westfalia Herne: André Dohm

24 WIR HELDEN WIR HELDEN 25 bereich herunterzubrechen“, verdeutlicht teilclub TuS Eving-Lindenhorst gefreut. verlassen. Bitter geriet der Abschied, konn- Metzelder seinen Ansatz. Beim TuS war Kalpakidis bisher „Mann für te doch am letzten Spieltag der Abstieg von Wichtigis- Dabei handelt es sich zwischen dem alles“: Spieler wie Trainer, dazu neben dem der Westfalen- in die Landsliga nicht ver- TuS und seinem prominentesten Fußballer Platz in die Suche nach Werbepartnern mit mieden werden – trotz eines Elfmetertref- um ein Geben und Nehmen. Denn bereits eingebunden – und über das eigene Unter- fers von Kalpakidis beim 1:1 in Holzwickede. seit Jahren erhält Metzelder beim TuS die nehmen selbst als Sponsor tätig. „Vor der „Ich wünsche dem TuS alles Gute“, sagt Kal- Möglichkeit, praktische Erfahrungen im letzten Saison verlor Eving seinen bisheri- pakidis und sieht in einer Fusion die beste Vereinsmanagement zu sammeln – einen gen Trikotsponsor Premio Reifen, sodass Möglichkeit für seinen Herzensclub, sich für Bereich, „in den ich nach meiner aktiven ich anbot, mit No Rules auszuhelfen.“ Die die Zukunft stabiler aufzustellen. Karriere mittelfristig einsteigen möchte.“ Eventagentur wurde Mitte 2011 von Kalpa- Apropos aktive Karriere: So ganz ist sie für kidis gegründet und hat ihren Sitz ebenfalls Schwerer Stand aumplatz... den 32-Jährigen dann doch noch nicht be- in Dortmund. Für Kalpakidis, der seit 2002 gegen die Etablierten endet. Denn nach Stationen bei Schalke 04, das TuS-Trikot trägt, war es keine Frage, Preußen Münster, Borussia Dortmund, Real auszuhelfen: „Ich hatte immer eine gute Auch Westfalia Herne musste bis zum letz- Madrid und wieder Schalke 04 kehrt Metzel- Beziehung zum Verein, sodass ich ihn ger- ten Spieltag um den Klassenerhalt in der der nun in der Stauseekampfbahn des TuS ne unterstütze. Wir haben hier zusammen Oberliga zittern, der nach einem 1:0 bei Ar- Haltern zurück zu seinen Wurzeln. Nur eines Aufstiege gefeiert, uns über verpasste minia Bielefeld II (und parallelem 3:0-Sieg bleibt noch zu klären – für wen genau er Aufstiege geärgert und viele Beziehungen der TSG Sprockhövel über Westfalias Ab- demnächst die Stiefel schnüren wird: „Mo- aufgebaut. In den elf Jahren habe ich viele stiegskonkurrent SV Schermbeck) tatsäch- mentan streiten sich noch die erste Mann- Jugendspieler bis in die erste Mannschaft lich gelang. Gemeinsam ist beiden Clubs, schaft und die ,Alten Herren’ um mich.“ hineinwachsen sehen. Da entsteht schon Westfalia Herne wie Eving-Lindenhorst, eine große Verbindung zum Club.“ dass sie sich im Fußball-Ballungszentrum Enormer Kraftakt: Wie bei Dohm und Green IT, so profi- Ruhrgebiet ihre Position erkämpfen müs- Spieler, Trainer tiert auch No Rules von der gestiegenen sen. Etwas ernüchtert stellt Dohm für sei- und Sponsor zugleich Präsenz in den Medien. „Auch dass unser nen Verein fest: „Der Fußballstandort Her- Agenturname bei Ligaspielen oder Turnieren ne hat es sehr schwer. Vor allem Borussia Über ähnlich prominente Unterstützung für wahrgenommen wird und die Leute über ihn Dortmund und Schalke 04, dazu noch der sein Team hätte sich vermutlich auch Di- reden, hat ihn bekannter gemacht“, ist sich VfL Bochum, vereinen die Masse der Spon- mitrios Kalpakidis beim Dortmunder Stadt- Kalpakidis als Geschäftsführer von No Ru- soren auf sich. Ziel muss es sein, Idealisten les sicher. Der Vertrag galt zunächst für ein zu finden, die sich aus Überzeugung für die Jahr, bis zum Ende der abgelaufenen Sai- Westfalia engagieren.“ son. Ob das Sponsoring weiterhin Bestand Auch wenn Dohm ein offizielles Amt haben wird, hängt davon ab, ob der Verein bei Westfalia für sich ausschließt („Das gibt einen anderen Sponsor findet. Kalpakidis allein mein 10- bis 12-Stunden-Arbeitstag kann sich auch vorstellen, die Unterstüt- nicht her. Und ich mache die Dinge nur ganz zung fortzusetzen – selbst wenn er den oder gar nicht.“), so hat er dennoch neben Verein zur neuen Saison schweren Herzens dem Sponsoring einen weiteren Weg gefun- verlässt und zum BSV Schüren wechselt. den, sich einzubringen: über Networking „Nach elf Jahren beim TuS suche ich – und das nicht ausschließlich bei seinem eine neue Herausforderung, in der ich mich Stammverein. „Wenn ich in sportlichen Fra- voll auf das Sportliche konzentrieren kann“, gen um Rat gefragt werde, versuche ich ger- sagt Kalpakidis zur Begründung. „Zusam- ne zu helfen. Nehmen wir an, dass ein Tor- men mit meiner selbstständigen Berufs- wart einen neuen Verein sucht. Dann weiß ... und dann in der Zeitung. tätigkeit sind mir die unterschiedlichen ich schon mal, wo Bedarf besteht und kann Aufgaben im Club einfach zuviel geworden. dann vermitteln.“ Wenn sich die Ü40 von Es fehlen neben dem Vorstand weitere gute Westfalia jeden Montag zum Training trifft, Täglich eine Seite Borussia, Leute mit Erfahrung. Alles alleine machen ist Dohms Meinung regelmäßig gefragt. kann ich nicht.“ Für Eving steht somit ein Kein Wunder, hat der leidenschaftliche Ki- hautnah und mit Herz. Umbruch auf der Kommandobrücke an, cker doch inzwischen dreißig Jahre Erfah-

denn auch der bisherige sportliche Leiter rung im Fußball gesammelt. Fotos: Christoph Rücker Dimitrios Kalpakidis: Beim TuS Eving-Lindenhorst lange Zeit Volker Rieske, der bisher zusammen mit der „Mann für alles“ Kalpakidis die Dinge abseits des Platzes organisierte, hat den Verein diesen Sommer

26 WIR HELDEN bestätigt ist – es könnte ein entscheidendes Detail sein, weswe- gen die Produktionsfirma des Fernseh-Quiz‘ sich für Schäfer als Kandidaten entschied. Das war im September 2012. Monatelang hatte sich Heiko Schäfer auf die Show durch Zeitungslektüre und Online-Nachrichten vorbereitet. Auf den Stuhl schaffte er es bei der Aufzeichnung im September aber nicht. Vorerst.

„Quikie“ hatte es schon geahnt

Doch Anfang März sollte sich eine neue Chance auftun. „Ich hatte einen Anruf in Abwesenheit von einer mir unbekannten Nummer erhalten“, erinnert sich der ehemalige Student der Verwaltungs- wissenschaften. „Da dachte ich noch, dass es ja schön wäre, wenn Im Gespräch mit WIR HELDEN-Autor Jan Schulte erzählten Heiko Schäfer und das wieder, Wer wird Millionär?‘ gewesen ist.“ Tatsächlich war es seine Schwester Karolin, wie sie die Quiz-Show und die Zeit danach erlebt haben. „WWM“. Und schon eine Woche später war Heiko Schäfer wieder in den Hürther Studios. Mit dabei auch seine Schwester Karolin, die ihren großen Bruder gerne begleitete. Sie erinnert sich vor allem noch an die Hinfahrt. „Wir haben von Essen bis zum Studio nicht Bescheidenheit hat er sich beibehalten. Ein Master-Studium, das ein einziges Wort miteinander gewechselt. Wir hatten keinen Streit, müsste noch finanziert werden. „Ansonsten habe ich noch keine Ah- sondern wussten irgendwie, dass an diesem Tag etwas passieren nung, was ich mit dem Geld mache.“ Doch so ganz stimmt das nicht. würde.“ Das Gefühl sollte sich bewahrheiten. Denn seiner Schwester Karo hat Heiko zum Geburtstag im Juni die Traditionell müssen die fünf möglichen Kandidaten in Jauchs wohl größtmögliche Freude überhaupt bereitet: einen Gutschein für Quiz-Show zu Beginn Dinge in die korrekte Reihenfolge einordnen. ein neues Auto. Denn schon in der Sendung hatte Karo auf Günther Es wurde fruchtig. Denn die Kandidaten sollten die Farbe einer Ba- Jauchs Nachfrage hin angedeutet, dass sie sich ein neues Gefährt Kreisliga-Kicker nane chronologisch richtig von „grün“ bis „schwarz“ einordnen. Und wünsche. „Der ist so bescheuert, verrückt ist der“, wusste Karolin der Essener Kreisliga-Fußballer tat dies am schnellsten. Als dann Schäfer ihrer Freude kaum Ausdruck zu verleihen, als ihr Bruder ihr sein Name aufleuchtete, vernahm man im Studio ein lautes Krei- den Gutschein überreichte. schen. Das ging auch an Günter Jauch nicht vorbei. „Wer war das Doch auch schon vor ihrem Geburtstag war Karo stolz auf ih- sahnt 125.000 € ab denn da gerade?“ – „Das war meine Schwester“, antwortete Heiko ren Bruder. „Da wir zwischen Ausstrahlung und Sendetermin gut ei- Schäfer. Von Jauch bekam sie daraufhin den Namen „Quikie“ – und nen Monat hatten, in dem wir niemandem etwas erzählen durften, dieser begleitet sie noch heute. hat sich unser Verhältnis noch um einiges verbessert“, sagt Karolin Dass ein Achtklässler ein Referat über Günther Jauch hält, ist durchaus denkbar. Dass dieses Referat so gut Auf dem Rate-Stuhl brachte den Schalke-Fan zunächst einmal Schäfer. Heiko nickt. „Ja, das war schon eine krasse Zeit. Denn ei- ist, dass es mit einer glatten „1“ benotet wird, ist durchaus beachtlich. Dass jedoch genau dieses Referat über nichts aus der Ruhe. Im „Risiko-Modus“, bei der auf eine sichere Zwi- gentlich bin ich jemand, der nichts für sich behalten kann und sofort den bekannten TV-Moderator wohl einmal der Schlüssel für die Teilnahme an der Sendung „Wer wird Millionär?“ schenstufe verzichtet wird, wofür es einen Joker extra gibt, han- alles weitererzählen muss.“ sein würde, ist durchaus unüblich. „Dieses Referat wird mir auf jeden Fall geholfen haben, in die Sendung zu gelte sich Heiko Schäfer von Frage zu Frage – und verblüffte den Dass er sich auf den Fußballplätzen noch „frei“ bewegen kann, kommen“, sagt Heiko Schäfer, der einstige Achtklässler, der zu Schulzeiten über Jauch referierte. Schäfer weiß, Entertainer Günther Jauch nebenbei mit dem Fachwissen, das er genießt der Mitarbeiter der Job-Agentur Essen. „Klar, es kommen wovon er da redet. Denn der 24-jährige Verteidiger der DJK Adler Frintrop 5 saß auf dem berühmtesten Rate- noch aus seinem Schulreferat parat hatte. Seitdem gehört Heiko welche und kennen dich komischerweise beim Namen“, beschreibt Stuhl Deutschlands – und gewann satte 125.000 Euro. Schäfer wohl zu den Lieblings-Kandidaten Jauchs. Denn auch der Heiko Schäfer, „aber Bittsteller hatte ich bisher nicht einen einzi- TV-Moderator machte einen absolut amüsierten Eindruck und ge- gen. Die meisten freuen sich mit mir.“ In der Schalker VELTINS-Arena noss die Kurzgespräche mit dem Frintroper Fußballer. „Der Herr musste er sogar Fotos mit anderen Fans machen, die ihn während Von Jan Schulte Jauch ist ein absoluter Vollprofi. Aber auch total nett und interes- eines Bundesligaspiels erkannt hatten. Und irgendwie genießt Hei- siert“, beschreiben die Geschwister Schäfer den Potsdamer. ko Schäfer diese Aufmerksamkeit auch ein wenig. „Wenn sich noch eiko Schäfer ist einer der trockenen Sorte. Der Essener ist dung. Als irgendwann tatsächlich RTL bei ihm anrief, wusste der mal etwas ergeben sollte in Richtung Fernsehen – ich hätte nichts H niemand, der sich auf eine Bühne stellt und wie ein alberner Verteidiger der „Fünften“ der Frintroper Adler, dass es nun ernst Ein Auto für Schwester Karolin dagegen.“ Das sagt ein gerade in die B-Liga aufgestiegener Verteidi- Clown Humbug erzählt. Nein, Heiko Schäfer denkt nach, bevor er et- werden würde. „Die riefen mich im April 2012 an“, weiß er noch. Er ger, der mit seinen 24 Jahren schon stolze 125.000 Euro auf der Ha- was sagt. Das musste auch Günther Jauch definitiv anerkennen, als habe spontan sechs Fragen am Telefon beantworten müssen. Au- Seinen Gesamtgewinn von 125.000 Euro, die er nach der zweiten benseite hat. Und der doch so geerdet, humorvoll und sympathisch Schäfer es auf den Rate-Stuhl geschafft hatte. ßerdem folgte ein rund einstündiges Interview via „Skype“, bei dem Show mit nach Hause nehmen durfte, hat der 24-Jährige sicher geblieben ist, dass man sich lieber mit ihm freut, als ihn um das viele Angefangen hatte alles mit einer einfachen Online-Bewerbung der 24-jährige Schalke-Fan aus seinem Leben erzählen musste. auf dem Konto liegen. „Bisher habe ich mir ein neues Bett gekauft“, Geld zu beneiden. So tun es auch seine Frintroper Mitspieler. „Denen bei RTL. „Ich mache im Internet so ungefähr bei jedem Quiz mit, das „Dabei kam dann auch zur Sprache, dass ich mal ein Referat über sagt er. Einmal hätte er sich fast einen neuen Pullover zugelegt. gebe ich natürlich noch einen aus. Aber ansonsten hat sich mein Le-

ich finde“, berichtete Heiko Schäfer dann auch hinterher in der Sen- den Herrn Jauch gemacht habe.“ Und wenngleich dies bislang nicht Fotos: RTL/Stefan Gregorowius, Mustafa Balci „Aber ich gebe doch keine 80 Euro für so etwas aus“, sagt er. Die ben ja auch nicht wirklich verändert und alles ist beim Alten.“

28 WIR HELDEN WIR HELDEN 29 Anzeige Nagelpilz im Griff?

„Doch statt Jugendscout wurde ich sozusagen Werkstudent im Deutschlandbüro des VVV Venlo und kann auch meine Bachelor- Arbeit dort schreiben.“

Deutsche Spieler sind beliebt

Was sind die Aufgaben für Steffen Heythausen und Kollegen bei dem kleinen Unternehmen RP-Sportmanagement? Der 25-Jäh- rige bringt es auf den Punkt. „Den VVV Venlo in Deutschland be- kannter zu machen“, erklärt er und skizziert das Aufgabenfeld: Der Verein schaut nicht nur auf mögliche Sponsoren oder junge, talentierte Fußballer für die U-Teams, sondern auch auf poten- ® zielle Stadionbesucher. Venlo hat mit 8.000 Zuschauern kein großes Stadion, doch mittlerweile besuchen circa 300 deutsche Loceryl Fußballfans die Spiele. „Wir haben mittlerweile auch mehr deut- sche Jugendspieler, die in den nächsten Jahren den Sprung in die erste Mannschaft schaffen könnten.“ Mit Nils Röseler (aus- Nagellack geliehen von Twente) läuft ein in den Niederlanden ausgebildeter Deutscher für VVV auf. „Wir würden uns natürlich freuen, wenn bekämpft den Nagelpilz. einer unserer Jungs den Sprung schaffen würde“, sagt Heythau- sen und fügt hinzu, dass in der Ehrendivision die (traditionellen) deutschen Tugenden geschätzt werden. Schließlich sorgt das Deutschlandbüro auch noch dafür, dass deutsche Unterneh- • Nur 1 x pro Woche anwenden men den Verein unterstützen, oder im Businessclub des Vereins szocker selbst in Kontakt mit anderen Unternehmen aus Deutschland • Zieht tief in den Nagel ein usines oder den Niederlanden treten können. B Fußball als Leidenschaft • Bekämpft den Pilz bis ins Nagelbett

Auch Heythausen ist ein ganz guter Fußballer geworden und • Der Nagel bleibt erhalten Sein Hobby zum Beruf zu machen, ist gar nicht so eine leichte Aufgabe. Jeder macht sich während seiner Schul- spielt in der Landesliga 2 Niederrhein beim SV Mönchengladbach, zeit Gedanken, träumt und wird irgendwann merken, dass man das gesteckte Ziel nicht erreicht hat. Doch insbe- der in der nächsten Saison zum SV Lürrip umbenannt wird. „Alle sondere von Fußballern hört man in Interviews häufiger, dass sie eben diesen Traum – das Hobby zum Beruf zu nennen den SV eigentlich mit dem Namen Lürrip, daher die Än- machen – verwirklicht haben. An seinem Ziel angekommen ist Steffen Heythausen noch nicht. Doch der 25-jährige derung.“ Der SV kämpfte in der Spielzeit 2012/13 um den Klas- Amateurfußballer ist seinem Traum ein gutes Stück näher gekommen. senerhalt, ist aber normalerweise ein Verein für das gehobene Mittelfeld. Vorher lief Heythausen in der Ober- und Verbandsliga für SV Straelen und für DJK Giesenkirchen auf. „Mal Oberliga, mal Von Dennis Liedschulte Verbandsliga, aber nun bin ich beim SV sehr glücklich. Wir haben eine sehr gute Kameradschaft und mein Bruder ist auch zu uns teffen Heythausen arbeitet für den niederländischen Fußball- ten auch nach Deutschland ausrichten wollte. „Venlo ist ein kleiner gekommen“, sagt der Innenverteidiger. „Wenn alles klappt und S verein VVV Venlo. Nein, er beackert nicht die linke Abwehrseite Verein, der all seine Möglichkeiten nutzen muss!“ ich nach der BA-Arbeit weiter mit Robert bei RP-Management für oder steht für den Club im Tor. Der 25-jährige Student ist zusammen Es fing alles mit einem BWL-Studenten Robert Pinoir an, der Venlo arbeiten kann, dann habe ich sowieso nicht mehr so viel mit seinem Kollegen und Chef Robiert Pinior dafür zuständig, dass in seiner Masterarbeit ein Konzept für den Verein ausarbeitete, um Zeit zu trainieren – Landesliga in einem coolen Verein mit einem der Club sich nun auch in Deutschland erfolgreich präsentiert. Die seine Fühler auch in das deutsche Grenzgebiet ausweiten zu kön- tollen Zusammenhalt reicht dann vollkommen!“ Und die Zukunft? Stadt Venlo, den meisten eher als Einkaufsort bekannt, liegt nur nen. „Robert sollte nach seiner Abschlussarbeit das Engagement Was erhofft sich der Fan von Borussia Mönchengladbach für die einen Steinwurf von der Grenze entfernt und orientierte sich in den in Deutschland erweitern“, erklärt Heythausen, selbst Student des kommenden Jahre? Steffen überlegt einen Moment und beginnt Für sichtbar letzten Jahren in Richtung Osten. „Man muss beachten, dass die Re- Faches International Business and Management. Ihn selbst führte zu träumen. „Natürlich wäre es ein Traum, für die Borussia in ir- gion hinter Eindhoven nicht sehr dicht besiedelt ist“, sagt Heythau- der Weg ebenfalls schnell zum Verein. Er machte ein Praktikum beim gendeiner Form zu arbeiten, aber… einen Schritt nach dem an-

sen und erklärt weiter, dass man aus diesem Grund seine Kapazitä- VVV, überzeugte und brachte sich als Jugendscout ins Gespräch. Foto: Christoph Rücker deren!“ gesunde Nägel

Loceryl® Nagellack gegen Nagelpilz. Wirkstoff: Amorolfi n. Anwendungsgebiete: Behandlung von Onycho- 30 WIR HELDEN mykose ohne Beteiligung der Matrix. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Galderma Laboratorium GmbH, 40474 Düsseldorf. Freizeitligen im Ruhrgebiet: Die Philosophie macht den Unterschied

Ein Mannschaftsverantwortlicher betritt die Geschäftsstelle, zahlt eine kleine Summe an den Kassierer. Die Abläufe sind klar strukturiert, jeder hält sich an Regeln und Vorgaben. Wie in einer richtigen Organisation. Und das ist die Freizeitliga Essen letztlich auch: Ein eingetragener Verein im Fußballverband Niederrhein. Jeden Dienstagabend ist Zahltag. In Bochum und Dortmund sind die Abläufe ähnlich. Trotzdem unterscheidet sich die Bochumer Freizeitliga in einem wesentlichen Punkt von jenen in den anderen beiden Städten. Die Macher der Freizeitliga Essen: Stefan Höckrich, Olaf Unger, Christian Bialluch, Thomas Weiz und Thomas Schiffbauer.

Von Marcel Kling

reizeitliga, das ist längst kein Thekenbetrieb mehr. Zumindest le. Und für die Außendarstellung. Dienstagabends herrscht hier F in Essen. 31 Mannschaften starten dort in zwei Ligen. Der 1. reger Betrieb. Dann werden die Gelder eingesammelt und andere Vorsitzende Thomas Weiz glaubt, dass die besten Teams gehobenes wichtige Dinge organisiert. Man trifft sich, man kennt sich. Alles be- Kreisliga B-Niveau haben. Nicht umsonst ist die Essener Freizeitli- wegt sich im freundschaftlichen Rahmen. ga sogar bei den offiziellen Hallenstadtmeisterschaften vertreten. Dienstag ist auch der Tag, an dem die Dortmunder Freizeitliga Seit dem vergangenen Sommer hat Weiz den Vorsitz in der Freizeit- ihre Geschäfte regelt. „Die Börse“ nennt sich das, was ab 19.30 Uhr liga übernommen. Vorher war er hier viele Jahre als Schiedsrichter in der Vereinskneipe St. Barbara abgehalten wird. Allerdings ist in aktiv. Er glaubt, dass die Freizeitliga in der Fußballszene eine wichtige Dortmund alles eine Nummer kleiner. Elf Mannschaften nehmen Rolle spielt. Denn: „Viele können oder wollen unter der Woche abends am Spielbetrieb teil. Eine Besonderheit gibt es: Die Spiele werden nicht trainieren. Außerdem finden unsere Spiele samstags zwi- alle auf der Sportanlage Fredenbaum ausgetragen. Von 11 bis 17 schen 10 und 17 Uhr statt. Da hat man sonntags Zeit für die Familie.“ Uhr sind die Plätze hier fest in den Händen der Freizeitliga. Die Liga stellt eine geschlossene Gemeinschaft da. „Rivalität gibt es hier Die Geschäftsstelle der Freizeitliga Essen. Hier herrscht dienstags reger Betrieb. 20 Euro für eine Rote Karte eigentlich nicht“, sagt der Ligavorsitzende Dennis Gotschalk, der selbst für den TSC Dortmund-West kickt. In Sachen Organisation sind Thomas Weiz und seine Kollegen ganz weit vorne. Denn die Freizeitliga ist im Grunde genommen ein Ver- Fluch und Segen zugleich band im Verband. Da fallen allerhand bürokratische Arbeiten an, müssen Plätze für Training und Spiel organisiert oder Strafgelder Früher wurden die Teams in Essen häufig durch Spieler aus höheren plin herrscht und dass ein Spieler nicht kommen und gehen kann, Leute fürs Ehrenamt begeistern lassen. Und dass noch das eine eingesammelt werden. Eine Rote Karte kostet beispielsweise 20 Spielklassen verstärkt. Seit 1984 ist das nicht mehr möglich. Denn wie er will. „Viele schreckt das aber auch ab“, sagt Gottschalk. Er oder andere weitere Team der Liga beitritt. Euro. „Deshalb gibt es bei uns auch nicht so viele Feldverweise“, da trat die Freizeitliga Essen als Verein dem Verband bei. Wer jetzt meint vor allem die Kosten, 250 Euro im Jahr pro Mannschaft plus Die Probleme, die Gottschalk schildert, kannte man auch in glaubt Weiz. 150 Euro im halben Jahr kostet die Teilnahme an der in der Freizeitliga spielt, kickt nur dort. Einen ganz normalen Spie- 10 Euro pro Partie für den Schiedsrichter. „Alle hören nur Freizeitli- Bochum. Deshalb, sagt der Vorsitzende Gerd Geiger, sei man kein Freizeitliga für jedes Team. Von den Beiträgen wird unter anderem lerpass inklusive. In Dortmund gelten die gleichen Regeln, die laut ga und denken dann auch an Freizeit.“ Dabei gelten für jeden Ver- Mitglied im FLVW. Die Kosten seien irgendwann einfach zu hoch ge- die Geschäftsstelle finanziert. Die ist enorm wichtig. Als Anlaufstel- Gottschalk Fluch und Segen zugleich seien. Es sei gut, dass Diszi- ein Rechte und Pflichten. Gottschalk wünscht sich, dass sich mehr worden. Und: „Wenn wir Verbandsspielern verbieten würden, >>

32 WIR HELDEN WIR HELDEN 33 SICHERN SIE SICH TEST- DENSIEGER In Bochum gibt es keine Geschäftsstelle. Deshalb verlagert der Vorstand seine Treffen schon mal in ein Café. IM BESTEN NETZ

in der Freizeitliga zu spielen, dann hätten wir nur noch drei Mann- nicht zwangläufig leiden, wie das Beispiel Essen beweist. Der Meis- schaften.“ So aber gibt es zwei Ligen mit je 14 Teams, die jeweils ter und der Pokalsieger der Freizeitliga qualifizierten sich zuletzt für am Montag ihre Spiele austragen. Damit ist die Kapazitätsgrenze die Hallenstadtmeisterschaft. In diesem Jahr hofft man auf einen DAS GALAXY S 4 MIT TELEKOM ALLNET-FLAT. erreicht. Für die Spiele bekommt die Liga die Plätze vom Bochumer dritten Starter – den Sieger der erstmalig stattfindenden eigenen Sport- und Bäderamt zugewiesen. Mehr als im Moment ist nicht Titelkämpfe in der Halle. drin. Gibt es denn keine Probleme, wenn Freizeitfußballer auf am- Übrigens: Beim Hallenmasters in Essen gibt es für den Sieger einen bitionierte Kicker, die im Verein spielen, treffen? „Es gibt Spieler, Wanderpokal zu gewinnen – und eine Besichtigung der Stauder- Complete Comfort M die hier gerne mal den Max raushängen lassen“, bestätigt Geiger. Brauerei. So ganz hat man in der Freizeitliga den Thekenbetrieb also inkl. Smartphone Die würden dann aber schnell ins Abseits geraten. „Ich habe nichts doch noch nicht eingestellt. 1 EINMALIG dagegen, wenn Freunde hier gemeinsam spielen. Aber das ist Frei- 39.95 mtl. 1 zeitsport und so muss man sich dann auch verhalten.“ Apropos 1€ in den ersten 6 Monaten Freizeit: Die opfert der Vorsitzende häufig für den administrativen danach 49.95 €1/Monat Aufwand. Eine zentrale Anlaufstelle wie in Essen oder Dortmund FLAT! in alle dt. Handy-Netze gibt es nicht. FLAT! ins dt. Festnetz FLAT! SMS Elf Freunde kicken zusammen FLAT! Internet mit 750 MB inkl. LTE Nein, von alleine organisiert sich eine Freizeitliga nicht. Der Auf- Hotspot-Flat

wand ist vergleichbar mit dem, den Verantwortliche im Verbands- Details siehe sport auch haben. Aber: Die Philosophie ist eine andere. „Hier ki- www.phonehouse.de/originaltarife cken wirklich noch elf Freunde in einer Mannschaft“, sagt Dennis Gottschalk. Bei seinem TSC spielt er mit vielen zusammen, die er noch aus der Schulzeit kennt. „Wenn wir nicht in der Freizeitliga Dennis Gottschalk hofft auf Zuwachs in der Dortmunder Freizeitliga. spielen würden, hätte ich zu vielen wahrscheinlich gar nicht mehr

so einen guten Kontakt.“ Das sportliche Niveau muss darunter Fotos: Christoph Rücker, Marcel Kling, RSH

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Hier können Sie jetzt unsere Küchenwelt-App Von Marcel Mahl herunter laden! App (Scan) kostenlos im AppStore chon der Name des Sportplatzes „Am Waldborn“ hört sich Kunstrasenplatz soll deshalb her. Und die Art und Weise, wie der RTV S nach ehrlichem Fußball an und lässt den typischen Geruch den fi nanzieren will, kann anderen Vereinen durchaus als Vorbild von Sportplätzen in die Nase steigen, gepaart mit dem Geräusch dienen. von geschossenen Bällen. Wir befi nden uns in Duisburg, mitten im Schiefe Torpfosten Ruhrgebiet. Hier hat der Rumelner TV seinen Sitz und kämpft mit den Unsere TOP-Küchenfachverkäufer uns täglich begegnenden Problemen im unbezahlten Fußball. Zuge- und kleine Seen auf dem Platz beraten Sie kompetent und geben: Mit seinen zwei Rasenplätzen hat der Klub aus Duisburg im freundlich in mehreren Sprachen. Vergleich zu anderen Vereinen in der Region ein Luxusproblem. Doch Kai Vogt, Pressewart des Rumelner TV, macht das Projekt Kunst- was nutzt der schönste Rasen, wenn es kein Flutlicht gibt und im rasenplatz publik, bringt es regelmäßig in die lokalen Medien und

Winterhalbjahr trotzdem auf der Asche trainiert werden muss? Ein hält Kontakt zu potenziellen Sponsoren. Mit ihm treff en wir uns am Mahl Marcel Foto: Thomas Brag GmbH Alte Kaserne 33 36 WIR HELDEN 47249 Duisburg-Wanheim www.die-kuechenwelt.de · [email protected] Fax 500 64-21 Ein uriger Raum, rauchende Männer, ein mit Bier gefüllter Kühlschrank und ein Fernseher, auf dem ein Das Phänomen Kabine Fußballspiel läuft: Nein, wir befinden uns weder in einer Kneipe, noch in einer Kellerbar, sondern in einer Kabine. Die Männer, die hier sitzen, sind Spieler vom Bochumer Kreisligisten BV Langendreer 07. Es sind die gleichen fünf, sechs wie immer, die weit nach Trainingsschluss noch übrig geblieben sind. Das Phänomen Kabine ist auch – mehr als nur ein Umkleideraum bei anderen Vereinen zu beobachten. WIR HELDEN ist diesem Phänomen einmal auf den Grund gegangen. >> Fotos: Christoph Rücker

WIR HELDEN 39 Von Marcel Kling

s gibt Spieler, manche duschen nicht einmal, die nach dem Und dann? Dann sind sie wieder alleine, die „Übriggebliebenen.“ Üb- kenden Trainingsklamotten (oder alternativ komplett nackt) sein E Training oder Spiel schnell das Weite suchen. Fußball ist zwar rig geblieben nach dem Training. Und übrig geblieben aus einer Zeit, Bier verzehren kann und wo Themen auf den Tisch kommen, bei ihr großes Hobby, das dazugehörige Vereinsleben lassen sie aber in der Männer-Talkrunden in der Kabine noch an der Tagesordnung denen der Puls von Alice Schwarzer in die Höhe rasen würde. In der lieber aus. Dann gibt es die „Normalos“, 20 bis 30 Minuten dauert ihr waren. Früher, da hatte eine Stunde nach dem Training noch kein Kabine sind Männer unter sich. Wo gibt es das heute sonst noch? Aufenthalt in der Kabine. Einige von ihnen gönnen sich ein kühles Spieler die Platzanlage verlassen. Heute sind es nur ein paar wenige, In Langendreer ist das Phänomen Kabine besonders ausge- Pils, duschen in Ruhe und verabschieden sich dann. Andere wie- die Sitzfleisch haben und diese schöne Tradition fortsetzen. prägt. Mehr als fünf, sechs, an guten Tagen acht Spieler, sind es derum ziehen die Katzenwäsche vor und stehen anschließend 25 dort zwar auch nicht. Dafür können die Abende in den Umkleide- Minuten vor dem Spiegel, ehe auch sie davonziehen. Welche wich- Lange Abende in der Kabine räumen aber extrem lang werden. Ein Grund dafür ist der für einen tigen Termine sie regelmäßig zu fortgeschrittener Zeit unter der Kreisligisten ausgesprochen hohe Komfort in der Kabine. Bänke, Woche haben, die ein so massives Styling erfordern? Das ist wohl Diese hartgesottenen Vereinsfußballer bleiben aber nicht der Tra- einen Tisch und eine Toilette gibt es woanders auch, doch dank Thema eines anderen Phänomens, das an dieser Stelle nicht weiter dition wegen. Nein, sie leben das Gefühl in der Kabine. Hier, wo ein Kühlschrank müssen die Kicker vom Volkspark die heiligen Räume erläutert werden soll. Mann noch ein Mann ist. Wo Mann in durchgeschwitzten und stin- noch nicht einmal verlassen, um Nachschub an Getränken zu be-

sorgen. Der Fernseher sorgte schon für manch spannenden Europa- pokalabend und solange Winni Rider Platzwart beim BVL ist, bleibt die Sperrstunde aufgehoben.

„Einer geht noch“

„Trinken wir noch einen?“, fragt BVL-Stürmer Marvin Großmann nicht zum letzten Mal an diesem Abend. „Einer geht noch“, antwortet Tor- hüter Emanuel Kraczyk. Ebenfalls nicht zum letzten Mal. Hier in der Kabine kann man die Zeit schon mal vergessen. Man munkelt sogar, dass Spieler zu später Stunde schon von ihren Frauen an den Ohren nach Hause gezogen wurden. Zwei Trainingseinheiten in Folge schaff- te es jener Spieler, den Sportplatz zeitnah nach Trainingsschluss zu verlassen. Dann holte es ihn wieder ein: das Phänomen Kabine.

40 WIR HELDEN WIR HELDEN 41 | Vereinstreue | Rot und Weiß ein Leben lang

In Rüggeberg ist die Welt noch in Ordnung. In dem kleinen Ortsteil von Ennepetal, der mitten im Grünen liegt, Denn neben dem Zusammenhalt und der Verbundenheit sind es vor kennt man sich. So ist das eben auf dem Dorf. Es gibt eine kleine Kirche, in dessen Schatten der Naturrasenplatz allem auch die Anekdoten, die Christian Sander nicht mehr missen von Rot-Weiß Rüggeberg liegt. Zu Spitzenzeiten wurde hier Landesligafußball gezeigt. Damals hieß der Verein möchte. So erinnert er sich, dass er im C-Jugend-Alter mal nach dem noch VfL Rüggeberg. Ein Mäzen pulverte Unsummen in den kleinen Dorfverein hinein, zur Einweihung des Rasen- Training mit seinen Kameraden unter der Dusche stand und ein paar platzes gastierte der große Wuppertaler SV im Höhendorf. Der Mäzen fl og irgendwann auf, hatte Geld, das ihm Mädchen vor dem Haus waren. „Die haben dann durch das geöff nete nicht gehörte, in den Verein gesteckt. Der VfL Rüggeberg ging unter. Aber ein waschechter Rüggeberger blieb: Klappfenster geguckt“, erzählt Sander, „meine Mitspieler sind sofort Christian Sander, 29 Jahre alt, frisch verheiratet und im Ennepetaler Dorf aufgewachsen. Irgendwie musste es ja zurück in die Kabine gelaufen. Nur ich bin stehen geblieben und habe weitergehen. ein Mädchen gefragt: „Na, auch mal gucken?“ Daraufhin war sie total irritiert und ist abgehauen.“ Von Jan Schulte Christian Sander möchte noch viele weitere Anekdoten bei „seinem“ Verein Rot-Weiß Rüggeberg erleben. „Ein Leben ohne den Nein“, sagt Christian Sander, „Geld hat mich noch nie inter- Schon als F-Jugendlicher ging Sander für die Rüggeberger auf To- Fußball hier kann ich mir nicht vorstellen.“ Nachwuchs hat sich an- essiert. Ich mache das aus Spaß, das ist einfach ein Hob- rejagd. Er durchlief alle Jugendmannschaften bis zur A-Jugend. gekündigt. „Wird wahrscheinlich ein Mädchen“, sagt er, „aber die

by.“ Für Sander, der noch zu Zeiten des Rüggeberger Asche- „Da musste ich dann leider zum TuS Ennepetal wechseln“, gibt er Fotos: Mustafa Balci kann hier ja auch Fußball spielen.“ platzes nachmittags nach der Schule mit seinen Freunden bolzen zu, „bei uns gab es keine A-Jugend und ich wollte ja spielen.“ Nach ging, kam ein Vereinswechsel nie infrage. Zwar kamen im Laufe der dem kurzen Abstecher in die Jugend des TuS wechselte Sander Nur noch auf der Spieler- und Trainerbank sieht man das Logo des Rot-Weiß-Vorgängers VfL Jahre immer mal wieder Angebote anderer Vereine. „Aber das hat allerdings direkt wieder zurück in die Seniorenabteilung seines Rüggeberg heute. Christian Sander war einer der Mitbegründer des neuen Vereins. mich wirklich nie gereizt“, sagt Christian Sander. Heimatvereins – Ehrensache eben. „Ich gehe hier auch nicht mehr In Rüggeberg rufen sie ihn „Coolio“. „Wie der Rapper“, sagt San- weg. Das Thema kommt nicht auf. Dafürbin ich zu der grinsend, „die kamen darauf, weil ich früher immer gerne mit lange hier und habe viel zu viele Freunde im meinen Frisuren herumexperimentiert habe.“ Auch Verein.“ Rot-Weiß Rüggebergs Vorsitzender Tobias Kempf ist ein Alteingesessener. „Was soll ich zu dem Sander noch sagen? Der hat die Haare schön. Und er ist eine treue Seele“, meint Kempf lachend. Wie Tobias Kempf gehörte auch Christian Sander zu denjenigen, für die nach dem Ruin des Landesligisten VfL Rüggeberg sofort klar war, dass auch weiterhin im Ennepetaler Höhendorf ein Verein exis- tieren sollte. „Unser Verein lebt eben immer wieder auf“, ist Chris- tian Sander, Kapitän der ersten Mannschaft, die mittlerweile in der Kreisliga A spielt, stolz. „Wir waren froh, dass es hier oben weiter- ging.“

Gemeinschaft und Kampf

Rüggeberg sei „wie eine große Familie“, meint der 29-Jährige. Und Christian Sander hilft deswegen auch, wo er nur kann. „Ich unter- stütze den Verein bei Veranstaltungen und mache gelegentlich auch den Pressesprecher, wenn mal was ist.“ Gerade das ist es, was für einen großen Zusammenhalt bei den Rot-Weißen sorgt. „Wir beweisen, dass es auch ohne Geld geht. Wir kommen über die Gemeinschaft und den Kampf.“ Und mittlerweile spricht auch der Er- folg wieder für die Rüggeberger, die sich in der Kreisliga A etabliert haben. Falls Sie gleich das Europcar Autovermietung GmbH ganze Team mitnehmen Alleestraße 53 Spicherner Str. 67 Buschhausener Str. 185 möchten, günstige 44793 Bochum 44149 Dortmund West 46149 Oberhausen Mehrsitzer gibt’s bei: Tel. 0234 / 96 30 30 Tel. 0231 / 9 17 21 30 Tel. 0208 / 82 34 80 42 WIR HELDEN Die Jungs mit dem Mikro

Der eine hat sich beim Stadionbesuch in der Saison 1993/94 einfach nur gelangweilt. Der andere wurde spontan angesprochen. Der eine schrieb einen kritischen Brief „mit Verbesserungsvorschlägen“ an den Verein. Der andere sagte spontan: „Okay, ich mache das.“ Die Geschichten von Dirk Oberschulte-Beckmann und Knut Kaiser klingen erst einmal wenig ähnlich. Doch seit vielen Jahren sind sie die Stimmen ihrer Vereine. Der eine in der „Arena auf Schalke“. Der andere im „Stadion Stefansbachtal“. WIR HELDEN traf die beiden Stadionsprecher des FC Schalke 04 und des FSV Gevelsberg bei der Arbeit.

von Jan Schulte

amstag, 14.30 Uhr. Die Schalker VELTINS-Arena ist noch leer. richtig anzuheizen, muss die richtige Musik laufen. „Da haben wir SNur Service-Kräfte, Techniker und einzelne Journalisten wuseln heute eine außergewöhnliche Wunschliste“, kündigt der 44-Jäh- schon durch die Katakomben. Noch vier Stunden bis zum Anstoß. rige an. „Ruhrgebiet“ von Wolfgang Petry soll laufen. Das passt zu Wahnsinn, wie früh der Arbeitstag in einem Bundesliga-Stadion Gelsenkirchen und den Schalkern. Die Band „Die Toten Hosen“ wird schon beginnt. Seit Stunden wird hier alles vorbereitet. Für „nur“ 90 heute zu Gast auf der Tribüne sein. Denn der Schalker Gegner heißt Minuten Fußball! Fortuna Düsseldorf. „Da spielen wir auch ein Lied von denen. Das In einem Nebenraum trifft sich Dirk Oberschulte-Beckmann kann man mal machen, wenn sich die Fans das wünschen“, meint mit seinem Team zur Regiebesprechung. Elf Leute, allesamt mit Oberschulte-Beckmann. unterschiedlichen Funktionen und Aufgaben. „Tach zusammen“, begrüßt Oberschulte-Beckmann die Mitarbeiter. Dann geht es direkt Musik kommt von den Spielern los. Der Ablaufplan von Arena-TV wird kurz und bündig durchgespro- chen. Der Plan sei immer anders, erklärt der „Quatscher 04“, wie er In Gevelsberg weht ein laues Lüftchen um die Mittagszeit. Es ist unter Schalke-Fans genannt wird. Nur die Elemente, die wiederhol- Ende April, die ersten warmen Sonnenstrahlen sorgen für tolles ten sich natürlich regelmäßig. Keine 15 Minuten später sitzt Dirk Fußballwetter an diesem Sonntag. Gut eine dreiviertel Stunde Oberschulte-Beckmann nur noch mit dem Ton-Techniker im Bespre- vor Spielbeginn kommt Knut Kaiser im „Stadion Stefansbach- chungsraum. Um die Stimmung in der Arena vor dem heutigen Spiel tal“ an. Kaiser ist nicht nur Stadionsprecher, sondern auch >>

Vor jedem Heimspiel planen Dirk Oberschulte-Beckmann und sein Team von der Stadionregie Seit knapp 25 Jahren Stadionsprecher 44 WIR HELDEN den Ablauf von „Schalke-TV“. beim FSV Gevelsberg: Knut Kaiser. Vorstandsvorsitzender des FSV Gevelsberg. Der Bezirksliga-Verein, Knut Kaiser hat sich für das Spiel eingerichtet in seinem Sprecher- der aus dem ehemaligen Oberligisten VfL Gevelsberg und den Sport- häuschen. Die Aufstellung hat er sich besorgt. „Manchmal laufe PRO TOUCH Trikotdesigner freunden Eintracht Gevelsberg hervorgegangen ist, spielt heute gegen ich da regelrecht hinterher, weil die mich vergessen“, scherzt er. die SG Hemer. „Miiiiiiiiiiiit der Nuuummmmeeeeeeeeer eiiiiiins im Toooor – Thoooo- Knut Kaiser richtet sich in seinem kleinen Sprecherhäuschen omaaaaas Kraaauuuuuseeeeee …“ Knut Kaiser ist für seinen eigen- ein, von wo aus er ideal das Spielfeld überblicken kann. Mit dabei hat willigen, humorvollen Sprecherstil bekannt. „Ich habe das mal beim er auch eine CD. „Die machen mir die Spieler vorher immer fertig. Ich Boxen gesehen und habe dann gedacht, dass ich das doch auch habe hier eine Anlage, über die lasse ich die Lieder dann vor dem machen könnte.“ Mit seiner Moderation will er die Leute unterhalten Taktisch klug – Designe dein

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„Leeeets‘s get reaaaadyyyy tooo rumbleeee ...“ Während sich die Spieler warm machen, heizt Dirk Oberschulte-Beckmann – Knut Kaiser ist für seine „spezielle“ Art der Durchsagen bekannt den königsblauen Fans so richtig ein. und möchte die Zuschauer gerne unterhalten. JETZT NEU! bis zu 8 Logos frei platzierbar

Spiel laufen“, sagt Kaiser. Eine Regiebesprechung? Fehlanzeige. und „mal etwas anderes machen“. Dass viele der durchschnittlich „Früher musste ich in der Halbzeit immer Werbepartner vorlesen, 200 Zuschauer pro Spiel das für albern halten, stört ihn nicht. Er bei denen wir uns als Verein bedankt haben.“ Heute gibt es das nicht trinkt sein (alkoholfreies!) Weizenbier und freut sich auf das Spiel. mehr in Gevelsberg. „Ich mache das jetzt über 25 Jahre“, erzählt Kai- „Leeeeet’s get readyyyy toooo ruuuuumble …!“ ser, „ich wurde damals gefragt, ob ich das mal machen könnte. Und wenn du so einen Posten einmal hast, wirst du den nicht mehr los.“ Der „Quatscher“ hat alles im Griff „Können Sie das dann machen?“ alle Designs frei An Gemütlichkeit ist bei Dirk Oberschulte-Beckmann nicht zu den- Kaisers Kollege aus der Bundesliga hingegen kam zu dem ken. In den Stunden vor dem Anstoß muss er noch Details abstim- kombinierbar „Quatscher“-Job eher wie die „Jungfrau zum Kinde“. „Ich war im men, Grafiken durchsprechen und sich auf die Moderation vorberei- Arme frei Parkstadion und habe mich vor dem Spiel total gelangweilt. Es gab ten. „Aufgeregt bin ich nicht, dafür aber heiß auf’s Spiel“, sagt er, als keine Musik und keine Interviews. Das war vertane Zeit“, erinnert er rund eine Stunde vor Anpfiff endlich den Rasen der Arena betritt einfarbbar sich Dirk Oberschulte-Beckmann. Also setzte er nach dem Spiel ei- und „seine Schalker“ begrüßt. Das Publikum hat er fest im Griff. Er nen Brief an den FC Schalke 04 auf, in dem er seinen Eindruck schil- weiß, wie er die Fans in Wallung bringt und was sie hören wollen. Das derte und Verbesserungsvorschläge anbrachte. „Dann kam nach ist auch während des Spiels, das Schalke mit 2:1 gewinnt, absolut lieferbar innerhalb einer Woche tatsächlich eine Antwort. Ich wurde in die Geschäfts- hörbar. Direkt am Spielfeld sitzend, einen kleinen Fernseher („für die von max. 8 Wochen stelle eingeladen. Da musste ich dann erst mal schlucken …“ Der Zeitlupen“) vor sich, ist der „Quatscher“ ganz nah dran. Und wenn damalige Schalker Vorstand war angetan von den Ideen von Ober- Schalke trifft, ruft er laut ins Mikro: „Tooooor für Schalke …“ – „Nuu- PRO TOUCH TRIKOT schulte-Beckmann. „Können Sie das dann machen?“, war die ent- uuuul viiiiiiier!“, hallt es von den Rängen zurück. DESIGNER scheidende Frage des Vereins, die Oberschulte-Beckmanns Leben Der Vergleich zwischen einem Stadionsprecher in der Bundes- prägen und verändern sollte. „Bis dahin hatte ich nicht ein einziges liga und in der Bezirksliga greift nicht ganz. So viel ist klar. Doch so- Mal daran gedacht, dass ich das selbst übernehmen könnte. Aber wohl Dirk Oberschulte-Beckmann als auch Knut Kaiser wollen ihre ich habe dann zugesagt und schon am nächsten Samstag stand ich Posten erst mal nicht mehr hergeben. Der eine langweilt sich näm- auf dem Rasen mit dem Mikro in der Hand.“ lich nicht mehr. Und der andere genießt es jeden zweiten Sonntag,

dass er vor über 25 Jahren einfach nur spontan zugesagt hat. Fotos: Mustafa Balci

WWW.PROTOUCH.DE 46 WIR HELDEN | Event |

Auch die Amateurkicker werden wie die Profis professionell aufgestellt.

PROFESSIONELLE

Dafür sorgt Organisator Michael Jasmund, der die Idee für dieses un- gewöhnliche Event hatte. Dabei werden die Fußball-Amateurmann- MANNSCHAFTSBILDER schaften einer Stadt (Senioren wie Seniorinnen) unmittelbar vor Saisonbeginn professionell und kostenlos abgelichtet – sowohl im Team als auch jeder Spieler einzeln im Porträt. für Amateurteams Die Teams und Vereine erhalten die Fotos dann im Anschluss zur Nutzung für ihre Vereinsmedien und Medienpartner nutzen sie für ihre Berichterstattung. In Bochum und Dortmund hat sich das Egal ob in der Bundesliga oder in der Kreisliga C: Das Event auch dank der Unterstützung von Titelsponsor „Ruhr Nach- alljährliche Mannschaftsfoto gehört für Fußballteams richten“ bereits fest etabliert. „Wir freuen uns, dass das „Ruhr einfach dazu. Sei es für die Homepage, für die Vereins- Nachrichten Team-Shooting“ mittlerweile seinen festen Platz in der zeitung oder einfach nur als schöne Erinnerung. Aller- Vorbereitung der Amateurfußballer hat“, sagt Christian Bonefeld dings ist es nicht so einfach, das Foto so zu gestalten, von RN-Marketing, der früher selber als Spieler und Trainer aktiv war wie man es von den Profis gewohnt ist. Doch damit die und daher weiß, wie wichtig gute Mannschaftsfotos für die Amateur- Mannschaftsbilder der Amateurkicker so ansprechend Christian Bonefeld (l.) und Michael Jasmund klubs sind. aussehen, wie die der Profis, gibt es seit einiger Zeit freuen sich auf die diesjährigen „Ruhr Nachrichten Team-Shootings“. Aber auch weitere Städte wie Köln, Leverkusen, Düsseldorf das Team-Shooting für Amateurmannschaften. und Essen hat das Team-Shooting mittlerweile erreicht. „In diesem Ball überbrückt. Gut für die Spieler, dass der Ball schnell wieder auf- Jahr veranstalten wir in NRW bereits 11 „Team-Shootings“ berichtet taucht. Und gut für die Nerven von Andrea Peschke. Organisator Michael Jasmund stolz. „Und ein Ende ist noch nicht in Von Jan Schulte Ein Jahr zuvor: gleiche Stadt, anderer Ort. Im Toyota Center Bo- Sicht“ ergänzt Jasmund, der die „Team-Shootings“ im nächsten Jahr chum findet bereits die 3. Auflage des „Ruhr Nachrichten Team-Shoo- noch in weiteren Städten veranstalten wird. Wo ist der vierte Ball?“, fragt Marketingleiterin Andrea tings“ für die Bochumer Amateurmannschaften statt. Ein Fotostudio Die Teilnahme ist für die Teams kostenlos und neben den Fotos Peschke leicht hektisch. Im Stadion des VfL Bochum lau- ist aufgebaut, eine Sponsorenbande und Koffer haben ebenfalls ihren gibt es in der Regel für jedes teilnehmende Team auch noch Präsente fen gerade die Vorbereitungen für das neue Mannschaftsfoto des Platz gefunden und natürlich bekommen die Torhüter auch die Bälle. von Partnern und Sponsoren. Begleitet werden die Events noch von Zweitligisten. Und das ist nicht mal eben so geschossen. Alles muss Wenn sie die Bälle gereicht bekommen, folgt meist der Klassiker aus einem attraktiven Rahmenprogramm wie Torwandschießen oder VfL-Pressesprecher Christian Schönhals (Bild oben) und Andrea Peschke seinen richtigen Platz haben – die Spieler, die Banden, die Koffer und der hinteren Reihe: „Damit du auch mal einen festhältst!“ Ein lockerer Schussgeschwindigkeitsmessung. koordinieren das Mannschaftsfoto für die Saison 2013/14. eben auch die Bälle. Bei vier Torhütern, die mit auf das Foto kommen, Spruch geht immer, wie beim VfL hat auch hier der eine oder andere müssen auch vier Bälle her. Weil Fußballer aber immer noch Fußbal- Akteur den Schalk im Nacken. Geld verdienen die Spieler mit Fußball- Weitere Infos zum Event und Anmeldemöglichkeiten gibt es auf ler sind, haben die VfL-Kicker die Wartezeit mit ein paar Faxen am spielen nicht. Professionelle Fotos gibt es trotzdem. www.team-shooting.de.

48 WIR HELDEN WIR HELDEN 49 | Team-Shooting-Partner |

Fußball und Bier gehören zusammen

ist Brinkhoff’s No.1 Partner des BVB. Diese Partnerschaft wurde jüngst vorzeitig bis 2020 verlängert. „Aber wir sind nicht nur dem BVB ein verlässlicher Partner. Wir zeigen auch im Amateursport Flagge und unterstützen die kleinen Vereine“, sagt Thielemann. Er weiß: Der Trend geht zur Regionalität. Diese regio- nale Verbundenheit soll sich auch zwischen den Vereinen und der regionalen Biermarke wiederfinden. „Bier und Biermixgetränke gehören zum Fußball einfach dazu. Sei es für die Zuschauer am Seitenrand oder für die Kicker nach dem Spiel“, weiß Thielemann, der vor allem das Vereinsleben in den Ama- teurklubs schätzt. Gerade im Ruhrgebiet ist Dortmunder Bier für einen Dortmunder Jungen: Kevin Großkreutz belohnt der Zusammenhalt im Verein fast noch wich- sich für die Meisterschaft 2012 mit einem großen Schluck Brinkhoff’s No. 1. tiger als der sportliche Erfolg. Deshalb steht Brinkhoff’s No.1 den Fußballern beispiels- Von Marcel Kling weise bei der Durchführung von Vereins- festen gerne mit Rat und Tat zur Seite. ußball und Bier – das gehört ohne sein Revier.“ Und genau in diesem Revier „Wir wollen den Klubs nicht nur unser F Wenn und Aber zusammen. Das gilt sind auch die Fußballvereine mit ihrer Tradi- Bier ausschenken, sondern sie auch in sowohl für die Fans in den Bundesligasta- tion fest verankert. anderen Bereichen des Vereinslebens un- dien als auch für die Amateurkicker, die sich Eine ganz besondere Rolle spielt terstützen. Darum sind wir auch beim Team- für 90 harte Minuten mit einem kühlen Pils deshalb die Partnerschaft von Brinkhoff’s Shooting als Partner dabei“, meint Thiele- belohnen. Oder aber für das Ruhr Nachrich- No.1 mit Borussia Dortmund. Bei den Heim- mann. Er betont, dass Brinkhoff’s No.1 dabei ten Team-Shooting. Ein treuer und verläss- spielen des Champions-League-Finalisten ohne großes „Schicki-Micki-Dasein“ aus- licher Partner ist die Brauerei Brinkhoff’s. in der Fußball-Oper, wie das Dortmunder kommt. „Wir haben den gleichen Ursprung Mit Brinkhoff’s No.1 werden Siege gefeiert Stadion oft genannt wird, wird Brinkhoff’s wie die Vereine. Brinkhoff’s No.1 ist so echt und Niederlagen erträglicher gestaltet. No.1 ausgeschenkt und begleitet die Fans wie Kumpels, die zusammenhalten.““ „Aber nicht nur deswegen unterstützen wir beim Zittern, Jubeln und Ärgern. Seit 2008 die Fußballvereine, sondern vielmehr auch, um Vereinsvielfalt, Brauchtum und Tradition im Ruhrgebiet zu erhalten“, so Marketing Manager Andreas Thielemann. Brinkhoff’s No.1 hat seinen Ursprung dort, wo Bier und Fußball so geliebt und ge- lebt werden, wie wohl nirgendwo anders auf der Welt – mitten im Ruhrgebiet. Genauer gesagt: in Dortmund. Hier war es vor etwas mehr als 125 Jahren ein gewisser Fritz Brinkhoff, der aus einem „Fehlsud“ eine Er- folgsgeschichte machte, die noch bis heute anhält. Bewahrt hat die Brauerei dabei stets Andreas Thielemann (l.), Marketing Manager von Brinkhoff’s No.1, ihre Verbundenheit zur Region, wie nicht und Organisator Michael Jasmund (r.).

zuletzt der Slogan ausdrückt: „Ein Bier wie Fotos: Christoph Rücker, imago

50 WIR HELDEN | Team-Shooting-Partner |

DFB Medizinkoffer der

LINDA Apotheken zu gewinnen LIVE im Netz: Amateurfußball hautnah www.fupa.net/niederrhein

Auf geht’s, Amateure!

FuPa Niederrhein ist das neue Portal für Amateurfußball in unserer Region. In Süddeutschland bereits Kult, haben die Rheinische Post und RP Online das Netzwerk fupa.net nun an den Niederrhein geholt. Hier finden Vereine, Spieler, Trainer, Schiedsrichter und Fans Von Marcel Kling alles rund um das Geschehen im Amateurfußball – von den untersten Kreisligen bis in die am Niederrhein.

ei einem Team-Shooting tendiert die Verletzungsgefahr ge- lichtgewitter des Team-Shootings zu verletzen, stehen auch hier die FuPa.net bietet Vereinssteckbriefe, Tabellen, Statistiken, Spielberichte und viele Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden: B gen Null. Doch während der Saison, wenn einem nicht mehr Koffer bereit. der nette Fotograf, sondern der ehrgeizige Gegenspieler gegenüber Vor jedem Länderspiel hoffen die deutschen Fußballer auf eine steht, geht es häufig aggressiver zur Sache. WIR HELDEN wünscht Einladung von Bundestrainer Jogi Löw. Manche müssen sich keine Unterstütze deinen Verein allen Sportlern, dass sie gesund durch die Saison kommen. Und Sorgen machen, viele sind Wackelkandidaten und die allermeisten als Vereinsverwalter sollte doch mal etwas passieren, dann bietet der DFB-Medizinkoffer werden ihre ganze Karriere über vergeblich auf einen Anruf des Bun- Als Vereinsverwalter kannst du Informa- Melde aktuelle Ergebnisse der LINDA Apotheken die besten Voraussetzungen für eine optimale destrainers warten. Einer der nicht zittern muss und seit Dezember tionen über deinen Verein eintragen und aktualisieren. Lege den Kader an, trage mit unserem Live-Ticker Erstversorgung. Falls es tatsächlich jemand schafft, sich beim Blitz- 2010 ein Dauerbrenner in der Nationalmannschaft ist, das ist der Werde unser Live-Reporter und mel- Wechsel ein und lade Mannschafts- und l LINDA DFB-Medizinkoffer. Die medizinischen Betreuer der National- Spielerfotos hoch. Auch das Spielerprofi de die aktuellen Spielereignisse vom Sportplatz. Einfach ein Spiel reser- mannschaft verlassen sich auf diese erstklassige Notfallversor- kannst du mit vielen Infos füllen: vom Ver- ein, über persönliche Angaben und Karten, vieren, vor Ort mit deinem mobilen gung und wissen sie sehr zu schätzen. bis hin zu bisherigen Vereinsstationen. Endgerät anmelden und dann mit Ob Zerrung, Prellung oder Schürfwunde – nach jedem Foul wenigen Klicks die Tore, Schützen, Karten und Aufstellungen melden. werden die Spieler der Nationalelf professionell versorgt. Und was Die FuPa-Gemeinde wird in Echt- für die Nationalspieler gut ist, kann auch für alle anderen Sportler zeit über den aktuellen Spielstand nicht schlecht sein. Deshalb kann sich jeder Verein, Leistungs- oder informiert. Hobbysportler den DFB-Medizinkoffer in einer der deutschland- weit rund 1.200 LINDA Apotheken besorgen – mehr Infos gibt’s auf www.linda.de. Der Profikoffer ist aus robustem Material gefertigt, im Original- Design und mit den wichtigen Utensilien für eine professionelle Erst- Knipse Fotos rund um das Amateurfußball-Ereignis behandlung bestückt – von der Alu-Rettungsdecke, über Eisspray Wir suchen Hobby-Fotografen, die auf den Fußball-Plätzen unse- bis zum Sporttape. Somit ist er auch für alle Amateursportler und rer Region die besten Spielszenen festhalten und auch hinter den Fußballfans ein absolutes Muss, denn auch in den unteren Klassen Kulissen aktiv sind. Gefragt sind nicht nur die Bilder vom Spiel, sondern auch von Fans, aus dem Vereinsheim, von Trainern und gilt: Die beste Versorgung ist gerade gut genug. Und wer ein biss- Betreuern. Erklimme die Karriereleiter über den „Knipser“ zum chen Glück hat, der kommt beim Gewinnspiel im Rahmen des Team- „Künstler“ bis hin zum „Chef-Fotograf.“ Shootings sogar umsonst an den LINDA DFB-Medizinkoffer. www.fupa.net/niederrhein 52 WIR HELDEN Dein Verein, dein Profil, deine News Die Leidensgeschichte des Patrick P.

Ein falscher Tritt, ein Gegenspieler, der keine Verwandten kennt, eine falsche Bewegung. Der Rest ist Schmerz. Und im schlimmsten Fall eine langwierige Verletzung. Zwangspause. Verletzungen gehören zum Fußball dazu – und doch sind sie so beliebt wie Socken zum Geburtstag. Ein Pechvogel, der eigentlich zu Größerem berufen schien, erzählt seine Geschichte. Die Leidensgeschichte des Patrick P.

Von Alexander Füten

Wenn ich das so erzähle, glaubt man das alles gar nicht.“ xieren die Knochen seitdem. Wieder Reha. Wieder fast vier Monate Patrick Preissing sitzt in der Kabine und erzählt. Berichtet Zwangspause. So langsam beginnt der Teil, der schier unglaublich von seiner unendlichen Leidensgeschichte – und würde am ist. Preissing kämpfte sich zurück, schaffte es in die Startelf. Und liebsten selbst ungläubig mit dem Kopf schütteln. Der 23-Jährige nach 10 Minuten Spielzeit? Reißen wieder die Muskelfasern im Ober- hat schon jetzt eine unfassbare Krankenakte. Ganz unterkriegen schenkel. „Da habe ich einfach nur resigniert, konnte mich gar nicht lässt er sich trotzdem nicht. mehr richtig ärgern“, gewährt Preissing Einblick in sein Leiden. Angefangen hat alles beim FC Höntrop. In der F-Jugend. Wobei: Angefangen hat es eigentlich später. „Ich war in der Jugend nie ver- Er scheiterte an seinem Körper letzt. Bis zur A-Jugend musste ich nur einmal pausieren wegen ei- nes Kapselrisses.“ Über den SV Höntrop und die SG Wattenscheid 09 Von der TSG Sprockhövel („Ich kam einfach nicht mehr heran kam Preissing zum TuS Hordel. Seine erste Saison bei den Senioren an mein Leistungsniveau“) ging es für ihn zurück zum TuS Hordel. – Preissing freute sich. War motiviert und vor allem: jung. Aus ihm Dort plagte er sich – man ahnt es – immer wieder mit kleineren Ver- könnte was werden, sagten damals viele. letzungen. Ein weiterer Muskelfaserriss und ein Kapselriss – später Der erste Rückschlag traf ihn im letzten Spiel der Vorbereitung. hatte er keine Lust mehr. Sechs Monate hingen seine Fußball-Schu- Muskelfaserriss. Die erste Zwangspause. „Klar war das nervig, aber he am Nagel. Es war die pure Resignation. Vor dem eigenen Körper. ich bin schnell wiedergekommen“, erinnert sich Preissing. So schnell Und dem eigenen Kopf. „Einige Ärzte haben mir gesagt, dass vieles er wiederkam, so schnell war er wieder weg. Die Verletzung im lin- auch Kopfsache ist. Man verändert seinen Laufstil, wenn man Angst ken Oberschenkel brach immer wieder auf. Und weil das nicht genug vor der nächsten Verletzung hat. Und da, glaube ich, ist was dran“, war, krachte es im ersten Spiel der Rückrunde richtig. Gegen den Tus blickt Patrick Preissing zurück. Dabei probierte er zuvor so vieles Eving-Lindenhorst rasselte Preissing mit dem Torwart zusammen. aus. Ließ sich Blut abnehmen, war auf der Suche nach einem viel- Die bittere Diagnose am nächsten Tag: Mittelfußbruch. leicht eingeklemmten Nerv sogar beim Zahnarzt. Nichts half. Trotz- dem. Nach sechs Monaten merkte er: „Ohne Fußball geht es nicht.“ Fußballerisch bringt er alles mit Beim SV Höntrop und jetzt bei Vorwärts Kornharpen in der Bezirksli- ga kickt er wieder. Zum Spaß. Die Saison 2008/09 verbrachte er fast ausschließlich in der Reha. Was als hoffnungsvolles Talent begann, mit einer vagen Aus- Das hielt die TSG Sprockhövel nicht davon ab, den Youngster zu sicht auf Profifußball, scheiterte. Nicht an seinen Fähigkeiten, nicht verpflichten. Fußballerisch brachte Preissing alles mit. Sein Körper an dem falschen Trainer zur falschen Zeit. Patrick Preissing schei- war es, der streikte. Und es schien, als sei der Neuanfang genau das terte an seinem Körper. Heute hat er sich dem Physik-Studium ver- Richtige. „Mit der Vorbereitung damals war ich richtig zufrieden“, schrieben. Die Durchfallquote liegt bei 80%. Preissing ist im 7. Se- sagt Patrick Preissing. Konnte er auch. Bis zum 3. Meisterschafts- mester, der Abschluss rückt näher. Sein Körper, der macht ihm dabei

spiel. Es krachte wieder – und wieder war der Mittelfuß gebrochen. keinen Strich durch die Rechnung. Garantiert. Und der Kopf, der ist Foto: Christoph Rücker Dieses Mal wurde operiert, vier Schrauben und eine Metallplatte fi- anscheinend in Topform.

54 WIR HELDEN WIR HELDEN 55 | Leserinformation |

Enzyme beschleunigen die Heilung

So schlimm wie um unseren Pechvogel Patrick Preissing Die Reaktion ist meistens die Falsche: Weil die ehrgeizigen (siehe Seite 54) ist es glücklicher Weise nicht um alle Kicker beim nächsten Spiel unbedingt wieder dabei sein wollen, Fußballer bestellt. Verletzungen gehören zum Sport werden die Schmerzen viel zu oft unterdrückt. Dabei gibt es eine aber trotzdem dazu. Zerrungen, Bänderrisse oder Lösung: Das Enzymkombinationspräparat Wobenzym® plus unter- Muskelfaserrisse sind die klassischen Verletzungen stützt zielgerichtet die Selbstheilungskräfte des Körpers und hilft im Fußball und ziehen meistens eine Pause von ein dabei, dass es zu keinen bleibenden Schäden kommt. paar Wochen nach sich. Es gibt allerdings zum Teil Möglichkeiten, die Ausfallzeit ein wenig zu reduzieren. Längere Zwangspausen vermeiden Stichwort: Enzyme. Wer unterschwellige Schmerzen und die dahinterstehenden Ursa- Von Marcel Kling chen zu lange ignoriert, riskiert die Gefahr einer chronischen Entzün- dung. Um längere Zwangspausen im Trainingsablauf zu vermeiden, uch wenn so mancher Fußballer diese Tatsache gerne ver- müssen die (Kleinst-)Verletzungen so früh wie möglich therapiert A drängt: Laufen gehört zum Fußball dazu. Ein Mann wie Günter werden: Die Einnahme natürlicher Enzym-Präparate kann den Ab- Netzer mit seinem kleinen Bewegungsradius hätte heute im Profi- lauf des Entzündungs- und Heilungsprozesses erheblich beschleu- fußball wohl keine Chance. Das Spiel wird immer athletischer. Kurze, nigen und somit entscheidend zur Linderung der Beschwerden bei- schnelle Bewegungen müssen immer wieder durchgeführt werden. tragen. Dabei unterdrücken Enzyme, im Gegensatz zu den gängigen Um dieses Tempo 90 Minuten lang durchzuziehen, ist eine gute Schmerzmitteln, die Entzündung nicht, sondern unterstützen eine Grundlagenausdauer unabdinglich. Dabei konfrontieren Fußballer rasche und vor allem vollständige Ausheilung der Verletzung. gleichzeitig ihre Gelenke, Knochen, Sehnen, Muskeln und Bänder mit „Von Enzymen bin ich überzeugt“, sagt Frank Benatelli. Der hohen Intensitäten. Dies kann zu Mikroverletzungen im Gewebe des Ex-Profi vom VfL Bochum trainiert aktuell die Senkrechtstarter vom Bewegungsapparates mit begleitenden Entzündungsreaktionen Bochumer Stadtteilklub CSV Linden. Er ist für seine modernen Me- führen, die unbehandelt häufig in langwierige und schmerzhafte thoden in der Vorbereitung bekannt und greift schon bei leichten Überlastungsschäden enden. Verletzungen auf Wobenzym® plus zurück. „Bei Schwellungen und Entzündungen gibt es nichts Besseres“, sagt Benatelli aus Erfah- rung. Er blieb während seiner aktiven Laufbahn und danach von Ver- letzungen nicht verschont und weiß, wovon er spricht. Bestätigt wird Benatelli von Dr. med. Markus Matula, Internist und Kardiologe sowie mehrfacher Ironman-Finisher. Er betont, dass Regenerationsmaßnahmen und Kühlung sowie in vielen Fällen Phy- siotherapie immer noch den größten Effekt nach sich ziehen. Dr. Matula weiß aber auch, dass Enzym-Präparate zunehmend an Be- deutung gewinnen. „Diese natürlichen Medikamente besitzen nach- gewiesenermaßen einen entzündungshemmenden und schmerz- lindernden Effekt“, sagt Dr. Matula. Und: Enzym-Präparate sind sehr gut verträglich und weisen keine ernsthaften Nebenwirkungen auf. Enzyme aus der Nahrung werden durch die Magensäure zer- stört. Zur Behandlung einer Verletzung sollten sie in stark konzen- trierter und magensaftresistenter Form aufgenommen werden. Durch die Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes werden Gelenke und Muskeln verstärkt mit Sauerstoff und Nährstoffen ver- sorgt und die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt. Eine prophylaktische Einnahme klassischer Schmerzmittel, z.B. Acetylsalicylsäure (Aspirin), Ibuprofen oder Diclofenac (Volta- ren) vor oder während eines harten, langandauernden Trainings oder intensiven Fußballspiels ist grundsätzlich abzulehnen. Denn aufgrund der durch den Sport hervorgerufenen starken Belastung des Körpers sind die Nebenwirkungen der klassischen Schmerzmit- Der Griff an den Oberschenkel ist symptomatisch tel wie Schädigungen von Niere, Magen und Herzkreislaufsystem bei einer Zerrung oder einem Muskelfaserriss.

sehr viel wahrscheinlicher und fallen deutlich schwerwiegender Foto: imago aus.

56 WIR HELDEN mationen zu den Turnieren hat, dann kann es auch sein, *Auftrag der Kinder- und Jugendhilfe in Werl sind die Hilfen zur Erziehung Von der E-Jugend bis zur dass er nur die Jungs ab 14 Jahren mitnimmt, oder sogar nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII). Es werden dort über zwei Mannschaften anmeldet. In diesem Jahr geht es zum 160 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in stationären und teil- vierten Mal nach München. Dort findet ein heiminternes stationären Hilfen an verschiedenen Standorten im Kreis Soest betreut. A-Jugend Zu dem differenzierten Angebot gehören Wohngruppen, Kinderhäuser, Turnier statt, das in den letzten Jahren immer viel Spaß Lebensgemeinschaften, Tagesgruppen, Ambulante und Flexible Erzie- gemacht hat und deswegen auch dieses Jahr nicht fehlen hungshilfen sowie verschiedene Integrations- und Jugendhilfeprojekte. Oft ist es gar nicht so einfach, jeden in einer Trainingsgruppe richtig zu fordern und zu fördern. Der eine kann darf. schon ein bisschen mehr mit dem Ball, der andere tritt vielleicht heute zum ersten Mal vor das runde Leder. Doch was ist, wenn nicht nur die Leistungen unterschiedlich sind? Bei der Kinder- und Jugendhilfe Westuffeln spielt auch das Alter eine große Rolle.

Von Katja Wehrland OB PROFIFUSSBALLER ODER... eit November 2008 gibt es in der Kinder- und Jugendhilfe in Zum Trainieren gibt es gleich zwei Möglichkeiten. Der Mannschaft SWerl*eine Fußballmannschaft. „Als ich hier angefangen habe, steht ein Rasenplatz zur Verfügung und wenn dieser mal gefroren www.jakosport.com rief ich diese Mannschaft ins Leben“, erklärt Trainer Markus Spie- sein sollte, dann lässt er das Team auf einem Steinplatz kicken. „Mit cker. Die Mannschaft besteht mittlerweile aus fünfzehn fußballinte- dieser Situation kann ich sehr zufrieden sein“, meint der Trainer. Auch ressierten Kindern und Jugendlichen. Hier spielen alle mit, die Lust in einer Mannschaft mit Spielern, die altersmäßig weit auseinander auf Fußball haben. Und da kann es dann auch schon einmal passie- liegen, existieren die gleichen Schwierigkeiten, wie in allen anderen ren, dass ein 10-Jähriger gegen einen 18-Jährigen spielt. Doch das Mannschaften auch. So gibt es laut Spiecker auch hier Kicker, die im- stört die Jungs nicht. „Die Spieler helfen sich gegenseitig. Da erklärt mer nur spielen wollen. Doch davon lässt sich der Trainer nicht über- der eine dem anderen auch schon mal was“, beschreibt Spiecker die zeugen. Hauptsächlich geht es um die Ballbehandlung im Training. Trainingssituation. Spiecker ist meist alleine für das Training verant- Das Schwierigste sei die Kommunikation innerhalb der Mannschaft. wortlich. Daher findet es meist nur am Wochenende statt. „Ich muss Es sei bei so wenigen Spielen kaum möglich, dass die Jungs lernen, das Training und meinen normalen Dienst unter einen Hut bringen“, wie sie sich während eines Spieles miteinander verständigen sollen. erklärt der Coach. Ab und zu helfen ihm auch Praktikanten, doch „So etwas lernst du nicht beim Training, dafür brauchst du Spiele!“ meistens ist er mit der Truppe allein. Wenn die Jungs in die Mannschaft kommen, dann gibt es für Wenige Gegner – daher kaum Spiele sie ganz klare Regeln, an die sie sich halten müssen. Sie müssen ei- nen Vertrag unterschreiben. Quasi wie die Profis. In diesem Vertrag Doch zu „richtigen“ Spielen kommt es für die Truppe leider nur selten. verpflichten sie sich, immer am Training teilzunehmen. Allerdings Es gibt kaum Mannschaften in näherer Umgebung. Daher kommt ...HELDEN ALLER LIGEN: gibt es da auch Dinge, die noch wichtiger sind, als das Training. „Es auch kein regelmäßiger Ligabetrieb zustande. 2009 ist das Team gibt auch Ausnahmen“, erklärt Spiecker. „Wenn die Spieler andere zum FC Bayern-Fanclub Lipperose gefahren, um dort an einem Tur- wichtige Termine haben, dann gehen diese natürlich vor.“ Zu solchen nier für Hobbymannschaften teilzunehmen. „So kommen wir dann Terminen gehören vor allem Freunde und Familie. Wenn also wich- an die Spielpraxis“, sagt Markus Spiecker. Meistens fahren dann LEIDENSCHAFTLICHE SPIELER ERKENNT tige Treffen anstehen, dann stehen diese im Vordergrund und das alle Spieler mit. Das bedeutet, dass die Mannschaft vom Alter her Training muss weichen. komplett gemischt ist. Doch wenn Spiecker im Vorfeld genug Infor- Fotos: Hanne Sofie Christensen MAN SCHON AM OUTFIT. 58 WIR HELDEN | Gemischtes |

Ein Trikot für den

Torschützen

Für Dominik Cuber war der Treffer zum 1:17 gegen den VfL Bochum das Tor des Lebens. Seine Fußballschuhe aus dem Spiel stehen in einer Vitrine, das Video zum Tor gibt es auf Youtube zu sehen. Nur ein Trikot seines Gegenspielers, das bekam er nach der Partie nicht. Mit Hilfe von WIR HELDEN darf sich Cuber mit etwas Abstand aber doch noch freuen: Holmar Örn Eyjolfsson übergab dem glühenden VfL-Anhänger nachträglich ein neues Trikot.

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Teilnahmeschluss ist der 31.08.2013

Um Spielfreude und Teamgeist ging es in den Finalrunden Nicole Midleja gewinnt der Team 5 Challenge, die mit dem nationalen Turnier in Berlin am 25. und 26. Mai ihren ersten sportlichen ein Sony Xperia ZL Höhepunkt fanden. 84 talentierte Fußballer aus insgesamt 1.032 Bewerbern haben in packenden Fußballduellen Nicole Midleja gewinnt ein Sony Xperia ZL 5 gegen 5 ihr Bestes gegeben und mit Sportgeist und Ball- Über ein neues Sony Xperia ZL kann sich Nicole gefühl um den Einzug ins internationale Finale gekämpft. Midleja (m.) aus Gelsenkirchen freuen. Sie ist die glückliche Siegerin unseres PHONE HOUSE- Das deutsche Siegerteam „FC LIONS“ aus der Nähe von Gewinnspiels aus der letzten Ausgabe. Auf den www.stanno.de Frankfurt schaffte es in Frankreich sogar ins Halbfinale. Bild nimmt sie ihr neues Handy von Shopbesitzer Der Showdown gegen Zinédine Zidane und sein Team fand Mitte Devran Ökce (r.) und PHONE HOUSE-Mitarbeiter Juni im Z5-Center des französischen Fußballstars statt. Christoph Achterholt (l.) entgegen.

60 WIR HELDEN | Traditionsverein | Praktiker träumen nicht

WIR HELDEN widmet sich in einer Serie den Traditionsklubs des Amateurfußballs, zeichnet ihre Entwicklung nach und fragt nach den Perspektiven. Dabei steht nicht nur der prominente frühere Bundesligist im Fokus, sondern auch der kleine Kreisligist, der etwas zu erzählen hat. Diesmal stellen wir Rot-Weiß Lüdenscheid vor, einen Klub, der vor drei Jahrzehnten in der zweiten Liga kickte, seither jedoch den Anschluss an höhere Regionen verlor. Die Verbandsliga ist vorsichtig als mittelfristiges Ziel ausgegeben, denn aufgrund seiner Erfahrungen ist RWL zurückhaltend geworden.

Von Elmar Neveling

„Ker, wat waren dat noch für Zeiten!“ Denken sie in Lüdenscheid an Teams von Rot-Weiß auf drei bis vier verschiedene Plätze verteilt die Jahre 1977 bis 1981, schwelgt manch einer in melancholischen gewesen. Wie auch im Falle des vor gut 40 Jahren errichteten Sta- Erinnerungen. In der damals noch jungen zweiten Liga (unterteilt in dions Nattenberg, ist der Verein dankbarer Nutzer des städtischen die beiden Staffeln Nord und Süd) kämpfte Rot-Weiß zwar regelmä- Eigentums. ßig gegen den Abstieg, durfte sich aber mit Fußballgrößen wie Wer- 1981 endete die Zweitliga-Ära der Lüdenscheider, unmittel- der Bremen, Hannover 96, , Alemannia Aachen, FC bar vor Einführung der neuen eingleisigen zweiten Bundesliga. Auf- St. Pauli oder Bayer Leverkusen messen. Heute liegt Lüdenscheids grund der Zusammenlegung stiegen aus der bisherigen zweiten Liga Alltag weit tiefer, in der Bezirksliga. Nach einer mauen Vorrunde in- Nord, der auch Rot-Weiß angehörte, 12 von 22 Mannschaften in die klusive Trainerwechsel gibt es nur noch ein Ziel, wie Vorstandsspre- Oberliga ab. Als Tabellenzwanzigster im Endklassement verpasste cher Michael Dregger bestätigt: „Angesichts unserer Tabellenlage Lüdenscheid die neue zweite Liga deutlich. Doch warum gelang es dicht vor den Abstiegsrängen, gilt es, erstmal die Klasse zu halten. in der Folgezeit nicht mehr, auf Zweitliganiveau zurückzukehren? Ab der neuen Saison wollen wir dann in Ruhe für die Zukunft aufbauen.“ Für Dregger ist die Antwort offensichtlich: „Es sind natürlich die Finanzen, die stehen ja immer im Vordergrund.“ Für Dregger auch Erstmal die Klasse erhalten beruflich, ist er doch als Spezialist für Baufinanzierung und Immo- bilien tätig. Er zieht einen Vergleich zwischen früher und heute: Wie dieser Aufbau aussehen soll, dazu hat Dregger klare Vorstel- „Lüdenscheid hat in der zweiten Liga gut davon gelebt, jedes Jahr lungen: „Wir wollen aus eigener Kraft wachsen, unseren eigenen einen Spieler verkaufen zu können, auch an Bundesliga-Vereine. In Nachwuchs fördern, um gute Spieler auszubilden und bei uns zu Lüdenscheid und Umgebung gab es damals kaum eine andere Frei- halten. Auf diese Weise wollen wir mittelfristig eine, wenn nicht zwei zeitbeschäftigung, die Leute sind förmlich zu den Spielen gepilgert. Klassen höher kommen.“ Dazu sind bei Rot-Weiß über 40 Trainer und Das hat sich positiv auf die Vereinskasse ausgewirkt. Mittlerweile Betreuer allein im Jugendbereich im Einsatz. Zwar hat nur die Min- hat sich das Freizeitverhalten völlig gedreht und somit sind auch die derheit von ihnen eine Trainerausbildung absolviert, doch das stört Ausgaben für den Amateurfußball gesunken. Und daran scheitert es Dregger nicht: „Ausnahmslos alle haben selbst Fußball gespielt. meiner Ansicht nach.“ Ohnehin stellt sich die Frage, inwieweit die Trainerausbildung für die Anforderungen in unteren Amateurklassen geeignet ist. Gerade Ballungsgebiet macht im Juniorenbereich wird vieles auf Taktik, Viererkette und Co. abge- Behauptung schwierig stellt, aber das grundsätzliche Fußballspielen wird vernachlässigt. Uns jedoch sind die Praktiker wichtiger als die Theoretiker.“ Gelegen in einem Ballungsgebiet hat es Lüdenscheid zusätzlich Bedeutsamer als alle theoretische Qualifikation ist dem Vor- schwer, sich in geographischer Nähe zu den Reviergrößen Borussia standssprecher der tägliche Umgang im Verein miteinander, das Dortmund, Schalke 04 und VfL Bochum zu behaupten – auch und ge- Vereinsgefühl. „Dieses Wir-Gefühl konnte sich erst ab 2009 so rich- rade bei der Gewinnung potenter Sponsoren. „Wir sind damit sicher tig entwickeln, als die Stadt Lüdenscheid einen Kunstrasenplatz nicht allein auf weiter Flur, vielen Traditionsvereinen im Ruhrgebiet errichtete, auf den wir erstmals seit Bestehen des Klubs alle Mann- geht es genauso wie uns. Doch wenn ich sehe, wie die Schere aus- schaften konzentrieren konnten.“ Bis dahin waren die einzelnen einander gegangen ist – das ist schon extrem: In der Regional- >>

„Der Verein soll aus eigener Kraft wachsen“: Vorstandssprecher Michael Dregger

62 WIR HELDEN WIR HELDEN 63 | Traditionsverein |

Rassiges Kopfballduell aus Zweitligazeiten im November 1978:

Kampf um die Lufthoheit zwischen Horst Feilzer und Walter Frosch

(beide im hellen Trikot, FC St. Pauli) sowie Lüdenscheids Detlef Zedler.

verpflichten, wie zu früheren Zeiten geschehen, sei daher passé. wie Kumpels, Vielmehr gelte es, die eigene lokale Identität zu stärken. Diese Maxi- me gilt sowohl für die Zusammensetzung des Spielerkaders als auch für die Sponsorenansprache. Insofern ist der Slogan auf der Home- So echt die zusammen- page auch Ausdruck einer Marketingstrategie, die über regionale Verbundenheit ein emotionales Paket zu schnüren beabsichtigt. halten. Das Ziel: Die ganze Region zieht an einem Strang

Dennoch gestaltet sich die Sponsorensuche von Jahr zu Jahr an- spruchsvoller. In Zeiten der Finanzkrise sitzt der Euro nicht so lo- cker, wie auch Dregger feststellt: „Es sind jedes Jahr immer weniger Menschen bereit, den Amateurfußball zu unterstützen. Ich glaube, vielen fällt es leichter, die VIP-Karte in Dortmund zu kaufen anstatt den kleinen heimischen Verein zu unterstützen.“ Sponsoring im liga haben wir mit Borussia Dortmund noch in derselben Liga gespielt. Amateursport ist ein schwieriges Pflaster, gerade in Lüdenscheid, Heute lassen sich beide Vereine nicht mehr miteinander vergleichen“, wie Dregger betont: „Es gibt hier gar nicht so viele Unternehmen, die stellt Dregger fest und ist überzeugt: Wer nicht von dem exponentiel- unbedingt die direkte Öffentlichkeit für ihre Produkte benötigen. Da len Anstieg der TV-Einnahmen während der letzten beiden Jahrzehnte zieht das klassische Werbeargument schon mal nicht. Der richtige profitierte, der kann heute nur noch mit Hilfe eines Mäzens ins Konzert Weg ist, mit der Marke Fußball Region und Stadt bekannt zu machen. der Großen aufsteigen. Das muss das gemeinsame Ziel von Sponsoren, Industrie, Verein, Zwar gab es auch zu Oberliga-Zeiten Bestrebungen, Lüdenscheid Stadt und Bürgerschaft sein. Dieses Gesamtpaket muss passen.“ weiter nach oben zu bringen, doch der Steuercrash von 1996 mach- Denn lokales Vereinssponsoring fußt auf Heimatverbundenheit, ist te die schönen Pläne zunichte: „Rot-Weiß Lüdenscheid stand dabei Dreggers Überzeugung. nicht alleine, sondern alle Vereine in der sogenannten ,Netto-Liga’ ha- Wenn das Zusammenspiel aller Beteiligten funktioniert, wie ben damals gemeint, dass nicht alles, was Spieler erhalten, auch der kann die sportliche Perspektive der Lüdenscheider dann aussehen? Steuer unterworfen werden müsste“, erinnert sich Dregger. „Mit einem Dregger gibt die Verbandsliga als realistisches Ziel aus. Einen Zeit- siebenstelligen Schuldenstand ließen sich dann bei Rot-Weiß keine plan dafür gibt es aber nicht. Lüdenscheid ist vorsichtig geworden: großen Sprünge mehr machen. Im Gegenteil: Angesichts verschlech- „Bei solchen Planungen wird man oft von der Realität überholt. Vor terter Wirtschaftslage und gesunkenen Werbeeinnahmen mussten einigen Jahren haben wir mal eine Mannschaft zusammengestellt, wir zunächst mal die Verbindlichkeiten abbauen – was uns bis zu den der wir den Aufstieg zutrauten – doch stattdessen sind wir abge- verbliebenen 30.000 Euro gut gelungen ist.“ Kurz nach dem Steuer- stiegen. Im Fußball ist soviel möglich, gerade im Amateursport. Die crash, 1997, stieß Dregger zum Vorstand und wurde ein Jahr später meisten Spieler gehen arbeiten, teils im Schichtdienst. Wenn Sie zum Vorstandssprecher gewählt. 18 Feldspieler im Kader haben, können Sie froh sein, wenn 12 von Auf seiner neu überarbeiteten Homepage empfängt Rot-Weiß ihnen zum Training kommen“, beschreibt Dregger den Alltag eines seine User mit dem Slogan „Dieses Team braucht seine Stadt“. Der Amateurklubs. Verein will damit zurück zu seinen Wurzeln und seiner regionalen Der Dennoch, der Vorstandssprecher sieht seinen Verein auf einem Sporttherapeut an seinem Arbeitsplatz: In der Praxis für Physiothera- guten Weg. Vor allem, weil die Jugendklassen durchgängig doppelt pie lässt Adler seine Kunden kräftig schwitzen. Ausdruck verleihen. besetzt sind. „Das gibt es hier in der Region sonst gar nicht mehr.“ Wie zu Zweitliga-Zeiten ist auch heute ausschließlich der Stadtname Und wer weiß, vielleicht findet sich darunter eines Tages ein Talent „Lüdenscheid“ oben auf dem Trikotrücken zu lesen, ohne weitere Ver- wie Dirk van der Ven, der vor seiner Bundesliga-Zeit bei Arminia Biele- einsbezeichnung. „Damit wollen wir deutlich machen: Wir brauchen feld auch das Lüdenscheider Trikot getragen hatte. Gemeinsam mit die Menschen und auch die Unternehmen unserer Stadt, um unseren Sturmpartner und Rot-Weiß-Legende Olaf Reuber hatten die beiden

Nachwuchs nach vorne zu bringen und somit langfristig auch den Ver- in den 1990er Jahren den Nattenberg mit ihren Treffern regelmäßig Fotos: Christoph Rücker, imago ein zu stärken“, erklärt Dregger. Vermehrt Spieler von außerhalb zu ins Wanken gebracht. Ein Bier wie sein Revier. 64 WIR HELDEN

| Rückblick | in Vere e in M

M t ei s ne Wur Pr a Jaaaaaaa! emium Lig Mit Faxen Holt euch die Prämien für euren Verein. zum Erfolg

Mit Faxen zum Erfolg“ lautete die Überschrift in der vorletzten der Saison gut gestreut, sodass sie für die Aufstiegsfeierlichkeiten Ausgabe von WIR HELDEN. Dabei ging es um den Stürmer Marcel gut versorgt waren. Mit ausreichend Bier, einem Spanferkel, einer Ranft von Alemannia Pfalzdorf, der für jedes von ihm geschossene Planwagenfahrt sowie der Abschlussfahrt nach Mallorca würdigten Tor von seinem Trainer Peter Franke eine Dose Faxe geschenkt be- die Alemannia-Kicker ihren Erfolg. Nur gut, dass Peter Franke nicht kam. Nun steht fest: 34 Dosen Bier sind es am Ende geworden. Die auch noch Christian Off ermanns unter Faxe-Doping stellte. Denn er

zu „entsorgen“ war kein Problem, denn: Pfalzdorf hat den Aufstieg in stand seinem Teamkollegen Ranft in nichts nach und traf mit 33 Mal privat Foto: die Bezirksliga souverän geschaff t. Dazu gratuliert die WH-Redak- nahezu genauso häufi g. tion ganz herzlich. Off enbar hatten die Pfalzdorfer ihre Wetten vor

Jetzt vorfreuen: Die Vertragsmeisterschaft kommt! Unser Strom für die Basis – eine Aktion von DEW21 und Dortmunder Asche

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Logos sammelnsammeln undund gegengegen Teamausrüstung eintauschen! Einsendeschluss: 31.12.201231.12.2013 | Amateurfußball in anderen Ländern |

In unserer neuen Reihe „Amateurfußball im europäischen Ausland“ werden wir in Zukunft das Gesicht des Fußballs in anderen Ländern beleuchten. Unser erstes Ziel ist dabei der sonnige Süden der spanischen Halbinsel - Andalusien. Der Club Conil C.F. spielt in der Gruppe 10 der Tercera División. WIR HELDEN sprach mit dem ehemaligen Spieler und aktuellen Jugendcoach Joaquin Carrasco Blanco über Schinken im Stadion, die Krise des spanischen Amateurfußballs und die Strukturen bei Conil C.F.

sodass ich auch bald eine erste Mannschaft innerhalb der kleineren Ligen trainieren kann“, sagt Joaquin und fügt hinzu, dass es noch das Nivel III für die gesamte spanische Trainerlandschaft gibt.

BBei 400 Grad isst keinn Natturrrassen mmögglliich

Was für einen Stellenwert hat der Verein in der Region Andalusien? Die Möglichkeiten sind ordentlich. Neben dem drei Mal in der Woche stattfindenden Training der Jugendteams gibt es den sogenannten „Coordinador del Club“. „Ich hatte noch nie Probleme mit nerven- den Eltern“, sagt Carrasco und fährt fort: „Für sie haben wir einen Ansprechpartner. Wenn Eltern meckern, dass ihr Sohn nicht spielt, dann fängt der ,Coordinador’ alles ab. Wir Trainer können in Ruhe arbeiten.“ Außerdem hat der Club einen Kunstrasen, der allerdings aufgrund des heißen Wetters in Andalusien fast schon Standard sein muss. „Das geht ja gar nicht mehr mit Naturrasen, die Pflege wäre viel zu teuer im Sommer bei 40 Grad.“ >> Von Dennis Liedschulte

ie Stadt Conil de la Frontera liegt circa 60 Kilometer südlich von gendtrainer bei Conil C.F. Bei einem Blick auf die Tabelle fallen neben DJerez de la Frontera und 100 Kilometer östlich von Gibraltar, den Vereinswappen, die anmutig und edel wirken, auch die B-Mann- dem Ende Europas. Bei einem Blick auf die Karte fällt auf, dass viele schaften von Recreativo Huelva und Cadíz sowie die C-Mannschaft Orte mit dem Zusatz „de la Frontera“ enden. In der frühen Neuzeit von Sevilla C.F. auf. „Die Liga umfasst Westandalusien“, sagt Joa- verlief dort die sich schnell verändernde Grenze zum letzten mauri- quin. Conil spielt in dieser Tercera Division – Gruppe 10. schen Reich Granada. „An der Grenze“ wäre der passende Ausdruck Joaquin Carrasco Blanco selbst trainiert eines der Jugend- für „de la Frontera“. Circa 20.000 Einwohner hat die Stadt an der At- teams des Vereins und spielte noch bis vor kurzem selbst aktiv. lantikküste, die im Sommer ein beliebter Touristenort ist. Ihr ganzer „Ich bin umgeknickt, hatte etwas am Kreuzband und solche Ge- Stolz ist der Fußballverein Conil Club de Fútbol, kurz – Conil C.F. schichten. Also das normale Fußballer-Ende“, erklärt der 34-Jährige. Ihn selbst würde man wohl als Wandervogel bezeichnen, da er für MMeehhr Liggenn, mmehhr Veereinne insgesamt zwölf Clubs spielte. Natürlich auch für Conil. „Heute trai- niere ich die sogenannten „Cadete“, die 14- bis 15-jährigen Spieler.“ Machen wir einen kurzen Ausflug in das spanische Ligensystem. Die Anstatt A, B, oder C-Jugend heißen die Teams in Spanien Juvenil (A), Primera División und Segunda División entsprechen prinzipiell der Cadete (B), Infantil (C) und Alevin (D). Dreimal „wöchentlich“ trainie- ersten und zweiten Bundesliga. Danach folgt die Segunda División ren die Jungs von „Entrenador“ Joaquin Carrasco Blanco, während B, eine in vier Gruppen aufgeteilte Spielklasse, die unserer Regio- samstags gespielt wird. Bei einem ambitionierten Club wie Conil war nalliga ähnlich ist. Erst dann kommt die Tercera División (Dritte Di- es für ihn natürlich vonnöten, eine richtige Trainerausbildung zu ma- vision), von der es insgesamt 18 Gruppen in ganz Spanien gibt. „Es chen. Wie bei uns in Deutschland gibt es verschiedene Trainerstu- Der „ganze“ Schinken, der an Spieltagen verlost wird, gehört spielen teilweise die zweiten oder dritten Mannschaften der großen fen. „Ich selber habe das sogenannte Nivel (Niveau) I „Fútbol Base“, zu den typischen Eigenarten im spanischen Amateurfußball. Clubs mit“, erklärt Joaquin Carrasco Blanco, Vereinsmitglied und Ju- was mir erlaubt, die Jugend zu trainieren. Ich strebe aber Nivel II an,

68 WIR HELDEN WIR HELDEN 69 DERBYSTAR unterstützt den Amateur-Fußball. | Amateurfußball in anderen Ländern | SO VIEL WERDEN IHRE OLLEN

„Zu teuer“ ist gerade auch in der Krise ein oft benutztes Wort. Die BÄLLE NIE MEHR WERT SEIN! spanischen Fußballvereine leiden genauso wie das ganze Land unter der schweren spanischen Wirtschaftskrise. Unterhalb des Profi tums, wo man dank diverser Mäzene ebenfalls nicht schlecht JETZT FÜR JEDEN ALTEN BALL 5,– € KASSIEREN – JEWEILS verdienen konnte, wurden die Gehälter fast komplett auf Eis ge- legt. „Der spanische Fußball, mal abgesehen von Madrid und BEI NEUKAUF EINES DERBYSTAR BRILLANT TT LIMITED EDITION. Barcelona, ist auf dem absteigenden Ast“, weiß Joaquin Carrasco und glaubt, dass nach der Immobilienblase bald eine zweite gro- ße Seifenblase platzen könnte. Für den Amateurfußball könnte dies Konsequenzen nach sich ziehen, die sich heute noch nicht ausmalen lassen. Pipaas, Schinnkeen uunnd ddannn docch das BBierr

Zurück zum Aushängeschild des Conil C.F – der ersten Mannschaft. Genau wie in Deutschland spielt die erste Mannschaft am Sonntag. Während Joaquin Carrasco über die Gewohnheiten des spanischen Fußballs erzählt, merkt man, dass es eigentlich gar nicht so viele „NEU GEGEN ALT“ Unterschiede gibt. Anstatt einer Bratwurst gibt es die sogenannten AKTION „Bocadillos“ – belegte Brötchen mit Serranoschinken, Manchego- Käse und manchmal mit Olivenöl. Bier, Cola und andere Getränke kann man genauso am Stand kaufen, wie andere kleine Snacks. „Der größte Unterschied werden wohl die „Pipas“ sein“, grinst Joaquin. Pipas sind Sonnenblumenkerne, die wir in Deutschland wohl eher von unseren türkischen Mitspielern kennen. Ungewöhnlich ist wohl auch, dass es auf dem Fußballplatz einen ganzen Schinken gibt. Jo- aquin erklärt eine wohl interessante und für uns fremdartige Eigen- art in Spanien, die sich allerdings wieder als etwas völlig Normales entpuppt: „Die Leute kaufen mit der Eintrittskarte eine Nummer, die dann in der Halbzeit ausgerufen werden kann. Bei der Auslosung kann man dann einen ganzen Schinken gewinnen“, erklärt Joaquin. Während bei uns das ein oder andere Mal bei einer Auslosung ein

Fass Bier gewonnen wird, verlosen die Spanier eben einen ganzen

Schinken. Die Tatsache mit dem Bier schein Joaquin dann doch zu 1968 2013

Fotos: privat amüsieren. „Typisch für Deutschland – das Bier. Typisch für Spa- nien – der Schinken“, sagt er und man scheint sich einig zu sein. Der Fußball spricht, bis auf ein paar Kleinigkeiten, auch in Spanien dieselbe Sprache.

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72 WIR HELDEN PendelnPendeln

Jugendmannschaften großer Vereine an. schen Fernsehen und den ersten gegebe- gemann klar defi niert: „Unser Ziel ist der Manchester United, Spartak Moskau, Bay- nen Autogrammen hat sich ins Gedächtnis Aufstieg, besser gesagt die Aufstiegsfeier ern München und FC Chelsea - um nur vier gebrannt und zusammengeschweißt. im Juni 2014!“ Bis dahin wird der Kilometer- große Namen zu nennen. Mit verdientem Ab der Saison 2013/14 spielen die drei stand seines BMW noch einige Umdrehun- Glück nach großer Anstrengung landeten Pendler für den Kreisligisten SV Wilmsberg gen hinter sich haben. Wir wünschen viel die Münsterländer bei einem Teilnehmerfeld 24 und treff en dort auf zahlreiche Wegge- Erfolg und guten Grund zum Feiern! von 32 Mannschaften auf Platz vier. Eine fährten, unter anderem auf Förderer Thors-

Fotos: Marcel Mahl Woche Nordirland mit Auftritten im nordiri- ten Blanke. Das Ziel wird von Matze Brüg-

imim AuftragAuftrag desdes FußballgottesFußballgottes

Ein lauer Sommernachmittag in Borghorst, einem Vorort von Steinfurt im Münsterland. Die Spieler der ersten Mannschaft des SV Wilmsberg 1924 trinken das Saisonabschlussbier nach dem letzten Heimspiel. Gemeinsam mit den drei Neuverpfl ichtungen Matze Brüggemann, Maxi Lange und Marius Wies. Gäbe es eine Pendlerpauschale für Fußballer, der SVW hätte sich diese drei Spieler wohl nicht leisten können. ,QÐOO%LRQLF)LEUH – Die neue Generation Einstreugranulat für Kunstrasen

Von Marcel Mahl

in großes Hallo, Händeschütteln, vie- dazu? Matze, Maxi und Marius kennen sich Kegelclub lockten Woche für Woche in den »Unser Ziel: Ele Umarmungen und eine Bierdusche noch aus der Schule und spielen teils seit Kreis Steinfurt. Lautes Gelächter erklingt, Die Vorteile – die Begrüßung der drei Neuen fällt mehr 1994 zusammen bei Preußen Borghorst. als es um die Leistungen im Kegelclub geht als herzlich aus. Hier kennt man sich, auch Sie durchliefen alle Jugendabteilungen und – „die sind eher nicht vorhanden,“ gibt Mari- von Natur- und wenn Matze, Maxi und Marius in den letzten waren bis zur letzten Saison im Kader des us zu. Kunstrasen zu Melos GmbH Jahren beim Ortsrivalen Preußen Borghorst Landesligisten. Während die drei im Verein Bismarckstrasse 4 – 10 49324 Melle gespielt haben. Die Schule, der Verein, der reiften, verschlug es sie zum Studium ins Gemeinsame Abenteuer vereinen!« Fon +49 54 22 94 47-0 Bekanntenkreis – das alles verbindet. wunderschöne Ruhrpottidyll Bochum. Sport schweißen zusammen Fax +49 54 22 59 81 LQÐOO#PHORVJPEKFRP „Nichts Besonderes“ mag man denken und Geschichte auf Lehramt sind die Stu- ZZZPHORVJPEKFRP – aber auch nur, wenn man nicht weiß, dass dienfächer von Maxi und Marius, während Unzählige Abenteuer und Erlebnisse verbin- die drei Neuen zu jeder Trainingseinheit 106 Matze Maschinenbau studiert. den die drei Freunde miteinander und auch Kilometer anreisen. Ruhrpott – Münster- Der Einfachheit wegen nach Bochum mit ihrem Heimatort. Ein Highlight war zum land. Pendeln im Auftrag des Fußballgottes. zu wechseln, kam nicht in Frage. Die Freun- Beispiel die gemeinsame Teilnahme am Milk Und das schon seit über vier Jahren. de in Borghorst, die gemeinsamen Spiele am Cup in Nordirland mit Dietrich Schulze-Mar- Bochum – Steinfurt, dreimal die Wo- Wochenende, das samstägliche Bundes- meling, dem bekannten Autor und Trainer che zum Training, dazu noch jeden Freitag ligagucken und natürlich auch die typisch von TuS Altenberge. Neben einer Fußball- hin und sonntags wieder zurück. Wie kam es münsterländische Mitgliedschaft in einem Auswahl aus dem Kreis Steinfurt traten die 0HKU,QIRUPDWLRQHQXQWHUZZZELRQLFÐEUHFRP 74 WIR HELDEN Viele schöne Momente verbindet er mittlerweile damit. Spiele- abende mit den Mannschaften, Sommerfeste, Geburtstage, sogar eine Hochzeit bewirtete er schon. Ein bisschen wie zu seiner Stu- denten-Zeit. Da half er auch in der einen oder anderen Kneipe aus. Heute gibt er den jungen Spielern Tipps. „Wir haben super Truppen hier. Die Spieler kommen auch mit privaten Problemen zu mir. Wir reden über alles“, sagt Mike. Auch zur Abschlussfahrt nach Prag wurde er eingeladen. „Das schaff e ich aber nicht mehr“, lacht Mike. 1986, nach dem Aufstieg in die B-Liga, ging es ebenfalls nach Prag. „Diese Fahrt vergesse ich nie im Leben“, sagt er heute. Wie auch. Ein Wimpel des SK Mališov Fotbal erinnert daran.

Pläne hat Mike noch

Und wie lange steht Mike noch hinter der Theke? Er zögert kurz, sagt dann: „Bis ich 63 bin, möchte ich das auf jeden Fall noch machen. Da- nach müssen wir mal schauen.“ Wenn er mal im Urlaub ist, hilft Detlef Figge aus. „Ein feiner Kerl“, sagt Mike. „Er hilft mir, wo er kann“, und schiebt hinterher: „Schreib‘ das.“ Vier Jahre bleibt er Markania Bo- chum in jedem Fall noch erhalten. Pläne, die hat Mike sowieso noch. Mike Ehrhoff schwelgt gerne in Erinnerungen. „Ich würde hier gerne noch einen kleinen Biergarten aufmachen.“ Auch an seine eigene aktive Zeit bei Markania Bochum. Ansonsten, so sagt er, sei für die Größe alles perfekt eingerichtet. Heute ist er Vereinswirt – mit Leidenschaft. „Ich kenne kein schöneres Vereinsheim in der Umgebung.“ Einen wie Mike haben auch andere Vereine. Aber eben nicht DEN Mike. „Ist Mike da?“ DEIN SPORT- Von Alexander Füten FACHHÄNDLER Geschnittene Brötchen, köchelndes o sonst wenn nicht auf dem Sportplatz fi ndet man noch den echten Ruhrpottler. Je- Wasser für Bockwürstchen. Wder Verein hat so einen. Einen, der immer da ist. Der alles weiß. Der sich um alles Voller Kühlschrank. Alles erledigt. kümmert. Und der immer ein off enes Ohr hat. Bei RW Markania Bochum ist das Mike. Am Frei- IM RUHRGEBIET Fünf Minuten durchatmen. grafendamm wird Fußball noch gearbeitet. Auf Asche. Mike Ehrhoff kennt nichts anderes. Oder anders: Zeit für eine Zigarette. Von 1983 bis 1994 schnürte er selbst die Schuhe. Von der Kreisliga C schaff te Markania den „Was gibt`s denn?“ fragt Mike Sprung in die Bezirksklasse. „Der erste Aufstieg damals, der war super“, erinnert sich Mike. Hohe Straße 7 . 44139 Dortmund . Tel 0231 - 476 476 90 Ehrhoff , nestelt in seiner Hosen- Fußball spielt der 59-Jährige heute nicht mehr. Als Vereinswirt ist er trotzdem fast jeden Tag tasche und zündet sich ganz in am Platz. Die Frage „Ist Mike da?“ ist bei Markania von essentieller Bedeutung. Wenn Mike da Ruhe seine Zigarette an. ist, gibt es nach dem Training ein kühles Bierchen. Wenn nicht – dann ist blöd. Das ist Mike. Direkt. Aber immer freundlich. Ruhrpott eben. Keine Sekunde gezögert

Vor drei Jahren wurde Mike gefragt, ob er nicht Lust habe, das Vereinsheim zum Leben zu erwecken. „Ich habe keine Sekunde gezögert“, sagt er. Eine kleine Theke mit Zapfhahn, eine kleine Küchenzeile mit Durchreiche – viel mehr war nicht da. Neues Mobiliar, unzählige Schals, Wimpel und Pokale kramte Mike zusammen. Er baute das neue Zuhause für Markania. Für ihn mittlerweile ein Fulltime-Job. „40 bis 45 Stunden pro Woche bin ich schon im Einsatz“, über- schlägt Mike. Als Frührentner hat er die Zeit – und nimmt sich die gerne. Einkäufe erledigen, www.ballsportdirekt-dortmund.de Vorbereitung, Planung. Fünf- bis sechsmal ist Vereinswirt Mike am Platz. Und doch: Von den

Spielen sieht er meist nichts. „Keine Zeit, ich bin ja hier“, sagt er und zeigt sein kleines Reich. Fotos: Christoph Rücker

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CURRYWURST mit. . . Karsten Link „Ich durfte nicht zum BVB“

Wieder hat es WIR HELDEN auf eine Currywurst nach Gelsenkirchen verschlagen. Nach Rekordzweitligaspieler Willi Landgraf sprechen wir diesmal mit Karsten Link. Der hat zwar kein einziges Profispiel auf dem Buckel, aber trotzdem eine Menge zu erzählen. Warum sein Wechsel zu Borussia Dortmund einst platzte und sein Sohn froh sein kann, dass ausgerechnet Marc Wilmots Schalke zum UEFA Cup-Sieg schoss, darüber spricht Link im Karsten Link hat seine Interview mit WIR HELDEN-Mitarbeiter Marcel Kling. Jugendzeit beim SC Hassel verbracht und war dort bereits als A-Jugendlicher am Aufstieg der Senioren in die Ver- bandsliga beteiligt. Schnell zog es ihn Von Marcel Kling zu Westfalia Herne. Nach einem kurzen Abstecher zu Preußen Münster, wo er Karsten, spielst du noch Fußball? unter Helmut Horsch trainierte, zog es ihn zur SpVgg Erkenschwick. FC Reck- Ich bin Jugendtrainer bei meinem Heimatverein SC Hassel, aber Aber für den ganz großen Sprung reichte es nicht? linghausen, SC Hassel und Germania selbst bin ich nicht mehr am Ball. Dazu fehlt mir die Zeit und man will Ich hatte damals bereits einen Amateurvertrag bei Borussia Dort- Datteln hießen seine weiteren Stationen ja auch noch ein bisschen Privatleben haben. mund unterschrieben. Als meine Eltern davon erfahren haben, ha- als Spieler. Nachdem er beim SuS Bert- lich kein Gefallen am Amt des Senioren- ben die gesagt: „Du bist Schalker, da gehst du nicht hin.“ Ich durfte trainers fand, zog es ihn in die Jugend- Du warst ein richtiger Keilstürmer. Was ist dir aus deiner Fußballer- nicht zum BVB und bin dann in Herne geblieben. abteilung des SC Hassel, wo er heute die laufbahn besonders in Erinnerung geblieben? Die „Schwarze Mamba“ Karsten Link stand WIR HELDEN A-Junioren coacht. Die Zeit bei Westfalia Herne war toll. Pedro Milasincic hatte damals Du bist ein waschechter Gelsenkirchener? bei einer Currywurst Rede und Antwort. eine junge, hungrige Mannschaft beisammen, u.a. mit Jörg Silber- Ja, ich bin in Erle geboren und schon immer Schalker. Anders geht es bach und Uli Reimann. Ein echtes Highlight war ein Derby gegen den da ja gar nicht. Ich bin zwar nicht so fanatisch und aus Zeitgründen DSC Wanne-Eickel. Ich hatte alle meine Freunde und Bekannte ein- – wir spielen samstags immer mit der Jugend – auch nicht regel- geladen, insgesamt waren 10.000 Zuschauer da. Zur Halbzeit lagen mäßig im Stadion, aber ich habe meinen Sohn nach einem Schalker wir 0:2 hinten, nach einer saftigen Halbzeitansprache von Milasincic benannt. Hat er in Sachen Fußball etwas von seinem Vater? haben wir das Ding aber noch gedreht. Olaf Klack traf doppelt und Ein bisschen was habe ich ihm schon mitgegeben. Er ist auch Stür- auch nicht.“ Mein Sohn ist zum Glück nicht so. Dafür war ich lange ich habe ein Tor erzielt. 1988 sind wir hinter Preußen Münster Vize- Wie heißt er denn, Stan? Oder Olaf? mer, technisch stark und gut am Ball. Zeit 24-Stunden-Trainer für ihn. Aber ich bin jetzt ruhiger geworden meister in der Oberliga Westfalen geworden, in der Runde um die Nein, Mark. Meine Frau lag im Krankenhaus mit den ersten Wehen, und wir haben uns geeinigt, dass wir uns zu Hause nicht mehr über Deutsche Amateurmeisterschaft aber gleich gegen den TSV Vesten- als Schalke 1997 im UEFA Cup-Finale bei Inter Mailand gespielt hat. Du kannst es beurteilen, weil du ihn trainierst. Fußball unterhalten. Zumal Marks Zwillingsschwester ebenfalls fuß- bergsgreuth rausgeflogen. Da habe ich zu ihr gesagt: Wer das entscheidende Tor schießt, nach Jetzt bin ich nur noch Co-Trainer in der B-Jugend des SC Hassel, weil ballverrückt ist. dem benennen wir unseren Sohn. ich im Februar die A-Jugend übernommen habe. Wir wollen da etwas Bei Preußen Münster hast du dich anschließend aber nicht wohl- Gut, dass es Marc Wilmots war und nicht Radoslav Latal oder Jiri aufbauen. Oh Gott, ich traue mich gar nicht zu fragen, wie sie heißt… gefühlt? Nemec… oder Yves Eigenrauch oder Youri Mulder (lacht). (Lacht) Nee, nee, das konnte ich meiner Frau nicht antun. Obwohl Nein, das war nicht meine Welt. So etwas passiert. Ich bin dann zur Erfüllt dich die Rolle als Jugendtrainer und wie ist es, seinen mit Yves die Möglichkeit bestanden hätte. Aber es ist dann doch SpVgg Erkenschwick. Die Mentalität im Ruhrgebiet liegt mir eher. Da Ist dein Sohn denn, wie „Willi“, ein Kampfschwein? eigenen Sohn zu trainieren? Giannina geworden. Sie ist talentiert. Aber leider hat sie sich vor hatte ich dann auch eine gute Zeit. Später, beim FC Recklinghausen, (Lacht wieder) Wie die Jugend halt so ist heute. Ich sage mal so: Er Jugendtrainer zu sein ist schön, aber manchmal auch stressig. Das einiger Zeit einen Oberschenkelbruch zugezogen und betreut jetzt hat mich die Recklinghäuser Presse „Schwarze Mamba“ genannt, ist schnell reizbar. ist heute schon eine schwierige Aufgabe. Die Jungs sind alle so be- nur noch die U13 beim SC Hassel. weil ich immer torgefährlich war und zugebissen habe. quem geworden: „Wie, ihr habt keinen Fahrdienst? Dann komme ich

80 WIR HELDEN WIR HELDEN 81 | Das Allerletzte | Wir machen Ideen sichtbar. Die nächste Ausgabe

Was Robert unter Fußball versteht von WIR HELDEN erscheint am www.LensingDruck.de Neulich kam es zum Streitgespräch mit einem guten Freund. Es ging um eine von ihm 28.10.2013 energisch vertretene Ansicht der Kategorie „Früher war alles besser“.

Von Peter Müller

it einer abfälligen Handbewegung Werbeaufdruck oder einen neuen Ausrüs- auf leeren Bierkästen. Als Jugendlicher fuhr Munterstrich Robert sein Unverständ- ter gibt?“ Einmal in Fahrt, stellte er noch er dann mit dem Fahrrad oder der Straßen- nis für all diese in seinen Augen unkritischen fest, dass dieser Glas- und Stahlpalast auf bahn zum Parkstadion, ließ sich in der weit- Konsumenten, die Woche für Woche die Schalke doch „kein Fußballstadion“ sei. räumigen Betonschüssel nass regnen und Bundesliga-Stadien füllen. „Profifußball“, Ein Videowürfel in Einfamilienhausgröße, war trotzdem glücklich. behauptete er verbittert, „ist doch nur noch ein ausfahrbarer Rasen, ein Dach, das sich Alles anders mittlerweile. Aber sol- Business. Wenn ich allein die Auswüchse schließen lässt, und erst diese luxuriösen len wir etwa freiwillig auf so ein grandi- im Merchandising sehe. Muss es denn sein, Logen: „Das soll noch Fußball sein?“ oses Champions-League-Finale wie das dass verblendete Eltern ihre Kinder jede Robert sah als Kind Spiele der Blau- zwischen Bayern München und Borussia Saison in ein neues Vereinstrikot stecken, Weißen in der Glückauf-Kampfbahn. Hier Dortmund verzichten, nur weil mit diesem nur weil es gerade mal wieder einen neuen stand, wer zu spät kam, in der letzten Reihe Wettbewerb die große Geldmaschine an- geworfen wurde? Wollen wir die Menschen auf den Rängen für ihre Hingabe verurteilen oder gar schon für ihren Wunsch, sich durch dieses facettenreiche Spiel und die unver- gleichliche Atmosphäre vom anstrengenden Alltag ablenken zu lassen? Robert will sich demnächst doch mal ein Bild machen. Vor Ort, in diesem Pracht- bau auf Schalke, der nicht mehr seine Welt sein soll. Doch ganz bestimmt wird er sich bei den von ihm bevorzugt besuchten sonn- täglichen Westfalenliga-Spielen in Wanne- Eickel, Hordel, Hassel oder Wickede wei- terhin wohler fühlen. Weil da die Bratwurst noch nicht mit Karte bezahlt werden muss. Und weil er da immer noch so richtig nass werden kann.

Impressum

Herausgeber Redaktion Anzeigen Michael Jasmund (v.i.S.d.P.) Marcel Kling, Michael Jasmund Michael Jasmund, Andrea Booke

Verlag Weitere Autoren Grafik REGIONALE SPORTHELDEN GmbH Alexander Füten, Elmar Neveling, Jan Schulte, Britta Knetsch Ewaldstraße 16 Dennis Liedschulte, Katja Wehrland, Marcel Mahl, Peter Müller www.britta-knetsch.de 44789 Bochum Telefon 0234 - 54190-100 FOTOS Druck Telefax 0234 - 54190-120 Christoph Rücker, Mustafa Balci, Marcel Mahl, RSH, Imago, Lensing Druck [email protected] Patrick Kirschhofer, Eintracht Grumme, Dirk Bauer / WAZ Auf dem Brümmer 9 www.regionale-sporthelden.de FotoPool, RTL/Stefan Gregorowius, LINDA AG, Hanne Sofie 44149 Dortmund Christensen, Adidas www.lensing-druck.de

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